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Full text of "Festschrift zum hundertjährigen Jubiläum der Königl. Sächs. bergakademie zu Freiberg, am 30. juli 1866"

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hundertjährigen Jubiläum 



der 



Konigl. Sachs. Bergakademie 



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am 30. Juli 1866. 





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Druck der K. Hofbuchdruckerei von C. C. Meinhold & Söhne. 



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INHALT. 



Seite 

Die Geschichte and jetzigen Verhältnisse der Bergakademie 1 

Bergrath Professor Dr. Seh eer er: Das bergmännische Studium. ... 89 

Bergrath Professor Dr. von Cotta: Die Steingruppe im Hofe der Berg- 
akademie 139 

Bergrath Professor Dr. Scheerer: Ueber die chemische Constitution der 

Plutonite 168 

Professor Dr. Junge: Ueber den Unterricht in der praktischen Markscheide- 
kunst an der Bergakademie 204 

Professor Richter: Das Löthrohr und seine Anwendung bei chemischen, 

mineralogischen und doeimastischen Untersuchungen 213 

Hüttenraiter Gottschalk: Verzeichniss Derer, welche seit Eröffnung der 
Bergakademie bis zum Schluss des ersten Säculum's auf ihr studirt 
haben '. 221 

Oberberghauptmann Freiherr von Beust: Das Freiberger Berg- und 

Hüttenwesen vor 100 Jahren und jetzt 296 



■J 



Die Geschichte und die jetzigen Verhältnisse 
der Bergakademie. 




Srüher veröffentlichte Aufsätze, die dasselbe Thema be- 
handeln, sind : 

Nachricht von der Verfassung und der Einrichtung bei der chur- 
sächsischen Bergakademie in Freiberg für Fremde und Einheimische 
— in Köhler's bergmännischem Kalender für das Jahr 1791 — von 
dem Herausgeber des Kalenders. 

Entstehung, Geschichte und jetzige Verfassung der Bergakademie zu 
Freiberg — aus dem Gouvernementsblatt für Sachsen in Hofrmann's 
neuem bergmännischen Journal 1816, Band 4, S. 401 — von dem 
Geheimen Finanzrath Blöde ; mit einigen Nachträgen. 

Geschichte der Bergakademie und die dermaligen Verhältnisse und Ein- 
richtungen derselben, in der Schrift : Die Bergakademie zu Freiberg. 
Zur Erinnerung an die Feier des hundertjährigen Geburtstages Wer- 
ner's am 25. September 1850. Freiberg. Jetzt im Verlag bei Felix 
in Leipzig. 

In dem zuletzt genannten Aufsatze habe ich, der Verfasser 
auch der vorliegenden Schrift, chronologisch bis zum Jahre 1849 
Alles aufgeführt, was sich über die Bergakademie einigermaassen 
Nennenswerthes auffinden liess. Eine wiederholte Durchsicht 
der einschlagenden Acten hat auch nur unbedeutende Nachträge 
und Berichtigungen, die in dem Folgenden berücksichtigt werden 
sollen, geliefert. 

Es wäre daher zur Ergänzung hauptsächlich nur diese Ge- 
schichte bis auf die neuesten Zeiten fortzuführen. Um indessen 
nicht einen blosen Abdruck dieser noch im Buchhandel zu 
erlangenden Schrift zu liefern, mag die bergakademische Ge- 
schichte hier in veränderter Form gegeben, und es mögen 
dabei manche Details, die in jener Schrift nachgesehen werden 
können, weggelassen werden, 

l 



Wenden wir uns zuvörderst zu 

1. Den Männern, die an der Bergakademie und für dieselbe 

wirkten. 

Die Bergakademie stand vom Anfang an unter der obersten 
Finanzbehörde des Landes, jetzt unter dem Königlichen Mini- 
sterium der Finanzen. 

In dessen Auftrage wurde von ihrer Begründung an die 
Direction der Anstalt von dem Königlichen Oberbergamte aus- 
geübt, und ist jederzeit von dem Vorsitzenden desselben mit 
besonderem Interesse berücksichtigt worden. Deshalb sind hier 
zuerst 

die Directoren des Oberbergamtes 
zu nennen. 

Der Generalcommissarius Freiherr von Heynitz (nachheriger 
Königlich Preussischer Minister) und der Berghauptmann, 
nachher Oberberghauptmann Friedrich Wilhelm von Oppel, 
gestorben den 4. Februar 1769 — Verfasser einer Anleitung 
zur Markscheidekunst und von Zusätzen und Verbesserungen zu 
dem Kern'schen Bericht vom Bergbau — waren es, auf deren 
Vorschlag und nach deren Plane die Stiftung der Bergakademie 
erfolgte. Sie wurde zuerst bei Gelegenheit der Anwesenheit 
des damals unmündigen Churfürsten Friedrich August in Frei- 
berg am 13. November 1765 ausgesprochen, worauf ein Aller- 
höchstes Rescript vom 4. December 1765 den ersten Entwurf 
für Einrichtung des Institutes enthält und zu Ostern 1766 die 
Vorlesungen begannen. Beide Männer schenkten dem neuen 
Institute einen Theil ihrer Zeichnungen, Modelle und Instru- 
mente; von Oppel überliess ihm seine Bibliothek für 1000 
Thaler und die benöthigten Räumlichkeiten in seinem Hause 
während seiner Lebenszeit unentgeltlich. 

Von diesen beiden Begründern der Bergakademie besitzt 
dieselbe Portraits. Das des Freiherrn von Heynitz wurde der 
Anstalt erst kürzlich durch dessen Sohn testamentarisch legirt. 

Der Oberberghauptmann Adam Friedrich von Ponickau, 
von 1769 bis 1787. 

Der Berghauptmann Carl Eugen Papst von Ohain, gestor- 
ben den 25. Januar 1784 (conf. Lommer: Wie waren die Berg- 



, 3 

werke bei den Alten beschaffen ? S. 42) — nach Werner's spä- 
terem Ausspruche der grösste damals lebende Mineralog (Werner: 
Verzeichniss des Mineraliencabinets des Berghauptmanns Papst 
von Ohain) — hat das grosse Verdienst, im Jahre 1775 Werner 
für die Bergakademie gewonnen zu haben. 

Der Berghauptmann und Kammerherr Carl Wilhelm Benno 
von Heynitz, gestorben den 21. April 1801 (siehe Freiberger 
gemeinnützige Nachrichten 1801, S. 163), hat sich in dem 
letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts sehr viel und 
' eingehend mit der Bergakademie beschäftigt, die damaligen 
umfänglichen Erörterungen über Verbesserungen des Institutes 
veranlasst, in Folge davon sehr namhafte Vermehrung der 
Geldmittel für dasselbe ausgewirkt, und mehrere Jahre hin- 
durch die akademischen Conferenzen selbst geleitet. Durch ihn 
wurde auch die Bergschule begründet. 

Oberberghauptmann Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra, 
gestorben den 16. Juli 1819 — einst der erste Schüler der 
Bergakademie, mit von Born Herausgeber der Bergbaukunde. 
1789 — 90. 4., Verfasser von: Erfahrungen vom Innern der 
Gebirge. 1786. fol., und: Bergmeister - Leben und Wirken in 
Marienberg. Freiberg 1818. 8. — stand dem sächsischen Berg- 
baue, nachdem er eine Zeitlang den hannoverschen zu Claus- 
thal geleitet hatte, von 1801 bis 1819 vor. 

Siegmund August Wolfgang Freiherr von Herder, gestorben 
den 29. Januar 1838, trat bald nach Trebra's Tode — erst an der 
Seite des Berghauptmanns von Gutschmidt, dann allein — an 
die Spitze der Leitung des sächsischen Bergbaues und somit 
auch der Bergakademie, die ihm Vieles verdankt. Wie in allen 
Zweigen seines umfassenden Wirkungskreises, griff er auch in 
die bergakademischen Angelegenheiten umgestaltend und schaf- 
fend, alle Untergebenen anregend ein. Besonders ist die Ver- 
besserung der Einkünfte der Anstalt, die sie im Jahre 1831 
erfuhr, ihm zu verdanken. Die Schriften: De jure quadraturae 
metallicae. 1862. 4., und: Der tiefe Meissner Erbstolln. 1839. 4., 
hat er eigenthümlich verfasst, aber die Veröffentlichung mehrerer 
Werke, die während seiner Direction von Fachmännern erschienen, 
verdankt man seiner Anregung. Darunter gehört die seit 1827 
bis jetzt ununterbrochene Herausgabe des Kalenders (jetzt Jahr- 
buches) für den sächsischen Berg- und Hüttenmann. 



Der Berghauptmann Johann Carl Freiesleben, seit 1838 
das Directorium übernehmend, 1842 emeritirt und den 20. März 
1846 verstorben, widmete seine Thätigkeit schon von Werner's 
Tode (1817) an als Bergrath ganz vorzugsweise der Bergakademie 
bei Ordnung des Werner'schen Nachlasses und der damit zu- 
sammenhangenden Vermehrung und Umgestaltung der berg- 
akademischen Sammlungen, namentlich der Bibliothek. Während 
seines Directoriums erfreute sich die Bergakademie fortwährend 
seiner lebhaftesten und wirksamsten Theilnahme an ihrem Ge- 
deihen. 

Seine hauptsächlichsten, von unermüdlichem Fleisse zeugen- 
den Werke sind: 

Bergmännisch - mineralogische Beschreibung des grössten Theiles des 

Harzes. 2 Bände. 1795. 8. 
Geognostische Arbeiten. 6 Bände. 1807 — 12. 8. 
Uebersicht der Literatur der Mineralogie, Berg- und Hüttenkunde seit 

1800. 1822. 8. 
Magazin für die Oryktographie von Sachsen. 12 Hefte. 1828 — 45. 8. 

Seit 1842 erfreut sich das sachsische Berg- und Hütten- 
wesen der Leitung des Herrn Oberberghauptmanns Friedrich 
Constantin Freiherrn von Beust. Da wir noch so glücklich sind, 
ihn als unseren uns vorleuchtenden Chef zu besitzen, so mag 
es gestattet sein, dessen vielfache wissenschaftlichen Arbeiten 
und seine grossen Verdienste um die Bergakademie hier zu über- 
gehen. Die letzteren werden, zum Theil wenigstens, sich bei der 
Besprechung der neueren Einrichtungen des Institutes ergeben. 

Die bergakademischen Lehrer. 
Christlieb Ehregott Geliert, Bruder des berühmten Fabel- 
dichters, ward geboren zu Haynichen den 11. August 1713, 
und starb den 18. Mai 1795 zu Freiberg. Nach einem Studium 
auf der Universität zu Leipzig ging er, etwa 1737, mit mehreren 
sächsischen Gelehrten nach Petersburg, wo 4 er erst als Lehrer an 
einem Gymnasium, bald nachher aber als Adjunct bei der Kai- 
serlichen Akademie der Wissenschaften angestellt wurde. Hier 
fing er zuerst an, sich mit Chemie und Physik zu beschäftigen. 
Auf Veranlassung der sächsischen Gesandtschaft in Petersburg 
kehrte er, etwa 1747, nach Sachsen zurück, setzte in Freiberg 
seine wissenschaftlichen Beschäftigungen mit Chemie und Physik 
fort und widmete sich dabei dem Berg- und Hüttenwesen. 



Nachdem er bereits eine Pension erhalten und Unterricht in der 
metallurgischen Chemie gegeben hatte, wurde er 1753 als Com- 
missionsrath fest angestellt, wobei er ein Votum consultativum 
im Oberbergamte, die Aufsicht über die Bergwerksmaschinen, 
sowie den Auftrag erhielt, die Schmelzprocesse zu prüfen und 
Landesmineralien zu untersuchen. 1762 wurde er zum Ober- 
hüttenverwalter ernannt, und 1782 erhielt er in Anerkennung 
seiner Verdienste den Charakter eines Bergrathes (conf. Köhler: 
Standrede am Sarge Geliert's. Freiberg 1795. 4.). 

Geliert hatte bei seiner langjährigen Leitung des Freiberger 
Hüttenwesens ohnstreitig grosse Verdienste um dasselbe, wovon 
seine wesentliche Mitwirkung bei der Amalgamation am bekann- 
testen ist. Er stand in hohem Ansehen und grossem Rufe als 
Metallurg, weshalb viele und angesehene Personen nach Frei- 
berg kamen, um seinen Unterricht in der metallurgischen Chemie 
zu gemessen. Wie hoch dieser geschätzt wurde, ergiebt sich 
daraus, dass das Honorar dafür gewöhnlich 300 bis 400 und 
selbst mehrmals 500 Thaler betrug, namentlich" für damalige 
Zeit ganz ausserordentliche Beträge. Dass dieser Fremdenbesuch 
wesentlich mit dazu beigetragen hat, den Gedanken zur Stiftung 
der Bergakademie entstehen zu lassen, ist sehr wahrscheinlich. 

So war daher Geliert bei der Errichtung unseres Institutes 
unter den ersten Lehrern an demselben ohne Frage der her- 
vorragendste Mann, ein Mann von längst bewährtem Rufe. Von 
seiner Thätigkeit an der Bergakademie ist jedoch aus den vor- 
handenen Acten wenig zu entnehmen gewesen. Er erhielt den 
Aufkrag, ein Collegium metallurgico - chymicum zu lesen und 
dazu eine Anzahl ihm vom Oberbergamte zuzuweisender Aka- 
demisten unentgeltlich zuzulassen. Im ersten Jahre (1766/67) 
ist das auch wirklich geschehen, später findet sich aber darüber 
in den Protokollen über die jährlichen Examina, worin alle 
Doctrinen, über welche examinirt wurde, aufgeführt sind, dieses 
Collegium nur ausnahmsweise 1775/76, 1785/86, 1786/87, 1788/89 
und 1789/90. Man möchte daher vermuthen, dass seine vielen 
praktischen Geschäfte ihn von der regelmässigen Abhaltung 
seines Collegiums abgezogen haben. Dagegen sagt Köhler in 
der citirten Grabrede: „Geliert las sein öffentliches Collegium 
unausgesetzt," weshalb vielleicht er nur nicht zu den Jahres- 
prüfungen zugezogen wurde. 



Geliert's Schriften sind: 

Uebersetzung von Cramer's Anfangsgründen der Prohirkunst. Stock- 
holm 1746. 8. 

Anfangsgründe der metallurgischen Chemie, nebst Anfangsgründen der 
Probirkunst als zweiter Theil. Leipzig 1750 und 1755. 8., von 
welchen 1758 eine französische Uebersetzung, und 1776 eine zweite 
Auflage erschien. 

Ausserdem mehrere Abhandlungen in den Comment acad. 
Petropolitanae und in Köhler's bergmännischem Journale. 
Die Bergakademie besitzt sein Bild in Lebensgrösse. 

Johann Friedrich Wilhelm von Charpentier (conf. Freiber- 
ger gemeinnütziger Anzeiger 1805, S. 277, allgemeine Litera- 
turzeitung 1805, Intelligenz-Blatt S. 1219), geboren den 24. Juni 
1738 zu Dresden, gestorben den 27. Juli 1805 zu Freiberg, 
studirte in Leipzig die Rechte und vorzüglich mathematische 
Wissenschaften. Bei Errichtung der Bergakademie wurde er 
als Professor der Mathematik und Zeichnenkunst angestellt. Da 
er zugleich Vorlesungen an der neuerrichteten Anstalt hörte, 
so erscheint er zugleich als einer der ersten Zöglinge derselben. 
Er las auch über mechanische Wissenschaften, seit 1769 über 
Physik, und 1779 ein Collegium über die Lehre vom Wetter- 
zuge und über die dahin gehörigen und andere Bergwerks- 
maschinen, welches der erste Anfang zu der später regelmässig 
eingeführten Vorlesung über Bergraaschinenlehre war. 1769 
übernahm er auch die Aufsicht über die Bibliothek. 

Seine Vorlesungen setzte er bis 1784 fort, indessen scheinen 
dieselben seit 1773, in welchem Jahre von Charpentier Ober- 
bergamtsmitglied und Bergcommission srath wurde, durch dessen 
anderweite Berufsgeschäfte und vielfach wissenschaftliche Reisen 
theilweise Unterbrechungen erlitten zu haben. Von 1782 an 
wurde er in seinem bergakademischen Wirkungskreise theilweise, 
und von 1784 an gänzlich durch seinen Schüler Lempe ersetzt. 

Im Jahre 1784 wurde sein aus der Normandie stammender 
Adel durch Kaiser Joseph II. renovirt, und er 1785 zum Berg- 
rath, 1800 zum Viceberghauptmann und 1802 zum Berghaupt- 
mann ernannt. Ganz besondere Verdienste erwarb er sich bei 
Erbauung des so zweckmässig und gut eingerichteten Amal- 
gamirwerkes. 



Ausser mehreren Abhandlungen in Zeitschriften verfasste er: 

Mineralogische Geographie der chursächsischen Lande. 1778. 4. Ein 
sehr gründliches, durch mehrjährige Reisen und Untersuchungen 
hervorgegangenes Werk. 

Beobachtungen über die Lagerstätte der Erze. Leipzig 1799. Mit vor- 
trefflichen naturgetreuen Abbildungen einiger Gangverhältnisse. 

Beitrag zu geognostischer Kenntniss des Riesengebirges. Leipzig 1804. 

Zwischen dem in seinen Werken sich immer sehr vor- 
sichtig, in Bezug auf eigene Ansichten sehr bescheiden aus- 
drückenden, übrigens älteren und im Range höher stehenden 
Charpentier, und dem sich viel bestimmter aussprechenden, 
jüngeren, abe* berühmteren Werner scheint einige wissenschaft- 
liche Rivalität Statt gefunden zu haben. 

Christian Hiewnymus Lommer, gestorben am Ende des 
Jahres 1787 zu Annaberg als* Bergmeister, erhielt als Inspector 
die Aufsicht und Rechnungsführung über die Bibliothek und 
die Sammlungen, und den Auftrag, die Mineraliensammlung an 
bestimmten Stunden der Woche vorzuzeigen und zu erklären, 
worin Anfangs der ganze mineralogische Unterricht bestand. 
Von 1768 an las er ein Collegium über Bergbaukunst nach 
dem eben erschienenen „Bericht vom Bergbau." Schon 1771 
hörte mit seiner Versetzung als Bergmeister nach Johann- 
georgenstadt seine bergakademische Wirksamkeit auf. 

Selbstständige Werke Lommer's sind: 

Abhandlung vom Hornerze. Leipzig 1776. 8. 

Bergmännischer Beitrag zu der von der Königl. Grossbrit. Societät der 
W. gestellten Preisfrage : Wie waren die Bergwerke bei den Alten 
eigentlich beschaffen und «ingerichtet? u. s. w. Freiberg 1785. 4. 

Markscheider Richter ertheilte von der Gründung der Berg- 
akademie an bis 1779 den Unterricht in der Markscheide- 
kunst, und 

Guardein Klotzsch den Unterricht in der Probirkunst. Der 
letztere ging später — es ist jedoch die Zeit nicht genau ermittelt 
worden — an seinen, 1828 als Oberschiedswardein zu Freiberg 
verstorbenen Sohn über, der ihn bis 1801/2 fortführte. 

Der Oberbergamtssecretair Scheuchler übernahm 1771 auf 
einige Jahre die Aufsicht über die Mineraliensammlungen. 

Der Bergamtsässessor Richter ertheilte 1773 privatim Unter- 
richt in der Bergbaukunst, der seit Lommer's Abgang ganz 
sistirt hatte. 



8 

Abraham Gottlob Werner, geboren den 25. September 1749 
zu Wehrau in der Oberlausitz, gestorben den 30. Juni 1817 
zu Dresden. 

Unter mehreren Schriften über diesen berühmtesten Lehrer 

der Bergakademie sind die wichtigsten: 

Blöde — Kurzer Nekrolog Abraham Gottlob Werner's. In der Auswahl 
aus den Schriften der Gesellschaft für Mineralogie zu Presden, 
Band 2, S. 249. 

Böttiger — Ueber Werner's Umgang mit seinen Schülern. Ebendas. 
S. 305. 

Frisch — Lebensbeschreibung Abraham Gottlob Werner's. Nebst zwei 
Abhandlungen von Weiss über Werner's Verdienste um Oryktognosie 
(S. 84) und Geognosie (S. 144). Leipzig 1825. 8. 

Es kann nicht die Absicht sein, hier eine Biographie Werner's 
zu geben oder auch nur seine Leistungen für die Wissenschaft 
auseinander zu setzen, sondern es soll nur versucht werden, 
seinen Einfluss auf die Bergakademie und seine grossen Ver- 
dienste um dieselbe zu schildern. 

Werner, unmittelbar nach seinem Austritte aus der Schule 
in Bunzlau als Hüttenschreiber auf dem Eisenhüttenwerke seines 
Vaters angestellt, studirte von 1769 bis 1771 auf eigene Kosten 
auf der Bergakademie, und dann bis 1774 auf der Universität 
zu Leipzig, wo er Vorlesungen über die Rechtswissenschaft hörte, 
zuletzt sich aber vorzugsweise dem Studium der Philosophie, 
der neueren Sprachen und der Mineralogie hingab. Wie gründ- 
lich er die letztere betrieben haben muss, davon zeugt sein 
schon 1774 erschienenes classisches Werk „Von den äusserlichen 
Kennzeichen der Mineralien", welches er zwar später verbesserte 
und erweiterte, aber immer die Grundlage für seine Behand- 
lung der Mineralogie blieb. 

Schon während seiner bergakademischen Studienzeit war 
Wernern von dem Berghauptmann Papst von Ohain, der seine 
Befähigung und seinen Eifer für die mineralogischen und 
überhaupt bergmännischen Wissenschaften kennen und schätzen 
gelernt hatte, Aussicht auf eine Anstellung in Freiberg gemacht 
worden. Dieses vergessen glaubend, kehrte er in das älterliche 
Haus zurück, erhielt aber, auf den Antrag vorerwähnten Berg- 
hauptmanns, im Anfange des Jahres 1775, von ihm selbst ganz 
unvermuthet, den Ruf als Inspector und Lehrer der Bergbau- 
kunst und Mineralogie an der Bergakademie mit einem jähr- 



liehen Gehalte von 300 Thalern, welche Stelle er zu Ostern 
1775 antrat. 

Seit dem Abgange von Lommer im Jahre 1771 war Berg- 
baukunst nur interimistisch und zum Theil privatim vorgetragen 
worden, und der Unterricht in der Mineralogie hatte überhaupt 
nur im Vorzeigen der Stufensammlung bestanden. 

Nachdem Werner im ersten Jahre ein gemischtes, sogenann- 
tes „mineralisches Collegium" über Mineralogie und Bergbau- 
kunst gelesen hatte, trennte er nicht allein diese Doctrinen 
schon im zweiten Jahre, sondern trug sie auch nach selbst- 
st&ndigem, eigenen Plane vor. Bald nachher, von 1780 an, 
dehnte er die Vorlesung über Bergbaukunst auf zwei, einige 
Zeit lang sogar auf drei Jahrescurse, die er abwechselnd vor- 
trug, aus. Im Jahre 1778 trennte er die Vorlesung über Ge- 
birgslehre von der über Bergbaukunst. Sie kam in den folgenden 
Jahren mehrere Male wegen Mangels an Zuhörern nicht zu Stande, 
bis sie von 1786 an unter dem Namen „Geognosie", wenn auch 
Anfangs wieder mit einigen Unterbrechungen, in die regelmassige 
Reihe der Vorlesungen eintritt. Diese drei Collegien über Mi- 
neralogie oder (seit 1788) Oryktognosie, Geognosie und den einen 
oder anderen Theil der Bergbaukunst las nun Werner alljährlich 
bis zu seinem Tode. Dazu kam in der Regel, seit 1777, das 
sogenannte „Elaboratorium", in welchem Anleitung zu Abfass- 
ung schriftlicher bergmannischer Aufsätze gegeben wurde. 

Neben diesen drei oder vier regelmässig alljährlich gehal- 
tenen Vorlesungen kamen aber noch mehrere andere zu ver- 
schiedenen Zeiten, als: 

1776 — 1777: Mineralogische Geographie von Ungarn. 

1781 — 1782 und 1783 — 1784: Mineralogische Geographie, in specie 

von Sachsen. 
1789 — 1790, und mehrmals später wiederholt: Eisenhüttenkunde. 

1797 — 1798: lieber das Freiberger nahe Revier. 

1798 — 1799: Encyklopädie der Fergwerkskunde. 

1799 — 1800: Versteinerungslehre. 

1800—1801: Geschichte des chursächsisohen Bergbaues, und über 

Revierkenntnisse. 
1803 — 1804: Literaturgeschichte der Mineralogie. 

Die grossen und einflussreichen schöpferischen Werke des 
Werner'schen Geistes stammen alle aus den ersten Jahrzehnten 
seiner wissenschaftlichen Thätigkeit. Seine Abhandlung über 



10 

die äusserlichen Kennzeichen schrieb er schon als Student in 
Leipzig, der wohlüberlegte Plan zu seiner Vorlesung über Berg- 
baukunst stammt aus den ersten Jahren seiner Lehrerwirksam- 
keit, und seine Geognosie ward bald darauf begründet. Seit 
1793 hat er nichts mehr durch den Druck veröffentlicht, denn 
die 1811 erschienene „Kleine Sammlung berg- und hütten- 
männischer Schriften" datirt schon aus dem Jahre 1783, und 
seine „Classificationslehre" erschien im Hesperus ohne und 
gegen seinen Willen. 

Die grossen Anstrengungen, denen sich Werner in den 
ersten Jahren seiner Anstellung an der Bergakademie hingegeben 
haben muss, verursachten Kränklichkeit und Hessen in ihm den 
Wunsch entstehen, die bergakademische Wirksamkeit ganz zu 
verlassen, weshalb er 1780 um die erledigte Stelle eines Ober- 
hüttenraiters anhielt. Vorzüglich mögen ihn dazu die Obliegen- 
heiten veranlasst haben, die er als Akademie -Inspector hatte, 
und die kaum mit einer wissenschaftlichen Thätigkeit zu ver- 
einigen sind. 

Zum Glück für die Wissenschaft und für unser Institut 
insbesondere wurde Wernern dieses Gesuch abgeschlagen, ihm 
aber in der Person von Carl Immanuel Löscher ein Gehülfe für 
die mit der Inspectorfunction verknüpften Geschäfte gegeben. 
Im Jahre 1797 wurde Wernern die specielle Beaufsichtigung der 
Sammlungen, sowie die Function des Edelgestein-Inspectors ganz 
abgenommen. 

Wie oben erwähnt, hörte mit dem Anfange des letzten 
Decenniums des vorigen Jahrhunderts die überhaupt im Ver- 
hältnisse zu seinen Leistungen in der Wissenschaft nicht grosse 
schriftstellerische Thätigkeit Werner's auf. 

Der Grund davon ist in seiner vielseitigen Beschäftigung 
zu suchen, die schon aus der grossen Anzahl verschiedenartiger 
Vorlesungen sich von selbst ergiebt, aber durch den ununter- 
brochenen, sehr speciellen Umgang mit seinen Schülern, durch 
die Vermehrung seiner Sammlungen, und durch die Arbeiten, 
die ihm durch die Ernennung zum wirklichen Mitgliede des 
Oberbergamtes, seit 1792 als Bergcommissionsrath und seit 
1799 als Bergrath, wenn auch unter Dispensation von den 
laufenden Geschäften des Oberbergamtes, erwuchsen, — noch 
bedeutend vermehrt wurde. 



11 

Damit war aber nichts .weniger als eine Verminderung 
seiner Thätigkeit und Wirksamkeit für die Wissenschaft und 
für die Bergakademie insbesondere verknüpft. An seinen wissen- 
schaftlichen Schöpfungen arbeitete er unausgesetzt vermehrend 
und verbessernd , was allerdings nur durch seine Vorlesungen 
und Schüler bekannt wurde, und unser Institut, dessen Hebung 
und Berühmtheit ihm verdankt wird, pflegte er mit allen 
Kräften bis an sein Ende. Ganz besonders ist auch seine 
specielle Beaufsichtigung der Bergakademisten hervorzuheben, 
die er alle genau kannte und beurtheilte, und auf deren Studien 
er den unmittelbarsten Einfluss übte. (S. Frisch [S. 187] und 
Böttiger.) 

Auch nach seinem Tode wirkt Werner auf die Bergakademie 
nicht nur durch sein Vorbild als ein sich ganz dem Institute 
hingebender Mann, sondern auch thatsächlich wohlthätig fort. 
Seine grosse Mineraliensammlung wurde durch Ankauf im Jahre 
1814 für die Bergakademie gewonnen; von dem Kaufgelde von 
40,000 Thalern hinterliess aber Werner der Anstalt 33,000 Thaler, 
und zwar 17,000 Thaler von seinem, und weitere 16,000 Thaler 
von dem Tode seiner Schwester an. 

Seine übrigen wissenschaftlichen, sehr beträchtlichen Samm- 
lungen (grosse Bibliothek, Münzsammlung, Conchyliensammlung, 
Versteinerungssammlung, eigene und fremde Manuscripte) ver- 
machte er der Bergakademie bei seinem Ableben gegen die ver- 
hältnissmässig unbeträchtliche Summe von 5000 Thalern, die 
übrigens von seiner Schwester, der verwittweten Pastor Glaubitz, 
zur Gründung von Werner's Gestift zu Unterstützung armer Berg- 
leute verwendet wurde. Dieselbe hat auch eine Stiftung von 
1000 Thalern für die Bergakademie gemacht, deren Zinsen all- 
jährlich einem ausgezeichneten und bedürftigen Bergakademisten 
zu Theil werden. (S. die Stiftungsurkunde im Kalender für den 
sächsischen Berg- und Hüttenmann, 1842. S. 82.) 

Die Werner'schen gedruckten Schriften sind : 

Von den äusserlichen Kennzeichen der Fossilien. Leipzig 1774. 8. — 
Nachdruck: Wien 1786. 8. 

Axel von Kronstedt's Versuch einer Mineralogie. Aufs Neue aus dem 
Schwedischen übersetzt und nächst verschiedenen Anmerkungen vor- 
züglich mit äusseren Beschreibungen der Fossilien vermehrt von Wer- 
ner. Ersten Bandes erster Theil. Leipzig 1780. 8. 



12 

Von den verschiedenen Mineraliensammlungen, aus denen ein vollstän- 
diges Mineraliencabinet bestehen soll. Sammlung zur Physik und 
Naturgeschichte. Leipzig 1781, Band 1, S. 4. 

Beschreibung eines arsenikalischen Silbererzes. Ebendas. S. 454. 

Ueber eine besondere Erzeugung von Gypskrystallen in einer alten 
Halde. Ebendas. 1782, Band 2, S. 259. 

Kleine Sammlung borg- und hüttenmännischer Schriften. War schon 
1783 zum grössten Theile gedruckt, erschien aber erst 1811 zu Leip- 
zig. 8. 

Kurze Classification und Beschreibung der verschiedenen Gebirgsarten. 
Dresden 1 787. 4. (Ohne Werner's Zuthun veröffentlicht, aber später 
von ihm anerkannt.) 

Von den verschiedenen Graden der Festigkeit des Gesteins, als dem 
Hauptgrunde der Hauptverschiedenheit der Häuerarbeiten. Bergm. 
Journal 1788, Band 1, S. 4. 

Geschichte, Charakteristik und kurze chemische Untersuchung des Apa- 
tits. Bergm. Journal 1788, Band 1, S. 76. 

Bekanntmachung einer am Scheibenberger Hügel über die Entstehung 
des Basalts gemachten Entdeckung u. s. w. Aus dem Intelligenzblatt 
der allgemeinen Lit. -Zeitung 1788; mit Anmerkungen. Bergm. 
Journal 1788, Band 2, S. 845. 

Von den Butzen -Wacken zu Joachimsthal. Crell: Chem. Anm. 1789, 
S. 131. 

Ueber das Vorkommen des Basalts auf Kuppen vorzüglich hoher Berge. 
Bergm. Journal 1789, Band 1, S. 252. 

Vorbemerkung und Anmerkungen zu Herrn Faust's Nachricht von dem 
auf dem Meissner in Hessen über Steinkohlen und bituminösen Holze 
liegenden Basalte. Bergm. Journal 1789, Band 1, S. 261. 

Mineralsystem Werner's. Mit dessen Erlaubniss herausgegeben von 
Hoffmann. Bergm. Journal 1789, Band 1, S. 369. 

Vorbemerkung und Anmerkungen zu : Eversmann — Ueber eine an dem 
Basaltberge König Arthur's Sitz gemachte Beobachtung. Bergm. 
Journal 1789, Band 1, S. 485. 

Anmerkungen zu: Wiedemann — Ueber einige ungarische Fossilien. 
Bergm. Journal 1789, Band 1, S. 596. 

Anmerkungen zu einem Schreiben des Chev. Hapion. Bergm. Journal 
1789, Band 2, S. 1096. 

Versuch einer Erklärung der Entstehung der Vulkane durch die Ent- 
zündung mächtiger Steinkohlenschichten ; als ein Beitrag zur Natur- 
geschichte des Basalts. Höpfner's Magazin 1789, Band 4, S. 240. 

Aeussere Beschreibung des Olivins, Chrisoliths, Berils und Chrisoberils. 
Bergm. Journal 1790, Band 2, S. 54. 

Aeussere Beschreibung des Prehnits u. s. w. Bergm. Journal 1790, 
Band 1, S. 99. 

Ausfuhrliches und systematisches Verzeichniss des Mineraliencabinets 
des Berghauptmanns Papst von Ohain. Freiberg und Annaberg 1791, 
1792. 2 Bände. 8. 

Neue Theorie von Entstehung der Gänge. Freiberg 1791. 8. 

Ueber den Trap der Schweden. Bergm. Journal 1793, Band 2, S. 46. 



13 

ClassificÄtionflIehre. Im H esperas 1816 (September bis November) ohne 

Werner's Willen und Mitwirkung abgedruckt. 
Allgemeine Betrachtungen über den festen Erdkörper. Eine im März 

1817 in der Gesellschaft für Mineralogie zu Dresden gehaltene und 

nach Werner's Tode in deren Schriften Band 1, S. 39 veröffentlichte 

Vorlesung. 

Letztes Mineralsystem , herausgegeben von J. K. Freiesleben. Freiberg 
1818. 8. 

Der Markscheider Johann Friedrich Freiesleben, einer der 
ersten Schüler der Bergakademie, geboren 1747, gestorben 
als Stadtkämmerer den 16. März 1807, Vater des obgenannten 
Berghauptmanns, unterrichtete an der Bergakademie in der 
praktischen Markscheidekunst von 1780 bis 1801. 

Johann Friedrich Lempe, geboren zu Weyda den 7. März 
1757, gestorben zu Freiberg den 6. Februar 1801. 

Einen Nekrolog und ein vollständiges Verzeichniss seiner 
Schriften lieferte Gerlach in den Freiberger gemeinnützigen Nach- 
richten 1801, S. 61 und 107. — Ein anderer Nekrolog befindet 
sich im Intelligenzblatt der allgemeinen Lit. - Zeitung 1801, 
No. 64, S. 513. 

Die Wirksamkeit dieses Mannes für die Bergakademie war 
eine nur kurze, aber ausgezeichnete. Sohn armer Aeltern, mussten 
ihm Anfangs Bergarbeit und fremde Unterstützungen seinen 
Unterhalt gewähren, was auch nach seiner Aufnahme auf die 
Bergakademie im Jahre 1773 noch fortdauerte. Hier wur^e er 
besonders Schüler von. v. Charpentier, und in der Markscheide- 
kunst von dem Bergmeister Scheidhauer. Im Jahre 1777 wurde 
ihm der Unterricht im Rechnen an der Bergschule anvertraut. 
Im Jahre 1779 bezog er, von mehreren Seiten unterstützt, die 
Universität Leipzig, wo er besonders dem Studium der Mathe- 
matik und Physik unter Gehler, Hindenburg, Leske u. A. ob- 
lag. Schon hier begann seine in der Folge so fruchtbare 
schriftstellerische Thätigkeit. 

Im Jahre 1782 kehrte er in Begleitung des seiner Auf- 
sicht übergebenen Karsten, nachherigen berühmten Mineralogen, 
nach Freiberg zurück und gab Privatunterricht in der Mathe- 
matik, sowie er auch mit den Stipendiaten Uebungen in der 
Anwendung der Mathematik auf den Bergbau vornahm. Im 
Jahre 1783 übernahm er die Vorlesung über reine Mathematik, 
und von 1785 an auch die übrigen Vorlesungen über mecha- 



14 

nische Wissenschaften und über Physik von v. Charpentier, 
1784 wurde er als Mathematikus mit 200 Thalern, und 1785 
als Professor der Mathematik und Physik mit 400 Thalern an- 
gestellt, welcher Gehalt 1797 mit der Uebertragung einer Vor- 
lesung über Bergmaschinenlehre und der Mitaufsicht über das 
Maschinenwesen bei dem sächsischen Bergbau um 200 Thaler 
vermehrt wurde. Von 1795 an beginnen seine Vorlesungen 
über theoretische Markscheidekunst. — Bereits 1784 übernahm 
er von Werner die Bibliothek. 

Wenn man bedenkt, dass Lempe seine vielen Vorlesungen 
mit der grössten Pünktlichkeit und Gründlichkeit abhielt, dabei 
Privatunterricht ertheilte, vielfach die specielle Aufsicht über ein- 
zelne Akademisten übernahm , seinen Zuhörern sehr umfängliche 
und zahlreiche Ausarbeitungen, von denen viele noch vorhanden 
sind, corrigirte, — die ihm untergebenen Sammlungen der 
Bibliothek und des physikalischen Apparates in bester Ordnung 
erhielt und, so weit die Mittel reichten, sehr zweckmassig ver- 
mehrte, — daneben auch Arbeiten und Aufträge für das prak- 
tische Maschinenwesen besorgte, — und endlich als Schriftsteller 
sehr thätig war, — erhält man einen Begriff von seiner seltenen 
Leistungsfähigkeit und seinem unermüdeten Fleisse. 

In seinem Aeusseren war er etwas schroff, aber er war all- 
gemein, auch auswärts von seinen Fachgenossen, geachtet, und 
sein Tod, der durch einen, edlere Theile ergreifenden Gicht- 
anfall herbeigeführt wurde, und bei der übrigens kräftigen Con- 
stitution ganz unerwartet kam, erregte die lebhafteste Theil- 
nahme und aufrichtigste Trauer. 

Seine hauptsächlichsten Schriften sind: 

Briefe über verschiedene Gegenstände aas der Mathematik. Leipzig 

1780. 8. 
Polygonometrie oder Anweisung znr Berechnung jeder geradlinichten 

Figur. Leipzig 1781. 2 Theile. 8. 
Erläuterungen der Kästner'schen Anfangsgründe der Arithmetik, Geo- 
metrie, ebenen und sphärischen Trigonometrie. Altenburg 1781. 

3 Bände. 8. 
Gründliche Anleitung zur Markscheidekunst. Leipzig 1782. 8. — 

Fortsetzung. 1792. 8. 
Beyer — Gründlicher Unterricht vom Bergbau' nach Anleitung der 

Markscheidekunst ; durchgängig vermehrt und verbessert von Lempe. 

Altenburg 1785. 4. 
Bergmännisches Rechenbuch. Erster Theil. Freiberg 1787. 8. 



15 

Lehrbegriff der Maschinenlehre mit Rücksicht auf den Bergbau. Ersten 
Theiles erste und zweite Abtheilung. Leipzig 1795, 1797. 4. 

Des Herrn von Buat Grundlehren der Hydraulik, üebersetzt mit An- 
merkungen und Zusätzen. Erster Theil. Leipzig 1796. 8. 

Von 1785 bis 1799 erschien in Dresden das von Lempe 
herausgegebene Magazin für die Bergbaukunde in 13 Theilen 8. 
In demselben sind sehr viele Aufsätze von dem Herausgeber 
oder von seinen Schülern und von ihm durchgesehen, was nicht 
unterschieden werden kann. 

Ausserdem finden sich Aufsätze von Lempe in: 

Magazin für Naturkunde von Funk, Hindenburg und Leske, 1781, St. 2, 
und 1783, St. 2. 

Gren's Journal der Physik Band 7, S. 163. 

Bergm. Journal 1789, S. 871; 1790, S. 330 und 400; 1791, S. 331 
und 509; 1792, S. 334; Band 11, S. 369 ; Band 12, S. 145 und 177. 

Neuem bergm. Journal Band 2, S. 382; Band 3, S. 309. 

Freiberger gemeinnützige Anzeigen, 1800, S. 93, 95 und 177: Ueber 
die Magnetnadel und deren Abweichung zu Freiberg. 

Allgemeine Lit.-Zeitung, seit 1790 verschiedene Recensionen im mathe- 
matischen, physikalischen und bergmännischen Fache. 

Die bei Lempe's Tode unbeendigt gebliebenen Vorlesungen 
über Physik und reine Elementarmathematik wurden von Lam- 
padius und dem Oberstollnfactor Wagner zu v Ende geführt. 
Ueber den Letzteren und seine Wirksamkeit an der Bergakademie 
s. m. Jahrbuch für den sächsischen Berg- und Hüttenmann 
1833, S. 214. 

Johann Simeon Benjamin Sieghardt, gestorben den 31. Oc- 
tober 1830, übernahm 1782 den Zeichnenunterricht von v. Char- 
pentier, und führte ihn bis 1828 fort. Dieser Unterricht wurde 
unter ihm wenig gepflegt, was schon daraus hervorgeht, dass 
ihm wöchentlich nur zwei Stunden gewidmet und diese, zu Ver- 
meidung von Collisionen, auf die Mittagsstunden von 12 bis 2 
Uhr Sonnabends verlegt waren. 

Alexander Wilhelm Köhler, geboren den 5. Juli 1756 zu 
Freiberg, längere Zeit hindurch Oberbergamtssecretair , dann 
Bergcommissionsrath und zuletzt Bürgermeister von Freiberg, 
starb emeritirt am 23. December 1832. Er lehrte von 1786 
bis 1822 an der Bergakademie die Bergrechte und gab Unter- 
richt im deutschen Style, später im Geschäftsstyle. 

Er war, zum Theil mit seinem Schwiegersohne Hoflmann 
zusammen, der Herausgeber des bergmännischen Journals in 



u 

12 Bänden (von 1788 bis 1794), des neuen bergmännischen 
Journals in 4 Bänden (von 1795 bis 1816) und zweier Jahr- 
gänge des bergmännischen Kalenders (1790 und 1791), in deren 
erstem sich die Eingangs erwähnte, von ihm verfasste Geschichte 
der Bergakademie befindet. 

Carl Friedrich Wenzel, geboren 1740 zu Dresden, gestorben 
den 26. Februar 1793 zu Freiberg. 

Er wurde von 1789 an dem hbchbetagten Geliert als Suble- 
vant für die Vorlesung über metallurgische Chemie beigegeben. 
Ueber seine akademische Wirksamkeit ist aber so wenig bekannt 
worden oder aus den Acten zu ersehen, dass sein merkwürdiger 
Lebensweg, der in der allgemeinen Lit.- Zeitung 1793, Intelli- 
genzblatt S. 706 ausführlich mitgetheilt ist, hier nicht erzählt 
werden mag. Er war seit 1780 Chymist bei der churfürstlich 
sächsischen Generalschmelzadministration, 1785 Oberhüttenamts- 
assessor, 1786 Chemikus bei der Porzellanmanufactur in Meissen. 

Seine Schriften: ' . 

Einleitung zur höheren Chemie. Erster Theil. Leipzig 1773. 8. 

Ueber die Zerlegung der Metalle in ihre Bestandteile. Gekrönte Preis- 
schrift der Akad. d. W. zu Kopenhagen. Auch im all gem. nützlichen 
chemisch -physikalischen Mancherlei (Berlin 1782) Theil 2, S. 321. 

Lehre von der Verwandtschaft der Körper. Dresden 1777. 8. 

Chymische Untersuchung des Flussspaths. Dresden 1783. 8. 

Ueher das Schiessen in Bergwerken und Steinbrüchen. Bergm. Journal 
1790, Band 2, S. 177. 

haben, besonders was die zweite und vierte betrifft, seinen Na- 
men unter den Chemikern rühmlich bekannt gemacht. 

Christian August Siegfried Hoffmann, geboren den 3. Juli 
1750, gestorben den 15. März 1813 zu Freiberg. Er trat zuerst 
1792 mit der Bergakademie in Verbindung, indem er die Ad- 
ministration der Mineralien -Verkaufsniederlage übernahm. Von 
1794 an ertheilte er den bisher von Werner abgehaltenen kurzen 
mineralogischen Unterricht an jüngere Bergakademisten und Berg- 
schüler. 1797 übernahm er die Edelstein -Inspection, eine mit 
der Bergakademie nur in entfernter Beziehung stehende Function, 
und 1801 nach Lempe's Tode die Aufsicht über die Bibliothek. 

Besonders ist er in wissenschaftlichen Kreisen durch das 
von Breithaupt beendigte Handbuch der Mineralogie (Freiberg 
1811 bis 1816) in 4 Bänden, von denen die ersten beiden von 
ihm sind, bekannt worden. 



17 

Mit seinem Schwiegervater Köhler redigirte er einen Theil 
des bergmännischen Journals und des neuen bergmännischen 
Journals. 

Durch seine Aufsätze: 

Mineralsystem des Herrn Inspectors Werner. Bergm. Journal 1788, 

Band 1, S. 234 nnd 479. 
Kurzer Entwurf einer Gebirgslehre (ganz nach Werner's Vorträgen). 

Köhler: Bergm. Kalender 1790, S. 163. 
Bemerkungen über den Prehnit, Cyanit und die Kohlenblende. Bergm. 

Journal 1790, Band 1, S. 89, 149 und 464. 
Einige literarische Notizen über die Verbreitung des Werner'schen 

Systems der Mineralogie im Auslande. Neues bergm. Journal 

Band 3, S. 477. 

sowie endlich durch das oben angeführte Handbuch trug er 

viel zur Bekanntmachung und Verbreitung der Werner'schen 

Lehren bei. Abgesehen von einigen kleineren Abhandlungen, 

wäre noch der 

Versuch einer Oryktographie von Sachsen. Bergm. Journal 1788, 
Band 1, S. 234; Band 2, S. 479; 1789, Band 1, S. 155 und 211; 
Band 2, S. 934 und 2025. 

zu erwähnen. 

Wilhelm August Lampadius, geboren den 8. August 1772 
zu Hehlen im Herzogthum Braunschweig, gestorben den 13. April 
1842 zu Freiberg. 

Erst Pharmaceut, studirte er von 1785 bis 1791 in Göttingen 
Chemie und Physik, wobei er Amanuensis und Experimentator 
von Gmelin und Lichtenberg war. Mit Graf Sternberg reiste 
er in Russland, und arbeitete dann als Chemiker auf dessen 
Eisenhüttenwerken zu Radnitz. 

Nach Wenzel's Tode wurde er, besonders auf Werner's 
Gutachten, 1794 zu Vertretung Geliert's zum ausserordentlichen 
Professor der Metallurgie, und 1795 zum ordentlichen Professor 
der Chemie ernannt. Sehr bald trat er als Assessor in das Ober- 
hüttenamt ein, und 1817 erhielt er das Prädicat Bergcommis- 
sionsrath. 

Lampadius brachte zuerst die von Lavoisier gegründete 
Chemie in Freiberg zum Vortrage. Im ersten Jahre las er nur 
über diese, aber bereits 1795 fügte er eine Vorlesung über ana- 
lytische Chemie und eine über Hüttenkunde hinzu. Diese Vor- 
träge hat er später durch ein Collegium über technische Chemie, 
auch je einmal über Alaunwesen, über Blaufarbenchemie und 

2 



18 

ttber Atmosphärologie vermehrt und, abgesehen von der 1829 
an Kersten übertragenen analytischen Chemie, bis zu seinem 
Ableben fortgeführt, und dadurch eine grosse Zahl von in- und 
auslandischen Schülern gebildet. Sein Einfluss auf das hiesige 
praktische Hüttenwesen , seine technischen und öconomischen 
Arbeiten sind hier zu übergehen. 

Gleich bei seinem Antritte machte er auf das Bedürfniss 
eines chemischen Laboratoriums aufmerksam, und auf seinen 
Betrieb, lebhaft unterstützt von Werner, ward alsbald ein solches 
auf dem Hofe des Bergakademiegebäudes erbaut. 

Er war ein sehr fruchtbarer Schriftsteller, und von seinen 

zahlreichen Aufsätzen in dem bergm. Journal und neuen bergm. 

Journal, in den Zeitschriften von Crell, Trommsdorf, Gehlen, 

Schweigger, Gren, Gilbert, Kastner, Erdmann u. A. mag nur 

die Ankündigung des von ihm 1796 entdeckten Schwefelkohlenstoffs 
(Schwefelalkohols) in Gren's neuem Journal für Physik Band 3, S. 304 

erwähnt werden. 

Seine selbstst&ndigen Werke, insoweit sie Physik, Chemie 
und Metallurgie betreffen, sind: 

Versuche und Beobachtungen über die Elektricität und Warme der 
Atmosphäre, angestellt im Jahre 1792. Berlin und Leipzig 1797. 8. 

Kurze Darstellung der vorzüglichsten Theorieen des Feuers, dessen 
Wirkungen und verschiedene Verbindungen. Göttingen 1793. 8. 

Chemische Briefe an ein Frauenzimmer. Leipzig 1795. 8. 

Anmerkungen u. s. w. zu Ribbentrop's Uebersetzung von : Da Camera, 
Erfahrungen in Absicht der Bleiersparung bei dem Schmelzprocess. 
Dresden 1797. 8. 

Sammlung praktisch -chemischer Abhandlungen. 3 Bände. Dresden 
1795—1800. 8. 

Gekrönte Preisschrift der Königl. Böhm. Gesellschaft der W. über die 
Frage: Worin besteht der Unterschied zwischen Roheisen und Frisch- 
eisen? Leipzig 1799. 4. 

Handbuch zur chemischen Analyse der Mineralkörper. Freiberg 1801. 8. 
Nachtrag dazu: 1818. 

Handbuch der allgemeinen Hüttenkunde. Theil 1 und Theil 2 in 
4 Bänden. Göttingen 1801— 1810. 8. 

Beiträge zur Erweiterung der Chemie. Band 1. Freiberg 1804. 8. 

Systematischer Grundriss der Atmosphärologie. Freiberg 1806. 8. 

Das Bad zu Godelheim an der Weser. Freiberg 1807. 8. 

Erläuternde Experimente über die Grundlehren der allgemeinen Chemie, 
herausgegeben von J. Breisig. Band 1. Freiberg 1809. 8. 

Grundriss der technischen Chemie. Freiberg 1815. 8. 

Experimente über die technische Chemie. Freiberg 1815. 8. 



19^ 

Uebersetzung mit Anmerkungen von: Accum, praktische Abhandlung 
über das Gaslicht. Weimar 1816. 8. 

Nene Erfahrungen im Gebiete der Chemie und Hüttenkunde. 2 Bände. 
Weimar 1816, 1817. 8. 

Beiträge zur AtmosphäroLogie. Freiberg 181 7. 8. 

Grundriss der Elektrochemie. Freiberg 1817. 8. 

Handwörterbuch der Hüttenkunde. Göttingen 1817. 8. 

Supplemente zum zweiten Theile des Handbuches der allgemeinen 
Hüttenkunde. 2 Bände. Göttingen 1818, 1826., 8. 

Anleitung zum Studium des Bergbaues und Hüttenwesens auf der Berg- 
akademie zu Frei berg. Für Ausländer. 1821. 8. 

Neue Erfahrungen im Gebiete der Landwirtschaft. Freiberg 1822. 8. 

Grundriss des Systems der Chemie. Freiberg 1822. 8. 

Ueber den Schwefelalkohol. Freiberg 1826. 8. 

Grundriss der allgemeinen Hüttenkunde. Göttingen 1827. 8. 

Die Lehre von den mineralischen Düngemitteln. Leipzig 1833. 8. 

Die neueren Fortschritte im Gebiete der gesammten Hüttenkunde. Frei- 
berg 1839. 8. 

Als Hülfslehrer an der Bergakademie traten 1795 Mehner 
und Meiner ein. 

Ersterer ertheilte an bereits absolvirte Bergakademisten zur 
Vorbereitung für den praktischen Dienst Unterricht in den 
Schichtmeisterverrichtungen, oder über Registerführung bis 1812. 

Letzterer übernahm den von Köhler seit 1787 an jüngere 
Bergakademisten und zugleich Bergschüler gegebenen Unterricht 
im deutschen Styl und Grammatik bis 1799. 

Nach Lempe's Tode meldeten sich sieben Bewerber um die 
dadurch erledigte Stelle. Die Wahl fiel auf Töpfer, Lehrer an 
der Landesschule zu Grimma, aber er lehnte nachträglich ab. 
Man berief dann auf den auf Hirdenburg's Rath gestützten 
Antrag v. Charpentier's den unter den Bewerbern nicht ein- 
begriffenen 

Friedrich Gottlieb von Busse, geboren den 3. April 1773 
zu Gardelegen in der Altmark, gestorben den 4. Februar 1835 zu 
Freiberg. Bereits Lehrer am Philantropin und Hofrath in Dessau, 
und als mathematischer Schriftsteller rühmlich bekannt, was ihm 
seinen Ruf und die Uebertragung der sämmtlichen Functionen 
Lempe's, die sofortige Anstellung mit einem höheren Gehalte, als 
sein Vorgänge* gehabt hatte, und die Verleihung des Titels eines 
Commissionsrathes (spater Bergcommissionsrathes) verschaffte, — 
kann wohl nicht geleugnet werden, dass er Lempe nicht zu 
ersetzen vermochte. Wenigstens in den letzten Jahren seiner 



20 

Lehrerthätigkeit waren seine Vorlesungen, die sich übrigens 
durch einen sehr verständlichen, angenehmen .Vortrag auszeich- 
neten, häufig unierbrochen, und daher sehr unvollständig. Im 
ersten Jahre las er nur über reine (d. h. Elementar-) Mathe- 
matik, dann auch über angewandte Mathematik, Bergmaschinen- 
lehre, Physik, von 1803 an über höhere Mathematik. Zu- 
gleich war er bergakademischer Bibliothekar. 1816 gab er 
die Vorlesungen über reine und angewandte Mathematik an 
Hecht, 1817 die Bibliothekgeschäfte an Köhler ab, und 1826 
trat er ganz in den Ruhestand. 

Die von ihm verfassten selbstständigen Schriften sind: 

Erster Unterricht in der algebraischen Auflösung arithmetischer und 
geometrischer Aufgaben. 2 Theile. Dessau 1781, 1782. 8. — 2. Auf- 
lage: Freiberg 1808. 8. 

Erste Geometrie für Kinder und Jünglinge und für's gemeine Leben. 
Dessau 1784. — Davon 3. Auflage als erster Theil des Anfangsunter- 
richtes in der Geometrie. 2 Theile. Leipzig 1806. 8. 

Erste und zweite Hälfte eines gemeinverständlichen Rechenbuches. 
Leipzig 1786, 1787. 8. — 3. Auflage: 1800. 

Anleitung zum Gebrauche meines Rechenbuches. 2 Theile. Leipzig 
1800. 8. 

Kleine Beiträge zur Mathematik und Physik und deren Lehrmethode. 
Erster Theil. Leipzig 1786. 8. 

Kenntnisse und Betrachtungen des neueren Münzwesens für Deutsche. 
2 Theile. Leipzig 1795, 1796. 8. 

Formulae linearum Subtangentium ac Subnormalium etc. Leipzig 1798. 8. 

Neue Erörterungen über Plus und Minus. Cöthen 1801. 8. 

Vergleichung zwischen Carnot's und meiner Ansicht der Algebra. Frei- 
berg 1804. 8. 

Betrachtung der Winterschmid'schen und Höll'schen Wassersäulen- 
maschine. Freiberg 1804. 8. 

Gang und Grösse der Weichheit des Wassers, aus den Versuchen des 
Herrn von Zimmermann gefolgert. Leipzig 1806. 8. 

Neue Methode des Grössten und Kleinsten. Freiberg 1808. 8. 

Beschreibung einer wohlfeilen und sicheren Blitzableitung. Leipzig 
1811. 8. 

Formulae radii osculatoris etc. Dresden 1825. 8. 

Bündige und reine Darstellung des wahrhaften Infinitesimal -Calculs. 
2 Bände. Dresden 1825, 1827. 8. 

Die nöthigsten allgemeinen Lehren der höheren Maschinen -Mechanik. 
Dresden und Leipzig 1828. 8. 

Die Mechanik des Krummzapfens. Dresden 1830. 8. 

Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft von J. Kanel in 
ihren Gründen widerlegt. Dresden und Leipzig 1828. 8. 



21 

Die fünf zuletzt genannten Werke wurden zum grössten 
Theile auf Kosten der Bergakademie gedruckt, dieselbe hat da- 
mit aber kein vortheilhaftes Geschäft gemacht. 

Viele einzelne Aufsätze von Busse's stehen vorzüglich in 
Gilberts Annalen und auch in anderen Zeitschriften. 

Der Bauconducteur Garbe hielt von 1801 bis 1830, in 
welchem Jahre er emeritirt wurde, eine Vorlesung über Civil- 
baukunst. 

Der Markscheider Oehlscklägel ertheilte von 1801 bis 1822 
den Unterricht in der praktischen Markscheidekunst. 

Der Bergwardein, nachherige Oberschiedswardein Sieghardt 
übernahm 1802 den Unterricht in der Probirkunst und führte 
ihn bis 1833 fort. 

Von 1812 bis 1814 wurde der Unterricht in der Register- 
führung von Müller, von 1815 bis 1817 vom Schichtmeister 
Franke ertheilt. 

Karl Amandus Kühn, geboren 1783 zu Dresden, gestorben 
durch Hineinstürzen in einen Schacht den 29. März 1848. 

Nachdem Kühn von 1800 an den vollständigen Cursus der 
Bergakademie gemacht hatte, studirte er die Rechte in Leipzig, 
wurde dann als praktischer Bergbeamter, zuletzt als Oberein- 
fahrer in Annaberg angestellt, machte den Feldzug 1814 gegen 
Frankreich mit, und ward 1816 als Professor der Bergbaukunst 
und der Geognosie neben Werner und zur Unterstützung des- 
selben angestellt. Diese Vorlesungen hielt er ununterbrochen 
bis 1834, in welchem Jahre er von der Bergakademie schied 
und als Bergrath in das Oberbergamt eintrat. 

Die beiden Jahrescurse, in welche die Vorlesung über 
Bergbaukunst schon seit längerer Zeit getheilt war, wurden, 
wie früher von Werner, abwechselnd ein Jahr um das andere 
vorgetragen; seit 1829 aber las sie Kühn gleichzeitig alljährlich 
neben einander, welche Einrichtung auch noch besteht, und wo- 
durch es auch solchen Studirenden, welche die Bergakademie 
nur Ein Jahr frequentiren, möglich wird, beide Theile der Vor- 
lesung über Bergbaukunst zu hören. 

Von seiner grossen Belesenheit zeigt sein einziges, aber 
umfangreiches Werk: 

Handbuch der Geognosie. 2 Bände. Freiberg 1833, 1836. 8. 



22 

In demselben vertheidigte er noch die Werner'schen nep- 
tunischen Theorieen, namentlich auch von der Entstehung des 
Basalts. Gerade zu der Zeit der Erscheinung dieses Buches 
waren aber die vulkanischen Theorieen bei den Geognosten bei 
Weitem, und mehr als jetzt, die vorherrschenden, was wohl 
nicht wenig dazu beigetragen haben mag, dass das Buch nicht 
sehr beifällig aufgenommen wurde. Kühn selbst fühlte die Stärke 
der Gründe für die vulkanische Entstehung des Basalts nicht 
nur, sondern auch älterer krystallinischer Gesteine, und es 
kostete ihm viele Kämpfe mit sich selbst, ehe er sich entschloss, 
die Werner'sche Ansicht fort zu vertreten. — Er neigte sich 
jederzeit mit Vorliebe dem praktischen Geschäftsleben zu, und 
wenn auch von ihm seine Vorlesungen pünktlich und gewissen- 
haft abgehalten wurden, so fühlte er doch keinen Beruf, durch 
Aufsätze in Zeitschriften sich in der wissenschaftlichen Welt 
bekannt zu machen. 

Die Humanität, mit welcher er mit seinen Schülern um- 
ging, sowie die Hinweisung auf praktisch-fruchtbare Auffassung 
bergmännisch -geognostischer Verhältnisse wird ihnen immer in 
dankbarem Andenken bleiben. 

Daniel Friedrich Hecht, geboren den 8. Juli 1777 zu Sosa 
bei Schneeberg, gestorben den 13. März 1833 zu Freiberg. 

An der Bergakademie gebildet, war er erst Schichtmeister 
und Lehrer an der Freiberger Bergschule. 1816 wurde er 
zweiter Professor der Mathematik an der Bergakademie, und 
übernahm von v. Busse die Vorlesungen über reine (d. h. Ele- 
mentar-) und angewandte Mathematik. Schon im folgenden 
Jahre las er ein Collegium über theoretische Markscheidekunst, 
welches er auch mit einigen Unterbrechungen bis an seinen 
Tod fortsetzte. Nach v. Busse's Emeritirung rückte er als 
erster Professor der Mathematik ein, und trug, indem er den 
Vortrag über reine Mathematik abgab, und abgesehen von der 
erwähnten Markscheidekunst, nur die angewandte Mathematik 
(Mechanik) und Bergmaschinenlehre noch vor. Ein monate- 
langes Krankenlager ging seinem Ableben voraus. 

Hecht gehörte nicht zu den ausgezeichneten Köpfen, aber 
bei grossem Fleisse und strengster Gewissenhaftigkeit in der 
Ausübung seiner Berufspflichten war er seinen Zuhörern von 
vielem wesentlichen Nutzen. Sein etwas ermüdender Vortrag 



23 

war weniger für die wenigen besseren Köpfe, die nur angeregt 
sein wollen und ihren Weg dann selbst finden, als vielmehr 
für die weit zahlreicheren berechnet, die fremder Hülfe und 
äusseren Antrieb bedürfen. 

Auch seine für den Unterricht sehr brauchbaren und viel 
gebrauchten Schriften machen auf Originalität keinen Anspruch. 
Abgesehen von einigen kleineren Aufsätzen in Zeitschriften, be- 
stehen sie in folgenden: 

Lehrbuch der Arithmetik und Geometrie. Erster und zweiter Cursus. 
Freibergl812,1814. 8.— 2. Aufl. des zweiten Cursus. Freib.1826. 8. 
Tafel zur Berechnung der Saigerteufen und Sohlen. Freiberg 1814. 8. 
Erste Gründe der mechanischen Wissenschaften. Freiberg 1819. 8. — 
Zweite Auflage , verbessert und vermehrt herausgegeben von Weis- 
bach. Freiberg 1843. 8. 
Tafel zur Berechnung der Längen und Breiten. Freiberg 1819. 8. 
Von den quadratischen und cubischen Gleichungen, von den Kegel- 
schnitten und von den ersten Gründen der Differential- und Integral- 
Rechnung. Leipzig 1824. 8. 
Beispiele und Aufgaben aus der allgemeinen Arithmetik und gemeinen 

Geometrie. Freiberg 1824. 8. 
Einfache Construction zur Bestimmung der Kreuzlinie zweier Gänge. 

Leipzig 1825. 8. 
Lehrbuch der Markscheidekunst. Freiberg 1829. 8. 

Ludwig Gustav Ferdinand Köhler, geboren 1795 zu Trotha 
bei Halle, gestorben den 26. October 1820 zu Freiberg. 

Nachdem er seit 1811 auf der Bergakademie und vorzugs- 
weise unter Werner Mineralogie studirt hatte, wurde er 1814 
nach dem Ankaufe des Werner'schen Museums als Custos des- 
selben angestellt. Im Jahre 1817 erhielt er die Aufsicht über 
die bergakademische Bibliothek, und wurde sodann zum Berg- 
akademie-Inspector ernannt, in welcher Function er die Wohnung 
im Bergakademiegebäude bezog, und mit Ordnung der Samm- 
lungen, ganz besonders des Werner'schen Nachlasses, mit Auf- 
sichtsführung über die damals vorgenommenen Neu- und Umbaue 
des Hauses, mit Vorzeigen der Sammlungen an die nach Wer- 
ner's Tode ausserordentlich häufig die Bergakademie besuchenden 
Fremden, und mit manchen anderen Besorgungen beschäftigt, 
ja, wohl überhäuft war. Seine von Natur schwächliche Consti- 
tution litt offenbar durch diese ungesunden Geschäfte, und die 
Bergakademie verlor bald diesen thätigen, gewissenhaften Hülfs- 
arbeiter, der einem hektischen Uebel erlag. 

Gedruckte schriftliche Arbeiten existiren von ihm nicht. 



24 

Christian Friedrich Brendel, geboren den 26. December 1776 
zu Neustädtel bei Schneeberg, gestorben den 20. November 1861 
zu Freiberg, gehört eigentlich nicht der Bergakademie, sondern 
vorzugsweise dem praktischen Berg- und Hüttenwesen an, für 
welches er als Kunstmeister, Maschinendirector und zuletzt als Berg- 
rath eine aussergewöhnlich grosse und nützliche Thätigkeit lange 
Zeit hindurch entwickelte, und es mag daher in der Hauptsache 
hinsichtlich seines Lebens und Wirkens auf den kurzen Nekrolog 
im Jahrbuch für den Berg- und Hüttenmann 1862, S. 213 ver- 
wiesen werden; — aber ganz unerwähnt durfte er nicht bleiben, 
nicht allein, weil er im Jahre 1817 nach Werner's Tode die von 
diesem unvollendet gelassene Vorlesung über den zweiten, be- 
sonders Maschinenwesen betreffenden Theil der Bergbaukunst 
mit dem grössten Beifalle, obwohl ganz unvorbereitet dazu, zu 
Ende führte, so dass man allgemein bedauerte, dass seine übri- 
gen Berufsgeschäfte ihm nicht gestatteten, fernerhin als berg- 
akademischer Lehrer zu wirken; — sondern auch, weil er bei 
allen Bauausführungen in den bergakademischen Gebäuden, für 
die Modell- und Zeichnungssammlung, und in manchen anderen 
bergakademischen Angelegenheiten vielfach zu Rathe gezogen 
wurde, so dass die Bergakademie ihm ein dankbares Andenken 
zu bewahren hat. 

So viel er auch gearbeitet und geschrieben hat, veröffent- 
lichte er doch niemals Etwas, wenn man einige Aufsätze in dem 
Jahrbuche für den sächsischen Berg- und Hüttenmann 1831, 
S. 215; 1834, S. 146; 1841, S. 1 ausnimmt. An den von Reich 
bearbeiteten 

Fallversuchen über die Umdrehung der Erde in dem Drei-Brüderschacht. 
Freiberg 1832. 8. 

hat er den wesentlichsten und grössten Antheil gehabt, er hat 

aber nicht erlaubt, seinen Namen dem Titel beizufügen. 

Friedrich Mohs, geboren den 29. Januar 1773 zu Gernrode am 
Harz, gestorben den 29. September 1839 zu Agordo in Südtyrol. 

Ueber seine Lebensverhältnisse giebt die Schrift: 

Friedrich Mohs und sein Wirken in wissenschaftlicher Hinsicht. Heraus- 
gegeben von Fuchs, Haltmeyer, Leydolt, Rösler. Wien 1843. 8. 

Auskunft, zum grössten Theile durch den Abdruck seiner Selbst- 
biographie, die sich in seinem Nachlasse vorgefunden hat. 

Ueber seine selbstständigen, hervorragenden und allgemein 
anerkannten Leistungen in der Mineralogie, sowie über seine 



2 5_ ._ 

von den herrschenden ganz abweichenden Ansichten in der 
Geognosie kann hier um so weniger referirt werden, als Schrei- 
ber Dieses ein competentes Urtheil darüber nicht hat. Auch 
ist dieses Alles genügend aus der angeführten Schrift zu er- 
sehen. Nur sein Verhältniss zur Bergakademie, seine Wirk- 
samkeit an derselben kann daher hier zur Sprache kommen. 

Nachdem es ihm erst im schon vorgerückten Alter gelungen 
war, die Universität Halle zu besuchen, wo er vorzüglich unter 
Klügel und Gren Mathematik, Physik und Chemie studirte, kam 
er 1798 nach Freiberg und widmete sich hier besonders den 
Vorlesungen Werner's, dessen Verdienste er auch spater jederzeit 
anerkannte und den er, obwohl später veranlasst, die schwachen 
Seiten der Werner'schen Mineralogie hervorzuheben und seinen 
eigenen Weg zu gehen, in seiner Biographie wiederholt den 
Vater und Gründer der Mineralogie und Geognosie nennt. 
Ausserdem beschäftigte er sich auch viel mit dem praktischen 
Bergbau, vorzüglich unter der Leitung von älteren Beamten. 

Nach einer kurzen untergeordneten Anstellung als Steiger 
bei dem Bergbau im Herzogthume Anhalt -Bernburg, während 
welcher Zeit er sich auch um die durch Lempe's Tod erledigte 
Stelle eines Professors der Mathematik an der Bergakademie 
bewarb, kehrte er abermals nach Freiberg zurück, wo er 
namentlich eng verbunden mit Mitchell und Jameson ver- 
kehrte, sein Studium der praktischen Bergwissenschaft fortsetzte 
und seine meisterhafte Beschreibung der Grube Himmelsfürst 
bearbeitete. 

Der Mineralogie wurde er wieder ganz durch die auf Ver- 
anlassung MitöhelTs ihm gewordene Einladung, das Minerälien- 
cabinet des Banquier von der Null in Wien zu beschreiben, 
zugewendet. Durch dieses Geschäft, durch unermüdliches Stu- 
dium und durch vielfache Reisen, besonders in den österreichischen 
Staaten, reiften allmälig seine Ansichten über die Behandlung 
der Mineralogie, die er bei seiner Anstellung am Johanneum 
zu Graz (seit 1812 als Professor) durch Ordnung und Aufstel- 
lung der dortigen Mineraliensammlung in praktische Anwendung 
brachte. Wie schwer es ihm wurde, seine Ueberzeugung von 
der Mangelhaftigkeit der Werner'schen Ansicht auszusprechen, 
erhellt aus seiner eigenen Biographie. Eine Zusammenkunft mit 
Werner 1811 in Carlsbad, bei welcher dieser auf die von Mohs ihm 



. 26 

vorgelegten Zweifel und Einwände nicht einging, veranlasste die 
letzte Entscheidung, seinen eigenen Weg zu gehen. 

Mohs besuchte bereits 1816 Freiberg wieder auf kurze Zeit. 
Dieser Besuch dürfte mit dazu beigetragen haben, dass der nach- 
her auf einer Reise durch Grossbritannien in Edinburgh Anwe- 
sende von dem Königlich Sächsischen Geheimen Finanz-Collegium 
den Ruf als Professor der Mineralogie an der Bergakademie er- 
hielt. Mit ausdrücklicher Genehmigung seines hohen Gönners, 
des Erzherzogs Johann, nahm er den Ruf an und trat mit dem 
Beginne der Vorlesungen zu Michaelis 1817 sein Amt mit dem 
Titel als Bergcommissionsrath an. Ungern verliess er Graz, aber 
die Stelle in Freiberg war, wie er selbst sagt, in seinen Augen 
die höchste, die er auf der wissenschaftlichen Bahn erreichen 
konnte. 

Bis zum Schluss des bergakademischen Lehrjahres 1825/26 
setzte er mit der grössten Pünktlichkeit seine Vorlesung über 
Oryktognosie fort, und fügte ihr Ein Mal im Jahre 1819/20 eine 
besondere über Krystallographie hinzu. Nicht alle seine Zuhörer 
waren theils allgemein, theils mathematisch vorgebildet genug, 
um von diesen Vorlesungen den gehörigen Nutzen ziehen zu 
können, und obwohl Mohs mit wahrhaft unermüdlicher Geduld 
auch den Schwächeren verständlich zu werden suchte, wenn er 
nur den guten Willen in ihnen erkannte, so war doch sein Un- 
terricht mehr nur für die Fähigeren seiner Zuhörer. 

Wer ihn aber zu verstehen und ihm zu folgen verstand, 
der wurde auch zu dem lebhaftesten Interesse an dem Vorge- 
tragenen fortgerissen, und Schreiber dieser Zeilen kann es aus- 
sprechen, dass, obwohl ihm Gelegenheit ward, sehr viele und 
darunter ausgezeichnete Professoren zu hören, er den klaren, 
streng logisch geordneten, fliessenden Vortrag von Mohs jedem 
anderen vorziehen muss. 

Mohs' Umgang mit seinen Schülern war höchst human und 
liebenswürdig, sie hingen ihm mit aufrichtiger Hochachtung an 
und sahen ihn mit Trauer von hier scheiden, als er im Jahre 
1826 einem Rufe als Professor der Universität zu Wien folgte. 
Auch die höchsten Behörden bedauerten den Abgang des aus- 
gezeichneten Mannes. 

Uebrigens lebte Mohs, dem auch die specielle Aufsicht 
über die jüngeren Betgakademisten oblag, in Freiberg äusserst 



27^ 

zurückgezogen, und von seinen Collegen war es nur Hecht, mit 
dem er näheren Umgang pflog. Während seines ganzen hiesigen 
Aufenthaltes lebte an seiner Seite und in seinem Hause der 

K. K. Hofrath Ritter von Haidinger, der, nachdem er vor 
Ankunft von Mohs in Freiberg die Bergakademie frequentirt 
hatte, sich ganz dem mineralogischen Studium widmete. Von 
diesem hochgestellten, als Begründer und Director der K. K. 
geologischen Reichsanstalt berühmten Manne muss hier Erwäh- 
nung geschehen, weil er nicht nur bei der Abfassung des Cata- 
loges über die Werner'sche Mineraliensammlung thätige Hülfe 
leistete, sondern diese Sammlung auch von ihm äusserst schön 
ausgeführte Krystallzeichnungen von mehreren ihrer Mineral- 
specien besitzt. * 

Die von Mohs veröffentlichten Schriften sind: 

Beschreibung des Gruben gebäu des Himmel sfurst ob n weit Freiberg. 
Wien 1804. 8. Als erster Band einer Sammlung mineralogischer 
und bergmännischer Abhandlungen , von denen aber , obwohl Fort- 
setzungen in der Vorrede in nahe Aussicht gestellt wurden, nichts 
weiter erschienen ist. 

Des Herrn J. F. von der Null Mineraliencabinet, nach einem durchaus 
auf äussere Kennzeichen gegründeten System geordnet, beschrieben 
und als Handbuch der Oryktognosie brauchbar gemacht. Abtheilung 
1, 2, 3. Wien 1804. 8. 

Ueber die oryktognostische Classification, nebst Versuch eines auf blosse 
äussere Kennzeichen gegründeten Mineralsystems. Wien 1804. 8. 

Ueber die Classification der Mineralkörper. Moll's Annalen 1805, 
Band 3, S. 177. 

Der neuere Granit im sächsischen Erzgebirge. Ebendas. S. 326. 

Ueber Hauy's Meyonit. Moll's Ephemeriden 1806, Band 2, S. 1. 
(Von diesem Aufsatze sagt Mohs in seiner Biographie, daas er ihn bei 
reiferer Einsicht gern zurückgenommen hätte.) 

Ueber Circon, Hiacint und Canelstein. Ebendas. S. 170. 

Der Hirschberg in Hessen. Ebendas. S. 329. 

Charakteristik des Grauwacken- Gebirges, nach Beobachtungen, welche 
in einigen Gegenden des Harzes angestellt worden sind. Moll's 
Ephemeriden 1807, Band 3, S. 53. 

Die Villacher Alpe und die dieselbe zunächst umgebenden Gegenden. 
Eine geognostische Skizze. Ebendas. S. 161. 

Versuch einer Elementarmethode zur naturhistorischen Bestimmung und 
Erkennung der Fossilien. Erster Theil. Wien 1812. 8. 

Die Charaktere derClassen, Ordnungen, Geschlechter und Arten, oder die 
Charakteristik des naturhistorischen Mineralsystems. Dresden 1820. 
— 2. Auflage: 1821. 8. 

Gleichungen zur Entwickelung und Berechnung zusammengesetzter 
Krystall-Gestalten des rhomboedrischen , pyramidalen und prisma- 
tischen Systems. Gilbert's Annalen, Band 68, S. 379. 



28 

Grundriss der Mineralogie. 2 Bände. Dresden 1822, 1824. 8. 

Derselbe in's Englische übersetzt von Haidinger. 3 Bände. Edinburgh 
1825. 8. 

Schreiben an den Herrn Jameson. Schweigg. Journal, Band 37, S. 216 
und u. d.'T.: On tke crystallographic discovories and Systems ofMohs 
and Weiss. Brewster and Jameson Edinbg. phil.journ. T. 18, p. 275. 

Leichtfassliche Anfangsgründe der Naturgeschichte des Mineralreiches. 
Wien 1832. — Zweite Auflage: Theil 1, Wien 1836; Theil 2, von 
Zippe, 1839. 8. 

Die Einwürfe des Herrn Professor Weiss gegen die naturhistorische 
Methode der Mineralogie. Baumgartner's und Ettingshausen's Zeit- 
schrift 1829, 1830, Band 6, S. 385; Band 7, S. 1. 

Anleitung zum Schürfen. Wien 1838. 8. 

Die ersten Begriffe der Mineralogie und Geognosie für junge praktische 
Bergleute der k. k. Österreichischen Staaten. Herausgegeben nach 
seinem Tode. 2 Tfceile. Wien J842. 8. 

Kart Gustav Adalbert von Weissenbach y geboren den 8. De- 
cember 1797 zu Dresden, gestorben als Königlich Sächsischer 
Geheimer Regierungsrath zu Kosen den 27. Juli 1846. 

Nachdem er in Freiberg die Bergwissenschaften und dann in 
Leipzig die Rechte studirt hatte, wurde er als Bergamtsassessor 
angestellt, erhielt aber bei des Inspectors Köhler Tode (1820) 
zugleich die interimistische Verwaltung der Bergakademie-Inspec- 
tor-Function, weshalb er auch im Bergakademiegebäude wohnte, 
bis er dieses Amt 1824 an Reich abtrat und in höhere prak- 
tische Wirkungskreise aufrückte. 

Während seiner bergakademischen Thätigkeit ordnete er 
noch Vieles, besonders aber bearbeitete er, gründlich vertraut 
mit den Werner'schen Lehren, den von Köhler nur erst ange- 
fangenen ausführlichen Katalog der Werner'schen Sammlung, 
eine eben so grosse als vortrefflich ausgeführte Arbeit, die er 
neben vielen anderen Berufsgeschäften, unterstützt durch Breit- 
haupt und Haidinger, vollständig vollendete. 

Er veröffentlichte: 

Ueber die Gehalte der beim sächsischen Bergbau vorkommenden Silber- 
erze. Jahrbuch für den sächsischen Berg- und Hüttenmann 1831, 
S. 223. Erdm. Journal Band 10, S. 205. 

Sachsens Bergbau, national- öconomisch betrachtet. Freiberg 1833. 8. 

Abbildungen merkwürdiger Gangverhältnisse aus dem sächsischen Erz- 
gebirge. Leipzig 1836. 8. 

Ueber Gangformationen. Nach seinem Tode herausgegeben in Cotta's 
Gangstudien Heft 1, 1847. 

Ernst Johann Traugott Lehmann, geboren den 10. März 1777 
zu Baruth, gestorben den 6. December 1847 zu Freiberg, früher 



29 

praktischer Bergbeamter, dann Oberbergamtssecretair, zuletzt 
Professor und Oberhüttenamtsactuarius, trug von 1822/23 an bis 
zu seinem Ableben die Vorlesungen über bergmännischen Ge- 
schäftsstyl und Bergrechte vor. 

An Schriften hat man von ihm: 

Delibata quaedam de Jurisdiction^, judicüs at scabiniatibus metallicis, 
Diss. Lips. 1799. 4. 

Versuch einer systematischen Encyclopädie der Bergwerkswissenschaf- 
ten. Freiberg 1804. 8. 

Agricola's mineralogische Schriften, übersetzt mit Anmerkungen. Theil 
1—4. Freiberg 1806— 12. 8. 

Christian Friedrich Leschner, geboren 1795, gestorben den 
l.October 1860 als emeritirter Obermarkscheider zu Freiberg, über- 
nahm 1823 den Unterricht in der praktischen Markscheidekunst 
und führte denselben bis 1859 fort. 

Constantin August Naumann, geboren den 9. März 1800 zu 
' Dresden, gestorben den 21. November 1852 zu Freiberg. 

Nachdem er an der Bergakademie und auf Universitäten, 
namentlich in Göttingen, sehr gründliche Studien der höchsten 
Theile namentlich der reinen Mathematik gemacht hatte, kehrte 
er nach Freiberg zurück, trug 1826 Analysis und den ersten 
Theil der Physik vor, und übernahm dann als Professor von 
Hecht, dem die angewandten mathematischen Doctrinen ver- 
blieben, die Vorlesungen über reine Elementar- und höhere 
Mathematik, die er bis zu seinem Ableben vortrug. 

Obwohl es bekannt ist, dass er sehr gediegene Recensionen 
in Literaturblätter geliefert hat, so ist doch unter seinem Namen 
Nichts veröffentlicht. 

Karl Moritz Kersten, geboren den 19. Juli 1803 zu Zöblitz, 
gestorben den 10. November 1850 zu Colditz. 

Nachdem er auf der Bergakademie, unter Stromeyer in 
Göttingen, und unter Berthier und Gay Lussac in Paris vor- 
zugsweise Chemie studirt hatte, wurde ihm bald nach seiner 
Zurückkunft nach Freiberg im Jahre 1829 ein zweiter Curs 
der analytischen Chemie übertragen, und von 1837 an ging 
auch der erste Curs dieses Unterrichtes auf ihn über. Für den- 
selben wurde ein besonderes Laboratorium in dem bisherigen 
Silberbrennhause eingerichtet, in welchem er zugleich auch seine 
Wohnung erhielt. Nach Lampadius' Ableben im Jahre 1842 
führte er die unvollendet gebliebene Vorlesung über allgemeine 



30^ 

Chemie zu Ende. Bei gründlichen Kenntnissen in der Chemie 
und fleissigem Arbeiten fehlte ihm die' Fähigkeit, einen geord- 
neten, klaren, mündlichen Vortrag zu halten. Deshalb war es 
nicht thunlich, ihm die Vorlesung über theoretische Chemie 
definitiv zu übertragen, und bald zeigte er auch bei dem Unter- 
richte in der analytischen Chemie eine Geistesstörung, die nöthigte, 
ihm denselben im Jahre 1843 abzunehmen. Obwohl er den- 
selben im Jahre 1846 wieder aufnahm, vermochte er ihn doch 
schon im Jahre 1847 nicht zu Ende zu führen, und musste als 
geisteskrank entlassen und in einer Irrenanstalt untergebracht 
werden. 

Er veröffentlichte : 

Untersuchung des gelben zinkhaltigen Ofenbruches, welcher sich bei der 
Roh arbeit in den Freiberger Hütten bildet. Annales des Mines 1829, 
T. 41, p. 426. Erdm. Journal 1830, Band 7, S. 245. Pogg. 1834, 
Band 31, S. 64. Schweigg. 1829, Band 57, 8. 186. 

Chemische Untersuchung des Wismuthkobalterzes. Schweigg. 1826, 
Band 47, S. 265. 

Neues Vorkommen des Selens. Ebendas. S. 294. 

Brom in der Soole von Werl. Schweigg. 1827, Band 49, S. 490. 

Cadmium in der Freiberger Blende. Ebendas. Band 51, S. 252. 

Weisser Eisensinter von Freiberg. Schweigg. 1828, Band 53, S. 176. 

Arsenglanz von Marienberg. Ebendas. S. 377. 

Ueber die siebenbtirgischen und ungarischen Hüttenprocesse. Annales 
des Mines 1829, livre 5. 

Braunbleierze. Schweigg. 1831, Band 62, S. 1. 

Zinksalz von Monte Pont. Schweigg. 1832, Band 65, S. 365. 

Gallertartige und neuere Producte des Mineralreiches. Ebendas. 

Band 66, S. 1. 
Versuche und Erfahrungen bei Einführung der Kalkmergelsohlen beim 

Abtreibeprocess auf den Freiberger Hütten. Kereten's Arch. 1832, 

Band 5, S. 422. 
Ueber die Unsicherheit der gewöhnlichen Silberprobe mittelst der Cupel- 

lation. Ebendas. S. 474. 
Talksteinmark, Collyrit, Alumocalcit, Fettbol. Ebendas. S. 499. 
Ueber die nährenden Bestandteile der Knochen. Nach d'Arcet. Erdm. 

1832, Band 13, S. 64. 
Die Zusammensetzung der Lauge von der Amalgamation des Rohsteines. 

Erdm. 1833, Band 17, S. 453. 
Zerlegung mehrerer sächsischer Mineralien. Pogg. 1832, Band 26, 

S. 489. 
Zerlegung der Wismuthblende. Pogg. 1833, Band 27, S. 81. 
Uebersetzung von : Berthier, Handbuch der metallurgisch-analytischen 

Chemie. 2 Theile. Leipzig 1835, 1836. 8. 



31 

Künstliche Bildung des Feldspaths. Pogg. 1835, Band 33, 8. 336. 

Beschreibung des Gold-, Silber-, Blei- und Kupferausbringens auf den 
ungarischen Hütten. Erdm. 1834, Band 1, S. 193, 479. 

Ueber die Wirkungen des rohen und gebrannten Thons in der Land- 
wirtschaft. Ebendas. S. 303. 

Ueber das Vorkommen von Glanzkohle auf einem Eisensteingange des 
Eibenstocker Granitgebirges. Jahrbuch für den sächsischen Berg- 
und Hüttenmann 1835, S. 100. 

Ueber eine auf Wiesen gebildete lederartige Substanz. Pogg. 1839, 
Band 46, S. 183. 

Neues Vorkommen des Selens. Ebendas. S. 265. 

Vorkommen des Lanthans. Ebendas. Band 47, S. 210. 

Untersuchung des Monaziths. Ebendas. S. 385. 

Untersuchung des Miloschins. Ebendas. S. 485. 

Untersuchung des Wolchonskoits. Ebendas. S. 489. 

Untersuchung mehrerer sächsischer Hüttenproducte. Jahrbuch für den 

sächsischen Berg- und Hüttenmann 1839, S. 128; 1840, S. 92; 

1842, S. 35. Erdm. 1839-40, Band 16, S. 193; Band 19, S. 119; 

Band 25, S. 96. 
Ueber Bildung des blauen Titanoxyds und über die blaue Farbe mancher 

Hohofenschlacken. Erdm. 1840, Band 20, S. 373. Pogg. 1840, 

Band 49, S. 229. 

Ueber den bleihaltigen Aragonit von Tarnowitz. Pogg. 1840, Band 48, 
S. 352. 

Künstliches Rothkupfererz. Ebendas. Band 49, S. 358. 

Ursache der blauen Farbe mancher Natur- und Kunstproducte. Pogg. 
1840, Band 50, S. 313. 

Neu entstandenes natürliches Silicat, und Kieselsäuregehalt von Gruben- 
wässern. Erdm. 1841, Band 22, S. 1. 

Vorkommen des Vanadins. Erdm. 1841, Band 24, S. 379. Pogg. 1841, 
Band 51, S. 359; Band 52, S. 529; Band 53, S. 385. 

Ein in Brauneisenstein und Bitumen umgewandelter Menschenschädel. 
Pogg. 1841, Band 53, S. 387. 

Hydraulischer Kalkstein. Erdm. 1842, Band 25, S. 377. 

Krystalünische Ausscheidung aus einer Glasmasse. Erdm. 1843, Band 29, 
S. 145. 

Vanadinsäuregehalt des Pechurans. Ebendas. S. 333. 

Krystallinisches Hüttenproduct. Pogg. 1842, Band 55, S. 118. 

Eigentümliches Eisenhohofenproduct und neues Vorkommen des Vana- 
dins. Pogg. 1843, Band 59, S. 121. 

Feldspathporphyr von Freiberg. Ebendas. S. 129. 

Quecksilberhaltiges Fahlerz von Toscana. Ebendas. S. 131. 

Producte der freiwilligen Zersetzung der Kobalt- und Nickelerze. Pogg. 
1844, Band 60, S. 251. 

Concretionen im Fruchtschiefer. Erdm. 1844, Band 31, S. 108. 

Sächsische Mineralien. Ebendas. S. 103. 

Umwandlung des Bleivitriols in Bleiglanz. Ebendas. S. 191. 

Peruanischer und afrikanischer Guano. Erdm. 1845, Band 34, S. 381. 



32 

Phosphorsänre in platonischen Gesteinen. Erdm. 1845, Band 34, S. 
Mineralwasser aus der Zwickauer Kohlenformation. Ebendas. Band 35, 

S. 257. 
Asphalt aus Dalmatien. Ebendas. S. 271. 

Der Kreuz- und Ferdinands-Brunnen in Marienbad. Leipzig 1845. 8. 
Waldquelle in Marienbad. Erdm. 1846, Band 39, S. 65. 
Venetianischer Aventurin. Erdm. 1847, Band 42, S. 138. 

Johann Gotthold Klemm, Hüttenmeister und später Berg- 
wardein, gestorben den 24. März 1843, lehrte die Probirkunst 
von 1834 bis Anfang des Lehrjahres 1843/44. 

Carl Friedrich Plattner, geboren den 2. Januar 1800 zu 
Kleinwaltersdorf bei Freiberg, gestorben den 22. Januar 1858 
zu Freiberg. (S. Hartmann, berg- und hüttenmännische Zeitung 
1858, S. 29.) 

Nachdem Plattner in den Jahren 1817 bis 1820 das Studium 
an der Bergakademie vollendet hatte, trat er in den praktischen 
Hüttendienst ein. Er rückte nach und nach vom Hüttengehülfen 
zum Vicewaagemeister (1823), Vicegewerkenprobirer (1825) und 
Gewerkenprobirer (1828) auf, zeichnete sich aber bald durch 
seinen rastlosen Fleiss, seine Genauigkeit und Umsicht bei seinen 
Arbeiten und durch sein Streben nach weiterer wissenschaftlicher 
Ausbildung aus. Nachdem der an der Bergakademie studirende 
E. Harkort im Jahre 1827 gelehrt hatte, mit dem Löthrohre 
quantitative Silberproben zu machen, ergriff Plattner diesen 
Gegenstand mit der ihn auszeichnenden Gründlichkeit, erlangte 
bald in der Behandlung des Löthrohres eine unübertroffene 
Fertigkeit und Sicherheit, und arbeitete das ganze, darauf be- 
zügliche Feld so vollständig durch, dass er in den Stand gesetzt 
wurde, seine berühmte „Probirkunst mit dem Löthrohre" im 
Jahre 1835 herauszugeben, nachdem er schon (1829 bis 1832) 
in Erdmann's Journal die verschiedenen, von ihm aufgefundenen 
quantitativen Löthrohrproben bekannt gemacht hatte. In Frei- 
berg hatte er nicht Gelegenheit gehabt, chemisch -analytische 
Arbeiten nach den besten und neuesten Methoden ausgeführt 
zu sehen, und so sehr er auch durch eigene Arbeiten diesen 
Mangel zu ersetzen vermochte, so fühlte er doch das Bedürf- 
niss, eine Zeitlang unter einem Meister der Wissenschaft zu 
arbeiten, so stark, dass er (1838 bis 1839) auf ein Jahr lang 
von seinem praktischen Berufe und von seiner Familie schied, 
und in Berlin unter Heinrich Rose sich ganz dem weiteren 



33__ 

Studium der Chemie widmete. Dort ward er innig befreundet 
mit einem Kreise ausgezeichneter Gelehrten, die ihn fortwährend 
hochschätzten, und trat nicht allein als Lernender, sondern in 
der Löthrohrprobirkunst zugleich als Lehrender auf. Nach seiner 
Zurückkunft nach Freiberg ward ihm (1840) die oberste Probirer- 
stelle als Oberschiedswardein übertragen, 1842 vollendete er die 
von Lampadius unvollendet gelassene Vorlesung über Hütten- 
kunde, die er dann als Professor nebst der neu an der Berg- 
akademie eingeführten Vorlesung über Löthrohrprobirkunst de- 
finitiv übernahm. 

Bei seinem höchst liebenswürdigen Charakter möchte man 
ihm nur den einen Fehler vorwerfen, allzu fleissig gewesen zu 
sein, nichts für seine Gesundheit und Erholung gethan zu ha- 
ben. Von früh bis Abends war er in seinem Laboratorium, 
und heimkehrend erwarteten ihn Arbeiten als Oberhüttenamts- 
assessor. Es war daher nicht zu verwundern, dass er bald zu 
kränkeln begann, in den letzten Jahren seiner Thätigkeit mit 
schmerzhaften Leiden zu kämpfen hatte und endlich einem Ge- 
hirnleiden nach längerem Siechthum unterlag. Seine Vorlesun- 
gen, zu denen von 1851 an ein besonderes Collegium über 
Eisenhüttenkunde gekommen war, vermochte er bis zum Jahre 
1856/57 fortzusetzen. Seine vielfachen Verdienste wurden 1855 
durch Verleihung des Verdienstordens, 1856 durch Ernennung 
zum Bergrath anerkannt. 

Erschienen sind von ihm folgende Druckschriften : 

Anleitung, Erze, Mineralien und Hüttenproducte mit Hülfe des Löth- 
rohrs auf ihren Kupfergehalt quantitativ zu untersuchen. Erdm. 1829, 
Band 4, S. 283. 

Anleitung, Erze u. s. w. auf ihren quantitativen Bleigehalt zu unter- 
suchen. Erdm. 1830, Band 7, S. 62. 

Anleitung, Erze u. s. w. auf ihren quantitativen Zinngehalt zu probiren. 
Erdm. 1832, Band 13, S. 178. 

Nachträge zur ersten Abhandlung. Erdm. 1832, Band 15, 8. 12. 

Auffindung des Platins in Golderzen. Erdm. 1833, Band 18, S. 397. 

Die Probirkunst mit dem Löthrohre. Leipzig 1835. 8. — Zweite Auf- 
lage 1847. — Dritte Auflage 1852. — Vierte Auflage, neu bearbeitet 
und vermehrt von Th. Richter, 1865. 

Beitrag zur Erweiterung der Probirkunst. Freiberg 1849. 8. 

Die metallurgischen Röstprocesse theoretisch betrachtet. Freibergl856. 8. 

Vorlesungen über allgemeine Hüttenkunde. Nach dem Unterlassenen 
Manuscript herausgegeben und vervollständigt von Th. Richter. Band 
1 und 2. Freiberg 1860. 8. 



34 

Bestandteile des magnetischen Eisenerzes. Schweigg. 1833, Band 68, 
S. 289. 

Sternbergit. Ebendas. S. 290. 

Haplotypes Eisenerz, Chondrodit. Ebendas. Band 69, S. 7. 

Brauner Erdkobalt. Ebendas. S. 9. 

Schwedischer Automolit. Ebendas. S. 105. 

Davidsonit (mit Breithaupt undLampadius). Erdm. 1837, Band 10, S. 249. 

Löthrohrversuche. Erdm. 1838, Band 16, S. 464. 

Zinnhüttenproducte (mit Lampadius). Ebendas. S. 449. 

Untersuchung der Freiberger Amalgamationsrückstände auf Chlorsilber. 
Jahrbuch für den sächsischen Berg- und Hüttenmann 1839, S. 17. 

Valencianit. Pogg. 1839, Band 46, S. 299. 

Verhalten einiger Substanzen vor dem Löthrohre. Ebendas. S. 302. 

Buntkupfererz und Magnetkies. Ebendas. Band 47, S. 351. 

Plakodin von Müssen. Ebendas. 1842, Band 58, S. 283. 

Ueber die Construction zweier auf Steinkohlenfeuerung eingerichteter 
Probiröfen. Ebendas. S. 1. 

Ueber die Veränderungen, welche trocken aufbereitete Arsenik-, Kobalt- 
und Nickelhaltige Silbererze erleiden , wenn solche längere Zeit der 
atmosphärischen Luft ausgesetzt bleiben. Ebendas. 1843, S. 1. 

Polianit. Ebendas. 1844, Band 61, S. 192. 

Krystallinisches Buntkupfererz. Ebendas. S. 395. 

Xanthokon. Ebendas. 1845, Band 64, S. 275. 

Einfaches Mittel , die Temperatur der Weingeistlampe mit doppeltem 
Luftzuge zu erhöhen. Die Plattner'sche Spinne. Ebendas. Band 65, 
S. 611. 

Kupferblende. Ebendas. 1846, Band 67, S. 422. 

Kastor und Pol lux. Ebendas. 1847, Band 69, S. 443. 

Verbesserter Abdampfkessel. Erdm. 1848, Band 45, S. 381. 

Glaukodot. Pogg. 1849, Band 77, S. 128. 

Embolit. Ebendas. S. 135 und 1850, Band 78, S. 417. 

Lonchidit. Ebendas. 1849, Band 77, S. 137. 

Enargit. Ebendas. 1850, Band 80, S. 386. 

Plakodin. Ebendas. 1852, Band 85, S. 461. 

Ueber eine wahrscheinlich secundäre Bildung von Arsenkies auf der 
Grube Morgenstern. Jahrbuch für den sächsischen Berg- und Hütten- 
mann 1851, S. 31. (Mit Gätzschmann.) 

Ueber das Verschmelzen silber- und kupferarmer, aber zinkreicher kie- 
siger Erze auf Rohstein. Hartm. berg- und hüttenm. Zeitung 1854, 
S. 81. 

Ueber den nachtheiligen Einfluss eines nicht unbedeutenden Blei- und 
Zinkgehaltes in einem silberhaltigen Kupferstein auf die Entsilberung 
desselben durch die Augustin'sche Extractionsmethode. Ebendas. 
S. 125. 

Carl Gottlieb Schneider, gestorben als emeritirter Hütten- 
meister in Leipzig im Jahre 1856, lehrte die Probirkunst von 
1846 bis 1848. 



35 

Friedrich August Schneider, gestorben als Zehntner in Frei- 
berg im Jahre 1864, ertheilte den Unterricht in der Register- 
führung von 1846 bis 1848, der dann nur noch einige Jahre 
von dem Recessschreiberei- Assistenten Pflugbeil fortgesetzt wurde. 

Carl Reinhold Brückmann, geboren 1823, gestorben 1863 
in Chili. Derselbe hatte von 1840 an seine Studien an der Berg- 
akademie gemacht, war dann Lehrer an der Königlichen Ge- 
werbeschule zu Chemnitz und wurde 1853 Professor der Mathe- 
matik an hiesiger Anstalt. Er trug als solcher höhere Arith- 
metik und Geometrie, höhere Analysis und Maschinenbaukunst 
zur völligen Zufriedenheit der Behörden sowohl als der Zuhörer 
vor. Gründliche Kenntnisse» strenge Pünktlichkeit und liebens- 
würdiger Charakter machten ihn jedermann achtungswerth. Um 
so mehr musste es Ueberraschung und Bedauern erregen, dass 
er im Jahre 1855 um einen mehrjährigen Urlaub oder seine 
Entlassung einkam, worauf ihm letztere bewilligt wurde, und 
er nach den Bergwerksdistricten Chili's sich begab, wo er zu- 
letzt Hüttenprocesse leitete. 

Carl Traugott Lohse, gestorben im Jahre 1857 als Hütten- 
raiter, übernahm 1854 den Unterricht in der Buchführung, der 
neu gegründet wurde, konnte ihn aber nur wenige Jahre, bis 
zu seinem frühzeitigen Tode, fortführen. 

In dem Jahrbuche für den sächsischen Berg- und Hütten- 
mann auf 1855, S. 238, lieferte er: 

Erläuternde Bemerkungen zn der graphischen Uebersicht der Erzverar- 
beitung und des Brennmaterialverbrauchs bei den Freiberger König- 
lichen Silberschmelzhüttenwerken. 

Hiermit wäre die Reihe der bergakademischen Lehrer, die 
von dieser Erde geschieden sind, geschlossen. Bei der folgen- 
den Aufzählung der noch lebenden Personen, die an der Berg- 
akademie wirkten, in der Reihenfolge der Jahre, in denen sie 
für die Anstalt gewonnen wurden, können selbstverständlich 
deren Verdienste um die Bergakademie nicht hervorgehoben 
werden, sondern es sollen nur kurz die Functionen, die sie be- 
kleideten, Erwähnung finden, ohne auch auf ihre schriftstel- 
lerische Thätigkeit Rücksicht zu nehmen. 

Herr Oberbergrath Breithaupt übernahm, nachdem er in 
Jena und an der Bergakademie studirt hatte ; 1813 den mine- 
ralogischen Unterricht jüngerer Akademisten und der Bergschüler, 



36 

die Function als Edelsteininspector und die Administration der 
Mineralien -Verkaufsniederlage. 

Er hat 1863 unter zahlreicher Betheiligung seiner Vor- 
gesetzten, Collegen und Schüler von nah und fern das 50jährige 
Jubiläum seiner Wirksamkeit an der Bergakademie gefeiert (conf . 
Freiberger Anzeiger 1863, Nr. 165). 

Er beendigte im Sommer 1817 die von Werner unvollendet 
gelassene Vorlesung über Oryktognosie (später Mineralogie ge- 
nannt), trug dieselbe auch im Jahre 1817/18 vor, und über- 
nahm sie 1826 definitiv, sie bis jetzt unausgesetzt fortführend. 
Von 1842 an leitete er auch die damals als neues Collegium 
eingeführten mineralogischen Uebungen, die er im Jahre 1857 
an Herrn Professor Weisbach jun. abgab. Im Jahre 1850 las 
er zum ersten Male über Paragenesis der Mineralien, was er 
später, je nach Bedürfhiss und Wunsch der Zuhörer, mehrmals 
wiederholte. 

Die Vorlesung über Mineralogie wurde, um bei einer be- 
schränkteren Zahl von Zuhörern die Demonstration jedem Ein- 
zelnen zugänglicher zu machen, immer doppelt gelesen, und 
ausserdem regelmässig allwöchentlich eine Repetition abgehalten. 

Die Administration der Mineralien-Niederlage gab Breithaupt 
im Jahre 1830 an G. Fr. Richter ab, der aber wenige Jahre 
nachher als geisteskrank entfernt werden musste. Sowohl bei 
dessen Abgange, als auch später (1848) nochmals war dieses 
Institut sehr in Verfall gerathen, weshalb Breithaupt in Ver- 
bindung mit Reich die Administration wieder auf einige Zeit 
interimistisch übernahm, um wieder Ordnung herzustellen. Noch 
jetzt hat er die Oberaufsicht darüber. 

1826 wurde er zum Professor, 1853 zum Bergrath und 
1863 zum Oberbergrath ernannt. 

Seit Lampadius' Tode (1842) ist er der älteste bergakade- 
mische Lehrer und führt als solcher den Vorsitz in den Con- 
ferenzen derselben. 

Herr Bergrechnungsrevisor emer. Carl Gottlob Wöttner über- 
nahm 1820 den Unterricht in der Registerführung und setzte 
ihn bis 1830/31 fort. 

Herr Professor Carl Friedrich Naumann studirte 1816 an 
der Bergakademie, machte, nachdem er seine Studien auf Uni- 
versitäten fortgesetzt hatte, die Reise nach Norwegen, deren 



_37 

bekannte Beschreibung er alsbald herausgab, war Privatdocent 
und ausserordentlicher Professor in Jena und Leipzig und wurde 
1826 als zweiter Professor der Mineralogie an die Bergakademie 
berufen, an welcher er im Jahre 1826/27 den zweiten Theil der 
Physik und von 1826 an alljährlich ein Collegium über Kry- 
stallologie las, auch die specielle Disciplinaraufsicht über die 
Bergakademisten , sowie auch die schriftlichen Ausfertigungen 
des bergakademischen Lehrercollegiums übernahm. Von 1835 
an las er, als Kühn von der Bergakademie schied, das wichtige 
Collegium über Geognosie, und zwar von 1838 an in zwei 
Jahrescursen. — Von demselben Jahre (1835) an übernahm er 
auch die specielle Bearbeitung und Herausgabe der geognosti- 
schen Karte von Sachsen, und in Folge seiner thätigen Inangriff- 
nahme dieses längst vorbereiteten, längst erwarteten, aber einer 
sehr mühe- und arbeitsvollen Nachhilfe erfordernden Werkes 
konnte bereits 1836 die erste Section dieser Karte erscheinen. 

Zu dem grössten Bedauern der Behörden, seiner sämmt- 
lichen Collegen und seiner Zuhörer schied der Genannte von 
der Bergakademie, indem er' einem Rufe als Professor der Mi- 
neralogie und Geognosie an der Universität Leipzig folgte. 

Oberbergrath Ferdinand Reich studirte in Leipzig und an 
der Bergakademie, war einige Jahre beim praktischen Hütten- 
dienste angestellt, suchte dann sich vorzüglich in Physik und 
Chemie in Göttingen und Paris weiter auszubilden, und wurde 
bei seiner Rückkehr von da nach Freiberg im Jahre 1824 als 
Akademie -Inspector angestellt, welchen Posten er noch beklei- 
det. In den ersten Jahren dieser Anstellung hatte er viel mit 
dem noch nach Werner's Tode nicht ganz vollendeten Ordnen 
der Sammlungen, ganz besonders der Vereinigung der älteren 
bergakademischen mit der Werner'schen Bibliothek zu thun. 
Im Jahre 1827 zum Professor ernannt, las er von diesem Jahre 
an bis 1859/60 das Collegium über Physik, während einiger 
Zeit in zwei Jahrescursen. 

1830 wurde ihm eine Vorlesung über Versteinerungslehre 
übertragen, die er bis 1841/42 hielt, dann aber abgab, weil er 
von 1842 an die Vorlesung über theoretische Chemie abzuhalten 
beauftragt wurde, welche er bis 1855/56, zuletzt im Vereine 
mit einem chemischen Repetitorium, vortrug. — In diesem Jahre 
wurde er als Assessor in's Oberhüttenamt berufen, und 1860 



38 

schied er mit Aufgabe der Vorlesung über Physik aus der Reihe 
der bergakademischen Lehrer, mit der Anstalt nur noch durch 
seine Function als Akademie - Inspector verbunden. 

Von 1827 bis 1837 redigirte er das Jahrbuch für den 
sächsischen Berg- und Hüttenmann. 

1853 wurde er zum Bergrathe, 1860 zum Oberbergrathe 
ernannt. 

Herr Professor Eduard Heuchler studirte von 1820 an auf 
der Bergakademie und dann in Dresden, Carlsruhe, Rom und 
Paris. Im Jahre 1829 wurde er an der Bergakademie als Lehrer 
der Zeichnenkunst angestellt, worin der Unterricht von da an 
einen gegen früher sehr erweiterten Umfang erhielt. Von 1831 
an trug er auch die Vorlesung über Civilbaukunst vor und 
beide Unterrichtsgegenstände sind auch jetzt noch in seinen 
Händen. — 1844 wurde er zum prädicirten und 1865 zum wirk- 
lichen Professor ernannt. Bei den verschiedenen Neu- und Um- 
bauen der Bergakademie bethätigte er sich bis zum Jahre 1859, 
worüber weiter unten, und seit seiner Anstellung beschäftigte 
er sich ausser seiner Dienstzeit als Architekt. 

Herr Stollnfactor emer. Gustav Adolph Franke ertheilte den 
Unterricht in der Registerführung von 1831 bis 1845/46. 

Herr Bergrath Julius Ludwig Weisbach studirte an der Berg- 
akademie von 1822 an und später in Göttingen und Wien. 

Nach dem Tode* von Hecht übernahm er 1833 dessen Vor- 
lesungen über angewandte Mathematik und Bergmaschinenlehre, 
die er bereits im vorhergegangenen Lehrjahre zu Ende geführt 
hatte, und 1835 auch über allgemeine Markscheidekunst. Im 
Jahre 1842 übernahm er nach dem Abgang des Herrn Profes- 
sors C. Naumann das Collegium über Krystallographie und 1851 
das neu eingeführte Qollegium über beschreibende Geometrie. 
Nach dem Abgang des Professors Brückmann ist ihm ferner 
der Vortrag über Maschinenbaukunst übertragen worden, wo- 
gegen er die Vorlesung über beschreibende Geometrie abgegeben 
hat. Auch hielt er von dieser Zeit (1858) an statt des obliga- 
torischen Collegiums über Krystallographie freie Vorträge über 
theoretische Krystallographie und Optik, welche er jedoch seit 
1862 an seinen Sohn, den Professor Albin Julius Weisbach, ab- 
getreten hat. 



M 

Die Vorlesungen, welche er dermalen vorträgt, sind: 

allgemeine Markscheidekunst, verbunden mit praktischen 
Uebungen, 

allgemeine Elementar -Mechanik, verbunden mit Experi- 
menten, 

elementare Bergmechanik, 

Bergmaschinenbaukunst, erster und zweiter Curs. 
1836 wurde er zum Professor, 1856 zum Bergrath ernannt. 

Herr Bergrath Moritz Ferdinand Gätzschmann studirte seit 
1821 an der Bergakademie, wurde 1829 Maschinenbausecretair, 
zugleich Assessor in allen Bergämtern in Maschinenbauangele- 
genheiten, 1836 Professor, 1862 Bergrath; er führte am Schluss 
des Jahres ,1832/33 die von Hecht unbeendigt gelassene Vor- 
lesung über allgemeine Markscheidekunst zu Ende und trug 
dieselbe auch 1833/34 vor. Von 1835 an übernahm er den Vor- 
trag beider Curse der Bergbaukunst, den er bis jetzt, und zwar 
beide Curse alljährlich gleichzeitig lesend, fortgesetzt hat. 

Von 1838 ist die Redaction des Jahrbuches für den säch- 
sischen Berg- und Hüttenmann, und seit 1835 ein Theil der 
Bibliothekgeschäfte an ihn übergegangen. 

Seit 1843 leitet er den damals begründeten praktisch- berg- 
männischen Vorbereitungscurs für Diejenigen, die auf der Berg- 
akademie aufgenommen zu werden wünschen. 

Herr Gymnasial-Oberlehrer Dr. Prölss ertheilt seit 1841 den 
im Jahre 1828 gegründeten Unterricht in der französischen 
Sprache in zwei Cursen, der zuvor von verschiedenen Personen, 
in deren Wahl man zum Theil nicht glücklich gewesen war, 
gegeben wurde. 

Herr Bergrath Carl Bernhard von Cotta frequentirte die 
Bergakademie seit 1827, studirte später in Heidelberg und war 
dann vom Frühjahr 1839 bis Herbst 1842 bei der forst- und 
landwirtschaftlichen Akademie zu Tharandt angestellt. Bereits 
in dieser Stellung nahm er Theil an der Bearbeitung und Heraus- 
gabe der geognostischen Karte von Sachsen, die er in Gemein- 
schaft mit Herrn Professor Naumann vollendete. Im Jahre 1842 
wurde er als .Nachfolger des Letzteren, als Professor derGeognosie, 
die er im ersten Jahre in zwei Cursen, dann aber bis jetzt in 
einem Curse, zugleich mit einem geognostischen Repetitorium 



40 

verbunden, vortrug, an die Bergakademie berufen. Seit 1843 
kam dazu eine Vorlesung über Versteinerungslehre, seit 1851 
über Erzlagerstättenlehre. 1862 erfolgte seine Ernennung zum 
Bergrath. 

Herr Professor Franz Wilhelm Fritzsche studirte von 1829 
an auf der Bergakademie und fungirte dann in verschiedenen 
Stellen als praktischer Hüttenofficiant, 1843 trat er zuerst mit 
der Bergakademie in unmittelbare Verbindung, indem er das 
Collegium über praktische Chemie zu Ende führte und in den 
beiden folgenden Jahren (1844 bis 1846) ebenso, wie die ana- 
lytische Chemie, leitete. — 1849 erhielt er den Unterricht über 
Probirkunst neben seiner damaligen Function als Bergwardein 
und Bergamtsassessor, von 1853 an als Schiedswardein. 1856 
wurde er zum Professor und Oberhüttenamtsassessor ernannt, 
und trug von da an bis jetzt die Vorlesung über allgemeine 
Hüttenkunde, seine bisherige über Probirkunst auf trocknem 
Wege nebst Praktikum und die neu eingeführte über Probirkunst 
auf nassem Wege vor. 

Herr Carl Johann August Theodor Scheerer studirte von 
1830 bis 1832 zwei Jahre an der Bergakademie und ein Jahr 
in Berlin, war sechs Jahre lang Hüttenmeister auf dem Blau- 
farbenwerke zu Modum in Norwegen, studirte dann abermals 
ein Jahr in Berlin, machte dort sein Doctorexamen , ging ein 
Jahr auf Reisen (wobei er 1840 auch Freiberg wieder auf län- 
gere Zeit besuchte) und wurde 1841 zum Lector der Metallurgie, 
metallurgischen Technologie und Probirkunst an die Universität 
zu Christiania berufen. Nachdem er diese Stellung sechs Jahre 
inne gehabt hatte, wandte er sich 1847 nach Freiberg, woselbst 
er 1848 zum Professor ernannt wurde und die Vorlesungen 
über praktische und analytische Chemie übernahm , die er bis 
- jetzt noch vorträgt. Dazu kamen aber 1856 noch die Vorlesun- 
gen über theoretische Chemie und Eisenhüttenkunde, die er 
ebenfalls unausgesetzt fortführt. 

1862 wurde er zum Bergrath ernannt. 

Herr Oberbergrath Oswald Erhard Römisch studirte von 1838 
an auf der Bergakademie, und sodann die Rechte in Leipzig. 

Als Assessor des Freiberger Bergamtes übernahm er 1849 
die Vorlesungen über Bergrechte und bergmännischen Geschäfts- 



41 

styl, die er, 1850 zum Professor ernannt, bis zum Jahre 1855/56 
fortsetzte. Er schied dann wieder von der Bergakademie, indem 
er als Bergmeister nach Marienberg versetzt wurde, und später 
als Mitglied in das Oberbergamt eintrat. 

Herr Professor Carl August Junge war Lehrer an der König- 
lichen höheren Gewerbeschule, als er im Jahre 1852 als zweiter 
Professor der Mathematik an die Bergakademie berufen wurde, 
um höhere Arithmetik und Geometrie, und höhere Analysis zu 
lesen. Schon im folgenden Jahre wurde das erstere dieser beiden 
Collegien in zwei Curse getheilt, und der Genannte übernahm 
auch die Vorlesung über beschreibende Geometrie. Im Jahre 
1859 kam noch der Unterricht in der praktischen Markscheide- 
kunst dazu. Jetzt werden diese Vorlesungen folgendermaassen 
aufgeführt: 

Mathematik erster Theil, 

Mathematik zweiter Theil und höhere Mechanik, 
descriptive Geometrie, 
praktische Markscheidekunst, 

Praktikum in der Grube, über Tage und im Markscheider- 
saal. 

Herr Bergamtsassessor Paul Martin Kressner, von 1838 an 
auf der Bergakademie, dann in Leipzig die Rechte studirend, 
hielt die Vorlesungen über Bergrechte un<i bergmännischen Ge- 
schäftsstyl in den Jahren 1856 bis 1862/63. 

Herr Professor Hieronymus Theodor Richter studirte, nach- 
dem er sich bereits als Pharmaceut ausgebildet hatte, von 1843 
an auf der Bergakademie, war im praktischen Hüttendienst 
angestellt, arbeitete längere Zeit mit Plattner, wurde 1853 Hütten- 
chemiker und hält seit 1856 die Vorlesung über Löthrohr- 
probirkunst und das dazu gehörige Praktikum, 1857 wurde er 
zum Oberhüttenamtsassessor und 1863 zum Professor ernannt. 

Herr Professor Albin Julius Weisbach studirte an der Berg- 
akademie von 1850 an, dann in Leipzig, Berlin, Göttingen und 
in Heidelberg, woselbst er promovirte. 

Von 1857 an ertheilt derselbe den Unterricht in den minera- 
logischen Uebungen und trägt von 1860 an die Physik vor. 
1863 wurde er zum Professor ernannt. 



42 _ 

Herr Hüttenraiter Carl Gottlieb Gottschalk trägt seit 1858 
die Vorlesung über Buchführung vor. 

Herr Dr. Johann Friedrich Richard Clemens Rübe, schon 
seit längerer Zeit Assistent in dem chemischen Laboratorium 
bei Herrn Bergrath Scheerer, als welcher er den nach Leoben 
berufenen Herrn Professor Robert Julius Richter ersetzte, liest 
seit 1862 ein Privatcollegium über chemische Technologie. 

Herr Geheimfinanzsecretair Rudolph Eduard Gerlach bezog 
1849 die Bergakademie und studirte nach vollendetem berg- 
akademischen Cursus die Rechte in Leipzig. 

Seit 1863 trägt er, obwohl in Dresden lebend, die Vor- 
lesungen über Bergrechte und bergmännischen Geschäftsstyl vor. 



Wenn nun ausser der bisherigen Lehrer an der Bergakade- 
mie noch mehrerer Männer zu gedenken ist, die, wenn auch 
nicht als Docenten, für dieselbe thätig waren, so sind vorzugs- 
weise und zuerst 

die Vorsitzenden der Königlichen bergakademischen Dis- 
ciplinarbehörde, verfassungsmässig Mitglieder des König- 
lichen Oberbergamtes, 
zu nennen. 

Es waren dieselben 

von 1844 an Bergrath Kühn, 
„ 1848 „ Oberbergrath Stiller y 
„ 1856 „ Oberbergrath Schütz 
und seit 1862 Herr Oberbergrath Edler von der Planitz. 
Als zweites Mitglied und Stellvertreter des Vorsitzenden 
dieser Behörde fungirte von ihrer Errichtung an der Kreisamt- 
mann zu Freiberg, fungirt aber seit 1854 der Director des Frei- 
berger Bezirksgerichtes, Herr Appellationsrath Schwabe. 

Die Administration der bergakademischen Mineralien -Ver- 
kaufsniederlage ist seit 1852 in den Händen des Herrn Factors 
Wappler. 

Von 1798 arbeitete der nachherige Münzmeister Studer unter 
Lempe viel für die Apparate der Bergakademie, und in neuerer 
Zeit verdankt diese einen grossen Theil ihrer physikalischen und 
mathematischen Instrumente dem Herrn Bergmechanikus Wilhelm 



43 

Friedrich Lingke, der schon vor mehreren Jahren sein 50jähriges 
Jubiläum feierte, aber immer noch thätig ist, und dessen Sohne 
und Adjunct, Herrn August Friedrich Lingke , welchen beiden 
auch die Mitaufsicht über den physikalischen und mathematischen 
Apparat der Bergakademie zusteht. 

Seit dem Jahre 1839 ist in der Bergakademie selbst eine 
kleine Modellirwerkstatt eingerichtet, in welcher zuerst der am 
Ende des Jahres 1843 verstorbene Ä. Fr. Klopfer, seit dieser 
Zeit aber der jetzige Herr Modellmeister Carl Schumann gearbeitet 
haben, dabei zugleich die specielle Aufsicht über die Modellsamm- 
lung fahrend. Von beiden besitzt die Sammlung zahlreiche, 
sorgfältig ausgeführte Modelle. 

Herr Akademieschreiber Carl Heinrich Fischer wurde im 
Jahre 1841 dem Akademieinspector als Expedient zur Assistenz 
gegeben, 1846 zugleich bergakademischer Amanuensis, 1860 
Akademieschreiber. 

Die mannigfaltigen Expeditionsgeschäfte bei der Bergaka- 
demie, darunter besonders auch die Bibliotheksgeschäfte, werden 
von ihm besorgt. 

Endlich sind, soweit sie noch bekannt, die Bergakademie- 
aufwärter zu nennen. Bei Werner's Tode fungirte dessen früherer, 
langjähriger Diener Schalig bis 1818, dann auf kurze Zeit Müller, 
von 1820 bis 1848 Gottlob Heinrich Kunis, von da bis 1864 der 
jetzige Herr Hauptbergcassenassistent Bellmann, und seitdem 
August Heinrich Bellmann. 

Gehilfen in dem chemischen und dem metallurgischen La- 
boratorium sind dermalen Heinrich Julius Schubert und Carl 
Louis Kunis. 



2. Die Vorlesungen an der Bergakademie. 

Schon aus dem, was bei den verschiedenen bergakademischen 
Lehrern oben über ihre Wirksamkeit aufgeführt worden ist, lässt 
sich entnehmen, wie der Unterricht an unserer Anstalt sich nach 
und nach gestaltet hat. In der Schrift „Die Bergakademie" sind 
alle einzelnen Lehrjahre bis 1849/50 mit ihren Vorlesungen und 
dabei thätdgen Lehrern speciell aufgeführt, und es lässt sich aus 



44 

dieser Tabelle sehr anschaulich die Zunahme des bergakade- 
mischen Unterrichts an Mannigfaltigkeit ersehen. 

Es mag daher hier genügen, nur die wichtigsten Zweige 
desselben hinsichtlich ihrer Fortschritte kürzlich aufzuführen. 

Die Mineralogie, anfänglich nur durch „Vorzeigung und 
Erklärung" gelehrt, wurde erst mit Hilfe der Werner'schen 
Kennzeichenlehre für einen wirklichen Vortrag geeignet, und 
begann derselbe mit der Anstellung Werner 's (1775), im ersten 
Jahre auch noch die Gebirgslehre mit umfassend. Sie war so 
glücklich, 42 Jahre lang von Werner, nun 50 Jahre lang von 
Breithaupt, und ausserdem während 8 Jahren von Mohs an 
unserer Anstalt gepflegt zu werden, sodass ein grosser Theil 
ihrer Fortschritte von hier ausging. An sie schloss sich die 
Krystallographie, welche nicht allein immer einen Theil des 
mineralogischen Collegiums bildete, sondern auch als besondere 
Vorlesung von Mohs, Naumann und Weisbach sen. vorgetragen 
wurde. — An die Stelle des früher gewöhnlichen wiederholten 
Hörens der mineralogischen Hauptvorlesung trat (1829) eine 
Repetition unter dem Namen „mineralogische Uebungen", längere 
Zeit von Breithaupt, von 1857 an von Weisbach jun. gehalten. 

Die Geognosie, ganz neu von Werner begründet, wurde 
anfänglich nur mit Schwierigkeit an der Bergakademie eingeführt, 
indem in den ersten Jahren (etwa 1779 und später) die von 
ihm angekündigte „Gebirgslehre" wegen Mangels an Zuhörern 
nicht gelesen wurde. Erst seit 1782 tritt sie unter diesem 
Namen, dann nach abermaliger Unterbrechung unter dem jetzigen 
Namen in die Reihe der Vorlesungen auf. An sie schlössen sich 
die Versteinerungslehre (ein Mal schon 1799 unter Werner, 
dann regelmässig seit 1830), und die Erzlagerstättenlehre 
(seit 1851) an, alles jetzt in den Händen von Cotta's. 

Der sämmtliche Unterricht in den mathematischen Doc- 
trinen, im Zeichnen und bald auch (1769) in der Physik 
war anfänglich in den Händen von Charpentier's, der auch 
ausserdem noch viel beschäftigt war, woraus sich von selbst 
ergiebt, wie wenig damals von den Schülern der Bergakademie 
hierin gefordert und geleistet worden ist. Von dem Zeichnen 
hatte man die Ansicht, dass es nur ausnahmsweise zu betreiben 
sei, wie sich aus dem Avertissement vom 27. April 1767 (Köhler, 
bergmännischer Kalender 1791, S. 77) ergiebt, und von Char- 



45 

pentier drang wiederholt darauf, es möchten ihm ftkr den Zeichnen- 
unterricht nur solche Subjecte zugewiesen werden, die besonderes 
Talent dazu hatten. Erst seit Heuchlers Eintritt in die Reihe 
der Lehrer (1828) hat der Unterricht im Zeichnen an der Berg- 
akademie einen erweiterten Umfang gewonnen, und jezt werden, 
abgesehen von den Uebungen in der descriptiven Geometrie, 
wöchentlich 14 Stunden darauf verwendet. — Die mathemati- 
schen Doctrinen nebst der Physik blieben lange in einer 
Hand, wurden unter Lempe, wie die zahlreichen, aus seiner 
Zeit herrührenden Uebungsaufgaben bezeugen, sehr fleissig be- 
trieben, spater aber weniger cultivirt, bis (von 1826 an) die 
Physik davon getrennt worden ist, und durch Hecht (1816), 
Naumann jun. (1826) und besonders Weisbach sen. (1833), sowie 
Brückmann (1853) und Junge (1855) ein regeres Leben hinein- 
kam, sodass sie jetzt, wie sie es verlangen, einen Haupttheil 
des bergakademischen Studiums bilden. Die sie jetzt begreifen- 
den Vorlesungen werden aus der weiter unten gegebenen Ueber- 
sicht erhellen. Seit 1851 trat die descriptive Geometrie (erst 
unter Weisbach sen., dann unter Junge) mit in die Reihe. Da- 
gegen fiel der Vortrag der reinen Elementarmathematik weg, 
weil bei den Fortschritten, welche dieser Unterricht in den Vor- 
bildungsanstalten gemacht hatte, verlangt werden konnte, dass 
die Adspiranten schon hinlängliche Kenntnisse darin mitbringen. 
Besondere Erwähnung verlangt die Markscheidekunst, 
seit der Errichtung der Bergakademie einen Hauptunterrichts- 
gegenstand bildend, und lange Zeit in den Händen von prak- 
tischen Markscheidern, die sie, bald unter dem Namen der 
„praktischen Markscheidekunst" in ihren Privatwohnungen lehr- 
ten, bis sie (1859) in die Hände eines Professors (Junge) kam, 
in denen sie seitdem zu einer früher nicht geahnten Ausdehnung 
gelangte. — Die früheren Lehrer beschränkten sich in Folge 
ihrer eigenen mathematischen Ausbildung und ihrer ander- 
weitigen praktischen Beschäftigungen auf die Unterweisung in 
den hergebrachten Methoden des Markscheidens und die Leitung 
der anzustellenden Uebungsarbeiten darin. Bereits Lempe fühlte 
daher das Bedürfniss, in dem Unterrichte in den theoretischen 
Principien und in der Anwendung auch anderer Verfahrungs- 
arten als den gewöhnlich ausgeübten, weiter zu gehen, und hielt 
deshalb (1795) eine Vorlesung über theoretische Markscheide- 



46 

kunst, die von Hecht (1817), dann aber, unter dem Namen 
„allgemeine Markscheidekunst" erst ein Jahr lang (1833) von 
Gätzschmann, und von 1835 von Weisbach sen. bis jetzt fort- 
geführt wurde, und durch letzteren eine Ausbildung und Wichtig- 
keit erlangte, die den Fachgenossen hinlänglich bekannt sein 
dürften. 

Die Bergbaukunst begriff anfänglich unter Lommer, und 
im ersten Jahre von Werner's Wirksamkeit (1775) auch das 
Wenige, was man über Gebirgslehre zu sagen wusste. Erst 
Werner begründete einen systematisch wissenschaftlichen Vor- 
trag darüber, und theilte ihn bald (1781) in zwei Jahrescurse, 
die bis jetzt, von 1816 an von Kühn, von 1835 von Gatzsch- 
mann beibehalten, und von letzterem nicht mehr abwechselnd, 
sondern alljährlich neben einander vorgetragen worden sind. 

Die chemischen Doctrinen bestanden anfänglich unter 
Geliert in einem collegium chimico-metatturgicum, in welchem 
daher Chemie und Hüttenkunde vereinigt waren. Von dieser 
Vorlesung sind aber so wenig als von der Thätigkeit Wenzel's 
dabei Nachrichten vorhanden. Erst Lampadius theilte (1795) 
diese Doctrinen in die Vorlesungen über allgemeine Chemie 
(jetzt theoretische Chemie genannt), analytische Chemie und all- 
gemeine Hüttenkunde, denen er bald die technische Chemie 
hinzufügte, eine Vorlesung, die mit Lampadius' Ableben (1842) 
in Wegfall kam, und erst in den letzten Jahren wieder von 
Rübe aufgenommen worden ist. — Schon Werner hatte mehr- 
mals ein Collegium über Eisenhüttenkunde gelesen ; später wurde 
dieselbe in der allgemeinen Hüttenkunde abgehandelt, bis 1851 
Plattner wieder eine besondere Vorlesung darüber hielt, die seit 
Plattners Zurücktritt von Scheerer fortgesetzt wird. Die analytische 
Chemie trennte man (1829) in zwei Jahrescurse, von denen Kersten 
den zweiten übernahm, und die dann beide von ihm, einige Jahre 
von Fritzsche unter dem Namen der praktischen und der analyti- 
schen Chemie fortgesetzt wurden, und jetzt unter Scheerer noch 
bestehen. 

Zu den chemischen Doctrinen verhält sich die Probir- 
kunst, wie die Markscheidekunst zu der mathematischen. Seit 
der Begründung der Bergakademie war sie, als dem Hütten- 
mann unentbehrlich, als besonderer Unterricht festgesetzt, und 
besteht als solcher bis heute noch. Sie war indessen lange Zeit 



47 



in den Händen praktischer Beamten, die sie ausserhalb der 
bergakademischen Gebäude in den ihnen für ihre eigenen Ar- 
beiten zugewiesenen Probirlaboratorien lehrten, und unmittel- 
bar an die praktischen Uebungen die nöthigen theoretischen 
Unterweisungen knüpften. Erst 1854 begann Fritzsche, der 
diesen Unterricht bereits 1849 übernommen hatte, eine beson- 
dere Vorlesung neben dem Praktikum zu halten. Mit der Er- 
nennung desselben zum Professor der Hüttenkunde (1856) konnte 
aber nicht allein der Unterricht in der Probirkunst in die berg- 
akademischen Räume verlegt, und dadurch einer grösseren An- 
zahl von Zuhörern zugänglich gemacht werden, sondern es trat 
in Folge der wichtigen und zahlreichen neuerlich aufgefundenen 
Titrirmethode , neben die bisherige von nun als „Probirkunst 
auf trocknem Wege" aufgeführte Vorlesung, die Probirkunst 
auf nassem Wege. 

Mit seinem Eintritte als Professor (1842) las Plattner über 
die von ihm gegründete Löthrohrprobirkunst, die als Frei- 
berg eigentümliche Vorlesung bis jetzt, seit dem Ausscheiden 
des ersten Meisters (1856) unter Professor Richter unverändert 
fortbesteht, und nicht wenige Zuhörer der Bergakademie zuzieht. 

Die übrigen Vorlesungen bieten, weil wesentlichen Veränder- 
ungen seit ihrem Bestehen nicht unterworfen, keine Gelegenheit 
zu besonderen Bemerkungen, und es mag daher nur noch fol- 
gende vollständige Aufzählung der im Jahre 1865/66 bestehenden 
Unterrichtsgegenstände hinzugefügt werden. 



Vorlesungen. 



Wöchentliche 
Stundenzahl. 



Lehrer. 



Mathematik I. Theil 

Descriptive Geometrie 

Allgemeine Elementar -Mechanik 

Mathematik II. Theil nnd höhere Mechanik 

Elementare Bergmechanik 

Bergmaschinenbaukunst I. Curs 

* II. Curs 

Zeichnen 

Physik 

Theoretische Chemie 

. Praktische Chemie 

Analytische Chemie 

Mineralogie 

nebst Kepetitorium 

Mineralogische Uebungen 



4 
4 
4 
4 
3 
2 
4 
14 
4 
4 
4 
4 
4 
1 
2 



Junge. 

Junge. 

Weisbach sen. 

Junge. 

Weisbach sen. 

Weisbach sen. 

Weisbach sen. 

Heuchler. 

Weisbach jun. 

Scheerer. 

Scheerer. 

Scheerer. 

Breithaupt. 

Breithaupt. 

Weisbach jun. 



48 



Vorlesungen. 



Wöchentliche 
Stundenzahl. 



Lehrer. 



Theoretische Kristallographie 

Geognosie 

nebst Repetitorium 

Versteinerungslehre 

Erzlagerstättenlehre 

Civilbaukunst 

Bergbankunst I. Theil 

nebst Repetitorium 

Bergbaukunst II. Theil 

nebst Repetitorium 

Allgemeine Markscheidekunst 

Praktische Markscheidekunst 

nebst Repetitorium 

Allgemeine Hüttenkunde 

Eisenhüttenkunde 

Probirkunst auf trocknem Wege 

nebst Praktikum 

Probirkunst auf nassem Wege 

nebst Praktikum 

Löthrohrprobirkunst 

nebst Uebungen 

Bergrechte und bergmännischer Gesch&ftsstyl 

Buchführung , 

Unterricht in der französischen Sprache . . . 

Ausserdem privatissime : 

Geschichte der Baukunst 

Chemische Technologie 



1 
4 

1 
2 
2 
3 
4 
1 
4 
1 
2 



täglich von 
Früh bis Abend» 

4 

2 

1 

drei Mal 5 



zwei Mal 2 
4 
2 
4 

2 
1 



Weisbach jun. 

von Cotta. 

von Cotta. 

von Cotta. 

von Cotta. 

Heuchler. 

Gtttzschmann. 

Gätzschmann. 

Gtttzschmann. 

Gtttzschmann. 

Weisbach sen. 

Junge. 

Junge. 

Fritzsche. 

Scheerer. 

Fritzsche. 

Fritzsehe. 

Fritzsche. 

Richter. 

Richter. 

Gerlach. 

Gottschalk. 

Prölss. 



Heuchler. 
Rübe. 



Seit der Stiftung der Bergakademie werden sämmtliche Vor- 
lesungen in jahrlichen Cursen gelesen, und es findet eine Ab- 
theilung in zwei Semester durchaus nicht Statt. Anfanglich be- 
gannen die Vorlesungen nach Ostern, und schlössen vor diesem 
Feste. Im Anfange dieses Jahrhunderts traten, veranlasst theils 
durch Störungen durch die Kriegsunruhen , theils durch das 
Bedürfuiss der beiden ältesten Lehrer, Werner und von Busse, 
Badekuren zu gebrauchen, mannigfache Unregelmässigkeiten auf, 
sodass 1816 der Schluss der Vorlesungen mit dem Hauptexamen 
erst am 12. Juli Statt fand, womit zugleich eine kleine Feier 
des fünfzigjährigen Bestehens der Bergakademie verbunden war. 
Um aber den akademischen Cursus wieder in regelmässige Ord- 
nung zu bringen, zugleich auch die Hauptferien auf eine für 
Unternehmung von Reisen günstigere Zeit zu verlegen, wurde 
der Anfang der Vorlesungen auf den ersten Dienstag im Octo- 



49 

ber, der Schluss derselben auf das Ende des Monats Juli fest- 
gesetzt, was bis jetzt ausnahmslos inne gehalten worden ist. 

Vom Anfang an ist man darauf bedacht gewesen, den 
Studirenden an der Bergakademie neben der Abwartung der 
Lehrstunden Zeit zu Befahrungen der Gruben und zu Hütten- 
besuchen zu lassen, und es ist deshalb der Montag mit wenigen, 
nicht störenden Ausnahmen von Vorlesungen frei geblieben. 
Es zeigte sich indessen demohnerachtet, dass bei der sich immer 
mehr häufenden Anzahl von Lehrgegenständen die unerläss- 
lichen praktischen Beschäftigungen vernachlässigt wurden, und 
dass namentlich junge Männer, die ohne die geringste Kennt- 
niss des Bergbaues sich dem bergmännischen Studium widmeten, 
nur schwer während der Zeit der Vorlesungen die nöthigsten 
Kenntnisse von den bergmännischen Arbeiten sich zu erwerben 
vermochten. Deshalb wurde (1843) auf Anregung des Herrn 
Bergraths Gätzschmann durch den Herrn Oberberghauptmann 
Freiherrn von Beust ein praktisch bergmännischer Vorbereitungs- 
curs eingeführt, welchen alle, die mit Staatsbeihilfe an der Berg- 
akademie studiren wollen, nach zu Ostern bestandener Recep- 
tionsprüfung während 5 Monaten unter der Oberleitung des 
Professors der Bergbaukunst (Bergraths Gätzschmann) zu machen 
haben, an dem aber auch die auf eigene Kosten zu studiren 
Beabsichtigenden Theil nehmen können. In diesem Curse durch- 
laufen die jungen Leute selbstthätig sämmtliche bergmännische 
Arbeiten, und werden auf diese Weise hinlänglich damit bekannt, 
um den Vorträgen darüber mit Nutzen folgen zu können. — 
Während dieses Vorbereitungscurses findet eine Unterweisung 
in der Elementarmathematik und im Zeichnen durch einen 
jüngeren Beamten Statt, um nicht ganz des theoretischen Stu- 
diums entwöhnt zu werden, und etwaige Lücken auszufüllen. — 
Für diesen Vorbereitungscurs besteht ein besonderes Regulativ. 

In Folge des Nutzens, den die ebengedachte Einrichtung 
gewährte, wurde auf Anregung Plattner's (1851) ein ähnlicher 
Vorbereitungscurs für Hüttenleute eingerichtet, der im Monat 
August in der Regel vor Beginn desjenigen Lehrjahres, in wel- 
chem die Vorlesung über allgemeine Hüttenkunde gehört werden 
soll, unter der Oberleitung des Professors derselben (Professor 
Fritzsche) und der speciellen Führung eines Hüttenofficianten 
abgewartet wird. Auch hierüber besteht ein besonderes Regulativ, 

4 



50 

welches zugleich eine von Plattner bearbeitete specielle Auf- 
führung aller dabei zur Berücksichtigung kommenden Arbeiten 
enthält. — Bei den fortwährenden Fortschritten des Hütten- 
wesens hat sich hierin allerdings schon Mehreres geändert. 



3. Die Verhältnisse der Bergakademisten und das Studinm 
an der Bergakademie überhaupt. 

Ein Jahr nach der Eröffnung der Bergakademie wurde das 
grössere Publikum durch Veröffentlichung eines „Avertissernenfs" 
vom 27. April 1767, welches sich vollständig in dem Bericht 
vom Bergbau nach dem Vorberichte, und in Köhler's berg- 
männischem Kalender 1791 S. 73 abgedruckt findet, von den 
getroffenen Einrichtungen in Kenntniss gesetzt. Nach demselben 
zerfielen die Studirenden gleich vom Anfang an in die zwei 
Classen, welche noch jetzt unverändert bestehen. 

Die erste Classe begreift diejenigen, welche die Vorlesungen, 
für welche die Lehrer vom Staate salarirt werden, unentgeltlich 
besuchen, die zweite Classe solche, die für diese Vorlesungen 
an die betreffenden Lehrer die festbestimmten Honorare zu ent- 
richten haben. In die erste dieser Classen können nur Säch- 
sische Staatsangehörige aufgenommen werden, und wenn diesen 
auch un verwehrt bleibt, in die zweite Classe einzutreten, was 
immer mehr oder weniger der Fall gewesen ist, — so ist es 
doch die überwiegende Regel, dass Nichtsachsen die zweite Classe 
bilden, weshalb man gewöhnlich diese beiden Kategorieen durch 
die Benennung von Inländern und Ausländern unterschei- 
det. — Officiell wurden die Ersteren mit dem Namen „Stipen- 
diaten", dann längere Zeit „Beneficiaten", und jetzt als mit 
Staatsbeihilfe Studirende bezeichnet. Die Letzteren bilden 
die auf eigne Kosten Studirenden. Längere Zeit hindurch 
hat man in der ersten Classe neben den eigentlichen Bene- 
ficiaten noch Adspiranten, Admissen, Extraner u. s. w. unter- 
schieden, was wohl nicht weiter auszuführen, und seit der Ein- 
richtung der Staatsprüfungen weggefallen ist. 

Bei der unausgesetzten Aufmerksamkeit, welche nicht nur 
von den bergakademischen Lehrern und dem Königlichen Ober- 
bergamte, sondern auch von der höchsten Behörde zu Dresden 



51 

dem Gedeihen der Bergakademie gewidmet worden ist, konnte 
es nicht fehlen, dass an den Einrichtungen und Vorschriften 
an derselben fortwährend Veränderungen vorgenommen wurden. 
Indessen blieb doch die Organisation in der Hauptsache dieselbe. 
Das noch bestehende alljährliche allgemeine Examen am Schlüsse 
des Jahrescurses wurde, nachdem es einige Zeit lang ausgefallen 
sein mag, 1784 wieder und seitdem ununterbrochen abgehalten. 
Auf Werner's Vorschlag wurden (1778) die Beneficiaten Ver- 
pflichtet, Tagebücher über ihre wissenschaftlichen und praktischen 
Beschäftigungen zu halten, und von Zeit zu Zeit einzureichen, 
was, wenn auch später auf die ersten Studienjahre beschränkt, 
bis in das vierte Jahrzehnt des jetzigen Jahrhunderts beibehalten 
worden ist. Ebenfalls auf Werner's Vorschlag wurden Verhal- 
tungsregeln für die Beneficiaten entworfen, und 1794 auch ge- 
druckt und jedem Einzelnen ausgehändigt. , 

Durch die grosse Vermehrung und Ausdehnung, welche 
die Vorlesungen durch Werner, dann auch durch Lempe, ferner 
durch die den neuern Fortschritten der Wissenschaft entsprechende 
Behandlung der Chemie und Hüttenkunde durch Lampadius er- 
fuhren, mussten die ursprünglichen Bestimmungen ungenügend 
erscheinen, und es scheint auch diese ungenügende formelle 
Organisation nachtheilig auf das Studium der Beneficiaten ein- 
gewirkt zu haben, indem im Anfange der neunziger Jahre des 
vorigen Jahrhunderts Klagen über Mangel an gehörig vorgebil- 
deten Subjekten für den Staatsdienst im Berg- und Hüttenfache 
geführt wurden. Zugleich mussten sich die nach der ursprüng- 
lichen Dotation für die Bergakademie verwilligten Geldmittel 
als ungenügend herausstellen. Deshalb wurden durch höchstes 
Rescript die Mitglieder des Oberbergamtes und die bergakade- 
mischen Lehrer beauftragt, Vorschläge zur Vervollkommnung 
der bergakademischen Einrichtungen zu thun. Das veranlasste 
ein Gutachten von Werner vom März 1798, welches zwar fteit 
später, als alle übrigen und erst nach mehrfachen Erinnerungen 
eingereicht wurde, aber auch bei sehr bedeutendem Umfange 
in die einzelsten Details der bergakademischen Einrichtungen 
eingeht, und bis in die neuesten Zeiten zu Rathe gezogen und 
berücksichtigt worden ist. 

Wesentliche Aenderungen, abgesehen von der Vermehrung 
der auf die Bergakademie gewendeten Geldmittel, und von der 

4* 



52 

oben erwähnten Verlegung des Anfanges der Jahrescurse auf 
den Anfang October, traten jedoch in Folge dieser Delibera- 
tionen nicht ein. Es sind solche erst zu erwähnen, nachdem 
Oberberghauptmann Freiherr von Herder das oberbergamtliche 
Directorium angetreten hatte. Es war, namentlich in den Jahren 
1825 und 1826 die Zahl der auf Staatskosten Studirenden nicht 
allein weit über das Bedürfhiss des Inlandes gestiegen, sondern 
es fanden sich auch unter dieser Zahl nicht wenige, die für das 
Studium an der Bergakademie nicht hinlänglich vorbereitet waren. 
Deshalb wurde 1827 eine Aufnahmeprüfung eingeführt, der sich 
alle unterwerfen mussten, die mit Staatsbeihilfe an der Berg- 
akademie studiren wollten, und die bis jetzt noch besteht. An- 
fänglich fand sie am Schlüsse des Lehrjahres, seit Einrichtung 
des praktisch bergmännischen Vorbereitungscurses findet sie 
regelmässig in der Osterwoche Statt. — Bereits im Jahre 1825 
waren sämmtliche Lehrer von dem Königlichen Oberbergamte 
aufgefordert worden, ähnlich wie am Ende des vorigen Jahr- 
hunderts, Gutachten und Vorschläge über Verbesserungen an 
der Bergakademie einzureichen. Im Verfolg davon wurde den- 
selben Anfangs 1829 der Entwurf zu einem neuen, sehr spe- 
ciellen Regulative mitgetheilt, das dann am Ende desselben 
Jahres Geltung erlangte, und, wenn auch in einzelnen Details 
verändert, längere Zeit behalten hat. Nach diesem Regulative 
wurden die Studien der Beneficiaten oder, wie sie bald genannt 
wurden, wirklichen Akademisten, d. h. derjenigen Studirenden, 
welche den vollständigen bergakademischen Cursus machen, und 
dabei von der Entrichtung von Honoraren befreit sein wollen, 
ganz streng geregelt. Anstatt dass bisher der bergakademische 
Cursus gewöhnlich mit 3 Jahren beendigt wurde, waren dazu 
nun 4 Jahre bestimmt, und die gedachten Studirenden wurden 
demnach in vier Divisionen getheilt. Für jede Division waren 
garifc bestimmte Vorlesungen vorgeschrieben, das früher sehr 
gewöhnliche zweimalige Hören derselben Vorlesung fiel grössten- 
teils weg, und es konnte keiner in die folgende Division auf- 
rücken, wenn er nicht den Anforderungen in allen Vorlesungen 
der früheren genügt hatte. 

Nebenher blieben aber unter den auf Staatskosten Studiren- 
den noch die Extraner, denen die freie Wahl der von ihnen 
zu hörenden Vorlesungen gestattet war, die dagegen an Unter- 



53 

Stützungen nicht Theil haben konnten. Sie sollten eigentlich 
nur aus solchen Personen bestehen, die nur die Gelegenheit zu 
Anhörung von Vorlesungen in Freiberg benutzen, aber nicht 
sich zu Berg- oder Hüttenleuten ausbilden wollten. Doch wurde 
das nicht streng innegehalten. 

Im Jahre 1833 wurde eine kurze „Nachricht für In- und 
Ausländer, welche auf eigene Kosten auf der Königlichen Berg- 
akademie studiren wollen" veröffentlicht, die sich auch in dem 
Jahrbuche der Bergakademie auf 1833 abgedruckt befindet. Eine 
spätere, ausführlichere „ Nachricht über den Besuch der König- 
lichen Bergakademie zu Freiberg" findet sich in mehreren Jahr- 
gängen des Jahrbuches von 1844 an. Im Jahre 1839 wurden 
neue Verhaltungsregeln, und vom Jahre 1845 an die jetzt be- 
stehenden Abgangszeugnisse, in welchen alle von dem Betref- 
fenden gehörten Vorlesungen durch die einzelnen Lehrer testirt 
werden, eingeführt. 

Es hatte sich sehr allgemein das Bedürfniss herausgestellt, 
für Solche, welche die Bergakademie verliessen, ein Examen 
einzurichten, nach dessen Ergebniss sich ein präciseres Zeugniss 
über die Befähigung des Examinanden ausstellen liess, als dies 
in den genannten Abgangszeugnissen möglich war. Wenn auch 
deshalb bereits 1850 von den bergakademischen Lehrern ein 
Gutachten verlangt und abgegeben wurde, so verzögerte sich 
doch die Einführung einer solchen Prüfung noch mehrere Jahre. 
Deshalb wurden mit höherer Genehmigung 1853 von den Leh- 
rern privatim dergleichen Prüfungen und darauf gegründete 
Zeugnisse eingerichtet. Dieselben zerfielen in Fach- und Wissen- 
schafts-Examina. Erstere umfassten sämmtliche Lehrgegenstände, 
deren Kenntniss von Demjenigen zu fordern ist, der als zu 
einem Ingenieur im Berg-, Hütten-, Maschinen- oder Markscheider- 
fache qualificirt angesehen werden kann; letztere bezogen sich 
auf einzelne der an der Bergakademie gehaltenen Vorlesungen. 
Während diese letzteren noch bestehen, sind die ersteren seit 
Begründung der Staatsprüfungen weggefallen. 

Diese Staatsprüfungen wurden 1860 begründet. Mit 
ihrer Einrichtung steht aber die Einführung des jetzt geltenden 
„Regulativs für den Besuch der Königlichen Bergakademie 
zu Freiberg und die nachfolgende Vorbereitung zum Berg- und 
Hüttendienste. Freiberg 1860. 8.", welches im Buchhandel er- 



54 

schienen und durch denselben zu beziehen ist, in enger Ver- 
bindung. Da nämlich in dieser Staatsprüfung die Abiturienten 
in allen Wissenschaften, in denen hinreichende Kenntnisse für 
das von ihnen gewählte Fach gefordert werden müssen, exa- 
minirt werden, und über den Ausfall des Examens Zeugnisse 
bekommen, so war es nicht mehr nöthig, Extraner und wirk- 
liche Akademisten zu unterscheiden, letztere in Divisionen ein- 
zuteilen und ihnen für jedes Jahr die Anhörung bestimmter 
Vorlesungen vorzuschreiben, sondern man konnte jedem frei 
lassen, welche Vorlesungen und in welcher Reihenfolge er sie 
hören wolle, wobei jedoch die mit Staatsbeihilfe Studirenden in 
soweit überwacht werden, dass sie nicht Vorlesungen zugetheilt 
bekommen, zu denen sie notorisch unvorbereitet sind. Deshalb 
haben diese auch am Schlüsse jeden Lehrjahres anzuzeigen, 
welche Vorlesungen sie im folgenden Lehrjahre zu hören wün- 
schen. 

Das besagte, von dem Königlichen Finanzministerium un- 
term 27. Juni 1860 erlassene Regulativ, von welchem jedem 
Bergakademisten bei seiner Aufnahme ein Exemplar ausgehän- 
digt wird, giebt über die für das Studium an der Bergakademie 
getroffenen Einrichtungen und Bestimmungen das nähere An- 
halten. 

Mehreres aus diesem Regulative, dessen vollständige Be- 
kanntschaft durch das hier Gesagte nicht entbehrlich gemacht 
werden kann, ist bereits oben erwähnt worden, Anderes soll 
weiter unten berührt werden. Doch wäre Folgendes hervorzu- 
heben: 

L Allgemeine Verhältnisse. 

§ 1. Die Vorlesungen auf der Bergakademie werden in 
jährigen Lehrcursen gehalten, welche am ersten Dienstage des 
Monats October eines jeden Jahres anfangen und mit der letz- 
ten Woche des Monats Juli des nächstfolgenden Jahres ge- 
schlossen werden. 

§ 2. Die Dauer der Studienzeit und die Wahl der zu hö- 
renden Vorlesungen unterliegt, mit Ausnahme der in § 11 ent- 
haltenen Vorschriften (beziehen sich auf die oben angeführte 
Ueberwachung der zweckmässigen Wahl durch die mit Staats- 
beihilfe Studirenden), keiner weiteren Beschränkung. 



55 

§ 3. Das Studium auf der Bergakademie kann entweder 

a) mit Staatsbeihilfe, 
oder 

b) ausschliesslich auf eigene Kosten 
erfolgen. 

Diejenigen, welche erstere Beihilfe in Anspruch nehmen, 
müssen Staatsangehörige des Königreichs Sachsen sein und die 
Absicht verfolgen, sich für das inländische Berg- oder Hütten- 
wesen in seinem ganzen Umfange, oder für einzelne Branchen 
desselben vorzubereiten. 

DL Erfordernisse bei der Aufnahme auf die Bergakademie. 

§ 6. Diejenigen jungen Leute, welche mit Staatsbeihilfe auf 
der Bergakademie zu studiren wünschen, haben ihr Aufnahme- 
gesuch bei dem Oberbergamte längstens bis mit Schluss des 
Monats Februar desjenigen Jahres, in welchem die Aufnahme 
erfolgen soll, einzureichen. — Dieselben müssen 

1. das 16. Lebensjahr zurückgelegt, dürfen jedoch das 23. 
noch nicht überschritten haben, und haben dies durch 
Beibringung des Geburtsscheines nachzuweisen; 

2. vollkommen gesund, kräftig, ohne körperliche Gebrechen 

sein, und dies durch ärztliches Zeugniss und Impfschein 
belegen ; 

3. sich rücksichtlich eines unverdorbenen Charakters und bis- 
herigen sittlichen Verhaltens durch urschriftlich oder ge- 
hörig beglaubigte, von öffentlichen Behörden oder Anstal- 
ten ausgestellte Atteste, die bis zur Zeit der Anmeldung 
reichen, ausweisen; 

4. wenn sie unter väterlicher Gewalt oder Vormundschaft 

stehen, eine glaubhafte Bescheinigung der Eltern oder 
Vormünder über deren Genehmigung zum Besuche der 
Bergakademie beibringen ; 

5. die zu einem nutzbringenden bergakademischen Studium 

erforderliche wissenschaftliche Vorbereitung besitzen. In 
dieser Beziehung wird erfordert 
ä) genügende Ausbildung in den allgemeinen Schulwissen- 
schaften, in dem Maasse, wie sie in der oberen Se- 
cunda der sächsischen Gymnasien vorhanden sein soll; 



56 

b) ein vollkommenes Vertrautsem mit den Lehren der 

Algebra und Geometrie, der Gleichungen des ersten 
und zweiten Grades, der Stereometrie und der ebenen 
Trigonometrie und mit dem Gebrauch der Logarith- 
men; 

c) einige Fertigkeit im Linear- und freien Handzeichnen; 

d) eine gute, reinliche und leserliche Handschrift. 

e) Nützlich ist jedenfalls noch einige Kenntniss in der 

französisch eil und englischen Sprache. 

Insoweit ein vollkommen befriedigendes Vorhandensein der 
vorgedachten Vorbereitung nicht durch genügende Zeugnisse 
öffentlicher Lehranstalten nachgewiesen wird, sind die Angemel- 
deten nach jedesmaliger Bestimmung des Oberbergamtes einer 
Receptionsprüfung in den angegebenen Richtungen zu unter- 
werfen, welche zu Ostern jeden Jahres Seiten der bergakade- 
mischen Lehrer und eines oberen Lehrers des Freiberger Gymna- 
siums abgehalten wird. 

Als genügende Zeugnisse der angegebenen Art gelten die 
Maturitätszeugnisse der inländischen Gymnasien, der unteren 
Abtheilung der polytechnischen Schule zu Dresden, der höheren 
Gewerbeschule zu Chemnitz und derjenigen inländischen Real- 
schulen, welche zur Ausstellung solcher Zeugnisse ermächtigt 
sind, und zwar die Zeugnisse dieser Realschulen dann, wenn 
darin dem Inhaber in den mathematischen Wissenschaften min- 
destens die Censur „Gut" ertheilt wird. 

Ob und inwieweit der Besitz eines guten Gymnasialzeug- 
nisses aus der oberen Secunda • noch eine Receptionsprüfung in 
der Mathematik nöthig macht, wird in jedem einzelnen Falle 
bestimmt werden. 

Für diejenigen Aspiranten, welche von Anstalten kommen, 
auf denen kein Latein getrieben wird, kann die Prüfung hier- 
über erlassen werden, doch wird in diesem Falle eine um so 
tüchtigere Vorbildung in der Mathematik und den Realien bean- 
sprucht. 

§ 9. Diejenigen, welche auf eigene Kosten auf der Berg- 
akademie zu studiren beabsichtigen, müssen 

1. das 16. Lebensjahr zurückgelegt haben und 

2. ihren, bei dem Oberbergamte, nach Befinden erst nach 



57 

erfolgter Ankunft in Freiberg, einzureichenden Inscriptions- 
gesuchen 

a) urschriftliche oder sonst glaubwürdige, von öffent- 

lichen Behörden oder Anstalten ausgestellte Attestate 
über bisherigen Aufenthalt und sittliches Betragen, 
die bis zur Zeit der Anmeldung reichen; 

b) Zeugnisse über die wissenschaftliche Vorbereitung zu 

den akademischen Studien, sowie 

c) wenn der Nachsuchende sächsischer Staatsangehöriger 

ist, den Geburtsschein beifügen. 

Bei mangelndem oder zweifelhaftem Nachweise genügender 
wissenschaftlicher Vorbildung können sie, nach Bestimmung des 
Oberbergamtes, einer Receptionsprüfung unterworfen werden. 

Es ist ihnen gestattet, an dem bergmännischen und dem 
hüttenmännischen Vorbereitungscurs, an den Repetitionen, den 
Uebungsarbeiten , dem allgemeinen Jahres -Examen Theil zu 
nehmen. 

DI. Studienplan. 

Die hierüber gegebenen Vorschriften und getroffenen Ein- 
richtungen sind theils schon behandelt worden, theils mögen 
sie, was die weitere Ausbildung der von der Bergakademie Ab- 
gegangenen betrifft, übergangen werden, und es wäre nur das 
in § 20 ausführlich behandelte 

Staatsexamen 
mit einigen, seit Veröffentlichung des Regulativs gemachten Ver- 
änderungen zu besprechen. 

Wer im Königlichen Berg- oder Hüttendienst, oder auch 
im Gruben- oder Revierdienst beim Regalbergbau, oder beim 
Stein- und Braunkohlenbergbau angestellt zu werden wünscht, 
hat sich am Schlüsse seiner bergakademischen Laufbahn einem 
Staatsexamen zu unterwerfen. 

Die dazu bestellte Prüfungscommission besteht unter dem 
Vorsitze des Oberberghauptmanns oder eines stellvertretenden 
Mitgliedes des Oberbergamtes aus mindestens noch einem Ab- 
geordneten des letzteren, aus einem von dem Finanzministerium 
dazu bestimmten Mitgliede des Oberhüttenamtes sowohl, als des 
Bergamtes Freiberg und den betreffenden Fachlehrern der Berg- 
akademie. 



58 

Dieses Examen, welches insoweit öffentlich ist, als ausser 
den Studirenden auch Berg- und Hüttenbeamte, die Mitglieder 
des Revierausschusses und der Grubenvorstände, sowie die Ver- 
wandten der Examinanden zuzulassen sind, soll in der Regel 
nach beendeter Studienzeit und zwar im Monat October jeden 
Jahres vor Beginn des praktischen Curses stattfinden. Es hat 
sich aber gezeigt, dass die strenge Innehaltung dieser Zeit nicht 
immer thunlich ist. 

Die Gesuche um Zulassung zum Staatsexamen sind spä- 
testens Ende Juni bei dem Oberbergamte mit Angabe des Fachs 
oder der Fächer, in denen die Prüfung abgelegt werden soll, 
einzureichen. 

Dem Betreffenden wird hierauf das Thema zu einer grösseren 
schriftlichen Probearbeit zugefertigt, und soll er diese vor Ende 
September einreichen. Sie circulirt dann unter den Mitgliedern 
der Prüfungscommission, die dabei zu bemerken haben, ob sie 
die Arbeit für genügend oder ungenügend halten. Wird letz- 
teres von der Mehrzahl ausgesprochen, so ist der Verfasser zur 
weiteren mündlichen Prüfung nicht zuzulassen. 

Das Staatsexamen ist für Diejenigen, die mit Staatsbeihilfe 
studirt haben, unentgeltlich. Andere, welche sich dazu melden, 
haben zu Honorirung der dabei concurrirenden Lehrer 25 Thaler 
einzuzahlen. 

Es werden für dieses Examen vier verschiedene Fächer 
unterschieden, und es sind die Gegenstände, über welche sich 
die anzustellende Prüfung zu erstrecken hat: 
1. für die Bergleute: 

Mathematik, 

Mineralogie, 

Geognosie mit Erzlagerstättenlehre, 

Bergbaukunst, 

Elementar-Mechanik, 

Buchführung, 

Bergrecht, 

Allgemeine Markscheidekunst, 

Physik, 

Zeichnen. 
Ausserdem haben die Examinanden über den fleissigen Besuch 

der praktischen Markscheidekunst, 



59 

der allgemeinen Chemie, 

der Hüttenkunde und 

der Civilbaukunst 
Nächweis zu geben, und ist denselben nachgelassen, den An- 
trag zu stellen, die Prüfung hierauf mit zu erstrecken; 

2. für die Markscheider: 

allgemeine und specielle Markscheidekunst, 
Mathematik, 
Bergbaukunst, 

Mineralogie, mit Beschränkung jedoch auf das Wich- 
tigste der Kennzeichenlehre, 
Geognosie und Erzlagerstättenlehre, 
Bergrecht, 
Physik, 
Zeichnen; 

3. für die Maschinenleute: 

Bergbaukunst, 

Physik, 

Civilbaukunst, 

Buchführung, 

allgemeine Markscheidekunst, 

Zeichnen, 

höhere Mathematik, 

Elementar-Mechanik, 

Maschinenbaukunst, 
während noch Zeugnisse über die Anhörung der Vorlesungen 
über 

allgemeine Chemie, 

Hüttenkunde, 

Mineralogie und ' 

Geognosie 
beizubringen sind; 

4. für die Hüttenleute: 

Mathematik, 

theoretische und analytische Chemie, 

trockne und nasse Probirkunst, 

Löthrohrprobirkunst, 

Hüttenkunde, 



60 

Physik, 

Mineralogie, 

Elementar -Mechanik, 

Aufbereitung, 

Buchführung, 

Zeichnen. 
Ausserdem muss der Examinand nachweisen, dass er die 
Vorlesungen über 

Geognosie, 

Civilbaukunst, 

Bergrecht und 

Bergbaukunst 
gehört habe. 

Zu dem mündlichen Examen ist Ein Tag bestimmt; an 
einem folgenden Tage hat der Examinand unter Clausur eine 
Handzeichnung und einen schriftlichen Aufsatz über ein ihm 
gegebenes Thema zu fertigen. Die dem Hüttenfache sich Wid- 
menden haben an einem dritten Tage ihre Fertigkeit im Pro- 
biren, und, wenn sie nicht längere Zeit im hiesigen Laborato- 
rium gearbeitet haben, an einem vierten Tage ihre Geübtheit 
in analytisch -chemischen Arbeiten darzulegen. 

Ueber den Ausfall des Examens werden von der Prüfungs- 
commission, in welcher bei Gleichheit der Stimmen die des Vor- 
sitzenden entscheidet, sowohl für die einzelnen Fächer beson- 
dere Censuren, als auch eine darauf begründete Hauptcensur 
ausgestellt, wobei vier Grade: 

ausgezeichnet (L), 

sehr gut (IIa.), 

gut (IL), 

genügend (III.), 
unterschieden werden. 

Wer in allen oder selbst in einzelnen Fächern nicht einmal 
die letzte Censur erlangt, hat das Examen nicht bestanden, kann 
sich aber nach Jahr und Tag noch einmal dazu melden. 
Sub IV. behandelt das Regulativ 

die Disciplinar- Vorschriften, 
über die hier nur wenige Worte genügen werden. 

Im Auftrage des Königlichen Finanzministeriums führt das 
Königliche Oberbergamt die Oberaufsicht, und die bergakade- 



J 



61 

mischen Lehrer sind verpflichtet, sämmtliche Studirende speciell 
zu überwachen. Es war jedoch früher Einer derselben noch 
ganz besonders mit der Disciplinaraufsicht beauftragt. Bis zu 
seinem Tode besorgte das Werner, nach ihm trat Mohs, und 
nach diesem Herr Professor Naumann bis zu seinem Abgange 
nach Leipzig an die Stelle. Darauf aber wurde 1843 die berg- 
akademische Disciplinarbehörde errichtet, die aus einem 
Mitgliede des Königlichen Oberbergamtes als Vorsitzendem, dem 
Direktor des Gerichtsamtes im Bezirksgericht Freiberg und zwei 
allj&hrlich wechselnden, und von dem Königlichen Finanzmi- 
nisterium zu Mitgliedern ernannten Professoren besteht, und 
welcher die Untersuchung und Bestrafung der gegen die berg- 
akademische Disciplin und die guten Sitten überhaupt vorkommen- 
den Vergehen der Bergakademisten, soweit dergleichen durch An- 
zeigen der Lehrer oder sonst zu ihrer Kenntniss kommen, ob- 
liegt. — Der Vorsitz dieser Behörde wurde nach einander von 
dem verstorbenen Bergrath Kühn, Oberbergrath Stiller und Ober- 
bergrath Schütz geführt, und befindet sich jetzt in den Händen 
des Herrn Oberbergraths von der Planitz, dem Herr Appellations- 
rath Schwabe als Direktor des hiesigen Bezirksgerichtes zur 
Seite steht. 

Als Anhang finden sich in dem Regulative abgedruckt: 
unter A. und B. die Regulative für den berg- und den hütten- 
männischen Vorbereitungscurs ; unter C. und D. die Regulative 
über die praktische Ausbildung für den sachsischen Bergwerks- 
dienst und den Hütten-Staatsdienst; unter E. das Formular zu 
einem auszustellenden, unten weiter zu erwähnenden Reverse. 



Die Unterstützungen der Bergakademisten, und die von ihnen 
zu zahlenden Beträge. 

In dieser Beziehung verhalten sich die beiden mehrerwähn- 
ten Abtheilungen der Bergakademisten wesentlich verschieden. 

Die mit Staatsbeihilfe Studirenden haben nicht allein für 
die Vorlesungen kein Honorar zu zahlen, sondern können nach 
Befinden auch Unterstützungen geniessen. Letzteres ist jedoch 
immer nur für die mit den Namen: Stipendiaten, Beneficiaten 
oder wirkliche Akademisten bezeichneten Kategorie der Fall 



62 

gewesen, welche Unterscheidung indessen, wie schon erwähnt, 
jetzt weggefallen ist. Es sind in dieser Hinsicht Stipendien, 
Freigedinge, Reiseunterstützungen und Prämien zu unterscheiden. 

Stipendien. 

Für dieselben wurden gleich bei der Stiftung der Berg- 
akademie jährlich 400 Thaler bestimmt, eine für die damalige 
Zeit, und namentlich im Verhältniss zu den übrigen für die 
Bergakademie damals verwilligten Geldmitteln (s. unten) sehr 
bedeutende Summe. Jetzt sind jährlich dazu 450 Thaler aus- 
gesetzt. — Diese Stipendien werden alljährlich von dem König- 
lichen Oberbergamte mit Berücksichtigung des Fleisses und der 
Bedürftigkeit unter Zuziehung und Gehör einiger bergakade- 
mischer Lehrer vertheilt, und von dem Königlichen . Finanz- 
ministerium genehmigt. Im ersten Studienjahre stehende Berg- 
akademisten erhalten keine Stipendien. 

Freigedinge. 

Längere Zeit hindurch bestanden bei mehreren der grösseren 
Gruben des Freiberger Bergamtsrevieres sogenannte Freigedinge, 
die an bedürftigere Studirende durch das Königliche Oberberg- 
amt vertheilt wurden. Sie verschafften den damit Betheiligten 
dadurch eine namhafte Unterstützung, dass sie ein gewisses 
Wochenlohn gewährten, davon aber nur ein Theil für das 
wirkliche Herausschlagen des Gedinges durch einen Arbeiter 
abgezogen wurde. Eine Zeit lang haben auch Hüttenfreischich- 
ten, sowie die Zutheilung von verdingter Arbeit auf den Gruben 
bestanden. Die Letztere musste von dem Betreffenden selbst 
geleistet werden. 

Seit der Einführung des neuen Berggesetzes ist diese Unter- 
stützungsart weggefallen. 

Reiseunterstatzungen. 

Die hierzu jährlich bestimmte Summe, welche in neuerer 
Zeit gestiegen ist, und jetzt 500 Thaler beträgt, wird zum Theil 
dazu angewendet, zu berg- und hüttenmännischen Reisen in 
den Hauptferien mit Staatsbeihilfe Studirende zu unterstützen. 
Sie müssen deshalb vor Ablauf eines Lehrjahres bei dem König- 
lichen Oberbergamte darum anhalten, worauf die einzelnen 



__63 

Unterstützungen nach eingeholtem Gutachten der Lehrer be- 
willigt werden. Ueber diese Reisen haben nachher die Betreffen- 
den einen schriftlichen Bericht einzureichen. Zum anderen Theile 
dienen die disponiblen Geldmittel dazu, bestimmt vorgeschriebene 
geognostische Untersuchungen den dazu besonders sich eignen- 
den mit Staatsbeihilfe Studirenden machen zu lassen. 

Prämien. 

Zu Anerkennung des Fleisses und der guten Fortschritte 
sind seit der Begründung der Bergakademie bis jetzt jährlich 
40 Thaler bestimmt. Dazu wurden gleich bei der Stiftung be- 
sondere Prämienthaler geprägt, welche in der Schrift von Bider- 
mann — „die achte und letzte Abhandlung von Bergmünzen. 
Dresden 1772. 4." ausführlich beschrieben und abgebildet sind. 
Sie zeigten auf dem Avers das Brustbild theils des Churfürsten 
Friedrich August, theils des Administrators Xaver; — auf dem 
Revers Genien mit bergmännischen Beschäftigungen mit der 
Umschrift: Zur Ermunterung des Fleisses. 

Später wurden, nach Verausgabung der anfänglich vor- 
handenen Medaillen, Speciesthaler, seit Einführung des 14 Thaler- 
fusses, Zweithalerstücke auf dem Avers mit dem Brustbilde des 
Monarchen, auf dem Revers mit der Inschrift: „Dem Fleisse" 
und der Umschrift „K. S. Bergakademie zu Freiberg" zu diesem 
Behufe geprägt. — Die Vertheilung dieser Prämien erfolgt auf 
die nach dem Gutachten der Lehrer vom Königlichen Ober- 
bergamte gemachten Vorschläge durch Bestimmung des König- 
lichen Finanzministeriums in einer Sitzung des Königlichen Ober- 
bergamtes, in welcher alljährlich nach Beginn der Vorlesungen, 
bei Gegenwart sämmtlicher akademischen Lehrer, den versammel- 
ten, mit Staatsbeihilfe Studirenden, die das beginnende Lehrjahr 
betreffende Hauptverfügung des Königlichen Finanzministeriums 
bekannt gemacht wird, wobei zugleich die Inscription der neu 
Aufgenommenen, und die Mittheilung wegen der bewilligten 
Stipendien erfolgt. 

Zu diesen Unterstützungen gehören auch vier Privat- 
stipendien. 



64 



a) Das Werner'Bche Stipendium, 

Durch Schenkungsurkunde vom 8. August 1818 hat die 
Schwester Werner's, die verwittwete Pastorin Glaubitz, ein Kapital 
von 1000 Thalern der Bergakademie überlassen, dessen Zinsen, 
jetzt jährlich 40 Thaler, an einen Bergakademisten , der aus- 
nahmsweise, auch ein Ausländer sein kann, als Belohnung seines 
Fleisses und guten Verhaltens, und zum Andenken Werner's, 
verabreicht werden sollen. Deshalb haben die bergakademischen 
Lehrer im Monat Mai einzeln ihre Vorschläge beim Königlichen 
Oberbergamt einzureichen, auf dessen gutachtlichen Bericht das 
Königliche Finanzministerium den Empfänger bestimmt, worauf, 
am Ende des jährlichen Hauptexamens die Aushändigung vor 
den versammelten mit Staatsbeihilfe Studirenden erfolgt, wobei 
der älteste der Lehrer an dieselben eine Ansprache zu halten 
hat, um das Gedächtniss an Werner's Verdienste um die Berg- 
akademie zu erneuern. 

b) Das Breithaupt'sche Stipendium. 

Bei Gelegenheit des Lehrerjubiläums des Herrn Oberberg- 
raths Breithaupt hat zu Ehren desselben die Freiberger Frei- 
maurerloge ein Kapital von 1000 Thalern bestimmt, um dessen 
Zinsen jährlich einem Bergakademisten zu gewähren. So lange 
Herr Oberbergrath Breithaupt lebt, hat er den Empfänger zu 
bestimmen. Später wird die Stiftung an die Behörde abgegeben 
werden. 

c) Die Bondi'sche Stiftung. 

Unter dem 19. Juni 1865 ist zum Andenken an den am 
1. August 1863 verstorbenen Mineralogen Dr. M. Bondi zu 
Dresden von dessen Wittwe, der Frau Clara Bondi und deren 
zwei Nichten ein Kapital von 1000 Thalern an das Königliche 
Oberbergamt abgegeben worden, mit der Bestimmung, die Zin- 
sen davon einem mittellosen, aber würdigen Bergakademisten 
zu Freiberg, ohne Beschränkung wegen Confession oder Heimath, 
als Stipendium zu gewähren. Die Vertheilung soll zum ersten 
Male 1866 ausnahmsweise am 30. Juli, dann aber alljährlich 
am 7. August Statt finden, und soll der Empfänger von den 
wirklichen Professoren der Bergakademie bestimmt werden. 



65 



d) Das Reisestipendium des Bergmeisters Fischer. 

Herr Bergmeister a. D. Fischer schenkte im Jahre 1866 
ein Kapital von 1000 Thalern mit der Bestimmung, dass die 
Zinsen davon drei Jahre angesammelt, und dann am 30. Juni, 
als dem Todestage Werner's, an den mit Staatsbeihilfe studiren- 
den Akademisten, der sein drittes Studienjahr zu vollenden im 
Begriff steht, und sich unter den gleich lange Studirenden als 
der fleissigste, intelligenteste und auch sonst würdigste bewiesen 
hat, zu einer Reise nach ausländischen Bergwerken, und nur 
nebenbei nach damit in Verbindung stehenden Hüttenwerken, 
die sich mit dem Ausbringen von Gold, Silber, Kupfer und Blei 
beschäftigen, ausgezahlt werden sollen. Die Wahl des Percipien- 
ten hat durch die bergakademischen Lehrer nach Stimmenmehr- 
heit zu erfolgen. Sollte sich Stimmengleichheit für zwei Per- 
sonen ergeben, so haben dieselben zu loosen, und es hat der 
Gewinnende für den Anderen 20 Thaler inne zu lassen. Ueber 
die unternommene Reise, deren Route von den bergakademischen 
Lehrern zu bestimmen ist, soll an diese längstens binnen Jahres- 
frist vom 30. Juni an ein Journal eingereicht werden. 



In früheren Zeiten hatten die mit Staatsbeihilfe Studirenden 
mit Ausnahme eines Inscriptionsgeldes und eines unbeträchtlichen 
sogenannten Licht- und Tintengeldes, keine Beiträge zur Berg- 
akademiekasse zu zahlen. Seit 1831 haben sie jährlich einen 
solchen Beitrag zu entrichten, der anfänglich 20 Thaler, seit 
1854 30 Thaler betrug und seit 1858 auf 50 Thaler normirt 
ist. Theilweiser oder gänzlicher Erlass dieses Beitrags muss 
unter Nachweisung der Mittellosigkeit besonders nachgesucht 
werden, kann aber im ersten Studienjahre niemals Statt fin- 
den, — Ferner haben Ebendieselben 3 Thaler Inscriptions- 
gebühr und 6 Thaler für den während des bergmännischen 
Vorbereitungscurses ertheilten Unterricht in Mathematik und 
Zeichnen zu entrichten. 

Seit dem Jahre 1780 haben die mit Staatsbeihilfe Studiren- 
den bei ihrer Aufnahme einen, mit der Zeit abgeänderten, in 
seiner jetzigen Fassung in dem Regulative vom 27. Juni 1860 

5 



66 

Beilage sub.E. formulirten Revers auszustellen, durchweichen 
sie sich verpflichten, falls sie in andere als sächsische Revier - 
und Grubendienste oder Hüttenstaatsdienste eintreten, die ge- 
nossenen Unterstützungen an Stipendien u. s. w. zurückzu- 
zahlen. — Früher hatten sie in gedachtem Falle auch die 
Honorare für die gehörten Vorlesungen nachzuzahlen, nach 
Bestimmung des jährlichen Beitrags zur Bergakademiekasse 
wurde von dem Betrage dieser Beitrag abgerechnet. Jetzt ist 
aber die Nachzahlung der Honorare ganz weggefallen. 



Die auf eigene Kosten Studirenden haben: 

6 Thlr. Inscriptionsgebühren, 
15 „ jährlichen Beitrag zur Bergakademiekasse, 

6 „ bei Betheiligung an dem praktisch-bergmännischen 
Vorbereitungscurs, 

6 „ bei Theilnahme an dem mit diesem Curse ver- 
bundenen Unterrichte im Zeichnen und in der 
Mathematik, 

4 „ bei Theilnahme an dem hüttenmännischen Vor- 
bereitungscurs, 

sowie die Honorare für die gehörten Vorlesungen und Auf- 
wands -Vergütungen für gewisse Vorträge zu entrichten. 



4. Die pecuniären Verhältnisse der Bergakademie, 

Bei der Stiftung unserer Anstalt wurden 1400 Thaler zur 
ersten Einrichtung verwilligt, wovon 1000 Thaler für die dem 
Institute überlassene Bibliothek, Sammlung von Mineralien, Mo- 
dellen und Zeichnungen des Oberberghauptmanns von Oppel 
verwendet wurden. Für den jährlichen Bedarf wurden 1200 Tha- 
ler ausgesetzt, indessen bereits durch Rescript vom 22. März 1766 
auf 1562% Thaler vermehrt. 

Der erste, im November 1766 festgesetzte Jahresetat be- 
stimmt: 



67 

200 Thlr. fttr das metallurgisch -chymische Collegium incl. 
Anschaffung der chymischen Gefässe, Solutionen 
und sämmtlichen übrigen Materialien excl. Kohlen ; 

300 „ für den Unterricht in der Arithmetik, Geometrie 
und Trigonometrie, in den ersten Grundsätzen 
der Aerometrie, Hydrostatik, Hydraulik und Me- 
chanik; ferner in Situations-, geometrischen, Plan- 
und Profil-, auch perspectivischen Zeichnungen ; 

120 „ fttr den Unterricht im Markscheiden; 
50 „ fttr den Unterricht in der Probirkunst; 

200 „ dem Inspector ttber das Stuffencabinet und die 
Bibliothek, beauftragt auch zur Collection von 
Rissen, bergmännischen Reisebeschreibungen, In- 
strumenten und Modellen; 

125 „ zu Anschaffung von Stuffen, Correspondenz, Schreib- 
materialien, Porto, Reinigen und Heizen der Zim- 
mer, Miethzins; 

100 „ zu Vermehrimg der Bibliothek; 

400 „ fttr Stipendien; 
40 „ f ttr Prämien; 
1535 Thlr. Summa. 

Dabei rechnete man darauf, dass der Bergakademie Ein- 
nahmen zuwachsen würden theils durch den Verkauf von Mi 
neralien — was auch, wenn auch unbeträchtlich, der Fall ge 
wesen und noch ist — , theils durch die Herausgabe bergakade 
mischer Schriften. In letzterer Beziehung hatte man sich ge 
täuscht, denn die einzige Frucht der anfänglichen Absicht 
dergleichen Schriften zu publiciren, der Bericht vom Bergbau 
hat mehr gekostet als eingetragen, eine Erfahrung, die sich auch 
bei späteren Versuchen ähnlicher Art wiederholt hat. 

Es zeigte sich bald, dass die verwilligten Geldmittel nicht 
ausreichen konnten; schon 1770 schloss die Bergakademiekasse 
mit einer Schuld von 896 Thlr. 22 Gr. 1 Pf. ab. Es wurden der- 
selben auch auf sehr verschiedene Weise neue Einnahmequellen 
zugewiesen. Indessen war doch in den ersten 30 Jahren der 
Aufwand fttr das Institut nur unbeträchtlich gesteigert. Nach 
einer Zusammenstellung desselben auf die Jahre 1767 bis 1797 
betrug er durchschnittlich in Einem Jahre 2078 Thlr. 20 Gr. 



68 

4 Pf. — Dabei waren für die Vermehrung der Sammlungen 
jahrlich 175 Thlr., zuletzt 225 Thlr., seit 1797, vorzüglich weil 
die Chemie mehr Aufwand verursachte, 440 Thlr. bestimmt, 
wozu noch die Einnahme für Inscriptionsgelder geschlagen wurde. 

Bei Gelegenheit der obenerwähnten, in dem letzten Jahr- 
zehnt des vorigen Jahrhunderts abgegebenen Gutachten über 
Verbesserung der bergakademischen Einrichtungen hatte sich 
auch das dringende Bedürfhiss herausgestellt, die Sammlungen 
mit Einschluss der Bibliothek und der Apparate zu vermehren, 
und es wurde deshalb die '• Summe von 2006 Thlr. 10 Gr. 
ausserordentlich dazu verwilligt. 

Für die Sammlungen und Apparate waren die in den Jahren 
1793, 1797 und 1798, sowie 1800 ausgesetzten Etats folgende: 

1793. 1797/98. 1800. 

Thlr. Thlr. Thlr. 

I sollten von 
den Ueber- 
angeschafft 
werden. 

Bücher und Buchbinder 60 100 120 

Bisse, Zeichnungen und Landkarten 20 30 40 

Modelle 20 60 40 

Physikalischer Apparat 20 40 40 

Chemisches Laboratorium .... — 100 100 

Inventarienstücke 15 20 20 

Heizung und Beleuchtung .... 10 20 24 

Porto etc 5 3 5 

Schreibmaterialien 5 % 2 3 

Rechnungsführer und Aufwärter . . 32 40 40 

Cautionszinsen 1% IV2 IY2 

Hausmiethe 66y 24 — — 

Unvorhergesehene Ausgaben . . . 18 19 /24 — 30 

Summa 273y 2 . 436V 2 - 463V2- 
Die im Jahre 1798 wirklich Statt gefundenen Ausgaben 
waren: 

1680 Thlr. Besoldungen der Lehrer, 
540 „ Stipendien und Pr&mien, 
602 „ für Sammlungen und Nebenausgaben, 

2822 Thlr. Summa. 



69 

Die Position für Sammlungen und Apparate war daher 
beträchtlich überschritten worden. Dasselbe trat unvermeidlich 
später bei der Ausdehnung der Wissenschaften sehr gewöhnlich 
ein, und auch die Besoldungen mussten nothwendig mit der Zeit 
erhöht werden. 

Wenn auch mehrfache Mehrverwilligungen für den Etat, 
namentlich für die Besoldungen, gewährt wurden, so musste 
doch die Bergakademiekasse in nicht unbedeutende Schulden 
kommen, weil nothwendige Ausgaben, die von dem verwilligten 
Etat nicht bestritten werden konnten, vorschussweise aus der 
Königlichen Oberzehntenkasse gemacht wurden, wozu aber jedes- 
mal die Autorisation durch höchsten Befehl einzuholen war. 
Es ergab sich daraus die unabweisbare Notwendigkeit, die Ein- 
künfte der Bergakademie zu vermehren, was denn bei Fest- 
stellung der verschiedenen Etats, wie sie durch die neue Ver- 
fassung des Königreichs Sachsen vom Jahre 1830 geboten war, 
ausgeführt wurde, unter Abschreibung der bis dahin angewach- 
senen Schulden. — Zu den Etats für die Sammlungen hatten 
die bergakademischen Lehrer auf Erfordern die Unterlagen ge- 
liefert, und es wurden auf den gutachtlichen Vortrag des Ober- 
berghauptmanns Freiherrn von Herder so gut wie alle Vor- 
schläge genehmigt. 

Der erste, auf die Finanzperiode von 1833 bis 1836 fest- 
gestellte Etat bestimmt für jedes Jahr: 

6315 Thlr. für Besoldungen der Lehrer und des Akademie- 

Inspectors; 
2453 „ zu Instandhaltung und Vervollständigung der 
akademischen Sammlungen und Inventarien, in- 
gleichen zu Bestreitung der zu den Vorlesungen 
und Experimenten erforderlichen Bedürf hisse, als : 
500 „ Mineraliensammlungen, 



740 

60 

220 

200 

200 
133 
200 



Bibliothek, 

Riss-, Zeichnungs- und Landkartensammlung, 
Modellsammlung, 

hüttenmännische Modellsammlung und chemischer 
Apparat, 

chemisches Laboratorium, 
metallurgisch-analytisches Laboratorium, 
physikalischer Apparat, 



70 



100 Thlr. mathematischer Apparat, 
100 „ Werner'scher Nachlass. 

Ausserdem waren die Ausgaben für Baulichkeiten, Haus- 
in ventarienstücke, Reinigung, Heizung und Beleuchtung, Com- 
munalabgaben, Amanuensis, Aufwärter u. m. A. besonders be- 
rücksichtigt, auch sind in Obigem die Ansätze für Reiseunter- 
stützungen, Prämien und Stipendien weggelassen. 

Der neueste vollständige Ausgabe -Etat auf die laufende 
Finanzperiode 1864 bis 1866 bestimmt: 

10278 Thlr. für Besoldungen und Remunerationen der Lehrer, 
des Akademie -Inspectors, zweier Assistenten, 
des Modellmeisters, des Akademie -Schreibers, 
des Akademie- Auf wärters und zweier Auf wärter 
in den Laboratorien für Chemie und Probir- 
kunst ; 
1000 „ für Expeditions-, Heizungs-, Reinigungs- und 
Beleuchtungs - Aufwand ; 
300 „ ' für Bau- und Unterhaltungskosten; 
80 „ für die bergakademische Disciplinarbehörde ; 
275 „ für Leitung verschiedener Vorbereitungscujrse 

und Excursionen; 
500 „ zu Reiseunterstützungen; 
40 „ zu Prämien; 
450 „ zu Stipendien; 
50 „ zu Anfertigung verkäuflicher geognostischer 
Karten; 
407 „ zu Gemeindeabgaben und unvorhergesehenen 
Ausgaben ; 
3187 „ zu Erhaltung der Lehr -Apparate und Samm- 
lungen ; 

16567 Thlr. Summa. 
Die letzte Post zerfällt in: 
400 Thlr. für die Mineraliensammlungen; 
800 „ für die Bibliothek; 
60 „ für die Riss-, Zeichnuilgs- und Landkarten- 
sammlung; 
150 „ für die bergmännische Modellsammlung; 
27 „ für die hüttenmännische Modellsammlung; 



71 

300 Thlr. für das Laboratorium für Hüttenkunde und 
Probirkunst; 

600 „ für das chemische Laboratorium; 
50 „ für die Löthrohrprobirkunst ; 

160' „ für den physikalischen Apparat; 
80 „ für den mathematischen Apparat; 

500 „ für die praktische Markscheidekunst; 
60 „ für den Werner'schen Nachlass. 

Man sieht hieraus, wie den Fortschritten der Wissenschaften 
und den gesteigerten Anforderungen der Neuzeit an Fachschulen 
Rechnung getragen worden ist, immerhin wird man aber nicht 
sagen können, dass die Bergakademie einen unverhältnissmässigen 
Aufwand erfordere, und x wird es, soll sie nicht hinter ähnlichen 
Anstalten zurückbleiben, nicht zu vermeiden sein, die Unter- 
richtsmittel mehr und mehr zu vervollkommnen. 

Da übrigens in dem mitgetheilten letzten Etat eine jähr- 
liche Einnahme von 4567 Thalern in Ansatz gebracht werden 
konnte, so reducirt sich die Ausgabe für die Staatskasse auf 
12,000 Thaler. 

In dem Vorstehenden ist auf diejenigen Geldsummen nicht 
Rücksicht genommen, welche zu Gewinnung der erforderlichen 
Räumlichkeiten von Zeit zu Zeit besonders verwilligt worden 
sind, indem diese sogleich besprochen werden sollen. 



5. Die Bäumüchkeiten der Bergakademie. 

In dem churfürstlichen Rescripte vom 4. December 1765 
ist die Absicht ausgesprochen, für die Bergakademie Gemächer 
im churfürstlichen Schlosse vorzurichten. Wegen zu grosser 
Kosten dieser Einrichtung ging man aber wieder davon ab, und 
miethete für das junge Institut einige Zimmer im Erdgeschoss 
des Wohngebäudes des Oberberghauptmanns von Oppel, der 
übrigens die Jahresmiethe von 50 Thalern während seiner Le- 
benszeit nicht annahm. Es bestand damals der ganze Raum in 
einem Auditorium, dem Stuffensaale, einer Bücher- und Modell- 
kammer. Dieselben befanden sich sämmtlich an der Stelle, die 
jetzt dem Hausmann und Aufwärter als Dienstwohnung zu- 



72_ 

gewiesen ist. Das Auditorium hat bis ziemlich lange nach dem 
Tode Werner's, der alle seine Vorlesungen in demselben ge- 
halten hat, gedient. Das anstossende Stuffencabinet war mit 
den darin aufgestellten Stuffenschränken mit einer gewissen Ele- 
ganz hergestellt, so dass eine Ansicht davon als Titelvignette 
des Berichts vom Bergbau zu dienen für angemessen gefunden 
wurde. Es hat dieses Zimmer mit einer Sammlung von Erz- 
vorkommnissen der sächsischen Reviere als sogenanntes Suiten- 
zimmer bis zum Umbau im Jahre 1839 bestanden. 

Bald mussten diese Räume als unzureichend erscheinen, 
und bereits 1769 wurde die Ermiethung des Saales und einiger 
Zimmer in dem von OppePschen Hause beantragt und geneh- 
migt. Diese bezog Werner bei seiner Ernennung zum Inspector, 
und hat sie bis zu seinem Ableben bewohnt. 

Nach und nach dürfte das ganze Haus miethweise für die 
Bergakademie acquirirt worden sein, und im Jahre 1792 wurde 
es von der Wittwe und den Söhnen des Oberberghauptmanns 
von Oppel für 4000 Thaler angekauft. Kleinere Einrichtungen 
und Abänderungen in demselben abgerechnet, blieb es bis 1838 
unverändert. Dabei wurden die besseren Zimmer des ersten 
Stockes, welche Werner zu Aufstellung seiner Mineraliensamm- 
lungen benutzte, zum Absteigequartier für die allerhöchsten 
Herrschaften reservirt, was Einmal, im Jahre 1813, von König 
Friedrich August bei Gelegenheit der Durchreise des Kaisers 
Napoleon benutzt worden ist. 

Nach der Anstellung von Lampadius trat die Nothwendig- 
keit der Beschaffung eines chemischen Laboratoriums dringend 
hervor. Sie wurde besonders von Werner lebhaft zur Sprache 
gebracht, und vorzüglich auf seinen Vorschlag und Betrieb 
wurde der Bau eines solchen auf dem Hofe des Bergakademie- 
gebäudes beschlossen und 1797 beendigt. Die Kosten dafür 
betrugen 3526 Thlr. 16 Gr. 6 Pf. — Dieses Gebäude hat, mit 
Ausnahme mannigfacher Umänderungen im Innern, d$r Haupt- 
sache nach bis 1861 in seinen äusseren Umrissen bestanden, 
und besteht, nur vergrössert, jetzt noch. Es war zu seiner Zeit, 
was seine Räumlichkeiten betrifft, ein Muster eines chemischen 
Laboratoriums, was freilich nicht ausschliesst , dass es später 
ganz unzureichend wurde. 



73 

Das Bedürfhiss, die übrigen bergakademischen Räume zu 
vermehren und zu erweitern, stellte sich mit der Zeit immer 
dringender heraus; bereits in den ersten Jahren dieses Jahr- 
hunderts wurden deshalb Anträge gestellt und Verhandlungen 
gepflogen, es kam aber bis zu Werner's Tode zu keinem er- 
wähnungswerthen Neubaue. 

Mit Werner's Ableben wurde die Angriffhahme eines solchen 
unaufschiebbar, weil die Ordnung und Aufstellung des beträcht- 
lichen Werner'schen Nachlasses in den bisherigen Räumen nicht 
möglich war. Besonders war es die Bibliothek, die durch Ver- 
einigung mit dem Werner'schen Bücherächatze um mehr als 
das Doppelte wachsen musste, und deshalb mit dem ihr bis da- 
hin angewiesenen beschränkten Räume nicht auskommen konnte. 
Deshalb wurde 1818 das auf der Nonnengasse an das Berg- 
akademiegebäude anstossende sogenannte Malzhaus acquirirt, und 
nach dem Plane des Conducteurs Garbe, nach Einholung des 
beifälligen Gutachtens des Landbaumeisters Schuricht, für die 
Bergakademie nutzbar gemacht. — In demselben erhielt die 
Bibliothek im ersten Stocke mit Zuhilfenahme des Dachraumes 
einen anständigen, für längere Zeit hinlänglich grossen Saal 
nebst anstossendem Lesezimmer. Darunter, im Parterre, ent- 
standen allerdings sehr niedrige und ziemlich dunkle Räume, 
welche für die Modellsammlung und für die durch Kühn neu 
angelegte geognostische Sammlung benutzt wurden, und in dem 
Souterrain konnte die bisher in Dachstuben untergebrachte Mi- 
neralien-Verkaufsniederlage Platz finden. Durch die Ausräum- 
ung der Bibliothek und der Modellsammlung aus den alten 
Räumen gewann man mehr Platz für den vereinigten physika- 
lischen und mathematischen Apparat und ein kleines Audito- 
rium, in welchem unter Anderen auch Mohs seine Vorlesungen 
gehalten hat. — Diese Umänderungen und Neubaue haben einen 
Kostenaufwand von etwas über 6000 Thaler verursacht. 

Dadurch war aber den Bedürfnissen nur sehr unvollkommen 
abgeholfen, nur die Werner'sche Mineraliensammlung und die 
Bibliothek erfreuten sich eines geräumigen und guten Lokales, 
dagegen war die zum Unterricht dienende, sogenannte metho- 
dische Sammlung theils in einem kleinen Zimmer, theils sehr 
unpassend in dem anstossenden kleinen Auditorium unter- 
gebracht, die geognostische Sammlung und die Modeüsamm- 



74 

lung befanden sich in niedrigen, des gehörigen Lichts "ent- 
behrenden Räumen, es fehlte an einem hinlänglich grossen und 
hellen Zimmer für den Zeichnenunterricht, es fehlte bei der 
Vermehrung der bergakademischen Vorträge an Auditorien. 
Bereits im Jahre 1833 erforderte deshalb das Königliche Finanz- 
ministerium Vorschläge zur Abhilfe dieser Unvollkommenheiten, 
und als Ende 1835 nach dem Tode des Besitzers das auf der 
Akademie- (sonst Futter-) Gasse an das Bergakademiegebäude 
anstossende Krause'sche Haus zur öffentlichen Versteigerung 
kam, wurde dessen Acquisition auf den Vorschlag der berg- 
akademischen Lehrer und den darauf gegründeten oberberg- 
amtlichen Antrag sofort von dem Königlichen Finanzministerium 
genehmigt, und für 1950 Thaler bewirkt. 

Unter thunlichster Berücksichtigung der deshalb von den 
bergakademischen Lehrern ausgesprochenen Wünsche wurde der 
Neubau von dem Herrn Professor Heuchler mit Zuziehung des 
Maschinendirectors Brendel projectirt und ausgeführt, sodass er 
1839 bezogen werden konnte. 

Während des Baues musste ein Nachbarhaus ermiethet 
werden, um die methodische Mineraliensammlung, den physika- 
lischen und mathematischen Apparat und die Auditorien, so gut 
es anging, unterzubringen. 

Nicht allein das angekaufte Nachbarhaus, sondern auch ein 
anstossender Theil des alten Gebäudes wurden abgetragen, und 
an ihrer Stelle erstand der jetzt noch bestehende zweistöckige 
Flügel auf der Akademiegasse. In demselben fanden drei Au- 
ditorien, ein Zeichnensaal, die Modellsammlung, die methodische 
Mineraliensammlung nebst Arbeitszimmer, die Versteinerungs- 
sammlung, deren Raum zugleich als Conferenzzimmer benutzt 
wurde, die geognostische Sammlung, der physikalische Apparat, 
die Expedition, das Verkaufslokal der Mineralien -Niederlage, 
ein Zimmer für den Akademieinspector, eine Modellwerkstatt, 
Waschhaus, Holzstall und die Haupttreppe Platz. 

Das alte Auditorium, in welchem Charpentier, Werner, 
Lempe u. a. ihre Vorlesungen gehalten hatten, fiel dadurch 
weg, und wurde mit den anstossenden Räumlichkeiten des so- 
genannten Suitenzimmers zur Wohnung für den Hausmann und 
Aufwärter eingerichtet. 



75 

Daneben konnte ein kleines Zimmer zum Abtreten für die 
Lehrer vor und nach den Vorlesungen hergestellt werden. 

Die Aufführung kostete schliesslich 27,280 Thaler. 

Als eine Calamität ist zu erwähnen, dass im Jahre 1842 
auf einem dem alten Hauptgebäude der Bergakademie auf der 
Akademiegasse gegenüber liegenden Bauplatze ein Haus errichtet 
wurde, dessen Erbauung ohngeachtet des dem Besitzer gemach- 
ten Anerbietens zum Ankaufe des Platzes, nicht verhindert 
werden konnte, und welches bei der Enge der Strasse den 
bergakademischen Räumen viel von der ihnen so nöthigen Hellig- 
keit genommen hat. — 

Im Jahre 1Ö54 machten die bergakademischen Lehrer Vor- 
schläge zu einem neuen Erweiterungsbau, der von dem König- 
lichen Oberbergamte befürwortet, 1855 Genehmigung fand, so- 
fort in Angriff genommen und 1857 mit einem Aufwände von 
18,516 Thalern beendigt wurde. Derselbe bestand im Wesent- 
lichen in der Uebersetzung des älteren, ursprünglichen Eck- 
gebäudes mit einer zweiten Etage, und einem völligen Umbau 
des Bibliotheks- und des zwischen dem Hauptgebäude und der 
Bibliothek liegenden Zwischengebäudes. Dadurch waren folgende 
Verbesserungen erlangt: 

die drei Auditorien konnten von der Vorderseite, wo der 
Strassenlärm störend wirkte, nach der Hofseite verlegt 
werden ; 

die Expedition kam neben die Bibliothek zu liegen, und ihr 
bisheriges Zimmer wurde zu mineralogischen Beobacht- 
ungen verwendbar; 

das ganze Werner 'sehe Museum wurde in einem früheren 
Auditorium untergebracht, und das von ihm bisher ein- 
genommene sogenannte Tafelzimmer konnte zu einer Aula 
hergerichtet werden; ■ 

die Inspectorwohnung ward in die neue zweite Etage ver- 
legt, und der Versteinerungssammlung wurden zwei Zim- 
mer eingeräumt, sowie auch für die Lehrerconferenzen 
ein besonderes Zimmer reservirt werden konnte; 

der schon seit einiger Zeit von dem physikalischen Apparat 
getrennte, durch Herrn Bergrath Weisbach beträchtlich 
vermehrte mathematische Apparat, bisher in einem Dach- 



76 

räume untergebracht, erhielt drei, nachher vier Zimmer in 
dem Zwischengebäude; 
die Bibliothek gewann durch Vergrösserung ihrer Höhe, wenn 
auch ihr Areal dasselbe blieb, mehr Platz, woran es ihr 
sehr zu fehlen begann; 
der grosse Raum unter der Bibliothek wurde durch Er- 
höhung dieser Etage etwas heller, und den umfangreichen 
Vorräthen zu einer geographischen Sammlung zugewiesen. 
Das oben besprochene Laboratorium auf dem Bergakademie- 
hofe blieb, nachdem es nicht mehr für die Vorträge über theo- 
retische Chemie diente, für die Hüttenkunde reservirt, nahm 
aber auch den Unterricht über Probirkunst, der bisher ausser- 
halb der bergakademischen Gebäude im Bergwardeinlaboratorium 
gehalten worden war, und zu dem der über nasse Probirkunst 
kam, sowie den über Löthrohrprobirkunst auf, welcher letzterer 
seit Plattner's Abgang, weil von einem anderen Lehrer ertheilt, 
besondere Räumlichkeiten verlangte. — Deshalb schon war der 
Platz in dem fraglichen Hause nicht mehr ausreichend. Dazu 
kam, dass seit Uebernahme des Unterrichts in der praktischen 
Markscheidekunst durch Herrn Professor Junge dieser Unter- 
richt nicht mehr, wie früher, in der Wohnung des damit be- 
auftragten Markscheiders, sondern in der Bergakademie ertheilt 
wurde, zugleich aber eine weit grössere Ausdehnung bekam und 
viel frequentere Benutzung fand, so dass er grössere Räume 
für seine Apparate, und vorzüglich für die damit verbundenen 
Arbeiten erheischte. — Endlich erschien der bisher benutzte 
Zeichnensaal zu klein. Deshalb wurde ein Umbau und eine 
Uebersetzung des metallurgischen Laboratoriums genehmigt und 
in den Jahren 1861 und 1862 für den Kostenbedarf von 
8120 Thalern ausgeführt. Abgesehen von den Umänderungen 
in den Räumen für Hüttenkunde und für die drei verschiedenen 
Zweige der Probirkunst nebst zugehörigem Auditorium gewann 
man dadurch einen grösseren Zeichnensaal und einen Saal für 
die Arbeiten in der praktischen Markscheidekunst. — Der bis- 
herige Zeichnensaal konnte nun zu einem vierten Auditorium 
im Hauptgebäude benutzt werden. 

Als Professor Kersten im Jahre 1829 den Unterricht in 
der analytischen Chemie, wenn auch anfänglich nur zum Theil, 
übernahm, wurde in dem der Königlichen Generalachmelzad- 



77 

ministration gehörigen Brennhause, das durch Verlegung des 
Silberraffinirens auf die Hütten disponibel geworden war, ein 
Laboratorium fQr analytische Chemie und zugleich eine Dienst- 
wohnung für den Lehrer derselben eingerichtet. An demselben 
sind mehrere Um- und Anbaue, die eine Vergrösserung be- 
zweckten, und hier nicht speciell namhaft gemacht werden 
sollen, vorgenommen worden. Als aber 1856 auch die Vor- 
trage über theoretische Chemie und Eisenhüttenkunde an Herrn 
Bergrath Scheerer übergingen, war eine mit Herstellung eines 
Auditoriums verbundene, übrigens schon durch die vermehrte 
Frequenz des Besuchs der analytischen Chemie erforderte Ver- 
grösserung unentbehrlich. Diese erfolgte dann durch Acqui- 
situm eines Nachbarhauses, welches abgetragen wurde, um 
an seiner Stelle die neuen Räume herzustellen, ebenfalls in 
den Jahren 1861 und 1862 mit einem Kostenaufwande von 
9234 Thalern. 

In Bezug auf die letztgedachten Bauausführungen ist die 
thätige Mitwirkung des Herrn Oberkunstmeisters Schwamkrug 
dankbar anzuerkennen. 

Aus dem Obigen ist ersichtlich, welche beträchtlichen Sum- 
men nach und nach verwendet wurden, um in dem Bergakade- 
miegebäude die nöthigen Räume zu beschaffen. Ist dadurch 
auch den Bedürfhissen möglichst genügt worden, so konnten 
doch die Lokalitäten nicht so zweckmässig hergestellt und ver- 
th'eilt werden, wie das der Fall sein würde, wenn man ein 
neues Gebäude auf einem freien Platze zu diesem Behufe er- 
bauen wollte, und immer bleibt Manches zu desideriren. Da- 
hin gehört zur Zeit, dass die Modellsammlung die ihr ange- 
wiesenen Räume, die übrigens die besten von allen vorhandenen 
sind^ schon jetzt vollständig füllt, und eine Vergrösserung der- 
selben unthunlich ist; — dass die vortreffliche methodische 
Mineraliensammlung viel zu eng aufgestellt ist, und am Licht- 
mangel leidet; — dass letzteres in noch höherem Grade mit 
der im Parterre untergebrachten geognostischen Sammlung der 
Fall ist. Auch der Raum der geographischen Sammlung ist 
sehr ungünstig. — 



78 



6. Die Sammlungen und Apparate der Bergakademie. 

Durch das nun Hundert Jahre lang fortgesetzte Bestreben 
der bergakademischen Lehrer, die für ihre Lehrzwecke dienen- 
den Hilfsmittel zu vervollständigen, welches Bestreben von dem 
Königlichen Oberbergamte und den höchsten Behörden durch 
Verwilligung der erforderlichen Geldmittel auf die dankens- 
werteste Weise unterstützt worden ist, mussten sich in den 
Räumen der Bergakademie sehr werthvolle Sammlungen und 
Apparate anhäufen. Sie sind zum Behufe einer Versicherung 
gegen Feuersgefahr im Jahre 1861 abgeschätzt worden, und 
es mag diese ohngefähre Taxe zugleich mit Aufzählung der 
einzelnen Gegenstände hier mitgetheilt werden, um wenigstens 
einigermaassen ein Anhalten zu Beurtheilung ihres Geldwerthes 
zu geben. 

1. die Bibliothek 30000 Thlr. 

2. die Mineraliensammlungen, als: 

a) das Werner'sche Museum .... 18600 

b) die methodische Mineraliensammlung . 35000 

c) die geognostische Sammlung . . . 6000 

d) die Versteinerungssammlung . . . 4500 

e) die geographische Mineraliensammlung 5000 

3. der physikalische Apparat 4000 

4. der mathematische Apparat 4000 

5 . der Apparat für praktische Markscheidekunst 1 500 

6. die Modellsammlung 5000 

7. die Zeichnungssammlung 200 

8. der Apparat für theoretische, praktische und 

analytische Chemie 3500 

9. der Apparat für Hüttenkunde, trockne und 

nasse Probirkunst 1500 

10. der Apparat für Löthrohrprobirkunst . . 500 

11. die Münzsammlung 1500 

12. die verkäuflichen Karten und Schriften . 2000 

13. das Hausgeräthe . 2200 



Summa 125000 Thlr. 

Es ist aber hervorzuheben, dass diese Schätzung, abgesehen 
von der seit 1861 hinzugekommenen Vermehrung, nicht allein 



79 

ganz oberflächlich ist, und sich durchaus nicht auf eine specielle 
Taxirung gründet, sondern dass man dabei auch von dem Ge- 
sichtspunkte ausgegangen ist, die Summen so zu greifen, dass 
bei etwaigen Feuerschaden das Verlorene damit, so weit nöthig, 
ersetzt werden könnte. 

Einige Notizen über die einzelnen Sammlungen, grössten- 
theils Wiederholungen dessen, was in der Schrift „die Berg- 
akademie 1850" schon einmal mitgetheilt wurde, mögen hier 
noch Platz finden. 

Die Bibliothek 

wurde bei Stiftung der Bergakademie durch den Ankauf vom 
Oberberghauptmann von Oppel, und Geschenke des General- 
Berg- Commissarius von Heynitz gegründet, und fortwährend, 
wenn auch in den ersten 60 Jahren nur mit beschrankten Mit- 
teln, vermehrt. Auch in Bezug auf sie war Lempe sehr thä- 
tig. — Nach Werner's Ableben erhielt in seiner Hinterlassen- 
schaft die Bergakademie einen Bücherschatz, der das bisherige 
Besitzthum um mehr als das Doppelte überstieg. Derselbe wurde 
in zwei Abtheilungen gebracht, und die erste davon mit der 
vorhandenen älteren Bibliothek gänzlich verschmolzen, die zweite 
aber, historische, theologische, belletristische, classische und 
andere Schriften enthaltend, abgesondert, anfänglich in dem 
Bergakademiegebäude aufgestellt, und dem hiesigen Gymnasium 
zum Gebrauche überlassen, — später diesem ganz übergeben. 
Die rein juristischen und medicinischen Schriften sind mit den 
aus der Vereinigung entstehenden Doubletten veräussert worden. 
Am Ende des Jahres 1865 enthält die in 16 Hauptabtheil- 
ungen gebrachte, mit Real- und alphabetischem Katalog ver- 
sehene Bibliothek 14289 Nummern, von denen jedoch viele 
einzelne sehr bändereiche Werke umfassen, — ausserdem 1457 
Nummern von Karten, und 326 von Manuscripten. — Sie soll 
nur den Zwecken der Bergakademie dienen, es wird deshalb 
die Literatur der eigentlichen Bergbaukunst, der Hüttenkunde 
und der Bergrechte thunlichst vollständig angeschafft, auch in 
der Mineralogie und Geognosie mit Einschluss der Petrefacten- 
kunde nichts Wichtiges wenigstens der deutschen, soweit die 
Mittel reichen auch der französischen und englischen Literatur 
absichtlich weggelassen, dagegen in den Hilfswissenschaften der 



80 

Mathematik mit Einschluss der Mechanik, der Physik und der 
Chemie nur das berücksichtigt, was für das hiesige Studium 
von Wichtigkeit ist. 

Die Bibliothek wird nicht allein von den bergakademischen 
Lehrern, sondern auch von anderen Beamten des Berg- und 
Hüttenwesens fleissig benutzt. Zahlreiche dazu gehörige wissen- 
schaftliche Zeitschriften cursiren vor ihrem Einbinden in einem 
officiell eingerichteten Lesezirkel. Für die Bergakademisten ist 
die Bibliothek an zwei Nachmittagen geöffnet, und es erhalten 
dieselben auch die Bücher, mit Ausnahme kostbarer Kupfer- 
werke, zu deren Verabfolgung besondere Genehmigung des ober- 
bergamtlichen Directoriums einzuholen ist, in's Haus geliehen. 

Als Anhang zur Bibliothek sind eine Sammlung älterer 
Uebungsarbeiten und Reiseberichte von Bergakademisten, und 
die Werner'schen Manuscripte zu nennen. Diese theilen sich 
in die von ihm hinterlassenen Papiere von eigener und von 
fremder Hand. Vorzüglich erstere sind mit einer Vollständig- 
keit gesammelt worden, die man wohl etwas übertrieben ge- 
wissenhaft nennen kann, denn sie enthalten so viel Unbedeuten- 
des und Werthloses, dass wenigstens in manchen Bänden das 
Werthvollere darunter schwer herauszufinden ist. Eine ganz 
specielle Consignation erleichtert aber die Uebersicht sehr. 

Das Werner'sche Museum 

bestand nach dem 1814 abgeschlossenen Kaufcontyacte (s. neues 
bergmännisches Journal 1816, Band 4, S. 425) aus neun ver- 
schiedenen Sammlungen, von denen jedoch die geognostische, 
die geographische Mineralien-, die Versteinerungs-, die Con- 
chylien- und die Zeophytensammlung anderen entsprechenden 
Sammlungen der Bergakademie einverleibt wurden, zum Theil 
deren ersten Stamm bildend. 

Es besteht daher jetzt das Museum lediglich aus einer 
Mineraliensammlung, die in 

die nicht sehr bedeutende Kennzeichensammlung, 

die, abgesehen von einigen Nachträgen, 8043 Nummern 

zählende Hauptsammlung, 
die 1308 Nummern zählende Edelsteinsammlung, und 
die auf den Schränken vertheilten Aufsatzstücke 
zerfällt. 



81 

Ganz unverändert nach dem letzten Werner'schen Mineral- 
systeme aufgestellt, giebt sie von diesem ein sehr vollständiges 
Bild. Da sie nur durch gelegentliche Acquisitionen und nur 
unbedeutend vermehrt worden ist, wobei die hinzugekommenen 
Stücke deutlich von den ursprünglichen unterschieden wurden, 
so fehlen ihr die neueren Vorkommnisse fast gänzlich, aber aus 
älterer Zeit enthält sie ausgezeichnete, zum Theil jetzt nicht 
mehr zu erlangende Exemplare und ganze Suiten. — Sie wurde 
nach Werner's Tode durch Freiesleben, Breithaupt und Köhler 
mit den vorgefundenen, noch nicht einrangirten Stücken com- 
pletirt, und ist dann darüber ein sehr genauer, jedes einzelne 
Stück beschreibender Katalog von Köhler angefangen, der Haupt- 
sache nach aber durch von Weissenbach angefertigt worden. 

In einem Zimmer abgesondert aufgestellt, und der Aufsicht 
des Akademieinspectors übergeben, wird sie von diesem auf 
Verlangen, aber auch alljährlich von dem Professor der Minera- 
logie in einzelnen Theilen, die in der methodischen Mineralien- 
sammlung nicht so gut vorhanden sind, seinen Zuhörern vor- 
gezeigt. 

Die methodische Mineraliensammlung, 

zu den Vorlesungen über Mineralogie dienend, wurde bei der 
Stiftung der Bergakademie durch Geschenke von von Heynitz 
und von Oppel gegründet, aijch in der ersten Zeit rasch ver- 
mehrt, vorzüglich durch Vorkommnisse aus den sächsischen 
Gruben. — Unter Werner ist sie verhältnissmässig nur wenig 
gewachsen, und auch Mohs hat nicht dafür gesorgt. Desto 
bedeutender ist aber ihr Zuwachs durch die Bemühungen des 
jetzigen Professors der Mineralogie, des Herrn Oberbergraths 
Breithaupt, gewesen. Sie zählt, abgesehen von einer sehr voll- 
ständigen Kennzeichensammlung und von einer reichen Samm- 
lung an Krystallmodellen, über 20,000 Nummern, und ist ein 
Hauptschatz der Bergakademie. Kann sie sich in Bezug auf 
grosse und kostbare Schaustücke nicht mit den grösseren Samm- 
lungen des Continents messen, so kann sie es doch gewiss in 
Bezug auf Reichhaltigkeit an wissenschaftlich ausgezeichneten 
Exemplaren, und übertrifft wohl die meisten anderen Sammlungen 
in der Vollständigkeit und Sorgfalt, mit welcher sie durch Etiket- 
tirung jedes einzelnen Stückes bearbeitet ist. Die Hauptsamm- 

6 



82 

lung befindet sich, in einem Saale, ein kleiner Theil in einem 
anstossenden, zum Vorzeigen und zu den Arbeiten des Professors 
der Mineralogie dienenden Zimmer. Durch Glasaufsätze auf den 
Schränken ist es möglich gewesen, einen Theil der vorhandenen 
Mineralien anschaulich aufzustellen, obwohl der grösste Theil 
in den Schubkästen unterzubringen war. Es ist zu bedauern, 
dass der viel zu enge Raum, der auch an Lichtmangel leidet, 
nicht gestattet, die hier angehäuften Schätze dem Auge des Be- 
suchers leichter zugänglich zu machen. 

Die geognostische Sammlung, 

für den Unterricht in der Geognosie und in der Erzlagerstätten- 
lehre dienend, ist in einem leider zu lichtarmen, übrigens aber 
zweckmässigen Saale im Erdgeschoss aufgestellt. Sie wurde 
zuerst von Kühn durch Schenkung seiner geognostischen Vor- 
räthe gegründet, erhielt einigen Zuwachs aus der unbedeutenden 
geognostischen Sammlung Werner's, und wurde nach und nach, 
anfangs durch die geognostische Landesuntersuchung unterstützt, 
durch Kühn, Naumann und von Cotta vermehrt, auch mehr- 
fach umgeordnet. 

Sie besteht in der Hauptsache in Stücken zu Unterstützung 
des präparativen Theiles der Vorlesung, ganz besonders zu 
Veranschaulichung der Structurverhältnisse, in einer nach ihrer 
Altersfolge gereiheten Sammlung der eruptiven und sedimen- 
tären Gebirgsarten, letztere zugleich die wichtigsten Versteiner- 
ungen enthaltend, und in einer kleinen Sammlung von Erzgang- 
stücken, besonders der sächsischen Reviere. 

Die geographische Sammlung, 

in einem, zwar geräumigen, aber wegen seiner grossen Tiefe 
schlecht beleuchteten Saale unter der Bibliothek aufgestellt, be- 
steht aus allen den, der Bergakademie zugekommenen Minera- 
lien, die weder in der mineralogischen noch in der geognostischen 
Sammlung Platz finden konnten. Sie nahm die Werner'sche 
geographische Sammlung, später auch die sogenannte Suiten- 
sammlung, welche Vorkommnisse der sächsischen Erzgruben 
meist nur aus den ersten Jahrzehnten des Bestehens der Berg- 
akademie entljielt, auf, und besteht ausserdem aus Stücken und 
ganzen Reihen, welche der Bergakademie durch Geschenke und 



83 

durch von hier ausgesendete Reisende zugekommen sind. — 
Sie zerfällt jetzt in die Sammlung des Auslandes und in die 
des Inlandes, und ist zuletzt durch Herrn Dr. Weiss geographisch 
geordnet und sehr speciell katalogirt worden. Die Sammlung 
des Auslandes, gewisser .Maassen die ganze Erde begreifend, 
kann der Natur der Sache nach nur sehr lückenhaft sein, um 
so mehrmals die Sammlung niemals planmässig, sondern nur 
zufällig vermehrt wurde. Aus manchen Gegenden eilthält sie 
sehr vollständige und werthvolle Suiten, aus anderen nur Einzel- 
heiten, aus sehr vielen begreiflicher Weise gar nichts. — Die 
Sammlung des Inlandes, vorzüglich durch die Belegstücke der 
geognostischen Landesuntersuchung entstanden, enthält nur 
lückenhaftes Material und wartet noph ihrer Vervollständigung 
und Vervollkommnung. 

Herr Bergrath von Cotta benutzt einzelne Suiten der Samm- 
lung zu seinen Vorlesungen über Geognosie und Erzlager- 
stättenlehre. 

Die Versteinerungssammlung. 

Den ersten Stamm dazu bildete die Werner'sche Petre- 
factensammlung, die zwar wenig beträchtlich war, jedoch einige 
sehr gute Stücke, u. a. mehrere Originale von den Abbildungen 
in Walch's grossem Petrefacten werke, besass. Von Reich und 
von Cotta wurde sie vielfach vermehrt, und für deren Vorträge 
über Versteinerungskunde benutzt. Aus den höheren Thier- 
klassen enthält sie nur wenig, da weder Raum noch Geldmittel 
ausreichen würden, für diese etwas Bedeutendes aufzustellen, 
auch die Bekanntschaft damit den Lehrzwecken der Bergaka- 
demie schon ferner liegt. 

Die Werner'sche Conchylien- und Zeophytensammlungen 
sind der Hauptsache nach zurückgestellt, jedoch ist einiges 
daraus zur leichtern und bessern Erkenntniss der generischen 
Charactere der Versteinerungssammlung einverleibt. 

Der physikalische Apparat 

dadirt seinen ersten Ursprung von der Gründung der Berg- 
akademie an. Vom Jahre 1769 findet sich eine Schenkung, 
die er vom mathematischen Salon in Dresden erhielt. Lempe 
bemühte sich sehr, ihn zu vervollständigen, und aus seiner 

6* 



_ 84 

Zeit ist manches jetzt noch brauchbare Stück vorhanden. Nach 
ihm ist er einige Zeit lang vernachlässiget worden, aber durch 
fortgesetzte Acquisitionen seit 1827 ist' er in einen, für den 
Unterricht an der Bergakademie genügenden Stand gesetzt, auf 
dem er indessen nur durch unausgesetztes, den Fortschritten 
der Wissenschaft angemessenes Fortsammeln erhalten werden 
kann. Aufgestellt ist er in zwei Zimmern, die ihn aufzunehmen 
eben noch hinreichen. Mit ihm in Verbindung steht die hiesige 
Station meteorologischer Beobachtungen im Königreich Sachsen, 
bei welcher unter Leitung des Herrn Professors Weisbach der 
Bergakademieaufwärter Bellmann die Beobachtungen anstellt. 

Der mathematische Apparat 

war lange Zeit mit dem physikalischen verbunden, selbst dann 
noöh, als der Vortrag über Physik und über die verschiedenen 
Zweige der angewandten Mathematik nicht mehr in denselben 
Händen waren. Erst 1851 fand eine Trennung Statt, und im 
Jahre 1857 konnten nach Beendigung des Erweiterungsbaues 
die hierhergehörigen Instrumente und Apparate, die bis dahin 
in einem D.achzimmer untergebracht worden waren, in drei 
kleinen Räumen des Parterre und einem Zimmer des ersten 
Stocks im Zwischengebäude Platz finden. Die ganze Sammlung, 
die mehrere werthvolle Stücke enthält, und mit Ausnahme 
weniger älterer Stücke durch Herrn Bergrath Weisbach her- 
gestellt wurde, zerfällt in die Apparate für Mechanik und Hydrau- 
lik, für allgemeine Markscheidekunst und für Bergmaschinen- 
baukunst. 

Der Apparat für praktische Markscheidekun$t 

bestand bis. vor wenigen Jahren nur in einigen Markscheider- 
zeugen, die dem physikalischen Apparat einverleibt waren. Seit- 
dem der betreffende Unterricht in die Hände des Herrn Pro- 
fessors Junge übergegangen ist (1859), wurde aber eine sehr 
ansehnliche Anzahl von verschiedenartigen Instrumenten für 
denselben angeschafft, die in einem besonderen Zimmer im Par- 
terre des neuen Gebäudes untergebracht und aufgestellt sind. 



85 



Die ModeHsammlung 

ist ebenfalls so alt als die Bergakademie. Aus dem vorigen 
Jahrhundert sind einige nach Angabe des Oberkunstmeisters 
Baldauf von dem später als Geschworner in Schneeberg ver- 
storbenen Ch. A. Schwamkrug vortrefflich ausgeführte Modelle 
vorhanden. Später hat ihre Vermehrung ziemlichen Stillstand 
erfahren, wozu schon das ihr angewiesene ungenügende Lokal 
nöthigte. Seitdem ihr jedoch 1838 die besten Räume im zweiten 
Stocke des Neubaues zugetheilt wurden, hat sie beträchtlichen 
Zuwachs erhalten. Jetzt zählt sie 373 Nummern, zerfällt in 
den bergmännischen und hüttenmännischen Theil, und ist durch 
Herrn Bergrath Gätzschmann in 10 Unterabtheilungen syste- 
matisch geordnet und aufgestellt. — Die specielle Aufsicht über 
diese Sammlung führt der Modellmeister Schumann, für welchen 
zugleich im Bergakademiegebäude eine kleine Werkstatt ein- 
gerichtet ist, aus welcher die meisten der neueren Modelle her- 
vorgingen. . 

Anhangsweise ist hier eine Sammlung bergmännischer Alter- 
thümer, d. h. Ueberresten von Gezähen und Maschinen früherer 
Zeit, die man in alten, längere Zeit auflässig gewesenen und 
wieder gewältigten Grubenbauen aufgefunden hat, zu erwähnen. 
Sie musste in Ermangelung des Platzes in einem Bodenräume 
untergebracht werden. 

Die Zeichnungssammlung 

besteht aus Vorlegeblättern zum Nachzeichnen. 

Die Apparate für die verschiedenen chemischen Doctrinen 

zerfallen in die 

für theoretische, praktische und analytische Chemie in dem 

chemischen Laboratorium auf der Brenngasse; 
für Hüttenkunde, trockne und nasse Probirkunst, sowie 
für Löthrohrprobirkunst in dem metallurgischen Laboratorium 
auf dem Akademiehofe. 
Für den Unterricht in der Hüttenkunde existirt auch eine 
hüttenmännische Sammlung, die zuerst 1796 von Lampadius 
angelegt, jedoch durch Plattner ganz umgestaltet und neu be- 
gründet, durch Herrn Professor Fritzsche weiter vermehrt wurde. 



86 



Die Werner'sche Münzsammlung 

besteht aus 6000 Nummern, und ihr Werth wird durch einen 
ganz speciellen, von Lipsius nach Werner's Tode bearbeiteten 
Katalog wesentlich erhöht. Aus Mangel an Platz hat sie jedoch 
nicht aufgestellt werden können, sondern wird eingepackt auf- 
bewahrt, und ist daher nicht leicht zugänglich. 

Die verkäuflichen Gegenstände der Bergakademie. 

Hierher gehören zuvörderst: 
die zwölf einzelnen Sectionen und die Uebersichtskarte der 
geognostischen Karte von Sachsen, sowie achtundzwanzig 
Sectionen der ihr zu Grunde gelegten lithographirten Karte 
von Sachsen und angrenzenden Landestheilen. 
Sie sind jetzt ganz in den Verlag der hiesigen Engel- 
hardt'scheh Buchhandlung übergegangen, und in der Bergaka- 
demie befinden sich nur noch die im Handel nicht augenblick- 
lich benöthigten Vorräthe der geognostischen Karte. 

Diese Karten sind die Frucht der geognostischen Landes- 
untersuchung (m. s. Naumann, Erläuterungen zu der geo- 
gnostischen Karte des Königreichs Sachsen. Heft 1, 1836. 8. 
Vorbericht). Bereits im Jahre 1767, also unmittelbar nach der 
Gründung der Bergakademie, wurde bestimmt, es sollten auf 
Kosten der Stipendiengelderkasse Reisen und Lokaluntersuch- 
ungen gemacht werden, um zu einer vollständigen systematisch- 
mineralogischen Beschreibung von Sachsen zu gelangen. Ob- 
wohl diess wegen unzulänglicher Kräfte dieser Kasse nicht zur 
Ausführung kam, so scheinen doch damit im Zusammenhange 
die wiederholten Reisen von Charpentier's nach den verschiedenen 
chursächsischen Landestheilen gestanden zu haben, deren Re- 
sultat dessen im Jahre 1778 erschienene „Mineralogische Geo- 
graphie der chursächsischen Lande" war. Im Jahre 1788 wurde 
auf Veranlassung der Landes -Oekonomie-, Manufactur- und 
Commercien- Deputation Befehl gegeben, Steinkohlenflötze in 
den Chursächsischen Landen aufzusuchen, und es wurden dazu 
Geldmittel angewiesen, auch 1789 genehmigt, dass die Unter- 
suchung auch auf andere nutzbare Mineralien erstreckt werde. 
Indessen erst seit 1798 ist die genauere Untersuchung des Landes 
ernstlicher in Angriff genommen worden, indem unter Werners 



87 

Leitung alljährlich einzelne Districte von älteren Akademisten 
und jüngeren Angestellten bereist und darüber Karten und Be- 
schreibungen geliefert wurden. Die Leitung dieses Geschäftes 
ging 1817 an Kühn über, und es lagen endlich Untersuchungen 
nicht allein vom ganzen Königreiche Sachsen, sondern auch 
vielen angrenzenden Gegenden vor. Hatten dieselben auch eine 
speciellere Kenntniss der geognostischen Beschaffenheit des Lan- 
des verschafft, dabei zugleich eine grosse Masse der zu diesen 
Untersuchungen gehörigen Belegstücke in der Bergakademie an- 
gehäuft, zugleich aber Gelegenheit zu Vervollständigung der 
geognostischen Sammlung und zu praktisch-geognostischer Aus- 
bildung vieler bergakademischer Zöglinge gegeben, — so blieb 
doch noch sehr viel zu thun übrig, um die Karte herzustellen. 
Zuvörderst war eine topographische Unterlage zu beschaffen, 
was unter von Schlieberis und Lohrmanns Leitung von der 
Königlichen Cameralvermessung in Dresden ausgeführt wurde. 
Diese Karte umfasst, dem ursprünglichen Plane und den bereits 
untersuchten Landestheilen entsprechend, achtundzwanzig Sec- 
tionen. Des zu grossen Aufwandes wegen wurde aber die Be- 
arbeitung der geognostischen Karte auf zwölf, das Königreich 
Sachsen und die jnächstangrenzenden Districte umfassende Sec- 
tionen beschränkt. Die Bearbeitung der Karte, wozu viele Re- 
vision sreisen und zum grossen Theile ganz neue Untersuchungen 
erforderlich waren, übernahm seit 1835 Herr Professor C. Nau- 
mann, von 1842 an betheiligte sich daran Herr Bergrath von 
Cotta, und durch beider angestrengte Bemühungen war im 
Jahre 1846 mit dem Erscheinen einer zweiten Auflage von 
Sect. XIV. und der General-Uebersichtskarte das Werk vollendet. 
Die übrigen verkäuflichen Gegenstände der Bergakademie, 
welche dich vollständig nebst Preisangabe in dem Jahrbuche 
für den Berg- und Hüttenmann angegeben finden, enthalten, 
Unbedeutenderes abgerechnet, 

eine Anzahl von Lithographien von berg- und hüttenmän- 
nischen Maschinen, Oefen und änderen Vorrichtungen 
und 

das Jahrbuch (früher Kalender) für den Sächsischen Berg- 
und Hüttenmann von 1827 an in 38 Jahrgängen. 
Dieses letztere wurde auf den Vorschlag des Oberberg- 
hauptmanns Freiherrn von Herder gegründet, anfangs von Reich, 



88 

seit 1838 vom Herrn Bergrath Gätzschmann redigirt Ausser 
vielen einzelnen berg- und hüttenmännischen Aufsätzen enthalt 
es namentlich ununterbrochene statistische Angaben über das 
sächsische Berg- und Hüttenwesen, und giebt auch jährlich aus- 
führliche Nachricht über die Bergakademie. 
Endlich ist noch 

die Niederlage verkäuflicher Mineralien 

zu erwähnen, deren Vorräthe sich im Souterrain befinden, wo- 
gegen deren Verkaufslokal im Parterre des Neubaues eine Stube 
inne hat. — Dieses Institut ist so alt, wie die Bergakademie 
selbst, indem man gleich anfangs der letzteren durch dasselbe 
Geldeinnahmen zu verschaffen gedachte. Wenn dies auch einiger- 
maassen gelungen ist, und auch jetzt noch die Niederlage einige 
Ueberschüsse an die Bergakademiekasse einrechnet, so dürfte 
doch ihr Hauptnutzen darin bestanden haben und noch be- 
stehen, dass sie im Mineralienverkehr die Verbindung mit an- 
deren Orten und Ländern befördert und die baldige Erwerbung 
von neuen Vorkommnissen für die bergakademischen Samm- 
lungen ermöglicht. Auch erleichtert sie den Bergakademisten 
und Anderen die Anlage eigener Sammlungen. — 

Ihr erster Administrator war Lommer, dann waren es: Wer- 
ner, Hoffmann, Breithaupt, Richter, Buchwald, Lindner, und seit 
1852 ist es der jetzige Herr Factor Rudolph Benno Wappler. 



Nicht zur Bergakademie gehörig, aber doch schon durch 
die Mehrzahl ihrer Mitglieder mit ihr zusammenhängend, ist die 
im Jahre 1846 eingesetzte beständige Commission für Un- 
tersuchung sächsischer Gangverhältnisse. Sie besteht jetzt 
aus den Oberbergräthen Breithaupt und Reich, den Bergräthen 
von Cotta und Scheerer und dem Obereinfahrer Müller. In den 
vom Herrn Bergrath von Cotta herausgegebenen „Gangstudien" 
befinden sich mehrere, durch ihre Untersuchungen veranlasste 
Aufsätze, und kürzlich hat sie angefangen, „Beiträge zur geogno- 
stischen Kenntniss des Erzgebirges" zu veröffentlichen, wovon 
das 1. Heft, den Aufsatz von Stelzner: die. Granite von Geyer 
und Ehrenfriedersdorf, sowie die Zinnerzlagerstätten von Geyer, 
enthaltend, im Jahre 1865 (Freiberg, in Commission bei Craz 
und Gerlach) erschienen ist. 



Das bergmännische Studium. 

Vom Bergrath Prof. Dr. 8 che er er. 




as Streben nach Wissen und der sich daraus ent- 
l wickelnde Trieb zum Forschen kennzeichnen den be- 
fähigten Menschen während aller Phasen seines Lebens, 
vDer Begriff des bergmännischen Studiums ist daher 
von uns nicht auf die Zeit des bergakademischen 
Studirens zu beschränken, sondern wir umfassen damit zugleich 
die Fortsetzung solcher Studien und die sich daran knüpfenden 
Forschungen eines späteren Alters. 

Der besondere Cyklus von Wissenschaften und die eigen- 
tümliche Art der praktischen Beschäftigung, welche das Berg- 
fach bilden und unausgesetzt zum Fortschritt anregen, geben 
den Männern dieses Faches ein eigentümliches Gepräge des 
Geistes und Charakters. In Folge hiervon steht der wissen- 
schaftliche Bergmann durch seine Fachthätigkeit nicht bloss als 
praktisch nützliches Mitglied der menschlichen Gesellschaft da, 
sondern er reagirt auch auf letztere durch jene innere Eigen- 
tümlichkeit. Seine tiefere Kenntniss der Natur und sein steter 
Kampf mit derselben um ihre unterirdischen Schätze, die Ge- 
fahren, welche ihn dabei umgeben, der mühsam errungene Er- 
folg, die oftmals grosse Ferne seiner Ziele und die nicht selten 
getäuschten Hoffnungen — sind von unverkennbarem Einfluss 
auf seine Weltanschauung und religiöse Auffassung, auf 
seinen sittlichen, socialen und politischen Charakter, kurz 
auf seinen gesammten geistigen Habitus. So bilden die Männer 
des Bergfaches, mitten unter der grossen Mannigfaltigkeit der 



90 

zu einem Staate geordneten Fach -Kategorien, eine gesonderte 
charakteristische Gruppe. Die eigentümliche, altehrwürdige 
Tracht, welche noch heute den Bergmann auszeichnet, steht 
nicht ausschliesslich in Beziehung zu seinem praktischen Berufe: 
auch geistig geht er im Grubenkleide, mit Schachthut und Blende 
einher. Denn nicht bloss in den Schacht des Bergwerks fährt 
er ein, er dringt auch in die Tiefen der Natur und in das 
Innere des Lebens. 

Was vom wissenschaftlich gebildeten Manne unseres Faches 
gilt, kann zwar weder in gleichem Umfange noch Grade auf den 
schlichten Bergmann bezogen werden, gleichwohl aber kommt 
dem gesammten Bergmannsstande ein gewisses geistiges Colorit 
zu. Wo die Wirkungen einer tieferen wissenschaftlichen Ein- 
sicht fehlen, werden sie zum Theil durch den Eindruck ersetzt, 
welchen eine mühevolle Arbeit, gegenüber den gefahrdrohenden 
und geheimnissvollen Naturkräften, auf das Gemüth des Berg- 
manns ausübt. Auch unter den nicht wissenschaftlich gebil- 
deten Bergleuten giebt es viele denkende Köpfe und grübelnde 
Geister, die sich aus dem selbstgewonnenen Material der Er- 
fahrung ihre Natur- und Weltanschauung bilden. Wenngleich 
letztere in ihrer Naivheit von der Anschauung des Gelehrten 
oftmals sehr abweicht, so lassen sich darin doch, wie in einem 
verwaschenen Spiegelbilde, die Spuren des Originals erkennen. 

Obwohl der Bergmann, selbst in denjenigen Staaten, wo 
der Bergbau zu den bedeutenderen Erwerbsquellen gehört, nur 
einen verhältnissmässig kleinen Theil der Bevölkerung ausmacht, 
und obwohl somit seine geistige Reaction auf die Mehrzahl seiner 
Mitbürger keine erhebliche sein kann, so ist sie doch jedenfalls 
bis zu einem gewissen Grade vorhanden. Wir beanspruchen 
keine grössere Wirkung und Wichtigkeit für dieselbe, als ihr 
nach den Umständen zukommt; ja wir wollen hier ganz davon 
absehen, diesen Einfluss auf Andere zu verfolgen, sondern uns 
darauf beschränken, die geistigen Eigenthümlichkeiten des Berg- 
mannsstandes für sich zu betrachten. Auch wenn sie in ihm 
abgeschlossen blieben und nicht auf seine gesellige Umgebung 
radiirten, dürfte es immerhin nicht ohne allgemeineres Interesse 
sein, das innere Wesen des Bergmanns näher kennen zu lernen # 
und einen Blick in das eigentümliche, aber treue Bergmanns- 
herz zu werfen. 



91 

Nach einem hundertjährigen Wirken der Freiberger Berg- 
akademie — wodurch Tausende von wissenschaftlichen Berg- 
leuten gebildet und als montanistische Jünger über alle Theile 
der Erde ausgesendet wurden — dürfen wir nicht, ausschliesslich 
den technischen und materiellen Erfolg in Anschlag bringen, 
den diese Ausbreitung montanistischer Kenntnisse für das prak- 
tische Leben gehabt hat, sondern wir sind durch unsere eben 
angestellten Betrachtungen darauf hingewiesen, auch nach dem 
höheren Gewinn zu fragen, der sich aus den Studien und 
Forschungen für das geistige Leben des Bergmanns ergab. Dass 
vorzugsweise diese geistige Ausbeute uns hier beschäftigen 
wird, während wir die praktische nur flüchtig andeuten, darf 
uns als keine Verkennung der voranstehendsten Forderung an 
eine Bergakademie ausgelegt werden ; es geschieht vielmehr aus 
folgenden Gründen. 

Was den Einfluss unserer Bergakademie auf bergmännische 
Praxis betrifft, so kann man ihn zum Theil aus Daten entnehmen, 
welche nachfolgend in dieser Festschrift enthalten sind. Den- 
selben in der gesammten Zeit des verflossenen Jahrhunderts 
schrittweis zu verfolgen und ihn für die verschiedenen bergbau- 
treibenden Länder nachzuweisen, würde eine sehr interessante, 
aber ebenso schwierige Arbeit sein. Sie ist unterblieben, nicht 
bloss wegen des dazu nöthigen beträchtlichen Zeitaufwandes, 
sondern auch weil man sie den gegenwärtigen Lehrern der 
Akademie als Ruhmredigkeit hätte auslegen können. Begnügen 
wir uns also hier in Betreff der praktischen Erfolge mit der 
Thatsache, dass unsere Bergakademie zum Emporkommen und 
Gedeihen des Bergbaues — worunter wir die gesammte berg- 
und hüttenmännische Praxis verstehen — nach Kräften ihren 
Theil beigetragen und sich dadurch an der Ausbeutung einer 
der wichtigsten Culturquellen betheiligt hat. Denn der Bergbau 
liefert uns in den Metallen, die er mühsam und kunstreich dem 
irdischen Schoosse abgewinnt, ein werth volles, unentbehrliches 
Material für menschliche Cultur. Schon die älteste Cultur ruhte 
auf einer metallenen Basis, und die Cultur der Gegenwart wird 
in ihrer ganzen Höhe von den Metallen getragen. Keine Wissen- 
schaft, keine Kunst, kein Handwerk hätten es zu ihrem gegen- 
wärtigen Grade der Vollkommenheit gebracht, wenn sie nicht 
hierin, direct oder indirect, durch die Metalle unterstützt worden 



92_ 

wären. Wohin wir unsere Blicke richten, sei es in die tech- 
nischen oder artistischen Werkstatten, in die Hallen der Wissen- 
schaft oder in die engeren Räume des häuslichen Lebens, sei 
es auf die Bekämpfung der Natur oder auf den unnatürlichen 
Kampf zwischen Völkern, auf die dringendsten Bedürfhisse des 
Armen, wie auf den raffinirten Luxus des Reichen : überall sind 
es die Metalle, welche hierbei eine hervorragende, bedingende 
Rolle spielen. Man nehme die Metalle aus unserem Gebäude 
der Cultur — und das ganze, in Jahrtausenden von der Gesammt- 
heit der Culturvölker aufgeführte Bauwerk wird zu einem Trüm- 
merhaufen. Selbst nur das eine Metall, das Eisen, unserem 
Gebrauch entzogen, bringt uns in der industriellen Cultur auf 
die Stufe der Kindheit zurück ! Und wenn die Freiberger Berg- 
akademie einen verhältnissmässig noch so kleinen Theil zur 
Förderung des Bergbaues beigetragen hätte, jedenfalls ist sie 
während eines Jahrhunderts ein Rad oder ein Rädchen in dem 
praktischen Triebwerk gewesen, welches die menschliche Gesell- 
schaft in lebendiger, segensreicher Thätigkeit erhält. 

Erst nach diesen Vorbemerkungen glauben wir an unser 
Haupt-Thema gehen zu dürfen, an den Einfluss des berg- 
männischen Studiums auf das geistige Leben des Berg- 
manns. Wir werden denselben grossentheils in seiner All- 
gemeinheit betrachten, hier und da aber uns erlauben, besondere 
Beziehungen zur Freiberger Bergakademie einzuschalten. Von 
letzterem machen wir sogleich Gebrauch, indem wir dem Leser 
den Umfang dieses Studiums nach dem Lehrplane unserer 
Akademie vor Augen führen. Dabei ordnen wir die vorge- 
tragenen Doctrinen zu gewissen Gruppen, wie sie für die daran 
zu knüpfenden Betrachtungen am geeignetsten erscheinen. 



I. 



[Mineralogie. Krystallographie. Paragenesis. 
I Geognosie. Versteinerungslehre. Erzlagerstättenlehre. 
| Chemie (theoretische, praktische und analytische). 
Physik* 



jr (Metallurgie. Eisenhüttenkunde. 

[Probirkunst. Löthrohrprobirkunst. Titrirkunst. 



m. 



j B ergbaukunst. Bergmaschinenlehre. Civilbaukunst. 
(Markscheidekunst. 



IV. 



93 



Mathematik (höhere). Descriptive Geometrie. 

Mechanik. 

Zeichnen. 



V. Bergrechte, 

Obgleich hierbei einige speciellere Fach-Doctrinen weggelas- 
sen wurden, sind Inhalt und Umfang des Lehrplanes bezeichnend 
genug, um daraus zu erkennen, dass das bergmännische Studium, 
wenn es eine gewisse Tiefe erreichen soll, nicht allein ein schwie- 
riges ist, sondern auch gewisse geistige und körperliche Anlagen 
voraussetzt. Dafür aber belohnt es uns durch eine reiche Fülle 
intellectueller Anregungen, welche das mühsam Erlernte zu einer 
nie versiegenden Quelle wissenschaftlichen Genusses und 
geistiger Erhebung machen. Dies n&her nachzuweisen, sei 
zunächst unsere Aufgabe. 

Vom naturwissenschaftlichen Gesichtspunkte sind es fast 
ausschliesslich die Gruppen I, II und III, welche dem berg- 
männischen Studium seine charakteristische Färbung ertheilen. 
Die vierte Gruppe opfert sich gewissermaassen für die ersten 
drei auf; sie steht hier vielfach unterstützend, leitend, ja oft- 
mals entscheidend da. Die Bergrechte endlich, so wichtig sie 
in ihrer rechtlich formellen Bedeutung sind, haben an und für 
sich zu geringe directe Beziehung zu dem naturwissenschaftlichen 
Theile des bergmännischen Studiums, als dass hier ein näheres 
Eingehen nothwendig erschiene. Mithin können wir uns im 
Nachfolgenden darauf beschränken, hauptsächlich nur die ersten 
drei Gruppen der Doctrinen, als specifisch bergmännische, in 
Betracht zu ziehen. 

Mineralogie, Geognosie, Chemie und Physik bilden, 
mit den dazu gehörigen Hülfswissenschaften und dem betreffen- 
den Theile der Mathematik, eine Wissenschaftsgruppe, welche die 
gesammte irdische anorganische Natur umfasst und uns die- 
selbe nach allen wissenschaftlichen Richtungen kennen lehrt. 
Sie macht den Bergmann vertraut mit dem grossartigen Felde 
seiner Thätigkeit, dem Steinreiche. So dunkel und chaotisch 
sich dasselbe rings um ihn auszudehnen scheint, er muss sich 
darin zu Hause fühlen und überall zurecht zu finden wissen. 
Jeder Stein, den er vom Boden aufhebt oder den sein Hammer 
vom Felsen lossprengt, giebt ihm Veranlassung zu Betrachtungen, 



94 

die von dem systematischen Fachwerk Steines Geistes ausgehen. 
Die Äusseren mineralogischen Kennzeichen deuten ihm die Art 
der Species oder des Mineralgömenges an, die chemische und 
physikalische Prüfung dringen tiefer in deren Wesenheit ein, 
und der geognostische Ueberblick, in Verbindung mit jenen 
ersten Kriterien, entscheidet über Entstehungsweise und relative 
Bildungszeit und bringt erforderlichenfalls die so erhaltenen 
Resultate in Verbindung mit der bergmännischen Praxis. Der 
Laie meint vielleicht, dass solche analytische Betrachtungen, 
da sie sich auf leblose Steine beziehen, eine gewisse Starrheit 
und Sterilität an sich tragen, welche der Belebung und Be- 
fruchtung des Geistes nicht förderlich sein können. So ist es 
aber keinesweges. Der mit Capacität und hinreichendem wissen- 
schaftlichen Rüstzeug ausgestattete Forscher findet in dem 
starren Steine nicht weniger Beziehungen zu dem lebendig 
Grossen und Schönen, zur Gottheit und ihrer NaturofFenbarung, 
als der Physiologe in einem belebten Organismus oder der Ge- 
schichtsforscher in dem Leben eines Volkes. Ja, oftmals empfin- 
det der dem göttlichen Wirken nachspürende Geist sogar mehr 
Befriedigung in der Natur, als in der Geschichte ! Denn während 
erstere den ihr vorgezeichneten Bildungsgang gesetzmässig auf- 
steigend verfolgt, schwankt der mit Willensfreiheit begabte Mensch 
zwischen Irrthum und Wahrheit, und die Geschichte der Völker 
betrübt uns fast mehr durch Handlungen des Wahns, als sie 
uns durch Thaten des Guten erfreut. Dies gilt nicht etwa vor- 
zugsweise von der Geschichte des Alterthums und Mittelalters 
— der Wahn hat den Menschen durch alle historischen Ent- 
wickelungsperioden begleitet, wenn er auch nach und nach die 
frühere Hülle abgestreift und eine culturgemässere Form ange- 
nommen hat. Bei jedem neuen Aufschwünge der Cultur und 
Civilisation , bei jeder neuen Richtung der Wissenschaft und 
Kunst, kurz bei jedem Fortschritt dämmt sich einerseits das 
störrische Alte hemmend entgegen und entsteht andererseits ein 
Drängen und Treiben weit über das sittliche Ziel hinaus! Gewiss 
ist viel Kampf, und daher Leben, in solchem Gebahren, allein 
der Geist des tieferen Beobachters fühlt sich dadurch eben so 
wenig gehoben, wie sein Herz erwärmt. Denn an diesem Kampfe 
betheiligen sich Vorurtheil, Leidenschaft, Selbstsucht und mancher- 
lei andere unschöne, rohe Begleiter der menschlichen Psyche. 



95 

Im stillen leblosen Steinreiche tritt uns nun zwar der schroffe 
Gegensatz zu solcher historischen Entwicklung entgegen: eine 
strenge, mathematische Gesetzmässigkeit, die den leblosen Stoff 
überall mit gleicher Consequenz beherrscht und ihn dadurch 
gewissermaassen mit einer ernsten, trocknen Prosa durchdringt; 
allein trotz dieses einfachen, unbeugsamen Skelettes der anor- 
ganischen Natur hat sich dieselbe daran zu einer wunderbaren 
Mannigfaltigkeit und Schönheit entwickelt! Es geschah durch 
Verknüpfung des Einfachen und durch Combination des Ver- 
schiedenen. Wenige Stoffe genügten dem Weltenschöpfer zum 
Aufbau der vielgestaltigen, prachtvollen Gebirgswelt, welche so 
viel des Schönen, Zweckmässigen und Harmonischen in sich 
vereint. Wenn sich daher auch der Bergmann zunächst nur 
mit der anorganischen Natur beschäftigt, so kann ihm dieselbe 
gleichwohl zu einer unerschöpflichen Fundgrube höheren Ge- 
winnes werden. Die starre Erdmasse, in welche die exacte 
Forschung eindringt, erscheint nicht länger als ein ödes Hauf- 
werk lebloser Stoffe, aufgeschüttet durch Zufall und Zeit, son- 
dern wir erblicken in ihr ein von göttlicher Hand niedergelegtes 
Document der Schöpfungsgeschichte, die älteste Urkunde, welche 
dem Menschen zugänglich ist. Wer sie zu lesen versteht, der 
findet mehr als das todte Wort, er findet den lebendigen Geist 
darin. 

Es ist ein Resultat langjähriger exacter Forschung, dass 
die feste Erdrinde im grossen Ganzen nur aus wenigen ein- 
fachen Stoffen (chemischen Elementen) besteht 1 ). Aus nicht 
viel mehr als zwölf solcher Elemente ist die grosse Mannig- 
faltigkeit von Gebirgsarten entstanden, welche dem # Auge des 
Laien als ein unentwirrbares Chaos erscheint, durch exacte Auf- 
fassung aber sich auf gewisse, verhältnissmässig nicht zahlreiche 
Gattungen zurückführen lässt. Bei derartiger Auffassung schwin- 
det das Zufällige, Chaotische, .und das Gesetzmässige, Geordnete 
tritt an seine Stelle. Was von der Stoffbeschaffenheit — che- 
mischen Zusammensetzung — der Gebirgsarten gilt, zeigt sich 
auch bei ihrer räumlichen Vertheilung. Der innere Bau der 



») Namentlich sind dies: Silicium, Aluminium, Calcium, Magnesium, Kalium, 
Natrium, Eisen, Mangan, Titan, Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff, wozu sich, 
weniger allgemein oder doch in geringerer Menge verbreitet, hauptsächlich noch 
Schwefel, Phosphor, Arsen, Stickstoff, Chlor und Fluor gesellen. 



96 

Erdrinde und Gebirge und die damit zusammenhängende Ge- 
staltung der Erdoberfläche, so verworren und zufällig sie auf 
den ersten Blick erscheinen, sind ebenfalls die Folgen streng 
waltender, ordnender -Naturgesetze. Doch das Ordnen und die 
Ordnung in der Natur sind allerdings ein anderes, als menschliche 
Ordnungsliebe sie vorschreiben würden! Sie sind ein anderes 
sowohl im Räume, als in der Zeit. Die Natur kennt keine 
Ordnung als Zweck, sondern nur als Mittel zum Zweck. Da- 
her lässt sie ihren Kräften so viel Spielraum zum Wirken und 
Schaffen, und daher erscheint uns Manches als Spiel des Zu- 
falles, was sich bei eindringlicher Betrachtung als gesetzmässige 
Folge erweist. 

Die gesetzmässige Architektur des Erdgebäudes, wie sie 
der Geognost erforschte, bildet die Grundlage für die Schlüsse 
der Geologie. Diese bringen uns zu der unumstösslichen That- 
sache: dass der gegenwärtige Zustand unserer Erde und ihrer 
organischen Belebtheit durch allmälig sich entwickelnde Natur- 
vorgänge herbeigeführt wurde. Die ursprünglich plutonisch ge- 
schmolzene glühende Erdmasse, im Laufe von Jahrtausenden, 
wurde durch verschiedene Entwickelungsphasen schrittweise dem 
sonnenhellen Jetztzustande zugeführt. Solche Entwickelungs- 
phasen — geologische Perioden — zeigt uns die Geologie in 
einer Reihe von anziehenden Bildern, welche das Ur mit dem 
Jetzt vermitteln; aber sie zeigt zugleich, dass eine derartige 
Vermittelung noch nicht ausreichend ist, um den ganz all- 
mäligen, nirgends und niemals eine schroffe Stufe bildenden 
Uebergang darzustellen, der aus dem Niederen zum Höheren 
stattfand! Unendlich langsam, nach menschlicher Auffassung, 
schreitet die schaffende Natur vorwärts. Doch wir gelangen zu 
einer anderen Meinung, wenn wir uns von der Befangenheit 
losmachen, die Zeit nach irdischen Jahren zu messen, und wenn 
wir in die wunderbare Grösse und Vollendung des Schöpfungs- 
Resultates eindringen. Dann 'werden, im Vergleich zu einer 
Ewigkeit, Jahrtausende zu Stunden und weniger als das, und 
das Weltgebäude steht vor uns als der stoffgewordene Gedanke 
Gottes. Denn ein göttlicher Gedanke zieht sich wie ein leuch- 
tender Strahl durch die ganze Schöpfungsgeschichte: Glück zu 
schaffen und Glück zu mehren, Leben zu erwecken und es seinen 
höchsten Zielen zuzuführen. Dieser göttlichen Absicht zeigte sich 



97 

die Erde zu allen Zeiten ihrer Entwicklung dienstbar, soweit wir 
sie darin verfolgen können; zu jener Urzeit selbst, wo die plu- 
tonisch geschmolzenen Stoffe zu erstarren begannen und wo 
die Erdoberfläche unserem Auge nichts als eine entsetzliche 
Oede .leblosen Gebildes dargeboten haben würde. Es ist dieselbe, 
damals so traurig und todt erscheinende Erdrinde, welche, Jahr- 
tausende lang den zerstörenden Einflüssen der Zeit widerstehend, 
ein sicheres Fundament für die organische Schöpfung gebildet 
hat. Die Anforderungen an ein solches Fundament waren aber 
nicht etwa sich von selbst erfüllende. Es galt, eine feste 
Erdrinde zu bilden, geeignet, den unter ihr fortwirkenden 
plutonischen Kräften einen zweckgemässen Widerstand ent- 
gegenzusetzen; nicht einen Widerstand, der das Zerbrechen 
der erstarrten Schichten gänzlich verhinderte, wohl aber einen 
solchen, der die Zerstörungen auf verhältnissmässig wenige 
grosse Spalten in der Erdrinde beschränkte. Diese Spalten 
werden uns noch heute durch die Richtungen der Haupt- 
Gebirgsketten unserer Erde angedeutet, für welche Elie de 
Beaumont auf so überaus scharfsinnige Weise ein Gesetz aus- 
findig zu machen gesucht hat. Dass die grossen Spaltenbild- 
ungen sich wesentlich auf ein derartiges weitläufiges Netzwerk 
beschränkten, ist in der ausserordentlichen Widerstandsfähigkeit 
der ältesten plutonischen Schichten, der Gneuse (Plutonite), 
begründet. Nicht durch den höheren Härtegrad eines Quarz- 
Feldspath-Gesteines allein war dieselbe zu erreichen, sondern 
es mussten zugleich eine gewisse Zähigkeit und Elasticität im 
Grossen hinzutreten. Letztere Eigenschaften, durch welche sich 
die Gneuse in so hohem Grade auszeichnen, verdanken sie aus- 
schliesslich dem einen ihrer drei wesentlichen Bestandteile, 
dem Glimmer. Die blättrige Beschaffenheit und grosse Elasti- 
cität des Glimmers, in Verbindung mit seiner eigenthümlichen 
— zur Parallelstructur führenden — Anordnung, sind es, welche 
den Gneus, wie kein anderes Gestein, zur ersten Krustenbildung 
eines t erstarrenden Planeten befähigen. Der Glimmer besitzt 
diese wichtigen Eigenschaften hauptsächlich in Folge seines 
Gehaltes an Wasser, welches er bei seiner plutonischen — 
unter gleichzeitiger Wirkung von hoher Temperatur und Wasser 
vor sich gegangenen — Bildung als einen ursprünglichen 



98 

Bestandtheil in sich aufnehmen musste 1 ). Ware die älteste 
Krustenbildung unserer Erde nicht gewissermaassen unter dem 
Kampfe von Feuer und Wasser vor sich gegangen, so hatten 
sich weder Glimmer noch Gneuse bilderi können, die Erdkruste 
wftre vielfach durch Eruptivkr&fte zertrümmert und nach- 
träglichen gewaltigen Einstürzen über inneren Hohlräumen aus- 
gesetzt worden — mit einem Wort, sie hätte nicht die Ober- 
flächenbeschaffenheit unseres jetzigen Planeten, sondern die 
unseres Mondes erhalten. An der Oberfläche des letzteren 
gewahren wir die wilde Zerstörung eines wenig im Zaume 
gehaltenen Vulcanismus auf das Anschaulichste ausgeprägt. 
Aber nicht bloss mechanische Zwecke sollte die Erdrinde er- 
füllen, es waren ihr noch andere, wichtigere Rollen im Entr 
wickelungsgange zuertheilt. Trotz ihrer nothwendigen Festigkeit 
und — bis zu einem gewissen Grade — Unzerstörbarkeit in 
Bezug auf manche mächtig wirkende Naturkräfte, wurde sie 
dem, zwar nur an der Oberfläche und überaus langsam nagen- 
den Zahn der Verwitterung 2 ) unterworfen, damit derselbe Stoffe 
aus ihr frei mache, die dem Pflanzenleben und dadurch indirect 
auch dem Thierleben zur Nahrung dienen. Namentlich sind 
es die Alkalien, Kalkerde und Phosphorsäure, welche durch 
das im Erdboden mit Kohlensäure geschwängerte atmosphärische 
Wasser allmälig den Gesteinen entzogen und den Pflanzen 
zugeführt werden. So erblicken wir in den krystallinischen 
Gebirgsarten, aus denen die anderen Gesteine hervorgingen, 
eine ebenso sicher verwahrte, als zugängliche Vorrathskammer 



*) Das aborigine Vorhandensein des Wassers in noch gegenwärtig wasserhaltigen 
Silicaten des Urgebirges darzuthun und zugleich die eigenthümliche Rolle nachzu- 
weisen, welche dieses chemisch gebundene Wasser in der Zusammensetzung solcher 
Mineralien spielt, ist bereits seit 3 Decennien ein Gegenstand meiner Forschungen 
gewesen. Er wurde in mir angeregt durch die überaus instructiven Verhältnisse der 
Urgebirg8gesteine Norwegens und in hohem Grade aufgemuntert durch den unver- 
gesslichen Berzelius. Die auf derartigen Untersuchungen begründete plutonische 
Vermittelung zwischen einem schroffen Vulcanismus und starrem Neptunismus findet 
man vorläufig entwickelt in meiner Arbeit: „Die Gneuse des Sächsischen Erzgebirges 
und verwandte Gesteine." Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft, Band 
14, Seite 23 — 150. Als besonderer Abdruck im Commissions- Verlag bei Arthur 
Felix in Leipzig. 

2 ) Ueber die chemischen und physischen Veränderungen krystallinischer Sili- 
catgesteine durch Naturprocesse; in Wähler, Liebig und Kopps Annalen der Chemie, 
Band 76, Seite 1 — 43. Ebenfalls als besonderer Abdruck bei dem genannten Ver- 
leger erschienen. 



99 

für die Ernährung organischen Lebens, worüber wir namentlich 
Liebig's Forschungen so wichtige Aufschlüsse verdanken. Die 
Natur tritt hier als bewahrter Baumeister und trefflicher Haus- 
halter zugleich auf; ihre vorsorgende Liebe für das Leben, 
und unter allem Lebenden zun&chst für den Menschen, zeigt 
sich uns in der Urzeit nicht weniger thatig, als in der Gegen- 
wart. Die gesammte Schöpfung wird beherrscht von dieser 
Liebe, und die Art ihrer Bethätigung ist ein Gedanke Gottes. 

Solche teleologische Darstellungen, so naturgemftss und 
naheliegend sie sind, haben bekanntlich ihre Widersacher. Wo 
gäbe es eine Lehre, die diese nicht hatte? Nach der Ansicht 
der Anti-Teleologen ist die Schöpfung eine Folge der durch sich 
selbst bedingten Naturnothwendigkeit. Den selbstbewussten, vor- 
ausbestimmenden Schöpfer substituirt man durch einen philo- 
sophischen Begriff, der durch seine Unbegreiflichkeit geeignet ist, 
den Befangenen zu blenden. Dem Unbefangenem lehrt die ge- 
sunde Vernunft, dass das Geschaffene unmöglich vollkommener 
sein kann als das Schaffende; sie lehrt ihm, im Verfolge dieses 
logischen Schlusses, dass der geschaffene Mensch einen indivi- 
duellen Schöpfer haben muss, der seine Gesammtschöpfung 
mit' grösserer Weisheit vorbedacht und ausgeführt hat, als es 
der menschliche Geist jemals einzusehen vermag. Die teleolo- 
gische Forschung ist daher für uns eine, wenn auch beschrankte, 
doch vollkommen berechtigte. Zugleich aber erhöht sie den 
Werth und Reiz der Naturwissenschaften, erhebt dieselben von 
einem blossen Kampfspiel forschenden Scharfsinnes zu einem 
ernsten Ringen nach göttlicher Erkenntniss. Mit dieser Ueber- 
zeugung forscht der Bergmann in seinem Grubenfelde und för- 
dert neben den metallischen Schätzen auch geistiges Erz aus 
der Teufe. 

Die Erdrinde, soweit wir sie bis jetzt betrachteten , bietet 
uns noch keine Anknüpfungspunkte für das specifische Wirken 
des Bergmanns. Wenden wir daher unsere Aufmerksamkeit 
jenen eigenthümlichen fremdartigen Massen zu, welche die 
chemische Einförmigkeit der Gebirgsarten unterbrechen. Die 
Erze des Eisens, Kupfers, Bleies, Zinkes, Silbers, Goldes und 
anderer Metalle leuchten uns hier und dort aus dem sterilen 
— tauben — Gestein entgegen und machen das suchende Auge 
des Bergmanns funkeln. Dass diese Erze einer grösseren Erd- 

7* 



100 

tiefe entstammen, dass sie Zeugniss geben von mächtigem 
Metallreichthum im Innern der Erde, kann nicht zweifelhaft 
erscheinen; die Arten ihres Vorkommens — in Gängen, Lagern, 
Stöcken u. s. w. — weisen mehr oder weniger direct darauf 
hin. In solchen, der Erdoberfläche verhältnissmässig nahen 
Erzfundstätten hat die vorsorgende Natur Metallmassen nieder- 
gelegt, welche mehr als hinreichen, um jene wichtige Function 
beim Fortschreiten der Menschencultur auszuüben. Sie aufzu- 
finden und auszubeuten, ist die Aufgabe des Bergmanns. In 
Betreff des ersteren hat er sich ernstlich bestrebt, Naturgesetze 
zu entdecken, von denen das Vorkommen der Erze abhängig 
ist; Gesetze wenigstens, welche als leitende Winke beim Auf- 
suchen derselben dienen können. Manches werthvolle Anhalten 
würde hierbei gewonnen — wie z. B. eine gewisse Abhängigkeit 
des Erzes vom Seitengestein der Gänge — doch viel fehlt noch 
zur vollkommenen Sicherheit. Ob diese zu erlangen hier über- 
haupt möglich ist? Unzweifelhaft wird das Vorkommen der 
Erze von Naturgesetzen beherrscht, aber oftmals von einer so 
complicirten Combination derselben, dass das gesetzmässig 
Bedingte für uns nicht nur das Aussehen, sondern auch den 
Werth des Zufalles besizt. Mühevoll, kostbar und zeitraubend 
ist daher in vielen Fällen das Aufsuchen der Erze, und wenn 
sie endlich gefunden sind — wird dennoch unsere Hoffnung 
auf Ausbeute nicht selten getäuscht! Allein wir haben es hier 
mehr mit der geologischen Constitution der Erzfundstätten, als 
mit ihrem praktisch lohnenden Inhalt zu thun. Besonders die 
Erzgänge — die wir, seit Werners berühmter Theorie, von 
Spalten in der Erdrinde herleiten — haben in dieser Hinsicht 
ein besonderes Interesse. In ihrer Mehrzahl bieten sie uns das 
Bild einer ehemaligen, aus dem Erdinnern entwickelten Quellen- 
thätigkeit, welche jene Spalten nach und nach mit Erzen und 
anderen Mineralien ausfüllte. Jedoch nicht blos Quellwässer, 
sondern mitunter auch Dampfquellen haben hierbei eine Rolle 
gespielt. Die an und für sich unlöslichen und schwerflüchtigen 
Metalle, chemisch verbunden mit gewissen Metalloiden, wurden 
als solche Verbindungen in Lösung gebracht oder verflüchtigt. 
Besonders sind es die Metalloide Sauerstoff, Schwefel, Arsen, 
Chlor und Fluor, welche diese wichtige vermittelnde Wirkung 
ausübten und den Metalltransport aus dem Erdinnern in die 



101 

Gangspalten ermöglichten. Dass sich die Erze aus ihren flüs- 
sigen oder dampfförmigen Lösungsmitteln hier absetzten, war 
eine Folge theils der Temperatür- und Druck- Abnahme in dem 
oberen Theile der Gangspalten, theils der chemischen Einwirkung 
des Seitengesteines, mitunter auch wohl des Hinzutretens anderer 
präcipitirender Agentien. In Folge der einen oder der anderen 
Art des Absatzes — der Präcipitation oder Sublimation — 
enthalten manche Gänge eine üppige Mannigfaltigkeit schön 
krystaUisirter Erze und anderer Mineralien, die das Auge so- 
wohl des Kenners als des Laien erfreut. Dem Kenner aber 
giebt sie Veranlassung zu überaus zahlreichen, interessanten 
Beobachtungen und Forschungen, bei denen sich unsere ganze 
Wissenschaftsgruppe I. betheiligt. Die dadurch erlangten Resul- 
tate bilden Bereicherungen der einen oder anderen dieser 
Wissenschaften, alle aber sind ein Gemeingut für die nähere 
Kenntniss der anorganischen Natur. Mineralogie, Geognosie, 
Chemie und Physik treten daher hier nicht als getrennte Wis- 
senschaften auf, sie bedürfen und fördern einander, und ihre 
Gebiete lassen sich nicht mehr streng sondern; man könnte sie 
unter der gemeinsamen Benennung Anorganologie zusam- 
menfassen. Eine solche Bedeutung haben sie wenigstens für 
den Geologen und wissenschaftlichen Bergmann, denen das 
Verdienst zuerkannt werden muss, die vormals allzu gesonderten 
wissenschaftlichen Richtungen zu gemeinsamer Thäügkeit vereint 
und auf ein gleiches Ziel gelenkt zu haben. 

Der dichte Schleier, welcher das Innere der anorganischen 
Natur verhüllte, ist durch die Gesammtforschungen der Chemie, 
Physik, Miüeralogie und Geognosie gelüftet worden. In Folge 
derselben erblicken wir in dem sogenannten „leblosen Stoff" 
dne innige Verkettung von Kraft und Materie, welche jene 
Benennung Lügen straft. UeberaU, in jedem Stofftheilchen 
wie im ganzen Weltenraume, ist die Kraft in unausgesetzter 
Thätigkeit. Eine nicht von Kraft belebte Materie finden wir 
nirgends. Anstatt dass, wie Manche meinen, die Naturforschung 
zuin Materialismus führt — : wobei sie genöthigt sind, unter 
Materie, so zu sagen, eine Art von zufällig compact gewordenen 
Todes^ zu verstehen — entschwindet uns die Materie mehr und 
mehr, je tiefer wir in das Wesen des Stoffes eindringen. 
Sie' schrumpft " zu unendlich kleinen schwebenden Atomen zu- 



102 

sammen, welche gewissermaassen nur zu Ausgangs- und Angriffs- 
punkten der Kraft dienen — die wir uns ebenso gut als mathe- 
matische Punkte denken können! Mit einem Worte, der des 
Materialismus beschuldigte Naturforscher kennt gar keine 
Materie. Er kennt eigentlich nur Kräfte, oder vielmehr 
deren Aeusserungen. Das innere Wesen der Kraft entzieht 
sich gänzlich unserem Beobachtungs-, ja Begriffsvermögen; es 
liegt nicht mehr innerhalb des Gebietes menschlicher Natur- 
forschung, sondern gehört einem transscendenten Naturgebiete 
an, welches sich in unübersehbarer Weite zwischen Mensch 
und Gott ausdehnt. Begnügen wir uns also mit den blossen 
Aeusserungen der unerklärlichen, wunderbaren Kraft. Wir 
unterscheiden in Folge davon verschiedene Kräfte, welche 
den Aufbau der anorganischen Natur vollzogen haben. Seit 
der ersten Embryonen-Bildung unserer Erde waren sie unauf- 
hörlich in lebendiger Wirksamkeit, ordneten, bauten und 
gestalteten, bis aus dem anscheinenden Chaos eine Welt, aus 
einem Haufwerk von Stoffen eine Erdkugel mit ihrer gegen- 
wärtigen Oberflächenbeschaffenheit wurde — und sie werden 
fortfahren zu wirken und zu vervollkommnen, bis das Ziel der 
Vollendung erreicht sein wird. Es will uns nicht in den Sinn, 
dass es bei diesem Fortschreiten der Schöpfung jemals eines 
erneuten Anstosses oder Eingreifens bedurfte; die Kräfte wirk- 
ten nach dem Gesetz und das Gesetz führt die Vollendung her- 
bei. Denn die Gottheit schafft auf andere Art, als die Menschen- 
kinder bauen. Das göttliche „Werde" — der Schöpfungsge- 
danke — befruchtet den Keim mit einer unversiegbaren Ent- 
wicklungsfähigkeit. Was kann wahrhaft göttlicher sein , als 
diese mit allweiser Ur-Vorsehung in schaffende Thätigkeit ge- 
setzte unendliche Kraft ! Sicherlich giebt es keine besseren Ver- 
künder der Weisheit und Grösse Gottes, als die Natur- 
wissenschaften — sobald wir in ihr Inneres eindringen und 
den rechten Fleiss und Willen dabei haben. Durch diesen 
Ausspruch beeinträchtigen wir in keiner Weise den hohen Werth 
der heiligen Schrift: denn sie ist es vorzugsweise, in welcher 
sich uns die Liebe Gottes offenbart. 

Zu solchen Ansichten und Ueberzeugungen gelangt der 
Naturforscher, indem er auf der Stufenleiter exacter Forschung 
weiter und weiter dringt. Freilich bleibt Mancher zu früh 



103 

stehen und glaubt die Natur von einem mehr oder weniger 
beschränkten Standpunkte aus beurtheilen zu können. Davon 
rühren die meisten jener mit Recht perhorrescirten Naturdar- 
stellungen her, bei denen man den Schöpfer in der Schöpfung 
vermisst. Theils wird derselbe geradezu weggeläugnet , theils 
mit der Naturkraft identificirt. Obgleich das Eine ebenso wider- 
sinnig wie das Andere ist, fehlt es leider nicht an Leuten, die 
mehr Sinn für das Barocke als für das Logische haben. Am 
meisten sind die Forscher zu beklagen — und anzuklagen — 
welche, mit kritischer Fähigkeit begabt und auf einem höheren 
wissenschaftlichen Standpunkte stehend, sich gleichwohl darin 
gefallen, dem grossen Publicum gegenüber mit materialistischen 
oder pantheistischen Phrasen zu coquettiren. Es ist grossen- 
theils eine Folge von oberflächlichen und tendenziösen Natur- 
darstellungen, dass die Naturwissenschaften in den Ruf ge- 
kommen sind, destructiv auf die Religion zu wirken — gewisser- 
maassen zur verbotenen Frucht des Paradieses zu gehören ! Nun 
wohl, so mögen Diejenigen sie unberührt und ungekostet lassen, 
denen sie giftig erscheint. Uns Anderen aber möge es vergönnt 
sein, den göttlichen Meister an seinem Werk zu erkennen, den 
Schöpfer in der Schöpfung zu bewundern und zu verehren. — 
Von der geognostischen Constitution der Erdrinde und von 
dem localen Auftreten der Erzfundstätten gelangten wir auf 
Seitenwegen zum innern Wesen des „Stoffes", bis wir hier in 
der „Kraft" die Grenze menschlichen Begriffsvermögens fanden. 
Begeben wir uns wieder zurück zur fasslichen Körperwelt. Die 
Erdrinde birgt, ausser metallischen Schätzen, noch Manches, 
worauf der praktische Bergmann seinen Schacht abteuft, und 
wobei er die Hülfe unserer Wissenschaftsgruppe I. in Anspruch 
nimmt. Wir wollen hiervon nur das Salz (Steinsalz) und die 
Kohlen (Stein- und Braunkohlen) nennen. Das für den mensch- 
lichen und thierischen Organismus unentbehrliche Salz, wie die 
für unsere Industrie und Cultur so überaus wichtigen, ja maass- 
gebenden Kohlen, hat die Natur zwischen gewissen Gesteins- 
schichten in fast unerschöpflicher Menge aufgespeichert. Beide 
liefern uns ein Zeugniss von den grossartigen Veränderungen, 
denen die Erdoberfläche im Laufe der Zeiten unterworfen war, 
und von den gewaltigen Kräften, welche sie herbeiführten. 
Meere verdunsteten und hinterliessen ihren Salzgehalt auf einem 



104 

ällmälig gehobenen Boden, "cler "'sich, wieder 'senkte "und Von 
ngüen Gesteinsmässeii bedeckt wurde. ' "Ueppige Moor- und 
WaTd : Vegetationen, die 'Jahrtausende lang fortwucherten,' wur- 
den endlich von 'Wässer ffberffüthet' und unter Schutt und 
Schlamm begraben"^— 'um nach abermaligen Jahrtausenden, ja 
naclT"einer unabsehbaren Reihe derselben, wieder aufzustehen 
und- cteüi SchoossHnde der irdischen Schöpfung, dem Menschen, 
zu nützlichen Zwecken zu dienen. Wie manches dieser Schöoss- 
tmcTer verbrennt 'Zeitlebens die Kohlen in seinem Ofen, ohne 
jemals I einen Gedanken aiTihre Entstehung und Geschichte da- 
mit* zu ' verbinden ! TFnd wie reich ist' dieser Stoff für das Nach- 
denken üiid die Forschung! Einem Bergmann j .hoffen wir, darf 
■fiäii nicht (üesen • Vorwurf machen. Namentlich an die Kohlen 
iaiüprt "siülr f ür"lhn "die" Betrachtung einer untergegangenen 
leTgenthümüchen Flora r und ~ Fauna, deren Wechsel üiid Ver- 
änderungen er : durch" so viele Formationen aufwärts und ab- 
wärt» 'verfolgen "kann/ "T£er ist es'," wo die organische Natur 
•weithin das anorganische 'Gebiet hineinragt, wo die Erdobef- 
fräöh'en'der Vbrwelt' durch "organisches Gebild belebt werden; 
wo dTe'Fflänze'ihr an die "Scholle geTbundeiies, das Thier- sein 

wanderndes' Leben "beginnt'. Beide Arten der Organismen, so 

viel können wir aus ih'feri'fosisilen besten ersehen, treten zuerst 
in" einer geringen Anzahl von * Species ünvoükominnerer Ge- 
schlechter' auf, sich dem damaligen "Endzustände " anpassend. 
-Eine wüchiefnde Vegetation entwickeHTsich in einer kohlensäiire- 
'reichen 'Treibhaus -Atmosphäre "lind gewährt" einer eiitsprechen- 
'den'Täuna ^Aufenthalt' uh<T Nährung. Aus den Ueberresten er- 
loschener Geschlechf er" keimen ,'' Unter dem Tausendjahr - Schritt 
"der ' r Zeft , ' >aUkommnere'' Gebilde empor, "das Naturgesetz der 
'Mannigfaltigkeit im Schönen 'und"" Zweckmässigen zu immer 
"grösserer Geltung bringend/" Welcher TfeichthUm "von Schönheit 
in dieser ' vörmensclilicEen ^ ohne uns 

"mehr" zurückzulassen ',' als 'vereinzelte Spüren seiner zerstörten 
"Form! Um so grösser aber ist für uns der materielle' und 
geistige Nutzen "dieser riesigen Vorschöpfung. Bergmann und 
•GeöRg'sihd bemüht^ ihiTftir das Menschengeschlecht auszu- 
beuten und dein wissbegiefigen Sohiie der Gegenwart seine auf 
geogene Vergangenheit gerichteten Fragen zu beantworten. In 
welcher Weise : haberi^ Pflanzen- und fhierleben ihren Ursprung 



105 

genommen? Lagen die Keime dazu bereits in jener pintonisch 
geschmolzenen Erdmasse? Wer wollte darauf eine entscheidende 
Antwort zu geben wägen? Nur so viel lässt sich folgern, dass 
auch das Erscheinen der organischen Welt — und zuletzt des 
Menschen — ein urbedingtes und urvorbere\tetes war, welches 
schwerlich eines neuen Eingreifens in den fort und fort sich 
entwickelnden Schöpfungsgang bedurfte. Unter den fortschreiten- 
den Phasen der Erdbildung entstand aus einer\)rganischen Spe- 
cies die andere, aus dem niederen Organismus der höhere. 
Dieser naturgemässe Entwicklungsgang hat zu tief eindringen- 
den Forschungen Veranlassung gegeben. Namentlich sind es 
Darwin 's scharfsinnige Ansichten über die Entstehung der Species 
im Pflanzen- und Thierreiche, welche neuerlich die Aufmerk- 
samkeit der Forscher auf dieses -wichtige Thema lenkten. Wie 
«6 so leicht bei neuen Forschungsrichtüngen geschieht, die das 
Interesse anspannen', ist man im ersten Eifer wohl auch hier 
in's Extreme gerathen. Die unendliche Formen-Mannigfaltigkeit 
der Pflanzen- und Thierwelt aus einer einzigen Species oder 
•vielmehr aus einem Zellenpaar abzuleiten , heisst ein kühnes 
Postulat aufstellen, dessen Beweiskraft in der Schwierigkeit des 
Gegenbeweises wurzelt. Schwerlich kann es in der Absicht der 
-Natur liegen, uns so zu sagen Kunststücke vorzumachen; son- 
dern wir können mit Sicherheit annehmen, dass der Schöpfer 
zur Erreichung seiner Ziele unter den möglichen Wegen den 
zweckmässigsten* wählt. Wäre es aber wohl das Zweckmässigste 
— wenn es eine organische Welt, wie die uns umgebende, her- 
vorzubringen gilt- 1 - diese unendliche* Formen^ Mannigfaltigkeit 
durch allmälige Veränderungen aus einer einzigen Ur- Species 
^entstehen zulassen? Warum sollten sich nicht, sowohl zu -ver- 
schiedenen Zeiten der Erdentwickelüng als auch gleichzeitig an 
"verschiedenen Orten der Erde, verschiedene Ur-Species ent- 
wickelt haben? Dieses mehrfache abweichende Schaffen ab ötia, 
lieben und nach einander, könnte der Natur nicht schwerer 
fallen, und müsste 'sogar leichter ztim Zwecke führen. als das 
einförmige. Bei erstierem war die Entstehung der Species an 
bedingende Verhältnisse geknüpft, die Wir uiis' als eine' ver- 
änderliche Function, als eine mathematische Formel' mit varia- 
blen Grössen vorstellen können. Diese Formel bedingte bereits 
in der Urzeit die gleichzeitige Bildung einer gewissen Mannig- 



106 

faltigkeit der Species, die sich dann später, im Sinne Darwins, 
noch ausserordentlich steigerte. Der Mensch steht als letzter 
und vollkommenster Ausdruck der Schöpfungsformel für die 
irdische Species da. Dass bei' Veränderung einiger Werthe in 
derselben, statt eines Menschen vielleicht ein Affe entsteht, 
(worauf man theils mit moralischem Schauder, theils mit einem 
gewissen Triumphe materialistischer Philosophie hingewiesen hat), 
braucht uns ebenso wenig zu beirren, als dass aus dem rohen 
Natursohne erst im Laufe von Jahrtausenden ein christlicher 
Culturmensch wurde, oder dass einige Menschenracen gar nicht 
befähigt scheinen, sich über die geistige Kindheit zu erheben. 
Der Begriff der Welt, der Schöpfung, schliesst die Begriffe der 
Mannigfaltigkeit, der allmäligen, stufenweisen Ent- 
wickeln g (zum Guten und Schönen) und des gegensei- 
tigen Nutzens der Dinge in sich, ja er ist mit ihnen iden- 
tisch. Das Gesetz der Mannigfaltigkeit aber, wie es durch jene 
allgemeine Species -Formel seinen Ausdruck findet, bedingte 
Manches, — oder Hess vielmehr seine Entstehung zu — was 
entweder in seiner Entwickelungsfähigkeit gleich Anfangs an 
engere Grenzen gebunden war oder in einer verfehlten Richtung 
verkümmerte. Eine Menschenseele, in welcher sich kein Trieb 
zum Höheren regt, welche weder von Religion noch Moral be- 
fruchtet wird, ist eine vergängliche, geschlechtslose Blüthe. 
Wenn auch ihr geistiger Stoff nicht verloren geht und zu neuen 
Organisationen dient, eine individuelle Frucht wird an ihr nicht 
erzeugt. Eine solche Ansicht ist ebenso begründet in der Natur, 
als sie der Bibelwahrheit von dem ausgesäeten, auf verschiedenen 
Boden fallenden Saamen entspricht. Die wahre Naturforschung 
befindet sich niemals jenseits des Gebietes der biblischen Offen- 
barung, deren göttliche Grösse eben darin besteht, dass sie dem 
kindlichen Gemüthe wie dem gebildetsten Geiste gleich ver- 
ständlich und wahr erscheint. Die Wissenschaft ist kein Er- 
forderniss zur Religiosität; wo aber das gründliche Wissen vor- 
handen, da öflnen sich dem nach religiöser Wahrheit strebenden 
Geiste neue lichtvolle Wege zur Erkenntniss. Wer bei der 
kindlichen Vorstellung verharrt, der Schöpfer habe Adam aus 
Thon geformt und ihn durch Einblasen seines Odems in einen 
Menschen umgewandelt, erleidet dadurch keinen unmittelbaren 
Nachtheil, aber er entbehrt des Vortheils, den uns eine richtige 



107 

Naturanschauung hinsichtlich der Auffassung und Anwendung 
des irdischen Lebens giebt. Als Hauptsache steht fest, dass die 
wissenschaftlich-religiöse und die kindlich-religiöse Ansicht darin 
vollkommen übereinstimmen: den gegenwärtigen Zustand der 
Schöpfung als den Ausdruck eines göttlichen Gedankens 
zu betrachten. Nur in Betreff der Art, wie dieser Gedanke 
zur Wirklichkeit wurde, weichen sie von einander ab. Jeder 
sucht seinen Gott auf der höchsten Vollkommenheitsstufe, die 
ihm sein geistiger Scharfblick erreichen lässt. Auch für den 
scharfsinnigsten Geist wird die Zeit nicht ausbleiben, wo er sich 
von der menschlichen Kurzsichtigkeit und von der Wahrheit 
überzeugt, dass zum Ausmessen der unendlichen Höhe jener 
Vollkommenheitsstufe kein irdischer Maassstab zureichend ist. 

Wir schliessen hier unsere Betrachtungen der anorganischen 
Natur, des ausgedehnten Beobachtungsfeldes und Forschungs- 
gebietes der Wissenschaftsgruppe L, ohne mehr gethan zu haben, 
als auf einige wenige der hervorragendsten Gegenstände darin 
hinzudeuten. Doch schon dies dürfte genügen, um selbst dem 
Laien einen Reichthum des Inhalts erblicken zu lassen, der sich 
für den wissenschaftlichen Forscher zu einer unerschöpflichen 
Fülle gestaltet. Fast die gesammte Schöpfungsfülle ist es, die 
sich vor dem forschenden Bergmann ausbreitet. Je mehr sich 
der Geist darin versenkt, um so mehr fühlt das Herz sich er- 
hoben. — 

Ganz übergangen dürfen hier nicht die Förderungen werden, 
welche den genannten Wissenschaften — besonders soweit sie 
auf den Bergbau Bezug haben — zu Theil geworden sind durch 
die Thätigkeit bergakademischer Lehrer Freibergs. Der Name 
Werners glänzt hier als ein Stern erster Grösse. Obschon er 
für unseren Horizont culminirt hat, obgleich die Werner'schen 
Forschungen zum Theil der exacten wissenschaftlichen Begründ- 
ung entbehrten, so gehört doch jeder grosse Geist zunächst 
seiner Zeit an, und es wäre ungerecht, ihn mit den Ansprüchen 
einer fortgeschrittenen Erfahrung zu beurtheilen. Auf dem 
grossartigen Werner'schen Fundament, bestand es auch im Ganzen 
nur aus roh behauenen Quadern, ist weiter gebaut worden, und 
ein grosses kunstreiches Gebäude erhebt sich jetzt darauf. Aber 
so hoch und mächtig es sich erhoben hat, die alten Quadern 
tragen es, und die Werner'sche Grundlage ist nicht gewichen. 



108 

Darum gedenkt der Bergmann noch heute ehrfurchtsvoll des 
Vater Werner. Auch wir thün es und sind dabei eingedenk, 
dass Werner zuerst es- war, der seinen Ruhm auf die Freiberger 
Bergakademie übertrug. Streng wissenschaftlicher Sinn und 
kritischer Systematismus charakterisiren diesen für sein Fach 
begeisterten Mann, tiessen ordnender Verstand und belehrendes 
Wort einen so mächtigen Einfluss auf die montanistischen Jünger 
und Faehgenossen seiner Zeit ausübten. Mit gründlicher Kennt- 
niss umfasste er Mineralogie, Geognosie, Bergbau- und Eisen- 
hüttenkunde, und war nebenbei noch manchen humanistischen 
Studien zugethan. Sern Nachfolger Mohs verdient es ebenfalls 
unter unseren akademischen Berühmtheiten genannt zu werden. 
Als Systematiker in der Mineralogie und besonders als Krystallo- 
graph : dürfte er noch* höher als Werner zu stellen sein; nur 
wurden seihe wissenschaftlichen Verdienste durch eine gewisse 
Einseitigkeit und Befangenheit beeinträchtigt, von denen sein 
formal so scharfsinniger Geist sich auch später nicht frei zu 
machen "wusste, als Mohs an der Wiener Üriivörsität seine Wissen- 
schaftsrichtung* 2u noch grösserer Entwiökelung brächte. Die 
formale, mathematische Seite 'War ihm stets zu sehr, ja fast 
einzig, die massgebende;' und sie müsste es sein, da manche 
Teele~^~' besonders 1 chemische — : Kenntnisse ihm in einem Grade 
abgingen*;" däss sie ihn nicht allein zu den sonderbarsten geo- 
logischen Ansichten verleiteten, sondern ihn auch die Minera- 
logie* fast mar als eine änöf'gäiiö'che Formenlehre darstellen 
Hessen:* ~ Dadurch Hielt er diese Wissenschaft in strenger,^ so 
zu* sagen' klösterlicher Äbgeschiederiheit von den arideren Wissen- 
schaften unserer Grüpp'6 f., und das zu einer Zeit, wo, durch 
die "Fortschritte der Chenüe und Physik, ein gemeinsames For- 
schen innerhalb dieser Gruppe sich bereits mächtig zu fegen 
begann. Werner, bei seinen umfassenden Kenntnissen und 
seinem"" Streben nach allseitiger Gründlichkeit,' würde unter 
solchen Umständen sicherlich kein formaler mineralogischer Klo- 
sterbruder geblieben; sondern durch die geöffneten Pforten der 
Wissenschaft * in die freie Natur getreten seih.' Allein* wir wollen 
damit "die grossen "Verdienste von Mohs 'nicht 'etwa verdunkeln^ 
Sondern "den schärfen Geist eines der deutschen Koryphäen der 
Ktyfct&Ilogräphie nur mit' dem "ihm zugehörigen "Schlagschatten 
vemlrea: ' : ' * •—.,- 



,109 

Die Metallurgie, d. i. die Lehre von der Gewinnung der 
Metalle aus ihren Erzen, nebst der Probirk un st und den zu 
beiden gehörigen Theilen der Chemie, Physik und Mathematik, 
wurden als zweite Doctrinen-Gruppe aufgestellt. Sie gehört nicht 
eigentlich dem specifischen Bergmanne, sondern dem ihm ver- 
brüderten Hüttenmanne an. Oftmals ist die Fachthätigkeit Beider 
innig verknüpft, ja in eine und dieselbe Hand gelegt. Eine 
scharfe Trennung wäre daher unmotivirt. 

Der Hüttenmann hat, als solcher, nichts mit dem Vorkom- 
men der Erze und ihrer Gewinnung zu thun. Das Erz ist ihm 
ein Rohstoff, den er zu Gute macht. Dadurch entgeht ihm 
vieles von dem Interesse, welches Mineralogie und Geognosie 
in die bergmännische Thätigkeit bringen. Allein wenn er auch 
nicht die schaffenden Naturkräfte einer grauen Urzeit belauscht, 
steht er der Natur und ihren Wundern deswegen nicht ferner. 
Er bedient sich der Naturkräfte der Gegenwart — und es sind 
ja dieselben weltbauenden, nie alternden Kräfte! — um das 
Metall dem Erze zu entringen. Er beherrscht die Macht des 
Feuers, leitet die chemische Verwandtschaft auf seine praktischen 
Ziele hin und weiss sich die Elemente dienstbar zu machen. 
Wie ein kleiner Schöpfer, ein deus ex machina, steht er vor 
seinem Schmelzofen, in welchem erstarrte Massen der Urzeit 
wieder in Fluss versetzt und gezwungen werden, das Jahr- 
tausende in ihnen verborgene Metall zu nützlichen Zwecken 
der Gegenwart herzugeben. Dabei bilden sich Schmelz- und 
Sublimationsprodukte, welche an Aehnliches in der Natur erinnern 
oder die Wissbegier in anderer Beziehung reizen. Ersterenfalls 
knüpfen sich Schlüsse daran, welche für die Geologie, und 
letzterenfalls Untersuchungen, welche für die Chemie und Phy- 
sik zu interessanten Beiträgen führen können. Besonders aber 
sind es die aus ihrer Haft befreiten Metalle, welche einen reichen 
Stoff zu Betrachtungen und Forschungen bieten. In den für 
den Menschen so überaus nutzbaren und wichtigen Eigen- 
schaften der Metalle liegt eines der offenkundigsten Zeug- 
nisse göttlicher Weisheit und Vorsehung, welche aus der anor- 
ganischen Natur abgeleitet werden können. Die Eigenschaften 
des Eisens (in seinen drei Kohlenstoffverbindungen als Roheisen, 
Stahl und Stabeisen), Silbers, Goldes, Platins, Kupfers, Bleies, 
Zinks u. s. w. stehen als treueste Diener des in der Cultur 



110 

vorwärts strebenden Menschengeistes da, als Diener, welche nur 
eine göttliche Vorsehung in Urzeit vorausbestimmen konnte, 
um sie einst dem jüngsten Schöpfungssohne, dem Menschen, 
an die Hand zu geben. 

Müssten wir nicht fürchten, unseren einleitenden Aufsatz 
allzuweit auszudehnen, so würden wir auf diesem reichen Ge- 
biete für teleologische Betrachtung länger verweilen. Inzwischen 
können wir um so eher darauf verzichten, als die Beziehungen 
der Metalle zur Menschencultur grossentheils so einleuchtend 
und naheliegend sind, dass sie selbst der Beobachtung des Laien 
nicht entgehen können. Nebenbei sei es bemerkt, dass dagegen 
gewisse, namentlich der seltneren Metalle sich hinsichtlich ihrer 
nutzbaren Eigenschaften unseren teleologischen Betrachtungen 
zu entziehen scheinen. Weder haben sie, so weit wir es be- 
urtheilen können, eine wichtige Function bei der Bildung unserer 
Erde gehabt, noch leisteten sie uns bis jetzt irgend welche er- 
heblichen Dienste. Die Fortschritte der Wissenschaft können 
uns hierüber möglicherweise einstmals eines Bessern belehren. 
Allein auch wenn dies nicht der Fall sein sollte, ja wenn sich 
die Entbehrlichkeit manches Metalles in überzeugender Weise 
nachweisen Hesse, steht dies, wie wir sahen, keinesweges im 
Widerspruche mit den göttlichen Schöpfungszwecken; die nicht 
bloss auf das Notwendigste und Unentbehrliche gerichtet sind. 
Die Kräfte, welche das Nützliche schaffen, haben Spielraum 
genug, um durch freie Combination ihrer Thätigkeit das Mannig- 
faltige hervorzubringen. Die mathematischen Formeln, welche 
das gegenseitige Wirken derselben beherrschen, entsprechen für 
gewisse Werthe ihrer Variablen dem Notwendigen, ohne andere 
Werthe auszuschliessen. Dies bedingte, wie wir bereits erfuhren, 
die Vielgestaltigkeit der Species in der organischen Natur; es 
bedingte, wenn wir es populär aber freilich im unrichtigen 
Sinne ausdrücken, die Entstehung von Kraut und Unkraut, 
Thier und Unthier. Höchst wahrscheinlich sind die Metalle 
und überhaupt alle sogenannten chemischen Elemente — deren 
wir gegenwärtig über 60 kennen — keine einfachen Stoffe, ob- 
wohl möglicherweise dem Menschen die Mittel zu ihrer weiteren 
Zerlegung nicht zu Gebote stehen. Sind sie aber durch Com- 
bination weniger, noch einfacherer Stoffe (oder kraftbegabter 
Atome) entstanden, so haben wir hier wieder den Fall jener 



111 

eben gedachten Formel, welche die nützlichen Metalle bedingte, 
ohne eine Mannigfaltigkeit der Metalle überhaupt au szuschli essen. 
So entstanden, kann man sich vorstellen, z. B. neben Kalium 
und Natrium auch Cäsium und Rubidium. Vielleicht darf man 
letztere als Alkalimetalle einer grösseren Erdtiefe bezeichnen, 
deren Bildungsbedingungen an Umstände geknüpft waren, diö 
zum Theil mit dieser Erdtiefe zusammenhängen. Oder es steht 
ihre Bildung mit Urzuständen in Verbindung, die noch vor 
dem isolirten Auftreten der planetarischen Massen unseres Son- 
nensystems zu suchen sind. Doch wir befinden uns hier, wenn 
auch innerhalb der Metalle, jedenfalls etwas allzufern von dem 
Gebiejte der Metallurgie. 

Schon aus unseren obigen Andeutungen ergiebt sich, dass 
Chemie und Physik die eigentliche, wissenschaftliche Seele der 
Metallurgie bilden. Manches, was im vorigen Abschnitt von 
diesen beiden Wissenschaften — namentlich von der Chemie — 
gesagt wurde, kann daher auch auf die Metallurgie bezogen 
werden. Dennoch haben wir letztere nicht der Chemie unter- 
geordnet, weil sie in ihrer grossartigen praktischen Ausführung 
ganz eigentümlicher Kenntnisse und Vorrichtungen bedarf, 
welche nicht allein besondere Studien erfordern, sondern auch 
besondere Fähigkeiten des Geistes in Anspruch nehmen. Wäh 
rend Mineralog und Geognost, indem sie die anorganische Schöpf- 
ung studiren, grösstenteils auf die Vergangenheit, also rück 
wärts, schauen, ist der speculative Blick des Metallurgen vor- 
wärts, auf die praktische Gegenwart und Zukunft, gerichtet, 
Während erstere entziffern, muss letzterer erfinden. Die me 
tallurgische Praxis, grösstenteils -auf der Anwendung chemischer 
Processe beruhend, bewegt sich auf einem fasst so ausgedehnten 
Felde der Speculation wie die Chemie selbst. Die Möglichkeit 
zweckgemässer Veränderung, zeit- und ortgemässer Verbesser- 
ung, ist hier beinahe eine unerschöpfliche zu nennen. Indem 
aber der Hüttenmann bei dieser Beweglichkeit und Verschieb- 
barkeit des chemischen Gerüstes zugleich auch die ökonomische 
Seite — den vor allem wichtigen Geldpunkt — im Auge be- 
halten, und als Verkäufer und Käufer auf den Markt des prak- 
tischen Lebens treten muss, hat er so verschiedenen Anforder- 
ungen zu genügen, dass sie keinesweges unter die an einen Che- 
miker zu stellenden subsummirt werden können. 



112 

Als berühmte Lehrer der Metallurgie an der Bergakademie 
von Freiberg und zugleich als wirkungsreiche Förderer der 
metallurgischen Praxis verdienen unter den Verstorbenen be- 
sonders Geliert, Lampadius und Plattner genaiint zu werden. 
Letzterer hat sich ausserdem durch Erweiterung und Vervoll- 
kommnung der Löthrohrprobirkunst, sowie durch seine muster- 
haft genauen chemisch-analytischen Arbeiten ein unvergängliches 
Verdienst erworben. Die grossen Fortschritte und eminente 
Ausdehnung des Hüttenwesens auf den Freiberger Schmelzhütten, 
obwohl sie von ehemaligen Schülern der Freiberger Akademie 
herrühren, kann sich dieselbe natürlich nur mittelbar zur Ehre 
rechnen. 

Die Bergbaukunst und Markscheidekunst nebst ihren 
mathematischen Hilfswissenschaften stehen als älteste und daher 
ehrwürdigste bergmännische Künste da. Die Bergbaukunst, 
als Finderin der Erze und anderer nutzbaren Fossilien, ist 
die Mutter vieler grossen Entdeckungen in den Gebieten der 
Mineralogie, Geognosie, Chemie und Physik. Namentlich die 
drei ersten dieser Wissenschaften würden zahlreiche der wichtig- 
sten Thatsachen und der sich daran knüpfenden Folgerungen 
entbehren, wenn ihnen der Bergbau nicht das Innere der Ge- 
birge aufgeschlossen hätte. Des Bergmanns Grubenlicht war 
die erste und ist jetzt noch eine unentbehrliche Leuchte im 
dunklen Steinreiche. Das Geist -Erhebende in der Betrachtung 
der grauen geologischen Vorzeit wird dem in die Grube ein- 
fahrenden Bergmann in voller Kraft zu Theil, wenn jene Wissen- 
schaften ihn dabei begleiten; in grösserer Kraft und Frische 
als dem in seinem Studirzimmfcr beschäftigten Gelehrten. Denn 
ersterer erblickt im natürlichen Connex und in situ, was letz- 
terem nur als losgetrennte Thatsache vor Augen kommt. Der 
Bergmann dringt ein in jene, trotz aller wissenschaftlichen Auf- 
klärung immer noch dunklen Naturwerkstätten, wo einst die 
Erze aus einer uns unerreichbaren Erdtiefe emporstiegen, um 
hier von Starrheit gefesselt zu verharren, bis des Bergmanns 
Schacht diesen Zauber löste. In der Art und Weise aber, wie 
die Erze und ihre zahlreichen mineralischen Begleiter auf Erz- 
fundstätten vorkommen, hat die Natur mit eigener Hand die 
Entstehungsgeschichte derselben geschrieben. Es ist eine Runen- 
schrift, deren Entzifferung allen wissenschaftlichen Scharfsinn 



113 

in Anspruch nimmt. Nicht selten geht es den Naturforschern 
damit, wie den Schriftgelehrten mit den Deutungen alter Schrift- 
und Zeichen- Denkmäler — man findet nicht bloss eine Les- 
art, sondern mehrere; und schliesslich erscheint nichts wahr- 
scheinlicher, als dass keine die vollkommen richtige ist. In- 
zwischen müssen wir bedenken und können wir uns damit 
trösten, dass ja die Gottheit nicht etwa einen Preis darauf ge- 
setzt hat, die Geheimnisse ihrer Schöpfung zu ergründen. Soweit 
das Streben einer solchen Ergründung wohlthätig auf unseren 
Geist und segensreich auf das Leben einwirkt, belohnt es 
sich durch sich selbst. Auch wo es nicht durch eine voll- 
kommene Ergründung der Wahrheit gekrönt wurde, diente es 
unserem Geiste als erhebender Genuss und als gesunde Gym- 
nastik. Mit dieser tröstlichen Ueberzeugung kann sich der Berg- 
mann an die Enträthselung der unterirdischen Wunder und 
Runen machen. Möge er fortfahren, uns dabei reiche Erze und 
interessante Mineralien aus der Grube zu bringen, und er kann 
des herzlichen Glückaufs ! der gesammten Wissenschaftsgruppen 
überzeugt sein. Denn nur so lange der Bergbau Ausbeute giebt, 
kann eine Bergakademie bestehen und der Metallurg seine Kunst 
anwenden. Dass wir, nach so manchen Hindeutungen auf die 
intellectuellen Wirkungen des bergmännischen Studiums, schliess- 
lich diesen rein praktischen Ausspruch thun, möge uns noch- 
mals daran erinnern, dass der Bergmann, als solcher, zunächst 
ein praktischer Mann sein muss. Aber er braucht nicht ganz 
und gar in der Praxis aufzugehen. Seine Fachthätigkeit ist 
vorzugsweise dazu geeignet, eine wissenschaftliche Richtung und 
höhere geistige Anregung damit zu verbinden. Der in die Grube 
fahrende Bergmann, besonders wenn er ein akademisch gebildeter 
ist, hat neben seinem praktischen Berufe zugleich die Function 
eines Abgeordneten der Wissenschaftsgruppe I. Sein „Schlägel 
und Eisen" kann in beiden Richtungen nützlich sein, und 
schon vielfach hat es sich so bewährt; darum steht es sowohl 
im praktischen als theoretischen Gebiete in hohem Ansehn, 
ja es bildet das bezeichnendste Symbol für das gesammte berg- 
männische Studium. 

Indem wir mit vollem Rechte die Bergbaukunst — welche 
das Erz für Praxis und Wissenschaft fördert — so hoch stellen, 
dürfen wir nicht vergessen, wie wesentlich sie hierbei von ihren 

8 



1U 

mathematischen Hülfswissenschaften unterstützt wird. Es gilt 
dies besonders von der Bergmaschinenlehre und überhaupt von 
der Mechanik. Obwohl wir letztere der vierten — mathe- 
matischen — Gruppe zugezählt haben, finden ihre Lehren doch 
vorzugsweise Anwendung beim Bergbau; weniger beim Hütten- 
wesen. Uniäugbar verdankt namentlich der Sächsische Berg- 
bau seinen anerkannt musterhaften Zustand grossentheils der 
Vollkommenheit seiner maschinellen Vorrichtungen. Nur mit 
Hülfe derselben konnte es einem grossartigen und doch zugleich 
bis in's Detail durchdachten und auf möglichste Oekonomie 
gerichteten Betriebe möglich werden, auch sehr arme Erze in 
grosser Teufe zu gewinnen. Allein niemals ist hier das Feld 
der Erfindung und Spekulation geschlossen. Immer neue Ver- 
anlassungen bieten sich dem mathematischen Scharfsinne und 
dem praktischen Verstände zur erfinderischen Bethätigung. Das 
Sinnen und Rechnen des Maschinenmannes, welches auf den 
mathematischen Weltgesetzen der Kraft fusst, müssen, wie die 
Schwungräder seiner Dampfmaschinen, in lebendiger Bewegung 
sein. Nimmer darf längerer Stillstand eintreten ; denn die Gru- 
ben werden tiefer, die nutzbaren Metalle billiger, die Arbeits- 
löhne eher höher, als niedriger, und der Hüttenmann bedarf 
einer gesteigerten Produktion, um günstige Erfolge bei ärmeren 
Erzen zu erzielen. Um so belohnender aber ist die Thätigkeit 
des Maschinenmannes, wenn sie wesentlich dazu beizutragen 
vermag, diesen ganzen ineinandergreifenden Betriebs-Organismus, 
selbst unter ungünstigen Verhältnissen, im lebendigen Schwünge 
zu erhalten. 

Um Allen gerecht zu werden und Jedem das Seine zu geben, 
müssen wir schliesslich noch der Civilbaukunst und des Zeich- 
nens gedenken, nicht bloss als helfender Elemente für die berg- 
männische Praxis und zum Theil auch für die Theorie, sondern 
zugleich weil hier im bergmännischen Studium die einzige Mög- 
lichkeit angebahnt ist, dass die schöne Kunst mit ihren, das 
Gemüth erhebenden Gaben zur Veredelung bergmännischen Le- 
bens beitragen kann. Wissenschaft und Kunst mit den ent- 
sprechenden Gebieten der Wahrheit und Schönheit stehen nur 
bei einseitiger, pedantischer Auffassung als völlig getrennte 
Geistesrichtungen da. Gleich wie die Wahrheit im schönen 
Gewände ansprechender wird, und die Schönheit, ohne wahr 



115 

zu sein, an Bedeutung verliert, können auch Wissenschaft und 
Kunst sich zu einander gezogen fühlen, sich gegenseitig unter- 
stützen und fördern. Beide haben den ebenso wohlthätigen als 
hohen Zweck, die trockne Prosa der alltaglichen Lebenspraxis 
mit etwas Edlerem, Höherem zu durchdringen, was unsern 
Geist weder zur Maschine, noch zum Einsiedler werden lässt. 
Darum möge auch der ernsteste, strebsamste Bergmann die 
schöne Kunst nicht ganz von sich abweisen, sondern sie, soweit 
praktisch thunlich, mit den nützlichen Künsten des Bergbaues 
und Hüttenwesens zu vereinen suchen. In solchem Sinne, mit 
Befriedigung können wir es aussprechen, findet man die Stell- 
ung der schönen Kunst zur bergmannischen Praxis an unserer 
Akademie aufgefasst. 

Von hervorragenden Männern in dem umfassenden Gebiete der 
Bergbaukunst, Bergmaschinenlehre, Markscheidekunst und Mecha- 
pik sind nicht bloss an der Bergakademie, sondern auch in der Ver- 
waltung des Sachsischen Bergbaues gar viele thätig gewesen. Von 
akademischen Lehrern nennen wir Charpentier (später Berghaupt- 
mann), Werner, Lempe, Kühn; letzterer zugleich als der getreueste 
Verkünder und Vertheidiger Werner'scher Geologie dastehend, 
zu einer Zeit, wo der Kampf gegen die neptunischen Lehren 
bereits zu grosser Lebhaftigkeit entbrannt war. Auch Brendel'* 
Verdienste um das Bergmaschinenwesen und den Bergbau können 
zum Wirkungsgrad der Akademie gehörig und denselben erhöhend 
betrachtet werden, um so mehr als dieser tiefdenkende Mann, 
nach seiner kurzen Lehrerthätigkeit, in so mancher wissenschaft- 
lich fördernden Beziehung zur Bergakademie gestanden hat. 
Theils in letzterer Hinsicht, theils weil die geschäftliche Ver- 
waltung der Bergakademie dem Königlichen Oberbergamte unter- 
stellt ist, verpflichtet uns der Dank zur Nennung, unvergesslicher 
Namen, wie von Heinitz, von Oppel, Pabst von Ohain, von Trebra, 
von Herder, Freiesleben, von Weissenbach, von denen mehrere 
mit wissenschaftlichem Glanz umgeben sind. Bei solchem Ge- 
denken der hervorragendsten Förderer unserer Akademie in 
jenem Kreise, möge es uns — als Ausnahme von unserem Prin- 
cip, hier nur von Verstorbenen zu reden — gestattet sein, 
unserm hochverehrten Oberberghauptmann Freiherrn von Beust 
die Anerkennung zu Theil werden zu lassen, dass unter seiner 
einsichtsvollen und anregenden Leitung, neben dem Sächsischen 

8* 



116 

Bergbau auch die Freiberger Bergakademie ihre höchste Blttthe 
im vergangenen Jahrhundert ihres Bestehens erreichte. — 

Nach diesem Ueberblick der drei Gruppen charakteristisch 
bergmännischer Doctrinen in Bezug auf den wissenschaft- 
lichen Genuss und die geistige Erhebung, welche sie ge- 
währen, erscheint es uns von Wichtigkeit, diese letztere in un- 
mittelbarer Beziehung zur christlichen Religion zu bringen. 
Dass die geistige Erhebung, zu welcher uns eine naturgemässe 
Weltanschauung fahrt, eine religiöse genannt werden muss, 
bedarf keiner weiteren Erläuterung, wohl aber, dass sie eine 
christlich-religiöse sei. Das Buch der Natur, von Manchen 
mit so grosser Verkennung als nicht übereinstimmend mit 
dem Buche unserer Religion betrachtet, ist vielmehr, richtig 
aufgefasst, der treueste Commentar der Bibel. Die Sprache 
der Bibel allerdings kann nicht übereinstimmend sein mit der 
Sprache eines Naturforschers des neunzehnten Jahrhunderts. 
Wäre sie es, so würden die Jugendvölker der Vorzeit, an welche 
sie zunächst gerichtet war, sie nicht verstanden haben. Zu den, 
im geistigen Kindesalter stehenden Menschen musste in kind- 
licher, bilderreicher Sprache geredet werden, — wir Erwachsene 
besitzen Einsicht genug,, oder sollten sie doch besitzen, um aus 
dem biblischen Worte den ewig wahren, göttlichen Kern heraus- 
zufinden. In solchem Sinne hat zwischen der Natur und dem 
göttlichen Wort niemals ein Widerspruch bestanden. Wo man 
ihn anzutreffen glaubt oder vorgiebt ihn. anzutreffen, liegt der 
Grund entweder in einem verzeihlichen Irrthume oder in ab- 
sichtlicher Täuschung. Entweder wird die Natur oder die Bibel 
unrichtig gedeutet — oder es ist gar beides der Fall. Das sind 
menschliche Verirrungen der traurigsten Art. Wir brauchen 
sie nicht näher zu kennzeichnen; denn wo sie überhand ge- 
nommen haben, verrathen sie sich dem Forscherauge nur all- 
zuleicht durch hoch aufgeschossenes, üppig wucherndes Unkraut 
oder durch sterile Versumpfung. In beiden gedeiht das Leben 
der Völker nicht, und am wenigsten das des Geistes. 

Aus der Natur Beweise zu entnehmen, nicht allein für das 
Dasein eines Schöpfers und für eine unaufhörlich zu höherer 
Vollkommenheit schreitende Schöpfung, sondern auch für die 
göttliche Mission Christi, ist — besonders in unserer polemisch 
skeptischen, durch theologische Kämpfe und exegetische Strausse 



117 

charakterisirten Zeit — von grosser Bedeutung. Derartige Be- 
weise, die dem wissenschaftlichen Forscher, welcher in die Na- 
tur eindringt, wie ein überreicher Quell entgegensprudeln, stärken 
und stählen den Geist gegen alle Skeptik und Polemik der kunst- 
geübten Wortfechter. Wir hören den immer lauter werdenden 
Streit über die Persönlichkeit Christi, ohne dass er uns aufregt 
oder berührt. Wir erblicken Christus von den streitenden Par- 
teien nach drei verschiedenen Anschauungen aufgefasst: als 
den eingebornen, wunderthätigen Gottessohn — als den für 
alle Zeiten in höchster Weisheit und sittlicher Reinheit da- 
stehenden Menschengeist — und als einen, aus den Lichtnebeln 
der Weltgeschichte zu einem Sterne verdichteten Mythus. Für 
welche dieser Auffassungen — wenn es sich dabei nicht bloss 
um Glauben, sondern um innerste Ueberzeugung handelt — 
sollen wir uns entscheiden? Ein Beweis von der Folgerichtigkeit 
und Schärfe eines mathematischen lässt sich für keine derselben 
aufstellen ; am wenigsten jedenfalls für die letztere, die zu sehr 
mit dem im Widerspruch steht, was wir erfahrungsmässig von 
der Ueberlieferungstreue der Geschichte jener Zeit wissen. 1 ) 
Ueberhaupt aber dürfte es hier verlorene Mühe sein, nach einem 
directen Beweise zu forschen, und nach einem logischen Schlüsse 
zu streben, dessen Prämissen uns seit fast zwei Jahrtausenden 
entrückt sind. Denn eine solche Zeit trennt uns von der 
Persönlichkeit Christi. Doch warum bemüht man sich, die- 
selbe aus dem Schutt der Geschichte hervorzugraben ? Haben 
wir nicht Christi Lehre, die heute noch ebenso lebendigen 
Wortes und geistesfrisch zu uns spricht als bei ihrer ersten 
Verkündigung? Bedarf eine Lehre, in welcher sich die reinste 
göttliche Wahrheit kundgiebt, hoch einer eigenhändigen Unter- 
schrift und Besiegelung Gottes? Wem das Göttliche nicht an 
dessen Eigenschaften erkennbar ist, dem wäre selbst durch eine 
solche Verbürgung wenig geholfen. Uns genügt das Vorhanden- 
sein der Lehre Christi. Wer sie den Menschen zuerst verkün- 
dete, ein Gottessohn oder ein göttlich erleuchteter Menschen- 
geist, er hat es im Sinne der Gottheit gethan. Die Verkündig- 
ung der christlichen Lehre — die Erscheinung Christi — war, 



*) Man sehe hierüber unter anderem die interessante Schrift Tischendorf' s: 
Wann wurden unsere Evangelien verfasst? 



118 

nach den eigenen Aussprüchen der heiligen Schrift, eine von 
Ewigkeit her beschlossene. Wie vollkommen vereint sich dieser 
Ausspruch mit unserer naturwissenschaftlichen Weltanschauung! 
Der göttliche Schöpfungsgedanke, nach welchem die Welt sich 
aus einem Keime entwickelte, schloss bereits auch die christ- 
liche Lehre in sich. Sie trat für uns an das Licht, als die 
Zeit dazu gekommen war, und bildete eine göttliche Blüthe an 
dem Baume des Menschengeschlechtes, der niemals wieder eine 
gleiche Blüthe tragen wird. Doch sicherlich trug und trägt er 
andere Blüthen, welche, wenn sie auch weniger rein göttlichen 
Ursprungs sind, und daher zu keiner solchen unvergänglichen 
Frucht für das höchste Heil des Menschen werden können, 
dennoch ebensowohl im Schöpfungsplane lagen. Die Geschichte 
ist reich an Menschen mit höherer Mission; aber sie kennt 
nur einen einzigen Messias. Welcher Forscher, der sich ernst- 
lich und tief mit dem Studium der Natur beschäftigt hat, sollte 
es im Ernste für möglich halten, dass der Schöpfer der Welt 
an der geistigen Entwicklung des Menschen weniger Theil 
nähme als an dem allmäligen Aufbau der planetarischen Na- 
tur? Nun wohl, was die geologischen Perioden bei letzterer 
sind, das sind die grossen Geschichts- und Culturperioden bei 
ersterer. Was in der Schöpfung eine Folge der unter dem 
Gesetz stehenden Kräfte war, das wurde bei der geistigen Ent- 
wicklung des Menschengeschlechts durch hochbegabte Geister 
herbeigeführt. Auch sie waren zunächst nur eine Folge ihrer 
Zeit, doch sie besassen die Macht, ihre Zelt in neue Bahnen 
zu lenken. Unter den brandenden Wogen der Weltgeschichte 
reift in der Tiefe die Perle der Wahrheit; Sturm und Wogen 
gehen vorüber, aber die Perlen sammelt der forschende Menschen- 
geist;. Das Brausen des gebärenden Meeres darf uns nicht irre 
machen an der friedlichen Bedeutung des zu unserm Heile 
Geborenen! So glauben wir denn aus innerster Ueberzeugung 
an den gottgesandten Messias, und verlangen nicht — dass 
Er sich uns durch Wunder beglaubige. Ob er sie wirklich ge- 
than hat? Ob nicht? Ist es nicht allzu kindlich, danach zu 
fragen? Bedürfen wir, umgeben von den Wundern der Natur, 
noch einer anderen Art von Wundern? Das müssten jedenfalls 
unnatürliche sein. Wer wird es der Gottheit zumuthen, dass sie 
sich durch — Schwarzkünstlerstückchen documentire ? ! 



119t 

Sicherlich ist der uralte Kampf für die christliche Religion 
und Kirche niemals mit grösserer Verblendung geführt worden, 
als zu einer Zeit, wo er sich gegen die Erkenntniss d^r Na- 
tur richtete. Möge er sich gegen die falschen Deuter der Na- 
tur wenden; doch mit den Waffen der Ueberzeugung, nicht 
mit denen der Vernichtung! Gott und Natur, Schöpfer und 
Schöpfung, sind zusammengehörige, für uns untrennbare Be- 
griffe. Eine Religion, welche nicht nur einseitig ihren Stütz- 
punkt in einem dieser Begriffe finden will, sondern den andern 
sogar für verdammungswürdig erklart, beraubt sich selbst eines 
wesentlichen Theiles ihrer Stärke — sie muss früher oder später 
dem Stärkeren weichen. Die Macht der Naturwahrheit, wie sie 
uns durch die Naturwissenschaften offenbar wird, wächst mit 
unwiderstehlicher Gewalt und zersprengt alle Widerstände, die 
sich ihr entgegenstemmen, seien es harte Schädel oder dicke 
Mauern. Die Werke der Kraft, welche Atom au Atom kettet, 
Welten baut und sie zu einem lebendigen Organismus verbin- 
det, sollen dem höher strebenden Menschengeiste ebensowenig 
ein Geheimniss bleiben als die Sprache der Propheten und die 
Lehre des Messias, Denn alle vereinigen sich und unterstützen 
einander zu gleichem Zwecke : dem Menschen das Heil zu brin- 
gen und ihm seine göttliche Bestimmung zu verkünden. In 
den Naturwissenschaften befindet sich der menschliche Geist auf 
einer der erhabensten und erfolgreichsten Bahnen, die er ein- 
zuschlagen vermag. Die Culturstufe eines Volkes wird, nächst 
seiner Auffassung der Religion, durch nichts vollkommener an- 
gedeutet als durch seine Stellung zu den Naturwissenschaften. 
Für die exacte Kenntniss der Natur vermag selbst die Blüthe 
der Kunst keinen Ersatz zu bieten. Die Kunst verschönt, die 
Wissenschaft ergründet das Leben. Die Kunst richtet unsern 
Blick auf das Höhere, aber sie zeigt uns nicht den Weg, um 
es zu erreichen. Sie lässt eine Kluft zwischen Natur und Gott, 
Schöpfung und Schöpfer, in welcher jene grossen Culturvölker 
der Vorzeit ihren Untergang fanden, denen die vermittelnde 
christliche Religion und die leitende Naturwissenschaft fehlten. 
Aegypter, Griechen und Römer, so gross sie in der Kunst da- 
standen, wurden durch dieselbe nicht vor dem Verderben be- 
wahrt, so wenig als durch ihre klassische Bildung und philo- 
sophische Richtung« Die Völker Asiens, mit ihrer zum Theil 



120 

Jahrtausende alten kunstreichen Cultur und ihren auf philo- 
sophischer Grundlage erbauten Religionssystemen, stehen noch 
heute als kindliche Empiriker im Naturgebiete da. Durch die 
Naturwissenschaften haben wir sie überflügelt, und die mit wis- 
senschaftlicher Consequenz von uns ausgebeutete Natur hat we- 
nigen christlichen Völkern die physische Ueberlegenheit in allen 
Welttheilen verliehen. — 

Ueberblicken wir die einzelnen Bilder, welche uns das 
höhere Geistesleben des Bergmanns zur Anschauung brach- 
ten, so finden wir, dass sie sämmtlich unter die Kategorie eines 
kosmisch-religiösen Geistes zusammengefasst werden kön- 
nen. Die kosmische und zugleich christliche Auffassungsweise 
des Bergmanns, welche die göttliche Offenbarung durch Natur 
und Wort in sich zu vereinen sucht, bildet eine eben so mäch- 
tige als segensreiche Triebkraft im Organismus der Seele. Von 
ihr aus dringt Leben und Wahrheit in alle Theile unseres geisti- 
gen Ichs. Jede grosse Frage, welche wir an Vergangenheit, 
Gegenwart oder Zukunft, an die Natur oder an das Leben, an 
die Kraft oder an den Geist richten, wird uns vom kosmisch- 
religiösen Standpunkte aus beantwortet. Da regt sich denn zuerst 
das dem edleren Menschen so tief eingewurzelte Verlangen nach 
Unsterblichkeit. Haben wir ein Leben im Jenseits zu erwarten? 
Für uns ist diese Frage bereits beantwortet. Ihre Bejahung ist 
eine nothwendige Folge der kosmisch -religiösen Auffassung. 
Schöpfung und heilige Schrift verbürgen uns in übereinstim- 
mendster Weise, dass das irdische Leben eine vorbereitende 
Thätigkeit für ein vollkommeneres Dasein ist. Durch solche 
Ueberzeugung thront das Glück in der Seele des Niedrigsten, 
und ohne sie wird das Leben des mächtigsten Herrschers zur 
traurigsten Selbsttäuschung. Wer sie aus aller uns in Natur 
und Wort zu Theil gewordenen Offenbarung nicht zu gewinnen 
vermag, wer das irdische Leben bloss als ein vom Zufall be- 
herrschtes Schauspiel und den Menschen als Epilog einer spie- 
lenden Natur betrachtet, steht entweder auf einer niederen Stufe 
des Geistes oder der Forschung. Auch ein an und für. sich 
scharfsinniger Kopf, wenn es ihm an gründlicher Kenntniss 
mangelt oder wenn er von Eitelkeit befangen ist, kann sich in 
einem sophistischen Netzwerk verstricken, von dem er wähnt, 
dass es der gesammten Menschheit über den Kopf gezogen sei 



121 

oder gezogen werden müsse. So geht es manchen philosophi- 
schen Netzstrickern, deren Nadel ein eitles Werkzeug und deren 
Faden ein Hirngespinnst ist. Die Maschen dieses Netzes sind 
für uns ein zu geringes Hinderniss, um uns am Durchschlüpfen, 
geschweige denn — am Durchschauen zu hindern ! Ein For- 
scher, welcher der Schöpfungsentwickelung gefolgt ist, sieht mit 
anderen Augen, als ein mit abstrakter Denkkraft arbeitender 
Geist, der die concrete Erfahrung verschmäht. — 

Ein kosmisch -religiöser Geist findet seinen Reflex im sitt- 
lichen Charakter. Die Moral kann auch unabhängig von der 
Religion und richtigen Weltanschauung auftreten ; wo aber letz- 
tere vorhanden sind, bedingen sie die Moral. Seit ältester Zeit 
hat sich der Bergmannsstand den Ruf guter, sittlicher Eigen- 
schaften erworben und bewahrt. Treue, Ausdauer, Genügsam- 
keit, Ordnungsliebe, Nüchternheit, Bescheidenheit und manche 
andere lichtvolle Charakterseiten dienen ihm zur Zierde. Sie 
sind nicht bloss die Folge jener Geistesbeschaffenheit, sondern 
wir finden sie zugleich begründet in einem Berufe, der den 
Bergmann so vielfach mit der erhabenen Natur, mit den Schauern 
der Tiefe und den gefahrdrohenden Naturkräften in Berührung 
bringt, ihm die Freude in der Schöpfung wie den Ernst des 
Lebens zeigt. Mühevoll und beschwerlich ist sein Tagewerk, 
aber es härtet seinen Körper und lässt ihm sich des sauer Er- 
worbenen doppelt erfreuen. Solche Verhältnisse erzeugen auch 
ausserhalb des Bergmannsstandes einen gesunden Kern im Volke, 
einen moralischen Charakter, welcher nicht allein Gutes in sich 
birgt, sondern auch durch Belehrung für Gutes empfänglich ist. 

Eine derartig bedingte moralische Grundlage kann nicht 
ohne Einfluss auf den socialen Charakter des Bergmanns 
bleiben. Doch wirkt die Art ihres Bedingtseins hier nicht aus- 
schliesslich günstig. Man rügt mitunter am Bergmanne eine 
gewisse Abgeschlossenheit und Zurückhaltung, eine laue Theil- 
nahme an den Interessen Anderer, sowie eine Geringschätzung 
mancher herkömmlichen Formen und Zustände der Gesellschaft. 
So wenig das Thatsächliche hieran in Abrede zu stellen ist, so 
sehr dürfte man dem Bergmanne in den meisten Fällen Un- 
recht thun, wenn man ihm dabei andere Motive zur Last legen 
wollte als die, welche sich einfach aus seiner besonderen Be- 
schäftigung ergeben. Der Bergmann bildet nun einmal durch 



122 

Studium und Beruf eine eigentümliche Kategorie in der Man- 
nigfaltigkeit der Geister. Er trägt, wie wir gleich anfangs be- 
merkten, auch geistig sein Grubenkleid. Es fallt ihm zuweilen 
schwer, sich aus diesem Geistes-Habitus heraus sogleich in den 
Ideengang und die Interessen Anderer, sowie in Formen und. 
Zustände der Gesellschaft zu versetzen, die weitab von seiner 
Weltanschauung und Lebensauffassung liegen. Dass der Berg- 
mann, in ihm mehr oder weniger fremden Verhältnissen und 
Gebieten, schwerfällig ist, zeigt eben nur, mit welcher Energie 
und Beharrlichkeit er seinem Studium und Berufe anhängt, wie 
ihm beide nicht bloss zur erwerbsmässigen Beschäftigung die- 
nen, sondern wie er darin zugleich Befriedigung und Genuss 
findet. Keinesweges soll dies eine vollgültige Entschuldigung 
sein; denn Niemand, welche Ansichten und Stellung er auch 
haben möge, hat ein Recht sich zu isoliren. Gemeinsinn und 
Gemeinnützigkeit gehören nicht allein zu den ersten Tugenden 
eines Staatsbürgers, sondern auch die christliche Lehre stellt 
sie hoch. Sie sind es, durch welche das Gute, was wir in uns 
tragen, auf unsere Zeitgenossen wirkt, mit denen wir ja ge- 
meinsam die vorbereitende Wanderung durch's irdische Leben 
vollenden sollen. Wie verschieden der Beruf unserer Zeit- 
genossen und Mitbürger von dem unserigen sein mag: die Ver- 
einigung aller Berufsarten bildet den Staat. Kein Fach darf 
sich für nothwendiger und nützlicher halten als das andere, 
denn der Staat und unser Culturzustand können keines der- 
selben entbehren. In der grossentheils angeborenen Verschie- 
denheit der Neigung, hinsichtlich der Berufswahl, spricht sich 
nicht sowohl das Naturgesetz der Mannigfaltigkeit aus, als auch 
die Absicht des Schöpfers, dem Menschen durch die Mensch- 
heit das Streben nach höherem Ziele zu erleichtern. 

Der politische Charakter des Bergmanns wird durch 
seinen sittlichen Grundzug der „Treue" angedeutet. Die alte, 
getreue Bergstadt Freiberg hat sich in schweren Zeiten diesen 
ehrenvollen Namen durch Anhänglichkeit am angestammten 
Fürstenhause erworben. Auch die Geschichte mancher anderer 
Länder als Sachsen giebt uns Beispiele solcher Bergmannstreue. 
Zwar wurde dieser alte Talisman von dem gewaltsamen Fort- 
schrittskampfe unserer nur zu oft fieberhaft erregten Zeit nicht 
unverletzt gelassen, allein man hat nicht vermocht, ihn zu zer- 



123 

stören. Das Drängen und Treiben zur Republik — zu welcher 
die Verfassungen mit breiter demokratischer Grundlage als Ueber- 
gangsstadien dienen sollen — vermag den Bergmann kaum zu 
täuschen und ihn in einen verderblichen Strudel zu ziehen. Er 
weiss aus eigener Erfahrung, dass ein Bergwerk sich nicht mit 
republikanischer Organisation betreiben lässt, und sieht mit 
Recht einen Staat für einen noch complicirteren Organismus 
als ein Bergwerk an. Der Bergmann besitzt praktischen Ver- 
stand und religiösen Sinn ; sie bilden die beste Schutzwehr gegen 
phantastische Theorien. Dass eine Republik, und sogar eine 
social - demokratische mit vollkommenster Freiheit und Gleich- 
heit ihrer Bürger, die geeignetste Verfassungsform ist für ein 
von vollkommenen Wesen — Engeln — bewohntes Land, wird 
Niemand bestreiten ; ebensowenig aber, dass es für Völker, welche 
auf der Stufe der Barbarei stehen, keine andere Verfassungs- 
form giebt, als den Despotismus. Wir, die wir uns in einem 
mittleren Zustande befinden, weit entfernt von dem barbarischen, 
aber auch weit von dem engelhaften, bedürfen einer mittleren 
Verfassung. Wo ist hier die rechte Mitte? Jedenfalls liegt die- 
selbe in einer constitutionellen Monarchie. Sie näher zu be- 
zeichnen und die Normen des Constitutionalismus aus dem Bil- 
dungsgrad des betreffenden Volkes zu entwickeln, geht zum 
Theil über den politischen Horizont des Bergmanns. Wer es 
gleichwohl versuchen sollte, sein Denkvermögen auch bis dahin 
zu erstrecken, der überlege vor Allem wohl: was man von dem 
Bildungsgrad eines ganzen „Volkes" zu halten habe. Der Be- 
griff von Bildung — der im strengen Sinne eine grosse Summe 
von Kenntnissen und eine geübte Beurtheilungskraft in sich 
schliesst — sinkt bei seiner Anwendung auf die Gesammtheit 
eines Volkes zu einem Minimum herab. Wie steht es hier mit 
den Kenntnissen und wie mit einem darauf begründeten rich- 
tigen Urtheil? Welche verhältnissmässig geringe Anzahl von 
Männern selbst eines „gebildeten Volkes" vermochte sich bei- 
des im erforderlichen Grade zu erwerben ! Gelegenheit und An- 
lage treten hier mehr als decimirend auf. Nichts aber ist der 
menschlichen Gesellschaft und einem Staate nachtheiliger, als 
dem Unfähigen eine Berechtigung zu geben, die in seiner 
Hand zu einem zerstörenden Werkzeuge für das Gute werden 
kann. 



124 

Allein wie kommt es, werden vielleicht Einige einwenden, 
dass anerkannt geist- und kenntnissreiche Leute der Republik 
das Wort redeten? Wie kommt es ferner, dass die Schweiz 
(denn von Nord-Amerika dürfte man schweigen) bei ihrer re- 
publikanischen Verfassung so wohl daran ist? Was letzteres 
betrifft, so befindet sich die Schweiz, wie wir willig anerkennen, 
unter ganz eigenthümlichen, einer republikanischen Verfassung 
günstigen Verhältnissen. Wir können aber nicht umhin zuzu- 
fügen, dass trotzdem zum Theil Zustände in ihr obwalten, 
welche starke Schatten auf das republikanische Glück werfen 
und uns dasselbe nichts weniger als ein vollkommenes erscheinen 
lassen. Wie würden diese Schatten wachsen, wäre die Schweiz 
in ihrer Verfassung weniger begünstigt durch Beschaffenheit 
und Geschichte ihres Landes, durch ihren Volkscharakter, ihre 
reichen Erwerbsquellen, ihre Verhältnisse zu den Nachbarstaaten! 
Nach unserer Meinung ist die Schweiz ein in jeder Beziehung 
gesegnetes herrliches Land, ein solches Gottesgärtlein, dass darin 
alles gedeiht, selbst auch — soweit möglich — die Republik. 
Wir lieben und verehren die republikanische Schweiz, ohne da- 
bei unsere Ansichten über Republiken im Allgemeinen zu ver- 
ändern. Aeussert sich doch selbst ein ehrlicher Schweizer in 
solcher Beziehung: „es würde von einer argen Kleinstädterei 
zeugen, wollte die kleine Schweiz die ihrem bescheidenen Be- 
darf zusagende Regierungsform als die alleinseeligmachende 
ausgeben." l ) In Betreff des ersten Einwurfs aber bemerken 
wir Folgendes : Wer ein Land wie Deutschland zu einer Repub- 
lik machen will, ist entweder ein Phantast oder er basirt mit 
kaltem Blute seine Absichten auf einem Fundament von mate- 
rieller Weltanschauung und Irreligiosität. Das vollkommnere 
Jenseits, an welches er letzteren Falles nicht glaubt, soll er- 
setzt werden durch die möglichst beste materielle Gegenwart, 
und diese glaubt er — für sich wenigstens — in der Republik 
zu finden. Da sich bei uns dieser Nichtglaube und Glaube ge- 
radezu umkehren, und da beide durch die triftigsten Beweise 
unterstützt sind, so sehen wir, dass ein solcher Weltverbesserer 
unser vollständiger Gegenfüssler ist und daher — nach Amerika 



*) Nene Züricher Zeitung 1865 den 8. April (Nr. 98) in dem Leitartikel: Die 
Eintracht in der Pariser Legislative. 



125 

gehört. Damit soll kein unbedingter Tadel der republikanischen 
Zustande in Amerika ausgesprochen werden, sondern wir wollen 
dieselben nur als solche bezeichnen, welche mit unserer kosmisch- 
christlichen Auffassung in vollkommnem Widerspruch stehen. 
Die Zeit muss es lehren, was das Endresultat dieser in Freiheit 
gährenden Volks-Elemente sein wird, welche sich aus verschie- 
denen Ländern zusammenfanden, ohne mit einander zu har- 
moniren, weder in ihrem Charakter noch in ihren Handlungen. 
Einstweilen dürfte man noch weit von dem Zustande der Ruhe 
und Klärung entfernt sein, und bis dieser eintritt hat der grosse 
volkliche — der Hefe bedürfende und Hefe ausscheidende — 
Gährungs-Process gewiss noch manche Phasen zu durchlaufen. 
Der sich nach Amerika begebende Auswanderer entäussert sich 
gewissermaassen seiner 'Individualität und ordnet sich diesem 
Processe unter, dessen endliche guten oder schlimmen Folgen 
zu erfahren, künftigen Geschlechtern vorbehalten bleibt. 

Aber auch solche politische Kämpfer, welche — wie 
wir, — ein republikanisches Ziel als durchaus phantastisch er- 
kannten, können in der verfochtenen constitutionellen Monarchie 
ein unerreichbares Ideal oder ein politisches Zerrbild vor Augen 
haben. Keine Art von staatlicher Verfassung, und sei sie noch 
so weise der menschlichen Gesellschaft angepasst, wird es jemals 
vermögen die Unvollkommenheit der Individuen zu compen- 
siren. Die Schwächen in der Fähigkeit, die Lücken der Kennt- 
niss, die Schatten im Charakter, kurz die menschlichen Unvoll- 
kommenheiten, machen sich bei jedem menschlichen Werke 
geltend. Nur allzuleicht aber werden die Wirkungen individueller 
Mängel für die Wirkungen einer unvollkommenen Verfassung ge- 
halten, und man sucht an letzterer zu verbessern, was an ersteren 
schwer zu ändern ist. Den für eine freisinnig constitutionelle 
Monarchie erforderlichen hohen Bildungsgrad eines Volkes still- 
schweigend voraussetzen und ein Staatsgebäude nach Principien 
errichten zu wollen, welche sich nur wenig von dem republi- 
kanischen Motto „des Volkes Wille, das höchste Gesetz!" ent- 
fernen, heisst nichts anders als einem politischen Zerrbilde nach- 
streben. Auch hierbei mischt sich nur zu oft jener republi- 
kanische Hintergedanke ein: dass das Vollkommene innerhalb 
des irdischen Lebens erreichbar sei, und erreicht werden müsse — 
weil es kein vollkommneres Jenseits gäbe. Als Surrogat für 



126 

dieses Jenseits stellt man ein naturwidriges, unehristliches Ge- 
mälde hin, dessen Inscenesetzung man für möglich und heilsam 
erklärt. Solche unheilvolle Verirrungen sind die Folge eines 
falschen Standpunktes, von welchem aus die irdischen Verhält- 
nisse allzusehr im Vordergrunde erscheinen. Ein Hauptzweck 
aller staatlichen Verfassungen soll aber rein kosmisch-christlicher 
Tendenz sein: die geistigen Keime der Menschen, im Sinne des 
göttlichen Schöpfungsgedankens, zu entwickeln und ihnen da- 
durch Lebensfähigkeit für ein zukünftiges vollkommneres Da- 
sein zu ertheilen. Heil den Regierungen und Völkern, welche 
dieses Zweckes eingedenk sind! Sie werden Hand in Hand mit 
einander gehen und jeden Zwiespalt der Meinungen im christ- 
lichen Sinne zu vermitteln suchen. 

Zwischen Republik und Despotie die richtige Mitte zu fin- 
den, ist die höchste Aufgabe der Staatskunst, welche überdies 
für die verschiedenartigen Nationen eine verschiedene Lösung 
erfordert. Nur die begabtesten, umfassendsten Geister mit kos- 
misch-christlichen Tendenzen können eine solche Lösung an- 
nähernd herbeiführen. Mit welchen Schwierigkeiten sie hierbei 
zu kämpfen haben, gestatte man mir durch folgendes, aus der 
Gebirgswelt des Bergmanns entnommene Bild zu veranschau- 
lichen. 

Ein hoher, kuppeiförmiger Berg dacht sich ringsum in tiefe 
Schluchten ab. Sein Scheitel, bedeckt mit Eis und Firn, lässt 
kein organisches Leben aufkommen — das ist die Despotie. 
Je näher dem Thale aber, um so reicheres und üppigeres Grün 
schmückt seine Abdachungen, bis sie sich mit wilder Schroffheit 
in den Abgrund stürzen — am Rande dieses Abgrundes liegt 
die Republik. Zwischen beiden Extremen giebt es sonnigen 
und fruchtbaren Boden genug, um dem christlichen Ansiedler 
ein friedliches Plätzchen zu sichern, ohne ihn weder der Gefahr 
des Hinabstürzens noch der des Erstarrens auszusetzen. Wer 
sich den constitutionell-monarchischen Boden zu seiner An- 
siedelung gewählt hat, dem ist noch mancher Spielraum auf- 
wärts und abwärts gestattet; nur hüte er sich einem der ver- 
derblichen Extreme zu nahe zu kommen. Die schwindelfreien 
Köpfe des urkräftigen Schweizervolkes mögen am meisten be- 
fähigt sein, in den reichen Gefilden neben dem Abgrunde sicher 
einherzuschreiten — doch selbst sie sind, wie die Geschichte 



127 

der Schweiz lehrt, theilweise nahe daran gewesen, in die demo- 
kratischen Schluchten zu stürzen. Namentlich wo Französisches 
Blut in den Adern 'der Schweizer pulsirt, war und ist die Ge- 
fahr am grössten. Keine Nation der Erde hat schwerere Schick- 
sale durch demokratische Tollkühnheit zu ertragen gehabt als 
das Volk Frankreichs, und für keinen Volkscharakter dürfte es 
schwieriger sein, eine passende Regierungsform zu finden als 
für den der Franzosen. Unter allen Französischen Herrschern 
hat keiner diese Aufgabe besser zu lösen verstanden als Napo- 
leon III. Dennoch lässt auch unter seiner tief durchdachten, 
.von den höchsten Zwecken geleiteten und weise geordneten 
Regierung das Drängen einer Partei nicht nach, welche mehr 
oder weniger die Republik anstrebt. Als dieselbe bei diesen 
Bestrebungen auf die freieren Verfassungen anderer Länder 
hindeutete, konnte sie nicht passender zur Ruhe gewiesen wer- 
den als durch die Frage Rouher's: „Habt ihr die Geschichte 
dieser Länder studirt? Ist deren Boden auch von drei auf 
einander folgenden Revolutionen unterwühlt worden?" In diesem 
Ausspruche liegt die grosse politische Wahrheit, dass in der 
staatlichen Verfassung eines Volkes die Geschichte seiner Ver- 
gangenheit einen der wichtigsten Factoren bilden muss. So 
verschieden dieser Factor sich bei verschiedenartigen Völkern 
zeigt, so wenig gleichartig ist die Aufgabe ihrer Herrscher, und 
es ist durchaus widersinnig nach einer Regierungsform zu suchen, 
welche für alle gebildeten Völker die passendste ist. Hier gilt 
es vielmehr zu specialisiren und dem besonderen Volkscharakter 
soweit möglich Rechnung zu tragen. Bei einem solchen Streben 
kann es ohne Versuche — und missglückte Versuche — nicht 
abgehen. Ein Schwanken, bald nach links, bald nach rechts, 
muss eintreten, und noch lange Zeit wird verfliessen bis der 
befriedigende Ruhepunkt gefunden ist. Doch das Leben der 
Völker ist nicht nach Jahren, sondern nach Jahrhunderten zti 
messen. Der klare Blick und redliche Wille der Herrscher, 
unterstützt von dem geistigen Fortschritt der Völker, werden 
uns allmälig dem Zustande segensreichen Weltfriedens zu- 
führen. 

Zu dem Capitel von den Republiken bilden die Arbeiter- 
fragen einen passenden Anhang. Auch bei ihnen werden meist 
utopische Zustände angestrebt, welche theils die Republik ein- 



128 

leiten, theils als ein Surrogat dafür dienen sollen. Bei allen 
Arbeitern, welche — wie der Bergmann — zu rechnen ver- 
stehen, dürfte der Sprühregen von oratorischen Funken, den 
man zu jenen Zwecken auf sie einwirken lässt, einen zu ent- 
zündlichen Krankheiten wenig geneigten, kalten Verstand finden. 
Ausser einer weisen Gesetzgebung, welche dem geschickten und 
fleissigen Arbeiter, soweit es das allgemeine Interesse des Staates 
zulässt, zu Hülfe kommt, muss ein Hauptfactor, wie im ge- 
sammten Staate so auch in dem Verhältnisse zwischen Arbeit- 
geber und Arbeiter, das christliche Princip sein. Ohne solche 
religiöse Ueberzeugungen , wie wir sie ausgesprochen haben, 
ohne christliche Nächstenliebe und ohne die Erkenntniss, dass 
das vorbereitende irdische Leben nothwendigerweise verschieden- 
artige Thätigkeiten und verschiedenen Lohn bedingt, ist es 
unmöglich eine zufriedenstellende Antwort auf die Arbeiter- 
fragen zu finden. Manche der Speculanten aber, welche sich 
derselben als Agens für republikanische Zwecke bedienen, hal- 
ten diese Antwort in der That auch von untergeordneter Wich- 
tigkeit. Das Discutiren derselben soll ihnen nur Gelegenheit 
geben, grelle Lichter auf extreme Wohlfahrts- und Besitzzu- 
stände im Staate zu werfen. Abgesehen davon, dass auch diese 
ein nothwendiges Bedingniss eines christlichen irdischen Lebens 
sind, wird dabei stets mit Stillschweigen übergangen, dass der 
höchste irdische Genuss — geistiges Glück vereint mit körper- 
lichem Wohlbefinden — nichts weniger als an Reichthum 
und Macht geknüpft ist, dass er sich in der Hütte des Ar- 
beiters oft in weit reicherer Fülle findet als im Palast des 
Reichen und Mächtigen. Darüber die Arbeiter aufzuklären durch 
die herrliche Gabe des lebendigen Wortes, sie anzuweisen, wie 
sie das ihnen von der göttlichen Vorsehung verliehene Gute 
zu noch grösserem Genuss ausbeuten, es mit noch mehr Be- 
wusstsein des Glückes gemessen können — das wäre eine 
Mission im Sinne des Weltenschöpfers, die Lehre eines Apostels 
Christi! Wir sind der Ueberzeugung, dass sie beim Bergmann 
ein offenes Ohr und empfängliches Gemüth findet, wenn ihn 
sein Verständniss der Natur und Religion nicht bereits zu solcher 
Aufklärung gebracht haben sollte. — 

Sowohl den religiösen als den politischen Anschauungen 
des Bergmanns, wie sie sich in Folge eines tieferen »berg- 



129 

männischen Studiums gestalten, haben wir eine besondere Auf- 
merksamkeit gewidmet und sie mit einer Ausführlichkeit be- 
handelt, welche vielleicht Manchem die Tendenz dieses Aufsatzes 
zu überschreiten scheint. Gegen letztere Ansicht müssen wir 
uns verwahren. Wie der Mensch als Erdenbürger einzig und 
allein von der Religion gekräftigt und getragen werden kann, 
öo wurzelt er als Staatsbürger in seiner politischen Ueber- 
*ugung. Wer mit diesen beiden intellectuellen Grundlagen 
nicht im Reinen ist, der lebt in einer geistigen Behausung, 
welche — möge sie eine Hütte oder ein Palast sein — ihrem 
Zusammensturze nicht entgeht. Der in der Stille beobachtende 
Forscher, welcher die Menschengeschicke in der Geschichte und 
in der Gesellschaft verfolgt, gewahrt nur allzuviel solcher Trüm- 
merhaufen! Entweder war es tändelnder Leichtsinn oder kalte 
Vernachlässigung, oder es waren grundfalsche Principien, durch 
welche der fundamentale Bau beeinträchtigt wurde. Der reich- 
begabte Mensch weiss sich mitunter auch ohne solche Grund- 
lage zu behelfen. Auf blossem Sand versteht er ein kunst- 
reiches Gebäude zu errichten; ja er baut es mitunter bewun- 
dernswürdig hoch und wird von aller Welt als ruhmreicher 
Baumeister angestaunt. Doch der Einsturz dieser blendenden 
Kunstbauten bleibt niemals aus — im glücklichsten Falle ist der 
geniale Meister bereits vorher zu Grabe gegangen, und seine 
Bewunderer sahen es nicht oder Hessen es nicht laut werden, 
dass es mit gebrochenem Herzen und innerem Elend geschah. 
Nein, weder der geschmeidigen Genialität noch der scharf- 
sinnigen Sophistik, weder dem negirenden Cynismus noch der 
egoistischen Verblendung wird es jemals glücken, sich einer 
ernsten Betrachtung religiöser und politischer Fragen für alle 
Zeit zu verschliessen. Früher oder später treten diese Fragen 
an jeden denkenden, seiner höheren Bestimmung fähigen Geist 
mahnend heran. Wo sie ganz ausbleiben oder immer zurück- 
gewiesen werden, rollt das Zeitenrad über einen Todten hinweg. 
Geistige Auferstehung nach irdischem Leben ist nur denkbar, 
wenn schon in letzterem die aufwärtsstrebende Richtung sich 
geltend machte. Dass das bergmännische Studium uns einen 
so überaus reichen Quell bietet, um daraus für unsere religiöse 
und politische Ueberzeugung zu schöpfen, darin eben liegt ein 
grosser, ja der grösste Segen dieses Studiums! Wie weit ent- 

9 



180 

fernter von dem Innern der Natur und der Tiefe des Geistes 
führt manches andere Studium und Fach seine Jünger durch 
das wogende, bunte, mannigfach beirrende Leben ! Wie werden 
selbst viele, mit edlem Gemüth und eindringendem Blick be- 
gabte Menschen durch den Wogendrang trivieller Geschäfte, 
trotz ihres Ankämpfens, immer und immer wieder an die schale 
Oberfläche des täglichen Lebens geworfen ! In der That würden 
wir Bergleute das gediegenste Gold unseres Bergwerkes unafc- 
gebaut lassen, wenn wir es versäumen wollten, das Grubenfeld 
der Natur zu einer Ausbeute für religiöse und politische Ueber- 
zeugung zu benutzen. — 

Fast in allen Theilen der Schilderung des bergmännischen 
Charakters kennzeichnete sich uns derselbe durch kernige Um-- 
risse und markige Farben, hier und da mit einem Schlagschatten, 
wie er bei allem Gebild unter der Sonne bedingt wird. Allein 
es fehlen unserm Gemälde noch die heiteren Lichter, die wie 
fröhliche Elfen auf den dunklen Felsen hüpfen. Verscheucht 
sie vielleicht der ernste Charakter des Bergmanns? Da schallt 
uns ein fröhliches „Glück auf!" entgegen, ein heiteres Berg- 
mannslied ertönt — und der herrlichste Sonnenblick lacht uns 
an! Wie sollte der Bergmann dazu kommen, ein grämlicher 
Kauz zu sein? Es giebt keine unerschöpflichere Fundgrube für 
Freude und Humor als die Natur — und der Bergmann könnte 
diese reiche Zeche unausgebeutet lassen? Nein, er baut davon 
ab, was er im Gange des Lebens anstehend findet. Dieser aber 
schüttet einem Jeden reich, der da weiss das Erz aufzusuchen 
und ein gutes Gezähe mit geübter Hand zu führen. Seine 
Natur- und Weltanschauung, die er mit einem christlich religiö- 
sen Gemüth Vereint, machen ihn nicht bloss empfänglich für 
das Schöne und Gute, sondern überhaupt für Freude. Wahre, 
selbstbewusste und tiefbegründete Freude kann nur in einer 
Seele gedeihen, welche mit den wichtigsten an sie gestellten 
Fragen auf dem Reinen ist, welche alle trüben Zweifel aus sich 
verbannt hat und ihre Stellung in dem grossen Schöpfungs- 
werke klar und befriedigend erkennt. In solchem glücklichen 
Zustande befindet sich der Bergmann, der geistig in die Tiefe 
drang und hier selbstthätig vor Ort arbeitete. So gab es denn 
und giebt es gar viele fröhliche Bergleute! Und was bei dem 
einen nicht gerade Folge eines tiefen Studiums ist, das ersetzen 



131 

ihm die in seinem Berufe gesammelten Erfahrungen in Verbind- 
ung mit einer kraftübenden Thätigkeit und einem steten Um- 
gange mit der Natur. Wie heiter strahlt ihm die sonnige Welt, 
wenn er aus der dunklen Teufe emporgestiegen ist! Die Freude 
entzündet sich in seinem Herzen durch den Strahl der Sonne 
wie an der Gluth der Farben, in der Wärme des Frühlings- 
hauches wie an dem Glühen der Alpen. Wonnig athmet er 
den Duft des Lenzes und die würzige Bergesluft, lauscht der 
rieselnden Quelle wie dem brausenden Wassersturz, dem Ge- 
sänge der Vögel wie dem Summen der Bienen. Er schöpft 
mit inniger Lust aus dem Wonnequell der Natur, der aus dem 
Schooss der Erde entspringt und durch das Leben fliesst, der 
jedem Sterblichen seine labende Fluth bietet — und an dessen 
Ufern doch so Manche grämlich und elend verdursten! 

Wo Freude vorhanden ist, da stellt sich leicht der Humor 
ein ; beide gehören zusammen wie Schwester und Bruder. Wie 
jedes gute Geschwisterpaar unterstützen sie sich gegenseitig und 
verhelfen einander zu langem Leben. Der Humor ist zuweilen 
ein neckischer Gesell, der sich in ernste Arbeit einmischt und 
sich kein Gewissen daraus macht, dem nach Wahrheit angeln- 
den Forscher einen Stein in's Wasser zu werfen. Auch ver- 
sucht er sich mitunter in Schöpfungen einer nicht existirenden 
Natur, spottet der Forschungen jenseits des menschlichen Hori- 
zontes und klopft dem gelehrten Pedanten den Puder aus der 
systematischen Perücke. Vor allem aber versteht er die Kunst, 
jedes Ding und jedes Ereigniss von der lichtvollsten Seite zu 
betrachten. Und wenn der Mond vom Himmel fiele, er tröstete 
sich damit, dass Kalender und Strassenbeleuchtung dadurch 
wesentlich verbessert würden. — Freude und Humor sind auf- 
munternde und erheiternde Begleiter jeder befriedigenden, ge- 
sunden Thätigkeit. Je richtiger wir das Verhältniss zwischen 
körperlicher und geistiger Arbeit zu wählen verstanden, je 
treuer begleiten sie uns durch das Leben. Das bergmännische 
Studium nimmt weder den Körper noch den Geist einseitig in 
Anspruch, sondern giebt uns vielfach Gelegenheit, beide Thätig- 
keitsrichtungen wechselsweise oder zugleich auszuüben. Schon 
während der bergakademischen Studien ergänzen praktischer 
Cursus und Vorlesungsbesuch einander in dieser Beziehung. 
Bei den chemischen Arbeiten, wie bei den markscheiderischen 

9* 



132 

und anderen Uebungen vereint sich körperliche Thätigkeit mit 
Geistes- Gymnastik. Ganz besonders aber ist dies der Fall auf 
den geognostischen Excursionen, welche in ihrer ebenso nütz- 
lichen als heiteren Ausführung zu den erinnerungsvollsten Licht- 
bildern aus dem Album des Bergmannslebens gehören. Wah- 
rend der Jubelfeier unserer Akademie wird dieses Album oft 
durchblättert werden und der Jubel der Commilitonen wird 
zeigen, dass Freude und Humor auch in alten Bergmannsherzen 
jung geblieben sind. 



Hier schliesst unsere Schilderung der vornehmsten Geistes- 
richtungen und Charakterzüge, soweit sie beim Bergmann als 
Folgen seines Studiums und des damit verbundenen Berufs her- 
vortreten können. Ein Studium, welches geeignet ist, den gei- 
stigen Bück so hell und scharf, den Charakter so kräftig und 
gesund zu machen, möge es ein noch so schwieriges sein, bie- 
tet für alle Arbeit gewiss reichlichen Ersatz. Dessen ist sich 
der echte Bergmann vollkommen bewusst. Er würde sein Fach 
mit keinem anderen vertauschen können, ohne einen Verlust 
zu fühlen. Er hängt mit treuer Liebe an seinem Berufe, trotz 
der mannigfachen und grossen Schattenseiten, die demselben 
keinesweges fehlen. Fassen wir denn nach so viel Lichtvollem 
auch das Trübe und Dunkle des bergmännischen Faches in's 
Auge. Auf manches davon ist bereits im Verlaufe unserer Be- 
trachtungen hingedeutet worden. Mühen, Beschwerden und Ge- 
fahren sind unzertrennlich von diesem Beruf, gering ist oftmals 
dafür der Lohn, und wo das jahrelang beharrlich verfolgte Ziel 
uns erfreuen sollte, steht manchmal gesenkten Hauptes die ge- 
täuschte Hoffnung. Bei diesem Kampf mit der Natur, mit dem 
Zufall und nicht selten mit noch vielen anderen störenden Ver- 
hältnissen ist der Bergmann, in der Einsamkeit einer entlegenen 
Gegend, ja mitunter in einem wenig civilisirten Lande und bei 
ungünstigem Klima r fast in jeder Beziehung auf sich selbst an- 
gewiesen. Ihm wird wenig Rath und Trost von Anderen zu 
Theil; seine grösste und fast einzige Lebensfreude muss er 
unter solchen Umständen in seiner Fachthätigkeit und seinem 
Studium finden, und er darf nie müde und rathlos werden, 
sich mit eigener Kraft den Weg durch alle Widerwärtigkeiten 



133 _ 

zu bahnen. Dabei aber legen sich nur zu leicht die eisernen 
Bande der Praxis hemmend um seinen Geist — er verknöchert 
in der Praxis, und ihm geht mehr und mehr der höhere Ge- 
winn seines Studiums verloren. Dieselbe traurige Wirkung kann 
durch Verhaltnisse entgegengesetzter Art hervorgebracht wer- 
den. Auch die goldenen Bande des reichen Erwerbs können 
ihn umstricken und seine freie geistige Bewegung hemmen — 
er kann zu einem starren Goldgrübler werden, der sein Stu- 
dium und seine ganze bergmännische Capacität nur in Metall 
verwerthet. 

Nicht zu allen Zeiten sind die geistigen Erfolge des berg- 
männischen Studiums dieselben gewesen. Mit den Fortschritten 
der Naturwissenschaften haben sie sich gesteigert. Von der wei- 
teren Ausbildung und Ausbreitung dieser Wissenschaften, be- 
sonders aber von ihrem tieferen Verständniss, hat nicht der 
Bergmann allein, sondern jeder erkenntnissfähige Mensch die 
heilsamsten geistigen Früchte zu erwarten. Ein tieferes Erken- 
nen der Natur lässt das irdische Leben in einem Lichte er- 
scheinen, welches jeden unserer Genüsse erhöht und die Nacht 
der Schicksale erhellt. Wem solches Licht weder aus der Reli- 
gion noch aus der Natur in sein Leben strahlt — wie arm und 
elend ist sein Dasein, auch wenn es vom reichsten irdischen 
Glänze umgeben erscheint! Wie viel Dunkles im Leben des 
Einzelnen und in den Geschicken der Völker rührt vom Man- 
gel jenes höheren Lichtes her! Die falschen Begriffe von irdi- 
schem Glück und von staatlicher Freiheit, der falsche Stolz und 
die ruhmsüchtigen Ziele, der Kastendünkel und der herzlose 
Wucher, kurz das ganze Proteusgeschlecht einer naturwidrigen 
Weltanschauung und eines unchristlichen Egoismus, sie alle 
bringen es zu ihrem verderblichen Gedeihen nur in der feuchten 
Dunkelheit unerleuchteter Geister. Eine zeit- und zweckgemässe 
Aufklärung durch die Naturwissenschaften in harmonischer Ver- 
bindung mit den Lehren der christlichen Religion, vermag es 
allein, der Fortpflanzung dieser missgestalteten Ausgeburten vor- 
zubeugen. Dass auch das Grubenlicht des Bergmanns zu sol- 
cher Aufklärung beizutragen vermag, ist sicherlich kein falscher 
Stolz unseres Faches. 

Nicht Jeder, welcher sich dem bergmännischen Studium 
und Beruf gewidmet hat, bringt es zum vollen Maass des höheren 



134 

geistigen Gewinns, welches ihm darin geboten wird. Selbst wenn 
er sein Fach mit der dazu vor Allem unentbehrlichen Neigung, 
Fähigkeit und Energie erfasst hatte, stellt sich später mitunter 
ein Mangel an Ausdauer ein, der die bereits aufgeschossene 
Saat wieder ausdörrt und es zu keinen erfreulichen Früchten 
kommen lässt. Denn letztere reifen erst nach Jahren. Ehe wir 
in die Tiefen des Wissens gelangen und des Genusses theil- 
haftig werden, der im Wissen und Forschen liegt, will manches 
Jahr mit saurem Erlernen und Ueben ausgefällt sein. Wer 
seinem Geiste ein schönes Haus zu bauen gedenkt, muss sich 
zunächst der wissenschaftlichen Zimmermannsarbeit befleissigen 
und systematisches Holz behauen. Das kann nicht ohne eine 
scharfe mathematische Axt und eine chemische Richtschnur ge- 
schehen. Mathematik und Chemie sind die formenden und 
maassgebenden Elemente des bergmännischen Studiums. Ohne 
sie sind im Naturgebiete, soweit es vom Bergmann befahren 
wird, keine gründliche Auffassung und keine exacte Forschung 
möglich. Nur mit ihrer Hülfe werden die wissenschaftlichen 
Resultate gewonnen, welche wir als Früchte des bergmännischen 
Studiums kennen lernten. Es hilft nicht genug, sich mit den 
von Anderen erforschten und in populärer — auch ohne exact 
wissenschaftliche Kenntnisse verständlicher — Form hingestell- 
ten Resultaten bekannt zu machen. Wer sich bloss durch solche 
Hülfsmittel zu belehren versucht, gelangt nie zu der lebendigen 
Ueberzeugung, wie der als Selbstforscher thätige Wissenschafts- 
mann. Während ersterer gewissermassen nur ein Bilderbuch 
betrachtet, das obenein oft reich an Fehlern der Zeichnung und 
des Colorites ist, dringt letzterer in die Sache selbst ein und 
durchschaut sie mit exactem Blick. Der eine kann es höchstens 
zum Glauben bringen, während sich der andere des Beweises 
erfreut. Doch wollen wir im Allgemeinen die populäre Be- 
lehrung weder zu niedrig, noch die wissenschaftliche zu hoch 
stellen ; denn auch mit dem exacten Wissen und Selbstforschen 
ist noch nicht alles gethan. Sind die Triebfedern hierbei rein 
ehrgeiziger oder überhaupt egoistischer Art, so ist der höhere 
Gewinn aller unserer Arbeit doch nur ein spärlicher zu nennen. 
Das stete Ringen nach wissenschaftlichen Erfolgen macht den 
Geist, besonders wenn er kein hochbegabter ist, nur allzuleicht 
zu einem einseitigen strengen Fachgelehrten, der vor dem Fach- 



135 

werke seines Systematismus stehen bleibt, ohne in die Natur 
selbst einzudringen. Ja, mitunter wird unter solchen Umstan- 
den aus dem Naturforscher ein blosser Naturkrämer! So fol- 
gen uns die menschlichen Schwächen und Gebrechen auch in 
die Hallen der Wissenschaft. Das Leben in diesen Hallen — 
wie in den Tempeln der Kunst — ist keinesweges erhaben über 
irdischen Plunder, kleinliche Zwiste ufid gehässige Beschränkt- 
heit. Der von höheren Zwecken begeisterte Naturforscher hat 
nicht bloss die Natur zu ergründen, sondern auch gegen stör- 
rische Köpfe anzukämpfen. Oftmals aber ist es leichter, in die 
Räthsel der Natur, als in manchen Gelehrtenschädel einzu- 
dringen. Pedanterie, Einseitigkeit und Egoismus, wenn sie den 
Geist eines Gelehrten trocken, starr und unnachgiebig machen, 
ebnen weder dem Schüler die Bahn, die er zu seinen höheren 
Zielen zurückzulegen hat, noch fördern sie ein gemeinsames 
Forschen und Fortschreiten. Auch der mächtigste innere Trieb 
nach Wahrheit bringt es nicht zu seiner vollen Entwicklung 
oder verkümmert, wenn ihm der warme Strahl der Aufmunterung 
nur spärlich zu Theil wird. Möchten dies alle wissenschaftlichen 
Meister beherzigen, unter deren Obhut die neue Generation der 
Jünger heranwachsen soll ! Möchten aber auch letztere einen 
Weg einschlagen, der weder zu schnell in die Höhe strebt, noch 
sich faul durch die Anfangsgründe windet, oder sich gar zwi- 
schen mancherlei blühendem — aber niemals fruchttragendem 
jugendlichem Gesträuch verliert! 

Das bergmännische Studium ist also nicht etwa ein Privi- 
legium für das geistige Glück aller seiner Jünger. Wohl bietet 
es ihnen Vieles und Herrliches, aber Umstände und Verhält- 
nisse können die Ausbeute zu einer sehr verschiedenen machen. 
Wie ungleich sind daher die geistigen und praktischen Erfolge 
der Tausende von Männern gewesen, welche während des ver- 
flossenen Jahrhunderts die Freiberger Bergakademie besuchten ! 
Besässen wir von jedem Verstorbenen unter ihnen eine Bio- 
graphie — welche Contraste würden sich in diesen Lebensbil- 
dern darstellen! Aber auch manche weise Lehren könnten sich 
die lebenden bergakademischen Jünger daraus ableiten. Sie 
würden erkennen, wie Fleiss, Gründlichkeit und Wahrheit durch's 
ganze Leben ihren Lohn finden, und wie der Leichtsinn, wenn 
er auch lange auf Blumen zu wandeln scheint, niemals seiner 



136 

strafenden Folgen entgeht. Von einigen der hervorragendsten 
Bergleute, die ihre Lebensschicht ruhmvoll verfahren haben, 
stehen uns genaue und ausführliche biographische Daten zu 
Gebote. Da ist ein Alexander von Humboldt, der auf seiner 
bergmannischen Fahrt aus den Tiefen der Erde zum Kosmos 
aufstieg und mit seinem Grubenlicht gar manche dunkle Stelle 
in der Natur beleuchtete. Gross im Geiste, machtig im Gedacht- 
niss, unermüdlich in der Arbeit — das non plus ultra eines 
umfassenden Forschers! Wir sind stolz darauf, diesen kosmi- 
schen Helden den Unserigen nennen zu dürfen. Wir sind es 
nicht weniger auf einen Leopold von Buch, welcher, in engeren 
Sphären forschend, umfassend reich an edelen Eigenschaften 
glänzte. Wer vermöchte alle die Manner aufzuzahlen, die in 
dem nachfolgenden Verzeichnisse zu den Koryphäen gehören, 
an dem Himmel der Vergangenheit als Sterne strahlen! Ein 
grosser Theil dieses Verzeichnisses liegt gleich einem Kirchhofe 
mit ruhmverkündenden Grabsteinen vor uns — eine geringe 
Zeit im Leben des Weltalls wird hinreichen, ihn ganz darin 

umzuwandeln! Doch das schreckt uns Bergleute nicht 

ja, es stimmt uns freudig. Denn wir sind gleichen Sinnes mit 
unserem Meister Alexander von Humboldt und gedenken, wie 
er, einstmals „jenseits der blauen Berge" in einem neuen, 
vollkommneren Dasein anzufahren. 

Noch aber befinden wir uns, die wir an dem bergakade- 
mischen Jubelfest theilnehmen, diesseits der blauen Berge — 
noch wandeln wir auf dem grauen Gneuse des Sachsischen Erz- 
gebirges. Versammelt in der alten getreuen Bergstadt Freiberg, 
der ältesten Heimath des Bergmanns im bergbautreibenden 
Sachsen, seien wir eingedenk der weisen Förderung und des 
segensreichen Schutzes, deren sich sowohl unsere Akademie als 
unser montanistisches Fach durch die Sachsischen Regenten zu 
erfreuen hatten. Trugen sie doch selbst das Bergmannskleid, 
wie wir es noch heute mit kostbarem Demantschmuck auf- 
bewahrt finden! Seien wir eingedenk, dass Sachsens weiser und 
milder Herrscher, König Johann, der treues te Freund seines 
Volkes, mit gleicher Liebe auch den Bergmannsstand umschliesst. 
So möge denn Ihm vor Allen diese Festschrift geweiht und 
eine Bürgschaft dafür sein, dass unsere Bergakademie, gegrün- 
det durch Prinz Xaver, sich im vollsten Maasse der Königlichen 



137 

Huld bewusst ist, welche ihr Gedeihen begünstigte. Sie legt 
ein glänzendes Zeugniss dafür ab, wie das Samenkorn des 
Guten, von einer weisen Regierung dem fruchtbaren Volksboden 
anvertraut und von ihr in seinem Wachsthume gepflegt, zum 
weit verzweigten Baume werden kann, an welchem die Früchte 
des Gemeinwohles reifen. Beim Abschiedsgrusse vom vergan- 
genen Jahrhundert ihres Bestehens blickt die Freiberger Aka- 
demie dankbar auf die Vergangenheit und hoffnungsvoll in die 
Zukunft. Möge diese — auch soweit sie noch diesseits der blauen 
Berge liegt — des Bergmanns Fleiss und Streben mit edelstem 
Erze lohnen! 

Am Schlüsse dieser Darstellung des bergmännischen Stu- 
diums und der sich daran knüpfenden Betrachtungen — durch 
welche Niemandem weder geschmeichelt noch zu nahe getreten, 
sondern nur die Wahrheit zu Tage gefördert werden sollte — 
glaubt der Verfasser die Ueberzeugung hegen zu dürfen, dass 
er hier keine bloss individuellen Worte gesprochen, sondern 
vielmehr im Sinne Aller geredet habe, welche mit redlichem 
Willen den wahren Fortschritt anstreben. Die Wahrheit im 
Geiste des Einzelnen ist ein Leitstern seiner individuellen Hand- 
lungen, die gleiche Wahrheit im Geiste Vieler ist die mächtigste 
Beherrscherin der Völker, die Grossmacht der Zukunft, welche 
dem Menschengeschlechte die Segnungen des Friedens sichert 
und ihm den Weg zu seinen höchsten .Zielen bahnt. Auf den 
Stufen einer Fortschrittsperiode, wo das Wort anfängt mächtiger 
zu werden als das Schwert, wird das Aussprechen der Wahr- 
heit zur Pflicht eines Jeden, welcher aus der Geschichte seiner 
Zeit erfahren hat, dass das Wort des Wahnes und Truges noch 
weit grösseres Unheil anzurichten vermag, als das Schwert des 
Kriegers. Zwischen beide verderbliche Waffen tritt unbeirrt der 
friedliche Bergmann und mahnt zur Eintracht und Verständigung. 
Er steht am Rande seines, in die Vergangenheit der Schöpfung 
führenden Schachtes und deutet auf die Sprossen einer Fahrt, 
welche aus der dunkeln irdischen Teufe in's lichte Jenseits 
führt. Wir Alle und die gesammte Menschheit sind zu diesem 
Wege aufwärts berufen. Drum helfe Jeder dem Andern und 
sorge, dass er selber nicht fahrtlos werde. Denn die Erreichung 
des Höheren und die Verheissungen der Schrift sind an Be- 
dingungen geknüpft, die ebenso naturgemäss als ernst dastehen 



138 

und nimmermehr vom Leichtsinn umgangen werden können. 
Möchten sich viele der Berufenen, möchten sich Alle als er- 
fahrene und getreue Knappen erweisen, — dann bildet einst 
den Schluss unseres irdischen Bergbaues das bedeutungsvollste 
und verheissendste : 

Glückauf! - 



Die Steingruppe im Hofe der Bergakademie. 

Vom Bergrath Prof. Dr. B. v. Cotta. 




Stein hat seine Geschichte, die der Geolog ihm theil- 
[weise abfragen kann; die stummen Antworten ergeben 
rsich aus dem Zustand der Masse und aus den Beziehun- 
gen der Lagerung. Eine solche Steingeschichte bleibt 
natürlich stets viel lückenhafter als die Lebensbeschreib- 
ung eines berühmten Mannes, und sie muss gewöhnlich durch 
weit mehr Vermuthungen ergänzt werden als diese; im Uebrigen 
aber nimmt sie eine ahnliche Stellung in der Geologie ein, wie 
die Biographie des einzelnen Menschen in der Geschichte. 

Im Hofe der Bergakademie wurden als Postament eines 
grossen fossilen Baumstammes eine Anzahl anderer, zum Theil 
recht interessanter Steine verwendet, und ich will versuchen, 
aus der Geschichte einiger derselben hier zu erzählen, was sich 
darüber ermitteln liess. 

Zur Orientirung möge dabei die Ansicht von der Südseite 
der Gruppe dienen, welche Herr A. Stelzner geliefert hat. 

Ich beginne mit dem Hauptgegenstande der ganzen Auf- 
stellung, einem machtigen verkieselten Baumstamm aus dem 
Rothliegenden von Chemnitz, an welchen sich zwei andere 
Exemplare aus derselben Formation unmittelbar anreihen. Alle 
drei sind für mich besonders werthe Erinnerungen an meine 
erste wissenschaftliche Arbeit über die Dendrolithen (1832). 

Nr. 1 ist der Theil eines Coniferenstammes ohne Rinde, 
3 Fuss 6 Zoll dick und 4 Fuss 3 Zoll hoch. Als im Jahre 1862 ein 
neuer Stadttheil südöstlich an Chemnitz angebaut wurde, fand man 
beim Grundgraben Tausende von verkieselten Baumstammthei- 



141 

len, diesen grössten darunter sah ich selbst noch 70 Fuss lang 
in seinem Schichtenbette horizontal liegen, aber durch Quer- 
sprünge in eine Anzahl Stücke zertheilt, deren unterstes für 
die Freiberger Akademie erworben wurde, während ein anderer 
Theil desselben in Chemnitz aufgestellt ist, und ein dritter das 
Museum zu Dresden ziert. 

Aus dem Zusammenvorkommen so vieler verkieselter Baum- 
stämme in derselben Schicht des Rothliegenden ergiebt sich, 
dass an der Stelle, welche jetzt die industrielle Stadt Chemnitz 
einnimmt, oder doch ganz in der Nähe, während der Ablagerungs- 
zeit des Rothliegenden ein Wald vorhanden war, der aus ziem- 
lich ansehnlichen Bäumen bestand. Diese Schlussfolgerung wird 
noch bestätigt durch das sehr häufige Vorkommen ähnlicher 
Stammtheile in weiterem Umkreis und östlich bis nach dem 
Dorfe Gückelsberg. Aus der Textur, die sich in polirten Fein- 
schnitten oft noch bis zur einzelnen Zelle und Spiralfaser er- 
kennen lässt, kann man auch ungefähr die Baumgattungen be- 
stimmen, welche in dieser Waldgegend wuchsen. Es waren hier- 
nach vorherrschend Co nif er en, untermischt mit baumförmigen 
Equisetaceen, Farren und Sagobäumen, den ausgestor- 
benen Gattungen Araucarites, Calamitea, JPsamnius, Tubicaulis 
und Medullosa angehörend. Ihre Pflanzensubstanz ist jetzt durch 
Kieselerde in Form von Hornstein, Chalcedon, Carneol und 
Quarz ersetzt. Diese Umwandlung muss, da sich oft die zar- 
teste Textur erhalten hat, ganz allmälig, Theilchen für Theil- 
chen, aber doch bald nach dem Umfallen und theilweisen Zu- 
sammenschwemmen der Bäume eingetreten sein, sonst würden 
sie verwest, verkohlt oder jedenfalls platt gedrückt sein, was 
Alles nicht der Fall ist. Erst nach der Verkieselung konnten 
sie in einzelne Stücke zerspringen, die zum Theil noch in der 
Gestalt von Baumstämmen an einander gereiht liegen, deren 
frisches Holz nie quer auf seine Fasern spaltet. 

Unser Chemnitzer Coniferenstamm ist als Araucarites Saxo- 
nicus bestimmt worden, aus welcher Benennung schon hervor- 
geht, dass diese Holzart eine gewisse Aehnlichkeit mit den jetzt 
lebenden Araucarien zeigt, und nach Darwin's Theorie als einer 
der Stammbäume dieser Pflanzengruppe anzusehen sein würde. 
Früher hat man diese, schon öfter aufgefundenen Stämme nur 
wegen ihrer Grösse Megadendron genannt; sie unterscheiden 



142 

sich von meinem Gneus Calamitea wesentlich durch ihre deut- 
lichen Jahresringe, deren allerdings nicht genau bestimmbare 
Zahl für unseren Stamm ein sehr hohes Alter andeutet. Selbst 
Calamitea concentrica zeigt keine wirklich getrennten Ringe, 
sondern eigentlich nur concentrische Schattirüngen. 

Die Rindensubstanz hat sich bei diesen Coniferenstämmen 
grösstenteils nicht erhalten, unser Stammtheil zeigt als äussere 
Oberflache den Splint des Holzes und an diesem eine sehr merk- 
würdige Erscheinung, nämlich deutliche Gänge eines Borken- 
käfers. 

Diese Gänge sind bedeutend breiter als die des Bostrichus 
typographus, gegen dessen Verwüstungen unsere Forstleute noch 
immer vergeblich ankämpfen; aber ihr allgemeiner Charakter 
ist ganz derselbe, und wir können daraus ersehen, dass es schon 
in sehr früher Zeit solche Parasiten des Pflanzenlebens gab, 
obwohl ihre Körperreste aus dieser Periode noch nicht auf- 
gefunden wurden, sondern nur die Wege, die sie sich zwischen 
Rinde und Holz einbohrten, entsprechend den Fährten grösserer 
Thiere, die man hie und da in Sandsteinschichten entdeckte. 

Für eine Conifere ist dieser Baumstamm nicht ungewöhn- 
lich stark, und da er zu den dicksten gehört, die man aus der 
Kohlen - oder Dyasperiode kennt, so liefert er aufs neue einen 
Beweis für die Unrichtigkeit der im grossen Publikum noch 
immer sehr verbreiteten Ansicht, dass die Pflanzen und Thiere 
der Vorwelt im allgemeinen grösser, riesiger gewesen seien, 
als die der Jetztzeit. Unsere Tannen und die Cedern des Liba- 
non erreichen 16 Fuss Durchmesser, die Kaurifichte in Neusee- 
land 18 Fuss, und die sogenannten Mammuthsbäume Califor- 
niens (ebenfalls Coniferen) bis 33 Fuss, bei 300 Fuss Höhe. 
Etwas ähnliches hat man noch in keiner älteren Formation im 
fossilen Zustande angetroffen, und jenes Vorurtheil beruht vor- 
herrschend auf dem Umstände, dass z. B. im Rothliegenden und 
in der Steinkohlenformation die Individuen gewisser Pflanzen- 
familien baumförmig angetroffen werden, die man jetzt nur 
noch krautartig, oder doch wenigstens nicht als so dicke Bäume 
kennt, so namentlich die Lycopodien, Equiseten und Farren. 
Es verhält sich ganz ähnlich im Thierreich; einige Abtheilungen 
desselben finden sich im fossilen Zustande durch grössere Indi- 
viduen vertreten als jetzt, so die Cephalopoden, die Saurier und 



143 

die Dickhäuter ; aber neben den grossen Arten lebten stets auch 
kleine, und die grössten Thierkörper überhaupt kennt man bis 
jetzt nur unter den lebenden; es sind das die Wallfische. 

Seit der Ablagerung des Rothliegenden hat unser Baum- 
stamm im Erdboden geruht, und seit seiner Verkieselung wahr- 
scheinlich keine weiteren Veränderungen erlitten, während in 
diesem unermesslichen Zeiträume die Erdoberfläche unzählige 
Umgestaltungen erlitt, und das Klima seiner Heimath sich so 
wesentlich veränderte, dass an ein Gedeihen jener Pflanzen 
nicht mehr zu denken sein würde. Ein Mensch, der nur vor 
einigen hundert Jahren begraben wurde, würde sich aber wohl 
eben so wenig in die gegenwärtigen Zustände der Menschheit 
einzugewöhnen vermögen. 

Nr. 2 ist ein sogenannter Staarstein, 2 Fuss 4 Zoll dick 
und 9y a Zoll lang. Ich selbst habe ihn 1836 vom Kyffhäuser 
in Thüringen mitgebracht, wo unzählige der Art in einer Schicht 
des conglomeratartigen braunrothen Sandsteins liegen , der so 
besonders charakteristisch für unser deutsches Rothliegendes 
ist. Staar steine sind verkieselte Farren stamme, wie ich das 
bereits 1832 in meinen Dendrolithen nachgewiesen habe. Die 
vorliegende Art entspricht meinem Psaronius helmintholithus, 
und zeichnet sich dadurch aus, dass der centrale Theil aus 
bandförmigen Gefässbündeln , der peripherische dagegen aus 
cylindrischen besteht. Die ersteren erscheinen im Querschnitt 
wurm- oder madenförmig, vielfach gekrümmt; man pflegt des- 
halb diesen inneren Stammtheil auch wohl Madenstein zu nennen, 
und nur den äusseren Staarstein, wegen einiger Aehnlichkeit 
mit dem Gefieder eines Staares. Dieser äussere Theil zeigt im 
Querschnitt die cylindrischen Gefässbündel als Kreise oder Ellip- 
sen, und bei deutlicher Erhaltung in deren Innerem einen aus 
lauter Spiralgefässen bestehenden Stern. Alle Pflanzensubstanz 
ist in Kieselmasse umgewandelt, diese aber etwas verschieden 
gefärbt, je nach der Dichtigkeit des ursprünglichen Zellgewebes, 
welches man an manchen Stellen unter dem Mikroskop noch 
vollkommen deutlich erkennen kann. So schön wie die Chem- 
nitzer Staarsteine und Madensteine, sind die vom Kyffhäuser 
gewöhnlich nicht erhalten; es hat sich in ihnen zu viel Quarz 
krystallinisch ausgebildet und dieser die Pflanzentextur mehr 
oder weniger zerstört, während bei Chemnitz Theilchen für Theil- 



144 

chen in Chalcedon, Carneol und Hornstein umgewandelt zu sein 
scheint, so dass man darin noch die Formen der zartesten 
Spiralfasern wohlerhalten erblickt. 

Nr. 3 ist ein solcher Psaronienstamm von Chemnitz in 
Sachsen; es scheint das untere Ende zu sein, von einer dicken 
Hülle von Luftwurzeln umgeben; diese eingerechnet ist das 
Stammstück 2 Fuss stark und etwas über 1 Fuss hoch. 

Die Formation des Rothliegenden, bestehend aus Conglo- 
merat, Sandstein, Schieferthon und Thonstein, scheint ganz be- 
sonders durch die Umstände ihrer Bildungsweise dazu geeignet 
gewesen zu sein, Pflanzenstamme in sich aufzunehmen und den 
Verkieselungsprocess derselben zu begünstigen, denn es ist 
höchst auffallend, wie sehr sich dieselbe fast überall durch 
ihren Gehalt an sogenannten Holzsteinen, d. h. verkieselten 
Pflanzentheilen, auszeichnet, während dagegen z. B. die Stein- 
kohlenformation und manche neuere Ablagerungen, vielmehr 
blosse Abdrücke von Pflanzen enthalten. Die reichsten Fund- 
stätten von Psaronien, Tubicaulen, Calamiteen, Medullosen, und 
vor allen auch von Coniferen, sind die Gegenden von Chemnitz 
und Flöha in Sachsen, von Neu-Paka in Böhmen und der Kyff- 
häuser in Thüringen; einzelne verkieselte Pflanzenreste der Art 
fand man aber auch im Rothliegenden bei Potschappel in Sachsen 
und bei Ilmenau in Thüringen. Eine der Ursachen dieser be- 
sonders guten Erhaltung der inneren Textur von Baumstamm- 
theilen im Rothliegenden ist wohl in der mechanischen Zusam- 
menschwemmung des Materials zu suchen, bei welcher Gelegen- 
heit leicht auch Baumstämme, wie Treibholz, abgelagert werden 
konnten, kaum aber das leichtere Blattwerk oder überhaupt die 
leichteren Theile, und wobei zugleich die charakteristischen 
Rindenformen in der Regel durch Abreibung zerstört wurden. 
Ausserdem muss aber auch noch die Umhüllung dieser Baum- 
stämme den Verkieselungsprocess besonders begünstigt haben, 
da man ausserdem statt der Stammstücke mit wohlerhaltener 
innerer Textur nur undeutliche Reste ihrer Verwesung erwarten 
könnte. Es zeigt das zugleich, wie wichtig die Rolle sein kann, 
welche kieselsäurehaltiges Wasser spielt, wenn es mächtige Ab- 
lagerungen durchdringt, und es ist nicht unwahrscheinlich dass 
da wo Rothliegendes abgelagert wurde, welches sich gewöhnlich 
in der Nachbarschaft von ungefähr gleich alten Eruptivgesteinen 



145 

findet, der Boden an vielen Orten von heissen kieselsäurereichen 
Quellen durchdrungen war. Nur höchst langsam kann eine 
solche Verkieselung eingetreten sein, welche die zartesten For- 
men der inneren Organisation noch erkennen l&sst, offenbar in 
Folge davon, dass die Zellenräume, die Zellenmembranen und 
die Spiralfasern in etwas verschiedener Zeit, und meist auch 
von etwas ungleich gefärbter Kieselsubstanz, ausgefällt oder 
nach ihrer Verwesung ersetzt wurden. 

Die Versteinerungssammlung der Bergakademie enthält aus 
dem Rothliegenden der Gegend von Chemnitz (speciell von 
Gückelsberg) besonders noch ein Prachtexemplar von verkiesel- 
ten Baumstämmen ; % es ist das ein Tubicaulis solenites, 19 Zoll 
hoch, unten 11, oben 6 Zoll im Durchmesser. Merkwürdiger 
Weise wurden von dieser Art nur Fragmente eines einzigen 
Stammes aufgefunden, und auch die verwandte Art Tubicaulis 
Primarius ist nur in wenigen Exemplaren gefunden worden. 
Diese Wurzelstockstämme grosser Farren mit convergirenden 
Gefässbündeln scheinen demnach in den Wäldern jener Zeit 
nur sehr sparsam vorhanden gewesen zu sein, während dieselben 
sehr viel Coniferen, Calamiteen und Psaronien, schon etwas 
weniger Medullosen enthielten. 

Nr. 4 ist der nicht ganz deutliche Abdruck einer Sagenaria, 
oder vielleicht zu Knorria imbricata gehörig, aus der älteren 
Kohlenformation von Hainichen bei Freiberg. Der schönste 
Stamm letzterer Pflanze, welcher überhaupt bei Hainichen ge- 
funden worden ist, steht in der geognostischen Sammlung der 
Bergakademie. Das ist ein 9 Fuss 6 Zoll hoher Steinkern, 
etwas breit gedrückt, an der breitesten Stelle 17 Zoll messend. Am 
oberen Ende theilt er sich in zwei gleichwerthige Aeste, also echt 
dichotom. Er zeigt diejenige Form der Oberfläche, welche man 
Knorria imbricata genannt hat, von der sich aber später ergab, 
dass sie nur eine besondere Gestaltung unter der eigentlichen 
Rinde ist, die vielleicht zu Sagenaria oder in anderen Fällen, zu 
Sigittaria gerechnet werden kann, wie das an einem zweiten, in 
der Versteinerungssammlung unserer Bergakademie aufgestellten 
Exemplare ziemlich deutlich zu erkennen ist. Auch dieses 
3 Fuss 5 Zoll lange und 7 Zoll breite Stück, zeigt am oberen 
Ende Gabeltheilung; der grössere Theil dieses Stammes lässt 
die hervorragenden Zäpfchen der Knorriaform erkennen, über 

10 



146 

einem kleineren Theile liegt aber noch die Rinde, und auf ihrer 
undeutlich längsgestreiften Oberflache stehen im Quincunx, in 
ziemlicher Entfernung von einander, kleine elliptische Blatt- 
kissen , die in ihrer Mitte etwas eingeschnürt sind. Ihre Stell- 
ung entspricht den Spitzen der unter der Rinde verborgenen 
Zäpfchen. Geinitz hat dieses Exemplar in seiner Flora des 
Hähnchen - Ebersdorfer Kohlenbeckens Taf. 9 abbilden lassen. 
Alle diese Schuppenbäume oder Lepidodendren scheinen zu der 
Familie der Lycopodien gehört zu haben, und an ihren dünnen 
Zweigen findet man zuweilen noch die lanzettförmigen steifen 
Blättchen, die an den dickeren älteren Stämmen stets abgefallen 
sind wie bei unseren Nadelhölzern. Lebend sind keine bauin- 
förmigen Lycopodiaceen bekannt, und es ist das Vorkommen 
der ziemlich dicken Stämme von solchen Schuppenbäumen des- 
halb eines der Beispiele üppigerer oder grösserer Entwickelung 
gewisser Pflanzenformen in früheren Erdperioden. Ganze Wäl- 
der scheinen in der Eohlenperiode , sehr abweichend von der 
Gegenwart, vorherrschend aus baumförmigen Equisetaceen, Fili- 
citen und Lycopodiaceen bestanden zu haben, aber keiner die- 
ser Stämme erreichte jemals die Dicke unserer grossen Eichen, 
Buchen oder Tannen, und soviel man von ihrer Belaubung kennt, 
muss diese an Schönheit weit zurückgeblieben sein hinter der 
unserer Wälder; wenigstens die steifen Schachtelhalme und Lyco- 
podienbäume werden wenig Zur Belebung der Landschaft bei- 
getragen haben; ihre Formen erscheinen uns mehr originell und 
architectonisch als malerisch. 

Die Kohlenformation von Hainich en, aus welcher unsere 
Sagenarien und Knorrien herrühren, ist älter als die echte Stein- 
kohlenformation von Zwickau; sie liegt unter derselben, besteht 
aus etwas anderen Gesteinsschichten, und enthält fast lauter 
andere Pflanzenreste. Sie dürfte als eine Parallelbildung der 
marinen Kohlenkalkstein- oder Kulmformation anzusehen sein. 
Das Material der Hainicher Kohlenformation besteht vorherr- 
schend aus grobem Conglomerat, Sandstein und Schieferthon, 
die Sandsteine und auch die Conglomerate sind mehr bräunlich- 
gelb geferbt als die Kohlensandsteine von Zwickau. Die Conglo- 
merate enthalten oft sehr grosse Geschiebe von Glimmerschiefer, 
Thonschiefer , Fleckschiefer, Grünstein, Granit und Granulit, 
aber gar keine von Quarzporphyr, woraus als wahrscheinlich 



147 

hervorgeht, dass die in der Nachbarschaft vorhandenen Quarz- 
porphyre später entstanden sind als diese Ablagerung. 

In den alten, meist verlassenen Steinbrüchen, dicht bei 
Hainichen, in welchen eine vielfache Wechsellagerung von Sand- 
stein, Conglomerat und ScEieferthon aufgeschlossen ist, zwischen 
denen sich hie und da auch dünne Kohlenlagen, oder wenig- 
stens kohlenhaltige Schieferthonschichten erkennen lassen, sah 
man vor 30 Jahren zu gleicher Zeit 14 aufrecht stehende Stämme 
von Calamiten, Sagenarien und Knorrien fast senkrecht durch 
mehrere Schichten hindurch reichen; ihr unteres Ende wurzelte 
gewöhnlich in einer der dünnen kohligen Zwischenlagen, die 
vermuthlich als die Ueberreste einer Humusschicht anzusehen 
sind, das obere war in ungleicher Höhe abgebrochen. Die fast 
ganz senkrecht stehenden Stämme zeigten stets einen ziemlich 
kreisrunden Querbruch, die etwas schräg stehenden waren schon 
etwas platt gedrückt wie die unserer Sammlung, einige der 
Schichtung parallel Kegende ganz platt. Der cylindrische Stamm- 
raum ist bei den aufrecht stehenden Stämmen mit demjenigen 
Sediment erfüllt, welches das obere Ende überlagert; offenbar 
sind also die noch festgewurzelt stehenden Stämme zunächst 
von Schlamm-, Sand- und Geröllschichten umhüllt worden, 
dann oben abgebrochen und ausgefault; der dadurch entstehende 
Hohlraum mit äusserer Abdruekform ist dann bei der nächsten An- 
schwemmung von oben herein ausgefüllt worden. Es stellte sich 
der vertikale Durchschnitt eines solchen. Stammes dann ungefähr 

so dar, wie der neben- 



f^ 



W-TW 



stehende Holzschnitt 

[*£/> ganz schematisch zeigt, 

P%$S>c **= wobei sich öfters neben 

k dem Stamm eine kleine 

Biegung der angren- 

KV^S?^ zenden Schichten nach 

^o^£^£v£;;V£^^ oben erkennen liess, 

r " £ä £)"-s-yav\% : :^A*z o °o^ - o » «* welche offenbar bei dem 






•üvis 



O o ^ ^ .^ o P ^C C 



Zusammmensetzen der- 
selben durch den Frictioaswiderstand am Stamme hervorgebracht 
worden ist. Auch die horizontal liegenden und oft 9ehr platt 
gedrückten Stämme zeigen doch noch einen flachen, mit mecha- 
nischem Sediment erfüllten Raum oder Steinkern, woraus hervor- 

10» 



14 8 

geht, dass ihre Pflanzensubstanz erst verweste, nachdem sie 
schon platt gedrückt waren, dass aber dennoch die angrenzenden 
Theile noch beweglich genug waren, um den Hohlraum voll- 
ständig auszufüllen. 

Gegenwärtig sieht man in den seit 30 Jahren verlassenen 
Steinbrüchen nur noch einige undeutliche Reste von aufrecht- 
stehenden Stämmen; die meisten sind von Sammlern beseitigt 
oder durch Verwitterung zerstört. 

Ausser den Sagenarien und Knorrien finden sich bei HaT- 
nichen noch Stigmarien und deren feinere Wurzel Verzweigungen, 
Farren, Asterophyllen und Calamiten. Die letzteren sind sehr 
abweichend von denen der echten Steinkohlenformation. Ihre 
Abgliederung zeigt nämlich keine Zickzacklinie, sondern einen 
geraden Abschnitt, auch wohl eine blosse Einschnürung. Man 
hat diese Art Calamites transitionis genannt, da sie die älteste 
Calamitenform darzustellen scheint, die bis in die devonischen 
Ablagerungen hinabreicht. Merkwürdiger Weise kommen aber 
ganz so abgegliederte Calamiten auch in der russischen Perm- 
formation vor, die sich kaum als eine besondere Species unter- 
scheiden lassen. Da die Permformation sogar jünger ist als 
die echte Steinkohlenformation, und im Alter ungefähr unserem 
deutschen Rothliegenden und Zechstein entspricht, so scheint 
daraus hervor zu gehen, dass dieselbe eigenthümliche Form — 
um nicht ohne weiteres Species zu sagen — im äussersten Osten 
Europa's noch fortexistirte, als sie im Westen längst ausgestor- 
ben war. Solche Fälle sind indessen schon mehrfach beobachtet 
worden, und stehen mit Darwins Theorie von der Entstehung 
der Arten in vollem Einklang, während sie der Annahme perio- 
discher Schöpfungen durchaus nicht entsprechen. 

Nr. 5 enthält ebenfalls einen fossilen Pflanzenrest; es ist ein 
Sjtück Braunkohlensandstein von Kmehlen bei Ortrand, mit 
runden Hohlräumen von einer ästigen Pflanze herrührend, deren 
Rindenform sie als Abdruck zeigen. Hiernach gehörte die Pflanze 
zu dem Genus Culmites Brongn., doch ist die Kmehlener Art 
nicht bestimmt, sie weicht etwas von Culmites Göpperti Graf 
Münsters ab, ist indessen doch zu undeutlich um eine neue 
Species daraus zu machen. Ich habe dieses 1 Fuss 6 Zoll hohe 
Exemplar 1845 selbst gesammelt, konnte aber leider nicht be- 
obachten, ob die ästigen Stängel in der anstehenden Schicht 



_ ! i 9 

aufrecht standen, wie es wegen ihrer cylindrischen Gestalt sehr 
wahrscheinlich ist. 

Nr. 6 und 7 sind zwei grosse Ammoniten aus dem Pläner 
von Strehlen bei Dresden; sie messen 1 Fuss 11 Zoll im Durch- 
messer, also ziemlich 1 Elle; es sind etwas undeutliche Stein- 
kerne, der eine mit ziemlich platter Oberfläche, der andere mit 
dicken wulstigen Knoten. Trotz dieser Verschiedenheit müssen 
wir sie beide zu Ammonites peramplus rechnen, wie denn über- 
haupt diese grossen Ammoniten der Plänerformation keine sehr 
genaue Unterscheidung zulassen. So riesenhafte Cephalopoden 
sind im jetzigen Meere nicht bekannt; die den Ammoniten am 
nächsten stehenden Nautilen erreichen höchstens einen Durch- 
messer von 8 Zoll, sind also sehr viel kleiner. Das ist demnach 
wieder ein Beispiel von besonderer Grösse einer Thiergruppe 
in vorhistorischer Zeit, aber zu derselben Zeit gab es auch sehr 
kleine Ammoniten, und noch gar keine grossen Säugethiere. 
Die Grösse der Arten hing, wie es scheint, stets von der be- 
sonderen Gunst oder Ungunst der Lebensbedingungen ab, nicht 
von der geologischen Zeit an sich. In der Ostsee finden wir 
gegenwärtig weniger und kleinere Austern als in der Nordsee, 
weil jener Meeresarm weniger günstige Existenzbedingungen für 
sie darbietet, und dasselbe gilt fast für alle Muschelspecies 
die beiden Meeren gemeinsam angehören. In diesem Falle kann 
man den Grund erkennen: die Ostsee enthält weniger gesalzenes, 
halbbrakisches Wasser, seitdem sie nur noch durch einige schmale 
Meeresengen mit der Nordsee in Verbindung steht. Das war 
aber einst anders; über einen Theil der cymbrischen Halbinsel 
hinweg, der seitdem erhoben zu sein scheint, fand eine offenere 
Verbindung statt, und unter den Ueberresten einer sehr frühen 
Bevölkerung der dänischen Ostsee-Inseln, aus der sogenannten 
Steinzeit, in welcher man die Benutzung selbst der Bronce noch 
nicht kannte, finden sich über Tausend Fuss breite Haufen von 
Austerschaalen, von derselben Grösse wie sie jetzt in der Nord- 
see leben, die offenbar von den Bewohnern benachbarter Ort- 
schafken nebst anderen Speiseresten an besonderen Stellen ange- 
häuft worden sind, nur um sie nach dem Genuss ihres Inhaltes zu 
beseitigen. Diese^Probe fast vorweltlicher, mindestens vorhisto- 
rischer Strassenpolizei hat somit ganz wesentlich zur Aufbewahr- 
ung einer recht interessanten geologischen Thatsache beigetragen. 



150 

Wir haben es bisher mit lauter Versteinerungen zu thun 
gehabt, ich gehe aber nun zu der Betrachtung einer ganz an- 
deren Klasse von Erscheinungen über. 

Nr. 8 ist eine vierseitige Sandsteinsaule von Johnsdorf bei 
Zittau. Dort ist in grossen Mühlsteinbrüchen der Quadersand- 
stein von einem Basaltgange durchsetzt, in dessen unmittelbarer 
Nahe sich der Sandstein säulenförmig abgesondert zeigt. Es 
ist nicht etwa ein Trieb der Nachahmung, welcher den Sand- 
stein veranlasst hat, hier eine dem Basalt so gelaufige Absonder- 
ungsform anzunehmen; bei beiden Gesteinen ist vielmehr diese 
Gestaltung eine Folge derselben Ursache: der Abkühlung und 
der mit ihr verbundenen Zusammenziehung der Masse nach 
starker Erhitzung. Der Basalt zerspaltet säulenförmig durch 
weitere Abkühlung nach seiner Erstarrung; der Sandstein ist 
in diesem Falle durch den heissflüssig zwischen ihm aufsteigen- 
den Basalt stark erhitzt worden, Was sich auch aus der Frittung 
seiner Masse zu erkennen giebt, die ihn als Mühlstein brauch- 
bar macht; nachher ist er beim Abkühlen aus demselben Grunde 
säulenförmig zerspalten, wie so häufig der Basalt. 

Nr. 9 von der Knorre bei Meissen. Die Felswände am 
rechten Eibufer gegenüber von Meissen bestehen vorherrschend 
aus Syenitgranit; dieser ist sehr vielfach durchsetzt von 1 bis 10 
Fuss machtigen Granitgangen, und beide dieser Gesteine sind 
wieder sehr häufig durchsetzt von senkrechten Glimmerporphyrit- 
gangen, deren Mächtigkeit zwischen 10 und 30 Fuss schwanken 
mag; rechnet man dazu noch die schmalen Auslaufer dieser 
Gange, die glimmerreichen Schieferstücke welche im Syenit- 
granit liegen und die lokale horizontale Ueberlagerung zum 
Theil durch Planer, und über diesem durch Diluvialschichten, 
so gewahren alle diese Gesteine, die sechs verschiedenen Bild- 
ungsperioden angehören, in ihrer leicht übersichtlichen In- und 
Uebereinanderlagerung ein höchst instructives geologisches Vor- 
kommen, das interessanteste welches mir in ganz Sachsen be- 
kannt ist. Herr Stelzner hat von den Felswanden an der Knorre 
ein recht gutes Bild geliefert, welches in der geognostischen 
Sammlung aufbewahrt wird. Das Stück Nr. 9 stellt nur ein 
ganz vereinzeltes Phänomen aus diesen Felsen dar. Wenige 
Hundert Schritt unterhalb der Hauptfelswand wird in einem 
Steinbruche Syenitgranit als Baustein gewonnen; auch hier ist 



151 

derselbe von einigen nur l j 2 bis 2 Zoll mächtigen Gängen durch- 
setzt, die aber nicht aus einem deutlichen Gestein, sondern nur 
aus einer rothlichen, dichten felsitischen Masse bestehen. Ihre 
Färbung spricht dafür, dass man sie als Ramifikationen der 
Granitgänge anzusehen habe, die wegen schneller Abkühlung 
einen dichten Zustand annahmen, denn die deutlichen schmalen 
Ramifikationen derGlimmerporphyritgänge sind stets viel dunkler, 
fest schwarz gefärbt. Wird der Felsen einem solchen schmalen 
Gange folgend gespalten, so zeigen die beiden Bruchflächen 
sehr constant eine recht merkwürdige Gestaltung. Auf jeder 
der Flächen bleiben zahnförmig ineinander greifende, unter sich 
ähnliche Tetraeder sitzen, die mit einer ihrer vier Flächen fest 
auf dem Syenitgranit aufgewachsen sind, während sie mit ihrer 
scharfen dreikantigen Spitze hervorragen. Ihre Kantenwinkel 
sind nicht gleich, aber auch nicht sehr von einander verschie- 
den; es sind natürlich keine Krystalle, sondern nur besondere 
Absonderungs- oder Bruchgestalten. Da ihre entsprechenden 
Kanten fast alle gleiche Orientirung haben, so gewinnt die Bruch- 
fläche ein eigenthümlich treppenförmiges Ansehen. Irgend eine 
bestimmte Ursache dieser auffallenden Erscheinung ist bis jetzt 
nicht ermittelt worden. Es ist gar nicht daran zu denken, dass 
die dichte oder höchst feinkörnige, felsitische oder granitische 
Masse hier zu einem krystallographischen Spaltungsphänomen 
Veranlassung gegeben hätte; schon die Ungleichheit der Winkel 
erlaubt eine solche Annahme nicht, ebensowenig, als man die 
säulenförmige Absonderung der Basalte oder Porphyre auf ir- 
gend ein krystallographisches Gesetz zurückzuführen vermag, 
oder gar die Schieferung des Thonschiefers, wie es neuerlich 
von englischen Geologen versucht worden ist. 

Unser Postament enthält ,auf der Rückseite noch einige 
andere Beispiele von regelmässiger Absonderung, z. B. Porphyr- 
platten und Basaltsäulen, die aber keine ungewöhnlichen Er- 
scheinungen zeigen. 

Nr. 10 ist eine grosse Kugel aus dem Pechstein von Meissen. 
Da der Pechstein fast überall wo er in Masse auftritt, Kugeln 
einschliesst, so darf dieses Phänomen nicht als etwas Verein- 
zeltes aufgefasst werden. In Sachsen allein sind mir vier Lo- 
kalitäten bekannt, an welchen Pechstein Kugeln von verschie- 
dener Beschaffenheit enthält. 



152 

Bei Planitz, unweit Zwickau, schwanken die Kugeln des 
dunkelgrauen Pechsteins etwa zwischen 1 und 4 Zoll im Durch- 
messer. Ihre Substanz ist dicht, grau oder bräunlich, wie es 
scheint, felsitisch. Im Innern zeigen sie gewöhnlich einen oder 
mehrere septarienartige Sprünge, die mit Chalcedon erfüllt sind. 
Es sind offenbar Contractionsspalten, da sie gegen die Peripherie 
der Kugeln sich sehr schnell auskeilen, während sie in der 
Mitte derselben bis über einen Zoll Dicke erreichen. Die Ober- 
fläche der Planitzer Kugeln lässt oft einen etwas hervorragen- 
den Wulst erkennen, welcher sie als grösster Kreis umgiebt, 
und welcher nach von Gutbier im anstehenden Gesteine meist 
eine bestimmte Lage hat. 

Bei Spechtshausen, unweit Tharandt, ist die schwarze 
Pechsteinmasse ganz durchsät von kleinen und grossen Kugeln, 
so dass man kaum ein Handstück des Gesteins schlagen kann, 
welches gar keine Kugeln enthielte. Die ganz kleinen, etwa 
nur von der Grösse eines Stecknadelkopfes, sind die häufigsten, 
die grösseren, bis zu 10 Zoll im Durchmesser, sind etwas sel- 
tener. Dazwischen aber finden sich alle Abstufungen der Grösse. 
Ihre Masse ist dicht und bräunlich, ganz der Grundmasse man- 
cher Quarzporphyre gleichend, auch zeigen sich darin manchmal 
kleine Feldspathkrystalle, wie im Porphyr. Die grösseren ent- 
halten zuweilen, wie die Planitzer, Chalcedonadern, einen äusser- 
lichen Wulst habe ich aber daran nie beobachtet; gewöhnlich 
sind sie fast vollkommen kugelförmig und glatt. Ausser ihnen 
enthält die dunkle, glänzende Pechsteinmasse noch kleine weisse 
Sanidinkrystalle und Bröckchen von Glimmerschiefer oder Thon- 
schiefer. Jede Kugel, jeder Krystall und jedes Schieferfragment 
ist in der Regel von einer intensiv rothen Eisenoxydrinde um- 
geben, die wahrscheinlich erst durch Zersetzung entstand. 

Neben der Fichtenmühle im Triebischthale , unweit 
Meissen, ragt ein schroffer Pechsteinfelsen aus dem bewalde- 
ten Gehänge hervor. Seine Masse ist braun oder grünlich ge- 
färbt; in ihr liegen grosse unregelmässige Kugeln von 5 bis 
10 Fuss im Durchmesser, welche aus einem hornsteinähn- 
lichen Porphyr mit kleinen Feldspath- und QuarzkrystaJlen be- 
stehen. Man muss das Auge erst etwas daran gewöhnen, um 
sie vom einschliessenden Pechstein zu unterscheiden, dann 
aber treten sie deutlich hervor durch ihre eckigere Absonderung 



153_ 

und durch eine Art von Verwitterungsrinde an ihrer Peripherie. 
Der Porphyr aus dem sie bestehen, unterscheidet sich von 
demjenigen, welchen der Pechstein hier als mächtiger Gang 
durchsetzt, wesentlich nur durch die andere Beschaffenheit der 
Grundmasse. Der letztere, gewöhnlich Dobritzer Porphyr ge- 
nannt, ist ein sogenannter Thonsteinporphyr, der der Kugeln 
dagegen sogenannter Hornsteinporphyr. Die Krystalleinschlüsse 
sind in beiden gleich. Dieser Umstand veranlasst zu der Ver- 
muthung, dass die Kugeln hier nur vom Pechstein umschlos- 
sene, abgerundete und gleichsam gefrittete Porphyrfragmente 
seien. Stände dieser Fall für sich allein da, so würde man 
kaum ein Bedenken gegen diese Erklärung erheben, für die 
Kugeln von Planitz und Spechtshausen ist aber eine gleiche 
Deutung weniger wahrscheinlich. 

Der vierte Hauptpunkt der Kugelbildung im Pechstein Sach- 
sens findet sich dicht bei dem Dorfe Corbitz, unweit Meissen, 
auf der Höhe des linken Triebischthalgehänges. Von diesem 
Orte ist die Kugel Nr. 10, welche ungefähr 2 Fuss im Durch- 
messer misst. Der theils grünliche, theils schön braunrothe 
Pechstein, welcher hier, wie gewöhnlich, zwischen Porphyr her- 
vortritt, ist in dem Steinbruche der die Kugeln enthält, meist 
stark zersetzt, und gerade in dem zersetzten Theil treten die 
Kugeln besonders deutlich hervor. Sie sind von sehr ungleicher 
Grösse, von der einer Nuss bis zu der der grössten Kürbisse. 
Ihre durch Verwitterung des Pechsteins freigelegte Oberfläche 
zeigt lauter gerundete, warzige Hervorragungen, und im Quer- 
bruch ergiebt sich, dass diese Warzen oder Buckeln in einer 
bestimmten Beziehung zum inneren Bau der Kugeln stehen. 
Jede grosse Kugel besteht nämlich aus einer helleren und mat- 
teren Grundmasse mit dunkleren, festeren Concretionen von 
annähernd bohnenförmiger Gestalt und Grösse. Diese festeren, 
hornsteinähnlichen Bohnen sind es, welche an der Oberfläche 
als Buckeln hervortreten; sie sind am häufigsten, deutlichsten 
und grössten in der Nähe der Peripherie, gegen das Centrum 
hin verschwinden sie ganz; ihre längere Achse liegt stets der 
Kugeloberfläche parallel, und ihr nach aussen gekehrter Umriss 
ist stets deutlicher und schärfer als der nach innen gekehrte, 
welcher oft allmälig in die Grundmasse verläuft. Wären* diese 
Kugeln, wie vielleicht die bei der Fichtenmühle, abgerundete 



154 

Porphyreinschlüs&e, so müsste eine sehr merkwürdige Aenderung 
de» inneren Zustandes eingetreten sein,* denn einen Porphyr 
mit solchen Concretionen findet man in der ganzen Gegend 
nicht; auch zeigt die Gestalt und Lage der inneren bohnen- 
förmigen Concretionen, dass sie mit der Kugelbildung in einer 
ganz bestimmten Beziehung stehen. Irgend eine befriedigende 
Erklärung dieses sehr sonderbaren Phänomens vermag ich über- 
haupt nicht zu geben, und ich halte es in solchen Fallen für 
besser, nur die Thatsachen zu schildern, ohne sie durch schwache 
-Deutungsversuche zu entstellen. Daran möchte ich aber doch 
erinnern, dass die Kugeln welche man so oft im Perlstein und 
im Obsidian, ja selbst zuweilen im Porphyr beobachtet, denen 
im Pechstein sehr analog sind, und dass auch in künstlichen 
Gläsern und Schlacken zuweilen ähnliche Erscheinungen vor- 
kommen. Im Glas scheinen sie sogar nachträglich durch lange 
Einwirkung von Wasser zu entstehen. 

Nr. 11. Ein kleiner Riesentopf im dunklen Gneiss des Mul- 
denbettes von Radegrube bei Freiberg, durch Herrn Oberberg- 
rath von Warnsdorff der akademischen Sammlung geschenkt. 
Riesentöpfe pflegt man bekanntlich kesseiförmige Aushöhlungen 
fester Felsoberflächen zu nennen, die offenbar durch Wasser 
gebildet sind, und die in einzelnen Fällen eine Tiefe und Weite 
von mehr als 10 Fuss erreichen. Gewöhnlich sind sie viel klei- 
ner; der hier vorliegende misst sogar nur 3 Zoll im Durch- 
messer und 4 Zoll in der Tiefe, aber er ist sehr regelmässig 
rund und glatt ausgewaschen. Das Gestein ist ein sehr fester, 
feinkörniger, durch viel dunklen Glimmer gefärbter Gneiss mit 
mittlerem Kieselsäuregehalt. In derselben Gegend des Mulden- 
bettes in welcher dieser losgesprengt wurde, finden sich noch 
mehrere grössere Ausspülungen derselben . Art. Die Ursache 
der besonderen Bildung ist hier leicht erkennbar. Das höchst 
unebene Flussbette besteht aus sehr festem, dichtem Gneiss und 
hat ein starkes Gefälle. Durch zahlreiche Felsvorsprünge und 
dahinter liegende Vertiefungen wird das stark strömende Wasser 
zu zahlreichen Wirbelbildungen veranlasst; in jedem dieser Wirbel 
werden stets Sandkörner und kleine Steine auf dem Felsboden 
im Kreise bewegt, und diese schleifen mit der Zeit solche Kessel 
aus, die dann bei niederem Wasserstande deutlich sichtbar weis 
den. Auf diese Weise sind jedenfalls alle Riesentöpfe gebildet 



155 

und wo man sie in Fluösbetten findet, wie z. B. hier, im 
Neckar bei Heidelberg, in der Schwarza bei Schwarzburg im 
Thüringer Walde u. s.. w., da ist ihre Anwesenheit sehr leicht 
erklärbar. Auffallend sind aber die zahlreichen und grossen 
Riesentöpfe auf den trockenen Felsoberflachen Finnlands und 
auf dem Pass des St. Gotthard, oder die sogenannten Oefen im 
Dachsteinkalk bei Hallein. Die letzteren, zum Theil halb durch- 
gebrochen, liegen so hoch über dem jetzigen Flusslauf, dass 
sie auch von der höchsten Fluth nicht mehr erreicht werden 
können, und somit ein interessantes Beispiel von der allmälig 
immer tieferen Auswaschung eines Flussbettes liefern. Für die 
finnlandischen Kessel muss man voraussetzen, dass sie zu einer 
Zeit gebildet wurden, als das Meer diese Fliehen überströmte 
und Eisberge mit erratischen Blöcken ablagerte; auf dem Gott- 
hard scheinen sie am Boden von Gletscherspalten entstanden 
zu sein, zu einer Zeit als dieser Pass noch von Gletschereis be- 
deckt war, dessen einstige Anwesenheit auch aus zahlreichen 
anderen Erscheinungen hervorgeht. 



Der Rest der zur Decoration verwendeten Stücke besteht aus 
Gneiss und Porphyr von Freiberg, zum Theil von Erzgangen 
durchsetzt, aus grossen Gangstücken von Freiberg und Schneeberg, 
aus Altenberger Granit und Zwittergestein, aus einigen Reib- 
ungsbreccien, auffallenden Conglomeraten und anderen minder 
interessanten Gesteinen. Ich füge nur noch wenige Bemerkungen 
über Einzelnes in diesem bunten Durcheinander hier an. 

Die Umgegend von Freiberg besteht bekanntlich vorherr- 
schend aus Gneiss; was man unter diesem Namen zusammen- 
fasst, variirt aber ganz ausserordentlich nach seiner Textur, 
Mengung und chemischen Zusammensetzung. Das Gemeinsame 
ftkr alle Gneissvarietaten ist nur, dass sie aus einem deutlichen 
krystallmisch » schieferigen Gemenge von Feldspath, Quarz, und 
Glimmer bestehen, vom Granit sich daher eigentlich nur durch 
ihre schieferige Textur unterscheiden. 

Beim Gneiss wie beim Granit hat sich in neuerer Zeit ein 
sehr auffallender und beinahe sprungweiser Unterschied des 
Kieselsäuregehaltes ergeben, welcher in der Regel schon aus 
der etwas abweichenden mineralogischen Zusammensetzung er- 
kennbar ist, und schon dadurch zu der Trennung von grauem 



156 

und rothem Gneiss, oder Gneiss und Gneissit, veranlasste. Von 
diesen beiden Hauptgneissvarietäten enthalt unser Postament 
verschiedene Probestücke, am meisten aber von der grauen. 

Da ich diese Gneissunterschiede in dem Abschnitt „Gesteine" 
meiner besonderen Festschrift „Geologie der Gegenwart" ausführ- 
lich besprochen habe, und da die aufgestellten Exemplare nicht 
gerade vorzugsweise charakteristische Erscheinungen zeigen, so 
glaubte ich hier nur darauf aufmerksam machen zu müssen. 

Es verhält sich ebenso mit den Proben unserer Freiberger 
Erzgangformationen, die in dem Postament vertreten sind. Die 
Exemplare wurden vorzugsweise nur nach Grösse und Gestalt 
ausgewählt, und zeigen nur zum Theil charakteristische Erschein- 
ungen. Sie repräsentiren keinesweges eine vollständige Suite, 
die dagegen in unserer geognostischen Sammlung, und noch 
besser in der sogenannten Reviersammlung, zu finden ist. 

Besondere Erwähnung verdienen dagegen wohl noch einige 
Exemplare von Granit und Zwittergestein aus der Altenberger 
Pinge. Sie liegen auf der Rückseite, und zeigen recht deutlich 
die allmälige Umwandlung des feinkörnigen röthlichen Granites 
in das fast dichte und schwarze zinnhaltige Zwittergestein. In 
der Umgebung des Altenberger Zinnerzstockwerkes, durch dessen 
unterirdische Abbaue und deren Einbruch nach und nach die 
grosse Pinge an der Nordseite des Städtchens entstanden ist, 
herrscht ein feinkörniger Granit mit vorherrschendem röthlichem 
Feldspath. Bereits im Jahre 1860 habe ich nachgewiesen, dass 
das zinnerähaltige Zwittergestein aus diesem Granit entstanden 
ist. Chemische Untersuchungen haben dies nachträglich völlig 
bestätigt. Jener Granit reicht noch als solcher bis an den oberen 
Felsenrand der Pinge heran, und dieser besteht zum Theil daraus; 
aber der Granit ist hier bereits von zahlreichen unregelmässi- 
gen, meist von weissem Quarz erfüllten Klüften durchzogen, 
an deren beiden Seiten sich eine dunkelgraue bis schwarze Zone 
zeigt, die allmälig in den gewöhnlichen Granit verläuft. Die 
V4 bis 2 Zoll breite Zone lässt die Bestandteile des Granites 
nicht mehr erkennen, hat vielmehr ganz das Ansehen wie das 
echte Zwittergestein. Gegen das eigentliche Stockwerk wer- 
den allmälig diese Streifen breiter, es bleibt zwischen den sich 
kreuzenden Quarzklüften nur noch ein kleiner unveränderter 
Granitkern, endlich verschwindet auch dieser, Alles ist dunkel- 



157 



grau bis schwarz, kein Gemengtheil mehr erkennbar; man be- 
endet sich im vollendeten Zwittergestein, was aber noch auf 
dieselbe Weise von zahlreichen Quarzadern durchzogen ist. Of- 
fenbar haben hier gewisse, zugleich zinnhaltige Solutionen den 
Granit von unzähligen Klüften aus durchdrungen, und theilweise 
oder ganz in das Zwittergestein umgewandelt. Eine genaue Un- 
tersuchung durch Herrn Dr. Rübe in Scheerer's Laboratorium 
ergab folgende Zusammensetzung der drei in Frage kommen- 
den Massen: A. unveränderter Granit, B. dunkle Streifen in 
demselben, C. Zwittergestein. • 



Granit 



B. 

Streifen. 



Unterschied: 



T 



i Zwitter. 

I 



B:A. 



B:C. 



Kieselsäure 
Titansäure . 
Thonerde . 
Eisenoxydul 
Kalkerde. . 
Magnesia. . 
Kali ... . 
Natron . . . 
Wasser. . . 
Kupferoxyd 
Zinnoxyd . 



74,68 
0,71 

12,73 
3,o.o 
0,09 
0,35 
4,64 
1,54 

1," 

0,50 
0,09 



71,57 
0,52 

12,49 
7,22 
1,55 
0,05 
2,80 
1,60 
1,30 
0,27 
0,69 



71,84 

0,90 

14,40 

7,00 

0,63 
0,79 
2,30 
0,67 
1,11 

Spur 

0,65 



— 3,11 

— 0,19 

— 0,33 
+ 4,22 
+ 1,46 

— 0,30 

— 1,84 
+ 0,06 
+ 0,13 

— 0,23 
+ 0,60 



- 2,84 
+ 0,19 

| + 1,61 
+ 4,00 

| + 0,54 
! + 0,44 
i - 2,34 

— 0,77 
! — 0,06 
j— X 

+ 0,54 



+ 0,27 
+ 0,38 

+ 2,00 

— 0,22 

— 0,92 
+ 0,74 

— 0,50 

— 0,93 

— 0,19 

— X 

— 0,04 



99,50 I 99,97 100,29 I 

Die Ueber einstimm ung aller drei Gesteine ist immer noch 
gross, die zwischen den Streifen uijd dem Zwitter aber am 
grössten. Man erkennt deutlich, beide sind eigentlich dasselbe, 
wie es auch das äussere Ansehen lehrt, beide sind aus Granit 
entstanden, und ihre kleinen Unterschiede mögen theils auf lo- 
kalen Ungleichheiten der Masse, theils auf unvermeidlichen Feh- 
lern der Analyse beruhen. Schon die Schwierigkeit, die Streifen, 
scharf vom Granit zu trennen, war sehr gross. Sieht man von 
den unwesentlichen Verschiedenheiten ab, so ergiebt sich, dass 
die chemischen Veränderungen bei der Umbildung des Granites 
in das Zwittergestein wesentlich bestanden haben: In Fortführ- 
ung von circa 3 Proc. Kieselsäure und 2 Proc. Kali, sowie in Auf- 
nahme von circa 4 Proc. Eisenoxydul und 0,5 Proc. Zinnoxyd. 

Die ausgeführte Kieselsäure dürfte in den Klüften als Quarz 
abgelagert sein, das Kali ist mit der Solution fortgegangen. 



lieber die chemische Constitution der Plutonite. 

Vom ßergrath Professor Dr. Scheerer. 




iwci extreme Bildungsweisen, die des Wassers und des 
Feuers, finden sich an Gesteinen unserer Erdrinde aus- 
geprägt. Geschichtete Gebirgsarten, in denen wir die 
fossilen Reste von Pflanzen oder Thieren antreffen, 
lassen uns über ihre neptunische Entstehung nicht in Zweifel; 
während gewisse krystallinische Silicatgesteine , die sich den 
Laven der Neuzeit anschliessen, ihre rein vulcanische Bildung 
zu documentiren scheinen. Zwischen dies6n beiden extremen 
Typen aber stehen zahlreiche andere Gebirgsarten von gemisch- 
tem Bildungöcharakter. Es finden sich zunächst geschichtete 
Gebilde, welche, obwohl von entschieden neptunischer Abstamm- 
ung, später durch chemische Processe umgewandelt wurden; 
durch Processe, bei denen oftmals das Feuer (höhere Tempera- 
tur) eine mitwirkende Rolle spielte. Dies sind die metamorphen 
Gesteine. Es finden sich andere, die, obgleich ursprünglich als 
geschmolzene Massen auftretend, hierbei sich unter der gleich- 
zeitigen Mitwirkung des Wassers befanden, welches noch gegen- 
wärtig als chemischer Bestandtheil in ihnen angetroffen wird. 
Wir bezeichnen ihre derart gemischte Entstehungsweise als eine 
plutonische. 

In diesen vier grossen, genetischen Abtheilungen der Nep- 
tunite, Metamorphite, Plutonite und Vulcanite fungiren 
die beiden mittleren als Uebergangsstufen aus den wässrig- 
sedimentären Gebilden in die feurig-eruptiven. Dass eine solche 
Classification der scharfen Grenzen entbehrt, und dass in Folge 
davon unsere Diagnose, bei dem zwitterhaften Charakter mancher 



159 

Gesteine, eine unentschiedene bleiben muss, liegt in der Natur 
der Sache. Da die Gesteins -Genesis eine complicirte ist, so 
kann man an eine auf genetischen Kriterien beruhende Classi- 
fication der Gesteine keine andere Anforderung stellen, als dass 
sie uns bei der grossen Mehrzahl derselben gewisse Hauptunter- 
schiede der Entstehung zur Anschauung bringe, nicht aber: 
dass sie diese Gesteine in völlig scharf von einander unter- 
schiedene Klassen sondere. 

Obgleich wir uns hier vorzugsweise mit den Plutoniten 
beschäftigen werden, können ihre beiden Nachbarklassen, die 
Metamorphite und Vulcanite, nicht ganz unberücksichtigt bleiben. 
Einestheils muss es beachtet werden, dass Gesteine vorkommen, 
welche, den äusseren Charakter der Plutonite an sich tragend, 
nichts als geschmolzene Metamorphite sind. Andererseits aber 
belehrt uns die Erfahrung, dass unsere Definition der Vulcanite 
keine ganz richtige ist. Wie neuere Beobachtungen erwiesen 
haben, können selbst die Laven nicht als rein vulcanische — 
feurige — Gebilde angesehen werden. Auch sie, als geschmol- 
zene Massen, entstiegen dem Krater in einem wasserhaltigen 
Zustande; nur pflegten die Umstände nicht der Art zu sein, 
dass dieser Wassergehalt bei der Erstarrung der Laven als ein 
chemischer Bestandteil in ihnen zurückgehalten wurde. Daraus 
ergiebt sich, dass Plutonite und Vulcanite in dieser Beziehung 
genetisch nicht trennbar sind. Beide zusammen umfassen sämmt- 
liche ursprünglich geschmolzenen und später zum Theil 
eruptiv gewordenen Silicatgebilde. In anderer Beziehung 
dagegen ist eine Trennung insoweit möglich, als wir dabei eben- 
falls wieder auf scharfe Grenzen verzichten und uns begnügen, 
gewisse allgemeine Hauptunterschiede wahrzunehmen. 

Alle zur Gesammtklasse der Plutonite und Vulcanite 
gehörigen Silicatgesteine sind Mineral-Gemenge, welche selten 
aus weniger als drei, oft aus mehreren Mineralien bestehen. 
Dieser Zustand eines mechanischen Gemengtseins hat lange Zeit 
zur Annahme Veranlassung gegeben, dass ihre chemische Zu- 
sammensetzung von keiner Gesetzmässigkeit beherrscht sei. Erst 
in der Neuzeit ist man, gestützt auf eine immer steigende Zahl 
von (Bausch-) Analysen solcher Gesteine, hinter die Irrthüm- 
lichkeit dieser Annahme gekommen. . Von der ersten Wahr- 
nehmung, dass die älteren Silicatgesteine im Allgemeinen kiesel- 



160 

s&urereicher sind, als die jüngeren, ging man zur Bunsen'achen 
Ansicht über, nach welcher alle hiehergehörigen Gebirgsarten 
als aus zwei typischen Gesteinen — einem kieselsäurereichen, 
aeiden (Bunsens Normal-Trachyt) und einem kieselsäurearmen, 
basischen (Bunsen's Normal - Pyroxengestein) — gemischt be- 
trachtet wurden. Die analytischen Untersuchungen der Gneuse 
des Sächsischen Erzgebirges 1 ), welche ich später auf andere 
Plutonite und auch auf Vulcanite ausdehnte 2 ), haben mich eine 
noch schärfer ausgesprochene Gesetzmässigkeit erkennen lassen; 
eine Gesetzmässigkeit, zufolge welcher alle ursprünglich ge- 
schmolzenen und später zum Theil eruptiv gewordenen Silicat- 
gebilde, nach ihrer chemischen Zusammensetzung, in drei Grup- 
pen gebracht werden können und jede derselben wieder in drei 
Klassen. Die chemische Constitution dieser neun Gesteinsklassen 
wird durch chemische Formeln repräsentirt , welche einer be- 
stimmten — nur innerhalb der Grenzen isomorpher Vertretung 
veränderlichen — chemischen Zusammensetzung entsprechen. 
Die folgende Uebersicht zeigt das Wesentlichste dieser Ver- 
hältnisse. 

Erste Gruppe: Plutonite. 

(Gruppe der aeiden und neutralen Silicate). 

Chemische Formel: 

1. Oberer Plutonit (R) Si 2 + R Si 4 . 

2. Mittlerer Plutonit (R) Si 2 + R Si 3 . . 

3. unterer Plutonit 3(R) Si + 2R Si 3 . 

Zweite Gruppe: Pluto -Vulcanite. 

(Gruppe der Zweidrittel-Silicate.) 

4. Oberer Pluto-Vulcanit. . . . 6(R) Si + R 3 Si 2 . 

5. Mittlerer Pluto-Vulcanit . . . 3(R) Si + 2R 3 Si 2 

6. Unterer Pluto-Vulcanit ... R 3 Si 2 . 



') Zeitschrift der Deutschen Geol. Gesellschaft, Bd. 14, S. 23—150. Als 
besonderer Abdruck bei Arthur Felix in Leipzig erschienen. 

2) Vorläufiger Bericht über kristallinische Silicatgesteine des Fassathales und 
benachbarter Gegenden Süd tyrols. Leonhard und Geinitzs Jahrbuch. Jahrgang 1864, 
S. 385- 412. 



161 



Dritte Gruppe: Vulcanite. 
(Gruppe der Drittel-Silicate.) 

7. Oberer Vulcanit . . . . (R)* Si + (R) 3 Si 2 . 

8. Mittlerer Vulcanit t . . . 2(R) 3 Si + (R) 3 Si 2 . 

9. Unterer Vulcanit . . . . (R) 3 Si. 

Zu jeder, dieser neun chemischen Gesteinstypen ge- 
hören Gesteine von zum Theil sehr verschiedenartigem 
petrographischem Charakter, wie aus nachfolgender erfahr- 
ungsm&ssiger Zusammenstellung ersichtlich. 

1. Oberer Plutonit. Derselbe umfasst besonders Gneuse 

verschiedenen Aussehens (worunter der sogenannte rothe 
Gneus des Sächsischen Erzgebirges), ferner Granite, 
Granitporphyre, Porphyre, Liparite, Bunsens Normal- 
Trachyt u. a. 

2. Mittlerer Plutonit. Dazu gehören vorzugsweise Granite, 

aber auch Gneuse (der mittlere Gneus des Sächsischen 
Erzgebirges), Porphyre, Liparite u. a. 

3. Unterer Plutonit. Besonders auftretend als Gneus (der 

Freiberger graue Gneus), mitunter jedoch auch als 
Granit, Syenit- Granit, Syenit, Andesit, Liparit, Por- 
phyr u. a. 

4. Oberer Pluto-Vulcanit. Charakterisirt. als quarzhal- 

tiger Syenit, aber auch vorkommend als Trachyt, Por- 
phyr, Amphibol- Andesit, Melaphyr (?) u. a. 

5. Mittlerer Pluto-Vulcanit. Charakteristisches Gestein: 

gewöhnlicher Syenit (sowohl Amphibol- als Glimmer- 
Syenit 1 ), ausserdem als Porphyr, Pyroxen- und Amphi- 
bol-Andesit, Melaphyr u. a. 

6. Unterer Pluto-Vulcanit. Charakteristisches Gestein: 

Melaphyr, ferner als Porphyr, Dolerit, Pyroxen- Ande- 
sit u. a. 

7. Oberer Vulcanit. Charakteristisches Gestein: Augit- 

porphyr, aber auch als Bunsens Normal-Pyroxengestein, 

*) Ich habe nachgewiesen (PoggendorflTs Ann. Bd. 122, S. 130—133), dasa es 
Amphibole und Glimmer von gleicher chemischer Formel giebt. Der 
chemische Unterschied besteht einzig und allein darin, dass der Kalkerde- Gehalt 
der Amphibole bei den Glimmern durch Magnesia und basisches Wasser ver- 
treten wird. 

11 



162 

Gabbro-Hypersthenit, Basalt, Leucitporphyr, Diorit, Dia- 
bas, Dolent, Anorthit-Augit- und Anorthit-Amphibol- 
gestein u. a. 

8. Mittlerer Vulcanit: gewöhnlicher Basalt. 

9. Unterer Vulcanit: basischer Basalt. 

Die Eintheilung aller ursprünglich geschmolzenen und spä- 
ter zum Theil eruptiv gewordenen krystallinischen Silicatgesteine 
in diese neun chemischen Gesteinstypen steht als reines 
Erfahrungsresultat da, abgeleitet aus zahlreichen Bausch- Ana- 
lysen und Kieselsäurebestimmungen hierher gehöriger Gcbirgs- 
arten. Wir können ein solches Erfahrungsresultat notiren und 
uns mit fortgesetzten Untersuchungen über die Ausdehnung 
seiner Stichhaltigkeit beschäftigen, ohne irgend eine Theorie da- 
mit zu verbinden. Mehr Leben und Inhalt gewinnt aber unser 
derartiges Forschen, wenn wir folgende erläuternde Betracht- 
ungen und rationelle Schlüsse daran knüpfen. 

Dass ein chemischer Gesteinstypus, wie z. B. der obere 
Plutonit ; in verschiedenen, zum Theü sehr weit von einander 
entfernten Gegenden der Erde von gleicher chemischer Consti- 
tution angetroffen wird, ist schwerlich auf andere Weise 
erklärbar als durch die Annahme: dass seine gegenwärtig 
mechanisch gemengte Masse — beim oberen Plutonit aus 
Quarz, Feldspath und Glimmer bestehend — einstmals eine 
einzige ungetheilte chemische Verbindung bildete, wie 
sie durch die betreffende chemische Formel (beim oberen Plu- 
tonit « (R) Si* + R Si 4 ) ausgedrückt wird. Als unmittelbare 
Folge hiervon ergiebt sich, dass diese Ungetheiltheit der che- 
mischen Masse nur so lange existiren konnte, als letztere sich 
in einem geschmolzenen Zustande befand: bei ihrer eintreten- 
den Erstarrung aber in die betreffenden Gemengtheile (Quarz, 
Feldspath, Glimmer) zerfiel. Durch einen solchen Hergang wird 
zugleich die regelmässige oder doch im Ganzen sehr gleich- 
massige Vertheilung der Gemengtheile erklärt, die so viel 
Befremdendes hat, wenn man Gneuse, Granite, Porphyre u. s. w. 
als durch blossen Zufall zusammengeführte Mineralhaufwerke 
betrachtet. 

Wäre die in der Urzeit geschmolzene Erdmasse ganz ohne 
locale Störungen erstarrt und wäre sie auch nach der Erstarr- 



163 

ung keinen störenden Einflüssen ausgesetzt gewesen, so würde 
die Erdrinde, unterhalb der neptunischen Ablagerungen, gegen- 
wartig aus den horizontal übereinander gelagerten neun che- 
mischen Gesteinstypen bestehen, die wahrscheinlich alle mehr 
oder weniger Parallelstructur ihrer Gemengtheile zeigen würden. 

'Die Erfahrungen des Bergmanns und Geognosten hinsichtlich 
des inneren Baues der Gebirge weisen aber auf das Entschie- 
denste darauf hin, dass die geschmolzene Erdmasse sowohl 
während als nach ihrer Erstarrung den gewaltsamsten und 
grossartigsten Störungen unterworfen gewesen ist, und zwar 
Störungen meist eruptiven Charakters, welche unter anderen 

, Wirkungen zur Folge hatten: 

1. die Entstehung von körnig krystallinischen Gesteinen 

ohne Parallelstructur, also z. B. von Graniten, an- 
statt der chemisch gleich zusammengesetzten Gneuse; 

2. die Entstehung von ganz oder zum Theil dichten Ge- 

steinen mit mehr oder weniger unvollkommener Aus- 
scheidung der Gemengtheile, wie dies z. B. bei den Gra- 
nuliten und gewissen Porphyren der Fall ist. Gebilde 
der letzteren Art geben sich als umgeschmolzene altere 
Gesteine zu erkennen, deren letzte Erstarrung unter 
anderen Verhältnissen als während der Urzeit vor sich 
ging, namentlich mit mehr Beschleunigung und zum Theil 
auch wohl unter geringerem Druck; 

3. die Entstehung von gemengten und gemischten Ge- 

steinstypen: Breccienbildungen , Gesteinen mit einge- 
schlossenen Bruchstücken fremdartiger Massen; zusam- 
mengeschmolzenen und nicht — oder doch nur un- 
vollkommen ' — wieder von einander ausgeschiedenen 
Gesteinen; 

4. die Entstehung von chemisch veränderten Gesteins- 

typen durch Einführung fremder Stoffe in noch nicht 
erstarrte Gesteinsmassen 1 ), durch Gangcontact, Quellen- 
wirkung, Verwitterung. 2 ) 

>) Ueber den Astrophysik und sein Verhältnis* zu Augit und Glimmer im 
Zirkonsyenit, nebst Bemerkungen über dje pintonische Entstehung sol- 
cher Gebilde. Poggendorff's Ann. Bd. 122, S. 107—138. 

*) Ueber die chemischen und physischen Veränderungen krystallinischer Sili- 
catgesteine durch Naturprocesse, mit besonderer Hinsicht auf die Gneuse des Säch- 
sischen Erzgebirges. Wöhler, Liebig und Kopp's Ann. Bd. 126, S. 1 — 43. 

11* 



164 

Mehrere dieser Umstände müssen notwendigerweise dazu 
beitragen: das aufgestellte Gesetz von der chemischen 
Constitution unserer neun chemischen Gesteinstypen zu 
trüben und dessen weitere Erforschung mit Unsicher- 
heiten zu verknüpfen. Dieselben werden noch vermehrt durch 
die äussere Aehnlichkeit gewisser Metamorphite mit Plutoniten,* 
sowie dadurch, dass mitunter das Mineralgemenge sogar eines 
Plutonits — wenn auch nur in sehr untergeordneter Weise — 
von localen Störungen seiner Gleichartigkeit nicht frei ist. So 
werden z. B. # in dem, obgleich über viele Quadratmeilen mit 
constantem Gesteinscharakter verbreitetem Freiberger grauem 
Gneuse dennoch stellenweise Partien angetroffen, wo sich der 
Glimmer zu kleinen Schichtzonen zusammengezogen und da- 
neben ein blosses Quarz-Feldspath-Gemenge zurückgelassen hat. 
Um allen solchen störenden Umständen und Unsicherheiten nach 
Möglichkeit zu entgehen, müssen bei den Bausch- Analysen hier- 
hergehöriger Gesteine gewisse unumgänglich nothwendige Rück- 
sichten genommen werden. 

Die Bausch - Analyse eines krystallinischen Silicatgesteins 
besitzt für unsere Forschungen nur dann einen entscheidenden 
Werth, wenn dabei folgende Bedingungen wenigstens annähernd 
erfüllt sind: 

a) der frische — unverwitterte und überhaupt sichtlich nicht 

veränderte — Zustand des Gesteins; 

b) das weit verbreitete Auftreten des Gesteins, mit sich 

wesentlich gleichbleibendem, normalem petrographischem 
Habitus ; 

c) die Entnahme der betreffenden Gesteinsstücke möglichst 

entfernt von Gesteinsgrenzen, Gängen, Brecciengebilden, 
fremden Einschlüssen, kurz von. allen dem Gestein selbst 
fremdartigen Erscheinungen; 

d) die Anwendung einer hinreichend grossen Quantität des- 

selben zum Haufwerk, aus welchem das Material für die 
Analyse zu entnehmen ist. Bei dichten oder sehr fein- 
körnigen Gesteinen kann eine Quantität von ^4 — V2 Pfand 
genügend, ja mehr als genügend sein, während man bei 
sehr grobkörnigen sicherheitshalber gut thut, mehrere 
Pfunde — bis zu 20 und 25 Pfund — zum Zerkleinern 
zu nehmen. 



165 

An diese Bedingungen des blossen Material -Einsammelns 
schliessen sich dann folgende der weiteren Behandlung: 

e) das mit der nothwendigen Sorgfalt und Umsicht vorzu- 
nehmende Zerkleinern, Pulvern, Mengen und Feinreiben 
des Gesteins. Zum Zerkleinern und Pulvern dient ein 
grosser Standmörser von Gusseisen oder besser von Guss- 
stahl mit durchlochtem Deckel von Holz oder Pappe, 
um das Herausspringen von Bruchstücken zu verhindern. 
Da eine Abnutzung selbst des besten Gussstahls unver- 
meidlich ist, so muss, bei ganz genauen Untersuchungen, 
das gröbliche Gesteinspulver durch einen kräftigen Mag- 
net von eingemengten Eisentheilen befreit werden. Ent- 
hält das Gestein Magnetkies, Magneteisen, magnetisches 
Titaneisen oder dergleichen, so ist das mittelst des Mag- 
neten ausgezogene Pulver einer besonderen Analyse zu 
unterwerfen. Die Abnutzung eines gusseisernen Mörsers 
beim Pulvern eines gewöhnlichen quarzreichen Granites 
pflegt nach meinen Erfahrungen 0,1 bis 0,2 Proc. von 
der Quantität des angewandten Gesteins zu betragen, 
kann aber bei besonders festen, euritischen Gesteinen 
noch etwas höher steigen, und in Mörsern von zu weichem 
(grauen) Gusseisen 0,5 Proc. und darüber erreichen. Das 
chemische Laboratorium der Bergakademie besitzt einen 
ausgezeichneten Gussstahlmörser (etwa l 3 / 4 Centner mit 
dem dazu gehörigen Stössel wiegend), ein sehr werth- 
volles Geschenk Herrn Krupps aus dessen berühmter 
Gussstahlfabrik zu Essen. Die Abnutzung dieses Mörsers 
ist nicht beträchtlicher als 0,01 bis 0,02 Proc. für grani- 
tische Gesteine und kann daher in den meisten Fällen 
ganz vernachlässigt werden. — Selbstverständlich muss 
das Pulvern und Absieben (durch ein Haarsieb) so lange 
fortgesetzt werden, bis die ganze Quantität des zu pul- 
vernden Gesteins durch das Sieb gegangen ist, worauf 
ein sorgfältiges Mengen folgt. Von der gemengten Masse 
werden einige oder mehrere Loth in einem grossen Achat- 
mörser feiner gerieben und von diesem Pulver wieder 
mehrere Gramme auf das Feinste in einem kleineren 
Achatmörser, so dass man von solchem feinsten Pulver 
eine zu mehreren Analysen hinreichende Quantität erhält, 



166 

die in einer Flasche mit eingeriebenem Glasstöpsel auf- 
bewahrt wird. Aber auch von dem gröberen, gemeng- 
ten Pulver ist eine grössere Menge auf solche Weise 
aufzubewahren, um in vorkommenden Fallen neues Ma- 
terial zu wiederholten Untersuchungen zu bieten. Dabei 
ist zu berücksichtigen, dass glimmerreiche Gesteine, be- 
sonders wenn sie ausserdem specifisch schwere Gemeng- 
theile enthalten, durch längeres Aufbewahren und ge- 
legentliches Bewegen der betreffenden Flaschen, sich zu 
entmengen anfangen, indem die Glimmerblättchen sich 
nach oben begeben. Solchenfalls sind feineres Pulvern 
und wiederholtes Mengen vor dem Gebrauch unerl&sslich; 

f) die Gesteinsanalyse selbst darf nicht nach sogenannten 

abgekürzten Methoden ausgeführt werden, bei denen die 
Genauigkeit durch den Zeitgewinn beeinträchtigt zu wer- 
den pflegt. Ueber die von mir, meinen Assistenten und 
Schülern angewendete analytische Methode habe ich mich 
in früheren Schriften hinlänglich ausgesprochen, und da- 
bei zugleich auf die bei einigen Gesteinen nothwendige 
Bestimmung der früher fast ganz übersehenen und ver- 
nachlässigten Gehalte an Titansäure und basischem 
Wasser aufmerksam gemacht; 

g) bei der Berechnung der Sauerstoffverh&ltnisse des analy- 

tischen Resultates ist der dritte Theil des Sauerstoffe 
vom Wasser zum Sauerstoff der Basen R zu addiren, 
weil — zufolge meiner über diese Thatsache beigebrach- 
ten zahlreichen Belege — 3 Atome Wasser in der che- 
mischen Rolle von 1 Atom Mg, Fe, Mn, Ca u. s. w. auf- 
treten. Wenigstens ist dies erwiesenermaassen in den 
Glimm ern, Amphibolen, Augiten und mehreren anderen 
Mineralien der Fall, welche als aborigine Gemengtheile 
kristallinischer Silicatgesteine vorkommen. 1 ) 

Dass man in früherer Zeit nur allzu häufig gegen diese 
7 Cardinal -Bedingungen Verstössen hat, lässt sich zum Theil 
durch den damaligen Zustand der Wissenschaft, zum Theil durch 



*) Man sehe unter anderem hierüber den Abschnitt J (die chemische und geo- 
logische Bedeutung des Wassergehaltes der Glimmer im Gneuse) in meiner oben 
citirten Arbeit über die Gneuse des Sachsischen Erzgebirges. 



167 

die sehr irrthümliche Annahme entschuldigen: es könne sich 
kaum der Mühe lohnen, grosse Sorgfalt auf die Analyse mecha- 
nisch gemengter Gesteine zu verwenden. Dadurch ist die Ge- 
setzmässigkeit in der chemischen Constitution krystallinischer 
Silicatgesteine so lange der Beobachtung entgangen. Gleichwohl 
ist diese Gesetzmässigkeit so stark ausgeprägt, dass wir selbst 
in vielen älteren Analysen solcher Gesteine unverkennbare Spu- 
ren derselben vorfinden. 

Die vorstehenden Betrachtungen und Bemerkungen mussten 
vorausgeschickt werden, um die nachfolgenden analytischen Er- 
fahrungsresultate richtig zu beurtheilen. Erst jetzt dürfen wir 
uns an unser Haupt- Thema begeben: an die durch genaue 
Bausch-Analysen dargelegte chemische Constitution der 
Plutonite. 

Es handelt sich hierbei darum: zu erkennen, wie nahe die 
analytischen Resultate mit den oben angeführten drei chemi- 
schen Formeln der Plutonite übereinstimmen, oder mit Ver- 
hältnissen, die aus diesen Formeln ableitbar sind. 

Die drei chemischen Formeln der Plutonite entsprechen 
den ternären Sauer Stoffverhältnissen: 

Si :R:(R) 

Oberer Plutonit = 18 : 3 : 1 (Ä) 

Mittlerer Plutonit — 15 : 8 : 1 (B) 

Unterer Plutonit =9:2:1 (C) 

sowie den binären Sauerstoffverhältnissen: 

.»• ••• . 

Si : R + (R) 
Oberer Plutonit - 4,60 



Mittlerer Plutonit - 3,75 
Unterer Plutonit - 3,00 



1 . . . . (A*) 
1 . . . . (B*) 
1 . . . . (C^ 



Aus letzteren Sauerstoffverhaltnissen findet man — indem 
man die Sauerstoffgehalte der Kieselsaure 4,50, 3,75 und 3,00 
durch 3 dividirt — die Silicirungsstufen: 

Oberer Plutonit =1,60 («) 

Mittlerer Plutonit =1,26 (b) 

Unterer Plutonit - 1,00 (c) 

Setzt man ferner den Sauerstoffgehalt der Basen -» 1 und 
dividirt denselben durch die entsprechenden Sauerstoffgehalte 



168 

der Kieselsäure 4,50, 3,75 und 3,oo, so ergeben sich die Bischof 
sehen {Roth 'sehen) Sauerstoff -Quotienten wie folgt: 

Oberer Plutonit = 0,222 (a 1 ) 

Mittlerer Plutonit = 0,267 (Ä 1 ) 

Unterer Plutonit = 0,333 (c 1 ) 

Endlich können auch die procentalen Kieselsäurege- 
halte der Plutonite in Betracht kommen. Sie resultiren aus 
den chemischen Formeln derselben, unter Berücksichtigung der 

schwankenden Gewichtsverhältnisse der — in (R) und in R zu- 

sammengefassten — isomorphen Basen. Da sowohl Fe, Mn, 

Mg, Ca, K, Na und (H) als auch AI und Fe verschiedene Atom- 
gewichte besitzen, so bedingt solches verschiedene Auftreten 
dieser isomorphen Elemente, wie Rechnung und Erfahrung 
zeigen, ein Schwanken der procentalen Kieselsäurege- 
halte meist zwischen folgenden Grenzen: 

Mittlerer Kieselsäaregeh&lt: 

Oberer Plutonit = 74—76 Proc. . . 75 Proc. . . (a) 
Mittlerer Plutonit = 69—71 Proc. . . 70 Proc. . . (ß) 
Unterer Plutonit = 64—66 Proc. . . 65 Proc. . . (y) 
Alle diese, aus den chemischen Formeln der Plutonite ab- 
geleiteten Werthe — A, B 9 C\ A\ B\ C 1 ; a, b, c; a\ b\ c 1 
und «, /?, y — können dazu dienen, um die Resultate der 
folgenden Bausch-Analysen mit unserem Gesetz zu vergleichen. 
Am vollständigsten ist ein solcher Vergleich, wenn er sich auf 
die ternären Sauerstoffverhältnisse — A, B, C — bezieht. 
Dazu wird die genaue quantitative Bestimmung der beiden Oxy- 
dationsstufen des Eisens in den betreffenden Gesteinsanalysen 
erfordert. Dass sie bis jetzt nur bei einigen derselben aus- 
geführt wurde 1 ), liegt nicht bloss in einem Mangel an Zeit, 
sondern zugleich in der Ueberzeugung, dass solche Bestimm- 
ungen nur dann den beabsichtigten Werth haben, wenn Gesteine 
von vollkommenster Frische dazu angewendet werden können. 
Eine theilweise Oxydation ihres Eisenoxydulgehaltes ist, wenn 
sie nahe der Erdoberfläche entnommen wurden, — eine sehr 
nahe liegende Möglichkeit. In solchem Falle thut man besser, 

*) Die Gneuse des Sächsischen Erzgebirges, Zeitschrift der Deutschen Geolog. 
Gesellschaft, Bd. 14, S. 30 und 31, 34 und 35. Auch bei einigen anderen Gesteinen 
nahm ich später solche Bestimmungen vor. 



169 

sich an die binären Sauerstoffverhältnisse — A\ B\ C 1 — 
derselben zu halten. Dass diese mit völlig zufriedenstellender 
Annäherung aus den analytischen Resultaten abgeleitet werden 
können, auch wenn die beiden Oxydationsstufen des Eisens 
durch keinen besonderen Versuch quantitativ bestimmt werden 
konnten, ergiebt sich aus Folgendem. 

Fassen wir hierbei zunächst den unteren Plutonit (grauen 
Gneus) in's Auge. Analysen hierhergehöriger Gesteine zeigen, 
dass sowohl deren Gehalt an Eisenoxyd als an Eisenoxydul, 
jeder für sich, höchstens 3 bis 4 Proc. zu betragen pflegt. Bringt 
man also alles Eisen als Eisen oxydul in Ansatz, so kann die 
dadurch bewirkte fehlerhafte Veränderung des binären Sauer- 
stoffverhältnisses, wie die Berechnung ergiebt, gewöhnlich nicht 
über 0,08, schwerlich über 0,12 betragen, so dass sich das Sauer- 
stoffverhältniss 3,00 : 1 auf 3,08 bis höchstens 3,12 : 1 steigern 
würde. Dieser Maximum -Fehler von etwa 0,10 ist sicherlich 
von so geringer Bedeutung, dass er keine nur irgend erheb- 
liche Trübung der analytischen Resultate herbeizuführen ver- 
mag. Was aber hier vom unteren Plutonit gilt, das stellt sich, 
wegen geringeren Eisengehaltes, noch günstiger beim mittleren 
und oberen Plutonit heraus. Mithin können wir über die ge- 
dachte Fehlerquelle bei den binären Sauerstoffverhältnissen der 
Plutonite im Allgemeinen in zufriedenstellendster Weise be- 
ruhigt sein. 

In dem Folgenden habe ich die sämmtlichen Analysen 
und Kieselsäurebestimmungen von Plutoniten 1 ) zusam- 
mengestellt, welche bisher — im Laufe von 9 Jahren — im 
chemischen Laboratorium der Bergakademie, theils von mir selbst, 
theils unter meiner Leitung ausgeführt wurden. Den grössten 
Theil derselben verdanken wir dem Fleisse meines gegenwär- 
tigen Assistenten, Herrn Dr. Rübe. Auch mein früherer Assi- 
stent, Herr Robert Richter (jetziger Professor an der Berg- 
akademie zu Leoben), hat Beiträge dazu geliefert 2 ). Ausserdem 



') Die Analysen von Pluto -Vulcaniten und Vulcaniten , sowie von Glimmern 
und anderen Gesteins - Gemengtheilen , welche mich während der letzten Jahre vor- 
zugsweise beschäftigt haben, gedenke ich später in einer besonderen Abhandlung zu 
veröffentlichen. 

2 ) Dieselben bestehen besonders in Analysen von Feldspäthen hierhergehöriger 
Gesteine und liegen insofern ausserhalb der Grenzen dieses Aufsatzes, als die Ten- 



170 



haben sich mehrere meiner Herren Schüler, deren Namen wei- 
ter unten genannt werden sollen, an diesen Arbeiten betheiligt 
Zahlreiche wissenschaftliche Freunde lieferten mir werthvolles 
Material zu solchen Untersuchungen durch Uebersendung von 
ausländischen Gesteinen. Andere derartige Gesteine wurden von 
mir auf neueren Reben in Südtyrol , einigen Gegenden der 
Schweiz (namentlich im Oberengadin undTessin) und des Schwarz- 
waldes gesammelt. 

A. unterer Plutonit 

Wiewohl der obere Plutonit, als solcher, den Anfang 
machen sollte, erscheint es sachgem&ss, hier mit dem unteren 
zu beginnen, zu welchem das für den Sachsischen Bergmann 
wichtigste Gestein, der graue Gneus, gehört. Die meisten Ge- 
steine dieser Gruppe sind durch einen Titans&uregehalt von 
etwa 1 Proc. charakterisirt, welcher von einem dunkelfarbigen, 
eisenreichen und bis gegen 4 Proc. Titansaure enthaltenden 
Glimmer 1 ) herrührt. 

Analysen Sachsischer Gesteine. 





I. 


IL 


m. 


IV. 


V. 


VI. 


vn. 


Si. . . . 


. 65,n 


65,06 


66,42 


64,81 


65,64 


65,10 


64,11 


ti . . . 


0,81 


1,11 


nicht best. 


1,18 


0,86 


0,80 


1,60 


AI . . . 


. 14,tt 


15,11 


14,16 


14,50 


14,98 


14,15 


13,81 


Fe . . . 


6,08 


6,80 


7,50 


6,12 


5,86 


5,96 


6,40 


Mn. . . 


0,14 


Spur 


— 


0,58 


0,18 


0,16 


Spur 


Ca . . . 


2,51 


3,50 


2,20 


4,65 


2,04 


2,19 


2,14 


Mg. . . 


2,04 


1,10 


1,80 


1,41 


2,08 


2,06 


2,21 


K 


4,78 


4,91 


3,52 


5,01 


3,64 


3,21 


5,25 


Na . . . 


1,99 


1,11 


1,15 


0,91 


2,56 


2,05 


2,18 


H 


1,01 


1,06 


1,85 


0,91 


1,18 


1,12 


1,01 




99,51 


99,96 


99,80 


100,59 


99,02 


98,00 


99,61 



den* desselben nicht auf die einzelnen Gemengtheile, sondern auf die Bausehsusam- 
mensetinng gerichtet ist. 

i) Die Znsammensetiung solcher Glimmer habe ich in meiner Abhandlung 
über die Gncuse des 8äohsischen Engebuges angegeben. 



171 





vni. 


IX. 


X. 


XI. 


xn. 


xm. 


Si. . . . 


64,70 


64,90 


64,22 


65,74 


65,77 


64,20 


Ti . . . 


1,1 8 


1,45 


1,30 


0,90 


0,90 


0,91 


AI . . . 


14,09 


15,70 


14,14 


15,10 


14,70 


15,74 


Fe . . . 


6,oi 


6,27 


6,94 


7,16 


7,08 


6,90 


Mn . . . 


Spur 


Spur • 


Spur 


— 


— 


— 


Ca . . . 


3,n 


2,27 


3,20 


2,95 


2,03 


2,24 


Mg. . . 


2,it 


2,00 


2,56 


0,69 


2,69 


1,11 


K 


4,09 


2,79 


3,98 


3,14 


2,97 


4,40 


Na . . . 


2,20 


3,18 


2,82 


3,65 


3,72 


2,29 


H. . . . 


1,48 


1,90 


1,01 


0,54 


0,70 


0,74 




99,05 


100,46 


100,37 


99,87 


100,56 


99,13 



Analysen ausländischer Gesteine. 





XIV. 


XV. 


XVI. 


XVII. 


Si 


65,60 


65,83 


65,84 


65,84 


ti 


0,40 


0,67 


0,44 


0,41 


AI 


16,02 


14,60 


13,94 


15,23 


Fe ... . 


4,98 


6,43 


5,68 


3,35 


Mn • • . • 


— 


— 


— 


0,15 


Ca .... 


3,95 


2,29 


3,86 


4,74 


Mg .... 


1,11 


2,08 


1,69 


2,31 


• 
K 


3,43 


4,21 


4,39 


3,06 


Na 


3,07 


2,60 


2,00 


2,96 


H 


0,48 


0,70 


1,18 


0,98 




99,04 


99,41 


99,02 


99,03 



Sachsische Gesteine. 

L Gneus (grauer) aus dem Klemm 'sehen Steinbruch bei 

Klein waltersdorf, % geographische Meile in N.-W. von 

Freiberg. 
IL Gneus (grauer) aus demselben Steinbruch, 
in. Gneus (grauer) aus dem Steinbruch im Kleinschirmaer 

Walde an der Freiberg-Oederaner Chaussee, Y 4 geogr. 

Meile in W. von Freiberg. 



172 

IV. Gneus (grauer) aus dem Ludwigschachte der Grube Him- 
melfahrt, y 4 geogr. Meile in 0. von Freiberg. Aus 
einer Schachttiefe von etwa 300 Fuss unter der 
Erdoberfläche. 
V. Gneus {grauer) aus dem Abrahamer Kunst- und Treibe- 
schacht der Grube Himmelfahrt, x / 8 geogr. Meile in 
S.-O. von Freiberg. Aus einer Schachttiefe von 1708 
Fuss (268 Lachter) unter der Erdoberfläche. 

VI. Gneus (grauer) aus der Nachbarschaft des vorgenannten 
Schachtes, dicht unter der Erdoberfläche. 

VII. Gneus (grauer), 300 Lachter in N.-O. vom Mundloche 
des Michaelisstollns, 1 */ 4 geogr. Meilen in N. von Frei- 
berg. 
VIEL Gneus (Borstendorfer) aus dem Steinbruch am Brech- 
hausberge, nahe bei und nördlich von Gahlenz, l 6 / 8 
geogr. Meilen in S.-W. von Freiberg. 

IX. Gneus (Müdisdörfer), aus der Nähe und oberhalb des 
Schwarzen Teiches, östlich von Deutsch -Einsiedel an 
der Böhmischen Grenze, 4 geogr. Meilen in S. von 
Freiberg. 
X. Gneus (Drehfelder) von der Emanueler Wäsche, am rech- 
ten Ufer des Muldenthaies, l l j 2 geogr. Meilen in N. 
von Freiberg. 

XL Granit (Lausitzer) von Häselich bei Camenz, 7 8 / 4 geogr. 
Meilen in N.-O. von Freiberg. 

XII. Granit (Lausitzer) von Jesau bei Camenz (l*/ 4 geogr. 
Meilen in S.-O. von der Fundstätte des vorhergehenden). 

XIII. Granit von Dohna, 4*/ 4 geogr. Meilen in O. von Frei- 

berg. 

Ausländische Gesteine. 

XIV. Gneus von Crodo (2 Meilen nördlich von Domo d'Os- 

sola) im Antigorio-Thal (westlich vom Nordende 
des Lago maggiore). Aus ihm besteht in dieser Ge- 
gend die Hauptmasse des Gebirges, welches als ein 
langgestreckter Sattel zwischen Gondo und Formazza 
auftritt und die wilden Felsschluchten von Gondo, 
Antigorio, Diveria und Formazza enthält. Die Mäch- 
tigkeit dieses Gneuses beträgt über 1000 Meter. Sein 



173 

petrographischer Charakter ist der eines schwach flas- 
rigen Gneuses mit weissem krystallinischem Feldspath, 
glasig körnigem Quarz, vorherrschendem schwarzem 
und untergeordnetem weissem Glimmer — ganz ähnlich 
dem des Freiberger grauen Gneuses. Nur ausnahms- 
weise neigt es sich zur granitischen Textur. Von 
jenem normalen Gneuse wurden IS 1 ^ Pfund gepul- 
vert, um daraus das Material für die Analyse zu 
entnehmen. Solche beträchtliche Quantitäten konn- 
ten auch bei mehreren anderen Alpengesteinen dieser 
Gegend (westlich vom Lago maggiore bis zum Khone- 
Thale) den Untersuchungen zu Grunde gelegt wer- 
den, indem ich hierzu durch eine ebenso instructive 
als umfangreiche Gesteinssuite in den Stand gesetzt 
worden war, welche ich der Güte eines meiner ehe- 
maligen Schüler verdanke, des Herrn Bergingenieur 
H. Gerlach (früherem Director des Nickelwerkes bei 
Siders in Wallis, dann des Goldwerkes bei Crodo). 
Derselbe gedenkt, nach Herausgabe einer geognostischen 
Karte der Penninischen Alpen, auch seine geognosti- 
schen Beobachtungen über die Umgegend des Lago 
maggiore zu veröffentlichen, wodurch die in der vor- 
liegenden Abhandlung mitgetheilten betreffenden Ge- 
steins-Analysen einen erhöhten Werth erhalten werden. 
XV. Gneus, welcher bei Lugano (im Dorfe II Paradisio 
am Luganer See) zu grossen Platten und Bausteinen 
verarbeitet wird. Dem vorigen ähnlich. Ueber den 
Fundort konnte ich leider nichts Sicheres erfahren. 
Soweit ich die Aussage der Arbeiter verstand, wird 
das Gestein in einem Thale nördlich oder nordöstlich 
von Lugano gebrochen. Bei späteren Nachforschungen 
wurde mir Manne im Val Cola genannt. Dass der 
graue Gneus des Antigorio- und Formazza- Thaies sich 
so weit nach Westen erstreckt, ist einstweilen nicht 
bekannt, doch theilte mir Herr Gerlach mit, dass ein 
mächtiger Arm dieses Gesteins nach dem Tessin, in's 
Val Maggia, hinuntersetzt. 
XVI. Syenit-Granit vom Süd-Abharige des Julier. Grün- 
licher und weisser Feldspath, Quarz, schwarzer Glim- 



174 

mer und mehr oder weniger Amphibol bilden ein mittel- 
kOrniges Gemenge von charakteristischem Ansehen. 
Dem Bade St. Moriz gegenüber, zwischen den Dor- 
fern St. Moriz und Camph6r fand ich dieses Gestein 
in Gängen anstehend, welche hier aus dem Julier- 
massiv in die Casannaschiefer eindringen. An anderen 
Punkten des Julier, so namentlich am Nordabhange, 
kommt ein Syenit vor, der bei flüchtiger Vergleich- 
ung grosse Aehnlichkeit mit jenem Syenit- Granit be- 
sitzt, dennoch aber specifisch verschieden davon ist.] 
XVII. Syenit-Granit von Szaszka im Banat. Weisser Feld- 
spath, Quarz, schwarzer Glimmer und mehr oder 
weniger eines schwarzen hornblendartigen Minerals 
bilden ein mittelkörniges Gemenge, welches durch her- 
vortretende Partien des weissen Feldspaths einen por- 
phyr artigen Habitus erhält, der sich auch — wie 
man besonders unter der Loupe gewahrt — durch 
sechsseitige Tafeln des schwarzen Glimmers documen- 
tirt. Als mächtige und weit fortsetzende, gangförmige 
Eruptivmasse im Kalksteine (Jurakalk) aufsetzend, der 
am Contacte körnig krystallinisch und zum Theil erz- 
führend geworden, stellenweise auch von Contact-Sili- 
caten (besonders Granat) durchdrungen ist. Das zur 
Untersuchung verwendete Stück hatte mein Freund 
und College Bergrath von Cotta an der Fundstätte 
entnommen. *) 
Alle hier zusammengestellten Sächsischen und ausländischen 
Gneuse geben sich mehr oder weniger schon durch ihre äusseren 
Charaktere als zum grauen Gneus (unteren Plutonit) gehörend 
zu erkennen. Die Granite, XI— XIII und Syenit-Granite, 
XVI und XVII stellen sich uns als untere Plutonite dar, welche 
zu verschiedenen geologischen Zeiten eruptiv wurden. Während 
der Granit von Dohna (XIII) als ein grauer Gneus zu betrach- 
ten ist, der einzig und allein seine Parallelstructur eingebüsst 
hat, lässt sich die ursprüngliche Gesteinsnatur des Syenit-Granit 
von Szaszka (XVII) äusserlich nicht mehr erkennen, sondern 



*) B. von Cotta, Erzlagerstätten im Banat und in 8erbien. Wien 1865, Brau- 
müller. 



175 



kann nur durch die Bausch-Analyse nachgewiesen werden. Der 
Letztere wurde,- wie es den Anschein hat, erst nach dem Absätze 
von Juraschichten eruptiv, also zu einer verhältnissmassig sehr 
neuen geologischen Zeit umgeschmolzen, wodurch er mit 
jenem abnormen Gesteinscharakter erstarrte. 

Die Sauerstoff-Verhältnisse sämmtlicher unteren Plutonite 
werden uns später beschäftigen. 

B. Mittlerer Plutonit 

Die Gesteine dieser Gruppe, wozu die meisten Granite 
Sachsens gehören dürften, besitzen in der Regel einen ge- 
ringeren Titansäuregehalt als der untere Plutonit. Dies steht 
im Zusammenhange mit der besonderen Zusammensetzung ihres 
Glimmers, welcher zugleich ein kieselsäurereicherer und eisen- 
ärmerer, und daher weniger dunkelgefärbter als der des unteren 
Plutonites zu sein pflegt. In einigen dieser Gesteine kommen 
braune, in anderen noch lichter gefärbte Glimmer vor; fast alle 
sind glimmerärmer als der normale graue Gneus. Aus der Be- 
schaffenheit ihres Feldspathes kann kein besonderes Kennzeichen 
für dieselben entnommen werden. Zweierlei Feldspäthe — ein 
orthoklastischer und ein plagioklastischer — lassen sich fast in 
sämmtlichen Plutoniten nachweisen, wenn auch in verschiede- 
nem Grade ihres gegenseitigen Vorherrschens. 







Analysen 


S&chsis 


icher Gesteine. 






I. 


IL 


m. 


IV. 


V. 


VI. 


VII. 


Si 




68,89 


70,20 


69,70 


70,49 


68,44 


68,38 


71,42 


f i . . . 




0,52 


0,72 


0,45 


? 


0,50 


0,27 


0,94 


AI . . . 




12,74 


14,04 


13,25 


13,86 


14,48 


14,23 


11,30 


Fe . . . 




6,74 


6,84 


7,15 


6,52 


5,11 


5,54 


4,23 


Mn . . 




Spur 


— 


0,40 


0,42 


— 


— 


0,48 


Ca . . , 




2,61 


2,03 


2,24 


2,83 


1," 


2,30 


3,02 


Mg. . 




2,44 


0,80 


0,68 


1,19 


1,52 


1,02 


1,07 


K. . . 




2,23 


2,98 


4,01 


2,08 


4,73 


4,42 


3,54 


Na . . 




2,00 


0,91 


1,30 


0,43 


1,32 


2,41 


2,89 


H- • % 




1,36 


1,67 


1,10 


1,53 


0,80 


0,80 


1,40 






99,53 


100,19 


100,28 


99,35 


98,87 


99,37 


100,29 



176 





vm. 


IX. 


X. 


XI. 


XII. 


Si 


69,94 


70,11 


71,25 


73,47 


73,03 


f i .... 


0,41 


0,40 


? 


? 


? 


AI ... . 


15,82 


14,85 


14,28 


14,86 


11,82 


Fe ... . 


4,24 


4,74 


3,80 


3,28 


6,50 


Mn .... 


— 


— 


— 


— 


— 


Ca . . .\ 


2,13 


1,66 


2,84 


1,62 


3,70 


Mg ... . 


1,26 


1,38 


0,92' 


0,67 


2,01 


K 

Na ... . 


1 5,73 1) 


4,18 
2,06 2) 


3,02 
2,76 


3,95 
1,80 


1,04 
1,01 


H 


0,47* 


0,62 


0,59 


0,57 


0,87 




100,00 


100,00 


99,55 


100,22 


99,98 





Analysen ausländischer 


Gesteine. 






XIII. 


XIV. 


XV. 


XVI. 


XVII. 


XVIII. 


XIX. 


Si. . . . 


. 71,12 


73,23 


69,78 


72,12 


69,95 


71,75 


71,01 


ti . . . 


? 


? 


0,60 


? 


0,95 


? 


? 


AI . . . 


. 14,47 


15,47 


12,79 


13,47 


13,32 


11,09 


14,26 


Fe . . . 


5,30 


3,34 


4,51 


4,80 


4,90 


4,57 


3,31 


Mn. . . 


— 


— 


— 


— 


— 


— 


1,45 


Ca . . . 


1,46 


0,80 


2,96 


0,79 


1,79 


1,78 


0,91 


Mg. • . 


1,65 


0,24 


1,05 


0,05 


0,66 


0,80 


0,93 


K 


3,48 


4,38 


3,62 


2,25 


3,47 


3,61 


3,18 


Na . . . 


2,73 


1,70 


2,37 


5,91 


3,31 


5,75 


2,90 


H 


0,70 


0,65 


1,58 


1,58 


1," 


1,01 


1,09 




100,91 


99,81 


99,26 


100,*7 


99,62 


100,36 


99,04 



Sächsische Gesteine. 
I. Gneus (mittlerer) aus der Nähe des Michaelisstolln- 
Mundloches im Muldenthale bei Freiberg. Feinkörnig, 
fast dicht. Gangförmig im grauen Gneuse. 
II. Gneus (Lengefelder) von der Anhöhe südlich vom Him- 
melsschlüsselstolln, zwischen Seiffen und Heidelberg. 



!) Aus dem Verlust bestimmt. 
2) Desgleichen. 



177 

III. Gneus (Reiflander), an der Strasse zwischen Keifland 

und Lippersdorf anstehend. 

IV. Gneus, zwischen Schlottwitz und Glashütte anstehend. 

Dem grauen Gneuse nicht unähnlich, doch glimmer- 
armer. 
V. Gneus aus der Gegend von Lauenstein. Desgleichen. 

VI. Gneus (Himmelsfürster) von der Grube Himmelsfürst 
bei Freiberg. Bildet eine steil einfallende lagerförmige 
Masse, im Liegenden von grauem (Bränder) Gneus, im 
Hangenden von einer Granatglimmerschiefer-Zone be- 
grenzt. Wird von vielen schmalen Zonen rothen Gneu- 
ses, sowie von Diorit-, Melaphyr- und Erz-Gängen durch- 
setzt. Alle diese Umstände können mehr oder weniger 
auf die chemische Zusammensetzung dieses Gneuses 
influirt haben. Gleichwohl hatte es Interesse, diese 
Zusammensetzung kennen zu lernen. Der in diesem 
Gneus auftretende Glimmer hat Aehnlichkeit mit dem 
des grauen Gneuses. 
VII. Granit von Bobritzsch, an der Tharand-Freiberger Eisen- 
bahn. Weisser und röthlicher Feldspath, grauweisser 
Quarz und wenig Glimmer von dunkler Farbe. 
VIII. Granit (Lausitzer) von Wiesa bei Camenz. Weisser Feld- 
spath, grauer Quarz, schwarzer und lichter Glimmer. 

IX. Granit von ebendaher. Von gleicher Beschaffenheit. 
X. Grantilit aus einem Steinbruche südlich von Burgstädt, 
an dem von Kienheide nach Herrenheide führenden 
Wege (Beobachtungspunkt 307). Bildet eine feinkör- 
nige bis dichte Masse von blaugrauer bis schwarz- 
grauer Farbe, im Grossen flachmuschlig, im Kleinen 
splittrig brechend; in dünnen Splittern stark durch- 
scheinend. Parallelstructur wird theils durch kleine 
Granatkörnchen und schwarze Glimmerschtippchen, 
theils durch eine im Kleinen ausgebildete schwache 
Streifung, von dunklerer und lichterer Gesteinsmasse 
herrührend, angedeutet. Eine häufig vorkommende 
Art des Granulits. Sie wurde mir, nebst den beiden 
folgenden Granulitarten , von dem mit der geognost- 
ischen Untersuchung dieser Gegend beauftragten Herrn 
Bergcandidat Stehner überbracht. 

12 



178 

XI. Granulit aus einem Steinbruche am rechten Zschopau- 
ufer nahe oberhalb Neudörfchen (Beobachtungspunkt 
101). Dieses Gestein — zu der vom Mittweidaer 
Granit umschlossenen Granulitinsel J J gehörend *— stellt 
eine, der vorigen ähnliche und ebenfalls häufig vor- 
kommende Granulitart dar, nur von lichterer Farbe, 
lichtgrau bis fast weiss. 
XII. Granulit von demselben Fundorte wie der vorige und 
mit diesem durch ganz allmälige Uebergänge auf das 
Innigste verbunden. Dem unbewaffneten Auge wie 
ein sehr feinkörniger Gneus mit tombackbraunen Glim- 
merschüppchen erscheinend. Unter der Loupe gewahrt 
man ein Gemenge, von Glimmer, Quarz, Granat und 
einer durchscheinenden Masse, die einem vom Quarz 
nicht rein ausgeschiedenen Feldspath ähnlich sieht. 

Die Granulite — - als in ihrer krystallinischen Aus- 
bildung mehr oder weniger gestörte, unter eigenthüm- 
lichen Umständen entstandene und dabei wohl nicht 
immer un vermischt gebliebene Gesteine — liegen zum 
Theil ausserhalb des Gesichtskreises unserer gegen- 
wärtigen Betrachtungen und werden daher später von 
mir in einer besonderen Arbeit behandelt werden. In- 
zwischen lässt sich aus der chemischen Zusammen- 
setzung dieser und einiger anderer — bei dem oberen 
Plutonit anzuführenden -- Granulite deutlich genug 
ihr chemischer Gesteinscharacter erkennen. 

Ausländische Gesteine. 

XIII. Gneus von Marksuhl an der Werrabahn (Grossherzog- 

thum Weimar). Grobflasriger Gneus mit bräunlich- 
rothem Feldspath und schwarzem Glimmer. In grösserer 
Verbreitung daselbst vorkommend. Durch die Gate 
des Herrn Rath Herbst zu Weimar erhielt ich ein 
gegen 7 Pfund wiegende^ Stück davon. 

XIV. Granit von Karlsbad. Wurde durch Hochstetter von 

den beiden bekannten Karlsbader Graniten (s. S. 182, 



l ) Nicht Halbinsel, wie auf der geögnosti sehen Karte Sect. XIV angegeben ist. 
Nach Herrn Stehner's Bemerkung. In Betreff des Mittweidaer Granit sehe man Ab- 
schnitt F (Kieselsäurebestimmungen) Mittlerer Plutonit 12 



179 

oberer Plutonit IX und X) als „specifisch Karlsbader 
Granit" unterschieden. Porphyrartig. 
XV. Granit von Brixen in Tyrol. Von ganz ahnlichem 
Aussehen wie der Lausitzer Granit von Wiesa bei 
Camenz (VIII und IX). Eine nähere Beschreibung 
desselben, wie seines Vorkommens habe ich bereits 
früher gegeben. *) Die betreffenden Stücke wurden 
zwischen Mittewald und Franzensfeste entnommen. 

XVI. Granit von Monte Orfano in der Gegend von Baveno 
am Lago maggiore. Ebenfalls ein weisser Granit mit 
schwarzem Glimmer, den Geognosten hinlänglich be- 
kannt. 

XVII. Granit von Syöne (Assuan) in Ober-Aegypten. Der 
bekannte, für das Vorkommen bei Syöne typische Gra- 
nit, aus welchem so viele der altaegyptischen Bau- und 
Bildwerke bestehen. Handstück. 
XVIII. Granit von ebendaher. Eine grössere Quantität. Ein 
Theil davon wurde mir von Herrn Geheimen Ober- 
bergrath Nöggerath, ein anderer Theil von Herrn Ge- 
heimerath G. Rose gütigst überlassen. 

XIX. Porphyr von Lugano, und zwar der rothe Porphyr 
dieser Gegend. Eine grössere Anzahl frischer Bruch- 
stücke normaler Beschaffenheit sammelte ich an einem 
Hauptorte seines Vorkommens ; an der von Lugano 
am westlichen Seeufer südwärts führenden Landstrasse. 
Er besteht aus einer bräunlich-rothen euritischen Grund- 
masse mit sparsam eingesprengten Partikeln weissen 
Feldspaths und schwarzen Glimmers. In jener Grund- 
masse gewahrt das bewaffnete Auge hier und da aus- 
geschiedenen formlosen Quarz. 

C. Oberer Plutonit. 

Viele hierhergehörige Gesteine treten als sogenannter 
rother Gneus auf, andere als Granite, Porphyre u. s. w. Der 
Titansäuregehalt und Eisengehalt sinken in ihnen auf ein Mini- 
mum herab, ja ersterer verschwindet in einigen gänzlich oder 



») In meiner oben citirten Abhandlung über krystallinische Silieatgesteine des 
Fassathales, Leonhard und Gcinilz'% Jahrb. 1864. 

12* 



180 



tritt doch nur in unbedeutenden Spuren auf, was auch hier 
wieder mit der chemischen Zusammensetzung des dieser Gruppe 
eigenthümlichen lichten, — eisen- und titansaurearmen , aber 
kieselsäurereichen — Glimmers zusammenhängt. 

Analysen Sächsischer Gesteine. 



Si . . 
fi. . 
AI. . 
Fe. . 
Mn . 
Ca. . 
Mg . 

k . . 

•Na. . 
H . . 



I. 

75,74 

13,23 

1,84 
0,08 
! 0,fi0 
0,39 
4,86 
2,19 
1,01 



II. 

74,H7 

Spur 
14,1 s 

2,57 
0,25 
1,13 
0,17 
3,29 
2,5$ 
0,« 



III. 


IV. 


76,2« 


73,58 


? 


0,25 


13,60 


12,82 


2,41 


3,53 


Spur 


— 


0,66 


0,96 


0,26 


0,81 


3,7 5 


4,43 


2,>6 


1,96 


0,94 


0,6» 


00,44 


99,02 



V. 


VI. 


74,68 


75,31 


0,71 


— 


12,73 


13,23 


3,00 


1,50 


Spur 


— 


0,09 


0,65 


0,35 


0,25 


4,64 


5,51 


1,54 


2,60 


1,17 


0,86 



VII. 
75, «o 

12,09 
2,16 



VIII. 

75,46 

12,09 
3,38 



9,89 | 99,47 j! 

Analysen ausländischer Gesteine. 



1,45 


1,22 


0,38 


0,66 


4,27 


3,96 


2,7 2 


2,46 


0,63 


0,63 



99,86 





IX. 


X. 


1 XI. 


XII. 


XIII. 


Si 


74,«o 


74,H4 


75,90 


75,32 


74,47 


f i 


— 


— 


— 


— • 


— 


AI .... 


13,« 


12,26 


12,95 


13,32 


13,45 


Fe ... . 


2,57 


2,64 


1,31 


2,25 


2,11 


Mn . . .' . 


— 


— 


— 


— 


— 


Ca ... . 


o,-.i 


1,09 


M* 


0,95 


1,09 


Mg 


0,16 


0,26 


0,16 


0,43 


0,54 


K 


5,67 


5,7» 


5,12 


5,09 




Na ... . 


2,31 


2,46 


2,39 


2,22 




•Hl 


0,11 


0,56 


0,40 


0,40 


0,41 




| 99,18 


99,84 | 


99,71 


99,98 





181 





XIV. 


XV. 


XVI. 


XVII. 


XVIII. 


Si. . . 
f i . . 
AI . . 




75,3 o 


75,4« 


76,52 


74,63 


76,14 




12,93 


ll,»u 


12,65 


11,94 


12,69 


Fe . . . 




1,55 


2,91 


1,35 


2,59 


1,78 


Mn . . 




— * 


0,32 


— 


0,23 


0,17 


Ca . . 


v • i M« 


1,62 


1,11 


0,7 3 


0,51 


Mg. . 




0,53 


0,14 


0,33 


0,31 


0,32 


K. . . 




7,5« 


4,(1? 


3,64 


5,29 


5,81 


Na . . . 




— 


4,12 


2,35 


2,93 


1,82 


H. . . 




0,41 


0,20 


1,01 


0,90 


1,03 




99,54 


100,7 3 


98,96 


99,54 


100,27 



Sächsische Gesteine. 

I. Gneus aus der Gegend von Kleinschirma bei Freiberg. 

Specitischer „rother Gneus." 
II. Gneus aus der Gegend des Michaelijsstolln- Mundloches 
am rechten Muldenufer bei Freiberg. Ebensolcher 
Gneus. 

III. Gneus aus der Gegend zwischen Lcubsdorf und Eppen- 

dorf. Von kleinkörniger, fast granitischer Structur. 

IV. Gneus vom Fuchsstein bei Annaberg. Von Herrn Ober- 

einfahrer Müller als „amphoterer Gneus" unterschieden. 
Auf dem Querbruche durch grössere Partien krystallini- 
schen Feldspaths porphyrartig erscheinend. Lichter, 
schuppiger Glimmer, wie bei anderen rothen Gneusen. 
V. Granit von Altenberg. Der feinkörnige rothe Granit 
des Altenberger Stockwerkes. Die darin aufsetzenden 
zahlreichen Zinnsteingänge und die vielfach ihn durch- 
schwärmenden Quarztrümer sind vielleicht nicht ganz 
ohne chemischen Einfluss selbst an solchen Stellen 
seiner Masse geblieben, wo köine äussere Veränderung 
zu gewahren ist. 
VI. Granit von Johanngeorgenstadt. Mittel- bis grobkörnig. 
Fleischrother und weisslicher Feldspath, grauer Quarz 
und wenig schwarzer Glimmer. 



182 _ 

VII. Granulit vom rechten Zschopauufer , nahe oberhalb 
Neudörfchen, dem Fundorte der zum mittleren Pluto- 
nit gehörenden beiden Granulite XI und XII (Seite 178). 
Hat das Aussehen einer graulich fleischrothen euritischen 
Masse mit sparsam eingesprengten Granatpunkten. Bil- 
det keine scharfen Grenzen mit jenen Granuliten. 

VIII Granulit aus der Gegend von Limbach (Steinbruch bei 
der Klaumühle. Beobachtungspunkt 472). Dem vorigen 
ähnlich, doch von schmutzig weisser Farbe. Was beim 
mittleren Plutonit über die Granulite gesagt ist, gilt 
auch hier. 

Ausländische Gesteine. 

IX. Granit voin Dreikreuzberge bei Karlsbad. Ein fein- 
körniger röthlicher Granit, welcher den folgenden 
durchbrochen hat. 1 ) 
X. Granit von Klein -Versailles in Karlsbad. Sogenannter 
Hirschensprung- oder Ellnbogner Granit. Sehr grob- 
körnig und porphyrartig. Alle drei Karlsbader Granite 
inclusive des mittleren Plutonits XIV — wurden 
von Herrn Geschwornen Schmidhuber an den Fund- 
stätten entnommen. 

XI. Gneus von Crodo im Antigorio-Thale oberhalb Domo 
d'Ossola (s. Unterer Plutonit, Gneus XIV). Nördlich von 
Crodo in der Thalsohle, auf beiden Seiten des Tosa- 
flusses, ein flaches Gewölbe von etwa 150 Meter Höhe 
bildend. Ein hellgelblichgrauer, fast granitisch fein- 
körniger, sehr krystallinischer Gneus, welcher aus 
schmutzig-wei8sem Feldspath, wasserhellem Quarz und 
sowohl dunklen als lichten Glimmerblättchen besteht. 
Derselbe gehört zu der oben erwähnten, mir von Herrn 
Gerlach übersendeten Gesteinssuite. 
XII. Gneus von Crevola, an der Vereinigung des Val Anti- 
gorio und Val r d'Ossola , unweit nördlich von Domo 
d'Ossola. Ein plattenförmigör Gneus aus dem Stein- 
bruche bei der Crevola-Brücke. Rein weisser Feldspath, 
wasserheller Quarz, dunkle und lichte Glimmerblättchen 



i) v. Warnsdorff in v. Leonhard und Bronn'% Jahrbuch, 1846, S. 385— 405. 



183 

t 

sind hier zu entschiedenster Gneusstructur verbunden. 
Ebenfalls zur Gerlach'&ch(m Gesteinssuite gehörend. 

XIII. Gneus vom Gipfel der Cistella Alta (2877 Meter über 

dem Meere), auf der rechten Seite des Diveria-Thales 
bei Croveo, etwa 1 Meile nordwestlich von Crodo. 
Auch auf dem Gipfel des dicht dabei befindlichen Corno 
Cistella (2684 Meter) vorkommend. An beiden Orten 
einem marmor- und dolomitführenden Glimmerschiefer 
aufgelagert. *) Als Reste einer grösseren lagerförmigen 
Masse von fast 100 Meter Mächtigkeit anstehend, welche 
nach dem Formazza-Thal hin bedeutend mächtiger wird. 
Auf der Cistella als ein hellgrauer schiefriger Gneus, 
im Formazza-Thal dagegen als ein Gneus-Granit, wenig 
verschieden von einem wirklichen Granit auftretend. 
Gerlach'&chQ Gesteinssuite und Mittheilung. Bei der 
Analyse wurde die Alkali-Bestimmung für überflüssig 
gehalten, da sich bereits durch die übrigen Bestand- 
teile ein oberer Plutonit herausstellt. 

XIV. Granit von Baveno. Der bekannte rothe Granit aus 

den Steinbrüchen am Monte del Zughero bei Baveno, 
gegenüber dem Monte Orfano. Diese beiden nahe bei 
einander liegenden Berge, der erstere durch seinen 
weissen Granit (s. Mittlerer Plutonit, XVI) den Gco- 
gnosten bekannt, repräsentiren also die beiden Haupt- 
Granittypen, die des oberen und die des mittleren 
Plutonit. 
XV. Protogyn aus der Gegend von Martigny im Rhone- 
Thale. Gneusartig, von derselben Beschaffenheit wie 
an manchen Stellen der Gotthardtstrasse und an vielen 
anderen Orten. 
XVI. Gneus vom Fusse des Piz Langüard im Ober-Engadin. 
Ich entnahm ihn aus herabgestürzten Massen, auf der 
rechten Seite des Innthales, Samaden und Cellerina 
gegenüber. Es ist ein entschiedener Gneus mit ziem- 
lich feinschuppigem lichten Glimmer und schwachröth- 
lichem Feldspath. Nicht ganz frisch. 



>) Einiges Nähere hierüber in meinem Aufsatz : Beiträge zur Erklärung der 
Dolomitbildung mit besonderer Hinsicht auf die Dolomite Süd-Tyrols. Lconhard 
und Gciniiz Jahrbuch, Jahrgang 1866, 8. 1—33. 



184 



XVIL Porphyr von Moöna in Süd-Tyrol. Der „rothe (Quarz-) 
Porphyr" Leopold von Buck's. Rothe euritische Grund- 
masse mit porphyrartig eingewachsenen Quarzkrystallen 
(hexagonale Pyramiden) und Quarzkörnern. 

XVIII. Porphyr aus dem Grödenthal in Süd-Tyrol. Von der 
nämlichen Art wie der vorhergehende. Beide sammelte 
ich in grösseren Quantitäten auf meiner Reise nach 
dem Fassa-Thale. Stücke von vollkommenster Frische 
waren leider nirgends anzutreffen. Von anderen Por- 
phyren dieser Gegend wird später die Rede sein. 

D. Vergleichende Betrachtungen über alle drei Plutonite. 

Um die Analysen des vorigen Abschnitts in ein leicht über- 
sichtliches Bild zusammenzudrängen, folgt hier zunächst eine 
Nebeneinanderstellung der mittleren analytischen Resultate 
in Betreff jedes der drei Plutonite. 



Kieselsäure . . 
Titansäure . . 
Thonerde . . . 
Eisenoxydul . 
Manganoxydul 
Kalkerde . . . 
Magnesia . . . 

Kali 

Natron .... 
Wasser .... 



A. 

Uuteror PI. 

Mittel aus 

17 Analysen. 



65,26 

0,95 

14,82 

6,29 

2,98 
1,88 
3,93 
2,43 
1,06 



99,60 



B. 

Mittlerer PI. 

Mittel aus 

19 Analysen. 



70,75 

0,50 

13,70 

5,17 

2,08 
1,07 
3,34 
2,42 
1,0» 



C. 

Oberer PL 

Mittel aus 

18 Analysen. 



75,25 

0,20 

12,86 

2,34 

0,95 
0,36 
4,86 
2,30 

0,68 



100,06 



99,80 



Ausser der Steigerung der Kieselsäuregehalte von A nach C 
um je etwa 5 Proc., sehen wir besonders die Abnahme der 
Titansäure, des Eisenoxyduls, des Kalkes und der Magnesia 
sehr deutlich ausgeprägt. Diese Thatsachen weiter zu verfolgen 
und Schlüsse daran zu knüpfen, ist hier nicht unser Zweck. 
Wichtiger für uns ist es, die binären Sauerstoffverhältnisse 

Si : R + (R) kennen zu lernen, — sowohl die, welche den eben 
angeführten mittleren Zusammensetzungen entsprechen, als die 
welche sich aus den einzelnen Plutonit- Analysen ergeben — 
und sie mit den oben dafür angegebenen normalen Werthen 



185 



C 1 = 3,00 : 1 (Unterer Plutonit) 
B* = 3,75 : 1 (Mittlerer Plutonit) 
A 1 = 4,50 : 1 (Oberer Plutonit) 
zu vergleichen. Im Folgenden ist dies ausgeführt. 

Die mittleren binären Sauerstoffverhältnisse sind von 

Si, f i : R+(R) 

A. 17 Analysen d. unteren PL 34,18 : 11,51 = 2,97 

B. 19 Analysen d. mittleren PI. 36,85 : 10,07 = 3,66 

C. 18 Analysen d. oheren PI. 39,io : 8,57 = 4,56 

Die binären Sauerstoffverhältnisse der einzelnen 
Analysen stellen sich folgendermaassen heraus. 

A. Unterer Plutonit. C 1 = 3,00. 



I. 

II. 

III. 

IV. 

V. 

VI. 

VII. 

VIII. 

IX. 

X. 

XL 

XII. 

XIII. 

XIV. 

XV. 

XVI. 

XVU. 



}} 
7) 



Gneus von Himmelfahrt. . . 
ebendaher . . . . 
Kleinschirma . . 
Ludwigschacht . 
Abrahamschacht 
Himmelfahrt. . . 
„ Michaelisstolln . . 

Borstendorfer 

Müdisdorfer 

Drehfelder 

Granit von Häselich 

„ „ Dohna 

Gneus von Crodo 

„ „ Lugano. 
Syenit-Granit vom Julier . . 
„ „ Szaszka . 



» 

V 

}) 
» 



Si,Ti: 
34,26; 
34,22 ; 
34,4» ; 

34.21 : 
34,42: 
34,22: 
33,96 : 
34,06 
34,28; 
33,86 : 
34,50 : 
34,51 : 
33,69 : 

34.22 : 

34,45 ; 
34,36 : 
34,35 : 



R+(R) 

11,44 = 
11,52 = 
11,52 = 
11,57 = 
11,39 = 
11,21 = 
11,38 = 
ll,Sfc= 
12,05 = 
11,87 = 
11,08 = 
11,54 = 
11,76 = 
11,67 = 
11,32 = 
11,17 = 
11,73 = 



2,99 ' 

2,97 ' 

2,99 

2,96 

3,02 i 

3,05 

2,98 

2,99 

2,84 

2,85 

3,11 

2,9 9 
2,86 
2,93 
3,04 
3,08 
2,93 



Differenz: 

— 0,oi 

— 0,03 

— 0,oi 

— 0,04 
+ 0,02 
+ 0,05 

— 0,02 

— 0,01 

— 0,16 

— 0,15 

+ 0,n 

— 0,01 

— 0,14 

— 0,01 

+ 0,04 
+ 0,08 

— 0,07 



im Mittel 34,18 : 11,5 1 = 2,97 



0,03 



In der letzten Colonne sind die Differenzen zwischen dem 
normalen binären Sauerstoffverhältnisse — C l = 3,00 — und 
dem durch die Analyse gefundenen angegeben. Bei den fol- 
genden mittleren und oberen Plutoniten sind diese Differenzen 
natürlich auf die entsprechenden binären Sauerstoffverhältnisse 
- ß 1 = 3,75, A 1 = 4,50 — zu beziehen. 



186 



B. Mittlerer Plrftonit. B 1 = 3,75. 



I. 

II. 

III. 

IV. 

V. 

VI. 

VII. 

VIII. 

IX. 

X. 

XI. 

XII. 

XIII. 

XIV. 

XV. 

XVI. 

XVII. 

XVIII. 

XIX. 



I. 

II. 

III. 

IV. 

V. 

VI. 

VII. 

VIII. 

IX. 

X. 

XI. 

XII. 

XIII. 

XIV. 

XV. 

XVI. 

XVII. 

XVIII. 



ff 
ff 
ff 



ff 
ff 



ff 

9t 



Gneus vom Michaelisstolln. 

„ Lengefelder 

Reifländer 

von Schlottwitz . . . 

Lauensteiner 

Himmclsfiirstcr . . . 
Granit von Bobritzsch . . . 

Wiesa 

ebendaher . . . 

Granulit von Burgstädt . . . 

„ „ Neudörfchen . 

„ „ ebendaher. . . 

Gneus von Mark suhl . . . . 

Granit von Karlsbad . . . . 

Brixen . 

Orfano 

Svene 

„ „ ebendaher . . . 
Porphyr von Lugano . . . . 



ff 


ff 


ff 


ff 


'J 


f* 



Si,Ti 
35,08 

36,7 3 
36,42 

36,60 

35,74 
35,66 
37,46 
36,47 

36,40 

36,99 

38,14 

37,92 
36,92 

38,o& 

36,47 
37,44 

36,70 

37,25 

36,87 



S+(K) 
: 10,48 = 
; 10,»« = 

10,12 = 

: 10,22 = 
: 10,45 = 
: 10,51 = 
: 9,37 = 
: 10,71 = 
: 10,51 = 
: 10,10 - 
; 9,7 1 
: 9,53 = 
: 10,50 = 
9,67 = 

9,96^- 

9,99 = 
9,90 — 
9,42 = 

: 9,96 = 



3,43 
3,59 
3,60 
3,58 
3,42 
3,39 

4,oo 

3,41 
3,46 
3,66 
3,93 
3,9« 
3,52 
3,94 
3,66 
3,75 
3,70 
3,95 
3,70 



Differenz: 

— 0,32 

— 0,16 

— 0,15 

— 0,17 

— 0,33 

— 0,35 
+ 0,2 5 

- 0,34 

- 0,2 9 

- 0,09 
0,18 
0,23 

- 0,23 
+ 0,19 

- 0,09 

0,00 

- 0,05 
+ 0,20 

- 0,05 



+ 
+ 



im Mittel 36,85 : 10,07 = 3,66 j — 0,09 



C. Oberer Plutonit. A 1 = 4,50. 



|Si,ti 

Gneus von Uleinschirma . . ! 39,32 

vom Michaelisstolln. . j 38,87 

„ von Leubsdorf '39,59 

„ Amphoterer 38,30 

Granit von Altenberg 39,14 

„ „ Johanngcorgenstadt 39, io 

Granulit von Neudörfchen . . 39,36 

„ „ Limbach .... 39,18 

Granit vom Dreikreuzberg . . 38,58 

„ „ Hirschen sprung . 38,86 

Gneus von Crodo 39,41 

„ „ Crevola 39, io 

„ „ Cistella Alta •) . . 38,66 

Granit von Baveno 39,09 

Protogyn von Martigny. . . . 39,18 

Gneus von Piz Languard . . 39,73 

Porphyr von Moena 38,74 

„ „ Grödenthal . . . 39,53 



8+(») 

8,63 = 

9,01 = 

8,77 = 

8,82 = 

8,32 = 

8,67 = 

8,31 = 

8,50 = 

8,70 = 

8,50 = 

8,42 = 

8,72 = 

8,88 = 

8,35 = 

8,60 = 

8,19 = 

8,45 = 

8,42 = 



4,56 i 
4,32 j 

4,51 ; 

4,34 
4,70 
4,5] 
4,7 3 
4,61 
4,44 
4,57 
4,68 
4,48 
4,35 
4,68 
4,56 
4,85 
4,5 8 
4,69 I 



Differenz: 
+ 0,06 

— 0,18 

+ 0,oi 

— 0,16 
+ 0,20 

+ 0,oi 

+ 0,23 
+ 0,11 

— 0,06 
+ 0,07 
+ 0,18 

— 0,02 

— 0,15 
+ 0,18 
+ 0,06 
+ 0,35 
+ 0,08 
+ 0,19 



im Mittel 39, io : 8,57 = 4,56 | -f 0,06 



Es fragt sich nun zunächst: bis zu welcher Höhe die 
Differenzen zwischen den binären Sauerstoffverhältnissen der 



)) Uuter Annahme eines Gewichts Verhältnisses von Kali zu Natron, wie es sich 
übereinstimmend aus den beiden vorhergehenden Analysen ergiebt. 



187 

Berechnung - C l , ß 1 und A 1 - und denen der Ana- 
lysen 1 ) anwachsen können, ohne die Wahrscheinlichkeit der 
Uebereinstimmung zu gefährden? 

Die Fehlerquellen bei derartigen Analysen liegen theils im 
angewendeten Gesteine selbst, theils in der analytischen Methode, 
theils in der mehr oder weniger sorgfältigen Ausführung der- 
selben. Fehler der ersten Art Hessen sich in einigen Fällen 
nicht ganz vermeiden. Fehler der zweiten Art wurden insofern 
nicht begangen, als die Analysen sämmtlich im hiesigen berg- 
akademischen Laboratorium unter meiner Leitung nach einer 
und derselben, vielfach von mir geprüften Methode angestellt 
wurden, deren Einzelnheiten ich in früheren Aufsätzen mit- 
getheilt habe. Wohl aber wurden Fehler dadurch herbeigeführt, 
dass man alles Eisen als Oxydul in Rechnung brachte und nicht 
bei jedem mittleren und oberen Plutonit die kleinen Titansäure- 
gehalte bestimmte. Auch die Abnutzung des (früheren Guss- 
eisen- und späterhin Stahl-) Mörsers, welcher zur ersten Zer- 
kleinerung des Gesteins diente, liess sich nicht immer scharf 
controliren. Welcher Art nun aber auch die — zum Theil 
unvermeidlichen — Fehler sein mögen : entweder wird schliess- 
lich das Sauerstoffverhältniss Si, Ti : R -f (R) etwas zu gross oder 
zu klein gefunden. Da jedoch eine fehlerhafte Erhöhung des 
Divisors hier in der Regel eine entsprechende fehlerhafte Er- 
niedrigung des Dividendus zur Folge hat und vice versa, so 
wird der Quotient dadurch um so mehr beeinträchtigt. Ver- 
anschlagt man dies alles nach grösster Wahrscheinlichkeit, so 
ergiebt sich, dass bei der Vergleichung der normalen binären 
Sauerstoffverhältnisse C\ ß 1 und A\ mit den durch die Ana- 
lyse ermittelten, eine Differenz bis zu + 0,10 zu den unver- 
meidlichen gehört, ja dass leicht Differenzen bis zu + 0,20 vor- 
kommen köanen , ohne dass dadurch die Deutung des ana- . 
litischen Resultates in erheblicher Weise getrübt wird. Indem 



l ) Die Analysen A I und V, C I, XVII und XVIII wurden von mir ausgeführt, 
A III von meinem früheren Assistenten Herrn Prof. Rob. Richter, A VI von Herrn 
Henning, A XI von Herrn Chelius, A XII und B VIII von Herrn Dr, Wailz von Eschen, 
A XVII von Herrn Riotte, B II von Herrn Kropp, B III von Herrn Merbach, B IV von 
Herrn Reuter, B IX von Herrn Rössler, B XIII von Herrn Hahmann, B XIV von Herrn 
Kohlschütter, B XVI und XVIII von Herrn Kyber, B XIX von Herrn Hubner, C XV 
von Herrn Thiele, C XVI von Herrn Herbst. Alle übrigen Analysen sind von meinem 
Assistenten Herrn Dr. Rübe. 



188 



wir daher diejenigen Analysen, bei denen solche Differenzen 
nicht + 0,20 übersteigen mit vollem Rechte als für unser oben 
aufgestelltes Gesetz zeugend betrachten, ergiebt sich folgendes 
Resultat. 



Unterer Plutonit . 
Mittlerer Plutonit. 
Oberer Plutonit . . 



Anzahl der Analysen mit 
Differenzen bis zu: 



± 0,20 




+ 0,35 




4 




Summa 44 

Noch übersichtlicher und instructiver ist folgende Anord- 
nung: 



.V 


Unterer Plutonit 
'C' = 3,00 


.1* 


Mittlerer Plutonit 
B 1 = 3,75 


X" 


Oberer Plutonit 
Ä l = 4,50 


x m 




— 0,S0 +0,20.-|-0,J0 


— 0,3 


+ 0,?«) |+0,30 




— 0,30 


±0,20 +0,30 







| 17 | 


4 


* 


11 | 2 





1 o 


16 j 1 


1 



Die Rubriken X } X 1 , X n und X nl enthalten die Analysen 
mit mehr oder weniger zweifelhaftem Resultat, mit Differen- 
zen von mehr als + 0,30. 

Für den unteren und oberen Plutonit stellt sich unser Ge- 
setz in unzweifelhaftester Weise heraus; für den mittleren Plu- 
tonit erscheint es naihentlich dadurch getrübt,* dass wir in der 
Rubrik X 1 eine Anzahl von 4 Analysen mit zweifelhaftem Re- 
sultat antreffen. Diese Analysen sind: 

Gneus vom Michaelisstolln (I). Derselbe bildet Gänge im 
grauen Gneuse, und besteht aus einer sehr feinkörnigen, fast 
granitischen Masse. 1 ) 

Gneus, Lauensteiner (V). Ein etwas zersetzter Gneus, von 
welchem nur ein Paar kleinere Handstücke zu Gebote standen. 
Die geognostisehen Verhältnisse seiner Umgebung sind, wegen 
Erdbedeckung, schwer zu ermitteln. 

Gneus, Himmelsfürster (VI). Auf das Eigentümliche des 
Vorkommens von diesem Gneuse ist bereits oben (S. 177) auf- 
merksam gemacht worden. 

Granit von Wiesa (VIII). Eine andere Analyse (IX) dieses 



>) Zeitschrift der Deutschen Geol. Gesellschaft, Bd. 14, S. 45. 



189 



Granits giebt eine etwas geringere Differenz. Bei der ersten 
betrug sie — 0,34, bei der anderen — 0,29. 

In Betreff des oberen Plutonits befindet sich nur ein Ge- 
stein in der Rubrik X m ; es ist dies der Gneus XVI, aus Bruch- 
stücken am Fusse des Piz Languard. 

E. Ausnahmen von der Regel. 

Da man bei der Verfolgung eines Naturgesetzes auch den 
Spuren der Ausnahmen folgen muss, wenn es darauf ankommt, 
alles Thatsächliche zu erforschen, so möge sich- hier einiges 
Dahingehörige anschliessen. Es betrifft zunächst die chemische 
Zusammensetzung folgender beiden Gesteine. 

a) Granit-Gneus von Grossraming im Ennsthal (Oester- 
reich). Ein grosskörniger granitischer Gneus' mit röthlichem 
und weissem Feldspath, lichtgrauem Quarz und — etwas unter- 
geordnet auftretendem — schwarzem Glimmer. Ausserdem ge- 
wahrt man durch die Loupe hier und da eingewachsene krystal- 
linische Körnchen und Krystalle eines dunkelgrünen bis schwarzen 
Minerals, theils an Pistazit, theils an Amphibol erinnernd. Das 
Mineralgemenge in seiner Gesammtheit hat viel Aehnlichkeit mit 
gewissen Skandinavischen und Finnländischen Gneusgraniten, 
welche im europäischen Norden nicht bloss anstehend, sondern 
auch als Geschiebe im norddeutschen Flachlande gefunden wer- 
den. Auch das hier in Rede stehende Gestein rührt von einem 
isolirten Stücke Her, einem Wanderblock, der keinen Nachweis 
über seine Herkunft bei sich trägt. Es bildet den räthselhaften 
Felsblock in der oben genannten Gegend, aus welchem man ein 
naturwüchsiges Denkmal für Leopold von Buch gebildet hat. 
Herr Bergcandidat Stelzner hatte die Güte mir einige frische 
Bruchstücke dieses Granit-Gneuses von dorther mitzubringen. 
Nach Dr. Bube» Analyse besteht das Gestein aus 



Kieselsäure . . 


. 73,56 


Thonerde . 


. 13,77 


Eisenoxydul . . 


. . 2,66 


Kalkerde . 


. . 2,35 


Magnesia . . . 


. 0,33 


Kali 


4,99 


Natron .... 


1,72 


Wasser. . . . 


0,41 



99,79 



190 



entsprechend dem binaren Sauerstoffverhaltnisse 

38,19 : 9,24 = 4,13. 

Hiernach steht seine Zusammensetzung in der Mitte zwischen 
der eines mittleren und der eines oberen Plutonits. Die zur Unter- 
suchung zerkleinerte Menge desselben betrug 3V 2 Pfund, eine 
für ein derartig grosskörniges Gestein geringe Quantität. Da 
über das ursprüngliche Auftreten dieser Gebirgsart in situ gar 
nichts bekannt ist, so lässt sich mit dem analytischen Resultat 
einstweilen nichts anderes anfangen, als es ad acta zu legen. 

b) Glimmer-Porphyr von der Knorre bei Meissen. Bildet 
an diesem, wohl fast allen Deutschen Geognosten bekannten 
Punkte schmale Gänge, welche den Syenit und zugleich die in 
ihm auftretenden Granitgänge durchsetzen. Herr Henning (der 
auch den unteren Plutonit A VI analysirte) fand seine Zusammen- 
setzung, wie folgt: 



Kieselsäure* . 






. 68,67 


Titansäure. . 






? 


Thonerde . 






. 17,20 


Eisenoxydul . 






3,15 


Manganoxydul 






0,12 


Kalkerde . 






1,11 


Magnesia . . 






1,40 


Kali. . . . 






4,53 


Natron . . 






2,45* 


Wasser . . . 






1,06 



99,75 

entsprechend dem binären Sauerstoffverhältnisse 

35,65 : 11,38 = 3,13. 

In Betreff dieses Ergebnisses würde unser Porphyr an- 
scheinend zweifellos zum unteren Plutonit — C 1 = 3,oo — ge- 
hören, wenn man nicht einigen Anstoss an seiner etwas ab- 
normen Zusammensetzung nehmen könnte. Untere Plutonite 
von mehr als etwa 66,5 Proc. Kieselsäure und 16 Proc. Thon- 
erde wurden bisher von uns nicht angetroffen. Ist dieser Por- 
phyr ein umgeschmolzener Plutonit, so rührt er jedenfalls von 
keinem normalen grauen Gneuse her. Doch sein Vorkommen 
in schmalen Gängen lässt über seinen wahren Charakter zu viel 
Zweifelhaftes einfliessen. 



191 



Dass eruptive Gesteine, wenn sie Bruchstücke oder sonstige 
Theile einer von ihnen durchbrochenen anderen Gebirgsart in 
sich auflösen , eine mehr oder weniger veränderte chemische 
Zusammensetzung annehmen müssen, ist a priori klar. Dennoch 
hat es Interesse, diese Thatsache so zu sagen greifbar vor sich 
geführt zu sehen. Dazu möge das folgende Beispiel dienen. 

Wir haben den Südtyroler rothen Porphyr Leopold von 
Buch'% als einen oberen Plutonit — umgeschmolzenen rothen 
Gneus — kennen gelernt (siehe C XVII und XVIII). In einem 
vorläufigen Berichte über krystallinische Silicatgesteine des Fassa- 
thales habe ich bereits mitgetheilt, dass man in jenen Gegenden 
oftmals Gelegenheit hat auf das Deutlichste zu beobachten, wie 
der Porphyr zahlreiche Bruchstücke fremder Gesteine in sich 
aufgenommen und so zu sagen mehr oder weniger .gut verdaut 
hat. *) Da diese Bruchstücke fast ohne Ausnahme von anderer 
Farbe sind als der Porphyr selbst, so verräth sich ein solcher 
Vorgang auch da, wo die Verdauung vollständig vor sich ging. 
Ich wählte unter anderen derartige 

c) Porphyre aus dem Travignola- und Moöna-Thal, 
welche in naher Nachbarschaft noch deutlich erkennbare Spuren 
zahlreicher Bruchstücke in ihrer Masse enthielten. Neben 
Dr. Rube's Analysen dieser Porphyre habe ich meine Analysen 
des normalen rothen Porphyrs dieser Gegenden gesetzt. 



Gemischter braimcr Porphyr 
v. Travignola. v. Moe*na. 



Normaler rother Porphyr 
zweier Fundstätten 



Kieselsäure. . . 
Titansäure . . . 
Thonerde . . . 
Eisenoxydul . . 
Manganoxydul . 
Kalkerde ... 
Magnesia .... 

Kali 

Natron 

Wasser 



67,51 

0,47 

14,01 
5,00 

Spur 

2,47 
2,41 
3,55 
2,25 

1,6 7 



72,79 
0,31 

12,84 
3,02 

Spur 

1,22 
0,44 
4,32 
3,33 
1,20 



74,02 

11,94 
2,59 
0,23 
0,73 
0,31 
5,29 
2,93 
0,90 



99,3 4 

Binäres Sauerstoffverhältniss = 3,20 



99,47 
4,14 



99,54 
4,5 8 



76,14 

12,69 
1,78 
0,17 
0,51 
0,32 
5,81 
1,82 
1,03 



100,27 
4,69 



Ob sich bei diesen Mischlings -Gesteinen auch ein — als 
Porphyr auftretender — mittlerer Plutonit betheiligt hat, muss 



i) leonhard und Gemüts Jahrbuch. Jahrgang 1864, S. 391 und 392. 



192 

dahingestellt bleiben. Man sehe Abschnitt F (Kieselsäurebe- 
stimmungen) Mittlerer PlutQnit 30, 31 und 32. 

Jedenfalls fordern derartige Thatsachen dazu auf, bei der 
Einsammlung von Silicatgesteinen zur chemischen Analyse, auf 
alle Umstände ihres Vorkommens und ihrer Nachbar- 
schaft ein besonderes Augenmerk zu richten. Die Analysen 
einzelner Gesteinsstücke aus Sammlungen, ohne näher verbürgte 
Angaben über -diese wesentlichen Umstände, dürften mitunter 
— was man früher von Gesteins-Analysen im Allgemeinen anzu- 
nehmen pflegte — allerdings zu den verlornen Mühen gehören. 

F. Kieselsäurebestimmungen bei verschiedenen Plutoniten. 
Das» die procentalen Kieselsäuregehalte für sich, in 
den meisten Fällen ein sicheres Anhalten geben, um darüber 
zu entscheiden, ob ein Plutonit ein unterer, mittlerer oder oberer 
sei, ist bereits oben (Seite 168) zur Sprache gekommen und hat 
durch die in den Abschnitten A, B und C angeführten Ana- 
lysen seine Bestätigung gefunden. In dem Folgenden habe ich 
daher diejenigen Plutonite geordnet zusammengestellt, von wel- 
chen noch keine vollständigen Analysen vorliegen, wohl aber 
die Kieselsäuregehalte im hiesigen Laboratorium (fast alle durch 
Herrn Dr. Rübe) bestimmt wurden. In den meisten Fällen ge- 
schah dies durch die früher von mir beschriebene Schmelz- 
probe *), mitunter auch auf gewöhnliche Art. In letzterem Falle 
befindet sich an der, den Kieselsäuregehalt angebenden Zahl 
ein Sternchen. Nur solche Gesteine wurden berücksichtigt, welche 
weniger oder doch nicht erheblich mehr als 1 Proc. Glühverlust 
ergaben. 

Unterer Plutonit. 

y — 64 — 66. 
Sächsische Gesteine. 2 ) 
1. Gneus (kleinkörniger) väi der Anhöhe zwischen geftmden: 
Blumenau und dem Thesenflössel .... 65,6 



*) Die Gneuse des Sächsischen Erzgebirges. Abschnitt C. 

a ) Der grössere Theil der hier aufgeführten Sächsischen Gesteine aller drei 
Plutonite wurde durch Herjn Obereinfahrer Müller, in Folge seiner speciellen geo- 
gnostischen Untersuchungen einzelner Landestheile , gesammelt. Auch von den 
Herren Vice -Obereinfahrer Netto in Schneeberg und Bergamtsauditor Förster (jetzt 
in Russland) erhielt ich umfassendere Gesteinsbeiträge , die jedoch zum Theil noch 
nicht zur chemischen Untersuchung gelangt, sind. 



193 



r 

2. Gneus (mittelkörniger, fast granitischer) vom & efunden: 

Goldhübel, zwischen Neuhausen und Rauschen- 
bach 66,0 

3. Gneus (klein- bis feinkörniger) von der Anhöhe 

zwischen Saida und dem Hermsdorf er Zoll- 
hause 65,9 

4. Gneus (feinkörniger, röthlich- grauer) von Ober- 

seifenbach, neben dem Flachsrösthause. . . 65,2 

5. Gneus (feinschuppiger, grauer) von der Anhöhe 

südl. der Grube Heil. Dreifaltigkeit, Zschopau 64,8 

6. Gneus (feinschuppiger, glimmerschieferartiger) 

aus dem Schweinitzthale, nahe unterhalb der 
Böhmischen Oelmühle bei Brandau .... 65,0 

7. Gneus (grossflasriger Augen -Gneus) von der 

Rübenauer Strasse, zwischen Ansprung und 
Wolfsstein 64,5 

8. Gneus (sehr feinkörniger, fast dichter, grauer) 

von Niederlauterstein, unterhalb der Einmünd- 
ung des Grundbachs in den Lauterbach . . 66,2 

9. Gneus (feinschuppiger, grauer) von derselben 

Fundstätte 65,1 

10. Gneus (feinschuppiger, glimmerreicher) vom 

südlichen Abhänge der Neuhainer Höhe bei 
Seiffen 65,2 

11. Gneus (?) (feinkörniger, dunkelschwarzgrauer, 

granulitartiger) von Augustusburg. Durch- 
setzt gangförmig den Drehfelder Gneus auf 
dem tiefen Barbara -Stolln, 23 Y 2 Lachter vom 
Gottlob Stehenden in West 66,o 

12. Gneus vom Marienberger Stadtberge .... 65,0 

13. Gneus vom Wolkensteiner Schlossberge ... 65,4 

14. Gneus aus dem Grubenfelde von Kippenhain 

(Ritter) bei Annaberg 65,3 

15. Gneus (plattig schiefriger) vom Weisstaubener 

Stolln auf dem Frisch Glück Flachen . . . 65,5 

16. Gneus (dünnschiefrig, mit grösseren Glimmer- 

blättchen) aus einem alten Steinbruch, 400 bis 

13 



194 

r 
500 Schritt vom Plattengut in Nord, oberhalb * efonden: 
der Annaberg -Freiberger Chaussee .... 66,5 

17. Gneus (feinschuppiger) von der Anhöhe des 

Schottenberges bei Annaberg 65,7 

18. Gneus (grobkörnig flaseriger) von den Fels- 

partien am rechten Gehänge des Schmalthales, " 
oberhalb des Saurüsselstollns 66,0 

19. Gneus aus einem Steinbruche im Seifenwalde 

hinter Buchholz, Annaberg 65,9 

20. Gneüs vom linken Müglitzufer, zwischen Glas- 

hütte und Schlottwitz 64,1 

21. Gneus, */ 4 Stunde oberhalb Lauenstein . . . 66,4 

22. Gneus (Augen-Gneus vom Ottenstein bei Schwar- 

zenberg) 63,6 

23. Granulit (dunkler) von der Waldheimer Eisen- 

bahn, dicht bei der Stadt 65,6 

24. Granulit (vollkommen gneusartiger) , aus der 

Nähe des vorigen. Wird von Granitgängen 
durchsetzt 66,3 

25. Granulit (dunkler) aus dem Zschopauthale, bei 

Ehrenberg 64,3 

26. Granit von Scharfenberg , aus der Halde der 

Grubenschlucht, beim Stollnmundloche . . . 65,5 

Ausländische Gesteine. 

27. Gneus 1 ), östlich vom Otzberg, Odenwald (565) 66,0 

28. Gneus vom Auerbacher Schlossberg, Odenwald 

(318) 66,1 

29. Gneus von der Höhe des Felsberges, Odenwald 

(228) 64,9 

30. Gneus von Selb, Baiern (523) 65,1 

i) Die Gesteine aus dem Odenwald (Unterer Plutonit 27, 28, 29, Mittlerer 
Plutonit 24, 25, 26, 27, 28, Oberer Plutonit 25) sind aus einer Suite grösserer 
Handstücke entnommen, die ich der Güte des Herrn Prof. Knop zu Giessen ver- 
danke. Die Baierischen Gesteine (Unterer Plutonit 30, 31, 32, Mittlerer Plutonit 29) 
wurden mir freundlichst durch Prof. Freiherrn von Bibra zugesendet. Mit den bei 
den Gesteinen beider Suiten eingeklammerten Zahlen waren die betreffenden Hand- 
stücke bezeichnet. 



195 



31. Gneus von Schmerlenbach bei Aschaffenburg, & efunden: 

Baiern 65,5 

32. Granit von Gefrees bei Berneck, Baiern (490) 65,0 

33. Syenit, nördlich von Orawiza, Banat. Von 

meinem Collegen Bergrath von Cotta erhalten 64,3* 

34. Syenit-Granit von Dognaczka, Banat. Des- 

gleichen 67,4* 

35. Syenit (sogenannter) vom Mariastolln bei Neu- 

Moldawa, Banat. Desgleichen 63,5* 

36. Gneus von Comolongo, östlich von Ozzernone, 

Tessin. Sehr kleines Stück. Von Herrn Ger- 
lach erhalten 67,2* 

37. Granit-Porphyr von Capanili auf Elba. Von 

Herrn Dr. Stübel erhalten; kleines, etwas zer- 
setztes Stück. Ein noch mehr zersetztes Stück 
enthielt über 69 Proc. Kieselsäure, nach der 
Schmelzprobe 67,5 

Mittlerer Plutonit 
/9= 69—71. 

Sächsische Gesteine. ß 

1. Gneus (feinkörniger), zwischen Mulda und Dorf & efunden: 

Chemnitz. (Wie mittlerer Plutonit I) . . . 69,5 

2. Gneus (granitischer) von Ober-Reinsberg . . 70,4 

3. Gneus (feinkörniger) vom Schlottenberge bei 

Annaberg (s. Unterer Plutonit 17) . . . . 69,2 

4. Gneus (grobschiefriger, mit grösseren Feldspath- 

ausscheidungen) vom rechten Gehänge der 
rothen Pockau, in der Nähe des Wallfisch- 
stolln-Mundloches 68,9 

5. Granit aus der Nähe des Eibufers bei Scharfen- 

berg (s. Unterer Plutonit 26) 70,7 

6. Granit (klein- bis feinkörniger) von Naundorf 

bei Freiberg. In seinen Gemengtheilen dem 
grosskörnigen Granit von Bobritzsch (s. Mitt- 
lerer Plutonit VII) sehr ähnlich 69,9 

7. Granit (feinkörniger) von der Knorre bei Meissen. 

Den Syenit durchsetzend 70,3 

13* 



196 

ß 

8. Granit (feinkörniger Lausitzer) von Wiesa bei gefunden: 

Camenz. Bildet ausscheidungsartige Partien 
im grobkörnigen Granit von daher (s. Mittlerer 
Plutonit VIII) 69,5 

9. Granit (feinkörniger Lausitzer) von Gersdorf 

bei Camenz 69,0 

10. Granit aus der Nähe des rothen Wassers bei 

Lauenstein 68,9 

11. Gneus-Granit vom „Zollhause" an der Böh- 

mischen Grenze 69,9 

12. Granit (kleinkörniger, sogenannter Mittweidaer), 

aus einem Steinbruch zwischen Waldheim und 
Schönberg (Beobachtungspunkt 123). Im Gra- 
nulit-Gebiete 71,0 

13. Granulit (glimmerhaltiger), unmittelbar neben 

Serpentin, an der Eisenbahn, dicht bei Wald- 
4 heim 70,0 

14. Gneus (Himmelsfürster) von der Grube Himmels- 

fttrst bei Freiberg (s. Mittlerer Plutonit VI) . 69,7 

15. Gneus aus der Nähe des rothen Wassers bei 

Lauenstein (s. 10) . . . 69,2 

16. Gneus von Lauenstein, 20 Minuten vor Lauen- 

stein, an der Brücke (s. 10 und 15) . . . 68,6 

17. Gneus, y 4 Stunde oberhalb Lauenstein (s. 10, 

15 und 16) ... 68,7 

18. Gneus aus der Nähe des rothen Wassers, un- 

terhalb Lauenstein (s. 10, 15, 16 und 17) . 68,6 

19. Gneus, zwischen Bärenstein und Glashütte. 

Wird von 2 Basaltgängen durchsetzt ... 68,0 

20. Porphyr (feinkörniger, mit schwarzen Glimmer- 

blättchen). Bildet einen gangförmigen Aus- 
läufer des grobkörnigen Granit-Porphyrs an 
der Böhmischen Chaussee bei Ober-Reichenau • 
(Frauenstein). m Durch Herrn Obereinfahrer 
Müller erhalten 69,1 

Ausländische Gesteine. 

21. Granit (grobkörniger) von Karlsbad (s. Mittlerer 

Plutonit XIV) 71,1 



197 



ß 

gefunden : 

22. Granit (grobkörniger) von Marienbad . . . 70,8 

23. Granit (sehr feinkörniger), sogenannter „Felsit- 

porphyr," sowohl die grobkörnigen als fein- 
körnigen Karlsbader und Marienbader Granite 
gangförmig durchsetzend (s. 21 und 22, sowie 
Mittlerer Plutonit XIV, Oberer Plutonit IX* 
und X) 70,0 

24. Gneus, östlich von Unter-Ostern, Odenwald (595) 

(Nach der Schmelzprobe ß = 68,0) .... 68,1* 

25. Gneus (granitischer) von Urbes, am Fuss des 

Melibokus, zwischen Zwingenberg und Ais- 
bach, Odenwald (327) 69,5» 

26. Gneus vom südwestlichen Abhang des Stein- 

bergs bei Ursenbach, Odenwald (461) . . . 69,7 

27. Gneus vom Otzberg, Odenwald (587) . . . 69,2 

28. Granit vom Karlsthor bei Heidelberg (428) 69,2 

29. Gneus von der Schindkaule bei Aschaffenburg, 

Baiern 69,6 

30. Quarzporphyr aus dem Grödenthal, Südtyrol 

(s. Oberer Plutonit XVII und XVIII) . . . 71,8 

31. Quarzporphyr aus dem Villnösthal bei Klausen, 

Südtyrol 70,7 

32. Eurit, sogenannter „Feldstein," vom Pfunders- 

berg bei Klausen, Südtyrol 71,3 

33. Euritporphyr, sogenannter „Feldstein" (por- 

phyrartiger), von ebendaher 71,8 

34. Turmalin-Granit von Predazzo im Fassathal, 

Südtyrol 70,3 

35. Syenit-Granit (von Cotta's) von ebendaher . 70,0 

36. Granit von der Cima d'Asta, Val Tolva, Süd- 

tyrol. Durch Prof. G. vom Rath erhalten . 68,7 

37. Granit vom Fusse des Piz Languard, Ober- 

Engadin. Wahrscheinlich gangförmig im Gneuse 
auftretend (s. Oberer Plutonit XVI). . . . 69,0 

38. Gneus, herrschend zwischen Bellinzona und 

Bodio (Gotthardtstrasse) 69,1* 



198 

ß 

39. Granit aus der Umgegend von Christiania (die e efunden: 

nähere Fundstätte nicht angegeben), Norwegen. 
Glimmerarm; schwach-röthlicher Orthoklas mit 
wenig Oligoklas 70,5 

40. Syenit-Granit von Mariedalen (oder Gjelle- 
. bäk ?) , Norwegen. Fleischrother Orthoklas, 

grauer Quarz, wenig Amphibol und noch 
weniger Glimmer 71,3 

41. Schrift-Granit aus der Umgegend von Aren- 

dal, Norwegen 69,0 

42. Granit (feinkörniger) von Syöne (Assuan), Ae- 

gypten. Sehr kleines Stück 72,8 

43. Granit (grobkörniger) von Syöne (Assuan), Ae- 

gypten (s. Mittlerer Plutonit XVII) .... 69,1 

Oberer Plutonit 

a = 74—76. 
Sächsische Gesteine. 

1. Gneus (granitartiger, rother) von Nieder-Reins- & efunden: 

berg, beim Abgangspunkte des Neukirchner 
Fahrweges 74,5 

2. Gneus (granitartiger, rother) vom Lichtloche 5 

des Rothschönberger Stollns 74,3 

3. Gneus (rother) vom Lichtloche 4 des Roth- 

schönberger Stollns, vom Schachte in Nord, 
zwischen den Jahrestafeln 1853 und 1855 . 74,4 

4. Gneus (grobstänglicher, rother, von sogenannter 

Holzstructur) von Erasmus Erbstolln Vereinigt 
Feld bei Glashütte, auf dem Tiefen Jacober 
Stolln, zwischen dessen Mundloche und dem 
Kunstschachte 74,2 

5. Gneus (grobstänglicher, rother) vom Hahneberge 

bei Oberneuschönberg 74,1 

6. Gneus (stänglicher, rother) vom linken Abhänge 

der Pockau, unterhalb Lauterstein .... 74,0 

7. Gneus (kleinkörniger, rother) von der Anhöhe 

zwischen Zehntel und Oberlangenau . . . . 75,4 



199 



a 

gefunden: 



8. Gneus (körnig schiefriger) aus dem Freiberger 

Rathswalde, westlich von der Rathsziegelei 

bei Zug 73,2 

9. Gneus vom rechten Muldenufer bei Bieberstein 

(46 Schritt unterhalb dem Biebersteiner Mühlen- 
wehr) 74,0 

10. Gneus (rother), südöstlich von Breitenbach, am 

obern Gehänge der Knabenstollnschlucht . . 73,2 

11. Gneus (flasriger rother) aus dem Steinbruch 

am Steinbusche bei Nossen , neben der Frei- 
berger Chaussee 74,1 

12. Gneus (granitartiger) von der Anhöhe zwischen 

dem Schlossbörner Grund und dem Schafborn- 
grund bei Nossen . . 73,2 

13. Felsitfels (rother) vom rechten Muldengehänge 

über den Häusern von Rechenberg .... 75,1 

14. Gneus (glimmerreicher, rother) von der Nord- 

seite von Zethau 73,0 

15. Gneus (glimmerarmer, rother) aus einem — jetzt 

zugestürzten Steinbruche am rechten Münz- 
bachgehänge bei Freiberg (nahe nördlich neben 
der Eisenbahn, am Fahrweg vom Braun'schen 
Vorwerk nach der Frauensteiner Chaussee) 74,0 

16. Gneus (rother) aus einem Steinbruch bei der 

neuen Himmelfahrter Wäsche, unweit des 
Thurmhofer Schachtes bei Freiberg. Von der 
Beschaffenheit des vorigen. (Bildete hier einen, 
jetzt nicht mehr im Steinbruche sichtbaren 
Gang von 3 — 4 Zoll Mächtigkeit im normalen 
grauen Gneuse.) 73,9 

17. Gneus (körnig schiefriger, rother) *aus den 

Grubenbauen von St. Christoph am Marters- 
berge 74,9 

18. Gneus, sogenannter grober rother Augengneus, 

vom linken Ufer der schwarzen Pockau am 
Fusse des Katzensteins bei Pobershau . . . 73,5 

19. Gneus (feinkörniger, granulitartiger) aus dem 

Wildsberge bei Pobershau, vom Wildemanns- 



200 



« 



stolln auf dem Malchner Spat (80 Lachter ** 
vom Johannis Flachen in Ost) 73,8 

20. Gneus (rother) von der Grube Himmelsfttrst 

(7. Gezeugstrecke, August Flache Ort) bei 
Freiberg 74,9 

21. Gneus, (rother) von ebendaher. Gangförmig 

den Himmelsfürster Gneus (s. Mittlerer Pluto- 

nit VI) durchsetzend 75,8* 

22. Granit-Porphyr von Schellcrhau 75,8 

23. Quarz-Porphyr (grobkörniger) aus dem Gim- 

litzthale bei der Frauensteiner Walkmühle. Vom 
Obereinfahrer Müller 76,0 

Auslandische Gesteine. 

24. Quarz-Porphyr vom Süd-Abhang des Erzge- 

birges gegen Teplitz. (Wird hier als Chaussee- 
Material verwendet) 76,4 

25. Gneus, zwischen Kolmbach und Gadernheim, 

Odenwald (256). 73,6 

26. Gneus aus dem Stubeythale, Tyrol. Grosse 

Wanderblöcke 74,3 

27. Gneusartiger Thonschiefer aus dem Gröden- 

thal, Südtyrol . 73,9 

28. Gneus (grobflasriger, rother) vom Fusse des Piz 

Languard. (Handstück) 73,3 

29. Gneus, Einlagerung im Cörno Cistella {Gerlach 

Nr. 14). (S. Oberer Plutonit XI, XII, XIII) . 73,2 

30. Gneus der Binnenthaikette {Gerlach Nr. 16) . 74,9* 

31. Protogyn von der Gotthardtstrasse (S. Oberer 

Plutonit XV) 74,7 

32. Gneus von den Ryenbergen bei Christiania, 

Norwegen 74,6 

33. Gneus (sogenannter Glimmerschiefer) von Bre- 

vig, Norwegen 74,2 

34. Granit (feinkörniger) vom Dreikreuzberg am 

linken Gehänge der Töpel, Karlsbad. (S. Mitt- 
lerer Plutonit 23) 74,3* 



201 



a 



35. Granit (feinkörniger) von der Stephanshöhe, « efonden: 

Karlsbad 73,1 

36. Granit (feinkörniger) von einem mächtigen Gang 

im grobkörnigen Granit des Mühlbergs, Marien- 
bad 73,3 

37. Granit von Mauthhausen. (Wiener Pflaster- 

stein) . 73,4 

38. Granit von Mulatto bei Predazzo, Südtyrol. 

Ein Quarzfeldspathgestein ohne Glimmer, dem 
Turmalin- Granit (s. Mittlerer Plutonit 34) sehr 
ähnlich. (Nach der Schmelzprobe a = 74,5) . 75,1* 

39. Granit von Lippa, Banat. Von Bergrath von 

Cotta erhalten 73,3 

40. Granit von Flekkefjord, Norwegen. Aus dem 

Norit- Gebiete 75,3 

41. Granit von der Grotta Dolce bei S. Pietro, 

Elba. (Kleines Stück.) Von Herrn Dr. Stübel 

in Dresden erhalten 73,0 

42. Granit (feinkörniger, rother) von der Ostküste 

der Insel Karimata bei Borneo. (Sehr kleines 
Stück) 73,2 

Mehr oder weniger erhebliche Abweichungen von den 
gesetzmässigen Kieselsäuregehalten y, ß 9 a befinden sich unter 
den vorstehenden Beobachtungsresultaten folgende. 

Von den 37 unteren Plutoniten (y = 64 bis 66) sind es 
drei — Nr. 34, 36, 37 — welche zwischen 67,2 bis 67,5 Proc. 
Kieselsäure ergeben haben. 

Von den 43 mittleren Plutoniten (ß = 69 bis 71) sind es 
fünf— Nr.. 19, 24, 30, 33, 42 — welche theils 68, theils 
71,8 bis 72,8 Proc. Kieselsäure ergeben haben. 

Von den 42 oberen Plutoniten (a = 74 bis 76) sind es 
zwölf - Nr. 8, 10, 12, 14, 28, 29, 35, 36, 37, 39, 41, 42 — 
welche 73 bis 73,4 Proc. Kieselsäure ergeben haben. 

Von diesen im Ganzen zwanzig mehr oder weniger ab- 
weichenden Resultaten, unter einer Anzahl von 122 Gesteinen, 
finden einige bereits ihre genügende Erklärung in den Bemerk- 
ungen, welche den betreflfenden Gesteinen beigefügt sind. Auch 
können mehrere derselben, trotz der abweichenderen Kiesel- 



202 _ 

Säuregehalte, durch eine vollständige Analyse zu Plutoniten 
von einem der normalen binären Sauerstoffverhältnisse C\ B\ 
A 1 führen, wie dies z. B. bei den Analysen der Granite von 
Karlsbad und Orfano (s. Mittlerer Plutonit XIV und XVI, nebst 
den dazu gehörigen binären Sauerstoffverhältnissen in Ab- 
schnitt D) der Fall war. Dieselben geben, trotz ihrer ab- 
weichenderen Kieselsäuregehalte 73,23 und 72,12, binäre Sauer- 
stoffverhältnisse, von denen das eine nur um + 0,19 von der 
Norm abweicht, das andere völlig damit coincidirt. Wie dem 
aber auch sei, die Anzahl der abweichenden Resultate ist eine 
verhältnissmässig so kleine, dass dadurch keine erheblichere 
Beeinträchtigung unseres Gesetzes herbeigeführt wird, als in der 
Natur der Sache liegt. Sowohl Eingangs dieses Aufsatzes als 
auch im Abschnitte D haben wir einige der Ursachen in's Auge 
gefasst, welche Abweichungen vom Gesetze zur Folge haben. 
Es konnte sich hier nicht darum handeln, einem Naturgesetze 
ohne Ausnahmen auf die Spur zu kommen, sondern nur 
darum: ein Naturgesetz trotz der Ausnahmen zu finden. 
Dass letzteres erreicht ist, dafür sprechen Zahlen noch mehr 
als Worte. 



In den, im vorliegenden Aufsatze näher betrachteten, theils 
analysirten theils auf ihren Kieselsäuregehalt geprüften circa 
180 Gesteinen bestehen die sämmtlichen Plutonite, deren 
chemische Untersuchung bisher im Laboratorium der Berg- 
akademie ausgeführt wurde. Nicht der Mangel an Material, 
sondern der Mangel an dazu verwendbarer Zeit hat verhindert, 
den Untersuchungen eine noch grössere Ausdehnung zu geben. 
In ersterer Beziehung möge es hier dankendste Anerkennung 
finden, dass zahlreiche Freunde geologischen Fortschrittes mich 
mit einem sehr reichen Material für weitere Forschungen ver- 
sehes haben, von welchem jedoch ein bedeutender Theil — 
als zu den Pluto -Vulcaniten und Vulcaniten gehörig — hier 
nicht in Betracht kommen konnte. Den bereits in meinem 
Aufsatze Genannten füge ich hier noch, unter Aussprechung 
meines verbindlichsten Dankes, die Namen folgender freund- 
licher Geber hinzu: Geheimer Oberbergrath Burkart (Proben 
Mexicanischer Gesteine), Geheimerath von Decken (Rheinische 



203 

Gesteine), Professor Escher v. d. Linth und Bergrath Stockar- 
Escher (Alpengesteine), Professor Dr. Fischer (Schwarzwälder 
Gesteine), Professor Dr. Geinitz (Sächsische Gesteine), Gerstäcker 
und Dr. Hassetistein (Afrikanische Gesteine auf der Reise des 
Herzog Ernst von ihnen gesammelt), Bergingenieur-General 
IL von Jossa und Oberst von Pischke (Russische Gesteine), 
Dr. Krantz in Bonn (Rheinische Gesteine), Bergwerks-Inspector 
Micksch in Pilsen (Böhmische Gesteine), Dr. Alfred Stübel in 
Dresden (Schottische Gesteine), Professor Theobald in Chur 
(Engadiner Gesteine), Hütten -Inspector Vogl in Joachimsthal 
(Gesteine aus den dortigen Gruben) und Oberbergrath Dr. Websky 
in Breslau (Schlesische Gesteine). Eine Sammlung Nord- 
amerikanischer Gesteine, durch gütige Vermittelung von Herrn 
Ottolengui A. Moses aus New- Orleans (gegenwärtig an hiesiger 
Bergakademie studirend) ist unterweges. In Betreff der wissen- 
schaftlichen Bewältigung dieses gewaltigen Materials — selbst 
wenn ich dabei, wie bisher, durch Assistenten und zahlreiche 
Schüler unterstützt werde — dürfte es wohl gerathen sein: 
die allmälige Entstehung der Erde und ihrer Gesteine vor 
Augen zu haben und dabei an das schöpferische „Alles nach 
und nach!" zu appelliren. 

Die mit den Gesteins -Untersuchungen verknüpften, nicht 
unerheblichen Kosten wurden aus dem, vom hiesigen Königl. 
Oberbergamte für solche Zwecke jährlich bewilligten Fonds be- 
stritten. 



Ueber den Unterricht in der practischen Mark- 
scheidekunst an der Bergakademie. 

Vom Professor Dr. August Junge. 




:ie Bedeutung der Markscheidekunst für den Bergbau 
ist zu keiner Zeit verkannt worden. Dagegen aber 
f^ind die Ansichten über die bei markscheiderischen Ver- 
ein essungen anzuwendenden Methoden und Instrumente 
oft sehr auseinander gegangen und es hat in dieser 
Beziehung auch bis jetzt noch keine völlige Verständigung er- 
zielt werden können. 

Wie es im Allgemeinen mit der Markscheidekurist bis zur 
Gründung der Bergakademie stand, findet man in Charpentiers 
Vorrede zu Lempe's „Gründlicher Anleitung zur Markscheide- 
kunst 1782," zusammengestellt. 

Die Markscheidekunst bewegte sich bis dahin fast aus- 
schliesslich auf dem Gebiete der Empirie, machte zuweilen von 
ganz unnatürlichen Mitteln, z. B. von der Wünschelruthe Ge- 
brauch und hüllte sich dabei, wahrscheinlich wegen der ihr 
innewohnenden grossen Un Vollkommenheiten, gern in ein ge- 
heimnissvolles Dunkel. 

Eine neue Epoche für die Markscheidekunst begann in Sachsen 
mit der Gründung der Bergakademie, unter deren Lehrgegen- 
ständen sie von Anfang an gefunden wird. „Es konnte nun," 
wie Charpentier sagt, „ein jeder, der Fähigkeiten und Lust zum 
Denken hatte, durch Erlernung mathematischer und anderer 
Hilfswissenschaften, sich nicht nur von den Gründen der Mark- 
scheidekunst, sondern auch von ihrem ganzen Umfange, und auf 
wie mancherlei Fälle sie beim Bergbau brauchbar anzuwenden 



205 

ist, und in was für genauer Verbindung sie mit der Mathematik 
steht, selbst überzeugen." 

Die Gelegenheit zur Erlernung der Markscheidekunst an der 
Bergakademie wurde bald noch dadurch bedeutend erweitert, 
dass vom Jahre 1780 an der Unterricht in derselben in zwei 
völlig von einander getrennten Cursen ertheilt wurde, welche 
unter den Benennungen theoretische oder allgemeine und 
practische Markscheidekunst noch jetzt bestehen. (Siehe das 
Nähere in der in dieser Festschrift enthaltenen Geschichte der 
Bergakademie.) 

Durch die Vorlesungen über theoretische oder allgemeine 
Markscheidekunst ist, obgleich dieselben mehrfache Unterbrech- 
ungen erfahren haben, insbesondere viel zur Fortentwickelung 
der Markscheidekunst beigetragen worden. 

Schon Lempe suchte in derselben am Ende des vorigen Jahr- 
hunderts der Markscheidekunst eine streng mathematische und 
zum Theil auch eine astronomische Basis zu geben. Er befür- 
wortete das Zulegen nach Länge und Breite, welche Benennungen 
er durch Streichsinus und Streichcosinus ersetzte, und empfahl 
das Ableiten der Markscheiderangaben aus den Messungsresultaten 
durch Rechnung. 

Ganz besonders aber hat der dermalige Lehrer der allge- 
meinen Markscheidekunst, Herr Bergrath Weisbach, dadurch zur 
Hebung der Markscheidekunst viel beigetragen, dass er die Fort- 
schritte der Geodäsie und der practischen Astronomie für die 
Markscheidekunst nutzbar zu machen suchte. Seine Bemühungen 
erhalten dadurch einen hohen Grad von Bedeutung, dass er nicht 
blos selbst markscheiderische Vermessungen ausführte, sondern 
auch seinen Zuhörern Gelegenheit zur Ausführung von prac- 
tischen Uebungsarbeiten gab und jetzt noch giebt. 

Die eclatanten Erfolge, welche Herr Bergrath Weisbach er- 
zielte,, sowie die immer mehr zu Tage tretende Thatsache, dass 
bei den jetzigen Verhältnissen des Bergbaues das gewöhnliche 
Markscheiden mit der Kette, dem Gradbogen und dem Compass 
in vielen Fällen einen genügenden Grad von Genauigkeit nicht 
gewährt, bestimmte die obersten Bergbehörden Sachsens, dafür 
Sorge zu tragen, dass die Errungenschaften in der Markscheide- 
kunst auch auf den Unterricht in der practischen Markscheide- 
kunst an der Bergakademie übertragen werden möchten, und 



206 

mit dieser Aufgabe ist mir der zuletzt genannte Unterricht im 
Jahre 1859 übertragen worden. 

Wie ich die mir gewordene ehrenvolle Aufgabe zu lösen 
suche, soll in dem Nachfolgenden gezeigt werden- 
in dem Vortrage über practische Markscheidekunst, für welchen 
wöchentlich 2 Stunden festgesetzt sind, wird blos das gegeben, was 
nach dem gegenwärtigen Stand der Markscheidekunst für die 
Praxis von Wichtigkeit ist, da weitergehende Theorien in der 
allgemeinen Markscheidekunst vorgetragen werden. Den aus- 
gedehnteren Theil des Unterrichts in der practischen Markscheide- 
kunst bilden die mit demselben verbundenen practischen Uebungs- 
arbeiten, zu deren Ausführung an allen Wochentagen über Tage, 
in der Grube und im Markscheidesaal Gelegenheit geboten wird. 

Bei diesen Uebungsarbeiten erhalten die Studierenden in 
vollständiger Weise Gelegenheit, sich mit dem Gebrauch, dem 
Bau, der Zusammensetzung, der Prüfung und Berichtigung der 
verschiedensten Messinstrumente bekannt zu machen und sich 
selbstständig in der Ausführung der markscheiderischen Vermess- 
ungen nach verschiedenen Methoden zu üben. 

Es sollen hierdurch die künftigen Markscheider vor Einsei- 
tigkeit bewahrt und nicht blos zum selbstständigen Arbeiten, 
sondern auch zu einem selbstständigen Urtheil über die Aus- 
wahl der zweckmässigsten Methoden und Instrumente bei mark- 
scheiderischen Vermessungen befähigt werden. 

Im Uebrigen werden beim Unterricht in der practischen 
Markscheidekunst die nachfolgenden, auf das gesammte Mark- 
scheidewesen bezüglichen Principien zur Geltung gebracht. 

Eine markscheiderische Vermessung wird nur dann als rich- 
tig betrachtet, wenn in den Hauptresultaten die Differenzen in 
den geradlinigen Entfernungen, in den Längen und Breiten nicht 
über V5000 un( * * n den Saigerteufen nicht über V 2 oooo ^ er durch- 
messenen Tour, bei den Flächen- und Volumenbestimmungen 
aber bezüglich nicht über y 2 und 3 / 4 Proc. des gemessenen Gan- 
zen betragen. 

Dieser Genauigkeitsgrad, der für die Zwecke des Bergbaues 
als genügend, aber auch als nothwendig und leicht erreichbar 
erscheint, bedingt vielfach die Anwendung von Visirinstrumenten 
und es ist hiernach der Gebrauch des Compasses, gleichviel ob 
als Hängecompass oder als Boussole, in entsprechender Weise 



207 

zu beschränken, und zwar insbesondere über Tage und bei aus- 
gedehnten Zügen. An Orten aber, wo magnetische Störungen 
stattfinden, z. B. über Eisenbahnen, in der Nähe von Eisen- 
massen und eisenhaltigen Gebirgen, ist der Gebrauch des Com- 
passes völlig zu vermeiden. 

Alle markscheiderischen Vermessungen, mit Einschluss der 
Messtischaufnahmen, sind auf den astronomischen Meridian zu 
beziehen. Dabei ist sowohl über Tage, als auch in der Grube 
für eine hinreichende Anzahl von Fixpunkten und Orientirungs- 
linien Sorge zu tragen, an welche spätere Züge angeschlossen 
werden können. 

In den Vermessungsmanualen sind nicht blos die Sohlen 
und Saigerteufen, sondern auch die Längen und Breiten voll- 
ständig zu berechnen, und das Zulegen des Grundrisses hat in 
der Regel nach den Letzteren zu erfolgen. Andere Methoden 
des Zulegens sind blos bei kleineren Vermessungen, bei Mess- 
ungen, die auf das Hauptresultat keinen Einfluss haben, bei 
Nebenmessungen und bei graphischen Aufnahmen zur Anwen- 
dung zu bringen. 

Bei der Auflösung der markscheiderischen Aufgaben ist die 
Rechnung in den Vordergrund zu stellen. Die Construction 
gewährt eine erwünschte Controle für die Rechnung und ist 
ausserdem noch in den Fällen anzuwenden, die an sich eine 
graphische Methode bedingen, oder ihrer Natur nach einen hohen 
Grad von Genauigkeit nicht erwarten lassen und nicht erfordern. 



Es wird vorausgesetzt, dass im Laufe eines Lehrjahres von 
jedem Zuhörer in der practischen Markscheidekunst, nach vor- 
hergegangener, gehöriger Anleitung, folgende Uebungsarbeiten, 
bei welchen in Gruppen von 2 bis 3 Personen gearbeitet wird, 
möglichst selbstständig ausgeführt werden: 

ein Grubenzug mit dem gewöhnlichen Markscheiderzeug, 
ein Grubenzug mit dem Markscheidergoniometer, 
ein Grubennivellement, 
eine Schachtabiehrung, 

eine Verbindung einer Grubenaufnahme mit einer Tageauf- 
nahme durch einen Stolln oder flachen Schacht und durch 
eine Lothung mit zwei Lothen in einem saigern Schacht, 



208 

eine Triangulation mit Basismessung, 

eine Messtischaufnahme, basirt auf die vorhergegangene Trian- 
gulation zugleich in Verbindung mit Boussolenaufnahmen 
und Umfassungsmessungen mit dem Theodolithen, 
eine Projection einer Eisenbahn und einer Wasserleitung, 
eine cubische Aufnahme, gewöhnlich von einer Halde, 
astronomische Bestimmungen der Mittagslinie, verbunden mit 
Zeitbestimmungen. 
Hierüber erhalten die Zuhörer in der practischen . Mark- 
scheidekunst die oben erwähnte Gelegenheit, sich im Auseinander- 
nehmen, Zusammensetzen, Prüfen und Berichtigen der Messin- 
strumente zu üben. 

Ferner sind noch die zu den ausgeführten Vermessungen ge- 
hörigen Vermessungsmanuale und Tabellen zusammen zu stellen, 
die nöthigen Rechnungen auszuführen, die darauf bezüglichen 
Risse aller Art, Zeichnungen und Situationspläne anzufertigen 
und schliesslich die Markscheiderangaben abzuleiten. 

Bei der Anfertigung des Grundrisses tritt, dem oben aus- 
gesprochenen Grundgesetz gemäss, das Zulegen nach Länge und 
Breite in den Vordergrund, dabei wird aber das Zulegen mit 
der Zulegeplatte nicht vernachlässigt. Das Zulegen mit dem 
Transporteur ist dagegen nur selten zur Anwendung gekommen. 



Die Benutzung der für den Unterricht in der practischen 
Markscheidekunst vorhandenen Vorrichtungen, Apparate und In- 
strumente ist eine möglichst freie und selbstständige. Es haben 
aber die Studierenden für Verluste und Beschädigungen, die 
durch ihre Schuld entstehen, Ersatz zu leisten. 

Der 20 y 2 Dresd. Ellen lange und 12 Dresd. Ellen breite 
Markscheidesaal, in welchem alles Eisenwerk möglichst vermieden 
ist, empfängt durch 10 Fenster Licht von 3 Seiten, und zwar 
durch 3 Fenster von Westen, durch 5 Fenster von Norden und 
durch 2 Fenster von Osten. 

In demselben befinden sich freistehend und vom Fussboden 
möglichst isolirt 9 Zulegetische und 1 Tisch für den Lehrer. 

Von den Zulegetischen sind drei 4% Dresd. Ellen lang und 
2V t Dresd. Ellen breit, drei 4 Dresd. Ellen lang und 2 Dresd. 
Ellen breit, drei 2 1 /, Dresd. Ellen lang und l 5 /8 Dresd. Ellen breit. 



209 

Jeder Tisch kann durch eine verstellbare Gasflamme mit 
Doppelbrenner beleuchtet werden. 

Der Markscheidersaal enthält ausserdem noch die nachfol- 
genden Gegenstände: 

eine kleine Sammlung von Schriften, über Vermessungskunde 
und Situationszeichnen, sowie logarithmische und andere 
Tabellen, 

eine grosse Anzahl zum Theil an den Wänden aufgehängter, 
theils gedruckter, theils gezeichneter Vorlagen zum Zeichnen 
der Risse, der Situationspläne, der körperlichen Darstell- 
ungen, der Projectionen von Wasserleitungen und Eisen- 
bahnen, nebst den zum Situationszeichnen gehörigen Gyps- 
modellen von Schippan und Neutze, 

einen Messingrahmen mit Lineal und Schrauben zum Netz- 
ziehen auf Messtischen, 

einen Vollkreistransporteur mit Vcrnier, Minuten angebend, 

eine Thomas'sche Rechenmaschine, 

ein Amsler'sches Polarplanimeter, 

einen Pahtographen von Messing. 

Hierüber sind noch alle Gegenstände vorhanden, welche zur 
Erhaltung der Reinlichkeit und Ordnung gehören, sowie die- 
jenigen Zeichenutensilien, welche von den Studirenden nicht wohl 
mitgebracht werden können. 

Im Hofe des Bergakademiegebäudes ist zunächst an einer 
Wand ein ca. 20 Dresd. Ellen langer, vertical gespannter Draht 
angebracht, um daran die Kippebene der Visirin strumente prüfen 
zu können, sodann befinden sich in demselben Hofe zwei Stein- 
pfeiler, von denen der eine mit einer Marmor- und der andere 
mit einer Fruchtschieferplatte bedeckt ist. Der erstere enthält 
die Vorrichtung zum Abnehmen der Magnetabweichung, sowohl 
im Hängezeug, als auch in der Zulegeplatte. Der Andere da- 
gegen wird zur Uebung im Bestimmen und Markiren der Mit- 
tagslinie benutzt. 

In der Hausflur des Bergakademiegebäudes befindet sich 
eine 5 Lachter lange Vorrichtung zum Prüfen und Berichtigen 
der Längenmessinstrumente. 

Die übrigen Apparate und Instrumente werden in einem 
besonderen Parterrezimmer aufbewahrt. Die Einrichtung ist so 

14 



210 

getroffen, dass alle zu einem vollständigen Messapparat gehöri- 
gen Theile an derselben Stelle zu finden sind. 
Es sind hier aufgestellt: 

1. 6 gewöhnliche Markscheiderinstrumente. Zu jedem der- 

selben gehören: eine Markscheidertasche mit Tragriemen, 
welche den Hängecompass, den Gradbogen mit Pendel 
und 2 Messingzwingen enthält, die Zulegeplatte in Fut- 
teral, zwei Schnurenrollen mit ca. 100 Lachter Schnur, 
eine messingene Fünflachterkette, eine messingene Kapsel, 
welche 6 Reserveglieder für die Fünflachterkette und eine 
Schmiege enthält, eine Ledertasche mit Tragriemen, ent- 
haltend 12 messingene Schrauben mit einem Schlüssel, 
ein grosses messingenes Loth, eine messingene Einlachter- 
kette, ein Reserveloth für den Gradbogen, 12 Holzklam- 
mern und andere Requisiten^ 

2. 3 Markscheidergoniometer. Dazu gehören: in einem Kasten 

das Markscheidergoniometer , an dessen Horizontalkreis 
mittelst Nonien Minuten abgelesen werden können, eine 
Schmiege, eine Dosenlibelle, ein Messingloth, ein Illumi- 
nateur, ein Ocularprisma, ein Haarpinsel und ein Schrau- 
benzieher; in einem zweiten Kasten zwei optische Signale 
und eine Lampe zum Beleuchten des Instruments; in 
einem dritten Kasten 12 bis 18 Goniometerschrauben, eine 
zweite Dosenlibelle,/ eine Anzahl Zwischen- und Fixpunkt- 
schrauben mit dazu gehörigen Schlüsseln, eine Anzahl 
Blechkappen zum Schutz der Goniometerschrauben; in 
einem vierten Kasten ein Centrir- und Lothapparat, ferner 
3 eiserne Träger mit Befestigungsschrauben und zugehö- 
rigem Schlüssel, ein Centrumbohrer, ein Stativ mit Stativ- 
schraube, zum Verrücken des Instrumentes eingerichtet, 
ein Messband von Stahl in Messinggehäuse, ein Gradbogen 
in Etui und 8 roth und weiss angestrichene Fahnenstangen 
mit eisernen Schuhen. 

3. 5 Messtischapparate. Zu jedem derselben gehören: ein 

Stativ, ein Messtischkopf iqit Dreifuss zum Horizontalstellen 
in einem Transportkasten, zwei Menselblätter in Zinkkästen, 
eine eiserne Zehnlachterkette mit eisernen Zählstäbchen, 
ein hölzerner Lachterstab in Zolle getheilt, 8 roth und weiss 
angestrichene Fahnenstangen mit eisernen Schuhen, zwei 



211 

roth und weiss angestrichene Kettenstäbe mit eisernen 
Schuhen und Riegeln, ein Beil, ein Bohrer, ein Sonnen- 
schirm, ein Korb mit Markirpfählchen, ein Nummernband 
in Messinggehäuse, Tragbänder zum Transport des ganzen 
Messtischapparates, ein Kasten, enthaltend eine Kippregel 
(Fernrohrlineal), eine Dosenlibelle, eine Einlothgabel mit 
Doppelloth, einen Proportionalmaassstab, ein kleines Lineal 
mit Winkel, eine Schmiege, einen Zirkel, eine Signalpfeife, 
eine Copirnadel, einen Winkelspiegel oder ein Glasprisma 
zum Abstecken rechter Winkel. — Zu diesen Messtisch- 
apparaten gehört ausserdem noch ein besonderes Justir- 
menselblatt zum Prüfen und Berichtigen der Kippregel. 
1. 4 Nivellirapparate, bestehend aus einem Stativ zum Gebrauch 
über Tage, einer Auf stellungs Vorrichtung in der Grube 
(Grubenstativ), einem Nivellirinstrument mit Fernrohr und 
Luftblasenniveau in einem Transportkasten, einer Nivellir- 
latte mit Eintheilung in Lachterzoll zum Gebrauch über 
Tage und einer Schmiege. . Zu diesen .^Jivellirapparaten 
gehören ausserdem noch zwei transparente Nivellirlatten 
zum Gebrauch in der Grube. 
Ferner sind noch vorhanden: 
2 Diopter- und 1 Fernrohrboussole nebst Zubehör, 
1 grösserer Theodolith nebst Zubehör, bei welchem mit 
Hilfe von Nonien die Winkel am Horizontalkreis bis auf 
10 Secunden und am Verticalkreis bis auf Minuten genau 
abgelesen werden können, 

1 Universalinstrument nebst Zubehör, bei welchem mit Hilfe 

von Mikroscopen die Winkel sowohl am Horizontal-, als 
auch am Vertikalkreis bis auf Secunden genau abgelesen 
werden können, 

2 Sextanten und 1 Reflexionskreis mit künstlichem Horizont, 
1 Justirbrettchen von Messing zum Prüfen der Röhren- und 

Dosenlibellen, 
1 vollständiger, feiner Basismessapparat, zu welchem 4 eiserne 
Lachterstäbe mit Metallthermometern in Mahagonigehäusen, 
1 Lachterstab von Stahl, 2 eiserne Meterstäbe, von denen 
der eine mit Eintheilung und Nonius versehen ist, 1 Fern- 
rohr zumEinvisiren der Stäbe, 1 Aufsetzlibelle, 1 Kippniveau, 
dessen Nonius 20 Secunden angiebt, 1 Unterlagsstab, 

14* 



212 

4 stählerne Messkeile, 1 feines Loth, 1 Windabhalter und 
6 Quecksilberthermometer mit einem Apparat zum Ver- 
gleichen derselben, gehören, 
1 Comparateur, dem physikalischen Cabinet gehörig, 
1 SteinheiFsches Heliotrop, 

1 Reichenbach'scher Distanzmesser, sowie viele kleinere Appa- 
rate und insbesondere die zum Berichtigen der Instrumente 
nöthigen Werkzeuge. 
Schliesslich soll noch bemerkt werden, dass die Errichtung 
eines kleinen, mathematischen Observatoriums von mir beantragt 
worden ist, und dass mit kaum nennenswerthen Ausnahmen die 
zur Zeit für den Unterricht in der praktischen Markscheidekunst 
vorhandenen Einrichtungen, Apparate und Instrumente sämmt- 
lich seit dem Jahre 1859 neubeschafft worden sind. Auch soll 
noch darauf hingewiesen werden, dass für die Vorlesungen über 
allgemeine Markscheidekunst ein besonderer, sehr ausgedehnter 
Apparat besteht. 



Das Löthrohr und seine Anwendung bei chemi- 
schen, mineralogischen und docimastischen Unter- 
suchungen. 

Vom Professor Th. Richter. 




& as rege Interesse, welches die grosse Mehrzahl der die 
jlFreiberger Bergakademie Besuchenden schon seit langer 
"Zeit den Vorlesungen über Löthrohrprobirkunst ge- 
schenkt hat, mag es gerechtfertigt erscheinen lassen, 
wenn auch in diesen Blättern dem Gegenstande einige 
Zeilen gewidmet sind; war es ja doch in Freiberg, wo Harkort 
und Plattner, der erstere als eifriger Zögling, der andere als 
Lehrer an der Bergakademie, durch Anwendung des Löthrohrs 
zu quantitativen Bestimmungen einen neuen Zweig der Docimasie 
begründet haben. 

Es kann indess hier nicht unser Zweck sein, eine Anleitung 
zu Löthrohrversuchen zu ertheilen, es soll vielmehr nur das 
Geschichtliche der Sache und die damit zusammenhängende Ent- 
wickelung der mechanischen Hülfsmittel berührt, sowie eine 
kurze Betrachtung der Nützlichkeit derartiger Untersuchungen 
und der Ursachen der immer noch spärlichen Anwendung des 
Löthrohrs daran geknüpft werden. 

Das Bedürfniss, chemische Versuche im Kleinen anzustellen, 
zu einer Zeit wo die analytische Chemie vorzugsweise aus Opera- 
tionen auf trockenem Wege bestand, gab jedenfalls zunächst 
Veranlassung, sich einer dem heutigen Löthrohr ähnlichen Vor- 
richtung zu bedienen. Wohl die früheste Andeutung von dem 
Gebrauche eines solchen Instrumentes giebt Erasmus Bartholin 
in seiner im Jahre 1670 herausgekommenen Abhandlung über 
den isländischen Doppelspath, wo S. 4 erwähnt ist, dass dieses 



214 

Mineral vor dem Löthrohr zu Kalk gebrannt werde.*) Der 
Nutzen eines derartigen Hülfsmittels wurde ohne Zweifel schon 
damals eingesehen, denn es finden sich bereits gegen das Ende 
des 17. sowie in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ver- 
schiedene Vorschläge über die zweckmäßigste Einrichtung des 
Blaseapparates. Das Blasen mit dem Munde erschien aber auch 
schon beschwerlich und man empfahl mehr die Anwendung des 
Blasebalgs oder anderer künstlicher Vorrichtungen. 

Die Reactionen, welche man auf diese Weise hervorzubringen 
suchte, bewegten sich natürlich innerhalb sehr enger Grenzen, 
besonders war es das Erhitzen oder Schmelzen auf Kohle, welches 
berücksichtigt wurde, in einzelnen Fällen nur wendete man 
Borax dabei an. 

Eine ganz besondere Beachtung und Ausbildung erlangten 
die Löthrohrproben in Schweden, so dass dieses Land eigentlich 
als die Wiege der Löthrohrprobirkunst betrachtet werden muss. 
Dort finden wir von der Mitte des vorigen Jahrhunderts an 
bis in die erste Hälfte des jetzigen eine Reihe ausgezeichneter 
Männer, welche sich viel mit Löthrohrversuchen beschäftigten 
und dieses Instrument als eih wesentliches Hülfsmittel bei ihren 
mineralogischen und chemischen Arbeiten betrachteten; es waren 
dies besonders v. Cronstedt, v. Engeström, Bergmann, Gähn und 
Berzelius. 

Cronstedt suchte bekanntlich auf die chemische Zusammen- 
setzung der Fossilien eine Classification derselben zu gründen; 
um aber hierbei die Bestandteile der Mineralien leicht und 
schnell aufzufinden, bediente er sich der Löthrohrversuche; auch 
war er nach v. Engestwm's Mittheilung der Erste, welcher alle 
zu Löthrohrproben erforderlichen Utensilien in eine compendiöse 
Form zu bringen suchte und einen tragbaren Löthrohrapparat, 
ein sogenanntes Taschenlaboratorium, construirte. Bergmann 
prüfte und erweiterte die Cronstedt'schen Versuche und legte 
seine Erfahrungen in einer Abhandlung: Commentatio de tubo 
ferruminatorio etc. nieder, welche im Jahre 1779 gedruckt wurde; 
übertroffen wurde er aber jedenfalls von Gähn, dessen ausge- 
zeichnete Arbeiten heute noch die Grundlagen der Anwendung 

') Quippe, cum frustulum hujus crystalli, flammae lampadis, per fistulam, qua 
vitra hermetice occluduntur, animafae, admoverem; mox animadverti redigi in cafcem 
similem calci vivae, etc. 



215_ 

des Löthrohrs in der Chemie und Mineralogie bilden. Wir ver- 
danken es Berzelius, dass die von Gähn gewonnenen Erfahrungen 
nicht verloren gingen, was leicht hatte geschehen können, indem 
der Letztere nie etwas über seine Methode und seine Forsch- 
ungen publicirte; Berzelius übernahm diess bei der Herausgabe 
seines Lehrbuchs der Chemie, von welchem 1812 die erste Aus- 
gabe erschien. Es waren indess nicht bloss die Erfahrungen 
Gahns die Berzelius wiedergab und bei denen er stehen blieb, 
er erfasste auch selbst den Gegenstand mit besonderer Vorliebe 
und veröffentlichte im Jahre 1820 sein Werk über die Anwendung 
des Löthrohrs, welches bekanntlich vier deutsche Auflagen er- 
lebte und in mehrere Sprachen übersetzt wurde. 

Berzelius' Schrift war wohl zunächst die Veranlassung, dass 
viele Chemiker und Mineralogen in Deutschland, England und 
Frankreich ihre Aufmerksamkeit dem Gegenstande zuwandten, 
Löthrohrversuche anstellten und zur Erweiterung der Kenntnisse 
über die Reactionen der Körper beitrugen. Zu den wichtigsten 
Bereicherungen aber, welche die Löthrohrwissenschaft auf diese 
Weise erhielt, sind ohne Zweifel die Arbeiten Harkorts l ) und 
Plattner's 2 ) zu zählen. 

Harkort kam während seines Studiums in Freiberg im Jahre 
1826, wo er von Breithaupt die erste Unterweisung im Gebrauche 
des Löthrohrs bei der Untersuchung der Mineralien erhalten 
hatte, auf die Idee, dieses Instrument nicht blos zu qualitativen 
sondern auch zu quantitativen Bestimmungen anzuwenden. Er 
beschäftigte sich zunächst mit der Silberprobe und beschrieb 
sein Verfahren in einem 1827 auf seine Kosten im Druck er- 
schienenen Heft: Die Probirkunst mit dem Löthrohre. An 
der Erfüllung seines darin gegebenen Versprechens, bald andere 



] ) Eduard Harkort wurde geboren zu Harkorten in Westphalen am 18. Juli 1797. 
Ursprünglich zum Kaufmannsstande bestimmt und darin thätig, wandte er sich nach 
beendigter einjähriger militärischer Dienstzeit der Vermessung zu, ging im Jahre 1825 
nach Halle, um hier Naturwissenschaften zu studiren und im darauffolgenden Jahre 
nach Freiberg, um sich hier in den bergmännischen Wissenschaften auszubilden. 
Nach einjährigem Aufenthalte am letztgenannten Orte ging er im Auftrag einer 
englischen Gesellschaft nach Mexiko, wo er sich neben seiner bergmännischen Thätig- 
keit mit der Erforschung dieses Landes beschäftigte. In die dortigen politischen 
Wirren gerissen, vertauschte er die Boussole mit dem Degen und half der Republik 
Texas Freiheit und Selbstständigkeit gegen Mexiko erkämpfen. Bald nach Beendig- 
ung des Kampfes erlag er am 11. September 1836 als Oberst und Chef der Artillerie 
zu Galveston dem Fieber. 

*) S. Seite 32 dieser Schrift. 



216^ 

Proben folgen zu lassen, wurde er durch Annahme einer Stellung 
in Mexiko verhindert. 

Es hätte sich wohl kaum eine geeignetere Persönlichkeit 
finden können, Harkort 's Ideen weiter zu verfolgen und zur 
practischen Ausführung zu bringen als Plattner, welcher damals 
als Probirer in Freiberg fungirte und bereits von Harkort in 
der Anfertigung von Silberproben mit dem Löthrohre unter- 
wiesen worden war. Seinem unermüdlichen Fleisse gelang es 
nicht nur, das von Ilarkort Begonnene zu vervollständigen, son- 
dern auch Methoden zu quantitativen Löthrohrproben auf Gold, 
Kupfer, Blei, Wismuth, Zinn, Nickel und Kobalt ausfindig zu 
machen, welche er nebst seinen reichen Erfahrungen in Bezwg auf 
qualitative Untersuchungen in den verschiedenen Auflagen seines 
in mehrere Sprachen übersetzten Werkes: die Probirkunät mit 
dem Löthrohr etc. veröffentlichte. Leider war es ihm nicht 
lange vergönnt, sich des Erfolgs seiner rastlosen Bemühungen zu 
erfreuen, da Krankheit und Tod ihm ein frühzeitiges Ziel steckten. 

Plattner erkannte sehr richtig den Nutzen, welchen die 
Löthrohrversuche in Verbindung mit dem nassen Weg gewähren; 
unbeirrt durch den Einwand, den man ihm machen konnte, dass 
eine solche Zugabe unstatthaft, schuf er seine Löthrohrpröbir- 
kunst, wir aber betrachten es als unsere erste Pflicht, das von 
ihm Geschaffene zu pflegen und nach Kräften in seinem Sinne 
fortzuwirken. 

Das Neuere, was verschiedene Chemiker und Mineralogen 
den Löthrohruntersuchungen hinzuzufügen bemüht waren, hier 
mitzutheilen, würde zu weit führen; es liefern diese Arbeiten 
jedenfalls den erfreulichen Beweis, dass die Thätigkeit der früher 
genannten Männer nicht vergeblich gewesen ist, und dem Löth- 
rohr auch heute noch von manchen Seiten wenigstens diejenige 
Beachtung zu Theil wird, die es mit vollem Rechte verdient. l ) 

Mit der Entwickelung der Löthrohrchemie (sit venia veibo) 
hat natürlich auch eine Vervollkommnung der dabei notwendigen 



!) Nicht unerwähnt mag bei dieser Gelegenheit eine von Buchner und Herberger 
(Repertorium der Pharm acie von Buchner Bd. 41. 1832) angeregte Anwendung des 
Löthrohrs bleiben, welche auf die Erkennung und Prüfung organischer Stoffe mit 
Hülfe dieses Instrumentes gerichtet ist. Die Beantwortung des zu einer Preisfrage 
gemachten Gegenstandes durch v. Günther und Lindner ist a. a. 0. mitgetheilt. Lässt 
sich auch wegen der eigenthümlichen Zusammensetzung der organischen Verbind- 
ungen von der Anwendung des Löthrohres bei ihrer Untersuchung nur ein sehr be- 



217 

mechanischen Hülfsmittel stattgefunden und es ist nicht ohne 
Interesse, die hierbei gemachten Fortschritte zu verfolgen. Die 
fistula Bartholin's ist endlich zum zierlicheren Gahn'schen Löth- 
rohr geworden und das Cronstedt'sche Taschenlaboratorium im 
„Plattner'schen Löthrohrapparat* wiedererstanden, der in 
der That in grösster Vollständigkeit ein Laboratorium im Kleinen 
darstellt, dessen Umfang die Kunst in die compendiöseste Form 
zu bringen gewusst hat. 

Eine der ersten Beschreibungen eines verbesserten Löthrohrs 
giebt Gramer in seinem 1744 in der zweiten Auflage erschienenen 
Werke: Elementa artis docimasticae l ); nach ihm soll das Löth- 
rohr von Kupfer und an seiner Krümmung mit einer hohlen 
Kugel versehen sein, damit die beim Blasen entstehende Feuchtig- 
keit zurückgehalten werde. 

Aehnlich war das Cronstedt'sche Löthrohr, diesem folgte 
das geführlichere Instrument von Bergmann, welches wieder 
durch das Gahnsche verdrängt wurde. Die letztere Constru- 
ction, deren sich Berzelius und Plattner bedienten, ist auch heute 
noch die am meisten angewandte, trotz mehrfacher Bemühungen 
(wir erinnern hier nur an das Löthrohr von Mitschertich, Voigt, 
Varley, Tennant, Wottaston), diesem Instrumente eine möglichst 
bequeme und einfache Form zu geben. 

Eine practische Abänderung am Gahn'schen Löthrohr, die 
bereits schon von Weigel 2 ) für das Cronstedt'sche Löthrohr als 
zweckmässig empfohlen worden war, ist ohne Zweifel das von 
Plattner eingeführte Mundstück; wer oft und längere Zeit mit 
dem Löthrohr arbeitet, lernt bald den Werth dieser Abänderung, 
welche übrigens von gewichtiger Seite her eine harte Beurtheil- 
ung erfuhr, kennen. 



schränkter Gebrauch erwarten, so legen doch immerhin diese Arbeiten das beste 
Zeugniss ab, ebensowohl von der Anerkennung des Nutzens der Löthrohruntersuch- 
ungen überhaupt, als auch von dem Bestreben, dem Löthrohr eine möglichst allge- 
meine Anwendung zu verschaffen. 

*) Tubus, quo hoc perficitur, sit ex Cupro f actus, et in curvatura sua appli- 
catum habeat globum, cavum, pollicaris diametri, per quem transire debet flatus, 
eutn quidem in finem, ut humiditas flatus, in guttulas colleeta, intra globi istius 
cavum coüigatur, nee ad foculum perveniat, actionem ignis turbatura. Minor hujus 
Tubi apertura, per quam flatus exit, tarn parva sit, ut minimam aciculam vix 
admittat. Dicitur Tubus Caementatorius. p. 194. 

2 ) Siehe dessen im Jahre 1774 erschienene Uebersetzung von v. Engeström's Be- 
schreibung eines mineralogischen Taschenlaboratoriums etc. etc. p, 20. 



218 

Wie bereits oben erwähnt wurde, hat man schon frühzeitig, 
da man sich das Blasen mit dem Munde als schwierig und der 
Gesundheit nachtheilig vorstellte, Apparate erdacht, welche diese 
Thätigkeit verrichten sollten und es ist auf diese Weise eine 
ziemliche Anzahl von Löthrohrgebläsen zum Vorschein gekommen, 
ohne dass es indess einem derselben gelungen wäre, Verbreitung 
und dauernde Anwendung zu finden. Berzelius und auch Plattner 
sprachen sich entschieden gegen die Benutzung von Blaseappa- 
raten bei Löthrohrversuchen aus und wenn man die voluminöse 
Form, die complicirte, nicht selten geradezu unzweckmässige 
Construction oder die umständliche Handhabung derartiger älterer 
Vorrichtungen ersieht, so kann man der Ansicht beider Meister 
nur beistimmen. Eine rühmliche Ausnahme aber macht das 
erst in neuerer Zeit in Gebrauch gekommene Kautschukgebläse; 
dasselbe kann nach unserer Ueberzeugung wegen seiner Einfach- 
heit, compendiösen Form und gleichmässigen Wirkung als das 
vollkommenste Ersatzmittel des Löthrohrs angesehen werden, 
welches bis jetzt construirt worden ist. Von ganz besonderem 
Werthe ist dasselbe bei der Ausführung quantitativer Proben 
und sichert diesem nicht weniger interessanten und nützlichen 
Theile der Löthrohrprobirkunde jedenfalls eine häufigere An- 
wendung Seiten des practischen Berg- und Hüttenmannes, da es 
nicht nur die £ei Anfertigung solcher Proben mit Hülfe des 
einfachen Löthrohrs unleugbar stattfindende grössere Anstreng- 
ung des Arbeitenden gänzlich beseitigt, sondern auch durch seine 
äusserst constante, intensive Flamme ganz wesentlich zum sicheren 
Gelingen und zur grösseren Genauigkeit dieser Proben beiträgt. 

Die Einführung des Leuchtgases in den Laboratorien hat 
auch zur Anwendung desselben bei Löthrohrversuchen geführt 
und vielleicht hier und da Veranlassung gegeben, sich des Löth- 
rohrs öfterer zu bedienen, wo man in der Benutzung der von 
Berzelius, Harkort und Plattner empfohlenen Oellampe eine Un- 
bequemlichkeit fand. Es ist hier besonders der für einfache 
Versuche völlig geeigneten /Waschen Vorrichtung, welche Löth- 
rohr und Lampe auf compendiöse Weise vereinigt, sowie des 
Bwisen'schen Brenners zu gedenken. Der letztere ist bekannt- 
lich ebensowohl mit Hülfe einer einfachen Vorrichtung als ge- 
wöhnliche Löthrohrlampe zu benutzen, als er in seiner eigent- 
lichen Form eine Löthrohrflamme von bedeutenden Dimensionen 



219^ 

erzeugen lässt, welche, wenn sie auch nicht immer an Stelle 
einer gewöhnlichen Löthrohrflamme zu verwenden ist, doch, wie 
Bimsen gezeigt hat, zu sehr interessanten „Löth rohrversuchen u 
benutzt werden kann. — 

Bei der Erweiterung und Vervollkommnung, welche nach dem 
Bisherigen die Anwendung des Löthrohrs erfahren hat, muss es 
befremdend erscheinen, dass man doch immer noch bei minera- 
logischen Untersuchungen sowohl als auch in chemischen Labo- 
ratorien von diesem Hülfsmittel — von welchem einer der be- 
deutendsten Mineralogen sagt, 1 ) dass es in seiner Art für die 
Mineralchemie ebensoviel geleistet habe als das Goniometer für 
die Krystallographie — einen recht unvollkommenen und meist 
sehr beschränkten Gebrauch macht. Die Ursache hiervon kann 
nur in einer gewissen Bequemlichkeit, oder in einer unvoll- 
ständigen Kenntniss der Reactionen, welche man mit Hülfe des 
Löthrohrs hervorzubringen im Stande ist, oder in dem Mangel 
derjenigen (keineswegs aber aussergewöhnlichen) Geschicklichkeit 
liegen, welche solche Versuche erfordern. 

In den über analytische Chemie handelnden Büchern ist zwar 
gewöhnlich der Löthrohrversuche Erwähnung gethan, auch wohl 
auf die Wichtigkeit derselben bei der qualitativen Analyse beson- 
ders aufmerksam gemacht; die practische Unterweisung in den 
Laboratorien fällt aber leider häufig sehr kärglich und mangelhaft 
aus und wenn man die Art und Weise der Anwendung des 
Löthrohrs sowie die Beschaffenheit der zu den Versuchen die- 
nenden Gerätschaften sieht, so glaubt man sich nicht selten 
unwillkührlich in die Zeiten Swab's und Cronstedts versetzt. 
Gesellt sich hierzu die gar nicht begründete Befürchtung, es 
sei das Blasen mit dem Löthrohr der Gesundheit nachtheilig, 
so darf man sich auch nicht wundern, dass die Mehrzahl nur 
einen schwachen Begriff von der Nützlichkeit des Gegenstandes 
hat und denselben als unwesentlich einer besonderen Beachtung 
nicht werth hält. 

Und doch sind diese Löthrohrversuche wie wenige chemische 
Arbeiten ganz besonders geeignet, eine gewisse mechanische Fer- 
tigkeit auszubilden sowie die Gabe der Beobachtung zu üben 
und zu schärfen; mit wie Wenigem lernt man sich begnügen, 



*) S. Fr. v. Kobell, Geschichte der Mineralogie p. 119. 



220 

sowohl was das Material zur Untersuchung als auch den Ver- 
brauch an Reagentien anlangt und um wie viel schneller gelangt 
man nicht in vielen Fällen zum Ziel? 

Man hört allerdings nicht selten die Bemerkung und findet 
dies auch in Schriften besonders hervorgehoben, dass die Löth- 
rohrreactionen sich nur innerhalb eines sehr beschränkten Krei- 
ses bewegen. Diejenigen freilich, welche im Löthrohr nichts 
Anderes sehen oder sehen wollen als was der Metallarbeiter 
darin erblickt, können Recht haben, wer aber, sich von einer 
solchen Einseitigkeit losreissend, nach dem Beispiele Plattne? J s 
den nassen Weg mit dazu benutzt, wird recht bald zu der Ueber- 
zeugung gelangen, dass die Löthrohranalyse ihre ganz beson- 
deren Vorzüge hat. 

Der Nutzen, welchen die quantitativen Proben dem prac- 
tischen Berg- und Hüttenmanne darbieten, braucht wohl kaum 
besonders hervorgehoben zu werden, hat sich doch in diesen 
Kreisen das Löthrohr bereits die meisten Freunde und Anhänger 
erworben. Der Bergmann insbesondere, dem ja selten der um- 
fängliche Apparat und die Hülfsmittel eines chemischen oder 
metallurgischen Laboratoriums zu Gebote stehen, findet in unserer 
Löthrohrprobirkunst das einfachste Mittel, den Erfolg seiner Thä- 
tigkeit selbst zu prüfen. 

Das Haupthinderniss, welches nach unserer Ansicht ganz 
besonders der allgemeineren und häufigeren Anwendung des 
Löthrohrs zu den in der Ueberschrift angedeuteten Zwecken im 
Wege steht, ist die seltene Gelegenheit, gründliche Unterweisung 
in dem Gebrauche dieses Hülfsmittels zu erhalten. Schon Ber- 
zelius 1 ) macht in seiner Geschichte des Löthrohrs darauf auf- 
merksam, dass eine solche Unterstützung hierbei ganz unerlässlich 
sei und man nur dann erst einen richtigen Begriff von dem 
Werthe der Löthrohrversuche bekomme; wir können aus Er- 
fahrung diesem Ausspruche nur auf das Vollständigste beipflich- 
ten und sprechen schliesslich den Wunsch und die Hoffnung 
aus, dass auch dieses Hinderniss mehr und mehr beseitigt wer- 
den möge. 



*) S. dessen Anwendung des Löthrohrs etc. etc. p. 5. 



Verzeichniss Derer, welche seit Eröffnung der 

Bergakademie und bis Schluss des ersten 

Säculum's auf ihr studirt haben. 



Vom Hüttenraiter C. G. Gottschalk. 




jchon der zur Erinnerung an die Feier des hundert- 
jährigen Geburtstages Werner's am 25. September 1850 
erschienenen Schrift über die Bergakademie zu Freiberg 
ist ein, nach der Reihenfolge der Inscription geordnetes 
Verzeichniss Derer beigefügt worden, welche seit der 
Eröflhung der Bergakademie bis dahin auf ihr studirt haben. 
Wie jenes, so ist auch das vorliegende, nach derselben Ordnung 
aufgestellte Verzeichniss, namentlich was die früheren Jahre 
betrifft, in gewisser Beziehung nicht ganz vollständig, da zu- 
weilen über die gewöhnliche Studienzeit gereifte Männer ein- 
zelne Vorträge besuchten, ohne eigentlich auf die Bergakademie 
aufgenommen und inscribirt zu werden. Als solche sind uns, 
um nur ein paar Beispiele zu nennen, >D'Aubui$son de Voisin 
und Brochant de Villers bekannt. Soweit indessen Uninscribirte 
längere Zeit an der Bergakademie Vorlesungen gehört haben, 
wie namentlich Lehrer, Chemiker, Pharmaceuten, Mechaniker, 
absolvirte Bergschüler u. s. w., sind sie in diesem Verzeichnisse 
nach dem ersten Jahre ihrer Admission mit aufgeführt. 

Wir haben versucht, in der letzten Spalte, so viel möglich, 
über die gegenwärtige Stellung, den erfolgten Tod und die letzte 
Stellung vor demselben Nachricht zu geben. Diese Nachrichten 
mussten aber der Natur der Sache nach ziemlich unvollständig 
bleiben und manche Irrthümer können sich dabei, und selbst 
in die vorderen Spalten, eingeschlichen haben, für die wir nun 
hier um Entschuldigung bitten. 



222 

Dieses Verzeichniss bietet zugleich einen Maassstab für die 
Beurtheilung der Schwankungen in dem Besuch der Akademie, 
welche wir in der Schlusstabelle noch übersichtlicher darzu- 
stellen bemüht waren. Aber gerade in diese Tabelle dürften 
sich am Leichtesten Irrthümer eingeschlichen haben, ja es waren 
kleine Ungenauigkeiten in derselben geradezu unvermeidlich, 
da in den Acten, aus welchen das Verzeichniss mühsam aus- 
gezogen werden musste, zuweilen nur der Geburtsort, oder der 
Wohnort, zuweilen ganz allgemein das damalige Geburts- oder 
Vaterland, in einzelnen Fallen sogar Nichts von dem Allen zu 
finden ist. Zu den Sachsen sind bis zum Jahre 1815 natürlich 
alle damals dem Königreich Angehörige gerechnet. 



Nr. 



FamiliennAme, Vornamen. 



i Geburtgort, Wohnort, 
I resp. Vaterland. 



Gegenwärtige oder letzte Stellung. 



1 

2 

3 
4 

5 # 

H i 

7 
8 
<) 

10 
11 
12 



1766. 

V. Trebra, Fr. Wilh. Heinr. 

Beyer, August 

v. Wietersheim, Fr. Chr. Ludw. 

Charpentier, Joh. Friedr. Wilh. 
(war zugleich schon Profes- 
sor), späterhin nobilitirt 

llonsky, Joh. Traug. 

Glässer, Friedr. Gottl. 

Richter, Gottl." Sigism. 
Kürschner, Chr. Fr. 
v. Wolffersdorf; Fr. Gotth. 
Kiessling, Chr. Gottfr. 

Rupert], Joh. Otto 

Rümler, Joh. George 



13 , Schütze, Dav. Benj. Gotth. 

i 

14 Mossdorf, Joh. Theod. 

15 Schilling, Carl Gottfr. 
lfi ; Techelmann, Joh. Chr. 

17 Freiesleben, Joh. Fr. 

18 ' Förster, Gottl. Benj. 

19 Teetsch, George Fr. 



20 

21 

22 
23 

24 



1767. 

Hende, Joh. Fr. 

Duckwitz, Joh. Chr. 

Reich, Joh. Heinr. 
Sieghardt, Joh. Sim. Benj. 

Freiesleben, Carl Fr. 



Altstedt in Thüringen 

Schneeberg 

Anhalt- Cöthen 
Dresden 



Johanngeorgenstadt 
Grosskamsdorf in Thü- 
ringen 
Freiberg 

Voigtland 
Freioerg 

Clausthal 

Freiberg 

Freiberg 

Freiberg 

Schneeberg 

Marienberg 

Freiberg 



Freiberg 



Lebuse im Amte Schlic- 
hen 
Dresden 

Harz 
Freiberg 



Freiberg 



f 1819 als Oberberghauptmann zu 
Freiberg. 

f 1806 als Kobaltinspector u. Zehnt- 
ner zu Schneeberg. 

f. 

t 1805 als Berghauptmann zu Frei- 
berg. 

1 1813 als Schichtmeister zu Freiberg, 
f als Bergmeister zu Voigtsberg. 

f 1814 als Hüttenmeister zu Freiberg, 
f 1815 als Schichtmeister zu Annaberg. 

t- 

t 1777 als Vicemarkscheider zu Frei- 
berg. 

t 1794 als Wäschgeechworner zu Frei- 
berg. 

f 1775 als Zehntenschreiber zu Frei- 
berg. 

War Bergmeister zu Altenberg u. Ma- 
rienberg, f in Philadelphia. 

t 1808 als Bergfactor zu Freiberg. 

f 1776 als Schichtmeister zu Freiberg. 

t 1799 als Bergmeister zu Johann- 
georgenstadt. 

1 1807 als Stadtkämmerer, Markschei- 
der u. Schichtmeister zu Freiberg. 

t. 

t als emer. Schichtmeister zu Frei berg. 



f 1 798 als Maschinendirector zu Frei- 
berg. 

f als Bergsecretair beim Churfürstl. 
Berggemach zu Dresden. 

f als Zehntenschreiber zu Frei berg. 

f 1830 als pensionirter Zeichnenmei- 
ster d. Bergakadem. zu Freiberg. 

f 1805 als Vicebergmeister u. Ober- 
einfahrer zu Freiberg. 



224 



Nr. 


Familienname , Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 




1768. 






25 


Richter, Chr. Fr. (Hütten- 
meister) 
Sieghardt, Christ. Benj. (Hüt- 


Freiberg 


f als Hüttenmeister zu Freiberg. 


26 


? 


f 1797 als Oberhüttenmeister zu Frei- 




tenmeister) 




berg. 


27 


Winkler, Carl Friedrich (Ge- 
schworner) 


Ehrenfriedersdorf 


f. War Bergmeister in Preussen. 


28 


Trefftirth, Joh. Dietr. (Schicht- 


Eibenstock 


f 1812 als Rathskämmerer U.Schicht- 




meister) 




meister zu Schneeberg. 


29 


Hempel, Joh. Carl Gottl. 


Freiberg 


t. 


30 


Klotzsch, Andr. Heinr. 


Freiberg 


f 1828 als OberschiedswardeiD zu 
Freiberg. 


31 


Auermiiller, Carl Fr. Gottlob 


Braunsdorf bei Dresden 


t- 


32 


Blüher, Carl Ludw. 


Ehrenfriedersdorf in 


f als Bergmeister in Ehrenirieder»- 






Sachsen 


dorf. 


33 


Zsohocke, Joh. Gotth. 


Freiberg 


t- 


34 


Frey 


Freiberg 


f als Untersteiger v. Himmelsfurst bei 
Freiberg, 


35 


Schneider 


Freiberg 


t. 


36 


Lotse, Johann Gottfr. 


Freiberg 


■t. 


37 


Kirchner 


Freiberg 


t. 


38 


Bomnann 


Freiberg 


f als Stollnobersteiger zu Freiberg. 


39 


Richter, Joh. Conr. 


Freiberg 


t- 


40 


v. Wesnig, Carl Gottl. Adolph 


Hahnefeld 


f als Gutsbesitzer. 


41 


Koch, Fr. Chr. Aug. 
1769. 


Sangerhausen in Thür. 


f als Markscheider in Eisleben. 


42 


Pritzöche, Fr. Adolph 
Renovanz, Hanns Mich. 


Pirna 


f. 


43 


Dresden 


f als Inspector derKaiserl. Bergschule 








zu Petersburg. 


44 


v. Eiterlein, Joh. Fr. 


? 


f. War Bergbeamter in Russland. 


45 


Wittig, George Gottlob (Hüt- 


Freiberg 


f 1811 als Oberhüttenmeister zu Frei* 




tenmeister) 
Sieghard, Jon. Aug. 




berg. 


46 


Freiberg 


1 1841 als Oberschiedswardeinzu Frei 








berg. 


47 


Schubert, Gottl. Fr. 


Chemnitz 


1 1809 als Kämmerer und Bergmecha- 
nikus zu Freiberg. 


48 


Eberhardt, Gotth. Sigism. 


Freiberg 


t. 


49 


Kerl, Joh. Wilh. 


Grosskamsdorf in Thü- 
ringen 
Grosskamsdorf in Thü- 


t- 


50 


Viehweg 


t- 


51 


Ehrenberg, Heinr. Aug. Franz 
Werner, Abrah. Gottlob 


ringen 
Eisleben 


f. 


52 


Wehrau bei Görlitz 


t 1817 alB Bergrath zu Freiberg. 


53 


Klunger, Traug. Gottl. 


Eisleben 


f. War Hüttenschreiber auf d. Kupfer- 
hütte z.GrosBÖmer i . Mannefeld isch. 


54 


Baldauf 


? 


f 1811 als Oberkunstmeister zu Frei- 
berg. 


55 


Nielich 


Freiberg 


f als Berggeschworner. 



225 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


56 


Elipstein, Phil. Engel 


Hessen-Darmstadt 


f als Kammerdirector zu Giesen. 


57 


Schröter, Fr. Wilh. 


Magdeburg 


t- 




1770. 


• 




58 


v. Nostitz, Heinr. Mor. Gottl. 


Kauren 


t 1812 als Bergcommissionsrath und 
Oberzehnten - Controleur zu Anna- 
berg. 


59 


Anrieh, Fr. Gottl. 


Marienberg 


f 1801 als Bergmeister zu Altenberg. 


60 


Springsfeld, Joh. Chr. 


? 


t- 


61 


Hunger, Gottfr. Carl 


Freiberg 


f als Calculator bei d. Bergrechnungs- 
Expedition zu Dresden. 


62 


Lingke, Carl Fr. 


Freiberg 


t 1814 als Vicehüttenmeister zu Frei- 
berg. 


63 


Frank, Joh. Christ. Benj. 


Freiberg 


t- 


64 


Kessler, Joh. Gottf. 


Artern 


f. War Beamter im Anhalt-Bernbur- 
gischen. 


65 


Siemon, Ernst Fr. Wilh. 


Freiberg 


f. War Proviantofficier in der sächs. 
Armee. 


66 


Richter, Gottfr. 


Meissen 


t- 


67 


Valentin, Joh. Chr. Fr. 


Dresden 


t- 


68 


Fischer, Joh. Gottl. 


Freiberg 


t- 


69 


Barth, Christian 


Bottendorf 


f. War Berggeschworner zu Sanger- 
hausen. 


70 


Reissner, Joh. Fr. 


Eisleben 


t. 


71 


Schnitze, Carl Chr. 


Altenberg 


f. War Obermühlmeister zu Alten- 
berg. 


72 


Klotz, Joh. Aug. 
1771. 


Sangerhausen 


f. War Schichtmeister zu Marienberg. 


73 


Böse, Heinrich Albrecht Ernst 


Hettstedt 


1 1807 als Hüttenvorsteher zu Eisleben. 


74 


Wagner, Carl Heinr. 


Johanngeorgenstadt 


f. War Schichtmeister zu Johann- 
georgenstadt. 


75 


Punschel, Carl Fr. 


Marienberg 


f. War Schichtmeister zu Ehrenfrie- 
dersdorf. 


76 


Klemm, Joh. Gotth. 


Freibersf 


t- 


77 


Vergeel, Ant. Alb. 


Amsterdam 


t- 


78 


Baum, Carl Eman. 


Freiberg 


f in Freiberg. 


79 


Hermann, Joh. Chr. Fr. 


Freiberg 


f. War Amtsschreiber zu Freiberg. 


80 


Oehlschlägel, Aug. Jonas 


Eibenstock 


t 1823 als Markscheider und Schicht- 
meister zu Freiberg. 


81 


Wustner, Carl Aug. 


Freiberg 


t- 


82 


Beer, Joh. Gabr. 


Eibenstock 


t 1823 als Bergamtsassessor zu Jo- 
hanngeorgenstadt. 


83 


Schreiber, Joh. Gottfr. 


Pobershau bei Marien- 
berg , 


f 1827 als Insp.gönäral. zuGrenoble. 


84 


Tencher, Aug. Siegism. 


Freiberg 


t- 


85 


Pfeifer, Chr. Fr. 


Halsbrücke b. Freiberg 


t- 


86 


Machirlu8, Aug. Gottfr. 


Marienberg 


t. 


87 


Muller, Joh. Gottfr. Lebr. 


Freiberg 


f 1797 als Obersteiger zu Riechberg. 



15 



226 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwartige oder letzte Stellung. 


88 


Morgenstern, Carl Traug. 


Johanngeorgenstadt 


t- 


89 


Braune, Dav. Gottl. Fr. 


Freiberg 


t- 


90 


Nieligs 


Freiberg 


t. 


91 


Goldmann 


Freiterg 


t. 


92 


Krumpel, Sam. Wilh. 


Freiberg 

Neustadt bei Eisleben 


f ab Geschworner zu Freiberg. 


93 


v. Kendel, Fr. Wilh. 


f. War Officier in der Preuss. Armee. 


94 


v. Berber, Aug. Const. 


Dresden 


f 1816 als Bergcommissionsrath za 
Zöblitz. 


95 


Srasser, Joh. Conr. Fr. 


aus dem Saalfeldischen 


f als Schichtmeister zu Saalfeld 


96 


v. Drandorff, Heinr. Aug. 


Zschopau 


t- 




1772. 


► 




97 


Schnorr, Heinr. Enoch 


Schneeberg 


f 1815 als Stadtrichter und Schicht 
meister zu Schneeberg. 


98 


Weber, Gottl. Fr. 


Freiberg 


f. War in Polen. 


99 


Kaiser, Joh. Fr. (Hüttenmeister) 


Freiberg 


f als Hüttenmeister. 


100 


Fleischer, Joh. Chr. (Hütten- 


Freiberg 


f 1795 als Hüttenmeister zu Frei 




meister) 




berg. 


101 


Schmidt, Carl Gottfr. 


Eisleben 


f. War Beamter in Preussen. 


102 


Weichsel, Augustin Lebr. 


Endorff in der Graf- 


f. War Bergbeamter im Hannover- 






schaft Mannsfeld 


schen. 


103 


Wagner, Joh. David 
v. Gerard, Ludwig 


Freiberg 


f in Freiberg. 


104 


Petersburg. 




105 


Graf y. Penna Florida 
1773. 


Spanien. 




106 


y. Heynitz, Hanns Ernst 


Freiberg 


f. War Landcavalier in der Nieder- 
lausitz. 


107 


v. Sehirnding, Ernst Fr. Carl 


Bärenfels bei Altenberg 


t 1814 als Bergcommissionsrath zu 
Freiberg. 


108 


Drechsler, Joh. Wilh. Fr. 


Bockau in Sachsen. 


109 


Lempe, Joh. Fr. 


Grosskamsdorf in Thü- 


f 1801 als Professor zu Freiberg. 


110 


Engelschall, Joh. Heinr. 


ringen 
Freiberg 


f 1830 als Schichtmeister zu Freiberg. 


111 


Freiesleben, Jonas 


Freiberg 


f ab Vicesilberbrenner zu Freiberg. 


112 


Köhler, Alex Wilh. 


Freiberg 


f 1832 als Bergcommissionsrath und 
Bürgermeister emer. zu Freiberg. 


113 


Tender, Wilh. Fr. Siegm. 


Freiberg 


f 1810 ab Bürgermeister zu Freiberg. 


ll4 


y. Beust, Traugott 


Dresden 


t 1813 ab Kammerherr zu Dresden. 


115 


Erhardt (Ingenieur) 
Märker, Joh. Ehrenfr. Gotth. 


Baden-Baden 


f ab Grossherz. Badisch. Bergbeamter. 


116 


Freiberg. 
Hettstedt 




117 


Tölpe, Joh. Ehrenfr. 


t 1800 als Bergrath zu Euleben. 


118 


Langer, Heinr. Fr. 


Marienberg 


f. War Schichtmeister zu Freiberg, 
später Accis-Einnehmer. 


119 


Langer, Joh. Heinr. Siegism» 


Freiberg 


f. War Bergbeamter in Hessen. 


120 


Neugebaner, Joh. Gottfr. 
Spielmann, Carl Fr. 


Dresden. 


, 


121 


Strassburg. 




122 


y. Brandenstein, Ludw 


Stollberg am Harz 


f. War Kammerrath zu Anhalt-Bern- 
burg. 



227 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


123 


Henrici, Gotth. Aug. 


Rothenburg in der Ober- 
lausitz 


' f als Schichtmeister zu Marienberg. 


124 


Sommer, Laurent. Theod. 
1774. 


Sachsen - Coburg 


f 1805 als Bergrath zu Saalfeld. 


125 


Vogel, Chr. Aug. 
Dähne, Joh. Gottl. 


Schönhaide in Sachsen 


f als Münzwardein zu Leipzig. 


126 


Freiberg 


f als Schichtmeister zu Freiberg. 


127 


Bauer, Carl Gotth. 


Geyer 
Eisleben 


f 1837 als Bergmeister zu Annaberg. 


128 


Truppel, Carl Fr. 
Wiedemann, Aug. Lebr. 


f in Bussland. 


129 


Freiberg 


1 1820 als Schichtmeister zu Freiberg. 


130 


Zahn, Joh. Carl Fr. 


Marienberg 


f 1833 als Hüttenschreiber u. Schicht- 
meister zu Marien berg. 


131 


Wagner, Dav. Wilh. 


Freiberg 


f. War Schichtmeister zu Freiberg, 
später Bergbeamter in Russland. 


132 


Hempel, Com. Christoph 
Schmld, Ernst Rud. Wilh. 


Geyer 
Eisleben 


t 1804 als Obersteiger zu Freiberg. 


133 


t 1795 als Oberzehntner zu Eisleben. 


134 


Hildebrand, Heinr. Ludw. 


Freiberg 


f. War Militär. 


135 


v. Buttlar, Carl Fr. 


Freiberg 


f als Lieutenant der Artillerie. 


136 


Schmid, Fr. Aug. Lebr. 


Schneeberg 


t als Schichtmeister zu Schneeberg. 


137 


Cramer, Chr. Ludw. Wilh. 


aus dem Anspachischen. 




138 


Becher, Joh. Gottl. 
1775. 


Dillenbure im Herzog- 
tum Nassau 


t 1831 als Oberbergrath und Ober- 
bergmeister in Bonn ? 


139 


Thamm, Joh. Chr. Fr. 


Freiberg. 




140 


Ullmann, Iman. Aug. 


Oberwiesenthal 


f. War Bergmeister zu Goldkranach 
in Bayern. 


141 


Goldberg, Carl Gottl. Fr. 


Freiberg 


f 1833 als Bergfactor und Schicht- 
meister zu Freiberg. 


142 


Böse, Carl Albr. 


Hettstädt 


f 1801 als Factor zu Hettstädt. 


143 


Müller, Joh. Gottl. 


Auerbach in Sachsen 


f. War Kaufmann. 


144 


Schnitze, Joh. Chr. 


Altenberg. 




145 


Ruh, George Fr. 


Freiberg 


f. War Militär. 


146 


Märker, Gottl. Adolph 


Freiberg. 




147 


König, Joh. Carl 


Görlitz. 




148 


Löscher, Carl Iman. 


Wiederau bei Rochlitz 


War Bergmeister in Böhmen, starb in 






in Sachsen 


Freiberg. 


149 


v. Moiseienkoff, Fedor Petroff 


Russland. 




150 


ScMflher, Joh. Aug. 


Freiberg 


t 1822 als Amalgamirmeister zu Hals- 
brücke bei Freiberg. 


151 


v. Berlepsch, Carl Fr. 
Perini, Peter 


Gross -Welsbach 


f. War Bergrath und Kammerherr. 


152 


Graubünden. 




153 


Weber, Joh. Aug. Ehrenfr. 
1776. 


Eisleben 


f 1808 als Factor zu Sangerhausen. 


154 


Oehlschlegel, Jonas Gotth. 
Eabisch, Ludw. Heinr. 


Eibenstock 


1 1 8 1 2 als Bergschreib, zu Schneeberg. 


155 


Freiberg 


f 1817 als Bergmeister zu Schneeberg. 


156 


Schuhmacher, Ernst Wilh. 


Freiberg 


f. War eine Zeit lang Schichtmeister 
in Freiberg. 



15* 



228 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


157 


Piersohel, Gottl. Aug. 


Freiberg 


f als Schichtmeister zu Freiberg. 


158 


Hunger, Joh. Peter 


Freiberg 


1 1798 als Hüttenmeister zu Freiberg. 


159 


Dentler, Fr. Siegism. 


Freiberg 


t 1798 als Hüttenschreiber zu Frei- 
berg. 
f. War Schichtmeister zu Annabenr. 


160 


Degenwerth, Joh. Gottl. 
Voigt, Joh. Carl Wilh. 


Krezdorf bei Lauban 


161 


Altstadt im Weimar- 
scheu 


f als Bergrath zu Ilmenau. 




1777. 


OvAlVU 




162 


Paulicke, Carl Gotü. - 


Freiberg 


f als Oberhüttenverwalter zu Freiberjr. 


163 


Schulze, Dav. Friedrich 


Schneeberg 


f. War Schichtmeister und Hütten- 
schreiber zu Schneeberg. 


164 


Esohke, Joh. Fr. 


Freiberg 


f als Glättfactor zu Freiberg. 


165 


John, Chr. Bern. 
Gorner, Sam. Ehreg. 


Altenberg. 

Erbisdorf bei Freiberg 




166 


f als Schichtmeister zu Freiberg. 


167 


Tatibert, Joh. Fr. 


Könitz im Schwarz- 
burgischen 


f als Bergmeister zu Könitz 


168 


Roffesohnieow, Nie. . ^ | 
PodscMwalow ( & g 
CollegOW, Athanasei j £rs 
Ilman, Petrus Jg's 




t- 


' 169 
170 


Russland 


f als Bergbeamter in Nertschinsk. 


171 




f. War Vicedirector des Kaiserl. Berg- 








cadettencorps, dann pensionirt. 


172 


v. Eggenberg, Ant. Rupr. 
1778. 


Oberungarn. 




173 


des Ghamps, Aug. Ludw. 


Freiberg 


f. War Bergschreiberei-Verweser zu 
Altenberg. 


174 


Schluck, Joh. Gottfr. 


Schneeberg 


f 1823 als Bergamt8as8essor zu Anns- 
berg. 


175 


Köhler, Joh. Sam. 


Freiberg 


1 1823 als Schichtmeister zuFreiberg. 


176 


Rudolph, George Fr. 


Freiberg 


f. War Recessschreiber zu Altenberg. 


177 


Neuhäuser, Gottfr. Benj. 


Freiberg 


f. War Proviant - Officier. 


178 


König, Joh. Chr. 


aus dem Schwarzburg- 
ischen. 




179 


Köhler, Joh. Fr. 


Annaberg. 




180 


Llnigke, Joh. Lebr. 


Annaberg 


f 1 8 1 3 als Bergwardein zu Marienberg. 


181 


Arenberger, Joh. Gottl. 


Annaberg. 




182 


DeÜraxar, Faustus 


Spanien 


f als Kgl. Span. Oberberghauptmann. 


183 


Delhuxar, Joseph 
Kenlioh, Joh. Gottl. 


Spanien 


f. War einige Zeit mit Vor. in Mexiko. 


184 


Budissin 


f. War Militär. 


185 


v. Nordenflyoht, Furcht Lebe- 


Leipzig. 






recht 


• 






1779. 


• 




186 


Schröter, Gottl. Fr. 


Forchheim in Sachsen 


f 1806 als Schichtmeister zu Freiberg. 


187 


Klemm, Gottl. Fr. 


Freiberg. 




188 


Frhr. v. öntschmid, George Ad. 


Dresden 


f 1825 als pensionirter Berghaupt- 
mann zu Freiberg. 


189 


Horcher, Gteorge Fr. Ant. 


Lautenburg i. Schwarz- 
burgischen. 





229 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 




1780. 






190 


ThannMuser, George Fr. Aug. 


Aue bei Schneeberg 


f 1 81 2 als Schichtmeister zu Annaberg. 


191 


Meiner, Carl Gottl. 


Freiberg 


f 1814 als Bergbeamter zu Wieliczka. 


192 


Richter, Fr. Gottl. 


Freiberg 


f 1844 alsBergamtscopist zu Freiberg. 


193 


Frhr. v. Beiist, Joh. Fr. 


Altenburg 


War Officier in der sächsisch. Armee, 
f 1821 in Dresden. 


194 


Goldberg, Siegm. Fr. Sam. 


Freiberg 


f 1832 als Gewerkenprobirer zu Frei- 
berg, 
f. War Bergmeister bei den bischofl. 


195 


Illig, Carl Fr. 


Lauter im Erzgebirge 








Bamberg'schen Werken. 


196 


y. Einsiedel, Joh. Aug. 


Göttingen 


f als Bergcommissionsrath a. D. 


197 


Schroll, Casp. Melchior 


Salzburg 


f als Hofkammerrath und Professor 
zu Salzburg. 


198 


Moser, Anton 


Salzburg. 




199 


y. Okraszewski, S. 
1781. 


Warschau. 




200 


Selbmann, Gottl. Leber. 


Freiberg 


f 1808 als Schichtmeister zu Freiberg. 


201 


Janson, Chr. Phil. 


Ehrenfriedersdorf 


f. War Schichtmeister zu Ehrenfrie- 
dersdorf, später Bergbeamter in 
Preussen. 


202 


Becher, Chr. Gottl. 


Johanngeorgenstadt 


+. War Schichtmeister zu Marienberg. 


203 


Erler, Lebr. Joh. Fr. 


Freiberg 


f 1800 als Schichtmeister zu Freiberg. 


204 


Hofmann, Joh. Aug. 


Freiberg 


f als Gewerkenprobirer. 


205 


Geyder, Chr. Leber. 


Siebenlehn beiFreiberg 


f. War Grubenbesitzer. 


206 


Hamann, Carl Gottl. 


Freiberg. 




207 


Wenzel, Heinr. Ferd. 


Dresden 


f. War Militär. 


208 


y. Oraczeski 


? 




209 


Goldberg, Theod. Gottl. Fr. 


Freiberg 


t 1823 als Obereinfahrer zu Johann- 
georgenstadt. 


210 


Weber, George Sam. 


Freiberg 


t 1816 als Waagemeister zu Freiberg. 


211 


Richter, Ernst Ludw. ^ 


Freiberg 


f als Pulvermühlenfactor zu Freiberg. 


212 


v. Ende, Carl Benj. 
1782. 


Munzig in Sachsen 


f. War Herzogl. Oelzisch. Beamter in 
Schlesien. 


213 


v. Oppel, Jul. Wilh. 


Freiberg 


f als Minister zu Gotha. 


214 


v. Oppel, Carl Wilh. 


Freiberg 


f als Obersteuerdirector zu Dresden. 


215 


Beck, Joh. Jac. 


Freiberg 


t- 


216 


Paul, Joh. Chr. 


Geyer 


f. War Beamter im Baden- Durlach - 

sehen, 
t 1813 als Berggeschworner zu Al- 


217 


Klippgen, Fr. Wilh. 


Eibenstock 








tenberg. 


218 


Schlitze, Joh. Dav. Heinr. 


Marienberg 


f in Amerika. 


219 


Schütze, Joh. Carl 


Marienberg 


f 1839 als pensionirter Bergmeister 
zu Schneeberg. 


220 


Wege, Gottl. Aug. 
Goldberg, Fr. Aug. 


Eisleben 


f. War Bergwardein zu Eisleben. 


221 


Freiberg 
WaJdenDurg i. Sachsen 


1 1797 als Schichtmeister zu Freiberg. 


222 


Briindel, Chr. Fr. 


1 1 802 alsRecessschreib. zuSchneebrg. 



230 



Kr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellang. 


223 


Langer, Carl Chr. Heinr. 


Freiberg. 




224 


Meissner, Aug. Qottl. 


Eisleben 


f. War 1794 Amanuensis in Leipzig. 


225 


Kirchhof, Fr. Wilh. 


Grossoerner im Manns- 


f. War Hüttenschreiber im Manns 




* 


feldischen 


feldischen. 


226 


Barth, Joh. Gottfr. 


Bottendorf i. Thüringen 


f. War 1794 Stollnsteiger im Manns- 
feldischen. 


227 


Prhr. v. Eberstein, Wilh. Ludw. 


Mohrungen im Manns- 






Gottl. 


feldischen. 




228 


Karsten, Dietr. Ludw. Gust. 


Bützow i. Mecklenburg 


f 1810 als Berg- u.Staatsrathz. Berlin. 


229 


Hässler, Chr. Fr. 
1783. 


Annaberg. 




230 


Rosentreter, Gottl. Franz 


Aschersleben. 




231 


Strunz, Carl Chr. 


Neustädtel bei Schnee- 
berg 
Johanngeorgenstadt 


f als Bergmeister zu Geisaing. 


232 


Gerber, Chr. Gottl. 


f 1825 als Bergwardein und Schicht- 








meister zu Schneeberg. 


233 


Dietrich, Imän. Gottl. 


Geissing 


f. War Königl. Span. Bergbeamter 
in Südamerika. 


234 
235 


Schreiber, Aug. Heinrich 
Tittel, Joh. Heinr. 


Marienberg 
Schneeberg 


f. War Kunststeiger bei Marienberg. 
War Bergmeisterz. Planitz, starb 1835 
zu Oberhohndorf. 


236 


Dietze, Carl Salom. 


Freiberg 


f 1 826 als Rezessschreiberzn Freiberg. 


237 


Fleischer, Jac. Alb. Chr. 


Freiberg 


t 1818 als Hütten- und Amalgamir- 
schreiber zu Freiberg. 


238 


Pilz, Chr. Fr. 


Schneeberg 


f 1837 als Markscheider und Schicht- 
meister zu Schneeberg. 


239 


Heinrichmair, Franz Xaver 


Eichstädt in Bayern. 




240 


Ortmann, Gottl. Wilh. Aug. 


Neustadt in der Graf- 
schaft Hohenstein 


f als Amalgamirmeister zu Freiberg. 


241 


Bollner, Aug. Fr. 
1784. 


Brand bei Freiberg 


f 1806 als Schichtmeister z. Freiberg. 


242 


Hennig, Heinr. Leop. 


Unterblauenthal i. Sach- 


t- 


243 


Schildbach, Chr. Gottl. 


sen 
Schneeberg. 




244 


Löbel, Chr. Traug. 


Johanngeorgenstadt 


f 1815 als Zwitterstockwerksfactor in 

Altenberg, 
f 1831 als Vicebergmeisterz. Freiberg. 


245 


Wagner, Fr. Wilh. 
Paul, Chr. Lebr. 


Freiberg 


246 


Geyer 


f. War Schichtmeister zu Geyer. 


247 


Hfillesheim (Gräfl. Lippescher 
Kammerreferendar) 


Preussisch Minden. 




248 
249 


1785. 


Norwegen j 


t als Greschworner zu Kongsberg. 
f als Bergbeamter zu Kongsberg. 


250 


Schindler, Erasm. Fr. 


Annaberg 


f als Bergschreiber zu Annaberg. 


251 


Hansel, Carl Gottl. 


Grtinthal 


f als Amalgamirmeister zu Freiberg. 



231 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder lotste Stellung. 


252 


Scheidhaner, Joh. Traug. 


Johanngeorgenstadt 


f 1831 als Obereinfahrer zu Schnee- 
berg. 


253 


Weber, Thom. Chr. 


Freiberg 


t 1848 als emer. Oberhüttenraiter zu 
Freiberg. 


254 


Heym, Carl Gottfr. 


Halsbrücke b. Freiberg 


f als Werkmeister in Thüringen. 


255 


Studer, Joh. Gotth. 


Reichenbach i. Sachsen 


f als Münzmeißter zu Dresden. 


256 


Mothes, Gottl. Fr. 


Schneeberg 


f. War Königl. Span. Bergbeamter in 
Südamerika. 


257 


Graube, Fr. Gottl. 


Ehrenfriedersdorf 


f 1830 als Knappschaftsschreiber und 
Schichtmeister zu Johanngeorgen- 
stadt. 


258 


Silbermann, Fr. Gottl. 


Glashütte in Sachsen. 




259 


v. Weiss, Joh. Jac. Heinr. 


Dresden 


t 1824 als Bergcommissionsrath und 
Oberhüttenverwalter zu Freiberg. 


260 


Schierholtz, Fr. Wilh. 


Grafschaft Mannsfeld 


t- 


261 


Bachmann, Carl Friedr. Gottl. 


Grafschaft Mannsfeld 


f. War 1794 Steiger im Mannsfeld- 
iechen. 


262 


Sohmidt, Fr. Chr. Siegm. 
Baumg&rtner, Gottl. Heinr. 


Grafschaft Mannsfeld 


f. War Hüttenschreiber zu Eisleben. 


263 


Schneeberg 


f als Blaufarbenmeister zu Schnee- 
berg? 


264 


Jacobi, Fr. Adolph 


Coblenz. 


265 


Sonnenschiiiid, Fr. Traug. 


Jena 


f. War lange in Amerika. 


266 


Stranss, Joh. Sam. 


Freiberg 


f als Rezessschreiber zu Schneeberg. 


267 


Steingrubner, Joh. Chr. Aug. 


Schleitz. 




268 


Nauwerk, Joh. Chr. Fr. 


Eisleben. 




269 


de Mathy, Franz Ludwig 


Warschau. 




270 


Enuapel, Carl Gottl. 
1786. 


Annaberg 


t 1808 als Poch- und Wäschge- 
schworner zu Freiberg. 


271 


Meiner, Christi. Ludw. 


Stanau 


f 1842 als emer. Hüttenschreiber zu 
Rudolstadt. 


272 


Bngler, Fr. Wilh. 


Freiberg. 




273 


Arnold, Joh. Christ. 


Freiberg 


f 1846 als Buchhändler zu Dresden. 


274 


Koch, Heinr. Adolph 


Frauenstein 


f 1800 als Berg- und Gegenschreiber 
zu Altenberg. 


275 


Heibig, Joh. Traugott 


Freiberg 


f als Amalgamirofficiant zu Frei- 
berg, 
f. War Advocat zu Johanngeorgen- 

afo/lt 


276 


Löbel, Joh. Chr. 


Johanngeorgenstadt 


277 


Richter, Fr. Jac. 


Freiberg 


SUUlti 

f 1846 als Bergschreiber zu Marien- 
berg. 

1 1837 als Oberhüttenmeister zu Frei- 
berg. 

f 1823 als Bergmeister zu Altenberg. 


278 


Hofmann, Joh. Sam. 


Freiberg 


279 


Müller, Joh. Aug. Gotth. 


Freiberg 


280 


Hammer, Joh. Gottl. 


Freiberg 


f als Bergakademist. 


281 


v. Wurmb, George Fr. 


Dresden 


f. War Kammerjunker und Regier- 
ungs-Assessor. 


282 


Hofmann, Carl Fr. 


Freiberg 
England 
Benin. 


t 1813 als Bergmeister zu Seifen. 


283 


Hawkins, J. 


t. 


284 


Danz, G. F. 





232 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung". 


285 


Emmerling, Andr. Ludw. Aug. 


Breitenbach im Thü- 


t als Kammerrath zu Darmstadt. 




Jac. 


ringer Wald 
Kirchheim in Würtem- 




286 


Wiedenmann, Joh. Fr. 


f 17$ 8 als Professor, Hof- und Domä- 






berg 


nenrath zu Stuttgart. 




1787. 






287 


Christian!, Chr. Fr. 


Freiberg 


f 1839 als Hütten- und Kohlschreiber 
zu Halsbrücke. 


288 


Steinhausser, Joh. Gottfr. 


Plauen im Voigtlande. 




289 


Haupt, Joh. Fr. 


Gr^sskamsdorf in Thü- 
ringen 
Grosskmehlen in Sach- 


f als Schichtmeister zu Kamsdorf. 


290 


Rothe, Fr. Wilh. 


f. War Oberbergamtscopist. 


291 


Köttig, Joh. Fr. 


sen 
Eisleben 


f als Schichtmeister am Alaunwerk 
Schwemsal. 


292 


Scheidhauer, Joh. Wilh. 


Freiberg 


f 1840 als Factor des Blaufarben- 
werks Zschopenthal. 


293 


Winckler, Aug. Fürchteg. 


Zschopenthal i. Sachsen 


f 1807 als Factor des Blaufarben- 
werks Zschopenthal. 


294 


Wellner, Fr. Trau*, 
v. Römer, Jobst Chr. 


Schwarzenberg 


f als Hammerverwalter zu Grünthal. 


295 


Dresden 


t 1838 als Bergcommissioiisrath. 


296 


v. Grouner, J. S. 


Bern 


1 798 — 1 802 an der Spitze d. Schweizer 
Bergbaues, starb als Königlich 
Bayerischer Bergrath. 


297 


Watt, James 


Birmingham 


f 1848 als Fabrikbesitzer zu Birming- 
ham. 
Director des Salzwerks in Bex, dann 


298 


Struve, Dr. Heinr. (Professor) 


Lausanne 








Professor der Chemie in Lausanne, 








starb 1820. 


299 


Wilke, Dav. 


Wolfenbüttel. 




300 


Gerhard, Joh. Ludw. 
1788. 


Berlin 


t 1835 als Königl. Preuss. Oberberg- 
hauptmann zu Berlin. 


301 


Ratz, Chr. 


Eisenach. 


* 


302 


v. Colin, Fr. Wilh. 


Westphalen 


1 1 8 1 7 als Berggeschworner z. Bochum. 


303 


v. Bielefeld, Carl Fr. 


Berlin. 




304 


Wolf, Chr. Fr. 


Grosskamsdorf in Thü- 


f 1848 als Bergmeister zu Johann- 






ringen 


georgenstadt. 


305 


Dörffel, Gotth. Heinr. 


Johanngeorgenstadt. 




306 


Wellner, Carl Gotth. 


Raschau in Sachsen 


f als Factor beim Alaunw. Schwemsal. 


307 


Hermann, Chr. Fr. 


Camenz in Sachsen. 




308 


Böttger, Joh. Traug. Lebr. 


Eisleben 


f. War 1794 Steiger in Eisleben. 


309 


Schwartze, George Chr. 


Grafschaft Mannsfeld 


f. War 1794 Steiger im Mannsfeld- 
ischen. 


310 


am Ende, Carl Chr. 


Voigtsdorf in Sachsen. 
Freiberg 




311 


Bernhard! , Aug. Gottl. (Ad- 


f. War Auditeur. 




vocat) 






312 


Frhr. v. Böhmer, Fr. Wilh. 


Preussen. 




313 


Hartmann, Carl Just. Ernst 


Frankfurt a./O. 




314 


Baader, Franz (Dr.) 


München 


f 1841 als Königl. Bayer. Bergrath. 



233 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


315 


Pohozachin 


Werchoturien in Russ- 
land. 




316 


Taubert, Aug. Wilh. 
1789. 


Könitz im Schwarzbur- 
gischen 


f als Bauinspector zu Schleiz. 


317 


Scheidhauer, Joh. Fr. 


Johanngeorgenstadt 


-f\ War Schichtmeister zu Johann- 
georgenstadt. 


318 


Böhme, Joh. Mich. 


Freiberg 


f 1815 als Bergmeister zu Johann- 
georgenstadt. 


319 


Oppel, Chr. Gotth. 


Sachsenburg. 


• 


320 


Steyer, Carl Gottl. 


Freiberg 


t 1813 als Bergmeister zu Schmiede- 
berg in Sachsen. 


321 


Göhler, Joh. Gottl. 


Freiberg. 




322 


Fleischer, Adam Christi. 


Freiberg. 

Schmölln b. Altenburg. 




323 


v. Zehmen, C. Heinr. Ferd. 




324 


v. Zehmen, Mor. Aug. Wilh. 


Schmölln b. Altenburg. 




325 


Graf v. Einsiedel 


Wolkenburg i, Sachsen 


f 1833 als Berghauptmann in Schle- 


326 


Richter, Chr. Fr. 


Eisleben. 


sien. 


327 


Zinner, Gottfr. Lebr. 


Eisleben. 




328 


Borges, Ernst Chr. Gottl. 


Eisleben. 




329 


Prhr. v. Hagen, Ludw. Phil. 
Wilh. 


Grafschaft Hohenstein. 




330 


Kölpin, Chr. Fr. 


Preussen. 




331 


Meyer, Joh. Rud. 


Aarau 


Erstieg 1811 die Jungfrau. 


332 


Champernowne, A. 


Darlington in England. 




333 


del Rio, (Caval.) 


Spanien 


War Lehrer am Collegio de Mineria 
in Mexiko, starb in Nord- Amerika. 




1790. 


• 




334 


Ulimann, Joh. Chr. 


Marburg in Hessen- 
Cassel 


f 1820 als Oberbergrath u, Professor 






zu Marburg. 


335 


Dfonsky, Aug. Wilh. 


Freiberg 


f 1794 als Bergamts- Auditor zu Anna- 
berg. 


336 


Freiesleben, Joh. Carl 


Freiberg 


f 1§46 als Berghauptmann zu Frei- 
berg. 


337 


Gehrisch, Carl Gottl. 


Rautenkranz i. Sachsen 


f. War Schichtmeister zu Eibenstock. 


338 


Birnbaum, Dan. Gottl. 


Altgeissing. 
Freiberg 




339 


Beyer, Gottl. Heinr. 


f. War Recesaschreiberei- Assistent zu 








Freiberg. 


340 


Hoftnann, Siesj. Ehrenfr. 
Kisshauer, Joh. Fr. 


Freiberg 


t 1824 als Silberbrenner zu Freiberg. 


341 


Dresden. 




342 


v. Kirchbach, Hanns Jul. 


Treuwitz in Sachsen. 




343 


Schreiber, Carl Chr. 


Ilmenau in Thüringen. 




344 


Börner, Carl Gottl. 


Hettstädt 


f 1805 als Bergmeister im Henne- 
bergischen. 


345 


v. Buch, Leop. (Berg-Eleve) 


Mark Brandenburg 


f 1853 als Kammerherr in Berlin. 


346 


Küster, Fr. Reinh. (Berg-Cadet) 
Grothe, Chr. Ludw. Carl 


Berlin 


t als Oberbergrath zu Dortmund. 


347 


Berlin. 




348 


Barcker, Thomas 


Derbyshire in England 


t- 



234 











Nr. 


Familienname , Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


349 


Weaver, Thomas 


Gloucester in England 


f zu Cronebane. 


350 


Kruse 


Norwegen. 




351 


Decker 

1791. 


Berlin. 




352 


Becker, Wilh. Gottl. Ernst 


Adorf in Sachsen 


f als Oberbergrath in Polen. 


353 


Wagner, Carl Gottfr. 


Freiberg. 




354 i Stein, Joh. Gottl. 


Freiberg 


f zu Groasvoigtsberg bei Freiberg. 


355 


Klingsohr, Fr. Chr. 


Freiberg 
Bayreutn 


f. War Amalgamirschreiber z.Freiberg. 


356 


Killüiger, Eberh. fr. Jac. 


f als Oberbergmeister in Bayreuth. 


357 


Prlir. v. Humboldt, Fr. Heinr. 


Berlin 


t 1859 als Wirkl. Geheimer Rath in 




Alex. 




Berlin. 


358 


v. Schlotheim, Ernst Fr. 


Gotha 


f als Kammerpräsident zu Gotha. 


359 


Volz, Carl Wilh. 


Carlsruhe 


f als Badensch. Geh. Referendar. 


360 


Martini, Carl Ernst 


Breslau 


f als Oberhütteninspector der Königs- 
hütte in Schlesien. 


361 


v. Angulo 


Spanien. 




362 v. Miaxa 


Spanien. 




363 v. SchnelenbuM 


Spanien. 
Lichtenstein i. Sachsen. 




364 | Walther, Chr. Fr. 




365 


Schmiedigen, Joh. Wilh. 


Leutenberg im Thü- 
ringer Walde. 




366 


Puttner, Fr. 


Wiersberg in Bayern. 
Meuselwitz bei Alten- 


• 


367 


Frhr. v. Seckendorf, Gust. Ant. 


Plastisch - mimischer Künstler unter 






burg 


dem Namen Patrick Peale, starb 


i 




1823 in Amerika. 




1792. 






368 


Wittig, Gotth. Fr. 


Freiberg 


f 1835 als Amalgamirmeister b. Frei- 
berg, 
t 1843 als Bergwardein zu Freiberg. 


369 


Klemm, Joh. Gotth. 


Freiberg 


370 Richter, Carl Fr. 


Freiberg 


t 1828 als Gewerkenprobirer zu Frei- 








berg. 


371 


Nicolai, Chr. Gottfr. 


Altenberg 


f 1846 als Zwitterstocks -Stollnfactor 
zu Altenberg. 


372 


Muller, Joh. Chr. 


Johanngeorgenstadt 


t 1855 als emer. Obereinfahrer zu 

Marienberg. 
f als pension. Oherbergamtasecretär 


373 


Fiedler, Carl Gottl. Iman. 


Oederan 








zu Freiberg. 


374 


Fischer, Fr. Aug. 


Dresden. 




375 i v. Teubern, Ernst Aug. Ludw. 


Dresden. 




376 


y. Nostitz, Carl Ernst 


Görlitz 


f. War Offizier in der Sachs. Armee. 


377 


Frhr. v. Spillner, Georg Chris- 


Dresden 


Offizier a. D. 


toph Aug. 






378 Lindemann, Heinr.' Gotth. 


Neustädtel bei Schnee- 
berg 
Blankenburg. 


f als Obersteiger zu Schneeberg. 


379 


Dingelstedt 




380 


V. Reden, Carl Wilh. Ernst 


Hannover. 




381 


Esmark, Jens 


Dänemark 


f 1840 als Professor der Mineralogie 
in Christiania. 



235 



Nr. 



Familienname, Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



Gegenwärtige oder letzte Stellung. 



382 da Camera, Eman. Ferrura 



383 
384 
385 

386 

387 

388 



d'Andrada, Jos. Boniface 

Domeyko 

Hailstone, John (Professor) 

Lauckner, Joh. Grottfr. 

Palisch, Joh. Chr. 
Grashoff, Andr. Traug. 



1793. 

389 Mittelbach, Carl Gottl. 
i 

390 . Riemann, Joh. Heinr. Chr. 

391 Bauer, Joh. Ileinr. 

392 Nitzsche, Carl Heinr. 

393 Christiani, Joh. Chr. 



394 
395 

396 

397 
398 
399 

400 

401 
402 
403 

404 
405 

406 

407 
408 



409 
410 



Viebig, Chr. Aug. öotth. 
Deriabin, Andrey j 

( Berg- 

Meder, Peter i officiere 

Fragos de Siqneira 
Löwel, Georg Christ. 
Baur, Fr. 

Sack, £. 

Meyer, Fr. 
Jnndritt, Bonifacius 
Goke, John 

von der Asseburg, A. F. 
Melograni, Joseph 

Ramondini, Vicentius 

Lippi 
Tondi 



1794. 

Stöhn, Carl Fr. 
Winkler, Äug. Benedict. 



Portugal 

Portugal. 

Polen. 

Cambridge in England 

Oberschlema 

Siebenlehn b. Freiberg. 
Sachsen 



Johanngeorgenstadt 

Strausberg in der Graf- 
schaft Stollberg 

Schindlersches Blaufar- 
benwerk in Sachsen 

Obermitweidaer Ham- 
merwerk in Sachsen 

Freiberg 

Eilenburg bei Leipzig. 

I 

Russländ 



Portugal. 

aus dem Bayreuthischen 

Berlin 

Cleve 

Westphalen 
? 

Brookhill Hall in Eng- 
land. 
Magdeburg. 
Königr. Neapel 

Königr. Neapel 

Königr. Neapel. 
Königr. Neapel 



Freiberg 
Zschopenthal i. Sachsen 



f als Inspector der Diamant- Ge werke 
in Brasilien. 



+ 1847 als Pfarrer zu Trumpington 
bei Cambridge. 

f 1814 als Blaufarbenineister zu Ober- 
schlema bei Schneeberg. 

f 1815 als Oberhüttenverwalter zu 
Kuschwa im Ural. 



f als Gegen- und Recesssch reiber zu 

Johanngeorgenstadt. 
Geh. Rath zu Coburg. 

f als Factor dieses Blaufarbenwerks. 

f als Berg-Commissions-Rath zu Erl- 
hammer. 

t 1844 als Amalgamirschreiber zu 
Halsbrücke. 

f. Pensionirt 1820, war General und 
Chef des K. Bergwesens. 

f 1826 als Unterdirector des Berg- 
cadettencorps. 

f als Bergmeister zu Saalfeld. 

f als Director des Bergamts zu Ibben- 
büren. 

f als Oberpräsident der Provinz Pom- 
mern in Stettin. 

f als Geh. Regierungsrath in Cöln. 



Geistlicher u. Inspector d. Mineralien- 
cabinets a. d. Univers, zu Neapel. 

f als Professor der Oryktognosie an der 
Universität zu Neapel. 

f als Professor der Mineralogie und 
Director des Königl. Mineralien - 
Cabinets zu Neapel. 



1 1812 als Schichtmeister zu Freiberg, 
f als Buchhändler zu Dresden. 



236 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
reip. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellang. 


411 


Wolf, Gottl. Fr. 


Freiberg 


emer. Oberhütten Vorsteher zu Frei- 
berg, starb 1850 in Teplitz. 


412 


Günther, Christi. Leber. 


Oederan 


f als Fabriksfactor und Zeichnen- 
lehrer zu Oederan. 


413 


y. Hartitzsch, Hanns ^d. 


Staucha in Sachsen 


t 1857 als Rittmeister a. D. u. Ritter- 
gutsbesitzer zu Freiberg. 


414 


Reichel, Chr. 


Freiberg 


f 1813 als Auditeur in Russland. 


415 


Friedrich, Joh. Carl Chr. 


Schneeberg 


f als Advocat zu Schneeberg. 


416 


Hasse, Traug. Leber. 


Bockwitz bei Mückenb. 


f 1853 als emer. Oberzehntner und 
Hammerinspector zu Dresden. 


417 


Garbe, Gust. Ad. 


Schiettau in Sachsen 


f 1848 als Bauconducteur zu Freiberg. 


418 


Hannsen, Wilh. Ludolph 


Leipzig 
Berlin. 


f als Banquier in Leipzig. 


419 


Böslich 




420 


Klugel, Heinr. Phil. Fr. 


Halle 


Geb. Oberbergrath zu Berlin. 


421 


Mendez, Peter 


Madrid. 




422 


Savaresi 


Königr. Neapel 


Administrator der Pulverfabrik zu 
Torre dell' Annunziata, starb in 
Neapel. 


423 


Faicchio 


Königr. Neapel. 
Erdeborn im Manns- 




424 


v. d. Schulenburg, Joh. Heinr. 






Sam. 


feldischen. 




425 


Frhr. v. Spiegel, H. Wilh. 


zum Diesenberg und 
Kanstein 


f als Hessen-Darmst. Berghauptmann. 


426 


Schutz, Andr. Gotth. 
1795. 


Marienberg 


f 1807 als Schichtmeister z. Annaberg. 


427 


Koch, Fr. Aug. 


Eisleben 


t 1806 als Hüttenschreiber bei Hett- 

städt. 
f als Bergverwalter in Commern. 


428 


Gläser, Carl August 


Voigtsberg i. Voigtlande 


429 


Siegel, Joh. Chr. 


Johanngeorgenstadt 


f 1836 als Bergcassirer bei den fiskal. 
Steinkohlenwerken zu Zaukerode. 


430 


Dietrich, Chr. Gottl. Aug. 


Alaunwerk Schwemsal 
in Sachsen 


f als Salzverwalter zu Teuditz. 


431 


Ulimann, Joh. Ehrenhold 


Geyer 


t 1831 als Oberberghauptmann in 
Polen. 


432 


Ottiliä, Chr. 


Eisleben 


f als emer. Hüttenmeister zu Eisleben. 


433 


Bauer, Chr. Ehreg. 


Geyer 


f 1814 als Berggeschworner z. Schnee- 
berg, 
f 1816 als Schichtmeister zu Freiberg. 


434 


Müller, Joh. Gottl. 


Freiberg 


435 


. Graf v. Hopfgarten, CarlLudwig 


Dresden 


f als Bergcommissionsrath und Dom- 
herr zu Merseburg. 


436 


Graf v. Hopfgarten, Mor. 


Dresden 


Offizier in der Sächsischen Armee. 


437 


Gebier, Joh. Aug. Carl 


Dresden 


f 1838 als Berggeschworner zu Geyer. 


438 


Lempe, Chr. Gottl. 


Frauenstein 


f 1802 als Maschinenbau - Assistent 
zu Tarnowitz. 


439 


Henselius, Carl Wilh. 


Erbisdorf bei Freiberg 


t als Soldat. 


440 


Frömmelt, Carl Chr. Benj. 


Freiberg 


f 1834 als Bergwardein zu Freiberg. 


441 


Preissler, Joh. Fr. 


Pfafftode in Sachsen. 


f als Bergmeister in Tyrol. 


442 


Wellner, Joh. Heinr. 


Bermsgrün beiSchwar- 


f als Stolluobers teiger zu Johann- 






zenberg 


georgenstadt. 



237 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


443 


Schwamkrug, Chr. Aug. 


Schneeberg 


f 1839 als Berggeschwornerz. Schnee- 
berg. 


444 


Heibig, Carl Heinr. 


Marienberg 


t 1855 als emer. Factor der Saiger- 
hütte Grünthal. 


445 


Richter, Carl Ehreg. 


Freiberg 


f als Nachthüttenmeister zu Freiberg. 


44(3 


v. Elterlein, Hanns Heinr. 


Hammerwerk Ritters- 


f als Major der Landwehr u. Hammer- 






grün in Sachsen 


werksbesitzer zu Rittersgrün. 


447 


Tulla, Joh. Gottfr. (Civil-In- 
genieur) 


Baden 


t 1840 als Ingenieur-Oberst zu Paris. 


448 


de Codon 


Spanien. 




449 


Kamiah, Fr. 


Steterburg in Braun- 
schweig. 




450 


Herbster, Jac. Fr. 


Baden 


t 1840 als Hof-Bibliothekar zu Carls- 
ruhe. 


451 


Baumami, Aug. Wilh. 


Berlin. 


452 


Ribbentrop, Gottl. 


Braunschweig 


f als Oberbergrath zu Braunschweig. 


453 


rTa.mma.TiTi, Carl Magn. 


aus dem Saalfeldischen 


f als Fürstl. Schwarzburg. B ergrat h. 


454 


v. Hövel, Fr. 


Grafschaft Mark 


f als Kammerpräsident zu Herbeck. 


455 


Frhr. v. Danckelmann, Ad. 


Lodersieben 


+. War Legation srath , dann Vice- 
Kammerdirector zu Querfurt. 


456 


Stollberg, Heinr. j 


j 


t 1854 als Mitglied des Preussischen 


457 


Stollberg, Ferd. Grafziu 


Stollberg- Wernigerode/ 


Staatsraths. 
f 1854 als Geheimer Rath und Mit 
glied des Staatsraths in Preussen. 


458 


V. Zailtllier, Ludwig (Haupt- 
mann) 

1796. 


? 




459 


Repmann, Chr. Ehreg. 
Haupt, Fr. Traug. Mich. 


Wiesenburg i. Sachsen 


f als Advocat in Wolkenstein. 


460 


Pirna 


t 1852 als emer. Vicebergmeister zu 








Freiberg. 


461 


Philipp, Heinr. Chr. Fr. 


Lössnitz bei Freiberg 


f als Factor in Böhmen. 


462 


Fischer, Salomo Fr. 


Schneeberg. 




463 


Lattermann, Heinr. Ludw. 


Leipzig 


f 1839 als Bergcommissionsrath zu 




, 




Morgenröthe. 


464 


Probe, Carl Benj. 


Freiberg 


f 1829 als Hütten- und Kohlschreiber 
zu Freiberg. 


465 


Klemm, Chr. Gotth. 


Freiberg 


f als Rechnungsführer zu Schwemsal. 


466 


Graf Komarzewski (Königl. 
Poln. General-Lieut.) 


Polen. 




467 


Cappel (Preuss. Oberberg- 


Wetter in der Graf- 






amts -Assessor) 


schaft Mark. 




468 


Simon, C. 


Ober-Moschel im Zwei- 
brückschen 


Bergmeister. 


469 


Glaser 


Bayreuth. 




470 


Sievert, Gottlob Friedr. 


Baden. 




471 


Schöpf lin, Fr. Wilh. 


Baden. 




472 


Pochhammer 


Berlin 


f als Oberbergmeister zu Breslau. 


473 


Nozarzewski, Raph. 


? 




474 


v. Lindenau, Fr. Wilh. 


Leipzig. 





238 



Nr. 



Familienname, Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



Gegenwärtige oder letzte Stellung. 



475 
476 

477 
478 
479 
480 
481 

482 

483 
484 

485 
486 
487 

488 
489 

490 
491 

492 

493 



494 

495 

496 

497 

-498 
499 

500 
501 
502 
503 

504 
505 



1797. 

Graf, Joh. Jac. 
Lindig, Ernst Fr. Wilh. 

Taucher, Joh. Heinr. Wilh. 
Freiesleben, Carl Fr. 
Priederici, Aug. 
Ziegenhorn, Chr. Christ. 
Rülke, Carl Fr. . 

Engelbrecht, Chr. Aug. 

Pranke, Joh. Gottl. 
Brendel, Chr. Fr. 

Schlönbach, Wilh. 

v. Eaas 

Herder, Siegm. Aug. Wolfg. 

Merian, Phil. 

Siemens, Aug. Heinr. (Hütten- 

candidat) 
Graf v. Igelström, Otto 
v. Wiedebaeh, Carl Gottl. Erdm. 

Graf v. Beust, Fr. Aug. Leop. 

v. Hardenberg, George Phil. Fr. 



1798. 
Unger, Aaron Fr. 

Schnorr, Fr. Aug. 

Scheidhaner, Fr. Wilh. 

Fischer, Carl Fr. 

v. Schilder, Joh. Chr. 
Menzler, Jac. Chr. 

v. Karwinsky, Wilh. Fr. 
Mayer, Franz Ant. 
v. Albertini, Jac. Ullrich 
Mohs, Carl Fr. Chr. 

Hoppensack, Joh. Fr. Aug. 
Nordmann, Gottl. 



Freiberg 

Grosskamsdorf in Thü- 
ringen 
Lauterbach in Sachsen. 
Freiberg 
Leinungen. 
Eisleben. 
Rechenberg in Sachsen 

Dresden 

Freiberg 

Neustädtel bei Schnee- 
berg 
Preussen 
Dänemark. 
Weimar 

Basel. 

Clausthal am Harz. 

Liefland. 

Nieder- Rengersdorf in 

der Lausitz. 
Altenburg 

Weissenfeis in Thü- 
ringen 



Johanngeorgenstadt 

Schneeberg 

Johanngeorgenstadt 

Ehrenfriedersdorf 

Weiss -Russland. 
Holzappel in Anhalt- 
Schaumburg 
Karwin in Galizien. 
Bamberg 

Neuwied am Rhein 
Anhalt - Bernburg 

Marienberg 
Altenburg D. Bernburg. 



emer. Bergrath zu Kielce in Polen, 
f 1852 als Factor zu Zaukerode bei 
Dresden. 

f als Bergcandidat zu Freiberg. 



f 1842 als Hammerverwalter zu Grün- 
thal bei Olbernhau. 

f 1805 als Bergamts- Actuar zu Frei- 
berg. 

1 1845 als Schichtmeister zu Freiberg. 

f 1861 als emer. Bergrath zn Freiberg. 

f als Bergwerksbesitzer zu Siegen. 

t 1838 als Freiherr und Oberberg- 
hauptmann zu Freiberg. 



f als Kammerherr und Regierungsrath 

zu Mainz, 
f als Salinenassessor zu Weissenfeis. 
(Als Dichter unter dem Namen Novalis 

bekannt.) 



f 1849 als emer. Bergfactor zu Eiben- 
stock. 

f 1815 als Vicemark8cheiderz. Schnee- 
berg. 

f 1835 als Schichtmeister zu Johann- 
georgenstadt. 

f 1832 als Schichtmeister zu Ehren- 
friedersdorf. 



Bergmeister zu Siegen. 



f als Bergbeamter in Graubündten. 
t 1839 als K. Oesterr. Bergrath zu 

Agordo. 
f als Berg- und Hüttenbeamter. 



239 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


506 


Mitchel, George 


Dublin 


t 1803 in London. 


507 


Tuthill, George 


England. 




508 


Holland, Thom. 


England. 




509 


Aall, Jao. 


Kristiania-Stift in Nor- 


f als Besitzer von Näss -Eisenwerk in 






wegen 


Norwegen. 


510 


v. öarza 


Spanien. 




511 


v. Larranaga 


Spanien. 




512 


Meuder, Heinr. Wilh. 


Dresden 


1 1811 als Bergamtsassess. z. Freiberg. 


513 


v. Watzdorf , Fr. Maxim. 


Linda in Sachsen. 




514 


Kuhn, George Wilh. 
1799. 


Freiberg. 




515 


Hösel, Heinr. Traug. 


Dresden 


f 1809 als Schichtmeister und Berg- 
schullehrer zu Altenberg. 


516 


Müller, Aug. Fr. 


Johanngeorgenstadt. 




517 


Schmid, Fr. Aug. 


Schneeberg 


t 1856 als emer. Berg- und Gegen- 
schreiber in Dresden. 


518 


Freiesleben, Fr. 


Freiberg 
Greifenhagen. 


1 1809 alsOberstollnfactor z. Freiberg. 


519 


Dammann, Ernst Ludw. 




520 


v. Zedtwitz, Fr. 


Zeitz 


f 1833 als Bergcommissionsrath und 
Bergmeister zu Annaberg. 


521 


v. Döring, Fr. Traug. 
y. Mielencky, Alex. Joh. 


Zollwitz. 




522 


Bornischhammer i. Süd- 


K. P. Berghauptmann zu Dortmund. 


523 


Haberle, Carl Const. 


preussen 
Erfurt 


1 1832 als Prof. a. d. Univers. z. Pesth. 


524 


Rössler, Fr. Alex. Franz 


Wtirtemberg 


f als Bergmeister. 


525 


Bilflnger, Fr. Ludw. 


Würtemberg 


Bergratb in Stuttgart. 


526 


Ludloff, Gottl. Wilh. 


Sondershausen. 




527 


Dietrich, Fr. Carl Benj. 


Preussen. 




528 


Herzog, Jos. 
Aall, Nicolai 


Kupferberg in Bayern. 




529 


Norwegen. 




530 


v. Mielencky, Fr. 


Belezin i. Südpreussen. 




531 


ölenck, Carl 


Weisbach im Hohen- 


f als Bergrath zu Gotha. 


i 


lohe - Ingelfi ngschen 
Rothenburg a. 3. Saale 




532 i Riedel, Carl Heinr. 


f als Oberbergamtsref. zu Dresden. 


533 . Schulz, George Willi. 

534 v. Herda, Ludw. (Herz. Weim. 


Berlin 


f als Oberbergrat h zu Berlin. 


Weimar 


f als Bergdirector zu Stuttgart. 


Kammer -Assessor) 






535 , Möller 


Dänemark. 




536 


Steffens, (Doctor) Henrik 


Stavanger in Norwegen 


t 1845 als Geheimer Rath und Prof. 
zu Berlin. 


537 


Tiedemann, Joh. Heinr. Furcht. 


Stuttgart 


t als Rittmeister zu Wien. 


538 


Jung, Heinr. Wilh. 
Lundström, C. A. A. 


Musen bei Siegen 


f als Bergmeister zu Musen. 


539 


Schweden. 


• 


540 


Röhde, Alex. 

1800. 


Muskau. 




541 


Herisch, Chr. Carl 


Kosen in Thüringen 


f als Conducteur zu Kosen. 


542 


Richter, Fr. Chr. 


Stolpen in Sachsen 


f 1800 als Bergakademist. 



240 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


543 


Leiblin, Jac. Gotth. 


Dresden 


Dr. med. zu Potschappel. 


544 


Schenctiler, Carl Fr. 


Dresden 


f als Geheimer Finanzrath zu Dres- 
den, 
t 1848 als Bergrath zu Freiberg. 


545 


Kühn, Carl Amand. 


Dresden 


546 


Röscher, Theod. Ad. 


Dresden 


t 1861 als Glashütten; -Besitzer zo 
Dohlen. 


547 


Pranke, Carl Fr. 


Langenau in Sachsen 


f. War Markscheider und Schicht- 
meister zu Freiberg. 


548 


Rothe, Heinr. Aug. (Professor 

der Philosophie) 
v. Lüttichan, Hanns Fr. Curt 


Leipzig 


f als Professor der Mathematik zu 






Erlangen. 


549 


Ober-Ullersdorf i. Sach- 


Kammerherr und Rittmeister. 


550 


Graf v. Benst, Ernst Aug. 


sen 
? 


t 1859 als emer. K. Preuss. Ober- 
berghauptmann . 


551 


Lehmann, E. Joh. Traug. 


Baruth 


t 1847 als Professor bei der Berg- 
academie. 


552 


Jameson, Rob. 


Leith in Schottland 


f 1854 als Professor zu Edinburgh. 


553 


Lampert, Joh. Fr. 


Leipzig. 




554 


King, Carl Traug. 
1801. 


Johanngeorgenstadt 


f 1850 als Schichtmeister und Knapp- 
schaftsschreiberz. Johanngeorgen- 
stadt. 


555 


Harhold, Carl Ehreg. 


Saigerhütte , Grünthal 
in Sachsen 


f als Münzwardein zu Dresden. 


556 


Müller, Joh. Chr. Dankeg. 


Freiberg 


f 1817 als Schichtmeister zu Frei- 
berg. 

f 1852 als emer. Oberzehntner zu 
Freiberg. 


557 


Bauer, Heinr. Benj. 


Geyer 


558 


Anrieh, Gust. Chr. 


Johanngeorgenstadt. 


559 


Weber, Aug. Ehrenfr. Ant. 
Lommer, Chr. Hieronim. 


Grossleinungen 


f als Hüttenbeamter zu Sangerhausen. 


560 


Annaberg 


f als Copist zu Freiberg. 


561 


Kleeditz, Heinr. Ludw. 


Schwarzenberg 


Poln. Bergrath, f * n Lichtenstein. 


562 


Fischer, Jul. Wilh. Chr. 


Chemnitz. 




563 


Böhme, Carl Aron 


Freiberg 


f als Zubussbote zu Freiberg. 


564 


v. Hornstein, K. A. 


Göffingen in Schwaben. 




565 


Erdmann, Anton 


Schloss Altstadt in Wei- 


emer. Oberbergrath in Preussen. 


566 


Heinsins, Joh. Gottl. 


mar 
Greitz. 




567 


Frhr. v. Benst, Fr. C. Leop. 


Altenburg 


f 1840 als Kammerherr zu Dresden. 


568 


Frhr. v. Lorenz, Friedr. 


? 




569 


Heyne, Fr. Ad. (Herzogl. Sachs. 

Coburg. Rath) 
Zintgraff, Justus 


Coburg. 




570 


Bieber in Hessen 


K. Preuss. Hüttenbeamter. 


571 


Bmn 


Dänemark. 




572 


Steenstmp 


Dänemark 


f als emer. Silberwerks - Director zu 
Kongsberg. 


573 


Keogh, Com. 
Graf v. Morstin 


Dublin. 




574 


Erakau. 




575 


Borowko 


Galizien. 





241 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
reap. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 




1802. 






576 


Weiss, Chr. Sam., Dr. phil. 


Leipzig 


f 1851 als K. Preuss. geh. Oberberg- 
rath und Professor. 


577 


Schwarze, Joh. Gottl. 


Artern in Thüringen. 




578 


ScMerlitz, Carl Fr. Gottl. 


Donndorf in Thüringen 


f als Mühleninspector zu Donndorf. 


579 


Freistein, Gottl. Fr. 


Schneeberg 


t 1841 als Schichtmeister zu Schnee- 
berg. 


580 


Meyer, Fr. Aug. 


Wechmar in Sachsen- 
Gotha. 




581 


Trauzoldt, Gotth. Fr. 


Freiberg 


f als Hüttenschreiber zu Freiberg. 


582 


Holding, Chr. Gottfr. 


Schneeberg 


f als Maschinenmeister zu Meissen. 


583 


Pnnkhänel, Chr. Gotth. 


Johanngeorgenstadt 


f 1860 als Bergmagazinverwalter und 
Schichtmstr. z. Johanngeorgenstadt. 


584 


Müller, Joh. Aug. 


Eisleben. 




585 


Gnbner, Fr. Gottl. 


Dresden 


f als Bergverwalter in Commern. 


586 


Wild, Carl Ed. 


Dresden 


f als Student in Leipzig. 


587 


v. Engel, Jul. Wilh. 


Mühlberg in Preussen. 




588 


Wunderlich, Joh. Gottl. Traug. 


Meissen. 




589 


Schmieder, Carl (Doctor der 


Eckartsberg in Thü- 


. f als Professor und Schulinspector zu 




Philosophie) 


ringen 
Schnellförthal in der 


Cassel. 


590 


v. Meyer zu Knonow, C. Andr. 






Ferd. 


Oberlausitz. 




591 


Prhr. v. Oregon, Chr. Fr. 


Dresden 


f als Bergamts -Assessor und Ritter- 
gutsbesitzer. 


592 


v. Seydewitz, Gust. Fr. 


Dresden. 




593 


Schneider, Carl Ludw. 


Anhalt-Bernb.-Schaum- 

burg 
Frohsa in Preussen 


f als Geh. Bergrath zu Holzappel. 


594 


Sander, Ludw. 


f als Bergmeister zu Eisleben. 




1803. 






595 


Hecht, Dan. Fr. 


Sosa in Sachsen 


f 1833 als Professor an der Berg- 
akademie zu Freiberg. 


596 


Frömmelt, Gottl. Siegism. 


Freiberg 


f 1849 als Stadtger. -Act. z. Freiberg. 


597 


Funke, Joh. Carl Wilh. 


Cöln. 




.598 


Schmidhuber, Joh. Fr. 


Grossschirma bei Frei- 


f als emer. Zwitterstocksfactor zu 






berg 
Ottendorf 


Altenberg. 


599 


Martini, Carl Chr. 


f als Salineninspector zu Wilhelm- 








Glücksbrunn bei Eisenach. 


600 


Wagner, Gust. Traug. 
Müller, Chr. Gotth. 


Johanngeorgenstadt 


Kirchner zu Schneeberg. 


601 


Johanngeorgenstadt. 
Dohna bei Dresden. 




602 


Herger, Chr. Fr. 




603 


Segnitz, Carl Chr. Gottl. 


Dresden 


t 1857 als emer. Bergrath. 


604 


Fuchs, Joh. (Dr. mecL) 
Teubner, Carl Gottl. Günth. 


Mattenzeil in Bayern 


f 1856 als Oberbergrath i. München. 


605 


Ilmenau in Thüringen. 




606 


de Parrage (Officier in Spa- 
nischen Diensten) 


Spanien. 




607 


Hacker 


Ilmenau in Thüringen. 




608 


Mielichhöfer, Matth. (Bergof- 
ficiant) 


Salzburg 


f zu Salzburg. 



16 



242 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


609 


Kendelbacher, Kajetan (Berg- 

officiant) 
Reuter, Ludw. 


Salzburg. 




610 


Freusburg i. d. Graf- 


Bergmeister in Bayern. 






schaft Sayn Alten- 








kirchen 




611 


Wepfer, Fr. 


Königsbron i. Würtem- 
berg 


Bergwerksdirector zu Stuttgart 


612 


Fehr, Carl Wilh. 


Hessen - Darmstadt. 




613 


Vivian, John Henry 


England 


f als Hüttenwerksbesitzer z. Swansea. 


614 


Thomas, Gottl. 


Preussen. 




615 


v. Klöber 


Breslau. 




616 


Pernon, Armard 


Frankreich. 




617 


Mühlbach, Paul 


Bleiberg i. Oberkärnth. 




618 


Kästner, Mich. 

1804. 


Lindenhof in der Ober- 
pfalz. 




619 


Hesse, Carl Gottl. 


Wittenberg 


t 1835 als Stollnyorsteher u. Schicht- 
meister zu Schneeberg. 


620 


Wagner, Carl Aug. 


Johanngeorgenstadt 


t 1860 als Zehntner u. Bergwardeio 
in Johanngeorgenstadt. 


621 


Lingke, Carl Gottfr. 


Freiberg 


f als emer. Caserneninspector. 


622 


Pöppelmann, Carl Ad. Im. 


Dresden. 




623 


Hennig, Chr. Fr. 


Marienberg 


Bergmagazin -Controleur und Stolln- 
schicbtmeister in Marienberg. 


624 


OeUschlägel, Fr. Gotth. 


Eibenstock 


f 1862 als Bergmeister u. Blaufarben 
communfactor zu Schneeberg. 


625 


Kühn, Heinr. Gottl. 


Dresden 


Geheimer Bergrath zu Meiaaen. 


626 


Meissner, Heinr. Ferd. 


Freiberg. 




627 


Helfert, Carl Traug. 


Freiberg 


t 1842 als Zubussbote zu Freiberg. 


628 


Aehnelt, Carl Aug. 


Dresden 


Mechanicus in Neapel. 


629 


v. Charpentier, Hanns 


Frfeiberg 


t 1855 als Salinendirector bei Bei in 
der Schweiz. 


630 


Schalig, Carl Aug. 


Freiberg 


1 1848 als Oberzebntner z. Annaberg. 


631 


Hesse, Eman. Heinr. 


Neugeissing 


f 1827 als Bergmeister zu Zinnwald. 


632 


Brewer, Joh. Paul 


Düsseldorf 


t 1840 als Professor der Mathematik 
zu Dusseldorf. 


633 


Frhr. v. Podmaniczki, Carl 
(Kgl. Ungarisch. Bergrath) 
Sohubarth, Fr. Wilh. 


Ungarn 


f als Magnat in Ungarn. 


634 


Freiberg. 




635 


Geraar, Joh. Ernst 


Glauchau 


1 1853 als Oberbergrath und Professor 
zu Halle. 


636 


Zimmermann, Chr. 


Marburg 


f 1853 als Bergrath zu Clausthal 


637 


Dietrichs, Ferd. 


Pless in Oberschlesien. 




638 


Backs 


Stassfurth in Preussen 


Bergrath zu Kosen. 


639 


Wnttig, J E. C. 


Weissensee LThüringen 


f 1850 als Professor in Berlin. 


640 


Geyser, Andr. Joh. Just. (Dr. 
med.) 


Preussen. 




641 


v. Arnstedt, Fr. Wilh. 


Otzdorf in Sachsen 


Amtshauptmann . 


642 


Bartels, Georg Ernst 


Hannover. 





243 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
re8p. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 




1805. 






643 


Wenk, Bernh. Heinr. Willi. 


Leipzig. 
Freiberg 




644 


Lempe, Fr. Wilh. 


f als Oberbergrath und Professor zu 








Warschau. 


645 


Kabisch, Chr. Gotth. 


Freiberg. 




646 


Koch, Ernst Fr. 


Eisleben. 




647 


Fuchs, Carl Traug. 


Freiberg 


t 1848 als Schicht- und Zechmeister 
zu Freiberg. 


648 


Eggert, Franz Aretin Mor. 


Eisleben 


t als Oberbergrath zu Halle. 


649 


Netto, Fr. Aug. 


Eisleben 


f als Inspector des Messingwerkes 
Niederauerbach. 


650 


Hunger, Fr. Gottl. 


Freiberg 


Münzwardein zu Warschau. 


651 


Haustein, Aug. Fr. 


Raschau in Sachsen 


t 1809. 


652 


Graff, Maxim. 


Freiberg 


f 1854 als Vicebergmeister z. Marien- 
berg. 


653 


öundel, Chr. Gottl. 


Johanngeorgenstadt 


t 1827 als Markscheider und Schicht- 
meister zu Freiberg. 


654 


Kropp, Gottl. Fr. 


Johanngeorgenstadt 


1 1 84 6 als Gegen - und Recessschreiber 
zu Johanngeorgenstadt. 


655 


Heun, George Heinr. 


Teuditz 


Fabrikbesitzer zu Teuditz. 


656 


Frltf. v. Biedermann, G. H. 


Dresden 


f als Amtshauptmann zu Forchheim. 


657 


Röscher, Clem. Aug. Carl 


Friedrichsthal 


t- 


658 


Schmid, Ernst Chr. Heinr. 


Dresden 


t 1849 als Zehntner in Schneeberg. 


659 


Lardy, C. 


Lausanne 


Forstdirector und Professor an der 
Akademie zu Lausanne. 


660 


Schmidt, Fr. 


Darmstadt 


t 1837 als Bergmeister zu Siegen. 


661 


Singer 


Preussen 


emer. Oberbergrath zu Breslau. 


662 


Fuhrmann, Airs. (Markscheider 


Russland 


f pensionirt; war Bergbefehlshaber in 




und Capitain) 




Slatonst. 


663 


Tatarinoff (Berggeschworner 
und Lieutenant; 


Russland 


f 1843 als Bergingenieur- General, 






Oberbergbefehlshaber und Civil- 








gouverneur in Tomsk. 


664 


Bajarkin (Schichtmeister und 
Öeconde - Lieutenant) 


Russland 


f als Steinsalzbeamter zu Hezk. 


665 


v. Veitheim, J. Fr. 


Hannover 


t 1839 als Oberberghauptmann zu 
Berlin. 


666 


v. Engelhardt, Mor. 


Esthland 


t 1842 als Staatsrath und Professor 
in Dorpat. 


667 


v. Tschamer, 0. L. 


Bern 


Strassen - u. Bergbaubeamter für Bern. 


668 


Hassenet, Alexis 
1806- 


Paris. 




669 


Pusch, Georg Gottl. 


Koren in Sachsen 


t 1846 als Bergrath in Warschau. 


670 


Müller, Heinr. Bernh. Gotth. 


Eilenburg bei Leipzig. 
Johanngeorgenstadt 




671 


Siegel, Carl Gottl. 


1 1 81 2 als Nachtbüttenmeister z. Hals- 








brücke bei ^relberg. 


672 


v. Gottschalk, Wilh. Ed. 


Grimma 


emer. Rentbeamter zu Niederlössnitz 
bei Dresden. 


673 


v. Heldreich, Heinr. Alb. 


Bellwitz i. d.Oberlausitz. 





16» 



244 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


674 


v. Heldreich, Mor. Rob. 


Bellwitz i. d.Oberlausitz. 




675 


v. Mandelsloh, Heinr. Mor. 


Eckstedt in Weimar 


f 1835 als Bergcommissionsrath zu 
Freiberg. 


676 


Fischer, Paul Chr. 


Thüringen. 




677 


v. Pannewitz, Fr. 


Schlesien 


Bergrath zu Tarnowitz. 


678 


Münzing, Chr. Fr. 


Württemberg 


f als pens. Bergrath in Carlarube. 


679 


Frhr. v. Grumppenberg, Fr. 


Bayern 


Oberbergrath zu München. 


680 


Knorr, Thom. 


Bayern. 




681 


v. Klass, C. Fr. 


Preussen 


f als Oberbergrath in Weatphalen. 


682 


Schnackeilberg 
Landthaler, Georg 


Preussen. 




683 


Graubündten. 






1807. 






684 


Binder, Ernst Fr. Aug. 


Dresden 


1 1811 als Hüttengehülfe z. Freiberg. 


685 


Teucher, Aug. Siegm. 
Kaden, Joh. Carl Heinr. 
v. Trebra, Hanns Ed. 


Freiberg 


Amtsactuarius. 


686 

687 


Augustusburg 
Schafstädt i. Thüringen. 


f als Bergrath in Polen. 


688 


v. Uechtritz, Ernst Aue. Fr. 
v. Kiesewetter, Ernst Phil. 


Schloss Zschocha. 


i 


689 


Bautzen 


Stiftsverweser zu Radmeritz u. Ritter- 
gutsbesitzer. 


690 


v. Gersdorf, Ludw. Herrn. 


Glossen bei Bautzen. 


691 


Rombauer, Gottfr. 


Ungarn. 




692 


v. Deresengy, Joh. 


Ungarn. 




693 


Vogel, Jos. Georg 
Rode, C. 


Tyrol. 




694 


Dassel im Hildesheim- 








sehen. 






1808. 






695 


Bereit, Joh. Chr. 


Barby. 




696 


Rümmler, Fr. Abr. Traug. 


Hilbersdorf b. Freiberg. 




697 


Körner, Carl Theodor 


Dresden 


1 1813 als Dichter und Adjutant beim 
Lützow'schen Corps. 


698 


Bär, Fr. Gotth. 


Freiberg 


f als Schichtmeister zu Freiberg. 


699 


Schneider, Carl Fr. 


Lauchstädti. Thüringen 


f 1809 als Bergakademist. 


700 


Schmid, Carl Fr. 


Hettstädt. 




701 


Blöde, Gottl. Fr. 


Geyer 


f als Bergbeamter zu Petersburg. 


702 


Beck, Abrah. Gottl. 


Scheibenberg 


f als Flossbau -Commissar zu Frei- 
berg, 
t 1843 als Hüttenmeister auf den 


703 


Oeser, Gottl. Fürchteg. 


Johanngeorgenstadt 








Muldner Hütten bei Freiberg. 


704 


Punkhänel, C. Chr. Traug. 


Johanngeorgenstadt 


t in Böhmen. 


705 


Veriano, Timoteo Alvarez 


Spanien 
Verona 


t als Bergwerksdirector zu Madrid. 


706 


Chierici, Camillo (Professor der 


t in Paris. 




Mineralogie bei der Univers. 








zu Rom) 
Breisig, G^. 






707 


Gaiss in der Schweiz. 




708 


Faber, Wilh. 


Stuttgart 
Cassel. 


f als Bergrath zu Stuttgart. 


709 


Bernstein, Fr. 




710 


Jordan, Carl 


Cassel. 




711 


Fischer, Joh. Carl 


München. 


• 



245 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellang. 


712 


v. Schenk, Fr. 


München 


Gen.-Bergw.-Administr. zu München. 


713 


de Bonard 

1809. 


Frankreich 


f als Insp. divis. des Mines zu Paris. 


714 


Frank, Heinr. 


Merseburg. 




715 


Wildenhayn, Carl Fr. 
Sontag, Wilh. Ed. 


Grosserkmannsdorf 


t zu Colditz, war Vicehüttenmeister. 


716 


Dorfhayn in Sachsen 


f als Vicehüttenmeister. 


717 


Krnmpel, Fr. Wilh. 


Freiberff 
Lichtenbergb.Freiberg. 


Markscheider zu Kielce. 


718 


Hillig, Carl Wilh. 




719 


Knauth, Fr. Gotth. 


Altenberg 


Schichtmeister zu Glashütte. 


720 


Hacke, Chr. Gottl. 


Bayreuth in Bayern 


f als Appellationsrath in Bamberg. 


721 


Jassoy, Pierre Ed. 


Hanau 


f 1830 als Bergbeamter zu*Bieber. 


722 


Stranss, Gottl. Fr. 


Lenzburg imj; Canton 
Argau. 




723 


Bode, Carl Theod. 


Fürstenthum Hanau 


t 1809 als Bergakademist. 


724 


Tomaszewski 

1810. 


Herzogthum Warschau 


Generalbergsecretair in Polen. 


725 


Schindler, Er. Ch. Fr. 


Annaberg 


Advocat. 


726 


v. Klitzing, Mor. Ferd. 
Hertwig, Joh. Carl Traug. 


Artern in Thüringen 


t als freiwilliger Jäger 1813. 


727 


Marienberg 
Friedrichsthal 


emer. Schichtmeister zu Freiberg. 


728 


Röscher, Fr. Chr. Gotth. 


f als Blaufarbenwerka-Director in 








Norwegen. 


729 


Braune, Benj. Fr. 


Freiberg. 




730 


Rammler, Carl Fr. 


Freiberg 


t- 


731 


Holllinder, Chr. Furcht. 


Moyss i. d. Oberlausitz 
w Zwickau. 


f, war Hüttenbeamter in Polen. 


732 


Ferber, Carl Otto 




733 


Sello, Leop. • 


'Mark Brandenburg 


f als geheimer Bergrath und Berg- 
amtsdirector zu Saarbrücken. 


734 


v. Derschan 


Berlin 


f 1849 als Oberbergrath z. Dortmund. 


735 


v. Wallenberg 
Henssler, C. L. 


Schlesien. 




736 


Grossherz. Berg. Sieg. 


Geh. Bergrath und Bergamtsdirector 








zu Siegen. 


737 


Susewind, W. 


Grossherz. Berg. Sieg. 


f als geh. Bergsecretair zu Berlin. 


738 


Krämer, Phil. Heinr. 


Saarbrücken 


Hüttenbesitzer zu St. Ingbert. 


739 


Cramer, Jos. 


Sonderen in Hessen- 
Darmstadt 


f als Hüttenbeamter zu Sayn. 


740 


Brassert 


Schlesien 


Geheimer Bergrath zu Dortmund. 


741 


Möllinghof 

1811. 


Westphalen. 


. 


742 


Wagner, CarlAug. 


Bautzen 


f als Advocat; war Bergschreiber. 


743 


Köttig, Fr. Aug. 


Alaunwerk Schwemsal 


t 1864 als Inspektor der Porzellan- 






in Sachsen 


Manufactür zu Meissen. 


744 


Selbmann, Carl Fr. 


Freiberg 


emer. Inspector der Porzellan -Manu- 
factür zu Meissen. 


745 


Winckler, Kurt Alex. 


Zschopenthal i. Sachsen 


f 1 862 als Hütteninspector z. Pfannen- 
stiel. 



246 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
reap. Vaterland. 


Gegenwärtige oder lotste Stellang. 


746 


Köhler, Ludw. Gust. Ferd. 


Throta bei Halle 


f 1820 als Bergakademie -Inspector 
zu Freiberg. 


747 


Breithaupt, Fr. Aug. 


Probstzella bei Saalfeld 


Oberbergrath und Professor an der 
Bergakademie zu Freiberg. 


748 


Puschmann, Gotth. Benj. 


Schneeberg 


f als Schichtmeister zu St. Michaelis 
bei Freiberg. 


749 


Anshelm, Carl Sam. 


Langenau bei Freiberg 


f als Leihhauscassirer zu Freiberg. 


750 


Mühlenpfordt 


Westphalen 


Maschinendirector zu Clausthal. 


751 


Schwedes 


Westphalen 


Geheimer Bergrath zu Cassel. 


752 


Hessling, Jos. Chr. 


Regensburg 


f 1812 als Bergakademist zu Frei- 
berg. 


753 


Hirzel, Hanns Casp. 
Perlberg, Alb. Wilh. 


Zürich 


1 1851 als Altregierungsrath i. Zürich. 


754 


Trebsdorf i. d. Grafschaft 


f 1843 als Oberbergrath zu Halle. 






Stollberg -Rossle 




755 


v. Itzenplitz, Fr. Jos. 
Reil, Joh. Fr. Julian 


Preussen. 




756 


Giebichenstein i.Preuss. 


Geheimer Bergrath zu Breslau. 


757 


Bückling, Alb. 

1812. 


Rothenburg in Preussen 


f 1830 als Oberbergrath zu Halle 


758 


Schulze, Joh. Carl 


Zwickau 


f als Mühlenbesitzer zu Zeitz. 


759 


Ring, Carl Aug. 


Johanngeorgenstadt 


f 1863 als Schichtmeister zu Johann- 
georgenstadt. 
t 1849 als Gegenschreiber und Berg- 


760 


Zief, Joh. Heinr. 


Schneeberg 








amts -Actuarius zu Freiberg. 


761 


Mehner, Wilh. Heinr. 


Stanau bei Neustadt a. 


KÖnigl. Preussischer Bergmeister auf 






d. Orla 


der Saline Dürrenberg. 


762 


Schneider, Carl Gottl. 


Freiberg 


f als emer. Hüttenmeister in Dres- 
den. 
Lehrer an einer Militairakademie in 


763 


Wellner, Just. 


Alaunwerk Schwemsal 






bei Diiben 


Berlin. 


764 


Z innert, Carl Gotth. 


Altenberg 


+ 1819 als Bergschullehrer und Ober- 
steiger zu Altenberg. 


765 


Wöllner, Carl Gottl. 


Altenberg 


emer. Bergrechnungsrevisor zu Frei- 
berg. 


766' 


Schmid, Xaver (Candidat der 


Tettenacker in Bayern. 




Cameral -Wissenschaft) 






767 


Zerenner, Joh. Jac. 


Rohrbach in Schwarz- 


f als Bergmeister z. Eönitz im Schwarz- 






burg -Rudol Stadt 


burg'schen. 


768 


Venel, Heinr. 


Schweiz 


f zu Lausanne. 


769 


Schnddel, Ed. 


Leipzig 


f als Rittergutsbesitzer. 


770 


Schmidel, Theod. 


Leipzig 


Rittergutsbesitzer zu Zehmen bei Leip- 


771 


Holenia, Franz 


Bleiben* in Kärnthen. 
Schönebeck bei Magde- 


zig. 


772 


Hermann, Carl 








burg. 




773 


v. Dercs6nyii Franz 
Steffens, Wilh. 


Ungarn 


f als Rittergutsbesitzer. 


774 


Neuwied am Rhein 


pens. Hauptmann zu Bertrich. 


'775 


Stammler, Gottfr. 


Grossherzogthum Berg 


Hüttenverwalter zu Grüne bei Iser- 
lohn. 



247 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 




1813. 






776 


Hoffinaim, Carl Heinr., später 
Hoffmann von Waldan 


Würzen 


t als Advocat zu Würzen. 


777 


Marhold, Sara. Gottl. 


Saigerhütte Grünthal in 
Sachsen 


Münz wardein zu Dresden. 


778 


Fisoher, Wilh. 


Würzen 


emer. Bergmeister zu Freiberg; lebt 
in Dresden. 


779 


Köhler, Ad. Mor. 


Freiberg 


Rechnungsführer zu Dresden. 


780 v. Weissenbaeh, Carl Gust 


Dresden 


f 1846 als geheimer Regierungsrath. 


1 Adelb. 






781 Lange, Carl Aug. 


Annaberg 


t 1842 als Bergwardein zu Annaberg. 


782 


Graf v. Holtzendorff, Ludw. 


Thürmsdorf bei König- 


f 1858 als Bergrath zu Oberschlema 




Eug. 


stein 


in Sachsen. 


783 


Frhr. v. Manteuffel, E. Rud. 


Canig bei Guben 


t 1854 als Oberhütten Verwalter zu 
Freiberg. 


784 


Geyger, George 


Assenheim i. d. Wetterau 


Geheimer Finanzrath z. Theodorshalle 
bei Kreuznach. 


785 


Wagner, Joh. Bapt. 
1814. 


Bayern 


K. Bayer. Generaladministr. emer. 


786 


Hüller, Ed. Gust. 


Marienberg 


t 1865 als emer. Hüttenmeister zu 
Freiberg. 


787 


Kunze, Heinr. Hyron. 


Schneeberg 


t 1846 als Obersteiger und Knapp- 
schaftsältester zu Schneeberg. 


788 


Leschner, Chr. Fr. 


Oelzschau b. Mühlberg 


t 1860 als emer. Obermarkscheider 
in Freiberg. 


789 


George, Carl 


Lauchhammer b. Mük- 
kenberg 


Factor des Eisenwerkes Gröditz. 


790 


Döring, Carl Heinr. 


Leipzig 

Flöha bei Chemnitz 


f 1863 als Kunstmeister zu Freiberg. 


791 


Schippan, Ad. Lebr. 


f als pens. Stadtbauschreiber u. Geo- 








meter zu Freiberg. 


792 


V. Metsoll, Heinr. Fr. Aug. 


Tharand 


Chausseeinspector zu Leipzig. 


793 


Hugo, Chr. Fr. 


Mahlberg in Baden 


t. 


794 


Thürnagel 

1815. 


Berlin 


Geheimer Oberbergrath z. Tarnowitz. 


795 


Bauer, Chr. Fr. 


Oberschlema i. Sachsen 


f 1856 als Farbenmeister z. Pfannen- 
stiel, 
emer. Vicebergmeister in Dresden. 


796 


Becker, Ernst Ad. 


Dresden 


797 


Grützner, Carl Aug. 


Freiberg 


emer. Hüttenschreiber in Dresden. 


798 


Lindig, Ernst Fr. 


Grosskamsdorf i. Thür. 


f als Königl. Preuss. Bergeleve. 


799 


Uhligi Ad. Gottl. 


Auligk im Stifte Naum- 
burg -Zeitz 


f als Hüttenmeister in Sangerhausen. 


800 


Dörell, Georg Ludw. Wilh. 


Claussthal 


f als Berggeschworner zu Claussthal. 


801 


Gemeiner, Henri 


Schönau bei Kron- 


Eisenhüttenwerksbesitzer. 




• 


Weis8enburg i.Unter- 
Elsass 




802 


Kopf, Mich. 


Bayern 


t als Königl. Bayer. Bergbeamter. 



248 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwartige oder letste Stellung. 


803 


Knorr, Wilh. 


Bayern 


f 1835 als Salineninspector z. Berchtes- 
gaden. 


804 


v. Krolikiewicz, Marc. 
1816. 


Panki in Polen 


f als Berghauptmann in Polen. 


805 


Schiefer, Fr. Wilh. 


Annaberg 


Bergrath und Hauptbergcauirer zu 
Freiberg. 

t 1861 als Oberbergrath zu Frei- 
berg. 

f 1864 als Kais. Oesterr. Bergbeamter 


806 


Schutz, Carl Gust 


Annaberg 


807 


Kabisch, Eug. Bud. 


Schneeberg 








in Steyermark. 


808 


Löbel, Carl Traug. 


Altenberg 


f 1832 als Berggeschworner zu 

Geyer. 
Bergfactor zu Schneeberg. 


809 


Scheidhaner, Traug. 


Schneeberg 

Mylau bei Reichenbach 


810 


Strödel, Aug. Fr. 


f als Markscheider und Schichtmeister 






im Voigtlande 
Krummennennersdorf 


zu Annaberg. 


811 


Hennig, Jos. Gotü. 








in Sachsen. 




812 


Weigel, Carl 


Dresden 


f als Eisenwerksbesitzer bei Ober- 
wiesenthal in Sachsen. 


813 


Vogel, Gust. 


Friedrichsthal bei Wil- 
denfels in Sachsen. 




814 


Lesohner, Carl Aug. 


Oelzschau b. Mühlberg 


Hüttenmeister zu Freiberg. 


815 


Vogel, Sam. Wilh. 


Schmiedeberg bei Ma- 
rienberg 


f als Bergbeamter in Amerika. 


816 


Mehner, Carl Aug. 
Schmidt, Carl Wilh. 


Freiberg 


f in Ungarn. 


817 


Schneeberg 


emer. Schichtmeister u. Markscheider 








zu Schneeberg. 


818 


Bergmann, Ernst Heinr. 


Augustusburg 


1 1817 als Bergakademist. 


819 


Prhr. v. Seckendorff, Wilh. 


Dresden 


Bergbeamter im Herzogthum Braun- 




Carl Adam 




schweig. 


820 


Siegmann, Fr. Wilh. 


Leipzig 


Oberst a. D. zu Dresden. 


821 


v. Schwartzbaoh, Wilh. Keck 


Ukendorf 


f als Hauptmann und Schulamtmann 
in Meissen. 


822 


Graf Lubiensky, Jos. 


Warschau 


f als Gutsbesitzer in Polen. 


823 


Stierlin 


Schaffhausen 


in Schaffhausen. 


824 


Graf v. Seckendorf , Carl 


Kölzen bei Lützen 


emer. Oberbergrath zu Halle. 


825 


Graf v. Häsler, Alex. Aug. 


Schlesien 


Königlich Preussischer Cavallerie- 
Officier. 


826 


v. Thielau, Wilh. Erdm. Flor. 


Sickta b. Braunschweig 


f 1865 als Bergwerksdirectori. Braun- 
schweig. 


827 


v. Waitz, C. 


Hessen 


Rittergutsbesitzer zu Cassel. 


828 


Mensurati, Georg 
Naumann, Carl Fr. 


Pekau in Steyermark. 




829 


Dresden 


Geheimer Bergrath und Professor in 


830 


Monteiro, Joao Antonio 


Madeira. 


Leipzig. 


831 


Oliveira e Soiza, Paulino de 


Rio de Janeiro 


War Professor in Coimbra. 




Nola 




• 


832 


Eeich, Ferd. 


Bernburg 


Oberbergrath und Bergakademie - 
Inspector zu Freiberg. 



249 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 




1817. 






833 


Helmert. Joh. Aug. 


Freiberg 


t 1852 als Gewerkenprobirer zu Frei- 
berg, 
f in Amerika. 


834 


Laass, Fr. Aug. 


Hammerwerk Breiten- 






hof in Sachsen 




835 


Plattner, Carl Fr. 


Kleinwaltersdorf b.Frei- 


t 1858 als Bergrath und Professor an 






berg 


der Bergakademie zu Freiberg. 


836 


Gerber, Ant. 


Schneeberg 


t 1649 als Schichtmeister zu Schnee- 
berg. 


837 


Nötzold, Joh. Gottl. 


Schlema in Sachsen 


t 1855 als Gewerkenprobirer zu Frei- 
berg. 


838 


Zeller, Chr. Lebr. 


Freiberg 


f als emer. Blaufarbencommunfactor 
und Kobalt -Inspector. 


839 


Laukner, Ed. 


Freiberg 


Hüttenbeamter in Mexiko. 


840 


Seidel, Carl Fr. 


Freiberg 


Spinnereifactor zu Wingendorf. 


841 


Pranke, Gust Ad. 


Freiberg 


emer. Stollnfactor zu Freiberg. 


842 


Kransse, Joh. Ehrenr. 


Aue in Sachsen. 




843 


Kabisch, Otto Ed. 


Schneeberg 


f 1850 als Schichtmeister zu Schnee- 
berg, 
t 1819 auf der Reise nach Amerika. 


844 


Winckler, Herrm. 


Zschopenthal i. Sachsen 


845 


Gläser, Heinr. Qust. 


Marienberg 


emer. Hüttenwardein zu Freiberg. 


846 


Ran, Carl Aug. 
Grimm, Joh. Aug. 


Johanngeorgenstadt 


Kohlenwerksfactor in Dresden. 


847 


Johanngeorgenstadt 


1 1826 als Berggeschworner z. Johann- 








georgenstadt. 


848 


Hunger, Ernst Jul. 


Plauen 


f 1864 als Schichtmeister z. Johann- 
georgenstadt. 


849 


Wenzel, Joh. Gottl. 


Schneeberg 


t 1857 als Schichtmeister zu Schnee- 
berg, 
f 1836 in Freiberg als Berg- und 


850 


Preiesleben, C. F. Gottl. 


Freiberg 








Gegenschreiber zu Schneeberg. 


851 


Gemeiner, Fr. 


Schönau bei Kron- 
weissenburg. 




852 


Sietze, Ludw. 


Marienwerder in West- 
Preussen 


t 1830 in Mexiko. 


853 


Kerekes, Franz 


Debreczin i. O.-Ungarn 


Professor zu Debreczin. 


854 


Enler, Carl 


Altenkirchen bei Zwei- 


f 1834 als Markscheider zu Kaisers- 






brücken 


lautern. 


855 


v. Arnim, G. Heinr. W. 


Planitz bei Zwickau 


f als Kammerherr und Besitzer von 
Planitz. 


856 


Stumm, Carl Fr. 


Saarbrücken 


f 1848 als Hütten Werksbesitzer bei 
Saarbrücken. 


857 


Corner, Carl Sam. 


Dresden 


f als Mechanicus zu Freiberg. 


858 


V. d. Becke, Beruh. 


Tieken bei Iserlohn. 




859 


v. d. Becke, Heinr. 


Tieken bei Iserlohn. 




860 


Haidinger, Wilh., später nobi- 

litirt 
Sack, Aug. 


Wien 


Hofrath zu Wien. 


861 


Magdeburg 


Privatgelehrter zu Halle. 


862 


Frhr. v. Czettritz, Hrm. 


Dresden 


Königl. Preuss. Officier. 


863 


Kaden, Ernst Leop. 


Augustusburg 


f als Bergmeister in Polen. 



250 



Nr. 



Familienname, Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



Gegenwartige oder lotste Stellang. 



864 
865 
866 
867 
868 
869 

870 

871 

872 
873 

874 
875 
876 
877 
878 
879 
880 

881 

882 

883 
884 
885 
886 
887 
888 



889 
890 

891 
892 
893 

894 

895 

896 

897 



1818. 

Wolf, Carl Gust. 

Tittel, Heinr. Ed. 

Halm, Joh. Mich. (Sappeur) 

Kröner, Ad. Fr. 

Rammler, C. Aug. Wilh. 

Nestler, Em. Gottl. 

Glüher, Chr. Gottfr. 
v. Bärenstein, Horst 

Zier, Carl Aug. 
Ginanth, A. 

Löwel, Fr. Chr. 

v. Stumm, Wilh. 

Zachariä, Theod. 

Müller, G. 

Kagell, J. D. (Münzprobirer) 

Stämmler 

Overbeck, Joh. Leop. 

Pringle, J. W. 

Könlein, Aug. Fr. Georg 

Fiedler, Carl Gust. 
Bückling 

Betzold, Aug. Phil. 
Weberling, Louis 
Meyer, Joh. Gottfr. 
Caspari, Paul 

1819. 

Stiller, Heinr. Ad. 
Naumann, Const 

Oehler, Carl Wilh. 
Fischer, Gust. Theod. 
Kind, Chr. Gotth. 

Wellner, Fr. Gust. 

Lindner, Fr. Mor. 

ffittelbaoh, Joh. Wilh. 

Behr, Fr. Aug. Ehrenr. 
Brendel, Chr. Aug. 



Johanngeorgenstadt 
Planitz bei Zwickau 
Potschappel * 
Freiberg 

Hübersdorf b. Freiberg. 
Zinnwald in Sachsen 

Neustädtel in Sachsen 

Zweizschen bei Alten- 
burg 

Schneeberg 

Winnweiler in Rhein- 
bayern 

Saalfeld. 

Mannheim 

Hoya i. Bernburgischen 

Berlin 

Petersburg 

Grafschaft Mark 

Altena in der Graf- 
schaft Mark 

Schottland 

Heidenheim in Bayern 

Bautzen 

Preussen 

Bayern 

Würtemberg 

Badenweiler in Baden. 

Graubündten. 



Dresden 
Dresden 

Dippoldiswalde 

Freiberg 

Linda in Sachsen 

Saigerhütte Grünthal in 

Sachsen 
Freiberg 

Johanngeorgenstadt 

Altenberg 
Stollberg am Harz 



t 1842 als Factor zu Oberhohndorf. 
t 1864. War Zehntner zu Zwickau, 
emer. Kalkwerksfactor zu Lengefeld. 

t- 

Bergverwalter auf Himmelsfurst bei 
Freiberg. 

t. 

Rammerherr u. Gutsbesitzer b. Alten- 
burg, 
f als Obersteiger zu Schneeberg. 
Hüttenwerksbesitzer zu Winnweiler. 



t 1832 als Hütten werksbesitzer. 
Bergrath zu Holzappel. 
Oberbergrath zu Halle. 
Kais. Russ. Markscheider. 
Factor der Sandwiger Eisenhütte, 
f zu Altena. 

Capitain der Artillerie. 

War Bergbeamter zu Uznach in der 

Schweiz, 
f als Bergcommissär zu Dresden, 
t 1841 als Kgl. Preuss. Bergassessor. 
Eisen Werksbesitzer bei Aalen, 
emer. Hüttenbeamter in Würtemberg. 



f 1855 als Oberbergrath zu Freiberg. 

t 1852 als Professor an der Berg- 
akademie zu Freiberg. 

Bergschreiber zu Schwarzenberg. 

f 1861 als Münzmeister zu Dresden. 

t 1865 als Schichtmeister und prädic. 
Obereinfahrer zu Freiberg. 

Oberhüttenvorsteher zu Freiberg. 

t 1859 als Schichtmeister zu Sieben - 

lehn. 
Cassirer bei den Steinkohlenwerken 

zu Zaukerode. 
t 1864 als Schichtmeisterz. Freiberg, 
t 1855 als Hüttenprobirer an den 

Muldner Schmelzhütten. 



251 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder lotste Stellang. 


899 


Alex, Joh. Gotü. 


Lindenau 


t 1849 als Gräfl. Eins. Oberhütten- 
meister zu Dresden. 


900 


Escher, Joh. Ad. 


.Zschopenthal i. Sachsen 


emer. Farbenmeister in Schneeberg. 


901 


Thieme, Ernst Mor. 


Freiberg 


t 


902 


Simon, Carl Gust. 


Dresden 


Gerich tsdirector u. Advocat z. Dresden . 


903 


Vehse, Carl Ed. (Dr. iur.) 
v. Weissenbach, C. Ad. H. 


Freiberg 


Schriftsteller zu Freiberg. 


904 


Dresden 


Geheimer Rath zu Dresden. 


905 


Engel, C. 


Grossherzogth. Baden. 




906 


v. Kölichen, Ernst Herrm. 


Kittlitztreben b. Bunz- 
lau in Schlesien. 


. 


907 


Rudolphi, Franz 


Magdeburg. 




908 


Vollhann (Königl. Bayerscher 
Artillerie - Lieutenant) 


Bayern 


t- 


909 


Köhler, Veit Ullr. 


Beierfeld in Sachsen 


Advocat zu Schwarzenberg. 


910 


Köhler, Chr. Fr. 


Beierfeld in Sachsen 


auf dem Arsenikwerk zu Beierfeld. 


911 


Clans, Ernst Ad. 


Kohlsdorf bei Dresden 


t als Steinkohlenwerksbesitzer bei 
Dresden. 


912 


v. Laroche, Hellmuth 


Preussen 


1 1836 als Oberbergrath z. Dortmund 


913 


v. Pförtner, C. Fr. Wilh. 


Döringen bei Freistadt 


f in Amerika. 


914 


v. Kummer, Ludw. 


Preussen 


Oberbergrath zu Breslau. 


915 


Bennecke, Enno 


Emden in Ostfriesland 


f als Bergamtsass. zu Harzgerode. 


916 


v. Mühlen, Ernst Heinr. 


Spremberg 
Heilbronn am Neckar 


in Polen. 


917 


ScMbler (Königl. Würtemb. 


Bergrath zu Stuttgart. 




Artillerie- Lieutenant) 






918 


Graf v. d. Schulenburg Wolfs- 
burg, L. Aug. Hans 


Preussen. 




919 


Keating, Wilh. Heinr. 
1820. 


Philadelphia. 




920 


Bothe, Carl Ed. 


Berthelsdorf b. Freiberg 


f als Maler in Nord -Amerika. 


921 


Graff, Traug. Fr. 


Freiberg 


t 1861 als Berggeschworner zu Frei- 
berg. 


922 


Steeger, Ferd. Heinr. 


Fürth bei Chemnitz 


Markscheider zu Freiberg. 


923 


Heuchler, Ed. 


Freiberg 


Professor an der Bergakademie zu 
Freiberg. 


924 


Gebhardt, Fr. Wilh. 


Schneeberg 


f 1856 als Obersteiger zu Schneeberg. 


925 


Tietz, Fr. Aug. 


Dresden 


t- 


926 


Hamann, Chr. Aug. Paul. 


Dresden 


Hüttenwardein zu Freiberg. 


927 


Lingke, Carl Wilh. 


Freiberg 


f 1859 alsOberhüttenamts-Registrator 
zu Freiberg. 


928 


Hoflinann, Carl Wolfg. 


Marienberg 


Rohlenwerksdirector a. D. zu Maria- 
schein bei Teplitz. 


929 


Pilz, Gust. Fr. 


Schneeberg 


f 1863 als emer. Markscheider in 
Dresden. 


930 


Scheidhauer, Jul. Wilh. 


Schneeberg 


f 1823 als Bergakademist. 


931 


Mehlhorn, Chr. Gotth. 


Unterblauenthal i. Sach- 




932 


V. Weiss, Carl Heinr. 


sen. 
Freiberg 


t 1823 als Bergakademist. 


933 


Hering, Rud. 


Schandau 


Bergrath und Factor zu Grünthal. 


934 


Wagner, Sam. Gotth. 


Freiberg 


emer. Schrotgiess. -Verw. z. Freiberg. 



252 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


, Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


935 


Hering, Fr. Wilh. 
v. Heldreich, Ed. 


Zwickau 


f als Stadtrath zu Zwickau. 


936 


Pegau in Sachsen. 




937 


Jndersleben, Chr. Fr. (Schicht- 
meister) 


Kosen bei Naumburg 


t als Baumeister zu Kosen. 


938 


Schmidt, A. Fr. 


Weimar 


t zu Bissens: im Ural. 


939 


Jacobi, Aug. 


Sterkeroda bei Mühl- 
heim an der Ruhr 


f zu Stackradt. 


940 


Frhr. v. Roll, Franz 


Solothurn i. d. Schweiz 


War Director der Roll'schen Eisen- 
werke zu Gerlafingen. 


941 


v. Gerolt 


Bonn 


Königl. Preuss. Ministerresident in 
Washington. 


942 


Merz, Theod. 


Heilbronn 


Kaufmann zu Heilbronn. 


943 


Pansch, Fr. Phil. Chr. 


Klettighammer bei Lo- 


t 1825. 






benstein 




944 


v. Bnttlar, Rud. 


Cassel 


Kammerherr u Gutsbesitzer b. Fritzlar. 


945 


Tantscher, C. W. 


Sangerhausen 


f 1864 als Oberbergrath in Breslau. 


946 


Bäntsch, Aug. Ludw. Fr. 
Pocke, Carl Fr. Wilh. 


Güsten in Anh.-Cöthen. 




947 


Preussen 


Lehrer. 


948 


Knittel, Wilh. 


Heidelberg 


1 1835 als Bergmeister i. Münsterthal. 


949 


Brand, Wilh. 


Ilmenau. 




950 


Beckum, Bernh. 
1821. 


Mannheim am Rhein. 




951 


Müller, Mor. Liebeg. 


Oberneuschönberg 


Hüttenrendant auf den Muldner Hütten 
bei Freiberg. 


952 


Köttig, Ad. Ferd. 


Schwemsal in Sachsen 


Bergmeiater zu Bilin. 


953 


Gätzsohmann, Mor. Ferd. 


Leipzig 


Bergrath und Professor an der Berg- 
akademie zu Freiberg. 


954 


Jacobi, Otto Fr. Ferd. 


Schneeberg 


Bergfactor zu Schneeberg. 


955 


Seeliger, Carl Heinr. 


Freiberg 


emer. Waagemeister zu Freiberg. 


956 


Köhler, Rud. Theod. Herrm. 


Trotha 


Eisenbahn -Oberingenieur z. München. 


957 


Neubert, Chr. Fr. 


Geyer 


f 1864 als Hüttenverwalter zu Burgk. 


958 


Wöllner, Carl Traug. 


Glashütte in Sachsen 


f in Cincinnati. 


959 


Feind, Carl Wilh. 


Dresden 


Mechanicus zu Dresden. 


960 


Sohmiedel, Carl Fr. 


Bärenstein b. Annaberg 


Bergrath u. Bergmeister z. Zaukerode. 


961 


Weineck, Fr. Carl 


Grossheringen 


f in Amerika. 


962 


Pilz, Fr. Aug. Herrm. 


Schneeberg 


f als Obersteiger zu Schneeberg. 


963 


v. Promberg, Jul. Bernh. 


Radeberg 


Bergrath u. Bergmeister z. Schwarzen- 
berg. 


964 


Richter, Esaias Jul. 


Freiberg 


f 1837 als Bergmagazinverwalter zu 
Freiberg. 


965 


Beyrich, Fr. Aug. 


Freiberg 


t 1862 als Obersteiger der Martel- 
bacher Rösche bei Freiberg. 


966 


Strassyl, Joh. 


Ustrom. 




967 


Schob, Gust 


Zeitz. 




968 


Lipski, Hyacinth 
Martins, Fr. 


Kielce in Polen. 




969 


Preussen 


Justizrath in Berlin. 


970 


Klette, Carl Jul. 


Potschappel b. Dresden 


Gutsbesitzer z. Pretschendorf b. Frei- 
berg. 


971 


v. Bosse, Dudo 


Lauban. 





253 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


972 


Burkart, J. 


Bonn 


War lange in Mexiko. Geh. Ober- 
bergrath in Bonn. 


973 


Choulant, Ant. (Pharmaceut) 


Dresden 


f 1827 als Ark anist in Meissen. 


974 


Caspari. Otto Paul 
Hiz, Joh. 


Graubündten. 




975 


Graubündten 


Kupferwerksbesitzer am Obersee in 








Nord -Amerika. 


976 


Langsdorf, Gust. Wilh. 
Graf v. Schweinitz 


Heidelberg 


f als Professor zu Mannheim. 


977 


Preussen 


Berghauptmann a. D. zu Clausthal. 


978 


v. Gienanth, Friedrich 
1822. 


Kaiserslautern 


Hüttenwerksbesitzer in der Rheinpfalz. 


979 


Frlir. v. Beust, Fr. Const. 


Dresden 


Oberberghauptmann zu Freiberg. 


980 


Freiesleben, Joh. W. Otto 


Eisleben 


Geheimer Finanzrath zu Dresden. 


981 


Weisbach, Jul. Ludw. 


Mittelschmiedeberg in 


Bergrath und Professor an der Berg- 






Sachsen 


akademie zu Freiberg. 


982 


Lange, Fr. Wilh. 


Falkenau in Sachsen 


Rentbeamter zu Radeberg. 


983 


Tröger, Theod. WiU. 


Johanngeorgenstadt 
Grüneburg b. Freiberg 


Berggeschworner zu Schwarzenberg. 


984 


Heym, Fr. Mor. 


f 1861 als Cassirer bei dem Kupfer- 








hammer zu Grünthal. 


985 


Richter, Gust. Fr. 


Leipzig 


War Administr. der Mineraliennieder- 
lage zu Freiberg, f in Pirna. 


986 


Kleeditz, Heinr. 


Görlitz 


f als Advocat in Stollberg. 


987 


Lehmann, Jul. Ag. 


Reichenbach i. Voigtl. 


Kohlen werksdirector zu Dresden. 


988 


Trantscholdt, Ed. H. Th. 


Lauchhammer bei 


Director der Gräfl. Einsiedeischen 






Mückenberg 


Eisenwerke. 


98Ü 


Baohmann, Heinr. M. Aug. 


Dresden 


f in Dresden. 


990 


v. Golssenau, G. L. W. Vieth 


Zwickau 


t. 


991 


V. Watzdorf, Carl Herrm. 


Dresden 


t- 


992 


Eersten, Carl Mor. 


Zöblitz 


f 1850 als emer. Professor der Berg- 
akademie zu Freiberg. 


993 


Ackermann, Mor. 


Dorpat. 




994 


Graf v. Holtzendorf, Chr. G. 


Zeitz 


Amtshauptmann . 


995 


Vogelgesang, Mor. 


Freiberg 


f als Hüttenmeister in Potschappel. 


996 


Lattermann, Rob. 


Morgenröthe in Sachs. 


Fabrikbesitzer zn Dohlen. 


997 


Breslau, Carl 


Rothenburg a. d. Saale 


f als Bauinspector in Schlesien. 


998 


v. Knappe, Mor. 
Koch, Fr. 


Breslau 


Königl. Preuss. Officier. 


999 


Ortenberg in Hessen- 








Darmstadt. 




1000 


v. Warnsdorff, Ernst R. 


Waldau i. d. Ob.-Lausitz 


Oberbergrath zu Freiberg. 


1001 


Schönberg, Aug. 


Olbernhau 


f als Rittergutsbesitzer zu Kröppen- 

dorf. 
f 1836 als Obereinfahrer z. Commern. 


1002 


Becher, Fr. Wilh. 


Preussen 


1003 


v. Brand, Ad. Ed. 


Preussen. 




1004 


Weishaupt, Alfr. 
1823. 


Bayern 


Salineninspector zu Reichenhall. 


1005 


Bautzmann, Mör. Christi. 


Zwickau 


War Schichtmeister zu Annaberg, 
t 1864. 


1006 


Neuendorf, Fr. Wilh. 


Freiberg 


f als Schichtmeister zu Freiberg. 



254 











Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


1007 


Voss, Ant. 


Leipzig 


War Bergmeister in Johanngeorgen- 
stadt. Starb in Amerika« 


1008 


Clanssnitzer, Fr. Aug. 


Freiberg 


1 1831 als Schichtmeister z. Annaberg. 


1009 


Frhr. v. Wagner, Otto 


Dresden 


1 1865 als Hüttenrendant z. Freiberg. 


1010 


Weber, Thom. Fr. 


Freiberg 


Oberhüttenamtsassessor zu Freiberg. 


1011 


v. Feilitzsch, Fr. C. Chr. 


Pabstleithen imVoigtl. 


Rittergutsbesitzer bei Naumburg. 


1012 


Sohönherr, Carl Aug. 


Geyer 


Factor zu Zwickau. 


1013 


Nicolai, Carl Aug. 


Lang'enau in Sachsen 


f 1840 als Markscheider und Schicht- 
meister zu Annaberg. 


1014 


Weiner, Mor. Theod. 


Krummenhennersdorf 

bei Freiberg 
St. Michaelis T>ei Frei- 


f. War Waagemeister in Freiberg. 


1015 


Papf, Carl Gottl. 


f als Lehrer der Arbeitsschule zu 






berg 


Freiberg. 


1016 


Günther, Otto Biederm. 


Schandau 


Baumeister in Dresden. 


1017 


UMig, Chr. Traug. 


Stöhna 


f. 


1018 


Hänzschel, Herrm. 


Hohenstein b. Stolpen 


f als Kunstwieseningenieur. 


1019 


Richter, Cuno 


Freiberg 


f 1845 als Vice -Hüttenmeister an 
den Muldner Hütten bei Freiberg. 


1020 


Puschmann, Joh. Heinr. . 


Schneeberg 


Obersteiger bei Zittau. 


1021 


Baner, Ernst Ed. 


Freiberg 


Viceobereinfahrer zu Freiberg. 


1022 


Schneider, Joh. 


Freiberg. 




1023 


May, Clem. 


Oederan 


Ober -Chausseewärter zu Saida. 


1024 


Andr6e, Alb. Aug. 


Spechtshausen bei Tha- 

rand 
Erla in Sachsen 


Bergdirector zu Witkowitz in Mähren. 


1025 


Weniger, Carl Aug. 


Eisenhüttenbeamter in Oesterreich. 


1026 


Leschke, Chr. Aug. 


Dresden. 




1027 


Philipp, Ernst 


Nossen 


Mühlenbesitzer bei Nossen. 


1028 


v. Jagemann, Fr. 


Obermitweida i. Sachs. 




1029 


Bürger, Eugen 


Thiemitz bei Stehen 


Hammerwerksbesitzer bei Hof. 


1030 


Moliöre 


Preussen 


t 1848 zu Berlin. 


1031 


Leo, Wilhelm 


Rudolstadt 


War Bergmeister zu Könitz. 


1032 


Temme, Aug. Carl 


? 




1033 


Loosse, Fr. Aug. 


Leubsdorf in Sachsen. 




1034 


Keerl, Wilh. Fr. 


Anspach in Bayern 


Assessor der Salin enadmin. z. München. 


1035 


Graf v. Beroldingen, Paul 


Elwangen 


Bergamteassessor , Gutsbesitzer am 
Bodensee. 


1036 


v. Colson, Carl 


Btickeburg. 




1037 


Glyckherr, Franz 


Carlsruhe 


t 1847. 


1038 


Jnng, Wilh. 

1824. 


Musen bei Siegen 


Oberbergrath zu Bonn. 


1039 


Hoffmann, Carl Hob. 
Lohse, Chr. Fr. 


Marienberg 


1 1850 als Bergmeister z. Harzgerode. 


1040 


Halsbrücke b. Freiberg 


t 1864 als Hüttenmeister zu Ober- 








schlema. 


1041 


Lattennann, Herrm. 


Morgenröthe i. Sachsen 
Freiberg 


Hammerwerksbesitzer z. Morgenröthe. 


1042 


Bauermeister, Gotth. Ed. 


War Hüttenbeamter ; jetzt Kohlen- 








Agent zu Zwickau. 


1043 


Lippmann, Jul. Magn. 
Weber, Joh. Aug. 


Nossen 


Berggeschworner zu Schwarzenberg. 


1044 


Kalbitz. 




1045 


Wnnderwald, Gottl. H. 


Freiberg 


f in Costa Rica in Mittel- Amerika. 



255 



Familienname | Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



Gegenwärtige oder letzte Stellung. 



Strassburger, Carl Aug. 
v. Burchardi, Fr. 

Aster* Heinr. Aug. 
Lindig, Ernst Wilh. 

Böhme, Jul. Benno 
Hanstein, Rbb. Em. 

Rohling, Heinr. Ed. 

Granbe, Carl Fr. Ludwig 

Gundelfinger, Rud. Alb. 
Uhlig, Fr. Hartm. 

Mfiller, Fr. Aug. 
Meyer k Ed. 
Spiess, Chr. Ed. 
Kersten, Ernst Fr. Aug. 
Beyer, Ferd. 
Pranke, Traug. 

Weinhold, Carl Gottfr. 
Kober, Fr. 
Ziervogel, Wilh. 
Hölzer, Carl 
Dittrich.Fr. Wilh. 
Gotzel, Fr. Mor. Andr. 
Loretz, Wilh. 
Primavesi, H. Jos. 
Wirz, Franz 
Steiner, Carl Aug. 

1825. 

Köhler, Carl Gottl. 
Henbner, C. Heinr. Leonh. 
Pilz, Ernst Ed. 
Pilz, Ludw. Mor. 

Hanpt, Theod. 
Brannsdorf , Carl Jul. 

Braunsdorf, Bernh. C. L. 
Spörke, Gotth. Fr. 

Hemnann, Reim. 
Prhr. v. Priesen. Rieh. 
Schaff, Georg Tneod. 
Böhmer, Carl Jul. 



Freiberg 

Altenhayn in Sachsen 

Freiberg 

Zaukerode bei Dresden 

Johanngeorgenstadt 
BeyerfeTd in Sachsen 

Schneeberg 

Johanngeorgenstadt 

Altenberg 

Brand bei Freiberg 

Beigern. 

Skeuditz bei Leipzig 

Dresden 

Zöblitz 

Freiberg. 

Augustusburg 

Freiberg. 

Wildenborn bei Zeitz. 
Sangerhausen 
Remptendorf b. Schleiz 
Burgkhammer i. Reuss 
Altstadt in Weimar. 
Oberhof in Nässau 
Münster in Westphalen. 
St Goar am Rhein. 
Weimar 



Herrmannsdorf i. Sachs. 
Auerbach in Sachsen 
Halsbrücke b. Freiberg 
Halsbrücke b. Freiberg 

Freiberg 
Dresden 

Dresden 
Niederbobritzsch in 

Sachsen 
Artern in Thüringen. 
Thürm8dorf i. Sachsen 
Dresden 
Freiberg 



Hüttenmeister zu Pfannenstiel. 

Gutsbesitzer zu Hermsdorf bei König- 
stein, starb 1865. 

f als Bergakademist. 

f 1845 als Bergverwalter bei den 
Steinkohlen werken zu Zaukerode. 

emer. Bergamtsactuar zu Freiberg. 

f als Arsenik -Hüttenmeister zu 
Freiberg. 

Knappschaftsältester und Obersteiger 
zu Schneeberg. 

Arsenikwerksbesitzer u. Vorsitzender 
des Reyierausschusses z. Freiberg. 

t 1827 als Bergakademist. 

f 1839 als Ausbeut- und Zubussbote 
der Freiberger Bergamtsrevier. 

Geheimer Ministerialrath zu Schwerin. 

Mühlenbesitzer. 

Advocat zu Dresden. 

f als Professor der polytechnischen 
Schule zu Hannover. 



Hüttenmeister a. D. zu Hettstädt. 
f als Bergmeister zu Lobenstein. 
Hüttenmeister. 

Grubenbes. im Herzogthum Nassau. 



f als Bauinspector zu Weimar. 



Bergfactor zu Plauen. 
Bergverwalter zu Freiberg. 
Bergverwalter zu St. Michaelis bei 

Freiberg. 
Bergrath zu Florenz. 
Oberkunstmstr. und Bergamtsassessor 

zu Freiberg. 
Bergmeister zu Freiberg, 
f als Ober-Chausseewärter in Nossen. 



Staats-Minister zu Dresden. 
Eisenbahn- Beamter zu Zwickau. 
Hüttenmeister zu Pfannenstiel. 



256 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellang. 


1084 


Bichter, Carl Fr. Br. 


Freiberg 


t- 


1085 


Leschner, Jul. 


Freiberg 


f als Alaunwerksbes. i. Fichtelgebirge. 


1086 


Schlimpert, Fr. Wilh. 


Freiberg 


t. 


1087 


Scheidhauer, Herrm. 


Schneeberg. 


Hüttenmeister zu Oberschlema. 


1088 


Jöhler, Gottl. Wilh. 


Grossschirma bei Frei- 
berg. 




1089 


Liebscher, Gottl. Fr. 


Freiberg 


f als Waagemeister zu Freiberg. 


1090 


Hahn, Joh. Chr. 


Johanngeorgenstadt 


War Obersteiger. Starb als Cafetier 
zu Freiberg. 


1091 


Buchwald, C. Chr. Benj. 


Marienberg 


War Mineralienniederlags-Administr. 
Starb zu Freiberg. 


1092 


Albrecht, Gust. Fr. 


Klein- Rückers walde in 


Herzogl. Meining. Bergcommiasar. 






Sachsen 


War in Finnland. 


1093 


Lesch, Chr. Aug. 


Grossschirma bei Frei- 
berg 


f als Landwirth. 


1094 


Bernhardt, Jul. Benj. 


Freiberg 


f als Akademist. 


1095 


Bernhardt, Gust. Theod. 


Dresden. 




1096 


v. Feilitzsch, Gust 


Treuen 


Gutsbesitzer in Bayern. 


1097 


Echtermeyer, Herrm. Ed. 


Saalfeld 


t 1831 als Geschworner zu Blansko. 


1098 


Hesse, Chr. Gotth. 


Schindlersches Blaufar- 


Hüttenmeister auf dem Blaufarben- 






benwerk in Sachsen 


werke zu Pfannenstiel. 


1099 


Klinger, Ad. 


Reichstädt in Sachsen 


Gutsbesitzer. 


1100 


Steiner, Carl Aug. 


? 




1101 


Schrader, Werner Ferd. 


Jerichow b. Magdeburg 


f in Schlesien. 


1102 


Haber, Louis, später nobilitirt 


Carlsruhe 


Banquier zu Wien. 


1103 


Pfeifer, Val. 


Amsterdam. 




1104 


Oberlin, Joh. Fr. 


Solothurn i. d. Schweiz. 




1105 


Keilhau, Balth. Math. 


Norwegen 


f 1858 als Professor zu Christiania. 


1106 


v. Strombeck, Aug. 


Grossen -Sisbeck in 
Braunschweig 


Kammerrath in Braunschweig. 


1107 


Höller, Ernst 


Dortmund. 




1108 


Krell, Georg 
Malischeff, Wasily 


Meiningen 


Bergmeister zu Saalfeld. 


1109 


Russland. 




1110 


Erofteff, Alexis 


Russland 


Bergbeamter in Russland. 


1111 


Schmidtborn, T. Eug. 


Eupen 
Polen. . 


Hüttenbeamter in Belgien. 


1112 


Zenowitz, Carl 




1113 


v. Chrismar, Franz 


Uiberlingen. 




1114 


Happel, Carl 

1826. 


Heidelberg 


t- 


1115 


Blechschmidt, Carl Aug. 


Breitenhof in Sachsen 


f als Hüttenwerksfactor. 


1116 


Schwamkrug, Fr. Wilh. 


Schneeberg 


Oberkunstmeister , Oberhüttenamts - 
und Bergamtsassessor z. Freiberg. 


1117 


Prhr. v. Seckendorff, Osk. 

Edwin 
Schnorr, Carl Ludw. 
Unger, Herrm. Jul. 


Weischlitz in Sachsen 


K. Oesterr. Officier. 


1118 


Schneeberg 


t- 


1119 


Eibenstock. 




1120 


Hering, Dav. 


Zwickau 


Ingenieur und Kohlenwerksbesitzer 








zu Zwickau. 


1121 


Fiedler, Georg 


Freiberg 


f als Mechanicus zu Wien. 



257 



Familienname, Vornamen. 



Lotse, Carl Traug. 

Geitner, Ernst Herrm. 
Seyler, Carl Chr. Gottfr. 
Liebschner, C. Fr. Wilh. 
Quensell, Conr. Wilh. 

Menzel, Alex. Rieh. Eduard 
v. Zobel, Georg Gust. 

Jürgens, C. Pet Herrm. 
Sommerschu, Heinr. 
v. Ginanth, Ed. 
Harkort, Ed. 

Philipp, Carl Wilh. 
Wagner, Aug. 

Goppelsröder, C. 
Graf zur Lippe, Carl 
Graf v. Hohenthal, C. Em. 
Pfeifer, Emil 
Schüler, Gustav 

Erahmer 
Widder, Thom. 
Schweickhardt, Ed. 
Prätoriiis, C. Alex. Aug. 
v. Beurmann, G. 
Dfitzschold, Ferd. 
MüUer, Carl Fr. 
Schubert, Chr. Otto 

1827. 

Cotta, Carl Bernh. (nobilitirt) 

Prhr. v. Herder, Eugen Wolf- 
gang 
Schmidhuber, Heinr. 

Bräuer, Carl Mor. 
Ruppert, Fr. Wilh. 
V. Schönberg, Feod. Franz 
Edler v. <L Planitz, Rob. 
Krämer, Alex. Rochus 
Köhler, Jul. Ed. 
Herbach, Franz Theod. 

Gruber, Jul. Herrm. 
Beiohardt, Carl Aug. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



Niederbobritzsch bei 

Freiberg 
Schneeberg 
Harthau in Sachsen 
Zug bei Freiberg 
Dippoldißwalde 

Dresden. 
Grossenhayn 

Altona. 

Carlsruhe 

Hochstein in Bayern 

Enneperstrasse i. Kreise 
Hagen 

Lossnitz bei Freiberg 

Frankenberg bei Frei- 
berg. 

Lörrach in Baden 

Oberkassel bei Cöln. 

Dölkau bei Merseburg 

Amsterdam. 

Eisenach 

Magdeburg. 

London. 

Tübingen 

Rüdersdorf bei Berlin 

Halle 

Dresden. 

Dresden 

Dresden 



Zillbach bei Eisenach 

Freiberg 

Freiberg 

Bautzen 

Leipzig. 

Dresden 

Artern in Thüringen 

Dresden 

Taucha bei Leipzig. 

Dresden 

Wildenthal in Sachsen 
Potschappel 



Gegenwartige oder letzte Stellang. 



t 1857 als Hüttenraiter and Lehrer 
an der Bergakademie zu Freiberg. 

Fabrikbesitzer zu Schneeberg. 

Landwirth. 

War Factor zu Gittersee bei Dresden. 

Gutsbesitzer zu Reinholdshain bei 
Dippoldiswalde. 

Hauptsteueramts -Controleur zu Frei- 
berg. 

f als Bergrath zu Carlsruhe. 
Hüttenwerksbesitzer zu Hochstein, 
f als Artillerie-General in Texas. 

f als Rentier in Freiberg. 



f als Salinenpraktikant zu Dürheim. 

Rittergutsbesitzer. 

f 1855 als Bergrath und Professor 
zu Jena. 



Privatdocent zu Tübingen. 
Bergbeamter in Rüdersdorf. 
Bergamtsdirector zu Halberstadt. 

Rentier in Dresden. 
Gutsbesitzer. 



Bergrath und Professor an der Berg- 
akademie zu Freiberg. 

f 1854 als Oberbergamts -Assessor 
a. D. und Besitzer ▼. Rauenstein. 

Betriebsschichtmeister(Berggeschwor- 
ner) zu Schneeberg. 

Advocat zu Bautzen. 

Rittergutsbesitzerz. Born itzb. Oschatz, 
f in Angangueo in Mexico, 
t in Amerika. 

j- 1847 als Oberhüttenvorsteher zu 

Freiberg. 
Gutsbesitzer in Bayern. 
Fabrikbesitzer bei Potschappel. 

17 



258 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


1160 


Richter, Ernst Jul. 


Geissing 


Bergfactor zu Zwickau. 


1161 


Lindig, Moritz 


Zäukerode b. Dresden 


Mechanicus zu Dresden. 


1162 


Hänel, Aug. Fr. 


Johanngeorgenstadt 


Calculator zu Dresden.' 


1163 


Ritter v. Pantz, Ed. 


Irdning i. Steyermark. 
Reichwalde i. d. Nieder- 




1164 


Pückler, Hanns Heinr. L. 








lausitz. 




1165 


Friedrichs, Joh. Ed. 


Warschau 


Fabrikbesitzer bei Görlitz. 


1166 


Lütke, Aug. Heinr. Ludw. 


Breslau 


Bergmeister zu Saarbrücken. 


1167 


Selkinghaus, Fr. 


Altona 


Fabrikbesitzer. 


1168 


Reichenbach, Georg 


Bayern 


Oberbergrath zu Manchen. 


1169 


Bertele, C. Aug. 


Bayern 


Oberbergrath zu München. 


1170 


Sputh, Ed. Fl. 


Trachenau bei Leipzig 


Director der Gran. Bouqnoy'schen 
Hüttenwerke u. Gruben i. Böhmen. 


1171 


Heimbürger, Carl 


Petersburg 


f als Grubenbesitzer zu Anganguev 
in Mexico. 


1172 


Nikerin, Iwan 


Russland 


f als Bergbeamter z. Nischne -Tagilsk. 


1173 


Lepilow, Ossip 


Russland. 




1174 


Thies, Heinr. 


Bochum 


Bergamtsassessor a. D. in Essen. 


1175 


Graf v. <L Schulenburg- Hehlen, 
Werner 

1828. 


Hehlen. 




1176 


V. Beust, Adolf Eduard 


Neuensalz in Sachsen 


Oberbergrath zu Freiberg. 


1177 


Laue, Fr. Aug. 


Plauen 


Bergwardein und Rechnungsrevisor 
zu Marienberg. 


1178 


Viebeg, Carl 


Mitweida. 




1179 


v. Bunan, Heinr. 


Torgau 


Professor a. D. zu Pirna. 


1180 


Perl, Jul. Fr. 


Glaubitz bei Grossen- 
hain 


Bergmeister zu Marienberg. 


1181 


Hesse, Carl Gottl. 


Schneeberg 


In Nord-Amerika. 


1182 


Frenzel, Carl Heinr. 


Carlsfeld in Sachsen 


Hamm erwerks - Schichtmeister zu 
Wittigsthal. 


1183 


Poppe, Joh. Paul Herrm. 


Niederschöna bei Frei- 


Rechnungsführer auf Hirn m eisfürst bei 






berg 


Freiberg. 


1184 


Schuhmacher, Mor. Jul. 


Dresden 


Postmeister zu Döbeln. 


1185 


Fiedler, Georg 


Freiberg. 




1186 


Hedrich, Herrm. 


Freiberg 


t als Bergakademist. 


1187 


Budems, Heinr. 


Weilburg in Nassau 


Eisenhüttenbesitzer. 


1188 


Buderus, C. Theod. Georg 


Dietz in Nassau 


Eisenhüttenbesitzer. 


1189 


Erofteff, Alex. 


Nischne-Tagilski. Russ - 

land 
Molschleben in Thü- 


f als Bergbeamter zu Nischne-Tagilsk. 


1190 


Credner, Carl Fr. Heinr. 


Oberbergrath in Hannover. 






ringen 
Dresden 




1191 


Jacobi, Joh. Louis 


War lange in Nord -Amerika. 


1192 


de Mnxioa, Lorenzo 


Cadix 


Lebt in Madrid als Particulier. 


1193 


de Mtudca, Ramon 


Cadix. 




1194 


v. d. Ropp, Alphons 
Engelhardt, Wolfgang 


Curland 


Adelsmarschall u. Gutsbes. b. Mitau. 


1195 


Frauenbreitungen in 


Bergverwalter zu Saalfeld. 






Meiningen 




1196 


v. Carlowitz, Max. H. C. 


Colmnitz bei Freiberg 


Rittergutsbesitzer zu Colmnitz. 



259 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


1197 


Stengel, Dav. 
Herold, Gottfr. Heinr. 


Lichtenau in Baden. 




1198 


Preussisch Minden 


Bergmeister zu Bochum. 


1199 


Frhr. v. Bleul, Ferd. 


Salzburg 


Fabrikbesitzer in Sayn 


1200 


Hochenegger, Ludw. 
1829. 


Memmingen 


t 1864 als Director der Hüttenwerke 
zu Teschen. 


1201 


Pardo, Lorenzo Gomez 


Madrid 


f 1846 als Span. General-Berginspec- 
tor zu Madrid. 


1202 


de Baranda, Ysidro Sainz 


Madrid 


War Bergwerksdirector auf Manilla, 
jetzt in Spanien. 


1203 


Lampadins, Wilh# Ad. 


Freiberg 


Pastor zu Leipzig. 


1204 


Hanstein, Carl Ed. 


Geyer 


t 1842 als Hilfsarbeiter b. d. Finanz- 
ministerium zu Dresden. 


1205 


Mittelbach, Fr. Aus. 
PritZ8Clie, Franz Wilh. 


Johanngeorgenstadt 


Chau8seeinspector in Döbeln. 


1206 


Zwickau 


Professor an der Bergakademie zu 








Freiberg. 


1207 


Götze, Carl Aug. 


Freiberg 


t 1848 als Vice - Zehntenschreiber zu 
Freiberg. 


1208 


Kneisel, Conr. Aug. 


Hettstädt 


t- 


1209 


Lindig, Franz 


Zaukerode bei Dresden 


Advocat zu Dresden. 


1210 


Vehse, Carl Jul. 


Freiberg 


+ als Stadtschreiber zu Freiberg. 


1211 


Grimmer, Ernst Ad. 


Dresden 


t 1849 als Mechanicus zu Dresden. 


1212 


Nicolai, Louis Leonh. 


Altenberg 


Bergfactor zu Altenberg. 


1213 


Elannig, Carl 


Kleinleipsch 


Hütten Verwalter zu Berggieshübel. 


1214 


de Mornay, Stephan 


London. 




1215 


V. Jossa, (Markscheider) 


Russland 


General-Lieutenant im Kaiser 1. Russ. 
Bergcorps zu Petersburg. 


1216 


Lehmann, (Hütten Verwalter) 


Russland 


t 1833 als Capitain im Kaiserl. Russ. 
Bergcorps in Petersburg. 


1217 


Bontenlef, (Berggeschworner) 


Russland 


1 1864 alsGeneral-Lieuten. i. Kaiserl. 
Russ. Bergcorps zu Petersburg. 


1218 


Habicht, Wilh. 


Bernburg 


War Professor zu Bernburg, jetzt 
Privatgelehrter in Gotha. 


1219 


v. Schönberg, Fr. Ludw. Osw. 


Oberreinsberg bei Frei- 


Kammerherr und Rittergutsbesitzer 




Wolf 


berg 
Michelstadt im Gross- 


zu Oberreinsberg. 


1220 


Renbold, Fr. 








herzogthum Hessen. 




1221 


Hottingner, Phil. 


Paris 


Banquier zu Paris. 


1222 


Bräner, Heinr. G-ust. Ad. 


Görlitz. 




1223 


Hanbold, Ed. 


Olbernhau 


f als Gutsbesitzer zu Wüstenschlette. 


1224 


Schieiden, Emil 
1830. 


Bremen 


t 1860 als Bergbeamter in Mexico. 


1225 


(Jensei, Herrm. Ad. 


Annaberg 


f als Bergamtscandidat zu Annaberg. 


1226 


Kropp, Carl Rob. 


Johanngeorgenstadt 


Particulier zu Dresden. 


1227 


Müller, Carl Rob. 


Marienberg 


Betriebsdirector zu Würschnitz bei 
Stollberg. 


1228 


Netto, Gust. Ad. 


•Niederauerbach in 
Sachsen 


Vice -Obereinfahrer zu Schneeberg. 



17» 



260 



Nr. 



Familienname, Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



Gegenwärtige oder letzte Stellung. 



1229 

1230 

1231 
1232 

1233 

1234 
1235 
1236 
1237 

1238 

1239 
1240 
1241 
1242 
1243 

1244 
1245 
1246 

1247 
1248 
1249 
1250 
1251 
1252 



1253 
1254 

1255 
1256 

1257 
1258 
1259 
1260 
1261 
1262 
1263 
1264 
1265 



Reichelt, Heinr. Mor. 

Hasper (Bonitz), Carl Emil 

Bauer, Georg Robert (Auditor) 
Hülsse, Jul. Ambros. 

Hasse, Carl Theodor Eduard 

(Advocat} 
Lindau, Rod. Conr. A. 
Schönkopf, Wilhelm 
Lingke, Aug. Friedrich 
Petzschel, Carl Ernst 

Schaupt, Ant. Gust. Benj. 

(Graveur) 
Schwamkrug, Chr. Heinr. 
Heine, Jul. 
Mehner, Carl 
Pescatore, Pierre 
Scheerer, Theod. „ 

Klllaly, Rieh. Griffith 
de Bauza, Felipe 
Ezquerra del Bayo, J. 

de Amar de la Torre, Raf. 
Leube, Gust. 
Dunker, Eduard 
Glenk, August 
Seyfert, Jon. Christian 
Boguslawski, Franz 

1831. 

Cläusnitzer, Ernst Lebr. 
Drechsler, Ad. Romillo 

Hallbauer, Ant. 
Dlle, Fr. Moritz 

Eindenuann, Carl Ant. 
Haustein, Carl Ernst 
Hesse, Theod. Ewald 
Hofmann, George Jul. 
Hoffimann, Carl Alwin 
Löwe, Carl Gustav 
Würfel, Julius 
Lorenz, Carl Heinr. Aug. 
Ludwig, Herrm. Fr. Theod. 



Grossvoigtsberg bei 

Freiberg 
Eilenburg 

Freiberg 
Leipzig 

Freiberg 

Dresden. 

Leipzig 

x reiberg 

Moekau bei Leipzig 

Halsbrücke b. Freiberg 

Schneeberg 

Sangerhausen 

Grosskamsdorf 

Luxemburg 

Berlin 

Irland 

Spanien 

Spanien 

Spanien 

Ulm 

Cassel. 

Gotha 

Eisleben. 

Warschau. 



Freiberg 

Jägerhof bei Augustus- 

burg in Sachsen 
Freiberg 
Chemnitz 

Zschopau 
Geyer 
Würzen 
Dresden 
Marienberg. 
Schneeberg 
Dohna. 
Zwickau 

Obercrinitz bei Schnee- 
berg 



Markscheider zu Schwarzenberg. 

Drahthammerbesitzer bei Schwarzen- 
berg. 

t 1849 als Bergrath zu Freiberg. 

Geheimer Begierungsrath u. Director 
der polytechn. Schale zu Dresden. 

Farmer z. Milwaukie i. Nord- Amerika. 



Mechanicuß zu Leipzig. 
Bergmechanicus zu Freiberg. 
Bergverwalter auf Himmelsfurst bei 

Freiberg. 
Telegraphenbeamter zu Dresden. 

Bergrerwalter zu Freiberg. 

Hüttendirector in Tyrol. 

f als Hüttenbeamter zu Hettstadt. 

t- 

Bergrath und Professor an der Berg- 
akademie zu Freiberg. 

In Amerika. 

Bergbeamter in Spanien. 

f 1859 als General -Berginspector zu 
Madrid. 

Professor zu Madrid. 

Apotheker u. Cementfabrikant z. Ulm. 

Fürstlich Reussischer Bergrath. 



Bergverwalter zu Freiberg. 

f als Hüttenbeamter in Spanien. 

Finanzrath zu Leipzig. 
Oberbergrath u. Oberhüttenverwaiter 

zu Freiberg, 
f in Guinea. 

Bergbeamter bei Zwickau. 
Bergfactor zu Freiberg. 
f als Lehrer d. Mathematik z. Freiberg. 

Bergbeamter in Steyermark. 

Advocat zu Zwickau. 
Professor zu Chemnitz. 



261 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


1266 


Friedrich, Traug.(Schichtmstr.) 
Pratorius, Carl Victor (Hand- 


Pfeilhammer 


Schichtmeister zu Pfeilhammer. 


1267 


Bernsdorf bei Oederan 


f als Lehrer der Mathematik zu Frei- 


1268 


lungsbeflissener) 
Bergmann, Ernst Fr. 


Neusulza 


berg. 
Salinenbeamter zu Suiza. 


1269 


Forest, Gustav 


Russland 


t in Paris. 


1270 


Stockar, Caspar 


Zürich 


Bergrath in Zürich. 


1271 


Büttner, Chr. Adam 


Stadtsteinach i. Bayern 


Schichtmeister. 


1272 


Roman, Carl 


Grossherzogth. Baden 


f in Amerika. 


1273 


Caroli, Wilhelm 


Grossherzogth. Baden 


Verwalter der Saline Dürheim. 


1274 


Gysser, Rud. 


Grossherzogth. Baden 


Groseherzogl. Badenscher Hüttenver- 






% 


walter. 


1275 


Raschle, Joh. Georg 


Wattwyl in der Schweiz 


f zu Wattwyl in der Schweiz. 


1276 


Ribbentrop, Fr. 


Herzogthum Braun- 
schweig 
Rudolstadt 


Berggeschworner in Braunschweig. 


1277 


Frank, Carl 


Bergmeister zu Könitz. 


1278 


Böttcher, Theodor 
1832. 


Grafschaft Mannsfeld 


Bergwardein zu Eisleben. 


1279 


Modrach, Carl Ludw. 


Stolnen in Sachsen 
Freiberg 


f 1857 als Bergverwalter zu Zwickau. 


1280 


Leschner, August 


f in Amerika. 


1281 


Meissner, Otto August 


Dresden 


Bergingenieur und Betriebs -Director 
der Gasbeleuchtungs- Anstalt zu 
Dresden. 


1282 


Colditz, Wilh. Oskar 


Pfannenstiel in Sachsen 


Hüttenbeamter in Steyermark. 


1283 


Franke, Carl 


Freiberg 


Betriebsbeamter und Markscheider bei 
Zwickau. 


1284 


Hanstein, Herrm. Theod. 


Geyer 
Geissing 


Advocat. 


1285 


Richter, Ambr. Xaver 


Eisenhändler zu Zwickau. 


1286 


Schnorr, Rob. 


Schneeberg 


f als Bergbeamter in Ungarn. 


1287 


Geitner, Alfred (Mechan.) 


Schneeberg 


Mechanicus zu Schneeberg. 


1288 


de Momay, Aristides 


London. 




1289 


de Mornay, Alex. 
Dreves, Friedrich 


London. 




1290 


Billinghausen 


Begierungsrath in Arolsen. 


1291 


Wöpke, Leopold 


Herzogthum Dessau 

Westphalen. 

Brasilien. 


f als Bergbeamter in Mexiko. 


1292 


Kropff, Caspar 

V. Brant, (Kammerherr) 




1293 




1294 


v. Horta 


Brasilien. 




1295 


Krantz, Aug. 


Neumarkt in Preussen 


Besitzer des rheinischen Mineralien- 
comptoirs bei Bonn. 


1296 


Hofmann, Jul. 


Meiningen 


Bergrath a. D. zu Eisfeld. 


1297 


v; Gersdorff, Gustav 
1833. 


Wien 


War Münzmeister in Wien. 


1298 


Freistein, Jul. Herrm. 


Schneeberg 


f als Kohlenwerksbesitzer zu Zwickau. 


1299 


Schneider, Jul. Victor 


Schneeberg 


f als Bergbeamter in Ungarn. 


1300 


Grimmer, Joh. Friedrich Theo- 


Dresden 


Oberhüttenmeister auf der Muldner 




philus 




Hütte bei Freiberg. 


1301 


Göbel, Fr. Alex. 


Annaberg 


Bergbeamter in Belgien. 


1302 


Neubert, Fr. Ed: 


Raschau 


Bergamtsaasessor zu Marienberg. 



262 



Nr. 



.Familienname, Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



Gegenwärtige oder lotste Stellung. 



1303 

1304 
1305 
1306 
1307 

1308 
1309 
1310 
1311 
1312 
1313 
1314 



1315 

1316 

1317 
1318 
1319 
1320 
1321 
1322 
1323 
1324 
1325 
1326 
1327 
1328 



1329 

1330 

1331 
1332 
1333 
1334 
1335 
1336 
1337 
1338 

1339 
1340 



Beck, Carl Gottl. Wilh. 
Christiani, Chr. Ernst 
Laass, Wilh. Ferd. 
Lange, Joh. Aug. 
Scholz, Wilh. Franz 

Teichmann, Fedor 
Meier, Carl Friedrich 
Stent, Edmund 
Rigault, Charles 
Berchem, Francis 
Hagen, Joh. Alb. Aug. 
Nefier, Bernh. 

1834. 

Kühn, Richard 

Modrach, Otto Heinr. Theod. 

Röscher, Chr. Gottfr. 
Schüttler, Chr. Heinr. 
Richter, Curt Alexander 
Fischer, Carl Wilhelm 
Richter, Carl Fr. Wilh. 
Trommler, Volkmar 
Petzold, Carl Paul 
Schönberg, Heinrich 
Reisser, Louis 
Scharin, Peter 
Böhtlingk, Wilh. Nicol. 
Kndernatsch, Joseph (K. K. 
Hüttengehilfe) 

1835. 

Ebersbach, Carl Aug. 

Goldammer, Ed. Hernn. 

Pauf ler, Fr. Theod. Maximilian 
Scheidhauer, C. Herrm. 
Stemmler, Carl Heinr. 
Brendel, Franz 
Degen, Ernst Fed. Alex. 
Haubold, Heinr. Ed. 
Müller, Herrm. Rud. 
Rüdiger, Carl Herrm. 

Strauss, Ernst Theod. 
Thost, Carl Heinr. Gust. 



Johanngeorgenstadt 
Halsbrücke b. Freiberg 
Rautenkranz i. Sachsen 
Halsbrücke b. Freiberg. 
Liebertwolkwitz bei 

Leipzig. 
Zwickau. 
Freiberg. 
London. 
Paris 

Luxemburg 
Breslau. 
Schaffhausen 



Freiberg 

Stolpen in Sachsen 

Grün in Sachsen 

Halsbrücke b. Freiberg 

Freiberg 

Schmiedeberg i. Sachs. 

Sct.Michaelisb.Freiberg 

Neustädtel in Sachsen 

Reichenbach i. Sachsen 

Dresden 

Moringen b. Nordheim. 

Petersburg 

Riga. 

Przibram in Böhmen 



Cunnersdorf bei Hay- 

nichen. 
Olbernhau 

Schneeberg 

Johanngeorgenstadt 

Erlhammer in Sachsen 

Freiberg 

Johanngeorgenstadt 

Nossen. 

Nassau b. Frauenstein. 

Naundorf bei Freiberg 

Chemnitz. 
Zwickau 



War Hüttenschreiber bei Mitweida. 

Schreiber zu Schmiedeberg. 

War Eisenhüttendirector i .Oestenteich. 



t in Paris. 
Bergbeamter in Belgien. 

f 1864 als Besitzer des Eisenwerks 
am Rheinfall. 



Kohlenwerks - und Hammer-Inspector 

bei Zwickau, 
f als Hüttenbeamter zu Dobschau in 

Ungarn. 
Eisenbahnbeamter. 
Bergwardein zu Freiberg. 
Berggeschworner zu Freiberg. 
Hüttenmeister zu Schmiedeberg, 
t 1849 zu Dresden. 
f als Hüttenmeister zu Kaiich. 
t als Eisengiessereibes. in Chemnitz. 
t 1850 als Eisenhüttenbes. zu Riesa. 

Eisenhüttendirector im Ural. 

K. K. Sectionsrath in Wien. 



War Hüttenbesitzer zu Breitenhof, 

ging nach Amerika. 
t 1836. 

t als Blaufarbenchemiker zu Schiern« 
Schichtmeister zu Rothenhammer. 
Lehrer am Conservatorium zu Leipzig. 
Apotheker zu Johanngeorgenstadt. 



Markscheider zu Buschiehrad in 
Böhmen. 

Kohlenwerksbesitzer in Zwickau. 



263 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letite Stellung. 


1341 


Ortmann, Ferd. Mor. 


Pirna 


Gerichtsamtsassessor zu Meissen. 


1342 


Eibers, Constanz 


Westphalen. 
Brasilien. • 




1343 


Baretto d'Aragao, Egas Muniz 
Baron v. Riedheim, Carl 




1344 


Augsburg 


Particulier zu München. 


1345 


Gerngrofi» (Bergingenieur- 


Petersburg 


General - Major und Befehlshaber d. 




Capitain) 




Schlangenb. D. im Altai. 


1346 


Ziolkowsky (Bergingenieur- 

Capitain) 
V. Pischke (Bergingenieur- 


Petersburg 


Bergingenieur-Major a. D. i. Rassland. 


1347 


Petersburg 


Kaiserl. Russ. Bergingenieur- Oberst 




Lieutenant) 




a. D., lebt in Dresden. 


1348 


Krzywoscewski, Wladisl. 


Warschau. 




1349 


Frhr. v.Böselager-Heessen, Clem. 


Münster i. Westphalen. 




1350 


Knorr, Joseph f Salinenpraktik.) 
Scheumann, Christ. Gottl. 


Bayern 


Ministerialrath in München. 


1351 


Rathen 


Materialiensteiger b. d. Muldner Hütte. 


1352 


v. Lilienstern, Fr. Wilh. Alex. 


Bedheim im Herzogth. 
Meiningen 


Director der Marienhütte bei Zwickau. 


1353 


v. Neuenkirchen, Kob. 


Petersburg. 




1354 


Walko, Joseph 

1836. 


Göllnitz in Ungarn. 




1355 


Breithaupt, Herrm. Theod. 


Freiberg 


Bergbeamter in Spanien. 


1356 


Buschick, Carl Theod. 


Zschopau 


Bergverwalter zu Freiberg. 


1357 


Römisch, Osw. Erh. 


Lossmtz bei Freiberg 


Oberbergrath zu Freiberg. 


1358 


Bnschiok, Jul. Ghist. 


Zschopau 


Münzmeister zu Dresden. 


1359 


Hermersdörfer, Chr. Moritz 


Marienberg 


Bergfactor zu Lugau. 


1360 


Haugk, Fr. Theodor 


Wolkenstem 


Eisenbahnbeamter zu Vegesak bei 
Bremen. 


1361 


Hucho, Heinr. Bob. 


Grossstädteln b. Leipzig 


Bergbeamter in Preussen. 


1362 


Lindner, Albr. 


Schwarzenberg 
Troischa bei Kosswein 


Bergbeamter in Mexiko. 


1363 


Lucius, Carl Gottl. 


Bergmeister zu Dippoldiswalde. 


1364 


Mohr, Thom. 


Krakau. 




1365 


Buchan, Steph. Douglas 
Waern, Carl Fr. 


England. 
Gotnenburg 




1366 


Besitzer einer Grosso -Handlung in 








Gothenburg. 


1367 


Steinhäuser, Ad. 


London 


In Amerika? 


1368 


Graf Lempioki, Carl L. C. 
Burckas, Ferd. 


Warschau. 




1369 


Gera 


Rentamtmann zu Gotha. 


1370 


Beckh, Gottlieb 


Schweiz 


Bergbaudirector zu Thun. 


1371 


de Drummond, Innoc. 


Brasilien 


In Brasilien? 


1372 


v. Alkiewicz, Jul. 


Posen. 






1837. 


• 




1373 


Hallbauer, Theod. 


Freiberg 


f als Untersteiger in Freiberg. 


1374 


Kuhn, Rob. 


Meissen 


Bergfactor bei Zwickau. 


1375 


Schmidhuber, Otto 


Altenberg 


Schichtmeister zu Altenberg. 


1376 


Schwedler, Herrm. 


Barchberg in Sachsen 


Gerichtsamtmann zu Freiberg. 


1377 


Haupt, Const. Ed. 


Freiberg 


Hüttenbeamter in Toscana. 


1378 Conrad, Carl Aug. 


Oederan 


Hüttenbeamter, z. Z. in Dresden. 


1379 


Hacker, Theodor 


Johanngeorgenstadt 


Eisenhüttenbesitzer bei Freiberg. 



264 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder leiste Stellung. 


1380 


Kato, Alb. Ernst 


Wolkenburg i. Sachsen 


Glasfabrikbesitzer bei Dresden. 


1381 


Nollain, Ludw. Wilh. 


Dresden. 




1382 


Richter, Victor Fr. 


Freiberg 


Architekt zu Dresden. 


1383 


Röscher, Fr. Ad. 


Dohlen in Sachsen 


Nickelwerksbesitzer in Ringerige in 
Norwegen. 


1384 


Schreiber, Ed. 


Leipzig 


Fabrikbesitzer zu Strehla. 


1385 


Freitag, Joh. Fr. 


Untersachsenfeld in 
Sachsen. 




1386 


Oehme, Herrm. Aug. 


Nossen 


Schichtmeister zu Schwaxzenberg. 


1387 


v.Pfickler, Ludw. (Lieutenant) 


Muskau in Preussen 


In Amerika. 


1388 


Metzner, Heinr. Albin 


Weissenfeis. 




1389 


Graf v. Baudissin, Adelbert 


Horsen in Holstein 


In K. K. Oesterr. Diensten (Schriftsti 


1390 


v. Schauroth, Carl 


Coburg 

Ruszkoerg in Ungarn 


Regierungsrath zu Coburg. 


1391 


Küstel, Guido 


Bergwerksbesitzer zu Dayton im Staate 








Nevada. 


1392 


Müller, Job. 


Leitmeritz in Böhmen 


Hüttenmeister zu Schmiedeberg in 
Böhmen. 


1393 


Zerrenner, Carl 


Pössneck in Meiningen 


Coburg-Gothaischer Regierungs- und 
Bergrath a. D. zu Meiasen. 


1394 


Müller, Joh. 


Altdorf in der Schweiz 


Viertelsmeister zu Altdorf. 


1395 


Haniel, Louis 


Ruhrort 


Hüttenwerksbesitzer in Oberhausen. 


1396 


Böhmm, Gust. (Hütteneleve) 


Ungarn. 
Cacux 




1397 


Rosales, Heinr. 


War Bergbeamter z. Barcellona, später 








in Australien, f in Amerika. 




1838. 






1398 


Hertwig, Theodor 


Freiberg 


Kohlenwerksdirector zu Zwickau. 


1399 


Kessler, Ernst Heinr. 


Dresden 


f als Bergbeamter in Guinea. 


1400 


Kressner, Paul Martin 


Dresden 


Bergamtsassessor zu Freiberg. 


1401 


Papst, Aug. Volkm. 


Striegnitz in Sachsen 


f. War Actuar zu Dresden. 


1402 


Beeger, Herrm. 


Gadewitz in Sachsen 


Hüttenbeamter in Neuseeland. 


1403 


Nepita, Aug. Rob. 


Schönhaide in Sachsen 


Bergbeamter in der Lausitz. 


1404 


Pfotenhaner, Georg H. 


Dresden. 




1405 


Besser, Anton 


Freiberg 


f als Apotheker in Freiberg. 


1406 


Prhr. v. Bünau, Rud. 


Leipzig 
Schottland 


Particulier zu Zehmen bei Leipzig. 


1407 


Gordon, Lewis (Civilingenieur) 


Professor u. Civilingenieur i. London. 


1408 


Bnschbeck, Herrm. 


Lauchhammer i.Preuss. 


Hüttenbeamter zu Lauchhammer. 


1409 


Hartmann, Oskar 


Saalfeld 


Geschworner a. D., Bergwerksbesitzer 
zu Saalfeld. 


1410 


Meinhold, Carl Ant 


Neusulza 


Schauspieler? 


1411 


Moss, Theod. Fr. 


Philadelphia 


Bergwerksbesitzer in Californien. 


1412 


v. Boekh, August 


Carlsruhe 


Lehrer an der Bürgerschule zu Ett- 








lingen. 


1413 


Stiehler, Herrm. 


Wurzbach im Fürsten- 
thum Reuss 


Hammerbesitzer zu Wurzbach. 


1414 


Jung, Ferd. (Accessist) 


Steinbrücken i. Herzog- 
tum Nassau. 




1415 


Ritter, Julius Herrm. (Berg- 
schüler) 
Hartmann, Albrecht (Berg- 


Dresden 


Bergbeamter bei Saalfeld. 


1416 


Schneeberg 


Fabrikant bei Schwarzenberg. 




schüler) 







265 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 




1839. 






1417 


Bornemann, Carl Rud. 


Bautzen 


Kunstmeister und Stollnfactor zu 
Freiberg. 


1418 


Benisch, Hugo Gast. Moritz 


Dresden 


Steuerbeamter zu Dresden. 


1419 


Hering, Carl Jul. 


Pirna 


Actuar zu Pirna. 


1420 


v. Querforth, Hugo 


Förstel bei Schwarzen- 
berg 


Eisenhüttenbesitzer zu Schönhaida. 


1421 


Scharf, Ernst Arnolph 


Dresden 


f als Akademist. 


1422 


Feigenspan,. Joh. Ferd. 


Haynichen 


Bergingenieur in Granada. 


1423 


v. Eiterlein, H. A. Ad.Uttmann 


Annaberg 


Hüttenbeamter z. Eichstadt i. Bayern. 


1424 


Neubert, Chr. Fr. • 


Geyer 


Markscheider und Hauptlebrer an der 
Bergschule zu Freiberg. 


1425 


Nietzche, Gust. Ferd. 


Dresden 


War in Australien. 


1426 


Conrad, Osmar 


Dresden 


t- 


1427 


Ehrt, Ernst Alex. 


Lockwitz bei Dresden 


f als Akademist. 


1428 


Höohstetter, Jul. 


Kaufbeuern in Bayern 


Hätten director zu Teschen in Österr. 
Schlesien. 


1429 


Blum, Jos. 


Warschau. 




1430 


Hflbenet, W. Chr. Heinr. Carl 


Kambs i. Mecklenburg- 
Schwerin 


Hüttenverwalter zu Gröditz. 


1431 


v. Coniar, Hippolyt 
Suermondt, Ch. H. James 


Russland 


Hüttenbesitzer in Polen. 


1432 


Utrecht 


Particulier in Utrecht. 


1433 


Heusch, Const Jos. 


Mannheim 


War Bergverwalter in Guinea. 


1434 


Knothe, Fr. Wilh. 


Salzungen im Meining- 

schen 
Luxemburg. 


f als Bergbeamter in Guinea. 


1435 


v. Olimart, Gust. 


• 


1436 


v. Mathelin, Hippolyt 


Luxemburg. , 




1437 


Usatls (Lieutenant) 


Russland 


Bergingenieur-Major a. D. i. Nischne- 

Nowgorod. 
f als Bergingenieur-Capitain in Russ- 

land. 
f als Bergingenieur-Capitain in Russ- 


1438 


Reinoke (Lieutenant) 


Russland 


1439 


Hoissejeff (Lieutenant) 


Russland 


1440 


Cheeswright, Chr. Ed. Rob. 
Lingke, Hanns Friedrich (Me- 
chaniker) 


London 


lanu. 
Agent für Eisenwerke in England. 


1441 


Freiberg 


f in Freiberg. 








1442 


Krumpel, (Bergschtiler) 
Grellmann, Friedr. Herrm. 


Freiberg 


Eisenhüttendirector in Polen. 


1443 


Altenberg 


Schichtmeister zu Ehrenfriedersdorf. 




(Bergschüler) 








1840. 






1444 


Brückmann, Carl Reinh. 


Dresden 


War Professor an der Bergakademie 
zu Freiberg, starb in Chile. 


1445 


Herrmann, Bernh. Gust. 


Bautzen 


Hüttenbeamter z. Swansea i. England. 


1446 


Kerndt, C. Huldr. Theod. 


Bautzen 


Docent zu Leipzig. 


1447 Hecht, Carl Willi. 


Hohenstein 


Schichtmeister zu Annaberg, lebt in 








Freiberg. 


1448 


Heerklotz, Ad. 


Oederan 


Lehrer in Dresden. 


1449 


Heym, Traug. Louis 


Halsbrücke b. Freiberg 


Hüttenbeamter zu Burgk. 



266 



Nr. 



Familienname, Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



Gegenwärtige oder leiste Stellang. 



1450 

1451 

1452 

1453 
1454 

1455 
1456 
1457 
1458 
1459 
1460 
1461 
1462 
1463 
1464 
1465 
1466 
1467 

1468 
1469 



1470 
1471 
1472 
1473 

1474 
1475 
1476 
1477 
1478 
1479 

1480 

1481 
1482 

1483 
1484 
1485 
1486 
1487 



Köttig, Rieh. Fr. 
Köttig, Otto Friedrich 

Frhr. v. Biedermann, Detlev 

Wilib. 
Frey, Chr. Heinr. 
Kötzer, Heinr. Gotth. 

Burkhardt, Georg Maxim. 
König, Heinr. Gust. 
Meisel, G. Fr. Aug. 
v. Sohönberg, A. Curt Ferd. 
Horstmann, Heinr. 
de Perdreanville, Ch. Jos. 
Redtel, Rud. . 
Bochenski, Jos. 
Wieloglowski, Felix 
Bojarschinoff, (Lieutenant) 
v. Wersiloff, (Lieutenant) 
Reinsch, (B.-Ä.-Functionair) 
v. Milowanow 

King, (Bergschüler) 
Hahn, Carl Heinrich (Berg- 
schüler) 

»841. 

v. Elterlein, Gust. Alex. 
Grntzner, Aug. Fridol. 
Kunze, Friedlich August 
v. Schönberg, Otto Ludwig 

Christoph 
Valentin, Chr. Sam. Adelb. 
Castelli, Albin Bened. 
Kühn, Otto 
Müller, C. Herrm. 
Meyer, Carl Theodor 
Meyer, Mart. Herrm. 

Nehrhoff v. Holderberg, Mor. 

Herrm. 
Richter, Rob. Jul. 
Heyn, Carl Wilh. Ant. 

Lampadius, Ed. Heinr. 
Köhler, Rieh. 
Bauer, Caesalpin 
Orieshammer, Georg H. 
Ran, (Ereisamtsaccessist) 



1488; Bonjoncas, (Officier) 



Meissen 
Meissen 

Niederforchheim in 

Sachsen 
Zethau in Sachsen 
Bockwa in Sachsen 

Dresden 

Chemnitz. 

Zehmen in Sachsen 

Hayn bei Altenburg 

Elberfeld 

St. Loup in Frankreich 

Pless in Preussen 

Warschau 

Warschau. 

Russland 

Russland 

Wunsiedel in Bayern 

Russland 

Johanngeorgenstadt 
Johanngeorgenstadt 



Annaberg 
Freiberg 
Freiberg 
Niederreinsberg in 

Sachsen 
Dresden 
Dresden 
Meissen 

Leissnig in Sachsen 
Freiberg 
Freiberg 

Dresden 

Freiberg 

Schmalzgrube b. Anna- 
berg 
Freiberg 
Wolkenstein 
Zwickau 
Dresden 
Freiberg. 
Griechenland. 



Kohlenwerksinspector zu Dresden. 
Factor des Königl. Blaufarbenwerks 

Oberschlema. 
Bittergutsbesitzer zu Forchheim. 

War Bergbeamter bei Grimma. 
Markscheider und Betriebsbe&mter zu 

Zwickau. 
Officier in Oesterreichiscben Diensten. 

Obersteuercontroleur, Lieuten. v. d. A. 
Kohlenwerksbesitzer in Schlesien. 
In Elberfeld. 

Bergbeamter in der Auvergne. 
Hüttenbeamter zu Gröditz. 
Hüttenbesitzer in Polen. 

f als Oberstlieuten. i. Beigcorps i. Altai. 

f als Hüttenbeamter zu PetrosawotzL 

Bergmeister zu Stehen. 

Bergingenieur-Oberst a. D. zu Peters- 
burg. 

f als Markscheider in Zwickau. 

f. Verunglückte als Curspraktik&nt 
auf Herzog August bei Freiberg. 



f als Kohlenwerksbesitzer in Böhmen. 
Hüttenmeister zu Freiberg. 
In Mexiko. 

Rittergutsbesitzer zu Mockritz bei 
Döbeln. 

t- 

Bergbeamter bei Aussig in Böhmen. 

Bergverwalter zu Zaukerode. 
Obereinfahrer zu Freiberg. 
Bergfactor zu Oberlungwitz. 
f als Lehrer an der Handelsschule zu 

Leipzig. 
Steuerbeamter. 

Professor zu Leoben. 
Schichtmeisterz. Johanngeorgenstadt 

Fabrikant zu Reichenbach im Voigtl. 
f als Bergakademist. 
Schichtmeister an der Marienhütte. 
Hüttenbeamter. 



267 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


1489 


Soutzo (Prinz) 


Griechenland. 




1490 


de Souza, Laurenco 


Brasilien 


Bergbeamter zu Bahia. 


1491 


Böcking, Hugo 


Saarbrücken 


Hüttenbeamter zu Neukirchen bei 
Saarbrücken. 


1492 


Ortigosa, Manuel 


Mexiko 


Bergingenieur zu Huelva in Spanien. 


1493 


Frhr. v. Beust, Phil. Max. 


Weimar 


War Bergwerksdirector, jetzt Rentier 
zu Altenburg. 


1494 


Kröner, Carl Gottlieb Wilh. 


Freiberg 


Hüttenverwalter zu Schmiedeberg. 


1495 


(Hüttenwerksschreiber) 
Graff, Maximilian (Bergschüler) 

1842. 


Schneeberg 


Schichtmeister in Schneeberg. 


1496 


v. Mandelsloh, Ludw. Mor. 


Oberschlema i. Sachsen 


f. Am Harz in der Grube verunglückt. 


1497 


Marhold, Carl Ed. 


Hilbersdorf b. Freiberg 


Hüttenmeister zu Freiberg. 


1498 


Röting, Gottl. Ernst 


Dresden 


War Lehrer a. d. Gewerbschule z. Chem- 
nitz, jetzt Bergingenieur i. Mexiko. 


1499 


Wahl, Gust Ad. 


Oschatz 


Finanzrath in Dresden. 


1500 


Bär, Fr. Ferd. 


Dresden 


Bergbeamter in Oesterreich ob der 

Ems. • 
Geheimer Ober-Regierungsrath zu 


1501 


Engel, Chr. Lorenz Ernst 


Dresden 








Berlin. 


1502 


v. Heynitz, Georg Benno 


Lausa bei Dresden 


Bergamtsassessor a. D. u. Ritterguts- 
besitzer zu Heynitz. 


1503 


Eneisel, Gust. Ferd. 


Gross-Burgk in Sachsen 


Markscheider u. Kohlenwerksdirector 
zu Lugau. 


1504 


Kretzschmar, Bernh. Fr. Osw. 


Frankenbere. 
Sosa in Sachsen 




1505 


Oppe, Hugo Volkmar 
Steglich, Fr. Herrm. 


Betriebsdirector zu Zwickau. 


1506 


Freiberg 


Actuar zu Wolkenstein. 


1507 


Weiss, Fr. Jul. 


Annaberg 


Betriebsschichtmstr. u. Markscheider 
zu Marienberg. 


1508 


V. Weiss, Heinr. 


Freiberg 


Gutsbesitzer zu Kirchbach bei Frei- 
berg. 


1509 


Schmidt, Ernst Wilh. Aug. 


Dresden. 




1510 


Koch, Sal. Wilh. Gust. 


Kamenz. 




1511 


Reinhard, Paul 


Kreischa in Sachsen 


Früher Bergbeamter in Guinea, jetzt 




. 




Stadtwardein zu Leipzig. 


1512 


Walther, Heinr. Bernh. 


Dresden 


In Barcellona. 


1513 


Hissoudakis, Mich. (Officier) 


Griechenland. 




1514 


Hutschenreuter, Fried. 


Burgkhammer bei 
Schleiz 


Hütten Verwalter zu Burgkhammer. 


1515 


Knötgen, Joh. 


Bilin in Böhmen 


Gutsbesitzer zu Bilin. 


1516 


Röhr, Georg Friedr. 
Dardier, Robert 


Weimar 


Stahlfabrikant zu Ilmenau. 


1517 


St. Gallen. 




1518 


Simon, Wilh. Adolph 
Döhlemann, Ludw. Wilh. (Sa- 


St. Julien. 


. 


1519 


Bayern 


Bergmeister zu Stehen. 




linen-Praktikant) 






1520 


Rang, Franz Arm. Otto 


Fulda 


Eisenbahnbeamter zu Kassel. 


1521 


Baildon, Arthur 


Belk in Schlesien 


Hüttenbesitzer in Schlesien . 


1522 


v. Zaidler, Carl 


Warschau. 




1523 


Edler v. Würth, Anton 


Wien. 





268 



Nr. 



Familienname, Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



Gegenwärtige oder letete Stellung. 



1524 
1525 

1526 

1527 

1528 
1529 
1530 

1531 

1532 
1533 
1534 
1535 
1536 
1537 
1538 
1539 
1540 
1541 
1542 
1543 
1544 
1545 
1546 

1547 
1548 
1549 
1550 

1551 



1552 



1553 
1554 

1555 
1556 



Gottschalk, Carl Gottl. (Berg- 
schüler) 

Wengler, Rob. Moritz (Berg- 
ßchüler) 

1843. 
Beier, Carl Heinr. 

Brendel, Rob. Emil 

Körnich, Ad. 

Meyer, Carl Rieh. 

Richter, Hieronymus Theodor 

Vogelgesang, Wolfg. Mor. 

Wagner, Ad. 

Weidner, Fr. Gottr. 

Lindig, Fr. Otto 

Seidel, Gust. Alw. 

Prhr. v. Burgk, Chr. C. Arth. 

v. Schönfels, Heinr. Wold. 

v. Krzywozewski, Dominik 

Lutteroth, Askan G. Aug. 

v. Morlot, Ad. 

Helm, Philipp 

Leitao, Joao Maria 

v. Uttenhofen, Heinr. 

Payod, Alexis 

Sack, Georg (Hütteneleve) 

v. Wattenwyl, Friedrich 

Prhr. v. Steiger-Münsingen, Alb. 
Haas, Adolph 
v. Müller, (Lieutenant) 
v. Daniloff, (Lieutenant) 

Wagner, Carl Gustav (Berg- 
schüler) 

1844. 

v. Dürfeidt, Rieh. Joachim 
Heinr. 

Leonhardi, Bernh. Theodor 
Lobeck, Erw. Hilarius 

Bietschler, Carl Osm. 
Tittel, Alex. Theodor 



Pobershau bei Marien- 
berg 
Ehrenfriedersdorf 



Ebersbach in Sachsen 

St. Michaelis i. Sachsen 

Meissen 

Freiberg 

Dresden 

Schmiedeberg b. Alten- 
berg 
Cörzweiler 
Beregieshübel 
Zaukerode in Sachsen 
Dresden 

Burgk in Sachsen 
Ruppertsgrün in Sachs. 
Sanaomir. 

Mühlhausen i. Preussen. 
Bern 

Birkenfeld. 
Portugal. 
Hildburghausen. 
Bex in der Schweiz. 
Gröditz in Preussen 
Bern 

Prag. 

Saarwellingen i.Preuss. 

Russland 

Russland 

Johanngeorgenstadt 



Dresden 



Wilsdruff 

Profen bei Zeitz in 

Preussen. 
Bautzen. 
Oberhohndorf i. Sachs. 



Hüttenraiter and Lehrer an der Berg- 
akademie zn Freiberg. 

Bergverwalter auf Himmelfahrt bei 
Freiberg. 



War Bergbeamter in Spanien, zur Zeit 

in Chile. 
War lange Bergbeamter in Mexiko. 

jetzt Gutsbesitzer bei Bonn. 
Advocat in Meissen. 
Markscheider in Zwickau. 
Professor a. d. Bergakademie u. Ober 

hüttenamtsassessor zn Freiberg. 
Bergbeamter in Baden. 

Markscheider in Dresden. 

In Amerika. 

Mechanicus in Dresden. 

Gärtner in Australien. 

Rittqr gutsbesitzer zu Pesterwitz. 

Rittergutsbesitzer zu Ruppertsgrün. 



Professor in der Schweiz. 



Hütten Verwalter in Schlesien. 
Director des Roll'schen Eisenwerks zn 
Gerolfingen bei Solothura. 

Hüttenbeamter zu Saarbrücken. 
Capitain in Slatoust im Ural. 
Bergingenieur-Oberst zu Katharinen- 

burg. 
Bergverwalter auf Bescheert Glück bei 

Freiberg. 



War in Peru, rettete sich beim Unter- 
gang der Austria, später Berg- 
beamter in Kleinasien. 

Bergamtsassessor in Freiberg. 



Bergverwalter zu Freiberg. 



269 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


1557 


Fiedler, Ghist Eynar 
Schurig. Benj. Ferd. 


Arendal in Norwegen 


Kohlen Werksbesitzer bei Teplitz. 


1558 


Grossröhrsdorf i. Sachs. 




1559 | v. Perekrestoff (Lieutenant) 


Russland 


Capitain in Lugan, Süd-Russland. 


1560, Rieken, Joh. Georg Rad. 


Wittmund in Hannover 


Bergingenieur zu Huelva in Spanien. 


1561 


Straubel, Chr. R. Bernh. 


Pössneck im Meiningen- 
schen. 




1562 


Jordan, Ludw. Ad. 


Bodenbach in Böhmen 


Fabrikbesitzer zu Kralup in Böhmen. 


1563 


Graf v. Dembinski, Ludw. • 


Krakau 


t 1845 im Duell bei Marienberg. 


1564 


Wisniowski, Const 


Krakau. 




1565 


Merk, Heinr. Chr. 


Nürnberg 
Russland 


f als Hüttenbeamter in Bayern. 


1566 


Grewingk, Constantin (Cand. 


Professor in Dorpat. 




phil.) 






1567 


Jaeger, Gustav 


Rödelheim? 




1568 


Prltesoh, Joh. Fr. Heinr. C. 


Steinach im Meiningen- 
sehen. 




1569 


Sohneegaus, Carl Ed. 


Kleinich bei Trier. 




1570 


Heinz, Herrmann (Bergschüler) 
1845.. 


Freiberg 


Maschinenbauconducteur zu Freiberg. 


1571 


Ansehutz, Aphobus Raim. 


Leipzig 


Hüttenbeamter zu Stollberg am Harz. 


1572 


Dietrich, Fr. Arnolph 


Schellenberg 


t 1865 als Markscheider zu Lugau. 


1573 


Frhr. v. Manteuffel, Gurt E. 


Freiberg 


Bergwardein zu Freiberg. 


1574 


Schaarschmidt, Carl A. 


Dresden 


t als Bergbeamter in Mexiko. 


1575 


Schobert, Joh. Gottl. 


Krauschütz in Sachsen 


f als Apotheker zu Neustadtel. 


1576 


Puttrich, Carl Heinr. 


Leipzig 


Eisenwerksdirector bei Leipzig. 


1577 


Görner, Carl Ferdinand 


Freiberg 


Besitzer einer Coaksbereitungsanstalt 
bei Dresden. 


1578 


Dehne, Carl Ant. Bernh. 


Penig 


In Mexiko. 


1579 


Prhr. v. Cnobloch, C. Wilh. 


Dresden 


Kaiserl. Oesterr. Officier. 


1580 


Lorenz, Fr. Wilh. 


Raschwitz bei Zeitz 


Waagemeister zu Freiberg. 


1581 


Merttens, Arn. 


Wiessen? 




1582 


Eleinsohmidt, Joh. Ludw. 


Montabaur am Rhein. 




1583 


Prhr, v. Schütz, Rieh. Ferd. 


Nassau 


War Bergbeamter in Mexiko, starb in 
Nassau. 


1584 


Bahn, Heinr. 


Rossitz in Mähren 


Kohlenwerksbesitzer in Mähren. 


1585 


Hcjlzer, Carl (Berggeschworner) 


Lobenstein im Fürsten- 
tum Reuss 


f als Fürstlich Reussischer Bergmeister. 


1586 


Busse, Friedrich 


Weilersweiler i. Preuss. 




1587 


Cossmann, Franz 


Saarlouis in Preussen 


t. 


1588 


Bär, Carl Friedrich 


Freiberg 


Markscheider in Teplitz. 


1589 


Eneisel (Bergschüler) 


Burgk 


Bergbeamter in Böhmen. 




1846. 






1590 


Döring, Rud. Ferd. 


Dresden 


f 1847 als Bergakademist. 


1591 


Hauser, Carl Ernst 


Gorbitz in Sachsen 


f als Staatsgeognost in Nord-Amerika. 


1592 


Graf v. Hoffinannsegg, Conr. 
Centurius 


Dresden 


Rittergutsbesitzer bei Bischofswerda. 


1593 


Oehlschlägel, Herrm. 


Schneeberg 


Bergverwalter in Zwickau. 


1594 


Schwede, Ant Theod. 


Rauscha in Sachsen 


In Nord-Amerika. 



270 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder leiste Stellung. 


1595 


Heinrich, M6r. Osw. Jul. 


Dresden 


Mineralienhändler in New -York. 


1596 


Schmidt, Ottocar 


Wien 


Bergbeamter zu Schlackenwerth. 


1597 


Graf v. Tnrno, Hippolyt 


Grrossherzogth. Posen. 




1598 


Bridgemann, Frederik 


England. 
Livland. 




1599 


de la Trobe, Edward 




1600 


de Gordon, Jacob Jos£ 


Spanien 
Krakau. 


Weinhändler in England. 


1601 


Graf v. Szembeck, Roman 




1602 


v. Mövius, Apollo (Lieutenant) 


Russland 


Bergingenieur-Oberst im Bezirk Logis 
in Rnssland, jetzt in Petersburg. 


1603 


Y. Obuohoff, Paul (Lieutenant) 


Russland 


Bergingenieur- Oberst in' Petersburg. 




- 




Vorsteher einer Stahlgiesserei. 


1604 


de Bayo, Ricardo 


London. 




1605 


V. Buttlar, Carl Gottl. Jul. 


Riede in Churhessen. 




1606 


Bräunlich, Carl Joh. Fr. Wilh. 


Reval in Esthland 


f zu Zwickau. 


1607 


Thuiis, Rob. (Bergexspectant) 
Faber, Will. Leonard 


Preussen 


Bergbeamter in Schlesien. 


1608 


Nord -Amerika . 


In Nord-Amerika. 


1609 


Schuck v. Capanema, W. (Genie- 

Officier) 
PfSkler, Gust. 


Brasilien 


Capitain u. Professor i. Rio de Janeiro. 


1610 


Kreuznach in Preussen 


Berginspector bei Bonn. 


1611 


Jahn, Ernst Theod. 


Weckersdorf im Reuss. 




1612 


Kretechel, Ferd. Ad. (Candidat 
der Pbarmacie) 


Kaina bei Zeitz 


Hüttendirector in Westphalen. 


16lä 


Rakwicz, Albert 


Czernowitz 


Hüttenbeamter in Galizien. 


1614 


Sewell, Heinr. 


Chile - 


Schwefelwerksbesitzer in Spanien. 


1615 


MaHr, Carl Herrm. 


Ilmenau 


Bergmeister in Ilmenau. 


1616 


Münnich, Adolph 
v. Benjowsky, Jul. 


Ober -Ungarn. 




1617 


Pesth. 






1847. 






1618 


Böttcker, Ed. Theod. 


Dresden 


Professor an der höheren Gewerb- 
schule zu Chemnitz. 


1619 


V. Weber, Ernst Heinr. 


Dresden. 




1620 


Hess, Fr. Alb. Ferd. 


Borna 


Schichtmstr. z. Bärenstein b. Annaberg. 


1621 


Jani, Carl Chr. Aug. 


Breitenfeld in Sachsen. 




1622 


Kästner, Carl Fr. 


Oberhohndorf i. Sachs. 


Bergverwalter und Vereinsdirector zu 
Zwickau. 


1623 


Lippe, Ernst Wold. 


Chemnitz 


Hüttenwardein zu Freiberg. 


1624 


Mertz, Chr. Edm. 


Rossthal bei Dresden 


In Zwickau. 


1625 


Pilz, Gust Jul. 


Altenberg 


Hüttenmeister zu Freiberg. 


1626 


Schund, Carl Herrm. 


Zwickau. 




1627 


Y. Eotsck, Rud. Max. Const. 


Pegau 


Militair. 


1628 


Bodemer, Ernst Jac. 


Naundorf bei Hayn in 
Sachsen 


Kaufmann in England. 


1629 


George, Adolph 
Furuhjelm, Enoch Hjalmar 


Lauchhammer i. Preuss. 


Hüttenbeamter zu Lauchhammer. 


1630 


Helsingfors in Finnland 


Bergingenieur in Finnland. 




(Extraconducteur) 
Roth, Carl 






1631 


Rothehütte am Harz 


Rittergutsbesitzer bei Görlitz. 


1632 


Probstner, Arthur 


Leustchau in Ungarn 


Bergwerksbesitzer in der Zips in 

Ungarn. 
Ging nach Australien. 


1633 


Herborn, Ernst Wilh. Ludwig 


Wiesbaden 



271 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder leiste Stellung. 


1634 


Köhler, Peter 


Mörscheid i. Oldenburg. 


• 


1635 


Hoffmann, Moritz 


Wettin. 




1636 


v. Grabau, Heinr. 


Livorno 


War Director d. Bergwesens i. Neapel, 
starb 1865 in Paris. 


1637 


Aqnasie Boachi, Prinz von 


Choumasie in Afrika 


Besitzer d. Kaffeeplantage Suka Radja 




Aschanti 




auf Java. 


1638 


v. Grünewaldt, Mor. 


Esthland 


In Berlin. 


1639 


Websky, Christ. Fr. Martin 


Wüstegiersdorf in 


Oberbergrath a. D. und Professor in 






Schlesien 


Breslau. 


1640 


Zachariä, Ernst 


Holzappel in Nassau. 




1641 


Benecke, Gast Ad. 


Berlin. 




1642 


Nütaer, Fr. A. 


Eisenberg im Alten- 
burgischen. 




1643 


Wagner, Carl (Bergschüler) 


Schneeberg 


, Markscheider in Zwickau. 


1644 


Polier, Herrm. Gust. (Berg- 
schüler) 

1848. 


Johanngeorgenstadt 


Schichtmeister z. Johanngeorgenstadt. 


1645 


Herrmann, Paul Alb. 


Bautzen 


Bergbeamter in Chile. 


1646 


Alex, Fr. Const 


Lauchhammer i. Preuss. 


Hüttenbeamter zu Lauchhammer. 


1647 


v. Berg, Friedr. Arn. Gust; 


Clausthal 


In Wien. 


1648 


Böhme, Ernst Mor. 


Zwickau 


Bergamtsassessor zu Schwarzenberg. 


1649 


Fischer, Paul Rud. 


Bocka in Sachsen 


Früher zwei Mal in Chile, jetzt Rentier 
zu Dresden. 


1650 


Oramp, Ottm. Hugo 
Jentzsch, Just. Jui. Siegm. 


Frankenberg 


f 1850 als Akademie!. 


1651 


Dresden 


Lieutenant a. D. u. Bergrath z. Gotha. 


1652 


Klette, Rieh. Rob. 


Potschappel in Sachsen 


Hüttenbeamter in Eisleben. 


1653 


Ring, Carl William 


Johanngeorgenstadt 


Schichtmeister und Bergverwalter zu 
Freiberg. 


1654 


v. Zahn, Fr. Bernh. 


Dresden 


t 1849 als Akademist. 


1655 


Zeuner, Gust Ant 


Chemnitz 


Professor und Director des Polytech- 
nikums in Zürich. 


1656 


Oottschalk, Fr. Wilh. (Phar- 
maceut) 


Pegau 


In Amerika. 


1657 


Lehmann, Alb. Ed. 


Dresden 


Chemiker in Pommeritz bei Bautzen. 


1658 


Pipping, Knut Theodor (Ma- 


Finnland 


In Finnland. 


1659 


gister) 
v. Woringen, Leo Sylvester 


Saar in Preussen 


In Mexiko. 


1660 


Holzmann, Carl 


Carlsruhe 


t- 


1661 


Lasko, Sim. Görk 


Perschling in Oesterr. 




1662 


Gavault, Emil 


Paris. 




1663 


Eggeis, Franz 


Berlin 


f in Berlin. 


1664 


Dieffenbaoh, Otto 


Schlitz in Hessen 


Hüttenbeamter in Nord- Amerika. 


1665 


Eichler, Alexander 


Graupen in Böhmen. 




1666 


Pigott, Rob. 


Worcester in England 


Gutsbesitzer bei Thun in der Schweiz. 


1667 


Runge, Carl Gust Wilh. 


Cöslin 


Oberbergrath in Breslau. 


1668 


Herbom, Joh. Otto Christ 


Wiesbaden 


In Amerika. 


1669 


Osborüe, Joh. Walter 


Cork in Irland 


War in Australien, jetzt in Nord- 
Amerika. 



272 



Nr, 



Familienname, Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



Gegenwärtige oder letzte Stellung. 



1670 

1671 
1672 

1673 



1674 

1675 
1676 



1677 
1678 



1680 
1681 
1682 
1683 



1684 

1685 
1686 

1687 
1688 
1689 
1.690 

1691 
1692 

1693 
1694 

1695 
1696 
1697 
1698 
1699 
1700 
1701 
1702 
1703 



Gornides v. Krempacli, Joseph 
Daniel 

Sickler, Carl Joh. 

Schmidt, Fr. Jul. (Reg. Feld- 
messer) 

Tobisch, Emil 



Hofmann, Raph. 

Kieser, Heinr. (Bergmeister) 
Krause, Herrm. (Pharmaceut) 

1849. 

Albrecht, Emil Bernh. 
Arnold, Osk. Ew. 



1679 Helsig, Alfr. Roder. 



Thiemann, Bernh. Alex. 
Wehner, Fr. Carl Heinr. 
Fiedler, Otto Wilh. 
Oer lach, Rud. Ed. 



Henker, Ernst Ludw. 

Kittler, Gust. Ad. 
Hahn, Joh. Carl 

Eantzsch, Heinr. Herrm. 
Harkort» Wilh. Carl Hugo 
Meissner, Ernst Louis 
Michaelis, Heinr. Leopold 

Roch, Albertus German. 
Schirmer, Jac. Fr: Ludw. 

Erich, August 
Vollhardt, Ed. 

Rohdewald, Henry 
Keck, Nicol. Rud. 
Seiffart, Paul 
Lennig, Franz 
v. Renesse, Ed. 
Jülich, Heinr. (Bergeleve) 
Grell, Georg Carl Moritz 
Würsching, R. C. 
v. Velsen, W. 



Wien 

Wesenberg i. Russland 
Sangerhausen 

Kamnitz in Böhmen 



Ruskberg in* Ungarn 

Stuttgart 
Freiberg 



Bautzen 
Grosswaltersdorf 

Sachsen 
Dresden 



in 



Neuhausen in Sachsen 

Dresden 

Chemnitz 

Freiberg 

Dresden 

Dresden. 

Feil-Biegert in Rhein- 
bayern 
Dresden 
Leipzig 

Treuen in Sachsen 
Rödersdorf in Sachsen 

Dresden 
Friedrichsruhe in Wür- 

temberg 
Göritz in Preussen 
Saalfeld im Meiningen- 

schen 
Baltimore. 
Augsburg. 
Mexiko. 
Philadelphia. 
Hamm. 

Laufach in Bayern. 
Hoyerswerda in Preuss. 
Neusohl in Ungarn 
Preussen 



Fabrikbesitzer in Wien. 

Mechaniker. 

War lange in Süd -Amerika, jetzt in 

Dresden. 
War lange in den Vereinigten Staates 

von Nord -Amerika, jetzt Rentier 

bei Prag. 
Bergwerksbesitzer in Turz bei Nagy- 

bdnya. 
Bergmeister a. D. zu Nürnberg. 
Apotheker und Stadtrath zu Freiberg. 



Hüttenrendant zu Freiberg. 
Markscheider zu Zwickau. 

Schichtmeister zu Beichenbach im 

Voigtlande. 
Hüttenrendant zu Freiberg. 
Bergingenieur in Bayern. 
Professor in Prag. 
Geheimer Finanzsecretair zu Dresden 

und Lehrer an der Bergakademie 

zu Freiberg. 
Bergbeamter auf denFürstLSchwarzen- 

berg'schen Werken in Böhmen. 

Bergmeister zu Wunsiedel in Bayern. 

t- 

In Polen. 

Schauspieler. 

Eisenhüttenwerksbesitzer bei Loben- 

stein. 
Bentier in Dresden. 
In Amerika. 

Berg- u. Hüttenwerksbes. i. Böhmen. 
Bergverwalter zu Beichenbrandt bei 
Chemnitz. 



Bergbeamter im Banat. 
Hüttenbeamter in Ungarn. 
Bergwerksdirector bei Dortmund. 



273 



Familienname, Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



Gegenwärtige oder letzte Stellung. 



Fischer, Carl Herrmann (Berg- 
schüler) 

Tröger, Herrmann Julius (Berg- 
schüler) 

1850. 

Ihle, Ad. Ose. 
OeMschlägel, Ernst 
Plattner, Carl Aug. 

Klippgen, Aug. 
Pollmar, Emil 
Voigt, Carl Herrm. 

Klemm, Joh. Gust. 

Heucke, Fr. Rob. 
Choulant, Joh. Edm. Osk. 
Müller, Ant. 
Preissler, Gust Ed. 
Hoffinann, Franz Wolfgang 

BeiüBCke, Joh. Werner 
M'Clelland, Walter 
Floresi d'Arcais, Lor. 
Landaznri, Pedro 
Betts, John 

Montoya, Mamerto 
Schubert, Fr. Aug. 
Hattann, C. Ed. 
Stiller, Gust Ad. 
Weisbaoh, Albin Jul. 

Rosenbaum, C. Arthur 
V. Schwarz, Siegmund 
Frank, Otto 
Gfoldschmidt, Herrm. 
Hilgard, Eugen 

Treskow, Franz Julius (Berg- 
schüler) 

1851. 
Breitfeld, C. Ed. Guido 

Göldner, Paul Ferd. 
Hörstel, Carl Robert 
Lechner, Georg Alb. 



Freiberg 

Neustädtel bei Schnee- 
berg 



Freiberg 
Zwickau 
Freiberg 

Freiberg 

Pfaffendorf bei Leipzig 

Annaberg 

Dresden 

Dresden 
Dresden 
Freiberg 
Freiberg 
Chemnitz 

Gross - Oschersleben 
Glasgow in Schottland. 
Bolanos in Mexiko 
Mexiko. 

Edgbaston in der Graf- 
schaft Warwick. 
Bogota. 

Olbersdorf bei Zittau. 
Nossen 
Freiberg 
Freiberg 

Johanngeorgenstadt 
Nürnberg 

Grossherzogth. Baden. 
Frankfurt a./M. • 
Illinois in Nord- 
Amerika. 
Schneeberg 



Unterwiesenthal 

Podelwitz 
Budissin. 
Leipzig. 



Bergbeamter in Böhmen. 

Besitzer von Marmorbrüchen z. Wallen- 
stadt in der Schweiz. 



Maschinenbauingenieur in Prag. 

Factor zu Freiberg. 

Cassirer bei dem Königl. Kupfer- 
hammer zu Grünthal. 

Hilfswardein zu Freiberg. 

Lehrer zu Hoboken. 

Hüttenbeamter zu Modum in Nor- 
wegen. 

War in Französisch -Guayana, jetzt 
Bergingenieur in Madrid. 

Bergbeamter z. Gottesberg i. Schlesien. 

Bergverwalter in Würschnitz. 

Hüttenmeister zu Oberschlema. 

f in Amerika. 

Markscheider zu Fünfkirchen in 
Ungarn. 

Kaufmann in Leipzig. 

In Turin. 



Stadtbauconducteur in Freiberg. 
Waagemeister zu Freiberg. 
Professor an der Bergakademie zu 

Freiberg. 
Particulier zu Johanngeorgenstadt. 
Fabrikbesitzer in Nürnberg. 

Banquier. 



Maschinenbauingenieur in Bremen. 



Eisenhüttenbesitzer zu Erla bei 

Schwarzenberg. 
Münzgegenwardein zu Dresden. 



18 



274 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder leiste Stellung. 


1738 


Otho, Herrm. C. Emil 


Leipzig 


Assistent bei dem Konigl. Steinkohlen- 
werke zu Dohlen. 


1739 


Perttech, Ernst 


Haynichen 


In Serbien. 


1740 


Schiftoer, Carl Ant 


Glauchau 


Hüttenbeamter an der Marienhuttt 






' 


zu Cainsdorf. 


1741 


Thomass, Ad. Lebr. 


Neustadt-Dresden. 




1742 


V. Alberti, Eduard 


Wilhelmshall 


Bergbeamter zu Wilhelm ab all. 


1743 


Bender, Wilh. 


Schaumburg 


Hüttenbeamter bei Stollberg in Rbeii- 
preussen. 


1744 


Cabrera, Philipp 


Spanien. 




1745 


Clauder, Herrm. 


Schwabhausen bei 
Gotha 


Hütteningenieur in Siebenburgen. 


1746 


Dick, Heinrich 


Offenbach a./M. 




1747 


Ellery, John Graeme 


Skaneateles im Staate 
New-York 


f in Nord -Amerika. 


1748 


Gerlach, Heinrich 


Westphalen 


Bergwerksdirector, früher in Wallis, 
jetzt am Lago - Maggiore. 


1749 


Herter, Paul 


Berlin. 




1750 


Hnelin, Emilio Julian o Maria 


Malaga 


Ministerialrath zu Madrid. 


1751 


Kellner, Friedr. Leop. 


Georgenthal im Herzog- 


War Bergbeamter in Schweden , in 






thum Gotha 


England, dann in Calcntta. Lebt 
jetzt in Gotha. 


1752 


Dr. jur. Kirnen, Joseph 
Pasohke, Carl Reinh. Hugo 


Innsbruck 


Rentier in Salzburg. 


1753 


Sommerfeld in Preussen 


War Bergingenieur zu Neugranada. 


1754 


Pfitz, Aug. Christ. Freymund 


Eishausen b. Hildburg- 
hausen 


In Spanien. 


1755 


Reichel, Raym. Jos. 


Klostergrab in Böhmen. 




1756 


Schönlohen, C. Fr. Günth. 


Bernburg 


Bergschullehrer zu Neudorf bei Han- 




Franz 




gerode. 


1757 


Storm, Peter Heuch 


Norwegen. 




1758 


Vivlan, Arth. Pentarves 


London 


Hüttenwerksbesiteer zu Swantea. 


1759 


Dr^phil. Walmstedt, Edward 
(Docent an der Universität 


Upsala 


Professor zu Upsala. 










zu Upsala) 






1760 


Zavala, Florentinus 


Tolosa in Spanien. 




1761 


Büttner, Herrmann (Berg- 


Freiberg 


Unternehmer beim Eisenbahnbau in 




schüler) 




Böhmen. 


1762 


Wappler, Benno (Administra- 
tor) 


Freiberg 


Factor der Mineralienniederlage zu 






Freiberg. 




1852. 






1763 


Lotfe, Wilh. Jul. Emil 


Dresden 


War Beamter bei der Gasanstalt zu 
Dresden. 


1764 


Lohse, Alwin 


Oberschlema 


In Amerika. 


1765 


V. Hantenffel, Hanns Ernst 


Freiberg 


Hüttenbeamter auf Gräfenbacher Hurte 
bei Stromberg im Rheinland. 


1766 


Müller, Gottl. Rob. Lothar 


Meissen 


Markscheider und Bergverwalter zu 
Lugau. 


1767 


Pohle, Herrm. Aug. 


Dresden 


Factor zu Hftnichen bei Dresden. 


1768 


Segnltz, Adolph 


Dippoldiswalde 


t als Chemiker in Meissen. 



275 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwartige oder letzte Stellung. 


1769 


Weiss, Paulus 


Annaberg 


Schichtmeister zu Schneeberg. 


1770 


Betts, Alfred 


Birmingham. 




1771 


Bodani, Carl Wilh. 


Mannheim. 




1772 


Bradley, William 


Nord -Amerika 


f als Bergakademist. 


1773 


v. Chrismar, Leopold 


Mannheim. 




1774 


Eastman, Adolph 
Epstein, Wilhelm 


Santiago in Chile. 




1775 


Lublinitz 


In Schlesien. 


1776 


Fritzschl, Aug. Jos. 


Rappenau in Baden. 
Eisleben. 




1777 


Gräfe, Friedrich 




1778 


Halse, William Eduard 


Bristol. 




1779 


Herget, Emil 


Wiesbaden 


War Hüttenbeamter zu .Ems. 


1780 


Herthum, Nicol. Fr. Ernst 


Katzhütte im Fürsten- 
thum Schwarzburg- 
Rudolstadt 


Bergamtsassessor zu Rudolstadt. 


1781 


Kind, Gotth. Wilh. Herrm. 


Stotternheim 


Bergingenieur in Paris. 


1782 


Dr. med. Kitohell, William 


New -Jersey in Nord- 
Amerika. 




1783 


Lyon, William 


Valparaiso in Chile. 




1784 


Manz Ritter v. Mariensee, 
Vincenz 


Bukowina 


f in Czernowitz. 


1785 


Manz Ritter v. Mariensee, 

Joseph 
Pringsheim, Moritz 


Bukowina 


Bergwerksbesitzer in der Bukowina. 


1786 


Oppeln in Preussen 


In Breslau. 


1787 


Rampoldt, Arnold 


Oppeln in Preussen. 




1788 


Rebs, Joh. Heinr. 


Neukirchen im Herzog- 
thum Sachs.-Coburg- 
Gotha 


Bergwerksbesitzer bei Ilmenau. 


1789 


Sarg,' Carl 


Frankfurt a./M. 


Fabrikant bei Wien. 


1790 


Schneider, Sigismund 


Grossherzogth. Tpscana 


Bergbeamter zu Monte-Catini. 


1791 


Simon, Carl 


Giessen. 




1792 


Baron Sparre, Sixten Erich 


Westmanland i. Schwe- 


Bergwerksbesitzer in Schweden. 




Knut 


den 




1793 


Ulrich, Franz 


Eltville im Rheingau. 




1794 


Walter, Ernst Bruno 


Clausthal 


Bergbeamter in der Marmaros. 


1795 


Weydemeyer, Otto 


Münster. 




1796 


Ranft, L. W. Th. (Berg- 


Freiberg 


Factor und Markscheider zu Pot- 




schüler) 




schappel. 




1853. 






1797 


Heimchen, Fr. Herrm. 


Chemnitz 


Hüttenrendant zu Freiberg. 


1798 


Mechler, Carl Bernh. 


Dresden 


Vicehüttenmeister zu Freiberg. 


1799 


Raithel, Ernst Rud. 


Dresden 


Bergingenieur in Chile. 


1800 


Winkler, Herrm. Alexander 


Freiberg 


f als Bergakademist. 


1801 


Bauermann. Hillary Meinh. 
Blandy, John 


London. 




1802 


New -York. 




1803 


Blanford, Henry F. 


London. 




1804 


Daude, Emil Friedr. Wilh. 


Tilkerode iiü Herzogth. 
Anhalt-Bernburg. 




1805 


Eastor, John Day 


Baltimore. 




1806 


Engelmann, Aug. Heinr. 


Frankfurt a./M. 


In Nord-Amerika. 



18* 



276 



Nr. 


Familienname , Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letste Stellang. 


1807 


Ferber, Joh. Herrm. 


Gera 


Bergbeamter in Chile. 


1808 


Frank, August 


Bukarest. 




1809 


Gronen, Georg 


München. 




1810 


Haushalter, Carl 


München 


In München. 


1811 


Hegeler, Eduard Carl 


Bremen 


Hüttenwerksbesitzer zu Laa&lle iu 
Nord- Amerika. 


1812 


Heyl, Wilh. Christian 


Weyer bei Limburg an 
der Lahn. 




1813 


Höchst, Johann 


Obertiefenbach im 
Nassauischen. 




1814 


Horntckel, Fr. Heinr. Gottl. 


Hettstädt 


f als Bergwerksbesitzer bei Urnen an. 


1815 


Kayser, August 


Wiesbaden. 




1816 


v. Eulybin (Kais. Russ. Berg- 


St. Petersburg 


Bergingenieur - Oberatlieutenant und 




ingenieur- Lieutenant) 
MattMesen, Fr. Wilh. 




Professor zu Petersburg. 


1817 


Altona 


Hütten Werksbesitzer zu Lasalle in 








Nord-Amerika. 


1818 


Minton, Samuel 


London. 




1819 


Mokel, Carl Friedr. 


St. Petersburg. 
Santiago in Chile. 




1820 


Montt, David 




1821 


Pagenstecher» Ernst 


Waldau im Herzogth. 


Hüttenbeamter zu Lasalle in Nord 






Nassau 


Amerika. 


1822 


Prieger, Carl 


Creuznach in Rhein- 
preussen. 




1823 


Rittler, Wilh. Willibald Herrm. 


Altenburg 


Bergbeamter in Mexiko. 


1824 


Santamaria, Carlos 


Valparaiso. 




1825 


Schaflher, Maximilian 


Meissenheim in Hessen- 
Homburg 


Director der ehem. Fabrik in Aussig. 


1826 


Stahl, Christian 


Kronberg in Nassau. 




1827 


Schmidt, Rieh. Andr. Jul. 


Cöslin in Pommern 


Bergbeamter in Niederschlesien. 


1828 


Steinbach, Georg 


Geissenheim in Nassau. 




1829 


v. Schwerin, Alexander 


Militsch in Preussen 


Berggeschworner in Schlesien. 


1830 


V. Thieme (Kais. Russ. Berg- 


St. Petersburg 


Bergingenieur - Oberstlieutenant und 




ingenieur - Lieutenant) 




Professor zu Petersburg. 


1831 


Wehtje, Wilh. Paul Anton 


Opdrup in Schleswig 


In Schweden. 


1832 


Herbrig, Herrm. Aug. (Berg- 
schüJer) 


Freiberg 


Bergverwalter in Lössnitz bei Stollberg 






in Sachsen. 




1854. 






1833 


Bmnnemann, Carl Ernst 


Teuritz bei Lucka 


Betriebsinspector bei der Porzellan- 
Manufactur in Meissen. 


1834 


Dittmarsch, Alfred Ludw. 


Dresden 


"Bergwerksbesitzer bei Lyon. 


1835 


Engelmann, Alb. Alexand. 


Potschappel 


Hüttenbeamter bei Vera in Spanien. 


1836 


Heerklotz, Dedo 


Freiberg 


Bergbeamter auf der Insel Billiton. 


1837 


Hering, Carl Wilh. 


Zwickau 


Schichtmeister in Zwickau. 


1838 


Hille, Jul. Oskar (Pharma- 

ceut) 
Hofhnann, Holm Wolfg. 


Freiberg 


Apotheker in Olbernbau. 


1839 


Oberhohndorf bei 


Bergbeamter zu Graupen in Böhmen. 






Zwickau 




1840 


Nenbert, Eduard Clemens 


Zittau t 


Bergbeamter in Orenburg. 


1841 


Schulze, Carl Albert 


Freiberg 


t als Bergbeamter in Spanien. 



277 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


1842 


Seelig, Christ Aug. Willi. 


Grossburgk 
Freiberg 


In Burgk. 


1843 


Zimmer, C. Rieh. Adalb. Alex. 


f als Student in Leipzig. 


1844 


Anderberg, Wilh. 


Sehweden 


I Apotheker zu Stockholm. 


1845 


Birch, Stewart Darby 


England. 


1 


184« 


Blanford, William Thom. 


London. 


1 


1847 


Bleidorn, Henry 


New-York 


War Ofificier in Nord- Amerika. 


1848 


Bolze, Carl Andr. Louis 


Bernburg 


| Bergbeamter zu Silberart im Siegen-- 
1 sehen. 
Professor zu New-Havcii in Nord- 

; Amerika. 

i 

i 


1849 


Brush, George 


Brooklyn in Amerika 


1850 


Dorado, Carlos 


Chile. 


1851 


V. Eiohwald (Kais. Kuss. Stabs- 


Russland 


Bergingenieur -Oberstlieutenant zu 




Capitain) 




Nertschinsk. 


1852 


Focke, Alexis Carl Emil 


Harzgeroda. 




1853 


Fohr, Carl 


Mannheim. 




1854 Fnssinger, Carl 


Weilburg. 




1855! Haindl, Edmund 


München. 




1856,' Heredia, Leopoldo 


Malaga in Spanien. 




1857 


Jungjohann, Ludwig 

v. Eowanko (Kais. Russ. Capi- 

tain) 
Mossbaoh, A. G. Fr. Ernst 


Kiel. 




1858 


Russland. 




1859 


Bernburg. 




1860 


Reynolds, Herbert 


London 


f als Bergakademist zu Freiberg. 


1861 Saenz, Pedro 


Bolivia. 




1862 Schenk, Rudolph 


Niclashausen in Baden 


War Bergbeamter in Ostindien. 


1863, Stapff, Moritz 


Tiefenort im Gross- 


Bergbeamter und Lehrer an der Berg- 




herzogth. Weimar 


schule zu Fahlun in Schweden. 


1864 ! Turley, Bernhard 

1 


Bromberg 


Bergverwalter zu Grenug am Wetter- 
see in Schweden. 


186§ Utendörffer, Joh. Carl Otto 


Schmalkalden 


Eisenhüttenbesitzerbei Schmalkalden. 


1866 


Wurmbach, Julius 
1855. 


Ramsbeck in West- 
phalen 


Hüttenwerksbesitzer bei Ems. 


1867 


Bischoff, Jul. Ferd. 


Adorf 


Blaufarben werke - Chemiker zu Ober- 
schlema. 


1868 


v. Bunan, Herrm. 


Dippoldiswaldc 
Bockwa 


Ofificier in der Sächsischen Armee. 


1869 


Ebert, Carl Friedr. 


Betriebsbeamter nnd Markscheider zu 








Zwickau. 


1870 Ehrhardt, Jul. Bruno 


Ober -Rassau 


Hüttenbeamter an der Marienhütte 








zu Cainsdorf bei Zwickau. 


1871 


Haage, Georg Richard 
Hertel, Carl Heinr. 


Dresden 


Lehrer in St. Petersburg. 


1878 


Auerbach. 




1873 


Heuchler, Ernst Rieh. 


Freiberg 


Markscheider in Freiberg. 


1874; Hoffimann, Robert 


Freiberg 


Schichtmeister zu Altenberg. 


1875 ! Liebscher, Jul. Rieh. 


Antonshütte 


Bergbeamter in Algier. 


1876 j Lorenz, Christ. Bernh. 


Dippoldiswaldc 


Schichtmeister zu Annaberg. 


1877 Marhold, Heinr. Emil 


Dresden 


Hilfs-Cheiniker zu Freiberg. 


1878 Menzel, Carl Ernst Herrm. 


Chemnitz 


Assistent b. d. Kohlenwerksinspection 
zu Zwickau. 


1879 


Neuschild, Carl Moritz 


Dresden 


Bergbeamter in Orenburg. 



278 



Nr. 



Familienname, Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



Gegenwärtige oder letzte Stellung. 



1880 Pabst, Ernst Meno Paul 

1881 Pechstein, Friedr. Wilh. 

1882 Schepeler, Joh. Daniel 

1883 v. Weber, Albert Theodor 

1884 Zill, Aug. Ferd. 

1885 Baron v. Andrian-Werburg, 

Ferdinand 

1886 Berti, Fr. Heinr. Paul 

1887 Bodewig, Ferdinand 

1888 Bngdoll, Hugo 

1889 Bfirgi, Jacob 

1890 Cordella, Andreas 

1891 Eggers, Nicolai 

1892 Frhr. v. Eltz -Rübenach, Fr. 

Alph. Jos. Mar. Hubert 

1893 Baron v. Freiberg, Ludwig 

1894 Greifenstein, Carl 

1895 Gudovio, Ephrem 

1896 Härtung, AJw. Edm. Ant. 

1897 Holthof, Franz Joseph 

1898 v. Homolacs, Eduard 

1899 Jakovljevlc, Jovan 

1900 v. Klipstein, Leopold 

1901 Mallinckrodt, Felix (Berg- 

exspectant.) 

1902 Müller, Carl Joh. Ludw. 

1903 Mflller, Heinr. Fried. Ferd. 

1904 Müller, Joh. Georg Ernst Gust. 

1905 Neumann, Gust. Fr. Adolph 

1906 Pfaff, Ernst 

1907 Edler v. Riedl, Gustav 

1908 Rippe, Ernst Daniel Ludw. 

1909 Dr. Schenk an Schweinsberg, 

Ernst 

1910 Schubert, Joseph 

1911 Smigilsky, Gustav 

1912 Stein, Julius 

1913 Sturz, John 

1914 Tewess, Carl 

1915 Wall, Georg P. 

1856. 

1916 Babni$g, Carl Aurel Oscar 

Emil Johann 

1917 Becher, Gottfr. Ludwig 



Chemnitz 

Neustädtel 

Riga. 

Dresden. 

Memmendorf. 

Anspach 

Muskau in der Ober- 
lausitz 
Bereheim 
Ratioor 
Stäfa im Canton Zürich 

Smyrna 

Reval. 

Wahn im Kreise Mühl- 
heim a./R. 

München. 

Grossgerau im Gross- 
herzogthum Hessen 

Serbien 

Lobenstein 

Köln 

Galizien. 

Serbien 

Giessen. 

Preussen. 

Naumburg a. d. Saale 
Lobenstein 

Naumburg a. d. Saale. 
Stettin. 

Eichelsachsen im Gross- 
herzogthum Hessen 
Prag 

Herrenbreitungen. 
Hanau 

Grottau in Böhmen. 

Santiago in Chile. 

Zacatecas in Mexiko 

London. 

Werden. 

London. 



Dresden 
Grossvoigtsberg 



Bergbeamter in Chile. 
Steiger in Scbneeberg. 



Sectionsingenieur an der geologischen 

Reichsanstalt in Wien, 
f als Assistent der Kohlen werksinspec 

tion zu Zwickau, 
f als Bergakademist in Serbien. 
War in Süd- Amerika. 
War Bergwerksdirector in Mexiko. 

jetzt in der Schweiz. 
Bergbeamter zu Laurium in Griechen 

land. 



Geistlicher in Tjrol. 



Bergbeamter zu Titiribi in Nen- 

Granada. 
Bergbeamter in Maydanpek. 
Bergverwalter in Schleiz. 
Königl. Preuss. Officier. 

f in Krakujevac in Serbien. 



Bergwerksdirector in Teplite. 
Berggeschworner a. D. zu Lobenstein. 



Bergingenieur a. D. der Gesellschaft 

Vieille-Montagne. 
Fabrikbesitzer zu Prag. 

Bergingenieur bei Salzburg. 



Bergwerksbesitser in Zacatecas 



Bergbeamter in Ungarn. 
Werkmeister - Assistent. 



279 



Nr. 



Familienname, Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



Gegenwartige oder letate Stellung. 



1918 
1919 
1920 
1921 
1922 
1923 
1924 
1925 
1926 
1927 
1928 
1929 
1930 
1931 
1932 
1933 

1934 
1935 
1936 
1937 
1938 

1939 
1940 
1941 
1942 

1943 

1944 

1945 

1946 
1947 
1948J 
1949 

1950 

1951 
1952 
1953 
1954 
1955 
1956 
1957 
1958 
1959 
1960 



Beyer, Theodor Ernst 
Hauff e, Julius Richard 
Kropp, Richard 
Lauterbach, Friedr. Camillo 
Merbaeh, Carl 
Mühlig, Eugen Max 
Oeser, Herrmann Louis 
Pilz, Carl Julius 
Richter, Otto 
Schneider, Gust Adolph 
Tröger, Otto Richard 
Voigt, Friedr. Theodor 
Weiss, Ernst Leberecht 
Bansa, Christian 
Beyerlein, Ernst 
Bianchi, Louis 

Bohler, Joseph 
Brückner, C. A. Wilh. 
Caceres, Santiago 
Einenkel .Joh. Friedr. W. Emil 
Pitting, Theodor 

Fudakowsky, Sigismund 
v. Glass, Wilhelm 
Grapow, Felix 
Hague, James 

v. d. Heyden k Hauzeur, Ed- 
mund 
ffiby, Wilhelm 

Jasper, Carl Friedr. 

Kayser, Lorenz Wilhelm 
Kellerbauer, Carl 
Kellström, Carl August 
Kernick, Richard J. 

v. Kuczkowsky, Alb. Fried. 

Wilh. August 
Maofarlane, Thomas 
Malewsky, Adam 
Mezger, Adolph 
Naumann, Carl 
Obando, Gratiniano 
de Lisle Po wies, John Fielding 
de Lisle Powles, William 
Pumpelly, Raphael 
Reiher, C. Fried. Wilh, 
Schulz, Alexander 



Freiberg 

Dresden 

Blasewitz 

Radeburg 

Freiberg 

Leipzig 

Neusalza 

Erbisdorf 

Freiberg 

Mohorn 

Johanngeorgenstadt 

Störmthal bei Leipzig. 

Freiberg 

Giessen. 

Castell 

Hockerode in Schwarz- 
burg-Rudolstadt. 

Niederwollich 

Georgenthal 

Cordova in Amerika. 

Wirsitz in Preussen. 

Mauchenheim in der 
Bayr. Rheinpfalz 

Warschau. 

Wölsauerhammer. 

Gora in Preussen. 

Albany in Nord- 
Amerika 

Lüttich 

Obersprockhörel in 

Preussen. 
Lemgo im Fürstenthum 

Lippe. 
Frankfurt a./M. 
München 
St. Petersburg. 
Charlestown bei Set. 

Austell in Cornwall. 
Sagan in Preussen 

Glasgow in Schottland 

St. Petersburg 

Heidelberg 

München 

Bogota i. Neu-Granada. 

England. 

England« 

New-York 

Zeitz. 

Lünen in Preussen 



In Planen. 

Viceobers teiger z. Gersdorf b. Rosswein. 
Bergverwalter zu Pilsen in Böhmen. 
Officier in der Sächsischen Armee. 
Vicehüttenmeister zu Freiberg. 
Glashüttenbesitzer in Böhmen. 
Buchhändler zu Neusalza. 
Bergverwalter in Zwickau. 
War in Angola in Afrika. 
Bergverwalter zu Lugau. 
Schichtmstr. z. Neustädtel b. Schneebg. 

Dr. phil. in Freiberg. 

Bergbeamter in Zwickau. 



Bergbeamter in Nassau. 
Bergbeamter in Peru. 



Assistent b. Steinsalzwerk in Berchtes- 
gaden. 



Vorsteher der Kupfergrube Franklin - 

Michigan-Lake superior. 
f als Eisenwerksbesitzer bei Lüttich. 



Beamter in Russland. 
Privatlehrer in München. 



In der Türkei. 

War in Norwegen, jetzt in Amerika. 
In Sibirien. 

Bergbeamter in Orenburg. 
Beamter in Baiern. 



War lange in Japan. 
Referendar in Dortmund. 



280 



Nr. 



Familienname, Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



1961 Söfft, Friedrich 

1962 Stippler, Georg Joseph 

1963 Stümke, Hein. Herrm. Ad. 

1964 Wedding, Gust. Friedr. Herrm. 

1965 Wulff, Aloys Heinr. Jos. Paul 

Hubert 

1966 Wunderwald. Aug. Leberecht 

(Bergschüler) 

1857. 

1967 Albert, Carl Richard 

1968 Bauer, Carl Heinrich 

1969 Chemnitzer, Friedr. August 

1970 Förster, Bernh. Rud. 

1971 Grossmann, Carl Robert 

1972 Haueisen, Herrm. Theod. 

1973 Lohse, Carl Balduin 

1974 Noth, Friedr. Julius 

1975 Noth , Herrmann (Mechaniker) 

1976 Petzholdt, Paul Alphons 

1977 Scheibe, Joh. Ferd. Otto 

1978 Schiefer, Carl Wilh. 

1979 Schwabe, Clem. Theod. Alb, 

Fried. 

1980 Voigt, Otto Theodor 

1981 Weigel, Carl Emil 

1982 Wellner, Emil Friedrich 

1983 Winkler, Clemens Alexander 

1984 Bauer, Theodor 

1985 Baumann, Ernst Ed. Oskar 

1986 Bierwirth, Leopold 

1987 Broja, Richard 

1988 Carstanjen, Ernst (Berg- 

exspectant) 

1989 Class, Carl Gustav 

1990 Cramer, Ad. Carl Heinr. 

1991 Fröbel, Carl 

1992 Günther, Georg Aug. Fried. 

1993 v. Hadeln, Fried. 

1994 Hink, Carl Heinr. 

1995 Hirschfeld, Alfr. Eduard 

1996 Hoftneier, Friedrich 

1997 Hustler, William 



Wiesbaden 

Niedertiefenbach 
Moskau 

Berlin 

Werden. 

Freiberg 



Gegenwärtige oder letale Stellung. 



Bergbeamter in der Wettermu bei 
Prankfurt a./M. 
! Bergbeamter in Nassau. 

Beamter auf den Simpk 'gehen Werken 
im Gouvernement Orenburg. 

Bergassessor und Lehrer an der Berg- 
akademie zu Berlin. 



Salinenbeainter in Neusulza. 



J Freiberg 
j Freiberg 
| Freiberg 

Augugtusburg 

Freiberg 

Penig 

Freiberg 

Ottendorf. 

Liptitz b. Hubertusburg 

Dresden 

Penig. 

Annaberg 

Löbau 

Chemnitz 

Lichtenstein 

Muldner Hütte bei 
Freiberg 

Freiberg 

München. 

Gräfenthal in Sachsen- 
Meiningen. 

New- York. 

Ruda i. Ober-Schlesien. 

Duisburg in Preussen 

Bingen in Rheinhessen 
Usingen in Nassau 

New-York. 

Lauenau in Hannover. 

Wiesbaden 

Hamburg 

Neumtihlen in Holstein. 

Regensburg 

England 



Obersteiger zu Obergruna b. Freiberg. 
Hüttengehilfe zu Freiberg. 
Hüttengehilfe zu Freiberg. 
Bergbeamter in Orenburg. 
Hüttengehilfe zu Freiberg. 
Bergwerkscandidat zu Freiberg, 
fhotograph. 

Studirt in Leipzig. 
Bergbeamter in Russland. 

f in Böhmen. 
Hüttengehilfe zu Freiberg. 

Kaufmann in Chemnitz. 
Markscheider bei Stollberg. 
Hilfsbeamter bei der Grasanstalt zu 

Dresden. 
Hüttenmeister zu Pfannenstiel. 



Docent der Chemie in Berlin. 

Eisenbahningenieur. 
Hüttenbeamter auf Marienhütte zu 
Cainsdorf bei Zwickau. 



Bei den Kruppschen Werken in Essen 

angestellt. 
Ging nach Australien. 

Markscheider in Zwickau. 
Bergbeamter in Spanien. 



281 











1 

Nr. Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 


Gegenwärtige oder letzte Stellung. 


i 
1 


resp. Vaterland. 


. , 


11)98 


Janin, Louis 


Vereinigte Staaten von 
Nord-Amerika 


Bergwerksdirector zu Nevada. 


r.»jw 


Janin, Henry* 


Vereinigte Staaten von 
Nord-Amerika. 




2000 


Illing, Georg August Beruh. 


Zellerfeld 


Bergamtsassessor zu Clausthal. 


2001 deKamiensky.MiecislasP.J.H. 


Lemberg. 




2002 


Kellner, Gust. Aug. 


Finsterberg im Herzog- 


Hüttenbeamter zu Marienhütte bei 






tum Gotha 


Zwickau. 


2003 


Klein, Herrmann 


Elmshausen in Hessen. 




2004 


Kobbe, Wilh. Aug. 


New- York. 




2005 


Kreuser, Carl 


Commern. 




2006 


Lägeier, Albert 


Enzweihingen in Wür- 
temberg 


f 1H50. 


2007 


Latham, James 


Wigan i. d. Grafschaft 
Lancasshire in Eng- 
land. 




»KW 


Levi, Isaak 


Aisheim in Hessen 


Kaufmaun im Staate Ohio. 


2009 


Lohnstein, Emil 


Worms 


Probirer zu Stollberg bei Aachen. 


2010 


Nicooli, Henry 


Florenz. 




2011 


Olbrich, Gustav (Feldmesser) 


Preussen. 




2012 


Parkyn, Edwin 


Truro in Cornwall 


SchiffSicapitaiii. 


2013 


v. Paschwitz, Alb. Alex. Gottl. 
Ernst 


Nürnberg 


Bergbeamter in Bayern. 


2014 


Pönsgen, Carl 


Schieiden in Preussen 


Gus88tahlfabi'ikant in Westphalcn. 


2015 


v. Püttner, Emil 


Lobenstein. 




2016 


Rieth, Edmund 


Ilmenau. 




2017 


Robert, Paul 


Izeron in Frankreich. 




2018 


Robert, Franz 


Wien. 




2019 


Rnbarth, Heinrich 


Paderborn in Preussen. 




2020 


Rüssel, William Vaughan 


Leamington i. d. Graf- 
schaft Warwick in 
England. 

Kirchhörde in Preussen 




2021 


Saltmann, August 


t- 


2022 


Sarg, Frank 


Worms in Rheinhessen 


Bergbeamter in Spanien. 


2023 


Schlink, Clemens 


Paderborn in Preussen. 




2024 


Schmidt, Adolph 


Carlsruhe. 




2025 


Seebold, M. Carl Rud. 


Hochheim in Nassau. 




2026 


Dr. ph. Sieveking, Joh. Peter 


Altona 


Bergbeamter in Chile. 


2027 


Taylor, John 


England 


f auf der Reise nach Neu- Grau ada. 


2028 


Volk, Friedrich 


Reicheisheim in Preuss. 




2029 


Werthemann, Rud. Edm. 


St. Franzisko. 




2030 


Wich, Max Achilles 


Rothenburg in Bayern. 
Truro in Cornwall. 




2031 


Williams, Frank. T. 




2032 


Wolf, Albert 


Kärnthen. 




2033 


Neubert, Eduard (Bergschüler) 
1858. 


Jöhstadt 


Obersteiger auf Himmelfahrt bei 
Freiberg. 


2034 


Behr, Gust. Adolph 


Heinitz. 




2035 


Erhard, Christ. Hugo Theodor 
Freiesleben, Otto Friedr. 


Dresden 


Hüttengehilfe zu Freiberg. 


2036 


Dresden 


Bergwerks- und Rechtecaudidat in 


, 






Leipzig. 



288 



Nr. Familienname, Vornamen. 



2037 Hfibsehmann, Carl Ludwig 

2038! Köhler, August Rieh. 

2039 Prolss, Friedrich Otto 

2040 Rudioff, Theod. Moritz 

2041 Bär, Otto Friedrich 

2042 Diezmann, Max. 

2043 Fischer, Carl Wilh. 

2044 Gey, Eduard Maxim. 
2045' Kästner, Ernst 

2046 Kreischer, Carl Gust 

2047 Sichel, Conrad Alfred 

2048 Vogel, Heinr. Christ Wilh. 

2049 Laue, Guido August 

2050 Lorenz, Wilh. Oswald 

2051 Schumann, Carl Heinr. 

2052 Vogel, Julius Otto 

2053 Wiede, Frdr. Gotth. Ant 

2054 Bars, Paul Reinh. Iman. 

2055 Buderus, Georg 

2056 Buff, Ernst 

2057 Burohardi, Robert 

2058 Cohen, Carl Bernhard 

2059 Defrance, Achill. Charles Louis 

2060 Defrance, Charles Louis 

2061 v. Egidy, Hanns Christoph 

•2062 Falkenau, Louis 

2063 v. Fellenberg, Edmund 

2064 Ferrenholtz, Julius 

2065 Giesse, Franz 

2066 GU de Labarrietta, Casimiro 

Dominguez 

2067 Goldschmidt, Phil. Heym 

2068 Gosekuhl, Wilhelm 

2069 Hardt, Adolph 

2070 Hauan, Knud Möller 

2071 Hegel, Jul. Aug. PhiL 

2072 Heine, Selmar. 

2073 Henrich, Ferdinand 

2074 Hering, Carl 

2075 Heym, Carl Aug. Fried. 

2076 Dr. phil. Hoflnann, Wilh. 

2077 Hofmann, Carl 

2078 Jfittner, Oswin 



Geburt«>rt, Wohnort, 
rat», Vaterland. 



Grünstädtel 

Waldheim 

Freibere 

Reichenbach im Voigtl. 

Freiberg 

Leipzig 

Freiberg 

Freiberg 

Oberhonendorf 

Berthelsdorf bei Herrn- 

hut 
Trebsen 
Leipzig 

Marienberg 

Freiberg 

Freiberg 

Dresden 

Börigen bei Rosswein 

Christianstadt am Bober 

Hirzenhain in Hessen. 

Giessen 

Preussen 

Cöln 

St Julien bei Metz 

St. Julien bei Metz 

Coburg 

New- York. 
Bern. 
Cöln. 
Wiesbaden 

Gijon in Spanien 

Amsterdam. 

Wampel bei Dortmund 

Cöln 

Levanger in Norwegen 

Detmold. 

Eisleben 

Schwanheim in Nassau. 

Stuttgart 

Eisenach 

Darmstadt. 

Russkberg in Ungarn 
Bolkenhain. 



Gegenwärtige oder letale Stellang. 



Bergbeamter in Mexiko. 

f als Bergakademie 

Dr. phil. und Assistent in Heidelberg. 

.Calculator in Dresden. 

Steiger zu Freiberg. 

Literat in Leipzig. 

Fabrikbesitzer in Aachen. 

Bergwerkscandidat zu Freiberg. 

Bergverwalter in Zwickau. 

Bergschuldirector zu Zwickau. 

Bergverwalter z. Modum i. Norwegen. 
Bergingenieur zu Sierra Almagrera in 

Spanien. 
Verwalter eines Braunkoblenwerkes in 

der Lausitz. 
Geodät in Schlesien. 
Markscheider in Zwickau. 
Fabrikbesitzer in Olbernhau. 
Betriebsbeamter bei Zwickau. 
Hütteningenieur in Posen. 

Bergbeamter in Dax. 

Landw.- Premierlieutenant und Lega- 

tionscanzl. in Dresden. 
Techniker in Cöln. 
Eisenhüttenbeamter zu Dillingen. 
War Bergbeamter in Norwegen. 
f. Studirte in Leipzig; starb auf der 

Reise in Tjrrol. 



Betriebsdirector der Niederrheinischen 
Hütte. 



Bergwerksdirector zu Bleiberg in 

Kämthen. 
Universitätslehrer in Christiania. 

Bergbeamter in Tyrol. 

Bergbeamter in Westphalen. 
Bergwerksdirector auf der Insel Sar- 
dinien. 

Professor an der Realschule zu Ofen. 



283 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder letete Stellung. 


2079 


Kleinsorge, Michael 


Sundern inWestphalen. 


'S 


2080 


Koch, Ludwig 


Rudolstadt 




2081 


Kooknm, Franz 


Malmö in Schweden 


Eisenwerksbes. b. Malmö i. Schweden. 


2082 


Kosinski, Vincent 


Warschau. 




2083 


Krämer, Albert 


Torgau. 




2084 


Langhans, August 


Wiesbaden 


Chemiker auf der Niederrheinischen 
Hütte. 


2085 


Lfibbert, Wilhelm 


Modebach in West- 
phalen. 




2086 


Madelung, Albert 


Gotha 


Assistent am polyt. Institut zu Wien. 


2087 


Dr. Mariani, Jos£ Carlos 


Bahia in Brasilien. 




2088 


Müller, Richard 


Weiden in Bayern 


Chemiker in London. 


2089 


Oheim, Friedrich 


Gefeil. 




2090 


Dr. phil. Otto, Carl 


Giessen 


Betriebsdirector der von Vichy'schen 
Ziegeleien zu Duisburg. 


2091 


Panckert, Joh. Albert 


Wintersdorf. 




2092 


Pring, Friedrich Nelson 


Lissabon 


War Bergwerksdirector zu Angola. 


2093 


Richardson, Will. Brown 


Edinburg in Schottland. 




2094 


Rockwell, Alfr. Pr. 


Vereinigte Staaten von 
Nord-Amerika. 




2095 


Salzmann, Rud. 


Gotha 


Bergbeamter. 


2096 


Sohickendantz, Friedrich 


Landau in der Pfalz. 




2097 


Schreider, Gust. Heinr. Maria 


Gabegottes in Sachsen- 






Hugo 


Meiningen. 




2098 


Stronczynski, Wladislaus 


Warschau 


t- 


2099 


Stnven, Heinrich 


Valparaiso. 




2100 


Stütz, Joh. Friedrich 


Braubach in Nassau. 




2101 


Swlderski, Franz Phil. Joh. 


Frankfurt a./0. 


Bergwerksdirector in Mexiko. 


2102 


Vogelsberger, Wilh. Heinr. 
Ludw. 


Dietenbergen i. Nassau. 




2103 


Wiemer, Carl 


Hörn in Lippe-Detmold. 




2104 


Wisselink, Herrmann 


Neuwied. 




2105 


Wrtüek, Joh. 


Slavonien. 




2106 


v. Zawadski, Johann (Titular- 
rath) 


Warschau. 




2107 
2108 


Peters, August (Schriftsteller) 
Willkomm, Carl Friedrich 
(Bergschüler) 

1859. 


Freiberg 
Freiberg 


f in Leipzig. 
Bergverwalter zu Freiberg. 


2109 


V. Dfirfeld, Paul Joach. Heinr. 


Dresden 


t 1864 als Bergakademie!. 


2110 


Edelmann, Carl Alexander 


Bautzen 


Hüttenbeamter auf dem Modumer , 




* 




Blaufarbenwerk. 


2111 


Harnisch, Oskar Emil 


1 Freiberg 


Markscheider in Schlesien. 


2112 


Herrmann, Wilh. Theod. 


Bautzen 


Bergbeamter in Chile. 


2113 


Scheidhauer, Curt 


Oberschlema 


Eisenbahnbeamter in Dresden. 


2114 


Schwamkmg, Reinh. 
Stelzner, Alfr. Wilh. 


Freiberg 


Bergwerkscandidat zu Freiberg. 


2115 


Dresden 


Bergwerkscandidat zu Freiberg. 


2116 


Thiele, Eduard Osw. 


Freiberg 


Hüttengehilfe zu Freiberg. 


2117 


Georgi, Carl Ernst 


Schneeberg. 

i 





284 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 


Gegenwärtige oder lotste Stellung. 


2118 


Grabowsky, Otto Paul 


Rottmannsdorf bei 


Artillerie - Unterofficicr in der Sachs. 






Zwickau 


Armee. 


2119 


Krause, Christ. Wilh. 


Waidenburg 


Bergwerkscan didat zu Freiberg. 


2120 


Maukisch, Georg Ludw. 


Dippoldiswalde 


Postbeamter. 


2121 


V. Arnim, Carl Christoph 
Drescher, Gust. Eduard 


Crossen bei Waldhcim. 




2122 


Bockwa. 




2123 


Krell, Gottfr. Ernst 


Meissen. 




2124 


v. Ammon, Siegfried 


Cöln 


Königl. Preuss. Bergreferendar. 


2125 


Bekk, Cäsar 


Mannheim. 




2126 


Bellinger, Emil 


DiJlenburg in Nassau. 




2127 Boalt, John Henry 
2128, Buchholdt, Nicolai 


Nord -Amerika. 




Drontheim i. Norwegen. 




2129 Crafts, S. M. 


Hoston. 




2130 Deiters, Aloys 


Münster. 




2131 Duvean, Eduard Maria 


St. Malo in Frankreich 


Bergbeamter auf der Insel Sardinien. 


2132 


Pohr, Franz 


Mannheim. 




2133 


Formsteeher, Julius 


Offenbach a./M. 




2134 


Fomerod, August 


Vivis im Canton Waadt 


Bergbeamter in Italien. 


2135 


Le Neve Foster, Clement 


Wandsworth i.England. 
Paisley in Schottland. 




2136 


Galloway, William 
Graft*, Napoleon 




2137 


Trarbach in Rhein- 








Preussen. 




2138 


Haushofer, Carl 


München. 




2139 


Herz, Arnold 


Weilburg in Nassau. 




2140 


Jeremejeff (Kais. Russ. Berg- 


St. Petersburg 


Bergingenieur- Oberstlieutenant zu 




ingenieur - Stabs - Capitain) 


- 


Petersburg. 


2141 


Ealle, Fritz 


Paris 


Königl. Preuss. Bergreferendar. 


2142 


Kellerbauer, Theod. . 


Ering in Nieder-Bayern 


Lehrer an der Gewerbeschule zu 
Chemnitz. 


2143 


Dr. Keibel, Paul 


Berlin 


f als Lehrer an der Bergakademie 
zu Berlin. 


2144 


Klein, Eduard 


Dahlbruch in West- 
phalen. 




2145 


Knabe, Philipp 


Gladenbach im Gross- 
herzogthum Hessen. 


» 


2146 


Krings, Lambert Daniel 


Bilk in Preussen. 




2147 


Leopold, Bernh. Hugo Franz 


Zethlingen bei Calbe 
in Hannover. 




2148 


Linhoff, Max Friedr. 


Beleke in Preussen 


f als Student zu Leoben. 


2149 


Lamborn, Robert H. 


Philadelphia 


Hüttenbeamter zu Philadelphia. 


2150 


Horeno, Emeterio 


Chile. 




2151 


Ho88, Ernst 


Neu-Orleans. 




2152 


Möller, Carl 


Kupferhammer b. Biele- 
feld in Westphalen. 




2153 


Nasse, Rudolph 


Marburg. 




2154 


Osthn.es, Bernard 


Münster. 




2155 


Panpie, Edmund 


Raase i.Oesterreichisch- 
Schlesien. 




2156 


Paupie, Friedrich 


Raase i.Oesterreichisch- 
Schlesien. 




2157 


Preston, Edm. Benj. Georg 


Calcutta. 


* 



285 



Nr. 



Familienname, Vornamen. 



2158 

2159 

2160 
2161 
2162 



Prima vesi, Hugo 

v. Raesfeld, Albert 

Reinaoh, Alb. Ad. 
Schmidt, Herrm. 
Schneider, Fried. Aug. 



2163 : Schrader, L. Fr. W. 

2164 Voss Winkel, Gustav 
2165' Wagner, Leopold 
2166 1 Washburn, Francis 
2167! Weyland, Gustav 

2168i Wumbaoh, Emil 

2169 Zuleta, Flavio 

2170 Lorenz, Carl Heinrich (Berg- 

schüler) 

I 

1860. 

2171 i Bauer, Ernst Emil 

2172 Brause, Mor. Ph. Aug. 

2173 Colditz, Ed. Theod. 

2174 Falk, Paul Emil 

2175 Fritzscbe, Osk. Lud. 

2176 Hartwig, Heinr. Alb. 

2177 Elengel, Gust. Bernh. 

2178 Riebold, Joh. Theod. Georg 

2179 Sohmutzler, Hob. Jul. 

2180 Schulze, Carl Wolfg. 

2181 Schwarze, P. Fr. Raim. 

2182 Viertel, Moritz Herrm. 

2183 Günzel, Friedr. Aug. 

2184 Kohlmann, Fr. Wilh. Th. 

2185 Müller, Carl Gust 

2186 Sohluttig, Richard Herrm. 

2187 Schmeisser, Fr. Gustav 

2188 Vitzthnmv.Eokstadt, Rudolph 

2189 Arnemann, Franz 

2190 Bayer, Joseph (Lehrer im De- 

partement des Bergwesens) 

2191 v. Bischoff, Anatole (Candidat) 

2192 v. Borckowsky, Theodor 

2193 Böcking, Eduard 

2194 Dach, Robert 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



Grafenhorst in West- 

Shalen. 
rfienbach in West- 

phalen. 
Frankfurt a./M. 
Marienthal in Mähren. 
Bretzenheim in Preuss. 
Gützlaffshagen ayf der 

Insel Rügen 
Berlin 

Hof in Bayern. 
Boston. 
Meinertshagen in West- 

phalen 
Ramsbeck i.Westphalen 
Chile. 
Freiberg 



Freiberg. 

Lichtenberg b. Freiberg 

Erbisdorf bei Freiberg 

Zwickau. 

Antonsthal bei Schwar- 
zenberg 

Dresden. 

Camenz 

Grimma 

Hermsdorf bei Frauen- 
stein. 

Freiberg 

Dresden. 

Unter -Dohlen i. Sachs. 

Kleinschirma bei 
Freiberg. 

Wilmsdorf bei Dresden. 

Oschatz. 

Zwickau 

Ober-Rossau bei Hai- 
nichen. 

Dresden 

Altona 

Polen. 

St. Petersburg. 
Wesel. 
Abentheuerhütte bei 

Birkenfeld. 
Cöln 



Gegenwärtige oder letzte Stellung. 



Bergwerk scandi dat . 

Königl. Preuss. Bergreferendar. 

Königl. Preuss. Bergreferendar. 
Betriebsdirector z. Werlau b. St. Goar. 
Kalkwerksfactor zu Miltitz. 



Bergwerkscandidat in Freiberg. 
Bergwerkscandidat in Freiberg. 

Hüttencandidat in Freiberg. 



Praktikant in Lauchhammer. 
Studirt in Leipzig. 



Bergwerkscandidat in Freiberg. 
Bergwerkscandidat in Freiberg. 

Probirer in Berlin. 



Seemann. 

Hüttenbeamter in Swansea. 



War Bergbeiunter in Ostindien. 



286 



Nr. 



Familienname, Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
reep. Vaterland. 



Gegenwartige oder lotste Stellung. 



2195 

2196 
2197 
2198 
2199 
2200 
2201 
2202 
2203 
2204 

2206 
2206 
2207 

2208 

2209 
2210 
2211 
221? 
2213 
2214 

2215 
2216 

2217 
2218 
2219 
2220 
2221 
2222 
2223 
2224 
2225 



2226 
2227 
2228 
2229 
2230 

2231 



2232 
2233 



Daub, Carl 

Deiters, Adolph 

Dusanx, 'Armand Louis 

Feltgen, Mathias 

Fulda, Alexand. C. Rad. 

Gartmann, Joh. Jul. Bernh. 

Hochstätter, Gottfried 

Hruby, Franz 

Jung, Ph. Joh. Heinr. 

Kretschmann, Rieh. Ludwig 

Lehzen 9 Wilh. Phil. 
Lewis» Joh. Francis 
Mursa, Joaquin de Soura (In- 

genieur-Capitain) 
Othberg, Eduard 

v. Petschatfciu, Joachim 
Rassiter W. Raymond 
Reinsch, Heinrich Chr. Jul. 
v. Roth, Ludw. 
Rothe, Herrmann 
Rössler, Hector 

Sartoriuß, Theod. 

Schenk, Friedrich Wilhelm 

Schmidt, Herrmann 
SchneeAu», Friedr. 
Schultz, Wilhelm 
Smith, Timoteo 
Steitz, Augustus 
Suermondt, William 
Swoboda, Joseph 
Toussaint, Hugo 
y. Treidosie witsch, Joh. (Ad- 

^ < unct bei dem Kais. Russ. 
Jergdepartement) 

Tscheuscmier, Emil 

Vetter, Anton 

Vogel, Louis 

Beckert, Franz Gustav (Lehrer) 

Grumbt, Moritz Friedolin 
(Bergschüler) 

Wagner, Carl Oswald (Berg- 
schüler) 

1861. 

Böhmer, Ernst Theodor 
Dreohsel, Fr. Eugen Maxim. 



Bonefeld bei Neuwied 

Münster. 

München. 

Luxemburg. 

Cassel. 

Pfäfers in der Schweiz 

Darmstadt 

Rpchlitz in Böhmen. 

Frankfurt a^M. 

Ronneburg im Herzog- 

thum Altenburg 
Hannover. 
Charlestown. 
Brasilien. 

Coburg 

St. Petersburg. 

Cincinnati. 

Brühl in Preussen. 

Kronstadti.Siebenbürg. 

Elberfeld. 

Frankfurt a./M. 

Mirador in Mexiko 
Rassig im Grossherzog- 

thum Baden 
Marienthal in Oesterr. 
Breslau 
Cöln. 

Iquique in Peru. 
St Louis i.N.-Amerika. 
Aachen 
Wien. 
Berlin. 
Warschau 



Wesel 

Leichlingen i. Preussen. 

St. Louis i. N.- Amerika. 

Freiberg 

Zinnwaid 

Marbach bei Freiberg 



Markscheider. 



f als Bergakademist. 

War Chemiker i. London, jetzt i. Cnba. 

Hüttenbeamter auf Emser Hütte. 
Hüttengehilfe auf Marienhütte bei 
Zwickau. 



Berg- und Hüttendirector auf den 
Philippineninseln. 



Frankenstein. 
Leipzig. 



Besitzer einer chemischen Fabrik bei 

Frankfurt a./M. 
f in Hettstädt. 
Hütteningenieur in Mexiko. 



Bergbeamter zn Kladno. 



Kohlenwerksbesitzer bei Lüttich. 



Professor zu Pulawy in Polen. 



Eisenhüttenbeamter in Westphalen. 



Lehrer zu Freiberg. 
Steiger in Zinnwald. 

Steiger auf Junge hohe Birke bei 
Freiberg. 



287 



Nr. 


Familienname, Vornamen. 


Geburtsort, Wohnort, 
reip. Vaterland. 


Gegenwärtige oder lotete Stellung. 


2234 


Fischer, Otto Julius 


Wilsdruff. 




2235 


Franz, Emil 


Tharand. 




2236 


Hempel, Ernst Gustav 


Leipzig. 
Marienberg. 




2237 


Hering, Carl Adolph 




2238 


Hflbner, Fried. Ad. 


Chemnitz. 




2239 


v. Liebenan, C. Fr. Christ 


Dresden. 




2240 


MüMau, Georg Rieh. 
Scheibner, Carl Herrm. 


Dresden. 




2241 


Pegau 

Aläarthau bei Zittau 


Bergwerkscandidat. 


2242 


Ullrich, Carl August 
Wenzel, Bernhard« 


Bergwerkscandidat. 


2243 


Oberschlema. 




2244 


Kästner, Ernst Curt 


Bockwa. 




2245 


Dr. phil. Beek, Ludwig 
Bereift, Carl 


Darmstadt 


Hüttencandidat. 


2246 


Alsfeld in Oberhessen. 




2247 


Bowman, Harry 


England 


Chemiker zu Washington in England. 


2248 


Bowman, Hugh 


England. 




2249 


Bush, Wadsworth 


England. 


x 


2250 


Ohelius, Carl 


Heina im Grossherzog- 
thum Hessen. 




2251 


Ciszewski, Alfons 


Warschau* 




2252 


Dr. jnr. Contarini, Joh. Baptist 
Orafto, Walther 


Venedig. 




2253 


Amerika? 




2254 


Eisenschütz, Fried. Franz 


Altenberg in Böhmen. 




2255 


V. Gagg, Friedrich 


Donaueschingen. 




2256 


Gericke, Friedr. Alb. Curt 


Landsberg iin Regier- 
ungsbezirk Frank- 
furt a./0. 




2257 


Gomes, Jacinto Pedro 


Lissabon. 




2258 


Gutzkow, Friedrich (Berg- 
exspeetant) 


Dresden. 




2259 


Herbst, Leopold 


Weimar. 




2260 


Herget, Albert 


Wiesbaden. 




2261 


Heyne, Robert (Bergexspectant) 
Jaokson, Ed. Herbert 


Merseburg. 




2262 


Nord -Amerika. 




2263 


Keyes, Winfield Scott 


New-York. 




2264 


Elausa, Carl 


Tarnowitz. 




2265 


Kleindienst, Franz Adolph 


Kopitz in Böhmen. 




2266 


Eünkmüller, Friedr. Ad. Arth. 


Sorau in Preussen. 




2267 


Kloos, Joh. Herrm. 


Amsterdam 


In Seesen am Harz. 


2268 


Eotkowski, Bronislaus 


Warschau. 




2269 


Kranss, Rudolph 


Wiesbaden. 




2270 


Lehr, Adolph 


Wiesbaden. 




2271 


Lyman, Benj. Smith 


Northampton in Nord- 
Amerika. 




2272 


Meineoke, Carl Christ. (Berg- 
exspeetant) 


Berlin 


Hüttenbeamter in Branbach. 


2273 


Osius, Adolph 


Hanau 


Serpen tinbruchbesitzer zu Limbach. 


2274 


Pütz, Ferdinand 


Düsseldorf 


Ingenieur in Spanien. 


2275 


Beuter, Robert 


Luxemburg. 




2276 


Biotte, Eugen Nicolas 


Nord -Amerika. 




2277 


Romanoff, Nicolas (Berg- 
ingenieur-Lieutenant) 


Russland. 





288 



Nr. 



Familienname, Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



Gegenwärtige oder letzte Stellung. 



2278 
2279 
2280 
2281 
2282 
2283 
2284 

2285 
2286 

2287 
2288 
2289 
2290 
2291 

2292 
2293 



2294 

2295 
2296 
2297 
2298 
2299 

2300 

2301 
2302 
2303 
2304 
2305 
2306 

2307 
2308 
2309 
2310 
2311 
2312 
2313 
2314 
2315 
2316 



Ruard, Otto 
Ruard, Maximilian 
Schencke, Carl 
Schmiedt, Friedr. Ad. 
Schmitt, Adolph 
Siebdrat, Carl(JBergexspectant) 
Smirnoff, Woldemar (Berg- 
ingenieur-Lieutenant) 
Smith, James B. 
Spamer, Herrm. 

Staub, Ferdinand 

Stäps, Theodor 

Prhr. Waitz v. Eschen, Roderich 

Lohse, L. (Pharmaceut) 

Manch, August (Bergsehüler) 

Pilz, Robert (Bergschüler) 
Richter, Carl Heinrich (Berg- 
schüler) 

1862. 
Berg, Friedr. Hugo 

Groth, Paul Heinr. 
Gruntzig, Carl Wilh. 
Hahmann, Aug. Herrm. 
Koch, Theod. Bernh. 
Löscher, Christ. Heinr. Emil 

v. Wilucki, Otto Ernst Adolph 

Aurich, Heinr. Emil 
Lehmann, Maxim. Alb. 
Noack, Carl August 
Rink, Carl Albert 
Würker, Carl Eduard 
Beyer, Otto Wilhelm 

Coxe, Eckley Brinton 
Gelpke, Otto 
Haase, Friedrich 
Hamal, Jules 

Henning, Friedr. Wilh. Otto 
Herreros, Anselmo 
HoEsell, Herrm. 
Hülsberg, Otto 
Igualt, Nicolas 

Klostennann, Franz Joh. Heinr. 
Fried. 



Laibach i. Oesterreich. 

Brunn in Oesterreich. 

Potsdam. 

Rossleben. 

Oranienstein. 

Preussen. 

Russland 

Amerika 

Hermann stein i. Gross- 

herzogthum Hessen. 
St. Wendel 
Weimar 
Cassel. 
Freiberg. 
Langhennersdorf bei 

Freiberg 
Freiberg. 
Altenberg 



Rempesgrün bei Auer- 
bach. 

Magdeburg. 

Freiberg. 

Eybau. 

Boritz. 

Grosshartmannsdorf i n 
Sachsen. 

Mittelfrohne bei Chem- 
nitz. 

Lichtenstein. 

Bautzen. 

Bischheim bei Bautzen. 

Lengenfeld. 

Bockwa bei Zwickau. 

Kahla im Herzogthum 
Altenburg. 

Philadelphia. 

Bern. 

Aschersleben. 

Lüttich. 

Lobsens in Preussen 

Chile. 

Constanz. 

Volmerstein i. Preussen. 

Copiapo in Chile. 

Münster. 



Bergingenieur - Oberstlieuten ant im 

Altai. 
War Officier in Nord - Amerika. 



Hüttenbeamter bei Dortmund. 
Hüttenbeamter in Westphalen. 



Bergverwalter zu Neudorf in Oesterr.- 
Schlesien. 

Bergrechnungsrevisor in Altenberg. 



Bei d. Gasanstalt i. Dresden angestellt. 



289 



Nr. 



Familienname, Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



2317, Lee, William S. 
2318 ' Lewald, Paul 



V. Löhr, Ferdinand 
Maritsch, Manoilo 
Mathey, Alfred 
V. Moschkaioff, Paul 
Pflücker, Friedr. 
Proohaaka, Adolph 
Rexroth, Wilhelm 
Rössler, Heinrich 
Rubesoh, Maxim. Joseph 
v. Schlechtendal, Diederich 

Herrm. Reinh. 
Seyerle, August 
Striebeek, Carl 
Symington, William Newton 
v. Uslar, Gustav 
Verbeek, R. D. 

1863. 

Frhr. v. Benst, Joachim Fr. 

Ferd. 
Luja, Carl Robert 
Mehlhorn, Wilh. Georg 
Oehmichen, Gust. Rieh. 
V. Schulz, Joh. Carl Ad. 
v. Steindel, Const Emil 
V. Vial, Alex. Carl Nepomuk 
Spitzner, Gust. Fried. 
Altschüler, Joseph 

Bauer, Carl 

Böttger, Oscar 

Dural, Charles John 

Eichhoff, Otto 

Peller, Wilh. Aug. Theod. 

Gillmann, Fritz 

Dr. phil. Habiok, Heinr. Ad. 

(Chemiker) 
Halm, Richard 
Idestam, Knut Friedr. 
Jürgens, Nicolai (Berging.- 

Stabs-Capitain) 
Kollmann, Friedr. 
Eosmann, Bernhard (Berg- 

exspeetant) 
Krause, Jules 



Camdon in N.- Amerika. 
Breslau 

Worms. 

Serbien. 

Lausanne. 

Russland. 

Lima. 

Budweis. 

Höllhammer in Bayern. 

Frankfurt a./M. 

Bilin. 

Halle. 

1 Silberberg in Schlesien. 
j Kohlscheid in Preussen. 
! Nord-Amerika. 

Mexiko 

Amsterdam 



Gegenwärtige oder leiste Stellung. 



Besitzer d. Zinnbergwerke zu Graupen 
in Böhmen. 



Freiberg. 

Freiberg. 

Leipzig. 

Mutzschen. 

Dresden. 

Dresden. 

Dresden. 

Dresden. 

Meissenheim im Gross» 
herzogthum Baden. 

Salem i. Grossherzogth. 
Baden. 

Frankfurt a./M. 

New -Orleans. 

Siegen. 

Dauborn im Herzog- 
thum Nassau 

London. 

Cassel 

München. 
Finnland. 
Russland. 

Pommern. 
Preussen. 

St Petersburg. 



In Mexiko. 

Bergbeamter zu Braunfels a. d. Lahn. 



Htittenbeamter in Nassau. 



In Nord -Amerika. 



19 



290 



Nr. 



Familienname, Vornamen. 



2356 1 

2357 1 

2358 
2359 
2360 
2361 

2362 
2363 
2364 

2365 

2366 
2367 

2368 
2369 
2370 
2371 
2372 

2373 
2S74 
2375 
2376 

2377 

2378 



2379 
2380 
2381 
2382 
2383 
2384 

2385 
2386 
2387 
2388 
2389 

2390 
2391 



Lawrenze, Phil. Henry (Solu- 
citor) 

Lorentz, Paul Moritz (Mecha- 
niker) 

Lundberg, Carl Friedr. 

Madge, Charles 

Mensel, Eduard (Pharinaceut) 

Dr. v. Mosengeil, (Berg- 
exspectant) 

Munster, August 

Paulo de Aranjo Porto- Allele 

V. Pfeiffer, Roman (Cand. der 
phys.-mathem. Facultät) 

v. Fötz, Ernst 

Prima vesi, Joseph 
Reppert, Carl 

Reichert, Ludwig Franz 
Röpell, Carl (Bergexspectant) 
Schleif enbaum, Willi. 
Schmidt, Albert 
Schneider, Carl (Bergexspec- 
tant) 
Sedlaozek, Emil 
Szokalski, Carl Alfred 
Wasnm, Alexander 
Wilokens, Albert 

Gottschalk, Carl Albin (Mecha- 
niker) 

Schmidt, Albert Eduard (Berg- 
schüler) 

1864. 

Baldauf, Rieh. Julius 
Hey, Wilh. Gottl. Robert 
Hünich, Wilh. Adolph Ludwig 
Kneisel, Gust. Emil 
Körnig, Ewald 
v. Lilienstern, Alfred Heinr. 

Alex. Rühle 
Müller, Carl Woldemar 
Netto, Curt Adolph 
PÜZ, Heinrich Moritz 
Scheerer, Carl Harald 
Adlers-Flügel, Friedr. August 

Blankart, Thaddäus 
Bowie, Augustus J. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



Gegenwärtige oder letzte Stellung. 



England 

Altenburg. 

Stockholm. 
England. 
Coburg. 
Meiningen. 

Limburg im Nassauisch. 

Brasilien. 

Liefland. 



Advocat in London. 



Bergbeamter in Belgien. 



Eiienbahniugenieur in Churliestcu 



Unteröwisheim i. Gross- 
herzogthum Baden 

Grafenhorst in Preussen. 

Friedrichsthal in Saar- 
brücken. 

Californien. 

Danzig. 

Littfeld in Siegen 

Glatz in Schlesien. 

Vieleburg in West- 
phalen. 

Wien. 

Warschau. 

Bacharach in Preussen. ' 

Mossbach im Gross- ' Bergbeamter in Spanien 
herzogthum Baden \ 

Freiberg. 

Langenau. 



Chemnitz. 

Mulda bei Freiberg. 
Lausigk in Sachsen. 
Potschappelin Sachsen. 
Königswartha in Sachs. 
Niedercainsdorf bei 

Zwickau. 
Kleinnaundorf in Sachs. 
Freiberg. 
Schneeberg. 
Chris tiania. 
Hohenpriessnitz in 

Sachsen. 
Luzern. 
Californien. 



I 



291 



Nr. 



Familienname , Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



2392 Bradley, George L. 

2393 Brathuhn, Moritz Dito (Mark 

scheider) 

2394 Crittenden, Howard 

2395 Demel, Theophil Joseph 

2396 Ernmons, Sam. Franklin 

2397 Haatings, Marshall 

2398 Hoftnann, Ottokar 

2399 Kane, Walter Langdon 

2400 Koller, Franz (Bergcandidat; 

2401 Eöflter, Maximilian 

2402 Limpreoht, Maximilian Stephan 

2403 Prado, Uldaricio 

2404 Pflücker y Rico, Leonhard 

2405 Rosales y Valterra, Aug. 

2406 Scharin, Theodor 

2407 Vogelgesang, Julius (Berg- 
, exspectant) 

24081 Watts, Ethebert 

2409 ; Weinlig, Fried. Aug.Diederich 

2410] Weissleder, Edmund (Berg- 

I exspectant) 
2411| Haaoke, Carl August (Mecha- 
niker) 

2412 j Jobst, Hugo (Bergschüler) 

2413 Eonig, Herrmann (Mechaniker ) j 

2414 Richter, Heinrich Wilhelm 
(Bergschüler) 

1865. 

2415 Anshelm, Gust Adolph 

2416 Frhr. V. Hagen, Friedrich Ernst 

2417 Kohlschütter, Carl Oskar 

2418 Richter, Curt Hugo Alex. 

2419 Rode, Herrm. Theodor 

2420 Jacobi, Mor. Gust. Adolph 

2421 Meissner, Gust. Jacob 

2422 Schneider, Georg 

2423 ürban, Arno 

2424 Frenzel, Friedr. Aug. (Berg- 

schüler) 

2425 Hünioh, Ludw. Adolph Wilh. 

S3ergschüler) 
em, Wilhelm 

2427 Caswell, John H. 

2428 Cordes, Jacob Herrm. 

2429 Cortlan, J. Wakefield 

2430 Courtis, William Muni. 

2431 Drown, Thomas M. 



Amerika. 
Preussen. 

Californien. 

Wien. 

Boston. 

Californien. 

Ruskberg in Ungarn. 

Amerika. 

Anspach. 

St. Francisco. 

Warschau. 

Santiago in Chile. 

Lima. 

Valencia in Spanien. 

Russland. 

Preussen. 

Philadelphia. 

Lüneburg. 

Preussen. 

Freiberg. 

Freiberg. 
Freiberg. 
Freiberg. 



Freiberg. 

Obermeisa bei Meissen. 

Dresden. 

Ruhethal bei Mügeln. 

Freiberg. 

Magdeburg. 

Dresden. 

Gröba bei Grimma. 

Brand. 

Freiberg. 

Freiberg. 

Hirzenhain im Gross- 
herzogthuin Hessen. 
New- York. 
Epe in Holland. 
Amerika. 
Nord -Amerika. 
Philadelphia. 



Gegenwärtige oder letzte Stellung. 



19* 



292 



Nr. 



Familienname, Vornamen. 



Geburtsort, Wohnort, 
resp. Vaterland. 



Gegenwärtige oder letste Stellang. 



2432 

2433 
2434 
2435 
2436 

2437 
2438 
2439 
2440 
2441 
2442 
2443 
2444 
2445 
2446 

2447 



2448 
2449 
2450 
2451 
2452 
2453 
2454 
2455 
2456 
2457 
2458 
2459 
2460 
2461 
2462 

2463 
2464 

2465 



Poster, William Barclay 

ßarcia, Jose Louis 
Hagen, Robert (Apotheker) 
Hague, Arnold 
Herr, Heinrich 

Hodges, Almon Danforth 
Honigmann, F. M. £. Arn. 
Howe, Edward R. 
Janin, Alexis 
Inge, Richard J. 
Johnson, Georg Jotham 
Klerity, Julius 
Kuschel, Ludwig 
Kyber, Ottomar Arth. 
Lisch, Carl (Candidat der 

Pharmacie) 
Mitchell, Lebeus Horatius 



Moses, Ottolengui A. 
Nichols, Lymann 
Oettinger, Philipp 
Pearse, John Barnard 
Peters, Eduard D. 
Pettee, William H. 
Pflücker y Rico, Julio 
Prime, Frederik 
Raymond, Thomas C. 
Renand, Guill. Pierre Aug. 
Roth, Ludwig 
Rueger, Charles C. 
Semper, Conrad * 
Templeton, Duncan D. 
Tyler, Sydney W. 

Verbeek, Rog. Died. Marius 
Wilk, Friedrich Joh. (Licen- 

tiat der Philosophie) 
Williams, Gardner F. 



Harrisburg in Pennsyl 
vanien. 

Caldera in Chile. 

St. Francisco. 

Boston. 

Wittenburg in Mecklen- 
burg-Schwerin. 

Nord -Amerika. 

Düren bei Aachen. 

Nord -Amerika. 

New-Orleans. 

Californien. 

Nord -Amerika. 

Belgrad. I 

Wien. | 

Riga. I 

Schwerin.. ! 

i 

Cambridge in Massa- 
chusets in Nord- 1 
Amerika. | . 

Charlestown. i 

Boston. 

New -York. ! 

Philadelphia. I 

Boston. I 

Nord -Amerika. | 

Lima. I 

New- York. i 

Nord -Amerika. ■ 

Gravenhagen i. Holland. 
Dillenburg in Nassau. 
Benicia in Californien. 
Affalt. bei Zürich. 
New-Orleans. 
Windsor im Staate Con- 
nect. in N.-Amerika. 
Dinther in Holland. 
Helsingfors. 

Nord -Amerika. 



293 



Im ersten Seculum wurden also Oberhaupt auf die Berg- 
akademie aufgenommen 

2465, 

nämlich : 

2333 Europäer und 132 Nichteuropäer 

oder 
2007 Deutsche und 458 Nichtdeutsche 

oder 
1225 Inländer und 1240 Ausländer, 
und zwar: 



Im 

Jahre 

1766 
1767 
1768 
1769 
1770 
1771 
1772 
1773 
1774 
1775 
1776 
1777 
1778 
1779 
1780 
1781 
1782 
1783 
1784 
1785 
1786 
1787 
1788 
1789 
1790 
1791 
1792 
1793 
1794 



Aus 
Sachsen. 



14 

5 

12 

14 

12 

22 

6 

15 

12 

13 

7 

5 

9 

3 

6 

12 

17 

10 

5 

17 

12 

9 

8 

13 

9 

5 

14 

5 

13 



Aus 
Deutschland 
excl. Sachsen, 



5 
2 
3 
1 
1 
3 
2 
1 
1 
2 
1 
1 
3 
1 

2 

1 
3 
3 
2 

7 
1 
6 
8 
2 
7 
2 



Ans 
Europa excl. 



Aus 
anderen 



Deutschland. Welttheilen. 



1 
2 
1 



4 
3 



2 

1 
1 

3 

1 

3 
3 
3 
3 
8 
3 



.— i 






Summe. 

19 

5 
17 
16 
15 
24 

9 
19 
14 
15 

8 
11 
13 

4 
10 
13 
17 
12 

8 
21 
16 
14 
16 
17 
18 
16 
21 
20 
18 



294 



Im 
Jahre 

1795 
1796 
1797 
1798 
1799 
1800 
1801 
1802 
1803 
1804 
1805 
1806 
1807 
1808 
1809 
1810 
1811 
1812 
1813 
1814 
1815 
1816 
1817 
1818 
1819 
1820 
1821 
1822 
1823 
1824 
1825 
1826 
1827 
1828 
1829 
1830 
1831 
1832 
1833 
1834 
1835 



Aus 
Sachsen. 



20 

8 

11 

8 

6 

11 

9 

15 

8 

17 

15 

6 

7 

9 

6 

7 

7 

10 

7 

7 

3 

17 

22 

9 

17 

17 

16 

14 

25 

24 

27 

19 

13 

12 

12 

14 

16 

9 

12 

10 

14 



Ans Aus 

Deutschland Europa eiol. 
pxcl. Sachsen. Deutschland. 



11 

6 

5 

5 

16 

2 

7 

4 

13 

6 

3 

8 

1 

6 

3 

9 

8 

6 

3 

2 

5 

7 

8 

13 

13 

14 

9 

11 

9 

9 

10 

12 

11 

9 

5 

9 

7 

6 

1 

2 

5 



1 
2 

3 

8 
4 
1 
5 

3 
1 
7 
1 
3 
4 
2 
1 
1 
2 



2 
3 
1 
3 



3 
1 



5 
2 
2 
3 
6 
5 
3 
2 
4 
1 
6 



Aus ! 
anderen | Suunc. 
»Velttheilen. 

— | 32 

- - \ 16 

19 
21 
26 

— 21 

- ' 19 
24 
24 
26 
15 
11 
19 
11 

- : n 

16 

18 

10 

i 9 

- I 10 
1 28 

31 

i 25 

1 31 

- , 31 

- ' 28 

- ; 26 

33 

1 , 43 
33 

2 ! 28 
1 | 26 

1 ' 24 

- | 28 

- i 26 

2 i 19 
17 

1 I 14 
l.i 26 



295 



Im 
Jahre 



' Ans 
Sachsen. 



Ans j Aus 
, Deutochland , Europa excl. 
excl. Sachsen. Deutschland. 



Aus 

anderen 

Welttheilen. 



Summe« 



1836 
1837 
1838 
1839 
1840 
1841 
1842 
1843 
1844 
1845 
1846 
1847 
1848 
1849 
1850 
1851 
1852 
1853 
1854 
1855 
1856 
1857 
1858 
1859 
1860 
1861 
1862 
1863 
1864 
1865 



9 ! 


1 


14 ! 


7 


u 1 


6 


14 


4 


16 


4 


20 


2 


19 . 


8 


12 


7 


6 


8 


11 


8 


6 


8 


13 


9 


11 


15 


16 . 


9 


19 


3 


9 


13 


8 


15 


5 , 


20 


11 • 


12 


17 1 


21 


17 ! 


21 


18 ! 


34 


22 


35 


16 


31 


21 


27 


18 


28 


11 


16 


10 | 


23 


14 i 


6 


U , 


6 



7 
4 
l 
7 
5 
2 
3 
7 
5 

9 
4 
6 
1 
2 
5 
7 
7 
7 
9 
9 
9 

14 
7 
6 

10 
6 
9 
6 
7 



1 

1 
2 
1. 
2 



1 

3 
4 
2 
4 
4 
4 
2 
4 
6 
4 
8 
7 
6 
7 
3 

10 
27 



18 
25 
19 
27 
26 
26 
30 
26 
19 
19 
28 
27 
32 
29 
28 
29 
34 
36 
34 
49 
51 
67 
75 
62 
61 
62 
40 
45 
36 
51 



Summe 1225 



782 



326 



132 



2465 




Das Freiberger Berg- und Hüttenwesen vor 
100 Jahren und jetzt.*) 

Vom Oberberghanptmann Freiherrn von Ben st. 



I. Der Bergbau. 

I ur Beurtheilung des Einflusses, welchen die Fortschritte 
der Wissenschaft und der Technik auf die Entwicklung 
\ des Freiberger . Bergbaues in den letzten 100 Jahren 
grutbt haben, ist es erforderlich, sich zunächst ein Bild 
dieses Bergbaues vom Jahre 1765 vorzuführen. 

Allgemeiner Stand des Bergbaues vor 100 Jahren. 

In dieser Beziehung ist vor Allem daran zu erinnern, wie 
der Grubenbetrieb in hiesiger Gegend, nachdem die Hauptgang- 
züge (insbesondere auf dem Thurmhof, Hohebirke und, Hals- 
brücke), vornehmlich in Folge gänzlicher Erschöpfung der dama- 
ligen maschinellen Hülfsinittel, hatten verlassen werden müssen, 
während gleichzeitig auch die seit dem 16. Jahrhundert einge- 
tretene Entwerthung* des Silbers und die vielfachen Kriegsstör- 
ungen — vor Allem der 30jährige Krieg — lähmend und 
zerstörend auf den Bergbau einwirkten, sich im vorigen Jahr- 
hundert vorzugsweise dem lebhaften Angriff von damals noch 
ziemlich unverritzten Feldern zuwendete, unter denen ganz be- 
sonders dasjenige von Himmelsfürst genannt zu werden ver- 

*) Dieser Aufsatz war ursprünglich bestimmt, als zweiter Theil des von mir am 
Jubelfeste der Bergakademie abzuhaltenden Vortrages benutzt zu werden ; durch das 
Uebermaass des, bei der Bearbeitung anschwellenden Stoffes und in Erwägung der 
Schwierigkeit, einen Gegenstand von wesentlich statistischer Natur für den münd- 
lichen Vortrag geeignet zu machen, sah ich mich jedoch veranlasst, die Abhandlung 
in die Festschrift zu verweisen. 



2 97 

dient, welchem sich bald darauf diejenigen von Alte Hoffnung Gottes 
und Bescheert Glück als Glanzpunkte anschlössen. Dass man 
damals das Glück hatte, auf verschiedenen Punkten in reiche 
und immerhin lang aushaltende Erzmittel zu gelangen, deren 
Abbau bei der damaligen, nur noch geringen Ausbreitung in 
Länge und Teufe mit verhältnissmässig schwachen maschinellen 
Hülfsmitteln möglich war, diesem Umstände ist es lediglich zu 
verdanken, dass der Freiberger Bergbau überhaupt nur am 
Leben bleiben und Zeit gewinnen konnte, aus eigenen Kräften 
allmälig so weit zu erstarken, um unter Aneignung aller Hülfs- 
mittel der Neuzeit, unterstützt durch die Fortschritte der Hütten- 
technik und unter dem Schutze eines liberaleren Abgabensystems, 
auch unter wesentlich ungünstigeren Bedingungen, inmitten 
der grossartigsten Entwicklung der Industrie eine ehrenvolle 
Stelle zu behaupten. Aus dem Gesagten geht bereits hervor, 
dass die Bedingungen für den hiesigen Bergwerksbetrieb vor 
100 Jahren nicht ungünstig waren. 

Wohl mögen auch damals eine grössere Anzahl Gruben in 
unauskömmlichen Verhältnissen sich befunden haben, aber die 
einzige Thatsache, dass Himmelsfürst allein bei der Erzlieferung 
nach Y 3 concurrirte mit einem Erzgehalte von nahe 28 Loth 
Silber pro Ctr. , während ausserdem noch 5 andere Gruben 
Ausbeute und Verlag vertheilten, genügt zum Beweise, dass die 
damaligen Erzanbrüche im Allgemeinen reich gewesen sein 
müssen. Diese Ansicht findet vollkommene Bestätigung in dem 
durchschnittlichen Werthe eines Quadratlachters damals aus- 
gehauener Gangfläche, welchen man mit ziemlicher Sicherheit 
durch folgende Rechnung finden kann. Die Gesammtzahl der im 
Jahre 1765 anfahrenden Doppel- und Lehr häuer betrug 1255, von 
denen sicherlich nicht über 600 in Abbauen gelegen haben werden. 
Wenn nun bei der damals üblichen Verfahrung von nur 5 acht- 
stündigen Schichten per Woche und da die Arbeit in den Ab- 
bauen nicht verdingt war, von einem Manne jährlich nicht mehr 
als 4 Quadratlachter ausgehauen worden sein werden, so erhält man 
einen Gesammtaushieb von 2400 Quadratlachter, welcher bei einer 
Erzbezahlung von überhaupt 190000 Thlr. Conventionsgeld excl. 
der Staatsabgaben einem Werthe von 79 Thlr. Conventionsgeld 
pro Quadratlachter entspricht. Nicht minder vortheilhaft stellen 
sich die damaligen Betriebsbedingungen dar, wenn man den Stand 



298 

der Haupttiefsten aus dem Jahre 1765 in's Auge fasst. Es be- 
fand sich nämlich dasselbe: 
bei Churprinz Friedrich August 

Erbstolln 10 Lchtr. unter 4. Gezeugstrecke, 

„ Himmelsfürst 3 „ „ 4. „ 

,, Himmelfahrt 68 ,, „ dem tiefen Thurm- 

hofer Hülfsstolln, 

„ Junge hohe Birke 15 „ „ 4. Gezeugstrecke, 

„ Lorenz Gegentrum .... 141 „ „ Tage, 

,, Kuhschacht — „ „ 5. Gezeugstrecke, 

„ Kröner - - „ „4. „ 

„ Neue Hoffnung Gottes zu 

Braunsdorf - „ „3. „ 

Man erkennt daraus, dass diejenigen Gruben, bei denen seit 
jener Zeit ein ununterbrochener, schwunghafter Betrieb statt- 
gefunden hat, eine Mehrverteufung um 100 bis 150 Lchtr. bei 
gleichzeitig höchstbedeutender L&ngenausbreitung erlangt haben. 
In welcher ausserordentlichen Weise dieser Umstand auf die 
Vermehrung der Maschinenkrftfte beim Freiberger Bergbau noth- 
gedrungen eingewirkt hat, wird weiter unten nachgewiesen 
werden. 

Nach diesen allgemeinen Vorbemerkungen will ich ver- 
suchen, ein statistisches Bild von dem Bergwerksbetriebe des 
Jahres 1765 zu geben, soweit es möglich gewesen ist, ein solches 
aus den noch vorhandenen Unterlagen zu reconstruiren; diesem 
Bilde werde ich ein gleichartiges aus der Gegenwart gegenüber- 
stellen und endlich aus der Vergleichung beider diejenigen Mo- 
mente abzuleiten suchen, welche für die Beurtheilung der ge- 
schehenen Fortschritte maassgebend sind. 

Erzlieferung. 

Im Jahre 1765 waren gangbar: 

185 Berggebäude 
mit 'einer Gesammtbelegung von 

3062 Mann. 
Die Erzlieferung bestand in 72630% Ctr. 10 ö / 1€ Pfd. altem, 
d. i. 74594,16 Ctr. Zollgewicht, mit einem verrechneten Silber- 
gehalt von 17041 Mark 6 Loth 3Quent. Der wirkliche Silbergehalt 
kann, mit Rücksicht auf die damals verfassungsmässigen Reme- 



299 

dien, zu 19232 Mark angenommen werden, was dem Betrage 
von 8975 Zollpfund entspricht Es ergiebt sich hieraus ein 
durchschnittlicher Silbergehalt von etwas über 12 Pfundtheil 
pro Ctr. Für diese Erzlieferung, einschliesslich des darin ent- 
haltenen Bleies und Kupfers im Betrage von resp. 7791 Ctr. 
und 40 Ctr., wurden den Gruben 172674 Thlr. 14 Gr. 7 Pf. 
Conventionsgeld von den Hütten bezahlt. Diese Ziffer bedarf 
insofern einer Berichtigung, als nach damaliger Erztaxe sowohl 
der Zehnte und Schlägeschatz als der Beitrag der Gruben zu 
der gemeinsamen Revierhülfscasse (Gnajlengroschencasse) von 
den Hütten direct übertragen wurde; beide Abgaben zusammen 
betrugen annähernd 2 Thlr. pro Mark verrechneten Silbers, 
wovon etwa die eine Hälfte für Staatsabgaben, die andere für 
die Gnadengroschencasse entfiel. Es stellt sich demnach der 
Productionswerth der Erze nach damaliger Taxe eigentlich auf 
circa 

207000 Thlr. Conventionsgeld 

was nac^i heutiger Währung einem Betrage von ungefähr 
217350 Thlr. entspricht. Ausserdem wurden für 368 Thlr. 2 Gr. 
Schaustufen verkauft. 

Ausbeute, wiedererstatteter Verlag und Zubusse. 

Nach einer Aufstellung, welche auf Grund von Registeraus- 
zügen aus dem Jahre 1765 bewirkt worden (s. die Beilage A.), 
ergeben sich für den damaligen Zustand folgende Hauptmomerite: 

Der Summe von 11651 Thlr. Convention (= 12233 Thlr. 
16 Gr. 5 Pf. Neugeld) an vertheilter Ausbeute und wieder- 
erstattetem Verlag steht der Betrag von 25209 Thlr. 10 Gr. 
1 Pf. Convention (= 26469 Thlr. 26 Gr. 7 Pf. Neugeld) für 
Zubussen gegenüber ; dabei ist zu bemerken, dass diese letzteren 
damals noch weniger. als jetzt für grössere concentrirte . Aus- 
führungen, sondern, wie das schon die grosse Zahl der gang- 
baren Gruben andeutet, mehr nur zu Ausgleichung des laufenden 
Deficits im Grubenhaushalt verwendet wurden. 

Das Ergebniss des Bergbaues für die Gesammtheit der 
Grubeneigenthümer war also damals nicht besonders günstig. 
Allerdings hat sich dieses Verhältniss bei der kurz darauf er- 
folgenden raschen Erhebung mehrerer Hauptgruben (insbeson- 
dere Himmelsfürst, Bescheert Glück und Alte Hoffnung Gottes) 



_ 3()() 

zu Gunsten der Bergwerkseigenthümer geändert, gleichwie auch 
die Höhe des Erzausbringens überhaupt (s. die Beilage B.) bis 
zum Jahre 1785 bereits auf circa 40000 Mark Silber gestiegen 
war. Die glänzendsten Ergebnisse in Bezug auf Ausbeute und 
Verlagsvertheilung in damaliger Zeit weisen die Jahre 1791/95 
auf, in welchen durchschnittlich bei 48918 Mark Silberausbringen 
jährlich 54808 Thlr. zur Vertheilung gelangten. Dieses, im Ver- 
gleich zu dem Jahre 1765 unter den damaligen Verhältnissen 
ungewöhnlich rasche Steigen des Productionswerthes sowohl als 
namentlich der Vertheilungssumme beweist deutlich, dass die 
Anbrüche sich in verhältnissmässig kurzer Zeit bedeutend ge- 
bessert haben mussten, wie das auch aus der Geschichte der 
einzelnen Gruben genau bekannt ist und im Betreff des Werthes 
der damals abgebauten Gangflächen in Zahlen nachgewiesen 
werden kann. 

Lohnsverhältnisse. 

Unter der Position von 162123 Thlr. 21 Gr. 7 # Pf. Con- 
vention (= 170230 Thlr. 26 Gr. 7 Pf. Neugeld) für Löhne, 
welche in der Uebersicht der Ausgaben des Jahres 1765 ent- 
halten ist, befinden sich, nach Maassgabe der damaligen Lohns- 
sätze, mindestens 17000 Thlr. Convention für die damals fun- 
girenden 258 Obersteiger, Unter- und Branchensteiger und Gäng- 
häuer, sowie mindestens 2000 Thlr. an Schichtmeisterlöhnen. 
Wenn sonach für die Verlohnung von 2804 Bergarbeitern mehr 
nicht als 143123 Thlr. 21 Gr. 7 Pf. Conventionsgeld verbleiben, 
so ergiebt sich daraus der mittlere Jahresyerdienst eines Arbeiters 
zu durchschnittlich 51 Thlr. Conventionsgeld oder höchstens 
53^2 Thlr. nach heutiger Währung, wobei allerdings in Betracht 
zu ziehen ist, dass die Leute damals selten mehr als 5 acht- 
stündige Schichten wöchentlich verfuhren. 

Knappschaftscasse. 

An Supplementgeldern (Beiträge zur Knappschaftscasse) 
leisteten die Gruben 1259 Thlr. 13 Gr. 10 Pf., wozu allerdings an 
Beiträgen von Materialien und Fuhrlöhnen noch gegen 700 Thlr. 
kommen mochten, so dass der Grubenbeitrag zur Knappschafts- 
casse sich in Maximo auf etwa 2000 Thlr. belaufen haben kann, 
d. i. etwa iy 4 Proc. vom Betrage der Löhne. Demgemäss waren 



301 

nun auch die sogenannten Gnadengelder oder Pensionen der 
Bergarbeiter und deren Hinterlassenen sehr niedrig. Noch im 
Jahre 1793 betrugen dieselben wöchentlich: 

für einen Knappschaftsältesten 16 Gr. Conv. 

„ Steiger 10 

,, Doppelhäuer 8 

„ Lehrhäuer, Knecht und Jungen . . 6 

eine Knappschaftsältestenwittwe 2 

,, Bergmannswittwe 1 — 2 

,, Waise (im Falle der Gebrechlichkeit) . 1 — 2 

„ ,/ (ausserdem) 1 

Man wird hieraus erkennen, dass die Bergwerk szustän de 
vor 100 Jahren in Bezug auf die Lohnsverhältnisse der Berg- 
arbeiter und namentlich der Unteraufseher keineswegs eine 
besondere Lichtseite darbieten, selbst wenn man sich der da- 
maligen einfacheren Lebensbedürfnisse und des Umstandes er- 
innert, dass, wie bereits bemerkt, die Zeit der Arbeiter allerdings 
nicht ganz vollständig durch die Bergarbeit in Anspruch ge- 
nommen war. Und diese Zustände haben, mit nur sehr geringen 
Abänderungen, bis gegen Ende des ersten Viertheils des 19. Jahr- 
hunderts fortbestanden. 

Jahr 1865. 

Fragen wir jetzt nach den Resultaten des Jahres 1865, so 
finden dieselben in folgenden Ziffern ihren hauptsächlichen 
Ausdruck. 

Erzlieferung. 

Bei überhaupt 79 gangbaren Gruben (incl. des Rothschön- 
berger Stollns und der, lediglich mit Vorbereitungen für einen 
grossartigen Tiefbau beschäftigten, fiscalischen Grube Beihülfe, 
deren Belegung ungefähr in 340 Mann bestand) waren beschäftigt 
7963 Mann incl. 191 Ober- und andern Steigern nebst 890 Tage- 
löhnern. Das Ausbringen bestand in 

571097,81 Ctr. Erz mit 
51834,36 Pfd. Silber, 
88287,01 Ctr. Blei, 
1488,61 „ Kupfer, 
3654,n „ Arsenik, 



_302_ 

wofür eine Bezahlung von überhaupt 1,457025 Thlr. erlangt 
wurde incl. des antheiligen Gewinnes vom Hüttenbetriebe und 
Bleiverkauf, wozu noch eine Einnahme von 5037 Thlr. 3 Ngr 
1 Pf. kommt für Nebenproducte, als Schwer- und Flussspath, 
Arsenkies etc. An Ausbeute und wiedererstattetem Verlag wurden 
vertheilt: 88452 Thlr., dagegen anZubussen (excl. der ausGruben- 
und Reviercassen gezahlten, aber incl. derer aus dem sogenannten 
Bergbegnadigungsfond) und Beiträgen von Gesellen und Allein- 
eigenthümern bezahlt: 42451 Thlr.; hierüber sind noch zu er- 
wähnen 12689 Thlr., welche aus Staatsmitteln bei der fiscalischen 
Grube Churprinz, allerdings für extraordinäre Meliorationen, 
verwendet wurden. Die Verwendung fiscalischer Gelder bei 
Beihülfe und dem Rothschönberger Stolln kann hier nicht in 
Betracht kommen, weil diese Unternehmungen ganz ausserhalb 
des laufenden Bergwerksbetriebes liegen und besondere Ziele 
verfolgen, welche erst nach einer Reihe von Jahren erreicht 
werden können. 

Lohnsverhältnisse. 

Anlangend die Lohnsverhältnisse der Arbeiter, so führt 
eine Vergleichung der von denselben nach einem bestimmten 
Procentsatze des Arbeitsverdienstes zur Knappschaftscasse ge- 
zahlten Beiträge auf den durchschnittlichen Jahresverdienst von 
110 Thlr. pro Mann. 

Nach Maassgabe ganz specieller Auszüge, welche in den Jahren 
1847 und 1856 gemacht worden, belief sich jener Satz im ersteren 
Jahre auf 90 Thlr. 5 Ngr. 7 Pf., im letzteren auf 105 Thlr. 
7 Ngr. 9 Pf. 

Es ergiebt sich hiernach folgende Gradation: 

1765. 1847. 1866. 1866. 

53 V 2 Thlr.' 90 Thlr. 5 Ngr. 7 Pf. 105 Thlr. 7 Ngr. 9 Pf. 110 Thlr. 
Bei der Vergleichung dieser Ziffern hat man sich zunächst 
zu vergegenwärtigen, dass die Zeit der Arbeiter jetzt und schon 
seit 20 bis 30 Jahren in wesentlich höherem Grade in Anspruch 
genommen wird als früher, theils in Folge allgemeiner Einführ- 
ung der Sonnabendschicht, theils wegen längerer Dauer der 
Anfahrzeit: Während vor 100 Jahren nur 40 Arbeitsstunden 
pro Woche geleistet wurden, kann man jetzt füglich gegen 
66 Stunden rechnen, wonach der durchschnittliche Arbeitsver- 



303 

dienst sich von 5372 Thlr auf 88 Thlr. erhöhen müsste. Ver- 
gleichen wir nun damit den jetzigen wirklichen Arbeitsverdienst 
an 110 Thlr., so ergiebt sich eine Steigerung des Arbeitslohns 
bei gleicher Zeitdauer um 25 Proc. Diese Steigerung beruht 
theils auf directer Erhöhung der Lohnss&tze, theils auf allge- 
meiner Einführung der Gedingarbeit, wobei allerdings der höhere 
Verdienst der Arbeiter theilweis wenigstens auf wirkliche Mehr- 
leistung derselben gerechnet werden muss und insofern als eine 
Belastung der Arbeitgeber nicht angesehen werden kann. 

Nichtsdestoweniger wird man in Anbetracht der seit 
100 Jahren so wesentlich vermehrten Teufe der Gruben, in 
deren Folge ein ansehnlich grösserer Theil der Arbeitszeit und 
Kraft auf das Ein- und Ausfahren verwendet werden muss, 
nicht fehlgreifen, wenn man gegen 100 Jahre zurück eine 
Steigerung des Arbeitspreises um volle 25 Proc. annimmt. 

In bedeutendem Grade haben sich die Lohnssätze für das 
Aufseherpersonal gesteigert. Während im Jahre 1765 der Wochen- 
lohn eines Obersteigers bei Ausbeutgruben in Maximo 3 Thlr. 
betrug, erreichen die entsprechenden Lohnssätze gegenwartig 
nicht selten den Betrag von 8 bis 9 Thlr., und gegenüber dem 
Lohne eines Untersteigers von l*/ 4 Thlr. vor 100 Jahren betragt 
solches gegenwartig 2% bis 5 Thlr. Wenn diese Steigerung 
des Lohnes diejenige bei den Arbeitern noch ansehnlich über- 
trifft, so hat man sich zu vergegenwärtigen, dass nicht allein 
die Zeit des Aufsichtspersonals in noch höherem Grade als bei 
den Arbeitern in Anspruch genommen wird, sondern dass auch 
in Folge der höchstbedeutenden extensiven und intensiven Aus- 
bildung und Ausdehnung des Grubenbetriebes, im Betreff der 
Befähigung sowohl als der Zuverlässigkeit gegenwärtig wesent- 
lich höhere Ansprüche an dasselbe gestellt werden müssen. 
Immerhin bleibt aber als Ergebniss für die Grubeneigenthümer 
ein gegen frühere Zeiten sehr erheblich gesteigerter Regieauf- 
wand übrig, welcher nur in einer möglichst lebhaften Betriebs- 
führung einige Ausgleichung finden kann. 

Knappechaftsverhältnisse. 

Zur Knappschaftscasse wurden im Jahre 1865 von den 
Gruben*igenthllmeni bezahlt: 31349 Thlr. 16 Ngr. 6 Pf., d. i. 
also im Vergleich zum Jahre 1765 das 15fache bei einer um 



304 

das 2*' 3 fache gesteigerten Belegung und einem um das 6* 3 fache 
gesteigerten Productionswerth. Unter dem Einfluss dieser wesent- 
lich erhöhten Beiträge, wozu die Arbeiter auch ihrerseits nach 
gleichem Verhältniss beisteuern, sind gegenwärtig die knapp- 
schaftlichen Pensionssätze so regulirt, dass sie durchschnittlich 
das 2%- bis Sfache der oben angegebenen alten Sätze betragen. 
Aus allen diesen Zahlenverhältnissen wird man entnehmen, dass 
die Lage des Bergarbeiterstandes im Allgemeinen, soweit sie von 
den Grubeneigenthümern abhängt, auch unter Berücksichtigung 
der veränderten Zeitumstände mindestens nicht schlechter, sondern 
eher besser geworden ist als vor 100 Jahren, dass aber dieses 
Ergebniss mit einer Erhöhung des antheiligen Betriebsaufwandes 
um mindestens 25 Proc. zu Lasten des Bergbaues hat erkauft 
werden müssen. 

Preise der Materialien und Fährlöhne. 

Einen wesentlichen Theil der Betriebsausgaben beim Berg- 
bau bilden die Materialien und Fuhrlöhne. 

In dieser Beziehung darf man annehmen, dass seit 100 Jahren 
eine sehr bedeutende Steigerung in den Preisen eingetreten ist, 
die man mit 30 bis 40 Proc. nicht zu hoch annehmen wird. 
Zwar gilt jene Steigerung nicht von allen Artikeln, ja ein sehr 
wichtiges Material, das Schiesspulver, ist sogar bedeutend wohl- 
feiler geworden, allein bei den meisten anderen Materialien, vor 
Allem beim Holz, welches ungeachtet aller in dessen Verwend- 
ung eingeführten Ersparnisse nothgedrungen noch immer eine 
grosse Anwendung beim Bergbau findet, ist eine so beträchtliche 
Preiserhöhung eingetreten, dass das oben angegebene Steiger- 
ungsverhältniss im Durchschnitt gewiss als richtig angenommen 
werden darf. 

Erzbezahlung und Abgabenwesen. 

Gegenüber dieser durch die allgemeine Vertheuerung sowohl 
der Löhne als der Materialien eingetretenen Verschlechterung 
der Bedingungen, unter denen der Bergbau vor 100 Jahren 
betrieben wurde, ist nun demselben, allerdings erst seit 15 Jahren 
und namentlich in der allerneuesten Zeit, in zweifacher Bezieh- ( 
ung eine Erleichterung zu Theil worden, welche wenigstens 
einigermaassen die Nachtheile jener Vertheuerung auszugleichen 
vermag. Einmal nämlich ist eine Erhöhung der Erzbezahlung 



305 

Seiten der Hütten eingetreten, welche einschliesslich der seit 
einigen Jahren den Gruben gewahrten Betheiligung an dem 
über circa 4 Proc. Zinsen des Hüttenvermögens erzielten Hütten- 
gewinn bei den verschiedenen Erzsorten zu 12 bis 14 Proc. an- 
genommen werden kann, und zweitens sind seit dem Jahre 1865 
die früher bereits ermässigten Abgaben vom Productionswerthe 
an den Staat gänzlich in Wegfall gekommen. Diese letztere Er- 
leichterung kann, wenn man den Wegfall der früheren regel- 
mässigen Geldleistungen des Staates für den Bergbau, sowie den 
Betrag der durch die neuere Gesetzgebung eingeführten Feld- 
steuer in Gegenrechnung bringt, zu höchstens 7 Proc. des Pro- 
ductionswerthes angeschlagen werden, so dass mithin im Ganzen 
etwa 20 Proc. von dem früheren Werthe der Erzproduction den 
Gruben mehr verbleiben. Stellt sich sonach der Einfluss der 
äusseren Veränderungen auf die Haushaltsverhältnisse beim 
Bergbau immer noch als ungünstig dar, in der Weise, dass unter 
dem Eindruck derselben die Betriebsabschltisse vor 100 Jahren 
minder vortheilhaft ausgefallen sein würden, so ergiebt sich ein 
:ohne allen Vergleich noch weit ungünstigeres Resultat für die 
heutigen Bedingungen des Grubenbetriebes im Vergleich zu 
denen vor 100 Jahren, wenn man die inneren Bergbauverhält- 
nisse in Betracht zieht. 

Ausdehnung der Gruben. 

Oben ist bereits bemerkt worden, dass die Tiefe der haupt- 
sächlichsten Gruben im Laufe der verflossenen 100 Jahre um 
100 bis 150 Lachter zugenommen hat. Welchen Einfluss dies 
nothwendig auf die Wasserhaltung und Schachtförderung haben 
musste, bedarf keines näheren Nachweises. Gleichzeitig hat sich 
nun aber der Grubenbetrieb in horizontaler Richtung ganz un- 
gemein ausgedehnt. Laut der Beilage B. sind in dem lOOjährigeh 
Zeiträume über 400000 Lachter vor Oertern aufgefahren wordeh. 
Rechnet man deren auch nur */ 4 an Strecken, welche der Unter- 
haltung bleibend zuwachsen, so beträgt dies soviel als 25 deutsche 
Meilen ! Eine noth wendige Folge dieser ungemein grossen Längen- 
ausbreitung ist ferner ein höchst bedeutender Zuwachs an Grund- 
wassern, so dass die Wasserhaltungslast nicht nur in Absicht 
•auf die Hebungsteufe, sondern namentlich auch in Ansehung der 
Graftdwassermenge ganz ausserordentlich gestiegen ist. ; • 

20 



306 



Maschinenkräfte. 

Ueber die im Jahre 1765 gangbar gewesenen Kunstgezeuge 
und Göpel liegt eine Angabe nicht vor, dagegen gewährt 
die folgende Zusammenstellung eine Uebersicht der Wasserhalt- 
ungs- und Fördermaschinen beim Freiberger Bergbau in den 
Jahren 1757, 1800, 1835 und 186&. Im Jahre 1757 waren 
gangbar nach den Angaben von Jars in dessen Voyayes metallur- 
yiques, unter Berücksichtigung der von ihm nicht speciell ange- 
gebenen Maschinen in der auswärtigen Revier, ungefähr 18 Kunst- 
räder und 5 Wassergöpel. 

Die Kunsträder wird man durchschnittlich zu höchstens 
10 Pferdekräften annehmen können, was für die Wasserhaltung 
demnach etwa 180 Pferdekräfte giebt. 

Die Stärke der damaligen Wassergöpel lässt sich aus einer 
speciellen Angabe über die Leistungen eines solchen auf der 
Grube Lorenz Gegentrum beurtheilen. 

Es wird nämlich a. a. O. gesagt, man treibe damit aus 
77 Lachter Teufe pro Stunde 8 Tonnen ä 4 Kübel, was etwa 
einer Rohkraft von 6 Pferden entsprechen würde, wenn man 
5 Minuten Stillstandszeit, etwa 2 Fuss Tonnengeschwindigkeit 
pro Secunde und, unter Voraussetzung schwerer Fördermassen, 
ein Gewicht von 1,3 Ctr. pro Kübel rechnet. 

Sicherlich haben daher alle damals gangbaren Wassergöpel 
zusammen mehr nicht als höchstens 30 rohe Pferdekräfte ge- 
habt. 

Für das Jahr 1800 giebt d'Aubuisson du Voisin in. seinem 
bekannten Werke: „des mines de Freiberg" 37 Kunstgezeuge 
und 8 Wassergöpel aiK 

Offenbar hatte also damals bereits eine bedeutende Ver- 
mehrung der Maschinenkräfte stattgefunden, insbesondere durch 
bessere Ausnutzung der früheren unbenutzten Gefälle, sowie 
durch weitere Ausbildung der Wasserzuführungsanlagen. Es 
entspricht dies ganz genau dem verhältnissmässig bedeutenden 
und raschen Aufschwünge, welchen der Bergbau, wie oben be- 
merkt, in dem letzten Dritttheil des vorigen Jahrhunderts ge- 
nommen hatte. 

Die erste zuverlässige Angabe über die Kraftverhältnisse 
der Freiberger Waaserhaltungs- und Fördermaschinen findet sich 



307 

in den Tabellen, welche nach Angabe des verewigten Bergrath 
Brendel in das von Herder'sche Werk über den Elbstolln auf- 
genommen worden sind. Dieselben datiren aus der Mitte der 
1830er Jahre und enthalten den Nachweis von 32 Kunsträdern 
und 3 Wassersäulengezeugen mit zusammen 463,7 Lchtr. Rad. 
Rohkraft, was annähernd ebensoviel Pferdekräften entspricht, 
und von 15 Wassergöpeln mit 126 Lchtr. R. Rohkraft. 

Man möchte hiernach annehmen, dass in den ersten 35 Jahren 
des jetzigen Jahrhunderts eine bedeutende Vermehrung der 
Maschinenkraft nicht stattgefunden habe, wenn auch immerhin 
eine solche Vermehrung um etwa 25 Proc. ausgeführt worden 
sein mag; jedenfalls hat man in dieser Periode durch constantere 
Abgabe der Aufschläge und durch Einführung der Wassersäulen- 
maschinen einen wesentlichen Fortschritt gemacht. Ein anderes 
Ansehen hat das Maschinenwesen im Laufe der letzten 25 Jahre 
angenommen. 

Im Jahre 1865 waren beim Frei berger Bergbau, abgesehen 
von den Maschinen beim Rothschönberger Stolln und bei der 
neuen Hauptschachtanlage für die Wiederaufnahm« des Hals- 
brückner Zuges, folgende Maschinen für Wasserhaltung und 
Förderung vorhanden: 

29 Radkunstgezeuge mit 429 Pferdekräften, 
6 Turbinenkunstgezeuge mit 190 Pferdekräften, 

14 Wassersäulenkunstgezeuge mit 416,5 Pferdekräften, 
8 Dampfgezeuge mit 281 Pferdekräften, 

16 Wasserradgöpel mit 155 Pferdekräften, 
2 Turbinengöpel mit 16 Pferdekräften, 

18 Dampfgöpel mit 343 Pferdekräften, 
im Ganzen also: 

1316,5 Pferdekräfte bei der Wässerhaltung und 
514 „ „ „ Förderung, 

d. i. gegen 30 Jahre zurück eine Vermehrung um 

852,8 Pferdekräfte =184 Proc. bei der Wasserhaltung und 
388 „ = 300 „ „ „ Förderung. 

. In welchem Verhältniss gleichzeitig die Maschinenkraft bei 

der Aufbereitung gesteigert worden, ergiebt sich aus folgenden 

Ziffern: 

20* 



308 

Im Jahre 1840 waren gangbar: 

469 Pochstempel, 
31 Setzmaschinen, 

83 Stossherde, 
im Jahre 1864 dagegen: 

661 Pochstempel, 
3 Walzwerke, 

84 Setzmaschinen, 
145 Stossherde. 

Vergleicht man die vor 100 Jahren vorhandenen Kraft- 
werthe für Wasserhaltung und Förderung an zusammen höch- 
stens 210 Pferdekräften, mit dem gegenwartigen Kraftwerth, so 
ergiebt sich eine Steigerung derselben um das Neunfache! Da- 
bei kommt noch in Betracht, dass dermalen über 600 Pferde- 
kräfte in Dampf geleistet werden müssen, was begreiflicherweise 
eine sehr bedeutende Vermehrung des Unterhaltungsaufwandes 
bedingt. Jene Kraftvermehrung, bei welcher es übrigens, inso- 
weit Wassermaschinen in Frage sind, nicht um die Anlage dieser 
letzteren allein, sondern wesentlich auch um Vermehrung der 
Aufschlage und bessere Ausnutzung der Gefälle sich' handelte, 
jene Kraftvermehrung ist nun freilich nicht lediglich veranlasst 
durch die zunehmende Tiefe der Gruben und die wachsende 
Ausdehnung der Grubenräume in horizontaler Richtung, sondern 
sie muss zum Theil, was insbesondere die Schachtförderung be- 
trifft, auch auf Rechnung des wesentlich lebhafteren Bergwerks- 
betriebes gesetzt werden, welcher die Ausförderung grösserer 
Massen bedingt und manche früher nicht gangbaren Grubenfelder 
in seinen Bereich gezogen hat. Immerhin aber bleibt es selbst- 
verständlich unzweifelhaft, dass auch ohne diese Betriebsausdehn- 
ung das Bedürfniss an Maschinenkraft gegen 100 Jahre zurück 
sich mindestens um das Vierfache vermehrt haben würde. Darin 
nun, dass man einen solchen höchstbedeutenden Lastzuwachs zu 
überwinden vermocht hat, und dabei, unter, wie oben gezeigt 
worden, im Uebrigen minder günstigen Bedingungen, dennoch 
sich besser steht als vor 100 Jahren, liegt ein sprechender Be- 
weis für die technische Vervollkommnung des Bergbaues. Wenn 
übrigens die steigende Last der Unterhaltung nach allen Richt- 
uÄgen bei der geringen Ziffer tles früheren Erzausbringens gar 
nicht zu ertragen gewesen wäre, so konnte nur allein in einer 



309_ 

wesentlichen Steigerung des Ausbringens die Möglichkeit der 
Ausgleichung gefunden werden. Diese Steigerung nun hat noth- 
wendig eine anderweite Verstärkung der Maschinenkräfte bedingt, 
und dass eine solche in dem angegebenen bedeutenden Umfange 
möglich war, ist lediglich den Fortschritten der Mechanik und 
Maschinenbaukunst zu danken, namentlich in Ansehung besserer 
Ausnutzung der Gefälle in Wässersäulenmaschinen und der An- 
wendung des Dampfes beim Bergbau. Gern gedenke ich hierbei, 
was die Schachtförderung betrifft, der schönen Harzer Erfindung 
der Drahtseile, gleichwie bezüglich der Wassersäulenmaschinen 
deren ungarischen Ursprunges und ihrer wesentlichen Verbesser- 
ung durch von Reichenbach, dessen Construction in der Haupt- 
sache allen hiesigen Maschinen dieser Art zum Grunde liegt. 
Anhangsweise im Betreff der Grubenförderung mag hier 
erwähnt werden, wie im Laufe der letzten 25 Jahre beim hiesigen 
Bergbau nahezu 34000 Lachter oder S 1 ^ Meilen grösstenteils 
unterirdische Eisenbahnen hergestellt worden sind. 

Grubenmauerung. 

Als einer wesentlichen Erleichterung der Unterhaltungslast 
beim hiesigen Bergbau ist die in möglichst grosser Ausdehnung, 
insbesondere unter Verwendung von Ziegeln angewendete Gru- 
benmauerung zu erwähnen, welche in ähnlichem Umfange 
vielleicht kaum bei einem anderen Bergbau angetroffen werden 
dürfte. 

Aufbereitung. 

Endlich kann ich diese Bemerkungen nicht schliessen, ohne 
der vielfachen Verbesserungen in der Aufbereitung zu gedenken, 
wobei wir dem Bergbau des Auslandes, namentlich dem Harzer 
und dem Ungarischen, vieles Nützliche entlehnt haben. 

Erinnert man sich der vielfachen und grossartigen Htilfs- 
mittel, welche die fortgeschrittene Technik seit 100 Jahren dem 
Bergbau dargeboten hat, und erwägt gleichzeitig, welche kolossalen 
Anstrengungen im Laufe der letzten 25 Jahre gemacht worden 
sind, um unter Aneignung derselben dem hiesigen Bergbau einen 
wesentlich höheren Schwung zu geben, so könnte es in der That 
Verwunderung erregen, dass dieses Ziel, ungeachtet der gesteigerten 
Schwierigkeiten, nicht in einem höheren Grade erreicht worden* 



310 

Wir kommen hier an einen Punkt, wo alle menschliche 
Kunst sich unwirksam erweist, weil man mit der höheren Macht 
der Natur zu rechnen hat. 

Werth eines Quadratlachters Gangfläche. 

Oben habe ich gezeigt, wie für das Jahr 1765 der Werth 
eines Quadratlach ters ausgehauener Gangfläche, excl. der von 
der Erzbezahlung entrichteten Staatsabgaben, zu 79 Thlr. Con- 
ventionsgeld angenommen werden kann. 

Wenn nun dieser Werth nach der Beilage C. im Jahre 
1865 nur 51 Thlr. 18 Ngr. betrug, so liegt hierin eine bedauer- 
liche Illustration für das oben Gesagte. 

Da ein einziges Jahr nur einen unsicheren Maassstab für 
die ßeurtheilung solcher Verhältnisse abgiebt, so habe ich mich 
bemüht, für die letzten 100 Jahre den Durchschnittssatz zu er- 
mitteln, wobei es sich herausgestellt hat, dass derselbe beiläufig 
zu 80 Thlr. pro Quadratlachter nach jetziger Bezahlung ange- 
nommen werden kann. Bei der grossen Wichtigkeit dieses Da- 
tums für die Beurtheilung des jetzigen Standes der Bergwerks- 
technik sowie des Werthes der Freiberger Erzgänge halte ich 
mich für verpflichtet, die Art und Weise, wie solches abgeleitet 
worden, näher anzugeben. 

Zufolge einer im Jahre 1856 vorgenommenen risslichen und 
rechnerischen Ermittelung ergab sich damals der Durchschnitts- 
werth pro Quadratlachter bei den Gruben: 

Alte Hoffnung Gottes, 

Churprinz Friedrich August, 

Emanuel, 

Junge hohe Birke, 

Kröner, 

Himmelsfürst, 
auf die gesammte Dauer ihrer Betriebszeit, nach einer, beim 
Aushiebe von 261484,24 Quadratlachter erhaltenen Bezahlung 
von überhaupt 28,333189 Thlr. nach der im Jahre 1856 geltenden 
Taxe zu ungefähr 108% Thlr., wofür man nach den gegenwärtigen 
Bezahlungsverhältnissen etwa 116 Thlr. setzen kann. 

Diesen aus einem sehr grossen Durchschnitt gezogenen 
Werth (wobei, wie zu bemerken, keineswegs nur die Glanz- 
perioden, sondern auch knappe Zeiten bei den genannten Gruben 



_ 3n 

eingerechnet sind) kann man nun aus folgenden Gründen für 
die Erzlieferung von beiläufig 40 Millionen Thlr. nach heutiger 
Bezahlung für den Zeitraum von 1757 — 1856 annehmen. Wenn 
nämlich für die Gruben Kröner und Himmelsfürst gegen 2 Mil- 
lionen auf die Zeit vor 1757 entfallen, so sind dagegen min- 
destens liy 2 Millionen zuzurechnen, welche in demselben Jahr- 
hundert von den Gruben Bescheert Glück, Neue Hoffnung Gottes 
zu Bräunsdorf und Himmelfahrt und einigen kleineren Gruben 
in ihrer in diese Zeit fallenden Glanzperiode geliefert worden 
sind, wobei der Durchschnittswert pro Quadratlachter gewiss 
nicht geringer angenommen werden kann, als oben angegeben 
worden. 

Nimmt man den gesammten Lieferungswerth der Freiberger 
Gruben in den letzten 100 Jahren zu 70 Millionen Thlr. nach 
jetziger Bezahlungsweise an, wie dies dem in Tabelle B. ange- 
gebenen Gesammtausbringen von 5,757581 Mark Silber (unter 
Berücksichtigung des in der Bezahlung mit begriffenen Bleies 
und Kupfers) ungefähr entspricht, und es entfallen davon 40 Mil- 
lionen auf die Lieferung von Erzen, bei deren Gewinnung das 
Quadratlachter 116 Thlr. gab, so bleiben 30 Millionen für die 
ärmeren, Gänge übrig. Weniger als 58 Thlr. pro Quadratlachter 
(d. i. die Hälfte des obigen Satzes) kann man für diese nicht 
rechnen, da man ausserdem bei der früheren Bezahlung und 
Abgabenbelastung kaum hätte fortkommen können und übrigens 
unter jenen 30 Millipnen auch gar nicht unbedeutende reichere 
Lieferungen mit enthalten sind. Ergiebt sich sonach die Ziffer 
der in 100 Jahren ausgehauenen Quadratlachter Gangfläche zu: 
40,000000 + 80,000000 _ ^ 



116 58 

so resultirt daraus bei 70 Millionen Gesammtwerth der Lieferung 
ein Mittelwerth von 81 l j b Thlr., wofür man in runder Zahl 
80 Thlr. setzen kann. 

Der Unterschied dieses Durchschnittswerthes gegen den- 
jenigen des Jahres 1865 an 51 Thlr. 18 Ngr. ist so bedeutend, 
dass es einer näheren Untersuchung der Ursachen bedarf, welche 
denselben veranlasst haben, um so mehr als das Ergebniss des 
Jahres 1865 nicht vereinzelt erscheint, sondern vielmehr auch 
in den nächstvorhergegaggenen Jahren eine Parallele findet. 
Es pflegt wohl nicht selten die Meinung ausgesprochen zu 



312 

werden, das Herabgehen des Durchschnittswertes pro Quadrat- 
lachter Gangflache beruhe auf dem Umstände, dass in der 
Gegenwart, aus Anlass der höheren Erzbezahlung, verminderter 
Abgaben und vervollkommneter technischer Hülfsmittel auch 
solche Erzmittel zum Abbau gelangten, welche man früher als 
unbauwürdig habe zurücklassen müssen. Diese Ansicht, obwohl 
sie scheinbar sehr viel für sich hat, ist doch nur innerhalb 
ziemlich enger Grenzen als richtig anzuerkennen. Einmal näm- 
lich darf man nicht glauben, es seien in älterer Zeit nur die 
reicheren Mittel abgebaut worden; mag dies auf einzelnen reichen 
Gruben zeitweilig der Fall gewesen sein, so hat man dagegen 
auf den ärmeren Gruben auch geringere Mittel nicht unbeachtet 
gelassen. Zweitens aber — und das scheint mir ein Haupt- 
argument gegen jene Ansicht zu sein — müssten die früher 
stehen gebliebenen armen Mittel innerhalb der noch gangbaren 
Grubenräume aus der älteren Betriebsperiode noch unverritzt 
vorhanden sein, was aber, mit sehr vereinzelten Ausnahmen, 
nicht der Fall ist. Es kann hiernach nur eine von beiden Vor- 
aussetzungen stattfinden: entweder die ärmeren Mittel, wie man 
sie jetzt noch abbauen würde, sind innerhalb der früher aufge- 
schlossenen Gangflächen gar nicht vorhanden gewesen, oder, 
wenn sie es waren, so hat man sie eben abgebaut. Das Letztere 
wird jedenfalls das Richtige sein in der Weise, dass man nach 
Erschöpfung der reicheren Mittel innerhalb eines gewissen Gang*- 
oder Grubenfeldes nach und nach auch den ärmeren sich zuge- 
wendet hat. Im Uebrigen würde es auch nichts Auffallendes 
haben, wenn im Gegensatz zu einer grossen Ausdehnung ärmerer 
Mittel in einer anderen Periode neben reichen Mitteln eine ver- 
hältnissmässig grössere taube Gangfläche existirt hätte. 

Wie gesagt, einige Rücksicht ist bei der Beurtheilung der 
yorliegenden Frage auf die Abbaumöglichkeit ärmerer Mittel in 
der jetzigen Zeit zu nehmen, aber das Hauptgewicht kann darauf 
unmöglich gelegt werden. Es giebt vielmehr zwei andere, weit 
einfachere und näher liegende Ursachen, welche den gegenwärtig 
gegen früher bedeutend gesunkenen Durchschnittswerth pro 
Quadratlacbter Gangfläche vollständig erklären. Die eine liegt 
in äusseren, die andere in inneren Verhältnissen. 

Wie man bereits nach Demjenigen, was über die Vermehr«: 
ung der Maschinenkräfte innerhalb der letzten 25 Jahre bemerkt 



313 

worden, urtheilen kann, sind bei den Freiberger Gruben während 
dieser Zeit ganz ungewöhnliche Anstrengungen gemacht worden, 
welche die finanziellen Kräfte derselben im hohen Grade in An- 
spruch genommen haben. Nach einer massigen Schätzung haben 
diese zum T heil auf die entferntere Zukunft berechneten Me- 
liorationen einen extraordinären Aufwand von circa 3 Millionen 
Thlr. veranlasst, wovon ungefähr: 
950,000 Thlr. auf die Vervollkommnung der Wasserversorgungs- 
anlagen in den verschiedenen Reviertheilen incl. 
der mehreren Ausbreitung der gegenwärtigen 
tiefsten Stollnflügel, 
350000 „ auf die Verflügelung des Rothschönberger Stollns 
in der inneren Revier, 
1,200000 „ auf die Anlage von Wasserhaltungs- und Förder- 
maschinen , Aufbereitunganlagen und Eisen- 
bahnen, 
500000 „ auf Vermehrung des haaren Oassenvennögens 
gerechnet werden können, 
uts. 

Dass nun für eine solche extraordinäre Leistung an jährlich 
•durchschnittlich 120000 Thlr. bei einem keineswegs reichen 
Bergbau die besseren Erzmittel sehr stark haben in Anspruch 
genommen werden müssen, liegt wohl auf der Hand, und eben 
deshalb kann es nicht befremden, wenn augenblicklich das 
Gleichgewicht zwischen reicheren und ärmeren Mitteln einiger- 
maassen gestört ist. Das Hauptmoment endlich liegt darin, dass 
gegenwärtig und schon seit einer Reihe von Jahren der Zustand 
der Erzanbrüche mit wenigen Ausnahmen nur sehr mittelmässig 
gewesen ist, wie dies bei jedem Gangbergbau periodenweis vor- 
kommt. 

Für die Beurtheilung der Zukunft des Freiberger Bergbaues 
ist die Frage von der entscheidendsten Wichtigkeit, welchen Werth 
pro Quadratlachter man als normalmässig in Zukunft annehmen 
kann, in derselben Weise, wie für das verflossene Jahrhundert 
der Werth von 80 Thlr. als ein durchschnittlicher sich heraus- 
gestellt hat. 

Knüpft man hier diese Erörterung an die Ergebnisse des 
verflossenen Jahrhunderts an, so muss allerdings zugegeben 
werden, dass die Umstände in dieser abgelaufenen Periode in 



314 

Bezug auf die Ausrichtung grösserer Mittel von edlen Silbererzen 
ganz besonders günstig gewesen sind. Erwägt man, dass in 
diese Zeit die Glanzperioden von Himmelsfürst, Bescheert Glück, 
Alte Hoffnung Gottes und Himmelfahrt fallen, so kann man nicht 
verkennen wollen, dass es fraglich ist, ob eine solche Combination 
günstiger Ereignisse für einen längeren Zeitraum als normalmässig 
angesehen werden dürfte? Dein gegenüber bleibt nun aber zu be- 
denken, dass während des verflossenen Jahrhunderts die mächtigen 
Hauptgangzüge, von deren massenhafter Erzföhrung die frühere 
Geschichte unzweifelhaften Nachweis giebt, dem Bergwerks- 
betriebe so gut als völlig entzogen waren, und dass in der durch 
den Rothschönberger Stolln angebahnten Wiederaufnahme der- 
selben ein reichlicher Ersatz für das mögliche Zurückbleiben 
edlerer Erzmittel gefunden werden kann. Im Uebrigen liegt in 
dieser vergleichenden Erwägung eine ernste Mahnung für den 
Freiberger Bergbau, die sorgsamste Aufsuchung edler Erzmittel 
und Alles, was dazu führen kann, unausgesetzt im Auge zu halten 
und zu pflegen. Dieser Bergbau befindet sich nicht, wie etwa 
der Mannsfelder Kupfer Schieferbergbau oder mancher andere 
Gangbergbau, in der Lage, mit Sicherheit auf das stetige Aus- 
halten grosser, wenn auch nur mittelmässig reicher Mittel mit 
Gewissheit rechnen zu können. Wenn irgendwo, ist hier das 
ununterbrochene Studium der Erzgänge, unter Benutzung aller 
Hülfsmittel, welche die Wissenschaft darbietet, am Platze, und 
kein Geld kann besser angewendet werden, als in dieser Richtung! 
Ich habe mich durch die hohe Wichtigkeit dieser Erörterung 
von dem eigentlichen Gegenstande meines Vortrages: 

der Frage, inwiefern die technischen Fortschritte beim 
Freiberger Bergbau in den letzten 100 Jahren in Zahlen 
nachzuweisen seien? 
einen Augenblick ableiten lassen und fasse die Beantwortung 
derselben nunmehr in dem Satze zusammen: 

hätte man im Jahre 1865 den Durchschnittswert!! von 
80 Thlr. pro Quadratlachter gehabt, wie das verflossene 
Jahrhundert ihn nachweist, so würde der Freiberger Berg- 
bau bei dem stattgefundenen Aushieb von circa 28000 
Quadratlachter einen Ueberschuss von (80 51,6) 

28000 - 795200 Thlr. gemacht haben! 



315 



A. 

Bei den im Jahre 1765 im Gange befindlich gewesenen Gruben 
der Freiberger Bergamtsrevier bestanden: 

I. Die Geldeinnahmen 

in 238243 Thlr. 2 Gr. 7 Pf. Conventionsgeld, 

als: 



Snmmar. Ansät*. 


Special -Ansät«. 




Thlr. 


Gr. | Pf. 


Thlr. 


Gr. | Pf 




172674 


14 7 




1 

1 
1 

1 

i 

i 

i 


für gelieferte Erze, exclusive des von den 
Hütten übertragenen Beitrage zur Gnaden - 
groschencasse und der von denselben für 
die Gruben bezahlten Staatsabgaben von 
der Erzlieferung, im Gesammtbetrage von 
circa 35000 Thlr., 


358 


2 — 


. . .• 


. ! 


für verkaufte Schaustufen, 


65210 


10 — 




• 


an anderen Einnahmen, 

als: 
an eingezahlten Zubussen und re6p. Gesellen - 
beitragen, 




' 


25209 


10 1 

i 






4265 


19 


10 


an Gnadensteuern, 






19473 


11 


6 


an Stollnbetriebsgeldern für die churfürst- 
lichen Stöiln, 




j 


1011 


16 


10 


an Reglementsgeldern für das churfürstliche 
Berggebäude Churprinz Friedrich August 
Erbstolln, 




j 


1022 


3 8 


an Gnadengroschen - Cassenvorschüssen, 




i 


4903 


5 11 

i 


an Stollngebührnissen, 






401 


13 : 2 


an Wassereinfallgeld und Kunststeuer, 




i 


32 


13 6 


an Sehachtsteuern, 




1 


312 


5 6 


an Poch - und Wäschzins, 






96 


9J 1 


an Schmiedezins, 






1161 


6 11 


an Erlös für verkaufte Materialien, 




i 


7320 


14l-| 


an Insgemein. 

• 


238243 


V 


Summa. 









316 



Dagegen 

II. Die Geldausgaben 

in 243632 Thlr. 20 Gr. 4 Pf. Conventionsgeld, 

als: 



Summar. Ansatz. 
Thlr. _| Gr. | Pf. 



10240 

1411 

231981 



243632 



20 



20 



Special - Ansatz. 

Thlr. | Gr. | Pf. 



i — r 

(7680Speciesthlr.) 



162123 

28872 

6500 

1259 

5348 

297 

61 

364 

12 

1501 

561 

116 

202 

588 

219 

1020 

760 

72 

43 

7197 

14856 



21 
10 
18 
13 
1 
10 
20 
23 

21 
8 
10 
12 
11 
21 
5 
12 
21 

15 



7 

6 
4 

10 
4 
7 



2 

2 

11 

6 

8 

4 

10 

1 
2 
7 



an verteilter Ausbeute, 

an wiedererstattetem Verlage, 

an anderen Ausgaben, 

als : 
an Löhnen, 
für Materialien, 
an Fuhrlöhnen, 
an Supplementgeldern, 
an Stollnneuntel, 

an Wassereinfallgeld und Kunststeuer, 
an Schachtsteuer, 
an Poch - und Waschzins, 
an Schmiedezins, 
an Quatember - und Recessgeld, 
an Oberzehnten am tegebühren, 
an Wage- und Probirgebühren, 
fiir Erzproben, 
an Fahrgeldern, 
an Bergamtsgebühren, 
an Vorgewerkungsgebtihren, 
für Schreibematerialien, 
an Process- und Advokatenkosten, 
an Discretionsgeldern, 
an Insgqmein, 
an bezahlten Schulden. 



Summa. 



Da die Gesainruteinnahme 

238243 Thlr. 2 Gr. 7 Pf. Conventionsgeld 
betrug, müssen 

5389 Thlr. 17 Gr. 9 Pf. Conventionsgeld 
in die Schulden gesetzt worden sein. 



317 

"Der vorstehenden Haüshaltsübersicht vom Jahre 1765 lüsst 
sich folgendes Bild des Jahres 1856 gegenüberstellen, über welches 
specielle Rechnungsauszüge vorliegen: 

Bei den im Jahre 1856 im Gange befindlich gewesenen Gruben 
der Freiberger Bergamtsrevier bestanden: 

I. Die Geldeinnahmen 

in 1,633482 Thlr. 26 Ngr. 7 Pf, 



; Siimmnr. Ansatz. 


Special -Ansatz. 


• 


Thlr. 


Ngr. 


Pf. 


Thlr. 


Ngr. 


Pf. 




1,436345 

12374 

184763 


1 

20 
5 


3 
2 
2 


. . . 


• 


• 


fiir an die König]. Hütten gelieferte Erze, 
für Arsenkies und andere Nebenprodukte, 
an anderen Einnahmen, 
als: 








6962 


18 


5 


an fiskalischen Zuschüssen bei einzelnen 
' Gruben, 








66477 
45603 

10652 


1 
18 

25 


1 
2 

9 


an fiskalischen Betriebsgeldern für den 
Rothschön berger Stolln, 

an Zubussen u»nd Beitrügen von Privaten, 
incl. 6043 Thlr. 10 Ngr. aus dem Berg- 
begnadigungsfond, 

für abgesetzte Materialien und luven tarien- 
stücke, 








11655 
6400 


13 


8 


an Pachtgeldern und Capitalzinsen, 
Erlös von verkauften Grundstücken, 








37011 


17 


7 


an Nebeneinnahmen aller Art. 


1,633482 


26 


7 


Summa. 









Dagegen 



II. Die Geldansgaben 

in 1,611833 Thlr. 26 Ngr. 5 Pf, 
als: 



. Snmmar. Ansatz. 



Thlr. 



81408 

1,530425 
1,611833 



Ngr. 



26 
26 



pf. 



Special - Ansatz. 



Thlr. 



Ngr. 



Pf. I 



an vertheilter Ausbeute und wiedererstat- 
tetem Verlag, 
an anderen Ausgaben, 



Latus. 



318 



Summar. Ansäte. 


Special -Ansäte. 


Thlr. 


NfT.JJPf. 


Thlr. | N*r. | Pf. 


1,611833 


T ■ 

26 5 


' i 


Transport. 
: als: 

Grubenadministrations - und Aufsichte- 
kosten, 






83828 


sl 1 


i 






1 ■ 


3622 


26 1 


Expeditionsaurwand bei den Gruben, 


i 
i 
1 


840105 


27 ' 9 


Löhne an 7999 Bergarbeiter, durchschnitt- 
lich 105 Thlr. 7,9 Pf. pro Mann, 


1 


61827 


18 | 9 


Löhne Air 993 Tagelöhner, 




6448 


2 1 — 


Cur- und Medicinalkosten, 


i i 


525 


13 


9 


Beitrag zur Bergstifte- und Medicinalcasse, 


i i 

i 


27753 


— 


6 


Beitrag zur Knappschaftscasse, 




1356 


18 5 


Unterstützung einzelner Invaliden, 




■ 


11215 


10 , — 


Beiträge zur Bergmagazincasse, 




275981 


28 , 3 


ftlr angelieferte Materialien, 


1 


75778 


7 4 


für Fuhrlöhne, 


j 


14007 


— 5 


ftlr angelieferte Maschinen, 




i 


2038 


7; 8 


an Markscheidergebühren, 




1 


2919 


15 ; — 


an Probirgebühren, 




1 


3559 


22 6 


an Zubuss-Eincassirungsgebühren, 






3907 


23 - 


an Berg- und Oberzehntenamtsgebühren, 






8886 18 


7 


an Beiträgen zur Revierverwaltungscasse, 


1 i 


4894 1 


3 


Remunerationen der Grubenvorstände, 






50830 


17 


2 


Staatsabgaben, 




1 

i 


1874 


24 


— 


Laaszinsen und sonstige Grundentschä- 
digungen, 


, 


3163 


25 


2 


Grundsteuern, Gemeindeabgaben und 




i 








Brandcasse, 




1 

i 


10260 


25 


2 


Ankauf von Grundstücken, 




i 


967 


20 


3 


fiir bergmännisch - wissenschaftl. Zwecke, 


1 

i 




34671 


27 


— 


Insgemein. 


1,611833 


26 


5 


Summa. 









Demnach 

21649 Thlr. — Ngr. 2 Pf. Mehreinnahme. 

Bei der jetzigen Erzbezahlung und Abgaben Verfassung 
würde die Einnahme der Gruben gegen vorstehenden Abschluss 
um circa 150000 Thlr. höher ausgefallen sein, wogegen der Be- 
trag der Löhne und Knappschafts-Cassenbeiträge, in Folge der 
inmittelst eingetretenen Steigerung, um 40- bis 50000 Thlr. höher 
sich berechnet haben würde. 



B. 

Uebersicht 

der in der TYeiberger Bergamtsrevier in den 100 Jahren 
von 1766 bis 1865 

aufgefahrenen Ortslängen und in Abteufen und Ueber- 
hauen bewirkten Auffahrungen 

nebst Angabe des Silberausbringens 
v in derselben Zeit. 



320 



Es worden in 



a) ausgebracht 




*) 


aufgefahren 


i 

i 


ausgebra 
in 


cht 




*) 


aufgefahren 




in 


beim Orta- 


1 beim Abteu- 






beim Orta* 


beimAbtea 




Feinsilber. 


betriebe. 


fen und 
Ueberhauen 


In Summa. 


F 

i 


einsilb« 


Br. 


betriebe. 


fen und jlil 
Ueberhauen | 




im Jahre 


Mark. 


Lth. 


Qu. 


Lachter. 


Lachter. 


Lachter. 


ImJahre 


Mark. 


Lth 


Qu. 


Lachter. 


*_ _ — . — . i 
Lachter. Lfl 




1765 


17041 


6 


3 


1425 


81,00 


1506,0 


j 
i 










1 

» _^ 

342,', 3131 




1766 


17534 


6 


— 








1816 


43767 


15 


3 


2813{J 




67 


25692 


1 


2 








17 


45748 


6 


2 


3159& 


324J m 




68 


23696 


11 


1 








18 


45515 


5 


3 


340442* 


434» n 


69 


27332 


4 


3 








19 


46978 


3 


1 


3161 T V 


1 402 353 


70 
71 


26842 
27635 


4 
6 


2 
3 


> 21982,7 


1249,5 3 


23232,2 3 


20 
21 


48683 
50513 


4 
5 


3 
3 


3259JJ 
34303 


353fi 3611 
369A 3731 


72 


30715 


12 


3 








22 


47956 


2 


2 


3067J 


306 T y„ 3372 


73 


27905 


6 


— 








23 


45485 


14 


2 


3319^ 


, 501 T Vi *a 


74 


28384 


— » 


2 








24 


54225 


15 


1 


3765Ä 


1 528}^ m 


75 


27140 


10 
8 


2 
1 








25 


51719 


5 


3 


3783 T y 


446^ u* 


1776 


26619 






1826 


49604 


15 


1 


38734J 
40744 


436 T 3 , 4SI i 


77 


29601 


15 


2 








27 


53000 


5 





409*4 *H 


78 


32187 


7 


3 








28 


57509 


9 





47994 . 


475^ 52M 


79 


29^51 


10 


— 








29 


57377 


12 


1 


4827A 


..soiA ^ 


80 
81 


31697 
32216 


13 
1 


2 


27322,8 


1553,1 


28875,9 


30 
31 


59805 
62780 


14 


1 


4723A 
4557 T V, 


479|VJ N 
514*;« 'SNa 


82 


33592 


9 


3 






# 


32 


55691 


7 


2 


414ö T y« 


484 T V &4 


83 


34282 


1 


3 








33 


59535 


12 





4477 T * tf 


377 , m& 


84 


37353 


13 


1 








34 


61932 


9 


± 


4722fil 


474» ! 519I T 
608,12 | b&i 


85 


39337 


8 


2 








35 


57524 


2 


- 


4851,12 


1786 


41310 11 


3 


3897J 


205& 


41021} ! 


1836 


55731 


2 


3 


5037,8 


~ 545^2""^!. 


87 


41441 


12 


1 


5028i 


271 


52994 


37 


60187 


— 


3 


5107,2i 


462,27 55fc« 


88 


45221 


5 


— 


4973^ 


233S 


5206JS 


38 


' 57221 


7 


— 


4924,i2 


430,6 7 1 535i- 


89 


47363 


3 


2 


4443» 


280^ 


4723| 


39 


55630 


12 


— 


5003,4 4 


538,0 7 554IJ 


90 


44744 


6 


3 


4334«-* 


235H 


4570J» 


40 


57721 


6 


— 


4998,3 5 


436,2 MSI 


91 


48738 


9 


2 


4103»° 


126fr 


4229 2 'j 


41 


61165 


9 


1 


4920,0 7 


482,66 , 54öi- 


92 


47162 


12 


1 


433443 


235fi 


4570JJ 


42 


56680 


6 


— 


4909,i9 


462,3 5 5871-4 


93 


49683 


4 


3 


45593 


335y 


48954 J 


43 


65622 


5 


3 


5198,49 


464,0 56fti 


94 


50729 


15 


3 


4676i 


8351 


501U 


44 


72513 


9 


% 


5734,34 


695,2 6429,1 


95 48281 

i 


1 


3 


5007A 


3973 


M05* 


45 


76410 


5 


6626,i7 


679,7 2 


■ 7306. 
|"l30i 


1796 ; 49988 


9 1 3 


4799/ tf 


392^ 


5191} 


1846 


79680 


13 1 


6772,24 


532,6 


97 ! 49153 


8| 2 


5013! 


374& 


5387?} 


47 


86495 


6 


3 


6756,7i 


701,6 8 ; 745S. 


98 50293 


7 1 1 


437a» 


214» 


4588 


48 


79645 


5 


3 


5518,70 


755,0 5 6274, 


99 49715 


1 - 


33334 


113U 


3447^ 


49 


84298 


2 


3i 


5689,7« 


728,8 5 , 6418. 


1800 ! 45947 


12 


1 


2989 J 4 


119« 


3108*4 


50 


92649 


12 Ä 


6044,ei 


825,0i I 6870, 


Ol 146183 


15 


3 


2799|J 


107^ 


2906 4 *J 


51 


93543 


6 14 


7256,8« 


898,i3 1 «154. 


02 


45520 


12 


1 


2718J3 


IM«»« 


2840^ 


52 


100966 


4i- 


6761,2 b 


720,2 3 : 74«. 


03 


46140 


12 


1 


2714'« 


i88j;s 


2902g 


53 


106961 


1 |- 


7215,0 


742,0 9 1 7957. 


04 


46610 


— 


2 


2529 


103 


2632 


54 


107678 




7302,8 


832,30 , 813T>, 


05 


50382 14 - 


2362 


9*11 


246021 

~2464yV^ 


55 

1856 


111091 
122551 


i 


6850,3 5 
~7310,9i 


806,8 | 7657. 


1806 50198 


4| 2 


2300U 


163 ,V« 


■ ■ T 





771,05 1 8»1. 


07 47765 


6; 3 


22614 


90 


23514 


57 


125317 


3 





6315,2 3 


824,4 5 


7m 


08 : 47405 


2 1 3 


2478U 


625«;'* 


8108? Ji» 


58 


123531 


5 





«529,0 9 


724,9 b 


7254, 


09 


46330 


2 1 


3104}* 


502JSI 


3607p:i 


59 


122978 


14 


1 


6933,03 


701,7 4 7634. 


10 


45420 


1 


2 


2956^7* 


50V, 


3463f«fJ 


60 


117165 


14 


1 


7630,24 


817,4i 


8447. 


11 


46839 


1 


2 


3229 3 ^ 


349 T ? 4 


3578,vl 


61 


115837 


_ 


— 


7030,77 


877,00 


790S. 


12 


47095 


13 


1 


3195J 


362 T V 


3558^ 


62 


110791 





3 


6833,0 7 


682,04 


7515, 


13 


45390 


13 


2 


29451 % 


328JJ 


3274 r f 2 


63 


116669 


4 


1 


7376,49 


707,9 7 


8084, 


14 


46296 


15 


2 


2803 \l 


337* 


3141+P 


64 


122021 


9 


2i 


7255.02 | 


766,»3 


8021, 


1815 


45999 


11 


— . 


2785| 


427 


3212* 


1865 


110825 


9 


24 


6479,8 6 


846,2 3 


7326, 



321 



t$i> 



berger Bergamtsrevier 



o) ausgebracht 
in 

F e i n s i I b e r. 



b) angefahren 



beim Orts- 
betriebe. 



beim Abteufen 

und 

Ueberbauen 



!■ Hebum. 



Bemerkungen« 



• Jakren Mark. 



Ltb Qn. 



Lachter; 



Lachter. 



Lachter. 



,. -s- 1775 
\ — 1785 
£ -1795 

- —1805 
i ; — 1815 
[ I — 1825 
; i - - 1835 

> ~ 1845 

- i — 1855 
' } - 1865 



Summa 

Hierzu 



In lOjfthrigen Abschnitten. 



262879 
326740 
464677 
479936 
468741 
480593 ! 15 
574762 6 
618884 
943009 
1,187Q88 



I 



5,807913 : 7 
350000 - 



2 
1 
1 
2 
2 
3 
3 

1 
3 



21982,7 
27322, »o 
45358,0 8 4 
33633,soo 
28061,004 
33164,ee4 
45052,4 0« 
52459,16 
66168,170 
68694,3io 



1249,530 
1553,10 
2657,410 
1833,045 

3693.2 7 2 
4007,7 5 

4760,7 32 
5196,9 7 5 

7543,040 

7720.3 00 



23232,2 3 

28875,0 
48015,500 
35466,5 45 
31754,8 7 
37172,5 80 
49813,138 
57656,15 5 
73712,no 
76414,070 



421897,0 3 h 40216,0 7 5 462113,: 13 

ungefährer Betrag der Hiitteuremedien 
auf die Zeit von 1766—1842 nach 
etwa 10%. 



Das Einhauen der Jahresstufen 
begann erst vom Jahre 1785 an, 
daher fehlt jeder directe Nach- 
weis über die aufgefahrenen Län- 
gen und Teufen von diesem Jahre 
an rückwärts. 

Um diese Lücke zu ergänzen, 
ist die Auffahrung auf die Zeit 
von 1766 bis mit 1785 nach Maass- 
gabe des 8ilberausbringens in 
dieser Periode, unter Zugrunde- 
legung denjenigen relativen Ver- 
hältnisses berechnet worden, wel- 
ches sich für die Zeit von 1786 
bis mit 1805 ergiebt. 



31 



322 



c. . 

Uebersicht 

der beim Freiberger Bergbau im Jahre 1865 

in Abbauen ausgehauenen Gangflächen 

und der erlangten Erzbezahlung. 



Grube: ! DLachter. 

Alte Hoffnung 1465,42 

Alte Hoffnung Qottes . . . 566,os 

Bescheert Glück 790,37 

Christbescheerung 106,49 

Churprinz 1290,90 

Dorothea 75,u 

Emanuel 121, oo 

Einigkeit 377,o.i 

Erzengel Michael 289,3 6 

Friedrich August 287, s 7 

Friedrich 524," 9 

Gesegnete Bergmanns Hoffnung 568,04 

Herzog August 168,24 

Himmelfahrt 9044,95 

Himmelsfiirst 4146,00 

Isaak 9,oo 

Junge hohe Birke .... 661,«9 

König August l,so 

Morgenstern 14,«4 

Oberes neues Geschrei . . . • 24,30 

Segen Gottes 693,21 

Vereinigt Feld bei Brand . . 4312,« 
Vereinigt Feld bei Siebenlehn 21,21 

Verschiedene kleine Gruben . | 78,32 



25646,30 



Erzbezahlung. 

81479 Thlr. 

47772 ,. 

31115 .. 

530i „ 

84785 ,. 

1410 „ 

2799 „ 

19539 „ 

21064 „ 

24168 „ 

36649 „ 

55550 „ 

15719 „ 

525962 „ 

225417 „ 

601 „ 

60436 .. 

3319 „ 

1580 „ 

1032 „ 

66421 .. 

143806 , 

408 „ 

693 „ 



WertliproQLchtr. 
55* Thlr. 

38& 
49;» 

65;f 

23- 

»11 
72$ 

83VH 
69/n 
97J 
93$ 
58& 
54i 
66£ 
91* 
2212 
110 
42f 
95$ 
33* 
19i 



l,457025Thlr. 56$ Thlr. 



Hierüber wurden vor Oertern und in Schachten gegen 
2516 DLachter in gutem Erz und Pochgangen ausgehauen. . Da 
nun die dabei erlangte Erzbezahlung in der Totalsumme von 
1,457025 Thlr. mitbegriffen ist, so reducirt sich dadurch der 
Werth pro DLachter Gangflache in dem ungefähren Verh&ltniss 



323 

= 11:10 und es ergiebt sich demgemäss der Hauptdurchschnitt 
zu 51,6 Thlr. 

Hieraus folgt zugleich, dass die für die einzelnen Gruben 
berechneten Werthe durchschnittlich um etjva 10 Proc. zu hoch 
angegeben sind. 

H. Das Hüttenwesen, 
umfang des Hüttenbetriebes vor 100 Jahren und maassgebende 

Verhältnisse dabei. 

Ueber den Betriebsumfang der Freiberger Schmelzhütten 
vor 100 Jahren und die dabei erzielten Reinerträge, unter 
Berücksichtigung der damaligen Einkaufspreise für Erze und 
Materialien, sowie der Löhne und Gehalte, lässt sich auf Grund 
der vorhandenen Rechnungen folgendes Bild aufstellen. 

Dabei sind die Ziffern dem Jahre 1765 entnommen; nur 
der Hüttenaufwand an Löhnen, Brennmaterialien und Unter- 
haltungskosten sowie der Metallverlust ist nach dem Durchschnitt 
der Jahre 1761/70 berechnet, um dafür ein sicheres Anhalten 
zu gewinnen, was deshalb zulässig war, weil sowohl der Be- 
triebsumfang und die Betriebsweise, als die Löhne und Materia- 
lienpreise in dieser 10jährigen Periode keine erheblichen Schwank- 
ungen erlitten haben. 

Im Jahre 1765 sind angeliefert worden: 

74408% Ctr. 3*/ 16 Pfd. Altgewicht = 76494 Ctr. Zoll- 
gewicht Erz mit: 
22256 Mark 8 Lth. 3 Q. Feinsilber, einschliesslich 

2537 Mark 5 Lth. Betrag 
der damals üblichen Re- 
medien an übermärkigen 
Lothen, Hüttenquint und 
Bleischwere, 
7791 Ctr. Blei und 
40 „ Kupfer. 
Verbraucht wurden: 

9189y 2 Wagen, d. i. etwa 80000 Ctr. Holzkohlen, 
572 Maass Röstholz, 
412 Y 2 Schrägen Scheitholz, 
394 y 2 Tonnen Steinkohlen, 
39 3 / 4 Wagen Torf. 

21* 



324 

Beschäftigt waren bei den Werken, ausser dem Personal 
des Oberhüttenamtes: 

21 Officianten und 
107 Unteraufseher und Arbeiter. 
Das Geld- und Naturalvermögen (Betriebscapital) der General- 
schmelzadministration betrug ungefähr 200000 Thlr., der jährliehe 
Productionswerth an ausgebrachten Metallen nach heutiger Währ- 
ung etwa 

315000 Thlr. 
Im Einkauf wurde bezahlt: 

Erze. 

1 Mark Silber in Erzen bei einem Gehalte von durchschnitt- 
lich 13,r> Pfundtheil (nach heutiger Angabe) incl. aller damals 
von den Hütten für die Gruben bezahlten Abgaben, bei Er- 
rechnung der Remedien in die Silberlieferung, also nach den- 
selben Voraussetzungen, unter denen die heutige Gehaltsver- 
rechnung und Bezahlung erfolgt, mit 9 Thlr. 7 Gr. 6 Pf. im 
20 fl. Fuss, d. i. fast genau 21 Thlr. pro Zollpfund Silber nach 
heutigem Münzfusse. 

Diese Bezahlung ist anscheinend der heutigen genau gleich, 
wenn bei der letzteren der Antheil am Uebergewinn der Hütten 
mit eingerechnet wird, welchen die Gruben am Jahresschluss 
nach Maassgabe der von ihnen bewirkten Erzlieferung ausbezahlt 
erhalten. 

In der That stellt sich nun aber die heutige Silberbezahl- 
ung in den Erzen um mindestens 12 Proc. höher heraus, wie dies 
durch eine auf den genauesten Vergleichungen beruhende Ueber- 
sicht im Jahrbuch für den Berg- und Hüttenmann auf das Jahr 
1864 rechnerisch nachgewiesen worden ist. 

Der Grund dieses scheinbaren Widerspruchs liegt darin, 
dass die Silberbezahlung in extremen Gehalten relativ immer 
höher steht, als in der entsprechenden mittleren Gehaltsstufe, 
so dass z. B. für 2 Pfd. Silber in Erzen, von denen das eine 
mit einem Gehalte von 5 Pfundtheilen , das andere mit 100 
Pfundtheilen angeliefert wird, die Bezahlung zusammen 42 Thlr. 
beträgt, wogegen dieselben 2 Pfd. Silber, in derselben Erzmenge 
von 21 Ctr. mit dem Gehalte von 9,6 Pfundtheil angeliefert, 
nur 37 Thlr. Bezahlung erhalten würden. 



325 

Da nun die Gesammtlieferung eines Jahres sich immer aus 
einer grossen Anzahl Erzlieferungen von den verschiedensten 
Gehalten zusammensetzt, so muss nothwendig der für den Durch- 
schnittsgehalt berechnete Einkaufspreis pro Pfd. Silber immer 
wesentlich höher ausfallen, als derjenige, welcher jenem Gehalte 
in der Erztaxe entspricht, wie denn z. B. der aus der Erzliefer- 
ung von 1865 sich berechnende taxmässige Einkaufspreis pro 
Pfd. Silber bei dem Durchschnittsgehalt von 9,1 Pfundtheil um 
2 Thlr. i Ngr. 5 Pf. höher steht, als der entsprechende Satz in 
der Taxe. 

Die Erwähnung dieses Verhältnisses, auf welches näher 
einzugehen hier keine Veranlassung vorliegt, war nothwendig, 
um dem Irrthum vorzubeugen, als ob, wie es beim ersten Blick 
scheinen könnte, die Silberbezahlung in den Erzen vor 100 Jahren 
ebenso hoch gewesen sei, als jetzt. 

Die Bezahlung des Bleies in den Erzen, welche nach der 
damaligen Einrichtung der Taxe nicht direct, sondern nur auf 
indirectem Wege gefunden werden kann, ergiebt sich für die 
Zeit von 1765 zu 3 2 / 3 Thlr. pro Ctr. Blei bei einem Durch- 
schnittsgehalte von 45 Pfd., was gegen die heutige Bezahlung 
(incl. der den Gruben gewährten Antheile am Bleihandelsgewinn 
und an der Superdividende) ebenfalls um circa 12 Proc. zurücksteht. 

Die Kupferbezahlung endlich, welche nach der Erztaxe 
von 1765 nur erst bei einem Gehalte von 3 Pfd. a Ctr. anfing, 
betrug für diese Gehaltsstufe wenig über 8 Thlr. pro Ctr. Kupfer, 
während dieselbe gegenwärtig mit mehr als 15 Thlr. geleistet 
wird, einschliesslich der Superdividende. 

Brennmaterialien. 

Was nun die Preise der Brennmaterialien betrifft, so 
kostete vor 100 Jahren nach den Hüttenrechnungen: 

1 Wagen Holzkohlen 1 Thlr. 18 Gr., d. i. pro Ctr. ungefähr 

6 Ngr. 1,2 Pf. nach jetziger Währung. 
1 Schrägen kurzes Scheitholz zum Rösten 3 Thlr. 18 Gr. 
1 Schrägen langes Scheitholz zum Abtreiben 4 Thlr. 
1 Tonne Steinkohlen 8 Gr. 7 Pf. 
1 Wagen Torf 1 Thlr. 7 Gr. 

Diese Preise der vegetabilischen Brennmaterialien, aufweiche 
damals der Hüttenbetrieb so gut als ausschliesslich verwiesen 



326 

war, wie aus der obigen Angabe über die Verbrauchsmengen 
hervorgeht, diese Preise erreichen nur etwa die Hälfte von denen, 
welche gegenwärtig für das mit der Eisenbahn angefahrene 
Aequivalent des Brennwerthes in Koakes und Steinkohlen bezahlt 
werden; denn wenn man die Leistung von 1 Ctr. Koake des 
Plauenschen Grundes mit 22 Proc. Aschegehalt nach Analogie des 
Verbrauchs beim Eisenhohofenbetriebe höchstens derjenigen von 
3 / 4 Ctr. Holzkohle gleichsetzen kann, so resultirt bei einem Holz- 
kohlenpreise von 6 Ngr. 1,2 Pf. pro Ctr. (wie oben) ein Koake- 
preis von 4 Ngr. 6 Pf., während dafür das Doppelte bezahlt 
werden muss. Ebenso müsste der Ctr. Steinkohle, um dem 
Preise von 4 Thlr. pro Schrägen langen Scheitholzes gleichzu- 
kommen, sich auf etwa 3 Ngr. pro Ctr. stellen, während die 
bessere Kohle wenigstens auf 5 bis 6 Ngr. sich berechnet. 

Löhne. 

An Löhnen wurde vor 100 Jahren bezahlt: 
einem Maurer pro Tag — Thlr. 5 Gr. 

„ Zimmermann „ „ — „ 5 „ 
„ Tagelöhner „ „ — „ 3 „ 
„ Schmelzer pro Woche 1 „ 12 „ 
„ Aufträger „ „ — „ 21 „ bis 1 Thlr. 

„ Vorläufer „ „ 1 „ — „ 

„ Probenstösser „ „ 1 „ — „ bis 1 Thlr. 3 Gr. 
„ Hutmann und 

Gestübemacher „ „ — „ 21 „ bis 1 Thlr. 8 Gr. 
„ Hüttenwäscher,, „ 1 „ — - „ 
„ Wächter „ „ — „ 12 „ 

Ferner hatte damals: 
ein Hüttenmeister pro Woche 3 Thlr. 3 Gr. bis 4 Thlr. — Gr. 
„ Hüttenschreiber „ „ 3 „ — „ „ 3 „ 6 „ 
„ Gewerkenprobirer „ „ 1 „ 20 „ „ 3 „ 6 „ 
„ Wagemeister „ „ 1 „ 12 „ 

„ Nachthüttenmeister,, „ 1 „ 12 „ 

Die Arbeitslöhne haben sich seitdem mehr als verdoppelt, 
ja zum Theil verdreifacht, sowohl für die Handwerksleute und 
Tagelöhner, als namentlich auch für die verpflichteten Hütten- 
arbeiter, deren Wochenlohn gegenwärtig 2 Thlr. 24 Ngr. bis 



327 

8 Thlr. 15 Ngr. für 7 Schichten beträgt, exel. des Ueberver- 
dienstes durch Gedinge. 

Metallverlust 

Dieser höchst wichtige • Factor für die Beurtheilung eines 
Hüttenbetriebes hat im vorliegenden Falle mit ziemlich hoher 
Sicherheit ermittelt werden können aus dem Durchschnitt der 
10jährigen Betriebsperiode von 1761/70. 

Es ergiebt sich daraus ein Silberverlust von mindestens 
4 Proc. und ein Bleiverlust von 81,5 Proc. 

Die Höhe des Silberverlustes kann nicht überraschen, wenn 
man erwägt, dass der Betrag der Remedien beim Silbereinkauf 
sich auf circa 12 Proc. berechnet und also schon 2 / 3 von diesen 
ausgebracht werden konnte, um doch noch auf jenen Verlust zu 
kommen. Da nur äusserst wenig bleiische Producte in den 
Handel kamen, so kann das verlorene Silber hauptsächlich nur 
in die Schlacken gegangen sein. Bei einem Quantum von 
60000 Ctr. Schlacken, welches dem verschmolzenen Erzquantum 
ungefähr entspricht, bedarf es nur eines Gehaltes von */ 4 Loth 
Silber, um den Verlust von 4 Proc. zu erklären; derselbe erscheint 
daher unter den damaligen Betriebsverhältnissen keineswegs hoch 
und würde jedenfalls weit bedeutender ausgefallen sein, hätte 
man nicht beim Erzankauf mit grosser Sorgfalt alle unreineren 
Erze zurückgewiesen und mit äusserst wohlf eilen Holzkohlen 
geschmolzen. 

Der nach heutigen Begriffen ganz exorbitante Bleiverlust 
erklärt sich, nächst der verhältnissmässigen Unvollkommenheit 
der Oefen und der Arbeitsführung, einfach aus dem Missver- 
hältniss von Blei und Silber in der Beschickung und dem da- 
durch bedingten Verfahren, die erzielten bleiischen Producte 
immer und immer wieder vorzuschlagen, so dass zuletzt fast 
nichts davon übrig blieb; man betrachtete das Blei in den Erzen 
mehr als einen Zuschlag für das Ausbringen des Silbers, als 
dass man es als ein für sich ausbringbares werthvolles Ma- 
terial angesehen hätte. 

Betriebsergebnisse des Jahres 1765. 

Auf Grund der vorstehend besprochenen Verhältnisse er- 
scheint nun der normale Abschluss eines Betriebsjahres vor 
100 Jahren, auf die Erzanlieferung von 1765 reducirt, wie folgt: 



328 









V 


o r 


laufen: 


237052 


Thlr. 


12 Gr. 


6 


Pf. 


Erzbezahlung, 


4543 


)? 


10 „ 


9 


9) 


Bezahlung für Gekrätze, 


16800 


J> 


7 7> 





?> 


für Brennmaterialien, a Ctr. Erz 
und Gekrätz 5 Gr. 4,6 Pf., 


10800 


>> 


99 




» 


für Werksadministrationskosten, 
Arbeiterlöhne etc., a Ctr. Erz und 
Gekrätz 3 Gr. 5,6 Pf., 


5900 


>> 


99 





>> 


Unterhaltungskosten etc., ä Ctr. 
Erz und Gekrätz 1 Gr. 10,6 Pf., 


6000 


» 


>> 





» 


Kosten für die Oberverwaltung, 
ä Ctr. Erz und Gekrätz 1 Gr. 








3 


Pf. 


11,2 Pf. 


281095 


Thlr. 


23 Gr. 


Summa. 



Ausbringen: 
289835 Thlr. 20 Gr. - Pf. für 2 1795V 2 Mark Silber, als: 

278273 Thlr. 8 Gr. für 20870 % 

Mark in 
Brandsilber, 
a 13 Thlr. 
8 Gr. 
11562 „ 12 „ für 925 Mark 
in Schwarz- 
kupfer ä 
12 Thlr. 
12 Gr. 



uts. 



10364 



13272 



980 



4 „ — 



13 



für 1447 V a Ctr. Blei in Glätte und 
Frischblei, 
— „ für 553 Ctr. Kupfer in Schwarz- 
kupfer a 24 Thlr., 
2 „ Nebeneinnahmen, 
2 Pf. Summa, 



314452 Thlr. 13 Gr. 
demnach 

33356 Thlr. 13 Gr. 11 Pf. Reinertrag für den Staat. 
Man wird bemerken, dass in dem angegebenen Ausbringen 
das Silber zu dem höchsten Preise verwerthet ist, nämlich zum 
Ausmünzungswerthe, wie es im Grossen kaum jemals angebracht 



329 _ 

werden kann;*) auch der Preis des Bleies (über 7 Thlr.) ist sehr 
hoch, und wenn die Verwerthung des Kupfers nicht besonders 
hoch erscheint, so kommt dagegen in Betracht, dass offenbar 
sehr bedeutende Kupferzugänge (wahrscheinlich aus den ver- 
arbeiteten Gekrätzen) stattgefunden haben müssen, für die sich 
in der Ausgabe keine entsprechende Position findet. Es sind 
demnach die Verhältnisse der Metallverwerthung so günstig als 
nur möglich gewesen und resp. in Rechnung gestellt. 

Uebersetzt man nun die Rechnungsziffern des Jahres 1765 in 
die entsprechenden heutigen Werthe, so ergiebt sich anstatt des 
Reinertrages von 33356 Thlr. 13 Gr. li Pf. ein Rein Verlust von 

28590 Thlr., 
indem, ohne Aenderung des Ausbringens, das Vorlaufen um 
61946 Thlr. steigen müsste mit 

28446 Thlr. bei der Erzbezahlung nach 12 Proc. und 
33500 „ bei dem Hüttenaufwande nach 100 Proc. 
uts. 

Und wenn man die Rechnung für den ö^fachen Werth 
der damaligen Erzlieferung, wie er den gegenwärtigen Verhält- 
nissen entspricht, führen wollte, so würde sich ein Verlust von 
mindestens 150000 Thlr. herausstellen, selbst wenn die Kosten 
der allgemeinen Verwaltung und der Unterhaltung nur etwa in 
dem Verhältniss =1:3 statt 1: 6y 2 gesteigert werden. 

Wäre man auf dem Standpunkte der Technik von 1765 stehen 
geblieben, so würden demnach die Schmelzhütten für den heutigen 
Betriebsumfang eines Zuschusses von 150000 Thlr. mindestens 
bedürfen; da nun dieselben stattdessen einen jährlichen Ertrag von 

Gegenwärtiger Reinertrag. 

ungefähr 250000 Thlr. geben, welcher mit beiläufig 190000 Thlr. 
als Ueberschu8s eingerechnet und mit 60000 Thlr. für die Zins- 
garantie der Tharandt-Freiberger Eisenbahn verwendet wird, neben 
einer Abschreibung von 40000 Thlr. für Neubauten, so resultirt 
eine Differenz von jährlich mindestens 400000 Thlr. zu Gunsten 
der heutigen Betriebsweise, ein Ergebniss, welches wohl deutlich 
genug für die gemachten Fortschritte spricht. 

*) Anmerkung. In Wirklichkeit wurde damals da» Silber nur mit 12 Thlr. 
8 Gr. von der Münze bezahlt, welche daher auch fast allein den Gewinn vom Hütten- 
betriebe zog. 



S30_ 

Insofern eine derartige Vcrgleichung vollständig gleichartige 
Grundbedingungen voraussetzt, muss es allerdings als ein Vor- 
theil der jetzigen Lieferungsverhältnissc betrachtet werden, dass 
die relative Anlieferung von Silber und Blei in den Erzen eine 
wesentlich andere geworden ist. Während vor 100 Jahren auf 
1 Pfd. Silber kaum * 4 Ctr. Blei kamen, stellt sich dieses Ver- 
hältniss jetzt mindestens = 1: l l j 2 . Der Grund davon liegt nicht, 
wie man vielleicht glauben könnte, in veränderter Erzführung 
bei grösserer Teufe, sondern einfach darin, dass gegenwärtig der 
Bergbau auf den Bleigängen, der gerade vor 100 Jahren relativ 
sehr zurückgetreten war, wiederum weit lebhafter betrieben wird. 
Selbst aber wenn dies nicht der Fall wäre und man sich ganz 
auf das frühere Verhältniss zurückverwiesen sähe, würde doch 
an einen ßleiverlust von 80 und mehr Proc. nicht entfernt zu 
denken sein; vielmehr würde man in dem, namentlich durch die 
Flammöfen ermöglichten Concentrationsschmelzen der armen 
Silbererze und des Rohsteins ein Mittel finden, auf eine so silber- 
reiche ßleibeschickung hinzuarbeiten, dass der Bleiverlust kaum 
höher ausfallen würde als jetzt. Und wenn dies vielleicht durch 
einen etwas grösseren Silberverlust erkauft, werden müsste, so 
kommt dagegen in Betracht, dass die Mehrzahl der jetzigen Erze 
so sehr viel unreiner (namentlich blendiger) ist, als ehedem, dass 
die dadurch veranlassten Metallverluste und Betriebsschwierig- 
keiten weit schwerer wiegen als der Silberverlust oder der grössere 
Schmelzaufwand, welchen die mehreren Concentrationsarbeiten 
bei übrigens reinen und gutartigen Erzen, wie man sie in älterer 
Zeit fast ausschliesslich annahm, veranlasst haben könnten. 

Lässt sich demnach in keiner Weise behaupten, dass der 
jetzige Hüttenbetrieb durch die Beschaffenheit der Erze im Ver- 
gleich zu der früheren Zeit begünstigt sei, und muss folglich 
der oben nachgewiesene Gewinn von jährlich 400000 Thlr. als 
das reine Ergebniss technischer Fortschritte bezeichnet werden, 
so ist es wohl der Mühe werth, in kurzen Hauptzügen nach- 
zuweisen, worin diese letzteren im Wesentlichen bestanden haben. 

Technische Fortschritte in verschiedenen Zeiträumen. 

Der einzige grosse Fortschritt, welcher beim Freiberger 
Hüttenwesen in der ersten Hälfte des seit dem Jahre 1765 ver- 
flossenen Jahrhunderts gemacht worden ist, bestand in der Ein- 



331 

führung der Amalgamation. Den Hauptanstoss dazu gab theils 
das oben besprochene Missverhältniss des Bleies zum Silber in 
den Erzen, theils die zunehmende Schwierigkeit der Beschaffung 
von Holzkohlen. Die Einführung der europäischen Amalgamation 
gehört unstreitig zu den merkwürdigsten Erscheinungen im Ge- 
biete der Metallurgie. 

Ein verhältnissmässig sehr vollkommener, ganz neuer Pro- 
zess tritt sogleich in einem Grade der Vollendung ins Leben, 
dass während seines mehr als 60jährigen Bestehens eigentlich 
nur sehr wenig daran zu ändern gewesen ist. Und nachdem 
derselbe durch andere Prozesse bereits überholt worden, wagt 
man noch längere Zeit nicht daran zu rühren, gleichwie man 
eine siegberühmte Armee nicht anzugreifen wagt, obwohl sie 
eigentlich lange schon geschlagen ist. 

Die ausserordentlichen Fortschritte des Schmelzwesens nach 
allen Richtungen haben endlich seit ungefähr 10 Jahren der 
Amalgamation ein Grab bereitet, aus welchem dieselbe, hier 
wenigstens, kaum jemals wieder erstehen wird. 

Das dritte Viertheil des Jahrhunderts hat an Fortschritten 
wesentlich nur die Einführung der Koakes statt der Holzkohlen * 
beim Schmelzbetriebe, und, im Zusammenhange damit, die Ver- 
stärkung der Gebläse aufzuweisen. 

Dem letzten Viertheil des Jahrhunderts endlich war es vor- 
behalten, eine ' totale Reform des Hüttenbetriebes nach allen 
Richtungen ins Leben zu rufen und dadurch ganz neue Existenz- 
bedingungen für das hiesige Berg- und Hüttenwesen zu schaffen. 

Diese Reformen und die dadurch bedingten Fortschritte 
würden auf rein metallurgischem Gebiete wahrscheinlich noch 
bedeutender sein, wäre nicht seit 10 Jahren die ganze Kraft 
der Verwaltung durch die Aufgabe in Anspruch genommen wor- 
den, den bei der Verarbeitung von circa 600000 Ctr. grösstenteils 
schweflicher und arsenikalischer Erze sich entwickelnden Rauch 
für die Vegetation unschädlich machen zu sollen. Wie jedoch 
öfters grosse Uebel auch Gutes in ihrem Gefolge haben, so ist aus 
der beharrlichen Verfolgung jenes Zieles in doppelter Hinsicht 
ein Vortheil für die Hütten erwachsen; indirect durch die Ver- 
besserung mancher Prozesse, und direct durch Eröffnung eines 
ganz neuen und sehr ausgedehnten Feldes der produetiven Thä- 



332 

tigkeit, dessen Ausnutzung Ersatz für die grossen Opfer hoffen 
lässt, welche der gestellten Aufjgabe gebracht werden mussten. 
Wenn die Herren, welche aus fremden Bergwerksgegenden 
zur Feier des Jubelfestes kommen, auf den hiesigen Hütten die 
Betriebsanlagen und Prozesse besichtigen wollen, deren Ein- 
führung die gemachten grossen Fortschritte im Metallausbringen 
und in der Htittenwirthschaft zu verdanken sind, so werden 
sie darunter grösstenteils gute Bekannte finden; denn in der 
That hat man vorzugsweise die anderwärts erprobten Vorricht- 
ungen auf hiesige Verhältnisse angewendet, was allerdings durch 
die Eigentümlichkeit der hiesigen Erze und Brennmaterialien 
oft in ungewöhnlichem Grade erschwert war. 

Als besonders bemerkenswerth und einflussreich verdienen 
genannt zu werden: 

die rheinischen Fortschaufelungsröstöfen mit 2 Etagen, 

die Schachtöfen mit geschlossener Brust und Wasserformen, 

die englischen Schinelzflammenöfen, 

die Bleiraffiniröfen und Pattinsonanlagen, 

die Canäle und Kammern zur Aufsammlung des Flugstaubes. 
Eigentümlich ist insbesondere die Extraction des Kupfers 
aus dem silberhaltigen Kupferstein durch Schwefelsäure und 
Verarbeitung desselben auf Kupfervitriol, sowie die Abröstung 
der kiesigen Schliche Behufs der Sehwefelsäuregewinnung theils 
in Form von sogenannten Stöckeln, theils als Schlich in beson- 
ders construirten Oefen. 

Nächst dem Bestreben, die Röstung sowohl als die Schmelz- 
ung in Absicht auf die Höhe des Metallausbringens und auf 
Betriebsökonomie möglichst zu vervollkommnen, hat man sein 
Augenmerk namentlich auch auf die Verbesserung der ausge- 
brachten Producte gerichtet. In dieser Hinsicht ist namentlich 
des Einflusses zu gedenken, welchen das Raffiniren und Pattin- 
soniren des Bleies auf die Beschaffenheit des letzteren ausgeübt 
hat. Während noch vor 10 bis 12 Jahren die Freiberger Bleie 
und Glätten wegen ihrer Unreinheit die Concurrenz fremder 
Werke nur schwer und bei relativ niedrig gehaltenen Preisen 
bestehen konnten, erscheinen sie gegenwärtig den besten Sorten 
im Handel vollkommen ebenbürtig, indem gleichzeitig ein den 
Erfordernissen der Technik entsprechendes werthvolles Hartblei 
gewonnen wird. Ebenso ist es gelungen, aus den unreinsten 



_338 

Kupferstcincn durch angemessene Raffinirprozesse ein Product 
zu erzielen, welches für die Darstellung des schönsten Kupfer- 
vitriols geeignet ist. 

Endlich ist man bemüht gewesen, nächst dem vollständigeren 
und reineren Ausbringen der von jeher hier producirten Metalle, 
des Silbers, Bleies und Kupfers, auch solche Metalle auszubringen, 
welche früher ganz vernachlässigt wurden. Insbesondere hat 
die Erzeugung eigener Schwefelsäure und der Betrieb der Kupfer- 
vitriolfabrikation aus Kupferstein Anlass zu der Errichtung 
einer Goldscheideanstalt gegeben, wodurch es möglich wird, 
die allerdings nur sehr geringe Menge des Goldes aus den ver- 
arbeiteten Erzen vollständig zu gewinnen. 

Ebenso ist man auf die Gewinnung von Wismuth aus der 
Testmasse vom Silberbrennen aufmerksam geworden und hat die- 
selbe durch ein sehr einfaches Verfahren auf nassem Wege bewirkt. 

Das in den Erzen zeitweilig in nicht unbedeutender Menge 
vorkommende Kobalt und Nickel (die Unart vor 100 Jahren) 
wird seit lange schon als werthvolle Speise gewonnen. 

Auf die Gewinnung grosser Massen von Arsenikalion und 
von Schwefelsäure aus Anlass der Rauchcondensation ist oben 
bereits hingewiesen worden. 

Nur die Gewinnung des Zinkes aus der Blende ist bis jetzt 
noch nicht zu dauernder Ausführung im grösseren Maassstabe 
gelangt, indessen liegt genügende Veranlassung vor, zu hoffen, 
dass auch hierunter bald ein befriedigender Standpunkt erreicht 
werden und dass es gelingen wird, auch diesen äusserst sprö- 
den Stoff zum Gegenstande einer gewinnbringenden metallur- 
gischen Thätigkeit zu machen. 

Betriebs-Ergebnisse des Jahres 1865. 

Vergegenwärtigen wir uns jetzt noch zum Schlüsse in ge- 
drängten Zügen das statistische" Bild unseres heutigen Hütten- 
wesens im Gegensatz zu demjenigen von 1765. 

Im Jahre 1865 wurden überhaupt angeliefert an in- und 
ausländischen Erzen und Gekrätzen 

591493,90 Zollcentner mit: 
100,819 Zollpfund Gold, 
59935,76 „ Silber, 

90362,73 Zollcentner Blei, 



334 

2839,59 Zollcentner Kupfer, 

25,89 „ Nickel und Kobalt, 

3654,n „ Arsen, 

gegen eine Bezahlung von überhaupt 

1,745222 Thlr. 6 Ngr. 7 Pf., # 
incl. des den inländischen Gruben nach Maassgabe ihrer Erz- 
lieferung gewährten Antheils am Hüttengewinn und der Han- 
delsbleiprämie. 

Beschäftigt waren bei den Haupt- und Nebenwerken der 
Generalschmelzadministration, ausser dem Personal bei der Central- 
verwaltung: 

28 Werksbeamte und Officianten, 
937 ständige und 
366 unständige Arbeiter. 
Das Betriebscapital (Geld- undNaturalvermögen) der General- 
schmelzadministration belief sich auf circa 1,200000 Thlr. 
An Brennmaterialien wurden verbraucht: 
611 Klaftern Scheitholz, 
59 Wagen Holzkohlen, 
171689 Ctr. Koakes, 
635390 „ Steinkohlen, 
5504 „ Braunkohlen. 
Der gesammte Betriebsaufwand betrug: 



für verbrauchte Zuschläge, 
fürverbrauchte Brennmaterialien, 
für Arbeitslöhne bei den einzelnen 

Arbeitsbranchen, 
für allgemeine Betriebskosten, als 
Erz wage- und Probiraufwand, 
allgemeine Löhne incl. Kranken- 
löhne, Cur- und Medicinalkosten, 
Knappschaftsbeiträge etc., 
54427 23 9 51615 16 7 Unterhaltungskosten aller Art, 
22389 3 7 18193 14 1 Werksadministrationskosten und 

Expeditionsaufwand, 

425739 25 1 348787^19 Latus. 



bei den sämmt- 


bei den beiden 


lichen Betriebs- 


Schmelz- 


anstal,ten : 


hütten: 


Thlr. Ngr. Pf. 


Thlr. Ngr. Pf. 


31376 1 - 


11514 13 9 


15169G 11 9 


138947 7 2 


115405 11 5 


93916 18 1 


50445 3 1 


34595 11 9 



335 



Thlr. Ngr. Pf. 


Thlr. Ngr. Pf. 




425739 25 1 


348782 21 9 


Transport. 


14328 29 1 


14328 29 1 


Vergütung für Rauchschäden, 


18155 25 8 


13477 18 7 


Handelskosten. 


458224 20 — 


376589 9 7 




Hierüber: 







23774 Thlr. 10 Ngr. 4 Pf. für Kosten der Central Verwaltung ein- 
schliesslich aller die Gesammtheit 
der Werke treffenden Ausgaben. 

Vergleichung der Jahre 1765 und 1865. 

Aus der Aufwands-Uebersicht für die beiden Schmelzhütten, 
welche alle Erze ohne Ausnahme zu passiren haben, wenn die- 
selben auch theilweis vorher in den Nebenwerken benutzt wer- 
den (auf Schwefelsäure oder Arsenik), ergeben sich folgende 
Aufwandsziffern pro Ctr. Erz, gegenüber den oben genannten 
für das Jahr 1765. 

Aufwand pro Ctr. Erz: 

1765. 1865. ' 
für Brennmaterialien und Zu- 
sehläge 7 Ngr. 0,5 Pf. 7 Ngr. 6,2 Pf. 

für Werksadministrationskosten, 

Arbeiterlöhne etc. ... 4 „ 5,3 „ 

für Unterhaltung 2 „ 4,7 „ 

für die Centralverwaltung . . 2 „ 5,o „ 

16 Ngr. ~bfiYf. 18 Ngr. 5,7 Pf. 
Wir finden daher, dass der Aufwand fttr Brennmaterial; 
ungeachtet einer Preissteigerung um nahe 100 Proc. sich nahezu 
gleich geblieben ist, während die Kosten für die Centralver- 
waltung sich beträchtlich und diejenigen für die Unterhaltung 
sich wenigstens um etwas reducirt haben, welches letztere Er- 
gebniss um so beachtenswerther erscheint, wenn man die be- 
deutende Steigerung der Materialpreise in Erwägung zieht und, 
den Umstand, dass unter dem Capitel „Unterhaltung" gegen- 
wärtig auch der Heizungsaufwand für die Dampfmotoren be- 
griffen ist. 

Nur die Position der Löhne incl. Administrationskosten 
zeigt eine Steigerung um nahe 70 Proc, was der wirklich statt- 
gefundenen Erhöhung der Lohnsätze noch nicht gleichkommt. 



7 


?) 


4,4 „ 


2 


yj 


3,1 „ 


1 


j? 


2,o „ 



336 

v Anlangend die Metall Verluste, als den zweiten wichtigen 
Factor für die Beurtheilung eines Hüttenbetriebes, so sind die- 
selben nach dem Betriebsergebnisse des Jahres 1865 zu etwa 
1 Proc. beim Silber und 
15 „ „ Blei 
anzunehmen, während dieselben vor 100 Jahren mindestens 
4 Proc. bei ersterem und 
81,6 „ „ letzterem 
betrugen. 

An verkäuflichen Hüttenproducten endlich sind im Jahre 
1865 ausgebracht worden: „,„ , 

ö Thlr. Ngr. Pf. 

73,1512 Pfd. Gold im Werthe von . . . 3,3832 5 5 
Silber im Werthe von . . .1,871130 10 2 
Bleihandelsproducte im Werthe 

von 422686 1 1 7 

Kupfervitriol im Werthe von . 166297 27 5 
Nickelspeise im Werthe von 7990 8 6 

Wismuth im Werthe von 4545 24 3 

Rohzink im Werthe von . . 1760 9 1 
66° Schwefelsäure in verschie- 
denen Sorten im Werthe von 61870 — 8 

Eisenvitriol für 1148 12 2 

schwefelsaures* Natron für . 1504 2 4 

Arsenikalien für 44923 7 1 

Sa72^617688 29 4 
Hierüber wurden angefertigt an Schrotwaaren und verschie- 
denen Bleifabrikaten, insbesondere Röhren und Blech für circa 
95000 Thlr., wobei jedoch der Werth des verarbeiteten Bleies 
in dem vorstehenden ßleiausbringen bereits angegeben ist, so- 
wie ferner für 11106 Thlr. 5 Ngr. 5 Pf. Chamottewaaren und 
für 7952 Thlr. 25 Ngr. 3 Pf. Böttcher waaren. 

Eine völlig scharfe Gegeneinanderstellung des Ausbringens 
und Vorlaufens ist nicht thunlich, weil theilweis aus den Vor- 
räthen gearbeitet worden ist, wie man insbesondere aus der 
Vergleichung des vorgelaufenen und ausgebrachten Silbers ersieht. 
Man wird deshalb bei einer Erzanlieferung wie im Jahre 
1 865 ein normalmässiges Ausbringen im Betrage von etwa 2 1 / 2 Mill. 
Thaler annehmen können. 



62817,7151 


>> 


73315,875 


Ctr. 


18434,8% 


n 


375,80 


M 


12,50 


m 


253,16 


J» 


42571,12 


• » 


767,31 


1) 


1895,90 


M 


10171,07 


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