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i efWrift
hundertjährigen Jubiläum
der
Konigl. Sachs. Bergakademie
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am 30. Juli 1866.
DRESDEN,
Druck der K. Hofbuchdruckerei von C. C. Meinhold & Söhne.
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Königl. Sachs. Bergakademie
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am 30. Juli 1866.
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Druck der K. Hofbuchdruckerci von C. C. Mcinliold & Söhne.
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INHALT.
Seite
Die Geschichte and jetzigen Verhältnisse der Bergakademie 1
Bergrath Professor Dr. Seh eer er: Das bergmännische Studium. ... 89
Bergrath Professor Dr. von Cotta: Die Steingruppe im Hofe der Berg-
akademie 139
Bergrath Professor Dr. Scheerer: Ueber die chemische Constitution der
Plutonite 168
Professor Dr. Junge: Ueber den Unterricht in der praktischen Markscheide-
kunst an der Bergakademie 204
Professor Richter: Das Löthrohr und seine Anwendung bei chemischen,
mineralogischen und doeimastischen Untersuchungen 213
Hüttenraiter Gottschalk: Verzeichniss Derer, welche seit Eröffnung der
Bergakademie bis zum Schluss des ersten Säculum's auf ihr studirt
haben '. 221
Oberberghauptmann Freiherr von Beust: Das Freiberger Berg- und
Hüttenwesen vor 100 Jahren und jetzt 296
■J
Die Geschichte und die jetzigen Verhältnisse
der Bergakademie.
Srüher veröffentlichte Aufsätze, die dasselbe Thema be-
handeln, sind :
Nachricht von der Verfassung und der Einrichtung bei der chur-
sächsischen Bergakademie in Freiberg für Fremde und Einheimische
— in Köhler's bergmännischem Kalender für das Jahr 1791 — von
dem Herausgeber des Kalenders.
Entstehung, Geschichte und jetzige Verfassung der Bergakademie zu
Freiberg — aus dem Gouvernementsblatt für Sachsen in Hofrmann's
neuem bergmännischen Journal 1816, Band 4, S. 401 — von dem
Geheimen Finanzrath Blöde ; mit einigen Nachträgen.
Geschichte der Bergakademie und die dermaligen Verhältnisse und Ein-
richtungen derselben, in der Schrift : Die Bergakademie zu Freiberg.
Zur Erinnerung an die Feier des hundertjährigen Geburtstages Wer-
ner's am 25. September 1850. Freiberg. Jetzt im Verlag bei Felix
in Leipzig.
In dem zuletzt genannten Aufsatze habe ich, der Verfasser
auch der vorliegenden Schrift, chronologisch bis zum Jahre 1849
Alles aufgeführt, was sich über die Bergakademie einigermaassen
Nennenswerthes auffinden liess. Eine wiederholte Durchsicht
der einschlagenden Acten hat auch nur unbedeutende Nachträge
und Berichtigungen, die in dem Folgenden berücksichtigt werden
sollen, geliefert.
Es wäre daher zur Ergänzung hauptsächlich nur diese Ge-
schichte bis auf die neuesten Zeiten fortzuführen. Um indessen
nicht einen blosen Abdruck dieser noch im Buchhandel zu
erlangenden Schrift zu liefern, mag die bergakademische Ge-
schichte hier in veränderter Form gegeben, und es mögen
dabei manche Details, die in jener Schrift nachgesehen werden
können, weggelassen werden,
l
Wenden wir uns zuvörderst zu
1. Den Männern, die an der Bergakademie und für dieselbe
wirkten.
Die Bergakademie stand vom Anfang an unter der obersten
Finanzbehörde des Landes, jetzt unter dem Königlichen Mini-
sterium der Finanzen.
In dessen Auftrage wurde von ihrer Begründung an die
Direction der Anstalt von dem Königlichen Oberbergamte aus-
geübt, und ist jederzeit von dem Vorsitzenden desselben mit
besonderem Interesse berücksichtigt worden. Deshalb sind hier
zuerst
die Directoren des Oberbergamtes
zu nennen.
Der Generalcommissarius Freiherr von Heynitz (nachheriger
Königlich Preussischer Minister) und der Berghauptmann,
nachher Oberberghauptmann Friedrich Wilhelm von Oppel,
gestorben den 4. Februar 1769 — Verfasser einer Anleitung
zur Markscheidekunst und von Zusätzen und Verbesserungen zu
dem Kern'schen Bericht vom Bergbau — waren es, auf deren
Vorschlag und nach deren Plane die Stiftung der Bergakademie
erfolgte. Sie wurde zuerst bei Gelegenheit der Anwesenheit
des damals unmündigen Churfürsten Friedrich August in Frei-
berg am 13. November 1765 ausgesprochen, worauf ein Aller-
höchstes Rescript vom 4. December 1765 den ersten Entwurf
für Einrichtung des Institutes enthält und zu Ostern 1766 die
Vorlesungen begannen. Beide Männer schenkten dem neuen
Institute einen Theil ihrer Zeichnungen, Modelle und Instru-
mente; von Oppel überliess ihm seine Bibliothek für 1000
Thaler und die benöthigten Räumlichkeiten in seinem Hause
während seiner Lebenszeit unentgeltlich.
Von diesen beiden Begründern der Bergakademie besitzt
dieselbe Portraits. Das des Freiherrn von Heynitz wurde der
Anstalt erst kürzlich durch dessen Sohn testamentarisch legirt.
Der Oberberghauptmann Adam Friedrich von Ponickau,
von 1769 bis 1787.
Der Berghauptmann Carl Eugen Papst von Ohain, gestor-
ben den 25. Januar 1784 (conf. Lommer: Wie waren die Berg-
, 3
werke bei den Alten beschaffen ? S. 42) — nach Werner's spä-
terem Ausspruche der grösste damals lebende Mineralog (Werner:
Verzeichniss des Mineraliencabinets des Berghauptmanns Papst
von Ohain) — hat das grosse Verdienst, im Jahre 1775 Werner
für die Bergakademie gewonnen zu haben.
Der Berghauptmann und Kammerherr Carl Wilhelm Benno
von Heynitz, gestorben den 21. April 1801 (siehe Freiberger
gemeinnützige Nachrichten 1801, S. 163), hat sich in dem
letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts sehr viel und
' eingehend mit der Bergakademie beschäftigt, die damaligen
umfänglichen Erörterungen über Verbesserungen des Institutes
veranlasst, in Folge davon sehr namhafte Vermehrung der
Geldmittel für dasselbe ausgewirkt, und mehrere Jahre hin-
durch die akademischen Conferenzen selbst geleitet. Durch ihn
wurde auch die Bergschule begründet.
Oberberghauptmann Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra,
gestorben den 16. Juli 1819 — einst der erste Schüler der
Bergakademie, mit von Born Herausgeber der Bergbaukunde.
1789 — 90. 4., Verfasser von: Erfahrungen vom Innern der
Gebirge. 1786. fol., und: Bergmeister - Leben und Wirken in
Marienberg. Freiberg 1818. 8. — stand dem sächsischen Berg-
baue, nachdem er eine Zeitlang den hannoverschen zu Claus-
thal geleitet hatte, von 1801 bis 1819 vor.
Siegmund August Wolfgang Freiherr von Herder, gestorben
den 29. Januar 1838, trat bald nach Trebra's Tode — erst an der
Seite des Berghauptmanns von Gutschmidt, dann allein — an
die Spitze der Leitung des sächsischen Bergbaues und somit
auch der Bergakademie, die ihm Vieles verdankt. Wie in allen
Zweigen seines umfassenden Wirkungskreises, griff er auch in
die bergakademischen Angelegenheiten umgestaltend und schaf-
fend, alle Untergebenen anregend ein. Besonders ist die Ver-
besserung der Einkünfte der Anstalt, die sie im Jahre 1831
erfuhr, ihm zu verdanken. Die Schriften: De jure quadraturae
metallicae. 1862. 4., und: Der tiefe Meissner Erbstolln. 1839. 4.,
hat er eigenthümlich verfasst, aber die Veröffentlichung mehrerer
Werke, die während seiner Direction von Fachmännern erschienen,
verdankt man seiner Anregung. Darunter gehört die seit 1827
bis jetzt ununterbrochene Herausgabe des Kalenders (jetzt Jahr-
buches) für den sächsischen Berg- und Hüttenmann.
Der Berghauptmann Johann Carl Freiesleben, seit 1838
das Directorium übernehmend, 1842 emeritirt und den 20. März
1846 verstorben, widmete seine Thätigkeit schon von Werner's
Tode (1817) an als Bergrath ganz vorzugsweise der Bergakademie
bei Ordnung des Werner'schen Nachlasses und der damit zu-
sammenhangenden Vermehrung und Umgestaltung der berg-
akademischen Sammlungen, namentlich der Bibliothek. Während
seines Directoriums erfreute sich die Bergakademie fortwährend
seiner lebhaftesten und wirksamsten Theilnahme an ihrem Ge-
deihen.
Seine hauptsächlichsten, von unermüdlichem Fleisse zeugen-
den Werke sind:
Bergmännisch - mineralogische Beschreibung des grössten Theiles des
Harzes. 2 Bände. 1795. 8.
Geognostische Arbeiten. 6 Bände. 1807 — 12. 8.
Uebersicht der Literatur der Mineralogie, Berg- und Hüttenkunde seit
1800. 1822. 8.
Magazin für die Oryktographie von Sachsen. 12 Hefte. 1828 — 45. 8.
Seit 1842 erfreut sich das sachsische Berg- und Hütten-
wesen der Leitung des Herrn Oberberghauptmanns Friedrich
Constantin Freiherrn von Beust. Da wir noch so glücklich sind,
ihn als unseren uns vorleuchtenden Chef zu besitzen, so mag
es gestattet sein, dessen vielfache wissenschaftlichen Arbeiten
und seine grossen Verdienste um die Bergakademie hier zu über-
gehen. Die letzteren werden, zum Theil wenigstens, sich bei der
Besprechung der neueren Einrichtungen des Institutes ergeben.
Die bergakademischen Lehrer.
Christlieb Ehregott Geliert, Bruder des berühmten Fabel-
dichters, ward geboren zu Haynichen den 11. August 1713,
und starb den 18. Mai 1795 zu Freiberg. Nach einem Studium
auf der Universität zu Leipzig ging er, etwa 1737, mit mehreren
sächsischen Gelehrten nach Petersburg, wo 4 er erst als Lehrer an
einem Gymnasium, bald nachher aber als Adjunct bei der Kai-
serlichen Akademie der Wissenschaften angestellt wurde. Hier
fing er zuerst an, sich mit Chemie und Physik zu beschäftigen.
Auf Veranlassung der sächsischen Gesandtschaft in Petersburg
kehrte er, etwa 1747, nach Sachsen zurück, setzte in Freiberg
seine wissenschaftlichen Beschäftigungen mit Chemie und Physik
fort und widmete sich dabei dem Berg- und Hüttenwesen.
Nachdem er bereits eine Pension erhalten und Unterricht in der
metallurgischen Chemie gegeben hatte, wurde er 1753 als Com-
missionsrath fest angestellt, wobei er ein Votum consultativum
im Oberbergamte, die Aufsicht über die Bergwerksmaschinen,
sowie den Auftrag erhielt, die Schmelzprocesse zu prüfen und
Landesmineralien zu untersuchen. 1762 wurde er zum Ober-
hüttenverwalter ernannt, und 1782 erhielt er in Anerkennung
seiner Verdienste den Charakter eines Bergrathes (conf. Köhler:
Standrede am Sarge Geliert's. Freiberg 1795. 4.).
Geliert hatte bei seiner langjährigen Leitung des Freiberger
Hüttenwesens ohnstreitig grosse Verdienste um dasselbe, wovon
seine wesentliche Mitwirkung bei der Amalgamation am bekann-
testen ist. Er stand in hohem Ansehen und grossem Rufe als
Metallurg, weshalb viele und angesehene Personen nach Frei-
berg kamen, um seinen Unterricht in der metallurgischen Chemie
zu gemessen. Wie hoch dieser geschätzt wurde, ergiebt sich
daraus, dass das Honorar dafür gewöhnlich 300 bis 400 und
selbst mehrmals 500 Thaler betrug, namentlich" für damalige
Zeit ganz ausserordentliche Beträge. Dass dieser Fremdenbesuch
wesentlich mit dazu beigetragen hat, den Gedanken zur Stiftung
der Bergakademie entstehen zu lassen, ist sehr wahrscheinlich.
So war daher Geliert bei der Errichtung unseres Institutes
unter den ersten Lehrern an demselben ohne Frage der her-
vorragendste Mann, ein Mann von längst bewährtem Rufe. Von
seiner Thätigkeit an der Bergakademie ist jedoch aus den vor-
handenen Acten wenig zu entnehmen gewesen. Er erhielt den
Aufkrag, ein Collegium metallurgico - chymicum zu lesen und
dazu eine Anzahl ihm vom Oberbergamte zuzuweisender Aka-
demisten unentgeltlich zuzulassen. Im ersten Jahre (1766/67)
ist das auch wirklich geschehen, später findet sich aber darüber
in den Protokollen über die jährlichen Examina, worin alle
Doctrinen, über welche examinirt wurde, aufgeführt sind, dieses
Collegium nur ausnahmsweise 1775/76, 1785/86, 1786/87, 1788/89
und 1789/90. Man möchte daher vermuthen, dass seine vielen
praktischen Geschäfte ihn von der regelmässigen Abhaltung
seines Collegiums abgezogen haben. Dagegen sagt Köhler in
der citirten Grabrede: „Geliert las sein öffentliches Collegium
unausgesetzt," weshalb vielleicht er nur nicht zu den Jahres-
prüfungen zugezogen wurde.
Geliert's Schriften sind:
Uebersetzung von Cramer's Anfangsgründen der Prohirkunst. Stock-
holm 1746. 8.
Anfangsgründe der metallurgischen Chemie, nebst Anfangsgründen der
Probirkunst als zweiter Theil. Leipzig 1750 und 1755. 8., von
welchen 1758 eine französische Uebersetzung, und 1776 eine zweite
Auflage erschien.
Ausserdem mehrere Abhandlungen in den Comment acad.
Petropolitanae und in Köhler's bergmännischem Journale.
Die Bergakademie besitzt sein Bild in Lebensgrösse.
Johann Friedrich Wilhelm von Charpentier (conf. Freiber-
ger gemeinnütziger Anzeiger 1805, S. 277, allgemeine Litera-
turzeitung 1805, Intelligenz-Blatt S. 1219), geboren den 24. Juni
1738 zu Dresden, gestorben den 27. Juli 1805 zu Freiberg,
studirte in Leipzig die Rechte und vorzüglich mathematische
Wissenschaften. Bei Errichtung der Bergakademie wurde er
als Professor der Mathematik und Zeichnenkunst angestellt. Da
er zugleich Vorlesungen an der neuerrichteten Anstalt hörte,
so erscheint er zugleich als einer der ersten Zöglinge derselben.
Er las auch über mechanische Wissenschaften, seit 1769 über
Physik, und 1779 ein Collegium über die Lehre vom Wetter-
zuge und über die dahin gehörigen und andere Bergwerks-
maschinen, welches der erste Anfang zu der später regelmässig
eingeführten Vorlesung über Bergraaschinenlehre war. 1769
übernahm er auch die Aufsicht über die Bibliothek.
Seine Vorlesungen setzte er bis 1784 fort, indessen scheinen
dieselben seit 1773, in welchem Jahre von Charpentier Ober-
bergamtsmitglied und Bergcommission srath wurde, durch dessen
anderweite Berufsgeschäfte und vielfach wissenschaftliche Reisen
theilweise Unterbrechungen erlitten zu haben. Von 1782 an
wurde er in seinem bergakademischen Wirkungskreise theilweise,
und von 1784 an gänzlich durch seinen Schüler Lempe ersetzt.
Im Jahre 1784 wurde sein aus der Normandie stammender
Adel durch Kaiser Joseph II. renovirt, und er 1785 zum Berg-
rath, 1800 zum Viceberghauptmann und 1802 zum Berghaupt-
mann ernannt. Ganz besondere Verdienste erwarb er sich bei
Erbauung des so zweckmässig und gut eingerichteten Amal-
gamirwerkes.
Ausser mehreren Abhandlungen in Zeitschriften verfasste er:
Mineralogische Geographie der chursächsischen Lande. 1778. 4. Ein
sehr gründliches, durch mehrjährige Reisen und Untersuchungen
hervorgegangenes Werk.
Beobachtungen über die Lagerstätte der Erze. Leipzig 1799. Mit vor-
trefflichen naturgetreuen Abbildungen einiger Gangverhältnisse.
Beitrag zu geognostischer Kenntniss des Riesengebirges. Leipzig 1804.
Zwischen dem in seinen Werken sich immer sehr vor-
sichtig, in Bezug auf eigene Ansichten sehr bescheiden aus-
drückenden, übrigens älteren und im Range höher stehenden
Charpentier, und dem sich viel bestimmter aussprechenden,
jüngeren, abe* berühmteren Werner scheint einige wissenschaft-
liche Rivalität Statt gefunden zu haben.
Christian Hiewnymus Lommer, gestorben am Ende des
Jahres 1787 zu Annaberg als* Bergmeister, erhielt als Inspector
die Aufsicht und Rechnungsführung über die Bibliothek und
die Sammlungen, und den Auftrag, die Mineraliensammlung an
bestimmten Stunden der Woche vorzuzeigen und zu erklären,
worin Anfangs der ganze mineralogische Unterricht bestand.
Von 1768 an las er ein Collegium über Bergbaukunst nach
dem eben erschienenen „Bericht vom Bergbau." Schon 1771
hörte mit seiner Versetzung als Bergmeister nach Johann-
georgenstadt seine bergakademische Wirksamkeit auf.
Selbstständige Werke Lommer's sind:
Abhandlung vom Hornerze. Leipzig 1776. 8.
Bergmännischer Beitrag zu der von der Königl. Grossbrit. Societät der
W. gestellten Preisfrage : Wie waren die Bergwerke bei den Alten
eigentlich beschaffen und «ingerichtet? u. s. w. Freiberg 1785. 4.
Markscheider Richter ertheilte von der Gründung der Berg-
akademie an bis 1779 den Unterricht in der Markscheide-
kunst, und
Guardein Klotzsch den Unterricht in der Probirkunst. Der
letztere ging später — es ist jedoch die Zeit nicht genau ermittelt
worden — an seinen, 1828 als Oberschiedswardein zu Freiberg
verstorbenen Sohn über, der ihn bis 1801/2 fortführte.
Der Oberbergamtssecretair Scheuchler übernahm 1771 auf
einige Jahre die Aufsicht über die Mineraliensammlungen.
Der Bergamtsässessor Richter ertheilte 1773 privatim Unter-
richt in der Bergbaukunst, der seit Lommer's Abgang ganz
sistirt hatte.
8
Abraham Gottlob Werner, geboren den 25. September 1749
zu Wehrau in der Oberlausitz, gestorben den 30. Juni 1817
zu Dresden.
Unter mehreren Schriften über diesen berühmtesten Lehrer
der Bergakademie sind die wichtigsten:
Blöde — Kurzer Nekrolog Abraham Gottlob Werner's. In der Auswahl
aus den Schriften der Gesellschaft für Mineralogie zu Presden,
Band 2, S. 249.
Böttiger — Ueber Werner's Umgang mit seinen Schülern. Ebendas.
S. 305.
Frisch — Lebensbeschreibung Abraham Gottlob Werner's. Nebst zwei
Abhandlungen von Weiss über Werner's Verdienste um Oryktognosie
(S. 84) und Geognosie (S. 144). Leipzig 1825. 8.
Es kann nicht die Absicht sein, hier eine Biographie Werner's
zu geben oder auch nur seine Leistungen für die Wissenschaft
auseinander zu setzen, sondern es soll nur versucht werden,
seinen Einfluss auf die Bergakademie und seine grossen Ver-
dienste um dieselbe zu schildern.
Werner, unmittelbar nach seinem Austritte aus der Schule
in Bunzlau als Hüttenschreiber auf dem Eisenhüttenwerke seines
Vaters angestellt, studirte von 1769 bis 1771 auf eigene Kosten
auf der Bergakademie, und dann bis 1774 auf der Universität
zu Leipzig, wo er Vorlesungen über die Rechtswissenschaft hörte,
zuletzt sich aber vorzugsweise dem Studium der Philosophie,
der neueren Sprachen und der Mineralogie hingab. Wie gründ-
lich er die letztere betrieben haben muss, davon zeugt sein
schon 1774 erschienenes classisches Werk „Von den äusserlichen
Kennzeichen der Mineralien", welches er zwar später verbesserte
und erweiterte, aber immer die Grundlage für seine Behand-
lung der Mineralogie blieb.
Schon während seiner bergakademischen Studienzeit war
Wernern von dem Berghauptmann Papst von Ohain, der seine
Befähigung und seinen Eifer für die mineralogischen und
überhaupt bergmännischen Wissenschaften kennen und schätzen
gelernt hatte, Aussicht auf eine Anstellung in Freiberg gemacht
worden. Dieses vergessen glaubend, kehrte er in das älterliche
Haus zurück, erhielt aber, auf den Antrag vorerwähnten Berg-
hauptmanns, im Anfange des Jahres 1775, von ihm selbst ganz
unvermuthet, den Ruf als Inspector und Lehrer der Bergbau-
kunst und Mineralogie an der Bergakademie mit einem jähr-
liehen Gehalte von 300 Thalern, welche Stelle er zu Ostern
1775 antrat.
Seit dem Abgange von Lommer im Jahre 1771 war Berg-
baukunst nur interimistisch und zum Theil privatim vorgetragen
worden, und der Unterricht in der Mineralogie hatte überhaupt
nur im Vorzeigen der Stufensammlung bestanden.
Nachdem Werner im ersten Jahre ein gemischtes, sogenann-
tes „mineralisches Collegium" über Mineralogie und Bergbau-
kunst gelesen hatte, trennte er nicht allein diese Doctrinen
schon im zweiten Jahre, sondern trug sie auch nach selbst-
st&ndigem, eigenen Plane vor. Bald nachher, von 1780 an,
dehnte er die Vorlesung über Bergbaukunst auf zwei, einige
Zeit lang sogar auf drei Jahrescurse, die er abwechselnd vor-
trug, aus. Im Jahre 1778 trennte er die Vorlesung über Ge-
birgslehre von der über Bergbaukunst. Sie kam in den folgenden
Jahren mehrere Male wegen Mangels an Zuhörern nicht zu Stande,
bis sie von 1786 an unter dem Namen „Geognosie", wenn auch
Anfangs wieder mit einigen Unterbrechungen, in die regelmassige
Reihe der Vorlesungen eintritt. Diese drei Collegien über Mi-
neralogie oder (seit 1788) Oryktognosie, Geognosie und den einen
oder anderen Theil der Bergbaukunst las nun Werner alljährlich
bis zu seinem Tode. Dazu kam in der Regel, seit 1777, das
sogenannte „Elaboratorium", in welchem Anleitung zu Abfass-
ung schriftlicher bergmannischer Aufsätze gegeben wurde.
Neben diesen drei oder vier regelmässig alljährlich gehal-
tenen Vorlesungen kamen aber noch mehrere andere zu ver-
schiedenen Zeiten, als:
1776 — 1777: Mineralogische Geographie von Ungarn.
1781 — 1782 und 1783 — 1784: Mineralogische Geographie, in specie
von Sachsen.
1789 — 1790, und mehrmals später wiederholt: Eisenhüttenkunde.
1797 — 1798: lieber das Freiberger nahe Revier.
1798 — 1799: Encyklopädie der Fergwerkskunde.
1799 — 1800: Versteinerungslehre.
1800—1801: Geschichte des chursächsisohen Bergbaues, und über
Revierkenntnisse.
1803 — 1804: Literaturgeschichte der Mineralogie.
Die grossen und einflussreichen schöpferischen Werke des
Werner'schen Geistes stammen alle aus den ersten Jahrzehnten
seiner wissenschaftlichen Thätigkeit. Seine Abhandlung über
10
die äusserlichen Kennzeichen schrieb er schon als Student in
Leipzig, der wohlüberlegte Plan zu seiner Vorlesung über Berg-
baukunst stammt aus den ersten Jahren seiner Lehrerwirksam-
keit, und seine Geognosie ward bald darauf begründet. Seit
1793 hat er nichts mehr durch den Druck veröffentlicht, denn
die 1811 erschienene „Kleine Sammlung berg- und hütten-
männischer Schriften" datirt schon aus dem Jahre 1783, und
seine „Classificationslehre" erschien im Hesperus ohne und
gegen seinen Willen.
Die grossen Anstrengungen, denen sich Werner in den
ersten Jahren seiner Anstellung an der Bergakademie hingegeben
haben muss, verursachten Kränklichkeit und Hessen in ihm den
Wunsch entstehen, die bergakademische Wirksamkeit ganz zu
verlassen, weshalb er 1780 um die erledigte Stelle eines Ober-
hüttenraiters anhielt. Vorzüglich mögen ihn dazu die Obliegen-
heiten veranlasst haben, die er als Akademie -Inspector hatte,
und die kaum mit einer wissenschaftlichen Thätigkeit zu ver-
einigen sind.
Zum Glück für die Wissenschaft und für unser Institut
insbesondere wurde Wernern dieses Gesuch abgeschlagen, ihm
aber in der Person von Carl Immanuel Löscher ein Gehülfe für
die mit der Inspectorfunction verknüpften Geschäfte gegeben.
Im Jahre 1797 wurde Wernern die specielle Beaufsichtigung der
Sammlungen, sowie die Function des Edelgestein-Inspectors ganz
abgenommen.
Wie oben erwähnt, hörte mit dem Anfange des letzten
Decenniums des vorigen Jahrhunderts die überhaupt im Ver-
hältnisse zu seinen Leistungen in der Wissenschaft nicht grosse
schriftstellerische Thätigkeit Werner's auf.
Der Grund davon ist in seiner vielseitigen Beschäftigung
zu suchen, die schon aus der grossen Anzahl verschiedenartiger
Vorlesungen sich von selbst ergiebt, aber durch den ununter-
brochenen, sehr speciellen Umgang mit seinen Schülern, durch
die Vermehrung seiner Sammlungen, und durch die Arbeiten,
die ihm durch die Ernennung zum wirklichen Mitgliede des
Oberbergamtes, seit 1792 als Bergcommissionsrath und seit
1799 als Bergrath, wenn auch unter Dispensation von den
laufenden Geschäften des Oberbergamtes, erwuchsen, — noch
bedeutend vermehrt wurde.
11
Damit war aber nichts .weniger als eine Verminderung
seiner Thätigkeit und Wirksamkeit für die Wissenschaft und
für die Bergakademie insbesondere verknüpft. An seinen wissen-
schaftlichen Schöpfungen arbeitete er unausgesetzt vermehrend
und verbessernd , was allerdings nur durch seine Vorlesungen
und Schüler bekannt wurde, und unser Institut, dessen Hebung
und Berühmtheit ihm verdankt wird, pflegte er mit allen
Kräften bis an sein Ende. Ganz besonders ist auch seine
specielle Beaufsichtigung der Bergakademisten hervorzuheben,
die er alle genau kannte und beurtheilte, und auf deren Studien
er den unmittelbarsten Einfluss übte. (S. Frisch [S. 187] und
Böttiger.)
Auch nach seinem Tode wirkt Werner auf die Bergakademie
nicht nur durch sein Vorbild als ein sich ganz dem Institute
hingebender Mann, sondern auch thatsächlich wohlthätig fort.
Seine grosse Mineraliensammlung wurde durch Ankauf im Jahre
1814 für die Bergakademie gewonnen; von dem Kaufgelde von
40,000 Thalern hinterliess aber Werner der Anstalt 33,000 Thaler,
und zwar 17,000 Thaler von seinem, und weitere 16,000 Thaler
von dem Tode seiner Schwester an.
Seine übrigen wissenschaftlichen, sehr beträchtlichen Samm-
lungen (grosse Bibliothek, Münzsammlung, Conchyliensammlung,
Versteinerungssammlung, eigene und fremde Manuscripte) ver-
machte er der Bergakademie bei seinem Ableben gegen die ver-
hältnissmässig unbeträchtliche Summe von 5000 Thalern, die
übrigens von seiner Schwester, der verwittweten Pastor Glaubitz,
zur Gründung von Werner's Gestift zu Unterstützung armer Berg-
leute verwendet wurde. Dieselbe hat auch eine Stiftung von
1000 Thalern für die Bergakademie gemacht, deren Zinsen all-
jährlich einem ausgezeichneten und bedürftigen Bergakademisten
zu Theil werden. (S. die Stiftungsurkunde im Kalender für den
sächsischen Berg- und Hüttenmann, 1842. S. 82.)
Die Werner'schen gedruckten Schriften sind :
Von den äusserlichen Kennzeichen der Fossilien. Leipzig 1774. 8. —
Nachdruck: Wien 1786. 8.
Axel von Kronstedt's Versuch einer Mineralogie. Aufs Neue aus dem
Schwedischen übersetzt und nächst verschiedenen Anmerkungen vor-
züglich mit äusseren Beschreibungen der Fossilien vermehrt von Wer-
ner. Ersten Bandes erster Theil. Leipzig 1780. 8.
12
Von den verschiedenen Mineraliensammlungen, aus denen ein vollstän-
diges Mineraliencabinet bestehen soll. Sammlung zur Physik und
Naturgeschichte. Leipzig 1781, Band 1, S. 4.
Beschreibung eines arsenikalischen Silbererzes. Ebendas. S. 454.
Ueber eine besondere Erzeugung von Gypskrystallen in einer alten
Halde. Ebendas. 1782, Band 2, S. 259.
Kleine Sammlung borg- und hüttenmännischer Schriften. War schon
1783 zum grössten Theile gedruckt, erschien aber erst 1811 zu Leip-
zig. 8.
Kurze Classification und Beschreibung der verschiedenen Gebirgsarten.
Dresden 1 787. 4. (Ohne Werner's Zuthun veröffentlicht, aber später
von ihm anerkannt.)
Von den verschiedenen Graden der Festigkeit des Gesteins, als dem
Hauptgrunde der Hauptverschiedenheit der Häuerarbeiten. Bergm.
Journal 1788, Band 1, S. 4.
Geschichte, Charakteristik und kurze chemische Untersuchung des Apa-
tits. Bergm. Journal 1788, Band 1, S. 76.
Bekanntmachung einer am Scheibenberger Hügel über die Entstehung
des Basalts gemachten Entdeckung u. s. w. Aus dem Intelligenzblatt
der allgemeinen Lit. -Zeitung 1788; mit Anmerkungen. Bergm.
Journal 1788, Band 2, S. 845.
Von den Butzen -Wacken zu Joachimsthal. Crell: Chem. Anm. 1789,
S. 131.
Ueber das Vorkommen des Basalts auf Kuppen vorzüglich hoher Berge.
Bergm. Journal 1789, Band 1, S. 252.
Vorbemerkung und Anmerkungen zu Herrn Faust's Nachricht von dem
auf dem Meissner in Hessen über Steinkohlen und bituminösen Holze
liegenden Basalte. Bergm. Journal 1789, Band 1, S. 261.
Mineralsystem Werner's. Mit dessen Erlaubniss herausgegeben von
Hoffmann. Bergm. Journal 1789, Band 1, S. 369.
Vorbemerkung und Anmerkungen zu : Eversmann — Ueber eine an dem
Basaltberge König Arthur's Sitz gemachte Beobachtung. Bergm.
Journal 1789, Band 1, S. 485.
Anmerkungen zu: Wiedemann — Ueber einige ungarische Fossilien.
Bergm. Journal 1789, Band 1, S. 596.
Anmerkungen zu einem Schreiben des Chev. Hapion. Bergm. Journal
1789, Band 2, S. 1096.
Versuch einer Erklärung der Entstehung der Vulkane durch die Ent-
zündung mächtiger Steinkohlenschichten ; als ein Beitrag zur Natur-
geschichte des Basalts. Höpfner's Magazin 1789, Band 4, S. 240.
Aeussere Beschreibung des Olivins, Chrisoliths, Berils und Chrisoberils.
Bergm. Journal 1790, Band 2, S. 54.
Aeussere Beschreibung des Prehnits u. s. w. Bergm. Journal 1790,
Band 1, S. 99.
Ausfuhrliches und systematisches Verzeichniss des Mineraliencabinets
des Berghauptmanns Papst von Ohain. Freiberg und Annaberg 1791,
1792. 2 Bände. 8.
Neue Theorie von Entstehung der Gänge. Freiberg 1791. 8.
Ueber den Trap der Schweden. Bergm. Journal 1793, Band 2, S. 46.
13
ClassificÄtionflIehre. Im H esperas 1816 (September bis November) ohne
Werner's Willen und Mitwirkung abgedruckt.
Allgemeine Betrachtungen über den festen Erdkörper. Eine im März
1817 in der Gesellschaft für Mineralogie zu Dresden gehaltene und
nach Werner's Tode in deren Schriften Band 1, S. 39 veröffentlichte
Vorlesung.
Letztes Mineralsystem , herausgegeben von J. K. Freiesleben. Freiberg
1818. 8.
Der Markscheider Johann Friedrich Freiesleben, einer der
ersten Schüler der Bergakademie, geboren 1747, gestorben
als Stadtkämmerer den 16. März 1807, Vater des obgenannten
Berghauptmanns, unterrichtete an der Bergakademie in der
praktischen Markscheidekunst von 1780 bis 1801.
Johann Friedrich Lempe, geboren zu Weyda den 7. März
1757, gestorben zu Freiberg den 6. Februar 1801.
Einen Nekrolog und ein vollständiges Verzeichniss seiner
Schriften lieferte Gerlach in den Freiberger gemeinnützigen Nach-
richten 1801, S. 61 und 107. — Ein anderer Nekrolog befindet
sich im Intelligenzblatt der allgemeinen Lit. - Zeitung 1801,
No. 64, S. 513.
Die Wirksamkeit dieses Mannes für die Bergakademie war
eine nur kurze, aber ausgezeichnete. Sohn armer Aeltern, mussten
ihm Anfangs Bergarbeit und fremde Unterstützungen seinen
Unterhalt gewähren, was auch nach seiner Aufnahme auf die
Bergakademie im Jahre 1773 noch fortdauerte. Hier wur^e er
besonders Schüler von. v. Charpentier, und in der Markscheide-
kunst von dem Bergmeister Scheidhauer. Im Jahre 1777 wurde
ihm der Unterricht im Rechnen an der Bergschule anvertraut.
Im Jahre 1779 bezog er, von mehreren Seiten unterstützt, die
Universität Leipzig, wo er besonders dem Studium der Mathe-
matik und Physik unter Gehler, Hindenburg, Leske u. A. ob-
lag. Schon hier begann seine in der Folge so fruchtbare
schriftstellerische Thätigkeit.
Im Jahre 1782 kehrte er in Begleitung des seiner Auf-
sicht übergebenen Karsten, nachherigen berühmten Mineralogen,
nach Freiberg zurück und gab Privatunterricht in der Mathe-
matik, sowie er auch mit den Stipendiaten Uebungen in der
Anwendung der Mathematik auf den Bergbau vornahm. Im
Jahre 1783 übernahm er die Vorlesung über reine Mathematik,
und von 1785 an auch die übrigen Vorlesungen über mecha-
14
nische Wissenschaften und über Physik von v. Charpentier,
1784 wurde er als Mathematikus mit 200 Thalern, und 1785
als Professor der Mathematik und Physik mit 400 Thalern an-
gestellt, welcher Gehalt 1797 mit der Uebertragung einer Vor-
lesung über Bergmaschinenlehre und der Mitaufsicht über das
Maschinenwesen bei dem sächsischen Bergbau um 200 Thaler
vermehrt wurde. Von 1795 an beginnen seine Vorlesungen
über theoretische Markscheidekunst. — Bereits 1784 übernahm
er von Werner die Bibliothek.
Wenn man bedenkt, dass Lempe seine vielen Vorlesungen
mit der grössten Pünktlichkeit und Gründlichkeit abhielt, dabei
Privatunterricht ertheilte, vielfach die specielle Aufsicht über ein-
zelne Akademisten übernahm , seinen Zuhörern sehr umfängliche
und zahlreiche Ausarbeitungen, von denen viele noch vorhanden
sind, corrigirte, — die ihm untergebenen Sammlungen der
Bibliothek und des physikalischen Apparates in bester Ordnung
erhielt und, so weit die Mittel reichten, sehr zweckmassig ver-
mehrte, — daneben auch Arbeiten und Aufträge für das prak-
tische Maschinenwesen besorgte, — und endlich als Schriftsteller
sehr thätig war, — erhält man einen Begriff von seiner seltenen
Leistungsfähigkeit und seinem unermüdeten Fleisse.
In seinem Aeusseren war er etwas schroff, aber er war all-
gemein, auch auswärts von seinen Fachgenossen, geachtet, und
sein Tod, der durch einen, edlere Theile ergreifenden Gicht-
anfall herbeigeführt wurde, und bei der übrigens kräftigen Con-
stitution ganz unerwartet kam, erregte die lebhafteste Theil-
nahme und aufrichtigste Trauer.
Seine hauptsächlichsten Schriften sind:
Briefe über verschiedene Gegenstände aas der Mathematik. Leipzig
1780. 8.
Polygonometrie oder Anweisung znr Berechnung jeder geradlinichten
Figur. Leipzig 1781. 2 Theile. 8.
Erläuterungen der Kästner'schen Anfangsgründe der Arithmetik, Geo-
metrie, ebenen und sphärischen Trigonometrie. Altenburg 1781.
3 Bände. 8.
Gründliche Anleitung zur Markscheidekunst. Leipzig 1782. 8. —
Fortsetzung. 1792. 8.
Beyer — Gründlicher Unterricht vom Bergbau' nach Anleitung der
Markscheidekunst ; durchgängig vermehrt und verbessert von Lempe.
Altenburg 1785. 4.
Bergmännisches Rechenbuch. Erster Theil. Freiberg 1787. 8.
15
Lehrbegriff der Maschinenlehre mit Rücksicht auf den Bergbau. Ersten
Theiles erste und zweite Abtheilung. Leipzig 1795, 1797. 4.
Des Herrn von Buat Grundlehren der Hydraulik, üebersetzt mit An-
merkungen und Zusätzen. Erster Theil. Leipzig 1796. 8.
Von 1785 bis 1799 erschien in Dresden das von Lempe
herausgegebene Magazin für die Bergbaukunde in 13 Theilen 8.
In demselben sind sehr viele Aufsätze von dem Herausgeber
oder von seinen Schülern und von ihm durchgesehen, was nicht
unterschieden werden kann.
Ausserdem finden sich Aufsätze von Lempe in:
Magazin für Naturkunde von Funk, Hindenburg und Leske, 1781, St. 2,
und 1783, St. 2.
Gren's Journal der Physik Band 7, S. 163.
Bergm. Journal 1789, S. 871; 1790, S. 330 und 400; 1791, S. 331
und 509; 1792, S. 334; Band 11, S. 369 ; Band 12, S. 145 und 177.
Neuem bergm. Journal Band 2, S. 382; Band 3, S. 309.
Freiberger gemeinnützige Anzeigen, 1800, S. 93, 95 und 177: Ueber
die Magnetnadel und deren Abweichung zu Freiberg.
Allgemeine Lit.-Zeitung, seit 1790 verschiedene Recensionen im mathe-
matischen, physikalischen und bergmännischen Fache.
Die bei Lempe's Tode unbeendigt gebliebenen Vorlesungen
über Physik und reine Elementarmathematik wurden von Lam-
padius und dem Oberstollnfactor Wagner zu v Ende geführt.
Ueber den Letzteren und seine Wirksamkeit an der Bergakademie
s. m. Jahrbuch für den sächsischen Berg- und Hüttenmann
1833, S. 214.
Johann Simeon Benjamin Sieghardt, gestorben den 31. Oc-
tober 1830, übernahm 1782 den Zeichnenunterricht von v. Char-
pentier, und führte ihn bis 1828 fort. Dieser Unterricht wurde
unter ihm wenig gepflegt, was schon daraus hervorgeht, dass
ihm wöchentlich nur zwei Stunden gewidmet und diese, zu Ver-
meidung von Collisionen, auf die Mittagsstunden von 12 bis 2
Uhr Sonnabends verlegt waren.
Alexander Wilhelm Köhler, geboren den 5. Juli 1756 zu
Freiberg, längere Zeit hindurch Oberbergamtssecretair , dann
Bergcommissionsrath und zuletzt Bürgermeister von Freiberg,
starb emeritirt am 23. December 1832. Er lehrte von 1786
bis 1822 an der Bergakademie die Bergrechte und gab Unter-
richt im deutschen Style, später im Geschäftsstyle.
Er war, zum Theil mit seinem Schwiegersohne Hoflmann
zusammen, der Herausgeber des bergmännischen Journals in
u
12 Bänden (von 1788 bis 1794), des neuen bergmännischen
Journals in 4 Bänden (von 1795 bis 1816) und zweier Jahr-
gänge des bergmännischen Kalenders (1790 und 1791), in deren
erstem sich die Eingangs erwähnte, von ihm verfasste Geschichte
der Bergakademie befindet.
Carl Friedrich Wenzel, geboren 1740 zu Dresden, gestorben
den 26. Februar 1793 zu Freiberg.
Er wurde von 1789 an dem hbchbetagten Geliert als Suble-
vant für die Vorlesung über metallurgische Chemie beigegeben.
Ueber seine akademische Wirksamkeit ist aber so wenig bekannt
worden oder aus den Acten zu ersehen, dass sein merkwürdiger
Lebensweg, der in der allgemeinen Lit.- Zeitung 1793, Intelli-
genzblatt S. 706 ausführlich mitgetheilt ist, hier nicht erzählt
werden mag. Er war seit 1780 Chymist bei der churfürstlich
sächsischen Generalschmelzadministration, 1785 Oberhüttenamts-
assessor, 1786 Chemikus bei der Porzellanmanufactur in Meissen.
Seine Schriften: ' .
Einleitung zur höheren Chemie. Erster Theil. Leipzig 1773. 8.
Ueber die Zerlegung der Metalle in ihre Bestandteile. Gekrönte Preis-
schrift der Akad. d. W. zu Kopenhagen. Auch im all gem. nützlichen
chemisch -physikalischen Mancherlei (Berlin 1782) Theil 2, S. 321.
Lehre von der Verwandtschaft der Körper. Dresden 1777. 8.
Chymische Untersuchung des Flussspaths. Dresden 1783. 8.
Ueher das Schiessen in Bergwerken und Steinbrüchen. Bergm. Journal
1790, Band 2, S. 177.
haben, besonders was die zweite und vierte betrifft, seinen Na-
men unter den Chemikern rühmlich bekannt gemacht.
Christian August Siegfried Hoffmann, geboren den 3. Juli
1750, gestorben den 15. März 1813 zu Freiberg. Er trat zuerst
1792 mit der Bergakademie in Verbindung, indem er die Ad-
ministration der Mineralien -Verkaufsniederlage übernahm. Von
1794 an ertheilte er den bisher von Werner abgehaltenen kurzen
mineralogischen Unterricht an jüngere Bergakademisten und Berg-
schüler. 1797 übernahm er die Edelstein -Inspection, eine mit
der Bergakademie nur in entfernter Beziehung stehende Function,
und 1801 nach Lempe's Tode die Aufsicht über die Bibliothek.
Besonders ist er in wissenschaftlichen Kreisen durch das
von Breithaupt beendigte Handbuch der Mineralogie (Freiberg
1811 bis 1816) in 4 Bänden, von denen die ersten beiden von
ihm sind, bekannt worden.
17
Mit seinem Schwiegervater Köhler redigirte er einen Theil
des bergmännischen Journals und des neuen bergmännischen
Journals.
Durch seine Aufsätze:
Mineralsystem des Herrn Inspectors Werner. Bergm. Journal 1788,
Band 1, S. 234 nnd 479.
Kurzer Entwurf einer Gebirgslehre (ganz nach Werner's Vorträgen).
Köhler: Bergm. Kalender 1790, S. 163.
Bemerkungen über den Prehnit, Cyanit und die Kohlenblende. Bergm.
Journal 1790, Band 1, S. 89, 149 und 464.
Einige literarische Notizen über die Verbreitung des Werner'schen
Systems der Mineralogie im Auslande. Neues bergm. Journal
Band 3, S. 477.
sowie endlich durch das oben angeführte Handbuch trug er
viel zur Bekanntmachung und Verbreitung der Werner'schen
Lehren bei. Abgesehen von einigen kleineren Abhandlungen,
wäre noch der
Versuch einer Oryktographie von Sachsen. Bergm. Journal 1788,
Band 1, S. 234; Band 2, S. 479; 1789, Band 1, S. 155 und 211;
Band 2, S. 934 und 2025.
zu erwähnen.
Wilhelm August Lampadius, geboren den 8. August 1772
zu Hehlen im Herzogthum Braunschweig, gestorben den 13. April
1842 zu Freiberg.
Erst Pharmaceut, studirte er von 1785 bis 1791 in Göttingen
Chemie und Physik, wobei er Amanuensis und Experimentator
von Gmelin und Lichtenberg war. Mit Graf Sternberg reiste
er in Russland, und arbeitete dann als Chemiker auf dessen
Eisenhüttenwerken zu Radnitz.
Nach Wenzel's Tode wurde er, besonders auf Werner's
Gutachten, 1794 zu Vertretung Geliert's zum ausserordentlichen
Professor der Metallurgie, und 1795 zum ordentlichen Professor
der Chemie ernannt. Sehr bald trat er als Assessor in das Ober-
hüttenamt ein, und 1817 erhielt er das Prädicat Bergcommis-
sionsrath.
Lampadius brachte zuerst die von Lavoisier gegründete
Chemie in Freiberg zum Vortrage. Im ersten Jahre las er nur
über diese, aber bereits 1795 fügte er eine Vorlesung über ana-
lytische Chemie und eine über Hüttenkunde hinzu. Diese Vor-
träge hat er später durch ein Collegium über technische Chemie,
auch je einmal über Alaunwesen, über Blaufarbenchemie und
2
18
ttber Atmosphärologie vermehrt und, abgesehen von der 1829
an Kersten übertragenen analytischen Chemie, bis zu seinem
Ableben fortgeführt, und dadurch eine grosse Zahl von in- und
auslandischen Schülern gebildet. Sein Einfluss auf das hiesige
praktische Hüttenwesen , seine technischen und öconomischen
Arbeiten sind hier zu übergehen.
Gleich bei seinem Antritte machte er auf das Bedürfniss
eines chemischen Laboratoriums aufmerksam, und auf seinen
Betrieb, lebhaft unterstützt von Werner, ward alsbald ein solches
auf dem Hofe des Bergakademiegebäudes erbaut.
Er war ein sehr fruchtbarer Schriftsteller, und von seinen
zahlreichen Aufsätzen in dem bergm. Journal und neuen bergm.
Journal, in den Zeitschriften von Crell, Trommsdorf, Gehlen,
Schweigger, Gren, Gilbert, Kastner, Erdmann u. A. mag nur
die Ankündigung des von ihm 1796 entdeckten Schwefelkohlenstoffs
(Schwefelalkohols) in Gren's neuem Journal für Physik Band 3, S. 304
erwähnt werden.
Seine selbstst&ndigen Werke, insoweit sie Physik, Chemie
und Metallurgie betreffen, sind:
Versuche und Beobachtungen über die Elektricität und Warme der
Atmosphäre, angestellt im Jahre 1792. Berlin und Leipzig 1797. 8.
Kurze Darstellung der vorzüglichsten Theorieen des Feuers, dessen
Wirkungen und verschiedene Verbindungen. Göttingen 1793. 8.
Chemische Briefe an ein Frauenzimmer. Leipzig 1795. 8.
Anmerkungen u. s. w. zu Ribbentrop's Uebersetzung von : Da Camera,
Erfahrungen in Absicht der Bleiersparung bei dem Schmelzprocess.
Dresden 1797. 8.
Sammlung praktisch -chemischer Abhandlungen. 3 Bände. Dresden
1795—1800. 8.
Gekrönte Preisschrift der Königl. Böhm. Gesellschaft der W. über die
Frage: Worin besteht der Unterschied zwischen Roheisen und Frisch-
eisen? Leipzig 1799. 4.
Handbuch zur chemischen Analyse der Mineralkörper. Freiberg 1801. 8.
Nachtrag dazu: 1818.
Handbuch der allgemeinen Hüttenkunde. Theil 1 und Theil 2 in
4 Bänden. Göttingen 1801— 1810. 8.
Beiträge zur Erweiterung der Chemie. Band 1. Freiberg 1804. 8.
Systematischer Grundriss der Atmosphärologie. Freiberg 1806. 8.
Das Bad zu Godelheim an der Weser. Freiberg 1807. 8.
Erläuternde Experimente über die Grundlehren der allgemeinen Chemie,
herausgegeben von J. Breisig. Band 1. Freiberg 1809. 8.
Grundriss der technischen Chemie. Freiberg 1815. 8.
Experimente über die technische Chemie. Freiberg 1815. 8.
19^
Uebersetzung mit Anmerkungen von: Accum, praktische Abhandlung
über das Gaslicht. Weimar 1816. 8.
Nene Erfahrungen im Gebiete der Chemie und Hüttenkunde. 2 Bände.
Weimar 1816, 1817. 8.
Beiträge zur AtmosphäroLogie. Freiberg 181 7. 8.
Grundriss der Elektrochemie. Freiberg 1817. 8.
Handwörterbuch der Hüttenkunde. Göttingen 1817. 8.
Supplemente zum zweiten Theile des Handbuches der allgemeinen
Hüttenkunde. 2 Bände. Göttingen 1818, 1826., 8.
Anleitung zum Studium des Bergbaues und Hüttenwesens auf der Berg-
akademie zu Frei berg. Für Ausländer. 1821. 8.
Neue Erfahrungen im Gebiete der Landwirtschaft. Freiberg 1822. 8.
Grundriss des Systems der Chemie. Freiberg 1822. 8.
Ueber den Schwefelalkohol. Freiberg 1826. 8.
Grundriss der allgemeinen Hüttenkunde. Göttingen 1827. 8.
Die Lehre von den mineralischen Düngemitteln. Leipzig 1833. 8.
Die neueren Fortschritte im Gebiete der gesammten Hüttenkunde. Frei-
berg 1839. 8.
Als Hülfslehrer an der Bergakademie traten 1795 Mehner
und Meiner ein.
Ersterer ertheilte an bereits absolvirte Bergakademisten zur
Vorbereitung für den praktischen Dienst Unterricht in den
Schichtmeisterverrichtungen, oder über Registerführung bis 1812.
Letzterer übernahm den von Köhler seit 1787 an jüngere
Bergakademisten und zugleich Bergschüler gegebenen Unterricht
im deutschen Styl und Grammatik bis 1799.
Nach Lempe's Tode meldeten sich sieben Bewerber um die
dadurch erledigte Stelle. Die Wahl fiel auf Töpfer, Lehrer an
der Landesschule zu Grimma, aber er lehnte nachträglich ab.
Man berief dann auf den auf Hirdenburg's Rath gestützten
Antrag v. Charpentier's den unter den Bewerbern nicht ein-
begriffenen
Friedrich Gottlieb von Busse, geboren den 3. April 1773
zu Gardelegen in der Altmark, gestorben den 4. Februar 1835 zu
Freiberg. Bereits Lehrer am Philantropin und Hofrath in Dessau,
und als mathematischer Schriftsteller rühmlich bekannt, was ihm
seinen Ruf und die Uebertragung der sämmtlichen Functionen
Lempe's, die sofortige Anstellung mit einem höheren Gehalte, als
sein Vorgänge* gehabt hatte, und die Verleihung des Titels eines
Commissionsrathes (spater Bergcommissionsrathes) verschaffte, —
kann wohl nicht geleugnet werden, dass er Lempe nicht zu
ersetzen vermochte. Wenigstens in den letzten Jahren seiner
20
Lehrerthätigkeit waren seine Vorlesungen, die sich übrigens
durch einen sehr verständlichen, angenehmen .Vortrag auszeich-
neten, häufig unierbrochen, und daher sehr unvollständig. Im
ersten Jahre las er nur über reine (d. h. Elementar-) Mathe-
matik, dann auch über angewandte Mathematik, Bergmaschinen-
lehre, Physik, von 1803 an über höhere Mathematik. Zu-
gleich war er bergakademischer Bibliothekar. 1816 gab er
die Vorlesungen über reine und angewandte Mathematik an
Hecht, 1817 die Bibliothekgeschäfte an Köhler ab, und 1826
trat er ganz in den Ruhestand.
Die von ihm verfassten selbstständigen Schriften sind:
Erster Unterricht in der algebraischen Auflösung arithmetischer und
geometrischer Aufgaben. 2 Theile. Dessau 1781, 1782. 8. — 2. Auf-
lage: Freiberg 1808. 8.
Erste Geometrie für Kinder und Jünglinge und für's gemeine Leben.
Dessau 1784. — Davon 3. Auflage als erster Theil des Anfangsunter-
richtes in der Geometrie. 2 Theile. Leipzig 1806. 8.
Erste und zweite Hälfte eines gemeinverständlichen Rechenbuches.
Leipzig 1786, 1787. 8. — 3. Auflage: 1800.
Anleitung zum Gebrauche meines Rechenbuches. 2 Theile. Leipzig
1800. 8.
Kleine Beiträge zur Mathematik und Physik und deren Lehrmethode.
Erster Theil. Leipzig 1786. 8.
Kenntnisse und Betrachtungen des neueren Münzwesens für Deutsche.
2 Theile. Leipzig 1795, 1796. 8.
Formulae linearum Subtangentium ac Subnormalium etc. Leipzig 1798. 8.
Neue Erörterungen über Plus und Minus. Cöthen 1801. 8.
Vergleichung zwischen Carnot's und meiner Ansicht der Algebra. Frei-
berg 1804. 8.
Betrachtung der Winterschmid'schen und Höll'schen Wassersäulen-
maschine. Freiberg 1804. 8.
Gang und Grösse der Weichheit des Wassers, aus den Versuchen des
Herrn von Zimmermann gefolgert. Leipzig 1806. 8.
Neue Methode des Grössten und Kleinsten. Freiberg 1808. 8.
Beschreibung einer wohlfeilen und sicheren Blitzableitung. Leipzig
1811. 8.
Formulae radii osculatoris etc. Dresden 1825. 8.
Bündige und reine Darstellung des wahrhaften Infinitesimal -Calculs.
2 Bände. Dresden 1825, 1827. 8.
Die nöthigsten allgemeinen Lehren der höheren Maschinen -Mechanik.
Dresden und Leipzig 1828. 8.
Die Mechanik des Krummzapfens. Dresden 1830. 8.
Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft von J. Kanel in
ihren Gründen widerlegt. Dresden und Leipzig 1828. 8.
21
Die fünf zuletzt genannten Werke wurden zum grössten
Theile auf Kosten der Bergakademie gedruckt, dieselbe hat da-
mit aber kein vortheilhaftes Geschäft gemacht.
Viele einzelne Aufsätze von Busse's stehen vorzüglich in
Gilberts Annalen und auch in anderen Zeitschriften.
Der Bauconducteur Garbe hielt von 1801 bis 1830, in
welchem Jahre er emeritirt wurde, eine Vorlesung über Civil-
baukunst.
Der Markscheider Oehlscklägel ertheilte von 1801 bis 1822
den Unterricht in der praktischen Markscheidekunst.
Der Bergwardein, nachherige Oberschiedswardein Sieghardt
übernahm 1802 den Unterricht in der Probirkunst und führte
ihn bis 1833 fort.
Von 1812 bis 1814 wurde der Unterricht in der Register-
führung von Müller, von 1815 bis 1817 vom Schichtmeister
Franke ertheilt.
Karl Amandus Kühn, geboren 1783 zu Dresden, gestorben
durch Hineinstürzen in einen Schacht den 29. März 1848.
Nachdem Kühn von 1800 an den vollständigen Cursus der
Bergakademie gemacht hatte, studirte er die Rechte in Leipzig,
wurde dann als praktischer Bergbeamter, zuletzt als Oberein-
fahrer in Annaberg angestellt, machte den Feldzug 1814 gegen
Frankreich mit, und ward 1816 als Professor der Bergbaukunst
und der Geognosie neben Werner und zur Unterstützung des-
selben angestellt. Diese Vorlesungen hielt er ununterbrochen
bis 1834, in welchem Jahre er von der Bergakademie schied
und als Bergrath in das Oberbergamt eintrat.
Die beiden Jahrescurse, in welche die Vorlesung über
Bergbaukunst schon seit längerer Zeit getheilt war, wurden,
wie früher von Werner, abwechselnd ein Jahr um das andere
vorgetragen; seit 1829 aber las sie Kühn gleichzeitig alljährlich
neben einander, welche Einrichtung auch noch besteht, und wo-
durch es auch solchen Studirenden, welche die Bergakademie
nur Ein Jahr frequentiren, möglich wird, beide Theile der Vor-
lesung über Bergbaukunst zu hören.
Von seiner grossen Belesenheit zeigt sein einziges, aber
umfangreiches Werk:
Handbuch der Geognosie. 2 Bände. Freiberg 1833, 1836. 8.
22
In demselben vertheidigte er noch die Werner'schen nep-
tunischen Theorieen, namentlich auch von der Entstehung des
Basalts. Gerade zu der Zeit der Erscheinung dieses Buches
waren aber die vulkanischen Theorieen bei den Geognosten bei
Weitem, und mehr als jetzt, die vorherrschenden, was wohl
nicht wenig dazu beigetragen haben mag, dass das Buch nicht
sehr beifällig aufgenommen wurde. Kühn selbst fühlte die Stärke
der Gründe für die vulkanische Entstehung des Basalts nicht
nur, sondern auch älterer krystallinischer Gesteine, und es
kostete ihm viele Kämpfe mit sich selbst, ehe er sich entschloss,
die Werner'sche Ansicht fort zu vertreten. — Er neigte sich
jederzeit mit Vorliebe dem praktischen Geschäftsleben zu, und
wenn auch von ihm seine Vorlesungen pünktlich und gewissen-
haft abgehalten wurden, so fühlte er doch keinen Beruf, durch
Aufsätze in Zeitschriften sich in der wissenschaftlichen Welt
bekannt zu machen.
Die Humanität, mit welcher er mit seinen Schülern um-
ging, sowie die Hinweisung auf praktisch-fruchtbare Auffassung
bergmännisch -geognostischer Verhältnisse wird ihnen immer in
dankbarem Andenken bleiben.
Daniel Friedrich Hecht, geboren den 8. Juli 1777 zu Sosa
bei Schneeberg, gestorben den 13. März 1833 zu Freiberg.
An der Bergakademie gebildet, war er erst Schichtmeister
und Lehrer an der Freiberger Bergschule. 1816 wurde er
zweiter Professor der Mathematik an der Bergakademie, und
übernahm von v. Busse die Vorlesungen über reine (d. h. Ele-
mentar-) und angewandte Mathematik. Schon im folgenden
Jahre las er ein Collegium über theoretische Markscheidekunst,
welches er auch mit einigen Unterbrechungen bis an seinen
Tod fortsetzte. Nach v. Busse's Emeritirung rückte er als
erster Professor der Mathematik ein, und trug, indem er den
Vortrag über reine Mathematik abgab, und abgesehen von der
erwähnten Markscheidekunst, nur die angewandte Mathematik
(Mechanik) und Bergmaschinenlehre noch vor. Ein monate-
langes Krankenlager ging seinem Ableben voraus.
Hecht gehörte nicht zu den ausgezeichneten Köpfen, aber
bei grossem Fleisse und strengster Gewissenhaftigkeit in der
Ausübung seiner Berufspflichten war er seinen Zuhörern von
vielem wesentlichen Nutzen. Sein etwas ermüdender Vortrag
23
war weniger für die wenigen besseren Köpfe, die nur angeregt
sein wollen und ihren Weg dann selbst finden, als vielmehr
für die weit zahlreicheren berechnet, die fremder Hülfe und
äusseren Antrieb bedürfen.
Auch seine für den Unterricht sehr brauchbaren und viel
gebrauchten Schriften machen auf Originalität keinen Anspruch.
Abgesehen von einigen kleineren Aufsätzen in Zeitschriften, be-
stehen sie in folgenden:
Lehrbuch der Arithmetik und Geometrie. Erster und zweiter Cursus.
Freibergl812,1814. 8.— 2. Aufl. des zweiten Cursus. Freib.1826. 8.
Tafel zur Berechnung der Saigerteufen und Sohlen. Freiberg 1814. 8.
Erste Gründe der mechanischen Wissenschaften. Freiberg 1819. 8. —
Zweite Auflage , verbessert und vermehrt herausgegeben von Weis-
bach. Freiberg 1843. 8.
Tafel zur Berechnung der Längen und Breiten. Freiberg 1819. 8.
Von den quadratischen und cubischen Gleichungen, von den Kegel-
schnitten und von den ersten Gründen der Differential- und Integral-
Rechnung. Leipzig 1824. 8.
Beispiele und Aufgaben aus der allgemeinen Arithmetik und gemeinen
Geometrie. Freiberg 1824. 8.
Einfache Construction zur Bestimmung der Kreuzlinie zweier Gänge.
Leipzig 1825. 8.
Lehrbuch der Markscheidekunst. Freiberg 1829. 8.
Ludwig Gustav Ferdinand Köhler, geboren 1795 zu Trotha
bei Halle, gestorben den 26. October 1820 zu Freiberg.
Nachdem er seit 1811 auf der Bergakademie und vorzugs-
weise unter Werner Mineralogie studirt hatte, wurde er 1814
nach dem Ankaufe des Werner'schen Museums als Custos des-
selben angestellt. Im Jahre 1817 erhielt er die Aufsicht über
die bergakademische Bibliothek, und wurde sodann zum Berg-
akademie-Inspector ernannt, in welcher Function er die Wohnung
im Bergakademiegebäude bezog, und mit Ordnung der Samm-
lungen, ganz besonders des Werner'schen Nachlasses, mit Auf-
sichtsführung über die damals vorgenommenen Neu- und Umbaue
des Hauses, mit Vorzeigen der Sammlungen an die nach Wer-
ner's Tode ausserordentlich häufig die Bergakademie besuchenden
Fremden, und mit manchen anderen Besorgungen beschäftigt,
ja, wohl überhäuft war. Seine von Natur schwächliche Consti-
tution litt offenbar durch diese ungesunden Geschäfte, und die
Bergakademie verlor bald diesen thätigen, gewissenhaften Hülfs-
arbeiter, der einem hektischen Uebel erlag.
Gedruckte schriftliche Arbeiten existiren von ihm nicht.
24
Christian Friedrich Brendel, geboren den 26. December 1776
zu Neustädtel bei Schneeberg, gestorben den 20. November 1861
zu Freiberg, gehört eigentlich nicht der Bergakademie, sondern
vorzugsweise dem praktischen Berg- und Hüttenwesen an, für
welches er als Kunstmeister, Maschinendirector und zuletzt als Berg-
rath eine aussergewöhnlich grosse und nützliche Thätigkeit lange
Zeit hindurch entwickelte, und es mag daher in der Hauptsache
hinsichtlich seines Lebens und Wirkens auf den kurzen Nekrolog
im Jahrbuch für den Berg- und Hüttenmann 1862, S. 213 ver-
wiesen werden; — aber ganz unerwähnt durfte er nicht bleiben,
nicht allein, weil er im Jahre 1817 nach Werner's Tode die von
diesem unvollendet gelassene Vorlesung über den zweiten, be-
sonders Maschinenwesen betreffenden Theil der Bergbaukunst
mit dem grössten Beifalle, obwohl ganz unvorbereitet dazu, zu
Ende führte, so dass man allgemein bedauerte, dass seine übri-
gen Berufsgeschäfte ihm nicht gestatteten, fernerhin als berg-
akademischer Lehrer zu wirken; — sondern auch, weil er bei
allen Bauausführungen in den bergakademischen Gebäuden, für
die Modell- und Zeichnungssammlung, und in manchen anderen
bergakademischen Angelegenheiten vielfach zu Rathe gezogen
wurde, so dass die Bergakademie ihm ein dankbares Andenken
zu bewahren hat.
So viel er auch gearbeitet und geschrieben hat, veröffent-
lichte er doch niemals Etwas, wenn man einige Aufsätze in dem
Jahrbuche für den sächsischen Berg- und Hüttenmann 1831,
S. 215; 1834, S. 146; 1841, S. 1 ausnimmt. An den von Reich
bearbeiteten
Fallversuchen über die Umdrehung der Erde in dem Drei-Brüderschacht.
Freiberg 1832. 8.
hat er den wesentlichsten und grössten Antheil gehabt, er hat
aber nicht erlaubt, seinen Namen dem Titel beizufügen.
Friedrich Mohs, geboren den 29. Januar 1773 zu Gernrode am
Harz, gestorben den 29. September 1839 zu Agordo in Südtyrol.
Ueber seine Lebensverhältnisse giebt die Schrift:
Friedrich Mohs und sein Wirken in wissenschaftlicher Hinsicht. Heraus-
gegeben von Fuchs, Haltmeyer, Leydolt, Rösler. Wien 1843. 8.
Auskunft, zum grössten Theile durch den Abdruck seiner Selbst-
biographie, die sich in seinem Nachlasse vorgefunden hat.
Ueber seine selbstständigen, hervorragenden und allgemein
anerkannten Leistungen in der Mineralogie, sowie über seine
2 5_ ._
von den herrschenden ganz abweichenden Ansichten in der
Geognosie kann hier um so weniger referirt werden, als Schrei-
ber Dieses ein competentes Urtheil darüber nicht hat. Auch
ist dieses Alles genügend aus der angeführten Schrift zu er-
sehen. Nur sein Verhältniss zur Bergakademie, seine Wirk-
samkeit an derselben kann daher hier zur Sprache kommen.
Nachdem es ihm erst im schon vorgerückten Alter gelungen
war, die Universität Halle zu besuchen, wo er vorzüglich unter
Klügel und Gren Mathematik, Physik und Chemie studirte, kam
er 1798 nach Freiberg und widmete sich hier besonders den
Vorlesungen Werner's, dessen Verdienste er auch spater jederzeit
anerkannte und den er, obwohl später veranlasst, die schwachen
Seiten der Werner'schen Mineralogie hervorzuheben und seinen
eigenen Weg zu gehen, in seiner Biographie wiederholt den
Vater und Gründer der Mineralogie und Geognosie nennt.
Ausserdem beschäftigte er sich auch viel mit dem praktischen
Bergbau, vorzüglich unter der Leitung von älteren Beamten.
Nach einer kurzen untergeordneten Anstellung als Steiger
bei dem Bergbau im Herzogthume Anhalt -Bernburg, während
welcher Zeit er sich auch um die durch Lempe's Tod erledigte
Stelle eines Professors der Mathematik an der Bergakademie
bewarb, kehrte er abermals nach Freiberg zurück, wo er
namentlich eng verbunden mit Mitchell und Jameson ver-
kehrte, sein Studium der praktischen Bergwissenschaft fortsetzte
und seine meisterhafte Beschreibung der Grube Himmelsfürst
bearbeitete.
Der Mineralogie wurde er wieder ganz durch die auf Ver-
anlassung MitöhelTs ihm gewordene Einladung, das Minerälien-
cabinet des Banquier von der Null in Wien zu beschreiben,
zugewendet. Durch dieses Geschäft, durch unermüdliches Stu-
dium und durch vielfache Reisen, besonders in den österreichischen
Staaten, reiften allmälig seine Ansichten über die Behandlung
der Mineralogie, die er bei seiner Anstellung am Johanneum
zu Graz (seit 1812 als Professor) durch Ordnung und Aufstel-
lung der dortigen Mineraliensammlung in praktische Anwendung
brachte. Wie schwer es ihm wurde, seine Ueberzeugung von
der Mangelhaftigkeit der Werner'schen Ansicht auszusprechen,
erhellt aus seiner eigenen Biographie. Eine Zusammenkunft mit
Werner 1811 in Carlsbad, bei welcher dieser auf die von Mohs ihm
. 26
vorgelegten Zweifel und Einwände nicht einging, veranlasste die
letzte Entscheidung, seinen eigenen Weg zu gehen.
Mohs besuchte bereits 1816 Freiberg wieder auf kurze Zeit.
Dieser Besuch dürfte mit dazu beigetragen haben, dass der nach-
her auf einer Reise durch Grossbritannien in Edinburgh Anwe-
sende von dem Königlich Sächsischen Geheimen Finanz-Collegium
den Ruf als Professor der Mineralogie an der Bergakademie er-
hielt. Mit ausdrücklicher Genehmigung seines hohen Gönners,
des Erzherzogs Johann, nahm er den Ruf an und trat mit dem
Beginne der Vorlesungen zu Michaelis 1817 sein Amt mit dem
Titel als Bergcommissionsrath an. Ungern verliess er Graz, aber
die Stelle in Freiberg war, wie er selbst sagt, in seinen Augen
die höchste, die er auf der wissenschaftlichen Bahn erreichen
konnte.
Bis zum Schluss des bergakademischen Lehrjahres 1825/26
setzte er mit der grössten Pünktlichkeit seine Vorlesung über
Oryktognosie fort, und fügte ihr Ein Mal im Jahre 1819/20 eine
besondere über Krystallographie hinzu. Nicht alle seine Zuhörer
waren theils allgemein, theils mathematisch vorgebildet genug,
um von diesen Vorlesungen den gehörigen Nutzen ziehen zu
können, und obwohl Mohs mit wahrhaft unermüdlicher Geduld
auch den Schwächeren verständlich zu werden suchte, wenn er
nur den guten Willen in ihnen erkannte, so war doch sein Un-
terricht mehr nur für die Fähigeren seiner Zuhörer.
Wer ihn aber zu verstehen und ihm zu folgen verstand,
der wurde auch zu dem lebhaftesten Interesse an dem Vorge-
tragenen fortgerissen, und Schreiber dieser Zeilen kann es aus-
sprechen, dass, obwohl ihm Gelegenheit ward, sehr viele und
darunter ausgezeichnete Professoren zu hören, er den klaren,
streng logisch geordneten, fliessenden Vortrag von Mohs jedem
anderen vorziehen muss.
Mohs' Umgang mit seinen Schülern war höchst human und
liebenswürdig, sie hingen ihm mit aufrichtiger Hochachtung an
und sahen ihn mit Trauer von hier scheiden, als er im Jahre
1826 einem Rufe als Professor der Universität zu Wien folgte.
Auch die höchsten Behörden bedauerten den Abgang des aus-
gezeichneten Mannes.
Uebrigens lebte Mohs, dem auch die specielle Aufsicht
über die jüngeren Betgakademisten oblag, in Freiberg äusserst
27^
zurückgezogen, und von seinen Collegen war es nur Hecht, mit
dem er näheren Umgang pflog. Während seines ganzen hiesigen
Aufenthaltes lebte an seiner Seite und in seinem Hause der
K. K. Hofrath Ritter von Haidinger, der, nachdem er vor
Ankunft von Mohs in Freiberg die Bergakademie frequentirt
hatte, sich ganz dem mineralogischen Studium widmete. Von
diesem hochgestellten, als Begründer und Director der K. K.
geologischen Reichsanstalt berühmten Manne muss hier Erwäh-
nung geschehen, weil er nicht nur bei der Abfassung des Cata-
loges über die Werner'sche Mineraliensammlung thätige Hülfe
leistete, sondern diese Sammlung auch von ihm äusserst schön
ausgeführte Krystallzeichnungen von mehreren ihrer Mineral-
specien besitzt. *
Die von Mohs veröffentlichten Schriften sind:
Beschreibung des Gruben gebäu des Himmel sfurst ob n weit Freiberg.
Wien 1804. 8. Als erster Band einer Sammlung mineralogischer
und bergmännischer Abhandlungen , von denen aber , obwohl Fort-
setzungen in der Vorrede in nahe Aussicht gestellt wurden, nichts
weiter erschienen ist.
Des Herrn J. F. von der Null Mineraliencabinet, nach einem durchaus
auf äussere Kennzeichen gegründeten System geordnet, beschrieben
und als Handbuch der Oryktognosie brauchbar gemacht. Abtheilung
1, 2, 3. Wien 1804. 8.
Ueber die oryktognostische Classification, nebst Versuch eines auf blosse
äussere Kennzeichen gegründeten Mineralsystems. Wien 1804. 8.
Ueber die Classification der Mineralkörper. Moll's Annalen 1805,
Band 3, S. 177.
Der neuere Granit im sächsischen Erzgebirge. Ebendas. S. 326.
Ueber Hauy's Meyonit. Moll's Ephemeriden 1806, Band 2, S. 1.
(Von diesem Aufsatze sagt Mohs in seiner Biographie, daas er ihn bei
reiferer Einsicht gern zurückgenommen hätte.)
Ueber Circon, Hiacint und Canelstein. Ebendas. S. 170.
Der Hirschberg in Hessen. Ebendas. S. 329.
Charakteristik des Grauwacken- Gebirges, nach Beobachtungen, welche
in einigen Gegenden des Harzes angestellt worden sind. Moll's
Ephemeriden 1807, Band 3, S. 53.
Die Villacher Alpe und die dieselbe zunächst umgebenden Gegenden.
Eine geognostische Skizze. Ebendas. S. 161.
Versuch einer Elementarmethode zur naturhistorischen Bestimmung und
Erkennung der Fossilien. Erster Theil. Wien 1812. 8.
Die Charaktere derClassen, Ordnungen, Geschlechter und Arten, oder die
Charakteristik des naturhistorischen Mineralsystems. Dresden 1820.
— 2. Auflage: 1821. 8.
Gleichungen zur Entwickelung und Berechnung zusammengesetzter
Krystall-Gestalten des rhomboedrischen , pyramidalen und prisma-
tischen Systems. Gilbert's Annalen, Band 68, S. 379.
28
Grundriss der Mineralogie. 2 Bände. Dresden 1822, 1824. 8.
Derselbe in's Englische übersetzt von Haidinger. 3 Bände. Edinburgh
1825. 8.
Schreiben an den Herrn Jameson. Schweigg. Journal, Band 37, S. 216
und u. d.'T.: On tke crystallographic discovories and Systems ofMohs
and Weiss. Brewster and Jameson Edinbg. phil.journ. T. 18, p. 275.
Leichtfassliche Anfangsgründe der Naturgeschichte des Mineralreiches.
Wien 1832. — Zweite Auflage: Theil 1, Wien 1836; Theil 2, von
Zippe, 1839. 8.
Die Einwürfe des Herrn Professor Weiss gegen die naturhistorische
Methode der Mineralogie. Baumgartner's und Ettingshausen's Zeit-
schrift 1829, 1830, Band 6, S. 385; Band 7, S. 1.
Anleitung zum Schürfen. Wien 1838. 8.
Die ersten Begriffe der Mineralogie und Geognosie für junge praktische
Bergleute der k. k. Österreichischen Staaten. Herausgegeben nach
seinem Tode. 2 Tfceile. Wien J842. 8.
Kart Gustav Adalbert von Weissenbach y geboren den 8. De-
cember 1797 zu Dresden, gestorben als Königlich Sächsischer
Geheimer Regierungsrath zu Kosen den 27. Juli 1846.
Nachdem er in Freiberg die Bergwissenschaften und dann in
Leipzig die Rechte studirt hatte, wurde er als Bergamtsassessor
angestellt, erhielt aber bei des Inspectors Köhler Tode (1820)
zugleich die interimistische Verwaltung der Bergakademie-Inspec-
tor-Function, weshalb er auch im Bergakademiegebäude wohnte,
bis er dieses Amt 1824 an Reich abtrat und in höhere prak-
tische Wirkungskreise aufrückte.
Während seiner bergakademischen Thätigkeit ordnete er
noch Vieles, besonders aber bearbeitete er, gründlich vertraut
mit den Werner'schen Lehren, den von Köhler nur erst ange-
fangenen ausführlichen Katalog der Werner'schen Sammlung,
eine eben so grosse als vortrefflich ausgeführte Arbeit, die er
neben vielen anderen Berufsgeschäften, unterstützt durch Breit-
haupt und Haidinger, vollständig vollendete.
Er veröffentlichte:
Ueber die Gehalte der beim sächsischen Bergbau vorkommenden Silber-
erze. Jahrbuch für den sächsischen Berg- und Hüttenmann 1831,
S. 223. Erdm. Journal Band 10, S. 205.
Sachsens Bergbau, national- öconomisch betrachtet. Freiberg 1833. 8.
Abbildungen merkwürdiger Gangverhältnisse aus dem sächsischen Erz-
gebirge. Leipzig 1836. 8.
Ueber Gangformationen. Nach seinem Tode herausgegeben in Cotta's
Gangstudien Heft 1, 1847.
Ernst Johann Traugott Lehmann, geboren den 10. März 1777
zu Baruth, gestorben den 6. December 1847 zu Freiberg, früher
29
praktischer Bergbeamter, dann Oberbergamtssecretair, zuletzt
Professor und Oberhüttenamtsactuarius, trug von 1822/23 an bis
zu seinem Ableben die Vorlesungen über bergmännischen Ge-
schäftsstyl und Bergrechte vor.
An Schriften hat man von ihm:
Delibata quaedam de Jurisdiction^, judicüs at scabiniatibus metallicis,
Diss. Lips. 1799. 4.
Versuch einer systematischen Encyclopädie der Bergwerkswissenschaf-
ten. Freiberg 1804. 8.
Agricola's mineralogische Schriften, übersetzt mit Anmerkungen. Theil
1—4. Freiberg 1806— 12. 8.
Christian Friedrich Leschner, geboren 1795, gestorben den
l.October 1860 als emeritirter Obermarkscheider zu Freiberg, über-
nahm 1823 den Unterricht in der praktischen Markscheidekunst
und führte denselben bis 1859 fort.
Constantin August Naumann, geboren den 9. März 1800 zu
' Dresden, gestorben den 21. November 1852 zu Freiberg.
Nachdem er an der Bergakademie und auf Universitäten,
namentlich in Göttingen, sehr gründliche Studien der höchsten
Theile namentlich der reinen Mathematik gemacht hatte, kehrte
er nach Freiberg zurück, trug 1826 Analysis und den ersten
Theil der Physik vor, und übernahm dann als Professor von
Hecht, dem die angewandten mathematischen Doctrinen ver-
blieben, die Vorlesungen über reine Elementar- und höhere
Mathematik, die er bis zu seinem Ableben vortrug.
Obwohl es bekannt ist, dass er sehr gediegene Recensionen
in Literaturblätter geliefert hat, so ist doch unter seinem Namen
Nichts veröffentlicht.
Karl Moritz Kersten, geboren den 19. Juli 1803 zu Zöblitz,
gestorben den 10. November 1850 zu Colditz.
Nachdem er auf der Bergakademie, unter Stromeyer in
Göttingen, und unter Berthier und Gay Lussac in Paris vor-
zugsweise Chemie studirt hatte, wurde ihm bald nach seiner
Zurückkunft nach Freiberg im Jahre 1829 ein zweiter Curs
der analytischen Chemie übertragen, und von 1837 an ging
auch der erste Curs dieses Unterrichtes auf ihn über. Für den-
selben wurde ein besonderes Laboratorium in dem bisherigen
Silberbrennhause eingerichtet, in welchem er zugleich auch seine
Wohnung erhielt. Nach Lampadius' Ableben im Jahre 1842
führte er die unvollendet gebliebene Vorlesung über allgemeine
30^
Chemie zu Ende. Bei gründlichen Kenntnissen in der Chemie
und fleissigem Arbeiten fehlte ihm die' Fähigkeit, einen geord-
neten, klaren, mündlichen Vortrag zu halten. Deshalb war es
nicht thunlich, ihm die Vorlesung über theoretische Chemie
definitiv zu übertragen, und bald zeigte er auch bei dem Unter-
richte in der analytischen Chemie eine Geistesstörung, die nöthigte,
ihm denselben im Jahre 1843 abzunehmen. Obwohl er den-
selben im Jahre 1846 wieder aufnahm, vermochte er ihn doch
schon im Jahre 1847 nicht zu Ende zu führen, und musste als
geisteskrank entlassen und in einer Irrenanstalt untergebracht
werden.
Er veröffentlichte :
Untersuchung des gelben zinkhaltigen Ofenbruches, welcher sich bei der
Roh arbeit in den Freiberger Hütten bildet. Annales des Mines 1829,
T. 41, p. 426. Erdm. Journal 1830, Band 7, S. 245. Pogg. 1834,
Band 31, S. 64. Schweigg. 1829, Band 57, 8. 186.
Chemische Untersuchung des Wismuthkobalterzes. Schweigg. 1826,
Band 47, S. 265.
Neues Vorkommen des Selens. Ebendas. S. 294.
Brom in der Soole von Werl. Schweigg. 1827, Band 49, S. 490.
Cadmium in der Freiberger Blende. Ebendas. Band 51, S. 252.
Weisser Eisensinter von Freiberg. Schweigg. 1828, Band 53, S. 176.
Arsenglanz von Marienberg. Ebendas. S. 377.
Ueber die siebenbtirgischen und ungarischen Hüttenprocesse. Annales
des Mines 1829, livre 5.
Braunbleierze. Schweigg. 1831, Band 62, S. 1.
Zinksalz von Monte Pont. Schweigg. 1832, Band 65, S. 365.
Gallertartige und neuere Producte des Mineralreiches. Ebendas.
Band 66, S. 1.
Versuche und Erfahrungen bei Einführung der Kalkmergelsohlen beim
Abtreibeprocess auf den Freiberger Hütten. Kereten's Arch. 1832,
Band 5, S. 422.
Ueber die Unsicherheit der gewöhnlichen Silberprobe mittelst der Cupel-
lation. Ebendas. S. 474.
Talksteinmark, Collyrit, Alumocalcit, Fettbol. Ebendas. S. 499.
Ueber die nährenden Bestandteile der Knochen. Nach d'Arcet. Erdm.
1832, Band 13, S. 64.
Die Zusammensetzung der Lauge von der Amalgamation des Rohsteines.
Erdm. 1833, Band 17, S. 453.
Zerlegung mehrerer sächsischer Mineralien. Pogg. 1832, Band 26,
S. 489.
Zerlegung der Wismuthblende. Pogg. 1833, Band 27, S. 81.
Uebersetzung von : Berthier, Handbuch der metallurgisch-analytischen
Chemie. 2 Theile. Leipzig 1835, 1836. 8.
31
Künstliche Bildung des Feldspaths. Pogg. 1835, Band 33, 8. 336.
Beschreibung des Gold-, Silber-, Blei- und Kupferausbringens auf den
ungarischen Hütten. Erdm. 1834, Band 1, S. 193, 479.
Ueber die Wirkungen des rohen und gebrannten Thons in der Land-
wirtschaft. Ebendas. S. 303.
Ueber das Vorkommen von Glanzkohle auf einem Eisensteingange des
Eibenstocker Granitgebirges. Jahrbuch für den sächsischen Berg-
und Hüttenmann 1835, S. 100.
Ueber eine auf Wiesen gebildete lederartige Substanz. Pogg. 1839,
Band 46, S. 183.
Neues Vorkommen des Selens. Ebendas. S. 265.
Vorkommen des Lanthans. Ebendas. Band 47, S. 210.
Untersuchung des Monaziths. Ebendas. S. 385.
Untersuchung des Miloschins. Ebendas. S. 485.
Untersuchung des Wolchonskoits. Ebendas. S. 489.
Untersuchung mehrerer sächsischer Hüttenproducte. Jahrbuch für den
sächsischen Berg- und Hüttenmann 1839, S. 128; 1840, S. 92;
1842, S. 35. Erdm. 1839-40, Band 16, S. 193; Band 19, S. 119;
Band 25, S. 96.
Ueber Bildung des blauen Titanoxyds und über die blaue Farbe mancher
Hohofenschlacken. Erdm. 1840, Band 20, S. 373. Pogg. 1840,
Band 49, S. 229.
Ueber den bleihaltigen Aragonit von Tarnowitz. Pogg. 1840, Band 48,
S. 352.
Künstliches Rothkupfererz. Ebendas. Band 49, S. 358.
Ursache der blauen Farbe mancher Natur- und Kunstproducte. Pogg.
1840, Band 50, S. 313.
Neu entstandenes natürliches Silicat, und Kieselsäuregehalt von Gruben-
wässern. Erdm. 1841, Band 22, S. 1.
Vorkommen des Vanadins. Erdm. 1841, Band 24, S. 379. Pogg. 1841,
Band 51, S. 359; Band 52, S. 529; Band 53, S. 385.
Ein in Brauneisenstein und Bitumen umgewandelter Menschenschädel.
Pogg. 1841, Band 53, S. 387.
Hydraulischer Kalkstein. Erdm. 1842, Band 25, S. 377.
Krystalünische Ausscheidung aus einer Glasmasse. Erdm. 1843, Band 29,
S. 145.
Vanadinsäuregehalt des Pechurans. Ebendas. S. 333.
Krystallinisches Hüttenproduct. Pogg. 1842, Band 55, S. 118.
Eigentümliches Eisenhohofenproduct und neues Vorkommen des Vana-
dins. Pogg. 1843, Band 59, S. 121.
Feldspathporphyr von Freiberg. Ebendas. S. 129.
Quecksilberhaltiges Fahlerz von Toscana. Ebendas. S. 131.
Producte der freiwilligen Zersetzung der Kobalt- und Nickelerze. Pogg.
1844, Band 60, S. 251.
Concretionen im Fruchtschiefer. Erdm. 1844, Band 31, S. 108.
Sächsische Mineralien. Ebendas. S. 103.
Umwandlung des Bleivitriols in Bleiglanz. Ebendas. S. 191.
Peruanischer und afrikanischer Guano. Erdm. 1845, Band 34, S. 381.
32
Phosphorsänre in platonischen Gesteinen. Erdm. 1845, Band 34, S.
Mineralwasser aus der Zwickauer Kohlenformation. Ebendas. Band 35,
S. 257.
Asphalt aus Dalmatien. Ebendas. S. 271.
Der Kreuz- und Ferdinands-Brunnen in Marienbad. Leipzig 1845. 8.
Waldquelle in Marienbad. Erdm. 1846, Band 39, S. 65.
Venetianischer Aventurin. Erdm. 1847, Band 42, S. 138.
Johann Gotthold Klemm, Hüttenmeister und später Berg-
wardein, gestorben den 24. März 1843, lehrte die Probirkunst
von 1834 bis Anfang des Lehrjahres 1843/44.
Carl Friedrich Plattner, geboren den 2. Januar 1800 zu
Kleinwaltersdorf bei Freiberg, gestorben den 22. Januar 1858
zu Freiberg. (S. Hartmann, berg- und hüttenmännische Zeitung
1858, S. 29.)
Nachdem Plattner in den Jahren 1817 bis 1820 das Studium
an der Bergakademie vollendet hatte, trat er in den praktischen
Hüttendienst ein. Er rückte nach und nach vom Hüttengehülfen
zum Vicewaagemeister (1823), Vicegewerkenprobirer (1825) und
Gewerkenprobirer (1828) auf, zeichnete sich aber bald durch
seinen rastlosen Fleiss, seine Genauigkeit und Umsicht bei seinen
Arbeiten und durch sein Streben nach weiterer wissenschaftlicher
Ausbildung aus. Nachdem der an der Bergakademie studirende
E. Harkort im Jahre 1827 gelehrt hatte, mit dem Löthrohre
quantitative Silberproben zu machen, ergriff Plattner diesen
Gegenstand mit der ihn auszeichnenden Gründlichkeit, erlangte
bald in der Behandlung des Löthrohres eine unübertroffene
Fertigkeit und Sicherheit, und arbeitete das ganze, darauf be-
zügliche Feld so vollständig durch, dass er in den Stand gesetzt
wurde, seine berühmte „Probirkunst mit dem Löthrohre" im
Jahre 1835 herauszugeben, nachdem er schon (1829 bis 1832)
in Erdmann's Journal die verschiedenen, von ihm aufgefundenen
quantitativen Löthrohrproben bekannt gemacht hatte. In Frei-
berg hatte er nicht Gelegenheit gehabt, chemisch -analytische
Arbeiten nach den besten und neuesten Methoden ausgeführt
zu sehen, und so sehr er auch durch eigene Arbeiten diesen
Mangel zu ersetzen vermochte, so fühlte er doch das Bedürf-
niss, eine Zeitlang unter einem Meister der Wissenschaft zu
arbeiten, so stark, dass er (1838 bis 1839) auf ein Jahr lang
von seinem praktischen Berufe und von seiner Familie schied,
und in Berlin unter Heinrich Rose sich ganz dem weiteren
33__
Studium der Chemie widmete. Dort ward er innig befreundet
mit einem Kreise ausgezeichneter Gelehrten, die ihn fortwährend
hochschätzten, und trat nicht allein als Lernender, sondern in
der Löthrohrprobirkunst zugleich als Lehrender auf. Nach seiner
Zurückkunft nach Freiberg ward ihm (1840) die oberste Probirer-
stelle als Oberschiedswardein übertragen, 1842 vollendete er die
von Lampadius unvollendet gelassene Vorlesung über Hütten-
kunde, die er dann als Professor nebst der neu an der Berg-
akademie eingeführten Vorlesung über Löthrohrprobirkunst de-
finitiv übernahm.
Bei seinem höchst liebenswürdigen Charakter möchte man
ihm nur den einen Fehler vorwerfen, allzu fleissig gewesen zu
sein, nichts für seine Gesundheit und Erholung gethan zu ha-
ben. Von früh bis Abends war er in seinem Laboratorium,
und heimkehrend erwarteten ihn Arbeiten als Oberhüttenamts-
assessor. Es war daher nicht zu verwundern, dass er bald zu
kränkeln begann, in den letzten Jahren seiner Thätigkeit mit
schmerzhaften Leiden zu kämpfen hatte und endlich einem Ge-
hirnleiden nach längerem Siechthum unterlag. Seine Vorlesun-
gen, zu denen von 1851 an ein besonderes Collegium über
Eisenhüttenkunde gekommen war, vermochte er bis zum Jahre
1856/57 fortzusetzen. Seine vielfachen Verdienste wurden 1855
durch Verleihung des Verdienstordens, 1856 durch Ernennung
zum Bergrath anerkannt.
Erschienen sind von ihm folgende Druckschriften :
Anleitung, Erze, Mineralien und Hüttenproducte mit Hülfe des Löth-
rohrs auf ihren Kupfergehalt quantitativ zu untersuchen. Erdm. 1829,
Band 4, S. 283.
Anleitung, Erze u. s. w. auf ihren quantitativen Bleigehalt zu unter-
suchen. Erdm. 1830, Band 7, S. 62.
Anleitung, Erze u. s. w. auf ihren quantitativen Zinngehalt zu probiren.
Erdm. 1832, Band 13, S. 178.
Nachträge zur ersten Abhandlung. Erdm. 1832, Band 15, 8. 12.
Auffindung des Platins in Golderzen. Erdm. 1833, Band 18, S. 397.
Die Probirkunst mit dem Löthrohre. Leipzig 1835. 8. — Zweite Auf-
lage 1847. — Dritte Auflage 1852. — Vierte Auflage, neu bearbeitet
und vermehrt von Th. Richter, 1865.
Beitrag zur Erweiterung der Probirkunst. Freiberg 1849. 8.
Die metallurgischen Röstprocesse theoretisch betrachtet. Freibergl856. 8.
Vorlesungen über allgemeine Hüttenkunde. Nach dem Unterlassenen
Manuscript herausgegeben und vervollständigt von Th. Richter. Band
1 und 2. Freiberg 1860. 8.
34
Bestandteile des magnetischen Eisenerzes. Schweigg. 1833, Band 68,
S. 289.
Sternbergit. Ebendas. S. 290.
Haplotypes Eisenerz, Chondrodit. Ebendas. Band 69, S. 7.
Brauner Erdkobalt. Ebendas. S. 9.
Schwedischer Automolit. Ebendas. S. 105.
Davidsonit (mit Breithaupt undLampadius). Erdm. 1837, Band 10, S. 249.
Löthrohrversuche. Erdm. 1838, Band 16, S. 464.
Zinnhüttenproducte (mit Lampadius). Ebendas. S. 449.
Untersuchung der Freiberger Amalgamationsrückstände auf Chlorsilber.
Jahrbuch für den sächsischen Berg- und Hüttenmann 1839, S. 17.
Valencianit. Pogg. 1839, Band 46, S. 299.
Verhalten einiger Substanzen vor dem Löthrohre. Ebendas. S. 302.
Buntkupfererz und Magnetkies. Ebendas. Band 47, S. 351.
Plakodin von Müssen. Ebendas. 1842, Band 58, S. 283.
Ueber die Construction zweier auf Steinkohlenfeuerung eingerichteter
Probiröfen. Ebendas. S. 1.
Ueber die Veränderungen, welche trocken aufbereitete Arsenik-, Kobalt-
und Nickelhaltige Silbererze erleiden , wenn solche längere Zeit der
atmosphärischen Luft ausgesetzt bleiben. Ebendas. 1843, S. 1.
Polianit. Ebendas. 1844, Band 61, S. 192.
Krystallinisches Buntkupfererz. Ebendas. S. 395.
Xanthokon. Ebendas. 1845, Band 64, S. 275.
Einfaches Mittel , die Temperatur der Weingeistlampe mit doppeltem
Luftzuge zu erhöhen. Die Plattner'sche Spinne. Ebendas. Band 65,
S. 611.
Kupferblende. Ebendas. 1846, Band 67, S. 422.
Kastor und Pol lux. Ebendas. 1847, Band 69, S. 443.
Verbesserter Abdampfkessel. Erdm. 1848, Band 45, S. 381.
Glaukodot. Pogg. 1849, Band 77, S. 128.
Embolit. Ebendas. S. 135 und 1850, Band 78, S. 417.
Lonchidit. Ebendas. 1849, Band 77, S. 137.
Enargit. Ebendas. 1850, Band 80, S. 386.
Plakodin. Ebendas. 1852, Band 85, S. 461.
Ueber eine wahrscheinlich secundäre Bildung von Arsenkies auf der
Grube Morgenstern. Jahrbuch für den sächsischen Berg- und Hütten-
mann 1851, S. 31. (Mit Gätzschmann.)
Ueber das Verschmelzen silber- und kupferarmer, aber zinkreicher kie-
siger Erze auf Rohstein. Hartm. berg- und hüttenm. Zeitung 1854,
S. 81.
Ueber den nachtheiligen Einfluss eines nicht unbedeutenden Blei- und
Zinkgehaltes in einem silberhaltigen Kupferstein auf die Entsilberung
desselben durch die Augustin'sche Extractionsmethode. Ebendas.
S. 125.
Carl Gottlieb Schneider, gestorben als emeritirter Hütten-
meister in Leipzig im Jahre 1856, lehrte die Probirkunst von
1846 bis 1848.
35
Friedrich August Schneider, gestorben als Zehntner in Frei-
berg im Jahre 1864, ertheilte den Unterricht in der Register-
führung von 1846 bis 1848, der dann nur noch einige Jahre
von dem Recessschreiberei- Assistenten Pflugbeil fortgesetzt wurde.
Carl Reinhold Brückmann, geboren 1823, gestorben 1863
in Chili. Derselbe hatte von 1840 an seine Studien an der Berg-
akademie gemacht, war dann Lehrer an der Königlichen Ge-
werbeschule zu Chemnitz und wurde 1853 Professor der Mathe-
matik an hiesiger Anstalt. Er trug als solcher höhere Arith-
metik und Geometrie, höhere Analysis und Maschinenbaukunst
zur völligen Zufriedenheit der Behörden sowohl als der Zuhörer
vor. Gründliche Kenntnisse» strenge Pünktlichkeit und liebens-
würdiger Charakter machten ihn jedermann achtungswerth. Um
so mehr musste es Ueberraschung und Bedauern erregen, dass
er im Jahre 1855 um einen mehrjährigen Urlaub oder seine
Entlassung einkam, worauf ihm letztere bewilligt wurde, und
er nach den Bergwerksdistricten Chili's sich begab, wo er zu-
letzt Hüttenprocesse leitete.
Carl Traugott Lohse, gestorben im Jahre 1857 als Hütten-
raiter, übernahm 1854 den Unterricht in der Buchführung, der
neu gegründet wurde, konnte ihn aber nur wenige Jahre, bis
zu seinem frühzeitigen Tode, fortführen.
In dem Jahrbuche für den sächsischen Berg- und Hütten-
mann auf 1855, S. 238, lieferte er:
Erläuternde Bemerkungen zn der graphischen Uebersicht der Erzverar-
beitung und des Brennmaterialverbrauchs bei den Freiberger König-
lichen Silberschmelzhüttenwerken.
Hiermit wäre die Reihe der bergakademischen Lehrer, die
von dieser Erde geschieden sind, geschlossen. Bei der folgen-
den Aufzählung der noch lebenden Personen, die an der Berg-
akademie wirkten, in der Reihenfolge der Jahre, in denen sie
für die Anstalt gewonnen wurden, können selbstverständlich
deren Verdienste um die Bergakademie nicht hervorgehoben
werden, sondern es sollen nur kurz die Functionen, die sie be-
kleideten, Erwähnung finden, ohne auch auf ihre schriftstel-
lerische Thätigkeit Rücksicht zu nehmen.
Herr Oberbergrath Breithaupt übernahm, nachdem er in
Jena und an der Bergakademie studirt hatte ; 1813 den mine-
ralogischen Unterricht jüngerer Akademisten und der Bergschüler,
36
die Function als Edelsteininspector und die Administration der
Mineralien -Verkaufsniederlage.
Er hat 1863 unter zahlreicher Betheiligung seiner Vor-
gesetzten, Collegen und Schüler von nah und fern das 50jährige
Jubiläum seiner Wirksamkeit an der Bergakademie gefeiert (conf .
Freiberger Anzeiger 1863, Nr. 165).
Er beendigte im Sommer 1817 die von Werner unvollendet
gelassene Vorlesung über Oryktognosie (später Mineralogie ge-
nannt), trug dieselbe auch im Jahre 1817/18 vor, und über-
nahm sie 1826 definitiv, sie bis jetzt unausgesetzt fortführend.
Von 1842 an leitete er auch die damals als neues Collegium
eingeführten mineralogischen Uebungen, die er im Jahre 1857
an Herrn Professor Weisbach jun. abgab. Im Jahre 1850 las
er zum ersten Male über Paragenesis der Mineralien, was er
später, je nach Bedürfhiss und Wunsch der Zuhörer, mehrmals
wiederholte.
Die Vorlesung über Mineralogie wurde, um bei einer be-
schränkteren Zahl von Zuhörern die Demonstration jedem Ein-
zelnen zugänglicher zu machen, immer doppelt gelesen, und
ausserdem regelmässig allwöchentlich eine Repetition abgehalten.
Die Administration der Mineralien-Niederlage gab Breithaupt
im Jahre 1830 an G. Fr. Richter ab, der aber wenige Jahre
nachher als geisteskrank entfernt werden musste. Sowohl bei
dessen Abgange, als auch später (1848) nochmals war dieses
Institut sehr in Verfall gerathen, weshalb Breithaupt in Ver-
bindung mit Reich die Administration wieder auf einige Zeit
interimistisch übernahm, um wieder Ordnung herzustellen. Noch
jetzt hat er die Oberaufsicht darüber.
1826 wurde er zum Professor, 1853 zum Bergrath und
1863 zum Oberbergrath ernannt.
Seit Lampadius' Tode (1842) ist er der älteste bergakade-
mische Lehrer und führt als solcher den Vorsitz in den Con-
ferenzen derselben.
Herr Bergrechnungsrevisor emer. Carl Gottlob Wöttner über-
nahm 1820 den Unterricht in der Registerführung und setzte
ihn bis 1830/31 fort.
Herr Professor Carl Friedrich Naumann studirte 1816 an
der Bergakademie, machte, nachdem er seine Studien auf Uni-
versitäten fortgesetzt hatte, die Reise nach Norwegen, deren
_37
bekannte Beschreibung er alsbald herausgab, war Privatdocent
und ausserordentlicher Professor in Jena und Leipzig und wurde
1826 als zweiter Professor der Mineralogie an die Bergakademie
berufen, an welcher er im Jahre 1826/27 den zweiten Theil der
Physik und von 1826 an alljährlich ein Collegium über Kry-
stallologie las, auch die specielle Disciplinaraufsicht über die
Bergakademisten , sowie auch die schriftlichen Ausfertigungen
des bergakademischen Lehrercollegiums übernahm. Von 1835
an las er, als Kühn von der Bergakademie schied, das wichtige
Collegium über Geognosie, und zwar von 1838 an in zwei
Jahrescursen. — Von demselben Jahre (1835) an übernahm er
auch die specielle Bearbeitung und Herausgabe der geognosti-
schen Karte von Sachsen, und in Folge seiner thätigen Inangriff-
nahme dieses längst vorbereiteten, längst erwarteten, aber einer
sehr mühe- und arbeitsvollen Nachhilfe erfordernden Werkes
konnte bereits 1836 die erste Section dieser Karte erscheinen.
Zu dem grössten Bedauern der Behörden, seiner sämmt-
lichen Collegen und seiner Zuhörer schied der Genannte von
der Bergakademie, indem er' einem Rufe als Professor der Mi-
neralogie und Geognosie an der Universität Leipzig folgte.
Oberbergrath Ferdinand Reich studirte in Leipzig und an
der Bergakademie, war einige Jahre beim praktischen Hütten-
dienste angestellt, suchte dann sich vorzüglich in Physik und
Chemie in Göttingen und Paris weiter auszubilden, und wurde
bei seiner Rückkehr von da nach Freiberg im Jahre 1824 als
Akademie -Inspector angestellt, welchen Posten er noch beklei-
det. In den ersten Jahren dieser Anstellung hatte er viel mit
dem noch nach Werner's Tode nicht ganz vollendeten Ordnen
der Sammlungen, ganz besonders der Vereinigung der älteren
bergakademischen mit der Werner'schen Bibliothek zu thun.
Im Jahre 1827 zum Professor ernannt, las er von diesem Jahre
an bis 1859/60 das Collegium über Physik, während einiger
Zeit in zwei Jahrescursen.
1830 wurde ihm eine Vorlesung über Versteinerungslehre
übertragen, die er bis 1841/42 hielt, dann aber abgab, weil er
von 1842 an die Vorlesung über theoretische Chemie abzuhalten
beauftragt wurde, welche er bis 1855/56, zuletzt im Vereine
mit einem chemischen Repetitorium, vortrug. — In diesem Jahre
wurde er als Assessor in's Oberhüttenamt berufen, und 1860
38
schied er mit Aufgabe der Vorlesung über Physik aus der Reihe
der bergakademischen Lehrer, mit der Anstalt nur noch durch
seine Function als Akademie - Inspector verbunden.
Von 1827 bis 1837 redigirte er das Jahrbuch für den
sächsischen Berg- und Hüttenmann.
1853 wurde er zum Bergrathe, 1860 zum Oberbergrathe
ernannt.
Herr Professor Eduard Heuchler studirte von 1820 an auf
der Bergakademie und dann in Dresden, Carlsruhe, Rom und
Paris. Im Jahre 1829 wurde er an der Bergakademie als Lehrer
der Zeichnenkunst angestellt, worin der Unterricht von da an
einen gegen früher sehr erweiterten Umfang erhielt. Von 1831
an trug er auch die Vorlesung über Civilbaukunst vor und
beide Unterrichtsgegenstände sind auch jetzt noch in seinen
Händen. — 1844 wurde er zum prädicirten und 1865 zum wirk-
lichen Professor ernannt. Bei den verschiedenen Neu- und Um-
bauen der Bergakademie bethätigte er sich bis zum Jahre 1859,
worüber weiter unten, und seit seiner Anstellung beschäftigte
er sich ausser seiner Dienstzeit als Architekt.
Herr Stollnfactor emer. Gustav Adolph Franke ertheilte den
Unterricht in der Registerführung von 1831 bis 1845/46.
Herr Bergrath Julius Ludwig Weisbach studirte an der Berg-
akademie von 1822 an und später in Göttingen und Wien.
Nach dem Tode* von Hecht übernahm er 1833 dessen Vor-
lesungen über angewandte Mathematik und Bergmaschinenlehre,
die er bereits im vorhergegangenen Lehrjahre zu Ende geführt
hatte, und 1835 auch über allgemeine Markscheidekunst. Im
Jahre 1842 übernahm er nach dem Abgang des Herrn Profes-
sors C. Naumann das Collegium über Krystallographie und 1851
das neu eingeführte Qollegium über beschreibende Geometrie.
Nach dem Abgang des Professors Brückmann ist ihm ferner
der Vortrag über Maschinenbaukunst übertragen worden, wo-
gegen er die Vorlesung über beschreibende Geometrie abgegeben
hat. Auch hielt er von dieser Zeit (1858) an statt des obliga-
torischen Collegiums über Krystallographie freie Vorträge über
theoretische Krystallographie und Optik, welche er jedoch seit
1862 an seinen Sohn, den Professor Albin Julius Weisbach, ab-
getreten hat.
M
Die Vorlesungen, welche er dermalen vorträgt, sind:
allgemeine Markscheidekunst, verbunden mit praktischen
Uebungen,
allgemeine Elementar -Mechanik, verbunden mit Experi-
menten,
elementare Bergmechanik,
Bergmaschinenbaukunst, erster und zweiter Curs.
1836 wurde er zum Professor, 1856 zum Bergrath ernannt.
Herr Bergrath Moritz Ferdinand Gätzschmann studirte seit
1821 an der Bergakademie, wurde 1829 Maschinenbausecretair,
zugleich Assessor in allen Bergämtern in Maschinenbauangele-
genheiten, 1836 Professor, 1862 Bergrath; er führte am Schluss
des Jahres ,1832/33 die von Hecht unbeendigt gelassene Vor-
lesung über allgemeine Markscheidekunst zu Ende und trug
dieselbe auch 1833/34 vor. Von 1835 an übernahm er den Vor-
trag beider Curse der Bergbaukunst, den er bis jetzt, und zwar
beide Curse alljährlich gleichzeitig lesend, fortgesetzt hat.
Von 1838 ist die Redaction des Jahrbuches für den säch-
sischen Berg- und Hüttenmann, und seit 1835 ein Theil der
Bibliothekgeschäfte an ihn übergegangen.
Seit 1843 leitet er den damals begründeten praktisch- berg-
männischen Vorbereitungscurs für Diejenigen, die auf der Berg-
akademie aufgenommen zu werden wünschen.
Herr Gymnasial-Oberlehrer Dr. Prölss ertheilt seit 1841 den
im Jahre 1828 gegründeten Unterricht in der französischen
Sprache in zwei Cursen, der zuvor von verschiedenen Personen,
in deren Wahl man zum Theil nicht glücklich gewesen war,
gegeben wurde.
Herr Bergrath Carl Bernhard von Cotta frequentirte die
Bergakademie seit 1827, studirte später in Heidelberg und war
dann vom Frühjahr 1839 bis Herbst 1842 bei der forst- und
landwirtschaftlichen Akademie zu Tharandt angestellt. Bereits
in dieser Stellung nahm er Theil an der Bearbeitung und Heraus-
gabe der geognostischen Karte von Sachsen, die er in Gemein-
schaft mit Herrn Professor Naumann vollendete. Im Jahre 1842
wurde er als .Nachfolger des Letzteren, als Professor derGeognosie,
die er im ersten Jahre in zwei Cursen, dann aber bis jetzt in
einem Curse, zugleich mit einem geognostischen Repetitorium
40
verbunden, vortrug, an die Bergakademie berufen. Seit 1843
kam dazu eine Vorlesung über Versteinerungslehre, seit 1851
über Erzlagerstättenlehre. 1862 erfolgte seine Ernennung zum
Bergrath.
Herr Professor Franz Wilhelm Fritzsche studirte von 1829
an auf der Bergakademie und fungirte dann in verschiedenen
Stellen als praktischer Hüttenofficiant, 1843 trat er zuerst mit
der Bergakademie in unmittelbare Verbindung, indem er das
Collegium über praktische Chemie zu Ende führte und in den
beiden folgenden Jahren (1844 bis 1846) ebenso, wie die ana-
lytische Chemie, leitete. — 1849 erhielt er den Unterricht über
Probirkunst neben seiner damaligen Function als Bergwardein
und Bergamtsassessor, von 1853 an als Schiedswardein. 1856
wurde er zum Professor und Oberhüttenamtsassessor ernannt,
und trug von da an bis jetzt die Vorlesung über allgemeine
Hüttenkunde, seine bisherige über Probirkunst auf trocknem
Wege nebst Praktikum und die neu eingeführte über Probirkunst
auf nassem Wege vor.
Herr Carl Johann August Theodor Scheerer studirte von
1830 bis 1832 zwei Jahre an der Bergakademie und ein Jahr
in Berlin, war sechs Jahre lang Hüttenmeister auf dem Blau-
farbenwerke zu Modum in Norwegen, studirte dann abermals
ein Jahr in Berlin, machte dort sein Doctorexamen , ging ein
Jahr auf Reisen (wobei er 1840 auch Freiberg wieder auf län-
gere Zeit besuchte) und wurde 1841 zum Lector der Metallurgie,
metallurgischen Technologie und Probirkunst an die Universität
zu Christiania berufen. Nachdem er diese Stellung sechs Jahre
inne gehabt hatte, wandte er sich 1847 nach Freiberg, woselbst
er 1848 zum Professor ernannt wurde und die Vorlesungen
über praktische und analytische Chemie übernahm , die er bis
- jetzt noch vorträgt. Dazu kamen aber 1856 noch die Vorlesun-
gen über theoretische Chemie und Eisenhüttenkunde, die er
ebenfalls unausgesetzt fortführt.
1862 wurde er zum Bergrath ernannt.
Herr Oberbergrath Oswald Erhard Römisch studirte von 1838
an auf der Bergakademie, und sodann die Rechte in Leipzig.
Als Assessor des Freiberger Bergamtes übernahm er 1849
die Vorlesungen über Bergrechte und bergmännischen Geschäfts-
41
styl, die er, 1850 zum Professor ernannt, bis zum Jahre 1855/56
fortsetzte. Er schied dann wieder von der Bergakademie, indem
er als Bergmeister nach Marienberg versetzt wurde, und später
als Mitglied in das Oberbergamt eintrat.
Herr Professor Carl August Junge war Lehrer an der König-
lichen höheren Gewerbeschule, als er im Jahre 1852 als zweiter
Professor der Mathematik an die Bergakademie berufen wurde,
um höhere Arithmetik und Geometrie, und höhere Analysis zu
lesen. Schon im folgenden Jahre wurde das erstere dieser beiden
Collegien in zwei Curse getheilt, und der Genannte übernahm
auch die Vorlesung über beschreibende Geometrie. Im Jahre
1859 kam noch der Unterricht in der praktischen Markscheide-
kunst dazu. Jetzt werden diese Vorlesungen folgendermaassen
aufgeführt:
Mathematik erster Theil,
Mathematik zweiter Theil und höhere Mechanik,
descriptive Geometrie,
praktische Markscheidekunst,
Praktikum in der Grube, über Tage und im Markscheider-
saal.
Herr Bergamtsassessor Paul Martin Kressner, von 1838 an
auf der Bergakademie, dann in Leipzig die Rechte studirend,
hielt die Vorlesungen über Bergrechte un<i bergmännischen Ge-
schäftsstyl in den Jahren 1856 bis 1862/63.
Herr Professor Hieronymus Theodor Richter studirte, nach-
dem er sich bereits als Pharmaceut ausgebildet hatte, von 1843
an auf der Bergakademie, war im praktischen Hüttendienst
angestellt, arbeitete längere Zeit mit Plattner, wurde 1853 Hütten-
chemiker und hält seit 1856 die Vorlesung über Löthrohr-
probirkunst und das dazu gehörige Praktikum, 1857 wurde er
zum Oberhüttenamtsassessor und 1863 zum Professor ernannt.
Herr Professor Albin Julius Weisbach studirte an der Berg-
akademie von 1850 an, dann in Leipzig, Berlin, Göttingen und
in Heidelberg, woselbst er promovirte.
Von 1857 an ertheilt derselbe den Unterricht in den minera-
logischen Uebungen und trägt von 1860 an die Physik vor.
1863 wurde er zum Professor ernannt.
42 _
Herr Hüttenraiter Carl Gottlieb Gottschalk trägt seit 1858
die Vorlesung über Buchführung vor.
Herr Dr. Johann Friedrich Richard Clemens Rübe, schon
seit längerer Zeit Assistent in dem chemischen Laboratorium
bei Herrn Bergrath Scheerer, als welcher er den nach Leoben
berufenen Herrn Professor Robert Julius Richter ersetzte, liest
seit 1862 ein Privatcollegium über chemische Technologie.
Herr Geheimfinanzsecretair Rudolph Eduard Gerlach bezog
1849 die Bergakademie und studirte nach vollendetem berg-
akademischen Cursus die Rechte in Leipzig.
Seit 1863 trägt er, obwohl in Dresden lebend, die Vor-
lesungen über Bergrechte und bergmännischen Geschäftsstyl vor.
Wenn nun ausser der bisherigen Lehrer an der Bergakade-
mie noch mehrerer Männer zu gedenken ist, die, wenn auch
nicht als Docenten, für dieselbe thätig waren, so sind vorzugs-
weise und zuerst
die Vorsitzenden der Königlichen bergakademischen Dis-
ciplinarbehörde, verfassungsmässig Mitglieder des König-
lichen Oberbergamtes,
zu nennen.
Es waren dieselben
von 1844 an Bergrath Kühn,
„ 1848 „ Oberbergrath Stiller y
„ 1856 „ Oberbergrath Schütz
und seit 1862 Herr Oberbergrath Edler von der Planitz.
Als zweites Mitglied und Stellvertreter des Vorsitzenden
dieser Behörde fungirte von ihrer Errichtung an der Kreisamt-
mann zu Freiberg, fungirt aber seit 1854 der Director des Frei-
berger Bezirksgerichtes, Herr Appellationsrath Schwabe.
Die Administration der bergakademischen Mineralien -Ver-
kaufsniederlage ist seit 1852 in den Händen des Herrn Factors
Wappler.
Von 1798 arbeitete der nachherige Münzmeister Studer unter
Lempe viel für die Apparate der Bergakademie, und in neuerer
Zeit verdankt diese einen grossen Theil ihrer physikalischen und
mathematischen Instrumente dem Herrn Bergmechanikus Wilhelm
43
Friedrich Lingke, der schon vor mehreren Jahren sein 50jähriges
Jubiläum feierte, aber immer noch thätig ist, und dessen Sohne
und Adjunct, Herrn August Friedrich Lingke , welchen beiden
auch die Mitaufsicht über den physikalischen und mathematischen
Apparat der Bergakademie zusteht.
Seit dem Jahre 1839 ist in der Bergakademie selbst eine
kleine Modellirwerkstatt eingerichtet, in welcher zuerst der am
Ende des Jahres 1843 verstorbene Ä. Fr. Klopfer, seit dieser
Zeit aber der jetzige Herr Modellmeister Carl Schumann gearbeitet
haben, dabei zugleich die specielle Aufsicht über die Modellsamm-
lung fahrend. Von beiden besitzt die Sammlung zahlreiche,
sorgfältig ausgeführte Modelle.
Herr Akademieschreiber Carl Heinrich Fischer wurde im
Jahre 1841 dem Akademieinspector als Expedient zur Assistenz
gegeben, 1846 zugleich bergakademischer Amanuensis, 1860
Akademieschreiber.
Die mannigfaltigen Expeditionsgeschäfte bei der Bergaka-
demie, darunter besonders auch die Bibliotheksgeschäfte, werden
von ihm besorgt.
Endlich sind, soweit sie noch bekannt, die Bergakademie-
aufwärter zu nennen. Bei Werner's Tode fungirte dessen früherer,
langjähriger Diener Schalig bis 1818, dann auf kurze Zeit Müller,
von 1820 bis 1848 Gottlob Heinrich Kunis, von da bis 1864 der
jetzige Herr Hauptbergcassenassistent Bellmann, und seitdem
August Heinrich Bellmann.
Gehilfen in dem chemischen und dem metallurgischen La-
boratorium sind dermalen Heinrich Julius Schubert und Carl
Louis Kunis.
2. Die Vorlesungen an der Bergakademie.
Schon aus dem, was bei den verschiedenen bergakademischen
Lehrern oben über ihre Wirksamkeit aufgeführt worden ist, lässt
sich entnehmen, wie der Unterricht an unserer Anstalt sich nach
und nach gestaltet hat. In der Schrift „Die Bergakademie" sind
alle einzelnen Lehrjahre bis 1849/50 mit ihren Vorlesungen und
dabei thätdgen Lehrern speciell aufgeführt, und es lässt sich aus
44
dieser Tabelle sehr anschaulich die Zunahme des bergakade-
mischen Unterrichts an Mannigfaltigkeit ersehen.
Es mag daher hier genügen, nur die wichtigsten Zweige
desselben hinsichtlich ihrer Fortschritte kürzlich aufzuführen.
Die Mineralogie, anfänglich nur durch „Vorzeigung und
Erklärung" gelehrt, wurde erst mit Hilfe der Werner'schen
Kennzeichenlehre für einen wirklichen Vortrag geeignet, und
begann derselbe mit der Anstellung Werner 's (1775), im ersten
Jahre auch noch die Gebirgslehre mit umfassend. Sie war so
glücklich, 42 Jahre lang von Werner, nun 50 Jahre lang von
Breithaupt, und ausserdem während 8 Jahren von Mohs an
unserer Anstalt gepflegt zu werden, sodass ein grosser Theil
ihrer Fortschritte von hier ausging. An sie schloss sich die
Krystallographie, welche nicht allein immer einen Theil des
mineralogischen Collegiums bildete, sondern auch als besondere
Vorlesung von Mohs, Naumann und Weisbach sen. vorgetragen
wurde. — An die Stelle des früher gewöhnlichen wiederholten
Hörens der mineralogischen Hauptvorlesung trat (1829) eine
Repetition unter dem Namen „mineralogische Uebungen", längere
Zeit von Breithaupt, von 1857 an von Weisbach jun. gehalten.
Die Geognosie, ganz neu von Werner begründet, wurde
anfänglich nur mit Schwierigkeit an der Bergakademie eingeführt,
indem in den ersten Jahren (etwa 1779 und später) die von
ihm angekündigte „Gebirgslehre" wegen Mangels an Zuhörern
nicht gelesen wurde. Erst seit 1782 tritt sie unter diesem
Namen, dann nach abermaliger Unterbrechung unter dem jetzigen
Namen in die Reihe der Vorlesungen auf. An sie schlössen sich
die Versteinerungslehre (ein Mal schon 1799 unter Werner,
dann regelmässig seit 1830), und die Erzlagerstättenlehre
(seit 1851) an, alles jetzt in den Händen von Cotta's.
Der sämmtliche Unterricht in den mathematischen Doc-
trinen, im Zeichnen und bald auch (1769) in der Physik
war anfänglich in den Händen von Charpentier's, der auch
ausserdem noch viel beschäftigt war, woraus sich von selbst
ergiebt, wie wenig damals von den Schülern der Bergakademie
hierin gefordert und geleistet worden ist. Von dem Zeichnen
hatte man die Ansicht, dass es nur ausnahmsweise zu betreiben
sei, wie sich aus dem Avertissement vom 27. April 1767 (Köhler,
bergmännischer Kalender 1791, S. 77) ergiebt, und von Char-
45
pentier drang wiederholt darauf, es möchten ihm ftkr den Zeichnen-
unterricht nur solche Subjecte zugewiesen werden, die besonderes
Talent dazu hatten. Erst seit Heuchlers Eintritt in die Reihe
der Lehrer (1828) hat der Unterricht im Zeichnen an der Berg-
akademie einen erweiterten Umfang gewonnen, und jezt werden,
abgesehen von den Uebungen in der descriptiven Geometrie,
wöchentlich 14 Stunden darauf verwendet. — Die mathemati-
schen Doctrinen nebst der Physik blieben lange in einer
Hand, wurden unter Lempe, wie die zahlreichen, aus seiner
Zeit herrührenden Uebungsaufgaben bezeugen, sehr fleissig be-
trieben, spater aber weniger cultivirt, bis (von 1826 an) die
Physik davon getrennt worden ist, und durch Hecht (1816),
Naumann jun. (1826) und besonders Weisbach sen. (1833), sowie
Brückmann (1853) und Junge (1855) ein regeres Leben hinein-
kam, sodass sie jetzt, wie sie es verlangen, einen Haupttheil
des bergakademischen Studiums bilden. Die sie jetzt begreifen-
den Vorlesungen werden aus der weiter unten gegebenen Ueber-
sicht erhellen. Seit 1851 trat die descriptive Geometrie (erst
unter Weisbach sen., dann unter Junge) mit in die Reihe. Da-
gegen fiel der Vortrag der reinen Elementarmathematik weg,
weil bei den Fortschritten, welche dieser Unterricht in den Vor-
bildungsanstalten gemacht hatte, verlangt werden konnte, dass
die Adspiranten schon hinlängliche Kenntnisse darin mitbringen.
Besondere Erwähnung verlangt die Markscheidekunst,
seit der Errichtung der Bergakademie einen Hauptunterrichts-
gegenstand bildend, und lange Zeit in den Händen von prak-
tischen Markscheidern, die sie, bald unter dem Namen der
„praktischen Markscheidekunst" in ihren Privatwohnungen lehr-
ten, bis sie (1859) in die Hände eines Professors (Junge) kam,
in denen sie seitdem zu einer früher nicht geahnten Ausdehnung
gelangte. — Die früheren Lehrer beschränkten sich in Folge
ihrer eigenen mathematischen Ausbildung und ihrer ander-
weitigen praktischen Beschäftigungen auf die Unterweisung in
den hergebrachten Methoden des Markscheidens und die Leitung
der anzustellenden Uebungsarbeiten darin. Bereits Lempe fühlte
daher das Bedürfniss, in dem Unterrichte in den theoretischen
Principien und in der Anwendung auch anderer Verfahrungs-
arten als den gewöhnlich ausgeübten, weiter zu gehen, und hielt
deshalb (1795) eine Vorlesung über theoretische Markscheide-
46
kunst, die von Hecht (1817), dann aber, unter dem Namen
„allgemeine Markscheidekunst" erst ein Jahr lang (1833) von
Gätzschmann, und von 1835 von Weisbach sen. bis jetzt fort-
geführt wurde, und durch letzteren eine Ausbildung und Wichtig-
keit erlangte, die den Fachgenossen hinlänglich bekannt sein
dürften.
Die Bergbaukunst begriff anfänglich unter Lommer, und
im ersten Jahre von Werner's Wirksamkeit (1775) auch das
Wenige, was man über Gebirgslehre zu sagen wusste. Erst
Werner begründete einen systematisch wissenschaftlichen Vor-
trag darüber, und theilte ihn bald (1781) in zwei Jahrescurse,
die bis jetzt, von 1816 an von Kühn, von 1835 von Gatzsch-
mann beibehalten, und von letzterem nicht mehr abwechselnd,
sondern alljährlich neben einander vorgetragen worden sind.
Die chemischen Doctrinen bestanden anfänglich unter
Geliert in einem collegium chimico-metatturgicum, in welchem
daher Chemie und Hüttenkunde vereinigt waren. Von dieser
Vorlesung sind aber so wenig als von der Thätigkeit Wenzel's
dabei Nachrichten vorhanden. Erst Lampadius theilte (1795)
diese Doctrinen in die Vorlesungen über allgemeine Chemie
(jetzt theoretische Chemie genannt), analytische Chemie und all-
gemeine Hüttenkunde, denen er bald die technische Chemie
hinzufügte, eine Vorlesung, die mit Lampadius' Ableben (1842)
in Wegfall kam, und erst in den letzten Jahren wieder von
Rübe aufgenommen worden ist. — Schon Werner hatte mehr-
mals ein Collegium über Eisenhüttenkunde gelesen ; später wurde
dieselbe in der allgemeinen Hüttenkunde abgehandelt, bis 1851
Plattner wieder eine besondere Vorlesung darüber hielt, die seit
Plattners Zurücktritt von Scheerer fortgesetzt wird. Die analytische
Chemie trennte man (1829) in zwei Jahrescurse, von denen Kersten
den zweiten übernahm, und die dann beide von ihm, einige Jahre
von Fritzsche unter dem Namen der praktischen und der analyti-
schen Chemie fortgesetzt wurden, und jetzt unter Scheerer noch
bestehen.
Zu den chemischen Doctrinen verhält sich die Probir-
kunst, wie die Markscheidekunst zu der mathematischen. Seit
der Begründung der Bergakademie war sie, als dem Hütten-
mann unentbehrlich, als besonderer Unterricht festgesetzt, und
besteht als solcher bis heute noch. Sie war indessen lange Zeit
47
in den Händen praktischer Beamten, die sie ausserhalb der
bergakademischen Gebäude in den ihnen für ihre eigenen Ar-
beiten zugewiesenen Probirlaboratorien lehrten, und unmittel-
bar an die praktischen Uebungen die nöthigen theoretischen
Unterweisungen knüpften. Erst 1854 begann Fritzsche, der
diesen Unterricht bereits 1849 übernommen hatte, eine beson-
dere Vorlesung neben dem Praktikum zu halten. Mit der Er-
nennung desselben zum Professor der Hüttenkunde (1856) konnte
aber nicht allein der Unterricht in der Probirkunst in die berg-
akademischen Räume verlegt, und dadurch einer grösseren An-
zahl von Zuhörern zugänglich gemacht werden, sondern es trat
in Folge der wichtigen und zahlreichen neuerlich aufgefundenen
Titrirmethode , neben die bisherige von nun als „Probirkunst
auf trocknem Wege" aufgeführte Vorlesung, die Probirkunst
auf nassem Wege.
Mit seinem Eintritte als Professor (1842) las Plattner über
die von ihm gegründete Löthrohrprobirkunst, die als Frei-
berg eigentümliche Vorlesung bis jetzt, seit dem Ausscheiden
des ersten Meisters (1856) unter Professor Richter unverändert
fortbesteht, und nicht wenige Zuhörer der Bergakademie zuzieht.
Die übrigen Vorlesungen bieten, weil wesentlichen Veränder-
ungen seit ihrem Bestehen nicht unterworfen, keine Gelegenheit
zu besonderen Bemerkungen, und es mag daher nur noch fol-
gende vollständige Aufzählung der im Jahre 1865/66 bestehenden
Unterrichtsgegenstände hinzugefügt werden.
Vorlesungen.
Wöchentliche
Stundenzahl.
Lehrer.
Mathematik I. Theil
Descriptive Geometrie
Allgemeine Elementar -Mechanik
Mathematik II. Theil nnd höhere Mechanik
Elementare Bergmechanik
Bergmaschinenbaukunst I. Curs
* II. Curs
Zeichnen
Physik
Theoretische Chemie
. Praktische Chemie
Analytische Chemie
Mineralogie
nebst Kepetitorium
Mineralogische Uebungen
4
4
4
4
3
2
4
14
4
4
4
4
4
1
2
Junge.
Junge.
Weisbach sen.
Junge.
Weisbach sen.
Weisbach sen.
Weisbach sen.
Heuchler.
Weisbach jun.
Scheerer.
Scheerer.
Scheerer.
Breithaupt.
Breithaupt.
Weisbach jun.
48
Vorlesungen.
Wöchentliche
Stundenzahl.
Lehrer.
Theoretische Kristallographie
Geognosie
nebst Repetitorium
Versteinerungslehre
Erzlagerstättenlehre
Civilbaukunst
Bergbankunst I. Theil
nebst Repetitorium
Bergbaukunst II. Theil
nebst Repetitorium
Allgemeine Markscheidekunst
Praktische Markscheidekunst
nebst Repetitorium
Allgemeine Hüttenkunde
Eisenhüttenkunde
Probirkunst auf trocknem Wege
nebst Praktikum
Probirkunst auf nassem Wege
nebst Praktikum
Löthrohrprobirkunst
nebst Uebungen
Bergrechte und bergmännischer Gesch&ftsstyl
Buchführung ,
Unterricht in der französischen Sprache . . .
Ausserdem privatissime :
Geschichte der Baukunst
Chemische Technologie
1
4
1
2
2
3
4
1
4
1
2
täglich von
Früh bis Abend»
4
2
1
drei Mal 5
zwei Mal 2
4
2
4
2
1
Weisbach jun.
von Cotta.
von Cotta.
von Cotta.
von Cotta.
Heuchler.
Gtttzschmann.
Gätzschmann.
Gtttzschmann.
Gtttzschmann.
Weisbach sen.
Junge.
Junge.
Fritzsche.
Scheerer.
Fritzsche.
Fritzsehe.
Fritzsche.
Richter.
Richter.
Gerlach.
Gottschalk.
Prölss.
Heuchler.
Rübe.
Seit der Stiftung der Bergakademie werden sämmtliche Vor-
lesungen in jahrlichen Cursen gelesen, und es findet eine Ab-
theilung in zwei Semester durchaus nicht Statt. Anfanglich be-
gannen die Vorlesungen nach Ostern, und schlössen vor diesem
Feste. Im Anfange dieses Jahrhunderts traten, veranlasst theils
durch Störungen durch die Kriegsunruhen , theils durch das
Bedürfuiss der beiden ältesten Lehrer, Werner und von Busse,
Badekuren zu gebrauchen, mannigfache Unregelmässigkeiten auf,
sodass 1816 der Schluss der Vorlesungen mit dem Hauptexamen
erst am 12. Juli Statt fand, womit zugleich eine kleine Feier
des fünfzigjährigen Bestehens der Bergakademie verbunden war.
Um aber den akademischen Cursus wieder in regelmässige Ord-
nung zu bringen, zugleich auch die Hauptferien auf eine für
Unternehmung von Reisen günstigere Zeit zu verlegen, wurde
der Anfang der Vorlesungen auf den ersten Dienstag im Octo-
49
ber, der Schluss derselben auf das Ende des Monats Juli fest-
gesetzt, was bis jetzt ausnahmslos inne gehalten worden ist.
Vom Anfang an ist man darauf bedacht gewesen, den
Studirenden an der Bergakademie neben der Abwartung der
Lehrstunden Zeit zu Befahrungen der Gruben und zu Hütten-
besuchen zu lassen, und es ist deshalb der Montag mit wenigen,
nicht störenden Ausnahmen von Vorlesungen frei geblieben.
Es zeigte sich indessen demohnerachtet, dass bei der sich immer
mehr häufenden Anzahl von Lehrgegenständen die unerläss-
lichen praktischen Beschäftigungen vernachlässigt wurden, und
dass namentlich junge Männer, die ohne die geringste Kennt-
niss des Bergbaues sich dem bergmännischen Studium widmeten,
nur schwer während der Zeit der Vorlesungen die nöthigsten
Kenntnisse von den bergmännischen Arbeiten sich zu erwerben
vermochten. Deshalb wurde (1843) auf Anregung des Herrn
Bergraths Gätzschmann durch den Herrn Oberberghauptmann
Freiherrn von Beust ein praktisch bergmännischer Vorbereitungs-
curs eingeführt, welchen alle, die mit Staatsbeihilfe an der Berg-
akademie studiren wollen, nach zu Ostern bestandener Recep-
tionsprüfung während 5 Monaten unter der Oberleitung des
Professors der Bergbaukunst (Bergraths Gätzschmann) zu machen
haben, an dem aber auch die auf eigene Kosten zu studiren
Beabsichtigenden Theil nehmen können. In diesem Curse durch-
laufen die jungen Leute selbstthätig sämmtliche bergmännische
Arbeiten, und werden auf diese Weise hinlänglich damit bekannt,
um den Vorträgen darüber mit Nutzen folgen zu können. —
Während dieses Vorbereitungscurses findet eine Unterweisung
in der Elementarmathematik und im Zeichnen durch einen
jüngeren Beamten Statt, um nicht ganz des theoretischen Stu-
diums entwöhnt zu werden, und etwaige Lücken auszufüllen. —
Für diesen Vorbereitungscurs besteht ein besonderes Regulativ.
In Folge des Nutzens, den die ebengedachte Einrichtung
gewährte, wurde auf Anregung Plattner's (1851) ein ähnlicher
Vorbereitungscurs für Hüttenleute eingerichtet, der im Monat
August in der Regel vor Beginn desjenigen Lehrjahres, in wel-
chem die Vorlesung über allgemeine Hüttenkunde gehört werden
soll, unter der Oberleitung des Professors derselben (Professor
Fritzsche) und der speciellen Führung eines Hüttenofficianten
abgewartet wird. Auch hierüber besteht ein besonderes Regulativ,
4
50
welches zugleich eine von Plattner bearbeitete specielle Auf-
führung aller dabei zur Berücksichtigung kommenden Arbeiten
enthält. — Bei den fortwährenden Fortschritten des Hütten-
wesens hat sich hierin allerdings schon Mehreres geändert.
3. Die Verhältnisse der Bergakademisten und das Studinm
an der Bergakademie überhaupt.
Ein Jahr nach der Eröffnung der Bergakademie wurde das
grössere Publikum durch Veröffentlichung eines „Avertissernenfs"
vom 27. April 1767, welches sich vollständig in dem Bericht
vom Bergbau nach dem Vorberichte, und in Köhler's berg-
männischem Kalender 1791 S. 73 abgedruckt findet, von den
getroffenen Einrichtungen in Kenntniss gesetzt. Nach demselben
zerfielen die Studirenden gleich vom Anfang an in die zwei
Classen, welche noch jetzt unverändert bestehen.
Die erste Classe begreift diejenigen, welche die Vorlesungen,
für welche die Lehrer vom Staate salarirt werden, unentgeltlich
besuchen, die zweite Classe solche, die für diese Vorlesungen
an die betreffenden Lehrer die festbestimmten Honorare zu ent-
richten haben. In die erste dieser Classen können nur Säch-
sische Staatsangehörige aufgenommen werden, und wenn diesen
auch un verwehrt bleibt, in die zweite Classe einzutreten, was
immer mehr oder weniger der Fall gewesen ist, — so ist es
doch die überwiegende Regel, dass Nichtsachsen die zweite Classe
bilden, weshalb man gewöhnlich diese beiden Kategorieen durch
die Benennung von Inländern und Ausländern unterschei-
det. — Officiell wurden die Ersteren mit dem Namen „Stipen-
diaten", dann längere Zeit „Beneficiaten", und jetzt als mit
Staatsbeihilfe Studirende bezeichnet. Die Letzteren bilden
die auf eigne Kosten Studirenden. Längere Zeit hindurch
hat man in der ersten Classe neben den eigentlichen Bene-
ficiaten noch Adspiranten, Admissen, Extraner u. s. w. unter-
schieden, was wohl nicht weiter auszuführen, und seit der Ein-
richtung der Staatsprüfungen weggefallen ist.
Bei der unausgesetzten Aufmerksamkeit, welche nicht nur
von den bergakademischen Lehrern und dem Königlichen Ober-
bergamte, sondern auch von der höchsten Behörde zu Dresden
51
dem Gedeihen der Bergakademie gewidmet worden ist, konnte
es nicht fehlen, dass an den Einrichtungen und Vorschriften
an derselben fortwährend Veränderungen vorgenommen wurden.
Indessen blieb doch die Organisation in der Hauptsache dieselbe.
Das noch bestehende alljährliche allgemeine Examen am Schlüsse
des Jahrescurses wurde, nachdem es einige Zeit lang ausgefallen
sein mag, 1784 wieder und seitdem ununterbrochen abgehalten.
Auf Werner's Vorschlag wurden (1778) die Beneficiaten Ver-
pflichtet, Tagebücher über ihre wissenschaftlichen und praktischen
Beschäftigungen zu halten, und von Zeit zu Zeit einzureichen,
was, wenn auch später auf die ersten Studienjahre beschränkt,
bis in das vierte Jahrzehnt des jetzigen Jahrhunderts beibehalten
worden ist. Ebenfalls auf Werner's Vorschlag wurden Verhal-
tungsregeln für die Beneficiaten entworfen, und 1794 auch ge-
druckt und jedem Einzelnen ausgehändigt. ,
Durch die grosse Vermehrung und Ausdehnung, welche
die Vorlesungen durch Werner, dann auch durch Lempe, ferner
durch die den neuern Fortschritten der Wissenschaft entsprechende
Behandlung der Chemie und Hüttenkunde durch Lampadius er-
fuhren, mussten die ursprünglichen Bestimmungen ungenügend
erscheinen, und es scheint auch diese ungenügende formelle
Organisation nachtheilig auf das Studium der Beneficiaten ein-
gewirkt zu haben, indem im Anfange der neunziger Jahre des
vorigen Jahrhunderts Klagen über Mangel an gehörig vorgebil-
deten Subjekten für den Staatsdienst im Berg- und Hüttenfache
geführt wurden. Zugleich mussten sich die nach der ursprüng-
lichen Dotation für die Bergakademie verwilligten Geldmittel
als ungenügend herausstellen. Deshalb wurden durch höchstes
Rescript die Mitglieder des Oberbergamtes und die bergakade-
mischen Lehrer beauftragt, Vorschläge zur Vervollkommnung
der bergakademischen Einrichtungen zu thun. Das veranlasste
ein Gutachten von Werner vom März 1798, welches zwar fteit
später, als alle übrigen und erst nach mehrfachen Erinnerungen
eingereicht wurde, aber auch bei sehr bedeutendem Umfange
in die einzelsten Details der bergakademischen Einrichtungen
eingeht, und bis in die neuesten Zeiten zu Rathe gezogen und
berücksichtigt worden ist.
Wesentliche Aenderungen, abgesehen von der Vermehrung
der auf die Bergakademie gewendeten Geldmittel, und von der
4*
52
oben erwähnten Verlegung des Anfanges der Jahrescurse auf
den Anfang October, traten jedoch in Folge dieser Delibera-
tionen nicht ein. Es sind solche erst zu erwähnen, nachdem
Oberberghauptmann Freiherr von Herder das oberbergamtliche
Directorium angetreten hatte. Es war, namentlich in den Jahren
1825 und 1826 die Zahl der auf Staatskosten Studirenden nicht
allein weit über das Bedürfhiss des Inlandes gestiegen, sondern
es fanden sich auch unter dieser Zahl nicht wenige, die für das
Studium an der Bergakademie nicht hinlänglich vorbereitet waren.
Deshalb wurde 1827 eine Aufnahmeprüfung eingeführt, der sich
alle unterwerfen mussten, die mit Staatsbeihilfe an der Berg-
akademie studiren wollten, und die bis jetzt noch besteht. An-
fänglich fand sie am Schlüsse des Lehrjahres, seit Einrichtung
des praktisch bergmännischen Vorbereitungscurses findet sie
regelmässig in der Osterwoche Statt. — Bereits im Jahre 1825
waren sämmtliche Lehrer von dem Königlichen Oberbergamte
aufgefordert worden, ähnlich wie am Ende des vorigen Jahr-
hunderts, Gutachten und Vorschläge über Verbesserungen an
der Bergakademie einzureichen. Im Verfolg davon wurde den-
selben Anfangs 1829 der Entwurf zu einem neuen, sehr spe-
ciellen Regulative mitgetheilt, das dann am Ende desselben
Jahres Geltung erlangte, und, wenn auch in einzelnen Details
verändert, längere Zeit behalten hat. Nach diesem Regulative
wurden die Studien der Beneficiaten oder, wie sie bald genannt
wurden, wirklichen Akademisten, d. h. derjenigen Studirenden,
welche den vollständigen bergakademischen Cursus machen, und
dabei von der Entrichtung von Honoraren befreit sein wollen,
ganz streng geregelt. Anstatt dass bisher der bergakademische
Cursus gewöhnlich mit 3 Jahren beendigt wurde, waren dazu
nun 4 Jahre bestimmt, und die gedachten Studirenden wurden
demnach in vier Divisionen getheilt. Für jede Division waren
garifc bestimmte Vorlesungen vorgeschrieben, das früher sehr
gewöhnliche zweimalige Hören derselben Vorlesung fiel grössten-
teils weg, und es konnte keiner in die folgende Division auf-
rücken, wenn er nicht den Anforderungen in allen Vorlesungen
der früheren genügt hatte.
Nebenher blieben aber unter den auf Staatskosten Studiren-
den noch die Extraner, denen die freie Wahl der von ihnen
zu hörenden Vorlesungen gestattet war, die dagegen an Unter-
53
Stützungen nicht Theil haben konnten. Sie sollten eigentlich
nur aus solchen Personen bestehen, die nur die Gelegenheit zu
Anhörung von Vorlesungen in Freiberg benutzen, aber nicht
sich zu Berg- oder Hüttenleuten ausbilden wollten. Doch wurde
das nicht streng innegehalten.
Im Jahre 1833 wurde eine kurze „Nachricht für In- und
Ausländer, welche auf eigene Kosten auf der Königlichen Berg-
akademie studiren wollen" veröffentlicht, die sich auch in dem
Jahrbuche der Bergakademie auf 1833 abgedruckt befindet. Eine
spätere, ausführlichere „ Nachricht über den Besuch der König-
lichen Bergakademie zu Freiberg" findet sich in mehreren Jahr-
gängen des Jahrbuches von 1844 an. Im Jahre 1839 wurden
neue Verhaltungsregeln, und vom Jahre 1845 an die jetzt be-
stehenden Abgangszeugnisse, in welchen alle von dem Betref-
fenden gehörten Vorlesungen durch die einzelnen Lehrer testirt
werden, eingeführt.
Es hatte sich sehr allgemein das Bedürfniss herausgestellt,
für Solche, welche die Bergakademie verliessen, ein Examen
einzurichten, nach dessen Ergebniss sich ein präciseres Zeugniss
über die Befähigung des Examinanden ausstellen liess, als dies
in den genannten Abgangszeugnissen möglich war. Wenn auch
deshalb bereits 1850 von den bergakademischen Lehrern ein
Gutachten verlangt und abgegeben wurde, so verzögerte sich
doch die Einführung einer solchen Prüfung noch mehrere Jahre.
Deshalb wurden mit höherer Genehmigung 1853 von den Leh-
rern privatim dergleichen Prüfungen und darauf gegründete
Zeugnisse eingerichtet. Dieselben zerfielen in Fach- und Wissen-
schafts-Examina. Erstere umfassten sämmtliche Lehrgegenstände,
deren Kenntniss von Demjenigen zu fordern ist, der als zu
einem Ingenieur im Berg-, Hütten-, Maschinen- oder Markscheider-
fache qualificirt angesehen werden kann; letztere bezogen sich
auf einzelne der an der Bergakademie gehaltenen Vorlesungen.
Während diese letzteren noch bestehen, sind die ersteren seit
Begründung der Staatsprüfungen weggefallen.
Diese Staatsprüfungen wurden 1860 begründet. Mit
ihrer Einrichtung steht aber die Einführung des jetzt geltenden
„Regulativs für den Besuch der Königlichen Bergakademie
zu Freiberg und die nachfolgende Vorbereitung zum Berg- und
Hüttendienste. Freiberg 1860. 8.", welches im Buchhandel er-
54
schienen und durch denselben zu beziehen ist, in enger Ver-
bindung. Da nämlich in dieser Staatsprüfung die Abiturienten
in allen Wissenschaften, in denen hinreichende Kenntnisse für
das von ihnen gewählte Fach gefordert werden müssen, exa-
minirt werden, und über den Ausfall des Examens Zeugnisse
bekommen, so war es nicht mehr nöthig, Extraner und wirk-
liche Akademisten zu unterscheiden, letztere in Divisionen ein-
zuteilen und ihnen für jedes Jahr die Anhörung bestimmter
Vorlesungen vorzuschreiben, sondern man konnte jedem frei
lassen, welche Vorlesungen und in welcher Reihenfolge er sie
hören wolle, wobei jedoch die mit Staatsbeihilfe Studirenden in
soweit überwacht werden, dass sie nicht Vorlesungen zugetheilt
bekommen, zu denen sie notorisch unvorbereitet sind. Deshalb
haben diese auch am Schlüsse jeden Lehrjahres anzuzeigen,
welche Vorlesungen sie im folgenden Lehrjahre zu hören wün-
schen.
Das besagte, von dem Königlichen Finanzministerium un-
term 27. Juni 1860 erlassene Regulativ, von welchem jedem
Bergakademisten bei seiner Aufnahme ein Exemplar ausgehän-
digt wird, giebt über die für das Studium an der Bergakademie
getroffenen Einrichtungen und Bestimmungen das nähere An-
halten.
Mehreres aus diesem Regulative, dessen vollständige Be-
kanntschaft durch das hier Gesagte nicht entbehrlich gemacht
werden kann, ist bereits oben erwähnt worden, Anderes soll
weiter unten berührt werden. Doch wäre Folgendes hervorzu-
heben:
L Allgemeine Verhältnisse.
§ 1. Die Vorlesungen auf der Bergakademie werden in
jährigen Lehrcursen gehalten, welche am ersten Dienstage des
Monats October eines jeden Jahres anfangen und mit der letz-
ten Woche des Monats Juli des nächstfolgenden Jahres ge-
schlossen werden.
§ 2. Die Dauer der Studienzeit und die Wahl der zu hö-
renden Vorlesungen unterliegt, mit Ausnahme der in § 11 ent-
haltenen Vorschriften (beziehen sich auf die oben angeführte
Ueberwachung der zweckmässigen Wahl durch die mit Staats-
beihilfe Studirenden), keiner weiteren Beschränkung.
55
§ 3. Das Studium auf der Bergakademie kann entweder
a) mit Staatsbeihilfe,
oder
b) ausschliesslich auf eigene Kosten
erfolgen.
Diejenigen, welche erstere Beihilfe in Anspruch nehmen,
müssen Staatsangehörige des Königreichs Sachsen sein und die
Absicht verfolgen, sich für das inländische Berg- oder Hütten-
wesen in seinem ganzen Umfange, oder für einzelne Branchen
desselben vorzubereiten.
DL Erfordernisse bei der Aufnahme auf die Bergakademie.
§ 6. Diejenigen jungen Leute, welche mit Staatsbeihilfe auf
der Bergakademie zu studiren wünschen, haben ihr Aufnahme-
gesuch bei dem Oberbergamte längstens bis mit Schluss des
Monats Februar desjenigen Jahres, in welchem die Aufnahme
erfolgen soll, einzureichen. — Dieselben müssen
1. das 16. Lebensjahr zurückgelegt, dürfen jedoch das 23.
noch nicht überschritten haben, und haben dies durch
Beibringung des Geburtsscheines nachzuweisen;
2. vollkommen gesund, kräftig, ohne körperliche Gebrechen
sein, und dies durch ärztliches Zeugniss und Impfschein
belegen ;
3. sich rücksichtlich eines unverdorbenen Charakters und bis-
herigen sittlichen Verhaltens durch urschriftlich oder ge-
hörig beglaubigte, von öffentlichen Behörden oder Anstal-
ten ausgestellte Atteste, die bis zur Zeit der Anmeldung
reichen, ausweisen;
4. wenn sie unter väterlicher Gewalt oder Vormundschaft
stehen, eine glaubhafte Bescheinigung der Eltern oder
Vormünder über deren Genehmigung zum Besuche der
Bergakademie beibringen ;
5. die zu einem nutzbringenden bergakademischen Studium
erforderliche wissenschaftliche Vorbereitung besitzen. In
dieser Beziehung wird erfordert
ä) genügende Ausbildung in den allgemeinen Schulwissen-
schaften, in dem Maasse, wie sie in der oberen Se-
cunda der sächsischen Gymnasien vorhanden sein soll;
56
b) ein vollkommenes Vertrautsem mit den Lehren der
Algebra und Geometrie, der Gleichungen des ersten
und zweiten Grades, der Stereometrie und der ebenen
Trigonometrie und mit dem Gebrauch der Logarith-
men;
c) einige Fertigkeit im Linear- und freien Handzeichnen;
d) eine gute, reinliche und leserliche Handschrift.
e) Nützlich ist jedenfalls noch einige Kenntniss in der
französisch eil und englischen Sprache.
Insoweit ein vollkommen befriedigendes Vorhandensein der
vorgedachten Vorbereitung nicht durch genügende Zeugnisse
öffentlicher Lehranstalten nachgewiesen wird, sind die Angemel-
deten nach jedesmaliger Bestimmung des Oberbergamtes einer
Receptionsprüfung in den angegebenen Richtungen zu unter-
werfen, welche zu Ostern jeden Jahres Seiten der bergakade-
mischen Lehrer und eines oberen Lehrers des Freiberger Gymna-
siums abgehalten wird.
Als genügende Zeugnisse der angegebenen Art gelten die
Maturitätszeugnisse der inländischen Gymnasien, der unteren
Abtheilung der polytechnischen Schule zu Dresden, der höheren
Gewerbeschule zu Chemnitz und derjenigen inländischen Real-
schulen, welche zur Ausstellung solcher Zeugnisse ermächtigt
sind, und zwar die Zeugnisse dieser Realschulen dann, wenn
darin dem Inhaber in den mathematischen Wissenschaften min-
destens die Censur „Gut" ertheilt wird.
Ob und inwieweit der Besitz eines guten Gymnasialzeug-
nisses aus der oberen Secunda • noch eine Receptionsprüfung in
der Mathematik nöthig macht, wird in jedem einzelnen Falle
bestimmt werden.
Für diejenigen Aspiranten, welche von Anstalten kommen,
auf denen kein Latein getrieben wird, kann die Prüfung hier-
über erlassen werden, doch wird in diesem Falle eine um so
tüchtigere Vorbildung in der Mathematik und den Realien bean-
sprucht.
§ 9. Diejenigen, welche auf eigene Kosten auf der Berg-
akademie zu studiren beabsichtigen, müssen
1. das 16. Lebensjahr zurückgelegt haben und
2. ihren, bei dem Oberbergamte, nach Befinden erst nach
57
erfolgter Ankunft in Freiberg, einzureichenden Inscriptions-
gesuchen
a) urschriftliche oder sonst glaubwürdige, von öffent-
lichen Behörden oder Anstalten ausgestellte Attestate
über bisherigen Aufenthalt und sittliches Betragen,
die bis zur Zeit der Anmeldung reichen;
b) Zeugnisse über die wissenschaftliche Vorbereitung zu
den akademischen Studien, sowie
c) wenn der Nachsuchende sächsischer Staatsangehöriger
ist, den Geburtsschein beifügen.
Bei mangelndem oder zweifelhaftem Nachweise genügender
wissenschaftlicher Vorbildung können sie, nach Bestimmung des
Oberbergamtes, einer Receptionsprüfung unterworfen werden.
Es ist ihnen gestattet, an dem bergmännischen und dem
hüttenmännischen Vorbereitungscurs, an den Repetitionen, den
Uebungsarbeiten , dem allgemeinen Jahres -Examen Theil zu
nehmen.
DI. Studienplan.
Die hierüber gegebenen Vorschriften und getroffenen Ein-
richtungen sind theils schon behandelt worden, theils mögen
sie, was die weitere Ausbildung der von der Bergakademie Ab-
gegangenen betrifft, übergangen werden, und es wäre nur das
in § 20 ausführlich behandelte
Staatsexamen
mit einigen, seit Veröffentlichung des Regulativs gemachten Ver-
änderungen zu besprechen.
Wer im Königlichen Berg- oder Hüttendienst, oder auch
im Gruben- oder Revierdienst beim Regalbergbau, oder beim
Stein- und Braunkohlenbergbau angestellt zu werden wünscht,
hat sich am Schlüsse seiner bergakademischen Laufbahn einem
Staatsexamen zu unterwerfen.
Die dazu bestellte Prüfungscommission besteht unter dem
Vorsitze des Oberberghauptmanns oder eines stellvertretenden
Mitgliedes des Oberbergamtes aus mindestens noch einem Ab-
geordneten des letzteren, aus einem von dem Finanzministerium
dazu bestimmten Mitgliede des Oberhüttenamtes sowohl, als des
Bergamtes Freiberg und den betreffenden Fachlehrern der Berg-
akademie.
58
Dieses Examen, welches insoweit öffentlich ist, als ausser
den Studirenden auch Berg- und Hüttenbeamte, die Mitglieder
des Revierausschusses und der Grubenvorstände, sowie die Ver-
wandten der Examinanden zuzulassen sind, soll in der Regel
nach beendeter Studienzeit und zwar im Monat October jeden
Jahres vor Beginn des praktischen Curses stattfinden. Es hat
sich aber gezeigt, dass die strenge Innehaltung dieser Zeit nicht
immer thunlich ist.
Die Gesuche um Zulassung zum Staatsexamen sind spä-
testens Ende Juni bei dem Oberbergamte mit Angabe des Fachs
oder der Fächer, in denen die Prüfung abgelegt werden soll,
einzureichen.
Dem Betreffenden wird hierauf das Thema zu einer grösseren
schriftlichen Probearbeit zugefertigt, und soll er diese vor Ende
September einreichen. Sie circulirt dann unter den Mitgliedern
der Prüfungscommission, die dabei zu bemerken haben, ob sie
die Arbeit für genügend oder ungenügend halten. Wird letz-
teres von der Mehrzahl ausgesprochen, so ist der Verfasser zur
weiteren mündlichen Prüfung nicht zuzulassen.
Das Staatsexamen ist für Diejenigen, die mit Staatsbeihilfe
studirt haben, unentgeltlich. Andere, welche sich dazu melden,
haben zu Honorirung der dabei concurrirenden Lehrer 25 Thaler
einzuzahlen.
Es werden für dieses Examen vier verschiedene Fächer
unterschieden, und es sind die Gegenstände, über welche sich
die anzustellende Prüfung zu erstrecken hat:
1. für die Bergleute:
Mathematik,
Mineralogie,
Geognosie mit Erzlagerstättenlehre,
Bergbaukunst,
Elementar-Mechanik,
Buchführung,
Bergrecht,
Allgemeine Markscheidekunst,
Physik,
Zeichnen.
Ausserdem haben die Examinanden über den fleissigen Besuch
der praktischen Markscheidekunst,
59
der allgemeinen Chemie,
der Hüttenkunde und
der Civilbaukunst
Nächweis zu geben, und ist denselben nachgelassen, den An-
trag zu stellen, die Prüfung hierauf mit zu erstrecken;
2. für die Markscheider:
allgemeine und specielle Markscheidekunst,
Mathematik,
Bergbaukunst,
Mineralogie, mit Beschränkung jedoch auf das Wich-
tigste der Kennzeichenlehre,
Geognosie und Erzlagerstättenlehre,
Bergrecht,
Physik,
Zeichnen;
3. für die Maschinenleute:
Bergbaukunst,
Physik,
Civilbaukunst,
Buchführung,
allgemeine Markscheidekunst,
Zeichnen,
höhere Mathematik,
Elementar-Mechanik,
Maschinenbaukunst,
während noch Zeugnisse über die Anhörung der Vorlesungen
über
allgemeine Chemie,
Hüttenkunde,
Mineralogie und '
Geognosie
beizubringen sind;
4. für die Hüttenleute:
Mathematik,
theoretische und analytische Chemie,
trockne und nasse Probirkunst,
Löthrohrprobirkunst,
Hüttenkunde,
60
Physik,
Mineralogie,
Elementar -Mechanik,
Aufbereitung,
Buchführung,
Zeichnen.
Ausserdem muss der Examinand nachweisen, dass er die
Vorlesungen über
Geognosie,
Civilbaukunst,
Bergrecht und
Bergbaukunst
gehört habe.
Zu dem mündlichen Examen ist Ein Tag bestimmt; an
einem folgenden Tage hat der Examinand unter Clausur eine
Handzeichnung und einen schriftlichen Aufsatz über ein ihm
gegebenes Thema zu fertigen. Die dem Hüttenfache sich Wid-
menden haben an einem dritten Tage ihre Fertigkeit im Pro-
biren, und, wenn sie nicht längere Zeit im hiesigen Laborato-
rium gearbeitet haben, an einem vierten Tage ihre Geübtheit
in analytisch -chemischen Arbeiten darzulegen.
Ueber den Ausfall des Examens werden von der Prüfungs-
commission, in welcher bei Gleichheit der Stimmen die des Vor-
sitzenden entscheidet, sowohl für die einzelnen Fächer beson-
dere Censuren, als auch eine darauf begründete Hauptcensur
ausgestellt, wobei vier Grade:
ausgezeichnet (L),
sehr gut (IIa.),
gut (IL),
genügend (III.),
unterschieden werden.
Wer in allen oder selbst in einzelnen Fächern nicht einmal
die letzte Censur erlangt, hat das Examen nicht bestanden, kann
sich aber nach Jahr und Tag noch einmal dazu melden.
Sub IV. behandelt das Regulativ
die Disciplinar- Vorschriften,
über die hier nur wenige Worte genügen werden.
Im Auftrage des Königlichen Finanzministeriums führt das
Königliche Oberbergamt die Oberaufsicht, und die bergakade-
J
61
mischen Lehrer sind verpflichtet, sämmtliche Studirende speciell
zu überwachen. Es war jedoch früher Einer derselben noch
ganz besonders mit der Disciplinaraufsicht beauftragt. Bis zu
seinem Tode besorgte das Werner, nach ihm trat Mohs, und
nach diesem Herr Professor Naumann bis zu seinem Abgange
nach Leipzig an die Stelle. Darauf aber wurde 1843 die berg-
akademische Disciplinarbehörde errichtet, die aus einem
Mitgliede des Königlichen Oberbergamtes als Vorsitzendem, dem
Direktor des Gerichtsamtes im Bezirksgericht Freiberg und zwei
allj&hrlich wechselnden, und von dem Königlichen Finanzmi-
nisterium zu Mitgliedern ernannten Professoren besteht, und
welcher die Untersuchung und Bestrafung der gegen die berg-
akademische Disciplin und die guten Sitten überhaupt vorkommen-
den Vergehen der Bergakademisten, soweit dergleichen durch An-
zeigen der Lehrer oder sonst zu ihrer Kenntniss kommen, ob-
liegt. — Der Vorsitz dieser Behörde wurde nach einander von
dem verstorbenen Bergrath Kühn, Oberbergrath Stiller und Ober-
bergrath Schütz geführt, und befindet sich jetzt in den Händen
des Herrn Oberbergraths von der Planitz, dem Herr Appellations-
rath Schwabe als Direktor des hiesigen Bezirksgerichtes zur
Seite steht.
Als Anhang finden sich in dem Regulative abgedruckt:
unter A. und B. die Regulative für den berg- und den hütten-
männischen Vorbereitungscurs ; unter C. und D. die Regulative
über die praktische Ausbildung für den sachsischen Bergwerks-
dienst und den Hütten-Staatsdienst; unter E. das Formular zu
einem auszustellenden, unten weiter zu erwähnenden Reverse.
Die Unterstützungen der Bergakademisten, und die von ihnen
zu zahlenden Beträge.
In dieser Beziehung verhalten sich die beiden mehrerwähn-
ten Abtheilungen der Bergakademisten wesentlich verschieden.
Die mit Staatsbeihilfe Studirenden haben nicht allein für
die Vorlesungen kein Honorar zu zahlen, sondern können nach
Befinden auch Unterstützungen geniessen. Letzteres ist jedoch
immer nur für die mit den Namen: Stipendiaten, Beneficiaten
oder wirkliche Akademisten bezeichneten Kategorie der Fall
62
gewesen, welche Unterscheidung indessen, wie schon erwähnt,
jetzt weggefallen ist. Es sind in dieser Hinsicht Stipendien,
Freigedinge, Reiseunterstützungen und Prämien zu unterscheiden.
Stipendien.
Für dieselben wurden gleich bei der Stiftung der Berg-
akademie jährlich 400 Thaler bestimmt, eine für die damalige
Zeit, und namentlich im Verhältniss zu den übrigen für die
Bergakademie damals verwilligten Geldmitteln (s. unten) sehr
bedeutende Summe. Jetzt sind jährlich dazu 450 Thaler aus-
gesetzt. — Diese Stipendien werden alljährlich von dem König-
lichen Oberbergamte mit Berücksichtigung des Fleisses und der
Bedürftigkeit unter Zuziehung und Gehör einiger bergakade-
mischer Lehrer vertheilt, und von dem Königlichen . Finanz-
ministerium genehmigt. Im ersten Studienjahre stehende Berg-
akademisten erhalten keine Stipendien.
Freigedinge.
Längere Zeit hindurch bestanden bei mehreren der grösseren
Gruben des Freiberger Bergamtsrevieres sogenannte Freigedinge,
die an bedürftigere Studirende durch das Königliche Oberberg-
amt vertheilt wurden. Sie verschafften den damit Betheiligten
dadurch eine namhafte Unterstützung, dass sie ein gewisses
Wochenlohn gewährten, davon aber nur ein Theil für das
wirkliche Herausschlagen des Gedinges durch einen Arbeiter
abgezogen wurde. Eine Zeit lang haben auch Hüttenfreischich-
ten, sowie die Zutheilung von verdingter Arbeit auf den Gruben
bestanden. Die Letztere musste von dem Betreffenden selbst
geleistet werden.
Seit der Einführung des neuen Berggesetzes ist diese Unter-
stützungsart weggefallen.
Reiseunterstatzungen.
Die hierzu jährlich bestimmte Summe, welche in neuerer
Zeit gestiegen ist, und jetzt 500 Thaler beträgt, wird zum Theil
dazu angewendet, zu berg- und hüttenmännischen Reisen in
den Hauptferien mit Staatsbeihilfe Studirende zu unterstützen.
Sie müssen deshalb vor Ablauf eines Lehrjahres bei dem König-
lichen Oberbergamte darum anhalten, worauf die einzelnen
__63
Unterstützungen nach eingeholtem Gutachten der Lehrer be-
willigt werden. Ueber diese Reisen haben nachher die Betreffen-
den einen schriftlichen Bericht einzureichen. Zum anderen Theile
dienen die disponiblen Geldmittel dazu, bestimmt vorgeschriebene
geognostische Untersuchungen den dazu besonders sich eignen-
den mit Staatsbeihilfe Studirenden machen zu lassen.
Prämien.
Zu Anerkennung des Fleisses und der guten Fortschritte
sind seit der Begründung der Bergakademie bis jetzt jährlich
40 Thaler bestimmt. Dazu wurden gleich bei der Stiftung be-
sondere Prämienthaler geprägt, welche in der Schrift von Bider-
mann — „die achte und letzte Abhandlung von Bergmünzen.
Dresden 1772. 4." ausführlich beschrieben und abgebildet sind.
Sie zeigten auf dem Avers das Brustbild theils des Churfürsten
Friedrich August, theils des Administrators Xaver; — auf dem
Revers Genien mit bergmännischen Beschäftigungen mit der
Umschrift: Zur Ermunterung des Fleisses.
Später wurden, nach Verausgabung der anfänglich vor-
handenen Medaillen, Speciesthaler, seit Einführung des 14 Thaler-
fusses, Zweithalerstücke auf dem Avers mit dem Brustbilde des
Monarchen, auf dem Revers mit der Inschrift: „Dem Fleisse"
und der Umschrift „K. S. Bergakademie zu Freiberg" zu diesem
Behufe geprägt. — Die Vertheilung dieser Prämien erfolgt auf
die nach dem Gutachten der Lehrer vom Königlichen Ober-
bergamte gemachten Vorschläge durch Bestimmung des König-
lichen Finanzministeriums in einer Sitzung des Königlichen Ober-
bergamtes, in welcher alljährlich nach Beginn der Vorlesungen,
bei Gegenwart sämmtlicher akademischen Lehrer, den versammel-
ten, mit Staatsbeihilfe Studirenden, die das beginnende Lehrjahr
betreffende Hauptverfügung des Königlichen Finanzministeriums
bekannt gemacht wird, wobei zugleich die Inscription der neu
Aufgenommenen, und die Mittheilung wegen der bewilligten
Stipendien erfolgt.
Zu diesen Unterstützungen gehören auch vier Privat-
stipendien.
64
a) Das Werner'Bche Stipendium,
Durch Schenkungsurkunde vom 8. August 1818 hat die
Schwester Werner's, die verwittwete Pastorin Glaubitz, ein Kapital
von 1000 Thalern der Bergakademie überlassen, dessen Zinsen,
jetzt jährlich 40 Thaler, an einen Bergakademisten , der aus-
nahmsweise, auch ein Ausländer sein kann, als Belohnung seines
Fleisses und guten Verhaltens, und zum Andenken Werner's,
verabreicht werden sollen. Deshalb haben die bergakademischen
Lehrer im Monat Mai einzeln ihre Vorschläge beim Königlichen
Oberbergamt einzureichen, auf dessen gutachtlichen Bericht das
Königliche Finanzministerium den Empfänger bestimmt, worauf,
am Ende des jährlichen Hauptexamens die Aushändigung vor
den versammelten mit Staatsbeihilfe Studirenden erfolgt, wobei
der älteste der Lehrer an dieselben eine Ansprache zu halten
hat, um das Gedächtniss an Werner's Verdienste um die Berg-
akademie zu erneuern.
b) Das Breithaupt'sche Stipendium.
Bei Gelegenheit des Lehrerjubiläums des Herrn Oberberg-
raths Breithaupt hat zu Ehren desselben die Freiberger Frei-
maurerloge ein Kapital von 1000 Thalern bestimmt, um dessen
Zinsen jährlich einem Bergakademisten zu gewähren. So lange
Herr Oberbergrath Breithaupt lebt, hat er den Empfänger zu
bestimmen. Später wird die Stiftung an die Behörde abgegeben
werden.
c) Die Bondi'sche Stiftung.
Unter dem 19. Juni 1865 ist zum Andenken an den am
1. August 1863 verstorbenen Mineralogen Dr. M. Bondi zu
Dresden von dessen Wittwe, der Frau Clara Bondi und deren
zwei Nichten ein Kapital von 1000 Thalern an das Königliche
Oberbergamt abgegeben worden, mit der Bestimmung, die Zin-
sen davon einem mittellosen, aber würdigen Bergakademisten
zu Freiberg, ohne Beschränkung wegen Confession oder Heimath,
als Stipendium zu gewähren. Die Vertheilung soll zum ersten
Male 1866 ausnahmsweise am 30. Juli, dann aber alljährlich
am 7. August Statt finden, und soll der Empfänger von den
wirklichen Professoren der Bergakademie bestimmt werden.
65
d) Das Reisestipendium des Bergmeisters Fischer.
Herr Bergmeister a. D. Fischer schenkte im Jahre 1866
ein Kapital von 1000 Thalern mit der Bestimmung, dass die
Zinsen davon drei Jahre angesammelt, und dann am 30. Juni,
als dem Todestage Werner's, an den mit Staatsbeihilfe studiren-
den Akademisten, der sein drittes Studienjahr zu vollenden im
Begriff steht, und sich unter den gleich lange Studirenden als
der fleissigste, intelligenteste und auch sonst würdigste bewiesen
hat, zu einer Reise nach ausländischen Bergwerken, und nur
nebenbei nach damit in Verbindung stehenden Hüttenwerken,
die sich mit dem Ausbringen von Gold, Silber, Kupfer und Blei
beschäftigen, ausgezahlt werden sollen. Die Wahl des Percipien-
ten hat durch die bergakademischen Lehrer nach Stimmenmehr-
heit zu erfolgen. Sollte sich Stimmengleichheit für zwei Per-
sonen ergeben, so haben dieselben zu loosen, und es hat der
Gewinnende für den Anderen 20 Thaler inne zu lassen. Ueber
die unternommene Reise, deren Route von den bergakademischen
Lehrern zu bestimmen ist, soll an diese längstens binnen Jahres-
frist vom 30. Juni an ein Journal eingereicht werden.
In früheren Zeiten hatten die mit Staatsbeihilfe Studirenden
mit Ausnahme eines Inscriptionsgeldes und eines unbeträchtlichen
sogenannten Licht- und Tintengeldes, keine Beiträge zur Berg-
akademiekasse zu zahlen. Seit 1831 haben sie jährlich einen
solchen Beitrag zu entrichten, der anfänglich 20 Thaler, seit
1854 30 Thaler betrug und seit 1858 auf 50 Thaler normirt
ist. Theilweiser oder gänzlicher Erlass dieses Beitrags muss
unter Nachweisung der Mittellosigkeit besonders nachgesucht
werden, kann aber im ersten Studienjahre niemals Statt fin-
den, — Ferner haben Ebendieselben 3 Thaler Inscriptions-
gebühr und 6 Thaler für den während des bergmännischen
Vorbereitungscurses ertheilten Unterricht in Mathematik und
Zeichnen zu entrichten.
Seit dem Jahre 1780 haben die mit Staatsbeihilfe Studiren-
den bei ihrer Aufnahme einen, mit der Zeit abgeänderten, in
seiner jetzigen Fassung in dem Regulative vom 27. Juni 1860
5
66
Beilage sub.E. formulirten Revers auszustellen, durchweichen
sie sich verpflichten, falls sie in andere als sächsische Revier -
und Grubendienste oder Hüttenstaatsdienste eintreten, die ge-
nossenen Unterstützungen an Stipendien u. s. w. zurückzu-
zahlen. — Früher hatten sie in gedachtem Falle auch die
Honorare für die gehörten Vorlesungen nachzuzahlen, nach
Bestimmung des jährlichen Beitrags zur Bergakademiekasse
wurde von dem Betrage dieser Beitrag abgerechnet. Jetzt ist
aber die Nachzahlung der Honorare ganz weggefallen.
Die auf eigene Kosten Studirenden haben:
6 Thlr. Inscriptionsgebühren,
15 „ jährlichen Beitrag zur Bergakademiekasse,
6 „ bei Betheiligung an dem praktisch-bergmännischen
Vorbereitungscurs,
6 „ bei Theilnahme an dem mit diesem Curse ver-
bundenen Unterrichte im Zeichnen und in der
Mathematik,
4 „ bei Theilnahme an dem hüttenmännischen Vor-
bereitungscurs,
sowie die Honorare für die gehörten Vorlesungen und Auf-
wands -Vergütungen für gewisse Vorträge zu entrichten.
4. Die pecuniären Verhältnisse der Bergakademie,
Bei der Stiftung unserer Anstalt wurden 1400 Thaler zur
ersten Einrichtung verwilligt, wovon 1000 Thaler für die dem
Institute überlassene Bibliothek, Sammlung von Mineralien, Mo-
dellen und Zeichnungen des Oberberghauptmanns von Oppel
verwendet wurden. Für den jährlichen Bedarf wurden 1200 Tha-
ler ausgesetzt, indessen bereits durch Rescript vom 22. März 1766
auf 1562% Thaler vermehrt.
Der erste, im November 1766 festgesetzte Jahresetat be-
stimmt:
67
200 Thlr. fttr das metallurgisch -chymische Collegium incl.
Anschaffung der chymischen Gefässe, Solutionen
und sämmtlichen übrigen Materialien excl. Kohlen ;
300 „ für den Unterricht in der Arithmetik, Geometrie
und Trigonometrie, in den ersten Grundsätzen
der Aerometrie, Hydrostatik, Hydraulik und Me-
chanik; ferner in Situations-, geometrischen, Plan-
und Profil-, auch perspectivischen Zeichnungen ;
120 „ fttr den Unterricht im Markscheiden;
50 „ fttr den Unterricht in der Probirkunst;
200 „ dem Inspector ttber das Stuffencabinet und die
Bibliothek, beauftragt auch zur Collection von
Rissen, bergmännischen Reisebeschreibungen, In-
strumenten und Modellen;
125 „ zu Anschaffung von Stuffen, Correspondenz, Schreib-
materialien, Porto, Reinigen und Heizen der Zim-
mer, Miethzins;
100 „ zu Vermehrimg der Bibliothek;
400 „ fttr Stipendien;
40 „ f ttr Prämien;
1535 Thlr. Summa.
Dabei rechnete man darauf, dass der Bergakademie Ein-
nahmen zuwachsen würden theils durch den Verkauf von Mi
neralien — was auch, wenn auch unbeträchtlich, der Fall ge
wesen und noch ist — , theils durch die Herausgabe bergakade
mischer Schriften. In letzterer Beziehung hatte man sich ge
täuscht, denn die einzige Frucht der anfänglichen Absicht
dergleichen Schriften zu publiciren, der Bericht vom Bergbau
hat mehr gekostet als eingetragen, eine Erfahrung, die sich auch
bei späteren Versuchen ähnlicher Art wiederholt hat.
Es zeigte sich bald, dass die verwilligten Geldmittel nicht
ausreichen konnten; schon 1770 schloss die Bergakademiekasse
mit einer Schuld von 896 Thlr. 22 Gr. 1 Pf. ab. Es wurden der-
selben auch auf sehr verschiedene Weise neue Einnahmequellen
zugewiesen. Indessen war doch in den ersten 30 Jahren der
Aufwand fttr das Institut nur unbeträchtlich gesteigert. Nach
einer Zusammenstellung desselben auf die Jahre 1767 bis 1797
betrug er durchschnittlich in Einem Jahre 2078 Thlr. 20 Gr.
68
4 Pf. — Dabei waren für die Vermehrung der Sammlungen
jahrlich 175 Thlr., zuletzt 225 Thlr., seit 1797, vorzüglich weil
die Chemie mehr Aufwand verursachte, 440 Thlr. bestimmt,
wozu noch die Einnahme für Inscriptionsgelder geschlagen wurde.
Bei Gelegenheit der obenerwähnten, in dem letzten Jahr-
zehnt des vorigen Jahrhunderts abgegebenen Gutachten über
Verbesserung der bergakademischen Einrichtungen hatte sich
auch das dringende Bedürfhiss herausgestellt, die Sammlungen
mit Einschluss der Bibliothek und der Apparate zu vermehren,
und es wurde deshalb die '• Summe von 2006 Thlr. 10 Gr.
ausserordentlich dazu verwilligt.
Für die Sammlungen und Apparate waren die in den Jahren
1793, 1797 und 1798, sowie 1800 ausgesetzten Etats folgende:
1793. 1797/98. 1800.
Thlr. Thlr. Thlr.
I sollten von
den Ueber-
angeschafft
werden.
Bücher und Buchbinder 60 100 120
Bisse, Zeichnungen und Landkarten 20 30 40
Modelle 20 60 40
Physikalischer Apparat 20 40 40
Chemisches Laboratorium .... — 100 100
Inventarienstücke 15 20 20
Heizung und Beleuchtung .... 10 20 24
Porto etc 5 3 5
Schreibmaterialien 5 % 2 3
Rechnungsführer und Aufwärter . . 32 40 40
Cautionszinsen 1% IV2 IY2
Hausmiethe 66y 24 — —
Unvorhergesehene Ausgaben . . . 18 19 /24 — 30
Summa 273y 2 . 436V 2 - 463V2-
Die im Jahre 1798 wirklich Statt gefundenen Ausgaben
waren:
1680 Thlr. Besoldungen der Lehrer,
540 „ Stipendien und Pr&mien,
602 „ für Sammlungen und Nebenausgaben,
2822 Thlr. Summa.
69
Die Position für Sammlungen und Apparate war daher
beträchtlich überschritten worden. Dasselbe trat unvermeidlich
später bei der Ausdehnung der Wissenschaften sehr gewöhnlich
ein, und auch die Besoldungen mussten nothwendig mit der Zeit
erhöht werden.
Wenn auch mehrfache Mehrverwilligungen für den Etat,
namentlich für die Besoldungen, gewährt wurden, so musste
doch die Bergakademiekasse in nicht unbedeutende Schulden
kommen, weil nothwendige Ausgaben, die von dem verwilligten
Etat nicht bestritten werden konnten, vorschussweise aus der
Königlichen Oberzehntenkasse gemacht wurden, wozu aber jedes-
mal die Autorisation durch höchsten Befehl einzuholen war.
Es ergab sich daraus die unabweisbare Notwendigkeit, die Ein-
künfte der Bergakademie zu vermehren, was denn bei Fest-
stellung der verschiedenen Etats, wie sie durch die neue Ver-
fassung des Königreichs Sachsen vom Jahre 1830 geboten war,
ausgeführt wurde, unter Abschreibung der bis dahin angewach-
senen Schulden. — Zu den Etats für die Sammlungen hatten
die bergakademischen Lehrer auf Erfordern die Unterlagen ge-
liefert, und es wurden auf den gutachtlichen Vortrag des Ober-
berghauptmanns Freiherrn von Herder so gut wie alle Vor-
schläge genehmigt.
Der erste, auf die Finanzperiode von 1833 bis 1836 fest-
gestellte Etat bestimmt für jedes Jahr:
6315 Thlr. für Besoldungen der Lehrer und des Akademie-
Inspectors;
2453 „ zu Instandhaltung und Vervollständigung der
akademischen Sammlungen und Inventarien, in-
gleichen zu Bestreitung der zu den Vorlesungen
und Experimenten erforderlichen Bedürf hisse, als :
500 „ Mineraliensammlungen,
740
60
220
200
200
133
200
Bibliothek,
Riss-, Zeichnungs- und Landkartensammlung,
Modellsammlung,
hüttenmännische Modellsammlung und chemischer
Apparat,
chemisches Laboratorium,
metallurgisch-analytisches Laboratorium,
physikalischer Apparat,
70
100 Thlr. mathematischer Apparat,
100 „ Werner'scher Nachlass.
Ausserdem waren die Ausgaben für Baulichkeiten, Haus-
in ventarienstücke, Reinigung, Heizung und Beleuchtung, Com-
munalabgaben, Amanuensis, Aufwärter u. m. A. besonders be-
rücksichtigt, auch sind in Obigem die Ansätze für Reiseunter-
stützungen, Prämien und Stipendien weggelassen.
Der neueste vollständige Ausgabe -Etat auf die laufende
Finanzperiode 1864 bis 1866 bestimmt:
10278 Thlr. für Besoldungen und Remunerationen der Lehrer,
des Akademie -Inspectors, zweier Assistenten,
des Modellmeisters, des Akademie -Schreibers,
des Akademie- Auf wärters und zweier Auf wärter
in den Laboratorien für Chemie und Probir-
kunst ;
1000 „ für Expeditions-, Heizungs-, Reinigungs- und
Beleuchtungs - Aufwand ;
300 „ ' für Bau- und Unterhaltungskosten;
80 „ für die bergakademische Disciplinarbehörde ;
275 „ für Leitung verschiedener Vorbereitungscujrse
und Excursionen;
500 „ zu Reiseunterstützungen;
40 „ zu Prämien;
450 „ zu Stipendien;
50 „ zu Anfertigung verkäuflicher geognostischer
Karten;
407 „ zu Gemeindeabgaben und unvorhergesehenen
Ausgaben ;
3187 „ zu Erhaltung der Lehr -Apparate und Samm-
lungen ;
16567 Thlr. Summa.
Die letzte Post zerfällt in:
400 Thlr. für die Mineraliensammlungen;
800 „ für die Bibliothek;
60 „ für die Riss-, Zeichnuilgs- und Landkarten-
sammlung;
150 „ für die bergmännische Modellsammlung;
27 „ für die hüttenmännische Modellsammlung;
71
300 Thlr. für das Laboratorium für Hüttenkunde und
Probirkunst;
600 „ für das chemische Laboratorium;
50 „ für die Löthrohrprobirkunst ;
160' „ für den physikalischen Apparat;
80 „ für den mathematischen Apparat;
500 „ für die praktische Markscheidekunst;
60 „ für den Werner'schen Nachlass.
Man sieht hieraus, wie den Fortschritten der Wissenschaften
und den gesteigerten Anforderungen der Neuzeit an Fachschulen
Rechnung getragen worden ist, immerhin wird man aber nicht
sagen können, dass die Bergakademie einen unverhältnissmässigen
Aufwand erfordere, und x wird es, soll sie nicht hinter ähnlichen
Anstalten zurückbleiben, nicht zu vermeiden sein, die Unter-
richtsmittel mehr und mehr zu vervollkommnen.
Da übrigens in dem mitgetheilten letzten Etat eine jähr-
liche Einnahme von 4567 Thalern in Ansatz gebracht werden
konnte, so reducirt sich die Ausgabe für die Staatskasse auf
12,000 Thaler.
In dem Vorstehenden ist auf diejenigen Geldsummen nicht
Rücksicht genommen, welche zu Gewinnung der erforderlichen
Räumlichkeiten von Zeit zu Zeit besonders verwilligt worden
sind, indem diese sogleich besprochen werden sollen.
5. Die Bäumüchkeiten der Bergakademie.
In dem churfürstlichen Rescripte vom 4. December 1765
ist die Absicht ausgesprochen, für die Bergakademie Gemächer
im churfürstlichen Schlosse vorzurichten. Wegen zu grosser
Kosten dieser Einrichtung ging man aber wieder davon ab, und
miethete für das junge Institut einige Zimmer im Erdgeschoss
des Wohngebäudes des Oberberghauptmanns von Oppel, der
übrigens die Jahresmiethe von 50 Thalern während seiner Le-
benszeit nicht annahm. Es bestand damals der ganze Raum in
einem Auditorium, dem Stuffensaale, einer Bücher- und Modell-
kammer. Dieselben befanden sich sämmtlich an der Stelle, die
jetzt dem Hausmann und Aufwärter als Dienstwohnung zu-
72_
gewiesen ist. Das Auditorium hat bis ziemlich lange nach dem
Tode Werner's, der alle seine Vorlesungen in demselben ge-
halten hat, gedient. Das anstossende Stuffencabinet war mit
den darin aufgestellten Stuffenschränken mit einer gewissen Ele-
ganz hergestellt, so dass eine Ansicht davon als Titelvignette
des Berichts vom Bergbau zu dienen für angemessen gefunden
wurde. Es hat dieses Zimmer mit einer Sammlung von Erz-
vorkommnissen der sächsischen Reviere als sogenanntes Suiten-
zimmer bis zum Umbau im Jahre 1839 bestanden.
Bald mussten diese Räume als unzureichend erscheinen,
und bereits 1769 wurde die Ermiethung des Saales und einiger
Zimmer in dem von OppePschen Hause beantragt und geneh-
migt. Diese bezog Werner bei seiner Ernennung zum Inspector,
und hat sie bis zu seinem Ableben bewohnt.
Nach und nach dürfte das ganze Haus miethweise für die
Bergakademie acquirirt worden sein, und im Jahre 1792 wurde
es von der Wittwe und den Söhnen des Oberberghauptmanns
von Oppel für 4000 Thaler angekauft. Kleinere Einrichtungen
und Abänderungen in demselben abgerechnet, blieb es bis 1838
unverändert. Dabei wurden die besseren Zimmer des ersten
Stockes, welche Werner zu Aufstellung seiner Mineraliensamm-
lungen benutzte, zum Absteigequartier für die allerhöchsten
Herrschaften reservirt, was Einmal, im Jahre 1813, von König
Friedrich August bei Gelegenheit der Durchreise des Kaisers
Napoleon benutzt worden ist.
Nach der Anstellung von Lampadius trat die Nothwendig-
keit der Beschaffung eines chemischen Laboratoriums dringend
hervor. Sie wurde besonders von Werner lebhaft zur Sprache
gebracht, und vorzüglich auf seinen Vorschlag und Betrieb
wurde der Bau eines solchen auf dem Hofe des Bergakademie-
gebäudes beschlossen und 1797 beendigt. Die Kosten dafür
betrugen 3526 Thlr. 16 Gr. 6 Pf. — Dieses Gebäude hat, mit
Ausnahme mannigfacher Umänderungen im Innern, d$r Haupt-
sache nach bis 1861 in seinen äusseren Umrissen bestanden,
und besteht, nur vergrössert, jetzt noch. Es war zu seiner Zeit,
was seine Räumlichkeiten betrifft, ein Muster eines chemischen
Laboratoriums, was freilich nicht ausschliesst , dass es später
ganz unzureichend wurde.
73
Das Bedürfhiss, die übrigen bergakademischen Räume zu
vermehren und zu erweitern, stellte sich mit der Zeit immer
dringender heraus; bereits in den ersten Jahren dieses Jahr-
hunderts wurden deshalb Anträge gestellt und Verhandlungen
gepflogen, es kam aber bis zu Werner's Tode zu keinem er-
wähnungswerthen Neubaue.
Mit Werner's Ableben wurde die Angriffhahme eines solchen
unaufschiebbar, weil die Ordnung und Aufstellung des beträcht-
lichen Werner'schen Nachlasses in den bisherigen Räumen nicht
möglich war. Besonders war es die Bibliothek, die durch Ver-
einigung mit dem Werner'schen Bücherächatze um mehr als
das Doppelte wachsen musste, und deshalb mit dem ihr bis da-
hin angewiesenen beschränkten Räume nicht auskommen konnte.
Deshalb wurde 1818 das auf der Nonnengasse an das Berg-
akademiegebäude anstossende sogenannte Malzhaus acquirirt, und
nach dem Plane des Conducteurs Garbe, nach Einholung des
beifälligen Gutachtens des Landbaumeisters Schuricht, für die
Bergakademie nutzbar gemacht. — In demselben erhielt die
Bibliothek im ersten Stocke mit Zuhilfenahme des Dachraumes
einen anständigen, für längere Zeit hinlänglich grossen Saal
nebst anstossendem Lesezimmer. Darunter, im Parterre, ent-
standen allerdings sehr niedrige und ziemlich dunkle Räume,
welche für die Modellsammlung und für die durch Kühn neu
angelegte geognostische Sammlung benutzt wurden, und in dem
Souterrain konnte die bisher in Dachstuben untergebrachte Mi-
neralien-Verkaufsniederlage Platz finden. Durch die Ausräum-
ung der Bibliothek und der Modellsammlung aus den alten
Räumen gewann man mehr Platz für den vereinigten physika-
lischen und mathematischen Apparat und ein kleines Audito-
rium, in welchem unter Anderen auch Mohs seine Vorlesungen
gehalten hat. — Diese Umänderungen und Neubaue haben einen
Kostenaufwand von etwas über 6000 Thaler verursacht.
Dadurch war aber den Bedürfnissen nur sehr unvollkommen
abgeholfen, nur die Werner'sche Mineraliensammlung und die
Bibliothek erfreuten sich eines geräumigen und guten Lokales,
dagegen war die zum Unterricht dienende, sogenannte metho-
dische Sammlung theils in einem kleinen Zimmer, theils sehr
unpassend in dem anstossenden kleinen Auditorium unter-
gebracht, die geognostische Sammlung und die Modeüsamm-
74
lung befanden sich in niedrigen, des gehörigen Lichts "ent-
behrenden Räumen, es fehlte an einem hinlänglich grossen und
hellen Zimmer für den Zeichnenunterricht, es fehlte bei der
Vermehrung der bergakademischen Vorträge an Auditorien.
Bereits im Jahre 1833 erforderte deshalb das Königliche Finanz-
ministerium Vorschläge zur Abhilfe dieser Unvollkommenheiten,
und als Ende 1835 nach dem Tode des Besitzers das auf der
Akademie- (sonst Futter-) Gasse an das Bergakademiegebäude
anstossende Krause'sche Haus zur öffentlichen Versteigerung
kam, wurde dessen Acquisition auf den Vorschlag der berg-
akademischen Lehrer und den darauf gegründeten oberberg-
amtlichen Antrag sofort von dem Königlichen Finanzministerium
genehmigt, und für 1950 Thaler bewirkt.
Unter thunlichster Berücksichtigung der deshalb von den
bergakademischen Lehrern ausgesprochenen Wünsche wurde der
Neubau von dem Herrn Professor Heuchler mit Zuziehung des
Maschinendirectors Brendel projectirt und ausgeführt, sodass er
1839 bezogen werden konnte.
Während des Baues musste ein Nachbarhaus ermiethet
werden, um die methodische Mineraliensammlung, den physika-
lischen und mathematischen Apparat und die Auditorien, so gut
es anging, unterzubringen.
Nicht allein das angekaufte Nachbarhaus, sondern auch ein
anstossender Theil des alten Gebäudes wurden abgetragen, und
an ihrer Stelle erstand der jetzt noch bestehende zweistöckige
Flügel auf der Akademiegasse. In demselben fanden drei Au-
ditorien, ein Zeichnensaal, die Modellsammlung, die methodische
Mineraliensammlung nebst Arbeitszimmer, die Versteinerungs-
sammlung, deren Raum zugleich als Conferenzzimmer benutzt
wurde, die geognostische Sammlung, der physikalische Apparat,
die Expedition, das Verkaufslokal der Mineralien -Niederlage,
ein Zimmer für den Akademieinspector, eine Modellwerkstatt,
Waschhaus, Holzstall und die Haupttreppe Platz.
Das alte Auditorium, in welchem Charpentier, Werner,
Lempe u. a. ihre Vorlesungen gehalten hatten, fiel dadurch
weg, und wurde mit den anstossenden Räumlichkeiten des so-
genannten Suitenzimmers zur Wohnung für den Hausmann und
Aufwärter eingerichtet.
75
Daneben konnte ein kleines Zimmer zum Abtreten für die
Lehrer vor und nach den Vorlesungen hergestellt werden.
Die Aufführung kostete schliesslich 27,280 Thaler.
Als eine Calamität ist zu erwähnen, dass im Jahre 1842
auf einem dem alten Hauptgebäude der Bergakademie auf der
Akademiegasse gegenüber liegenden Bauplatze ein Haus errichtet
wurde, dessen Erbauung ohngeachtet des dem Besitzer gemach-
ten Anerbietens zum Ankaufe des Platzes, nicht verhindert
werden konnte, und welches bei der Enge der Strasse den
bergakademischen Räumen viel von der ihnen so nöthigen Hellig-
keit genommen hat. —
Im Jahre 1Ö54 machten die bergakademischen Lehrer Vor-
schläge zu einem neuen Erweiterungsbau, der von dem König-
lichen Oberbergamte befürwortet, 1855 Genehmigung fand, so-
fort in Angriff genommen und 1857 mit einem Aufwände von
18,516 Thalern beendigt wurde. Derselbe bestand im Wesent-
lichen in der Uebersetzung des älteren, ursprünglichen Eck-
gebäudes mit einer zweiten Etage, und einem völligen Umbau
des Bibliotheks- und des zwischen dem Hauptgebäude und der
Bibliothek liegenden Zwischengebäudes. Dadurch waren folgende
Verbesserungen erlangt:
die drei Auditorien konnten von der Vorderseite, wo der
Strassenlärm störend wirkte, nach der Hofseite verlegt
werden ;
die Expedition kam neben die Bibliothek zu liegen, und ihr
bisheriges Zimmer wurde zu mineralogischen Beobacht-
ungen verwendbar;
das ganze Werner 'sehe Museum wurde in einem früheren
Auditorium untergebracht, und das von ihm bisher ein-
genommene sogenannte Tafelzimmer konnte zu einer Aula
hergerichtet werden; ■
die Inspectorwohnung ward in die neue zweite Etage ver-
legt, und der Versteinerungssammlung wurden zwei Zim-
mer eingeräumt, sowie auch für die Lehrerconferenzen
ein besonderes Zimmer reservirt werden konnte;
der schon seit einiger Zeit von dem physikalischen Apparat
getrennte, durch Herrn Bergrath Weisbach beträchtlich
vermehrte mathematische Apparat, bisher in einem Dach-
76
räume untergebracht, erhielt drei, nachher vier Zimmer in
dem Zwischengebäude;
die Bibliothek gewann durch Vergrösserung ihrer Höhe, wenn
auch ihr Areal dasselbe blieb, mehr Platz, woran es ihr
sehr zu fehlen begann;
der grosse Raum unter der Bibliothek wurde durch Er-
höhung dieser Etage etwas heller, und den umfangreichen
Vorräthen zu einer geographischen Sammlung zugewiesen.
Das oben besprochene Laboratorium auf dem Bergakademie-
hofe blieb, nachdem es nicht mehr für die Vorträge über theo-
retische Chemie diente, für die Hüttenkunde reservirt, nahm
aber auch den Unterricht über Probirkunst, der bisher ausser-
halb der bergakademischen Gebäude im Bergwardeinlaboratorium
gehalten worden war, und zu dem der über nasse Probirkunst
kam, sowie den über Löthrohrprobirkunst auf, welcher letzterer
seit Plattner's Abgang, weil von einem anderen Lehrer ertheilt,
besondere Räumlichkeiten verlangte. — Deshalb schon war der
Platz in dem fraglichen Hause nicht mehr ausreichend. Dazu
kam, dass seit Uebernahme des Unterrichts in der praktischen
Markscheidekunst durch Herrn Professor Junge dieser Unter-
richt nicht mehr, wie früher, in der Wohnung des damit be-
auftragten Markscheiders, sondern in der Bergakademie ertheilt
wurde, zugleich aber eine weit grössere Ausdehnung bekam und
viel frequentere Benutzung fand, so dass er grössere Räume
für seine Apparate, und vorzüglich für die damit verbundenen
Arbeiten erheischte. — Endlich erschien der bisher benutzte
Zeichnensaal zu klein. Deshalb wurde ein Umbau und eine
Uebersetzung des metallurgischen Laboratoriums genehmigt und
in den Jahren 1861 und 1862 für den Kostenbedarf von
8120 Thalern ausgeführt. Abgesehen von den Umänderungen
in den Räumen für Hüttenkunde und für die drei verschiedenen
Zweige der Probirkunst nebst zugehörigem Auditorium gewann
man dadurch einen grösseren Zeichnensaal und einen Saal für
die Arbeiten in der praktischen Markscheidekunst. — Der bis-
herige Zeichnensaal konnte nun zu einem vierten Auditorium
im Hauptgebäude benutzt werden.
Als Professor Kersten im Jahre 1829 den Unterricht in
der analytischen Chemie, wenn auch anfänglich nur zum Theil,
übernahm, wurde in dem der Königlichen Generalachmelzad-
77
ministration gehörigen Brennhause, das durch Verlegung des
Silberraffinirens auf die Hütten disponibel geworden war, ein
Laboratorium fQr analytische Chemie und zugleich eine Dienst-
wohnung für den Lehrer derselben eingerichtet. An demselben
sind mehrere Um- und Anbaue, die eine Vergrösserung be-
zweckten, und hier nicht speciell namhaft gemacht werden
sollen, vorgenommen worden. Als aber 1856 auch die Vor-
trage über theoretische Chemie und Eisenhüttenkunde an Herrn
Bergrath Scheerer übergingen, war eine mit Herstellung eines
Auditoriums verbundene, übrigens schon durch die vermehrte
Frequenz des Besuchs der analytischen Chemie erforderte Ver-
grösserung unentbehrlich. Diese erfolgte dann durch Acqui-
situm eines Nachbarhauses, welches abgetragen wurde, um
an seiner Stelle die neuen Räume herzustellen, ebenfalls in
den Jahren 1861 und 1862 mit einem Kostenaufwande von
9234 Thalern.
In Bezug auf die letztgedachten Bauausführungen ist die
thätige Mitwirkung des Herrn Oberkunstmeisters Schwamkrug
dankbar anzuerkennen.
Aus dem Obigen ist ersichtlich, welche beträchtlichen Sum-
men nach und nach verwendet wurden, um in dem Bergakade-
miegebäude die nöthigen Räume zu beschaffen. Ist dadurch
auch den Bedürfhissen möglichst genügt worden, so konnten
doch die Lokalitäten nicht so zweckmässig hergestellt und ver-
th'eilt werden, wie das der Fall sein würde, wenn man ein
neues Gebäude auf einem freien Platze zu diesem Behufe er-
bauen wollte, und immer bleibt Manches zu desideriren. Da-
hin gehört zur Zeit, dass die Modellsammlung die ihr ange-
wiesenen Räume, die übrigens die besten von allen vorhandenen
sind^ schon jetzt vollständig füllt, und eine Vergrösserung der-
selben unthunlich ist; — dass die vortreffliche methodische
Mineraliensammlung viel zu eng aufgestellt ist, und am Licht-
mangel leidet; — dass letzteres in noch höherem Grade mit
der im Parterre untergebrachten geognostischen Sammlung der
Fall ist. Auch der Raum der geographischen Sammlung ist
sehr ungünstig. —
78
6. Die Sammlungen und Apparate der Bergakademie.
Durch das nun Hundert Jahre lang fortgesetzte Bestreben
der bergakademischen Lehrer, die für ihre Lehrzwecke dienen-
den Hilfsmittel zu vervollständigen, welches Bestreben von dem
Königlichen Oberbergamte und den höchsten Behörden durch
Verwilligung der erforderlichen Geldmittel auf die dankens-
werteste Weise unterstützt worden ist, mussten sich in den
Räumen der Bergakademie sehr werthvolle Sammlungen und
Apparate anhäufen. Sie sind zum Behufe einer Versicherung
gegen Feuersgefahr im Jahre 1861 abgeschätzt worden, und
es mag diese ohngefähre Taxe zugleich mit Aufzählung der
einzelnen Gegenstände hier mitgetheilt werden, um wenigstens
einigermaassen ein Anhalten zu Beurtheilung ihres Geldwerthes
zu geben.
1. die Bibliothek 30000 Thlr.
2. die Mineraliensammlungen, als:
a) das Werner'sche Museum .... 18600
b) die methodische Mineraliensammlung . 35000
c) die geognostische Sammlung . . . 6000
d) die Versteinerungssammlung . . . 4500
e) die geographische Mineraliensammlung 5000
3. der physikalische Apparat 4000
4. der mathematische Apparat 4000
5 . der Apparat für praktische Markscheidekunst 1 500
6. die Modellsammlung 5000
7. die Zeichnungssammlung 200
8. der Apparat für theoretische, praktische und
analytische Chemie 3500
9. der Apparat für Hüttenkunde, trockne und
nasse Probirkunst 1500
10. der Apparat für Löthrohrprobirkunst . . 500
11. die Münzsammlung 1500
12. die verkäuflichen Karten und Schriften . 2000
13. das Hausgeräthe . 2200
Summa 125000 Thlr.
Es ist aber hervorzuheben, dass diese Schätzung, abgesehen
von der seit 1861 hinzugekommenen Vermehrung, nicht allein
79
ganz oberflächlich ist, und sich durchaus nicht auf eine specielle
Taxirung gründet, sondern dass man dabei auch von dem Ge-
sichtspunkte ausgegangen ist, die Summen so zu greifen, dass
bei etwaigen Feuerschaden das Verlorene damit, so weit nöthig,
ersetzt werden könnte.
Einige Notizen über die einzelnen Sammlungen, grössten-
theils Wiederholungen dessen, was in der Schrift „die Berg-
akademie 1850" schon einmal mitgetheilt wurde, mögen hier
noch Platz finden.
Die Bibliothek
wurde bei Stiftung der Bergakademie durch den Ankauf vom
Oberberghauptmann von Oppel, und Geschenke des General-
Berg- Commissarius von Heynitz gegründet, und fortwährend,
wenn auch in den ersten 60 Jahren nur mit beschrankten Mit-
teln, vermehrt. Auch in Bezug auf sie war Lempe sehr thä-
tig. — Nach Werner's Ableben erhielt in seiner Hinterlassen-
schaft die Bergakademie einen Bücherschatz, der das bisherige
Besitzthum um mehr als das Doppelte überstieg. Derselbe wurde
in zwei Abtheilungen gebracht, und die erste davon mit der
vorhandenen älteren Bibliothek gänzlich verschmolzen, die zweite
aber, historische, theologische, belletristische, classische und
andere Schriften enthaltend, abgesondert, anfänglich in dem
Bergakademiegebäude aufgestellt, und dem hiesigen Gymnasium
zum Gebrauche überlassen, — später diesem ganz übergeben.
Die rein juristischen und medicinischen Schriften sind mit den
aus der Vereinigung entstehenden Doubletten veräussert worden.
Am Ende des Jahres 1865 enthält die in 16 Hauptabtheil-
ungen gebrachte, mit Real- und alphabetischem Katalog ver-
sehene Bibliothek 14289 Nummern, von denen jedoch viele
einzelne sehr bändereiche Werke umfassen, — ausserdem 1457
Nummern von Karten, und 326 von Manuscripten. — Sie soll
nur den Zwecken der Bergakademie dienen, es wird deshalb
die Literatur der eigentlichen Bergbaukunst, der Hüttenkunde
und der Bergrechte thunlichst vollständig angeschafft, auch in
der Mineralogie und Geognosie mit Einschluss der Petrefacten-
kunde nichts Wichtiges wenigstens der deutschen, soweit die
Mittel reichen auch der französischen und englischen Literatur
absichtlich weggelassen, dagegen in den Hilfswissenschaften der
80
Mathematik mit Einschluss der Mechanik, der Physik und der
Chemie nur das berücksichtigt, was für das hiesige Studium
von Wichtigkeit ist.
Die Bibliothek wird nicht allein von den bergakademischen
Lehrern, sondern auch von anderen Beamten des Berg- und
Hüttenwesens fleissig benutzt. Zahlreiche dazu gehörige wissen-
schaftliche Zeitschriften cursiren vor ihrem Einbinden in einem
officiell eingerichteten Lesezirkel. Für die Bergakademisten ist
die Bibliothek an zwei Nachmittagen geöffnet, und es erhalten
dieselben auch die Bücher, mit Ausnahme kostbarer Kupfer-
werke, zu deren Verabfolgung besondere Genehmigung des ober-
bergamtlichen Directoriums einzuholen ist, in's Haus geliehen.
Als Anhang zur Bibliothek sind eine Sammlung älterer
Uebungsarbeiten und Reiseberichte von Bergakademisten, und
die Werner'schen Manuscripte zu nennen. Diese theilen sich
in die von ihm hinterlassenen Papiere von eigener und von
fremder Hand. Vorzüglich erstere sind mit einer Vollständig-
keit gesammelt worden, die man wohl etwas übertrieben ge-
wissenhaft nennen kann, denn sie enthalten so viel Unbedeuten-
des und Werthloses, dass wenigstens in manchen Bänden das
Werthvollere darunter schwer herauszufinden ist. Eine ganz
specielle Consignation erleichtert aber die Uebersicht sehr.
Das Werner'sche Museum
bestand nach dem 1814 abgeschlossenen Kaufcontyacte (s. neues
bergmännisches Journal 1816, Band 4, S. 425) aus neun ver-
schiedenen Sammlungen, von denen jedoch die geognostische,
die geographische Mineralien-, die Versteinerungs-, die Con-
chylien- und die Zeophytensammlung anderen entsprechenden
Sammlungen der Bergakademie einverleibt wurden, zum Theil
deren ersten Stamm bildend.
Es besteht daher jetzt das Museum lediglich aus einer
Mineraliensammlung, die in
die nicht sehr bedeutende Kennzeichensammlung,
die, abgesehen von einigen Nachträgen, 8043 Nummern
zählende Hauptsammlung,
die 1308 Nummern zählende Edelsteinsammlung, und
die auf den Schränken vertheilten Aufsatzstücke
zerfällt.
81
Ganz unverändert nach dem letzten Werner'schen Mineral-
systeme aufgestellt, giebt sie von diesem ein sehr vollständiges
Bild. Da sie nur durch gelegentliche Acquisitionen und nur
unbedeutend vermehrt worden ist, wobei die hinzugekommenen
Stücke deutlich von den ursprünglichen unterschieden wurden,
so fehlen ihr die neueren Vorkommnisse fast gänzlich, aber aus
älterer Zeit enthält sie ausgezeichnete, zum Theil jetzt nicht
mehr zu erlangende Exemplare und ganze Suiten. — Sie wurde
nach Werner's Tode durch Freiesleben, Breithaupt und Köhler
mit den vorgefundenen, noch nicht einrangirten Stücken com-
pletirt, und ist dann darüber ein sehr genauer, jedes einzelne
Stück beschreibender Katalog von Köhler angefangen, der Haupt-
sache nach aber durch von Weissenbach angefertigt worden.
In einem Zimmer abgesondert aufgestellt, und der Aufsicht
des Akademieinspectors übergeben, wird sie von diesem auf
Verlangen, aber auch alljährlich von dem Professor der Minera-
logie in einzelnen Theilen, die in der methodischen Mineralien-
sammlung nicht so gut vorhanden sind, seinen Zuhörern vor-
gezeigt.
Die methodische Mineraliensammlung,
zu den Vorlesungen über Mineralogie dienend, wurde bei der
Stiftung der Bergakademie durch Geschenke von von Heynitz
und von Oppel gegründet, aijch in der ersten Zeit rasch ver-
mehrt, vorzüglich durch Vorkommnisse aus den sächsischen
Gruben. — Unter Werner ist sie verhältnissmässig nur wenig
gewachsen, und auch Mohs hat nicht dafür gesorgt. Desto
bedeutender ist aber ihr Zuwachs durch die Bemühungen des
jetzigen Professors der Mineralogie, des Herrn Oberbergraths
Breithaupt, gewesen. Sie zählt, abgesehen von einer sehr voll-
ständigen Kennzeichensammlung und von einer reichen Samm-
lung an Krystallmodellen, über 20,000 Nummern, und ist ein
Hauptschatz der Bergakademie. Kann sie sich in Bezug auf
grosse und kostbare Schaustücke nicht mit den grösseren Samm-
lungen des Continents messen, so kann sie es doch gewiss in
Bezug auf Reichhaltigkeit an wissenschaftlich ausgezeichneten
Exemplaren, und übertrifft wohl die meisten anderen Sammlungen
in der Vollständigkeit und Sorgfalt, mit welcher sie durch Etiket-
tirung jedes einzelnen Stückes bearbeitet ist. Die Hauptsamm-
6
82
lung befindet sich, in einem Saale, ein kleiner Theil in einem
anstossenden, zum Vorzeigen und zu den Arbeiten des Professors
der Mineralogie dienenden Zimmer. Durch Glasaufsätze auf den
Schränken ist es möglich gewesen, einen Theil der vorhandenen
Mineralien anschaulich aufzustellen, obwohl der grösste Theil
in den Schubkästen unterzubringen war. Es ist zu bedauern,
dass der viel zu enge Raum, der auch an Lichtmangel leidet,
nicht gestattet, die hier angehäuften Schätze dem Auge des Be-
suchers leichter zugänglich zu machen.
Die geognostische Sammlung,
für den Unterricht in der Geognosie und in der Erzlagerstätten-
lehre dienend, ist in einem leider zu lichtarmen, übrigens aber
zweckmässigen Saale im Erdgeschoss aufgestellt. Sie wurde
zuerst von Kühn durch Schenkung seiner geognostischen Vor-
räthe gegründet, erhielt einigen Zuwachs aus der unbedeutenden
geognostischen Sammlung Werner's, und wurde nach und nach,
anfangs durch die geognostische Landesuntersuchung unterstützt,
durch Kühn, Naumann und von Cotta vermehrt, auch mehr-
fach umgeordnet.
Sie besteht in der Hauptsache in Stücken zu Unterstützung
des präparativen Theiles der Vorlesung, ganz besonders zu
Veranschaulichung der Structurverhältnisse, in einer nach ihrer
Altersfolge gereiheten Sammlung der eruptiven und sedimen-
tären Gebirgsarten, letztere zugleich die wichtigsten Versteiner-
ungen enthaltend, und in einer kleinen Sammlung von Erzgang-
stücken, besonders der sächsischen Reviere.
Die geographische Sammlung,
in einem, zwar geräumigen, aber wegen seiner grossen Tiefe
schlecht beleuchteten Saale unter der Bibliothek aufgestellt, be-
steht aus allen den, der Bergakademie zugekommenen Minera-
lien, die weder in der mineralogischen noch in der geognostischen
Sammlung Platz finden konnten. Sie nahm die Werner'sche
geographische Sammlung, später auch die sogenannte Suiten-
sammlung, welche Vorkommnisse der sächsischen Erzgruben
meist nur aus den ersten Jahrzehnten des Bestehens der Berg-
akademie entljielt, auf, und besteht ausserdem aus Stücken und
ganzen Reihen, welche der Bergakademie durch Geschenke und
83
durch von hier ausgesendete Reisende zugekommen sind. —
Sie zerfällt jetzt in die Sammlung des Auslandes und in die
des Inlandes, und ist zuletzt durch Herrn Dr. Weiss geographisch
geordnet und sehr speciell katalogirt worden. Die Sammlung
des Auslandes, gewisser .Maassen die ganze Erde begreifend,
kann der Natur der Sache nach nur sehr lückenhaft sein, um
so mehrmals die Sammlung niemals planmässig, sondern nur
zufällig vermehrt wurde. Aus manchen Gegenden eilthält sie
sehr vollständige und werthvolle Suiten, aus anderen nur Einzel-
heiten, aus sehr vielen begreiflicher Weise gar nichts. — Die
Sammlung des Inlandes, vorzüglich durch die Belegstücke der
geognostischen Landesuntersuchung entstanden, enthält nur
lückenhaftes Material und wartet noph ihrer Vervollständigung
und Vervollkommnung.
Herr Bergrath von Cotta benutzt einzelne Suiten der Samm-
lung zu seinen Vorlesungen über Geognosie und Erzlager-
stättenlehre.
Die Versteinerungssammlung.
Den ersten Stamm dazu bildete die Werner'sche Petre-
factensammlung, die zwar wenig beträchtlich war, jedoch einige
sehr gute Stücke, u. a. mehrere Originale von den Abbildungen
in Walch's grossem Petrefacten werke, besass. Von Reich und
von Cotta wurde sie vielfach vermehrt, und für deren Vorträge
über Versteinerungskunde benutzt. Aus den höheren Thier-
klassen enthält sie nur wenig, da weder Raum noch Geldmittel
ausreichen würden, für diese etwas Bedeutendes aufzustellen,
auch die Bekanntschaft damit den Lehrzwecken der Bergaka-
demie schon ferner liegt.
Die Werner'sche Conchylien- und Zeophytensammlungen
sind der Hauptsache nach zurückgestellt, jedoch ist einiges
daraus zur leichtern und bessern Erkenntniss der generischen
Charactere der Versteinerungssammlung einverleibt.
Der physikalische Apparat
dadirt seinen ersten Ursprung von der Gründung der Berg-
akademie an. Vom Jahre 1769 findet sich eine Schenkung,
die er vom mathematischen Salon in Dresden erhielt. Lempe
bemühte sich sehr, ihn zu vervollständigen, und aus seiner
6*
_ 84
Zeit ist manches jetzt noch brauchbare Stück vorhanden. Nach
ihm ist er einige Zeit lang vernachlässiget worden, aber durch
fortgesetzte Acquisitionen seit 1827 ist' er in einen, für den
Unterricht an der Bergakademie genügenden Stand gesetzt, auf
dem er indessen nur durch unausgesetztes, den Fortschritten
der Wissenschaft angemessenes Fortsammeln erhalten werden
kann. Aufgestellt ist er in zwei Zimmern, die ihn aufzunehmen
eben noch hinreichen. Mit ihm in Verbindung steht die hiesige
Station meteorologischer Beobachtungen im Königreich Sachsen,
bei welcher unter Leitung des Herrn Professors Weisbach der
Bergakademieaufwärter Bellmann die Beobachtungen anstellt.
Der mathematische Apparat
war lange Zeit mit dem physikalischen verbunden, selbst dann
noöh, als der Vortrag über Physik und über die verschiedenen
Zweige der angewandten Mathematik nicht mehr in denselben
Händen waren. Erst 1851 fand eine Trennung Statt, und im
Jahre 1857 konnten nach Beendigung des Erweiterungsbaues
die hierhergehörigen Instrumente und Apparate, die bis dahin
in einem D.achzimmer untergebracht worden waren, in drei
kleinen Räumen des Parterre und einem Zimmer des ersten
Stocks im Zwischengebäude Platz finden. Die ganze Sammlung,
die mehrere werthvolle Stücke enthält, und mit Ausnahme
weniger älterer Stücke durch Herrn Bergrath Weisbach her-
gestellt wurde, zerfällt in die Apparate für Mechanik und Hydrau-
lik, für allgemeine Markscheidekunst und für Bergmaschinen-
baukunst.
Der Apparat für praktische Markscheidekun$t
bestand bis. vor wenigen Jahren nur in einigen Markscheider-
zeugen, die dem physikalischen Apparat einverleibt waren. Seit-
dem der betreffende Unterricht in die Hände des Herrn Pro-
fessors Junge übergegangen ist (1859), wurde aber eine sehr
ansehnliche Anzahl von verschiedenartigen Instrumenten für
denselben angeschafft, die in einem besonderen Zimmer im Par-
terre des neuen Gebäudes untergebracht und aufgestellt sind.
85
Die ModeHsammlung
ist ebenfalls so alt als die Bergakademie. Aus dem vorigen
Jahrhundert sind einige nach Angabe des Oberkunstmeisters
Baldauf von dem später als Geschworner in Schneeberg ver-
storbenen Ch. A. Schwamkrug vortrefflich ausgeführte Modelle
vorhanden. Später hat ihre Vermehrung ziemlichen Stillstand
erfahren, wozu schon das ihr angewiesene ungenügende Lokal
nöthigte. Seitdem ihr jedoch 1838 die besten Räume im zweiten
Stocke des Neubaues zugetheilt wurden, hat sie beträchtlichen
Zuwachs erhalten. Jetzt zählt sie 373 Nummern, zerfällt in
den bergmännischen und hüttenmännischen Theil, und ist durch
Herrn Bergrath Gätzschmann in 10 Unterabtheilungen syste-
matisch geordnet und aufgestellt. — Die specielle Aufsicht über
diese Sammlung führt der Modellmeister Schumann, für welchen
zugleich im Bergakademiegebäude eine kleine Werkstatt ein-
gerichtet ist, aus welcher die meisten der neueren Modelle her-
vorgingen. .
Anhangsweise ist hier eine Sammlung bergmännischer Alter-
thümer, d. h. Ueberresten von Gezähen und Maschinen früherer
Zeit, die man in alten, längere Zeit auflässig gewesenen und
wieder gewältigten Grubenbauen aufgefunden hat, zu erwähnen.
Sie musste in Ermangelung des Platzes in einem Bodenräume
untergebracht werden.
Die Zeichnungssammlung
besteht aus Vorlegeblättern zum Nachzeichnen.
Die Apparate für die verschiedenen chemischen Doctrinen
zerfallen in die
für theoretische, praktische und analytische Chemie in dem
chemischen Laboratorium auf der Brenngasse;
für Hüttenkunde, trockne und nasse Probirkunst, sowie
für Löthrohrprobirkunst in dem metallurgischen Laboratorium
auf dem Akademiehofe.
Für den Unterricht in der Hüttenkunde existirt auch eine
hüttenmännische Sammlung, die zuerst 1796 von Lampadius
angelegt, jedoch durch Plattner ganz umgestaltet und neu be-
gründet, durch Herrn Professor Fritzsche weiter vermehrt wurde.
86
Die Werner'sche Münzsammlung
besteht aus 6000 Nummern, und ihr Werth wird durch einen
ganz speciellen, von Lipsius nach Werner's Tode bearbeiteten
Katalog wesentlich erhöht. Aus Mangel an Platz hat sie jedoch
nicht aufgestellt werden können, sondern wird eingepackt auf-
bewahrt, und ist daher nicht leicht zugänglich.
Die verkäuflichen Gegenstände der Bergakademie.
Hierher gehören zuvörderst:
die zwölf einzelnen Sectionen und die Uebersichtskarte der
geognostischen Karte von Sachsen, sowie achtundzwanzig
Sectionen der ihr zu Grunde gelegten lithographirten Karte
von Sachsen und angrenzenden Landestheilen.
Sie sind jetzt ganz in den Verlag der hiesigen Engel-
hardt'scheh Buchhandlung übergegangen, und in der Bergaka-
demie befinden sich nur noch die im Handel nicht augenblick-
lich benöthigten Vorräthe der geognostischen Karte.
Diese Karten sind die Frucht der geognostischen Landes-
untersuchung (m. s. Naumann, Erläuterungen zu der geo-
gnostischen Karte des Königreichs Sachsen. Heft 1, 1836. 8.
Vorbericht). Bereits im Jahre 1767, also unmittelbar nach der
Gründung der Bergakademie, wurde bestimmt, es sollten auf
Kosten der Stipendiengelderkasse Reisen und Lokaluntersuch-
ungen gemacht werden, um zu einer vollständigen systematisch-
mineralogischen Beschreibung von Sachsen zu gelangen. Ob-
wohl diess wegen unzulänglicher Kräfte dieser Kasse nicht zur
Ausführung kam, so scheinen doch damit im Zusammenhange
die wiederholten Reisen von Charpentier's nach den verschiedenen
chursächsischen Landestheilen gestanden zu haben, deren Re-
sultat dessen im Jahre 1778 erschienene „Mineralogische Geo-
graphie der chursächsischen Lande" war. Im Jahre 1788 wurde
auf Veranlassung der Landes -Oekonomie-, Manufactur- und
Commercien- Deputation Befehl gegeben, Steinkohlenflötze in
den Chursächsischen Landen aufzusuchen, und es wurden dazu
Geldmittel angewiesen, auch 1789 genehmigt, dass die Unter-
suchung auch auf andere nutzbare Mineralien erstreckt werde.
Indessen erst seit 1798 ist die genauere Untersuchung des Landes
ernstlicher in Angriff genommen worden, indem unter Werners
87
Leitung alljährlich einzelne Districte von älteren Akademisten
und jüngeren Angestellten bereist und darüber Karten und Be-
schreibungen geliefert wurden. Die Leitung dieses Geschäftes
ging 1817 an Kühn über, und es lagen endlich Untersuchungen
nicht allein vom ganzen Königreiche Sachsen, sondern auch
vielen angrenzenden Gegenden vor. Hatten dieselben auch eine
speciellere Kenntniss der geognostischen Beschaffenheit des Lan-
des verschafft, dabei zugleich eine grosse Masse der zu diesen
Untersuchungen gehörigen Belegstücke in der Bergakademie an-
gehäuft, zugleich aber Gelegenheit zu Vervollständigung der
geognostischen Sammlung und zu praktisch-geognostischer Aus-
bildung vieler bergakademischer Zöglinge gegeben, — so blieb
doch noch sehr viel zu thun übrig, um die Karte herzustellen.
Zuvörderst war eine topographische Unterlage zu beschaffen,
was unter von Schlieberis und Lohrmanns Leitung von der
Königlichen Cameralvermessung in Dresden ausgeführt wurde.
Diese Karte umfasst, dem ursprünglichen Plane und den bereits
untersuchten Landestheilen entsprechend, achtundzwanzig Sec-
tionen. Des zu grossen Aufwandes wegen wurde aber die Be-
arbeitung der geognostischen Karte auf zwölf, das Königreich
Sachsen und die jnächstangrenzenden Districte umfassende Sec-
tionen beschränkt. Die Bearbeitung der Karte, wozu viele Re-
vision sreisen und zum grossen Theile ganz neue Untersuchungen
erforderlich waren, übernahm seit 1835 Herr Professor C. Nau-
mann, von 1842 an betheiligte sich daran Herr Bergrath von
Cotta, und durch beider angestrengte Bemühungen war im
Jahre 1846 mit dem Erscheinen einer zweiten Auflage von
Sect. XIV. und der General-Uebersichtskarte das Werk vollendet.
Die übrigen verkäuflichen Gegenstände der Bergakademie,
welche dich vollständig nebst Preisangabe in dem Jahrbuche
für den Berg- und Hüttenmann angegeben finden, enthalten,
Unbedeutenderes abgerechnet,
eine Anzahl von Lithographien von berg- und hüttenmän-
nischen Maschinen, Oefen und änderen Vorrichtungen
und
das Jahrbuch (früher Kalender) für den Sächsischen Berg-
und Hüttenmann von 1827 an in 38 Jahrgängen.
Dieses letztere wurde auf den Vorschlag des Oberberg-
hauptmanns Freiherrn von Herder gegründet, anfangs von Reich,
88
seit 1838 vom Herrn Bergrath Gätzschmann redigirt Ausser
vielen einzelnen berg- und hüttenmännischen Aufsätzen enthalt
es namentlich ununterbrochene statistische Angaben über das
sächsische Berg- und Hüttenwesen, und giebt auch jährlich aus-
führliche Nachricht über die Bergakademie.
Endlich ist noch
die Niederlage verkäuflicher Mineralien
zu erwähnen, deren Vorräthe sich im Souterrain befinden, wo-
gegen deren Verkaufslokal im Parterre des Neubaues eine Stube
inne hat. — Dieses Institut ist so alt, wie die Bergakademie
selbst, indem man gleich anfangs der letzteren durch dasselbe
Geldeinnahmen zu verschaffen gedachte. Wenn dies auch einiger-
maassen gelungen ist, und auch jetzt noch die Niederlage einige
Ueberschüsse an die Bergakademiekasse einrechnet, so dürfte
doch ihr Hauptnutzen darin bestanden haben und noch be-
stehen, dass sie im Mineralienverkehr die Verbindung mit an-
deren Orten und Ländern befördert und die baldige Erwerbung
von neuen Vorkommnissen für die bergakademischen Samm-
lungen ermöglicht. Auch erleichtert sie den Bergakademisten
und Anderen die Anlage eigener Sammlungen. —
Ihr erster Administrator war Lommer, dann waren es: Wer-
ner, Hoffmann, Breithaupt, Richter, Buchwald, Lindner, und seit
1852 ist es der jetzige Herr Factor Rudolph Benno Wappler.
Nicht zur Bergakademie gehörig, aber doch schon durch
die Mehrzahl ihrer Mitglieder mit ihr zusammenhängend, ist die
im Jahre 1846 eingesetzte beständige Commission für Un-
tersuchung sächsischer Gangverhältnisse. Sie besteht jetzt
aus den Oberbergräthen Breithaupt und Reich, den Bergräthen
von Cotta und Scheerer und dem Obereinfahrer Müller. In den
vom Herrn Bergrath von Cotta herausgegebenen „Gangstudien"
befinden sich mehrere, durch ihre Untersuchungen veranlasste
Aufsätze, und kürzlich hat sie angefangen, „Beiträge zur geogno-
stischen Kenntniss des Erzgebirges" zu veröffentlichen, wovon
das 1. Heft, den Aufsatz von Stelzner: die. Granite von Geyer
und Ehrenfriedersdorf, sowie die Zinnerzlagerstätten von Geyer,
enthaltend, im Jahre 1865 (Freiberg, in Commission bei Craz
und Gerlach) erschienen ist.
Das bergmännische Studium.
Vom Bergrath Prof. Dr. 8 che er er.
as Streben nach Wissen und der sich daraus ent-
l wickelnde Trieb zum Forschen kennzeichnen den be-
fähigten Menschen während aller Phasen seines Lebens,
vDer Begriff des bergmännischen Studiums ist daher
von uns nicht auf die Zeit des bergakademischen
Studirens zu beschränken, sondern wir umfassen damit zugleich
die Fortsetzung solcher Studien und die sich daran knüpfenden
Forschungen eines späteren Alters.
Der besondere Cyklus von Wissenschaften und die eigen-
tümliche Art der praktischen Beschäftigung, welche das Berg-
fach bilden und unausgesetzt zum Fortschritt anregen, geben
den Männern dieses Faches ein eigentümliches Gepräge des
Geistes und Charakters. In Folge hiervon steht der wissen-
schaftliche Bergmann durch seine Fachthätigkeit nicht bloss als
praktisch nützliches Mitglied der menschlichen Gesellschaft da,
sondern er reagirt auch auf letztere durch jene innere Eigen-
tümlichkeit. Seine tiefere Kenntniss der Natur und sein steter
Kampf mit derselben um ihre unterirdischen Schätze, die Ge-
fahren, welche ihn dabei umgeben, der mühsam errungene Er-
folg, die oftmals grosse Ferne seiner Ziele und die nicht selten
getäuschten Hoffnungen — sind von unverkennbarem Einfluss
auf seine Weltanschauung und religiöse Auffassung, auf
seinen sittlichen, socialen und politischen Charakter, kurz
auf seinen gesammten geistigen Habitus. So bilden die Männer
des Bergfaches, mitten unter der grossen Mannigfaltigkeit der
90
zu einem Staate geordneten Fach -Kategorien, eine gesonderte
charakteristische Gruppe. Die eigentümliche, altehrwürdige
Tracht, welche noch heute den Bergmann auszeichnet, steht
nicht ausschliesslich in Beziehung zu seinem praktischen Berufe:
auch geistig geht er im Grubenkleide, mit Schachthut und Blende
einher. Denn nicht bloss in den Schacht des Bergwerks fährt
er ein, er dringt auch in die Tiefen der Natur und in das
Innere des Lebens.
Was vom wissenschaftlich gebildeten Manne unseres Faches
gilt, kann zwar weder in gleichem Umfange noch Grade auf den
schlichten Bergmann bezogen werden, gleichwohl aber kommt
dem gesammten Bergmannsstande ein gewisses geistiges Colorit
zu. Wo die Wirkungen einer tieferen wissenschaftlichen Ein-
sicht fehlen, werden sie zum Theil durch den Eindruck ersetzt,
welchen eine mühevolle Arbeit, gegenüber den gefahrdrohenden
und geheimnissvollen Naturkräften, auf das Gemüth des Berg-
manns ausübt. Auch unter den nicht wissenschaftlich gebil-
deten Bergleuten giebt es viele denkende Köpfe und grübelnde
Geister, die sich aus dem selbstgewonnenen Material der Er-
fahrung ihre Natur- und Weltanschauung bilden. Wenngleich
letztere in ihrer Naivheit von der Anschauung des Gelehrten
oftmals sehr abweicht, so lassen sich darin doch, wie in einem
verwaschenen Spiegelbilde, die Spuren des Originals erkennen.
Obwohl der Bergmann, selbst in denjenigen Staaten, wo
der Bergbau zu den bedeutenderen Erwerbsquellen gehört, nur
einen verhältnissmässig kleinen Theil der Bevölkerung ausmacht,
und obwohl somit seine geistige Reaction auf die Mehrzahl seiner
Mitbürger keine erhebliche sein kann, so ist sie doch jedenfalls
bis zu einem gewissen Grade vorhanden. Wir beanspruchen
keine grössere Wirkung und Wichtigkeit für dieselbe, als ihr
nach den Umständen zukommt; ja wir wollen hier ganz davon
absehen, diesen Einfluss auf Andere zu verfolgen, sondern uns
darauf beschränken, die geistigen Eigenthümlichkeiten des Berg-
mannsstandes für sich zu betrachten. Auch wenn sie in ihm
abgeschlossen blieben und nicht auf seine gesellige Umgebung
radiirten, dürfte es immerhin nicht ohne allgemeineres Interesse
sein, das innere Wesen des Bergmanns näher kennen zu lernen #
und einen Blick in das eigentümliche, aber treue Bergmanns-
herz zu werfen.
91
Nach einem hundertjährigen Wirken der Freiberger Berg-
akademie — wodurch Tausende von wissenschaftlichen Berg-
leuten gebildet und als montanistische Jünger über alle Theile
der Erde ausgesendet wurden — dürfen wir nicht, ausschliesslich
den technischen und materiellen Erfolg in Anschlag bringen,
den diese Ausbreitung montanistischer Kenntnisse für das prak-
tische Leben gehabt hat, sondern wir sind durch unsere eben
angestellten Betrachtungen darauf hingewiesen, auch nach dem
höheren Gewinn zu fragen, der sich aus den Studien und
Forschungen für das geistige Leben des Bergmanns ergab. Dass
vorzugsweise diese geistige Ausbeute uns hier beschäftigen
wird, während wir die praktische nur flüchtig andeuten, darf
uns als keine Verkennung der voranstehendsten Forderung an
eine Bergakademie ausgelegt werden ; es geschieht vielmehr aus
folgenden Gründen.
Was den Einfluss unserer Bergakademie auf bergmännische
Praxis betrifft, so kann man ihn zum Theil aus Daten entnehmen,
welche nachfolgend in dieser Festschrift enthalten sind. Den-
selben in der gesammten Zeit des verflossenen Jahrhunderts
schrittweis zu verfolgen und ihn für die verschiedenen bergbau-
treibenden Länder nachzuweisen, würde eine sehr interessante,
aber ebenso schwierige Arbeit sein. Sie ist unterblieben, nicht
bloss wegen des dazu nöthigen beträchtlichen Zeitaufwandes,
sondern auch weil man sie den gegenwärtigen Lehrern der
Akademie als Ruhmredigkeit hätte auslegen können. Begnügen
wir uns also hier in Betreff der praktischen Erfolge mit der
Thatsache, dass unsere Bergakademie zum Emporkommen und
Gedeihen des Bergbaues — worunter wir die gesammte berg-
und hüttenmännische Praxis verstehen — nach Kräften ihren
Theil beigetragen und sich dadurch an der Ausbeutung einer
der wichtigsten Culturquellen betheiligt hat. Denn der Bergbau
liefert uns in den Metallen, die er mühsam und kunstreich dem
irdischen Schoosse abgewinnt, ein werth volles, unentbehrliches
Material für menschliche Cultur. Schon die älteste Cultur ruhte
auf einer metallenen Basis, und die Cultur der Gegenwart wird
in ihrer ganzen Höhe von den Metallen getragen. Keine Wissen-
schaft, keine Kunst, kein Handwerk hätten es zu ihrem gegen-
wärtigen Grade der Vollkommenheit gebracht, wenn sie nicht
hierin, direct oder indirect, durch die Metalle unterstützt worden
92_
wären. Wohin wir unsere Blicke richten, sei es in die tech-
nischen oder artistischen Werkstatten, in die Hallen der Wissen-
schaft oder in die engeren Räume des häuslichen Lebens, sei
es auf die Bekämpfung der Natur oder auf den unnatürlichen
Kampf zwischen Völkern, auf die dringendsten Bedürfhisse des
Armen, wie auf den raffinirten Luxus des Reichen : überall sind
es die Metalle, welche hierbei eine hervorragende, bedingende
Rolle spielen. Man nehme die Metalle aus unserem Gebäude
der Cultur — und das ganze, in Jahrtausenden von der Gesammt-
heit der Culturvölker aufgeführte Bauwerk wird zu einem Trüm-
merhaufen. Selbst nur das eine Metall, das Eisen, unserem
Gebrauch entzogen, bringt uns in der industriellen Cultur auf
die Stufe der Kindheit zurück ! Und wenn die Freiberger Berg-
akademie einen verhältnissmässig noch so kleinen Theil zur
Förderung des Bergbaues beigetragen hätte, jedenfalls ist sie
während eines Jahrhunderts ein Rad oder ein Rädchen in dem
praktischen Triebwerk gewesen, welches die menschliche Gesell-
schaft in lebendiger, segensreicher Thätigkeit erhält.
Erst nach diesen Vorbemerkungen glauben wir an unser
Haupt-Thema gehen zu dürfen, an den Einfluss des berg-
männischen Studiums auf das geistige Leben des Berg-
manns. Wir werden denselben grossentheils in seiner All-
gemeinheit betrachten, hier und da aber uns erlauben, besondere
Beziehungen zur Freiberger Bergakademie einzuschalten. Von
letzterem machen wir sogleich Gebrauch, indem wir dem Leser
den Umfang dieses Studiums nach dem Lehrplane unserer
Akademie vor Augen führen. Dabei ordnen wir die vorge-
tragenen Doctrinen zu gewissen Gruppen, wie sie für die daran
zu knüpfenden Betrachtungen am geeignetsten erscheinen.
I.
[Mineralogie. Krystallographie. Paragenesis.
I Geognosie. Versteinerungslehre. Erzlagerstättenlehre.
| Chemie (theoretische, praktische und analytische).
Physik*
jr (Metallurgie. Eisenhüttenkunde.
[Probirkunst. Löthrohrprobirkunst. Titrirkunst.
m.
j B ergbaukunst. Bergmaschinenlehre. Civilbaukunst.
(Markscheidekunst.
IV.
93
Mathematik (höhere). Descriptive Geometrie.
Mechanik.
Zeichnen.
V. Bergrechte,
Obgleich hierbei einige speciellere Fach-Doctrinen weggelas-
sen wurden, sind Inhalt und Umfang des Lehrplanes bezeichnend
genug, um daraus zu erkennen, dass das bergmännische Studium,
wenn es eine gewisse Tiefe erreichen soll, nicht allein ein schwie-
riges ist, sondern auch gewisse geistige und körperliche Anlagen
voraussetzt. Dafür aber belohnt es uns durch eine reiche Fülle
intellectueller Anregungen, welche das mühsam Erlernte zu einer
nie versiegenden Quelle wissenschaftlichen Genusses und
geistiger Erhebung machen. Dies n&her nachzuweisen, sei
zunächst unsere Aufgabe.
Vom naturwissenschaftlichen Gesichtspunkte sind es fast
ausschliesslich die Gruppen I, II und III, welche dem berg-
männischen Studium seine charakteristische Färbung ertheilen.
Die vierte Gruppe opfert sich gewissermaassen für die ersten
drei auf; sie steht hier vielfach unterstützend, leitend, ja oft-
mals entscheidend da. Die Bergrechte endlich, so wichtig sie
in ihrer rechtlich formellen Bedeutung sind, haben an und für
sich zu geringe directe Beziehung zu dem naturwissenschaftlichen
Theile des bergmännischen Studiums, als dass hier ein näheres
Eingehen nothwendig erschiene. Mithin können wir uns im
Nachfolgenden darauf beschränken, hauptsächlich nur die ersten
drei Gruppen der Doctrinen, als specifisch bergmännische, in
Betracht zu ziehen.
Mineralogie, Geognosie, Chemie und Physik bilden,
mit den dazu gehörigen Hülfswissenschaften und dem betreffen-
den Theile der Mathematik, eine Wissenschaftsgruppe, welche die
gesammte irdische anorganische Natur umfasst und uns die-
selbe nach allen wissenschaftlichen Richtungen kennen lehrt.
Sie macht den Bergmann vertraut mit dem grossartigen Felde
seiner Thätigkeit, dem Steinreiche. So dunkel und chaotisch
sich dasselbe rings um ihn auszudehnen scheint, er muss sich
darin zu Hause fühlen und überall zurecht zu finden wissen.
Jeder Stein, den er vom Boden aufhebt oder den sein Hammer
vom Felsen lossprengt, giebt ihm Veranlassung zu Betrachtungen,
94
die von dem systematischen Fachwerk Steines Geistes ausgehen.
Die Äusseren mineralogischen Kennzeichen deuten ihm die Art
der Species oder des Mineralgömenges an, die chemische und
physikalische Prüfung dringen tiefer in deren Wesenheit ein,
und der geognostische Ueberblick, in Verbindung mit jenen
ersten Kriterien, entscheidet über Entstehungsweise und relative
Bildungszeit und bringt erforderlichenfalls die so erhaltenen
Resultate in Verbindung mit der bergmännischen Praxis. Der
Laie meint vielleicht, dass solche analytische Betrachtungen,
da sie sich auf leblose Steine beziehen, eine gewisse Starrheit
und Sterilität an sich tragen, welche der Belebung und Be-
fruchtung des Geistes nicht förderlich sein können. So ist es
aber keinesweges. Der mit Capacität und hinreichendem wissen-
schaftlichen Rüstzeug ausgestattete Forscher findet in dem
starren Steine nicht weniger Beziehungen zu dem lebendig
Grossen und Schönen, zur Gottheit und ihrer NaturofFenbarung,
als der Physiologe in einem belebten Organismus oder der Ge-
schichtsforscher in dem Leben eines Volkes. Ja, oftmals empfin-
det der dem göttlichen Wirken nachspürende Geist sogar mehr
Befriedigung in der Natur, als in der Geschichte ! Denn während
erstere den ihr vorgezeichneten Bildungsgang gesetzmässig auf-
steigend verfolgt, schwankt der mit Willensfreiheit begabte Mensch
zwischen Irrthum und Wahrheit, und die Geschichte der Völker
betrübt uns fast mehr durch Handlungen des Wahns, als sie
uns durch Thaten des Guten erfreut. Dies gilt nicht etwa vor-
zugsweise von der Geschichte des Alterthums und Mittelalters
— der Wahn hat den Menschen durch alle historischen Ent-
wickelungsperioden begleitet, wenn er auch nach und nach die
frühere Hülle abgestreift und eine culturgemässere Form ange-
nommen hat. Bei jedem neuen Aufschwünge der Cultur und
Civilisation , bei jeder neuen Richtung der Wissenschaft und
Kunst, kurz bei jedem Fortschritt dämmt sich einerseits das
störrische Alte hemmend entgegen und entsteht andererseits ein
Drängen und Treiben weit über das sittliche Ziel hinaus! Gewiss
ist viel Kampf, und daher Leben, in solchem Gebahren, allein
der Geist des tieferen Beobachters fühlt sich dadurch eben so
wenig gehoben, wie sein Herz erwärmt. Denn an diesem Kampfe
betheiligen sich Vorurtheil, Leidenschaft, Selbstsucht und mancher-
lei andere unschöne, rohe Begleiter der menschlichen Psyche.
95
Im stillen leblosen Steinreiche tritt uns nun zwar der schroffe
Gegensatz zu solcher historischen Entwicklung entgegen: eine
strenge, mathematische Gesetzmässigkeit, die den leblosen Stoff
überall mit gleicher Consequenz beherrscht und ihn dadurch
gewissermaassen mit einer ernsten, trocknen Prosa durchdringt;
allein trotz dieses einfachen, unbeugsamen Skelettes der anor-
ganischen Natur hat sich dieselbe daran zu einer wunderbaren
Mannigfaltigkeit und Schönheit entwickelt! Es geschah durch
Verknüpfung des Einfachen und durch Combination des Ver-
schiedenen. Wenige Stoffe genügten dem Weltenschöpfer zum
Aufbau der vielgestaltigen, prachtvollen Gebirgswelt, welche so
viel des Schönen, Zweckmässigen und Harmonischen in sich
vereint. Wenn sich daher auch der Bergmann zunächst nur
mit der anorganischen Natur beschäftigt, so kann ihm dieselbe
gleichwohl zu einer unerschöpflichen Fundgrube höheren Ge-
winnes werden. Die starre Erdmasse, in welche die exacte
Forschung eindringt, erscheint nicht länger als ein ödes Hauf-
werk lebloser Stoffe, aufgeschüttet durch Zufall und Zeit, son-
dern wir erblicken in ihr ein von göttlicher Hand niedergelegtes
Document der Schöpfungsgeschichte, die älteste Urkunde, welche
dem Menschen zugänglich ist. Wer sie zu lesen versteht, der
findet mehr als das todte Wort, er findet den lebendigen Geist
darin.
Es ist ein Resultat langjähriger exacter Forschung, dass
die feste Erdrinde im grossen Ganzen nur aus wenigen ein-
fachen Stoffen (chemischen Elementen) besteht 1 ). Aus nicht
viel mehr als zwölf solcher Elemente ist die grosse Mannig-
faltigkeit von Gebirgsarten entstanden, welche dem # Auge des
Laien als ein unentwirrbares Chaos erscheint, durch exacte Auf-
fassung aber sich auf gewisse, verhältnissmässig nicht zahlreiche
Gattungen zurückführen lässt. Bei derartiger Auffassung schwin-
det das Zufällige, Chaotische, .und das Gesetzmässige, Geordnete
tritt an seine Stelle. Was von der Stoffbeschaffenheit — che-
mischen Zusammensetzung — der Gebirgsarten gilt, zeigt sich
auch bei ihrer räumlichen Vertheilung. Der innere Bau der
») Namentlich sind dies: Silicium, Aluminium, Calcium, Magnesium, Kalium,
Natrium, Eisen, Mangan, Titan, Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff, wozu sich,
weniger allgemein oder doch in geringerer Menge verbreitet, hauptsächlich noch
Schwefel, Phosphor, Arsen, Stickstoff, Chlor und Fluor gesellen.
96
Erdrinde und Gebirge und die damit zusammenhängende Ge-
staltung der Erdoberfläche, so verworren und zufällig sie auf
den ersten Blick erscheinen, sind ebenfalls die Folgen streng
waltender, ordnender -Naturgesetze. Doch das Ordnen und die
Ordnung in der Natur sind allerdings ein anderes, als menschliche
Ordnungsliebe sie vorschreiben würden! Sie sind ein anderes
sowohl im Räume, als in der Zeit. Die Natur kennt keine
Ordnung als Zweck, sondern nur als Mittel zum Zweck. Da-
her lässt sie ihren Kräften so viel Spielraum zum Wirken und
Schaffen, und daher erscheint uns Manches als Spiel des Zu-
falles, was sich bei eindringlicher Betrachtung als gesetzmässige
Folge erweist.
Die gesetzmässige Architektur des Erdgebäudes, wie sie
der Geognost erforschte, bildet die Grundlage für die Schlüsse
der Geologie. Diese bringen uns zu der unumstösslichen That-
sache: dass der gegenwärtige Zustand unserer Erde und ihrer
organischen Belebtheit durch allmälig sich entwickelnde Natur-
vorgänge herbeigeführt wurde. Die ursprünglich plutonisch ge-
schmolzene glühende Erdmasse, im Laufe von Jahrtausenden,
wurde durch verschiedene Entwickelungsphasen schrittweise dem
sonnenhellen Jetztzustande zugeführt. Solche Entwickelungs-
phasen — geologische Perioden — zeigt uns die Geologie in
einer Reihe von anziehenden Bildern, welche das Ur mit dem
Jetzt vermitteln; aber sie zeigt zugleich, dass eine derartige
Vermittelung noch nicht ausreichend ist, um den ganz all-
mäligen, nirgends und niemals eine schroffe Stufe bildenden
Uebergang darzustellen, der aus dem Niederen zum Höheren
stattfand! Unendlich langsam, nach menschlicher Auffassung,
schreitet die schaffende Natur vorwärts. Doch wir gelangen zu
einer anderen Meinung, wenn wir uns von der Befangenheit
losmachen, die Zeit nach irdischen Jahren zu messen, und wenn
wir in die wunderbare Grösse und Vollendung des Schöpfungs-
Resultates eindringen. Dann 'werden, im Vergleich zu einer
Ewigkeit, Jahrtausende zu Stunden und weniger als das, und
das Weltgebäude steht vor uns als der stoffgewordene Gedanke
Gottes. Denn ein göttlicher Gedanke zieht sich wie ein leuch-
tender Strahl durch die ganze Schöpfungsgeschichte: Glück zu
schaffen und Glück zu mehren, Leben zu erwecken und es seinen
höchsten Zielen zuzuführen. Dieser göttlichen Absicht zeigte sich
97
die Erde zu allen Zeiten ihrer Entwicklung dienstbar, soweit wir
sie darin verfolgen können; zu jener Urzeit selbst, wo die plu-
tonisch geschmolzenen Stoffe zu erstarren begannen und wo
die Erdoberfläche unserem Auge nichts als eine entsetzliche
Oede .leblosen Gebildes dargeboten haben würde. Es ist dieselbe,
damals so traurig und todt erscheinende Erdrinde, welche, Jahr-
tausende lang den zerstörenden Einflüssen der Zeit widerstehend,
ein sicheres Fundament für die organische Schöpfung gebildet
hat. Die Anforderungen an ein solches Fundament waren aber
nicht etwa sich von selbst erfüllende. Es galt, eine feste
Erdrinde zu bilden, geeignet, den unter ihr fortwirkenden
plutonischen Kräften einen zweckgemässen Widerstand ent-
gegenzusetzen; nicht einen Widerstand, der das Zerbrechen
der erstarrten Schichten gänzlich verhinderte, wohl aber einen
solchen, der die Zerstörungen auf verhältnissmässig wenige
grosse Spalten in der Erdrinde beschränkte. Diese Spalten
werden uns noch heute durch die Richtungen der Haupt-
Gebirgsketten unserer Erde angedeutet, für welche Elie de
Beaumont auf so überaus scharfsinnige Weise ein Gesetz aus-
findig zu machen gesucht hat. Dass die grossen Spaltenbild-
ungen sich wesentlich auf ein derartiges weitläufiges Netzwerk
beschränkten, ist in der ausserordentlichen Widerstandsfähigkeit
der ältesten plutonischen Schichten, der Gneuse (Plutonite),
begründet. Nicht durch den höheren Härtegrad eines Quarz-
Feldspath-Gesteines allein war dieselbe zu erreichen, sondern
es mussten zugleich eine gewisse Zähigkeit und Elasticität im
Grossen hinzutreten. Letztere Eigenschaften, durch welche sich
die Gneuse in so hohem Grade auszeichnen, verdanken sie aus-
schliesslich dem einen ihrer drei wesentlichen Bestandteile,
dem Glimmer. Die blättrige Beschaffenheit und grosse Elasti-
cität des Glimmers, in Verbindung mit seiner eigenthümlichen
— zur Parallelstructur führenden — Anordnung, sind es, welche
den Gneus, wie kein anderes Gestein, zur ersten Krustenbildung
eines t erstarrenden Planeten befähigen. Der Glimmer besitzt
diese wichtigen Eigenschaften hauptsächlich in Folge seines
Gehaltes an Wasser, welches er bei seiner plutonischen —
unter gleichzeitiger Wirkung von hoher Temperatur und Wasser
vor sich gegangenen — Bildung als einen ursprünglichen
98
Bestandtheil in sich aufnehmen musste 1 ). Ware die älteste
Krustenbildung unserer Erde nicht gewissermaassen unter dem
Kampfe von Feuer und Wasser vor sich gegangen, so hatten
sich weder Glimmer noch Gneuse bilderi können, die Erdkruste
wftre vielfach durch Eruptivkr&fte zertrümmert und nach-
träglichen gewaltigen Einstürzen über inneren Hohlräumen aus-
gesetzt worden — mit einem Wort, sie hätte nicht die Ober-
flächenbeschaffenheit unseres jetzigen Planeten, sondern die
unseres Mondes erhalten. An der Oberfläche des letzteren
gewahren wir die wilde Zerstörung eines wenig im Zaume
gehaltenen Vulcanismus auf das Anschaulichste ausgeprägt.
Aber nicht bloss mechanische Zwecke sollte die Erdrinde er-
füllen, es waren ihr noch andere, wichtigere Rollen im Entr
wickelungsgange zuertheilt. Trotz ihrer nothwendigen Festigkeit
und — bis zu einem gewissen Grade — Unzerstörbarkeit in
Bezug auf manche mächtig wirkende Naturkräfte, wurde sie
dem, zwar nur an der Oberfläche und überaus langsam nagen-
den Zahn der Verwitterung 2 ) unterworfen, damit derselbe Stoffe
aus ihr frei mache, die dem Pflanzenleben und dadurch indirect
auch dem Thierleben zur Nahrung dienen. Namentlich sind
es die Alkalien, Kalkerde und Phosphorsäure, welche durch
das im Erdboden mit Kohlensäure geschwängerte atmosphärische
Wasser allmälig den Gesteinen entzogen und den Pflanzen
zugeführt werden. So erblicken wir in den krystallinischen
Gebirgsarten, aus denen die anderen Gesteine hervorgingen,
eine ebenso sicher verwahrte, als zugängliche Vorrathskammer
*) Das aborigine Vorhandensein des Wassers in noch gegenwärtig wasserhaltigen
Silicaten des Urgebirges darzuthun und zugleich die eigenthümliche Rolle nachzu-
weisen, welche dieses chemisch gebundene Wasser in der Zusammensetzung solcher
Mineralien spielt, ist bereits seit 3 Decennien ein Gegenstand meiner Forschungen
gewesen. Er wurde in mir angeregt durch die überaus instructiven Verhältnisse der
Urgebirg8gesteine Norwegens und in hohem Grade aufgemuntert durch den unver-
gesslichen Berzelius. Die auf derartigen Untersuchungen begründete plutonische
Vermittelung zwischen einem schroffen Vulcanismus und starrem Neptunismus findet
man vorläufig entwickelt in meiner Arbeit: „Die Gneuse des Sächsischen Erzgebirges
und verwandte Gesteine." Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft, Band
14, Seite 23 — 150. Als besonderer Abdruck im Commissions- Verlag bei Arthur
Felix in Leipzig.
2 ) Ueber die chemischen und physischen Veränderungen krystallinischer Sili-
catgesteine durch Naturprocesse; in Wähler, Liebig und Kopps Annalen der Chemie,
Band 76, Seite 1 — 43. Ebenfalls als besonderer Abdruck bei dem genannten Ver-
leger erschienen.
99
für die Ernährung organischen Lebens, worüber wir namentlich
Liebig's Forschungen so wichtige Aufschlüsse verdanken. Die
Natur tritt hier als bewahrter Baumeister und trefflicher Haus-
halter zugleich auf; ihre vorsorgende Liebe für das Leben,
und unter allem Lebenden zun&chst für den Menschen, zeigt
sich uns in der Urzeit nicht weniger thatig, als in der Gegen-
wart. Die gesammte Schöpfung wird beherrscht von dieser
Liebe, und die Art ihrer Bethätigung ist ein Gedanke Gottes.
Solche teleologische Darstellungen, so naturgemftss und
naheliegend sie sind, haben bekanntlich ihre Widersacher. Wo
gäbe es eine Lehre, die diese nicht hatte? Nach der Ansicht
der Anti-Teleologen ist die Schöpfung eine Folge der durch sich
selbst bedingten Naturnothwendigkeit. Den selbstbewussten, vor-
ausbestimmenden Schöpfer substituirt man durch einen philo-
sophischen Begriff, der durch seine Unbegreiflichkeit geeignet ist,
den Befangenen zu blenden. Dem Unbefangenem lehrt die ge-
sunde Vernunft, dass das Geschaffene unmöglich vollkommener
sein kann als das Schaffende; sie lehrt ihm, im Verfolge dieses
logischen Schlusses, dass der geschaffene Mensch einen indivi-
duellen Schöpfer haben muss, der seine Gesammtschöpfung
mit' grösserer Weisheit vorbedacht und ausgeführt hat, als es
der menschliche Geist jemals einzusehen vermag. Die teleolo-
gische Forschung ist daher für uns eine, wenn auch beschrankte,
doch vollkommen berechtigte. Zugleich aber erhöht sie den
Werth und Reiz der Naturwissenschaften, erhebt dieselben von
einem blossen Kampfspiel forschenden Scharfsinnes zu einem
ernsten Ringen nach göttlicher Erkenntniss. Mit dieser Ueber-
zeugung forscht der Bergmann in seinem Grubenfelde und för-
dert neben den metallischen Schätzen auch geistiges Erz aus
der Teufe.
Die Erdrinde, soweit wir sie bis jetzt betrachteten , bietet
uns noch keine Anknüpfungspunkte für das specifische Wirken
des Bergmanns. Wenden wir daher unsere Aufmerksamkeit
jenen eigenthümlichen fremdartigen Massen zu, welche die
chemische Einförmigkeit der Gebirgsarten unterbrechen. Die
Erze des Eisens, Kupfers, Bleies, Zinkes, Silbers, Goldes und
anderer Metalle leuchten uns hier und dort aus dem sterilen
— tauben — Gestein entgegen und machen das suchende Auge
des Bergmanns funkeln. Dass diese Erze einer grösseren Erd-
7*
100
tiefe entstammen, dass sie Zeugniss geben von mächtigem
Metallreichthum im Innern der Erde, kann nicht zweifelhaft
erscheinen; die Arten ihres Vorkommens — in Gängen, Lagern,
Stöcken u. s. w. — weisen mehr oder weniger direct darauf
hin. In solchen, der Erdoberfläche verhältnissmässig nahen
Erzfundstätten hat die vorsorgende Natur Metallmassen nieder-
gelegt, welche mehr als hinreichen, um jene wichtige Function
beim Fortschreiten der Menschencultur auszuüben. Sie aufzu-
finden und auszubeuten, ist die Aufgabe des Bergmanns. In
Betreff des ersteren hat er sich ernstlich bestrebt, Naturgesetze
zu entdecken, von denen das Vorkommen der Erze abhängig
ist; Gesetze wenigstens, welche als leitende Winke beim Auf-
suchen derselben dienen können. Manches werthvolle Anhalten
würde hierbei gewonnen — wie z. B. eine gewisse Abhängigkeit
des Erzes vom Seitengestein der Gänge — doch viel fehlt noch
zur vollkommenen Sicherheit. Ob diese zu erlangen hier über-
haupt möglich ist? Unzweifelhaft wird das Vorkommen der
Erze von Naturgesetzen beherrscht, aber oftmals von einer so
complicirten Combination derselben, dass das gesetzmässig
Bedingte für uns nicht nur das Aussehen, sondern auch den
Werth des Zufalles besizt. Mühevoll, kostbar und zeitraubend
ist daher in vielen Fällen das Aufsuchen der Erze, und wenn
sie endlich gefunden sind — wird dennoch unsere Hoffnung
auf Ausbeute nicht selten getäuscht! Allein wir haben es hier
mehr mit der geologischen Constitution der Erzfundstätten, als
mit ihrem praktisch lohnenden Inhalt zu thun. Besonders die
Erzgänge — die wir, seit Werners berühmter Theorie, von
Spalten in der Erdrinde herleiten — haben in dieser Hinsicht
ein besonderes Interesse. In ihrer Mehrzahl bieten sie uns das
Bild einer ehemaligen, aus dem Erdinnern entwickelten Quellen-
thätigkeit, welche jene Spalten nach und nach mit Erzen und
anderen Mineralien ausfüllte. Jedoch nicht blos Quellwässer,
sondern mitunter auch Dampfquellen haben hierbei eine Rolle
gespielt. Die an und für sich unlöslichen und schwerflüchtigen
Metalle, chemisch verbunden mit gewissen Metalloiden, wurden
als solche Verbindungen in Lösung gebracht oder verflüchtigt.
Besonders sind es die Metalloide Sauerstoff, Schwefel, Arsen,
Chlor und Fluor, welche diese wichtige vermittelnde Wirkung
ausübten und den Metalltransport aus dem Erdinnern in die
101
Gangspalten ermöglichten. Dass sich die Erze aus ihren flüs-
sigen oder dampfförmigen Lösungsmitteln hier absetzten, war
eine Folge theils der Temperatür- und Druck- Abnahme in dem
oberen Theile der Gangspalten, theils der chemischen Einwirkung
des Seitengesteines, mitunter auch wohl des Hinzutretens anderer
präcipitirender Agentien. In Folge der einen oder der anderen
Art des Absatzes — der Präcipitation oder Sublimation —
enthalten manche Gänge eine üppige Mannigfaltigkeit schön
krystaUisirter Erze und anderer Mineralien, die das Auge so-
wohl des Kenners als des Laien erfreut. Dem Kenner aber
giebt sie Veranlassung zu überaus zahlreichen, interessanten
Beobachtungen und Forschungen, bei denen sich unsere ganze
Wissenschaftsgruppe I. betheiligt. Die dadurch erlangten Resul-
tate bilden Bereicherungen der einen oder anderen dieser
Wissenschaften, alle aber sind ein Gemeingut für die nähere
Kenntniss der anorganischen Natur. Mineralogie, Geognosie,
Chemie und Physik treten daher hier nicht als getrennte Wis-
senschaften auf, sie bedürfen und fördern einander, und ihre
Gebiete lassen sich nicht mehr streng sondern; man könnte sie
unter der gemeinsamen Benennung Anorganologie zusam-
menfassen. Eine solche Bedeutung haben sie wenigstens für
den Geologen und wissenschaftlichen Bergmann, denen das
Verdienst zuerkannt werden muss, die vormals allzu gesonderten
wissenschaftlichen Richtungen zu gemeinsamer Thäügkeit vereint
und auf ein gleiches Ziel gelenkt zu haben.
Der dichte Schleier, welcher das Innere der anorganischen
Natur verhüllte, ist durch die Gesammtforschungen der Chemie,
Physik, Miüeralogie und Geognosie gelüftet worden. In Folge
derselben erblicken wir in dem sogenannten „leblosen Stoff"
dne innige Verkettung von Kraft und Materie, welche jene
Benennung Lügen straft. UeberaU, in jedem Stofftheilchen
wie im ganzen Weltenraume, ist die Kraft in unausgesetzter
Thätigkeit. Eine nicht von Kraft belebte Materie finden wir
nirgends. Anstatt dass, wie Manche meinen, die Naturforschung
zuin Materialismus führt — : wobei sie genöthigt sind, unter
Materie, so zu sagen, eine Art von zufällig compact gewordenen
Todes^ zu verstehen — entschwindet uns die Materie mehr und
mehr, je tiefer wir in das Wesen des Stoffes eindringen.
Sie' schrumpft " zu unendlich kleinen schwebenden Atomen zu-
102
sammen, welche gewissermaassen nur zu Ausgangs- und Angriffs-
punkten der Kraft dienen — die wir uns ebenso gut als mathe-
matische Punkte denken können! Mit einem Worte, der des
Materialismus beschuldigte Naturforscher kennt gar keine
Materie. Er kennt eigentlich nur Kräfte, oder vielmehr
deren Aeusserungen. Das innere Wesen der Kraft entzieht
sich gänzlich unserem Beobachtungs-, ja Begriffsvermögen; es
liegt nicht mehr innerhalb des Gebietes menschlicher Natur-
forschung, sondern gehört einem transscendenten Naturgebiete
an, welches sich in unübersehbarer Weite zwischen Mensch
und Gott ausdehnt. Begnügen wir uns also mit den blossen
Aeusserungen der unerklärlichen, wunderbaren Kraft. Wir
unterscheiden in Folge davon verschiedene Kräfte, welche
den Aufbau der anorganischen Natur vollzogen haben. Seit
der ersten Embryonen-Bildung unserer Erde waren sie unauf-
hörlich in lebendiger Wirksamkeit, ordneten, bauten und
gestalteten, bis aus dem anscheinenden Chaos eine Welt, aus
einem Haufwerk von Stoffen eine Erdkugel mit ihrer gegen-
wärtigen Oberflächenbeschaffenheit wurde — und sie werden
fortfahren zu wirken und zu vervollkommnen, bis das Ziel der
Vollendung erreicht sein wird. Es will uns nicht in den Sinn,
dass es bei diesem Fortschreiten der Schöpfung jemals eines
erneuten Anstosses oder Eingreifens bedurfte; die Kräfte wirk-
ten nach dem Gesetz und das Gesetz führt die Vollendung her-
bei. Denn die Gottheit schafft auf andere Art, als die Menschen-
kinder bauen. Das göttliche „Werde" — der Schöpfungsge-
danke — befruchtet den Keim mit einer unversiegbaren Ent-
wicklungsfähigkeit. Was kann wahrhaft göttlicher sein , als
diese mit allweiser Ur-Vorsehung in schaffende Thätigkeit ge-
setzte unendliche Kraft ! Sicherlich giebt es keine besseren Ver-
künder der Weisheit und Grösse Gottes, als die Natur-
wissenschaften — sobald wir in ihr Inneres eindringen und
den rechten Fleiss und Willen dabei haben. Durch diesen
Ausspruch beeinträchtigen wir in keiner Weise den hohen Werth
der heiligen Schrift: denn sie ist es vorzugsweise, in welcher
sich uns die Liebe Gottes offenbart.
Zu solchen Ansichten und Ueberzeugungen gelangt der
Naturforscher, indem er auf der Stufenleiter exacter Forschung
weiter und weiter dringt. Freilich bleibt Mancher zu früh
103
stehen und glaubt die Natur von einem mehr oder weniger
beschränkten Standpunkte aus beurtheilen zu können. Davon
rühren die meisten jener mit Recht perhorrescirten Naturdar-
stellungen her, bei denen man den Schöpfer in der Schöpfung
vermisst. Theils wird derselbe geradezu weggeläugnet , theils
mit der Naturkraft identificirt. Obgleich das Eine ebenso wider-
sinnig wie das Andere ist, fehlt es leider nicht an Leuten, die
mehr Sinn für das Barocke als für das Logische haben. Am
meisten sind die Forscher zu beklagen — und anzuklagen —
welche, mit kritischer Fähigkeit begabt und auf einem höheren
wissenschaftlichen Standpunkte stehend, sich gleichwohl darin
gefallen, dem grossen Publicum gegenüber mit materialistischen
oder pantheistischen Phrasen zu coquettiren. Es ist grossen-
theils eine Folge von oberflächlichen und tendenziösen Natur-
darstellungen, dass die Naturwissenschaften in den Ruf ge-
kommen sind, destructiv auf die Religion zu wirken — gewisser-
maassen zur verbotenen Frucht des Paradieses zu gehören ! Nun
wohl, so mögen Diejenigen sie unberührt und ungekostet lassen,
denen sie giftig erscheint. Uns Anderen aber möge es vergönnt
sein, den göttlichen Meister an seinem Werk zu erkennen, den
Schöpfer in der Schöpfung zu bewundern und zu verehren. —
Von der geognostischen Constitution der Erdrinde und von
dem localen Auftreten der Erzfundstätten gelangten wir auf
Seitenwegen zum innern Wesen des „Stoffes", bis wir hier in
der „Kraft" die Grenze menschlichen Begriffsvermögens fanden.
Begeben wir uns wieder zurück zur fasslichen Körperwelt. Die
Erdrinde birgt, ausser metallischen Schätzen, noch Manches,
worauf der praktische Bergmann seinen Schacht abteuft, und
wobei er die Hülfe unserer Wissenschaftsgruppe I. in Anspruch
nimmt. Wir wollen hiervon nur das Salz (Steinsalz) und die
Kohlen (Stein- und Braunkohlen) nennen. Das für den mensch-
lichen und thierischen Organismus unentbehrliche Salz, wie die
für unsere Industrie und Cultur so überaus wichtigen, ja maass-
gebenden Kohlen, hat die Natur zwischen gewissen Gesteins-
schichten in fast unerschöpflicher Menge aufgespeichert. Beide
liefern uns ein Zeugniss von den grossartigen Veränderungen,
denen die Erdoberfläche im Laufe der Zeiten unterworfen war,
und von den gewaltigen Kräften, welche sie herbeiführten.
Meere verdunsteten und hinterliessen ihren Salzgehalt auf einem
104
ällmälig gehobenen Boden, "cler "'sich, wieder 'senkte "und Von
ngüen Gesteinsmässeii bedeckt wurde. ' "Ueppige Moor- und
WaTd : Vegetationen, die 'Jahrtausende lang fortwucherten,' wur-
den endlich von 'Wässer ffberffüthet' und unter Schutt und
Schlamm begraben"^— 'um nach abermaligen Jahrtausenden, ja
naclT"einer unabsehbaren Reihe derselben, wieder aufzustehen
und- cteüi SchoossHnde der irdischen Schöpfung, dem Menschen,
zu nützlichen Zwecken zu dienen. Wie manches dieser Schöoss-
tmcTer verbrennt 'Zeitlebens die Kohlen in seinem Ofen, ohne
jemals I einen Gedanken aiTihre Entstehung und Geschichte da-
mit* zu ' verbinden ! TFnd wie reich ist' dieser Stoff für das Nach-
denken üiid die Forschung! Einem Bergmann j .hoffen wir, darf
■fiäii nicht (üesen • Vorwurf machen. Namentlich an die Kohlen
iaiüprt "siülr f ür"lhn "die" Betrachtung einer untergegangenen
leTgenthümüchen Flora r und ~ Fauna, deren Wechsel üiid Ver-
änderungen er : durch" so viele Formationen aufwärts und ab-
wärt» 'verfolgen "kann/ "T£er ist es'," wo die organische Natur
•weithin das anorganische 'Gebiet hineinragt, wo die Erdobef-
fräöh'en'der Vbrwelt' durch "organisches Gebild belebt werden;
wo dTe'Fflänze'ihr an die "Scholle geTbundeiies, das Thier- sein
wanderndes' Leben "beginnt'. Beide Arten der Organismen, so
viel können wir aus ih'feri'fosisilen besten ersehen, treten zuerst
in" einer geringen Anzahl von * Species ünvoükominnerer Ge-
schlechter' auf, sich dem damaligen "Endzustände " anpassend.
-Eine wüchiefnde Vegetation entwickeHTsich in einer kohlensäiire-
'reichen 'Treibhaus -Atmosphäre "lind gewährt" einer eiitsprechen-
'den'Täuna ^Aufenthalt' uh<T Nährung. Aus den Ueberresten er-
loschener Geschlechf er" keimen ,'' Unter dem Tausendjahr - Schritt
"der ' r Zeft , ' >aUkommnere'' Gebilde empor, "das Naturgesetz der
'Mannigfaltigkeit im Schönen 'und"" Zweckmässigen zu immer
"grösserer Geltung bringend/" Welcher TfeichthUm "von Schönheit
in dieser ' vörmensclilicEen ^ ohne uns
"mehr" zurückzulassen ',' als 'vereinzelte Spüren seiner zerstörten
"Form! Um so grösser aber ist für uns der materielle' und
geistige Nutzen "dieser riesigen Vorschöpfung. Bergmann und
•GeöRg'sihd bemüht^ ihiTftir das Menschengeschlecht auszu-
beuten und dein wissbegiefigen Sohiie der Gegenwart seine auf
geogene Vergangenheit gerichteten Fragen zu beantworten. In
welcher Weise : haberi^ Pflanzen- und fhierleben ihren Ursprung
105
genommen? Lagen die Keime dazu bereits in jener pintonisch
geschmolzenen Erdmasse? Wer wollte darauf eine entscheidende
Antwort zu geben wägen? Nur so viel lässt sich folgern, dass
auch das Erscheinen der organischen Welt — und zuletzt des
Menschen — ein urbedingtes und urvorbere\tetes war, welches
schwerlich eines neuen Eingreifens in den fort und fort sich
entwickelnden Schöpfungsgang bedurfte. Unter den fortschreiten-
den Phasen der Erdbildung entstand aus einer\)rganischen Spe-
cies die andere, aus dem niederen Organismus der höhere.
Dieser naturgemässe Entwicklungsgang hat zu tief eindringen-
den Forschungen Veranlassung gegeben. Namentlich sind es
Darwin 's scharfsinnige Ansichten über die Entstehung der Species
im Pflanzen- und Thierreiche, welche neuerlich die Aufmerk-
samkeit der Forscher auf dieses -wichtige Thema lenkten. Wie
«6 so leicht bei neuen Forschungsrichtüngen geschieht, die das
Interesse anspannen', ist man im ersten Eifer wohl auch hier
in's Extreme gerathen. Die unendliche Formen-Mannigfaltigkeit
der Pflanzen- und Thierwelt aus einer einzigen Species oder
•vielmehr aus einem Zellenpaar abzuleiten , heisst ein kühnes
Postulat aufstellen, dessen Beweiskraft in der Schwierigkeit des
Gegenbeweises wurzelt. Schwerlich kann es in der Absicht der
-Natur liegen, uns so zu sagen Kunststücke vorzumachen; son-
dern wir können mit Sicherheit annehmen, dass der Schöpfer
zur Erreichung seiner Ziele unter den möglichen Wegen den
zweckmässigsten* wählt. Wäre es aber wohl das Zweckmässigste
— wenn es eine organische Welt, wie die uns umgebende, her-
vorzubringen gilt- 1 - diese unendliche* Formen^ Mannigfaltigkeit
durch allmälige Veränderungen aus einer einzigen Ur- Species
^entstehen zulassen? Warum sollten sich nicht, sowohl zu -ver-
schiedenen Zeiten der Erdentwickelüng als auch gleichzeitig an
"verschiedenen Orten der Erde, verschiedene Ur-Species ent-
wickelt haben? Dieses mehrfache abweichende Schaffen ab ötia,
lieben und nach einander, könnte der Natur nicht schwerer
fallen, und müsste 'sogar leichter ztim Zwecke führen. als das
einförmige. Bei erstierem war die Entstehung der Species an
bedingende Verhältnisse geknüpft, die Wir uiis' als eine' ver-
änderliche Function, als eine mathematische Formel' mit varia-
blen Grössen vorstellen können. Diese Formel bedingte bereits
in der Urzeit die gleichzeitige Bildung einer gewissen Mannig-
106
faltigkeit der Species, die sich dann später, im Sinne Darwins,
noch ausserordentlich steigerte. Der Mensch steht als letzter
und vollkommenster Ausdruck der Schöpfungsformel für die
irdische Species da. Dass bei' Veränderung einiger Werthe in
derselben, statt eines Menschen vielleicht ein Affe entsteht,
(worauf man theils mit moralischem Schauder, theils mit einem
gewissen Triumphe materialistischer Philosophie hingewiesen hat),
braucht uns ebenso wenig zu beirren, als dass aus dem rohen
Natursohne erst im Laufe von Jahrtausenden ein christlicher
Culturmensch wurde, oder dass einige Menschenracen gar nicht
befähigt scheinen, sich über die geistige Kindheit zu erheben.
Der Begriff der Welt, der Schöpfung, schliesst die Begriffe der
Mannigfaltigkeit, der allmäligen, stufenweisen Ent-
wickeln g (zum Guten und Schönen) und des gegensei-
tigen Nutzens der Dinge in sich, ja er ist mit ihnen iden-
tisch. Das Gesetz der Mannigfaltigkeit aber, wie es durch jene
allgemeine Species -Formel seinen Ausdruck findet, bedingte
Manches, — oder Hess vielmehr seine Entstehung zu — was
entweder in seiner Entwickelungsfähigkeit gleich Anfangs an
engere Grenzen gebunden war oder in einer verfehlten Richtung
verkümmerte. Eine Menschenseele, in welcher sich kein Trieb
zum Höheren regt, welche weder von Religion noch Moral be-
fruchtet wird, ist eine vergängliche, geschlechtslose Blüthe.
Wenn auch ihr geistiger Stoff nicht verloren geht und zu neuen
Organisationen dient, eine individuelle Frucht wird an ihr nicht
erzeugt. Eine solche Ansicht ist ebenso begründet in der Natur,
als sie der Bibelwahrheit von dem ausgesäeten, auf verschiedenen
Boden fallenden Saamen entspricht. Die wahre Naturforschung
befindet sich niemals jenseits des Gebietes der biblischen Offen-
barung, deren göttliche Grösse eben darin besteht, dass sie dem
kindlichen Gemüthe wie dem gebildetsten Geiste gleich ver-
ständlich und wahr erscheint. Die Wissenschaft ist kein Er-
forderniss zur Religiosität; wo aber das gründliche Wissen vor-
handen, da öflnen sich dem nach religiöser Wahrheit strebenden
Geiste neue lichtvolle Wege zur Erkenntniss. Wer bei der
kindlichen Vorstellung verharrt, der Schöpfer habe Adam aus
Thon geformt und ihn durch Einblasen seines Odems in einen
Menschen umgewandelt, erleidet dadurch keinen unmittelbaren
Nachtheil, aber er entbehrt des Vortheils, den uns eine richtige
107
Naturanschauung hinsichtlich der Auffassung und Anwendung
des irdischen Lebens giebt. Als Hauptsache steht fest, dass die
wissenschaftlich-religiöse und die kindlich-religiöse Ansicht darin
vollkommen übereinstimmen: den gegenwärtigen Zustand der
Schöpfung als den Ausdruck eines göttlichen Gedankens
zu betrachten. Nur in Betreff der Art, wie dieser Gedanke
zur Wirklichkeit wurde, weichen sie von einander ab. Jeder
sucht seinen Gott auf der höchsten Vollkommenheitsstufe, die
ihm sein geistiger Scharfblick erreichen lässt. Auch für den
scharfsinnigsten Geist wird die Zeit nicht ausbleiben, wo er sich
von der menschlichen Kurzsichtigkeit und von der Wahrheit
überzeugt, dass zum Ausmessen der unendlichen Höhe jener
Vollkommenheitsstufe kein irdischer Maassstab zureichend ist.
Wir schliessen hier unsere Betrachtungen der anorganischen
Natur, des ausgedehnten Beobachtungsfeldes und Forschungs-
gebietes der Wissenschaftsgruppe L, ohne mehr gethan zu haben,
als auf einige wenige der hervorragendsten Gegenstände darin
hinzudeuten. Doch schon dies dürfte genügen, um selbst dem
Laien einen Reichthum des Inhalts erblicken zu lassen, der sich
für den wissenschaftlichen Forscher zu einer unerschöpflichen
Fülle gestaltet. Fast die gesammte Schöpfungsfülle ist es, die
sich vor dem forschenden Bergmann ausbreitet. Je mehr sich
der Geist darin versenkt, um so mehr fühlt das Herz sich er-
hoben. —
Ganz übergangen dürfen hier nicht die Förderungen werden,
welche den genannten Wissenschaften — besonders soweit sie
auf den Bergbau Bezug haben — zu Theil geworden sind durch
die Thätigkeit bergakademischer Lehrer Freibergs. Der Name
Werners glänzt hier als ein Stern erster Grösse. Obschon er
für unseren Horizont culminirt hat, obgleich die Werner'schen
Forschungen zum Theil der exacten wissenschaftlichen Begründ-
ung entbehrten, so gehört doch jeder grosse Geist zunächst
seiner Zeit an, und es wäre ungerecht, ihn mit den Ansprüchen
einer fortgeschrittenen Erfahrung zu beurtheilen. Auf dem
grossartigen Werner'schen Fundament, bestand es auch im Ganzen
nur aus roh behauenen Quadern, ist weiter gebaut worden, und
ein grosses kunstreiches Gebäude erhebt sich jetzt darauf. Aber
so hoch und mächtig es sich erhoben hat, die alten Quadern
tragen es, und die Werner'sche Grundlage ist nicht gewichen.
108
Darum gedenkt der Bergmann noch heute ehrfurchtsvoll des
Vater Werner. Auch wir thün es und sind dabei eingedenk,
dass Werner zuerst es- war, der seinen Ruhm auf die Freiberger
Bergakademie übertrug. Streng wissenschaftlicher Sinn und
kritischer Systematismus charakterisiren diesen für sein Fach
begeisterten Mann, tiessen ordnender Verstand und belehrendes
Wort einen so mächtigen Einfluss auf die montanistischen Jünger
und Faehgenossen seiner Zeit ausübten. Mit gründlicher Kennt-
niss umfasste er Mineralogie, Geognosie, Bergbau- und Eisen-
hüttenkunde, und war nebenbei noch manchen humanistischen
Studien zugethan. Sern Nachfolger Mohs verdient es ebenfalls
unter unseren akademischen Berühmtheiten genannt zu werden.
Als Systematiker in der Mineralogie und besonders als Krystallo-
graph : dürfte er noch* höher als Werner zu stellen sein; nur
wurden seihe wissenschaftlichen Verdienste durch eine gewisse
Einseitigkeit und Befangenheit beeinträchtigt, von denen sein
formal so scharfsinniger Geist sich auch später nicht frei zu
machen "wusste, als Mohs an der Wiener Üriivörsität seine Wissen-
schaftsrichtung* 2u noch grösserer Entwiökelung brächte. Die
formale, mathematische Seite 'War ihm stets zu sehr, ja fast
einzig, die massgebende;' und sie müsste es sein, da manche
Teele~^~' besonders 1 chemische — : Kenntnisse ihm in einem Grade
abgingen*;" däss sie ihn nicht allein zu den sonderbarsten geo-
logischen Ansichten verleiteten, sondern ihn auch die Minera-
logie* fast mar als eine änöf'gäiiö'che Formenlehre darstellen
Hessen:* ~ Dadurch Hielt er diese Wissenschaft in strenger,^ so
zu* sagen' klösterlicher Äbgeschiederiheit von den arideren Wissen-
schaften unserer Grüpp'6 f., und das zu einer Zeit, wo, durch
die "Fortschritte der Chenüe und Physik, ein gemeinsames For-
schen innerhalb dieser Gruppe sich bereits mächtig zu fegen
begann. Werner, bei seinen umfassenden Kenntnissen und
seinem"" Streben nach allseitiger Gründlichkeit,' würde unter
solchen Umständen sicherlich kein formaler mineralogischer Klo-
sterbruder geblieben; sondern durch die geöffneten Pforten der
Wissenschaft * in die freie Natur getreten seih.' Allein* wir wollen
damit "die grossen "Verdienste von Mohs 'nicht 'etwa verdunkeln^
Sondern "den schärfen Geist eines der deutschen Koryphäen der
Ktyfct&Ilogräphie nur mit' dem "ihm zugehörigen "Schlagschatten
vemlrea: ' : ' * •—.,-
,109
Die Metallurgie, d. i. die Lehre von der Gewinnung der
Metalle aus ihren Erzen, nebst der Probirk un st und den zu
beiden gehörigen Theilen der Chemie, Physik und Mathematik,
wurden als zweite Doctrinen-Gruppe aufgestellt. Sie gehört nicht
eigentlich dem specifischen Bergmanne, sondern dem ihm ver-
brüderten Hüttenmanne an. Oftmals ist die Fachthätigkeit Beider
innig verknüpft, ja in eine und dieselbe Hand gelegt. Eine
scharfe Trennung wäre daher unmotivirt.
Der Hüttenmann hat, als solcher, nichts mit dem Vorkom-
men der Erze und ihrer Gewinnung zu thun. Das Erz ist ihm
ein Rohstoff, den er zu Gute macht. Dadurch entgeht ihm
vieles von dem Interesse, welches Mineralogie und Geognosie
in die bergmännische Thätigkeit bringen. Allein wenn er auch
nicht die schaffenden Naturkräfte einer grauen Urzeit belauscht,
steht er der Natur und ihren Wundern deswegen nicht ferner.
Er bedient sich der Naturkräfte der Gegenwart — und es sind
ja dieselben weltbauenden, nie alternden Kräfte! — um das
Metall dem Erze zu entringen. Er beherrscht die Macht des
Feuers, leitet die chemische Verwandtschaft auf seine praktischen
Ziele hin und weiss sich die Elemente dienstbar zu machen.
Wie ein kleiner Schöpfer, ein deus ex machina, steht er vor
seinem Schmelzofen, in welchem erstarrte Massen der Urzeit
wieder in Fluss versetzt und gezwungen werden, das Jahr-
tausende in ihnen verborgene Metall zu nützlichen Zwecken
der Gegenwart herzugeben. Dabei bilden sich Schmelz- und
Sublimationsprodukte, welche an Aehnliches in der Natur erinnern
oder die Wissbegier in anderer Beziehung reizen. Ersterenfalls
knüpfen sich Schlüsse daran, welche für die Geologie, und
letzterenfalls Untersuchungen, welche für die Chemie und Phy-
sik zu interessanten Beiträgen führen können. Besonders aber
sind es die aus ihrer Haft befreiten Metalle, welche einen reichen
Stoff zu Betrachtungen und Forschungen bieten. In den für
den Menschen so überaus nutzbaren und wichtigen Eigen-
schaften der Metalle liegt eines der offenkundigsten Zeug-
nisse göttlicher Weisheit und Vorsehung, welche aus der anor-
ganischen Natur abgeleitet werden können. Die Eigenschaften
des Eisens (in seinen drei Kohlenstoffverbindungen als Roheisen,
Stahl und Stabeisen), Silbers, Goldes, Platins, Kupfers, Bleies,
Zinks u. s. w. stehen als treueste Diener des in der Cultur
110
vorwärts strebenden Menschengeistes da, als Diener, welche nur
eine göttliche Vorsehung in Urzeit vorausbestimmen konnte,
um sie einst dem jüngsten Schöpfungssohne, dem Menschen,
an die Hand zu geben.
Müssten wir nicht fürchten, unseren einleitenden Aufsatz
allzuweit auszudehnen, so würden wir auf diesem reichen Ge-
biete für teleologische Betrachtung länger verweilen. Inzwischen
können wir um so eher darauf verzichten, als die Beziehungen
der Metalle zur Menschencultur grossentheils so einleuchtend
und naheliegend sind, dass sie selbst der Beobachtung des Laien
nicht entgehen können. Nebenbei sei es bemerkt, dass dagegen
gewisse, namentlich der seltneren Metalle sich hinsichtlich ihrer
nutzbaren Eigenschaften unseren teleologischen Betrachtungen
zu entziehen scheinen. Weder haben sie, so weit wir es be-
urtheilen können, eine wichtige Function bei der Bildung unserer
Erde gehabt, noch leisteten sie uns bis jetzt irgend welche er-
heblichen Dienste. Die Fortschritte der Wissenschaft können
uns hierüber möglicherweise einstmals eines Bessern belehren.
Allein auch wenn dies nicht der Fall sein sollte, ja wenn sich
die Entbehrlichkeit manches Metalles in überzeugender Weise
nachweisen Hesse, steht dies, wie wir sahen, keinesweges im
Widerspruche mit den göttlichen Schöpfungszwecken; die nicht
bloss auf das Notwendigste und Unentbehrliche gerichtet sind.
Die Kräfte, welche das Nützliche schaffen, haben Spielraum
genug, um durch freie Combination ihrer Thätigkeit das Mannig-
faltige hervorzubringen. Die mathematischen Formeln, welche
das gegenseitige Wirken derselben beherrschen, entsprechen für
gewisse Werthe ihrer Variablen dem Notwendigen, ohne andere
Werthe auszuschliessen. Dies bedingte, wie wir bereits erfuhren,
die Vielgestaltigkeit der Species in der organischen Natur; es
bedingte, wenn wir es populär aber freilich im unrichtigen
Sinne ausdrücken, die Entstehung von Kraut und Unkraut,
Thier und Unthier. Höchst wahrscheinlich sind die Metalle
und überhaupt alle sogenannten chemischen Elemente — deren
wir gegenwärtig über 60 kennen — keine einfachen Stoffe, ob-
wohl möglicherweise dem Menschen die Mittel zu ihrer weiteren
Zerlegung nicht zu Gebote stehen. Sind sie aber durch Com-
bination weniger, noch einfacherer Stoffe (oder kraftbegabter
Atome) entstanden, so haben wir hier wieder den Fall jener
111
eben gedachten Formel, welche die nützlichen Metalle bedingte,
ohne eine Mannigfaltigkeit der Metalle überhaupt au szuschli essen.
So entstanden, kann man sich vorstellen, z. B. neben Kalium
und Natrium auch Cäsium und Rubidium. Vielleicht darf man
letztere als Alkalimetalle einer grösseren Erdtiefe bezeichnen,
deren Bildungsbedingungen an Umstände geknüpft waren, diö
zum Theil mit dieser Erdtiefe zusammenhängen. Oder es steht
ihre Bildung mit Urzuständen in Verbindung, die noch vor
dem isolirten Auftreten der planetarischen Massen unseres Son-
nensystems zu suchen sind. Doch wir befinden uns hier, wenn
auch innerhalb der Metalle, jedenfalls etwas allzufern von dem
Gebiejte der Metallurgie.
Schon aus unseren obigen Andeutungen ergiebt sich, dass
Chemie und Physik die eigentliche, wissenschaftliche Seele der
Metallurgie bilden. Manches, was im vorigen Abschnitt von
diesen beiden Wissenschaften — namentlich von der Chemie —
gesagt wurde, kann daher auch auf die Metallurgie bezogen
werden. Dennoch haben wir letztere nicht der Chemie unter-
geordnet, weil sie in ihrer grossartigen praktischen Ausführung
ganz eigentümlicher Kenntnisse und Vorrichtungen bedarf,
welche nicht allein besondere Studien erfordern, sondern auch
besondere Fähigkeiten des Geistes in Anspruch nehmen. Wäh
rend Mineralog und Geognost, indem sie die anorganische Schöpf-
ung studiren, grösstenteils auf die Vergangenheit, also rück
wärts, schauen, ist der speculative Blick des Metallurgen vor-
wärts, auf die praktische Gegenwart und Zukunft, gerichtet,
Während erstere entziffern, muss letzterer erfinden. Die me
tallurgische Praxis, grösstenteils -auf der Anwendung chemischer
Processe beruhend, bewegt sich auf einem fasst so ausgedehnten
Felde der Speculation wie die Chemie selbst. Die Möglichkeit
zweckgemässer Veränderung, zeit- und ortgemässer Verbesser-
ung, ist hier beinahe eine unerschöpfliche zu nennen. Indem
aber der Hüttenmann bei dieser Beweglichkeit und Verschieb-
barkeit des chemischen Gerüstes zugleich auch die ökonomische
Seite — den vor allem wichtigen Geldpunkt — im Auge be-
halten, und als Verkäufer und Käufer auf den Markt des prak-
tischen Lebens treten muss, hat er so verschiedenen Anforder-
ungen zu genügen, dass sie keinesweges unter die an einen Che-
miker zu stellenden subsummirt werden können.
112
Als berühmte Lehrer der Metallurgie an der Bergakademie
von Freiberg und zugleich als wirkungsreiche Förderer der
metallurgischen Praxis verdienen unter den Verstorbenen be-
sonders Geliert, Lampadius und Plattner genaiint zu werden.
Letzterer hat sich ausserdem durch Erweiterung und Vervoll-
kommnung der Löthrohrprobirkunst, sowie durch seine muster-
haft genauen chemisch-analytischen Arbeiten ein unvergängliches
Verdienst erworben. Die grossen Fortschritte und eminente
Ausdehnung des Hüttenwesens auf den Freiberger Schmelzhütten,
obwohl sie von ehemaligen Schülern der Freiberger Akademie
herrühren, kann sich dieselbe natürlich nur mittelbar zur Ehre
rechnen.
Die Bergbaukunst und Markscheidekunst nebst ihren
mathematischen Hilfswissenschaften stehen als älteste und daher
ehrwürdigste bergmännische Künste da. Die Bergbaukunst,
als Finderin der Erze und anderer nutzbaren Fossilien, ist
die Mutter vieler grossen Entdeckungen in den Gebieten der
Mineralogie, Geognosie, Chemie und Physik. Namentlich die
drei ersten dieser Wissenschaften würden zahlreiche der wichtig-
sten Thatsachen und der sich daran knüpfenden Folgerungen
entbehren, wenn ihnen der Bergbau nicht das Innere der Ge-
birge aufgeschlossen hätte. Des Bergmanns Grubenlicht war
die erste und ist jetzt noch eine unentbehrliche Leuchte im
dunklen Steinreiche. Das Geist -Erhebende in der Betrachtung
der grauen geologischen Vorzeit wird dem in die Grube ein-
fahrenden Bergmann in voller Kraft zu Theil, wenn jene Wissen-
schaften ihn dabei begleiten; in grösserer Kraft und Frische
als dem in seinem Studirzimmfcr beschäftigten Gelehrten. Denn
ersterer erblickt im natürlichen Connex und in situ, was letz-
terem nur als losgetrennte Thatsache vor Augen kommt. Der
Bergmann dringt ein in jene, trotz aller wissenschaftlichen Auf-
klärung immer noch dunklen Naturwerkstätten, wo einst die
Erze aus einer uns unerreichbaren Erdtiefe emporstiegen, um
hier von Starrheit gefesselt zu verharren, bis des Bergmanns
Schacht diesen Zauber löste. In der Art und Weise aber, wie
die Erze und ihre zahlreichen mineralischen Begleiter auf Erz-
fundstätten vorkommen, hat die Natur mit eigener Hand die
Entstehungsgeschichte derselben geschrieben. Es ist eine Runen-
schrift, deren Entzifferung allen wissenschaftlichen Scharfsinn
113
in Anspruch nimmt. Nicht selten geht es den Naturforschern
damit, wie den Schriftgelehrten mit den Deutungen alter Schrift-
und Zeichen- Denkmäler — man findet nicht bloss eine Les-
art, sondern mehrere; und schliesslich erscheint nichts wahr-
scheinlicher, als dass keine die vollkommen richtige ist. In-
zwischen müssen wir bedenken und können wir uns damit
trösten, dass ja die Gottheit nicht etwa einen Preis darauf ge-
setzt hat, die Geheimnisse ihrer Schöpfung zu ergründen. Soweit
das Streben einer solchen Ergründung wohlthätig auf unseren
Geist und segensreich auf das Leben einwirkt, belohnt es
sich durch sich selbst. Auch wo es nicht durch eine voll-
kommene Ergründung der Wahrheit gekrönt wurde, diente es
unserem Geiste als erhebender Genuss und als gesunde Gym-
nastik. Mit dieser tröstlichen Ueberzeugung kann sich der Berg-
mann an die Enträthselung der unterirdischen Wunder und
Runen machen. Möge er fortfahren, uns dabei reiche Erze und
interessante Mineralien aus der Grube zu bringen, und er kann
des herzlichen Glückaufs ! der gesammten Wissenschaftsgruppen
überzeugt sein. Denn nur so lange der Bergbau Ausbeute giebt,
kann eine Bergakademie bestehen und der Metallurg seine Kunst
anwenden. Dass wir, nach so manchen Hindeutungen auf die
intellectuellen Wirkungen des bergmännischen Studiums, schliess-
lich diesen rein praktischen Ausspruch thun, möge uns noch-
mals daran erinnern, dass der Bergmann, als solcher, zunächst
ein praktischer Mann sein muss. Aber er braucht nicht ganz
und gar in der Praxis aufzugehen. Seine Fachthätigkeit ist
vorzugsweise dazu geeignet, eine wissenschaftliche Richtung und
höhere geistige Anregung damit zu verbinden. Der in die Grube
fahrende Bergmann, besonders wenn er ein akademisch gebildeter
ist, hat neben seinem praktischen Berufe zugleich die Function
eines Abgeordneten der Wissenschaftsgruppe I. Sein „Schlägel
und Eisen" kann in beiden Richtungen nützlich sein, und
schon vielfach hat es sich so bewährt; darum steht es sowohl
im praktischen als theoretischen Gebiete in hohem Ansehn,
ja es bildet das bezeichnendste Symbol für das gesammte berg-
männische Studium.
Indem wir mit vollem Rechte die Bergbaukunst — welche
das Erz für Praxis und Wissenschaft fördert — so hoch stellen,
dürfen wir nicht vergessen, wie wesentlich sie hierbei von ihren
8
1U
mathematischen Hülfswissenschaften unterstützt wird. Es gilt
dies besonders von der Bergmaschinenlehre und überhaupt von
der Mechanik. Obwohl wir letztere der vierten — mathe-
matischen — Gruppe zugezählt haben, finden ihre Lehren doch
vorzugsweise Anwendung beim Bergbau; weniger beim Hütten-
wesen. Uniäugbar verdankt namentlich der Sächsische Berg-
bau seinen anerkannt musterhaften Zustand grossentheils der
Vollkommenheit seiner maschinellen Vorrichtungen. Nur mit
Hülfe derselben konnte es einem grossartigen und doch zugleich
bis in's Detail durchdachten und auf möglichste Oekonomie
gerichteten Betriebe möglich werden, auch sehr arme Erze in
grosser Teufe zu gewinnen. Allein niemals ist hier das Feld
der Erfindung und Spekulation geschlossen. Immer neue Ver-
anlassungen bieten sich dem mathematischen Scharfsinne und
dem praktischen Verstände zur erfinderischen Bethätigung. Das
Sinnen und Rechnen des Maschinenmannes, welches auf den
mathematischen Weltgesetzen der Kraft fusst, müssen, wie die
Schwungräder seiner Dampfmaschinen, in lebendiger Bewegung
sein. Nimmer darf längerer Stillstand eintreten ; denn die Gru-
ben werden tiefer, die nutzbaren Metalle billiger, die Arbeits-
löhne eher höher, als niedriger, und der Hüttenmann bedarf
einer gesteigerten Produktion, um günstige Erfolge bei ärmeren
Erzen zu erzielen. Um so belohnender aber ist die Thätigkeit
des Maschinenmannes, wenn sie wesentlich dazu beizutragen
vermag, diesen ganzen ineinandergreifenden Betriebs-Organismus,
selbst unter ungünstigen Verhältnissen, im lebendigen Schwünge
zu erhalten.
Um Allen gerecht zu werden und Jedem das Seine zu geben,
müssen wir schliesslich noch der Civilbaukunst und des Zeich-
nens gedenken, nicht bloss als helfender Elemente für die berg-
männische Praxis und zum Theil auch für die Theorie, sondern
zugleich weil hier im bergmännischen Studium die einzige Mög-
lichkeit angebahnt ist, dass die schöne Kunst mit ihren, das
Gemüth erhebenden Gaben zur Veredelung bergmännischen Le-
bens beitragen kann. Wissenschaft und Kunst mit den ent-
sprechenden Gebieten der Wahrheit und Schönheit stehen nur
bei einseitiger, pedantischer Auffassung als völlig getrennte
Geistesrichtungen da. Gleich wie die Wahrheit im schönen
Gewände ansprechender wird, und die Schönheit, ohne wahr
115
zu sein, an Bedeutung verliert, können auch Wissenschaft und
Kunst sich zu einander gezogen fühlen, sich gegenseitig unter-
stützen und fördern. Beide haben den ebenso wohlthätigen als
hohen Zweck, die trockne Prosa der alltaglichen Lebenspraxis
mit etwas Edlerem, Höherem zu durchdringen, was unsern
Geist weder zur Maschine, noch zum Einsiedler werden lässt.
Darum möge auch der ernsteste, strebsamste Bergmann die
schöne Kunst nicht ganz von sich abweisen, sondern sie, soweit
praktisch thunlich, mit den nützlichen Künsten des Bergbaues
und Hüttenwesens zu vereinen suchen. In solchem Sinne, mit
Befriedigung können wir es aussprechen, findet man die Stell-
ung der schönen Kunst zur bergmannischen Praxis an unserer
Akademie aufgefasst.
Von hervorragenden Männern in dem umfassenden Gebiete der
Bergbaukunst, Bergmaschinenlehre, Markscheidekunst und Mecha-
pik sind nicht bloss an der Bergakademie, sondern auch in der Ver-
waltung des Sachsischen Bergbaues gar viele thätig gewesen. Von
akademischen Lehrern nennen wir Charpentier (später Berghaupt-
mann), Werner, Lempe, Kühn; letzterer zugleich als der getreueste
Verkünder und Vertheidiger Werner'scher Geologie dastehend,
zu einer Zeit, wo der Kampf gegen die neptunischen Lehren
bereits zu grosser Lebhaftigkeit entbrannt war. Auch Brendel'*
Verdienste um das Bergmaschinenwesen und den Bergbau können
zum Wirkungsgrad der Akademie gehörig und denselben erhöhend
betrachtet werden, um so mehr als dieser tiefdenkende Mann,
nach seiner kurzen Lehrerthätigkeit, in so mancher wissenschaft-
lich fördernden Beziehung zur Bergakademie gestanden hat.
Theils in letzterer Hinsicht, theils weil die geschäftliche Ver-
waltung der Bergakademie dem Königlichen Oberbergamte unter-
stellt ist, verpflichtet uns der Dank zur Nennung, unvergesslicher
Namen, wie von Heinitz, von Oppel, Pabst von Ohain, von Trebra,
von Herder, Freiesleben, von Weissenbach, von denen mehrere
mit wissenschaftlichem Glanz umgeben sind. Bei solchem Ge-
denken der hervorragendsten Förderer unserer Akademie in
jenem Kreise, möge es uns — als Ausnahme von unserem Prin-
cip, hier nur von Verstorbenen zu reden — gestattet sein,
unserm hochverehrten Oberberghauptmann Freiherrn von Beust
die Anerkennung zu Theil werden zu lassen, dass unter seiner
einsichtsvollen und anregenden Leitung, neben dem Sächsischen
8*
116
Bergbau auch die Freiberger Bergakademie ihre höchste Blttthe
im vergangenen Jahrhundert ihres Bestehens erreichte. —
Nach diesem Ueberblick der drei Gruppen charakteristisch
bergmännischer Doctrinen in Bezug auf den wissenschaft-
lichen Genuss und die geistige Erhebung, welche sie ge-
währen, erscheint es uns von Wichtigkeit, diese letztere in un-
mittelbarer Beziehung zur christlichen Religion zu bringen.
Dass die geistige Erhebung, zu welcher uns eine naturgemässe
Weltanschauung fahrt, eine religiöse genannt werden muss,
bedarf keiner weiteren Erläuterung, wohl aber, dass sie eine
christlich-religiöse sei. Das Buch der Natur, von Manchen
mit so grosser Verkennung als nicht übereinstimmend mit
dem Buche unserer Religion betrachtet, ist vielmehr, richtig
aufgefasst, der treueste Commentar der Bibel. Die Sprache
der Bibel allerdings kann nicht übereinstimmend sein mit der
Sprache eines Naturforschers des neunzehnten Jahrhunderts.
Wäre sie es, so würden die Jugendvölker der Vorzeit, an welche
sie zunächst gerichtet war, sie nicht verstanden haben. Zu den,
im geistigen Kindesalter stehenden Menschen musste in kind-
licher, bilderreicher Sprache geredet werden, — wir Erwachsene
besitzen Einsicht genug,, oder sollten sie doch besitzen, um aus
dem biblischen Worte den ewig wahren, göttlichen Kern heraus-
zufinden. In solchem Sinne hat zwischen der Natur und dem
göttlichen Wort niemals ein Widerspruch bestanden. Wo man
ihn anzutreffen glaubt oder vorgiebt ihn. anzutreffen, liegt der
Grund entweder in einem verzeihlichen Irrthume oder in ab-
sichtlicher Täuschung. Entweder wird die Natur oder die Bibel
unrichtig gedeutet — oder es ist gar beides der Fall. Das sind
menschliche Verirrungen der traurigsten Art. Wir brauchen
sie nicht näher zu kennzeichnen; denn wo sie überhand ge-
nommen haben, verrathen sie sich dem Forscherauge nur all-
zuleicht durch hoch aufgeschossenes, üppig wucherndes Unkraut
oder durch sterile Versumpfung. In beiden gedeiht das Leben
der Völker nicht, und am wenigsten das des Geistes.
Aus der Natur Beweise zu entnehmen, nicht allein für das
Dasein eines Schöpfers und für eine unaufhörlich zu höherer
Vollkommenheit schreitende Schöpfung, sondern auch für die
göttliche Mission Christi, ist — besonders in unserer polemisch
skeptischen, durch theologische Kämpfe und exegetische Strausse
117
charakterisirten Zeit — von grosser Bedeutung. Derartige Be-
weise, die dem wissenschaftlichen Forscher, welcher in die Na-
tur eindringt, wie ein überreicher Quell entgegensprudeln, stärken
und stählen den Geist gegen alle Skeptik und Polemik der kunst-
geübten Wortfechter. Wir hören den immer lauter werdenden
Streit über die Persönlichkeit Christi, ohne dass er uns aufregt
oder berührt. Wir erblicken Christus von den streitenden Par-
teien nach drei verschiedenen Anschauungen aufgefasst: als
den eingebornen, wunderthätigen Gottessohn — als den für
alle Zeiten in höchster Weisheit und sittlicher Reinheit da-
stehenden Menschengeist — und als einen, aus den Lichtnebeln
der Weltgeschichte zu einem Sterne verdichteten Mythus. Für
welche dieser Auffassungen — wenn es sich dabei nicht bloss
um Glauben, sondern um innerste Ueberzeugung handelt —
sollen wir uns entscheiden? Ein Beweis von der Folgerichtigkeit
und Schärfe eines mathematischen lässt sich für keine derselben
aufstellen ; am wenigsten jedenfalls für die letztere, die zu sehr
mit dem im Widerspruch steht, was wir erfahrungsmässig von
der Ueberlieferungstreue der Geschichte jener Zeit wissen. 1 )
Ueberhaupt aber dürfte es hier verlorene Mühe sein, nach einem
directen Beweise zu forschen, und nach einem logischen Schlüsse
zu streben, dessen Prämissen uns seit fast zwei Jahrtausenden
entrückt sind. Denn eine solche Zeit trennt uns von der
Persönlichkeit Christi. Doch warum bemüht man sich, die-
selbe aus dem Schutt der Geschichte hervorzugraben ? Haben
wir nicht Christi Lehre, die heute noch ebenso lebendigen
Wortes und geistesfrisch zu uns spricht als bei ihrer ersten
Verkündigung? Bedarf eine Lehre, in welcher sich die reinste
göttliche Wahrheit kundgiebt, hoch einer eigenhändigen Unter-
schrift und Besiegelung Gottes? Wem das Göttliche nicht an
dessen Eigenschaften erkennbar ist, dem wäre selbst durch eine
solche Verbürgung wenig geholfen. Uns genügt das Vorhanden-
sein der Lehre Christi. Wer sie den Menschen zuerst verkün-
dete, ein Gottessohn oder ein göttlich erleuchteter Menschen-
geist, er hat es im Sinne der Gottheit gethan. Die Verkündig-
ung der christlichen Lehre — die Erscheinung Christi — war,
*) Man sehe hierüber unter anderem die interessante Schrift Tischendorf' s:
Wann wurden unsere Evangelien verfasst?
118
nach den eigenen Aussprüchen der heiligen Schrift, eine von
Ewigkeit her beschlossene. Wie vollkommen vereint sich dieser
Ausspruch mit unserer naturwissenschaftlichen Weltanschauung!
Der göttliche Schöpfungsgedanke, nach welchem die Welt sich
aus einem Keime entwickelte, schloss bereits auch die christ-
liche Lehre in sich. Sie trat für uns an das Licht, als die
Zeit dazu gekommen war, und bildete eine göttliche Blüthe an
dem Baume des Menschengeschlechtes, der niemals wieder eine
gleiche Blüthe tragen wird. Doch sicherlich trug und trägt er
andere Blüthen, welche, wenn sie auch weniger rein göttlichen
Ursprungs sind, und daher zu keiner solchen unvergänglichen
Frucht für das höchste Heil des Menschen werden können,
dennoch ebensowohl im Schöpfungsplane lagen. Die Geschichte
ist reich an Menschen mit höherer Mission; aber sie kennt
nur einen einzigen Messias. Welcher Forscher, der sich ernst-
lich und tief mit dem Studium der Natur beschäftigt hat, sollte
es im Ernste für möglich halten, dass der Schöpfer der Welt
an der geistigen Entwicklung des Menschen weniger Theil
nähme als an dem allmäligen Aufbau der planetarischen Na-
tur? Nun wohl, was die geologischen Perioden bei letzterer
sind, das sind die grossen Geschichts- und Culturperioden bei
ersterer. Was in der Schöpfung eine Folge der unter dem
Gesetz stehenden Kräfte war, das wurde bei der geistigen Ent-
wicklung des Menschengeschlechts durch hochbegabte Geister
herbeigeführt. Auch sie waren zunächst nur eine Folge ihrer
Zeit, doch sie besassen die Macht, ihre Zelt in neue Bahnen
zu lenken. Unter den brandenden Wogen der Weltgeschichte
reift in der Tiefe die Perle der Wahrheit; Sturm und Wogen
gehen vorüber, aber die Perlen sammelt der forschende Menschen-
geist;. Das Brausen des gebärenden Meeres darf uns nicht irre
machen an der friedlichen Bedeutung des zu unserm Heile
Geborenen! So glauben wir denn aus innerster Ueberzeugung
an den gottgesandten Messias, und verlangen nicht — dass
Er sich uns durch Wunder beglaubige. Ob er sie wirklich ge-
than hat? Ob nicht? Ist es nicht allzu kindlich, danach zu
fragen? Bedürfen wir, umgeben von den Wundern der Natur,
noch einer anderen Art von Wundern? Das müssten jedenfalls
unnatürliche sein. Wer wird es der Gottheit zumuthen, dass sie
sich durch — Schwarzkünstlerstückchen documentire ? !
119t
Sicherlich ist der uralte Kampf für die christliche Religion
und Kirche niemals mit grösserer Verblendung geführt worden,
als zu einer Zeit, wo er sich gegen die Erkenntniss d^r Na-
tur richtete. Möge er sich gegen die falschen Deuter der Na-
tur wenden; doch mit den Waffen der Ueberzeugung, nicht
mit denen der Vernichtung! Gott und Natur, Schöpfer und
Schöpfung, sind zusammengehörige, für uns untrennbare Be-
griffe. Eine Religion, welche nicht nur einseitig ihren Stütz-
punkt in einem dieser Begriffe finden will, sondern den andern
sogar für verdammungswürdig erklart, beraubt sich selbst eines
wesentlichen Theiles ihrer Stärke — sie muss früher oder später
dem Stärkeren weichen. Die Macht der Naturwahrheit, wie sie
uns durch die Naturwissenschaften offenbar wird, wächst mit
unwiderstehlicher Gewalt und zersprengt alle Widerstände, die
sich ihr entgegenstemmen, seien es harte Schädel oder dicke
Mauern. Die Werke der Kraft, welche Atom au Atom kettet,
Welten baut und sie zu einem lebendigen Organismus verbin-
det, sollen dem höher strebenden Menschengeiste ebensowenig
ein Geheimniss bleiben als die Sprache der Propheten und die
Lehre des Messias, Denn alle vereinigen sich und unterstützen
einander zu gleichem Zwecke : dem Menschen das Heil zu brin-
gen und ihm seine göttliche Bestimmung zu verkünden. In
den Naturwissenschaften befindet sich der menschliche Geist auf
einer der erhabensten und erfolgreichsten Bahnen, die er ein-
zuschlagen vermag. Die Culturstufe eines Volkes wird, nächst
seiner Auffassung der Religion, durch nichts vollkommener an-
gedeutet als durch seine Stellung zu den Naturwissenschaften.
Für die exacte Kenntniss der Natur vermag selbst die Blüthe
der Kunst keinen Ersatz zu bieten. Die Kunst verschönt, die
Wissenschaft ergründet das Leben. Die Kunst richtet unsern
Blick auf das Höhere, aber sie zeigt uns nicht den Weg, um
es zu erreichen. Sie lässt eine Kluft zwischen Natur und Gott,
Schöpfung und Schöpfer, in welcher jene grossen Culturvölker
der Vorzeit ihren Untergang fanden, denen die vermittelnde
christliche Religion und die leitende Naturwissenschaft fehlten.
Aegypter, Griechen und Römer, so gross sie in der Kunst da-
standen, wurden durch dieselbe nicht vor dem Verderben be-
wahrt, so wenig als durch ihre klassische Bildung und philo-
sophische Richtung« Die Völker Asiens, mit ihrer zum Theil
120
Jahrtausende alten kunstreichen Cultur und ihren auf philo-
sophischer Grundlage erbauten Religionssystemen, stehen noch
heute als kindliche Empiriker im Naturgebiete da. Durch die
Naturwissenschaften haben wir sie überflügelt, und die mit wis-
senschaftlicher Consequenz von uns ausgebeutete Natur hat we-
nigen christlichen Völkern die physische Ueberlegenheit in allen
Welttheilen verliehen. —
Ueberblicken wir die einzelnen Bilder, welche uns das
höhere Geistesleben des Bergmanns zur Anschauung brach-
ten, so finden wir, dass sie sämmtlich unter die Kategorie eines
kosmisch-religiösen Geistes zusammengefasst werden kön-
nen. Die kosmische und zugleich christliche Auffassungsweise
des Bergmanns, welche die göttliche Offenbarung durch Natur
und Wort in sich zu vereinen sucht, bildet eine eben so mäch-
tige als segensreiche Triebkraft im Organismus der Seele. Von
ihr aus dringt Leben und Wahrheit in alle Theile unseres geisti-
gen Ichs. Jede grosse Frage, welche wir an Vergangenheit,
Gegenwart oder Zukunft, an die Natur oder an das Leben, an
die Kraft oder an den Geist richten, wird uns vom kosmisch-
religiösen Standpunkte aus beantwortet. Da regt sich denn zuerst
das dem edleren Menschen so tief eingewurzelte Verlangen nach
Unsterblichkeit. Haben wir ein Leben im Jenseits zu erwarten?
Für uns ist diese Frage bereits beantwortet. Ihre Bejahung ist
eine nothwendige Folge der kosmisch -religiösen Auffassung.
Schöpfung und heilige Schrift verbürgen uns in übereinstim-
mendster Weise, dass das irdische Leben eine vorbereitende
Thätigkeit für ein vollkommeneres Dasein ist. Durch solche
Ueberzeugung thront das Glück in der Seele des Niedrigsten,
und ohne sie wird das Leben des mächtigsten Herrschers zur
traurigsten Selbsttäuschung. Wer sie aus aller uns in Natur
und Wort zu Theil gewordenen Offenbarung nicht zu gewinnen
vermag, wer das irdische Leben bloss als ein vom Zufall be-
herrschtes Schauspiel und den Menschen als Epilog einer spie-
lenden Natur betrachtet, steht entweder auf einer niederen Stufe
des Geistes oder der Forschung. Auch ein an und für. sich
scharfsinniger Kopf, wenn es ihm an gründlicher Kenntniss
mangelt oder wenn er von Eitelkeit befangen ist, kann sich in
einem sophistischen Netzwerk verstricken, von dem er wähnt,
dass es der gesammten Menschheit über den Kopf gezogen sei
121
oder gezogen werden müsse. So geht es manchen philosophi-
schen Netzstrickern, deren Nadel ein eitles Werkzeug und deren
Faden ein Hirngespinnst ist. Die Maschen dieses Netzes sind
für uns ein zu geringes Hinderniss, um uns am Durchschlüpfen,
geschweige denn — am Durchschauen zu hindern ! Ein For-
scher, welcher der Schöpfungsentwickelung gefolgt ist, sieht mit
anderen Augen, als ein mit abstrakter Denkkraft arbeitender
Geist, der die concrete Erfahrung verschmäht. —
Ein kosmisch -religiöser Geist findet seinen Reflex im sitt-
lichen Charakter. Die Moral kann auch unabhängig von der
Religion und richtigen Weltanschauung auftreten ; wo aber letz-
tere vorhanden sind, bedingen sie die Moral. Seit ältester Zeit
hat sich der Bergmannsstand den Ruf guter, sittlicher Eigen-
schaften erworben und bewahrt. Treue, Ausdauer, Genügsam-
keit, Ordnungsliebe, Nüchternheit, Bescheidenheit und manche
andere lichtvolle Charakterseiten dienen ihm zur Zierde. Sie
sind nicht bloss die Folge jener Geistesbeschaffenheit, sondern
wir finden sie zugleich begründet in einem Berufe, der den
Bergmann so vielfach mit der erhabenen Natur, mit den Schauern
der Tiefe und den gefahrdrohenden Naturkräften in Berührung
bringt, ihm die Freude in der Schöpfung wie den Ernst des
Lebens zeigt. Mühevoll und beschwerlich ist sein Tagewerk,
aber es härtet seinen Körper und lässt ihm sich des sauer Er-
worbenen doppelt erfreuen. Solche Verhältnisse erzeugen auch
ausserhalb des Bergmannsstandes einen gesunden Kern im Volke,
einen moralischen Charakter, welcher nicht allein Gutes in sich
birgt, sondern auch durch Belehrung für Gutes empfänglich ist.
Eine derartig bedingte moralische Grundlage kann nicht
ohne Einfluss auf den socialen Charakter des Bergmanns
bleiben. Doch wirkt die Art ihres Bedingtseins hier nicht aus-
schliesslich günstig. Man rügt mitunter am Bergmanne eine
gewisse Abgeschlossenheit und Zurückhaltung, eine laue Theil-
nahme an den Interessen Anderer, sowie eine Geringschätzung
mancher herkömmlichen Formen und Zustände der Gesellschaft.
So wenig das Thatsächliche hieran in Abrede zu stellen ist, so
sehr dürfte man dem Bergmanne in den meisten Fällen Un-
recht thun, wenn man ihm dabei andere Motive zur Last legen
wollte als die, welche sich einfach aus seiner besonderen Be-
schäftigung ergeben. Der Bergmann bildet nun einmal durch
122
Studium und Beruf eine eigentümliche Kategorie in der Man-
nigfaltigkeit der Geister. Er trägt, wie wir gleich anfangs be-
merkten, auch geistig sein Grubenkleid. Es fallt ihm zuweilen
schwer, sich aus diesem Geistes-Habitus heraus sogleich in den
Ideengang und die Interessen Anderer, sowie in Formen und.
Zustände der Gesellschaft zu versetzen, die weitab von seiner
Weltanschauung und Lebensauffassung liegen. Dass der Berg-
mann, in ihm mehr oder weniger fremden Verhältnissen und
Gebieten, schwerfällig ist, zeigt eben nur, mit welcher Energie
und Beharrlichkeit er seinem Studium und Berufe anhängt, wie
ihm beide nicht bloss zur erwerbsmässigen Beschäftigung die-
nen, sondern wie er darin zugleich Befriedigung und Genuss
findet. Keinesweges soll dies eine vollgültige Entschuldigung
sein; denn Niemand, welche Ansichten und Stellung er auch
haben möge, hat ein Recht sich zu isoliren. Gemeinsinn und
Gemeinnützigkeit gehören nicht allein zu den ersten Tugenden
eines Staatsbürgers, sondern auch die christliche Lehre stellt
sie hoch. Sie sind es, durch welche das Gute, was wir in uns
tragen, auf unsere Zeitgenossen wirkt, mit denen wir ja ge-
meinsam die vorbereitende Wanderung durch's irdische Leben
vollenden sollen. Wie verschieden der Beruf unserer Zeit-
genossen und Mitbürger von dem unserigen sein mag: die Ver-
einigung aller Berufsarten bildet den Staat. Kein Fach darf
sich für nothwendiger und nützlicher halten als das andere,
denn der Staat und unser Culturzustand können keines der-
selben entbehren. In der grossentheils angeborenen Verschie-
denheit der Neigung, hinsichtlich der Berufswahl, spricht sich
nicht sowohl das Naturgesetz der Mannigfaltigkeit aus, als auch
die Absicht des Schöpfers, dem Menschen durch die Mensch-
heit das Streben nach höherem Ziele zu erleichtern.
Der politische Charakter des Bergmanns wird durch
seinen sittlichen Grundzug der „Treue" angedeutet. Die alte,
getreue Bergstadt Freiberg hat sich in schweren Zeiten diesen
ehrenvollen Namen durch Anhänglichkeit am angestammten
Fürstenhause erworben. Auch die Geschichte mancher anderer
Länder als Sachsen giebt uns Beispiele solcher Bergmannstreue.
Zwar wurde dieser alte Talisman von dem gewaltsamen Fort-
schrittskampfe unserer nur zu oft fieberhaft erregten Zeit nicht
unverletzt gelassen, allein man hat nicht vermocht, ihn zu zer-
123
stören. Das Drängen und Treiben zur Republik — zu welcher
die Verfassungen mit breiter demokratischer Grundlage als Ueber-
gangsstadien dienen sollen — vermag den Bergmann kaum zu
täuschen und ihn in einen verderblichen Strudel zu ziehen. Er
weiss aus eigener Erfahrung, dass ein Bergwerk sich nicht mit
republikanischer Organisation betreiben lässt, und sieht mit
Recht einen Staat für einen noch complicirteren Organismus
als ein Bergwerk an. Der Bergmann besitzt praktischen Ver-
stand und religiösen Sinn ; sie bilden die beste Schutzwehr gegen
phantastische Theorien. Dass eine Republik, und sogar eine
social - demokratische mit vollkommenster Freiheit und Gleich-
heit ihrer Bürger, die geeignetste Verfassungsform ist für ein
von vollkommenen Wesen — Engeln — bewohntes Land, wird
Niemand bestreiten ; ebensowenig aber, dass es für Völker, welche
auf der Stufe der Barbarei stehen, keine andere Verfassungs-
form giebt, als den Despotismus. Wir, die wir uns in einem
mittleren Zustande befinden, weit entfernt von dem barbarischen,
aber auch weit von dem engelhaften, bedürfen einer mittleren
Verfassung. Wo ist hier die rechte Mitte? Jedenfalls liegt die-
selbe in einer constitutionellen Monarchie. Sie näher zu be-
zeichnen und die Normen des Constitutionalismus aus dem Bil-
dungsgrad des betreffenden Volkes zu entwickeln, geht zum
Theil über den politischen Horizont des Bergmanns. Wer es
gleichwohl versuchen sollte, sein Denkvermögen auch bis dahin
zu erstrecken, der überlege vor Allem wohl: was man von dem
Bildungsgrad eines ganzen „Volkes" zu halten habe. Der Be-
griff von Bildung — der im strengen Sinne eine grosse Summe
von Kenntnissen und eine geübte Beurtheilungskraft in sich
schliesst — sinkt bei seiner Anwendung auf die Gesammtheit
eines Volkes zu einem Minimum herab. Wie steht es hier mit
den Kenntnissen und wie mit einem darauf begründeten rich-
tigen Urtheil? Welche verhältnissmässig geringe Anzahl von
Männern selbst eines „gebildeten Volkes" vermochte sich bei-
des im erforderlichen Grade zu erwerben ! Gelegenheit und An-
lage treten hier mehr als decimirend auf. Nichts aber ist der
menschlichen Gesellschaft und einem Staate nachtheiliger, als
dem Unfähigen eine Berechtigung zu geben, die in seiner
Hand zu einem zerstörenden Werkzeuge für das Gute werden
kann.
124
Allein wie kommt es, werden vielleicht Einige einwenden,
dass anerkannt geist- und kenntnissreiche Leute der Republik
das Wort redeten? Wie kommt es ferner, dass die Schweiz
(denn von Nord-Amerika dürfte man schweigen) bei ihrer re-
publikanischen Verfassung so wohl daran ist? Was letzteres
betrifft, so befindet sich die Schweiz, wie wir willig anerkennen,
unter ganz eigenthümlichen, einer republikanischen Verfassung
günstigen Verhältnissen. Wir können aber nicht umhin zuzu-
fügen, dass trotzdem zum Theil Zustände in ihr obwalten,
welche starke Schatten auf das republikanische Glück werfen
und uns dasselbe nichts weniger als ein vollkommenes erscheinen
lassen. Wie würden diese Schatten wachsen, wäre die Schweiz
in ihrer Verfassung weniger begünstigt durch Beschaffenheit
und Geschichte ihres Landes, durch ihren Volkscharakter, ihre
reichen Erwerbsquellen, ihre Verhältnisse zu den Nachbarstaaten!
Nach unserer Meinung ist die Schweiz ein in jeder Beziehung
gesegnetes herrliches Land, ein solches Gottesgärtlein, dass darin
alles gedeiht, selbst auch — soweit möglich — die Republik.
Wir lieben und verehren die republikanische Schweiz, ohne da-
bei unsere Ansichten über Republiken im Allgemeinen zu ver-
ändern. Aeussert sich doch selbst ein ehrlicher Schweizer in
solcher Beziehung: „es würde von einer argen Kleinstädterei
zeugen, wollte die kleine Schweiz die ihrem bescheidenen Be-
darf zusagende Regierungsform als die alleinseeligmachende
ausgeben." l ) In Betreff des ersten Einwurfs aber bemerken
wir Folgendes : Wer ein Land wie Deutschland zu einer Repub-
lik machen will, ist entweder ein Phantast oder er basirt mit
kaltem Blute seine Absichten auf einem Fundament von mate-
rieller Weltanschauung und Irreligiosität. Das vollkommnere
Jenseits, an welches er letzteren Falles nicht glaubt, soll er-
setzt werden durch die möglichst beste materielle Gegenwart,
und diese glaubt er — für sich wenigstens — in der Republik
zu finden. Da sich bei uns dieser Nichtglaube und Glaube ge-
radezu umkehren, und da beide durch die triftigsten Beweise
unterstützt sind, so sehen wir, dass ein solcher Weltverbesserer
unser vollständiger Gegenfüssler ist und daher — nach Amerika
*) Nene Züricher Zeitung 1865 den 8. April (Nr. 98) in dem Leitartikel: Die
Eintracht in der Pariser Legislative.
125
gehört. Damit soll kein unbedingter Tadel der republikanischen
Zustande in Amerika ausgesprochen werden, sondern wir wollen
dieselben nur als solche bezeichnen, welche mit unserer kosmisch-
christlichen Auffassung in vollkommnem Widerspruch stehen.
Die Zeit muss es lehren, was das Endresultat dieser in Freiheit
gährenden Volks-Elemente sein wird, welche sich aus verschie-
denen Ländern zusammenfanden, ohne mit einander zu har-
moniren, weder in ihrem Charakter noch in ihren Handlungen.
Einstweilen dürfte man noch weit von dem Zustande der Ruhe
und Klärung entfernt sein, und bis dieser eintritt hat der grosse
volkliche — der Hefe bedürfende und Hefe ausscheidende —
Gährungs-Process gewiss noch manche Phasen zu durchlaufen.
Der sich nach Amerika begebende Auswanderer entäussert sich
gewissermaassen seiner 'Individualität und ordnet sich diesem
Processe unter, dessen endliche guten oder schlimmen Folgen
zu erfahren, künftigen Geschlechtern vorbehalten bleibt.
Aber auch solche politische Kämpfer, welche — wie
wir, — ein republikanisches Ziel als durchaus phantastisch er-
kannten, können in der verfochtenen constitutionellen Monarchie
ein unerreichbares Ideal oder ein politisches Zerrbild vor Augen
haben. Keine Art von staatlicher Verfassung, und sei sie noch
so weise der menschlichen Gesellschaft angepasst, wird es jemals
vermögen die Unvollkommenheit der Individuen zu compen-
siren. Die Schwächen in der Fähigkeit, die Lücken der Kennt-
niss, die Schatten im Charakter, kurz die menschlichen Unvoll-
kommenheiten, machen sich bei jedem menschlichen Werke
geltend. Nur allzuleicht aber werden die Wirkungen individueller
Mängel für die Wirkungen einer unvollkommenen Verfassung ge-
halten, und man sucht an letzterer zu verbessern, was an ersteren
schwer zu ändern ist. Den für eine freisinnig constitutionelle
Monarchie erforderlichen hohen Bildungsgrad eines Volkes still-
schweigend voraussetzen und ein Staatsgebäude nach Principien
errichten zu wollen, welche sich nur wenig von dem republi-
kanischen Motto „des Volkes Wille, das höchste Gesetz!" ent-
fernen, heisst nichts anders als einem politischen Zerrbilde nach-
streben. Auch hierbei mischt sich nur zu oft jener republi-
kanische Hintergedanke ein: dass das Vollkommene innerhalb
des irdischen Lebens erreichbar sei, und erreicht werden müsse —
weil es kein vollkommneres Jenseits gäbe. Als Surrogat für
126
dieses Jenseits stellt man ein naturwidriges, unehristliches Ge-
mälde hin, dessen Inscenesetzung man für möglich und heilsam
erklärt. Solche unheilvolle Verirrungen sind die Folge eines
falschen Standpunktes, von welchem aus die irdischen Verhält-
nisse allzusehr im Vordergrunde erscheinen. Ein Hauptzweck
aller staatlichen Verfassungen soll aber rein kosmisch-christlicher
Tendenz sein: die geistigen Keime der Menschen, im Sinne des
göttlichen Schöpfungsgedankens, zu entwickeln und ihnen da-
durch Lebensfähigkeit für ein zukünftiges vollkommneres Da-
sein zu ertheilen. Heil den Regierungen und Völkern, welche
dieses Zweckes eingedenk sind! Sie werden Hand in Hand mit
einander gehen und jeden Zwiespalt der Meinungen im christ-
lichen Sinne zu vermitteln suchen.
Zwischen Republik und Despotie die richtige Mitte zu fin-
den, ist die höchste Aufgabe der Staatskunst, welche überdies
für die verschiedenartigen Nationen eine verschiedene Lösung
erfordert. Nur die begabtesten, umfassendsten Geister mit kos-
misch-christlichen Tendenzen können eine solche Lösung an-
nähernd herbeiführen. Mit welchen Schwierigkeiten sie hierbei
zu kämpfen haben, gestatte man mir durch folgendes, aus der
Gebirgswelt des Bergmanns entnommene Bild zu veranschau-
lichen.
Ein hoher, kuppeiförmiger Berg dacht sich ringsum in tiefe
Schluchten ab. Sein Scheitel, bedeckt mit Eis und Firn, lässt
kein organisches Leben aufkommen — das ist die Despotie.
Je näher dem Thale aber, um so reicheres und üppigeres Grün
schmückt seine Abdachungen, bis sie sich mit wilder Schroffheit
in den Abgrund stürzen — am Rande dieses Abgrundes liegt
die Republik. Zwischen beiden Extremen giebt es sonnigen
und fruchtbaren Boden genug, um dem christlichen Ansiedler
ein friedliches Plätzchen zu sichern, ohne ihn weder der Gefahr
des Hinabstürzens noch der des Erstarrens auszusetzen. Wer
sich den constitutionell-monarchischen Boden zu seiner An-
siedelung gewählt hat, dem ist noch mancher Spielraum auf-
wärts und abwärts gestattet; nur hüte er sich einem der ver-
derblichen Extreme zu nahe zu kommen. Die schwindelfreien
Köpfe des urkräftigen Schweizervolkes mögen am meisten be-
fähigt sein, in den reichen Gefilden neben dem Abgrunde sicher
einherzuschreiten — doch selbst sie sind, wie die Geschichte
127
der Schweiz lehrt, theilweise nahe daran gewesen, in die demo-
kratischen Schluchten zu stürzen. Namentlich wo Französisches
Blut in den Adern 'der Schweizer pulsirt, war und ist die Ge-
fahr am grössten. Keine Nation der Erde hat schwerere Schick-
sale durch demokratische Tollkühnheit zu ertragen gehabt als
das Volk Frankreichs, und für keinen Volkscharakter dürfte es
schwieriger sein, eine passende Regierungsform zu finden als
für den der Franzosen. Unter allen Französischen Herrschern
hat keiner diese Aufgabe besser zu lösen verstanden als Napo-
leon III. Dennoch lässt auch unter seiner tief durchdachten,
.von den höchsten Zwecken geleiteten und weise geordneten
Regierung das Drängen einer Partei nicht nach, welche mehr
oder weniger die Republik anstrebt. Als dieselbe bei diesen
Bestrebungen auf die freieren Verfassungen anderer Länder
hindeutete, konnte sie nicht passender zur Ruhe gewiesen wer-
den als durch die Frage Rouher's: „Habt ihr die Geschichte
dieser Länder studirt? Ist deren Boden auch von drei auf
einander folgenden Revolutionen unterwühlt worden?" In diesem
Ausspruche liegt die grosse politische Wahrheit, dass in der
staatlichen Verfassung eines Volkes die Geschichte seiner Ver-
gangenheit einen der wichtigsten Factoren bilden muss. So
verschieden dieser Factor sich bei verschiedenartigen Völkern
zeigt, so wenig gleichartig ist die Aufgabe ihrer Herrscher, und
es ist durchaus widersinnig nach einer Regierungsform zu suchen,
welche für alle gebildeten Völker die passendste ist. Hier gilt
es vielmehr zu specialisiren und dem besonderen Volkscharakter
soweit möglich Rechnung zu tragen. Bei einem solchen Streben
kann es ohne Versuche — und missglückte Versuche — nicht
abgehen. Ein Schwanken, bald nach links, bald nach rechts,
muss eintreten, und noch lange Zeit wird verfliessen bis der
befriedigende Ruhepunkt gefunden ist. Doch das Leben der
Völker ist nicht nach Jahren, sondern nach Jahrhunderten zti
messen. Der klare Blick und redliche Wille der Herrscher,
unterstützt von dem geistigen Fortschritt der Völker, werden
uns allmälig dem Zustande segensreichen Weltfriedens zu-
führen.
Zu dem Capitel von den Republiken bilden die Arbeiter-
fragen einen passenden Anhang. Auch bei ihnen werden meist
utopische Zustände angestrebt, welche theils die Republik ein-
128
leiten, theils als ein Surrogat dafür dienen sollen. Bei allen
Arbeitern, welche — wie der Bergmann — zu rechnen ver-
stehen, dürfte der Sprühregen von oratorischen Funken, den
man zu jenen Zwecken auf sie einwirken lässt, einen zu ent-
zündlichen Krankheiten wenig geneigten, kalten Verstand finden.
Ausser einer weisen Gesetzgebung, welche dem geschickten und
fleissigen Arbeiter, soweit es das allgemeine Interesse des Staates
zulässt, zu Hülfe kommt, muss ein Hauptfactor, wie im ge-
sammten Staate so auch in dem Verhältnisse zwischen Arbeit-
geber und Arbeiter, das christliche Princip sein. Ohne solche
religiöse Ueberzeugungen , wie wir sie ausgesprochen haben,
ohne christliche Nächstenliebe und ohne die Erkenntniss, dass
das vorbereitende irdische Leben nothwendigerweise verschieden-
artige Thätigkeiten und verschiedenen Lohn bedingt, ist es
unmöglich eine zufriedenstellende Antwort auf die Arbeiter-
fragen zu finden. Manche der Speculanten aber, welche sich
derselben als Agens für republikanische Zwecke bedienen, hal-
ten diese Antwort in der That auch von untergeordneter Wich-
tigkeit. Das Discutiren derselben soll ihnen nur Gelegenheit
geben, grelle Lichter auf extreme Wohlfahrts- und Besitzzu-
stände im Staate zu werfen. Abgesehen davon, dass auch diese
ein nothwendiges Bedingniss eines christlichen irdischen Lebens
sind, wird dabei stets mit Stillschweigen übergangen, dass der
höchste irdische Genuss — geistiges Glück vereint mit körper-
lichem Wohlbefinden — nichts weniger als an Reichthum
und Macht geknüpft ist, dass er sich in der Hütte des Ar-
beiters oft in weit reicherer Fülle findet als im Palast des
Reichen und Mächtigen. Darüber die Arbeiter aufzuklären durch
die herrliche Gabe des lebendigen Wortes, sie anzuweisen, wie
sie das ihnen von der göttlichen Vorsehung verliehene Gute
zu noch grösserem Genuss ausbeuten, es mit noch mehr Be-
wusstsein des Glückes gemessen können — das wäre eine
Mission im Sinne des Weltenschöpfers, die Lehre eines Apostels
Christi! Wir sind der Ueberzeugung, dass sie beim Bergmann
ein offenes Ohr und empfängliches Gemüth findet, wenn ihn
sein Verständniss der Natur und Religion nicht bereits zu solcher
Aufklärung gebracht haben sollte. —
Sowohl den religiösen als den politischen Anschauungen
des Bergmanns, wie sie sich in Folge eines tieferen »berg-
129
männischen Studiums gestalten, haben wir eine besondere Auf-
merksamkeit gewidmet und sie mit einer Ausführlichkeit be-
handelt, welche vielleicht Manchem die Tendenz dieses Aufsatzes
zu überschreiten scheint. Gegen letztere Ansicht müssen wir
uns verwahren. Wie der Mensch als Erdenbürger einzig und
allein von der Religion gekräftigt und getragen werden kann,
öo wurzelt er als Staatsbürger in seiner politischen Ueber-
*ugung. Wer mit diesen beiden intellectuellen Grundlagen
nicht im Reinen ist, der lebt in einer geistigen Behausung,
welche — möge sie eine Hütte oder ein Palast sein — ihrem
Zusammensturze nicht entgeht. Der in der Stille beobachtende
Forscher, welcher die Menschengeschicke in der Geschichte und
in der Gesellschaft verfolgt, gewahrt nur allzuviel solcher Trüm-
merhaufen! Entweder war es tändelnder Leichtsinn oder kalte
Vernachlässigung, oder es waren grundfalsche Principien, durch
welche der fundamentale Bau beeinträchtigt wurde. Der reich-
begabte Mensch weiss sich mitunter auch ohne solche Grund-
lage zu behelfen. Auf blossem Sand versteht er ein kunst-
reiches Gebäude zu errichten; ja er baut es mitunter bewun-
dernswürdig hoch und wird von aller Welt als ruhmreicher
Baumeister angestaunt. Doch der Einsturz dieser blendenden
Kunstbauten bleibt niemals aus — im glücklichsten Falle ist der
geniale Meister bereits vorher zu Grabe gegangen, und seine
Bewunderer sahen es nicht oder Hessen es nicht laut werden,
dass es mit gebrochenem Herzen und innerem Elend geschah.
Nein, weder der geschmeidigen Genialität noch der scharf-
sinnigen Sophistik, weder dem negirenden Cynismus noch der
egoistischen Verblendung wird es jemals glücken, sich einer
ernsten Betrachtung religiöser und politischer Fragen für alle
Zeit zu verschliessen. Früher oder später treten diese Fragen
an jeden denkenden, seiner höheren Bestimmung fähigen Geist
mahnend heran. Wo sie ganz ausbleiben oder immer zurück-
gewiesen werden, rollt das Zeitenrad über einen Todten hinweg.
Geistige Auferstehung nach irdischem Leben ist nur denkbar,
wenn schon in letzterem die aufwärtsstrebende Richtung sich
geltend machte. Dass das bergmännische Studium uns einen
so überaus reichen Quell bietet, um daraus für unsere religiöse
und politische Ueberzeugung zu schöpfen, darin eben liegt ein
grosser, ja der grösste Segen dieses Studiums! Wie weit ent-
9
180
fernter von dem Innern der Natur und der Tiefe des Geistes
führt manches andere Studium und Fach seine Jünger durch
das wogende, bunte, mannigfach beirrende Leben ! Wie werden
selbst viele, mit edlem Gemüth und eindringendem Blick be-
gabte Menschen durch den Wogendrang trivieller Geschäfte,
trotz ihres Ankämpfens, immer und immer wieder an die schale
Oberfläche des täglichen Lebens geworfen ! In der That würden
wir Bergleute das gediegenste Gold unseres Bergwerkes unafc-
gebaut lassen, wenn wir es versäumen wollten, das Grubenfeld
der Natur zu einer Ausbeute für religiöse und politische Ueber-
zeugung zu benutzen. —
Fast in allen Theilen der Schilderung des bergmännischen
Charakters kennzeichnete sich uns derselbe durch kernige Um--
risse und markige Farben, hier und da mit einem Schlagschatten,
wie er bei allem Gebild unter der Sonne bedingt wird. Allein
es fehlen unserm Gemälde noch die heiteren Lichter, die wie
fröhliche Elfen auf den dunklen Felsen hüpfen. Verscheucht
sie vielleicht der ernste Charakter des Bergmanns? Da schallt
uns ein fröhliches „Glück auf!" entgegen, ein heiteres Berg-
mannslied ertönt — und der herrlichste Sonnenblick lacht uns
an! Wie sollte der Bergmann dazu kommen, ein grämlicher
Kauz zu sein? Es giebt keine unerschöpflichere Fundgrube für
Freude und Humor als die Natur — und der Bergmann könnte
diese reiche Zeche unausgebeutet lassen? Nein, er baut davon
ab, was er im Gange des Lebens anstehend findet. Dieser aber
schüttet einem Jeden reich, der da weiss das Erz aufzusuchen
und ein gutes Gezähe mit geübter Hand zu führen. Seine
Natur- und Weltanschauung, die er mit einem christlich religiö-
sen Gemüth Vereint, machen ihn nicht bloss empfänglich für
das Schöne und Gute, sondern überhaupt für Freude. Wahre,
selbstbewusste und tiefbegründete Freude kann nur in einer
Seele gedeihen, welche mit den wichtigsten an sie gestellten
Fragen auf dem Reinen ist, welche alle trüben Zweifel aus sich
verbannt hat und ihre Stellung in dem grossen Schöpfungs-
werke klar und befriedigend erkennt. In solchem glücklichen
Zustande befindet sich der Bergmann, der geistig in die Tiefe
drang und hier selbstthätig vor Ort arbeitete. So gab es denn
und giebt es gar viele fröhliche Bergleute! Und was bei dem
einen nicht gerade Folge eines tiefen Studiums ist, das ersetzen
131
ihm die in seinem Berufe gesammelten Erfahrungen in Verbind-
ung mit einer kraftübenden Thätigkeit und einem steten Um-
gange mit der Natur. Wie heiter strahlt ihm die sonnige Welt,
wenn er aus der dunklen Teufe emporgestiegen ist! Die Freude
entzündet sich in seinem Herzen durch den Strahl der Sonne
wie an der Gluth der Farben, in der Wärme des Frühlings-
hauches wie an dem Glühen der Alpen. Wonnig athmet er
den Duft des Lenzes und die würzige Bergesluft, lauscht der
rieselnden Quelle wie dem brausenden Wassersturz, dem Ge-
sänge der Vögel wie dem Summen der Bienen. Er schöpft
mit inniger Lust aus dem Wonnequell der Natur, der aus dem
Schooss der Erde entspringt und durch das Leben fliesst, der
jedem Sterblichen seine labende Fluth bietet — und an dessen
Ufern doch so Manche grämlich und elend verdursten!
Wo Freude vorhanden ist, da stellt sich leicht der Humor
ein ; beide gehören zusammen wie Schwester und Bruder. Wie
jedes gute Geschwisterpaar unterstützen sie sich gegenseitig und
verhelfen einander zu langem Leben. Der Humor ist zuweilen
ein neckischer Gesell, der sich in ernste Arbeit einmischt und
sich kein Gewissen daraus macht, dem nach Wahrheit angeln-
den Forscher einen Stein in's Wasser zu werfen. Auch ver-
sucht er sich mitunter in Schöpfungen einer nicht existirenden
Natur, spottet der Forschungen jenseits des menschlichen Hori-
zontes und klopft dem gelehrten Pedanten den Puder aus der
systematischen Perücke. Vor allem aber versteht er die Kunst,
jedes Ding und jedes Ereigniss von der lichtvollsten Seite zu
betrachten. Und wenn der Mond vom Himmel fiele, er tröstete
sich damit, dass Kalender und Strassenbeleuchtung dadurch
wesentlich verbessert würden. — Freude und Humor sind auf-
munternde und erheiternde Begleiter jeder befriedigenden, ge-
sunden Thätigkeit. Je richtiger wir das Verhältniss zwischen
körperlicher und geistiger Arbeit zu wählen verstanden, je
treuer begleiten sie uns durch das Leben. Das bergmännische
Studium nimmt weder den Körper noch den Geist einseitig in
Anspruch, sondern giebt uns vielfach Gelegenheit, beide Thätig-
keitsrichtungen wechselsweise oder zugleich auszuüben. Schon
während der bergakademischen Studien ergänzen praktischer
Cursus und Vorlesungsbesuch einander in dieser Beziehung.
Bei den chemischen Arbeiten, wie bei den markscheiderischen
9*
132
und anderen Uebungen vereint sich körperliche Thätigkeit mit
Geistes- Gymnastik. Ganz besonders aber ist dies der Fall auf
den geognostischen Excursionen, welche in ihrer ebenso nütz-
lichen als heiteren Ausführung zu den erinnerungsvollsten Licht-
bildern aus dem Album des Bergmannslebens gehören. Wah-
rend der Jubelfeier unserer Akademie wird dieses Album oft
durchblättert werden und der Jubel der Commilitonen wird
zeigen, dass Freude und Humor auch in alten Bergmannsherzen
jung geblieben sind.
Hier schliesst unsere Schilderung der vornehmsten Geistes-
richtungen und Charakterzüge, soweit sie beim Bergmann als
Folgen seines Studiums und des damit verbundenen Berufs her-
vortreten können. Ein Studium, welches geeignet ist, den gei-
stigen Bück so hell und scharf, den Charakter so kräftig und
gesund zu machen, möge es ein noch so schwieriges sein, bie-
tet für alle Arbeit gewiss reichlichen Ersatz. Dessen ist sich
der echte Bergmann vollkommen bewusst. Er würde sein Fach
mit keinem anderen vertauschen können, ohne einen Verlust
zu fühlen. Er hängt mit treuer Liebe an seinem Berufe, trotz
der mannigfachen und grossen Schattenseiten, die demselben
keinesweges fehlen. Fassen wir denn nach so viel Lichtvollem
auch das Trübe und Dunkle des bergmännischen Faches in's
Auge. Auf manches davon ist bereits im Verlaufe unserer Be-
trachtungen hingedeutet worden. Mühen, Beschwerden und Ge-
fahren sind unzertrennlich von diesem Beruf, gering ist oftmals
dafür der Lohn, und wo das jahrelang beharrlich verfolgte Ziel
uns erfreuen sollte, steht manchmal gesenkten Hauptes die ge-
täuschte Hoffnung. Bei diesem Kampf mit der Natur, mit dem
Zufall und nicht selten mit noch vielen anderen störenden Ver-
hältnissen ist der Bergmann, in der Einsamkeit einer entlegenen
Gegend, ja mitunter in einem wenig civilisirten Lande und bei
ungünstigem Klima r fast in jeder Beziehung auf sich selbst an-
gewiesen. Ihm wird wenig Rath und Trost von Anderen zu
Theil; seine grösste und fast einzige Lebensfreude muss er
unter solchen Umständen in seiner Fachthätigkeit und seinem
Studium finden, und er darf nie müde und rathlos werden,
sich mit eigener Kraft den Weg durch alle Widerwärtigkeiten
133 _
zu bahnen. Dabei aber legen sich nur zu leicht die eisernen
Bande der Praxis hemmend um seinen Geist — er verknöchert
in der Praxis, und ihm geht mehr und mehr der höhere Ge-
winn seines Studiums verloren. Dieselbe traurige Wirkung kann
durch Verhaltnisse entgegengesetzter Art hervorgebracht wer-
den. Auch die goldenen Bande des reichen Erwerbs können
ihn umstricken und seine freie geistige Bewegung hemmen —
er kann zu einem starren Goldgrübler werden, der sein Stu-
dium und seine ganze bergmännische Capacität nur in Metall
verwerthet.
Nicht zu allen Zeiten sind die geistigen Erfolge des berg-
männischen Studiums dieselben gewesen. Mit den Fortschritten
der Naturwissenschaften haben sie sich gesteigert. Von der wei-
teren Ausbildung und Ausbreitung dieser Wissenschaften, be-
sonders aber von ihrem tieferen Verständniss, hat nicht der
Bergmann allein, sondern jeder erkenntnissfähige Mensch die
heilsamsten geistigen Früchte zu erwarten. Ein tieferes Erken-
nen der Natur lässt das irdische Leben in einem Lichte er-
scheinen, welches jeden unserer Genüsse erhöht und die Nacht
der Schicksale erhellt. Wem solches Licht weder aus der Reli-
gion noch aus der Natur in sein Leben strahlt — wie arm und
elend ist sein Dasein, auch wenn es vom reichsten irdischen
Glänze umgeben erscheint! Wie viel Dunkles im Leben des
Einzelnen und in den Geschicken der Völker rührt vom Man-
gel jenes höheren Lichtes her! Die falschen Begriffe von irdi-
schem Glück und von staatlicher Freiheit, der falsche Stolz und
die ruhmsüchtigen Ziele, der Kastendünkel und der herzlose
Wucher, kurz das ganze Proteusgeschlecht einer naturwidrigen
Weltanschauung und eines unchristlichen Egoismus, sie alle
bringen es zu ihrem verderblichen Gedeihen nur in der feuchten
Dunkelheit unerleuchteter Geister. Eine zeit- und zweckgemässe
Aufklärung durch die Naturwissenschaften in harmonischer Ver-
bindung mit den Lehren der christlichen Religion, vermag es
allein, der Fortpflanzung dieser missgestalteten Ausgeburten vor-
zubeugen. Dass auch das Grubenlicht des Bergmanns zu sol-
cher Aufklärung beizutragen vermag, ist sicherlich kein falscher
Stolz unseres Faches.
Nicht Jeder, welcher sich dem bergmännischen Studium
und Beruf gewidmet hat, bringt es zum vollen Maass des höheren
134
geistigen Gewinns, welches ihm darin geboten wird. Selbst wenn
er sein Fach mit der dazu vor Allem unentbehrlichen Neigung,
Fähigkeit und Energie erfasst hatte, stellt sich später mitunter
ein Mangel an Ausdauer ein, der die bereits aufgeschossene
Saat wieder ausdörrt und es zu keinen erfreulichen Früchten
kommen lässt. Denn letztere reifen erst nach Jahren. Ehe wir
in die Tiefen des Wissens gelangen und des Genusses theil-
haftig werden, der im Wissen und Forschen liegt, will manches
Jahr mit saurem Erlernen und Ueben ausgefällt sein. Wer
seinem Geiste ein schönes Haus zu bauen gedenkt, muss sich
zunächst der wissenschaftlichen Zimmermannsarbeit befleissigen
und systematisches Holz behauen. Das kann nicht ohne eine
scharfe mathematische Axt und eine chemische Richtschnur ge-
schehen. Mathematik und Chemie sind die formenden und
maassgebenden Elemente des bergmännischen Studiums. Ohne
sie sind im Naturgebiete, soweit es vom Bergmann befahren
wird, keine gründliche Auffassung und keine exacte Forschung
möglich. Nur mit ihrer Hülfe werden die wissenschaftlichen
Resultate gewonnen, welche wir als Früchte des bergmännischen
Studiums kennen lernten. Es hilft nicht genug, sich mit den
von Anderen erforschten und in populärer — auch ohne exact
wissenschaftliche Kenntnisse verständlicher — Form hingestell-
ten Resultaten bekannt zu machen. Wer sich bloss durch solche
Hülfsmittel zu belehren versucht, gelangt nie zu der lebendigen
Ueberzeugung, wie der als Selbstforscher thätige Wissenschafts-
mann. Während ersterer gewissermassen nur ein Bilderbuch
betrachtet, das obenein oft reich an Fehlern der Zeichnung und
des Colorites ist, dringt letzterer in die Sache selbst ein und
durchschaut sie mit exactem Blick. Der eine kann es höchstens
zum Glauben bringen, während sich der andere des Beweises
erfreut. Doch wollen wir im Allgemeinen die populäre Be-
lehrung weder zu niedrig, noch die wissenschaftliche zu hoch
stellen ; denn auch mit dem exacten Wissen und Selbstforschen
ist noch nicht alles gethan. Sind die Triebfedern hierbei rein
ehrgeiziger oder überhaupt egoistischer Art, so ist der höhere
Gewinn aller unserer Arbeit doch nur ein spärlicher zu nennen.
Das stete Ringen nach wissenschaftlichen Erfolgen macht den
Geist, besonders wenn er kein hochbegabter ist, nur allzuleicht
zu einem einseitigen strengen Fachgelehrten, der vor dem Fach-
135
werke seines Systematismus stehen bleibt, ohne in die Natur
selbst einzudringen. Ja, mitunter wird unter solchen Umstan-
den aus dem Naturforscher ein blosser Naturkrämer! So fol-
gen uns die menschlichen Schwächen und Gebrechen auch in
die Hallen der Wissenschaft. Das Leben in diesen Hallen —
wie in den Tempeln der Kunst — ist keinesweges erhaben über
irdischen Plunder, kleinliche Zwiste ufid gehässige Beschränkt-
heit. Der von höheren Zwecken begeisterte Naturforscher hat
nicht bloss die Natur zu ergründen, sondern auch gegen stör-
rische Köpfe anzukämpfen. Oftmals aber ist es leichter, in die
Räthsel der Natur, als in manchen Gelehrtenschädel einzu-
dringen. Pedanterie, Einseitigkeit und Egoismus, wenn sie den
Geist eines Gelehrten trocken, starr und unnachgiebig machen,
ebnen weder dem Schüler die Bahn, die er zu seinen höheren
Zielen zurückzulegen hat, noch fördern sie ein gemeinsames
Forschen und Fortschreiten. Auch der mächtigste innere Trieb
nach Wahrheit bringt es nicht zu seiner vollen Entwicklung
oder verkümmert, wenn ihm der warme Strahl der Aufmunterung
nur spärlich zu Theil wird. Möchten dies alle wissenschaftlichen
Meister beherzigen, unter deren Obhut die neue Generation der
Jünger heranwachsen soll ! Möchten aber auch letztere einen
Weg einschlagen, der weder zu schnell in die Höhe strebt, noch
sich faul durch die Anfangsgründe windet, oder sich gar zwi-
schen mancherlei blühendem — aber niemals fruchttragendem
jugendlichem Gesträuch verliert!
Das bergmännische Studium ist also nicht etwa ein Privi-
legium für das geistige Glück aller seiner Jünger. Wohl bietet
es ihnen Vieles und Herrliches, aber Umstände und Verhält-
nisse können die Ausbeute zu einer sehr verschiedenen machen.
Wie ungleich sind daher die geistigen und praktischen Erfolge
der Tausende von Männern gewesen, welche während des ver-
flossenen Jahrhunderts die Freiberger Bergakademie besuchten !
Besässen wir von jedem Verstorbenen unter ihnen eine Bio-
graphie — welche Contraste würden sich in diesen Lebensbil-
dern darstellen! Aber auch manche weise Lehren könnten sich
die lebenden bergakademischen Jünger daraus ableiten. Sie
würden erkennen, wie Fleiss, Gründlichkeit und Wahrheit durch's
ganze Leben ihren Lohn finden, und wie der Leichtsinn, wenn
er auch lange auf Blumen zu wandeln scheint, niemals seiner
136
strafenden Folgen entgeht. Von einigen der hervorragendsten
Bergleute, die ihre Lebensschicht ruhmvoll verfahren haben,
stehen uns genaue und ausführliche biographische Daten zu
Gebote. Da ist ein Alexander von Humboldt, der auf seiner
bergmannischen Fahrt aus den Tiefen der Erde zum Kosmos
aufstieg und mit seinem Grubenlicht gar manche dunkle Stelle
in der Natur beleuchtete. Gross im Geiste, machtig im Gedacht-
niss, unermüdlich in der Arbeit — das non plus ultra eines
umfassenden Forschers! Wir sind stolz darauf, diesen kosmi-
schen Helden den Unserigen nennen zu dürfen. Wir sind es
nicht weniger auf einen Leopold von Buch, welcher, in engeren
Sphären forschend, umfassend reich an edelen Eigenschaften
glänzte. Wer vermöchte alle die Manner aufzuzahlen, die in
dem nachfolgenden Verzeichnisse zu den Koryphäen gehören,
an dem Himmel der Vergangenheit als Sterne strahlen! Ein
grosser Theil dieses Verzeichnisses liegt gleich einem Kirchhofe
mit ruhmverkündenden Grabsteinen vor uns — eine geringe
Zeit im Leben des Weltalls wird hinreichen, ihn ganz darin
umzuwandeln! Doch das schreckt uns Bergleute nicht
ja, es stimmt uns freudig. Denn wir sind gleichen Sinnes mit
unserem Meister Alexander von Humboldt und gedenken, wie
er, einstmals „jenseits der blauen Berge" in einem neuen,
vollkommneren Dasein anzufahren.
Noch aber befinden wir uns, die wir an dem bergakade-
mischen Jubelfest theilnehmen, diesseits der blauen Berge —
noch wandeln wir auf dem grauen Gneuse des Sachsischen Erz-
gebirges. Versammelt in der alten getreuen Bergstadt Freiberg,
der ältesten Heimath des Bergmanns im bergbautreibenden
Sachsen, seien wir eingedenk der weisen Förderung und des
segensreichen Schutzes, deren sich sowohl unsere Akademie als
unser montanistisches Fach durch die Sachsischen Regenten zu
erfreuen hatten. Trugen sie doch selbst das Bergmannskleid,
wie wir es noch heute mit kostbarem Demantschmuck auf-
bewahrt finden! Seien wir eingedenk, dass Sachsens weiser und
milder Herrscher, König Johann, der treues te Freund seines
Volkes, mit gleicher Liebe auch den Bergmannsstand umschliesst.
So möge denn Ihm vor Allen diese Festschrift geweiht und
eine Bürgschaft dafür sein, dass unsere Bergakademie, gegrün-
det durch Prinz Xaver, sich im vollsten Maasse der Königlichen
137
Huld bewusst ist, welche ihr Gedeihen begünstigte. Sie legt
ein glänzendes Zeugniss dafür ab, wie das Samenkorn des
Guten, von einer weisen Regierung dem fruchtbaren Volksboden
anvertraut und von ihr in seinem Wachsthume gepflegt, zum
weit verzweigten Baume werden kann, an welchem die Früchte
des Gemeinwohles reifen. Beim Abschiedsgrusse vom vergan-
genen Jahrhundert ihres Bestehens blickt die Freiberger Aka-
demie dankbar auf die Vergangenheit und hoffnungsvoll in die
Zukunft. Möge diese — auch soweit sie noch diesseits der blauen
Berge liegt — des Bergmanns Fleiss und Streben mit edelstem
Erze lohnen!
Am Schlüsse dieser Darstellung des bergmännischen Stu-
diums und der sich daran knüpfenden Betrachtungen — durch
welche Niemandem weder geschmeichelt noch zu nahe getreten,
sondern nur die Wahrheit zu Tage gefördert werden sollte —
glaubt der Verfasser die Ueberzeugung hegen zu dürfen, dass
er hier keine bloss individuellen Worte gesprochen, sondern
vielmehr im Sinne Aller geredet habe, welche mit redlichem
Willen den wahren Fortschritt anstreben. Die Wahrheit im
Geiste des Einzelnen ist ein Leitstern seiner individuellen Hand-
lungen, die gleiche Wahrheit im Geiste Vieler ist die mächtigste
Beherrscherin der Völker, die Grossmacht der Zukunft, welche
dem Menschengeschlechte die Segnungen des Friedens sichert
und ihm den Weg zu seinen höchsten .Zielen bahnt. Auf den
Stufen einer Fortschrittsperiode, wo das Wort anfängt mächtiger
zu werden als das Schwert, wird das Aussprechen der Wahr-
heit zur Pflicht eines Jeden, welcher aus der Geschichte seiner
Zeit erfahren hat, dass das Wort des Wahnes und Truges noch
weit grösseres Unheil anzurichten vermag, als das Schwert des
Kriegers. Zwischen beide verderbliche Waffen tritt unbeirrt der
friedliche Bergmann und mahnt zur Eintracht und Verständigung.
Er steht am Rande seines, in die Vergangenheit der Schöpfung
führenden Schachtes und deutet auf die Sprossen einer Fahrt,
welche aus der dunkeln irdischen Teufe in's lichte Jenseits
führt. Wir Alle und die gesammte Menschheit sind zu diesem
Wege aufwärts berufen. Drum helfe Jeder dem Andern und
sorge, dass er selber nicht fahrtlos werde. Denn die Erreichung
des Höheren und die Verheissungen der Schrift sind an Be-
dingungen geknüpft, die ebenso naturgemäss als ernst dastehen
138
und nimmermehr vom Leichtsinn umgangen werden können.
Möchten sich viele der Berufenen, möchten sich Alle als er-
fahrene und getreue Knappen erweisen, — dann bildet einst
den Schluss unseres irdischen Bergbaues das bedeutungsvollste
und verheissendste :
Glückauf! -
Die Steingruppe im Hofe der Bergakademie.
Vom Bergrath Prof. Dr. B. v. Cotta.
Stein hat seine Geschichte, die der Geolog ihm theil-
[weise abfragen kann; die stummen Antworten ergeben
rsich aus dem Zustand der Masse und aus den Beziehun-
gen der Lagerung. Eine solche Steingeschichte bleibt
natürlich stets viel lückenhafter als die Lebensbeschreib-
ung eines berühmten Mannes, und sie muss gewöhnlich durch
weit mehr Vermuthungen ergänzt werden als diese; im Uebrigen
aber nimmt sie eine ahnliche Stellung in der Geologie ein, wie
die Biographie des einzelnen Menschen in der Geschichte.
Im Hofe der Bergakademie wurden als Postament eines
grossen fossilen Baumstammes eine Anzahl anderer, zum Theil
recht interessanter Steine verwendet, und ich will versuchen,
aus der Geschichte einiger derselben hier zu erzählen, was sich
darüber ermitteln liess.
Zur Orientirung möge dabei die Ansicht von der Südseite
der Gruppe dienen, welche Herr A. Stelzner geliefert hat.
Ich beginne mit dem Hauptgegenstande der ganzen Auf-
stellung, einem machtigen verkieselten Baumstamm aus dem
Rothliegenden von Chemnitz, an welchen sich zwei andere
Exemplare aus derselben Formation unmittelbar anreihen. Alle
drei sind für mich besonders werthe Erinnerungen an meine
erste wissenschaftliche Arbeit über die Dendrolithen (1832).
Nr. 1 ist der Theil eines Coniferenstammes ohne Rinde,
3 Fuss 6 Zoll dick und 4 Fuss 3 Zoll hoch. Als im Jahre 1862 ein
neuer Stadttheil südöstlich an Chemnitz angebaut wurde, fand man
beim Grundgraben Tausende von verkieselten Baumstammthei-
141
len, diesen grössten darunter sah ich selbst noch 70 Fuss lang
in seinem Schichtenbette horizontal liegen, aber durch Quer-
sprünge in eine Anzahl Stücke zertheilt, deren unterstes für
die Freiberger Akademie erworben wurde, während ein anderer
Theil desselben in Chemnitz aufgestellt ist, und ein dritter das
Museum zu Dresden ziert.
Aus dem Zusammenvorkommen so vieler verkieselter Baum-
stämme in derselben Schicht des Rothliegenden ergiebt sich,
dass an der Stelle, welche jetzt die industrielle Stadt Chemnitz
einnimmt, oder doch ganz in der Nähe, während der Ablagerungs-
zeit des Rothliegenden ein Wald vorhanden war, der aus ziem-
lich ansehnlichen Bäumen bestand. Diese Schlussfolgerung wird
noch bestätigt durch das sehr häufige Vorkommen ähnlicher
Stammtheile in weiterem Umkreis und östlich bis nach dem
Dorfe Gückelsberg. Aus der Textur, die sich in polirten Fein-
schnitten oft noch bis zur einzelnen Zelle und Spiralfaser er-
kennen lässt, kann man auch ungefähr die Baumgattungen be-
stimmen, welche in dieser Waldgegend wuchsen. Es waren hier-
nach vorherrschend Co nif er en, untermischt mit baumförmigen
Equisetaceen, Farren und Sagobäumen, den ausgestor-
benen Gattungen Araucarites, Calamitea, JPsamnius, Tubicaulis
und Medullosa angehörend. Ihre Pflanzensubstanz ist jetzt durch
Kieselerde in Form von Hornstein, Chalcedon, Carneol und
Quarz ersetzt. Diese Umwandlung muss, da sich oft die zar-
teste Textur erhalten hat, ganz allmälig, Theilchen für Theil-
chen, aber doch bald nach dem Umfallen und theilweisen Zu-
sammenschwemmen der Bäume eingetreten sein, sonst würden
sie verwest, verkohlt oder jedenfalls platt gedrückt sein, was
Alles nicht der Fall ist. Erst nach der Verkieselung konnten
sie in einzelne Stücke zerspringen, die zum Theil noch in der
Gestalt von Baumstämmen an einander gereiht liegen, deren
frisches Holz nie quer auf seine Fasern spaltet.
Unser Chemnitzer Coniferenstamm ist als Araucarites Saxo-
nicus bestimmt worden, aus welcher Benennung schon hervor-
geht, dass diese Holzart eine gewisse Aehnlichkeit mit den jetzt
lebenden Araucarien zeigt, und nach Darwin's Theorie als einer
der Stammbäume dieser Pflanzengruppe anzusehen sein würde.
Früher hat man diese, schon öfter aufgefundenen Stämme nur
wegen ihrer Grösse Megadendron genannt; sie unterscheiden
142
sich von meinem Gneus Calamitea wesentlich durch ihre deut-
lichen Jahresringe, deren allerdings nicht genau bestimmbare
Zahl für unseren Stamm ein sehr hohes Alter andeutet. Selbst
Calamitea concentrica zeigt keine wirklich getrennten Ringe,
sondern eigentlich nur concentrische Schattirüngen.
Die Rindensubstanz hat sich bei diesen Coniferenstämmen
grösstenteils nicht erhalten, unser Stammtheil zeigt als äussere
Oberflache den Splint des Holzes und an diesem eine sehr merk-
würdige Erscheinung, nämlich deutliche Gänge eines Borken-
käfers.
Diese Gänge sind bedeutend breiter als die des Bostrichus
typographus, gegen dessen Verwüstungen unsere Forstleute noch
immer vergeblich ankämpfen; aber ihr allgemeiner Charakter
ist ganz derselbe, und wir können daraus ersehen, dass es schon
in sehr früher Zeit solche Parasiten des Pflanzenlebens gab,
obwohl ihre Körperreste aus dieser Periode noch nicht auf-
gefunden wurden, sondern nur die Wege, die sie sich zwischen
Rinde und Holz einbohrten, entsprechend den Fährten grösserer
Thiere, die man hie und da in Sandsteinschichten entdeckte.
Für eine Conifere ist dieser Baumstamm nicht ungewöhn-
lich stark, und da er zu den dicksten gehört, die man aus der
Kohlen - oder Dyasperiode kennt, so liefert er aufs neue einen
Beweis für die Unrichtigkeit der im grossen Publikum noch
immer sehr verbreiteten Ansicht, dass die Pflanzen und Thiere
der Vorwelt im allgemeinen grösser, riesiger gewesen seien,
als die der Jetztzeit. Unsere Tannen und die Cedern des Liba-
non erreichen 16 Fuss Durchmesser, die Kaurifichte in Neusee-
land 18 Fuss, und die sogenannten Mammuthsbäume Califor-
niens (ebenfalls Coniferen) bis 33 Fuss, bei 300 Fuss Höhe.
Etwas ähnliches hat man noch in keiner älteren Formation im
fossilen Zustande angetroffen, und jenes Vorurtheil beruht vor-
herrschend auf dem Umstände, dass z. B. im Rothliegenden und
in der Steinkohlenformation die Individuen gewisser Pflanzen-
familien baumförmig angetroffen werden, die man jetzt nur
noch krautartig, oder doch wenigstens nicht als so dicke Bäume
kennt, so namentlich die Lycopodien, Equiseten und Farren.
Es verhält sich ganz ähnlich im Thierreich; einige Abtheilungen
desselben finden sich im fossilen Zustande durch grössere Indi-
viduen vertreten als jetzt, so die Cephalopoden, die Saurier und
143
die Dickhäuter ; aber neben den grossen Arten lebten stets auch
kleine, und die grössten Thierkörper überhaupt kennt man bis
jetzt nur unter den lebenden; es sind das die Wallfische.
Seit der Ablagerung des Rothliegenden hat unser Baum-
stamm im Erdboden geruht, und seit seiner Verkieselung wahr-
scheinlich keine weiteren Veränderungen erlitten, während in
diesem unermesslichen Zeiträume die Erdoberfläche unzählige
Umgestaltungen erlitt, und das Klima seiner Heimath sich so
wesentlich veränderte, dass an ein Gedeihen jener Pflanzen
nicht mehr zu denken sein würde. Ein Mensch, der nur vor
einigen hundert Jahren begraben wurde, würde sich aber wohl
eben so wenig in die gegenwärtigen Zustände der Menschheit
einzugewöhnen vermögen.
Nr. 2 ist ein sogenannter Staarstein, 2 Fuss 4 Zoll dick
und 9y a Zoll lang. Ich selbst habe ihn 1836 vom Kyffhäuser
in Thüringen mitgebracht, wo unzählige der Art in einer Schicht
des conglomeratartigen braunrothen Sandsteins liegen , der so
besonders charakteristisch für unser deutsches Rothliegendes
ist. Staar steine sind verkieselte Farren stamme, wie ich das
bereits 1832 in meinen Dendrolithen nachgewiesen habe. Die
vorliegende Art entspricht meinem Psaronius helmintholithus,
und zeichnet sich dadurch aus, dass der centrale Theil aus
bandförmigen Gefässbündeln , der peripherische dagegen aus
cylindrischen besteht. Die ersteren erscheinen im Querschnitt
wurm- oder madenförmig, vielfach gekrümmt; man pflegt des-
halb diesen inneren Stammtheil auch wohl Madenstein zu nennen,
und nur den äusseren Staarstein, wegen einiger Aehnlichkeit
mit dem Gefieder eines Staares. Dieser äussere Theil zeigt im
Querschnitt die cylindrischen Gefässbündel als Kreise oder Ellip-
sen, und bei deutlicher Erhaltung in deren Innerem einen aus
lauter Spiralgefässen bestehenden Stern. Alle Pflanzensubstanz
ist in Kieselmasse umgewandelt, diese aber etwas verschieden
gefärbt, je nach der Dichtigkeit des ursprünglichen Zellgewebes,
welches man an manchen Stellen unter dem Mikroskop noch
vollkommen deutlich erkennen kann. So schön wie die Chem-
nitzer Staarsteine und Madensteine, sind die vom Kyffhäuser
gewöhnlich nicht erhalten; es hat sich in ihnen zu viel Quarz
krystallinisch ausgebildet und dieser die Pflanzentextur mehr
oder weniger zerstört, während bei Chemnitz Theilchen für Theil-
144
chen in Chalcedon, Carneol und Hornstein umgewandelt zu sein
scheint, so dass man darin noch die Formen der zartesten
Spiralfasern wohlerhalten erblickt.
Nr. 3 ist ein solcher Psaronienstamm von Chemnitz in
Sachsen; es scheint das untere Ende zu sein, von einer dicken
Hülle von Luftwurzeln umgeben; diese eingerechnet ist das
Stammstück 2 Fuss stark und etwas über 1 Fuss hoch.
Die Formation des Rothliegenden, bestehend aus Conglo-
merat, Sandstein, Schieferthon und Thonstein, scheint ganz be-
sonders durch die Umstände ihrer Bildungsweise dazu geeignet
gewesen zu sein, Pflanzenstamme in sich aufzunehmen und den
Verkieselungsprocess derselben zu begünstigen, denn es ist
höchst auffallend, wie sehr sich dieselbe fast überall durch
ihren Gehalt an sogenannten Holzsteinen, d. h. verkieselten
Pflanzentheilen, auszeichnet, während dagegen z. B. die Stein-
kohlenformation und manche neuere Ablagerungen, vielmehr
blosse Abdrücke von Pflanzen enthalten. Die reichsten Fund-
stätten von Psaronien, Tubicaulen, Calamiteen, Medullosen, und
vor allen auch von Coniferen, sind die Gegenden von Chemnitz
und Flöha in Sachsen, von Neu-Paka in Böhmen und der Kyff-
häuser in Thüringen; einzelne verkieselte Pflanzenreste der Art
fand man aber auch im Rothliegenden bei Potschappel in Sachsen
und bei Ilmenau in Thüringen. Eine der Ursachen dieser be-
sonders guten Erhaltung der inneren Textur von Baumstamm-
theilen im Rothliegenden ist wohl in der mechanischen Zusam-
menschwemmung des Materials zu suchen, bei welcher Gelegen-
heit leicht auch Baumstämme, wie Treibholz, abgelagert werden
konnten, kaum aber das leichtere Blattwerk oder überhaupt die
leichteren Theile, und wobei zugleich die charakteristischen
Rindenformen in der Regel durch Abreibung zerstört wurden.
Ausserdem muss aber auch noch die Umhüllung dieser Baum-
stämme den Verkieselungsprocess besonders begünstigt haben,
da man ausserdem statt der Stammstücke mit wohlerhaltener
innerer Textur nur undeutliche Reste ihrer Verwesung erwarten
könnte. Es zeigt das zugleich, wie wichtig die Rolle sein kann,
welche kieselsäurehaltiges Wasser spielt, wenn es mächtige Ab-
lagerungen durchdringt, und es ist nicht unwahrscheinlich dass
da wo Rothliegendes abgelagert wurde, welches sich gewöhnlich
in der Nachbarschaft von ungefähr gleich alten Eruptivgesteinen
145
findet, der Boden an vielen Orten von heissen kieselsäurereichen
Quellen durchdrungen war. Nur höchst langsam kann eine
solche Verkieselung eingetreten sein, welche die zartesten For-
men der inneren Organisation noch erkennen l&sst, offenbar in
Folge davon, dass die Zellenräume, die Zellenmembranen und
die Spiralfasern in etwas verschiedener Zeit, und meist auch
von etwas ungleich gefärbter Kieselsubstanz, ausgefällt oder
nach ihrer Verwesung ersetzt wurden.
Die Versteinerungssammlung der Bergakademie enthält aus
dem Rothliegenden der Gegend von Chemnitz (speciell von
Gückelsberg) besonders noch ein Prachtexemplar von verkiesel-
ten Baumstämmen ; % es ist das ein Tubicaulis solenites, 19 Zoll
hoch, unten 11, oben 6 Zoll im Durchmesser. Merkwürdiger
Weise wurden von dieser Art nur Fragmente eines einzigen
Stammes aufgefunden, und auch die verwandte Art Tubicaulis
Primarius ist nur in wenigen Exemplaren gefunden worden.
Diese Wurzelstockstämme grosser Farren mit convergirenden
Gefässbündeln scheinen demnach in den Wäldern jener Zeit
nur sehr sparsam vorhanden gewesen zu sein, während dieselben
sehr viel Coniferen, Calamiteen und Psaronien, schon etwas
weniger Medullosen enthielten.
Nr. 4 ist der nicht ganz deutliche Abdruck einer Sagenaria,
oder vielleicht zu Knorria imbricata gehörig, aus der älteren
Kohlenformation von Hainichen bei Freiberg. Der schönste
Stamm letzterer Pflanze, welcher überhaupt bei Hainichen ge-
funden worden ist, steht in der geognostischen Sammlung der
Bergakademie. Das ist ein 9 Fuss 6 Zoll hoher Steinkern,
etwas breit gedrückt, an der breitesten Stelle 17 Zoll messend. Am
oberen Ende theilt er sich in zwei gleichwerthige Aeste, also echt
dichotom. Er zeigt diejenige Form der Oberfläche, welche man
Knorria imbricata genannt hat, von der sich aber später ergab,
dass sie nur eine besondere Gestaltung unter der eigentlichen
Rinde ist, die vielleicht zu Sagenaria oder in anderen Fällen, zu
Sigittaria gerechnet werden kann, wie das an einem zweiten, in
der Versteinerungssammlung unserer Bergakademie aufgestellten
Exemplare ziemlich deutlich zu erkennen ist. Auch dieses
3 Fuss 5 Zoll lange und 7 Zoll breite Stück, zeigt am oberen
Ende Gabeltheilung; der grössere Theil dieses Stammes lässt
die hervorragenden Zäpfchen der Knorriaform erkennen, über
10
146
einem kleineren Theile liegt aber noch die Rinde, und auf ihrer
undeutlich längsgestreiften Oberflache stehen im Quincunx, in
ziemlicher Entfernung von einander, kleine elliptische Blatt-
kissen , die in ihrer Mitte etwas eingeschnürt sind. Ihre Stell-
ung entspricht den Spitzen der unter der Rinde verborgenen
Zäpfchen. Geinitz hat dieses Exemplar in seiner Flora des
Hähnchen - Ebersdorfer Kohlenbeckens Taf. 9 abbilden lassen.
Alle diese Schuppenbäume oder Lepidodendren scheinen zu der
Familie der Lycopodien gehört zu haben, und an ihren dünnen
Zweigen findet man zuweilen noch die lanzettförmigen steifen
Blättchen, die an den dickeren älteren Stämmen stets abgefallen
sind wie bei unseren Nadelhölzern. Lebend sind keine bauin-
förmigen Lycopodiaceen bekannt, und es ist das Vorkommen
der ziemlich dicken Stämme von solchen Schuppenbäumen des-
halb eines der Beispiele üppigerer oder grösserer Entwickelung
gewisser Pflanzenformen in früheren Erdperioden. Ganze Wäl-
der scheinen in der Eohlenperiode , sehr abweichend von der
Gegenwart, vorherrschend aus baumförmigen Equisetaceen, Fili-
citen und Lycopodiaceen bestanden zu haben, aber keiner die-
ser Stämme erreichte jemals die Dicke unserer grossen Eichen,
Buchen oder Tannen, und soviel man von ihrer Belaubung kennt,
muss diese an Schönheit weit zurückgeblieben sein hinter der
unserer Wälder; wenigstens die steifen Schachtelhalme und Lyco-
podienbäume werden wenig Zur Belebung der Landschaft bei-
getragen haben; ihre Formen erscheinen uns mehr originell und
architectonisch als malerisch.
Die Kohlenformation von Hainich en, aus welcher unsere
Sagenarien und Knorrien herrühren, ist älter als die echte Stein-
kohlenformation von Zwickau; sie liegt unter derselben, besteht
aus etwas anderen Gesteinsschichten, und enthält fast lauter
andere Pflanzenreste. Sie dürfte als eine Parallelbildung der
marinen Kohlenkalkstein- oder Kulmformation anzusehen sein.
Das Material der Hainicher Kohlenformation besteht vorherr-
schend aus grobem Conglomerat, Sandstein und Schieferthon,
die Sandsteine und auch die Conglomerate sind mehr bräunlich-
gelb geferbt als die Kohlensandsteine von Zwickau. Die Conglo-
merate enthalten oft sehr grosse Geschiebe von Glimmerschiefer,
Thonschiefer , Fleckschiefer, Grünstein, Granit und Granulit,
aber gar keine von Quarzporphyr, woraus als wahrscheinlich
147
hervorgeht, dass die in der Nachbarschaft vorhandenen Quarz-
porphyre später entstanden sind als diese Ablagerung.
In den alten, meist verlassenen Steinbrüchen, dicht bei
Hainichen, in welchen eine vielfache Wechsellagerung von Sand-
stein, Conglomerat und ScEieferthon aufgeschlossen ist, zwischen
denen sich hie und da auch dünne Kohlenlagen, oder wenig-
stens kohlenhaltige Schieferthonschichten erkennen lassen, sah
man vor 30 Jahren zu gleicher Zeit 14 aufrecht stehende Stämme
von Calamiten, Sagenarien und Knorrien fast senkrecht durch
mehrere Schichten hindurch reichen; ihr unteres Ende wurzelte
gewöhnlich in einer der dünnen kohligen Zwischenlagen, die
vermuthlich als die Ueberreste einer Humusschicht anzusehen
sind, das obere war in ungleicher Höhe abgebrochen. Die fast
ganz senkrecht stehenden Stämme zeigten stets einen ziemlich
kreisrunden Querbruch, die etwas schräg stehenden waren schon
etwas platt gedrückt wie die unserer Sammlung, einige der
Schichtung parallel Kegende ganz platt. Der cylindrische Stamm-
raum ist bei den aufrecht stehenden Stämmen mit demjenigen
Sediment erfüllt, welches das obere Ende überlagert; offenbar
sind also die noch festgewurzelt stehenden Stämme zunächst
von Schlamm-, Sand- und Geröllschichten umhüllt worden,
dann oben abgebrochen und ausgefault; der dadurch entstehende
Hohlraum mit äusserer Abdruekform ist dann bei der nächsten An-
schwemmung von oben herein ausgefüllt worden. Es stellte sich
der vertikale Durchschnitt eines solchen. Stammes dann ungefähr
so dar, wie der neben-
f^
W-TW
stehende Holzschnitt
[*£/> ganz schematisch zeigt,
P%$S>c **= wobei sich öfters neben
k dem Stamm eine kleine
Biegung der angren-
KV^S?^ zenden Schichten nach
^o^£^£v£;;V£^^ oben erkennen liess,
r " £ä £)"-s-yav\% : :^A*z o °o^ - o » «* welche offenbar bei dem
•üvis
O o ^ ^ .^ o P ^C C
Zusammmensetzen der-
selben durch den Frictioaswiderstand am Stamme hervorgebracht
worden ist. Auch die horizontal liegenden und oft 9ehr platt
gedrückten Stämme zeigen doch noch einen flachen, mit mecha-
nischem Sediment erfüllten Raum oder Steinkern, woraus hervor-
10»
14 8
geht, dass ihre Pflanzensubstanz erst verweste, nachdem sie
schon platt gedrückt waren, dass aber dennoch die angrenzenden
Theile noch beweglich genug waren, um den Hohlraum voll-
ständig auszufüllen.
Gegenwärtig sieht man in den seit 30 Jahren verlassenen
Steinbrüchen nur noch einige undeutliche Reste von aufrecht-
stehenden Stämmen; die meisten sind von Sammlern beseitigt
oder durch Verwitterung zerstört.
Ausser den Sagenarien und Knorrien finden sich bei HaT-
nichen noch Stigmarien und deren feinere Wurzel Verzweigungen,
Farren, Asterophyllen und Calamiten. Die letzteren sind sehr
abweichend von denen der echten Steinkohlenformation. Ihre
Abgliederung zeigt nämlich keine Zickzacklinie, sondern einen
geraden Abschnitt, auch wohl eine blosse Einschnürung. Man
hat diese Art Calamites transitionis genannt, da sie die älteste
Calamitenform darzustellen scheint, die bis in die devonischen
Ablagerungen hinabreicht. Merkwürdiger Weise kommen aber
ganz so abgegliederte Calamiten auch in der russischen Perm-
formation vor, die sich kaum als eine besondere Species unter-
scheiden lassen. Da die Permformation sogar jünger ist als
die echte Steinkohlenformation, und im Alter ungefähr unserem
deutschen Rothliegenden und Zechstein entspricht, so scheint
daraus hervor zu gehen, dass dieselbe eigenthümliche Form —
um nicht ohne weiteres Species zu sagen — im äussersten Osten
Europa's noch fortexistirte, als sie im Westen längst ausgestor-
ben war. Solche Fälle sind indessen schon mehrfach beobachtet
worden, und stehen mit Darwins Theorie von der Entstehung
der Arten in vollem Einklang, während sie der Annahme perio-
discher Schöpfungen durchaus nicht entsprechen.
Nr. 5 enthält ebenfalls einen fossilen Pflanzenrest; es ist ein
Sjtück Braunkohlensandstein von Kmehlen bei Ortrand, mit
runden Hohlräumen von einer ästigen Pflanze herrührend, deren
Rindenform sie als Abdruck zeigen. Hiernach gehörte die Pflanze
zu dem Genus Culmites Brongn., doch ist die Kmehlener Art
nicht bestimmt, sie weicht etwas von Culmites Göpperti Graf
Münsters ab, ist indessen doch zu undeutlich um eine neue
Species daraus zu machen. Ich habe dieses 1 Fuss 6 Zoll hohe
Exemplar 1845 selbst gesammelt, konnte aber leider nicht be-
obachten, ob die ästigen Stängel in der anstehenden Schicht
_ ! i 9
aufrecht standen, wie es wegen ihrer cylindrischen Gestalt sehr
wahrscheinlich ist.
Nr. 6 und 7 sind zwei grosse Ammoniten aus dem Pläner
von Strehlen bei Dresden; sie messen 1 Fuss 11 Zoll im Durch-
messer, also ziemlich 1 Elle; es sind etwas undeutliche Stein-
kerne, der eine mit ziemlich platter Oberfläche, der andere mit
dicken wulstigen Knoten. Trotz dieser Verschiedenheit müssen
wir sie beide zu Ammonites peramplus rechnen, wie denn über-
haupt diese grossen Ammoniten der Plänerformation keine sehr
genaue Unterscheidung zulassen. So riesenhafte Cephalopoden
sind im jetzigen Meere nicht bekannt; die den Ammoniten am
nächsten stehenden Nautilen erreichen höchstens einen Durch-
messer von 8 Zoll, sind also sehr viel kleiner. Das ist demnach
wieder ein Beispiel von besonderer Grösse einer Thiergruppe
in vorhistorischer Zeit, aber zu derselben Zeit gab es auch sehr
kleine Ammoniten, und noch gar keine grossen Säugethiere.
Die Grösse der Arten hing, wie es scheint, stets von der be-
sonderen Gunst oder Ungunst der Lebensbedingungen ab, nicht
von der geologischen Zeit an sich. In der Ostsee finden wir
gegenwärtig weniger und kleinere Austern als in der Nordsee,
weil jener Meeresarm weniger günstige Existenzbedingungen für
sie darbietet, und dasselbe gilt fast für alle Muschelspecies
die beiden Meeren gemeinsam angehören. In diesem Falle kann
man den Grund erkennen: die Ostsee enthält weniger gesalzenes,
halbbrakisches Wasser, seitdem sie nur noch durch einige schmale
Meeresengen mit der Nordsee in Verbindung steht. Das war
aber einst anders; über einen Theil der cymbrischen Halbinsel
hinweg, der seitdem erhoben zu sein scheint, fand eine offenere
Verbindung statt, und unter den Ueberresten einer sehr frühen
Bevölkerung der dänischen Ostsee-Inseln, aus der sogenannten
Steinzeit, in welcher man die Benutzung selbst der Bronce noch
nicht kannte, finden sich über Tausend Fuss breite Haufen von
Austerschaalen, von derselben Grösse wie sie jetzt in der Nord-
see leben, die offenbar von den Bewohnern benachbarter Ort-
schafken nebst anderen Speiseresten an besonderen Stellen ange-
häuft worden sind, nur um sie nach dem Genuss ihres Inhaltes zu
beseitigen. Diese^Probe fast vorweltlicher, mindestens vorhisto-
rischer Strassenpolizei hat somit ganz wesentlich zur Aufbewahr-
ung einer recht interessanten geologischen Thatsache beigetragen.
150
Wir haben es bisher mit lauter Versteinerungen zu thun
gehabt, ich gehe aber nun zu der Betrachtung einer ganz an-
deren Klasse von Erscheinungen über.
Nr. 8 ist eine vierseitige Sandsteinsaule von Johnsdorf bei
Zittau. Dort ist in grossen Mühlsteinbrüchen der Quadersand-
stein von einem Basaltgange durchsetzt, in dessen unmittelbarer
Nahe sich der Sandstein säulenförmig abgesondert zeigt. Es
ist nicht etwa ein Trieb der Nachahmung, welcher den Sand-
stein veranlasst hat, hier eine dem Basalt so gelaufige Absonder-
ungsform anzunehmen; bei beiden Gesteinen ist vielmehr diese
Gestaltung eine Folge derselben Ursache: der Abkühlung und
der mit ihr verbundenen Zusammenziehung der Masse nach
starker Erhitzung. Der Basalt zerspaltet säulenförmig durch
weitere Abkühlung nach seiner Erstarrung; der Sandstein ist
in diesem Falle durch den heissflüssig zwischen ihm aufsteigen-
den Basalt stark erhitzt worden, Was sich auch aus der Frittung
seiner Masse zu erkennen giebt, die ihn als Mühlstein brauch-
bar macht; nachher ist er beim Abkühlen aus demselben Grunde
säulenförmig zerspalten, wie so häufig der Basalt.
Nr. 9 von der Knorre bei Meissen. Die Felswände am
rechten Eibufer gegenüber von Meissen bestehen vorherrschend
aus Syenitgranit; dieser ist sehr vielfach durchsetzt von 1 bis 10
Fuss machtigen Granitgangen, und beide dieser Gesteine sind
wieder sehr häufig durchsetzt von senkrechten Glimmerporphyrit-
gangen, deren Mächtigkeit zwischen 10 und 30 Fuss schwanken
mag; rechnet man dazu noch die schmalen Auslaufer dieser
Gange, die glimmerreichen Schieferstücke welche im Syenit-
granit liegen und die lokale horizontale Ueberlagerung zum
Theil durch Planer, und über diesem durch Diluvialschichten,
so gewahren alle diese Gesteine, die sechs verschiedenen Bild-
ungsperioden angehören, in ihrer leicht übersichtlichen In- und
Uebereinanderlagerung ein höchst instructives geologisches Vor-
kommen, das interessanteste welches mir in ganz Sachsen be-
kannt ist. Herr Stelzner hat von den Felswanden an der Knorre
ein recht gutes Bild geliefert, welches in der geognostischen
Sammlung aufbewahrt wird. Das Stück Nr. 9 stellt nur ein
ganz vereinzeltes Phänomen aus diesen Felsen dar. Wenige
Hundert Schritt unterhalb der Hauptfelswand wird in einem
Steinbruche Syenitgranit als Baustein gewonnen; auch hier ist
151
derselbe von einigen nur l j 2 bis 2 Zoll mächtigen Gängen durch-
setzt, die aber nicht aus einem deutlichen Gestein, sondern nur
aus einer rothlichen, dichten felsitischen Masse bestehen. Ihre
Färbung spricht dafür, dass man sie als Ramifikationen der
Granitgänge anzusehen habe, die wegen schneller Abkühlung
einen dichten Zustand annahmen, denn die deutlichen schmalen
Ramifikationen derGlimmerporphyritgänge sind stets viel dunkler,
fest schwarz gefärbt. Wird der Felsen einem solchen schmalen
Gange folgend gespalten, so zeigen die beiden Bruchflächen
sehr constant eine recht merkwürdige Gestaltung. Auf jeder
der Flächen bleiben zahnförmig ineinander greifende, unter sich
ähnliche Tetraeder sitzen, die mit einer ihrer vier Flächen fest
auf dem Syenitgranit aufgewachsen sind, während sie mit ihrer
scharfen dreikantigen Spitze hervorragen. Ihre Kantenwinkel
sind nicht gleich, aber auch nicht sehr von einander verschie-
den; es sind natürlich keine Krystalle, sondern nur besondere
Absonderungs- oder Bruchgestalten. Da ihre entsprechenden
Kanten fast alle gleiche Orientirung haben, so gewinnt die Bruch-
fläche ein eigenthümlich treppenförmiges Ansehen. Irgend eine
bestimmte Ursache dieser auffallenden Erscheinung ist bis jetzt
nicht ermittelt worden. Es ist gar nicht daran zu denken, dass
die dichte oder höchst feinkörnige, felsitische oder granitische
Masse hier zu einem krystallographischen Spaltungsphänomen
Veranlassung gegeben hätte; schon die Ungleichheit der Winkel
erlaubt eine solche Annahme nicht, ebensowenig, als man die
säulenförmige Absonderung der Basalte oder Porphyre auf ir-
gend ein krystallographisches Gesetz zurückzuführen vermag,
oder gar die Schieferung des Thonschiefers, wie es neuerlich
von englischen Geologen versucht worden ist.
Unser Postament enthält ,auf der Rückseite noch einige
andere Beispiele von regelmässiger Absonderung, z. B. Porphyr-
platten und Basaltsäulen, die aber keine ungewöhnlichen Er-
scheinungen zeigen.
Nr. 10 ist eine grosse Kugel aus dem Pechstein von Meissen.
Da der Pechstein fast überall wo er in Masse auftritt, Kugeln
einschliesst, so darf dieses Phänomen nicht als etwas Verein-
zeltes aufgefasst werden. In Sachsen allein sind mir vier Lo-
kalitäten bekannt, an welchen Pechstein Kugeln von verschie-
dener Beschaffenheit enthält.
152
Bei Planitz, unweit Zwickau, schwanken die Kugeln des
dunkelgrauen Pechsteins etwa zwischen 1 und 4 Zoll im Durch-
messer. Ihre Substanz ist dicht, grau oder bräunlich, wie es
scheint, felsitisch. Im Innern zeigen sie gewöhnlich einen oder
mehrere septarienartige Sprünge, die mit Chalcedon erfüllt sind.
Es sind offenbar Contractionsspalten, da sie gegen die Peripherie
der Kugeln sich sehr schnell auskeilen, während sie in der
Mitte derselben bis über einen Zoll Dicke erreichen. Die Ober-
fläche der Planitzer Kugeln lässt oft einen etwas hervorragen-
den Wulst erkennen, welcher sie als grösster Kreis umgiebt,
und welcher nach von Gutbier im anstehenden Gesteine meist
eine bestimmte Lage hat.
Bei Spechtshausen, unweit Tharandt, ist die schwarze
Pechsteinmasse ganz durchsät von kleinen und grossen Kugeln,
so dass man kaum ein Handstück des Gesteins schlagen kann,
welches gar keine Kugeln enthielte. Die ganz kleinen, etwa
nur von der Grösse eines Stecknadelkopfes, sind die häufigsten,
die grösseren, bis zu 10 Zoll im Durchmesser, sind etwas sel-
tener. Dazwischen aber finden sich alle Abstufungen der Grösse.
Ihre Masse ist dicht und bräunlich, ganz der Grundmasse man-
cher Quarzporphyre gleichend, auch zeigen sich darin manchmal
kleine Feldspathkrystalle, wie im Porphyr. Die grösseren ent-
halten zuweilen, wie die Planitzer, Chalcedonadern, einen äusser-
lichen Wulst habe ich aber daran nie beobachtet; gewöhnlich
sind sie fast vollkommen kugelförmig und glatt. Ausser ihnen
enthält die dunkle, glänzende Pechsteinmasse noch kleine weisse
Sanidinkrystalle und Bröckchen von Glimmerschiefer oder Thon-
schiefer. Jede Kugel, jeder Krystall und jedes Schieferfragment
ist in der Regel von einer intensiv rothen Eisenoxydrinde um-
geben, die wahrscheinlich erst durch Zersetzung entstand.
Neben der Fichtenmühle im Triebischthale , unweit
Meissen, ragt ein schroffer Pechsteinfelsen aus dem bewalde-
ten Gehänge hervor. Seine Masse ist braun oder grünlich ge-
färbt; in ihr liegen grosse unregelmässige Kugeln von 5 bis
10 Fuss im Durchmesser, welche aus einem hornsteinähn-
lichen Porphyr mit kleinen Feldspath- und QuarzkrystaJlen be-
stehen. Man muss das Auge erst etwas daran gewöhnen, um
sie vom einschliessenden Pechstein zu unterscheiden, dann
aber treten sie deutlich hervor durch ihre eckigere Absonderung
153_
und durch eine Art von Verwitterungsrinde an ihrer Peripherie.
Der Porphyr aus dem sie bestehen, unterscheidet sich von
demjenigen, welchen der Pechstein hier als mächtiger Gang
durchsetzt, wesentlich nur durch die andere Beschaffenheit der
Grundmasse. Der letztere, gewöhnlich Dobritzer Porphyr ge-
nannt, ist ein sogenannter Thonsteinporphyr, der der Kugeln
dagegen sogenannter Hornsteinporphyr. Die Krystalleinschlüsse
sind in beiden gleich. Dieser Umstand veranlasst zu der Ver-
muthung, dass die Kugeln hier nur vom Pechstein umschlos-
sene, abgerundete und gleichsam gefrittete Porphyrfragmente
seien. Stände dieser Fall für sich allein da, so würde man
kaum ein Bedenken gegen diese Erklärung erheben, für die
Kugeln von Planitz und Spechtshausen ist aber eine gleiche
Deutung weniger wahrscheinlich.
Der vierte Hauptpunkt der Kugelbildung im Pechstein Sach-
sens findet sich dicht bei dem Dorfe Corbitz, unweit Meissen,
auf der Höhe des linken Triebischthalgehänges. Von diesem
Orte ist die Kugel Nr. 10, welche ungefähr 2 Fuss im Durch-
messer misst. Der theils grünliche, theils schön braunrothe
Pechstein, welcher hier, wie gewöhnlich, zwischen Porphyr her-
vortritt, ist in dem Steinbruche der die Kugeln enthält, meist
stark zersetzt, und gerade in dem zersetzten Theil treten die
Kugeln besonders deutlich hervor. Sie sind von sehr ungleicher
Grösse, von der einer Nuss bis zu der der grössten Kürbisse.
Ihre durch Verwitterung des Pechsteins freigelegte Oberfläche
zeigt lauter gerundete, warzige Hervorragungen, und im Quer-
bruch ergiebt sich, dass diese Warzen oder Buckeln in einer
bestimmten Beziehung zum inneren Bau der Kugeln stehen.
Jede grosse Kugel besteht nämlich aus einer helleren und mat-
teren Grundmasse mit dunkleren, festeren Concretionen von
annähernd bohnenförmiger Gestalt und Grösse. Diese festeren,
hornsteinähnlichen Bohnen sind es, welche an der Oberfläche
als Buckeln hervortreten; sie sind am häufigsten, deutlichsten
und grössten in der Nähe der Peripherie, gegen das Centrum
hin verschwinden sie ganz; ihre längere Achse liegt stets der
Kugeloberfläche parallel, und ihr nach aussen gekehrter Umriss
ist stets deutlicher und schärfer als der nach innen gekehrte,
welcher oft allmälig in die Grundmasse verläuft. Wären* diese
Kugeln, wie vielleicht die bei der Fichtenmühle, abgerundete
154
Porphyreinschlüs&e, so müsste eine sehr merkwürdige Aenderung
de» inneren Zustandes eingetreten sein,* denn einen Porphyr
mit solchen Concretionen findet man in der ganzen Gegend
nicht; auch zeigt die Gestalt und Lage der inneren bohnen-
förmigen Concretionen, dass sie mit der Kugelbildung in einer
ganz bestimmten Beziehung stehen. Irgend eine befriedigende
Erklärung dieses sehr sonderbaren Phänomens vermag ich über-
haupt nicht zu geben, und ich halte es in solchen Fallen für
besser, nur die Thatsachen zu schildern, ohne sie durch schwache
-Deutungsversuche zu entstellen. Daran möchte ich aber doch
erinnern, dass die Kugeln welche man so oft im Perlstein und
im Obsidian, ja selbst zuweilen im Porphyr beobachtet, denen
im Pechstein sehr analog sind, und dass auch in künstlichen
Gläsern und Schlacken zuweilen ähnliche Erscheinungen vor-
kommen. Im Glas scheinen sie sogar nachträglich durch lange
Einwirkung von Wasser zu entstehen.
Nr. 11. Ein kleiner Riesentopf im dunklen Gneiss des Mul-
denbettes von Radegrube bei Freiberg, durch Herrn Oberberg-
rath von Warnsdorff der akademischen Sammlung geschenkt.
Riesentöpfe pflegt man bekanntlich kesseiförmige Aushöhlungen
fester Felsoberflächen zu nennen, die offenbar durch Wasser
gebildet sind, und die in einzelnen Fällen eine Tiefe und Weite
von mehr als 10 Fuss erreichen. Gewöhnlich sind sie viel klei-
ner; der hier vorliegende misst sogar nur 3 Zoll im Durch-
messer und 4 Zoll in der Tiefe, aber er ist sehr regelmässig
rund und glatt ausgewaschen. Das Gestein ist ein sehr fester,
feinkörniger, durch viel dunklen Glimmer gefärbter Gneiss mit
mittlerem Kieselsäuregehalt. In derselben Gegend des Mulden-
bettes in welcher dieser losgesprengt wurde, finden sich noch
mehrere grössere Ausspülungen derselben . Art. Die Ursache
der besonderen Bildung ist hier leicht erkennbar. Das höchst
unebene Flussbette besteht aus sehr festem, dichtem Gneiss und
hat ein starkes Gefälle. Durch zahlreiche Felsvorsprünge und
dahinter liegende Vertiefungen wird das stark strömende Wasser
zu zahlreichen Wirbelbildungen veranlasst; in jedem dieser Wirbel
werden stets Sandkörner und kleine Steine auf dem Felsboden
im Kreise bewegt, und diese schleifen mit der Zeit solche Kessel
aus, die dann bei niederem Wasserstande deutlich sichtbar weis
den. Auf diese Weise sind jedenfalls alle Riesentöpfe gebildet
155
und wo man sie in Fluösbetten findet, wie z. B. hier, im
Neckar bei Heidelberg, in der Schwarza bei Schwarzburg im
Thüringer Walde u. s.. w., da ist ihre Anwesenheit sehr leicht
erklärbar. Auffallend sind aber die zahlreichen und grossen
Riesentöpfe auf den trockenen Felsoberflachen Finnlands und
auf dem Pass des St. Gotthard, oder die sogenannten Oefen im
Dachsteinkalk bei Hallein. Die letzteren, zum Theil halb durch-
gebrochen, liegen so hoch über dem jetzigen Flusslauf, dass
sie auch von der höchsten Fluth nicht mehr erreicht werden
können, und somit ein interessantes Beispiel von der allmälig
immer tieferen Auswaschung eines Flussbettes liefern. Für die
finnlandischen Kessel muss man voraussetzen, dass sie zu einer
Zeit gebildet wurden, als das Meer diese Fliehen überströmte
und Eisberge mit erratischen Blöcken ablagerte; auf dem Gott-
hard scheinen sie am Boden von Gletscherspalten entstanden
zu sein, zu einer Zeit als dieser Pass noch von Gletschereis be-
deckt war, dessen einstige Anwesenheit auch aus zahlreichen
anderen Erscheinungen hervorgeht.
Der Rest der zur Decoration verwendeten Stücke besteht aus
Gneiss und Porphyr von Freiberg, zum Theil von Erzgangen
durchsetzt, aus grossen Gangstücken von Freiberg und Schneeberg,
aus Altenberger Granit und Zwittergestein, aus einigen Reib-
ungsbreccien, auffallenden Conglomeraten und anderen minder
interessanten Gesteinen. Ich füge nur noch wenige Bemerkungen
über Einzelnes in diesem bunten Durcheinander hier an.
Die Umgegend von Freiberg besteht bekanntlich vorherr-
schend aus Gneiss; was man unter diesem Namen zusammen-
fasst, variirt aber ganz ausserordentlich nach seiner Textur,
Mengung und chemischen Zusammensetzung. Das Gemeinsame
ftkr alle Gneissvarietaten ist nur, dass sie aus einem deutlichen
krystallmisch » schieferigen Gemenge von Feldspath, Quarz, und
Glimmer bestehen, vom Granit sich daher eigentlich nur durch
ihre schieferige Textur unterscheiden.
Beim Gneiss wie beim Granit hat sich in neuerer Zeit ein
sehr auffallender und beinahe sprungweiser Unterschied des
Kieselsäuregehaltes ergeben, welcher in der Regel schon aus
der etwas abweichenden mineralogischen Zusammensetzung er-
kennbar ist, und schon dadurch zu der Trennung von grauem
156
und rothem Gneiss, oder Gneiss und Gneissit, veranlasste. Von
diesen beiden Hauptgneissvarietäten enthalt unser Postament
verschiedene Probestücke, am meisten aber von der grauen.
Da ich diese Gneissunterschiede in dem Abschnitt „Gesteine"
meiner besonderen Festschrift „Geologie der Gegenwart" ausführ-
lich besprochen habe, und da die aufgestellten Exemplare nicht
gerade vorzugsweise charakteristische Erscheinungen zeigen, so
glaubte ich hier nur darauf aufmerksam machen zu müssen.
Es verhält sich ebenso mit den Proben unserer Freiberger
Erzgangformationen, die in dem Postament vertreten sind. Die
Exemplare wurden vorzugsweise nur nach Grösse und Gestalt
ausgewählt, und zeigen nur zum Theil charakteristische Erschein-
ungen. Sie repräsentiren keinesweges eine vollständige Suite,
die dagegen in unserer geognostischen Sammlung, und noch
besser in der sogenannten Reviersammlung, zu finden ist.
Besondere Erwähnung verdienen dagegen wohl noch einige
Exemplare von Granit und Zwittergestein aus der Altenberger
Pinge. Sie liegen auf der Rückseite, und zeigen recht deutlich
die allmälige Umwandlung des feinkörnigen röthlichen Granites
in das fast dichte und schwarze zinnhaltige Zwittergestein. In
der Umgebung des Altenberger Zinnerzstockwerkes, durch dessen
unterirdische Abbaue und deren Einbruch nach und nach die
grosse Pinge an der Nordseite des Städtchens entstanden ist,
herrscht ein feinkörniger Granit mit vorherrschendem röthlichem
Feldspath. Bereits im Jahre 1860 habe ich nachgewiesen, dass
das zinnerähaltige Zwittergestein aus diesem Granit entstanden
ist. Chemische Untersuchungen haben dies nachträglich völlig
bestätigt. Jener Granit reicht noch als solcher bis an den oberen
Felsenrand der Pinge heran, und dieser besteht zum Theil daraus;
aber der Granit ist hier bereits von zahlreichen unregelmässi-
gen, meist von weissem Quarz erfüllten Klüften durchzogen,
an deren beiden Seiten sich eine dunkelgraue bis schwarze Zone
zeigt, die allmälig in den gewöhnlichen Granit verläuft. Die
V4 bis 2 Zoll breite Zone lässt die Bestandteile des Granites
nicht mehr erkennen, hat vielmehr ganz das Ansehen wie das
echte Zwittergestein. Gegen das eigentliche Stockwerk wer-
den allmälig diese Streifen breiter, es bleibt zwischen den sich
kreuzenden Quarzklüften nur noch ein kleiner unveränderter
Granitkern, endlich verschwindet auch dieser, Alles ist dunkel-
157
grau bis schwarz, kein Gemengtheil mehr erkennbar; man be-
endet sich im vollendeten Zwittergestein, was aber noch auf
dieselbe Weise von zahlreichen Quarzadern durchzogen ist. Of-
fenbar haben hier gewisse, zugleich zinnhaltige Solutionen den
Granit von unzähligen Klüften aus durchdrungen, und theilweise
oder ganz in das Zwittergestein umgewandelt. Eine genaue Un-
tersuchung durch Herrn Dr. Rübe in Scheerer's Laboratorium
ergab folgende Zusammensetzung der drei in Frage kommen-
den Massen: A. unveränderter Granit, B. dunkle Streifen in
demselben, C. Zwittergestein. •
Granit
B.
Streifen.
Unterschied:
T
i Zwitter.
I
B:A.
B:C.
Kieselsäure
Titansäure .
Thonerde .
Eisenoxydul
Kalkerde. .
Magnesia. .
Kali ... .
Natron . . .
Wasser. . .
Kupferoxyd
Zinnoxyd .
74,68
0,71
12,73
3,o.o
0,09
0,35
4,64
1,54
1,"
0,50
0,09
71,57
0,52
12,49
7,22
1,55
0,05
2,80
1,60
1,30
0,27
0,69
71,84
0,90
14,40
7,00
0,63
0,79
2,30
0,67
1,11
Spur
0,65
— 3,11
— 0,19
— 0,33
+ 4,22
+ 1,46
— 0,30
— 1,84
+ 0,06
+ 0,13
— 0,23
+ 0,60
- 2,84
+ 0,19
| + 1,61
+ 4,00
| + 0,54
! + 0,44
i - 2,34
— 0,77
! — 0,06
j— X
+ 0,54
+ 0,27
+ 0,38
+ 2,00
— 0,22
— 0,92
+ 0,74
— 0,50
— 0,93
— 0,19
— X
— 0,04
99,50 I 99,97 100,29 I
Die Ueber einstimm ung aller drei Gesteine ist immer noch
gross, die zwischen den Streifen uijd dem Zwitter aber am
grössten. Man erkennt deutlich, beide sind eigentlich dasselbe,
wie es auch das äussere Ansehen lehrt, beide sind aus Granit
entstanden, und ihre kleinen Unterschiede mögen theils auf lo-
kalen Ungleichheiten der Masse, theils auf unvermeidlichen Feh-
lern der Analyse beruhen. Schon die Schwierigkeit, die Streifen,
scharf vom Granit zu trennen, war sehr gross. Sieht man von
den unwesentlichen Verschiedenheiten ab, so ergiebt sich, dass
die chemischen Veränderungen bei der Umbildung des Granites
in das Zwittergestein wesentlich bestanden haben: In Fortführ-
ung von circa 3 Proc. Kieselsäure und 2 Proc. Kali, sowie in Auf-
nahme von circa 4 Proc. Eisenoxydul und 0,5 Proc. Zinnoxyd.
Die ausgeführte Kieselsäure dürfte in den Klüften als Quarz
abgelagert sein, das Kali ist mit der Solution fortgegangen.
lieber die chemische Constitution der Plutonite.
Vom ßergrath Professor Dr. Scheerer.
iwci extreme Bildungsweisen, die des Wassers und des
Feuers, finden sich an Gesteinen unserer Erdrinde aus-
geprägt. Geschichtete Gebirgsarten, in denen wir die
fossilen Reste von Pflanzen oder Thieren antreffen,
lassen uns über ihre neptunische Entstehung nicht in Zweifel;
während gewisse krystallinische Silicatgesteine , die sich den
Laven der Neuzeit anschliessen, ihre rein vulcanische Bildung
zu documentiren scheinen. Zwischen dies6n beiden extremen
Typen aber stehen zahlreiche andere Gebirgsarten von gemisch-
tem Bildungöcharakter. Es finden sich zunächst geschichtete
Gebilde, welche, obwohl von entschieden neptunischer Abstamm-
ung, später durch chemische Processe umgewandelt wurden;
durch Processe, bei denen oftmals das Feuer (höhere Tempera-
tur) eine mitwirkende Rolle spielte. Dies sind die metamorphen
Gesteine. Es finden sich andere, die, obgleich ursprünglich als
geschmolzene Massen auftretend, hierbei sich unter der gleich-
zeitigen Mitwirkung des Wassers befanden, welches noch gegen-
wärtig als chemischer Bestandtheil in ihnen angetroffen wird.
Wir bezeichnen ihre derart gemischte Entstehungsweise als eine
plutonische.
In diesen vier grossen, genetischen Abtheilungen der Nep-
tunite, Metamorphite, Plutonite und Vulcanite fungiren
die beiden mittleren als Uebergangsstufen aus den wässrig-
sedimentären Gebilden in die feurig-eruptiven. Dass eine solche
Classification der scharfen Grenzen entbehrt, und dass in Folge
davon unsere Diagnose, bei dem zwitterhaften Charakter mancher
159
Gesteine, eine unentschiedene bleiben muss, liegt in der Natur
der Sache. Da die Gesteins -Genesis eine complicirte ist, so
kann man an eine auf genetischen Kriterien beruhende Classi-
fication der Gesteine keine andere Anforderung stellen, als dass
sie uns bei der grossen Mehrzahl derselben gewisse Hauptunter-
schiede der Entstehung zur Anschauung bringe, nicht aber:
dass sie diese Gesteine in völlig scharf von einander unter-
schiedene Klassen sondere.
Obgleich wir uns hier vorzugsweise mit den Plutoniten
beschäftigen werden, können ihre beiden Nachbarklassen, die
Metamorphite und Vulcanite, nicht ganz unberücksichtigt bleiben.
Einestheils muss es beachtet werden, dass Gesteine vorkommen,
welche, den äusseren Charakter der Plutonite an sich tragend,
nichts als geschmolzene Metamorphite sind. Andererseits aber
belehrt uns die Erfahrung, dass unsere Definition der Vulcanite
keine ganz richtige ist. Wie neuere Beobachtungen erwiesen
haben, können selbst die Laven nicht als rein vulcanische —
feurige — Gebilde angesehen werden. Auch sie, als geschmol-
zene Massen, entstiegen dem Krater in einem wasserhaltigen
Zustande; nur pflegten die Umstände nicht der Art zu sein,
dass dieser Wassergehalt bei der Erstarrung der Laven als ein
chemischer Bestandteil in ihnen zurückgehalten wurde. Daraus
ergiebt sich, dass Plutonite und Vulcanite in dieser Beziehung
genetisch nicht trennbar sind. Beide zusammen umfassen sämmt-
liche ursprünglich geschmolzenen und später zum Theil
eruptiv gewordenen Silicatgebilde. In anderer Beziehung
dagegen ist eine Trennung insoweit möglich, als wir dabei eben-
falls wieder auf scharfe Grenzen verzichten und uns begnügen,
gewisse allgemeine Hauptunterschiede wahrzunehmen.
Alle zur Gesammtklasse der Plutonite und Vulcanite
gehörigen Silicatgesteine sind Mineral-Gemenge, welche selten
aus weniger als drei, oft aus mehreren Mineralien bestehen.
Dieser Zustand eines mechanischen Gemengtseins hat lange Zeit
zur Annahme Veranlassung gegeben, dass ihre chemische Zu-
sammensetzung von keiner Gesetzmässigkeit beherrscht sei. Erst
in der Neuzeit ist man, gestützt auf eine immer steigende Zahl
von (Bausch-) Analysen solcher Gesteine, hinter die Irrthüm-
lichkeit dieser Annahme gekommen. . Von der ersten Wahr-
nehmung, dass die älteren Silicatgesteine im Allgemeinen kiesel-
160
s&urereicher sind, als die jüngeren, ging man zur Bunsen'achen
Ansicht über, nach welcher alle hiehergehörigen Gebirgsarten
als aus zwei typischen Gesteinen — einem kieselsäurereichen,
aeiden (Bunsens Normal-Trachyt) und einem kieselsäurearmen,
basischen (Bunsen's Normal - Pyroxengestein) — gemischt be-
trachtet wurden. Die analytischen Untersuchungen der Gneuse
des Sächsischen Erzgebirges 1 ), welche ich später auf andere
Plutonite und auch auf Vulcanite ausdehnte 2 ), haben mich eine
noch schärfer ausgesprochene Gesetzmässigkeit erkennen lassen;
eine Gesetzmässigkeit, zufolge welcher alle ursprünglich ge-
schmolzenen und später zum Theil eruptiv gewordenen Silicat-
gebilde, nach ihrer chemischen Zusammensetzung, in drei Grup-
pen gebracht werden können und jede derselben wieder in drei
Klassen. Die chemische Constitution dieser neun Gesteinsklassen
wird durch chemische Formeln repräsentirt , welche einer be-
stimmten — nur innerhalb der Grenzen isomorpher Vertretung
veränderlichen — chemischen Zusammensetzung entsprechen.
Die folgende Uebersicht zeigt das Wesentlichste dieser Ver-
hältnisse.
Erste Gruppe: Plutonite.
(Gruppe der aeiden und neutralen Silicate).
Chemische Formel:
1. Oberer Plutonit (R) Si 2 + R Si 4 .
2. Mittlerer Plutonit (R) Si 2 + R Si 3 . .
3. unterer Plutonit 3(R) Si + 2R Si 3 .
Zweite Gruppe: Pluto -Vulcanite.
(Gruppe der Zweidrittel-Silicate.)
4. Oberer Pluto-Vulcanit. . . . 6(R) Si + R 3 Si 2 .
5. Mittlerer Pluto-Vulcanit . . . 3(R) Si + 2R 3 Si 2
6. Unterer Pluto-Vulcanit ... R 3 Si 2 .
') Zeitschrift der Deutschen Geol. Gesellschaft, Bd. 14, S. 23—150. Als
besonderer Abdruck bei Arthur Felix in Leipzig erschienen.
2) Vorläufiger Bericht über kristallinische Silicatgesteine des Fassathales und
benachbarter Gegenden Süd tyrols. Leonhard und Geinitzs Jahrbuch. Jahrgang 1864,
S. 385- 412.
161
Dritte Gruppe: Vulcanite.
(Gruppe der Drittel-Silicate.)
7. Oberer Vulcanit . . . . (R)* Si + (R) 3 Si 2 .
8. Mittlerer Vulcanit t . . . 2(R) 3 Si + (R) 3 Si 2 .
9. Unterer Vulcanit . . . . (R) 3 Si.
Zu jeder, dieser neun chemischen Gesteinstypen ge-
hören Gesteine von zum Theil sehr verschiedenartigem
petrographischem Charakter, wie aus nachfolgender erfahr-
ungsm&ssiger Zusammenstellung ersichtlich.
1. Oberer Plutonit. Derselbe umfasst besonders Gneuse
verschiedenen Aussehens (worunter der sogenannte rothe
Gneus des Sächsischen Erzgebirges), ferner Granite,
Granitporphyre, Porphyre, Liparite, Bunsens Normal-
Trachyt u. a.
2. Mittlerer Plutonit. Dazu gehören vorzugsweise Granite,
aber auch Gneuse (der mittlere Gneus des Sächsischen
Erzgebirges), Porphyre, Liparite u. a.
3. Unterer Plutonit. Besonders auftretend als Gneus (der
Freiberger graue Gneus), mitunter jedoch auch als
Granit, Syenit- Granit, Syenit, Andesit, Liparit, Por-
phyr u. a.
4. Oberer Pluto-Vulcanit. Charakterisirt. als quarzhal-
tiger Syenit, aber auch vorkommend als Trachyt, Por-
phyr, Amphibol- Andesit, Melaphyr (?) u. a.
5. Mittlerer Pluto-Vulcanit. Charakteristisches Gestein:
gewöhnlicher Syenit (sowohl Amphibol- als Glimmer-
Syenit 1 ), ausserdem als Porphyr, Pyroxen- und Amphi-
bol-Andesit, Melaphyr u. a.
6. Unterer Pluto-Vulcanit. Charakteristisches Gestein:
Melaphyr, ferner als Porphyr, Dolerit, Pyroxen- Ande-
sit u. a.
7. Oberer Vulcanit. Charakteristisches Gestein: Augit-
porphyr, aber auch als Bunsens Normal-Pyroxengestein,
*) Ich habe nachgewiesen (PoggendorflTs Ann. Bd. 122, S. 130—133), dasa es
Amphibole und Glimmer von gleicher chemischer Formel giebt. Der
chemische Unterschied besteht einzig und allein darin, dass der Kalkerde- Gehalt
der Amphibole bei den Glimmern durch Magnesia und basisches Wasser ver-
treten wird.
11
162
Gabbro-Hypersthenit, Basalt, Leucitporphyr, Diorit, Dia-
bas, Dolent, Anorthit-Augit- und Anorthit-Amphibol-
gestein u. a.
8. Mittlerer Vulcanit: gewöhnlicher Basalt.
9. Unterer Vulcanit: basischer Basalt.
Die Eintheilung aller ursprünglich geschmolzenen und spä-
ter zum Theil eruptiv gewordenen krystallinischen Silicatgesteine
in diese neun chemischen Gesteinstypen steht als reines
Erfahrungsresultat da, abgeleitet aus zahlreichen Bausch- Ana-
lysen und Kieselsäurebestimmungen hierher gehöriger Gcbirgs-
arten. Wir können ein solches Erfahrungsresultat notiren und
uns mit fortgesetzten Untersuchungen über die Ausdehnung
seiner Stichhaltigkeit beschäftigen, ohne irgend eine Theorie da-
mit zu verbinden. Mehr Leben und Inhalt gewinnt aber unser
derartiges Forschen, wenn wir folgende erläuternde Betracht-
ungen und rationelle Schlüsse daran knüpfen.
Dass ein chemischer Gesteinstypus, wie z. B. der obere
Plutonit ; in verschiedenen, zum Theü sehr weit von einander
entfernten Gegenden der Erde von gleicher chemischer Consti-
tution angetroffen wird, ist schwerlich auf andere Weise
erklärbar als durch die Annahme: dass seine gegenwärtig
mechanisch gemengte Masse — beim oberen Plutonit aus
Quarz, Feldspath und Glimmer bestehend — einstmals eine
einzige ungetheilte chemische Verbindung bildete, wie
sie durch die betreffende chemische Formel (beim oberen Plu-
tonit « (R) Si* + R Si 4 ) ausgedrückt wird. Als unmittelbare
Folge hiervon ergiebt sich, dass diese Ungetheiltheit der che-
mischen Masse nur so lange existiren konnte, als letztere sich
in einem geschmolzenen Zustande befand: bei ihrer eintreten-
den Erstarrung aber in die betreffenden Gemengtheile (Quarz,
Feldspath, Glimmer) zerfiel. Durch einen solchen Hergang wird
zugleich die regelmässige oder doch im Ganzen sehr gleich-
massige Vertheilung der Gemengtheile erklärt, die so viel
Befremdendes hat, wenn man Gneuse, Granite, Porphyre u. s. w.
als durch blossen Zufall zusammengeführte Mineralhaufwerke
betrachtet.
Wäre die in der Urzeit geschmolzene Erdmasse ganz ohne
locale Störungen erstarrt und wäre sie auch nach der Erstarr-
163
ung keinen störenden Einflüssen ausgesetzt gewesen, so würde
die Erdrinde, unterhalb der neptunischen Ablagerungen, gegen-
wartig aus den horizontal übereinander gelagerten neun che-
mischen Gesteinstypen bestehen, die wahrscheinlich alle mehr
oder weniger Parallelstructur ihrer Gemengtheile zeigen würden.
'Die Erfahrungen des Bergmanns und Geognosten hinsichtlich
des inneren Baues der Gebirge weisen aber auf das Entschie-
denste darauf hin, dass die geschmolzene Erdmasse sowohl
während als nach ihrer Erstarrung den gewaltsamsten und
grossartigsten Störungen unterworfen gewesen ist, und zwar
Störungen meist eruptiven Charakters, welche unter anderen
, Wirkungen zur Folge hatten:
1. die Entstehung von körnig krystallinischen Gesteinen
ohne Parallelstructur, also z. B. von Graniten, an-
statt der chemisch gleich zusammengesetzten Gneuse;
2. die Entstehung von ganz oder zum Theil dichten Ge-
steinen mit mehr oder weniger unvollkommener Aus-
scheidung der Gemengtheile, wie dies z. B. bei den Gra-
nuliten und gewissen Porphyren der Fall ist. Gebilde
der letzteren Art geben sich als umgeschmolzene altere
Gesteine zu erkennen, deren letzte Erstarrung unter
anderen Verhältnissen als während der Urzeit vor sich
ging, namentlich mit mehr Beschleunigung und zum Theil
auch wohl unter geringerem Druck;
3. die Entstehung von gemengten und gemischten Ge-
steinstypen: Breccienbildungen , Gesteinen mit einge-
schlossenen Bruchstücken fremdartiger Massen; zusam-
mengeschmolzenen und nicht — oder doch nur un-
vollkommen ' — wieder von einander ausgeschiedenen
Gesteinen;
4. die Entstehung von chemisch veränderten Gesteins-
typen durch Einführung fremder Stoffe in noch nicht
erstarrte Gesteinsmassen 1 ), durch Gangcontact, Quellen-
wirkung, Verwitterung. 2 )
>) Ueber den Astrophysik und sein Verhältnis* zu Augit und Glimmer im
Zirkonsyenit, nebst Bemerkungen über dje pintonische Entstehung sol-
cher Gebilde. Poggendorff's Ann. Bd. 122, S. 107—138.
*) Ueber die chemischen und physischen Veränderungen krystallinischer Sili-
catgesteine durch Naturprocesse, mit besonderer Hinsicht auf die Gneuse des Säch-
sischen Erzgebirges. Wöhler, Liebig und Kopp's Ann. Bd. 126, S. 1 — 43.
11*
164
Mehrere dieser Umstände müssen notwendigerweise dazu
beitragen: das aufgestellte Gesetz von der chemischen
Constitution unserer neun chemischen Gesteinstypen zu
trüben und dessen weitere Erforschung mit Unsicher-
heiten zu verknüpfen. Dieselben werden noch vermehrt durch
die äussere Aehnlichkeit gewisser Metamorphite mit Plutoniten,*
sowie dadurch, dass mitunter das Mineralgemenge sogar eines
Plutonits — wenn auch nur in sehr untergeordneter Weise —
von localen Störungen seiner Gleichartigkeit nicht frei ist. So
werden z. B. # in dem, obgleich über viele Quadratmeilen mit
constantem Gesteinscharakter verbreitetem Freiberger grauem
Gneuse dennoch stellenweise Partien angetroffen, wo sich der
Glimmer zu kleinen Schichtzonen zusammengezogen und da-
neben ein blosses Quarz-Feldspath-Gemenge zurückgelassen hat.
Um allen solchen störenden Umständen und Unsicherheiten nach
Möglichkeit zu entgehen, müssen bei den Bausch- Analysen hier-
hergehöriger Gesteine gewisse unumgänglich nothwendige Rück-
sichten genommen werden.
Die Bausch - Analyse eines krystallinischen Silicatgesteins
besitzt für unsere Forschungen nur dann einen entscheidenden
Werth, wenn dabei folgende Bedingungen wenigstens annähernd
erfüllt sind:
a) der frische — unverwitterte und überhaupt sichtlich nicht
veränderte — Zustand des Gesteins;
b) das weit verbreitete Auftreten des Gesteins, mit sich
wesentlich gleichbleibendem, normalem petrographischem
Habitus ;
c) die Entnahme der betreffenden Gesteinsstücke möglichst
entfernt von Gesteinsgrenzen, Gängen, Brecciengebilden,
fremden Einschlüssen, kurz von. allen dem Gestein selbst
fremdartigen Erscheinungen;
d) die Anwendung einer hinreichend grossen Quantität des-
selben zum Haufwerk, aus welchem das Material für die
Analyse zu entnehmen ist. Bei dichten oder sehr fein-
körnigen Gesteinen kann eine Quantität von ^4 — V2 Pfand
genügend, ja mehr als genügend sein, während man bei
sehr grobkörnigen sicherheitshalber gut thut, mehrere
Pfunde — bis zu 20 und 25 Pfund — zum Zerkleinern
zu nehmen.
165
An diese Bedingungen des blossen Material -Einsammelns
schliessen sich dann folgende der weiteren Behandlung:
e) das mit der nothwendigen Sorgfalt und Umsicht vorzu-
nehmende Zerkleinern, Pulvern, Mengen und Feinreiben
des Gesteins. Zum Zerkleinern und Pulvern dient ein
grosser Standmörser von Gusseisen oder besser von Guss-
stahl mit durchlochtem Deckel von Holz oder Pappe,
um das Herausspringen von Bruchstücken zu verhindern.
Da eine Abnutzung selbst des besten Gussstahls unver-
meidlich ist, so muss, bei ganz genauen Untersuchungen,
das gröbliche Gesteinspulver durch einen kräftigen Mag-
net von eingemengten Eisentheilen befreit werden. Ent-
hält das Gestein Magnetkies, Magneteisen, magnetisches
Titaneisen oder dergleichen, so ist das mittelst des Mag-
neten ausgezogene Pulver einer besonderen Analyse zu
unterwerfen. Die Abnutzung eines gusseisernen Mörsers
beim Pulvern eines gewöhnlichen quarzreichen Granites
pflegt nach meinen Erfahrungen 0,1 bis 0,2 Proc. von
der Quantität des angewandten Gesteins zu betragen,
kann aber bei besonders festen, euritischen Gesteinen
noch etwas höher steigen, und in Mörsern von zu weichem
(grauen) Gusseisen 0,5 Proc. und darüber erreichen. Das
chemische Laboratorium der Bergakademie besitzt einen
ausgezeichneten Gussstahlmörser (etwa l 3 / 4 Centner mit
dem dazu gehörigen Stössel wiegend), ein sehr werth-
volles Geschenk Herrn Krupps aus dessen berühmter
Gussstahlfabrik zu Essen. Die Abnutzung dieses Mörsers
ist nicht beträchtlicher als 0,01 bis 0,02 Proc. für grani-
tische Gesteine und kann daher in den meisten Fällen
ganz vernachlässigt werden. — Selbstverständlich muss
das Pulvern und Absieben (durch ein Haarsieb) so lange
fortgesetzt werden, bis die ganze Quantität des zu pul-
vernden Gesteins durch das Sieb gegangen ist, worauf
ein sorgfältiges Mengen folgt. Von der gemengten Masse
werden einige oder mehrere Loth in einem grossen Achat-
mörser feiner gerieben und von diesem Pulver wieder
mehrere Gramme auf das Feinste in einem kleineren
Achatmörser, so dass man von solchem feinsten Pulver
eine zu mehreren Analysen hinreichende Quantität erhält,
166
die in einer Flasche mit eingeriebenem Glasstöpsel auf-
bewahrt wird. Aber auch von dem gröberen, gemeng-
ten Pulver ist eine grössere Menge auf solche Weise
aufzubewahren, um in vorkommenden Fallen neues Ma-
terial zu wiederholten Untersuchungen zu bieten. Dabei
ist zu berücksichtigen, dass glimmerreiche Gesteine, be-
sonders wenn sie ausserdem specifisch schwere Gemeng-
theile enthalten, durch längeres Aufbewahren und ge-
legentliches Bewegen der betreffenden Flaschen, sich zu
entmengen anfangen, indem die Glimmerblättchen sich
nach oben begeben. Solchenfalls sind feineres Pulvern
und wiederholtes Mengen vor dem Gebrauch unerl&sslich;
f) die Gesteinsanalyse selbst darf nicht nach sogenannten
abgekürzten Methoden ausgeführt werden, bei denen die
Genauigkeit durch den Zeitgewinn beeinträchtigt zu wer-
den pflegt. Ueber die von mir, meinen Assistenten und
Schülern angewendete analytische Methode habe ich mich
in früheren Schriften hinlänglich ausgesprochen, und da-
bei zugleich auf die bei einigen Gesteinen nothwendige
Bestimmung der früher fast ganz übersehenen und ver-
nachlässigten Gehalte an Titansäure und basischem
Wasser aufmerksam gemacht;
g) bei der Berechnung der Sauerstoffverh<nisse des analy-
tischen Resultates ist der dritte Theil des Sauerstoffe
vom Wasser zum Sauerstoff der Basen R zu addiren,
weil — zufolge meiner über diese Thatsache beigebrach-
ten zahlreichen Belege — 3 Atome Wasser in der che-
mischen Rolle von 1 Atom Mg, Fe, Mn, Ca u. s. w. auf-
treten. Wenigstens ist dies erwiesenermaassen in den
Glimm ern, Amphibolen, Augiten und mehreren anderen
Mineralien der Fall, welche als aborigine Gemengtheile
kristallinischer Silicatgesteine vorkommen. 1 )
Dass man in früherer Zeit nur allzu häufig gegen diese
7 Cardinal -Bedingungen Verstössen hat, lässt sich zum Theil
durch den damaligen Zustand der Wissenschaft, zum Theil durch
*) Man sehe unter anderem hierüber den Abschnitt J (die chemische und geo-
logische Bedeutung des Wassergehaltes der Glimmer im Gneuse) in meiner oben
citirten Arbeit über die Gneuse des Sachsischen Erzgebirges.
167
die sehr irrthümliche Annahme entschuldigen: es könne sich
kaum der Mühe lohnen, grosse Sorgfalt auf die Analyse mecha-
nisch gemengter Gesteine zu verwenden. Dadurch ist die Ge-
setzmässigkeit in der chemischen Constitution krystallinischer
Silicatgesteine so lange der Beobachtung entgangen. Gleichwohl
ist diese Gesetzmässigkeit so stark ausgeprägt, dass wir selbst
in vielen älteren Analysen solcher Gesteine unverkennbare Spu-
ren derselben vorfinden.
Die vorstehenden Betrachtungen und Bemerkungen mussten
vorausgeschickt werden, um die nachfolgenden analytischen Er-
fahrungsresultate richtig zu beurtheilen. Erst jetzt dürfen wir
uns an unser Haupt- Thema begeben: an die durch genaue
Bausch-Analysen dargelegte chemische Constitution der
Plutonite.
Es handelt sich hierbei darum: zu erkennen, wie nahe die
analytischen Resultate mit den oben angeführten drei chemi-
schen Formeln der Plutonite übereinstimmen, oder mit Ver-
hältnissen, die aus diesen Formeln ableitbar sind.
Die drei chemischen Formeln der Plutonite entsprechen
den ternären Sauer Stoffverhältnissen:
Si :R:(R)
Oberer Plutonit = 18 : 3 : 1 (Ä)
Mittlerer Plutonit — 15 : 8 : 1 (B)
Unterer Plutonit =9:2:1 (C)
sowie den binären Sauerstoffverhältnissen:
.»• ••• .
Si : R + (R)
Oberer Plutonit - 4,60
Mittlerer Plutonit - 3,75
Unterer Plutonit - 3,00
1 . . . . (A*)
1 . . . . (B*)
1 . . . . (C^
Aus letzteren Sauerstoffverhaltnissen findet man — indem
man die Sauerstoffgehalte der Kieselsaure 4,50, 3,75 und 3,00
durch 3 dividirt — die Silicirungsstufen:
Oberer Plutonit =1,60 («)
Mittlerer Plutonit =1,26 (b)
Unterer Plutonit - 1,00 (c)
Setzt man ferner den Sauerstoffgehalt der Basen -» 1 und
dividirt denselben durch die entsprechenden Sauerstoffgehalte
168
der Kieselsäure 4,50, 3,75 und 3,oo, so ergeben sich die Bischof
sehen {Roth 'sehen) Sauerstoff -Quotienten wie folgt:
Oberer Plutonit = 0,222 (a 1 )
Mittlerer Plutonit = 0,267 (Ä 1 )
Unterer Plutonit = 0,333 (c 1 )
Endlich können auch die procentalen Kieselsäurege-
halte der Plutonite in Betracht kommen. Sie resultiren aus
den chemischen Formeln derselben, unter Berücksichtigung der
schwankenden Gewichtsverhältnisse der — in (R) und in R zu-
sammengefassten — isomorphen Basen. Da sowohl Fe, Mn,
Mg, Ca, K, Na und (H) als auch AI und Fe verschiedene Atom-
gewichte besitzen, so bedingt solches verschiedene Auftreten
dieser isomorphen Elemente, wie Rechnung und Erfahrung
zeigen, ein Schwanken der procentalen Kieselsäurege-
halte meist zwischen folgenden Grenzen:
Mittlerer Kieselsäaregeh<:
Oberer Plutonit = 74—76 Proc. . . 75 Proc. . . (a)
Mittlerer Plutonit = 69—71 Proc. . . 70 Proc. . . (ß)
Unterer Plutonit = 64—66 Proc. . . 65 Proc. . . (y)
Alle diese, aus den chemischen Formeln der Plutonite ab-
geleiteten Werthe — A, B 9 C\ A\ B\ C 1 ; a, b, c; a\ b\ c 1
und «, /?, y — können dazu dienen, um die Resultate der
folgenden Bausch-Analysen mit unserem Gesetz zu vergleichen.
Am vollständigsten ist ein solcher Vergleich, wenn er sich auf
die ternären Sauerstoffverhältnisse — A, B, C — bezieht.
Dazu wird die genaue quantitative Bestimmung der beiden Oxy-
dationsstufen des Eisens in den betreffenden Gesteinsanalysen
erfordert. Dass sie bis jetzt nur bei einigen derselben aus-
geführt wurde 1 ), liegt nicht bloss in einem Mangel an Zeit,
sondern zugleich in der Ueberzeugung, dass solche Bestimm-
ungen nur dann den beabsichtigten Werth haben, wenn Gesteine
von vollkommenster Frische dazu angewendet werden können.
Eine theilweise Oxydation ihres Eisenoxydulgehaltes ist, wenn
sie nahe der Erdoberfläche entnommen wurden, — eine sehr
nahe liegende Möglichkeit. In solchem Falle thut man besser,
*) Die Gneuse des Sächsischen Erzgebirges, Zeitschrift der Deutschen Geolog.
Gesellschaft, Bd. 14, S. 30 und 31, 34 und 35. Auch bei einigen anderen Gesteinen
nahm ich später solche Bestimmungen vor.
169
sich an die binären Sauerstoffverhältnisse — A\ B\ C 1 —
derselben zu halten. Dass diese mit völlig zufriedenstellender
Annäherung aus den analytischen Resultaten abgeleitet werden
können, auch wenn die beiden Oxydationsstufen des Eisens
durch keinen besonderen Versuch quantitativ bestimmt werden
konnten, ergiebt sich aus Folgendem.
Fassen wir hierbei zunächst den unteren Plutonit (grauen
Gneus) in's Auge. Analysen hierhergehöriger Gesteine zeigen,
dass sowohl deren Gehalt an Eisenoxyd als an Eisenoxydul,
jeder für sich, höchstens 3 bis 4 Proc. zu betragen pflegt. Bringt
man also alles Eisen als Eisen oxydul in Ansatz, so kann die
dadurch bewirkte fehlerhafte Veränderung des binären Sauer-
stoffverhältnisses, wie die Berechnung ergiebt, gewöhnlich nicht
über 0,08, schwerlich über 0,12 betragen, so dass sich das Sauer-
stoffverhältniss 3,00 : 1 auf 3,08 bis höchstens 3,12 : 1 steigern
würde. Dieser Maximum -Fehler von etwa 0,10 ist sicherlich
von so geringer Bedeutung, dass er keine nur irgend erheb-
liche Trübung der analytischen Resultate herbeizuführen ver-
mag. Was aber hier vom unteren Plutonit gilt, das stellt sich,
wegen geringeren Eisengehaltes, noch günstiger beim mittleren
und oberen Plutonit heraus. Mithin können wir über die ge-
dachte Fehlerquelle bei den binären Sauerstoffverhältnissen der
Plutonite im Allgemeinen in zufriedenstellendster Weise be-
ruhigt sein.
In dem Folgenden habe ich die sämmtlichen Analysen
und Kieselsäurebestimmungen von Plutoniten 1 ) zusam-
mengestellt, welche bisher — im Laufe von 9 Jahren — im
chemischen Laboratorium der Bergakademie, theils von mir selbst,
theils unter meiner Leitung ausgeführt wurden. Den grössten
Theil derselben verdanken wir dem Fleisse meines gegenwär-
tigen Assistenten, Herrn Dr. Rübe. Auch mein früherer Assi-
stent, Herr Robert Richter (jetziger Professor an der Berg-
akademie zu Leoben), hat Beiträge dazu geliefert 2 ). Ausserdem
') Die Analysen von Pluto -Vulcaniten und Vulcaniten , sowie von Glimmern
und anderen Gesteins - Gemengtheilen , welche mich während der letzten Jahre vor-
zugsweise beschäftigt haben, gedenke ich später in einer besonderen Abhandlung zu
veröffentlichen.
2 ) Dieselben bestehen besonders in Analysen von Feldspäthen hierhergehöriger
Gesteine und liegen insofern ausserhalb der Grenzen dieses Aufsatzes, als die Ten-
170
haben sich mehrere meiner Herren Schüler, deren Namen wei-
ter unten genannt werden sollen, an diesen Arbeiten betheiligt
Zahlreiche wissenschaftliche Freunde lieferten mir werthvolles
Material zu solchen Untersuchungen durch Uebersendung von
ausländischen Gesteinen. Andere derartige Gesteine wurden von
mir auf neueren Reben in Südtyrol , einigen Gegenden der
Schweiz (namentlich im Oberengadin undTessin) und des Schwarz-
waldes gesammelt.
A. unterer Plutonit
Wiewohl der obere Plutonit, als solcher, den Anfang
machen sollte, erscheint es sachgem&ss, hier mit dem unteren
zu beginnen, zu welchem das für den Sachsischen Bergmann
wichtigste Gestein, der graue Gneus, gehört. Die meisten Ge-
steine dieser Gruppe sind durch einen Titans&uregehalt von
etwa 1 Proc. charakterisirt, welcher von einem dunkelfarbigen,
eisenreichen und bis gegen 4 Proc. Titansaure enthaltenden
Glimmer 1 ) herrührt.
Analysen Sachsischer Gesteine.
I.
IL
m.
IV.
V.
VI.
vn.
Si. . . .
. 65,n
65,06
66,42
64,81
65,64
65,10
64,11
ti . . .
0,81
1,11
nicht best.
1,18
0,86
0,80
1,60
AI . . .
. 14,tt
15,11
14,16
14,50
14,98
14,15
13,81
Fe . . .
6,08
6,80
7,50
6,12
5,86
5,96
6,40
Mn. . .
0,14
Spur
—
0,58
0,18
0,16
Spur
Ca . . .
2,51
3,50
2,20
4,65
2,04
2,19
2,14
Mg. . .
2,04
1,10
1,80
1,41
2,08
2,06
2,21
K
4,78
4,91
3,52
5,01
3,64
3,21
5,25
Na . . .
1,99
1,11
1,15
0,91
2,56
2,05
2,18
H
1,01
1,06
1,85
0,91
1,18
1,12
1,01
99,51
99,96
99,80
100,59
99,02
98,00
99,61
den* desselben nicht auf die einzelnen Gemengtheile, sondern auf die Bausehsusam-
mensetinng gerichtet ist.
i) Die Znsammensetiung solcher Glimmer habe ich in meiner Abhandlung
über die Gncuse des 8äohsischen Engebuges angegeben.
171
vni.
IX.
X.
XI.
xn.
xm.
Si. . . .
64,70
64,90
64,22
65,74
65,77
64,20
Ti . . .
1,1 8
1,45
1,30
0,90
0,90
0,91
AI . . .
14,09
15,70
14,14
15,10
14,70
15,74
Fe . . .
6,oi
6,27
6,94
7,16
7,08
6,90
Mn . . .
Spur
Spur •
Spur
—
—
—
Ca . . .
3,n
2,27
3,20
2,95
2,03
2,24
Mg. . .
2,it
2,00
2,56
0,69
2,69
1,11
K
4,09
2,79
3,98
3,14
2,97
4,40
Na . . .
2,20
3,18
2,82
3,65
3,72
2,29
H. . . .
1,48
1,90
1,01
0,54
0,70
0,74
99,05
100,46
100,37
99,87
100,56
99,13
Analysen ausländischer Gesteine.
XIV.
XV.
XVI.
XVII.
Si
65,60
65,83
65,84
65,84
ti
0,40
0,67
0,44
0,41
AI
16,02
14,60
13,94
15,23
Fe ... .
4,98
6,43
5,68
3,35
Mn • • . •
—
—
—
0,15
Ca ....
3,95
2,29
3,86
4,74
Mg ....
1,11
2,08
1,69
2,31
•
K
3,43
4,21
4,39
3,06
Na
3,07
2,60
2,00
2,96
H
0,48
0,70
1,18
0,98
99,04
99,41
99,02
99,03
Sachsische Gesteine.
L Gneus (grauer) aus dem Klemm 'sehen Steinbruch bei
Klein waltersdorf, % geographische Meile in N.-W. von
Freiberg.
IL Gneus (grauer) aus demselben Steinbruch,
in. Gneus (grauer) aus dem Steinbruch im Kleinschirmaer
Walde an der Freiberg-Oederaner Chaussee, Y 4 geogr.
Meile in W. von Freiberg.
172
IV. Gneus (grauer) aus dem Ludwigschachte der Grube Him-
melfahrt, y 4 geogr. Meile in 0. von Freiberg. Aus
einer Schachttiefe von etwa 300 Fuss unter der
Erdoberfläche.
V. Gneus {grauer) aus dem Abrahamer Kunst- und Treibe-
schacht der Grube Himmelfahrt, x / 8 geogr. Meile in
S.-O. von Freiberg. Aus einer Schachttiefe von 1708
Fuss (268 Lachter) unter der Erdoberfläche.
VI. Gneus (grauer) aus der Nachbarschaft des vorgenannten
Schachtes, dicht unter der Erdoberfläche.
VII. Gneus (grauer), 300 Lachter in N.-O. vom Mundloche
des Michaelisstollns, 1 */ 4 geogr. Meilen in N. von Frei-
berg.
VIEL Gneus (Borstendorfer) aus dem Steinbruch am Brech-
hausberge, nahe bei und nördlich von Gahlenz, l 6 / 8
geogr. Meilen in S.-W. von Freiberg.
IX. Gneus (Müdisdörfer), aus der Nähe und oberhalb des
Schwarzen Teiches, östlich von Deutsch -Einsiedel an
der Böhmischen Grenze, 4 geogr. Meilen in S. von
Freiberg.
X. Gneus (Drehfelder) von der Emanueler Wäsche, am rech-
ten Ufer des Muldenthaies, l l j 2 geogr. Meilen in N.
von Freiberg.
XL Granit (Lausitzer) von Häselich bei Camenz, 7 8 / 4 geogr.
Meilen in N.-O. von Freiberg.
XII. Granit (Lausitzer) von Jesau bei Camenz (l*/ 4 geogr.
Meilen in S.-O. von der Fundstätte des vorhergehenden).
XIII. Granit von Dohna, 4*/ 4 geogr. Meilen in O. von Frei-
berg.
Ausländische Gesteine.
XIV. Gneus von Crodo (2 Meilen nördlich von Domo d'Os-
sola) im Antigorio-Thal (westlich vom Nordende
des Lago maggiore). Aus ihm besteht in dieser Ge-
gend die Hauptmasse des Gebirges, welches als ein
langgestreckter Sattel zwischen Gondo und Formazza
auftritt und die wilden Felsschluchten von Gondo,
Antigorio, Diveria und Formazza enthält. Die Mäch-
tigkeit dieses Gneuses beträgt über 1000 Meter. Sein
173
petrographischer Charakter ist der eines schwach flas-
rigen Gneuses mit weissem krystallinischem Feldspath,
glasig körnigem Quarz, vorherrschendem schwarzem
und untergeordnetem weissem Glimmer — ganz ähnlich
dem des Freiberger grauen Gneuses. Nur ausnahms-
weise neigt es sich zur granitischen Textur. Von
jenem normalen Gneuse wurden IS 1 ^ Pfund gepul-
vert, um daraus das Material für die Analyse zu
entnehmen. Solche beträchtliche Quantitäten konn-
ten auch bei mehreren anderen Alpengesteinen dieser
Gegend (westlich vom Lago maggiore bis zum Khone-
Thale) den Untersuchungen zu Grunde gelegt wer-
den, indem ich hierzu durch eine ebenso instructive
als umfangreiche Gesteinssuite in den Stand gesetzt
worden war, welche ich der Güte eines meiner ehe-
maligen Schüler verdanke, des Herrn Bergingenieur
H. Gerlach (früherem Director des Nickelwerkes bei
Siders in Wallis, dann des Goldwerkes bei Crodo).
Derselbe gedenkt, nach Herausgabe einer geognostischen
Karte der Penninischen Alpen, auch seine geognosti-
schen Beobachtungen über die Umgegend des Lago
maggiore zu veröffentlichen, wodurch die in der vor-
liegenden Abhandlung mitgetheilten betreffenden Ge-
steins-Analysen einen erhöhten Werth erhalten werden.
XV. Gneus, welcher bei Lugano (im Dorfe II Paradisio
am Luganer See) zu grossen Platten und Bausteinen
verarbeitet wird. Dem vorigen ähnlich. Ueber den
Fundort konnte ich leider nichts Sicheres erfahren.
Soweit ich die Aussage der Arbeiter verstand, wird
das Gestein in einem Thale nördlich oder nordöstlich
von Lugano gebrochen. Bei späteren Nachforschungen
wurde mir Manne im Val Cola genannt. Dass der
graue Gneus des Antigorio- und Formazza- Thaies sich
so weit nach Westen erstreckt, ist einstweilen nicht
bekannt, doch theilte mir Herr Gerlach mit, dass ein
mächtiger Arm dieses Gesteins nach dem Tessin, in's
Val Maggia, hinuntersetzt.
XVI. Syenit-Granit vom Süd-Abharige des Julier. Grün-
licher und weisser Feldspath, Quarz, schwarzer Glim-
174
mer und mehr oder weniger Amphibol bilden ein mittel-
kOrniges Gemenge von charakteristischem Ansehen.
Dem Bade St. Moriz gegenüber, zwischen den Dor-
fern St. Moriz und Camph6r fand ich dieses Gestein
in Gängen anstehend, welche hier aus dem Julier-
massiv in die Casannaschiefer eindringen. An anderen
Punkten des Julier, so namentlich am Nordabhange,
kommt ein Syenit vor, der bei flüchtiger Vergleich-
ung grosse Aehnlichkeit mit jenem Syenit- Granit be-
sitzt, dennoch aber specifisch verschieden davon ist.]
XVII. Syenit-Granit von Szaszka im Banat. Weisser Feld-
spath, Quarz, schwarzer Glimmer und mehr oder
weniger eines schwarzen hornblendartigen Minerals
bilden ein mittelkörniges Gemenge, welches durch her-
vortretende Partien des weissen Feldspaths einen por-
phyr artigen Habitus erhält, der sich auch — wie
man besonders unter der Loupe gewahrt — durch
sechsseitige Tafeln des schwarzen Glimmers documen-
tirt. Als mächtige und weit fortsetzende, gangförmige
Eruptivmasse im Kalksteine (Jurakalk) aufsetzend, der
am Contacte körnig krystallinisch und zum Theil erz-
führend geworden, stellenweise auch von Contact-Sili-
caten (besonders Granat) durchdrungen ist. Das zur
Untersuchung verwendete Stück hatte mein Freund
und College Bergrath von Cotta an der Fundstätte
entnommen. *)
Alle hier zusammengestellten Sächsischen und ausländischen
Gneuse geben sich mehr oder weniger schon durch ihre äusseren
Charaktere als zum grauen Gneus (unteren Plutonit) gehörend
zu erkennen. Die Granite, XI— XIII und Syenit-Granite,
XVI und XVII stellen sich uns als untere Plutonite dar, welche
zu verschiedenen geologischen Zeiten eruptiv wurden. Während
der Granit von Dohna (XIII) als ein grauer Gneus zu betrach-
ten ist, der einzig und allein seine Parallelstructur eingebüsst
hat, lässt sich die ursprüngliche Gesteinsnatur des Syenit-Granit
von Szaszka (XVII) äusserlich nicht mehr erkennen, sondern
*) B. von Cotta, Erzlagerstätten im Banat und in 8erbien. Wien 1865, Brau-
müller.
175
kann nur durch die Bausch-Analyse nachgewiesen werden. Der
Letztere wurde,- wie es den Anschein hat, erst nach dem Absätze
von Juraschichten eruptiv, also zu einer verhältnissmassig sehr
neuen geologischen Zeit umgeschmolzen, wodurch er mit
jenem abnormen Gesteinscharakter erstarrte.
Die Sauerstoff-Verhältnisse sämmtlicher unteren Plutonite
werden uns später beschäftigen.
B. Mittlerer Plutonit
Die Gesteine dieser Gruppe, wozu die meisten Granite
Sachsens gehören dürften, besitzen in der Regel einen ge-
ringeren Titansäuregehalt als der untere Plutonit. Dies steht
im Zusammenhange mit der besonderen Zusammensetzung ihres
Glimmers, welcher zugleich ein kieselsäurereicherer und eisen-
ärmerer, und daher weniger dunkelgefärbter als der des unteren
Plutonites zu sein pflegt. In einigen dieser Gesteine kommen
braune, in anderen noch lichter gefärbte Glimmer vor; fast alle
sind glimmerärmer als der normale graue Gneus. Aus der Be-
schaffenheit ihres Feldspathes kann kein besonderes Kennzeichen
für dieselben entnommen werden. Zweierlei Feldspäthe — ein
orthoklastischer und ein plagioklastischer — lassen sich fast in
sämmtlichen Plutoniten nachweisen, wenn auch in verschiede-
nem Grade ihres gegenseitigen Vorherrschens.
Analysen
S&chsis
icher Gesteine.
I.
IL
m.
IV.
V.
VI.
VII.
Si
68,89
70,20
69,70
70,49
68,44
68,38
71,42
f i . . .
0,52
0,72
0,45
?
0,50
0,27
0,94
AI . . .
12,74
14,04
13,25
13,86
14,48
14,23
11,30
Fe . . .
6,74
6,84
7,15
6,52
5,11
5,54
4,23
Mn . .
Spur
—
0,40
0,42
—
—
0,48
Ca . . ,
2,61
2,03
2,24
2,83
1,"
2,30
3,02
Mg. .
2,44
0,80
0,68
1,19
1,52
1,02
1,07
K. . .
2,23
2,98
4,01
2,08
4,73
4,42
3,54
Na . .
2,00
0,91
1,30
0,43
1,32
2,41
2,89
H- • %
1,36
1,67
1,10
1,53
0,80
0,80
1,40
99,53
100,19
100,28
99,35
98,87
99,37
100,29
176
vm.
IX.
X.
XI.
XII.
Si
69,94
70,11
71,25
73,47
73,03
f i ....
0,41
0,40
?
?
?
AI ... .
15,82
14,85
14,28
14,86
11,82
Fe ... .
4,24
4,74
3,80
3,28
6,50
Mn ....
—
—
—
—
—
Ca . . .\
2,13
1,66
2,84
1,62
3,70
Mg ... .
1,26
1,38
0,92'
0,67
2,01
K
Na ... .
1 5,73 1)
4,18
2,06 2)
3,02
2,76
3,95
1,80
1,04
1,01
H
0,47*
0,62
0,59
0,57
0,87
100,00
100,00
99,55
100,22
99,98
Analysen ausländischer
Gesteine.
XIII.
XIV.
XV.
XVI.
XVII.
XVIII.
XIX.
Si. . . .
. 71,12
73,23
69,78
72,12
69,95
71,75
71,01
ti . . .
?
?
0,60
?
0,95
?
?
AI . . .
. 14,47
15,47
12,79
13,47
13,32
11,09
14,26
Fe . . .
5,30
3,34
4,51
4,80
4,90
4,57
3,31
Mn. . .
—
—
—
—
—
—
1,45
Ca . . .
1,46
0,80
2,96
0,79
1,79
1,78
0,91
Mg. • .
1,65
0,24
1,05
0,05
0,66
0,80
0,93
K
3,48
4,38
3,62
2,25
3,47
3,61
3,18
Na . . .
2,73
1,70
2,37
5,91
3,31
5,75
2,90
H
0,70
0,65
1,58
1,58
1,"
1,01
1,09
100,91
99,81
99,26
100,*7
99,62
100,36
99,04
Sächsische Gesteine.
I. Gneus (mittlerer) aus der Nähe des Michaelisstolln-
Mundloches im Muldenthale bei Freiberg. Feinkörnig,
fast dicht. Gangförmig im grauen Gneuse.
II. Gneus (Lengefelder) von der Anhöhe südlich vom Him-
melsschlüsselstolln, zwischen Seiffen und Heidelberg.
!) Aus dem Verlust bestimmt.
2) Desgleichen.
177
III. Gneus (Reiflander), an der Strasse zwischen Keifland
und Lippersdorf anstehend.
IV. Gneus, zwischen Schlottwitz und Glashütte anstehend.
Dem grauen Gneuse nicht unähnlich, doch glimmer-
armer.
V. Gneus aus der Gegend von Lauenstein. Desgleichen.
VI. Gneus (Himmelsfürster) von der Grube Himmelsfürst
bei Freiberg. Bildet eine steil einfallende lagerförmige
Masse, im Liegenden von grauem (Bränder) Gneus, im
Hangenden von einer Granatglimmerschiefer-Zone be-
grenzt. Wird von vielen schmalen Zonen rothen Gneu-
ses, sowie von Diorit-, Melaphyr- und Erz-Gängen durch-
setzt. Alle diese Umstände können mehr oder weniger
auf die chemische Zusammensetzung dieses Gneuses
influirt haben. Gleichwohl hatte es Interesse, diese
Zusammensetzung kennen zu lernen. Der in diesem
Gneus auftretende Glimmer hat Aehnlichkeit mit dem
des grauen Gneuses.
VII. Granit von Bobritzsch, an der Tharand-Freiberger Eisen-
bahn. Weisser und röthlicher Feldspath, grauweisser
Quarz und wenig Glimmer von dunkler Farbe.
VIII. Granit (Lausitzer) von Wiesa bei Camenz. Weisser Feld-
spath, grauer Quarz, schwarzer und lichter Glimmer.
IX. Granit von ebendaher. Von gleicher Beschaffenheit.
X. Grantilit aus einem Steinbruche südlich von Burgstädt,
an dem von Kienheide nach Herrenheide führenden
Wege (Beobachtungspunkt 307). Bildet eine feinkör-
nige bis dichte Masse von blaugrauer bis schwarz-
grauer Farbe, im Grossen flachmuschlig, im Kleinen
splittrig brechend; in dünnen Splittern stark durch-
scheinend. Parallelstructur wird theils durch kleine
Granatkörnchen und schwarze Glimmerschtippchen,
theils durch eine im Kleinen ausgebildete schwache
Streifung, von dunklerer und lichterer Gesteinsmasse
herrührend, angedeutet. Eine häufig vorkommende
Art des Granulits. Sie wurde mir, nebst den beiden
folgenden Granulitarten , von dem mit der geognost-
ischen Untersuchung dieser Gegend beauftragten Herrn
Bergcandidat Stehner überbracht.
12
178
XI. Granulit aus einem Steinbruche am rechten Zschopau-
ufer nahe oberhalb Neudörfchen (Beobachtungspunkt
101). Dieses Gestein — zu der vom Mittweidaer
Granit umschlossenen Granulitinsel J J gehörend *— stellt
eine, der vorigen ähnliche und ebenfalls häufig vor-
kommende Granulitart dar, nur von lichterer Farbe,
lichtgrau bis fast weiss.
XII. Granulit von demselben Fundorte wie der vorige und
mit diesem durch ganz allmälige Uebergänge auf das
Innigste verbunden. Dem unbewaffneten Auge wie
ein sehr feinkörniger Gneus mit tombackbraunen Glim-
merschüppchen erscheinend. Unter der Loupe gewahrt
man ein Gemenge, von Glimmer, Quarz, Granat und
einer durchscheinenden Masse, die einem vom Quarz
nicht rein ausgeschiedenen Feldspath ähnlich sieht.
Die Granulite — - als in ihrer krystallinischen Aus-
bildung mehr oder weniger gestörte, unter eigenthüm-
lichen Umständen entstandene und dabei wohl nicht
immer un vermischt gebliebene Gesteine — liegen zum
Theil ausserhalb des Gesichtskreises unserer gegen-
wärtigen Betrachtungen und werden daher später von
mir in einer besonderen Arbeit behandelt werden. In-
zwischen lässt sich aus der chemischen Zusammen-
setzung dieser und einiger anderer — bei dem oberen
Plutonit anzuführenden -- Granulite deutlich genug
ihr chemischer Gesteinscharacter erkennen.
Ausländische Gesteine.
XIII. Gneus von Marksuhl an der Werrabahn (Grossherzog-
thum Weimar). Grobflasriger Gneus mit bräunlich-
rothem Feldspath und schwarzem Glimmer. In grösserer
Verbreitung daselbst vorkommend. Durch die Gate
des Herrn Rath Herbst zu Weimar erhielt ich ein
gegen 7 Pfund wiegende^ Stück davon.
XIV. Granit von Karlsbad. Wurde durch Hochstetter von
den beiden bekannten Karlsbader Graniten (s. S. 182,
l ) Nicht Halbinsel, wie auf der geögnosti sehen Karte Sect. XIV angegeben ist.
Nach Herrn Stehner's Bemerkung. In Betreff des Mittweidaer Granit sehe man Ab-
schnitt F (Kieselsäurebestimmungen) Mittlerer Plutonit 12
179
oberer Plutonit IX und X) als „specifisch Karlsbader
Granit" unterschieden. Porphyrartig.
XV. Granit von Brixen in Tyrol. Von ganz ahnlichem
Aussehen wie der Lausitzer Granit von Wiesa bei
Camenz (VIII und IX). Eine nähere Beschreibung
desselben, wie seines Vorkommens habe ich bereits
früher gegeben. *) Die betreffenden Stücke wurden
zwischen Mittewald und Franzensfeste entnommen.
XVI. Granit von Monte Orfano in der Gegend von Baveno
am Lago maggiore. Ebenfalls ein weisser Granit mit
schwarzem Glimmer, den Geognosten hinlänglich be-
kannt.
XVII. Granit von Syöne (Assuan) in Ober-Aegypten. Der
bekannte, für das Vorkommen bei Syöne typische Gra-
nit, aus welchem so viele der altaegyptischen Bau- und
Bildwerke bestehen. Handstück.
XVIII. Granit von ebendaher. Eine grössere Quantität. Ein
Theil davon wurde mir von Herrn Geheimen Ober-
bergrath Nöggerath, ein anderer Theil von Herrn Ge-
heimerath G. Rose gütigst überlassen.
XIX. Porphyr von Lugano, und zwar der rothe Porphyr
dieser Gegend. Eine grössere Anzahl frischer Bruch-
stücke normaler Beschaffenheit sammelte ich an einem
Hauptorte seines Vorkommens ; an der von Lugano
am westlichen Seeufer südwärts führenden Landstrasse.
Er besteht aus einer bräunlich-rothen euritischen Grund-
masse mit sparsam eingesprengten Partikeln weissen
Feldspaths und schwarzen Glimmers. In jener Grund-
masse gewahrt das bewaffnete Auge hier und da aus-
geschiedenen formlosen Quarz.
C. Oberer Plutonit.
Viele hierhergehörige Gesteine treten als sogenannter
rother Gneus auf, andere als Granite, Porphyre u. s. w. Der
Titansäuregehalt und Eisengehalt sinken in ihnen auf ein Mini-
mum herab, ja ersterer verschwindet in einigen gänzlich oder
») In meiner oben citirten Abhandlung über krystallinische Silieatgesteine des
Fassathales, Leonhard und Gcinilz'% Jahrb. 1864.
12*
180
tritt doch nur in unbedeutenden Spuren auf, was auch hier
wieder mit der chemischen Zusammensetzung des dieser Gruppe
eigenthümlichen lichten, — eisen- und titansaurearmen , aber
kieselsäurereichen — Glimmers zusammenhängt.
Analysen Sächsischer Gesteine.
Si . .
fi. .
AI. .
Fe. .
Mn .
Ca. .
Mg .
k . .
•Na. .
H . .
I.
75,74
13,23
1,84
0,08
! 0,fi0
0,39
4,86
2,19
1,01
II.
74,H7
Spur
14,1 s
2,57
0,25
1,13
0,17
3,29
2,5$
0,«
III.
IV.
76,2«
73,58
?
0,25
13,60
12,82
2,41
3,53
Spur
—
0,66
0,96
0,26
0,81
3,7 5
4,43
2,>6
1,96
0,94
0,6»
00,44
99,02
V.
VI.
74,68
75,31
0,71
—
12,73
13,23
3,00
1,50
Spur
—
0,09
0,65
0,35
0,25
4,64
5,51
1,54
2,60
1,17
0,86
VII.
75, «o
12,09
2,16
VIII.
75,46
12,09
3,38
9,89 | 99,47 j!
Analysen ausländischer Gesteine.
1,45
1,22
0,38
0,66
4,27
3,96
2,7 2
2,46
0,63
0,63
99,86
IX.
X.
1 XI.
XII.
XIII.
Si
74,«o
74,H4
75,90
75,32
74,47
f i
—
—
—
— •
—
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13,«
12,26
12,95
13,32
13,45
Fe ... .
2,57
2,64
1,31
2,25
2,11
Mn . . .' .
—
—
—
—
—
Ca ... .
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1,09
M*
0,95
1,09
Mg
0,16
0,26
0,16
0,43
0,54
K
5,67
5,7»
5,12
5,09
Na ... .
2,31
2,46
2,39
2,22
•Hl
0,11
0,56
0,40
0,40
0,41
| 99,18
99,84 |
99,71
99,98
181
XIV.
XV.
XVI.
XVII.
XVIII.
Si. . .
f i . .
AI . .
75,3 o
75,4«
76,52
74,63
76,14
12,93
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12,65
11,94
12,69
Fe . . .
1,55
2,91
1,35
2,59
1,78
Mn . .
— *
0,32
—
0,23
0,17
Ca . .
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1,62
1,11
0,7 3
0,51
Mg. .
0,53
0,14
0,33
0,31
0,32
K. . .
7,5«
4,(1?
3,64
5,29
5,81
Na . . .
—
4,12
2,35
2,93
1,82
H. . .
0,41
0,20
1,01
0,90
1,03
99,54
100,7 3
98,96
99,54
100,27
Sächsische Gesteine.
I. Gneus aus der Gegend von Kleinschirma bei Freiberg.
Specitischer „rother Gneus."
II. Gneus aus der Gegend des Michaelijsstolln- Mundloches
am rechten Muldenufer bei Freiberg. Ebensolcher
Gneus.
III. Gneus aus der Gegend zwischen Lcubsdorf und Eppen-
dorf. Von kleinkörniger, fast granitischer Structur.
IV. Gneus vom Fuchsstein bei Annaberg. Von Herrn Ober-
einfahrer Müller als „amphoterer Gneus" unterschieden.
Auf dem Querbruche durch grössere Partien krystallini-
schen Feldspaths porphyrartig erscheinend. Lichter,
schuppiger Glimmer, wie bei anderen rothen Gneusen.
V. Granit von Altenberg. Der feinkörnige rothe Granit
des Altenberger Stockwerkes. Die darin aufsetzenden
zahlreichen Zinnsteingänge und die vielfach ihn durch-
schwärmenden Quarztrümer sind vielleicht nicht ganz
ohne chemischen Einfluss selbst an solchen Stellen
seiner Masse geblieben, wo köine äussere Veränderung
zu gewahren ist.
VI. Granit von Johanngeorgenstadt. Mittel- bis grobkörnig.
Fleischrother und weisslicher Feldspath, grauer Quarz
und wenig schwarzer Glimmer.
182 _
VII. Granulit vom rechten Zschopauufer , nahe oberhalb
Neudörfchen, dem Fundorte der zum mittleren Pluto-
nit gehörenden beiden Granulite XI und XII (Seite 178).
Hat das Aussehen einer graulich fleischrothen euritischen
Masse mit sparsam eingesprengten Granatpunkten. Bil-
det keine scharfen Grenzen mit jenen Granuliten.
VIII Granulit aus der Gegend von Limbach (Steinbruch bei
der Klaumühle. Beobachtungspunkt 472). Dem vorigen
ähnlich, doch von schmutzig weisser Farbe. Was beim
mittleren Plutonit über die Granulite gesagt ist, gilt
auch hier.
Ausländische Gesteine.
IX. Granit voin Dreikreuzberge bei Karlsbad. Ein fein-
körniger röthlicher Granit, welcher den folgenden
durchbrochen hat. 1 )
X. Granit von Klein -Versailles in Karlsbad. Sogenannter
Hirschensprung- oder Ellnbogner Granit. Sehr grob-
körnig und porphyrartig. Alle drei Karlsbader Granite
inclusive des mittleren Plutonits XIV — wurden
von Herrn Geschwornen Schmidhuber an den Fund-
stätten entnommen.
XI. Gneus von Crodo im Antigorio-Thale oberhalb Domo
d'Ossola (s. Unterer Plutonit, Gneus XIV). Nördlich von
Crodo in der Thalsohle, auf beiden Seiten des Tosa-
flusses, ein flaches Gewölbe von etwa 150 Meter Höhe
bildend. Ein hellgelblichgrauer, fast granitisch fein-
körniger, sehr krystallinischer Gneus, welcher aus
schmutzig-wei8sem Feldspath, wasserhellem Quarz und
sowohl dunklen als lichten Glimmerblättchen besteht.
Derselbe gehört zu der oben erwähnten, mir von Herrn
Gerlach übersendeten Gesteinssuite.
XII. Gneus von Crevola, an der Vereinigung des Val Anti-
gorio und Val r d'Ossola , unweit nördlich von Domo
d'Ossola. Ein plattenförmigör Gneus aus dem Stein-
bruche bei der Crevola-Brücke. Rein weisser Feldspath,
wasserheller Quarz, dunkle und lichte Glimmerblättchen
i) v. Warnsdorff in v. Leonhard und Bronn'% Jahrbuch, 1846, S. 385— 405.
183
t
sind hier zu entschiedenster Gneusstructur verbunden.
Ebenfalls zur Gerlach'&ch(m Gesteinssuite gehörend.
XIII. Gneus vom Gipfel der Cistella Alta (2877 Meter über
dem Meere), auf der rechten Seite des Diveria-Thales
bei Croveo, etwa 1 Meile nordwestlich von Crodo.
Auch auf dem Gipfel des dicht dabei befindlichen Corno
Cistella (2684 Meter) vorkommend. An beiden Orten
einem marmor- und dolomitführenden Glimmerschiefer
aufgelagert. *) Als Reste einer grösseren lagerförmigen
Masse von fast 100 Meter Mächtigkeit anstehend, welche
nach dem Formazza-Thal hin bedeutend mächtiger wird.
Auf der Cistella als ein hellgrauer schiefriger Gneus,
im Formazza-Thal dagegen als ein Gneus-Granit, wenig
verschieden von einem wirklichen Granit auftretend.
Gerlach'&chQ Gesteinssuite und Mittheilung. Bei der
Analyse wurde die Alkali-Bestimmung für überflüssig
gehalten, da sich bereits durch die übrigen Bestand-
teile ein oberer Plutonit herausstellt.
XIV. Granit von Baveno. Der bekannte rothe Granit aus
den Steinbrüchen am Monte del Zughero bei Baveno,
gegenüber dem Monte Orfano. Diese beiden nahe bei
einander liegenden Berge, der erstere durch seinen
weissen Granit (s. Mittlerer Plutonit, XVI) den Gco-
gnosten bekannt, repräsentiren also die beiden Haupt-
Granittypen, die des oberen und die des mittleren
Plutonit.
XV. Protogyn aus der Gegend von Martigny im Rhone-
Thale. Gneusartig, von derselben Beschaffenheit wie
an manchen Stellen der Gotthardtstrasse und an vielen
anderen Orten.
XVI. Gneus vom Fusse des Piz Langüard im Ober-Engadin.
Ich entnahm ihn aus herabgestürzten Massen, auf der
rechten Seite des Innthales, Samaden und Cellerina
gegenüber. Es ist ein entschiedener Gneus mit ziem-
lich feinschuppigem lichten Glimmer und schwachröth-
lichem Feldspath. Nicht ganz frisch.
>) Einiges Nähere hierüber in meinem Aufsatz : Beiträge zur Erklärung der
Dolomitbildung mit besonderer Hinsicht auf die Dolomite Süd-Tyrols. Lconhard
und Gciniiz Jahrbuch, Jahrgang 1866, 8. 1—33.
184
XVIL Porphyr von Moöna in Süd-Tyrol. Der „rothe (Quarz-)
Porphyr" Leopold von Buck's. Rothe euritische Grund-
masse mit porphyrartig eingewachsenen Quarzkrystallen
(hexagonale Pyramiden) und Quarzkörnern.
XVIII. Porphyr aus dem Grödenthal in Süd-Tyrol. Von der
nämlichen Art wie der vorhergehende. Beide sammelte
ich in grösseren Quantitäten auf meiner Reise nach
dem Fassa-Thale. Stücke von vollkommenster Frische
waren leider nirgends anzutreffen. Von anderen Por-
phyren dieser Gegend wird später die Rede sein.
D. Vergleichende Betrachtungen über alle drei Plutonite.
Um die Analysen des vorigen Abschnitts in ein leicht über-
sichtliches Bild zusammenzudrängen, folgt hier zunächst eine
Nebeneinanderstellung der mittleren analytischen Resultate
in Betreff jedes der drei Plutonite.
Kieselsäure . .
Titansäure . .
Thonerde . . .
Eisenoxydul .
Manganoxydul
Kalkerde . . .
Magnesia . . .
Kali
Natron ....
Wasser ....
A.
Uuteror PI.
Mittel aus
17 Analysen.
65,26
0,95
14,82
6,29
2,98
1,88
3,93
2,43
1,06
99,60
B.
Mittlerer PI.
Mittel aus
19 Analysen.
70,75
0,50
13,70
5,17
2,08
1,07
3,34
2,42
1,0»
C.
Oberer PL
Mittel aus
18 Analysen.
75,25
0,20
12,86
2,34
0,95
0,36
4,86
2,30
0,68
100,06
99,80
Ausser der Steigerung der Kieselsäuregehalte von A nach C
um je etwa 5 Proc., sehen wir besonders die Abnahme der
Titansäure, des Eisenoxyduls, des Kalkes und der Magnesia
sehr deutlich ausgeprägt. Diese Thatsachen weiter zu verfolgen
und Schlüsse daran zu knüpfen, ist hier nicht unser Zweck.
Wichtiger für uns ist es, die binären Sauerstoffverhältnisse
Si : R + (R) kennen zu lernen, — sowohl die, welche den eben
angeführten mittleren Zusammensetzungen entsprechen, als die
welche sich aus den einzelnen Plutonit- Analysen ergeben —
und sie mit den oben dafür angegebenen normalen Werthen
185
C 1 = 3,00 : 1 (Unterer Plutonit)
B* = 3,75 : 1 (Mittlerer Plutonit)
A 1 = 4,50 : 1 (Oberer Plutonit)
zu vergleichen. Im Folgenden ist dies ausgeführt.
Die mittleren binären Sauerstoffverhältnisse sind von
Si, f i : R+(R)
A. 17 Analysen d. unteren PL 34,18 : 11,51 = 2,97
B. 19 Analysen d. mittleren PI. 36,85 : 10,07 = 3,66
C. 18 Analysen d. oheren PI. 39,io : 8,57 = 4,56
Die binären Sauerstoffverhältnisse der einzelnen
Analysen stellen sich folgendermaassen heraus.
A. Unterer Plutonit. C 1 = 3,00.
I.
II.
III.
IV.
V.
VI.
VII.
VIII.
IX.
X.
XL
XII.
XIII.
XIV.
XV.
XVI.
XVU.
}}
7)
Gneus von Himmelfahrt. . .
ebendaher . . . .
Kleinschirma . .
Ludwigschacht .
Abrahamschacht
Himmelfahrt. . .
„ Michaelisstolln . .
Borstendorfer
Müdisdorfer
Drehfelder
Granit von Häselich
„ „ Dohna
Gneus von Crodo
„ „ Lugano.
Syenit-Granit vom Julier . .
„ „ Szaszka .
»
V
})
»
Si,Ti:
34,26;
34,22 ;
34,4» ;
34.21 :
34,42:
34,22:
33,96 :
34,06
34,28;
33,86 :
34,50 :
34,51 :
33,69 :
34.22 :
34,45 ;
34,36 :
34,35 :
R+(R)
11,44 =
11,52 =
11,52 =
11,57 =
11,39 =
11,21 =
11,38 =
ll,Sfc=
12,05 =
11,87 =
11,08 =
11,54 =
11,76 =
11,67 =
11,32 =
11,17 =
11,73 =
2,99 '
2,97 '
2,99
2,96
3,02 i
3,05
2,98
2,99
2,84
2,85
3,11
2,9 9
2,86
2,93
3,04
3,08
2,93
Differenz:
— 0,oi
— 0,03
— 0,oi
— 0,04
+ 0,02
+ 0,05
— 0,02
— 0,01
— 0,16
— 0,15
+ 0,n
— 0,01
— 0,14
— 0,01
+ 0,04
+ 0,08
— 0,07
im Mittel 34,18 : 11,5 1 = 2,97
0,03
In der letzten Colonne sind die Differenzen zwischen dem
normalen binären Sauerstoffverhältnisse — C l = 3,00 — und
dem durch die Analyse gefundenen angegeben. Bei den fol-
genden mittleren und oberen Plutoniten sind diese Differenzen
natürlich auf die entsprechenden binären Sauerstoffverhältnisse
- ß 1 = 3,75, A 1 = 4,50 — zu beziehen.
186
B. Mittlerer Plrftonit. B 1 = 3,75.
I.
II.
III.
IV.
V.
VI.
VII.
VIII.
IX.
X.
XI.
XII.
XIII.
XIV.
XV.
XVI.
XVII.
XVIII.
XIX.
I.
II.
III.
IV.
V.
VI.
VII.
VIII.
IX.
X.
XI.
XII.
XIII.
XIV.
XV.
XVI.
XVII.
XVIII.
ff
ff
ff
ff
ff
ff
9t
Gneus vom Michaelisstolln.
„ Lengefelder
Reifländer
von Schlottwitz . . .
Lauensteiner
Himmclsfiirstcr . . .
Granit von Bobritzsch . . .
Wiesa
ebendaher . . .
Granulit von Burgstädt . . .
„ „ Neudörfchen .
„ „ ebendaher. . .
Gneus von Mark suhl . . . .
Granit von Karlsbad . . . .
Brixen .
Orfano
Svene
„ „ ebendaher . . .
Porphyr von Lugano . . . .
ff
ff
ff
ff
'J
f*
Si,Ti
35,08
36,7 3
36,42
36,60
35,74
35,66
37,46
36,47
36,40
36,99
38,14
37,92
36,92
38,o&
36,47
37,44
36,70
37,25
36,87
S+(K)
: 10,48 =
; 10,»« =
10,12 =
: 10,22 =
: 10,45 =
: 10,51 =
: 9,37 =
: 10,71 =
: 10,51 =
: 10,10 -
; 9,7 1
: 9,53 =
: 10,50 =
9,67 =
9,96^-
9,99 =
9,90 —
9,42 =
: 9,96 =
3,43
3,59
3,60
3,58
3,42
3,39
4,oo
3,41
3,46
3,66
3,93
3,9«
3,52
3,94
3,66
3,75
3,70
3,95
3,70
Differenz:
— 0,32
— 0,16
— 0,15
— 0,17
— 0,33
— 0,35
+ 0,2 5
- 0,34
- 0,2 9
- 0,09
0,18
0,23
- 0,23
+ 0,19
- 0,09
0,00
- 0,05
+ 0,20
- 0,05
+
+
im Mittel 36,85 : 10,07 = 3,66 j — 0,09
C. Oberer Plutonit. A 1 = 4,50.
|Si,ti
Gneus von Uleinschirma . . ! 39,32
vom Michaelisstolln. . j 38,87
„ von Leubsdorf '39,59
„ Amphoterer 38,30
Granit von Altenberg 39,14
„ „ Johanngcorgenstadt 39, io
Granulit von Neudörfchen . . 39,36
„ „ Limbach .... 39,18
Granit vom Dreikreuzberg . . 38,58
„ „ Hirschen sprung . 38,86
Gneus von Crodo 39,41
„ „ Crevola 39, io
„ „ Cistella Alta •) . . 38,66
Granit von Baveno 39,09
Protogyn von Martigny. . . . 39,18
Gneus von Piz Languard . . 39,73
Porphyr von Moena 38,74
„ „ Grödenthal . . . 39,53
8+(»)
8,63 =
9,01 =
8,77 =
8,82 =
8,32 =
8,67 =
8,31 =
8,50 =
8,70 =
8,50 =
8,42 =
8,72 =
8,88 =
8,35 =
8,60 =
8,19 =
8,45 =
8,42 =
4,56 i
4,32 j
4,51 ;
4,34
4,70
4,5]
4,7 3
4,61
4,44
4,57
4,68
4,48
4,35
4,68
4,56
4,85
4,5 8
4,69 I
Differenz:
+ 0,06
— 0,18
+ 0,oi
— 0,16
+ 0,20
+ 0,oi
+ 0,23
+ 0,11
— 0,06
+ 0,07
+ 0,18
— 0,02
— 0,15
+ 0,18
+ 0,06
+ 0,35
+ 0,08
+ 0,19
im Mittel 39, io : 8,57 = 4,56 | -f 0,06
Es fragt sich nun zunächst: bis zu welcher Höhe die
Differenzen zwischen den binären Sauerstoffverhältnissen der
)) Uuter Annahme eines Gewichts Verhältnisses von Kali zu Natron, wie es sich
übereinstimmend aus den beiden vorhergehenden Analysen ergiebt.
187
Berechnung - C l , ß 1 und A 1 - und denen der Ana-
lysen 1 ) anwachsen können, ohne die Wahrscheinlichkeit der
Uebereinstimmung zu gefährden?
Die Fehlerquellen bei derartigen Analysen liegen theils im
angewendeten Gesteine selbst, theils in der analytischen Methode,
theils in der mehr oder weniger sorgfältigen Ausführung der-
selben. Fehler der ersten Art Hessen sich in einigen Fällen
nicht ganz vermeiden. Fehler der zweiten Art wurden insofern
nicht begangen, als die Analysen sämmtlich im hiesigen berg-
akademischen Laboratorium unter meiner Leitung nach einer
und derselben, vielfach von mir geprüften Methode angestellt
wurden, deren Einzelnheiten ich in früheren Aufsätzen mit-
getheilt habe. Wohl aber wurden Fehler dadurch herbeigeführt,
dass man alles Eisen als Oxydul in Rechnung brachte und nicht
bei jedem mittleren und oberen Plutonit die kleinen Titansäure-
gehalte bestimmte. Auch die Abnutzung des (früheren Guss-
eisen- und späterhin Stahl-) Mörsers, welcher zur ersten Zer-
kleinerung des Gesteins diente, liess sich nicht immer scharf
controliren. Welcher Art nun aber auch die — zum Theil
unvermeidlichen — Fehler sein mögen : entweder wird schliess-
lich das Sauerstoffverhältniss Si, Ti : R -f (R) etwas zu gross oder
zu klein gefunden. Da jedoch eine fehlerhafte Erhöhung des
Divisors hier in der Regel eine entsprechende fehlerhafte Er-
niedrigung des Dividendus zur Folge hat und vice versa, so
wird der Quotient dadurch um so mehr beeinträchtigt. Ver-
anschlagt man dies alles nach grösster Wahrscheinlichkeit, so
ergiebt sich, dass bei der Vergleichung der normalen binären
Sauerstoffverhältnisse C\ ß 1 und A\ mit den durch die Ana-
lyse ermittelten, eine Differenz bis zu + 0,10 zu den unver-
meidlichen gehört, ja dass leicht Differenzen bis zu + 0,20 vor-
kommen köanen , ohne dass dadurch die Deutung des ana- .
litischen Resultates in erheblicher Weise getrübt wird. Indem
l ) Die Analysen A I und V, C I, XVII und XVIII wurden von mir ausgeführt,
A III von meinem früheren Assistenten Herrn Prof. Rob. Richter, A VI von Herrn
Henning, A XI von Herrn Chelius, A XII und B VIII von Herrn Dr, Wailz von Eschen,
A XVII von Herrn Riotte, B II von Herrn Kropp, B III von Herrn Merbach, B IV von
Herrn Reuter, B IX von Herrn Rössler, B XIII von Herrn Hahmann, B XIV von Herrn
Kohlschütter, B XVI und XVIII von Herrn Kyber, B XIX von Herrn Hubner, C XV
von Herrn Thiele, C XVI von Herrn Herbst. Alle übrigen Analysen sind von meinem
Assistenten Herrn Dr. Rübe.
188
wir daher diejenigen Analysen, bei denen solche Differenzen
nicht + 0,20 übersteigen mit vollem Rechte als für unser oben
aufgestelltes Gesetz zeugend betrachten, ergiebt sich folgendes
Resultat.
Unterer Plutonit .
Mittlerer Plutonit.
Oberer Plutonit . .
Anzahl der Analysen mit
Differenzen bis zu:
± 0,20
+ 0,35
4
Summa 44
Noch übersichtlicher und instructiver ist folgende Anord-
nung:
.V
Unterer Plutonit
'C' = 3,00
.1*
Mittlerer Plutonit
B 1 = 3,75
X"
Oberer Plutonit
Ä l = 4,50
x m
— 0,S0 +0,20.-|-0,J0
— 0,3
+ 0,?«) |+0,30
— 0,30
±0,20 +0,30
| 17 |
4
*
11 | 2
1 o
16 j 1
1
Die Rubriken X } X 1 , X n und X nl enthalten die Analysen
mit mehr oder weniger zweifelhaftem Resultat, mit Differen-
zen von mehr als + 0,30.
Für den unteren und oberen Plutonit stellt sich unser Ge-
setz in unzweifelhaftester Weise heraus; für den mittleren Plu-
tonit erscheint es naihentlich dadurch getrübt,* dass wir in der
Rubrik X 1 eine Anzahl von 4 Analysen mit zweifelhaftem Re-
sultat antreffen. Diese Analysen sind:
Gneus vom Michaelisstolln (I). Derselbe bildet Gänge im
grauen Gneuse, und besteht aus einer sehr feinkörnigen, fast
granitischen Masse. 1 )
Gneus, Lauensteiner (V). Ein etwas zersetzter Gneus, von
welchem nur ein Paar kleinere Handstücke zu Gebote standen.
Die geognostisehen Verhältnisse seiner Umgebung sind, wegen
Erdbedeckung, schwer zu ermitteln.
Gneus, Himmelsfürster (VI). Auf das Eigentümliche des
Vorkommens von diesem Gneuse ist bereits oben (S. 177) auf-
merksam gemacht worden.
Granit von Wiesa (VIII). Eine andere Analyse (IX) dieses
>) Zeitschrift der Deutschen Geol. Gesellschaft, Bd. 14, S. 45.
189
Granits giebt eine etwas geringere Differenz. Bei der ersten
betrug sie — 0,34, bei der anderen — 0,29.
In Betreff des oberen Plutonits befindet sich nur ein Ge-
stein in der Rubrik X m ; es ist dies der Gneus XVI, aus Bruch-
stücken am Fusse des Piz Languard.
E. Ausnahmen von der Regel.
Da man bei der Verfolgung eines Naturgesetzes auch den
Spuren der Ausnahmen folgen muss, wenn es darauf ankommt,
alles Thatsächliche zu erforschen, so möge sich- hier einiges
Dahingehörige anschliessen. Es betrifft zunächst die chemische
Zusammensetzung folgender beiden Gesteine.
a) Granit-Gneus von Grossraming im Ennsthal (Oester-
reich). Ein grosskörniger granitischer Gneus' mit röthlichem
und weissem Feldspath, lichtgrauem Quarz und — etwas unter-
geordnet auftretendem — schwarzem Glimmer. Ausserdem ge-
wahrt man durch die Loupe hier und da eingewachsene krystal-
linische Körnchen und Krystalle eines dunkelgrünen bis schwarzen
Minerals, theils an Pistazit, theils an Amphibol erinnernd. Das
Mineralgemenge in seiner Gesammtheit hat viel Aehnlichkeit mit
gewissen Skandinavischen und Finnländischen Gneusgraniten,
welche im europäischen Norden nicht bloss anstehend, sondern
auch als Geschiebe im norddeutschen Flachlande gefunden wer-
den. Auch das hier in Rede stehende Gestein rührt von einem
isolirten Stücke Her, einem Wanderblock, der keinen Nachweis
über seine Herkunft bei sich trägt. Es bildet den räthselhaften
Felsblock in der oben genannten Gegend, aus welchem man ein
naturwüchsiges Denkmal für Leopold von Buch gebildet hat.
Herr Bergcandidat Stelzner hatte die Güte mir einige frische
Bruchstücke dieses Granit-Gneuses von dorther mitzubringen.
Nach Dr. Bube» Analyse besteht das Gestein aus
Kieselsäure . .
. 73,56
Thonerde .
. 13,77
Eisenoxydul . .
. . 2,66
Kalkerde .
. . 2,35
Magnesia . . .
. 0,33
Kali
4,99
Natron ....
1,72
Wasser. . . .
0,41
99,79
190
entsprechend dem binaren Sauerstoffverhaltnisse
38,19 : 9,24 = 4,13.
Hiernach steht seine Zusammensetzung in der Mitte zwischen
der eines mittleren und der eines oberen Plutonits. Die zur Unter-
suchung zerkleinerte Menge desselben betrug 3V 2 Pfund, eine
für ein derartig grosskörniges Gestein geringe Quantität. Da
über das ursprüngliche Auftreten dieser Gebirgsart in situ gar
nichts bekannt ist, so lässt sich mit dem analytischen Resultat
einstweilen nichts anderes anfangen, als es ad acta zu legen.
b) Glimmer-Porphyr von der Knorre bei Meissen. Bildet
an diesem, wohl fast allen Deutschen Geognosten bekannten
Punkte schmale Gänge, welche den Syenit und zugleich die in
ihm auftretenden Granitgänge durchsetzen. Herr Henning (der
auch den unteren Plutonit A VI analysirte) fand seine Zusammen-
setzung, wie folgt:
Kieselsäure* .
. 68,67
Titansäure. .
?
Thonerde .
. 17,20
Eisenoxydul .
3,15
Manganoxydul
0,12
Kalkerde .
1,11
Magnesia . .
1,40
Kali. . . .
4,53
Natron . .
2,45*
Wasser . . .
1,06
99,75
entsprechend dem binären Sauerstoffverhältnisse
35,65 : 11,38 = 3,13.
In Betreff dieses Ergebnisses würde unser Porphyr an-
scheinend zweifellos zum unteren Plutonit — C 1 = 3,oo — ge-
hören, wenn man nicht einigen Anstoss an seiner etwas ab-
normen Zusammensetzung nehmen könnte. Untere Plutonite
von mehr als etwa 66,5 Proc. Kieselsäure und 16 Proc. Thon-
erde wurden bisher von uns nicht angetroffen. Ist dieser Por-
phyr ein umgeschmolzener Plutonit, so rührt er jedenfalls von
keinem normalen grauen Gneuse her. Doch sein Vorkommen
in schmalen Gängen lässt über seinen wahren Charakter zu viel
Zweifelhaftes einfliessen.
191
Dass eruptive Gesteine, wenn sie Bruchstücke oder sonstige
Theile einer von ihnen durchbrochenen anderen Gebirgsart in
sich auflösen , eine mehr oder weniger veränderte chemische
Zusammensetzung annehmen müssen, ist a priori klar. Dennoch
hat es Interesse, diese Thatsache so zu sagen greifbar vor sich
geführt zu sehen. Dazu möge das folgende Beispiel dienen.
Wir haben den Südtyroler rothen Porphyr Leopold von
Buch'% als einen oberen Plutonit — umgeschmolzenen rothen
Gneus — kennen gelernt (siehe C XVII und XVIII). In einem
vorläufigen Berichte über krystallinische Silicatgesteine des Fassa-
thales habe ich bereits mitgetheilt, dass man in jenen Gegenden
oftmals Gelegenheit hat auf das Deutlichste zu beobachten, wie
der Porphyr zahlreiche Bruchstücke fremder Gesteine in sich
aufgenommen und so zu sagen mehr oder weniger .gut verdaut
hat. *) Da diese Bruchstücke fast ohne Ausnahme von anderer
Farbe sind als der Porphyr selbst, so verräth sich ein solcher
Vorgang auch da, wo die Verdauung vollständig vor sich ging.
Ich wählte unter anderen derartige
c) Porphyre aus dem Travignola- und Moöna-Thal,
welche in naher Nachbarschaft noch deutlich erkennbare Spuren
zahlreicher Bruchstücke in ihrer Masse enthielten. Neben
Dr. Rube's Analysen dieser Porphyre habe ich meine Analysen
des normalen rothen Porphyrs dieser Gegenden gesetzt.
Gemischter braimcr Porphyr
v. Travignola. v. Moe*na.
Normaler rother Porphyr
zweier Fundstätten
Kieselsäure. . .
Titansäure . . .
Thonerde . . .
Eisenoxydul . .
Manganoxydul .
Kalkerde ...
Magnesia ....
Kali
Natron
Wasser
67,51
0,47
14,01
5,00
Spur
2,47
2,41
3,55
2,25
1,6 7
72,79
0,31
12,84
3,02
Spur
1,22
0,44
4,32
3,33
1,20
74,02
11,94
2,59
0,23
0,73
0,31
5,29
2,93
0,90
99,3 4
Binäres Sauerstoffverhältniss = 3,20
99,47
4,14
99,54
4,5 8
76,14
12,69
1,78
0,17
0,51
0,32
5,81
1,82
1,03
100,27
4,69
Ob sich bei diesen Mischlings -Gesteinen auch ein — als
Porphyr auftretender — mittlerer Plutonit betheiligt hat, muss
i) leonhard und Gemüts Jahrbuch. Jahrgang 1864, S. 391 und 392.
192
dahingestellt bleiben. Man sehe Abschnitt F (Kieselsäurebe-
stimmungen) Mittlerer PlutQnit 30, 31 und 32.
Jedenfalls fordern derartige Thatsachen dazu auf, bei der
Einsammlung von Silicatgesteinen zur chemischen Analyse, auf
alle Umstände ihres Vorkommens und ihrer Nachbar-
schaft ein besonderes Augenmerk zu richten. Die Analysen
einzelner Gesteinsstücke aus Sammlungen, ohne näher verbürgte
Angaben über -diese wesentlichen Umstände, dürften mitunter
— was man früher von Gesteins-Analysen im Allgemeinen anzu-
nehmen pflegte — allerdings zu den verlornen Mühen gehören.
F. Kieselsäurebestimmungen bei verschiedenen Plutoniten.
Das» die procentalen Kieselsäuregehalte für sich, in
den meisten Fällen ein sicheres Anhalten geben, um darüber
zu entscheiden, ob ein Plutonit ein unterer, mittlerer oder oberer
sei, ist bereits oben (Seite 168) zur Sprache gekommen und hat
durch die in den Abschnitten A, B und C angeführten Ana-
lysen seine Bestätigung gefunden. In dem Folgenden habe ich
daher diejenigen Plutonite geordnet zusammengestellt, von wel-
chen noch keine vollständigen Analysen vorliegen, wohl aber
die Kieselsäuregehalte im hiesigen Laboratorium (fast alle durch
Herrn Dr. Rübe) bestimmt wurden. In den meisten Fällen ge-
schah dies durch die früher von mir beschriebene Schmelz-
probe *), mitunter auch auf gewöhnliche Art. In letzterem Falle
befindet sich an der, den Kieselsäuregehalt angebenden Zahl
ein Sternchen. Nur solche Gesteine wurden berücksichtigt, welche
weniger oder doch nicht erheblich mehr als 1 Proc. Glühverlust
ergaben.
Unterer Plutonit.
y — 64 — 66.
Sächsische Gesteine. 2 )
1. Gneus (kleinkörniger) väi der Anhöhe zwischen geftmden:
Blumenau und dem Thesenflössel .... 65,6
*) Die Gneuse des Sächsischen Erzgebirges. Abschnitt C.
a ) Der grössere Theil der hier aufgeführten Sächsischen Gesteine aller drei
Plutonite wurde durch Herjn Obereinfahrer Müller, in Folge seiner speciellen geo-
gnostischen Untersuchungen einzelner Landestheile , gesammelt. Auch von den
Herren Vice -Obereinfahrer Netto in Schneeberg und Bergamtsauditor Förster (jetzt
in Russland) erhielt ich umfassendere Gesteinsbeiträge , die jedoch zum Theil noch
nicht zur chemischen Untersuchung gelangt, sind.
193
r
2. Gneus (mittelkörniger, fast granitischer) vom & efunden:
Goldhübel, zwischen Neuhausen und Rauschen-
bach 66,0
3. Gneus (klein- bis feinkörniger) von der Anhöhe
zwischen Saida und dem Hermsdorf er Zoll-
hause 65,9
4. Gneus (feinkörniger, röthlich- grauer) von Ober-
seifenbach, neben dem Flachsrösthause. . . 65,2
5. Gneus (feinschuppiger, grauer) von der Anhöhe
südl. der Grube Heil. Dreifaltigkeit, Zschopau 64,8
6. Gneus (feinschuppiger, glimmerschieferartiger)
aus dem Schweinitzthale, nahe unterhalb der
Böhmischen Oelmühle bei Brandau .... 65,0
7. Gneus (grossflasriger Augen -Gneus) von der
Rübenauer Strasse, zwischen Ansprung und
Wolfsstein 64,5
8. Gneus (sehr feinkörniger, fast dichter, grauer)
von Niederlauterstein, unterhalb der Einmünd-
ung des Grundbachs in den Lauterbach . . 66,2
9. Gneus (feinschuppiger, grauer) von derselben
Fundstätte 65,1
10. Gneus (feinschuppiger, glimmerreicher) vom
südlichen Abhänge der Neuhainer Höhe bei
Seiffen 65,2
11. Gneus (?) (feinkörniger, dunkelschwarzgrauer,
granulitartiger) von Augustusburg. Durch-
setzt gangförmig den Drehfelder Gneus auf
dem tiefen Barbara -Stolln, 23 Y 2 Lachter vom
Gottlob Stehenden in West 66,o
12. Gneus vom Marienberger Stadtberge .... 65,0
13. Gneus vom Wolkensteiner Schlossberge ... 65,4
14. Gneus aus dem Grubenfelde von Kippenhain
(Ritter) bei Annaberg 65,3
15. Gneus (plattig schiefriger) vom Weisstaubener
Stolln auf dem Frisch Glück Flachen . . . 65,5
16. Gneus (dünnschiefrig, mit grösseren Glimmer-
blättchen) aus einem alten Steinbruch, 400 bis
13
194
r
500 Schritt vom Plattengut in Nord, oberhalb * efonden:
der Annaberg -Freiberger Chaussee .... 66,5
17. Gneus (feinschuppiger) von der Anhöhe des
Schottenberges bei Annaberg 65,7
18. Gneus (grobkörnig flaseriger) von den Fels-
partien am rechten Gehänge des Schmalthales, "
oberhalb des Saurüsselstollns 66,0
19. Gneus aus einem Steinbruche im Seifenwalde
hinter Buchholz, Annaberg 65,9
20. Gneüs vom linken Müglitzufer, zwischen Glas-
hütte und Schlottwitz 64,1
21. Gneus, */ 4 Stunde oberhalb Lauenstein . . . 66,4
22. Gneus (Augen-Gneus vom Ottenstein bei Schwar-
zenberg) 63,6
23. Granulit (dunkler) von der Waldheimer Eisen-
bahn, dicht bei der Stadt 65,6
24. Granulit (vollkommen gneusartiger) , aus der
Nähe des vorigen. Wird von Granitgängen
durchsetzt 66,3
25. Granulit (dunkler) aus dem Zschopauthale, bei
Ehrenberg 64,3
26. Granit von Scharfenberg , aus der Halde der
Grubenschlucht, beim Stollnmundloche . . . 65,5
Ausländische Gesteine.
27. Gneus 1 ), östlich vom Otzberg, Odenwald (565) 66,0
28. Gneus vom Auerbacher Schlossberg, Odenwald
(318) 66,1
29. Gneus von der Höhe des Felsberges, Odenwald
(228) 64,9
30. Gneus von Selb, Baiern (523) 65,1
i) Die Gesteine aus dem Odenwald (Unterer Plutonit 27, 28, 29, Mittlerer
Plutonit 24, 25, 26, 27, 28, Oberer Plutonit 25) sind aus einer Suite grösserer
Handstücke entnommen, die ich der Güte des Herrn Prof. Knop zu Giessen ver-
danke. Die Baierischen Gesteine (Unterer Plutonit 30, 31, 32, Mittlerer Plutonit 29)
wurden mir freundlichst durch Prof. Freiherrn von Bibra zugesendet. Mit den bei
den Gesteinen beider Suiten eingeklammerten Zahlen waren die betreffenden Hand-
stücke bezeichnet.
195
31. Gneus von Schmerlenbach bei Aschaffenburg, & efunden:
Baiern 65,5
32. Granit von Gefrees bei Berneck, Baiern (490) 65,0
33. Syenit, nördlich von Orawiza, Banat. Von
meinem Collegen Bergrath von Cotta erhalten 64,3*
34. Syenit-Granit von Dognaczka, Banat. Des-
gleichen 67,4*
35. Syenit (sogenannter) vom Mariastolln bei Neu-
Moldawa, Banat. Desgleichen 63,5*
36. Gneus von Comolongo, östlich von Ozzernone,
Tessin. Sehr kleines Stück. Von Herrn Ger-
lach erhalten 67,2*
37. Granit-Porphyr von Capanili auf Elba. Von
Herrn Dr. Stübel erhalten; kleines, etwas zer-
setztes Stück. Ein noch mehr zersetztes Stück
enthielt über 69 Proc. Kieselsäure, nach der
Schmelzprobe 67,5
Mittlerer Plutonit
/9= 69—71.
Sächsische Gesteine. ß
1. Gneus (feinkörniger), zwischen Mulda und Dorf & efunden:
Chemnitz. (Wie mittlerer Plutonit I) . . . 69,5
2. Gneus (granitischer) von Ober-Reinsberg . . 70,4
3. Gneus (feinkörniger) vom Schlottenberge bei
Annaberg (s. Unterer Plutonit 17) . . . . 69,2
4. Gneus (grobschiefriger, mit grösseren Feldspath-
ausscheidungen) vom rechten Gehänge der
rothen Pockau, in der Nähe des Wallfisch-
stolln-Mundloches 68,9
5. Granit aus der Nähe des Eibufers bei Scharfen-
berg (s. Unterer Plutonit 26) 70,7
6. Granit (klein- bis feinkörniger) von Naundorf
bei Freiberg. In seinen Gemengtheilen dem
grosskörnigen Granit von Bobritzsch (s. Mitt-
lerer Plutonit VII) sehr ähnlich 69,9
7. Granit (feinkörniger) von der Knorre bei Meissen.
Den Syenit durchsetzend 70,3
13*
196
ß
8. Granit (feinkörniger Lausitzer) von Wiesa bei gefunden:
Camenz. Bildet ausscheidungsartige Partien
im grobkörnigen Granit von daher (s. Mittlerer
Plutonit VIII) 69,5
9. Granit (feinkörniger Lausitzer) von Gersdorf
bei Camenz 69,0
10. Granit aus der Nähe des rothen Wassers bei
Lauenstein 68,9
11. Gneus-Granit vom „Zollhause" an der Böh-
mischen Grenze 69,9
12. Granit (kleinkörniger, sogenannter Mittweidaer),
aus einem Steinbruch zwischen Waldheim und
Schönberg (Beobachtungspunkt 123). Im Gra-
nulit-Gebiete 71,0
13. Granulit (glimmerhaltiger), unmittelbar neben
Serpentin, an der Eisenbahn, dicht bei Wald-
4 heim 70,0
14. Gneus (Himmelsfürster) von der Grube Himmels-
fttrst bei Freiberg (s. Mittlerer Plutonit VI) . 69,7
15. Gneus aus der Nähe des rothen Wassers bei
Lauenstein (s. 10) . . . 69,2
16. Gneus von Lauenstein, 20 Minuten vor Lauen-
stein, an der Brücke (s. 10 und 15) . . . 68,6
17. Gneus, y 4 Stunde oberhalb Lauenstein (s. 10,
15 und 16) ... 68,7
18. Gneus aus der Nähe des rothen Wassers, un-
terhalb Lauenstein (s. 10, 15, 16 und 17) . 68,6
19. Gneus, zwischen Bärenstein und Glashütte.
Wird von 2 Basaltgängen durchsetzt ... 68,0
20. Porphyr (feinkörniger, mit schwarzen Glimmer-
blättchen). Bildet einen gangförmigen Aus-
läufer des grobkörnigen Granit-Porphyrs an
der Böhmischen Chaussee bei Ober-Reichenau •
(Frauenstein). m Durch Herrn Obereinfahrer
Müller erhalten 69,1
Ausländische Gesteine.
21. Granit (grobkörniger) von Karlsbad (s. Mittlerer
Plutonit XIV) 71,1
197
ß
gefunden :
22. Granit (grobkörniger) von Marienbad . . . 70,8
23. Granit (sehr feinkörniger), sogenannter „Felsit-
porphyr," sowohl die grobkörnigen als fein-
körnigen Karlsbader und Marienbader Granite
gangförmig durchsetzend (s. 21 und 22, sowie
Mittlerer Plutonit XIV, Oberer Plutonit IX*
und X) 70,0
24. Gneus, östlich von Unter-Ostern, Odenwald (595)
(Nach der Schmelzprobe ß = 68,0) .... 68,1*
25. Gneus (granitischer) von Urbes, am Fuss des
Melibokus, zwischen Zwingenberg und Ais-
bach, Odenwald (327) 69,5»
26. Gneus vom südwestlichen Abhang des Stein-
bergs bei Ursenbach, Odenwald (461) . . . 69,7
27. Gneus vom Otzberg, Odenwald (587) . . . 69,2
28. Granit vom Karlsthor bei Heidelberg (428) 69,2
29. Gneus von der Schindkaule bei Aschaffenburg,
Baiern 69,6
30. Quarzporphyr aus dem Grödenthal, Südtyrol
(s. Oberer Plutonit XVII und XVIII) . . . 71,8
31. Quarzporphyr aus dem Villnösthal bei Klausen,
Südtyrol 70,7
32. Eurit, sogenannter „Feldstein," vom Pfunders-
berg bei Klausen, Südtyrol 71,3
33. Euritporphyr, sogenannter „Feldstein" (por-
phyrartiger), von ebendaher 71,8
34. Turmalin-Granit von Predazzo im Fassathal,
Südtyrol 70,3
35. Syenit-Granit (von Cotta's) von ebendaher . 70,0
36. Granit von der Cima d'Asta, Val Tolva, Süd-
tyrol. Durch Prof. G. vom Rath erhalten . 68,7
37. Granit vom Fusse des Piz Languard, Ober-
Engadin. Wahrscheinlich gangförmig im Gneuse
auftretend (s. Oberer Plutonit XVI). . . . 69,0
38. Gneus, herrschend zwischen Bellinzona und
Bodio (Gotthardtstrasse) 69,1*
198
ß
39. Granit aus der Umgegend von Christiania (die e efunden:
nähere Fundstätte nicht angegeben), Norwegen.
Glimmerarm; schwach-röthlicher Orthoklas mit
wenig Oligoklas 70,5
40. Syenit-Granit von Mariedalen (oder Gjelle-
. bäk ?) , Norwegen. Fleischrother Orthoklas,
grauer Quarz, wenig Amphibol und noch
weniger Glimmer 71,3
41. Schrift-Granit aus der Umgegend von Aren-
dal, Norwegen 69,0
42. Granit (feinkörniger) von Syöne (Assuan), Ae-
gypten. Sehr kleines Stück 72,8
43. Granit (grobkörniger) von Syöne (Assuan), Ae-
gypten (s. Mittlerer Plutonit XVII) .... 69,1
Oberer Plutonit
a = 74—76.
Sächsische Gesteine.
1. Gneus (granitartiger, rother) von Nieder-Reins- & efunden:
berg, beim Abgangspunkte des Neukirchner
Fahrweges 74,5
2. Gneus (granitartiger, rother) vom Lichtloche 5
des Rothschönberger Stollns 74,3
3. Gneus (rother) vom Lichtloche 4 des Roth-
schönberger Stollns, vom Schachte in Nord,
zwischen den Jahrestafeln 1853 und 1855 . 74,4
4. Gneus (grobstänglicher, rother, von sogenannter
Holzstructur) von Erasmus Erbstolln Vereinigt
Feld bei Glashütte, auf dem Tiefen Jacober
Stolln, zwischen dessen Mundloche und dem
Kunstschachte 74,2
5. Gneus (grobstänglicher, rother) vom Hahneberge
bei Oberneuschönberg 74,1
6. Gneus (stänglicher, rother) vom linken Abhänge
der Pockau, unterhalb Lauterstein .... 74,0
7. Gneus (kleinkörniger, rother) von der Anhöhe
zwischen Zehntel und Oberlangenau . . . . 75,4
199
a
gefunden:
8. Gneus (körnig schiefriger) aus dem Freiberger
Rathswalde, westlich von der Rathsziegelei
bei Zug 73,2
9. Gneus vom rechten Muldenufer bei Bieberstein
(46 Schritt unterhalb dem Biebersteiner Mühlen-
wehr) 74,0
10. Gneus (rother), südöstlich von Breitenbach, am
obern Gehänge der Knabenstollnschlucht . . 73,2
11. Gneus (flasriger rother) aus dem Steinbruch
am Steinbusche bei Nossen , neben der Frei-
berger Chaussee 74,1
12. Gneus (granitartiger) von der Anhöhe zwischen
dem Schlossbörner Grund und dem Schafborn-
grund bei Nossen . . 73,2
13. Felsitfels (rother) vom rechten Muldengehänge
über den Häusern von Rechenberg .... 75,1
14. Gneus (glimmerreicher, rother) von der Nord-
seite von Zethau 73,0
15. Gneus (glimmerarmer, rother) aus einem — jetzt
zugestürzten Steinbruche am rechten Münz-
bachgehänge bei Freiberg (nahe nördlich neben
der Eisenbahn, am Fahrweg vom Braun'schen
Vorwerk nach der Frauensteiner Chaussee) 74,0
16. Gneus (rother) aus einem Steinbruch bei der
neuen Himmelfahrter Wäsche, unweit des
Thurmhofer Schachtes bei Freiberg. Von der
Beschaffenheit des vorigen. (Bildete hier einen,
jetzt nicht mehr im Steinbruche sichtbaren
Gang von 3 — 4 Zoll Mächtigkeit im normalen
grauen Gneuse.) 73,9
17. Gneus (körnig schiefriger, rother) *aus den
Grubenbauen von St. Christoph am Marters-
berge 74,9
18. Gneus, sogenannter grober rother Augengneus,
vom linken Ufer der schwarzen Pockau am
Fusse des Katzensteins bei Pobershau . . . 73,5
19. Gneus (feinkörniger, granulitartiger) aus dem
Wildsberge bei Pobershau, vom Wildemanns-
200
«
stolln auf dem Malchner Spat (80 Lachter **
vom Johannis Flachen in Ost) 73,8
20. Gneus (rother) von der Grube Himmelsfttrst
(7. Gezeugstrecke, August Flache Ort) bei
Freiberg 74,9
21. Gneus, (rother) von ebendaher. Gangförmig
den Himmelsfürster Gneus (s. Mittlerer Pluto-
nit VI) durchsetzend 75,8*
22. Granit-Porphyr von Schellcrhau 75,8
23. Quarz-Porphyr (grobkörniger) aus dem Gim-
litzthale bei der Frauensteiner Walkmühle. Vom
Obereinfahrer Müller 76,0
Auslandische Gesteine.
24. Quarz-Porphyr vom Süd-Abhang des Erzge-
birges gegen Teplitz. (Wird hier als Chaussee-
Material verwendet) 76,4
25. Gneus, zwischen Kolmbach und Gadernheim,
Odenwald (256). 73,6
26. Gneus aus dem Stubeythale, Tyrol. Grosse
Wanderblöcke 74,3
27. Gneusartiger Thonschiefer aus dem Gröden-
thal, Südtyrol . 73,9
28. Gneus (grobflasriger, rother) vom Fusse des Piz
Languard. (Handstück) 73,3
29. Gneus, Einlagerung im Cörno Cistella {Gerlach
Nr. 14). (S. Oberer Plutonit XI, XII, XIII) . 73,2
30. Gneus der Binnenthaikette {Gerlach Nr. 16) . 74,9*
31. Protogyn von der Gotthardtstrasse (S. Oberer
Plutonit XV) 74,7
32. Gneus von den Ryenbergen bei Christiania,
Norwegen 74,6
33. Gneus (sogenannter Glimmerschiefer) von Bre-
vig, Norwegen 74,2
34. Granit (feinkörniger) vom Dreikreuzberg am
linken Gehänge der Töpel, Karlsbad. (S. Mitt-
lerer Plutonit 23) 74,3*
201
a
35. Granit (feinkörniger) von der Stephanshöhe, « efonden:
Karlsbad 73,1
36. Granit (feinkörniger) von einem mächtigen Gang
im grobkörnigen Granit des Mühlbergs, Marien-
bad 73,3
37. Granit von Mauthhausen. (Wiener Pflaster-
stein) . 73,4
38. Granit von Mulatto bei Predazzo, Südtyrol.
Ein Quarzfeldspathgestein ohne Glimmer, dem
Turmalin- Granit (s. Mittlerer Plutonit 34) sehr
ähnlich. (Nach der Schmelzprobe a = 74,5) . 75,1*
39. Granit von Lippa, Banat. Von Bergrath von
Cotta erhalten 73,3
40. Granit von Flekkefjord, Norwegen. Aus dem
Norit- Gebiete 75,3
41. Granit von der Grotta Dolce bei S. Pietro,
Elba. (Kleines Stück.) Von Herrn Dr. Stübel
in Dresden erhalten 73,0
42. Granit (feinkörniger, rother) von der Ostküste
der Insel Karimata bei Borneo. (Sehr kleines
Stück) 73,2
Mehr oder weniger erhebliche Abweichungen von den
gesetzmässigen Kieselsäuregehalten y, ß 9 a befinden sich unter
den vorstehenden Beobachtungsresultaten folgende.
Von den 37 unteren Plutoniten (y = 64 bis 66) sind es
drei — Nr. 34, 36, 37 — welche zwischen 67,2 bis 67,5 Proc.
Kieselsäure ergeben haben.
Von den 43 mittleren Plutoniten (ß = 69 bis 71) sind es
fünf— Nr.. 19, 24, 30, 33, 42 — welche theils 68, theils
71,8 bis 72,8 Proc. Kieselsäure ergeben haben.
Von den 42 oberen Plutoniten (a = 74 bis 76) sind es
zwölf - Nr. 8, 10, 12, 14, 28, 29, 35, 36, 37, 39, 41, 42 —
welche 73 bis 73,4 Proc. Kieselsäure ergeben haben.
Von diesen im Ganzen zwanzig mehr oder weniger ab-
weichenden Resultaten, unter einer Anzahl von 122 Gesteinen,
finden einige bereits ihre genügende Erklärung in den Bemerk-
ungen, welche den betreflfenden Gesteinen beigefügt sind. Auch
können mehrere derselben, trotz der abweichenderen Kiesel-
202 _
Säuregehalte, durch eine vollständige Analyse zu Plutoniten
von einem der normalen binären Sauerstoffverhältnisse C\ B\
A 1 führen, wie dies z. B. bei den Analysen der Granite von
Karlsbad und Orfano (s. Mittlerer Plutonit XIV und XVI, nebst
den dazu gehörigen binären Sauerstoffverhältnissen in Ab-
schnitt D) der Fall war. Dieselben geben, trotz ihrer ab-
weichenderen Kieselsäuregehalte 73,23 und 72,12, binäre Sauer-
stoffverhältnisse, von denen das eine nur um + 0,19 von der
Norm abweicht, das andere völlig damit coincidirt. Wie dem
aber auch sei, die Anzahl der abweichenden Resultate ist eine
verhältnissmässig so kleine, dass dadurch keine erheblichere
Beeinträchtigung unseres Gesetzes herbeigeführt wird, als in der
Natur der Sache liegt. Sowohl Eingangs dieses Aufsatzes als
auch im Abschnitte D haben wir einige der Ursachen in's Auge
gefasst, welche Abweichungen vom Gesetze zur Folge haben.
Es konnte sich hier nicht darum handeln, einem Naturgesetze
ohne Ausnahmen auf die Spur zu kommen, sondern nur
darum: ein Naturgesetz trotz der Ausnahmen zu finden.
Dass letzteres erreicht ist, dafür sprechen Zahlen noch mehr
als Worte.
In den, im vorliegenden Aufsatze näher betrachteten, theils
analysirten theils auf ihren Kieselsäuregehalt geprüften circa
180 Gesteinen bestehen die sämmtlichen Plutonite, deren
chemische Untersuchung bisher im Laboratorium der Berg-
akademie ausgeführt wurde. Nicht der Mangel an Material,
sondern der Mangel an dazu verwendbarer Zeit hat verhindert,
den Untersuchungen eine noch grössere Ausdehnung zu geben.
In ersterer Beziehung möge es hier dankendste Anerkennung
finden, dass zahlreiche Freunde geologischen Fortschrittes mich
mit einem sehr reichen Material für weitere Forschungen ver-
sehes haben, von welchem jedoch ein bedeutender Theil —
als zu den Pluto -Vulcaniten und Vulcaniten gehörig — hier
nicht in Betracht kommen konnte. Den bereits in meinem
Aufsatze Genannten füge ich hier noch, unter Aussprechung
meines verbindlichsten Dankes, die Namen folgender freund-
licher Geber hinzu: Geheimer Oberbergrath Burkart (Proben
Mexicanischer Gesteine), Geheimerath von Decken (Rheinische
203
Gesteine), Professor Escher v. d. Linth und Bergrath Stockar-
Escher (Alpengesteine), Professor Dr. Fischer (Schwarzwälder
Gesteine), Professor Dr. Geinitz (Sächsische Gesteine), Gerstäcker
und Dr. Hassetistein (Afrikanische Gesteine auf der Reise des
Herzog Ernst von ihnen gesammelt), Bergingenieur-General
IL von Jossa und Oberst von Pischke (Russische Gesteine),
Dr. Krantz in Bonn (Rheinische Gesteine), Bergwerks-Inspector
Micksch in Pilsen (Böhmische Gesteine), Dr. Alfred Stübel in
Dresden (Schottische Gesteine), Professor Theobald in Chur
(Engadiner Gesteine), Hütten -Inspector Vogl in Joachimsthal
(Gesteine aus den dortigen Gruben) und Oberbergrath Dr. Websky
in Breslau (Schlesische Gesteine). Eine Sammlung Nord-
amerikanischer Gesteine, durch gütige Vermittelung von Herrn
Ottolengui A. Moses aus New- Orleans (gegenwärtig an hiesiger
Bergakademie studirend) ist unterweges. In Betreff der wissen-
schaftlichen Bewältigung dieses gewaltigen Materials — selbst
wenn ich dabei, wie bisher, durch Assistenten und zahlreiche
Schüler unterstützt werde — dürfte es wohl gerathen sein:
die allmälige Entstehung der Erde und ihrer Gesteine vor
Augen zu haben und dabei an das schöpferische „Alles nach
und nach!" zu appelliren.
Die mit den Gesteins -Untersuchungen verknüpften, nicht
unerheblichen Kosten wurden aus dem, vom hiesigen Königl.
Oberbergamte für solche Zwecke jährlich bewilligten Fonds be-
stritten.
Ueber den Unterricht in der practischen Mark-
scheidekunst an der Bergakademie.
Vom Professor Dr. August Junge.
:ie Bedeutung der Markscheidekunst für den Bergbau
ist zu keiner Zeit verkannt worden. Dagegen aber
f^ind die Ansichten über die bei markscheiderischen Ver-
ein essungen anzuwendenden Methoden und Instrumente
oft sehr auseinander gegangen und es hat in dieser
Beziehung auch bis jetzt noch keine völlige Verständigung er-
zielt werden können.
Wie es im Allgemeinen mit der Markscheidekurist bis zur
Gründung der Bergakademie stand, findet man in Charpentiers
Vorrede zu Lempe's „Gründlicher Anleitung zur Markscheide-
kunst 1782," zusammengestellt.
Die Markscheidekunst bewegte sich bis dahin fast aus-
schliesslich auf dem Gebiete der Empirie, machte zuweilen von
ganz unnatürlichen Mitteln, z. B. von der Wünschelruthe Ge-
brauch und hüllte sich dabei, wahrscheinlich wegen der ihr
innewohnenden grossen Un Vollkommenheiten, gern in ein ge-
heimnissvolles Dunkel.
Eine neue Epoche für die Markscheidekunst begann in Sachsen
mit der Gründung der Bergakademie, unter deren Lehrgegen-
ständen sie von Anfang an gefunden wird. „Es konnte nun,"
wie Charpentier sagt, „ein jeder, der Fähigkeiten und Lust zum
Denken hatte, durch Erlernung mathematischer und anderer
Hilfswissenschaften, sich nicht nur von den Gründen der Mark-
scheidekunst, sondern auch von ihrem ganzen Umfange, und auf
wie mancherlei Fälle sie beim Bergbau brauchbar anzuwenden
205
ist, und in was für genauer Verbindung sie mit der Mathematik
steht, selbst überzeugen."
Die Gelegenheit zur Erlernung der Markscheidekunst an der
Bergakademie wurde bald noch dadurch bedeutend erweitert,
dass vom Jahre 1780 an der Unterricht in derselben in zwei
völlig von einander getrennten Cursen ertheilt wurde, welche
unter den Benennungen theoretische oder allgemeine und
practische Markscheidekunst noch jetzt bestehen. (Siehe das
Nähere in der in dieser Festschrift enthaltenen Geschichte der
Bergakademie.)
Durch die Vorlesungen über theoretische oder allgemeine
Markscheidekunst ist, obgleich dieselben mehrfache Unterbrech-
ungen erfahren haben, insbesondere viel zur Fortentwickelung
der Markscheidekunst beigetragen worden.
Schon Lempe suchte in derselben am Ende des vorigen Jahr-
hunderts der Markscheidekunst eine streng mathematische und
zum Theil auch eine astronomische Basis zu geben. Er befür-
wortete das Zulegen nach Länge und Breite, welche Benennungen
er durch Streichsinus und Streichcosinus ersetzte, und empfahl
das Ableiten der Markscheiderangaben aus den Messungsresultaten
durch Rechnung.
Ganz besonders aber hat der dermalige Lehrer der allge-
meinen Markscheidekunst, Herr Bergrath Weisbach, dadurch zur
Hebung der Markscheidekunst viel beigetragen, dass er die Fort-
schritte der Geodäsie und der practischen Astronomie für die
Markscheidekunst nutzbar zu machen suchte. Seine Bemühungen
erhalten dadurch einen hohen Grad von Bedeutung, dass er nicht
blos selbst markscheiderische Vermessungen ausführte, sondern
auch seinen Zuhörern Gelegenheit zur Ausführung von prac-
tischen Uebungsarbeiten gab und jetzt noch giebt.
Die eclatanten Erfolge, welche Herr Bergrath Weisbach er-
zielte,, sowie die immer mehr zu Tage tretende Thatsache, dass
bei den jetzigen Verhältnissen des Bergbaues das gewöhnliche
Markscheiden mit der Kette, dem Gradbogen und dem Compass
in vielen Fällen einen genügenden Grad von Genauigkeit nicht
gewährt, bestimmte die obersten Bergbehörden Sachsens, dafür
Sorge zu tragen, dass die Errungenschaften in der Markscheide-
kunst auch auf den Unterricht in der practischen Markscheide-
kunst an der Bergakademie übertragen werden möchten, und
206
mit dieser Aufgabe ist mir der zuletzt genannte Unterricht im
Jahre 1859 übertragen worden.
Wie ich die mir gewordene ehrenvolle Aufgabe zu lösen
suche, soll in dem Nachfolgenden gezeigt werden-
in dem Vortrage über practische Markscheidekunst, für welchen
wöchentlich 2 Stunden festgesetzt sind, wird blos das gegeben, was
nach dem gegenwärtigen Stand der Markscheidekunst für die
Praxis von Wichtigkeit ist, da weitergehende Theorien in der
allgemeinen Markscheidekunst vorgetragen werden. Den aus-
gedehnteren Theil des Unterrichts in der practischen Markscheide-
kunst bilden die mit demselben verbundenen practischen Uebungs-
arbeiten, zu deren Ausführung an allen Wochentagen über Tage,
in der Grube und im Markscheidesaal Gelegenheit geboten wird.
Bei diesen Uebungsarbeiten erhalten die Studierenden in
vollständiger Weise Gelegenheit, sich mit dem Gebrauch, dem
Bau, der Zusammensetzung, der Prüfung und Berichtigung der
verschiedensten Messinstrumente bekannt zu machen und sich
selbstständig in der Ausführung der markscheiderischen Vermess-
ungen nach verschiedenen Methoden zu üben.
Es sollen hierdurch die künftigen Markscheider vor Einsei-
tigkeit bewahrt und nicht blos zum selbstständigen Arbeiten,
sondern auch zu einem selbstständigen Urtheil über die Aus-
wahl der zweckmässigsten Methoden und Instrumente bei mark-
scheiderischen Vermessungen befähigt werden.
Im Uebrigen werden beim Unterricht in der practischen
Markscheidekunst die nachfolgenden, auf das gesammte Mark-
scheidewesen bezüglichen Principien zur Geltung gebracht.
Eine markscheiderische Vermessung wird nur dann als rich-
tig betrachtet, wenn in den Hauptresultaten die Differenzen in
den geradlinigen Entfernungen, in den Längen und Breiten nicht
über V5000 un( * * n den Saigerteufen nicht über V 2 oooo ^ er durch-
messenen Tour, bei den Flächen- und Volumenbestimmungen
aber bezüglich nicht über y 2 und 3 / 4 Proc. des gemessenen Gan-
zen betragen.
Dieser Genauigkeitsgrad, der für die Zwecke des Bergbaues
als genügend, aber auch als nothwendig und leicht erreichbar
erscheint, bedingt vielfach die Anwendung von Visirinstrumenten
und es ist hiernach der Gebrauch des Compasses, gleichviel ob
als Hängecompass oder als Boussole, in entsprechender Weise
207
zu beschränken, und zwar insbesondere über Tage und bei aus-
gedehnten Zügen. An Orten aber, wo magnetische Störungen
stattfinden, z. B. über Eisenbahnen, in der Nähe von Eisen-
massen und eisenhaltigen Gebirgen, ist der Gebrauch des Com-
passes völlig zu vermeiden.
Alle markscheiderischen Vermessungen, mit Einschluss der
Messtischaufnahmen, sind auf den astronomischen Meridian zu
beziehen. Dabei ist sowohl über Tage, als auch in der Grube
für eine hinreichende Anzahl von Fixpunkten und Orientirungs-
linien Sorge zu tragen, an welche spätere Züge angeschlossen
werden können.
In den Vermessungsmanualen sind nicht blos die Sohlen
und Saigerteufen, sondern auch die Längen und Breiten voll-
ständig zu berechnen, und das Zulegen des Grundrisses hat in
der Regel nach den Letzteren zu erfolgen. Andere Methoden
des Zulegens sind blos bei kleineren Vermessungen, bei Mess-
ungen, die auf das Hauptresultat keinen Einfluss haben, bei
Nebenmessungen und bei graphischen Aufnahmen zur Anwen-
dung zu bringen.
Bei der Auflösung der markscheiderischen Aufgaben ist die
Rechnung in den Vordergrund zu stellen. Die Construction
gewährt eine erwünschte Controle für die Rechnung und ist
ausserdem noch in den Fällen anzuwenden, die an sich eine
graphische Methode bedingen, oder ihrer Natur nach einen hohen
Grad von Genauigkeit nicht erwarten lassen und nicht erfordern.
Es wird vorausgesetzt, dass im Laufe eines Lehrjahres von
jedem Zuhörer in der practischen Markscheidekunst, nach vor-
hergegangener, gehöriger Anleitung, folgende Uebungsarbeiten,
bei welchen in Gruppen von 2 bis 3 Personen gearbeitet wird,
möglichst selbstständig ausgeführt werden:
ein Grubenzug mit dem gewöhnlichen Markscheiderzeug,
ein Grubenzug mit dem Markscheidergoniometer,
ein Grubennivellement,
eine Schachtabiehrung,
eine Verbindung einer Grubenaufnahme mit einer Tageauf-
nahme durch einen Stolln oder flachen Schacht und durch
eine Lothung mit zwei Lothen in einem saigern Schacht,
208
eine Triangulation mit Basismessung,
eine Messtischaufnahme, basirt auf die vorhergegangene Trian-
gulation zugleich in Verbindung mit Boussolenaufnahmen
und Umfassungsmessungen mit dem Theodolithen,
eine Projection einer Eisenbahn und einer Wasserleitung,
eine cubische Aufnahme, gewöhnlich von einer Halde,
astronomische Bestimmungen der Mittagslinie, verbunden mit
Zeitbestimmungen.
Hierüber erhalten die Zuhörer in der practischen . Mark-
scheidekunst die oben erwähnte Gelegenheit, sich im Auseinander-
nehmen, Zusammensetzen, Prüfen und Berichtigen der Messin-
strumente zu üben.
Ferner sind noch die zu den ausgeführten Vermessungen ge-
hörigen Vermessungsmanuale und Tabellen zusammen zu stellen,
die nöthigen Rechnungen auszuführen, die darauf bezüglichen
Risse aller Art, Zeichnungen und Situationspläne anzufertigen
und schliesslich die Markscheiderangaben abzuleiten.
Bei der Anfertigung des Grundrisses tritt, dem oben aus-
gesprochenen Grundgesetz gemäss, das Zulegen nach Länge und
Breite in den Vordergrund, dabei wird aber das Zulegen mit
der Zulegeplatte nicht vernachlässigt. Das Zulegen mit dem
Transporteur ist dagegen nur selten zur Anwendung gekommen.
Die Benutzung der für den Unterricht in der practischen
Markscheidekunst vorhandenen Vorrichtungen, Apparate und In-
strumente ist eine möglichst freie und selbstständige. Es haben
aber die Studierenden für Verluste und Beschädigungen, die
durch ihre Schuld entstehen, Ersatz zu leisten.
Der 20 y 2 Dresd. Ellen lange und 12 Dresd. Ellen breite
Markscheidesaal, in welchem alles Eisenwerk möglichst vermieden
ist, empfängt durch 10 Fenster Licht von 3 Seiten, und zwar
durch 3 Fenster von Westen, durch 5 Fenster von Norden und
durch 2 Fenster von Osten.
In demselben befinden sich freistehend und vom Fussboden
möglichst isolirt 9 Zulegetische und 1 Tisch für den Lehrer.
Von den Zulegetischen sind drei 4% Dresd. Ellen lang und
2V t Dresd. Ellen breit, drei 4 Dresd. Ellen lang und 2 Dresd.
Ellen breit, drei 2 1 /, Dresd. Ellen lang und l 5 /8 Dresd. Ellen breit.
209
Jeder Tisch kann durch eine verstellbare Gasflamme mit
Doppelbrenner beleuchtet werden.
Der Markscheidersaal enthält ausserdem noch die nachfol-
genden Gegenstände:
eine kleine Sammlung von Schriften, über Vermessungskunde
und Situationszeichnen, sowie logarithmische und andere
Tabellen,
eine grosse Anzahl zum Theil an den Wänden aufgehängter,
theils gedruckter, theils gezeichneter Vorlagen zum Zeichnen
der Risse, der Situationspläne, der körperlichen Darstell-
ungen, der Projectionen von Wasserleitungen und Eisen-
bahnen, nebst den zum Situationszeichnen gehörigen Gyps-
modellen von Schippan und Neutze,
einen Messingrahmen mit Lineal und Schrauben zum Netz-
ziehen auf Messtischen,
einen Vollkreistransporteur mit Vcrnier, Minuten angebend,
eine Thomas'sche Rechenmaschine,
ein Amsler'sches Polarplanimeter,
einen Pahtographen von Messing.
Hierüber sind noch alle Gegenstände vorhanden, welche zur
Erhaltung der Reinlichkeit und Ordnung gehören, sowie die-
jenigen Zeichenutensilien, welche von den Studirenden nicht wohl
mitgebracht werden können.
Im Hofe des Bergakademiegebäudes ist zunächst an einer
Wand ein ca. 20 Dresd. Ellen langer, vertical gespannter Draht
angebracht, um daran die Kippebene der Visirin strumente prüfen
zu können, sodann befinden sich in demselben Hofe zwei Stein-
pfeiler, von denen der eine mit einer Marmor- und der andere
mit einer Fruchtschieferplatte bedeckt ist. Der erstere enthält
die Vorrichtung zum Abnehmen der Magnetabweichung, sowohl
im Hängezeug, als auch in der Zulegeplatte. Der Andere da-
gegen wird zur Uebung im Bestimmen und Markiren der Mit-
tagslinie benutzt.
In der Hausflur des Bergakademiegebäudes befindet sich
eine 5 Lachter lange Vorrichtung zum Prüfen und Berichtigen
der Längenmessinstrumente.
Die übrigen Apparate und Instrumente werden in einem
besonderen Parterrezimmer aufbewahrt. Die Einrichtung ist so
14
210
getroffen, dass alle zu einem vollständigen Messapparat gehöri-
gen Theile an derselben Stelle zu finden sind.
Es sind hier aufgestellt:
1. 6 gewöhnliche Markscheiderinstrumente. Zu jedem der-
selben gehören: eine Markscheidertasche mit Tragriemen,
welche den Hängecompass, den Gradbogen mit Pendel
und 2 Messingzwingen enthält, die Zulegeplatte in Fut-
teral, zwei Schnurenrollen mit ca. 100 Lachter Schnur,
eine messingene Fünflachterkette, eine messingene Kapsel,
welche 6 Reserveglieder für die Fünflachterkette und eine
Schmiege enthält, eine Ledertasche mit Tragriemen, ent-
haltend 12 messingene Schrauben mit einem Schlüssel,
ein grosses messingenes Loth, eine messingene Einlachter-
kette, ein Reserveloth für den Gradbogen, 12 Holzklam-
mern und andere Requisiten^
2. 3 Markscheidergoniometer. Dazu gehören: in einem Kasten
das Markscheidergoniometer , an dessen Horizontalkreis
mittelst Nonien Minuten abgelesen werden können, eine
Schmiege, eine Dosenlibelle, ein Messingloth, ein Illumi-
nateur, ein Ocularprisma, ein Haarpinsel und ein Schrau-
benzieher; in einem zweiten Kasten zwei optische Signale
und eine Lampe zum Beleuchten des Instruments; in
einem dritten Kasten 12 bis 18 Goniometerschrauben, eine
zweite Dosenlibelle,/ eine Anzahl Zwischen- und Fixpunkt-
schrauben mit dazu gehörigen Schlüsseln, eine Anzahl
Blechkappen zum Schutz der Goniometerschrauben; in
einem vierten Kasten ein Centrir- und Lothapparat, ferner
3 eiserne Träger mit Befestigungsschrauben und zugehö-
rigem Schlüssel, ein Centrumbohrer, ein Stativ mit Stativ-
schraube, zum Verrücken des Instrumentes eingerichtet,
ein Messband von Stahl in Messinggehäuse, ein Gradbogen
in Etui und 8 roth und weiss angestrichene Fahnenstangen
mit eisernen Schuhen.
3. 5 Messtischapparate. Zu jedem derselben gehören: ein
Stativ, ein Messtischkopf iqit Dreifuss zum Horizontalstellen
in einem Transportkasten, zwei Menselblätter in Zinkkästen,
eine eiserne Zehnlachterkette mit eisernen Zählstäbchen,
ein hölzerner Lachterstab in Zolle getheilt, 8 roth und weiss
angestrichene Fahnenstangen mit eisernen Schuhen, zwei
211
roth und weiss angestrichene Kettenstäbe mit eisernen
Schuhen und Riegeln, ein Beil, ein Bohrer, ein Sonnen-
schirm, ein Korb mit Markirpfählchen, ein Nummernband
in Messinggehäuse, Tragbänder zum Transport des ganzen
Messtischapparates, ein Kasten, enthaltend eine Kippregel
(Fernrohrlineal), eine Dosenlibelle, eine Einlothgabel mit
Doppelloth, einen Proportionalmaassstab, ein kleines Lineal
mit Winkel, eine Schmiege, einen Zirkel, eine Signalpfeife,
eine Copirnadel, einen Winkelspiegel oder ein Glasprisma
zum Abstecken rechter Winkel. — Zu diesen Messtisch-
apparaten gehört ausserdem noch ein besonderes Justir-
menselblatt zum Prüfen und Berichtigen der Kippregel.
1. 4 Nivellirapparate, bestehend aus einem Stativ zum Gebrauch
über Tage, einer Auf stellungs Vorrichtung in der Grube
(Grubenstativ), einem Nivellirinstrument mit Fernrohr und
Luftblasenniveau in einem Transportkasten, einer Nivellir-
latte mit Eintheilung in Lachterzoll zum Gebrauch über
Tage und einer Schmiege. . Zu diesen .^Jivellirapparaten
gehören ausserdem noch zwei transparente Nivellirlatten
zum Gebrauch in der Grube.
Ferner sind noch vorhanden:
2 Diopter- und 1 Fernrohrboussole nebst Zubehör,
1 grösserer Theodolith nebst Zubehör, bei welchem mit
Hilfe von Nonien die Winkel am Horizontalkreis bis auf
10 Secunden und am Verticalkreis bis auf Minuten genau
abgelesen werden können,
1 Universalinstrument nebst Zubehör, bei welchem mit Hilfe
von Mikroscopen die Winkel sowohl am Horizontal-, als
auch am Vertikalkreis bis auf Secunden genau abgelesen
werden können,
2 Sextanten und 1 Reflexionskreis mit künstlichem Horizont,
1 Justirbrettchen von Messing zum Prüfen der Röhren- und
Dosenlibellen,
1 vollständiger, feiner Basismessapparat, zu welchem 4 eiserne
Lachterstäbe mit Metallthermometern in Mahagonigehäusen,
1 Lachterstab von Stahl, 2 eiserne Meterstäbe, von denen
der eine mit Eintheilung und Nonius versehen ist, 1 Fern-
rohr zumEinvisiren der Stäbe, 1 Aufsetzlibelle, 1 Kippniveau,
dessen Nonius 20 Secunden angiebt, 1 Unterlagsstab,
14*
212
4 stählerne Messkeile, 1 feines Loth, 1 Windabhalter und
6 Quecksilberthermometer mit einem Apparat zum Ver-
gleichen derselben, gehören,
1 Comparateur, dem physikalischen Cabinet gehörig,
1 SteinheiFsches Heliotrop,
1 Reichenbach'scher Distanzmesser, sowie viele kleinere Appa-
rate und insbesondere die zum Berichtigen der Instrumente
nöthigen Werkzeuge.
Schliesslich soll noch bemerkt werden, dass die Errichtung
eines kleinen, mathematischen Observatoriums von mir beantragt
worden ist, und dass mit kaum nennenswerthen Ausnahmen die
zur Zeit für den Unterricht in der praktischen Markscheidekunst
vorhandenen Einrichtungen, Apparate und Instrumente sämmt-
lich seit dem Jahre 1859 neubeschafft worden sind. Auch soll
noch darauf hingewiesen werden, dass für die Vorlesungen über
allgemeine Markscheidekunst ein besonderer, sehr ausgedehnter
Apparat besteht.
Das Löthrohr und seine Anwendung bei chemi-
schen, mineralogischen und docimastischen Unter-
suchungen.
Vom Professor Th. Richter.
& as rege Interesse, welches die grosse Mehrzahl der die
jlFreiberger Bergakademie Besuchenden schon seit langer
"Zeit den Vorlesungen über Löthrohrprobirkunst ge-
schenkt hat, mag es gerechtfertigt erscheinen lassen,
wenn auch in diesen Blättern dem Gegenstande einige
Zeilen gewidmet sind; war es ja doch in Freiberg, wo Harkort
und Plattner, der erstere als eifriger Zögling, der andere als
Lehrer an der Bergakademie, durch Anwendung des Löthrohrs
zu quantitativen Bestimmungen einen neuen Zweig der Docimasie
begründet haben.
Es kann indess hier nicht unser Zweck sein, eine Anleitung
zu Löthrohrversuchen zu ertheilen, es soll vielmehr nur das
Geschichtliche der Sache und die damit zusammenhängende Ent-
wickelung der mechanischen Hülfsmittel berührt, sowie eine
kurze Betrachtung der Nützlichkeit derartiger Untersuchungen
und der Ursachen der immer noch spärlichen Anwendung des
Löthrohrs daran geknüpft werden.
Das Bedürfniss, chemische Versuche im Kleinen anzustellen,
zu einer Zeit wo die analytische Chemie vorzugsweise aus Opera-
tionen auf trockenem Wege bestand, gab jedenfalls zunächst
Veranlassung, sich einer dem heutigen Löthrohr ähnlichen Vor-
richtung zu bedienen. Wohl die früheste Andeutung von dem
Gebrauche eines solchen Instrumentes giebt Erasmus Bartholin
in seiner im Jahre 1670 herausgekommenen Abhandlung über
den isländischen Doppelspath, wo S. 4 erwähnt ist, dass dieses
214
Mineral vor dem Löthrohr zu Kalk gebrannt werde.*) Der
Nutzen eines derartigen Hülfsmittels wurde ohne Zweifel schon
damals eingesehen, denn es finden sich bereits gegen das Ende
des 17. sowie in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ver-
schiedene Vorschläge über die zweckmäßigste Einrichtung des
Blaseapparates. Das Blasen mit dem Munde erschien aber auch
schon beschwerlich und man empfahl mehr die Anwendung des
Blasebalgs oder anderer künstlicher Vorrichtungen.
Die Reactionen, welche man auf diese Weise hervorzubringen
suchte, bewegten sich natürlich innerhalb sehr enger Grenzen,
besonders war es das Erhitzen oder Schmelzen auf Kohle, welches
berücksichtigt wurde, in einzelnen Fällen nur wendete man
Borax dabei an.
Eine ganz besondere Beachtung und Ausbildung erlangten
die Löthrohrproben in Schweden, so dass dieses Land eigentlich
als die Wiege der Löthrohrprobirkunst betrachtet werden muss.
Dort finden wir von der Mitte des vorigen Jahrhunderts an
bis in die erste Hälfte des jetzigen eine Reihe ausgezeichneter
Männer, welche sich viel mit Löthrohrversuchen beschäftigten
und dieses Instrument als eih wesentliches Hülfsmittel bei ihren
mineralogischen und chemischen Arbeiten betrachteten; es waren
dies besonders v. Cronstedt, v. Engeström, Bergmann, Gähn und
Berzelius.
Cronstedt suchte bekanntlich auf die chemische Zusammen-
setzung der Fossilien eine Classification derselben zu gründen;
um aber hierbei die Bestandteile der Mineralien leicht und
schnell aufzufinden, bediente er sich der Löthrohrversuche; auch
war er nach v. Engestwm's Mittheilung der Erste, welcher alle
zu Löthrohrproben erforderlichen Utensilien in eine compendiöse
Form zu bringen suchte und einen tragbaren Löthrohrapparat,
ein sogenanntes Taschenlaboratorium, construirte. Bergmann
prüfte und erweiterte die Cronstedt'schen Versuche und legte
seine Erfahrungen in einer Abhandlung: Commentatio de tubo
ferruminatorio etc. nieder, welche im Jahre 1779 gedruckt wurde;
übertroffen wurde er aber jedenfalls von Gähn, dessen ausge-
zeichnete Arbeiten heute noch die Grundlagen der Anwendung
') Quippe, cum frustulum hujus crystalli, flammae lampadis, per fistulam, qua
vitra hermetice occluduntur, animafae, admoverem; mox animadverti redigi in cafcem
similem calci vivae, etc.
215_
des Löthrohrs in der Chemie und Mineralogie bilden. Wir ver-
danken es Berzelius, dass die von Gähn gewonnenen Erfahrungen
nicht verloren gingen, was leicht hatte geschehen können, indem
der Letztere nie etwas über seine Methode und seine Forsch-
ungen publicirte; Berzelius übernahm diess bei der Herausgabe
seines Lehrbuchs der Chemie, von welchem 1812 die erste Aus-
gabe erschien. Es waren indess nicht bloss die Erfahrungen
Gahns die Berzelius wiedergab und bei denen er stehen blieb,
er erfasste auch selbst den Gegenstand mit besonderer Vorliebe
und veröffentlichte im Jahre 1820 sein Werk über die Anwendung
des Löthrohrs, welches bekanntlich vier deutsche Auflagen er-
lebte und in mehrere Sprachen übersetzt wurde.
Berzelius' Schrift war wohl zunächst die Veranlassung, dass
viele Chemiker und Mineralogen in Deutschland, England und
Frankreich ihre Aufmerksamkeit dem Gegenstande zuwandten,
Löthrohrversuche anstellten und zur Erweiterung der Kenntnisse
über die Reactionen der Körper beitrugen. Zu den wichtigsten
Bereicherungen aber, welche die Löthrohrwissenschaft auf diese
Weise erhielt, sind ohne Zweifel die Arbeiten Harkorts l ) und
Plattner's 2 ) zu zählen.
Harkort kam während seines Studiums in Freiberg im Jahre
1826, wo er von Breithaupt die erste Unterweisung im Gebrauche
des Löthrohrs bei der Untersuchung der Mineralien erhalten
hatte, auf die Idee, dieses Instrument nicht blos zu qualitativen
sondern auch zu quantitativen Bestimmungen anzuwenden. Er
beschäftigte sich zunächst mit der Silberprobe und beschrieb
sein Verfahren in einem 1827 auf seine Kosten im Druck er-
schienenen Heft: Die Probirkunst mit dem Löthrohre. An
der Erfüllung seines darin gegebenen Versprechens, bald andere
] ) Eduard Harkort wurde geboren zu Harkorten in Westphalen am 18. Juli 1797.
Ursprünglich zum Kaufmannsstande bestimmt und darin thätig, wandte er sich nach
beendigter einjähriger militärischer Dienstzeit der Vermessung zu, ging im Jahre 1825
nach Halle, um hier Naturwissenschaften zu studiren und im darauffolgenden Jahre
nach Freiberg, um sich hier in den bergmännischen Wissenschaften auszubilden.
Nach einjährigem Aufenthalte am letztgenannten Orte ging er im Auftrag einer
englischen Gesellschaft nach Mexiko, wo er sich neben seiner bergmännischen Thätig-
keit mit der Erforschung dieses Landes beschäftigte. In die dortigen politischen
Wirren gerissen, vertauschte er die Boussole mit dem Degen und half der Republik
Texas Freiheit und Selbstständigkeit gegen Mexiko erkämpfen. Bald nach Beendig-
ung des Kampfes erlag er am 11. September 1836 als Oberst und Chef der Artillerie
zu Galveston dem Fieber.
*) S. Seite 32 dieser Schrift.
216^
Proben folgen zu lassen, wurde er durch Annahme einer Stellung
in Mexiko verhindert.
Es hätte sich wohl kaum eine geeignetere Persönlichkeit
finden können, Harkort 's Ideen weiter zu verfolgen und zur
practischen Ausführung zu bringen als Plattner, welcher damals
als Probirer in Freiberg fungirte und bereits von Harkort in
der Anfertigung von Silberproben mit dem Löthrohre unter-
wiesen worden war. Seinem unermüdlichen Fleisse gelang es
nicht nur, das von Ilarkort Begonnene zu vervollständigen, son-
dern auch Methoden zu quantitativen Löthrohrproben auf Gold,
Kupfer, Blei, Wismuth, Zinn, Nickel und Kobalt ausfindig zu
machen, welche er nebst seinen reichen Erfahrungen in Bezwg auf
qualitative Untersuchungen in den verschiedenen Auflagen seines
in mehrere Sprachen übersetzten Werkes: die Probirkunät mit
dem Löthrohr etc. veröffentlichte. Leider war es ihm nicht
lange vergönnt, sich des Erfolgs seiner rastlosen Bemühungen zu
erfreuen, da Krankheit und Tod ihm ein frühzeitiges Ziel steckten.
Plattner erkannte sehr richtig den Nutzen, welchen die
Löthrohrversuche in Verbindung mit dem nassen Weg gewähren;
unbeirrt durch den Einwand, den man ihm machen konnte, dass
eine solche Zugabe unstatthaft, schuf er seine Löthrohrpröbir-
kunst, wir aber betrachten es als unsere erste Pflicht, das von
ihm Geschaffene zu pflegen und nach Kräften in seinem Sinne
fortzuwirken.
Das Neuere, was verschiedene Chemiker und Mineralogen
den Löthrohruntersuchungen hinzuzufügen bemüht waren, hier
mitzutheilen, würde zu weit führen; es liefern diese Arbeiten
jedenfalls den erfreulichen Beweis, dass die Thätigkeit der früher
genannten Männer nicht vergeblich gewesen ist, und dem Löth-
rohr auch heute noch von manchen Seiten wenigstens diejenige
Beachtung zu Theil wird, die es mit vollem Rechte verdient. l )
Mit der Entwickelung der Löthrohrchemie (sit venia veibo)
hat natürlich auch eine Vervollkommnung der dabei notwendigen
!) Nicht unerwähnt mag bei dieser Gelegenheit eine von Buchner und Herberger
(Repertorium der Pharm acie von Buchner Bd. 41. 1832) angeregte Anwendung des
Löthrohrs bleiben, welche auf die Erkennung und Prüfung organischer Stoffe mit
Hülfe dieses Instrumentes gerichtet ist. Die Beantwortung des zu einer Preisfrage
gemachten Gegenstandes durch v. Günther und Lindner ist a. a. 0. mitgetheilt. Lässt
sich auch wegen der eigenthümlichen Zusammensetzung der organischen Verbind-
ungen von der Anwendung des Löthrohres bei ihrer Untersuchung nur ein sehr be-
217
mechanischen Hülfsmittel stattgefunden und es ist nicht ohne
Interesse, die hierbei gemachten Fortschritte zu verfolgen. Die
fistula Bartholin's ist endlich zum zierlicheren Gahn'schen Löth-
rohr geworden und das Cronstedt'sche Taschenlaboratorium im
„Plattner'schen Löthrohrapparat* wiedererstanden, der in
der That in grösster Vollständigkeit ein Laboratorium im Kleinen
darstellt, dessen Umfang die Kunst in die compendiöseste Form
zu bringen gewusst hat.
Eine der ersten Beschreibungen eines verbesserten Löthrohrs
giebt Gramer in seinem 1744 in der zweiten Auflage erschienenen
Werke: Elementa artis docimasticae l ); nach ihm soll das Löth-
rohr von Kupfer und an seiner Krümmung mit einer hohlen
Kugel versehen sein, damit die beim Blasen entstehende Feuchtig-
keit zurückgehalten werde.
Aehnlich war das Cronstedt'sche Löthrohr, diesem folgte
das geführlichere Instrument von Bergmann, welches wieder
durch das Gahnsche verdrängt wurde. Die letztere Constru-
ction, deren sich Berzelius und Plattner bedienten, ist auch heute
noch die am meisten angewandte, trotz mehrfacher Bemühungen
(wir erinnern hier nur an das Löthrohr von Mitschertich, Voigt,
Varley, Tennant, Wottaston), diesem Instrumente eine möglichst
bequeme und einfache Form zu geben.
Eine practische Abänderung am Gahn'schen Löthrohr, die
bereits schon von Weigel 2 ) für das Cronstedt'sche Löthrohr als
zweckmässig empfohlen worden war, ist ohne Zweifel das von
Plattner eingeführte Mundstück; wer oft und längere Zeit mit
dem Löthrohr arbeitet, lernt bald den Werth dieser Abänderung,
welche übrigens von gewichtiger Seite her eine harte Beurtheil-
ung erfuhr, kennen.
schränkter Gebrauch erwarten, so legen doch immerhin diese Arbeiten das beste
Zeugniss ab, ebensowohl von der Anerkennung des Nutzens der Löthrohruntersuch-
ungen überhaupt, als auch von dem Bestreben, dem Löthrohr eine möglichst allge-
meine Anwendung zu verschaffen.
*) Tubus, quo hoc perficitur, sit ex Cupro f actus, et in curvatura sua appli-
catum habeat globum, cavum, pollicaris diametri, per quem transire debet flatus,
eutn quidem in finem, ut humiditas flatus, in guttulas colleeta, intra globi istius
cavum coüigatur, nee ad foculum perveniat, actionem ignis turbatura. Minor hujus
Tubi apertura, per quam flatus exit, tarn parva sit, ut minimam aciculam vix
admittat. Dicitur Tubus Caementatorius. p. 194.
2 ) Siehe dessen im Jahre 1774 erschienene Uebersetzung von v. Engeström's Be-
schreibung eines mineralogischen Taschenlaboratoriums etc. etc. p, 20.
218
Wie bereits oben erwähnt wurde, hat man schon frühzeitig,
da man sich das Blasen mit dem Munde als schwierig und der
Gesundheit nachtheilig vorstellte, Apparate erdacht, welche diese
Thätigkeit verrichten sollten und es ist auf diese Weise eine
ziemliche Anzahl von Löthrohrgebläsen zum Vorschein gekommen,
ohne dass es indess einem derselben gelungen wäre, Verbreitung
und dauernde Anwendung zu finden. Berzelius und auch Plattner
sprachen sich entschieden gegen die Benutzung von Blaseappa-
raten bei Löthrohrversuchen aus und wenn man die voluminöse
Form, die complicirte, nicht selten geradezu unzweckmässige
Construction oder die umständliche Handhabung derartiger älterer
Vorrichtungen ersieht, so kann man der Ansicht beider Meister
nur beistimmen. Eine rühmliche Ausnahme aber macht das
erst in neuerer Zeit in Gebrauch gekommene Kautschukgebläse;
dasselbe kann nach unserer Ueberzeugung wegen seiner Einfach-
heit, compendiösen Form und gleichmässigen Wirkung als das
vollkommenste Ersatzmittel des Löthrohrs angesehen werden,
welches bis jetzt construirt worden ist. Von ganz besonderem
Werthe ist dasselbe bei der Ausführung quantitativer Proben
und sichert diesem nicht weniger interessanten und nützlichen
Theile der Löthrohrprobirkunde jedenfalls eine häufigere An-
wendung Seiten des practischen Berg- und Hüttenmannes, da es
nicht nur die £ei Anfertigung solcher Proben mit Hülfe des
einfachen Löthrohrs unleugbar stattfindende grössere Anstreng-
ung des Arbeitenden gänzlich beseitigt, sondern auch durch seine
äusserst constante, intensive Flamme ganz wesentlich zum sicheren
Gelingen und zur grösseren Genauigkeit dieser Proben beiträgt.
Die Einführung des Leuchtgases in den Laboratorien hat
auch zur Anwendung desselben bei Löthrohrversuchen geführt
und vielleicht hier und da Veranlassung gegeben, sich des Löth-
rohrs öfterer zu bedienen, wo man in der Benutzung der von
Berzelius, Harkort und Plattner empfohlenen Oellampe eine Un-
bequemlichkeit fand. Es ist hier besonders der für einfache
Versuche völlig geeigneten /Waschen Vorrichtung, welche Löth-
rohr und Lampe auf compendiöse Weise vereinigt, sowie des
Bwisen'schen Brenners zu gedenken. Der letztere ist bekannt-
lich ebensowohl mit Hülfe einer einfachen Vorrichtung als ge-
wöhnliche Löthrohrlampe zu benutzen, als er in seiner eigent-
lichen Form eine Löthrohrflamme von bedeutenden Dimensionen
219^
erzeugen lässt, welche, wenn sie auch nicht immer an Stelle
einer gewöhnlichen Löthrohrflamme zu verwenden ist, doch, wie
Bimsen gezeigt hat, zu sehr interessanten „Löth rohrversuchen u
benutzt werden kann. —
Bei der Erweiterung und Vervollkommnung, welche nach dem
Bisherigen die Anwendung des Löthrohrs erfahren hat, muss es
befremdend erscheinen, dass man doch immer noch bei minera-
logischen Untersuchungen sowohl als auch in chemischen Labo-
ratorien von diesem Hülfsmittel — von welchem einer der be-
deutendsten Mineralogen sagt, 1 ) dass es in seiner Art für die
Mineralchemie ebensoviel geleistet habe als das Goniometer für
die Krystallographie — einen recht unvollkommenen und meist
sehr beschränkten Gebrauch macht. Die Ursache hiervon kann
nur in einer gewissen Bequemlichkeit, oder in einer unvoll-
ständigen Kenntniss der Reactionen, welche man mit Hülfe des
Löthrohrs hervorzubringen im Stande ist, oder in dem Mangel
derjenigen (keineswegs aber aussergewöhnlichen) Geschicklichkeit
liegen, welche solche Versuche erfordern.
In den über analytische Chemie handelnden Büchern ist zwar
gewöhnlich der Löthrohrversuche Erwähnung gethan, auch wohl
auf die Wichtigkeit derselben bei der qualitativen Analyse beson-
ders aufmerksam gemacht; die practische Unterweisung in den
Laboratorien fällt aber leider häufig sehr kärglich und mangelhaft
aus und wenn man die Art und Weise der Anwendung des
Löthrohrs sowie die Beschaffenheit der zu den Versuchen die-
nenden Gerätschaften sieht, so glaubt man sich nicht selten
unwillkührlich in die Zeiten Swab's und Cronstedts versetzt.
Gesellt sich hierzu die gar nicht begründete Befürchtung, es
sei das Blasen mit dem Löthrohr der Gesundheit nachtheilig,
so darf man sich auch nicht wundern, dass die Mehrzahl nur
einen schwachen Begriff von der Nützlichkeit des Gegenstandes
hat und denselben als unwesentlich einer besonderen Beachtung
nicht werth hält.
Und doch sind diese Löthrohrversuche wie wenige chemische
Arbeiten ganz besonders geeignet, eine gewisse mechanische Fer-
tigkeit auszubilden sowie die Gabe der Beobachtung zu üben
und zu schärfen; mit wie Wenigem lernt man sich begnügen,
*) S. Fr. v. Kobell, Geschichte der Mineralogie p. 119.
220
sowohl was das Material zur Untersuchung als auch den Ver-
brauch an Reagentien anlangt und um wie viel schneller gelangt
man nicht in vielen Fällen zum Ziel?
Man hört allerdings nicht selten die Bemerkung und findet
dies auch in Schriften besonders hervorgehoben, dass die Löth-
rohrreactionen sich nur innerhalb eines sehr beschränkten Krei-
ses bewegen. Diejenigen freilich, welche im Löthrohr nichts
Anderes sehen oder sehen wollen als was der Metallarbeiter
darin erblickt, können Recht haben, wer aber, sich von einer
solchen Einseitigkeit losreissend, nach dem Beispiele Plattne? J s
den nassen Weg mit dazu benutzt, wird recht bald zu der Ueber-
zeugung gelangen, dass die Löthrohranalyse ihre ganz beson-
deren Vorzüge hat.
Der Nutzen, welchen die quantitativen Proben dem prac-
tischen Berg- und Hüttenmanne darbieten, braucht wohl kaum
besonders hervorgehoben zu werden, hat sich doch in diesen
Kreisen das Löthrohr bereits die meisten Freunde und Anhänger
erworben. Der Bergmann insbesondere, dem ja selten der um-
fängliche Apparat und die Hülfsmittel eines chemischen oder
metallurgischen Laboratoriums zu Gebote stehen, findet in unserer
Löthrohrprobirkunst das einfachste Mittel, den Erfolg seiner Thä-
tigkeit selbst zu prüfen.
Das Haupthinderniss, welches nach unserer Ansicht ganz
besonders der allgemeineren und häufigeren Anwendung des
Löthrohrs zu den in der Ueberschrift angedeuteten Zwecken im
Wege steht, ist die seltene Gelegenheit, gründliche Unterweisung
in dem Gebrauche dieses Hülfsmittels zu erhalten. Schon Ber-
zelius 1 ) macht in seiner Geschichte des Löthrohrs darauf auf-
merksam, dass eine solche Unterstützung hierbei ganz unerlässlich
sei und man nur dann erst einen richtigen Begriff von dem
Werthe der Löthrohrversuche bekomme; wir können aus Er-
fahrung diesem Ausspruche nur auf das Vollständigste beipflich-
ten und sprechen schliesslich den Wunsch und die Hoffnung
aus, dass auch dieses Hinderniss mehr und mehr beseitigt wer-
den möge.
*) S. dessen Anwendung des Löthrohrs etc. etc. p. 5.
Verzeichniss Derer, welche seit Eröffnung der
Bergakademie und bis Schluss des ersten
Säculum's auf ihr studirt haben.
Vom Hüttenraiter C. G. Gottschalk.
jchon der zur Erinnerung an die Feier des hundert-
jährigen Geburtstages Werner's am 25. September 1850
erschienenen Schrift über die Bergakademie zu Freiberg
ist ein, nach der Reihenfolge der Inscription geordnetes
Verzeichniss Derer beigefügt worden, welche seit der
Eröflhung der Bergakademie bis dahin auf ihr studirt haben.
Wie jenes, so ist auch das vorliegende, nach derselben Ordnung
aufgestellte Verzeichniss, namentlich was die früheren Jahre
betrifft, in gewisser Beziehung nicht ganz vollständig, da zu-
weilen über die gewöhnliche Studienzeit gereifte Männer ein-
zelne Vorträge besuchten, ohne eigentlich auf die Bergakademie
aufgenommen und inscribirt zu werden. Als solche sind uns,
um nur ein paar Beispiele zu nennen, >D'Aubui$son de Voisin
und Brochant de Villers bekannt. Soweit indessen Uninscribirte
längere Zeit an der Bergakademie Vorlesungen gehört haben,
wie namentlich Lehrer, Chemiker, Pharmaceuten, Mechaniker,
absolvirte Bergschüler u. s. w., sind sie in diesem Verzeichnisse
nach dem ersten Jahre ihrer Admission mit aufgeführt.
Wir haben versucht, in der letzten Spalte, so viel möglich,
über die gegenwärtige Stellung, den erfolgten Tod und die letzte
Stellung vor demselben Nachricht zu geben. Diese Nachrichten
mussten aber der Natur der Sache nach ziemlich unvollständig
bleiben und manche Irrthümer können sich dabei, und selbst
in die vorderen Spalten, eingeschlichen haben, für die wir nun
hier um Entschuldigung bitten.
222
Dieses Verzeichniss bietet zugleich einen Maassstab für die
Beurtheilung der Schwankungen in dem Besuch der Akademie,
welche wir in der Schlusstabelle noch übersichtlicher darzu-
stellen bemüht waren. Aber gerade in diese Tabelle dürften
sich am Leichtesten Irrthümer eingeschlichen haben, ja es waren
kleine Ungenauigkeiten in derselben geradezu unvermeidlich,
da in den Acten, aus welchen das Verzeichniss mühsam aus-
gezogen werden musste, zuweilen nur der Geburtsort, oder der
Wohnort, zuweilen ganz allgemein das damalige Geburts- oder
Vaterland, in einzelnen Fallen sogar Nichts von dem Allen zu
finden ist. Zu den Sachsen sind bis zum Jahre 1815 natürlich
alle damals dem Königreich Angehörige gerechnet.
Nr.
FamiliennAme, Vornamen.
i Geburtgort, Wohnort,
I resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1
2
3
4
5 #
H i
7
8
<)
10
11
12
1766.
V. Trebra, Fr. Wilh. Heinr.
Beyer, August
v. Wietersheim, Fr. Chr. Ludw.
Charpentier, Joh. Friedr. Wilh.
(war zugleich schon Profes-
sor), späterhin nobilitirt
llonsky, Joh. Traug.
Glässer, Friedr. Gottl.
Richter, Gottl." Sigism.
Kürschner, Chr. Fr.
v. Wolffersdorf; Fr. Gotth.
Kiessling, Chr. Gottfr.
Rupert], Joh. Otto
Rümler, Joh. George
13 , Schütze, Dav. Benj. Gotth.
i
14 Mossdorf, Joh. Theod.
15 Schilling, Carl Gottfr.
lfi ; Techelmann, Joh. Chr.
17 Freiesleben, Joh. Fr.
18 ' Förster, Gottl. Benj.
19 Teetsch, George Fr.
20
21
22
23
24
1767.
Hende, Joh. Fr.
Duckwitz, Joh. Chr.
Reich, Joh. Heinr.
Sieghardt, Joh. Sim. Benj.
Freiesleben, Carl Fr.
Altstedt in Thüringen
Schneeberg
Anhalt- Cöthen
Dresden
Johanngeorgenstadt
Grosskamsdorf in Thü-
ringen
Freiberg
Voigtland
Freioerg
Clausthal
Freiberg
Freiberg
Freiberg
Schneeberg
Marienberg
Freiberg
Freiberg
Lebuse im Amte Schlic-
hen
Dresden
Harz
Freiberg
Freiberg
f 1819 als Oberberghauptmann zu
Freiberg.
f 1806 als Kobaltinspector u. Zehnt-
ner zu Schneeberg.
f.
t 1805 als Berghauptmann zu Frei-
berg.
1 1813 als Schichtmeister zu Freiberg,
f als Bergmeister zu Voigtsberg.
f 1814 als Hüttenmeister zu Freiberg,
f 1815 als Schichtmeister zu Annaberg.
t-
t 1777 als Vicemarkscheider zu Frei-
berg.
t 1794 als Wäschgeechworner zu Frei-
berg.
f 1775 als Zehntenschreiber zu Frei-
berg.
War Bergmeister zu Altenberg u. Ma-
rienberg, f in Philadelphia.
t 1808 als Bergfactor zu Freiberg.
f 1776 als Schichtmeister zu Freiberg.
t 1799 als Bergmeister zu Johann-
georgenstadt.
1 1807 als Stadtkämmerer, Markschei-
der u. Schichtmeister zu Freiberg.
t.
t als emer. Schichtmeister zu Frei berg.
f 1 798 als Maschinendirector zu Frei-
berg.
f als Bergsecretair beim Churfürstl.
Berggemach zu Dresden.
f als Zehntenschreiber zu Frei berg.
f 1830 als pensionirter Zeichnenmei-
ster d. Bergakadem. zu Freiberg.
f 1805 als Vicebergmeister u. Ober-
einfahrer zu Freiberg.
224
Nr.
Familienname , Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1768.
25
Richter, Chr. Fr. (Hütten-
meister)
Sieghardt, Christ. Benj. (Hüt-
Freiberg
f als Hüttenmeister zu Freiberg.
26
?
f 1797 als Oberhüttenmeister zu Frei-
tenmeister)
berg.
27
Winkler, Carl Friedrich (Ge-
schworner)
Ehrenfriedersdorf
f. War Bergmeister in Preussen.
28
Trefftirth, Joh. Dietr. (Schicht-
Eibenstock
f 1812 als Rathskämmerer U.Schicht-
meister)
meister zu Schneeberg.
29
Hempel, Joh. Carl Gottl.
Freiberg
t.
30
Klotzsch, Andr. Heinr.
Freiberg
f 1828 als OberschiedswardeiD zu
Freiberg.
31
Auermiiller, Carl Fr. Gottlob
Braunsdorf bei Dresden
t-
32
Blüher, Carl Ludw.
Ehrenfriedersdorf in
f als Bergmeister in Ehrenirieder»-
Sachsen
dorf.
33
Zsohocke, Joh. Gotth.
Freiberg
t-
34
Frey
Freiberg
f als Untersteiger v. Himmelsfurst bei
Freiberg,
35
Schneider
Freiberg
t.
36
Lotse, Johann Gottfr.
Freiberg
■t.
37
Kirchner
Freiberg
t.
38
Bomnann
Freiberg
f als Stollnobersteiger zu Freiberg.
39
Richter, Joh. Conr.
Freiberg
t-
40
v. Wesnig, Carl Gottl. Adolph
Hahnefeld
f als Gutsbesitzer.
41
Koch, Fr. Chr. Aug.
1769.
Sangerhausen in Thür.
f als Markscheider in Eisleben.
42
Pritzöche, Fr. Adolph
Renovanz, Hanns Mich.
Pirna
f.
43
Dresden
f als Inspector derKaiserl. Bergschule
zu Petersburg.
44
v. Eiterlein, Joh. Fr.
?
f. War Bergbeamter in Russland.
45
Wittig, George Gottlob (Hüt-
Freiberg
f 1811 als Oberhüttenmeister zu Frei*
tenmeister)
Sieghard, Jon. Aug.
berg.
46
Freiberg
1 1841 als Oberschiedswardeinzu Frei
berg.
47
Schubert, Gottl. Fr.
Chemnitz
1 1809 als Kämmerer und Bergmecha-
nikus zu Freiberg.
48
Eberhardt, Gotth. Sigism.
Freiberg
t.
49
Kerl, Joh. Wilh.
Grosskamsdorf in Thü-
ringen
Grosskamsdorf in Thü-
t-
50
Viehweg
t-
51
Ehrenberg, Heinr. Aug. Franz
Werner, Abrah. Gottlob
ringen
Eisleben
f.
52
Wehrau bei Görlitz
t 1817 alB Bergrath zu Freiberg.
53
Klunger, Traug. Gottl.
Eisleben
f. War Hüttenschreiber auf d. Kupfer-
hütte z.GrosBÖmer i . Mannefeld isch.
54
Baldauf
?
f 1811 als Oberkunstmeister zu Frei-
berg.
55
Nielich
Freiberg
f als Berggeschworner.
225
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
56
Elipstein, Phil. Engel
Hessen-Darmstadt
f als Kammerdirector zu Giesen.
57
Schröter, Fr. Wilh.
Magdeburg
t-
1770.
•
58
v. Nostitz, Heinr. Mor. Gottl.
Kauren
t 1812 als Bergcommissionsrath und
Oberzehnten - Controleur zu Anna-
berg.
59
Anrieh, Fr. Gottl.
Marienberg
f 1801 als Bergmeister zu Altenberg.
60
Springsfeld, Joh. Chr.
?
t-
61
Hunger, Gottfr. Carl
Freiberg
f als Calculator bei d. Bergrechnungs-
Expedition zu Dresden.
62
Lingke, Carl Fr.
Freiberg
t 1814 als Vicehüttenmeister zu Frei-
berg.
63
Frank, Joh. Christ. Benj.
Freiberg
t-
64
Kessler, Joh. Gottf.
Artern
f. War Beamter im Anhalt-Bernbur-
gischen.
65
Siemon, Ernst Fr. Wilh.
Freiberg
f. War Proviantofficier in der sächs.
Armee.
66
Richter, Gottfr.
Meissen
t-
67
Valentin, Joh. Chr. Fr.
Dresden
t-
68
Fischer, Joh. Gottl.
Freiberg
t-
69
Barth, Christian
Bottendorf
f. War Berggeschworner zu Sanger-
hausen.
70
Reissner, Joh. Fr.
Eisleben
t.
71
Schnitze, Carl Chr.
Altenberg
f. War Obermühlmeister zu Alten-
berg.
72
Klotz, Joh. Aug.
1771.
Sangerhausen
f. War Schichtmeister zu Marienberg.
73
Böse, Heinrich Albrecht Ernst
Hettstedt
1 1807 als Hüttenvorsteher zu Eisleben.
74
Wagner, Carl Heinr.
Johanngeorgenstadt
f. War Schichtmeister zu Johann-
georgenstadt.
75
Punschel, Carl Fr.
Marienberg
f. War Schichtmeister zu Ehrenfrie-
dersdorf.
76
Klemm, Joh. Gotth.
Freibersf
t-
77
Vergeel, Ant. Alb.
Amsterdam
t-
78
Baum, Carl Eman.
Freiberg
f in Freiberg.
79
Hermann, Joh. Chr. Fr.
Freiberg
f. War Amtsschreiber zu Freiberg.
80
Oehlschlägel, Aug. Jonas
Eibenstock
t 1823 als Markscheider und Schicht-
meister zu Freiberg.
81
Wustner, Carl Aug.
Freiberg
t-
82
Beer, Joh. Gabr.
Eibenstock
t 1823 als Bergamtsassessor zu Jo-
hanngeorgenstadt.
83
Schreiber, Joh. Gottfr.
Pobershau bei Marien-
berg ,
f 1827 als Insp.gönäral. zuGrenoble.
84
Tencher, Aug. Siegism.
Freiberg
t-
85
Pfeifer, Chr. Fr.
Halsbrücke b. Freiberg
t-
86
Machirlu8, Aug. Gottfr.
Marienberg
t.
87
Muller, Joh. Gottfr. Lebr.
Freiberg
f 1797 als Obersteiger zu Riechberg.
15
226
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwartige oder letzte Stellung.
88
Morgenstern, Carl Traug.
Johanngeorgenstadt
t-
89
Braune, Dav. Gottl. Fr.
Freiberg
t-
90
Nieligs
Freiberg
t.
91
Goldmann
Freiterg
t.
92
Krumpel, Sam. Wilh.
Freiberg
Neustadt bei Eisleben
f ab Geschworner zu Freiberg.
93
v. Kendel, Fr. Wilh.
f. War Officier in der Preuss. Armee.
94
v. Berber, Aug. Const.
Dresden
f 1816 als Bergcommissionsrath za
Zöblitz.
95
Srasser, Joh. Conr. Fr.
aus dem Saalfeldischen
f als Schichtmeister zu Saalfeld
96
v. Drandorff, Heinr. Aug.
Zschopau
t-
1772.
►
97
Schnorr, Heinr. Enoch
Schneeberg
f 1815 als Stadtrichter und Schicht
meister zu Schneeberg.
98
Weber, Gottl. Fr.
Freiberg
f. War in Polen.
99
Kaiser, Joh. Fr. (Hüttenmeister)
Freiberg
f als Hüttenmeister.
100
Fleischer, Joh. Chr. (Hütten-
Freiberg
f 1795 als Hüttenmeister zu Frei
meister)
berg.
101
Schmidt, Carl Gottfr.
Eisleben
f. War Beamter in Preussen.
102
Weichsel, Augustin Lebr.
Endorff in der Graf-
f. War Bergbeamter im Hannover-
schaft Mannsfeld
schen.
103
Wagner, Joh. David
v. Gerard, Ludwig
Freiberg
f in Freiberg.
104
Petersburg.
105
Graf y. Penna Florida
1773.
Spanien.
106
y. Heynitz, Hanns Ernst
Freiberg
f. War Landcavalier in der Nieder-
lausitz.
107
v. Sehirnding, Ernst Fr. Carl
Bärenfels bei Altenberg
t 1814 als Bergcommissionsrath zu
Freiberg.
108
Drechsler, Joh. Wilh. Fr.
Bockau in Sachsen.
109
Lempe, Joh. Fr.
Grosskamsdorf in Thü-
f 1801 als Professor zu Freiberg.
110
Engelschall, Joh. Heinr.
ringen
Freiberg
f 1830 als Schichtmeister zu Freiberg.
111
Freiesleben, Jonas
Freiberg
f ab Vicesilberbrenner zu Freiberg.
112
Köhler, Alex Wilh.
Freiberg
f 1832 als Bergcommissionsrath und
Bürgermeister emer. zu Freiberg.
113
Tender, Wilh. Fr. Siegm.
Freiberg
f 1810 ab Bürgermeister zu Freiberg.
ll4
y. Beust, Traugott
Dresden
t 1813 ab Kammerherr zu Dresden.
115
Erhardt (Ingenieur)
Märker, Joh. Ehrenfr. Gotth.
Baden-Baden
f ab Grossherz. Badisch. Bergbeamter.
116
Freiberg.
Hettstedt
117
Tölpe, Joh. Ehrenfr.
t 1800 als Bergrath zu Euleben.
118
Langer, Heinr. Fr.
Marienberg
f. War Schichtmeister zu Freiberg,
später Accis-Einnehmer.
119
Langer, Joh. Heinr. Siegism»
Freiberg
f. War Bergbeamter in Hessen.
120
Neugebaner, Joh. Gottfr.
Spielmann, Carl Fr.
Dresden.
,
121
Strassburg.
122
y. Brandenstein, Ludw
Stollberg am Harz
f. War Kammerrath zu Anhalt-Bern-
burg.
227
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
123
Henrici, Gotth. Aug.
Rothenburg in der Ober-
lausitz
' f als Schichtmeister zu Marienberg.
124
Sommer, Laurent. Theod.
1774.
Sachsen - Coburg
f 1805 als Bergrath zu Saalfeld.
125
Vogel, Chr. Aug.
Dähne, Joh. Gottl.
Schönhaide in Sachsen
f als Münzwardein zu Leipzig.
126
Freiberg
f als Schichtmeister zu Freiberg.
127
Bauer, Carl Gotth.
Geyer
Eisleben
f 1837 als Bergmeister zu Annaberg.
128
Truppel, Carl Fr.
Wiedemann, Aug. Lebr.
f in Bussland.
129
Freiberg
1 1820 als Schichtmeister zu Freiberg.
130
Zahn, Joh. Carl Fr.
Marienberg
f 1833 als Hüttenschreiber u. Schicht-
meister zu Marien berg.
131
Wagner, Dav. Wilh.
Freiberg
f. War Schichtmeister zu Freiberg,
später Bergbeamter in Russland.
132
Hempel, Com. Christoph
Schmld, Ernst Rud. Wilh.
Geyer
Eisleben
t 1804 als Obersteiger zu Freiberg.
133
t 1795 als Oberzehntner zu Eisleben.
134
Hildebrand, Heinr. Ludw.
Freiberg
f. War Militär.
135
v. Buttlar, Carl Fr.
Freiberg
f als Lieutenant der Artillerie.
136
Schmid, Fr. Aug. Lebr.
Schneeberg
t als Schichtmeister zu Schneeberg.
137
Cramer, Chr. Ludw. Wilh.
aus dem Anspachischen.
138
Becher, Joh. Gottl.
1775.
Dillenbure im Herzog-
tum Nassau
t 1831 als Oberbergrath und Ober-
bergmeister in Bonn ?
139
Thamm, Joh. Chr. Fr.
Freiberg.
140
Ullmann, Iman. Aug.
Oberwiesenthal
f. War Bergmeister zu Goldkranach
in Bayern.
141
Goldberg, Carl Gottl. Fr.
Freiberg
f 1833 als Bergfactor und Schicht-
meister zu Freiberg.
142
Böse, Carl Albr.
Hettstädt
f 1801 als Factor zu Hettstädt.
143
Müller, Joh. Gottl.
Auerbach in Sachsen
f. War Kaufmann.
144
Schnitze, Joh. Chr.
Altenberg.
145
Ruh, George Fr.
Freiberg
f. War Militär.
146
Märker, Gottl. Adolph
Freiberg.
147
König, Joh. Carl
Görlitz.
148
Löscher, Carl Iman.
Wiederau bei Rochlitz
War Bergmeister in Böhmen, starb in
in Sachsen
Freiberg.
149
v. Moiseienkoff, Fedor Petroff
Russland.
150
ScMflher, Joh. Aug.
Freiberg
t 1822 als Amalgamirmeister zu Hals-
brücke bei Freiberg.
151
v. Berlepsch, Carl Fr.
Perini, Peter
Gross -Welsbach
f. War Bergrath und Kammerherr.
152
Graubünden.
153
Weber, Joh. Aug. Ehrenfr.
1776.
Eisleben
f 1808 als Factor zu Sangerhausen.
154
Oehlschlegel, Jonas Gotth.
Eabisch, Ludw. Heinr.
Eibenstock
1 1 8 1 2 als Bergschreib, zu Schneeberg.
155
Freiberg
f 1817 als Bergmeister zu Schneeberg.
156
Schuhmacher, Ernst Wilh.
Freiberg
f. War eine Zeit lang Schichtmeister
in Freiberg.
15*
228
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
157
Piersohel, Gottl. Aug.
Freiberg
f als Schichtmeister zu Freiberg.
158
Hunger, Joh. Peter
Freiberg
1 1798 als Hüttenmeister zu Freiberg.
159
Dentler, Fr. Siegism.
Freiberg
t 1798 als Hüttenschreiber zu Frei-
berg.
f. War Schichtmeister zu Annabenr.
160
Degenwerth, Joh. Gottl.
Voigt, Joh. Carl Wilh.
Krezdorf bei Lauban
161
Altstadt im Weimar-
scheu
f als Bergrath zu Ilmenau.
1777.
OvAlVU
162
Paulicke, Carl Gotü. -
Freiberg
f als Oberhüttenverwalter zu Freiberjr.
163
Schulze, Dav. Friedrich
Schneeberg
f. War Schichtmeister und Hütten-
schreiber zu Schneeberg.
164
Esohke, Joh. Fr.
Freiberg
f als Glättfactor zu Freiberg.
165
John, Chr. Bern.
Gorner, Sam. Ehreg.
Altenberg.
Erbisdorf bei Freiberg
166
f als Schichtmeister zu Freiberg.
167
Tatibert, Joh. Fr.
Könitz im Schwarz-
burgischen
f als Bergmeister zu Könitz
168
Roffesohnieow, Nie. . ^ |
PodscMwalow ( & g
CollegOW, Athanasei j £rs
Ilman, Petrus Jg's
t-
' 169
170
Russland
f als Bergbeamter in Nertschinsk.
171
f. War Vicedirector des Kaiserl. Berg-
cadettencorps, dann pensionirt.
172
v. Eggenberg, Ant. Rupr.
1778.
Oberungarn.
173
des Ghamps, Aug. Ludw.
Freiberg
f. War Bergschreiberei-Verweser zu
Altenberg.
174
Schluck, Joh. Gottfr.
Schneeberg
f 1823 als Bergamt8as8essor zu Anns-
berg.
175
Köhler, Joh. Sam.
Freiberg
1 1823 als Schichtmeister zuFreiberg.
176
Rudolph, George Fr.
Freiberg
f. War Recessschreiber zu Altenberg.
177
Neuhäuser, Gottfr. Benj.
Freiberg
f. War Proviant - Officier.
178
König, Joh. Chr.
aus dem Schwarzburg-
ischen.
179
Köhler, Joh. Fr.
Annaberg.
180
Llnigke, Joh. Lebr.
Annaberg
f 1 8 1 3 als Bergwardein zu Marienberg.
181
Arenberger, Joh. Gottl.
Annaberg.
182
DeÜraxar, Faustus
Spanien
f als Kgl. Span. Oberberghauptmann.
183
Delhuxar, Joseph
Kenlioh, Joh. Gottl.
Spanien
f. War einige Zeit mit Vor. in Mexiko.
184
Budissin
f. War Militär.
185
v. Nordenflyoht, Furcht Lebe-
Leipzig.
recht
•
1779.
•
186
Schröter, Gottl. Fr.
Forchheim in Sachsen
f 1806 als Schichtmeister zu Freiberg.
187
Klemm, Gottl. Fr.
Freiberg.
188
Frhr. v. öntschmid, George Ad.
Dresden
f 1825 als pensionirter Berghaupt-
mann zu Freiberg.
189
Horcher, Gteorge Fr. Ant.
Lautenburg i. Schwarz-
burgischen.
229
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1780.
190
ThannMuser, George Fr. Aug.
Aue bei Schneeberg
f 1 81 2 als Schichtmeister zu Annaberg.
191
Meiner, Carl Gottl.
Freiberg
f 1814 als Bergbeamter zu Wieliczka.
192
Richter, Fr. Gottl.
Freiberg
f 1844 alsBergamtscopist zu Freiberg.
193
Frhr. v. Beiist, Joh. Fr.
Altenburg
War Officier in der sächsisch. Armee,
f 1821 in Dresden.
194
Goldberg, Siegm. Fr. Sam.
Freiberg
f 1832 als Gewerkenprobirer zu Frei-
berg,
f. War Bergmeister bei den bischofl.
195
Illig, Carl Fr.
Lauter im Erzgebirge
Bamberg'schen Werken.
196
y. Einsiedel, Joh. Aug.
Göttingen
f als Bergcommissionsrath a. D.
197
Schroll, Casp. Melchior
Salzburg
f als Hofkammerrath und Professor
zu Salzburg.
198
Moser, Anton
Salzburg.
199
y. Okraszewski, S.
1781.
Warschau.
200
Selbmann, Gottl. Leber.
Freiberg
f 1808 als Schichtmeister zu Freiberg.
201
Janson, Chr. Phil.
Ehrenfriedersdorf
f. War Schichtmeister zu Ehrenfrie-
dersdorf, später Bergbeamter in
Preussen.
202
Becher, Chr. Gottl.
Johanngeorgenstadt
+. War Schichtmeister zu Marienberg.
203
Erler, Lebr. Joh. Fr.
Freiberg
f 1800 als Schichtmeister zu Freiberg.
204
Hofmann, Joh. Aug.
Freiberg
f als Gewerkenprobirer.
205
Geyder, Chr. Leber.
Siebenlehn beiFreiberg
f. War Grubenbesitzer.
206
Hamann, Carl Gottl.
Freiberg.
207
Wenzel, Heinr. Ferd.
Dresden
f. War Militär.
208
y. Oraczeski
?
209
Goldberg, Theod. Gottl. Fr.
Freiberg
t 1823 als Obereinfahrer zu Johann-
georgenstadt.
210
Weber, George Sam.
Freiberg
t 1816 als Waagemeister zu Freiberg.
211
Richter, Ernst Ludw. ^
Freiberg
f als Pulvermühlenfactor zu Freiberg.
212
v. Ende, Carl Benj.
1782.
Munzig in Sachsen
f. War Herzogl. Oelzisch. Beamter in
Schlesien.
213
v. Oppel, Jul. Wilh.
Freiberg
f als Minister zu Gotha.
214
v. Oppel, Carl Wilh.
Freiberg
f als Obersteuerdirector zu Dresden.
215
Beck, Joh. Jac.
Freiberg
t-
216
Paul, Joh. Chr.
Geyer
f. War Beamter im Baden- Durlach -
sehen,
t 1813 als Berggeschworner zu Al-
217
Klippgen, Fr. Wilh.
Eibenstock
tenberg.
218
Schlitze, Joh. Dav. Heinr.
Marienberg
f in Amerika.
219
Schütze, Joh. Carl
Marienberg
f 1839 als pensionirter Bergmeister
zu Schneeberg.
220
Wege, Gottl. Aug.
Goldberg, Fr. Aug.
Eisleben
f. War Bergwardein zu Eisleben.
221
Freiberg
WaJdenDurg i. Sachsen
1 1797 als Schichtmeister zu Freiberg.
222
Briindel, Chr. Fr.
1 1 802 alsRecessschreib. zuSchneebrg.
230
Kr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellang.
223
Langer, Carl Chr. Heinr.
Freiberg.
224
Meissner, Aug. Qottl.
Eisleben
f. War 1794 Amanuensis in Leipzig.
225
Kirchhof, Fr. Wilh.
Grossoerner im Manns-
f. War Hüttenschreiber im Manns
*
feldischen
feldischen.
226
Barth, Joh. Gottfr.
Bottendorf i. Thüringen
f. War 1794 Stollnsteiger im Manns-
feldischen.
227
Prhr. v. Eberstein, Wilh. Ludw.
Mohrungen im Manns-
Gottl.
feldischen.
228
Karsten, Dietr. Ludw. Gust.
Bützow i. Mecklenburg
f 1810 als Berg- u.Staatsrathz. Berlin.
229
Hässler, Chr. Fr.
1783.
Annaberg.
230
Rosentreter, Gottl. Franz
Aschersleben.
231
Strunz, Carl Chr.
Neustädtel bei Schnee-
berg
Johanngeorgenstadt
f als Bergmeister zu Geisaing.
232
Gerber, Chr. Gottl.
f 1825 als Bergwardein und Schicht-
meister zu Schneeberg.
233
Dietrich, Imän. Gottl.
Geissing
f. War Königl. Span. Bergbeamter
in Südamerika.
234
235
Schreiber, Aug. Heinrich
Tittel, Joh. Heinr.
Marienberg
Schneeberg
f. War Kunststeiger bei Marienberg.
War Bergmeisterz. Planitz, starb 1835
zu Oberhohndorf.
236
Dietze, Carl Salom.
Freiberg
f 1 826 als Rezessschreiberzn Freiberg.
237
Fleischer, Jac. Alb. Chr.
Freiberg
t 1818 als Hütten- und Amalgamir-
schreiber zu Freiberg.
238
Pilz, Chr. Fr.
Schneeberg
f 1837 als Markscheider und Schicht-
meister zu Schneeberg.
239
Heinrichmair, Franz Xaver
Eichstädt in Bayern.
240
Ortmann, Gottl. Wilh. Aug.
Neustadt in der Graf-
schaft Hohenstein
f als Amalgamirmeister zu Freiberg.
241
Bollner, Aug. Fr.
1784.
Brand bei Freiberg
f 1806 als Schichtmeister z. Freiberg.
242
Hennig, Heinr. Leop.
Unterblauenthal i. Sach-
t-
243
Schildbach, Chr. Gottl.
sen
Schneeberg.
244
Löbel, Chr. Traug.
Johanngeorgenstadt
f 1815 als Zwitterstockwerksfactor in
Altenberg,
f 1831 als Vicebergmeisterz. Freiberg.
245
Wagner, Fr. Wilh.
Paul, Chr. Lebr.
Freiberg
246
Geyer
f. War Schichtmeister zu Geyer.
247
Hfillesheim (Gräfl. Lippescher
Kammerreferendar)
Preussisch Minden.
248
249
1785.
Norwegen j
t als Greschworner zu Kongsberg.
f als Bergbeamter zu Kongsberg.
250
Schindler, Erasm. Fr.
Annaberg
f als Bergschreiber zu Annaberg.
251
Hansel, Carl Gottl.
Grtinthal
f als Amalgamirmeister zu Freiberg.
231
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder lotste Stellung.
252
Scheidhaner, Joh. Traug.
Johanngeorgenstadt
f 1831 als Obereinfahrer zu Schnee-
berg.
253
Weber, Thom. Chr.
Freiberg
t 1848 als emer. Oberhüttenraiter zu
Freiberg.
254
Heym, Carl Gottfr.
Halsbrücke b. Freiberg
f als Werkmeister in Thüringen.
255
Studer, Joh. Gotth.
Reichenbach i. Sachsen
f als Münzmeißter zu Dresden.
256
Mothes, Gottl. Fr.
Schneeberg
f. War Königl. Span. Bergbeamter in
Südamerika.
257
Graube, Fr. Gottl.
Ehrenfriedersdorf
f 1830 als Knappschaftsschreiber und
Schichtmeister zu Johanngeorgen-
stadt.
258
Silbermann, Fr. Gottl.
Glashütte in Sachsen.
259
v. Weiss, Joh. Jac. Heinr.
Dresden
t 1824 als Bergcommissionsrath und
Oberhüttenverwalter zu Freiberg.
260
Schierholtz, Fr. Wilh.
Grafschaft Mannsfeld
t-
261
Bachmann, Carl Friedr. Gottl.
Grafschaft Mannsfeld
f. War 1794 Steiger im Mannsfeld-
iechen.
262
Sohmidt, Fr. Chr. Siegm.
Baumg&rtner, Gottl. Heinr.
Grafschaft Mannsfeld
f. War Hüttenschreiber zu Eisleben.
263
Schneeberg
f als Blaufarbenmeister zu Schnee-
berg?
264
Jacobi, Fr. Adolph
Coblenz.
265
Sonnenschiiiid, Fr. Traug.
Jena
f. War lange in Amerika.
266
Stranss, Joh. Sam.
Freiberg
f als Rezessschreiber zu Schneeberg.
267
Steingrubner, Joh. Chr. Aug.
Schleitz.
268
Nauwerk, Joh. Chr. Fr.
Eisleben.
269
de Mathy, Franz Ludwig
Warschau.
270
Enuapel, Carl Gottl.
1786.
Annaberg
t 1808 als Poch- und Wäschge-
schworner zu Freiberg.
271
Meiner, Christi. Ludw.
Stanau
f 1842 als emer. Hüttenschreiber zu
Rudolstadt.
272
Bngler, Fr. Wilh.
Freiberg.
273
Arnold, Joh. Christ.
Freiberg
f 1846 als Buchhändler zu Dresden.
274
Koch, Heinr. Adolph
Frauenstein
f 1800 als Berg- und Gegenschreiber
zu Altenberg.
275
Heibig, Joh. Traugott
Freiberg
f als Amalgamirofficiant zu Frei-
berg,
f. War Advocat zu Johanngeorgen-
afo/lt
276
Löbel, Joh. Chr.
Johanngeorgenstadt
277
Richter, Fr. Jac.
Freiberg
SUUlti
f 1846 als Bergschreiber zu Marien-
berg.
1 1837 als Oberhüttenmeister zu Frei-
berg.
f 1823 als Bergmeister zu Altenberg.
278
Hofmann, Joh. Sam.
Freiberg
279
Müller, Joh. Aug. Gotth.
Freiberg
280
Hammer, Joh. Gottl.
Freiberg
f als Bergakademist.
281
v. Wurmb, George Fr.
Dresden
f. War Kammerjunker und Regier-
ungs-Assessor.
282
Hofmann, Carl Fr.
Freiberg
England
Benin.
t 1813 als Bergmeister zu Seifen.
283
Hawkins, J.
t.
284
Danz, G. F.
232
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung".
285
Emmerling, Andr. Ludw. Aug.
Breitenbach im Thü-
t als Kammerrath zu Darmstadt.
Jac.
ringer Wald
Kirchheim in Würtem-
286
Wiedenmann, Joh. Fr.
f 17$ 8 als Professor, Hof- und Domä-
berg
nenrath zu Stuttgart.
1787.
287
Christian!, Chr. Fr.
Freiberg
f 1839 als Hütten- und Kohlschreiber
zu Halsbrücke.
288
Steinhausser, Joh. Gottfr.
Plauen im Voigtlande.
289
Haupt, Joh. Fr.
Gr^sskamsdorf in Thü-
ringen
Grosskmehlen in Sach-
f als Schichtmeister zu Kamsdorf.
290
Rothe, Fr. Wilh.
f. War Oberbergamtscopist.
291
Köttig, Joh. Fr.
sen
Eisleben
f als Schichtmeister am Alaunwerk
Schwemsal.
292
Scheidhauer, Joh. Wilh.
Freiberg
f 1840 als Factor des Blaufarben-
werks Zschopenthal.
293
Winckler, Aug. Fürchteg.
Zschopenthal i. Sachsen
f 1807 als Factor des Blaufarben-
werks Zschopenthal.
294
Wellner, Fr. Trau*,
v. Römer, Jobst Chr.
Schwarzenberg
f als Hammerverwalter zu Grünthal.
295
Dresden
t 1838 als Bergcommissioiisrath.
296
v. Grouner, J. S.
Bern
1 798 — 1 802 an der Spitze d. Schweizer
Bergbaues, starb als Königlich
Bayerischer Bergrath.
297
Watt, James
Birmingham
f 1848 als Fabrikbesitzer zu Birming-
ham.
Director des Salzwerks in Bex, dann
298
Struve, Dr. Heinr. (Professor)
Lausanne
Professor der Chemie in Lausanne,
starb 1820.
299
Wilke, Dav.
Wolfenbüttel.
300
Gerhard, Joh. Ludw.
1788.
Berlin
t 1835 als Königl. Preuss. Oberberg-
hauptmann zu Berlin.
301
Ratz, Chr.
Eisenach.
*
302
v. Colin, Fr. Wilh.
Westphalen
1 1 8 1 7 als Berggeschworner z. Bochum.
303
v. Bielefeld, Carl Fr.
Berlin.
304
Wolf, Chr. Fr.
Grosskamsdorf in Thü-
f 1848 als Bergmeister zu Johann-
ringen
georgenstadt.
305
Dörffel, Gotth. Heinr.
Johanngeorgenstadt.
306
Wellner, Carl Gotth.
Raschau in Sachsen
f als Factor beim Alaunw. Schwemsal.
307
Hermann, Chr. Fr.
Camenz in Sachsen.
308
Böttger, Joh. Traug. Lebr.
Eisleben
f. War 1794 Steiger in Eisleben.
309
Schwartze, George Chr.
Grafschaft Mannsfeld
f. War 1794 Steiger im Mannsfeld-
ischen.
310
am Ende, Carl Chr.
Voigtsdorf in Sachsen.
Freiberg
311
Bernhard! , Aug. Gottl. (Ad-
f. War Auditeur.
vocat)
312
Frhr. v. Böhmer, Fr. Wilh.
Preussen.
313
Hartmann, Carl Just. Ernst
Frankfurt a./O.
314
Baader, Franz (Dr.)
München
f 1841 als Königl. Bayer. Bergrath.
233
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
315
Pohozachin
Werchoturien in Russ-
land.
316
Taubert, Aug. Wilh.
1789.
Könitz im Schwarzbur-
gischen
f als Bauinspector zu Schleiz.
317
Scheidhauer, Joh. Fr.
Johanngeorgenstadt
-f\ War Schichtmeister zu Johann-
georgenstadt.
318
Böhme, Joh. Mich.
Freiberg
f 1815 als Bergmeister zu Johann-
georgenstadt.
319
Oppel, Chr. Gotth.
Sachsenburg.
•
320
Steyer, Carl Gottl.
Freiberg
t 1813 als Bergmeister zu Schmiede-
berg in Sachsen.
321
Göhler, Joh. Gottl.
Freiberg.
322
Fleischer, Adam Christi.
Freiberg.
Schmölln b. Altenburg.
323
v. Zehmen, C. Heinr. Ferd.
324
v. Zehmen, Mor. Aug. Wilh.
Schmölln b. Altenburg.
325
Graf v. Einsiedel
Wolkenburg i, Sachsen
f 1833 als Berghauptmann in Schle-
326
Richter, Chr. Fr.
Eisleben.
sien.
327
Zinner, Gottfr. Lebr.
Eisleben.
328
Borges, Ernst Chr. Gottl.
Eisleben.
329
Prhr. v. Hagen, Ludw. Phil.
Wilh.
Grafschaft Hohenstein.
330
Kölpin, Chr. Fr.
Preussen.
331
Meyer, Joh. Rud.
Aarau
Erstieg 1811 die Jungfrau.
332
Champernowne, A.
Darlington in England.
333
del Rio, (Caval.)
Spanien
War Lehrer am Collegio de Mineria
in Mexiko, starb in Nord- Amerika.
1790.
•
334
Ulimann, Joh. Chr.
Marburg in Hessen-
Cassel
f 1820 als Oberbergrath u, Professor
zu Marburg.
335
Dfonsky, Aug. Wilh.
Freiberg
f 1794 als Bergamts- Auditor zu Anna-
berg.
336
Freiesleben, Joh. Carl
Freiberg
f 1§46 als Berghauptmann zu Frei-
berg.
337
Gehrisch, Carl Gottl.
Rautenkranz i. Sachsen
f. War Schichtmeister zu Eibenstock.
338
Birnbaum, Dan. Gottl.
Altgeissing.
Freiberg
339
Beyer, Gottl. Heinr.
f. War Recesaschreiberei- Assistent zu
Freiberg.
340
Hoftnann, Siesj. Ehrenfr.
Kisshauer, Joh. Fr.
Freiberg
t 1824 als Silberbrenner zu Freiberg.
341
Dresden.
342
v. Kirchbach, Hanns Jul.
Treuwitz in Sachsen.
343
Schreiber, Carl Chr.
Ilmenau in Thüringen.
344
Börner, Carl Gottl.
Hettstädt
f 1805 als Bergmeister im Henne-
bergischen.
345
v. Buch, Leop. (Berg-Eleve)
Mark Brandenburg
f 1853 als Kammerherr in Berlin.
346
Küster, Fr. Reinh. (Berg-Cadet)
Grothe, Chr. Ludw. Carl
Berlin
t als Oberbergrath zu Dortmund.
347
Berlin.
348
Barcker, Thomas
Derbyshire in England
t-
234
Nr.
Familienname , Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
349
Weaver, Thomas
Gloucester in England
f zu Cronebane.
350
Kruse
Norwegen.
351
Decker
1791.
Berlin.
352
Becker, Wilh. Gottl. Ernst
Adorf in Sachsen
f als Oberbergrath in Polen.
353
Wagner, Carl Gottfr.
Freiberg.
354 i Stein, Joh. Gottl.
Freiberg
f zu Groasvoigtsberg bei Freiberg.
355
Klingsohr, Fr. Chr.
Freiberg
Bayreutn
f. War Amalgamirschreiber z.Freiberg.
356
Killüiger, Eberh. fr. Jac.
f als Oberbergmeister in Bayreuth.
357
Prlir. v. Humboldt, Fr. Heinr.
Berlin
t 1859 als Wirkl. Geheimer Rath in
Alex.
Berlin.
358
v. Schlotheim, Ernst Fr.
Gotha
f als Kammerpräsident zu Gotha.
359
Volz, Carl Wilh.
Carlsruhe
f als Badensch. Geh. Referendar.
360
Martini, Carl Ernst
Breslau
f als Oberhütteninspector der Königs-
hütte in Schlesien.
361
v. Angulo
Spanien.
362 v. Miaxa
Spanien.
363 v. SchnelenbuM
Spanien.
Lichtenstein i. Sachsen.
364 | Walther, Chr. Fr.
365
Schmiedigen, Joh. Wilh.
Leutenberg im Thü-
ringer Walde.
366
Puttner, Fr.
Wiersberg in Bayern.
Meuselwitz bei Alten-
•
367
Frhr. v. Seckendorf, Gust. Ant.
Plastisch - mimischer Künstler unter
burg
dem Namen Patrick Peale, starb
i
1823 in Amerika.
1792.
368
Wittig, Gotth. Fr.
Freiberg
f 1835 als Amalgamirmeister b. Frei-
berg,
t 1843 als Bergwardein zu Freiberg.
369
Klemm, Joh. Gotth.
Freiberg
370 Richter, Carl Fr.
Freiberg
t 1828 als Gewerkenprobirer zu Frei-
berg.
371
Nicolai, Chr. Gottfr.
Altenberg
f 1846 als Zwitterstocks -Stollnfactor
zu Altenberg.
372
Muller, Joh. Chr.
Johanngeorgenstadt
t 1855 als emer. Obereinfahrer zu
Marienberg.
f als pension. Oherbergamtasecretär
373
Fiedler, Carl Gottl. Iman.
Oederan
zu Freiberg.
374
Fischer, Fr. Aug.
Dresden.
375 i v. Teubern, Ernst Aug. Ludw.
Dresden.
376
y. Nostitz, Carl Ernst
Görlitz
f. War Offizier in der Sachs. Armee.
377
Frhr. v. Spillner, Georg Chris-
Dresden
Offizier a. D.
toph Aug.
378 Lindemann, Heinr.' Gotth.
Neustädtel bei Schnee-
berg
Blankenburg.
f als Obersteiger zu Schneeberg.
379
Dingelstedt
380
V. Reden, Carl Wilh. Ernst
Hannover.
381
Esmark, Jens
Dänemark
f 1840 als Professor der Mineralogie
in Christiania.
235
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
382 da Camera, Eman. Ferrura
383
384
385
386
387
388
d'Andrada, Jos. Boniface
Domeyko
Hailstone, John (Professor)
Lauckner, Joh. Grottfr.
Palisch, Joh. Chr.
Grashoff, Andr. Traug.
1793.
389 Mittelbach, Carl Gottl.
i
390 . Riemann, Joh. Heinr. Chr.
391 Bauer, Joh. Ileinr.
392 Nitzsche, Carl Heinr.
393 Christiani, Joh. Chr.
394
395
396
397
398
399
400
401
402
403
404
405
406
407
408
409
410
Viebig, Chr. Aug. öotth.
Deriabin, Andrey j
( Berg-
Meder, Peter i officiere
Fragos de Siqneira
Löwel, Georg Christ.
Baur, Fr.
Sack, £.
Meyer, Fr.
Jnndritt, Bonifacius
Goke, John
von der Asseburg, A. F.
Melograni, Joseph
Ramondini, Vicentius
Lippi
Tondi
1794.
Stöhn, Carl Fr.
Winkler, Äug. Benedict.
Portugal
Portugal.
Polen.
Cambridge in England
Oberschlema
Siebenlehn b. Freiberg.
Sachsen
Johanngeorgenstadt
Strausberg in der Graf-
schaft Stollberg
Schindlersches Blaufar-
benwerk in Sachsen
Obermitweidaer Ham-
merwerk in Sachsen
Freiberg
Eilenburg bei Leipzig.
I
Russländ
Portugal.
aus dem Bayreuthischen
Berlin
Cleve
Westphalen
?
Brookhill Hall in Eng-
land.
Magdeburg.
Königr. Neapel
Königr. Neapel
Königr. Neapel.
Königr. Neapel
Freiberg
Zschopenthal i. Sachsen
f als Inspector der Diamant- Ge werke
in Brasilien.
+ 1847 als Pfarrer zu Trumpington
bei Cambridge.
f 1814 als Blaufarbenineister zu Ober-
schlema bei Schneeberg.
f 1815 als Oberhüttenverwalter zu
Kuschwa im Ural.
f als Gegen- und Recesssch reiber zu
Johanngeorgenstadt.
Geh. Rath zu Coburg.
f als Factor dieses Blaufarbenwerks.
f als Berg-Commissions-Rath zu Erl-
hammer.
t 1844 als Amalgamirschreiber zu
Halsbrücke.
f. Pensionirt 1820, war General und
Chef des K. Bergwesens.
f 1826 als Unterdirector des Berg-
cadettencorps.
f als Bergmeister zu Saalfeld.
f als Director des Bergamts zu Ibben-
büren.
f als Oberpräsident der Provinz Pom-
mern in Stettin.
f als Geh. Regierungsrath in Cöln.
Geistlicher u. Inspector d. Mineralien-
cabinets a. d. Univers, zu Neapel.
f als Professor der Oryktognosie an der
Universität zu Neapel.
f als Professor der Mineralogie und
Director des Königl. Mineralien -
Cabinets zu Neapel.
1 1812 als Schichtmeister zu Freiberg,
f als Buchhändler zu Dresden.
236
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
reip. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellang.
411
Wolf, Gottl. Fr.
Freiberg
emer. Oberhütten Vorsteher zu Frei-
berg, starb 1850 in Teplitz.
412
Günther, Christi. Leber.
Oederan
f als Fabriksfactor und Zeichnen-
lehrer zu Oederan.
413
y. Hartitzsch, Hanns ^d.
Staucha in Sachsen
t 1857 als Rittmeister a. D. u. Ritter-
gutsbesitzer zu Freiberg.
414
Reichel, Chr.
Freiberg
f 1813 als Auditeur in Russland.
415
Friedrich, Joh. Carl Chr.
Schneeberg
f als Advocat zu Schneeberg.
416
Hasse, Traug. Leber.
Bockwitz bei Mückenb.
f 1853 als emer. Oberzehntner und
Hammerinspector zu Dresden.
417
Garbe, Gust. Ad.
Schiettau in Sachsen
f 1848 als Bauconducteur zu Freiberg.
418
Hannsen, Wilh. Ludolph
Leipzig
Berlin.
f als Banquier in Leipzig.
419
Böslich
420
Klugel, Heinr. Phil. Fr.
Halle
Geb. Oberbergrath zu Berlin.
421
Mendez, Peter
Madrid.
422
Savaresi
Königr. Neapel
Administrator der Pulverfabrik zu
Torre dell' Annunziata, starb in
Neapel.
423
Faicchio
Königr. Neapel.
Erdeborn im Manns-
424
v. d. Schulenburg, Joh. Heinr.
Sam.
feldischen.
425
Frhr. v. Spiegel, H. Wilh.
zum Diesenberg und
Kanstein
f als Hessen-Darmst. Berghauptmann.
426
Schutz, Andr. Gotth.
1795.
Marienberg
f 1807 als Schichtmeister z. Annaberg.
427
Koch, Fr. Aug.
Eisleben
t 1806 als Hüttenschreiber bei Hett-
städt.
f als Bergverwalter in Commern.
428
Gläser, Carl August
Voigtsberg i. Voigtlande
429
Siegel, Joh. Chr.
Johanngeorgenstadt
f 1836 als Bergcassirer bei den fiskal.
Steinkohlenwerken zu Zaukerode.
430
Dietrich, Chr. Gottl. Aug.
Alaunwerk Schwemsal
in Sachsen
f als Salzverwalter zu Teuditz.
431
Ulimann, Joh. Ehrenhold
Geyer
t 1831 als Oberberghauptmann in
Polen.
432
Ottiliä, Chr.
Eisleben
f als emer. Hüttenmeister zu Eisleben.
433
Bauer, Chr. Ehreg.
Geyer
f 1814 als Berggeschworner z. Schnee-
berg,
f 1816 als Schichtmeister zu Freiberg.
434
Müller, Joh. Gottl.
Freiberg
435
. Graf v. Hopfgarten, CarlLudwig
Dresden
f als Bergcommissionsrath und Dom-
herr zu Merseburg.
436
Graf v. Hopfgarten, Mor.
Dresden
Offizier in der Sächsischen Armee.
437
Gebier, Joh. Aug. Carl
Dresden
f 1838 als Berggeschworner zu Geyer.
438
Lempe, Chr. Gottl.
Frauenstein
f 1802 als Maschinenbau - Assistent
zu Tarnowitz.
439
Henselius, Carl Wilh.
Erbisdorf bei Freiberg
t als Soldat.
440
Frömmelt, Carl Chr. Benj.
Freiberg
f 1834 als Bergwardein zu Freiberg.
441
Preissler, Joh. Fr.
Pfafftode in Sachsen.
f als Bergmeister in Tyrol.
442
Wellner, Joh. Heinr.
Bermsgrün beiSchwar-
f als Stolluobers teiger zu Johann-
zenberg
georgenstadt.
237
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
443
Schwamkrug, Chr. Aug.
Schneeberg
f 1839 als Berggeschwornerz. Schnee-
berg.
444
Heibig, Carl Heinr.
Marienberg
t 1855 als emer. Factor der Saiger-
hütte Grünthal.
445
Richter, Carl Ehreg.
Freiberg
f als Nachthüttenmeister zu Freiberg.
44(3
v. Elterlein, Hanns Heinr.
Hammerwerk Ritters-
f als Major der Landwehr u. Hammer-
grün in Sachsen
werksbesitzer zu Rittersgrün.
447
Tulla, Joh. Gottfr. (Civil-In-
genieur)
Baden
t 1840 als Ingenieur-Oberst zu Paris.
448
de Codon
Spanien.
449
Kamiah, Fr.
Steterburg in Braun-
schweig.
450
Herbster, Jac. Fr.
Baden
t 1840 als Hof-Bibliothekar zu Carls-
ruhe.
451
Baumami, Aug. Wilh.
Berlin.
452
Ribbentrop, Gottl.
Braunschweig
f als Oberbergrath zu Braunschweig.
453
rTa.mma.TiTi, Carl Magn.
aus dem Saalfeldischen
f als Fürstl. Schwarzburg. B ergrat h.
454
v. Hövel, Fr.
Grafschaft Mark
f als Kammerpräsident zu Herbeck.
455
Frhr. v. Danckelmann, Ad.
Lodersieben
+. War Legation srath , dann Vice-
Kammerdirector zu Querfurt.
456
Stollberg, Heinr. j
j
t 1854 als Mitglied des Preussischen
457
Stollberg, Ferd. Grafziu
Stollberg- Wernigerode/
Staatsraths.
f 1854 als Geheimer Rath und Mit
glied des Staatsraths in Preussen.
458
V. Zailtllier, Ludwig (Haupt-
mann)
1796.
?
459
Repmann, Chr. Ehreg.
Haupt, Fr. Traug. Mich.
Wiesenburg i. Sachsen
f als Advocat in Wolkenstein.
460
Pirna
t 1852 als emer. Vicebergmeister zu
Freiberg.
461
Philipp, Heinr. Chr. Fr.
Lössnitz bei Freiberg
f als Factor in Böhmen.
462
Fischer, Salomo Fr.
Schneeberg.
463
Lattermann, Heinr. Ludw.
Leipzig
f 1839 als Bergcommissionsrath zu
,
Morgenröthe.
464
Probe, Carl Benj.
Freiberg
f 1829 als Hütten- und Kohlschreiber
zu Freiberg.
465
Klemm, Chr. Gotth.
Freiberg
f als Rechnungsführer zu Schwemsal.
466
Graf Komarzewski (Königl.
Poln. General-Lieut.)
Polen.
467
Cappel (Preuss. Oberberg-
Wetter in der Graf-
amts -Assessor)
schaft Mark.
468
Simon, C.
Ober-Moschel im Zwei-
brückschen
Bergmeister.
469
Glaser
Bayreuth.
470
Sievert, Gottlob Friedr.
Baden.
471
Schöpf lin, Fr. Wilh.
Baden.
472
Pochhammer
Berlin
f als Oberbergmeister zu Breslau.
473
Nozarzewski, Raph.
?
474
v. Lindenau, Fr. Wilh.
Leipzig.
238
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
475
476
477
478
479
480
481
482
483
484
485
486
487
488
489
490
491
492
493
494
495
496
497
-498
499
500
501
502
503
504
505
1797.
Graf, Joh. Jac.
Lindig, Ernst Fr. Wilh.
Taucher, Joh. Heinr. Wilh.
Freiesleben, Carl Fr.
Priederici, Aug.
Ziegenhorn, Chr. Christ.
Rülke, Carl Fr. .
Engelbrecht, Chr. Aug.
Pranke, Joh. Gottl.
Brendel, Chr. Fr.
Schlönbach, Wilh.
v. Eaas
Herder, Siegm. Aug. Wolfg.
Merian, Phil.
Siemens, Aug. Heinr. (Hütten-
candidat)
Graf v. Igelström, Otto
v. Wiedebaeh, Carl Gottl. Erdm.
Graf v. Beust, Fr. Aug. Leop.
v. Hardenberg, George Phil. Fr.
1798.
Unger, Aaron Fr.
Schnorr, Fr. Aug.
Scheidhaner, Fr. Wilh.
Fischer, Carl Fr.
v. Schilder, Joh. Chr.
Menzler, Jac. Chr.
v. Karwinsky, Wilh. Fr.
Mayer, Franz Ant.
v. Albertini, Jac. Ullrich
Mohs, Carl Fr. Chr.
Hoppensack, Joh. Fr. Aug.
Nordmann, Gottl.
Freiberg
Grosskamsdorf in Thü-
ringen
Lauterbach in Sachsen.
Freiberg
Leinungen.
Eisleben.
Rechenberg in Sachsen
Dresden
Freiberg
Neustädtel bei Schnee-
berg
Preussen
Dänemark.
Weimar
Basel.
Clausthal am Harz.
Liefland.
Nieder- Rengersdorf in
der Lausitz.
Altenburg
Weissenfeis in Thü-
ringen
Johanngeorgenstadt
Schneeberg
Johanngeorgenstadt
Ehrenfriedersdorf
Weiss -Russland.
Holzappel in Anhalt-
Schaumburg
Karwin in Galizien.
Bamberg
Neuwied am Rhein
Anhalt - Bernburg
Marienberg
Altenburg D. Bernburg.
emer. Bergrath zu Kielce in Polen,
f 1852 als Factor zu Zaukerode bei
Dresden.
f als Bergcandidat zu Freiberg.
f 1842 als Hammerverwalter zu Grün-
thal bei Olbernhau.
f 1805 als Bergamts- Actuar zu Frei-
berg.
1 1845 als Schichtmeister zu Freiberg.
f 1861 als emer. Bergrath zn Freiberg.
f als Bergwerksbesitzer zu Siegen.
t 1838 als Freiherr und Oberberg-
hauptmann zu Freiberg.
f als Kammerherr und Regierungsrath
zu Mainz,
f als Salinenassessor zu Weissenfeis.
(Als Dichter unter dem Namen Novalis
bekannt.)
f 1849 als emer. Bergfactor zu Eiben-
stock.
f 1815 als Vicemark8cheiderz. Schnee-
berg.
f 1835 als Schichtmeister zu Johann-
georgenstadt.
f 1832 als Schichtmeister zu Ehren-
friedersdorf.
Bergmeister zu Siegen.
f als Bergbeamter in Graubündten.
t 1839 als K. Oesterr. Bergrath zu
Agordo.
f als Berg- und Hüttenbeamter.
239
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
506
Mitchel, George
Dublin
t 1803 in London.
507
Tuthill, George
England.
508
Holland, Thom.
England.
509
Aall, Jao.
Kristiania-Stift in Nor-
f als Besitzer von Näss -Eisenwerk in
wegen
Norwegen.
510
v. öarza
Spanien.
511
v. Larranaga
Spanien.
512
Meuder, Heinr. Wilh.
Dresden
1 1811 als Bergamtsassess. z. Freiberg.
513
v. Watzdorf , Fr. Maxim.
Linda in Sachsen.
514
Kuhn, George Wilh.
1799.
Freiberg.
515
Hösel, Heinr. Traug.
Dresden
f 1809 als Schichtmeister und Berg-
schullehrer zu Altenberg.
516
Müller, Aug. Fr.
Johanngeorgenstadt.
517
Schmid, Fr. Aug.
Schneeberg
t 1856 als emer. Berg- und Gegen-
schreiber in Dresden.
518
Freiesleben, Fr.
Freiberg
Greifenhagen.
1 1809 alsOberstollnfactor z. Freiberg.
519
Dammann, Ernst Ludw.
520
v. Zedtwitz, Fr.
Zeitz
f 1833 als Bergcommissionsrath und
Bergmeister zu Annaberg.
521
v. Döring, Fr. Traug.
y. Mielencky, Alex. Joh.
Zollwitz.
522
Bornischhammer i. Süd-
K. P. Berghauptmann zu Dortmund.
523
Haberle, Carl Const.
preussen
Erfurt
1 1832 als Prof. a. d. Univers. z. Pesth.
524
Rössler, Fr. Alex. Franz
Wtirtemberg
f als Bergmeister.
525
Bilflnger, Fr. Ludw.
Würtemberg
Bergratb in Stuttgart.
526
Ludloff, Gottl. Wilh.
Sondershausen.
527
Dietrich, Fr. Carl Benj.
Preussen.
528
Herzog, Jos.
Aall, Nicolai
Kupferberg in Bayern.
529
Norwegen.
530
v. Mielencky, Fr.
Belezin i. Südpreussen.
531
ölenck, Carl
Weisbach im Hohen-
f als Bergrath zu Gotha.
i
lohe - Ingelfi ngschen
Rothenburg a. 3. Saale
532 i Riedel, Carl Heinr.
f als Oberbergamtsref. zu Dresden.
533 . Schulz, George Willi.
534 v. Herda, Ludw. (Herz. Weim.
Berlin
f als Oberbergrat h zu Berlin.
Weimar
f als Bergdirector zu Stuttgart.
Kammer -Assessor)
535 , Möller
Dänemark.
536
Steffens, (Doctor) Henrik
Stavanger in Norwegen
t 1845 als Geheimer Rath und Prof.
zu Berlin.
537
Tiedemann, Joh. Heinr. Furcht.
Stuttgart
t als Rittmeister zu Wien.
538
Jung, Heinr. Wilh.
Lundström, C. A. A.
Musen bei Siegen
f als Bergmeister zu Musen.
539
Schweden.
•
540
Röhde, Alex.
1800.
Muskau.
541
Herisch, Chr. Carl
Kosen in Thüringen
f als Conducteur zu Kosen.
542
Richter, Fr. Chr.
Stolpen in Sachsen
f 1800 als Bergakademist.
240
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
543
Leiblin, Jac. Gotth.
Dresden
Dr. med. zu Potschappel.
544
Schenctiler, Carl Fr.
Dresden
f als Geheimer Finanzrath zu Dres-
den,
t 1848 als Bergrath zu Freiberg.
545
Kühn, Carl Amand.
Dresden
546
Röscher, Theod. Ad.
Dresden
t 1861 als Glashütten; -Besitzer zo
Dohlen.
547
Pranke, Carl Fr.
Langenau in Sachsen
f. War Markscheider und Schicht-
meister zu Freiberg.
548
Rothe, Heinr. Aug. (Professor
der Philosophie)
v. Lüttichan, Hanns Fr. Curt
Leipzig
f als Professor der Mathematik zu
Erlangen.
549
Ober-Ullersdorf i. Sach-
Kammerherr und Rittmeister.
550
Graf v. Benst, Ernst Aug.
sen
?
t 1859 als emer. K. Preuss. Ober-
berghauptmann .
551
Lehmann, E. Joh. Traug.
Baruth
t 1847 als Professor bei der Berg-
academie.
552
Jameson, Rob.
Leith in Schottland
f 1854 als Professor zu Edinburgh.
553
Lampert, Joh. Fr.
Leipzig.
554
King, Carl Traug.
1801.
Johanngeorgenstadt
f 1850 als Schichtmeister und Knapp-
schaftsschreiberz. Johanngeorgen-
stadt.
555
Harhold, Carl Ehreg.
Saigerhütte , Grünthal
in Sachsen
f als Münzwardein zu Dresden.
556
Müller, Joh. Chr. Dankeg.
Freiberg
f 1817 als Schichtmeister zu Frei-
berg.
f 1852 als emer. Oberzehntner zu
Freiberg.
557
Bauer, Heinr. Benj.
Geyer
558
Anrieh, Gust. Chr.
Johanngeorgenstadt.
559
Weber, Aug. Ehrenfr. Ant.
Lommer, Chr. Hieronim.
Grossleinungen
f als Hüttenbeamter zu Sangerhausen.
560
Annaberg
f als Copist zu Freiberg.
561
Kleeditz, Heinr. Ludw.
Schwarzenberg
Poln. Bergrath, f * n Lichtenstein.
562
Fischer, Jul. Wilh. Chr.
Chemnitz.
563
Böhme, Carl Aron
Freiberg
f als Zubussbote zu Freiberg.
564
v. Hornstein, K. A.
Göffingen in Schwaben.
565
Erdmann, Anton
Schloss Altstadt in Wei-
emer. Oberbergrath in Preussen.
566
Heinsins, Joh. Gottl.
mar
Greitz.
567
Frhr. v. Benst, Fr. C. Leop.
Altenburg
f 1840 als Kammerherr zu Dresden.
568
Frhr. v. Lorenz, Friedr.
?
569
Heyne, Fr. Ad. (Herzogl. Sachs.
Coburg. Rath)
Zintgraff, Justus
Coburg.
570
Bieber in Hessen
K. Preuss. Hüttenbeamter.
571
Bmn
Dänemark.
572
Steenstmp
Dänemark
f als emer. Silberwerks - Director zu
Kongsberg.
573
Keogh, Com.
Graf v. Morstin
Dublin.
574
Erakau.
575
Borowko
Galizien.
241
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
reap. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1802.
576
Weiss, Chr. Sam., Dr. phil.
Leipzig
f 1851 als K. Preuss. geh. Oberberg-
rath und Professor.
577
Schwarze, Joh. Gottl.
Artern in Thüringen.
578
ScMerlitz, Carl Fr. Gottl.
Donndorf in Thüringen
f als Mühleninspector zu Donndorf.
579
Freistein, Gottl. Fr.
Schneeberg
t 1841 als Schichtmeister zu Schnee-
berg.
580
Meyer, Fr. Aug.
Wechmar in Sachsen-
Gotha.
581
Trauzoldt, Gotth. Fr.
Freiberg
f als Hüttenschreiber zu Freiberg.
582
Holding, Chr. Gottfr.
Schneeberg
f als Maschinenmeister zu Meissen.
583
Pnnkhänel, Chr. Gotth.
Johanngeorgenstadt
f 1860 als Bergmagazinverwalter und
Schichtmstr. z. Johanngeorgenstadt.
584
Müller, Joh. Aug.
Eisleben.
585
Gnbner, Fr. Gottl.
Dresden
f als Bergverwalter in Commern.
586
Wild, Carl Ed.
Dresden
f als Student in Leipzig.
587
v. Engel, Jul. Wilh.
Mühlberg in Preussen.
588
Wunderlich, Joh. Gottl. Traug.
Meissen.
589
Schmieder, Carl (Doctor der
Eckartsberg in Thü-
. f als Professor und Schulinspector zu
Philosophie)
ringen
Schnellförthal in der
Cassel.
590
v. Meyer zu Knonow, C. Andr.
Ferd.
Oberlausitz.
591
Prhr. v. Oregon, Chr. Fr.
Dresden
f als Bergamts -Assessor und Ritter-
gutsbesitzer.
592
v. Seydewitz, Gust. Fr.
Dresden.
593
Schneider, Carl Ludw.
Anhalt-Bernb.-Schaum-
burg
Frohsa in Preussen
f als Geh. Bergrath zu Holzappel.
594
Sander, Ludw.
f als Bergmeister zu Eisleben.
1803.
595
Hecht, Dan. Fr.
Sosa in Sachsen
f 1833 als Professor an der Berg-
akademie zu Freiberg.
596
Frömmelt, Gottl. Siegism.
Freiberg
f 1849 als Stadtger. -Act. z. Freiberg.
597
Funke, Joh. Carl Wilh.
Cöln.
.598
Schmidhuber, Joh. Fr.
Grossschirma bei Frei-
f als emer. Zwitterstocksfactor zu
berg
Ottendorf
Altenberg.
599
Martini, Carl Chr.
f als Salineninspector zu Wilhelm-
Glücksbrunn bei Eisenach.
600
Wagner, Gust. Traug.
Müller, Chr. Gotth.
Johanngeorgenstadt
Kirchner zu Schneeberg.
601
Johanngeorgenstadt.
Dohna bei Dresden.
602
Herger, Chr. Fr.
603
Segnitz, Carl Chr. Gottl.
Dresden
t 1857 als emer. Bergrath.
604
Fuchs, Joh. (Dr. mecL)
Teubner, Carl Gottl. Günth.
Mattenzeil in Bayern
f 1856 als Oberbergrath i. München.
605
Ilmenau in Thüringen.
606
de Parrage (Officier in Spa-
nischen Diensten)
Spanien.
607
Hacker
Ilmenau in Thüringen.
608
Mielichhöfer, Matth. (Bergof-
ficiant)
Salzburg
f zu Salzburg.
16
242
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
609
Kendelbacher, Kajetan (Berg-
officiant)
Reuter, Ludw.
Salzburg.
610
Freusburg i. d. Graf-
Bergmeister in Bayern.
schaft Sayn Alten-
kirchen
611
Wepfer, Fr.
Königsbron i. Würtem-
berg
Bergwerksdirector zu Stuttgart
612
Fehr, Carl Wilh.
Hessen - Darmstadt.
613
Vivian, John Henry
England
f als Hüttenwerksbesitzer z. Swansea.
614
Thomas, Gottl.
Preussen.
615
v. Klöber
Breslau.
616
Pernon, Armard
Frankreich.
617
Mühlbach, Paul
Bleiberg i. Oberkärnth.
618
Kästner, Mich.
1804.
Lindenhof in der Ober-
pfalz.
619
Hesse, Carl Gottl.
Wittenberg
t 1835 als Stollnyorsteher u. Schicht-
meister zu Schneeberg.
620
Wagner, Carl Aug.
Johanngeorgenstadt
t 1860 als Zehntner u. Bergwardeio
in Johanngeorgenstadt.
621
Lingke, Carl Gottfr.
Freiberg
f als emer. Caserneninspector.
622
Pöppelmann, Carl Ad. Im.
Dresden.
623
Hennig, Chr. Fr.
Marienberg
Bergmagazin -Controleur und Stolln-
schicbtmeister in Marienberg.
624
OeUschlägel, Fr. Gotth.
Eibenstock
f 1862 als Bergmeister u. Blaufarben
communfactor zu Schneeberg.
625
Kühn, Heinr. Gottl.
Dresden
Geheimer Bergrath zu Meiaaen.
626
Meissner, Heinr. Ferd.
Freiberg.
627
Helfert, Carl Traug.
Freiberg
t 1842 als Zubussbote zu Freiberg.
628
Aehnelt, Carl Aug.
Dresden
Mechanicus in Neapel.
629
v. Charpentier, Hanns
Frfeiberg
t 1855 als Salinendirector bei Bei in
der Schweiz.
630
Schalig, Carl Aug.
Freiberg
1 1848 als Oberzebntner z. Annaberg.
631
Hesse, Eman. Heinr.
Neugeissing
f 1827 als Bergmeister zu Zinnwald.
632
Brewer, Joh. Paul
Düsseldorf
t 1840 als Professor der Mathematik
zu Dusseldorf.
633
Frhr. v. Podmaniczki, Carl
(Kgl. Ungarisch. Bergrath)
Sohubarth, Fr. Wilh.
Ungarn
f als Magnat in Ungarn.
634
Freiberg.
635
Geraar, Joh. Ernst
Glauchau
1 1853 als Oberbergrath und Professor
zu Halle.
636
Zimmermann, Chr.
Marburg
f 1853 als Bergrath zu Clausthal
637
Dietrichs, Ferd.
Pless in Oberschlesien.
638
Backs
Stassfurth in Preussen
Bergrath zu Kosen.
639
Wnttig, J E. C.
Weissensee LThüringen
f 1850 als Professor in Berlin.
640
Geyser, Andr. Joh. Just. (Dr.
med.)
Preussen.
641
v. Arnstedt, Fr. Wilh.
Otzdorf in Sachsen
Amtshauptmann .
642
Bartels, Georg Ernst
Hannover.
243
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
re8p. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1805.
643
Wenk, Bernh. Heinr. Willi.
Leipzig.
Freiberg
644
Lempe, Fr. Wilh.
f als Oberbergrath und Professor zu
Warschau.
645
Kabisch, Chr. Gotth.
Freiberg.
646
Koch, Ernst Fr.
Eisleben.
647
Fuchs, Carl Traug.
Freiberg
t 1848 als Schicht- und Zechmeister
zu Freiberg.
648
Eggert, Franz Aretin Mor.
Eisleben
t als Oberbergrath zu Halle.
649
Netto, Fr. Aug.
Eisleben
f als Inspector des Messingwerkes
Niederauerbach.
650
Hunger, Fr. Gottl.
Freiberg
Münzwardein zu Warschau.
651
Haustein, Aug. Fr.
Raschau in Sachsen
t 1809.
652
Graff, Maxim.
Freiberg
f 1854 als Vicebergmeister z. Marien-
berg.
653
öundel, Chr. Gottl.
Johanngeorgenstadt
t 1827 als Markscheider und Schicht-
meister zu Freiberg.
654
Kropp, Gottl. Fr.
Johanngeorgenstadt
1 1 84 6 als Gegen - und Recessschreiber
zu Johanngeorgenstadt.
655
Heun, George Heinr.
Teuditz
Fabrikbesitzer zu Teuditz.
656
Frltf. v. Biedermann, G. H.
Dresden
f als Amtshauptmann zu Forchheim.
657
Röscher, Clem. Aug. Carl
Friedrichsthal
t-
658
Schmid, Ernst Chr. Heinr.
Dresden
t 1849 als Zehntner in Schneeberg.
659
Lardy, C.
Lausanne
Forstdirector und Professor an der
Akademie zu Lausanne.
660
Schmidt, Fr.
Darmstadt
t 1837 als Bergmeister zu Siegen.
661
Singer
Preussen
emer. Oberbergrath zu Breslau.
662
Fuhrmann, Airs. (Markscheider
Russland
f pensionirt; war Bergbefehlshaber in
und Capitain)
Slatonst.
663
Tatarinoff (Berggeschworner
und Lieutenant;
Russland
f 1843 als Bergingenieur- General,
Oberbergbefehlshaber und Civil-
gouverneur in Tomsk.
664
Bajarkin (Schichtmeister und
Öeconde - Lieutenant)
Russland
f als Steinsalzbeamter zu Hezk.
665
v. Veitheim, J. Fr.
Hannover
t 1839 als Oberberghauptmann zu
Berlin.
666
v. Engelhardt, Mor.
Esthland
t 1842 als Staatsrath und Professor
in Dorpat.
667
v. Tschamer, 0. L.
Bern
Strassen - u. Bergbaubeamter für Bern.
668
Hassenet, Alexis
1806-
Paris.
669
Pusch, Georg Gottl.
Koren in Sachsen
t 1846 als Bergrath in Warschau.
670
Müller, Heinr. Bernh. Gotth.
Eilenburg bei Leipzig.
Johanngeorgenstadt
671
Siegel, Carl Gottl.
1 1 81 2 als Nachtbüttenmeister z. Hals-
brücke bei ^relberg.
672
v. Gottschalk, Wilh. Ed.
Grimma
emer. Rentbeamter zu Niederlössnitz
bei Dresden.
673
v. Heldreich, Heinr. Alb.
Bellwitz i. d.Oberlausitz.
16»
244
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
674
v. Heldreich, Mor. Rob.
Bellwitz i. d.Oberlausitz.
675
v. Mandelsloh, Heinr. Mor.
Eckstedt in Weimar
f 1835 als Bergcommissionsrath zu
Freiberg.
676
Fischer, Paul Chr.
Thüringen.
677
v. Pannewitz, Fr.
Schlesien
Bergrath zu Tarnowitz.
678
Münzing, Chr. Fr.
Württemberg
f als pens. Bergrath in Carlarube.
679
Frhr. v. Grumppenberg, Fr.
Bayern
Oberbergrath zu München.
680
Knorr, Thom.
Bayern.
681
v. Klass, C. Fr.
Preussen
f als Oberbergrath in Weatphalen.
682
Schnackeilberg
Landthaler, Georg
Preussen.
683
Graubündten.
1807.
684
Binder, Ernst Fr. Aug.
Dresden
1 1811 als Hüttengehülfe z. Freiberg.
685
Teucher, Aug. Siegm.
Kaden, Joh. Carl Heinr.
v. Trebra, Hanns Ed.
Freiberg
Amtsactuarius.
686
687
Augustusburg
Schafstädt i. Thüringen.
f als Bergrath in Polen.
688
v. Uechtritz, Ernst Aue. Fr.
v. Kiesewetter, Ernst Phil.
Schloss Zschocha.
i
689
Bautzen
Stiftsverweser zu Radmeritz u. Ritter-
gutsbesitzer.
690
v. Gersdorf, Ludw. Herrn.
Glossen bei Bautzen.
691
Rombauer, Gottfr.
Ungarn.
692
v. Deresengy, Joh.
Ungarn.
693
Vogel, Jos. Georg
Rode, C.
Tyrol.
694
Dassel im Hildesheim-
sehen.
1808.
695
Bereit, Joh. Chr.
Barby.
696
Rümmler, Fr. Abr. Traug.
Hilbersdorf b. Freiberg.
697
Körner, Carl Theodor
Dresden
1 1813 als Dichter und Adjutant beim
Lützow'schen Corps.
698
Bär, Fr. Gotth.
Freiberg
f als Schichtmeister zu Freiberg.
699
Schneider, Carl Fr.
Lauchstädti. Thüringen
f 1809 als Bergakademist.
700
Schmid, Carl Fr.
Hettstädt.
701
Blöde, Gottl. Fr.
Geyer
f als Bergbeamter zu Petersburg.
702
Beck, Abrah. Gottl.
Scheibenberg
f als Flossbau -Commissar zu Frei-
berg,
t 1843 als Hüttenmeister auf den
703
Oeser, Gottl. Fürchteg.
Johanngeorgenstadt
Muldner Hütten bei Freiberg.
704
Punkhänel, C. Chr. Traug.
Johanngeorgenstadt
t in Böhmen.
705
Veriano, Timoteo Alvarez
Spanien
Verona
t als Bergwerksdirector zu Madrid.
706
Chierici, Camillo (Professor der
t in Paris.
Mineralogie bei der Univers.
zu Rom)
Breisig, G^.
707
Gaiss in der Schweiz.
708
Faber, Wilh.
Stuttgart
Cassel.
f als Bergrath zu Stuttgart.
709
Bernstein, Fr.
710
Jordan, Carl
Cassel.
711
Fischer, Joh. Carl
München.
•
245
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellang.
712
v. Schenk, Fr.
München
Gen.-Bergw.-Administr. zu München.
713
de Bonard
1809.
Frankreich
f als Insp. divis. des Mines zu Paris.
714
Frank, Heinr.
Merseburg.
715
Wildenhayn, Carl Fr.
Sontag, Wilh. Ed.
Grosserkmannsdorf
t zu Colditz, war Vicehüttenmeister.
716
Dorfhayn in Sachsen
f als Vicehüttenmeister.
717
Krnmpel, Fr. Wilh.
Freiberff
Lichtenbergb.Freiberg.
Markscheider zu Kielce.
718
Hillig, Carl Wilh.
719
Knauth, Fr. Gotth.
Altenberg
Schichtmeister zu Glashütte.
720
Hacke, Chr. Gottl.
Bayreuth in Bayern
f als Appellationsrath in Bamberg.
721
Jassoy, Pierre Ed.
Hanau
f 1830 als Bergbeamter zu*Bieber.
722
Stranss, Gottl. Fr.
Lenzburg imj; Canton
Argau.
723
Bode, Carl Theod.
Fürstenthum Hanau
t 1809 als Bergakademist.
724
Tomaszewski
1810.
Herzogthum Warschau
Generalbergsecretair in Polen.
725
Schindler, Er. Ch. Fr.
Annaberg
Advocat.
726
v. Klitzing, Mor. Ferd.
Hertwig, Joh. Carl Traug.
Artern in Thüringen
t als freiwilliger Jäger 1813.
727
Marienberg
Friedrichsthal
emer. Schichtmeister zu Freiberg.
728
Röscher, Fr. Chr. Gotth.
f als Blaufarbenwerka-Director in
Norwegen.
729
Braune, Benj. Fr.
Freiberg.
730
Rammler, Carl Fr.
Freiberg
t-
731
Holllinder, Chr. Furcht.
Moyss i. d. Oberlausitz
w Zwickau.
f, war Hüttenbeamter in Polen.
732
Ferber, Carl Otto
733
Sello, Leop. •
'Mark Brandenburg
f als geheimer Bergrath und Berg-
amtsdirector zu Saarbrücken.
734
v. Derschan
Berlin
f 1849 als Oberbergrath z. Dortmund.
735
v. Wallenberg
Henssler, C. L.
Schlesien.
736
Grossherz. Berg. Sieg.
Geh. Bergrath und Bergamtsdirector
zu Siegen.
737
Susewind, W.
Grossherz. Berg. Sieg.
f als geh. Bergsecretair zu Berlin.
738
Krämer, Phil. Heinr.
Saarbrücken
Hüttenbesitzer zu St. Ingbert.
739
Cramer, Jos.
Sonderen in Hessen-
Darmstadt
f als Hüttenbeamter zu Sayn.
740
Brassert
Schlesien
Geheimer Bergrath zu Dortmund.
741
Möllinghof
1811.
Westphalen.
.
742
Wagner, CarlAug.
Bautzen
f als Advocat; war Bergschreiber.
743
Köttig, Fr. Aug.
Alaunwerk Schwemsal
t 1864 als Inspektor der Porzellan-
in Sachsen
Manufactür zu Meissen.
744
Selbmann, Carl Fr.
Freiberg
emer. Inspector der Porzellan -Manu-
factür zu Meissen.
745
Winckler, Kurt Alex.
Zschopenthal i. Sachsen
f 1 862 als Hütteninspector z. Pfannen-
stiel.
246
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
reap. Vaterland.
Gegenwärtige oder lotste Stellang.
746
Köhler, Ludw. Gust. Ferd.
Throta bei Halle
f 1820 als Bergakademie -Inspector
zu Freiberg.
747
Breithaupt, Fr. Aug.
Probstzella bei Saalfeld
Oberbergrath und Professor an der
Bergakademie zu Freiberg.
748
Puschmann, Gotth. Benj.
Schneeberg
f als Schichtmeister zu St. Michaelis
bei Freiberg.
749
Anshelm, Carl Sam.
Langenau bei Freiberg
f als Leihhauscassirer zu Freiberg.
750
Mühlenpfordt
Westphalen
Maschinendirector zu Clausthal.
751
Schwedes
Westphalen
Geheimer Bergrath zu Cassel.
752
Hessling, Jos. Chr.
Regensburg
f 1812 als Bergakademist zu Frei-
berg.
753
Hirzel, Hanns Casp.
Perlberg, Alb. Wilh.
Zürich
1 1851 als Altregierungsrath i. Zürich.
754
Trebsdorf i. d. Grafschaft
f 1843 als Oberbergrath zu Halle.
Stollberg -Rossle
755
v. Itzenplitz, Fr. Jos.
Reil, Joh. Fr. Julian
Preussen.
756
Giebichenstein i.Preuss.
Geheimer Bergrath zu Breslau.
757
Bückling, Alb.
1812.
Rothenburg in Preussen
f 1830 als Oberbergrath zu Halle
758
Schulze, Joh. Carl
Zwickau
f als Mühlenbesitzer zu Zeitz.
759
Ring, Carl Aug.
Johanngeorgenstadt
f 1863 als Schichtmeister zu Johann-
georgenstadt.
t 1849 als Gegenschreiber und Berg-
760
Zief, Joh. Heinr.
Schneeberg
amts -Actuarius zu Freiberg.
761
Mehner, Wilh. Heinr.
Stanau bei Neustadt a.
KÖnigl. Preussischer Bergmeister auf
d. Orla
der Saline Dürrenberg.
762
Schneider, Carl Gottl.
Freiberg
f als emer. Hüttenmeister in Dres-
den.
Lehrer an einer Militairakademie in
763
Wellner, Just.
Alaunwerk Schwemsal
bei Diiben
Berlin.
764
Z innert, Carl Gotth.
Altenberg
+ 1819 als Bergschullehrer und Ober-
steiger zu Altenberg.
765
Wöllner, Carl Gottl.
Altenberg
emer. Bergrechnungsrevisor zu Frei-
berg.
766'
Schmid, Xaver (Candidat der
Tettenacker in Bayern.
Cameral -Wissenschaft)
767
Zerenner, Joh. Jac.
Rohrbach in Schwarz-
f als Bergmeister z. Eönitz im Schwarz-
burg -Rudol Stadt
burg'schen.
768
Venel, Heinr.
Schweiz
f zu Lausanne.
769
Schnddel, Ed.
Leipzig
f als Rittergutsbesitzer.
770
Schmidel, Theod.
Leipzig
Rittergutsbesitzer zu Zehmen bei Leip-
771
Holenia, Franz
Bleiben* in Kärnthen.
Schönebeck bei Magde-
zig.
772
Hermann, Carl
burg.
773
v. Dercs6nyii Franz
Steffens, Wilh.
Ungarn
f als Rittergutsbesitzer.
774
Neuwied am Rhein
pens. Hauptmann zu Bertrich.
'775
Stammler, Gottfr.
Grossherzogthum Berg
Hüttenverwalter zu Grüne bei Iser-
lohn.
247
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1813.
776
Hoffinaim, Carl Heinr., später
Hoffmann von Waldan
Würzen
t als Advocat zu Würzen.
777
Marhold, Sara. Gottl.
Saigerhütte Grünthal in
Sachsen
Münz wardein zu Dresden.
778
Fisoher, Wilh.
Würzen
emer. Bergmeister zu Freiberg; lebt
in Dresden.
779
Köhler, Ad. Mor.
Freiberg
Rechnungsführer zu Dresden.
780 v. Weissenbaeh, Carl Gust
Dresden
f 1846 als geheimer Regierungsrath.
1 Adelb.
781 Lange, Carl Aug.
Annaberg
t 1842 als Bergwardein zu Annaberg.
782
Graf v. Holtzendorff, Ludw.
Thürmsdorf bei König-
f 1858 als Bergrath zu Oberschlema
Eug.
stein
in Sachsen.
783
Frhr. v. Manteuffel, E. Rud.
Canig bei Guben
t 1854 als Oberhütten Verwalter zu
Freiberg.
784
Geyger, George
Assenheim i. d. Wetterau
Geheimer Finanzrath z. Theodorshalle
bei Kreuznach.
785
Wagner, Joh. Bapt.
1814.
Bayern
K. Bayer. Generaladministr. emer.
786
Hüller, Ed. Gust.
Marienberg
t 1865 als emer. Hüttenmeister zu
Freiberg.
787
Kunze, Heinr. Hyron.
Schneeberg
t 1846 als Obersteiger und Knapp-
schaftsältester zu Schneeberg.
788
Leschner, Chr. Fr.
Oelzschau b. Mühlberg
t 1860 als emer. Obermarkscheider
in Freiberg.
789
George, Carl
Lauchhammer b. Mük-
kenberg
Factor des Eisenwerkes Gröditz.
790
Döring, Carl Heinr.
Leipzig
Flöha bei Chemnitz
f 1863 als Kunstmeister zu Freiberg.
791
Schippan, Ad. Lebr.
f als pens. Stadtbauschreiber u. Geo-
meter zu Freiberg.
792
V. Metsoll, Heinr. Fr. Aug.
Tharand
Chausseeinspector zu Leipzig.
793
Hugo, Chr. Fr.
Mahlberg in Baden
t.
794
Thürnagel
1815.
Berlin
Geheimer Oberbergrath z. Tarnowitz.
795
Bauer, Chr. Fr.
Oberschlema i. Sachsen
f 1856 als Farbenmeister z. Pfannen-
stiel,
emer. Vicebergmeister in Dresden.
796
Becker, Ernst Ad.
Dresden
797
Grützner, Carl Aug.
Freiberg
emer. Hüttenschreiber in Dresden.
798
Lindig, Ernst Fr.
Grosskamsdorf i. Thür.
f als Königl. Preuss. Bergeleve.
799
Uhligi Ad. Gottl.
Auligk im Stifte Naum-
burg -Zeitz
f als Hüttenmeister in Sangerhausen.
800
Dörell, Georg Ludw. Wilh.
Claussthal
f als Berggeschworner zu Claussthal.
801
Gemeiner, Henri
Schönau bei Kron-
Eisenhüttenwerksbesitzer.
•
Weis8enburg i.Unter-
Elsass
802
Kopf, Mich.
Bayern
t als Königl. Bayer. Bergbeamter.
248
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwartige oder letste Stellung.
803
Knorr, Wilh.
Bayern
f 1835 als Salineninspector z. Berchtes-
gaden.
804
v. Krolikiewicz, Marc.
1816.
Panki in Polen
f als Berghauptmann in Polen.
805
Schiefer, Fr. Wilh.
Annaberg
Bergrath und Hauptbergcauirer zu
Freiberg.
t 1861 als Oberbergrath zu Frei-
berg.
f 1864 als Kais. Oesterr. Bergbeamter
806
Schutz, Carl Gust
Annaberg
807
Kabisch, Eug. Bud.
Schneeberg
in Steyermark.
808
Löbel, Carl Traug.
Altenberg
f 1832 als Berggeschworner zu
Geyer.
Bergfactor zu Schneeberg.
809
Scheidhaner, Traug.
Schneeberg
Mylau bei Reichenbach
810
Strödel, Aug. Fr.
f als Markscheider und Schichtmeister
im Voigtlande
Krummennennersdorf
zu Annaberg.
811
Hennig, Jos. Gotü.
in Sachsen.
812
Weigel, Carl
Dresden
f als Eisenwerksbesitzer bei Ober-
wiesenthal in Sachsen.
813
Vogel, Gust.
Friedrichsthal bei Wil-
denfels in Sachsen.
814
Lesohner, Carl Aug.
Oelzschau b. Mühlberg
Hüttenmeister zu Freiberg.
815
Vogel, Sam. Wilh.
Schmiedeberg bei Ma-
rienberg
f als Bergbeamter in Amerika.
816
Mehner, Carl Aug.
Schmidt, Carl Wilh.
Freiberg
f in Ungarn.
817
Schneeberg
emer. Schichtmeister u. Markscheider
zu Schneeberg.
818
Bergmann, Ernst Heinr.
Augustusburg
1 1817 als Bergakademist.
819
Prhr. v. Seckendorff, Wilh.
Dresden
Bergbeamter im Herzogthum Braun-
Carl Adam
schweig.
820
Siegmann, Fr. Wilh.
Leipzig
Oberst a. D. zu Dresden.
821
v. Schwartzbaoh, Wilh. Keck
Ukendorf
f als Hauptmann und Schulamtmann
in Meissen.
822
Graf Lubiensky, Jos.
Warschau
f als Gutsbesitzer in Polen.
823
Stierlin
Schaffhausen
in Schaffhausen.
824
Graf v. Seckendorf , Carl
Kölzen bei Lützen
emer. Oberbergrath zu Halle.
825
Graf v. Häsler, Alex. Aug.
Schlesien
Königlich Preussischer Cavallerie-
Officier.
826
v. Thielau, Wilh. Erdm. Flor.
Sickta b. Braunschweig
f 1865 als Bergwerksdirectori. Braun-
schweig.
827
v. Waitz, C.
Hessen
Rittergutsbesitzer zu Cassel.
828
Mensurati, Georg
Naumann, Carl Fr.
Pekau in Steyermark.
829
Dresden
Geheimer Bergrath und Professor in
830
Monteiro, Joao Antonio
Madeira.
Leipzig.
831
Oliveira e Soiza, Paulino de
Rio de Janeiro
War Professor in Coimbra.
Nola
•
832
Eeich, Ferd.
Bernburg
Oberbergrath und Bergakademie -
Inspector zu Freiberg.
249
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1817.
833
Helmert. Joh. Aug.
Freiberg
t 1852 als Gewerkenprobirer zu Frei-
berg,
f in Amerika.
834
Laass, Fr. Aug.
Hammerwerk Breiten-
hof in Sachsen
835
Plattner, Carl Fr.
Kleinwaltersdorf b.Frei-
t 1858 als Bergrath und Professor an
berg
der Bergakademie zu Freiberg.
836
Gerber, Ant.
Schneeberg
t 1649 als Schichtmeister zu Schnee-
berg.
837
Nötzold, Joh. Gottl.
Schlema in Sachsen
t 1855 als Gewerkenprobirer zu Frei-
berg.
838
Zeller, Chr. Lebr.
Freiberg
f als emer. Blaufarbencommunfactor
und Kobalt -Inspector.
839
Laukner, Ed.
Freiberg
Hüttenbeamter in Mexiko.
840
Seidel, Carl Fr.
Freiberg
Spinnereifactor zu Wingendorf.
841
Pranke, Gust Ad.
Freiberg
emer. Stollnfactor zu Freiberg.
842
Kransse, Joh. Ehrenr.
Aue in Sachsen.
843
Kabisch, Otto Ed.
Schneeberg
f 1850 als Schichtmeister zu Schnee-
berg,
t 1819 auf der Reise nach Amerika.
844
Winckler, Herrm.
Zschopenthal i. Sachsen
845
Gläser, Heinr. Qust.
Marienberg
emer. Hüttenwardein zu Freiberg.
846
Ran, Carl Aug.
Grimm, Joh. Aug.
Johanngeorgenstadt
Kohlenwerksfactor in Dresden.
847
Johanngeorgenstadt
1 1826 als Berggeschworner z. Johann-
georgenstadt.
848
Hunger, Ernst Jul.
Plauen
f 1864 als Schichtmeister z. Johann-
georgenstadt.
849
Wenzel, Joh. Gottl.
Schneeberg
t 1857 als Schichtmeister zu Schnee-
berg,
f 1836 in Freiberg als Berg- und
850
Preiesleben, C. F. Gottl.
Freiberg
Gegenschreiber zu Schneeberg.
851
Gemeiner, Fr.
Schönau bei Kron-
weissenburg.
852
Sietze, Ludw.
Marienwerder in West-
Preussen
t 1830 in Mexiko.
853
Kerekes, Franz
Debreczin i. O.-Ungarn
Professor zu Debreczin.
854
Enler, Carl
Altenkirchen bei Zwei-
f 1834 als Markscheider zu Kaisers-
brücken
lautern.
855
v. Arnim, G. Heinr. W.
Planitz bei Zwickau
f als Kammerherr und Besitzer von
Planitz.
856
Stumm, Carl Fr.
Saarbrücken
f 1848 als Hütten Werksbesitzer bei
Saarbrücken.
857
Corner, Carl Sam.
Dresden
f als Mechanicus zu Freiberg.
858
V. d. Becke, Beruh.
Tieken bei Iserlohn.
859
v. d. Becke, Heinr.
Tieken bei Iserlohn.
860
Haidinger, Wilh., später nobi-
litirt
Sack, Aug.
Wien
Hofrath zu Wien.
861
Magdeburg
Privatgelehrter zu Halle.
862
Frhr. v. Czettritz, Hrm.
Dresden
Königl. Preuss. Officier.
863
Kaden, Ernst Leop.
Augustusburg
f als Bergmeister in Polen.
250
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwartige oder lotste Stellang.
864
865
866
867
868
869
870
871
872
873
874
875
876
877
878
879
880
881
882
883
884
885
886
887
888
889
890
891
892
893
894
895
896
897
1818.
Wolf, Carl Gust.
Tittel, Heinr. Ed.
Halm, Joh. Mich. (Sappeur)
Kröner, Ad. Fr.
Rammler, C. Aug. Wilh.
Nestler, Em. Gottl.
Glüher, Chr. Gottfr.
v. Bärenstein, Horst
Zier, Carl Aug.
Ginanth, A.
Löwel, Fr. Chr.
v. Stumm, Wilh.
Zachariä, Theod.
Müller, G.
Kagell, J. D. (Münzprobirer)
Stämmler
Overbeck, Joh. Leop.
Pringle, J. W.
Könlein, Aug. Fr. Georg
Fiedler, Carl Gust.
Bückling
Betzold, Aug. Phil.
Weberling, Louis
Meyer, Joh. Gottfr.
Caspari, Paul
1819.
Stiller, Heinr. Ad.
Naumann, Const
Oehler, Carl Wilh.
Fischer, Gust. Theod.
Kind, Chr. Gotth.
Wellner, Fr. Gust.
Lindner, Fr. Mor.
ffittelbaoh, Joh. Wilh.
Behr, Fr. Aug. Ehrenr.
Brendel, Chr. Aug.
Johanngeorgenstadt
Planitz bei Zwickau
Potschappel *
Freiberg
Hübersdorf b. Freiberg.
Zinnwald in Sachsen
Neustädtel in Sachsen
Zweizschen bei Alten-
burg
Schneeberg
Winnweiler in Rhein-
bayern
Saalfeld.
Mannheim
Hoya i. Bernburgischen
Berlin
Petersburg
Grafschaft Mark
Altena in der Graf-
schaft Mark
Schottland
Heidenheim in Bayern
Bautzen
Preussen
Bayern
Würtemberg
Badenweiler in Baden.
Graubündten.
Dresden
Dresden
Dippoldiswalde
Freiberg
Linda in Sachsen
Saigerhütte Grünthal in
Sachsen
Freiberg
Johanngeorgenstadt
Altenberg
Stollberg am Harz
t 1842 als Factor zu Oberhohndorf.
t 1864. War Zehntner zu Zwickau,
emer. Kalkwerksfactor zu Lengefeld.
t-
Bergverwalter auf Himmelsfurst bei
Freiberg.
t.
Rammerherr u. Gutsbesitzer b. Alten-
burg,
f als Obersteiger zu Schneeberg.
Hüttenwerksbesitzer zu Winnweiler.
t 1832 als Hütten werksbesitzer.
Bergrath zu Holzappel.
Oberbergrath zu Halle.
Kais. Russ. Markscheider.
Factor der Sandwiger Eisenhütte,
f zu Altena.
Capitain der Artillerie.
War Bergbeamter zu Uznach in der
Schweiz,
f als Bergcommissär zu Dresden,
t 1841 als Kgl. Preuss. Bergassessor.
Eisen Werksbesitzer bei Aalen,
emer. Hüttenbeamter in Würtemberg.
f 1855 als Oberbergrath zu Freiberg.
t 1852 als Professor an der Berg-
akademie zu Freiberg.
Bergschreiber zu Schwarzenberg.
f 1861 als Münzmeister zu Dresden.
t 1865 als Schichtmeister und prädic.
Obereinfahrer zu Freiberg.
Oberhüttenvorsteher zu Freiberg.
t 1859 als Schichtmeister zu Sieben -
lehn.
Cassirer bei den Steinkohlenwerken
zu Zaukerode.
t 1864 als Schichtmeisterz. Freiberg,
t 1855 als Hüttenprobirer an den
Muldner Schmelzhütten.
251
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder lotste Stellang.
899
Alex, Joh. Gotü.
Lindenau
t 1849 als Gräfl. Eins. Oberhütten-
meister zu Dresden.
900
Escher, Joh. Ad.
.Zschopenthal i. Sachsen
emer. Farbenmeister in Schneeberg.
901
Thieme, Ernst Mor.
Freiberg
t
902
Simon, Carl Gust.
Dresden
Gerich tsdirector u. Advocat z. Dresden .
903
Vehse, Carl Ed. (Dr. iur.)
v. Weissenbach, C. Ad. H.
Freiberg
Schriftsteller zu Freiberg.
904
Dresden
Geheimer Rath zu Dresden.
905
Engel, C.
Grossherzogth. Baden.
906
v. Kölichen, Ernst Herrm.
Kittlitztreben b. Bunz-
lau in Schlesien.
.
907
Rudolphi, Franz
Magdeburg.
908
Vollhann (Königl. Bayerscher
Artillerie - Lieutenant)
Bayern
t-
909
Köhler, Veit Ullr.
Beierfeld in Sachsen
Advocat zu Schwarzenberg.
910
Köhler, Chr. Fr.
Beierfeld in Sachsen
auf dem Arsenikwerk zu Beierfeld.
911
Clans, Ernst Ad.
Kohlsdorf bei Dresden
t als Steinkohlenwerksbesitzer bei
Dresden.
912
v. Laroche, Hellmuth
Preussen
1 1836 als Oberbergrath z. Dortmund
913
v. Pförtner, C. Fr. Wilh.
Döringen bei Freistadt
f in Amerika.
914
v. Kummer, Ludw.
Preussen
Oberbergrath zu Breslau.
915
Bennecke, Enno
Emden in Ostfriesland
f als Bergamtsass. zu Harzgerode.
916
v. Mühlen, Ernst Heinr.
Spremberg
Heilbronn am Neckar
in Polen.
917
ScMbler (Königl. Würtemb.
Bergrath zu Stuttgart.
Artillerie- Lieutenant)
918
Graf v. d. Schulenburg Wolfs-
burg, L. Aug. Hans
Preussen.
919
Keating, Wilh. Heinr.
1820.
Philadelphia.
920
Bothe, Carl Ed.
Berthelsdorf b. Freiberg
f als Maler in Nord -Amerika.
921
Graff, Traug. Fr.
Freiberg
t 1861 als Berggeschworner zu Frei-
berg.
922
Steeger, Ferd. Heinr.
Fürth bei Chemnitz
Markscheider zu Freiberg.
923
Heuchler, Ed.
Freiberg
Professor an der Bergakademie zu
Freiberg.
924
Gebhardt, Fr. Wilh.
Schneeberg
f 1856 als Obersteiger zu Schneeberg.
925
Tietz, Fr. Aug.
Dresden
t-
926
Hamann, Chr. Aug. Paul.
Dresden
Hüttenwardein zu Freiberg.
927
Lingke, Carl Wilh.
Freiberg
f 1859 alsOberhüttenamts-Registrator
zu Freiberg.
928
Hoflinann, Carl Wolfg.
Marienberg
Rohlenwerksdirector a. D. zu Maria-
schein bei Teplitz.
929
Pilz, Gust. Fr.
Schneeberg
f 1863 als emer. Markscheider in
Dresden.
930
Scheidhauer, Jul. Wilh.
Schneeberg
f 1823 als Bergakademist.
931
Mehlhorn, Chr. Gotth.
Unterblauenthal i. Sach-
932
V. Weiss, Carl Heinr.
sen.
Freiberg
t 1823 als Bergakademist.
933
Hering, Rud.
Schandau
Bergrath und Factor zu Grünthal.
934
Wagner, Sam. Gotth.
Freiberg
emer. Schrotgiess. -Verw. z. Freiberg.
252
Nr.
Familienname, Vornamen.
, Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
935
Hering, Fr. Wilh.
v. Heldreich, Ed.
Zwickau
f als Stadtrath zu Zwickau.
936
Pegau in Sachsen.
937
Jndersleben, Chr. Fr. (Schicht-
meister)
Kosen bei Naumburg
t als Baumeister zu Kosen.
938
Schmidt, A. Fr.
Weimar
t zu Bissens: im Ural.
939
Jacobi, Aug.
Sterkeroda bei Mühl-
heim an der Ruhr
f zu Stackradt.
940
Frhr. v. Roll, Franz
Solothurn i. d. Schweiz
War Director der Roll'schen Eisen-
werke zu Gerlafingen.
941
v. Gerolt
Bonn
Königl. Preuss. Ministerresident in
Washington.
942
Merz, Theod.
Heilbronn
Kaufmann zu Heilbronn.
943
Pansch, Fr. Phil. Chr.
Klettighammer bei Lo-
t 1825.
benstein
944
v. Bnttlar, Rud.
Cassel
Kammerherr u Gutsbesitzer b. Fritzlar.
945
Tantscher, C. W.
Sangerhausen
f 1864 als Oberbergrath in Breslau.
946
Bäntsch, Aug. Ludw. Fr.
Pocke, Carl Fr. Wilh.
Güsten in Anh.-Cöthen.
947
Preussen
Lehrer.
948
Knittel, Wilh.
Heidelberg
1 1835 als Bergmeister i. Münsterthal.
949
Brand, Wilh.
Ilmenau.
950
Beckum, Bernh.
1821.
Mannheim am Rhein.
951
Müller, Mor. Liebeg.
Oberneuschönberg
Hüttenrendant auf den Muldner Hütten
bei Freiberg.
952
Köttig, Ad. Ferd.
Schwemsal in Sachsen
Bergmeiater zu Bilin.
953
Gätzsohmann, Mor. Ferd.
Leipzig
Bergrath und Professor an der Berg-
akademie zu Freiberg.
954
Jacobi, Otto Fr. Ferd.
Schneeberg
Bergfactor zu Schneeberg.
955
Seeliger, Carl Heinr.
Freiberg
emer. Waagemeister zu Freiberg.
956
Köhler, Rud. Theod. Herrm.
Trotha
Eisenbahn -Oberingenieur z. München.
957
Neubert, Chr. Fr.
Geyer
f 1864 als Hüttenverwalter zu Burgk.
958
Wöllner, Carl Traug.
Glashütte in Sachsen
f in Cincinnati.
959
Feind, Carl Wilh.
Dresden
Mechanicus zu Dresden.
960
Sohmiedel, Carl Fr.
Bärenstein b. Annaberg
Bergrath u. Bergmeister z. Zaukerode.
961
Weineck, Fr. Carl
Grossheringen
f in Amerika.
962
Pilz, Fr. Aug. Herrm.
Schneeberg
f als Obersteiger zu Schneeberg.
963
v. Promberg, Jul. Bernh.
Radeberg
Bergrath u. Bergmeister z. Schwarzen-
berg.
964
Richter, Esaias Jul.
Freiberg
f 1837 als Bergmagazinverwalter zu
Freiberg.
965
Beyrich, Fr. Aug.
Freiberg
t 1862 als Obersteiger der Martel-
bacher Rösche bei Freiberg.
966
Strassyl, Joh.
Ustrom.
967
Schob, Gust
Zeitz.
968
Lipski, Hyacinth
Martins, Fr.
Kielce in Polen.
969
Preussen
Justizrath in Berlin.
970
Klette, Carl Jul.
Potschappel b. Dresden
Gutsbesitzer z. Pretschendorf b. Frei-
berg.
971
v. Bosse, Dudo
Lauban.
253
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
972
Burkart, J.
Bonn
War lange in Mexiko. Geh. Ober-
bergrath in Bonn.
973
Choulant, Ant. (Pharmaceut)
Dresden
f 1827 als Ark anist in Meissen.
974
Caspari. Otto Paul
Hiz, Joh.
Graubündten.
975
Graubündten
Kupferwerksbesitzer am Obersee in
Nord -Amerika.
976
Langsdorf, Gust. Wilh.
Graf v. Schweinitz
Heidelberg
f als Professor zu Mannheim.
977
Preussen
Berghauptmann a. D. zu Clausthal.
978
v. Gienanth, Friedrich
1822.
Kaiserslautern
Hüttenwerksbesitzer in der Rheinpfalz.
979
Frlir. v. Beust, Fr. Const.
Dresden
Oberberghauptmann zu Freiberg.
980
Freiesleben, Joh. W. Otto
Eisleben
Geheimer Finanzrath zu Dresden.
981
Weisbach, Jul. Ludw.
Mittelschmiedeberg in
Bergrath und Professor an der Berg-
Sachsen
akademie zu Freiberg.
982
Lange, Fr. Wilh.
Falkenau in Sachsen
Rentbeamter zu Radeberg.
983
Tröger, Theod. WiU.
Johanngeorgenstadt
Grüneburg b. Freiberg
Berggeschworner zu Schwarzenberg.
984
Heym, Fr. Mor.
f 1861 als Cassirer bei dem Kupfer-
hammer zu Grünthal.
985
Richter, Gust. Fr.
Leipzig
War Administr. der Mineraliennieder-
lage zu Freiberg, f in Pirna.
986
Kleeditz, Heinr.
Görlitz
f als Advocat in Stollberg.
987
Lehmann, Jul. Ag.
Reichenbach i. Voigtl.
Kohlen werksdirector zu Dresden.
988
Trantscholdt, Ed. H. Th.
Lauchhammer bei
Director der Gräfl. Einsiedeischen
Mückenberg
Eisenwerke.
98Ü
Baohmann, Heinr. M. Aug.
Dresden
f in Dresden.
990
v. Golssenau, G. L. W. Vieth
Zwickau
t.
991
V. Watzdorf, Carl Herrm.
Dresden
t-
992
Eersten, Carl Mor.
Zöblitz
f 1850 als emer. Professor der Berg-
akademie zu Freiberg.
993
Ackermann, Mor.
Dorpat.
994
Graf v. Holtzendorf, Chr. G.
Zeitz
Amtshauptmann .
995
Vogelgesang, Mor.
Freiberg
f als Hüttenmeister in Potschappel.
996
Lattermann, Rob.
Morgenröthe in Sachs.
Fabrikbesitzer zn Dohlen.
997
Breslau, Carl
Rothenburg a. d. Saale
f als Bauinspector in Schlesien.
998
v. Knappe, Mor.
Koch, Fr.
Breslau
Königl. Preuss. Officier.
999
Ortenberg in Hessen-
Darmstadt.
1000
v. Warnsdorff, Ernst R.
Waldau i. d. Ob.-Lausitz
Oberbergrath zu Freiberg.
1001
Schönberg, Aug.
Olbernhau
f als Rittergutsbesitzer zu Kröppen-
dorf.
f 1836 als Obereinfahrer z. Commern.
1002
Becher, Fr. Wilh.
Preussen
1003
v. Brand, Ad. Ed.
Preussen.
1004
Weishaupt, Alfr.
1823.
Bayern
Salineninspector zu Reichenhall.
1005
Bautzmann, Mör. Christi.
Zwickau
War Schichtmeister zu Annaberg,
t 1864.
1006
Neuendorf, Fr. Wilh.
Freiberg
f als Schichtmeister zu Freiberg.
254
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1007
Voss, Ant.
Leipzig
War Bergmeister in Johanngeorgen-
stadt. Starb in Amerika«
1008
Clanssnitzer, Fr. Aug.
Freiberg
1 1831 als Schichtmeister z. Annaberg.
1009
Frhr. v. Wagner, Otto
Dresden
1 1865 als Hüttenrendant z. Freiberg.
1010
Weber, Thom. Fr.
Freiberg
Oberhüttenamtsassessor zu Freiberg.
1011
v. Feilitzsch, Fr. C. Chr.
Pabstleithen imVoigtl.
Rittergutsbesitzer bei Naumburg.
1012
Sohönherr, Carl Aug.
Geyer
Factor zu Zwickau.
1013
Nicolai, Carl Aug.
Lang'enau in Sachsen
f 1840 als Markscheider und Schicht-
meister zu Annaberg.
1014
Weiner, Mor. Theod.
Krummenhennersdorf
bei Freiberg
St. Michaelis T>ei Frei-
f. War Waagemeister in Freiberg.
1015
Papf, Carl Gottl.
f als Lehrer der Arbeitsschule zu
berg
Freiberg.
1016
Günther, Otto Biederm.
Schandau
Baumeister in Dresden.
1017
UMig, Chr. Traug.
Stöhna
f.
1018
Hänzschel, Herrm.
Hohenstein b. Stolpen
f als Kunstwieseningenieur.
1019
Richter, Cuno
Freiberg
f 1845 als Vice -Hüttenmeister an
den Muldner Hütten bei Freiberg.
1020
Puschmann, Joh. Heinr. .
Schneeberg
Obersteiger bei Zittau.
1021
Baner, Ernst Ed.
Freiberg
Viceobereinfahrer zu Freiberg.
1022
Schneider, Joh.
Freiberg.
1023
May, Clem.
Oederan
Ober -Chausseewärter zu Saida.
1024
Andr6e, Alb. Aug.
Spechtshausen bei Tha-
rand
Erla in Sachsen
Bergdirector zu Witkowitz in Mähren.
1025
Weniger, Carl Aug.
Eisenhüttenbeamter in Oesterreich.
1026
Leschke, Chr. Aug.
Dresden.
1027
Philipp, Ernst
Nossen
Mühlenbesitzer bei Nossen.
1028
v. Jagemann, Fr.
Obermitweida i. Sachs.
1029
Bürger, Eugen
Thiemitz bei Stehen
Hammerwerksbesitzer bei Hof.
1030
Moliöre
Preussen
t 1848 zu Berlin.
1031
Leo, Wilhelm
Rudolstadt
War Bergmeister zu Könitz.
1032
Temme, Aug. Carl
?
1033
Loosse, Fr. Aug.
Leubsdorf in Sachsen.
1034
Keerl, Wilh. Fr.
Anspach in Bayern
Assessor der Salin enadmin. z. München.
1035
Graf v. Beroldingen, Paul
Elwangen
Bergamteassessor , Gutsbesitzer am
Bodensee.
1036
v. Colson, Carl
Btickeburg.
1037
Glyckherr, Franz
Carlsruhe
t 1847.
1038
Jnng, Wilh.
1824.
Musen bei Siegen
Oberbergrath zu Bonn.
1039
Hoffmann, Carl Hob.
Lohse, Chr. Fr.
Marienberg
1 1850 als Bergmeister z. Harzgerode.
1040
Halsbrücke b. Freiberg
t 1864 als Hüttenmeister zu Ober-
schlema.
1041
Lattennann, Herrm.
Morgenröthe i. Sachsen
Freiberg
Hammerwerksbesitzer z. Morgenröthe.
1042
Bauermeister, Gotth. Ed.
War Hüttenbeamter ; jetzt Kohlen-
Agent zu Zwickau.
1043
Lippmann, Jul. Magn.
Weber, Joh. Aug.
Nossen
Berggeschworner zu Schwarzenberg.
1044
Kalbitz.
1045
Wnnderwald, Gottl. H.
Freiberg
f in Costa Rica in Mittel- Amerika.
255
Familienname | Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
Strassburger, Carl Aug.
v. Burchardi, Fr.
Aster* Heinr. Aug.
Lindig, Ernst Wilh.
Böhme, Jul. Benno
Hanstein, Rbb. Em.
Rohling, Heinr. Ed.
Granbe, Carl Fr. Ludwig
Gundelfinger, Rud. Alb.
Uhlig, Fr. Hartm.
Mfiller, Fr. Aug.
Meyer k Ed.
Spiess, Chr. Ed.
Kersten, Ernst Fr. Aug.
Beyer, Ferd.
Pranke, Traug.
Weinhold, Carl Gottfr.
Kober, Fr.
Ziervogel, Wilh.
Hölzer, Carl
Dittrich.Fr. Wilh.
Gotzel, Fr. Mor. Andr.
Loretz, Wilh.
Primavesi, H. Jos.
Wirz, Franz
Steiner, Carl Aug.
1825.
Köhler, Carl Gottl.
Henbner, C. Heinr. Leonh.
Pilz, Ernst Ed.
Pilz, Ludw. Mor.
Hanpt, Theod.
Brannsdorf , Carl Jul.
Braunsdorf, Bernh. C. L.
Spörke, Gotth. Fr.
Hemnann, Reim.
Prhr. v. Priesen. Rieh.
Schaff, Georg Tneod.
Böhmer, Carl Jul.
Freiberg
Altenhayn in Sachsen
Freiberg
Zaukerode bei Dresden
Johanngeorgenstadt
BeyerfeTd in Sachsen
Schneeberg
Johanngeorgenstadt
Altenberg
Brand bei Freiberg
Beigern.
Skeuditz bei Leipzig
Dresden
Zöblitz
Freiberg.
Augustusburg
Freiberg.
Wildenborn bei Zeitz.
Sangerhausen
Remptendorf b. Schleiz
Burgkhammer i. Reuss
Altstadt in Weimar.
Oberhof in Nässau
Münster in Westphalen.
St Goar am Rhein.
Weimar
Herrmannsdorf i. Sachs.
Auerbach in Sachsen
Halsbrücke b. Freiberg
Halsbrücke b. Freiberg
Freiberg
Dresden
Dresden
Niederbobritzsch in
Sachsen
Artern in Thüringen.
Thürm8dorf i. Sachsen
Dresden
Freiberg
Hüttenmeister zu Pfannenstiel.
Gutsbesitzer zu Hermsdorf bei König-
stein, starb 1865.
f als Bergakademist.
f 1845 als Bergverwalter bei den
Steinkohlen werken zu Zaukerode.
emer. Bergamtsactuar zu Freiberg.
f als Arsenik -Hüttenmeister zu
Freiberg.
Knappschaftsältester und Obersteiger
zu Schneeberg.
Arsenikwerksbesitzer u. Vorsitzender
des Reyierausschusses z. Freiberg.
t 1827 als Bergakademist.
f 1839 als Ausbeut- und Zubussbote
der Freiberger Bergamtsrevier.
Geheimer Ministerialrath zu Schwerin.
Mühlenbesitzer.
Advocat zu Dresden.
f als Professor der polytechnischen
Schule zu Hannover.
Hüttenmeister a. D. zu Hettstädt.
f als Bergmeister zu Lobenstein.
Hüttenmeister.
Grubenbes. im Herzogthum Nassau.
f als Bauinspector zu Weimar.
Bergfactor zu Plauen.
Bergverwalter zu Freiberg.
Bergverwalter zu St. Michaelis bei
Freiberg.
Bergrath zu Florenz.
Oberkunstmstr. und Bergamtsassessor
zu Freiberg.
Bergmeister zu Freiberg,
f als Ober-Chausseewärter in Nossen.
Staats-Minister zu Dresden.
Eisenbahn- Beamter zu Zwickau.
Hüttenmeister zu Pfannenstiel.
256
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellang.
1084
Bichter, Carl Fr. Br.
Freiberg
t-
1085
Leschner, Jul.
Freiberg
f als Alaunwerksbes. i. Fichtelgebirge.
1086
Schlimpert, Fr. Wilh.
Freiberg
t.
1087
Scheidhauer, Herrm.
Schneeberg.
Hüttenmeister zu Oberschlema.
1088
Jöhler, Gottl. Wilh.
Grossschirma bei Frei-
berg.
1089
Liebscher, Gottl. Fr.
Freiberg
f als Waagemeister zu Freiberg.
1090
Hahn, Joh. Chr.
Johanngeorgenstadt
War Obersteiger. Starb als Cafetier
zu Freiberg.
1091
Buchwald, C. Chr. Benj.
Marienberg
War Mineralienniederlags-Administr.
Starb zu Freiberg.
1092
Albrecht, Gust. Fr.
Klein- Rückers walde in
Herzogl. Meining. Bergcommiasar.
Sachsen
War in Finnland.
1093
Lesch, Chr. Aug.
Grossschirma bei Frei-
berg
f als Landwirth.
1094
Bernhardt, Jul. Benj.
Freiberg
f als Akademist.
1095
Bernhardt, Gust. Theod.
Dresden.
1096
v. Feilitzsch, Gust
Treuen
Gutsbesitzer in Bayern.
1097
Echtermeyer, Herrm. Ed.
Saalfeld
t 1831 als Geschworner zu Blansko.
1098
Hesse, Chr. Gotth.
Schindlersches Blaufar-
Hüttenmeister auf dem Blaufarben-
benwerk in Sachsen
werke zu Pfannenstiel.
1099
Klinger, Ad.
Reichstädt in Sachsen
Gutsbesitzer.
1100
Steiner, Carl Aug.
?
1101
Schrader, Werner Ferd.
Jerichow b. Magdeburg
f in Schlesien.
1102
Haber, Louis, später nobilitirt
Carlsruhe
Banquier zu Wien.
1103
Pfeifer, Val.
Amsterdam.
1104
Oberlin, Joh. Fr.
Solothurn i. d. Schweiz.
1105
Keilhau, Balth. Math.
Norwegen
f 1858 als Professor zu Christiania.
1106
v. Strombeck, Aug.
Grossen -Sisbeck in
Braunschweig
Kammerrath in Braunschweig.
1107
Höller, Ernst
Dortmund.
1108
Krell, Georg
Malischeff, Wasily
Meiningen
Bergmeister zu Saalfeld.
1109
Russland.
1110
Erofteff, Alexis
Russland
Bergbeamter in Russland.
1111
Schmidtborn, T. Eug.
Eupen
Polen. .
Hüttenbeamter in Belgien.
1112
Zenowitz, Carl
1113
v. Chrismar, Franz
Uiberlingen.
1114
Happel, Carl
1826.
Heidelberg
t-
1115
Blechschmidt, Carl Aug.
Breitenhof in Sachsen
f als Hüttenwerksfactor.
1116
Schwamkrug, Fr. Wilh.
Schneeberg
Oberkunstmeister , Oberhüttenamts -
und Bergamtsassessor z. Freiberg.
1117
Prhr. v. Seckendorff, Osk.
Edwin
Schnorr, Carl Ludw.
Unger, Herrm. Jul.
Weischlitz in Sachsen
K. Oesterr. Officier.
1118
Schneeberg
t-
1119
Eibenstock.
1120
Hering, Dav.
Zwickau
Ingenieur und Kohlenwerksbesitzer
zu Zwickau.
1121
Fiedler, Georg
Freiberg
f als Mechanicus zu Wien.
257
Familienname, Vornamen.
Lotse, Carl Traug.
Geitner, Ernst Herrm.
Seyler, Carl Chr. Gottfr.
Liebschner, C. Fr. Wilh.
Quensell, Conr. Wilh.
Menzel, Alex. Rieh. Eduard
v. Zobel, Georg Gust.
Jürgens, C. Pet Herrm.
Sommerschu, Heinr.
v. Ginanth, Ed.
Harkort, Ed.
Philipp, Carl Wilh.
Wagner, Aug.
Goppelsröder, C.
Graf zur Lippe, Carl
Graf v. Hohenthal, C. Em.
Pfeifer, Emil
Schüler, Gustav
Erahmer
Widder, Thom.
Schweickhardt, Ed.
Prätoriiis, C. Alex. Aug.
v. Beurmann, G.
Dfitzschold, Ferd.
MüUer, Carl Fr.
Schubert, Chr. Otto
1827.
Cotta, Carl Bernh. (nobilitirt)
Prhr. v. Herder, Eugen Wolf-
gang
Schmidhuber, Heinr.
Bräuer, Carl Mor.
Ruppert, Fr. Wilh.
V. Schönberg, Feod. Franz
Edler v. <L Planitz, Rob.
Krämer, Alex. Rochus
Köhler, Jul. Ed.
Herbach, Franz Theod.
Gruber, Jul. Herrm.
Beiohardt, Carl Aug.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Niederbobritzsch bei
Freiberg
Schneeberg
Harthau in Sachsen
Zug bei Freiberg
Dippoldißwalde
Dresden.
Grossenhayn
Altona.
Carlsruhe
Hochstein in Bayern
Enneperstrasse i. Kreise
Hagen
Lossnitz bei Freiberg
Frankenberg bei Frei-
berg.
Lörrach in Baden
Oberkassel bei Cöln.
Dölkau bei Merseburg
Amsterdam.
Eisenach
Magdeburg.
London.
Tübingen
Rüdersdorf bei Berlin
Halle
Dresden.
Dresden
Dresden
Zillbach bei Eisenach
Freiberg
Freiberg
Bautzen
Leipzig.
Dresden
Artern in Thüringen
Dresden
Taucha bei Leipzig.
Dresden
Wildenthal in Sachsen
Potschappel
Gegenwartige oder letzte Stellang.
t 1857 als Hüttenraiter and Lehrer
an der Bergakademie zu Freiberg.
Fabrikbesitzer zu Schneeberg.
Landwirth.
War Factor zu Gittersee bei Dresden.
Gutsbesitzer zu Reinholdshain bei
Dippoldiswalde.
Hauptsteueramts -Controleur zu Frei-
berg.
f als Bergrath zu Carlsruhe.
Hüttenwerksbesitzer zu Hochstein,
f als Artillerie-General in Texas.
f als Rentier in Freiberg.
f als Salinenpraktikant zu Dürheim.
Rittergutsbesitzer.
f 1855 als Bergrath und Professor
zu Jena.
Privatdocent zu Tübingen.
Bergbeamter in Rüdersdorf.
Bergamtsdirector zu Halberstadt.
Rentier in Dresden.
Gutsbesitzer.
Bergrath und Professor an der Berg-
akademie zu Freiberg.
f 1854 als Oberbergamts -Assessor
a. D. und Besitzer ▼. Rauenstein.
Betriebsschichtmeister(Berggeschwor-
ner) zu Schneeberg.
Advocat zu Bautzen.
Rittergutsbesitzerz. Born itzb. Oschatz,
f in Angangueo in Mexico,
t in Amerika.
j- 1847 als Oberhüttenvorsteher zu
Freiberg.
Gutsbesitzer in Bayern.
Fabrikbesitzer bei Potschappel.
17
258
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1160
Richter, Ernst Jul.
Geissing
Bergfactor zu Zwickau.
1161
Lindig, Moritz
Zäukerode b. Dresden
Mechanicus zu Dresden.
1162
Hänel, Aug. Fr.
Johanngeorgenstadt
Calculator zu Dresden.'
1163
Ritter v. Pantz, Ed.
Irdning i. Steyermark.
Reichwalde i. d. Nieder-
1164
Pückler, Hanns Heinr. L.
lausitz.
1165
Friedrichs, Joh. Ed.
Warschau
Fabrikbesitzer bei Görlitz.
1166
Lütke, Aug. Heinr. Ludw.
Breslau
Bergmeister zu Saarbrücken.
1167
Selkinghaus, Fr.
Altona
Fabrikbesitzer.
1168
Reichenbach, Georg
Bayern
Oberbergrath zu Manchen.
1169
Bertele, C. Aug.
Bayern
Oberbergrath zu München.
1170
Sputh, Ed. Fl.
Trachenau bei Leipzig
Director der Gran. Bouqnoy'schen
Hüttenwerke u. Gruben i. Böhmen.
1171
Heimbürger, Carl
Petersburg
f als Grubenbesitzer zu Anganguev
in Mexico.
1172
Nikerin, Iwan
Russland
f als Bergbeamter z. Nischne -Tagilsk.
1173
Lepilow, Ossip
Russland.
1174
Thies, Heinr.
Bochum
Bergamtsassessor a. D. in Essen.
1175
Graf v. <L Schulenburg- Hehlen,
Werner
1828.
Hehlen.
1176
V. Beust, Adolf Eduard
Neuensalz in Sachsen
Oberbergrath zu Freiberg.
1177
Laue, Fr. Aug.
Plauen
Bergwardein und Rechnungsrevisor
zu Marienberg.
1178
Viebeg, Carl
Mitweida.
1179
v. Bunan, Heinr.
Torgau
Professor a. D. zu Pirna.
1180
Perl, Jul. Fr.
Glaubitz bei Grossen-
hain
Bergmeister zu Marienberg.
1181
Hesse, Carl Gottl.
Schneeberg
In Nord-Amerika.
1182
Frenzel, Carl Heinr.
Carlsfeld in Sachsen
Hamm erwerks - Schichtmeister zu
Wittigsthal.
1183
Poppe, Joh. Paul Herrm.
Niederschöna bei Frei-
Rechnungsführer auf Hirn m eisfürst bei
berg
Freiberg.
1184
Schuhmacher, Mor. Jul.
Dresden
Postmeister zu Döbeln.
1185
Fiedler, Georg
Freiberg.
1186
Hedrich, Herrm.
Freiberg
t als Bergakademist.
1187
Budems, Heinr.
Weilburg in Nassau
Eisenhüttenbesitzer.
1188
Buderus, C. Theod. Georg
Dietz in Nassau
Eisenhüttenbesitzer.
1189
Erofteff, Alex.
Nischne-Tagilski. Russ -
land
Molschleben in Thü-
f als Bergbeamter zu Nischne-Tagilsk.
1190
Credner, Carl Fr. Heinr.
Oberbergrath in Hannover.
ringen
Dresden
1191
Jacobi, Joh. Louis
War lange in Nord -Amerika.
1192
de Mnxioa, Lorenzo
Cadix
Lebt in Madrid als Particulier.
1193
de Mtudca, Ramon
Cadix.
1194
v. d. Ropp, Alphons
Engelhardt, Wolfgang
Curland
Adelsmarschall u. Gutsbes. b. Mitau.
1195
Frauenbreitungen in
Bergverwalter zu Saalfeld.
Meiningen
1196
v. Carlowitz, Max. H. C.
Colmnitz bei Freiberg
Rittergutsbesitzer zu Colmnitz.
259
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1197
Stengel, Dav.
Herold, Gottfr. Heinr.
Lichtenau in Baden.
1198
Preussisch Minden
Bergmeister zu Bochum.
1199
Frhr. v. Bleul, Ferd.
Salzburg
Fabrikbesitzer in Sayn
1200
Hochenegger, Ludw.
1829.
Memmingen
t 1864 als Director der Hüttenwerke
zu Teschen.
1201
Pardo, Lorenzo Gomez
Madrid
f 1846 als Span. General-Berginspec-
tor zu Madrid.
1202
de Baranda, Ysidro Sainz
Madrid
War Bergwerksdirector auf Manilla,
jetzt in Spanien.
1203
Lampadins, Wilh# Ad.
Freiberg
Pastor zu Leipzig.
1204
Hanstein, Carl Ed.
Geyer
t 1842 als Hilfsarbeiter b. d. Finanz-
ministerium zu Dresden.
1205
Mittelbach, Fr. Aus.
PritZ8Clie, Franz Wilh.
Johanngeorgenstadt
Chau8seeinspector in Döbeln.
1206
Zwickau
Professor an der Bergakademie zu
Freiberg.
1207
Götze, Carl Aug.
Freiberg
t 1848 als Vice - Zehntenschreiber zu
Freiberg.
1208
Kneisel, Conr. Aug.
Hettstädt
t-
1209
Lindig, Franz
Zaukerode bei Dresden
Advocat zu Dresden.
1210
Vehse, Carl Jul.
Freiberg
+ als Stadtschreiber zu Freiberg.
1211
Grimmer, Ernst Ad.
Dresden
t 1849 als Mechanicus zu Dresden.
1212
Nicolai, Louis Leonh.
Altenberg
Bergfactor zu Altenberg.
1213
Elannig, Carl
Kleinleipsch
Hütten Verwalter zu Berggieshübel.
1214
de Mornay, Stephan
London.
1215
V. Jossa, (Markscheider)
Russland
General-Lieutenant im Kaiser 1. Russ.
Bergcorps zu Petersburg.
1216
Lehmann, (Hütten Verwalter)
Russland
t 1833 als Capitain im Kaiserl. Russ.
Bergcorps in Petersburg.
1217
Bontenlef, (Berggeschworner)
Russland
1 1864 alsGeneral-Lieuten. i. Kaiserl.
Russ. Bergcorps zu Petersburg.
1218
Habicht, Wilh.
Bernburg
War Professor zu Bernburg, jetzt
Privatgelehrter in Gotha.
1219
v. Schönberg, Fr. Ludw. Osw.
Oberreinsberg bei Frei-
Kammerherr und Rittergutsbesitzer
Wolf
berg
Michelstadt im Gross-
zu Oberreinsberg.
1220
Renbold, Fr.
herzogthum Hessen.
1221
Hottingner, Phil.
Paris
Banquier zu Paris.
1222
Bräner, Heinr. G-ust. Ad.
Görlitz.
1223
Hanbold, Ed.
Olbernhau
f als Gutsbesitzer zu Wüstenschlette.
1224
Schieiden, Emil
1830.
Bremen
t 1860 als Bergbeamter in Mexico.
1225
(Jensei, Herrm. Ad.
Annaberg
f als Bergamtscandidat zu Annaberg.
1226
Kropp, Carl Rob.
Johanngeorgenstadt
Particulier zu Dresden.
1227
Müller, Carl Rob.
Marienberg
Betriebsdirector zu Würschnitz bei
Stollberg.
1228
Netto, Gust. Ad.
•Niederauerbach in
Sachsen
Vice -Obereinfahrer zu Schneeberg.
17»
260
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1229
1230
1231
1232
1233
1234
1235
1236
1237
1238
1239
1240
1241
1242
1243
1244
1245
1246
1247
1248
1249
1250
1251
1252
1253
1254
1255
1256
1257
1258
1259
1260
1261
1262
1263
1264
1265
Reichelt, Heinr. Mor.
Hasper (Bonitz), Carl Emil
Bauer, Georg Robert (Auditor)
Hülsse, Jul. Ambros.
Hasse, Carl Theodor Eduard
(Advocat}
Lindau, Rod. Conr. A.
Schönkopf, Wilhelm
Lingke, Aug. Friedrich
Petzschel, Carl Ernst
Schaupt, Ant. Gust. Benj.
(Graveur)
Schwamkrug, Chr. Heinr.
Heine, Jul.
Mehner, Carl
Pescatore, Pierre
Scheerer, Theod. „
Klllaly, Rieh. Griffith
de Bauza, Felipe
Ezquerra del Bayo, J.
de Amar de la Torre, Raf.
Leube, Gust.
Dunker, Eduard
Glenk, August
Seyfert, Jon. Christian
Boguslawski, Franz
1831.
Cläusnitzer, Ernst Lebr.
Drechsler, Ad. Romillo
Hallbauer, Ant.
Dlle, Fr. Moritz
Eindenuann, Carl Ant.
Haustein, Carl Ernst
Hesse, Theod. Ewald
Hofmann, George Jul.
Hoffimann, Carl Alwin
Löwe, Carl Gustav
Würfel, Julius
Lorenz, Carl Heinr. Aug.
Ludwig, Herrm. Fr. Theod.
Grossvoigtsberg bei
Freiberg
Eilenburg
Freiberg
Leipzig
Freiberg
Dresden.
Leipzig
x reiberg
Moekau bei Leipzig
Halsbrücke b. Freiberg
Schneeberg
Sangerhausen
Grosskamsdorf
Luxemburg
Berlin
Irland
Spanien
Spanien
Spanien
Ulm
Cassel.
Gotha
Eisleben.
Warschau.
Freiberg
Jägerhof bei Augustus-
burg in Sachsen
Freiberg
Chemnitz
Zschopau
Geyer
Würzen
Dresden
Marienberg.
Schneeberg
Dohna.
Zwickau
Obercrinitz bei Schnee-
berg
Markscheider zu Schwarzenberg.
Drahthammerbesitzer bei Schwarzen-
berg.
t 1849 als Bergrath zu Freiberg.
Geheimer Begierungsrath u. Director
der polytechn. Schale zu Dresden.
Farmer z. Milwaukie i. Nord- Amerika.
Mechanicuß zu Leipzig.
Bergmechanicus zu Freiberg.
Bergverwalter auf Himmelsfurst bei
Freiberg.
Telegraphenbeamter zu Dresden.
Bergrerwalter zu Freiberg.
Hüttendirector in Tyrol.
f als Hüttenbeamter zu Hettstadt.
t-
Bergrath und Professor an der Berg-
akademie zu Freiberg.
In Amerika.
Bergbeamter in Spanien.
f 1859 als General -Berginspector zu
Madrid.
Professor zu Madrid.
Apotheker u. Cementfabrikant z. Ulm.
Fürstlich Reussischer Bergrath.
Bergverwalter zu Freiberg.
f als Hüttenbeamter in Spanien.
Finanzrath zu Leipzig.
Oberbergrath u. Oberhüttenverwaiter
zu Freiberg,
f in Guinea.
Bergbeamter bei Zwickau.
Bergfactor zu Freiberg.
f als Lehrer d. Mathematik z. Freiberg.
Bergbeamter in Steyermark.
Advocat zu Zwickau.
Professor zu Chemnitz.
261
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1266
Friedrich, Traug.(Schichtmstr.)
Pratorius, Carl Victor (Hand-
Pfeilhammer
Schichtmeister zu Pfeilhammer.
1267
Bernsdorf bei Oederan
f als Lehrer der Mathematik zu Frei-
1268
lungsbeflissener)
Bergmann, Ernst Fr.
Neusulza
berg.
Salinenbeamter zu Suiza.
1269
Forest, Gustav
Russland
t in Paris.
1270
Stockar, Caspar
Zürich
Bergrath in Zürich.
1271
Büttner, Chr. Adam
Stadtsteinach i. Bayern
Schichtmeister.
1272
Roman, Carl
Grossherzogth. Baden
f in Amerika.
1273
Caroli, Wilhelm
Grossherzogth. Baden
Verwalter der Saline Dürheim.
1274
Gysser, Rud.
Grossherzogth. Baden
Groseherzogl. Badenscher Hüttenver-
%
walter.
1275
Raschle, Joh. Georg
Wattwyl in der Schweiz
f zu Wattwyl in der Schweiz.
1276
Ribbentrop, Fr.
Herzogthum Braun-
schweig
Rudolstadt
Berggeschworner in Braunschweig.
1277
Frank, Carl
Bergmeister zu Könitz.
1278
Böttcher, Theodor
1832.
Grafschaft Mannsfeld
Bergwardein zu Eisleben.
1279
Modrach, Carl Ludw.
Stolnen in Sachsen
Freiberg
f 1857 als Bergverwalter zu Zwickau.
1280
Leschner, August
f in Amerika.
1281
Meissner, Otto August
Dresden
Bergingenieur und Betriebs -Director
der Gasbeleuchtungs- Anstalt zu
Dresden.
1282
Colditz, Wilh. Oskar
Pfannenstiel in Sachsen
Hüttenbeamter in Steyermark.
1283
Franke, Carl
Freiberg
Betriebsbeamter und Markscheider bei
Zwickau.
1284
Hanstein, Herrm. Theod.
Geyer
Geissing
Advocat.
1285
Richter, Ambr. Xaver
Eisenhändler zu Zwickau.
1286
Schnorr, Rob.
Schneeberg
f als Bergbeamter in Ungarn.
1287
Geitner, Alfred (Mechan.)
Schneeberg
Mechanicus zu Schneeberg.
1288
de Momay, Aristides
London.
1289
de Mornay, Alex.
Dreves, Friedrich
London.
1290
Billinghausen
Begierungsrath in Arolsen.
1291
Wöpke, Leopold
Herzogthum Dessau
Westphalen.
Brasilien.
f als Bergbeamter in Mexiko.
1292
Kropff, Caspar
V. Brant, (Kammerherr)
1293
1294
v. Horta
Brasilien.
1295
Krantz, Aug.
Neumarkt in Preussen
Besitzer des rheinischen Mineralien-
comptoirs bei Bonn.
1296
Hofmann, Jul.
Meiningen
Bergrath a. D. zu Eisfeld.
1297
v; Gersdorff, Gustav
1833.
Wien
War Münzmeister in Wien.
1298
Freistein, Jul. Herrm.
Schneeberg
f als Kohlenwerksbesitzer zu Zwickau.
1299
Schneider, Jul. Victor
Schneeberg
f als Bergbeamter in Ungarn.
1300
Grimmer, Joh. Friedrich Theo-
Dresden
Oberhüttenmeister auf der Muldner
philus
Hütte bei Freiberg.
1301
Göbel, Fr. Alex.
Annaberg
Bergbeamter in Belgien.
1302
Neubert, Fr. Ed:
Raschau
Bergamtsaasessor zu Marienberg.
262
Nr.
.Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder lotste Stellung.
1303
1304
1305
1306
1307
1308
1309
1310
1311
1312
1313
1314
1315
1316
1317
1318
1319
1320
1321
1322
1323
1324
1325
1326
1327
1328
1329
1330
1331
1332
1333
1334
1335
1336
1337
1338
1339
1340
Beck, Carl Gottl. Wilh.
Christiani, Chr. Ernst
Laass, Wilh. Ferd.
Lange, Joh. Aug.
Scholz, Wilh. Franz
Teichmann, Fedor
Meier, Carl Friedrich
Stent, Edmund
Rigault, Charles
Berchem, Francis
Hagen, Joh. Alb. Aug.
Nefier, Bernh.
1834.
Kühn, Richard
Modrach, Otto Heinr. Theod.
Röscher, Chr. Gottfr.
Schüttler, Chr. Heinr.
Richter, Curt Alexander
Fischer, Carl Wilhelm
Richter, Carl Fr. Wilh.
Trommler, Volkmar
Petzold, Carl Paul
Schönberg, Heinrich
Reisser, Louis
Scharin, Peter
Böhtlingk, Wilh. Nicol.
Kndernatsch, Joseph (K. K.
Hüttengehilfe)
1835.
Ebersbach, Carl Aug.
Goldammer, Ed. Hernn.
Pauf ler, Fr. Theod. Maximilian
Scheidhauer, C. Herrm.
Stemmler, Carl Heinr.
Brendel, Franz
Degen, Ernst Fed. Alex.
Haubold, Heinr. Ed.
Müller, Herrm. Rud.
Rüdiger, Carl Herrm.
Strauss, Ernst Theod.
Thost, Carl Heinr. Gust.
Johanngeorgenstadt
Halsbrücke b. Freiberg
Rautenkranz i. Sachsen
Halsbrücke b. Freiberg.
Liebertwolkwitz bei
Leipzig.
Zwickau.
Freiberg.
London.
Paris
Luxemburg
Breslau.
Schaffhausen
Freiberg
Stolpen in Sachsen
Grün in Sachsen
Halsbrücke b. Freiberg
Freiberg
Schmiedeberg i. Sachs.
Sct.Michaelisb.Freiberg
Neustädtel in Sachsen
Reichenbach i. Sachsen
Dresden
Moringen b. Nordheim.
Petersburg
Riga.
Przibram in Böhmen
Cunnersdorf bei Hay-
nichen.
Olbernhau
Schneeberg
Johanngeorgenstadt
Erlhammer in Sachsen
Freiberg
Johanngeorgenstadt
Nossen.
Nassau b. Frauenstein.
Naundorf bei Freiberg
Chemnitz.
Zwickau
War Hüttenschreiber bei Mitweida.
Schreiber zu Schmiedeberg.
War Eisenhüttendirector i .Oestenteich.
t in Paris.
Bergbeamter in Belgien.
f 1864 als Besitzer des Eisenwerks
am Rheinfall.
Kohlenwerks - und Hammer-Inspector
bei Zwickau,
f als Hüttenbeamter zu Dobschau in
Ungarn.
Eisenbahnbeamter.
Bergwardein zu Freiberg.
Berggeschworner zu Freiberg.
Hüttenmeister zu Schmiedeberg,
t 1849 zu Dresden.
f als Hüttenmeister zu Kaiich.
t als Eisengiessereibes. in Chemnitz.
t 1850 als Eisenhüttenbes. zu Riesa.
Eisenhüttendirector im Ural.
K. K. Sectionsrath in Wien.
War Hüttenbesitzer zu Breitenhof,
ging nach Amerika.
t 1836.
t als Blaufarbenchemiker zu Schiern«
Schichtmeister zu Rothenhammer.
Lehrer am Conservatorium zu Leipzig.
Apotheker zu Johanngeorgenstadt.
Markscheider zu Buschiehrad in
Böhmen.
Kohlenwerksbesitzer in Zwickau.
263
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letite Stellung.
1341
Ortmann, Ferd. Mor.
Pirna
Gerichtsamtsassessor zu Meissen.
1342
Eibers, Constanz
Westphalen.
Brasilien. •
1343
Baretto d'Aragao, Egas Muniz
Baron v. Riedheim, Carl
1344
Augsburg
Particulier zu München.
1345
Gerngrofi» (Bergingenieur-
Petersburg
General - Major und Befehlshaber d.
Capitain)
Schlangenb. D. im Altai.
1346
Ziolkowsky (Bergingenieur-
Capitain)
V. Pischke (Bergingenieur-
Petersburg
Bergingenieur-Major a. D. i. Rassland.
1347
Petersburg
Kaiserl. Russ. Bergingenieur- Oberst
Lieutenant)
a. D., lebt in Dresden.
1348
Krzywoscewski, Wladisl.
Warschau.
1349
Frhr. v.Böselager-Heessen, Clem.
Münster i. Westphalen.
1350
Knorr, Joseph f Salinenpraktik.)
Scheumann, Christ. Gottl.
Bayern
Ministerialrath in München.
1351
Rathen
Materialiensteiger b. d. Muldner Hütte.
1352
v. Lilienstern, Fr. Wilh. Alex.
Bedheim im Herzogth.
Meiningen
Director der Marienhütte bei Zwickau.
1353
v. Neuenkirchen, Kob.
Petersburg.
1354
Walko, Joseph
1836.
Göllnitz in Ungarn.
1355
Breithaupt, Herrm. Theod.
Freiberg
Bergbeamter in Spanien.
1356
Buschick, Carl Theod.
Zschopau
Bergverwalter zu Freiberg.
1357
Römisch, Osw. Erh.
Lossmtz bei Freiberg
Oberbergrath zu Freiberg.
1358
Bnschiok, Jul. Ghist.
Zschopau
Münzmeister zu Dresden.
1359
Hermersdörfer, Chr. Moritz
Marienberg
Bergfactor zu Lugau.
1360
Haugk, Fr. Theodor
Wolkenstem
Eisenbahnbeamter zu Vegesak bei
Bremen.
1361
Hucho, Heinr. Bob.
Grossstädteln b. Leipzig
Bergbeamter in Preussen.
1362
Lindner, Albr.
Schwarzenberg
Troischa bei Kosswein
Bergbeamter in Mexiko.
1363
Lucius, Carl Gottl.
Bergmeister zu Dippoldiswalde.
1364
Mohr, Thom.
Krakau.
1365
Buchan, Steph. Douglas
Waern, Carl Fr.
England.
Gotnenburg
1366
Besitzer einer Grosso -Handlung in
Gothenburg.
1367
Steinhäuser, Ad.
London
In Amerika?
1368
Graf Lempioki, Carl L. C.
Burckas, Ferd.
Warschau.
1369
Gera
Rentamtmann zu Gotha.
1370
Beckh, Gottlieb
Schweiz
Bergbaudirector zu Thun.
1371
de Drummond, Innoc.
Brasilien
In Brasilien?
1372
v. Alkiewicz, Jul.
Posen.
1837.
•
1373
Hallbauer, Theod.
Freiberg
f als Untersteiger in Freiberg.
1374
Kuhn, Rob.
Meissen
Bergfactor bei Zwickau.
1375
Schmidhuber, Otto
Altenberg
Schichtmeister zu Altenberg.
1376
Schwedler, Herrm.
Barchberg in Sachsen
Gerichtsamtmann zu Freiberg.
1377
Haupt, Const. Ed.
Freiberg
Hüttenbeamter in Toscana.
1378 Conrad, Carl Aug.
Oederan
Hüttenbeamter, z. Z. in Dresden.
1379
Hacker, Theodor
Johanngeorgenstadt
Eisenhüttenbesitzer bei Freiberg.
264
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder leiste Stellung.
1380
Kato, Alb. Ernst
Wolkenburg i. Sachsen
Glasfabrikbesitzer bei Dresden.
1381
Nollain, Ludw. Wilh.
Dresden.
1382
Richter, Victor Fr.
Freiberg
Architekt zu Dresden.
1383
Röscher, Fr. Ad.
Dohlen in Sachsen
Nickelwerksbesitzer in Ringerige in
Norwegen.
1384
Schreiber, Ed.
Leipzig
Fabrikbesitzer zu Strehla.
1385
Freitag, Joh. Fr.
Untersachsenfeld in
Sachsen.
1386
Oehme, Herrm. Aug.
Nossen
Schichtmeister zu Schwaxzenberg.
1387
v.Pfickler, Ludw. (Lieutenant)
Muskau in Preussen
In Amerika.
1388
Metzner, Heinr. Albin
Weissenfeis.
1389
Graf v. Baudissin, Adelbert
Horsen in Holstein
In K. K. Oesterr. Diensten (Schriftsti
1390
v. Schauroth, Carl
Coburg
Ruszkoerg in Ungarn
Regierungsrath zu Coburg.
1391
Küstel, Guido
Bergwerksbesitzer zu Dayton im Staate
Nevada.
1392
Müller, Job.
Leitmeritz in Böhmen
Hüttenmeister zu Schmiedeberg in
Böhmen.
1393
Zerrenner, Carl
Pössneck in Meiningen
Coburg-Gothaischer Regierungs- und
Bergrath a. D. zu Meiasen.
1394
Müller, Joh.
Altdorf in der Schweiz
Viertelsmeister zu Altdorf.
1395
Haniel, Louis
Ruhrort
Hüttenwerksbesitzer in Oberhausen.
1396
Böhmm, Gust. (Hütteneleve)
Ungarn.
Cacux
1397
Rosales, Heinr.
War Bergbeamter z. Barcellona, später
in Australien, f in Amerika.
1838.
1398
Hertwig, Theodor
Freiberg
Kohlenwerksdirector zu Zwickau.
1399
Kessler, Ernst Heinr.
Dresden
f als Bergbeamter in Guinea.
1400
Kressner, Paul Martin
Dresden
Bergamtsassessor zu Freiberg.
1401
Papst, Aug. Volkm.
Striegnitz in Sachsen
f. War Actuar zu Dresden.
1402
Beeger, Herrm.
Gadewitz in Sachsen
Hüttenbeamter in Neuseeland.
1403
Nepita, Aug. Rob.
Schönhaide in Sachsen
Bergbeamter in der Lausitz.
1404
Pfotenhaner, Georg H.
Dresden.
1405
Besser, Anton
Freiberg
f als Apotheker in Freiberg.
1406
Prhr. v. Bünau, Rud.
Leipzig
Schottland
Particulier zu Zehmen bei Leipzig.
1407
Gordon, Lewis (Civilingenieur)
Professor u. Civilingenieur i. London.
1408
Bnschbeck, Herrm.
Lauchhammer i.Preuss.
Hüttenbeamter zu Lauchhammer.
1409
Hartmann, Oskar
Saalfeld
Geschworner a. D., Bergwerksbesitzer
zu Saalfeld.
1410
Meinhold, Carl Ant
Neusulza
Schauspieler?
1411
Moss, Theod. Fr.
Philadelphia
Bergwerksbesitzer in Californien.
1412
v. Boekh, August
Carlsruhe
Lehrer an der Bürgerschule zu Ett-
lingen.
1413
Stiehler, Herrm.
Wurzbach im Fürsten-
thum Reuss
Hammerbesitzer zu Wurzbach.
1414
Jung, Ferd. (Accessist)
Steinbrücken i. Herzog-
tum Nassau.
1415
Ritter, Julius Herrm. (Berg-
schüler)
Hartmann, Albrecht (Berg-
Dresden
Bergbeamter bei Saalfeld.
1416
Schneeberg
Fabrikant bei Schwarzenberg.
schüler)
265
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1839.
1417
Bornemann, Carl Rud.
Bautzen
Kunstmeister und Stollnfactor zu
Freiberg.
1418
Benisch, Hugo Gast. Moritz
Dresden
Steuerbeamter zu Dresden.
1419
Hering, Carl Jul.
Pirna
Actuar zu Pirna.
1420
v. Querforth, Hugo
Förstel bei Schwarzen-
berg
Eisenhüttenbesitzer zu Schönhaida.
1421
Scharf, Ernst Arnolph
Dresden
f als Akademist.
1422
Feigenspan,. Joh. Ferd.
Haynichen
Bergingenieur in Granada.
1423
v. Eiterlein, H. A. Ad.Uttmann
Annaberg
Hüttenbeamter z. Eichstadt i. Bayern.
1424
Neubert, Chr. Fr. •
Geyer
Markscheider und Hauptlebrer an der
Bergschule zu Freiberg.
1425
Nietzche, Gust. Ferd.
Dresden
War in Australien.
1426
Conrad, Osmar
Dresden
t-
1427
Ehrt, Ernst Alex.
Lockwitz bei Dresden
f als Akademist.
1428
Höohstetter, Jul.
Kaufbeuern in Bayern
Hätten director zu Teschen in Österr.
Schlesien.
1429
Blum, Jos.
Warschau.
1430
Hflbenet, W. Chr. Heinr. Carl
Kambs i. Mecklenburg-
Schwerin
Hüttenverwalter zu Gröditz.
1431
v. Coniar, Hippolyt
Suermondt, Ch. H. James
Russland
Hüttenbesitzer in Polen.
1432
Utrecht
Particulier in Utrecht.
1433
Heusch, Const Jos.
Mannheim
War Bergverwalter in Guinea.
1434
Knothe, Fr. Wilh.
Salzungen im Meining-
schen
Luxemburg.
f als Bergbeamter in Guinea.
1435
v. Olimart, Gust.
•
1436
v. Mathelin, Hippolyt
Luxemburg. ,
1437
Usatls (Lieutenant)
Russland
Bergingenieur-Major a. D. i. Nischne-
Nowgorod.
f als Bergingenieur-Capitain in Russ-
land.
f als Bergingenieur-Capitain in Russ-
1438
Reinoke (Lieutenant)
Russland
1439
Hoissejeff (Lieutenant)
Russland
1440
Cheeswright, Chr. Ed. Rob.
Lingke, Hanns Friedrich (Me-
chaniker)
London
lanu.
Agent für Eisenwerke in England.
1441
Freiberg
f in Freiberg.
1442
Krumpel, (Bergschtiler)
Grellmann, Friedr. Herrm.
Freiberg
Eisenhüttendirector in Polen.
1443
Altenberg
Schichtmeister zu Ehrenfriedersdorf.
(Bergschüler)
1840.
1444
Brückmann, Carl Reinh.
Dresden
War Professor an der Bergakademie
zu Freiberg, starb in Chile.
1445
Herrmann, Bernh. Gust.
Bautzen
Hüttenbeamter z. Swansea i. England.
1446
Kerndt, C. Huldr. Theod.
Bautzen
Docent zu Leipzig.
1447 Hecht, Carl Willi.
Hohenstein
Schichtmeister zu Annaberg, lebt in
Freiberg.
1448
Heerklotz, Ad.
Oederan
Lehrer in Dresden.
1449
Heym, Traug. Louis
Halsbrücke b. Freiberg
Hüttenbeamter zu Burgk.
266
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder leiste Stellang.
1450
1451
1452
1453
1454
1455
1456
1457
1458
1459
1460
1461
1462
1463
1464
1465
1466
1467
1468
1469
1470
1471
1472
1473
1474
1475
1476
1477
1478
1479
1480
1481
1482
1483
1484
1485
1486
1487
Köttig, Rieh. Fr.
Köttig, Otto Friedrich
Frhr. v. Biedermann, Detlev
Wilib.
Frey, Chr. Heinr.
Kötzer, Heinr. Gotth.
Burkhardt, Georg Maxim.
König, Heinr. Gust.
Meisel, G. Fr. Aug.
v. Sohönberg, A. Curt Ferd.
Horstmann, Heinr.
de Perdreanville, Ch. Jos.
Redtel, Rud. .
Bochenski, Jos.
Wieloglowski, Felix
Bojarschinoff, (Lieutenant)
v. Wersiloff, (Lieutenant)
Reinsch, (B.-Ä.-Functionair)
v. Milowanow
King, (Bergschüler)
Hahn, Carl Heinrich (Berg-
schüler)
»841.
v. Elterlein, Gust. Alex.
Grntzner, Aug. Fridol.
Kunze, Friedlich August
v. Schönberg, Otto Ludwig
Christoph
Valentin, Chr. Sam. Adelb.
Castelli, Albin Bened.
Kühn, Otto
Müller, C. Herrm.
Meyer, Carl Theodor
Meyer, Mart. Herrm.
Nehrhoff v. Holderberg, Mor.
Herrm.
Richter, Rob. Jul.
Heyn, Carl Wilh. Ant.
Lampadius, Ed. Heinr.
Köhler, Rieh.
Bauer, Caesalpin
Orieshammer, Georg H.
Ran, (Ereisamtsaccessist)
1488; Bonjoncas, (Officier)
Meissen
Meissen
Niederforchheim in
Sachsen
Zethau in Sachsen
Bockwa in Sachsen
Dresden
Chemnitz.
Zehmen in Sachsen
Hayn bei Altenburg
Elberfeld
St. Loup in Frankreich
Pless in Preussen
Warschau
Warschau.
Russland
Russland
Wunsiedel in Bayern
Russland
Johanngeorgenstadt
Johanngeorgenstadt
Annaberg
Freiberg
Freiberg
Niederreinsberg in
Sachsen
Dresden
Dresden
Meissen
Leissnig in Sachsen
Freiberg
Freiberg
Dresden
Freiberg
Schmalzgrube b. Anna-
berg
Freiberg
Wolkenstein
Zwickau
Dresden
Freiberg.
Griechenland.
Kohlenwerksinspector zu Dresden.
Factor des Königl. Blaufarbenwerks
Oberschlema.
Bittergutsbesitzer zu Forchheim.
War Bergbeamter bei Grimma.
Markscheider und Betriebsbe&mter zu
Zwickau.
Officier in Oesterreichiscben Diensten.
Obersteuercontroleur, Lieuten. v. d. A.
Kohlenwerksbesitzer in Schlesien.
In Elberfeld.
Bergbeamter in der Auvergne.
Hüttenbeamter zu Gröditz.
Hüttenbesitzer in Polen.
f als Oberstlieuten. i. Beigcorps i. Altai.
f als Hüttenbeamter zu PetrosawotzL
Bergmeister zu Stehen.
Bergingenieur-Oberst a. D. zu Peters-
burg.
f als Markscheider in Zwickau.
f. Verunglückte als Curspraktik&nt
auf Herzog August bei Freiberg.
f als Kohlenwerksbesitzer in Böhmen.
Hüttenmeister zu Freiberg.
In Mexiko.
Rittergutsbesitzer zu Mockritz bei
Döbeln.
t-
Bergbeamter bei Aussig in Böhmen.
Bergverwalter zu Zaukerode.
Obereinfahrer zu Freiberg.
Bergfactor zu Oberlungwitz.
f als Lehrer an der Handelsschule zu
Leipzig.
Steuerbeamter.
Professor zu Leoben.
Schichtmeisterz. Johanngeorgenstadt
Fabrikant zu Reichenbach im Voigtl.
f als Bergakademist.
Schichtmeister an der Marienhütte.
Hüttenbeamter.
267
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1489
Soutzo (Prinz)
Griechenland.
1490
de Souza, Laurenco
Brasilien
Bergbeamter zu Bahia.
1491
Böcking, Hugo
Saarbrücken
Hüttenbeamter zu Neukirchen bei
Saarbrücken.
1492
Ortigosa, Manuel
Mexiko
Bergingenieur zu Huelva in Spanien.
1493
Frhr. v. Beust, Phil. Max.
Weimar
War Bergwerksdirector, jetzt Rentier
zu Altenburg.
1494
Kröner, Carl Gottlieb Wilh.
Freiberg
Hüttenverwalter zu Schmiedeberg.
1495
(Hüttenwerksschreiber)
Graff, Maximilian (Bergschüler)
1842.
Schneeberg
Schichtmeister in Schneeberg.
1496
v. Mandelsloh, Ludw. Mor.
Oberschlema i. Sachsen
f. Am Harz in der Grube verunglückt.
1497
Marhold, Carl Ed.
Hilbersdorf b. Freiberg
Hüttenmeister zu Freiberg.
1498
Röting, Gottl. Ernst
Dresden
War Lehrer a. d. Gewerbschule z. Chem-
nitz, jetzt Bergingenieur i. Mexiko.
1499
Wahl, Gust Ad.
Oschatz
Finanzrath in Dresden.
1500
Bär, Fr. Ferd.
Dresden
Bergbeamter in Oesterreich ob der
Ems. •
Geheimer Ober-Regierungsrath zu
1501
Engel, Chr. Lorenz Ernst
Dresden
Berlin.
1502
v. Heynitz, Georg Benno
Lausa bei Dresden
Bergamtsassessor a. D. u. Ritterguts-
besitzer zu Heynitz.
1503
Eneisel, Gust. Ferd.
Gross-Burgk in Sachsen
Markscheider u. Kohlenwerksdirector
zu Lugau.
1504
Kretzschmar, Bernh. Fr. Osw.
Frankenbere.
Sosa in Sachsen
1505
Oppe, Hugo Volkmar
Steglich, Fr. Herrm.
Betriebsdirector zu Zwickau.
1506
Freiberg
Actuar zu Wolkenstein.
1507
Weiss, Fr. Jul.
Annaberg
Betriebsschichtmstr. u. Markscheider
zu Marienberg.
1508
V. Weiss, Heinr.
Freiberg
Gutsbesitzer zu Kirchbach bei Frei-
berg.
1509
Schmidt, Ernst Wilh. Aug.
Dresden.
1510
Koch, Sal. Wilh. Gust.
Kamenz.
1511
Reinhard, Paul
Kreischa in Sachsen
Früher Bergbeamter in Guinea, jetzt
.
Stadtwardein zu Leipzig.
1512
Walther, Heinr. Bernh.
Dresden
In Barcellona.
1513
Hissoudakis, Mich. (Officier)
Griechenland.
1514
Hutschenreuter, Fried.
Burgkhammer bei
Schleiz
Hütten Verwalter zu Burgkhammer.
1515
Knötgen, Joh.
Bilin in Böhmen
Gutsbesitzer zu Bilin.
1516
Röhr, Georg Friedr.
Dardier, Robert
Weimar
Stahlfabrikant zu Ilmenau.
1517
St. Gallen.
1518
Simon, Wilh. Adolph
Döhlemann, Ludw. Wilh. (Sa-
St. Julien.
.
1519
Bayern
Bergmeister zu Stehen.
linen-Praktikant)
1520
Rang, Franz Arm. Otto
Fulda
Eisenbahnbeamter zu Kassel.
1521
Baildon, Arthur
Belk in Schlesien
Hüttenbesitzer in Schlesien .
1522
v. Zaidler, Carl
Warschau.
1523
Edler v. Würth, Anton
Wien.
268
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letete Stellung.
1524
1525
1526
1527
1528
1529
1530
1531
1532
1533
1534
1535
1536
1537
1538
1539
1540
1541
1542
1543
1544
1545
1546
1547
1548
1549
1550
1551
1552
1553
1554
1555
1556
Gottschalk, Carl Gottl. (Berg-
schüler)
Wengler, Rob. Moritz (Berg-
ßchüler)
1843.
Beier, Carl Heinr.
Brendel, Rob. Emil
Körnich, Ad.
Meyer, Carl Rieh.
Richter, Hieronymus Theodor
Vogelgesang, Wolfg. Mor.
Wagner, Ad.
Weidner, Fr. Gottr.
Lindig, Fr. Otto
Seidel, Gust. Alw.
Prhr. v. Burgk, Chr. C. Arth.
v. Schönfels, Heinr. Wold.
v. Krzywozewski, Dominik
Lutteroth, Askan G. Aug.
v. Morlot, Ad.
Helm, Philipp
Leitao, Joao Maria
v. Uttenhofen, Heinr.
Payod, Alexis
Sack, Georg (Hütteneleve)
v. Wattenwyl, Friedrich
Prhr. v. Steiger-Münsingen, Alb.
Haas, Adolph
v. Müller, (Lieutenant)
v. Daniloff, (Lieutenant)
Wagner, Carl Gustav (Berg-
schüler)
1844.
v. Dürfeidt, Rieh. Joachim
Heinr.
Leonhardi, Bernh. Theodor
Lobeck, Erw. Hilarius
Bietschler, Carl Osm.
Tittel, Alex. Theodor
Pobershau bei Marien-
berg
Ehrenfriedersdorf
Ebersbach in Sachsen
St. Michaelis i. Sachsen
Meissen
Freiberg
Dresden
Schmiedeberg b. Alten-
berg
Cörzweiler
Beregieshübel
Zaukerode in Sachsen
Dresden
Burgk in Sachsen
Ruppertsgrün in Sachs.
Sanaomir.
Mühlhausen i. Preussen.
Bern
Birkenfeld.
Portugal.
Hildburghausen.
Bex in der Schweiz.
Gröditz in Preussen
Bern
Prag.
Saarwellingen i.Preuss.
Russland
Russland
Johanngeorgenstadt
Dresden
Wilsdruff
Profen bei Zeitz in
Preussen.
Bautzen.
Oberhohndorf i. Sachs.
Hüttenraiter and Lehrer an der Berg-
akademie zn Freiberg.
Bergverwalter auf Himmelfahrt bei
Freiberg.
War Bergbeamter in Spanien, zur Zeit
in Chile.
War lange Bergbeamter in Mexiko.
jetzt Gutsbesitzer bei Bonn.
Advocat in Meissen.
Markscheider in Zwickau.
Professor a. d. Bergakademie u. Ober
hüttenamtsassessor zn Freiberg.
Bergbeamter in Baden.
Markscheider in Dresden.
In Amerika.
Mechanicus in Dresden.
Gärtner in Australien.
Rittqr gutsbesitzer zu Pesterwitz.
Rittergutsbesitzer zu Ruppertsgrün.
Professor in der Schweiz.
Hütten Verwalter in Schlesien.
Director des Roll'schen Eisenwerks zn
Gerolfingen bei Solothura.
Hüttenbeamter zu Saarbrücken.
Capitain in Slatoust im Ural.
Bergingenieur-Oberst zu Katharinen-
burg.
Bergverwalter auf Bescheert Glück bei
Freiberg.
War in Peru, rettete sich beim Unter-
gang der Austria, später Berg-
beamter in Kleinasien.
Bergamtsassessor in Freiberg.
Bergverwalter zu Freiberg.
269
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1557
Fiedler, Ghist Eynar
Schurig. Benj. Ferd.
Arendal in Norwegen
Kohlen Werksbesitzer bei Teplitz.
1558
Grossröhrsdorf i. Sachs.
1559 | v. Perekrestoff (Lieutenant)
Russland
Capitain in Lugan, Süd-Russland.
1560, Rieken, Joh. Georg Rad.
Wittmund in Hannover
Bergingenieur zu Huelva in Spanien.
1561
Straubel, Chr. R. Bernh.
Pössneck im Meiningen-
schen.
1562
Jordan, Ludw. Ad.
Bodenbach in Böhmen
Fabrikbesitzer zu Kralup in Böhmen.
1563
Graf v. Dembinski, Ludw. •
Krakau
t 1845 im Duell bei Marienberg.
1564
Wisniowski, Const
Krakau.
1565
Merk, Heinr. Chr.
Nürnberg
Russland
f als Hüttenbeamter in Bayern.
1566
Grewingk, Constantin (Cand.
Professor in Dorpat.
phil.)
1567
Jaeger, Gustav
Rödelheim?
1568
Prltesoh, Joh. Fr. Heinr. C.
Steinach im Meiningen-
sehen.
1569
Sohneegaus, Carl Ed.
Kleinich bei Trier.
1570
Heinz, Herrmann (Bergschüler)
1845..
Freiberg
Maschinenbauconducteur zu Freiberg.
1571
Ansehutz, Aphobus Raim.
Leipzig
Hüttenbeamter zu Stollberg am Harz.
1572
Dietrich, Fr. Arnolph
Schellenberg
t 1865 als Markscheider zu Lugau.
1573
Frhr. v. Manteuffel, Gurt E.
Freiberg
Bergwardein zu Freiberg.
1574
Schaarschmidt, Carl A.
Dresden
t als Bergbeamter in Mexiko.
1575
Schobert, Joh. Gottl.
Krauschütz in Sachsen
f als Apotheker zu Neustadtel.
1576
Puttrich, Carl Heinr.
Leipzig
Eisenwerksdirector bei Leipzig.
1577
Görner, Carl Ferdinand
Freiberg
Besitzer einer Coaksbereitungsanstalt
bei Dresden.
1578
Dehne, Carl Ant. Bernh.
Penig
In Mexiko.
1579
Prhr. v. Cnobloch, C. Wilh.
Dresden
Kaiserl. Oesterr. Officier.
1580
Lorenz, Fr. Wilh.
Raschwitz bei Zeitz
Waagemeister zu Freiberg.
1581
Merttens, Arn.
Wiessen?
1582
Eleinsohmidt, Joh. Ludw.
Montabaur am Rhein.
1583
Prhr, v. Schütz, Rieh. Ferd.
Nassau
War Bergbeamter in Mexiko, starb in
Nassau.
1584
Bahn, Heinr.
Rossitz in Mähren
Kohlenwerksbesitzer in Mähren.
1585
Hcjlzer, Carl (Berggeschworner)
Lobenstein im Fürsten-
tum Reuss
f als Fürstlich Reussischer Bergmeister.
1586
Busse, Friedrich
Weilersweiler i. Preuss.
1587
Cossmann, Franz
Saarlouis in Preussen
t.
1588
Bär, Carl Friedrich
Freiberg
Markscheider in Teplitz.
1589
Eneisel (Bergschüler)
Burgk
Bergbeamter in Böhmen.
1846.
1590
Döring, Rud. Ferd.
Dresden
f 1847 als Bergakademist.
1591
Hauser, Carl Ernst
Gorbitz in Sachsen
f als Staatsgeognost in Nord-Amerika.
1592
Graf v. Hoffinannsegg, Conr.
Centurius
Dresden
Rittergutsbesitzer bei Bischofswerda.
1593
Oehlschlägel, Herrm.
Schneeberg
Bergverwalter in Zwickau.
1594
Schwede, Ant Theod.
Rauscha in Sachsen
In Nord-Amerika.
270
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder leiste Stellung.
1595
Heinrich, M6r. Osw. Jul.
Dresden
Mineralienhändler in New -York.
1596
Schmidt, Ottocar
Wien
Bergbeamter zu Schlackenwerth.
1597
Graf v. Tnrno, Hippolyt
Grrossherzogth. Posen.
1598
Bridgemann, Frederik
England.
Livland.
1599
de la Trobe, Edward
1600
de Gordon, Jacob Jos£
Spanien
Krakau.
Weinhändler in England.
1601
Graf v. Szembeck, Roman
1602
v. Mövius, Apollo (Lieutenant)
Russland
Bergingenieur-Oberst im Bezirk Logis
in Rnssland, jetzt in Petersburg.
1603
Y. Obuohoff, Paul (Lieutenant)
Russland
Bergingenieur- Oberst in' Petersburg.
-
Vorsteher einer Stahlgiesserei.
1604
de Bayo, Ricardo
London.
1605
V. Buttlar, Carl Gottl. Jul.
Riede in Churhessen.
1606
Bräunlich, Carl Joh. Fr. Wilh.
Reval in Esthland
f zu Zwickau.
1607
Thuiis, Rob. (Bergexspectant)
Faber, Will. Leonard
Preussen
Bergbeamter in Schlesien.
1608
Nord -Amerika .
In Nord-Amerika.
1609
Schuck v. Capanema, W. (Genie-
Officier)
PfSkler, Gust.
Brasilien
Capitain u. Professor i. Rio de Janeiro.
1610
Kreuznach in Preussen
Berginspector bei Bonn.
1611
Jahn, Ernst Theod.
Weckersdorf im Reuss.
1612
Kretechel, Ferd. Ad. (Candidat
der Pbarmacie)
Kaina bei Zeitz
Hüttendirector in Westphalen.
16lä
Rakwicz, Albert
Czernowitz
Hüttenbeamter in Galizien.
1614
Sewell, Heinr.
Chile -
Schwefelwerksbesitzer in Spanien.
1615
MaHr, Carl Herrm.
Ilmenau
Bergmeister in Ilmenau.
1616
Münnich, Adolph
v. Benjowsky, Jul.
Ober -Ungarn.
1617
Pesth.
1847.
1618
Böttcker, Ed. Theod.
Dresden
Professor an der höheren Gewerb-
schule zu Chemnitz.
1619
V. Weber, Ernst Heinr.
Dresden.
1620
Hess, Fr. Alb. Ferd.
Borna
Schichtmstr. z. Bärenstein b. Annaberg.
1621
Jani, Carl Chr. Aug.
Breitenfeld in Sachsen.
1622
Kästner, Carl Fr.
Oberhohndorf i. Sachs.
Bergverwalter und Vereinsdirector zu
Zwickau.
1623
Lippe, Ernst Wold.
Chemnitz
Hüttenwardein zu Freiberg.
1624
Mertz, Chr. Edm.
Rossthal bei Dresden
In Zwickau.
1625
Pilz, Gust Jul.
Altenberg
Hüttenmeister zu Freiberg.
1626
Schund, Carl Herrm.
Zwickau.
1627
Y. Eotsck, Rud. Max. Const.
Pegau
Militair.
1628
Bodemer, Ernst Jac.
Naundorf bei Hayn in
Sachsen
Kaufmann in England.
1629
George, Adolph
Furuhjelm, Enoch Hjalmar
Lauchhammer i. Preuss.
Hüttenbeamter zu Lauchhammer.
1630
Helsingfors in Finnland
Bergingenieur in Finnland.
(Extraconducteur)
Roth, Carl
1631
Rothehütte am Harz
Rittergutsbesitzer bei Görlitz.
1632
Probstner, Arthur
Leustchau in Ungarn
Bergwerksbesitzer in der Zips in
Ungarn.
Ging nach Australien.
1633
Herborn, Ernst Wilh. Ludwig
Wiesbaden
271
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder leiste Stellung.
1634
Köhler, Peter
Mörscheid i. Oldenburg.
•
1635
Hoffmann, Moritz
Wettin.
1636
v. Grabau, Heinr.
Livorno
War Director d. Bergwesens i. Neapel,
starb 1865 in Paris.
1637
Aqnasie Boachi, Prinz von
Choumasie in Afrika
Besitzer d. Kaffeeplantage Suka Radja
Aschanti
auf Java.
1638
v. Grünewaldt, Mor.
Esthland
In Berlin.
1639
Websky, Christ. Fr. Martin
Wüstegiersdorf in
Oberbergrath a. D. und Professor in
Schlesien
Breslau.
1640
Zachariä, Ernst
Holzappel in Nassau.
1641
Benecke, Gast Ad.
Berlin.
1642
Nütaer, Fr. A.
Eisenberg im Alten-
burgischen.
1643
Wagner, Carl (Bergschüler)
Schneeberg
, Markscheider in Zwickau.
1644
Polier, Herrm. Gust. (Berg-
schüler)
1848.
Johanngeorgenstadt
Schichtmeister z. Johanngeorgenstadt.
1645
Herrmann, Paul Alb.
Bautzen
Bergbeamter in Chile.
1646
Alex, Fr. Const
Lauchhammer i. Preuss.
Hüttenbeamter zu Lauchhammer.
1647
v. Berg, Friedr. Arn. Gust;
Clausthal
In Wien.
1648
Böhme, Ernst Mor.
Zwickau
Bergamtsassessor zu Schwarzenberg.
1649
Fischer, Paul Rud.
Bocka in Sachsen
Früher zwei Mal in Chile, jetzt Rentier
zu Dresden.
1650
Oramp, Ottm. Hugo
Jentzsch, Just. Jui. Siegm.
Frankenberg
f 1850 als Akademie!.
1651
Dresden
Lieutenant a. D. u. Bergrath z. Gotha.
1652
Klette, Rieh. Rob.
Potschappel in Sachsen
Hüttenbeamter in Eisleben.
1653
Ring, Carl William
Johanngeorgenstadt
Schichtmeister und Bergverwalter zu
Freiberg.
1654
v. Zahn, Fr. Bernh.
Dresden
t 1849 als Akademist.
1655
Zeuner, Gust Ant
Chemnitz
Professor und Director des Polytech-
nikums in Zürich.
1656
Oottschalk, Fr. Wilh. (Phar-
maceut)
Pegau
In Amerika.
1657
Lehmann, Alb. Ed.
Dresden
Chemiker in Pommeritz bei Bautzen.
1658
Pipping, Knut Theodor (Ma-
Finnland
In Finnland.
1659
gister)
v. Woringen, Leo Sylvester
Saar in Preussen
In Mexiko.
1660
Holzmann, Carl
Carlsruhe
t-
1661
Lasko, Sim. Görk
Perschling in Oesterr.
1662
Gavault, Emil
Paris.
1663
Eggeis, Franz
Berlin
f in Berlin.
1664
Dieffenbaoh, Otto
Schlitz in Hessen
Hüttenbeamter in Nord- Amerika.
1665
Eichler, Alexander
Graupen in Böhmen.
1666
Pigott, Rob.
Worcester in England
Gutsbesitzer bei Thun in der Schweiz.
1667
Runge, Carl Gust Wilh.
Cöslin
Oberbergrath in Breslau.
1668
Herbom, Joh. Otto Christ
Wiesbaden
In Amerika.
1669
Osborüe, Joh. Walter
Cork in Irland
War in Australien, jetzt in Nord-
Amerika.
272
Nr,
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1670
1671
1672
1673
1674
1675
1676
1677
1678
1680
1681
1682
1683
1684
1685
1686
1687
1688
1689
1.690
1691
1692
1693
1694
1695
1696
1697
1698
1699
1700
1701
1702
1703
Gornides v. Krempacli, Joseph
Daniel
Sickler, Carl Joh.
Schmidt, Fr. Jul. (Reg. Feld-
messer)
Tobisch, Emil
Hofmann, Raph.
Kieser, Heinr. (Bergmeister)
Krause, Herrm. (Pharmaceut)
1849.
Albrecht, Emil Bernh.
Arnold, Osk. Ew.
1679 Helsig, Alfr. Roder.
Thiemann, Bernh. Alex.
Wehner, Fr. Carl Heinr.
Fiedler, Otto Wilh.
Oer lach, Rud. Ed.
Henker, Ernst Ludw.
Kittler, Gust. Ad.
Hahn, Joh. Carl
Eantzsch, Heinr. Herrm.
Harkort» Wilh. Carl Hugo
Meissner, Ernst Louis
Michaelis, Heinr. Leopold
Roch, Albertus German.
Schirmer, Jac. Fr: Ludw.
Erich, August
Vollhardt, Ed.
Rohdewald, Henry
Keck, Nicol. Rud.
Seiffart, Paul
Lennig, Franz
v. Renesse, Ed.
Jülich, Heinr. (Bergeleve)
Grell, Georg Carl Moritz
Würsching, R. C.
v. Velsen, W.
Wien
Wesenberg i. Russland
Sangerhausen
Kamnitz in Böhmen
Ruskberg in* Ungarn
Stuttgart
Freiberg
Bautzen
Grosswaltersdorf
Sachsen
Dresden
in
Neuhausen in Sachsen
Dresden
Chemnitz
Freiberg
Dresden
Dresden.
Feil-Biegert in Rhein-
bayern
Dresden
Leipzig
Treuen in Sachsen
Rödersdorf in Sachsen
Dresden
Friedrichsruhe in Wür-
temberg
Göritz in Preussen
Saalfeld im Meiningen-
schen
Baltimore.
Augsburg.
Mexiko.
Philadelphia.
Hamm.
Laufach in Bayern.
Hoyerswerda in Preuss.
Neusohl in Ungarn
Preussen
Fabrikbesitzer in Wien.
Mechaniker.
War lange in Süd -Amerika, jetzt in
Dresden.
War lange in den Vereinigten Staates
von Nord -Amerika, jetzt Rentier
bei Prag.
Bergwerksbesitzer in Turz bei Nagy-
bdnya.
Bergmeister a. D. zu Nürnberg.
Apotheker und Stadtrath zu Freiberg.
Hüttenrendant zu Freiberg.
Markscheider zu Zwickau.
Schichtmeister zu Beichenbach im
Voigtlande.
Hüttenrendant zu Freiberg.
Bergingenieur in Bayern.
Professor in Prag.
Geheimer Finanzsecretair zu Dresden
und Lehrer an der Bergakademie
zu Freiberg.
Bergbeamter auf denFürstLSchwarzen-
berg'schen Werken in Böhmen.
Bergmeister zu Wunsiedel in Bayern.
t-
In Polen.
Schauspieler.
Eisenhüttenwerksbesitzer bei Loben-
stein.
Bentier in Dresden.
In Amerika.
Berg- u. Hüttenwerksbes. i. Böhmen.
Bergverwalter zu Beichenbrandt bei
Chemnitz.
Bergbeamter im Banat.
Hüttenbeamter in Ungarn.
Bergwerksdirector bei Dortmund.
273
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
Fischer, Carl Herrmann (Berg-
schüler)
Tröger, Herrmann Julius (Berg-
schüler)
1850.
Ihle, Ad. Ose.
OeMschlägel, Ernst
Plattner, Carl Aug.
Klippgen, Aug.
Pollmar, Emil
Voigt, Carl Herrm.
Klemm, Joh. Gust.
Heucke, Fr. Rob.
Choulant, Joh. Edm. Osk.
Müller, Ant.
Preissler, Gust Ed.
Hoffinann, Franz Wolfgang
BeiüBCke, Joh. Werner
M'Clelland, Walter
Floresi d'Arcais, Lor.
Landaznri, Pedro
Betts, John
Montoya, Mamerto
Schubert, Fr. Aug.
Hattann, C. Ed.
Stiller, Gust Ad.
Weisbaoh, Albin Jul.
Rosenbaum, C. Arthur
V. Schwarz, Siegmund
Frank, Otto
Gfoldschmidt, Herrm.
Hilgard, Eugen
Treskow, Franz Julius (Berg-
schüler)
1851.
Breitfeld, C. Ed. Guido
Göldner, Paul Ferd.
Hörstel, Carl Robert
Lechner, Georg Alb.
Freiberg
Neustädtel bei Schnee-
berg
Freiberg
Zwickau
Freiberg
Freiberg
Pfaffendorf bei Leipzig
Annaberg
Dresden
Dresden
Dresden
Freiberg
Freiberg
Chemnitz
Gross - Oschersleben
Glasgow in Schottland.
Bolanos in Mexiko
Mexiko.
Edgbaston in der Graf-
schaft Warwick.
Bogota.
Olbersdorf bei Zittau.
Nossen
Freiberg
Freiberg
Johanngeorgenstadt
Nürnberg
Grossherzogth. Baden.
Frankfurt a./M. •
Illinois in Nord-
Amerika.
Schneeberg
Unterwiesenthal
Podelwitz
Budissin.
Leipzig.
Bergbeamter in Böhmen.
Besitzer von Marmorbrüchen z. Wallen-
stadt in der Schweiz.
Maschinenbauingenieur in Prag.
Factor zu Freiberg.
Cassirer bei dem Königl. Kupfer-
hammer zu Grünthal.
Hilfswardein zu Freiberg.
Lehrer zu Hoboken.
Hüttenbeamter zu Modum in Nor-
wegen.
War in Französisch -Guayana, jetzt
Bergingenieur in Madrid.
Bergbeamter z. Gottesberg i. Schlesien.
Bergverwalter in Würschnitz.
Hüttenmeister zu Oberschlema.
f in Amerika.
Markscheider zu Fünfkirchen in
Ungarn.
Kaufmann in Leipzig.
In Turin.
Stadtbauconducteur in Freiberg.
Waagemeister zu Freiberg.
Professor an der Bergakademie zu
Freiberg.
Particulier zu Johanngeorgenstadt.
Fabrikbesitzer in Nürnberg.
Banquier.
Maschinenbauingenieur in Bremen.
Eisenhüttenbesitzer zu Erla bei
Schwarzenberg.
Münzgegenwardein zu Dresden.
18
274
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder leiste Stellung.
1738
Otho, Herrm. C. Emil
Leipzig
Assistent bei dem Konigl. Steinkohlen-
werke zu Dohlen.
1739
Perttech, Ernst
Haynichen
In Serbien.
1740
Schiftoer, Carl Ant
Glauchau
Hüttenbeamter an der Marienhuttt
'
zu Cainsdorf.
1741
Thomass, Ad. Lebr.
Neustadt-Dresden.
1742
V. Alberti, Eduard
Wilhelmshall
Bergbeamter zu Wilhelm ab all.
1743
Bender, Wilh.
Schaumburg
Hüttenbeamter bei Stollberg in Rbeii-
preussen.
1744
Cabrera, Philipp
Spanien.
1745
Clauder, Herrm.
Schwabhausen bei
Gotha
Hütteningenieur in Siebenburgen.
1746
Dick, Heinrich
Offenbach a./M.
1747
Ellery, John Graeme
Skaneateles im Staate
New-York
f in Nord -Amerika.
1748
Gerlach, Heinrich
Westphalen
Bergwerksdirector, früher in Wallis,
jetzt am Lago - Maggiore.
1749
Herter, Paul
Berlin.
1750
Hnelin, Emilio Julian o Maria
Malaga
Ministerialrath zu Madrid.
1751
Kellner, Friedr. Leop.
Georgenthal im Herzog-
War Bergbeamter in Schweden , in
thum Gotha
England, dann in Calcntta. Lebt
jetzt in Gotha.
1752
Dr. jur. Kirnen, Joseph
Pasohke, Carl Reinh. Hugo
Innsbruck
Rentier in Salzburg.
1753
Sommerfeld in Preussen
War Bergingenieur zu Neugranada.
1754
Pfitz, Aug. Christ. Freymund
Eishausen b. Hildburg-
hausen
In Spanien.
1755
Reichel, Raym. Jos.
Klostergrab in Böhmen.
1756
Schönlohen, C. Fr. Günth.
Bernburg
Bergschullehrer zu Neudorf bei Han-
Franz
gerode.
1757
Storm, Peter Heuch
Norwegen.
1758
Vivlan, Arth. Pentarves
London
Hüttenwerksbesiteer zu Swantea.
1759
Dr^phil. Walmstedt, Edward
(Docent an der Universität
Upsala
Professor zu Upsala.
zu Upsala)
1760
Zavala, Florentinus
Tolosa in Spanien.
1761
Büttner, Herrmann (Berg-
Freiberg
Unternehmer beim Eisenbahnbau in
schüler)
Böhmen.
1762
Wappler, Benno (Administra-
tor)
Freiberg
Factor der Mineralienniederlage zu
Freiberg.
1852.
1763
Lotfe, Wilh. Jul. Emil
Dresden
War Beamter bei der Gasanstalt zu
Dresden.
1764
Lohse, Alwin
Oberschlema
In Amerika.
1765
V. Hantenffel, Hanns Ernst
Freiberg
Hüttenbeamter auf Gräfenbacher Hurte
bei Stromberg im Rheinland.
1766
Müller, Gottl. Rob. Lothar
Meissen
Markscheider und Bergverwalter zu
Lugau.
1767
Pohle, Herrm. Aug.
Dresden
Factor zu Hftnichen bei Dresden.
1768
Segnltz, Adolph
Dippoldiswalde
t als Chemiker in Meissen.
275
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwartige oder letzte Stellung.
1769
Weiss, Paulus
Annaberg
Schichtmeister zu Schneeberg.
1770
Betts, Alfred
Birmingham.
1771
Bodani, Carl Wilh.
Mannheim.
1772
Bradley, William
Nord -Amerika
f als Bergakademist.
1773
v. Chrismar, Leopold
Mannheim.
1774
Eastman, Adolph
Epstein, Wilhelm
Santiago in Chile.
1775
Lublinitz
In Schlesien.
1776
Fritzschl, Aug. Jos.
Rappenau in Baden.
Eisleben.
1777
Gräfe, Friedrich
1778
Halse, William Eduard
Bristol.
1779
Herget, Emil
Wiesbaden
War Hüttenbeamter zu .Ems.
1780
Herthum, Nicol. Fr. Ernst
Katzhütte im Fürsten-
thum Schwarzburg-
Rudolstadt
Bergamtsassessor zu Rudolstadt.
1781
Kind, Gotth. Wilh. Herrm.
Stotternheim
Bergingenieur in Paris.
1782
Dr. med. Kitohell, William
New -Jersey in Nord-
Amerika.
1783
Lyon, William
Valparaiso in Chile.
1784
Manz Ritter v. Mariensee,
Vincenz
Bukowina
f in Czernowitz.
1785
Manz Ritter v. Mariensee,
Joseph
Pringsheim, Moritz
Bukowina
Bergwerksbesitzer in der Bukowina.
1786
Oppeln in Preussen
In Breslau.
1787
Rampoldt, Arnold
Oppeln in Preussen.
1788
Rebs, Joh. Heinr.
Neukirchen im Herzog-
thum Sachs.-Coburg-
Gotha
Bergwerksbesitzer bei Ilmenau.
1789
Sarg,' Carl
Frankfurt a./M.
Fabrikant bei Wien.
1790
Schneider, Sigismund
Grossherzogth. Tpscana
Bergbeamter zu Monte-Catini.
1791
Simon, Carl
Giessen.
1792
Baron Sparre, Sixten Erich
Westmanland i. Schwe-
Bergwerksbesitzer in Schweden.
Knut
den
1793
Ulrich, Franz
Eltville im Rheingau.
1794
Walter, Ernst Bruno
Clausthal
Bergbeamter in der Marmaros.
1795
Weydemeyer, Otto
Münster.
1796
Ranft, L. W. Th. (Berg-
Freiberg
Factor und Markscheider zu Pot-
schüler)
schappel.
1853.
1797
Heimchen, Fr. Herrm.
Chemnitz
Hüttenrendant zu Freiberg.
1798
Mechler, Carl Bernh.
Dresden
Vicehüttenmeister zu Freiberg.
1799
Raithel, Ernst Rud.
Dresden
Bergingenieur in Chile.
1800
Winkler, Herrm. Alexander
Freiberg
f als Bergakademist.
1801
Bauermann. Hillary Meinh.
Blandy, John
London.
1802
New -York.
1803
Blanford, Henry F.
London.
1804
Daude, Emil Friedr. Wilh.
Tilkerode iiü Herzogth.
Anhalt-Bernburg.
1805
Eastor, John Day
Baltimore.
1806
Engelmann, Aug. Heinr.
Frankfurt a./M.
In Nord-Amerika.
18*
276
Nr.
Familienname , Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letste Stellang.
1807
Ferber, Joh. Herrm.
Gera
Bergbeamter in Chile.
1808
Frank, August
Bukarest.
1809
Gronen, Georg
München.
1810
Haushalter, Carl
München
In München.
1811
Hegeler, Eduard Carl
Bremen
Hüttenwerksbesitzer zu Laa&lle iu
Nord- Amerika.
1812
Heyl, Wilh. Christian
Weyer bei Limburg an
der Lahn.
1813
Höchst, Johann
Obertiefenbach im
Nassauischen.
1814
Horntckel, Fr. Heinr. Gottl.
Hettstädt
f als Bergwerksbesitzer bei Urnen an.
1815
Kayser, August
Wiesbaden.
1816
v. Eulybin (Kais. Russ. Berg-
St. Petersburg
Bergingenieur - Oberatlieutenant und
ingenieur- Lieutenant)
MattMesen, Fr. Wilh.
Professor zu Petersburg.
1817
Altona
Hütten Werksbesitzer zu Lasalle in
Nord-Amerika.
1818
Minton, Samuel
London.
1819
Mokel, Carl Friedr.
St. Petersburg.
Santiago in Chile.
1820
Montt, David
1821
Pagenstecher» Ernst
Waldau im Herzogth.
Hüttenbeamter zu Lasalle in Nord
Nassau
Amerika.
1822
Prieger, Carl
Creuznach in Rhein-
preussen.
1823
Rittler, Wilh. Willibald Herrm.
Altenburg
Bergbeamter in Mexiko.
1824
Santamaria, Carlos
Valparaiso.
1825
Schaflher, Maximilian
Meissenheim in Hessen-
Homburg
Director der ehem. Fabrik in Aussig.
1826
Stahl, Christian
Kronberg in Nassau.
1827
Schmidt, Rieh. Andr. Jul.
Cöslin in Pommern
Bergbeamter in Niederschlesien.
1828
Steinbach, Georg
Geissenheim in Nassau.
1829
v. Schwerin, Alexander
Militsch in Preussen
Berggeschworner in Schlesien.
1830
V. Thieme (Kais. Russ. Berg-
St. Petersburg
Bergingenieur - Oberstlieutenant und
ingenieur - Lieutenant)
Professor zu Petersburg.
1831
Wehtje, Wilh. Paul Anton
Opdrup in Schleswig
In Schweden.
1832
Herbrig, Herrm. Aug. (Berg-
schüJer)
Freiberg
Bergverwalter in Lössnitz bei Stollberg
in Sachsen.
1854.
1833
Bmnnemann, Carl Ernst
Teuritz bei Lucka
Betriebsinspector bei der Porzellan-
Manufactur in Meissen.
1834
Dittmarsch, Alfred Ludw.
Dresden
"Bergwerksbesitzer bei Lyon.
1835
Engelmann, Alb. Alexand.
Potschappel
Hüttenbeamter bei Vera in Spanien.
1836
Heerklotz, Dedo
Freiberg
Bergbeamter auf der Insel Billiton.
1837
Hering, Carl Wilh.
Zwickau
Schichtmeister in Zwickau.
1838
Hille, Jul. Oskar (Pharma-
ceut)
Hofhnann, Holm Wolfg.
Freiberg
Apotheker in Olbernbau.
1839
Oberhohndorf bei
Bergbeamter zu Graupen in Böhmen.
Zwickau
1840
Nenbert, Eduard Clemens
Zittau t
Bergbeamter in Orenburg.
1841
Schulze, Carl Albert
Freiberg
t als Bergbeamter in Spanien.
277
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1842
Seelig, Christ Aug. Willi.
Grossburgk
Freiberg
In Burgk.
1843
Zimmer, C. Rieh. Adalb. Alex.
f als Student in Leipzig.
1844
Anderberg, Wilh.
Sehweden
I Apotheker zu Stockholm.
1845
Birch, Stewart Darby
England.
1
184«
Blanford, William Thom.
London.
1
1847
Bleidorn, Henry
New-York
War Ofificier in Nord- Amerika.
1848
Bolze, Carl Andr. Louis
Bernburg
| Bergbeamter zu Silberart im Siegen--
1 sehen.
Professor zu New-Havcii in Nord-
; Amerika.
i
i
1849
Brush, George
Brooklyn in Amerika
1850
Dorado, Carlos
Chile.
1851
V. Eiohwald (Kais. Kuss. Stabs-
Russland
Bergingenieur -Oberstlieutenant zu
Capitain)
Nertschinsk.
1852
Focke, Alexis Carl Emil
Harzgeroda.
1853
Fohr, Carl
Mannheim.
1854 Fnssinger, Carl
Weilburg.
1855! Haindl, Edmund
München.
1856,' Heredia, Leopoldo
Malaga in Spanien.
1857
Jungjohann, Ludwig
v. Eowanko (Kais. Russ. Capi-
tain)
Mossbaoh, A. G. Fr. Ernst
Kiel.
1858
Russland.
1859
Bernburg.
1860
Reynolds, Herbert
London
f als Bergakademist zu Freiberg.
1861 Saenz, Pedro
Bolivia.
1862 Schenk, Rudolph
Niclashausen in Baden
War Bergbeamter in Ostindien.
1863, Stapff, Moritz
Tiefenort im Gross-
Bergbeamter und Lehrer an der Berg-
herzogth. Weimar
schule zu Fahlun in Schweden.
1864 ! Turley, Bernhard
1
Bromberg
Bergverwalter zu Grenug am Wetter-
see in Schweden.
186§ Utendörffer, Joh. Carl Otto
Schmalkalden
Eisenhüttenbesitzerbei Schmalkalden.
1866
Wurmbach, Julius
1855.
Ramsbeck in West-
phalen
Hüttenwerksbesitzer bei Ems.
1867
Bischoff, Jul. Ferd.
Adorf
Blaufarben werke - Chemiker zu Ober-
schlema.
1868
v. Bunan, Herrm.
Dippoldiswaldc
Bockwa
Ofificier in der Sächsischen Armee.
1869
Ebert, Carl Friedr.
Betriebsbeamter nnd Markscheider zu
Zwickau.
1870 Ehrhardt, Jul. Bruno
Ober -Rassau
Hüttenbeamter an der Marienhütte
zu Cainsdorf bei Zwickau.
1871
Haage, Georg Richard
Hertel, Carl Heinr.
Dresden
Lehrer in St. Petersburg.
1878
Auerbach.
1873
Heuchler, Ernst Rieh.
Freiberg
Markscheider in Freiberg.
1874; Hoffimann, Robert
Freiberg
Schichtmeister zu Altenberg.
1875 ! Liebscher, Jul. Rieh.
Antonshütte
Bergbeamter in Algier.
1876 j Lorenz, Christ. Bernh.
Dippoldiswaldc
Schichtmeister zu Annaberg.
1877 Marhold, Heinr. Emil
Dresden
Hilfs-Cheiniker zu Freiberg.
1878 Menzel, Carl Ernst Herrm.
Chemnitz
Assistent b. d. Kohlenwerksinspection
zu Zwickau.
1879
Neuschild, Carl Moritz
Dresden
Bergbeamter in Orenburg.
278
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
1880 Pabst, Ernst Meno Paul
1881 Pechstein, Friedr. Wilh.
1882 Schepeler, Joh. Daniel
1883 v. Weber, Albert Theodor
1884 Zill, Aug. Ferd.
1885 Baron v. Andrian-Werburg,
Ferdinand
1886 Berti, Fr. Heinr. Paul
1887 Bodewig, Ferdinand
1888 Bngdoll, Hugo
1889 Bfirgi, Jacob
1890 Cordella, Andreas
1891 Eggers, Nicolai
1892 Frhr. v. Eltz -Rübenach, Fr.
Alph. Jos. Mar. Hubert
1893 Baron v. Freiberg, Ludwig
1894 Greifenstein, Carl
1895 Gudovio, Ephrem
1896 Härtung, AJw. Edm. Ant.
1897 Holthof, Franz Joseph
1898 v. Homolacs, Eduard
1899 Jakovljevlc, Jovan
1900 v. Klipstein, Leopold
1901 Mallinckrodt, Felix (Berg-
exspectant.)
1902 Müller, Carl Joh. Ludw.
1903 Mflller, Heinr. Fried. Ferd.
1904 Müller, Joh. Georg Ernst Gust.
1905 Neumann, Gust. Fr. Adolph
1906 Pfaff, Ernst
1907 Edler v. Riedl, Gustav
1908 Rippe, Ernst Daniel Ludw.
1909 Dr. Schenk an Schweinsberg,
Ernst
1910 Schubert, Joseph
1911 Smigilsky, Gustav
1912 Stein, Julius
1913 Sturz, John
1914 Tewess, Carl
1915 Wall, Georg P.
1856.
1916 Babni$g, Carl Aurel Oscar
Emil Johann
1917 Becher, Gottfr. Ludwig
Chemnitz
Neustädtel
Riga.
Dresden.
Memmendorf.
Anspach
Muskau in der Ober-
lausitz
Bereheim
Ratioor
Stäfa im Canton Zürich
Smyrna
Reval.
Wahn im Kreise Mühl-
heim a./R.
München.
Grossgerau im Gross-
herzogthum Hessen
Serbien
Lobenstein
Köln
Galizien.
Serbien
Giessen.
Preussen.
Naumburg a. d. Saale
Lobenstein
Naumburg a. d. Saale.
Stettin.
Eichelsachsen im Gross-
herzogthum Hessen
Prag
Herrenbreitungen.
Hanau
Grottau in Böhmen.
Santiago in Chile.
Zacatecas in Mexiko
London.
Werden.
London.
Dresden
Grossvoigtsberg
Bergbeamter in Chile.
Steiger in Scbneeberg.
Sectionsingenieur an der geologischen
Reichsanstalt in Wien,
f als Assistent der Kohlen werksinspec
tion zu Zwickau,
f als Bergakademist in Serbien.
War in Süd- Amerika.
War Bergwerksdirector in Mexiko.
jetzt in der Schweiz.
Bergbeamter zu Laurium in Griechen
land.
Geistlicher in Tjrol.
Bergbeamter zu Titiribi in Nen-
Granada.
Bergbeamter in Maydanpek.
Bergverwalter in Schleiz.
Königl. Preuss. Officier.
f in Krakujevac in Serbien.
Bergwerksdirector in Teplite.
Berggeschworner a. D. zu Lobenstein.
Bergingenieur a. D. der Gesellschaft
Vieille-Montagne.
Fabrikbesitzer zu Prag.
Bergingenieur bei Salzburg.
Bergwerksbesitser in Zacatecas
Bergbeamter in Ungarn.
Werkmeister - Assistent.
279
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwartige oder letate Stellung.
1918
1919
1920
1921
1922
1923
1924
1925
1926
1927
1928
1929
1930
1931
1932
1933
1934
1935
1936
1937
1938
1939
1940
1941
1942
1943
1944
1945
1946
1947
1948J
1949
1950
1951
1952
1953
1954
1955
1956
1957
1958
1959
1960
Beyer, Theodor Ernst
Hauff e, Julius Richard
Kropp, Richard
Lauterbach, Friedr. Camillo
Merbaeh, Carl
Mühlig, Eugen Max
Oeser, Herrmann Louis
Pilz, Carl Julius
Richter, Otto
Schneider, Gust Adolph
Tröger, Otto Richard
Voigt, Friedr. Theodor
Weiss, Ernst Leberecht
Bansa, Christian
Beyerlein, Ernst
Bianchi, Louis
Bohler, Joseph
Brückner, C. A. Wilh.
Caceres, Santiago
Einenkel .Joh. Friedr. W. Emil
Pitting, Theodor
Fudakowsky, Sigismund
v. Glass, Wilhelm
Grapow, Felix
Hague, James
v. d. Heyden k Hauzeur, Ed-
mund
ffiby, Wilhelm
Jasper, Carl Friedr.
Kayser, Lorenz Wilhelm
Kellerbauer, Carl
Kellström, Carl August
Kernick, Richard J.
v. Kuczkowsky, Alb. Fried.
Wilh. August
Maofarlane, Thomas
Malewsky, Adam
Mezger, Adolph
Naumann, Carl
Obando, Gratiniano
de Lisle Po wies, John Fielding
de Lisle Powles, William
Pumpelly, Raphael
Reiher, C. Fried. Wilh,
Schulz, Alexander
Freiberg
Dresden
Blasewitz
Radeburg
Freiberg
Leipzig
Neusalza
Erbisdorf
Freiberg
Mohorn
Johanngeorgenstadt
Störmthal bei Leipzig.
Freiberg
Giessen.
Castell
Hockerode in Schwarz-
burg-Rudolstadt.
Niederwollich
Georgenthal
Cordova in Amerika.
Wirsitz in Preussen.
Mauchenheim in der
Bayr. Rheinpfalz
Warschau.
Wölsauerhammer.
Gora in Preussen.
Albany in Nord-
Amerika
Lüttich
Obersprockhörel in
Preussen.
Lemgo im Fürstenthum
Lippe.
Frankfurt a./M.
München
St. Petersburg.
Charlestown bei Set.
Austell in Cornwall.
Sagan in Preussen
Glasgow in Schottland
St. Petersburg
Heidelberg
München
Bogota i. Neu-Granada.
England.
England«
New-York
Zeitz.
Lünen in Preussen
In Planen.
Viceobers teiger z. Gersdorf b. Rosswein.
Bergverwalter zu Pilsen in Böhmen.
Officier in der Sächsischen Armee.
Vicehüttenmeister zu Freiberg.
Glashüttenbesitzer in Böhmen.
Buchhändler zu Neusalza.
Bergverwalter in Zwickau.
War in Angola in Afrika.
Bergverwalter zu Lugau.
Schichtmstr. z. Neustädtel b. Schneebg.
Dr. phil. in Freiberg.
Bergbeamter in Zwickau.
Bergbeamter in Nassau.
Bergbeamter in Peru.
Assistent b. Steinsalzwerk in Berchtes-
gaden.
Vorsteher der Kupfergrube Franklin -
Michigan-Lake superior.
f als Eisenwerksbesitzer bei Lüttich.
Beamter in Russland.
Privatlehrer in München.
In der Türkei.
War in Norwegen, jetzt in Amerika.
In Sibirien.
Bergbeamter in Orenburg.
Beamter in Baiern.
War lange in Japan.
Referendar in Dortmund.
280
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
1961 Söfft, Friedrich
1962 Stippler, Georg Joseph
1963 Stümke, Hein. Herrm. Ad.
1964 Wedding, Gust. Friedr. Herrm.
1965 Wulff, Aloys Heinr. Jos. Paul
Hubert
1966 Wunderwald. Aug. Leberecht
(Bergschüler)
1857.
1967 Albert, Carl Richard
1968 Bauer, Carl Heinrich
1969 Chemnitzer, Friedr. August
1970 Förster, Bernh. Rud.
1971 Grossmann, Carl Robert
1972 Haueisen, Herrm. Theod.
1973 Lohse, Carl Balduin
1974 Noth, Friedr. Julius
1975 Noth , Herrmann (Mechaniker)
1976 Petzholdt, Paul Alphons
1977 Scheibe, Joh. Ferd. Otto
1978 Schiefer, Carl Wilh.
1979 Schwabe, Clem. Theod. Alb,
Fried.
1980 Voigt, Otto Theodor
1981 Weigel, Carl Emil
1982 Wellner, Emil Friedrich
1983 Winkler, Clemens Alexander
1984 Bauer, Theodor
1985 Baumann, Ernst Ed. Oskar
1986 Bierwirth, Leopold
1987 Broja, Richard
1988 Carstanjen, Ernst (Berg-
exspectant)
1989 Class, Carl Gustav
1990 Cramer, Ad. Carl Heinr.
1991 Fröbel, Carl
1992 Günther, Georg Aug. Fried.
1993 v. Hadeln, Fried.
1994 Hink, Carl Heinr.
1995 Hirschfeld, Alfr. Eduard
1996 Hoftneier, Friedrich
1997 Hustler, William
Wiesbaden
Niedertiefenbach
Moskau
Berlin
Werden.
Freiberg
Gegenwärtige oder letale Stellung.
Bergbeamter in der Wettermu bei
Prankfurt a./M.
! Bergbeamter in Nassau.
Beamter auf den Simpk 'gehen Werken
im Gouvernement Orenburg.
Bergassessor und Lehrer an der Berg-
akademie zu Berlin.
Salinenbeainter in Neusulza.
J Freiberg
j Freiberg
| Freiberg
Augugtusburg
Freiberg
Penig
Freiberg
Ottendorf.
Liptitz b. Hubertusburg
Dresden
Penig.
Annaberg
Löbau
Chemnitz
Lichtenstein
Muldner Hütte bei
Freiberg
Freiberg
München.
Gräfenthal in Sachsen-
Meiningen.
New- York.
Ruda i. Ober-Schlesien.
Duisburg in Preussen
Bingen in Rheinhessen
Usingen in Nassau
New-York.
Lauenau in Hannover.
Wiesbaden
Hamburg
Neumtihlen in Holstein.
Regensburg
England
Obersteiger zu Obergruna b. Freiberg.
Hüttengehilfe zu Freiberg.
Hüttengehilfe zu Freiberg.
Bergbeamter in Orenburg.
Hüttengehilfe zu Freiberg.
Bergwerkscandidat zu Freiberg,
fhotograph.
Studirt in Leipzig.
Bergbeamter in Russland.
f in Böhmen.
Hüttengehilfe zu Freiberg.
Kaufmann in Chemnitz.
Markscheider bei Stollberg.
Hilfsbeamter bei der Grasanstalt zu
Dresden.
Hüttenmeister zu Pfannenstiel.
Docent der Chemie in Berlin.
Eisenbahningenieur.
Hüttenbeamter auf Marienhütte zu
Cainsdorf bei Zwickau.
Bei den Kruppschen Werken in Essen
angestellt.
Ging nach Australien.
Markscheider in Zwickau.
Bergbeamter in Spanien.
281
1
Nr. Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
i
1
resp. Vaterland.
. ,
11)98
Janin, Louis
Vereinigte Staaten von
Nord-Amerika
Bergwerksdirector zu Nevada.
r.»jw
Janin, Henry*
Vereinigte Staaten von
Nord-Amerika.
2000
Illing, Georg August Beruh.
Zellerfeld
Bergamtsassessor zu Clausthal.
2001 deKamiensky.MiecislasP.J.H.
Lemberg.
2002
Kellner, Gust. Aug.
Finsterberg im Herzog-
Hüttenbeamter zu Marienhütte bei
tum Gotha
Zwickau.
2003
Klein, Herrmann
Elmshausen in Hessen.
2004
Kobbe, Wilh. Aug.
New- York.
2005
Kreuser, Carl
Commern.
2006
Lägeier, Albert
Enzweihingen in Wür-
temberg
f 1H50.
2007
Latham, James
Wigan i. d. Grafschaft
Lancasshire in Eng-
land.
»KW
Levi, Isaak
Aisheim in Hessen
Kaufmaun im Staate Ohio.
2009
Lohnstein, Emil
Worms
Probirer zu Stollberg bei Aachen.
2010
Nicooli, Henry
Florenz.
2011
Olbrich, Gustav (Feldmesser)
Preussen.
2012
Parkyn, Edwin
Truro in Cornwall
SchiffSicapitaiii.
2013
v. Paschwitz, Alb. Alex. Gottl.
Ernst
Nürnberg
Bergbeamter in Bayern.
2014
Pönsgen, Carl
Schieiden in Preussen
Gus88tahlfabi'ikant in Westphalcn.
2015
v. Püttner, Emil
Lobenstein.
2016
Rieth, Edmund
Ilmenau.
2017
Robert, Paul
Izeron in Frankreich.
2018
Robert, Franz
Wien.
2019
Rnbarth, Heinrich
Paderborn in Preussen.
2020
Rüssel, William Vaughan
Leamington i. d. Graf-
schaft Warwick in
England.
Kirchhörde in Preussen
2021
Saltmann, August
t-
2022
Sarg, Frank
Worms in Rheinhessen
Bergbeamter in Spanien.
2023
Schlink, Clemens
Paderborn in Preussen.
2024
Schmidt, Adolph
Carlsruhe.
2025
Seebold, M. Carl Rud.
Hochheim in Nassau.
2026
Dr. ph. Sieveking, Joh. Peter
Altona
Bergbeamter in Chile.
2027
Taylor, John
England
f auf der Reise nach Neu- Grau ada.
2028
Volk, Friedrich
Reicheisheim in Preuss.
2029
Werthemann, Rud. Edm.
St. Franzisko.
2030
Wich, Max Achilles
Rothenburg in Bayern.
Truro in Cornwall.
2031
Williams, Frank. T.
2032
Wolf, Albert
Kärnthen.
2033
Neubert, Eduard (Bergschüler)
1858.
Jöhstadt
Obersteiger auf Himmelfahrt bei
Freiberg.
2034
Behr, Gust. Adolph
Heinitz.
2035
Erhard, Christ. Hugo Theodor
Freiesleben, Otto Friedr.
Dresden
Hüttengehilfe zu Freiberg.
2036
Dresden
Bergwerks- und Rechtecaudidat in
,
Leipzig.
288
Nr. Familienname, Vornamen.
2037 Hfibsehmann, Carl Ludwig
2038! Köhler, August Rieh.
2039 Prolss, Friedrich Otto
2040 Rudioff, Theod. Moritz
2041 Bär, Otto Friedrich
2042 Diezmann, Max.
2043 Fischer, Carl Wilh.
2044 Gey, Eduard Maxim.
2045' Kästner, Ernst
2046 Kreischer, Carl Gust
2047 Sichel, Conrad Alfred
2048 Vogel, Heinr. Christ Wilh.
2049 Laue, Guido August
2050 Lorenz, Wilh. Oswald
2051 Schumann, Carl Heinr.
2052 Vogel, Julius Otto
2053 Wiede, Frdr. Gotth. Ant
2054 Bars, Paul Reinh. Iman.
2055 Buderus, Georg
2056 Buff, Ernst
2057 Burohardi, Robert
2058 Cohen, Carl Bernhard
2059 Defrance, Achill. Charles Louis
2060 Defrance, Charles Louis
2061 v. Egidy, Hanns Christoph
•2062 Falkenau, Louis
2063 v. Fellenberg, Edmund
2064 Ferrenholtz, Julius
2065 Giesse, Franz
2066 GU de Labarrietta, Casimiro
Dominguez
2067 Goldschmidt, Phil. Heym
2068 Gosekuhl, Wilhelm
2069 Hardt, Adolph
2070 Hauan, Knud Möller
2071 Hegel, Jul. Aug. PhiL
2072 Heine, Selmar.
2073 Henrich, Ferdinand
2074 Hering, Carl
2075 Heym, Carl Aug. Fried.
2076 Dr. phil. Hoflnann, Wilh.
2077 Hofmann, Carl
2078 Jfittner, Oswin
Geburt«>rt, Wohnort,
rat», Vaterland.
Grünstädtel
Waldheim
Freibere
Reichenbach im Voigtl.
Freiberg
Leipzig
Freiberg
Freiberg
Oberhonendorf
Berthelsdorf bei Herrn-
hut
Trebsen
Leipzig
Marienberg
Freiberg
Freiberg
Dresden
Börigen bei Rosswein
Christianstadt am Bober
Hirzenhain in Hessen.
Giessen
Preussen
Cöln
St Julien bei Metz
St. Julien bei Metz
Coburg
New- York.
Bern.
Cöln.
Wiesbaden
Gijon in Spanien
Amsterdam.
Wampel bei Dortmund
Cöln
Levanger in Norwegen
Detmold.
Eisleben
Schwanheim in Nassau.
Stuttgart
Eisenach
Darmstadt.
Russkberg in Ungarn
Bolkenhain.
Gegenwärtige oder letale Stellang.
Bergbeamter in Mexiko.
f als Bergakademie
Dr. phil. und Assistent in Heidelberg.
.Calculator in Dresden.
Steiger zu Freiberg.
Literat in Leipzig.
Fabrikbesitzer in Aachen.
Bergwerkscandidat zu Freiberg.
Bergverwalter in Zwickau.
Bergschuldirector zu Zwickau.
Bergverwalter z. Modum i. Norwegen.
Bergingenieur zu Sierra Almagrera in
Spanien.
Verwalter eines Braunkoblenwerkes in
der Lausitz.
Geodät in Schlesien.
Markscheider in Zwickau.
Fabrikbesitzer in Olbernhau.
Betriebsbeamter bei Zwickau.
Hütteningenieur in Posen.
Bergbeamter in Dax.
Landw.- Premierlieutenant und Lega-
tionscanzl. in Dresden.
Techniker in Cöln.
Eisenhüttenbeamter zu Dillingen.
War Bergbeamter in Norwegen.
f. Studirte in Leipzig; starb auf der
Reise in Tjrrol.
Betriebsdirector der Niederrheinischen
Hütte.
Bergwerksdirector zu Bleiberg in
Kämthen.
Universitätslehrer in Christiania.
Bergbeamter in Tyrol.
Bergbeamter in Westphalen.
Bergwerksdirector auf der Insel Sar-
dinien.
Professor an der Realschule zu Ofen.
283
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letete Stellung.
2079
Kleinsorge, Michael
Sundern inWestphalen.
'S
2080
Koch, Ludwig
Rudolstadt
2081
Kooknm, Franz
Malmö in Schweden
Eisenwerksbes. b. Malmö i. Schweden.
2082
Kosinski, Vincent
Warschau.
2083
Krämer, Albert
Torgau.
2084
Langhans, August
Wiesbaden
Chemiker auf der Niederrheinischen
Hütte.
2085
Lfibbert, Wilhelm
Modebach in West-
phalen.
2086
Madelung, Albert
Gotha
Assistent am polyt. Institut zu Wien.
2087
Dr. Mariani, Jos£ Carlos
Bahia in Brasilien.
2088
Müller, Richard
Weiden in Bayern
Chemiker in London.
2089
Oheim, Friedrich
Gefeil.
2090
Dr. phil. Otto, Carl
Giessen
Betriebsdirector der von Vichy'schen
Ziegeleien zu Duisburg.
2091
Panckert, Joh. Albert
Wintersdorf.
2092
Pring, Friedrich Nelson
Lissabon
War Bergwerksdirector zu Angola.
2093
Richardson, Will. Brown
Edinburg in Schottland.
2094
Rockwell, Alfr. Pr.
Vereinigte Staaten von
Nord-Amerika.
2095
Salzmann, Rud.
Gotha
Bergbeamter.
2096
Sohickendantz, Friedrich
Landau in der Pfalz.
2097
Schreider, Gust. Heinr. Maria
Gabegottes in Sachsen-
Hugo
Meiningen.
2098
Stronczynski, Wladislaus
Warschau
t-
2099
Stnven, Heinrich
Valparaiso.
2100
Stütz, Joh. Friedrich
Braubach in Nassau.
2101
Swlderski, Franz Phil. Joh.
Frankfurt a./0.
Bergwerksdirector in Mexiko.
2102
Vogelsberger, Wilh. Heinr.
Ludw.
Dietenbergen i. Nassau.
2103
Wiemer, Carl
Hörn in Lippe-Detmold.
2104
Wisselink, Herrmann
Neuwied.
2105
Wrtüek, Joh.
Slavonien.
2106
v. Zawadski, Johann (Titular-
rath)
Warschau.
2107
2108
Peters, August (Schriftsteller)
Willkomm, Carl Friedrich
(Bergschüler)
1859.
Freiberg
Freiberg
f in Leipzig.
Bergverwalter zu Freiberg.
2109
V. Dfirfeld, Paul Joach. Heinr.
Dresden
t 1864 als Bergakademie!.
2110
Edelmann, Carl Alexander
Bautzen
Hüttenbeamter auf dem Modumer ,
*
Blaufarbenwerk.
2111
Harnisch, Oskar Emil
1 Freiberg
Markscheider in Schlesien.
2112
Herrmann, Wilh. Theod.
Bautzen
Bergbeamter in Chile.
2113
Scheidhauer, Curt
Oberschlema
Eisenbahnbeamter in Dresden.
2114
Schwamkmg, Reinh.
Stelzner, Alfr. Wilh.
Freiberg
Bergwerkscandidat zu Freiberg.
2115
Dresden
Bergwerkscandidat zu Freiberg.
2116
Thiele, Eduard Osw.
Freiberg
Hüttengehilfe zu Freiberg.
2117
Georgi, Carl Ernst
Schneeberg.
i
284
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder lotste Stellung.
2118
Grabowsky, Otto Paul
Rottmannsdorf bei
Artillerie - Unterofficicr in der Sachs.
Zwickau
Armee.
2119
Krause, Christ. Wilh.
Waidenburg
Bergwerkscan didat zu Freiberg.
2120
Maukisch, Georg Ludw.
Dippoldiswalde
Postbeamter.
2121
V. Arnim, Carl Christoph
Drescher, Gust. Eduard
Crossen bei Waldhcim.
2122
Bockwa.
2123
Krell, Gottfr. Ernst
Meissen.
2124
v. Ammon, Siegfried
Cöln
Königl. Preuss. Bergreferendar.
2125
Bekk, Cäsar
Mannheim.
2126
Bellinger, Emil
DiJlenburg in Nassau.
2127 Boalt, John Henry
2128, Buchholdt, Nicolai
Nord -Amerika.
Drontheim i. Norwegen.
2129 Crafts, S. M.
Hoston.
2130 Deiters, Aloys
Münster.
2131 Duvean, Eduard Maria
St. Malo in Frankreich
Bergbeamter auf der Insel Sardinien.
2132
Pohr, Franz
Mannheim.
2133
Formsteeher, Julius
Offenbach a./M.
2134
Fomerod, August
Vivis im Canton Waadt
Bergbeamter in Italien.
2135
Le Neve Foster, Clement
Wandsworth i.England.
Paisley in Schottland.
2136
Galloway, William
Graft*, Napoleon
2137
Trarbach in Rhein-
Preussen.
2138
Haushofer, Carl
München.
2139
Herz, Arnold
Weilburg in Nassau.
2140
Jeremejeff (Kais. Russ. Berg-
St. Petersburg
Bergingenieur- Oberstlieutenant zu
ingenieur - Stabs - Capitain)
-
Petersburg.
2141
Ealle, Fritz
Paris
Königl. Preuss. Bergreferendar.
2142
Kellerbauer, Theod. .
Ering in Nieder-Bayern
Lehrer an der Gewerbeschule zu
Chemnitz.
2143
Dr. Keibel, Paul
Berlin
f als Lehrer an der Bergakademie
zu Berlin.
2144
Klein, Eduard
Dahlbruch in West-
phalen.
2145
Knabe, Philipp
Gladenbach im Gross-
herzogthum Hessen.
»
2146
Krings, Lambert Daniel
Bilk in Preussen.
2147
Leopold, Bernh. Hugo Franz
Zethlingen bei Calbe
in Hannover.
2148
Linhoff, Max Friedr.
Beleke in Preussen
f als Student zu Leoben.
2149
Lamborn, Robert H.
Philadelphia
Hüttenbeamter zu Philadelphia.
2150
Horeno, Emeterio
Chile.
2151
Ho88, Ernst
Neu-Orleans.
2152
Möller, Carl
Kupferhammer b. Biele-
feld in Westphalen.
2153
Nasse, Rudolph
Marburg.
2154
Osthn.es, Bernard
Münster.
2155
Panpie, Edmund
Raase i.Oesterreichisch-
Schlesien.
2156
Paupie, Friedrich
Raase i.Oesterreichisch-
Schlesien.
2157
Preston, Edm. Benj. Georg
Calcutta.
*
285
Nr.
Familienname, Vornamen.
2158
2159
2160
2161
2162
Prima vesi, Hugo
v. Raesfeld, Albert
Reinaoh, Alb. Ad.
Schmidt, Herrm.
Schneider, Fried. Aug.
2163 : Schrader, L. Fr. W.
2164 Voss Winkel, Gustav
2165' Wagner, Leopold
2166 1 Washburn, Francis
2167! Weyland, Gustav
2168i Wumbaoh, Emil
2169 Zuleta, Flavio
2170 Lorenz, Carl Heinrich (Berg-
schüler)
I
1860.
2171 i Bauer, Ernst Emil
2172 Brause, Mor. Ph. Aug.
2173 Colditz, Ed. Theod.
2174 Falk, Paul Emil
2175 Fritzscbe, Osk. Lud.
2176 Hartwig, Heinr. Alb.
2177 Elengel, Gust. Bernh.
2178 Riebold, Joh. Theod. Georg
2179 Sohmutzler, Hob. Jul.
2180 Schulze, Carl Wolfg.
2181 Schwarze, P. Fr. Raim.
2182 Viertel, Moritz Herrm.
2183 Günzel, Friedr. Aug.
2184 Kohlmann, Fr. Wilh. Th.
2185 Müller, Carl Gust
2186 Sohluttig, Richard Herrm.
2187 Schmeisser, Fr. Gustav
2188 Vitzthnmv.Eokstadt, Rudolph
2189 Arnemann, Franz
2190 Bayer, Joseph (Lehrer im De-
partement des Bergwesens)
2191 v. Bischoff, Anatole (Candidat)
2192 v. Borckowsky, Theodor
2193 Böcking, Eduard
2194 Dach, Robert
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Grafenhorst in West-
Shalen.
rfienbach in West-
phalen.
Frankfurt a./M.
Marienthal in Mähren.
Bretzenheim in Preuss.
Gützlaffshagen ayf der
Insel Rügen
Berlin
Hof in Bayern.
Boston.
Meinertshagen in West-
phalen
Ramsbeck i.Westphalen
Chile.
Freiberg
Freiberg.
Lichtenberg b. Freiberg
Erbisdorf bei Freiberg
Zwickau.
Antonsthal bei Schwar-
zenberg
Dresden.
Camenz
Grimma
Hermsdorf bei Frauen-
stein.
Freiberg
Dresden.
Unter -Dohlen i. Sachs.
Kleinschirma bei
Freiberg.
Wilmsdorf bei Dresden.
Oschatz.
Zwickau
Ober-Rossau bei Hai-
nichen.
Dresden
Altona
Polen.
St. Petersburg.
Wesel.
Abentheuerhütte bei
Birkenfeld.
Cöln
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
Bergwerk scandi dat .
Königl. Preuss. Bergreferendar.
Königl. Preuss. Bergreferendar.
Betriebsdirector z. Werlau b. St. Goar.
Kalkwerksfactor zu Miltitz.
Bergwerkscandidat in Freiberg.
Bergwerkscandidat in Freiberg.
Hüttencandidat in Freiberg.
Praktikant in Lauchhammer.
Studirt in Leipzig.
Bergwerkscandidat in Freiberg.
Bergwerkscandidat in Freiberg.
Probirer in Berlin.
Seemann.
Hüttenbeamter in Swansea.
War Bergbeiunter in Ostindien.
286
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
reep. Vaterland.
Gegenwartige oder lotste Stellung.
2195
2196
2197
2198
2199
2200
2201
2202
2203
2204
2206
2206
2207
2208
2209
2210
2211
221?
2213
2214
2215
2216
2217
2218
2219
2220
2221
2222
2223
2224
2225
2226
2227
2228
2229
2230
2231
2232
2233
Daub, Carl
Deiters, Adolph
Dusanx, 'Armand Louis
Feltgen, Mathias
Fulda, Alexand. C. Rad.
Gartmann, Joh. Jul. Bernh.
Hochstätter, Gottfried
Hruby, Franz
Jung, Ph. Joh. Heinr.
Kretschmann, Rieh. Ludwig
Lehzen 9 Wilh. Phil.
Lewis» Joh. Francis
Mursa, Joaquin de Soura (In-
genieur-Capitain)
Othberg, Eduard
v. Petschatfciu, Joachim
Rassiter W. Raymond
Reinsch, Heinrich Chr. Jul.
v. Roth, Ludw.
Rothe, Herrmann
Rössler, Hector
Sartoriuß, Theod.
Schenk, Friedrich Wilhelm
Schmidt, Herrmann
SchneeAu», Friedr.
Schultz, Wilhelm
Smith, Timoteo
Steitz, Augustus
Suermondt, William
Swoboda, Joseph
Toussaint, Hugo
y. Treidosie witsch, Joh. (Ad-
^ < unct bei dem Kais. Russ.
Jergdepartement)
Tscheuscmier, Emil
Vetter, Anton
Vogel, Louis
Beckert, Franz Gustav (Lehrer)
Grumbt, Moritz Friedolin
(Bergschüler)
Wagner, Carl Oswald (Berg-
schüler)
1861.
Böhmer, Ernst Theodor
Dreohsel, Fr. Eugen Maxim.
Bonefeld bei Neuwied
Münster.
München.
Luxemburg.
Cassel.
Pfäfers in der Schweiz
Darmstadt
Rpchlitz in Böhmen.
Frankfurt a^M.
Ronneburg im Herzog-
thum Altenburg
Hannover.
Charlestown.
Brasilien.
Coburg
St. Petersburg.
Cincinnati.
Brühl in Preussen.
Kronstadti.Siebenbürg.
Elberfeld.
Frankfurt a./M.
Mirador in Mexiko
Rassig im Grossherzog-
thum Baden
Marienthal in Oesterr.
Breslau
Cöln.
Iquique in Peru.
St Louis i.N.-Amerika.
Aachen
Wien.
Berlin.
Warschau
Wesel
Leichlingen i. Preussen.
St. Louis i. N.- Amerika.
Freiberg
Zinnwaid
Marbach bei Freiberg
Markscheider.
f als Bergakademist.
War Chemiker i. London, jetzt i. Cnba.
Hüttenbeamter auf Emser Hütte.
Hüttengehilfe auf Marienhütte bei
Zwickau.
Berg- und Hüttendirector auf den
Philippineninseln.
Frankenstein.
Leipzig.
Besitzer einer chemischen Fabrik bei
Frankfurt a./M.
f in Hettstädt.
Hütteningenieur in Mexiko.
Bergbeamter zn Kladno.
Kohlenwerksbesitzer bei Lüttich.
Professor zu Pulawy in Polen.
Eisenhüttenbeamter in Westphalen.
Lehrer zu Freiberg.
Steiger in Zinnwald.
Steiger auf Junge hohe Birke bei
Freiberg.
287
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
reip. Vaterland.
Gegenwärtige oder lotete Stellung.
2234
Fischer, Otto Julius
Wilsdruff.
2235
Franz, Emil
Tharand.
2236
Hempel, Ernst Gustav
Leipzig.
Marienberg.
2237
Hering, Carl Adolph
2238
Hflbner, Fried. Ad.
Chemnitz.
2239
v. Liebenan, C. Fr. Christ
Dresden.
2240
MüMau, Georg Rieh.
Scheibner, Carl Herrm.
Dresden.
2241
Pegau
Aläarthau bei Zittau
Bergwerkscandidat.
2242
Ullrich, Carl August
Wenzel, Bernhard«
Bergwerkscandidat.
2243
Oberschlema.
2244
Kästner, Ernst Curt
Bockwa.
2245
Dr. phil. Beek, Ludwig
Bereift, Carl
Darmstadt
Hüttencandidat.
2246
Alsfeld in Oberhessen.
2247
Bowman, Harry
England
Chemiker zu Washington in England.
2248
Bowman, Hugh
England.
2249
Bush, Wadsworth
England.
x
2250
Ohelius, Carl
Heina im Grossherzog-
thum Hessen.
2251
Ciszewski, Alfons
Warschau*
2252
Dr. jnr. Contarini, Joh. Baptist
Orafto, Walther
Venedig.
2253
Amerika?
2254
Eisenschütz, Fried. Franz
Altenberg in Böhmen.
2255
V. Gagg, Friedrich
Donaueschingen.
2256
Gericke, Friedr. Alb. Curt
Landsberg iin Regier-
ungsbezirk Frank-
furt a./0.
2257
Gomes, Jacinto Pedro
Lissabon.
2258
Gutzkow, Friedrich (Berg-
exspeetant)
Dresden.
2259
Herbst, Leopold
Weimar.
2260
Herget, Albert
Wiesbaden.
2261
Heyne, Robert (Bergexspectant)
Jaokson, Ed. Herbert
Merseburg.
2262
Nord -Amerika.
2263
Keyes, Winfield Scott
New-York.
2264
Elausa, Carl
Tarnowitz.
2265
Kleindienst, Franz Adolph
Kopitz in Böhmen.
2266
Eünkmüller, Friedr. Ad. Arth.
Sorau in Preussen.
2267
Kloos, Joh. Herrm.
Amsterdam
In Seesen am Harz.
2268
Eotkowski, Bronislaus
Warschau.
2269
Kranss, Rudolph
Wiesbaden.
2270
Lehr, Adolph
Wiesbaden.
2271
Lyman, Benj. Smith
Northampton in Nord-
Amerika.
2272
Meineoke, Carl Christ. (Berg-
exspeetant)
Berlin
Hüttenbeamter in Branbach.
2273
Osius, Adolph
Hanau
Serpen tinbruchbesitzer zu Limbach.
2274
Pütz, Ferdinand
Düsseldorf
Ingenieur in Spanien.
2275
Beuter, Robert
Luxemburg.
2276
Biotte, Eugen Nicolas
Nord -Amerika.
2277
Romanoff, Nicolas (Berg-
ingenieur-Lieutenant)
Russland.
288
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
2278
2279
2280
2281
2282
2283
2284
2285
2286
2287
2288
2289
2290
2291
2292
2293
2294
2295
2296
2297
2298
2299
2300
2301
2302
2303
2304
2305
2306
2307
2308
2309
2310
2311
2312
2313
2314
2315
2316
Ruard, Otto
Ruard, Maximilian
Schencke, Carl
Schmiedt, Friedr. Ad.
Schmitt, Adolph
Siebdrat, Carl(JBergexspectant)
Smirnoff, Woldemar (Berg-
ingenieur-Lieutenant)
Smith, James B.
Spamer, Herrm.
Staub, Ferdinand
Stäps, Theodor
Prhr. Waitz v. Eschen, Roderich
Lohse, L. (Pharmaceut)
Manch, August (Bergsehüler)
Pilz, Robert (Bergschüler)
Richter, Carl Heinrich (Berg-
schüler)
1862.
Berg, Friedr. Hugo
Groth, Paul Heinr.
Gruntzig, Carl Wilh.
Hahmann, Aug. Herrm.
Koch, Theod. Bernh.
Löscher, Christ. Heinr. Emil
v. Wilucki, Otto Ernst Adolph
Aurich, Heinr. Emil
Lehmann, Maxim. Alb.
Noack, Carl August
Rink, Carl Albert
Würker, Carl Eduard
Beyer, Otto Wilhelm
Coxe, Eckley Brinton
Gelpke, Otto
Haase, Friedrich
Hamal, Jules
Henning, Friedr. Wilh. Otto
Herreros, Anselmo
HoEsell, Herrm.
Hülsberg, Otto
Igualt, Nicolas
Klostennann, Franz Joh. Heinr.
Fried.
Laibach i. Oesterreich.
Brunn in Oesterreich.
Potsdam.
Rossleben.
Oranienstein.
Preussen.
Russland
Amerika
Hermann stein i. Gross-
herzogthum Hessen.
St. Wendel
Weimar
Cassel.
Freiberg.
Langhennersdorf bei
Freiberg
Freiberg.
Altenberg
Rempesgrün bei Auer-
bach.
Magdeburg.
Freiberg.
Eybau.
Boritz.
Grosshartmannsdorf i n
Sachsen.
Mittelfrohne bei Chem-
nitz.
Lichtenstein.
Bautzen.
Bischheim bei Bautzen.
Lengenfeld.
Bockwa bei Zwickau.
Kahla im Herzogthum
Altenburg.
Philadelphia.
Bern.
Aschersleben.
Lüttich.
Lobsens in Preussen
Chile.
Constanz.
Volmerstein i. Preussen.
Copiapo in Chile.
Münster.
Bergingenieur - Oberstlieuten ant im
Altai.
War Officier in Nord - Amerika.
Hüttenbeamter bei Dortmund.
Hüttenbeamter in Westphalen.
Bergverwalter zu Neudorf in Oesterr.-
Schlesien.
Bergrechnungsrevisor in Altenberg.
Bei d. Gasanstalt i. Dresden angestellt.
289
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
2317, Lee, William S.
2318 ' Lewald, Paul
V. Löhr, Ferdinand
Maritsch, Manoilo
Mathey, Alfred
V. Moschkaioff, Paul
Pflücker, Friedr.
Proohaaka, Adolph
Rexroth, Wilhelm
Rössler, Heinrich
Rubesoh, Maxim. Joseph
v. Schlechtendal, Diederich
Herrm. Reinh.
Seyerle, August
Striebeek, Carl
Symington, William Newton
v. Uslar, Gustav
Verbeek, R. D.
1863.
Frhr. v. Benst, Joachim Fr.
Ferd.
Luja, Carl Robert
Mehlhorn, Wilh. Georg
Oehmichen, Gust. Rieh.
V. Schulz, Joh. Carl Ad.
v. Steindel, Const Emil
V. Vial, Alex. Carl Nepomuk
Spitzner, Gust. Fried.
Altschüler, Joseph
Bauer, Carl
Böttger, Oscar
Dural, Charles John
Eichhoff, Otto
Peller, Wilh. Aug. Theod.
Gillmann, Fritz
Dr. phil. Habiok, Heinr. Ad.
(Chemiker)
Halm, Richard
Idestam, Knut Friedr.
Jürgens, Nicolai (Berging.-
Stabs-Capitain)
Kollmann, Friedr.
Eosmann, Bernhard (Berg-
exspeetant)
Krause, Jules
Camdon in N.- Amerika.
Breslau
Worms.
Serbien.
Lausanne.
Russland.
Lima.
Budweis.
Höllhammer in Bayern.
Frankfurt a./M.
Bilin.
Halle.
1 Silberberg in Schlesien.
j Kohlscheid in Preussen.
! Nord-Amerika.
Mexiko
Amsterdam
Gegenwärtige oder leiste Stellung.
Besitzer d. Zinnbergwerke zu Graupen
in Böhmen.
Freiberg.
Freiberg.
Leipzig.
Mutzschen.
Dresden.
Dresden.
Dresden.
Dresden.
Meissenheim im Gross»
herzogthum Baden.
Salem i. Grossherzogth.
Baden.
Frankfurt a./M.
New -Orleans.
Siegen.
Dauborn im Herzog-
thum Nassau
London.
Cassel
München.
Finnland.
Russland.
Pommern.
Preussen.
St Petersburg.
In Mexiko.
Bergbeamter zu Braunfels a. d. Lahn.
Htittenbeamter in Nassau.
In Nord -Amerika.
19
290
Nr.
Familienname, Vornamen.
2356 1
2357 1
2358
2359
2360
2361
2362
2363
2364
2365
2366
2367
2368
2369
2370
2371
2372
2373
2S74
2375
2376
2377
2378
2379
2380
2381
2382
2383
2384
2385
2386
2387
2388
2389
2390
2391
Lawrenze, Phil. Henry (Solu-
citor)
Lorentz, Paul Moritz (Mecha-
niker)
Lundberg, Carl Friedr.
Madge, Charles
Mensel, Eduard (Pharinaceut)
Dr. v. Mosengeil, (Berg-
exspectant)
Munster, August
Paulo de Aranjo Porto- Allele
V. Pfeiffer, Roman (Cand. der
phys.-mathem. Facultät)
v. Fötz, Ernst
Prima vesi, Joseph
Reppert, Carl
Reichert, Ludwig Franz
Röpell, Carl (Bergexspectant)
Schleif enbaum, Willi.
Schmidt, Albert
Schneider, Carl (Bergexspec-
tant)
Sedlaozek, Emil
Szokalski, Carl Alfred
Wasnm, Alexander
Wilokens, Albert
Gottschalk, Carl Albin (Mecha-
niker)
Schmidt, Albert Eduard (Berg-
schüler)
1864.
Baldauf, Rieh. Julius
Hey, Wilh. Gottl. Robert
Hünich, Wilh. Adolph Ludwig
Kneisel, Gust. Emil
Körnig, Ewald
v. Lilienstern, Alfred Heinr.
Alex. Rühle
Müller, Carl Woldemar
Netto, Curt Adolph
PÜZ, Heinrich Moritz
Scheerer, Carl Harald
Adlers-Flügel, Friedr. August
Blankart, Thaddäus
Bowie, Augustus J.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
England
Altenburg.
Stockholm.
England.
Coburg.
Meiningen.
Limburg im Nassauisch.
Brasilien.
Liefland.
Advocat in London.
Bergbeamter in Belgien.
Eiienbahniugenieur in Churliestcu
Unteröwisheim i. Gross-
herzogthum Baden
Grafenhorst in Preussen.
Friedrichsthal in Saar-
brücken.
Californien.
Danzig.
Littfeld in Siegen
Glatz in Schlesien.
Vieleburg in West-
phalen.
Wien.
Warschau.
Bacharach in Preussen. '
Mossbach im Gross- ' Bergbeamter in Spanien
herzogthum Baden \
Freiberg.
Langenau.
Chemnitz.
Mulda bei Freiberg.
Lausigk in Sachsen.
Potschappelin Sachsen.
Königswartha in Sachs.
Niedercainsdorf bei
Zwickau.
Kleinnaundorf in Sachs.
Freiberg.
Schneeberg.
Chris tiania.
Hohenpriessnitz in
Sachsen.
Luzern.
Californien.
I
291
Nr.
Familienname , Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
2392 Bradley, George L.
2393 Brathuhn, Moritz Dito (Mark
scheider)
2394 Crittenden, Howard
2395 Demel, Theophil Joseph
2396 Ernmons, Sam. Franklin
2397 Haatings, Marshall
2398 Hoftnann, Ottokar
2399 Kane, Walter Langdon
2400 Koller, Franz (Bergcandidat;
2401 Eöflter, Maximilian
2402 Limpreoht, Maximilian Stephan
2403 Prado, Uldaricio
2404 Pflücker y Rico, Leonhard
2405 Rosales y Valterra, Aug.
2406 Scharin, Theodor
2407 Vogelgesang, Julius (Berg-
, exspectant)
24081 Watts, Ethebert
2409 ; Weinlig, Fried. Aug.Diederich
2410] Weissleder, Edmund (Berg-
I exspectant)
2411| Haaoke, Carl August (Mecha-
niker)
2412 j Jobst, Hugo (Bergschüler)
2413 Eonig, Herrmann (Mechaniker ) j
2414 Richter, Heinrich Wilhelm
(Bergschüler)
1865.
2415 Anshelm, Gust Adolph
2416 Frhr. V. Hagen, Friedrich Ernst
2417 Kohlschütter, Carl Oskar
2418 Richter, Curt Hugo Alex.
2419 Rode, Herrm. Theodor
2420 Jacobi, Mor. Gust. Adolph
2421 Meissner, Gust. Jacob
2422 Schneider, Georg
2423 ürban, Arno
2424 Frenzel, Friedr. Aug. (Berg-
schüler)
2425 Hünioh, Ludw. Adolph Wilh.
S3ergschüler)
em, Wilhelm
2427 Caswell, John H.
2428 Cordes, Jacob Herrm.
2429 Cortlan, J. Wakefield
2430 Courtis, William Muni.
2431 Drown, Thomas M.
Amerika.
Preussen.
Californien.
Wien.
Boston.
Californien.
Ruskberg in Ungarn.
Amerika.
Anspach.
St. Francisco.
Warschau.
Santiago in Chile.
Lima.
Valencia in Spanien.
Russland.
Preussen.
Philadelphia.
Lüneburg.
Preussen.
Freiberg.
Freiberg.
Freiberg.
Freiberg.
Freiberg.
Obermeisa bei Meissen.
Dresden.
Ruhethal bei Mügeln.
Freiberg.
Magdeburg.
Dresden.
Gröba bei Grimma.
Brand.
Freiberg.
Freiberg.
Hirzenhain im Gross-
herzogthuin Hessen.
New- York.
Epe in Holland.
Amerika.
Nord -Amerika.
Philadelphia.
Gegenwärtige oder letzte Stellung.
19*
292
Nr.
Familienname, Vornamen.
Geburtsort, Wohnort,
resp. Vaterland.
Gegenwärtige oder letste Stellang.
2432
2433
2434
2435
2436
2437
2438
2439
2440
2441
2442
2443
2444
2445
2446
2447
2448
2449
2450
2451
2452
2453
2454
2455
2456
2457
2458
2459
2460
2461
2462
2463
2464
2465
Poster, William Barclay
ßarcia, Jose Louis
Hagen, Robert (Apotheker)
Hague, Arnold
Herr, Heinrich
Hodges, Almon Danforth
Honigmann, F. M. £. Arn.
Howe, Edward R.
Janin, Alexis
Inge, Richard J.
Johnson, Georg Jotham
Klerity, Julius
Kuschel, Ludwig
Kyber, Ottomar Arth.
Lisch, Carl (Candidat der
Pharmacie)
Mitchell, Lebeus Horatius
Moses, Ottolengui A.
Nichols, Lymann
Oettinger, Philipp
Pearse, John Barnard
Peters, Eduard D.
Pettee, William H.
Pflücker y Rico, Julio
Prime, Frederik
Raymond, Thomas C.
Renand, Guill. Pierre Aug.
Roth, Ludwig
Rueger, Charles C.
Semper, Conrad *
Templeton, Duncan D.
Tyler, Sydney W.
Verbeek, Rog. Died. Marius
Wilk, Friedrich Joh. (Licen-
tiat der Philosophie)
Williams, Gardner F.
Harrisburg in Pennsyl
vanien.
Caldera in Chile.
St. Francisco.
Boston.
Wittenburg in Mecklen-
burg-Schwerin.
Nord -Amerika.
Düren bei Aachen.
Nord -Amerika.
New-Orleans.
Californien.
Nord -Amerika.
Belgrad. I
Wien. |
Riga. I
Schwerin.. !
i
Cambridge in Massa-
chusets in Nord- 1
Amerika. | .
Charlestown. i
Boston.
New -York. !
Philadelphia. I
Boston. I
Nord -Amerika. |
Lima. I
New- York. i
Nord -Amerika. ■
Gravenhagen i. Holland.
Dillenburg in Nassau.
Benicia in Californien.
Affalt. bei Zürich.
New-Orleans.
Windsor im Staate Con-
nect. in N.-Amerika.
Dinther in Holland.
Helsingfors.
Nord -Amerika.
293
Im ersten Seculum wurden also Oberhaupt auf die Berg-
akademie aufgenommen
2465,
nämlich :
2333 Europäer und 132 Nichteuropäer
oder
2007 Deutsche und 458 Nichtdeutsche
oder
1225 Inländer und 1240 Ausländer,
und zwar:
Im
Jahre
1766
1767
1768
1769
1770
1771
1772
1773
1774
1775
1776
1777
1778
1779
1780
1781
1782
1783
1784
1785
1786
1787
1788
1789
1790
1791
1792
1793
1794
Aus
Sachsen.
14
5
12
14
12
22
6
15
12
13
7
5
9
3
6
12
17
10
5
17
12
9
8
13
9
5
14
5
13
Aus
Deutschland
excl. Sachsen,
5
2
3
1
1
3
2
1
1
2
1
1
3
1
2
1
3
3
2
7
1
6
8
2
7
2
Ans
Europa excl.
Aus
anderen
Deutschland. Welttheilen.
1
2
1
4
3
2
1
1
3
1
3
3
3
3
8
3
.— i
Summe.
19
5
17
16
15
24
9
19
14
15
8
11
13
4
10
13
17
12
8
21
16
14
16
17
18
16
21
20
18
294
Im
Jahre
1795
1796
1797
1798
1799
1800
1801
1802
1803
1804
1805
1806
1807
1808
1809
1810
1811
1812
1813
1814
1815
1816
1817
1818
1819
1820
1821
1822
1823
1824
1825
1826
1827
1828
1829
1830
1831
1832
1833
1834
1835
Aus
Sachsen.
20
8
11
8
6
11
9
15
8
17
15
6
7
9
6
7
7
10
7
7
3
17
22
9
17
17
16
14
25
24
27
19
13
12
12
14
16
9
12
10
14
Ans Aus
Deutschland Europa eiol.
pxcl. Sachsen. Deutschland.
11
6
5
5
16
2
7
4
13
6
3
8
1
6
3
9
8
6
3
2
5
7
8
13
13
14
9
11
9
9
10
12
11
9
5
9
7
6
1
2
5
1
2
3
8
4
1
5
3
1
7
1
3
4
2
1
1
2
2
3
1
3
3
1
5
2
2
3
6
5
3
2
4
1
6
Aus !
anderen | Suunc.
»Velttheilen.
— | 32
- - \ 16
19
21
26
— 21
- ' 19
24
24
26
15
11
19
11
- : n
16
18
10
i 9
- I 10
1 28
31
i 25
1 31
- , 31
- ' 28
- ; 26
33
1 , 43
33
2 ! 28
1 | 26
1 ' 24
- | 28
- i 26
2 i 19
17
1 I 14
l.i 26
295
Im
Jahre
' Ans
Sachsen.
Ans j Aus
, Deutochland , Europa excl.
excl. Sachsen. Deutschland.
Aus
anderen
Welttheilen.
Summe«
1836
1837
1838
1839
1840
1841
1842
1843
1844
1845
1846
1847
1848
1849
1850
1851
1852
1853
1854
1855
1856
1857
1858
1859
1860
1861
1862
1863
1864
1865
9 !
1
14 !
7
u 1
6
14
4
16
4
20
2
19 .
8
12
7
6
8
11
8
6
8
13
9
11
15
16 .
9
19
3
9
13
8
15
5 ,
20
11 •
12
17 1
21
17 !
21
18 !
34
22
35
16
31
21
27
18
28
11
16
10 |
23
14 i
6
U ,
6
7
4
l
7
5
2
3
7
5
9
4
6
1
2
5
7
7
7
9
9
9
14
7
6
10
6
9
6
7
1
1
2
1.
2
1
3
4
2
4
4
4
2
4
6
4
8
7
6
7
3
10
27
18
25
19
27
26
26
30
26
19
19
28
27
32
29
28
29
34
36
34
49
51
67
75
62
61
62
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45
36
51
Summe 1225
782
326
132
2465
Das Freiberger Berg- und Hüttenwesen vor
100 Jahren und jetzt.*)
Vom Oberberghanptmann Freiherrn von Ben st.
I. Der Bergbau.
I ur Beurtheilung des Einflusses, welchen die Fortschritte
der Wissenschaft und der Technik auf die Entwicklung
\ des Freiberger . Bergbaues in den letzten 100 Jahren
grutbt haben, ist es erforderlich, sich zunächst ein Bild
dieses Bergbaues vom Jahre 1765 vorzuführen.
Allgemeiner Stand des Bergbaues vor 100 Jahren.
In dieser Beziehung ist vor Allem daran zu erinnern, wie
der Grubenbetrieb in hiesiger Gegend, nachdem die Hauptgang-
züge (insbesondere auf dem Thurmhof, Hohebirke und, Hals-
brücke), vornehmlich in Folge gänzlicher Erschöpfung der dama-
ligen maschinellen Hülfsinittel, hatten verlassen werden müssen,
während gleichzeitig auch die seit dem 16. Jahrhundert einge-
tretene Entwerthung* des Silbers und die vielfachen Kriegsstör-
ungen — vor Allem der 30jährige Krieg — lähmend und
zerstörend auf den Bergbau einwirkten, sich im vorigen Jahr-
hundert vorzugsweise dem lebhaften Angriff von damals noch
ziemlich unverritzten Feldern zuwendete, unter denen ganz be-
sonders dasjenige von Himmelsfürst genannt zu werden ver-
*) Dieser Aufsatz war ursprünglich bestimmt, als zweiter Theil des von mir am
Jubelfeste der Bergakademie abzuhaltenden Vortrages benutzt zu werden ; durch das
Uebermaass des, bei der Bearbeitung anschwellenden Stoffes und in Erwägung der
Schwierigkeit, einen Gegenstand von wesentlich statistischer Natur für den münd-
lichen Vortrag geeignet zu machen, sah ich mich jedoch veranlasst, die Abhandlung
in die Festschrift zu verweisen.
2 97
dient, welchem sich bald darauf diejenigen von Alte Hoffnung Gottes
und Bescheert Glück als Glanzpunkte anschlössen. Dass man
damals das Glück hatte, auf verschiedenen Punkten in reiche
und immerhin lang aushaltende Erzmittel zu gelangen, deren
Abbau bei der damaligen, nur noch geringen Ausbreitung in
Länge und Teufe mit verhältnissmässig schwachen maschinellen
Hülfsmitteln möglich war, diesem Umstände ist es lediglich zu
verdanken, dass der Freiberger Bergbau überhaupt nur am
Leben bleiben und Zeit gewinnen konnte, aus eigenen Kräften
allmälig so weit zu erstarken, um unter Aneignung aller Hülfs-
mittel der Neuzeit, unterstützt durch die Fortschritte der Hütten-
technik und unter dem Schutze eines liberaleren Abgabensystems,
auch unter wesentlich ungünstigeren Bedingungen, inmitten
der grossartigsten Entwicklung der Industrie eine ehrenvolle
Stelle zu behaupten. Aus dem Gesagten geht bereits hervor,
dass die Bedingungen für den hiesigen Bergwerksbetrieb vor
100 Jahren nicht ungünstig waren.
Wohl mögen auch damals eine grössere Anzahl Gruben in
unauskömmlichen Verhältnissen sich befunden haben, aber die
einzige Thatsache, dass Himmelsfürst allein bei der Erzlieferung
nach Y 3 concurrirte mit einem Erzgehalte von nahe 28 Loth
Silber pro Ctr. , während ausserdem noch 5 andere Gruben
Ausbeute und Verlag vertheilten, genügt zum Beweise, dass die
damaligen Erzanbrüche im Allgemeinen reich gewesen sein
müssen. Diese Ansicht findet vollkommene Bestätigung in dem
durchschnittlichen Werthe eines Quadratlachters damals aus-
gehauener Gangfläche, welchen man mit ziemlicher Sicherheit
durch folgende Rechnung finden kann. Die Gesammtzahl der im
Jahre 1765 anfahrenden Doppel- und Lehr häuer betrug 1255, von
denen sicherlich nicht über 600 in Abbauen gelegen haben werden.
Wenn nun bei der damals üblichen Verfahrung von nur 5 acht-
stündigen Schichten per Woche und da die Arbeit in den Ab-
bauen nicht verdingt war, von einem Manne jährlich nicht mehr
als 4 Quadratlachter ausgehauen worden sein werden, so erhält man
einen Gesammtaushieb von 2400 Quadratlachter, welcher bei einer
Erzbezahlung von überhaupt 190000 Thlr. Conventionsgeld excl.
der Staatsabgaben einem Werthe von 79 Thlr. Conventionsgeld
pro Quadratlachter entspricht. Nicht minder vortheilhaft stellen
sich die damaligen Betriebsbedingungen dar, wenn man den Stand
298
der Haupttiefsten aus dem Jahre 1765 in's Auge fasst. Es be-
fand sich nämlich dasselbe:
bei Churprinz Friedrich August
Erbstolln 10 Lchtr. unter 4. Gezeugstrecke,
„ Himmelsfürst 3 „ „ 4. „
,, Himmelfahrt 68 ,, „ dem tiefen Thurm-
hofer Hülfsstolln,
„ Junge hohe Birke 15 „ „ 4. Gezeugstrecke,
„ Lorenz Gegentrum .... 141 „ „ Tage,
,, Kuhschacht — „ „ 5. Gezeugstrecke,
„ Kröner - - „ „4. „
„ Neue Hoffnung Gottes zu
Braunsdorf - „ „3. „
Man erkennt daraus, dass diejenigen Gruben, bei denen seit
jener Zeit ein ununterbrochener, schwunghafter Betrieb statt-
gefunden hat, eine Mehrverteufung um 100 bis 150 Lchtr. bei
gleichzeitig höchstbedeutender L&ngenausbreitung erlangt haben.
In welcher ausserordentlichen Weise dieser Umstand auf die
Vermehrung der Maschinenkrftfte beim Freiberger Bergbau noth-
gedrungen eingewirkt hat, wird weiter unten nachgewiesen
werden.
Nach diesen allgemeinen Vorbemerkungen will ich ver-
suchen, ein statistisches Bild von dem Bergwerksbetriebe des
Jahres 1765 zu geben, soweit es möglich gewesen ist, ein solches
aus den noch vorhandenen Unterlagen zu reconstruiren; diesem
Bilde werde ich ein gleichartiges aus der Gegenwart gegenüber-
stellen und endlich aus der Vergleichung beider diejenigen Mo-
mente abzuleiten suchen, welche für die Beurtheilung der ge-
schehenen Fortschritte maassgebend sind.
Erzlieferung.
Im Jahre 1765 waren gangbar:
185 Berggebäude
mit 'einer Gesammtbelegung von
3062 Mann.
Die Erzlieferung bestand in 72630% Ctr. 10 ö / 1€ Pfd. altem,
d. i. 74594,16 Ctr. Zollgewicht, mit einem verrechneten Silber-
gehalt von 17041 Mark 6 Loth 3Quent. Der wirkliche Silbergehalt
kann, mit Rücksicht auf die damals verfassungsmässigen Reme-
299
dien, zu 19232 Mark angenommen werden, was dem Betrage
von 8975 Zollpfund entspricht Es ergiebt sich hieraus ein
durchschnittlicher Silbergehalt von etwas über 12 Pfundtheil
pro Ctr. Für diese Erzlieferung, einschliesslich des darin ent-
haltenen Bleies und Kupfers im Betrage von resp. 7791 Ctr.
und 40 Ctr., wurden den Gruben 172674 Thlr. 14 Gr. 7 Pf.
Conventionsgeld von den Hütten bezahlt. Diese Ziffer bedarf
insofern einer Berichtigung, als nach damaliger Erztaxe sowohl
der Zehnte und Schlägeschatz als der Beitrag der Gruben zu
der gemeinsamen Revierhülfscasse (Gnajlengroschencasse) von
den Hütten direct übertragen wurde; beide Abgaben zusammen
betrugen annähernd 2 Thlr. pro Mark verrechneten Silbers,
wovon etwa die eine Hälfte für Staatsabgaben, die andere für
die Gnadengroschencasse entfiel. Es stellt sich demnach der
Productionswerth der Erze nach damaliger Taxe eigentlich auf
circa
207000 Thlr. Conventionsgeld
was nac^i heutiger Währung einem Betrage von ungefähr
217350 Thlr. entspricht. Ausserdem wurden für 368 Thlr. 2 Gr.
Schaustufen verkauft.
Ausbeute, wiedererstatteter Verlag und Zubusse.
Nach einer Aufstellung, welche auf Grund von Registeraus-
zügen aus dem Jahre 1765 bewirkt worden (s. die Beilage A.),
ergeben sich für den damaligen Zustand folgende Hauptmomerite:
Der Summe von 11651 Thlr. Convention (= 12233 Thlr.
16 Gr. 5 Pf. Neugeld) an vertheilter Ausbeute und wieder-
erstattetem Verlag steht der Betrag von 25209 Thlr. 10 Gr.
1 Pf. Convention (= 26469 Thlr. 26 Gr. 7 Pf. Neugeld) für
Zubussen gegenüber ; dabei ist zu bemerken, dass diese letzteren
damals noch weniger. als jetzt für grössere concentrirte . Aus-
führungen, sondern, wie das schon die grosse Zahl der gang-
baren Gruben andeutet, mehr nur zu Ausgleichung des laufenden
Deficits im Grubenhaushalt verwendet wurden.
Das Ergebniss des Bergbaues für die Gesammtheit der
Grubeneigenthümer war also damals nicht besonders günstig.
Allerdings hat sich dieses Verhältniss bei der kurz darauf er-
folgenden raschen Erhebung mehrerer Hauptgruben (insbeson-
dere Himmelsfürst, Bescheert Glück und Alte Hoffnung Gottes)
_ 3()()
zu Gunsten der Bergwerkseigenthümer geändert, gleichwie auch
die Höhe des Erzausbringens überhaupt (s. die Beilage B.) bis
zum Jahre 1785 bereits auf circa 40000 Mark Silber gestiegen
war. Die glänzendsten Ergebnisse in Bezug auf Ausbeute und
Verlagsvertheilung in damaliger Zeit weisen die Jahre 1791/95
auf, in welchen durchschnittlich bei 48918 Mark Silberausbringen
jährlich 54808 Thlr. zur Vertheilung gelangten. Dieses, im Ver-
gleich zu dem Jahre 1765 unter den damaligen Verhältnissen
ungewöhnlich rasche Steigen des Productionswerthes sowohl als
namentlich der Vertheilungssumme beweist deutlich, dass die
Anbrüche sich in verhältnissmässig kurzer Zeit bedeutend ge-
bessert haben mussten, wie das auch aus der Geschichte der
einzelnen Gruben genau bekannt ist und im Betreff des Werthes
der damals abgebauten Gangflächen in Zahlen nachgewiesen
werden kann.
Lohnsverhältnisse.
Unter der Position von 162123 Thlr. 21 Gr. 7 # Pf. Con-
vention (= 170230 Thlr. 26 Gr. 7 Pf. Neugeld) für Löhne,
welche in der Uebersicht der Ausgaben des Jahres 1765 ent-
halten ist, befinden sich, nach Maassgabe der damaligen Lohns-
sätze, mindestens 17000 Thlr. Convention für die damals fun-
girenden 258 Obersteiger, Unter- und Branchensteiger und Gäng-
häuer, sowie mindestens 2000 Thlr. an Schichtmeisterlöhnen.
Wenn sonach für die Verlohnung von 2804 Bergarbeitern mehr
nicht als 143123 Thlr. 21 Gr. 7 Pf. Conventionsgeld verbleiben,
so ergiebt sich daraus der mittlere Jahresyerdienst eines Arbeiters
zu durchschnittlich 51 Thlr. Conventionsgeld oder höchstens
53^2 Thlr. nach heutiger Währung, wobei allerdings in Betracht
zu ziehen ist, dass die Leute damals selten mehr als 5 acht-
stündige Schichten wöchentlich verfuhren.
Knappschaftscasse.
An Supplementgeldern (Beiträge zur Knappschaftscasse)
leisteten die Gruben 1259 Thlr. 13 Gr. 10 Pf., wozu allerdings an
Beiträgen von Materialien und Fuhrlöhnen noch gegen 700 Thlr.
kommen mochten, so dass der Grubenbeitrag zur Knappschafts-
casse sich in Maximo auf etwa 2000 Thlr. belaufen haben kann,
d. i. etwa iy 4 Proc. vom Betrage der Löhne. Demgemäss waren
301
nun auch die sogenannten Gnadengelder oder Pensionen der
Bergarbeiter und deren Hinterlassenen sehr niedrig. Noch im
Jahre 1793 betrugen dieselben wöchentlich:
für einen Knappschaftsältesten 16 Gr. Conv.
„ Steiger 10
,, Doppelhäuer 8
„ Lehrhäuer, Knecht und Jungen . . 6
eine Knappschaftsältestenwittwe 2
,, Bergmannswittwe 1 — 2
,, Waise (im Falle der Gebrechlichkeit) . 1 — 2
„ ,/ (ausserdem) 1
Man wird hieraus erkennen, dass die Bergwerk szustän de
vor 100 Jahren in Bezug auf die Lohnsverhältnisse der Berg-
arbeiter und namentlich der Unteraufseher keineswegs eine
besondere Lichtseite darbieten, selbst wenn man sich der da-
maligen einfacheren Lebensbedürfnisse und des Umstandes er-
innert, dass, wie bereits bemerkt, die Zeit der Arbeiter allerdings
nicht ganz vollständig durch die Bergarbeit in Anspruch ge-
nommen war. Und diese Zustände haben, mit nur sehr geringen
Abänderungen, bis gegen Ende des ersten Viertheils des 19. Jahr-
hunderts fortbestanden.
Jahr 1865.
Fragen wir jetzt nach den Resultaten des Jahres 1865, so
finden dieselben in folgenden Ziffern ihren hauptsächlichen
Ausdruck.
Erzlieferung.
Bei überhaupt 79 gangbaren Gruben (incl. des Rothschön-
berger Stollns und der, lediglich mit Vorbereitungen für einen
grossartigen Tiefbau beschäftigten, fiscalischen Grube Beihülfe,
deren Belegung ungefähr in 340 Mann bestand) waren beschäftigt
7963 Mann incl. 191 Ober- und andern Steigern nebst 890 Tage-
löhnern. Das Ausbringen bestand in
571097,81 Ctr. Erz mit
51834,36 Pfd. Silber,
88287,01 Ctr. Blei,
1488,61 „ Kupfer,
3654,n „ Arsenik,
_302_
wofür eine Bezahlung von überhaupt 1,457025 Thlr. erlangt
wurde incl. des antheiligen Gewinnes vom Hüttenbetriebe und
Bleiverkauf, wozu noch eine Einnahme von 5037 Thlr. 3 Ngr
1 Pf. kommt für Nebenproducte, als Schwer- und Flussspath,
Arsenkies etc. An Ausbeute und wiedererstattetem Verlag wurden
vertheilt: 88452 Thlr., dagegen anZubussen (excl. der ausGruben-
und Reviercassen gezahlten, aber incl. derer aus dem sogenannten
Bergbegnadigungsfond) und Beiträgen von Gesellen und Allein-
eigenthümern bezahlt: 42451 Thlr.; hierüber sind noch zu er-
wähnen 12689 Thlr., welche aus Staatsmitteln bei der fiscalischen
Grube Churprinz, allerdings für extraordinäre Meliorationen,
verwendet wurden. Die Verwendung fiscalischer Gelder bei
Beihülfe und dem Rothschönberger Stolln kann hier nicht in
Betracht kommen, weil diese Unternehmungen ganz ausserhalb
des laufenden Bergwerksbetriebes liegen und besondere Ziele
verfolgen, welche erst nach einer Reihe von Jahren erreicht
werden können.
Lohnsverhältnisse.
Anlangend die Lohnsverhältnisse der Arbeiter, so führt
eine Vergleichung der von denselben nach einem bestimmten
Procentsatze des Arbeitsverdienstes zur Knappschaftscasse ge-
zahlten Beiträge auf den durchschnittlichen Jahresverdienst von
110 Thlr. pro Mann.
Nach Maassgabe ganz specieller Auszüge, welche in den Jahren
1847 und 1856 gemacht worden, belief sich jener Satz im ersteren
Jahre auf 90 Thlr. 5 Ngr. 7 Pf., im letzteren auf 105 Thlr.
7 Ngr. 9 Pf.
Es ergiebt sich hiernach folgende Gradation:
1765. 1847. 1866. 1866.
53 V 2 Thlr.' 90 Thlr. 5 Ngr. 7 Pf. 105 Thlr. 7 Ngr. 9 Pf. 110 Thlr.
Bei der Vergleichung dieser Ziffern hat man sich zunächst
zu vergegenwärtigen, dass die Zeit der Arbeiter jetzt und schon
seit 20 bis 30 Jahren in wesentlich höherem Grade in Anspruch
genommen wird als früher, theils in Folge allgemeiner Einführ-
ung der Sonnabendschicht, theils wegen längerer Dauer der
Anfahrzeit: Während vor 100 Jahren nur 40 Arbeitsstunden
pro Woche geleistet wurden, kann man jetzt füglich gegen
66 Stunden rechnen, wonach der durchschnittliche Arbeitsver-
303
dienst sich von 5372 Thlr auf 88 Thlr. erhöhen müsste. Ver-
gleichen wir nun damit den jetzigen wirklichen Arbeitsverdienst
an 110 Thlr., so ergiebt sich eine Steigerung des Arbeitslohns
bei gleicher Zeitdauer um 25 Proc. Diese Steigerung beruht
theils auf directer Erhöhung der Lohnss&tze, theils auf allge-
meiner Einführung der Gedingarbeit, wobei allerdings der höhere
Verdienst der Arbeiter theilweis wenigstens auf wirkliche Mehr-
leistung derselben gerechnet werden muss und insofern als eine
Belastung der Arbeitgeber nicht angesehen werden kann.
Nichtsdestoweniger wird man in Anbetracht der seit
100 Jahren so wesentlich vermehrten Teufe der Gruben, in
deren Folge ein ansehnlich grösserer Theil der Arbeitszeit und
Kraft auf das Ein- und Ausfahren verwendet werden muss,
nicht fehlgreifen, wenn man gegen 100 Jahre zurück eine
Steigerung des Arbeitspreises um volle 25 Proc. annimmt.
In bedeutendem Grade haben sich die Lohnssätze für das
Aufseherpersonal gesteigert. Während im Jahre 1765 der Wochen-
lohn eines Obersteigers bei Ausbeutgruben in Maximo 3 Thlr.
betrug, erreichen die entsprechenden Lohnssätze gegenwartig
nicht selten den Betrag von 8 bis 9 Thlr., und gegenüber dem
Lohne eines Untersteigers von l*/ 4 Thlr. vor 100 Jahren betragt
solches gegenwartig 2% bis 5 Thlr. Wenn diese Steigerung
des Lohnes diejenige bei den Arbeitern noch ansehnlich über-
trifft, so hat man sich zu vergegenwärtigen, dass nicht allein
die Zeit des Aufsichtspersonals in noch höherem Grade als bei
den Arbeitern in Anspruch genommen wird, sondern dass auch
in Folge der höchstbedeutenden extensiven und intensiven Aus-
bildung und Ausdehnung des Grubenbetriebes, im Betreff der
Befähigung sowohl als der Zuverlässigkeit gegenwärtig wesent-
lich höhere Ansprüche an dasselbe gestellt werden müssen.
Immerhin bleibt aber als Ergebniss für die Grubeneigenthümer
ein gegen frühere Zeiten sehr erheblich gesteigerter Regieauf-
wand übrig, welcher nur in einer möglichst lebhaften Betriebs-
führung einige Ausgleichung finden kann.
Knappechaftsverhältnisse.
Zur Knappschaftscasse wurden im Jahre 1865 von den
Gruben*igenthllmeni bezahlt: 31349 Thlr. 16 Ngr. 6 Pf., d. i.
also im Vergleich zum Jahre 1765 das 15fache bei einer um
304
das 2*' 3 fache gesteigerten Belegung und einem um das 6* 3 fache
gesteigerten Productionswerth. Unter dem Einfluss dieser wesent-
lich erhöhten Beiträge, wozu die Arbeiter auch ihrerseits nach
gleichem Verhältniss beisteuern, sind gegenwärtig die knapp-
schaftlichen Pensionssätze so regulirt, dass sie durchschnittlich
das 2%- bis Sfache der oben angegebenen alten Sätze betragen.
Aus allen diesen Zahlenverhältnissen wird man entnehmen, dass
die Lage des Bergarbeiterstandes im Allgemeinen, soweit sie von
den Grubeneigenthümern abhängt, auch unter Berücksichtigung
der veränderten Zeitumstände mindestens nicht schlechter, sondern
eher besser geworden ist als vor 100 Jahren, dass aber dieses
Ergebniss mit einer Erhöhung des antheiligen Betriebsaufwandes
um mindestens 25 Proc. zu Lasten des Bergbaues hat erkauft
werden müssen.
Preise der Materialien und Fährlöhne.
Einen wesentlichen Theil der Betriebsausgaben beim Berg-
bau bilden die Materialien und Fuhrlöhne.
In dieser Beziehung darf man annehmen, dass seit 100 Jahren
eine sehr bedeutende Steigerung in den Preisen eingetreten ist,
die man mit 30 bis 40 Proc. nicht zu hoch annehmen wird.
Zwar gilt jene Steigerung nicht von allen Artikeln, ja ein sehr
wichtiges Material, das Schiesspulver, ist sogar bedeutend wohl-
feiler geworden, allein bei den meisten anderen Materialien, vor
Allem beim Holz, welches ungeachtet aller in dessen Verwend-
ung eingeführten Ersparnisse nothgedrungen noch immer eine
grosse Anwendung beim Bergbau findet, ist eine so beträchtliche
Preiserhöhung eingetreten, dass das oben angegebene Steiger-
ungsverhältniss im Durchschnitt gewiss als richtig angenommen
werden darf.
Erzbezahlung und Abgabenwesen.
Gegenüber dieser durch die allgemeine Vertheuerung sowohl
der Löhne als der Materialien eingetretenen Verschlechterung
der Bedingungen, unter denen der Bergbau vor 100 Jahren
betrieben wurde, ist nun demselben, allerdings erst seit 15 Jahren
und namentlich in der allerneuesten Zeit, in zweifacher Bezieh- (
ung eine Erleichterung zu Theil worden, welche wenigstens
einigermaassen die Nachtheile jener Vertheuerung auszugleichen
vermag. Einmal nämlich ist eine Erhöhung der Erzbezahlung
305
Seiten der Hütten eingetreten, welche einschliesslich der seit
einigen Jahren den Gruben gewahrten Betheiligung an dem
über circa 4 Proc. Zinsen des Hüttenvermögens erzielten Hütten-
gewinn bei den verschiedenen Erzsorten zu 12 bis 14 Proc. an-
genommen werden kann, und zweitens sind seit dem Jahre 1865
die früher bereits ermässigten Abgaben vom Productionswerthe
an den Staat gänzlich in Wegfall gekommen. Diese letztere Er-
leichterung kann, wenn man den Wegfall der früheren regel-
mässigen Geldleistungen des Staates für den Bergbau, sowie den
Betrag der durch die neuere Gesetzgebung eingeführten Feld-
steuer in Gegenrechnung bringt, zu höchstens 7 Proc. des Pro-
ductionswerthes angeschlagen werden, so dass mithin im Ganzen
etwa 20 Proc. von dem früheren Werthe der Erzproduction den
Gruben mehr verbleiben. Stellt sich sonach der Einfluss der
äusseren Veränderungen auf die Haushaltsverhältnisse beim
Bergbau immer noch als ungünstig dar, in der Weise, dass unter
dem Eindruck derselben die Betriebsabschltisse vor 100 Jahren
minder vortheilhaft ausgefallen sein würden, so ergiebt sich ein
:ohne allen Vergleich noch weit ungünstigeres Resultat für die
heutigen Bedingungen des Grubenbetriebes im Vergleich zu
denen vor 100 Jahren, wenn man die inneren Bergbauverhält-
nisse in Betracht zieht.
Ausdehnung der Gruben.
Oben ist bereits bemerkt worden, dass die Tiefe der haupt-
sächlichsten Gruben im Laufe der verflossenen 100 Jahre um
100 bis 150 Lachter zugenommen hat. Welchen Einfluss dies
nothwendig auf die Wasserhaltung und Schachtförderung haben
musste, bedarf keines näheren Nachweises. Gleichzeitig hat sich
nun aber der Grubenbetrieb in horizontaler Richtung ganz un-
gemein ausgedehnt. Laut der Beilage B. sind in dem lOOjährigeh
Zeiträume über 400000 Lachter vor Oertern aufgefahren wordeh.
Rechnet man deren auch nur */ 4 an Strecken, welche der Unter-
haltung bleibend zuwachsen, so beträgt dies soviel als 25 deutsche
Meilen ! Eine noth wendige Folge dieser ungemein grossen Längen-
ausbreitung ist ferner ein höchst bedeutender Zuwachs an Grund-
wassern, so dass die Wasserhaltungslast nicht nur in Absicht
•auf die Hebungsteufe, sondern namentlich auch in Ansehung der
Graftdwassermenge ganz ausserordentlich gestiegen ist. ; •
20
306
Maschinenkräfte.
Ueber die im Jahre 1765 gangbar gewesenen Kunstgezeuge
und Göpel liegt eine Angabe nicht vor, dagegen gewährt
die folgende Zusammenstellung eine Uebersicht der Wasserhalt-
ungs- und Fördermaschinen beim Freiberger Bergbau in den
Jahren 1757, 1800, 1835 und 186&. Im Jahre 1757 waren
gangbar nach den Angaben von Jars in dessen Voyayes metallur-
yiques, unter Berücksichtigung der von ihm nicht speciell ange-
gebenen Maschinen in der auswärtigen Revier, ungefähr 18 Kunst-
räder und 5 Wassergöpel.
Die Kunsträder wird man durchschnittlich zu höchstens
10 Pferdekräften annehmen können, was für die Wasserhaltung
demnach etwa 180 Pferdekräfte giebt.
Die Stärke der damaligen Wassergöpel lässt sich aus einer
speciellen Angabe über die Leistungen eines solchen auf der
Grube Lorenz Gegentrum beurtheilen.
Es wird nämlich a. a. O. gesagt, man treibe damit aus
77 Lachter Teufe pro Stunde 8 Tonnen ä 4 Kübel, was etwa
einer Rohkraft von 6 Pferden entsprechen würde, wenn man
5 Minuten Stillstandszeit, etwa 2 Fuss Tonnengeschwindigkeit
pro Secunde und, unter Voraussetzung schwerer Fördermassen,
ein Gewicht von 1,3 Ctr. pro Kübel rechnet.
Sicherlich haben daher alle damals gangbaren Wassergöpel
zusammen mehr nicht als höchstens 30 rohe Pferdekräfte ge-
habt.
Für das Jahr 1800 giebt d'Aubuisson du Voisin in. seinem
bekannten Werke: „des mines de Freiberg" 37 Kunstgezeuge
und 8 Wassergöpel aiK
Offenbar hatte also damals bereits eine bedeutende Ver-
mehrung der Maschinenkräfte stattgefunden, insbesondere durch
bessere Ausnutzung der früheren unbenutzten Gefälle, sowie
durch weitere Ausbildung der Wasserzuführungsanlagen. Es
entspricht dies ganz genau dem verhältnissmässig bedeutenden
und raschen Aufschwünge, welchen der Bergbau, wie oben be-
merkt, in dem letzten Dritttheil des vorigen Jahrhunderts ge-
nommen hatte.
Die erste zuverlässige Angabe über die Kraftverhältnisse
der Freiberger Waaserhaltungs- und Fördermaschinen findet sich
307
in den Tabellen, welche nach Angabe des verewigten Bergrath
Brendel in das von Herder'sche Werk über den Elbstolln auf-
genommen worden sind. Dieselben datiren aus der Mitte der
1830er Jahre und enthalten den Nachweis von 32 Kunsträdern
und 3 Wassersäulengezeugen mit zusammen 463,7 Lchtr. Rad.
Rohkraft, was annähernd ebensoviel Pferdekräften entspricht,
und von 15 Wassergöpeln mit 126 Lchtr. R. Rohkraft.
Man möchte hiernach annehmen, dass in den ersten 35 Jahren
des jetzigen Jahrhunderts eine bedeutende Vermehrung der
Maschinenkraft nicht stattgefunden habe, wenn auch immerhin
eine solche Vermehrung um etwa 25 Proc. ausgeführt worden
sein mag; jedenfalls hat man in dieser Periode durch constantere
Abgabe der Aufschläge und durch Einführung der Wassersäulen-
maschinen einen wesentlichen Fortschritt gemacht. Ein anderes
Ansehen hat das Maschinenwesen im Laufe der letzten 25 Jahre
angenommen.
Im Jahre 1865 waren beim Frei berger Bergbau, abgesehen
von den Maschinen beim Rothschönberger Stolln und bei der
neuen Hauptschachtanlage für die Wiederaufnahm« des Hals-
brückner Zuges, folgende Maschinen für Wasserhaltung und
Förderung vorhanden:
29 Radkunstgezeuge mit 429 Pferdekräften,
6 Turbinenkunstgezeuge mit 190 Pferdekräften,
14 Wassersäulenkunstgezeuge mit 416,5 Pferdekräften,
8 Dampfgezeuge mit 281 Pferdekräften,
16 Wasserradgöpel mit 155 Pferdekräften,
2 Turbinengöpel mit 16 Pferdekräften,
18 Dampfgöpel mit 343 Pferdekräften,
im Ganzen also:
1316,5 Pferdekräfte bei der Wässerhaltung und
514 „ „ „ Förderung,
d. i. gegen 30 Jahre zurück eine Vermehrung um
852,8 Pferdekräfte =184 Proc. bei der Wasserhaltung und
388 „ = 300 „ „ „ Förderung.
. In welchem Verhältniss gleichzeitig die Maschinenkraft bei
der Aufbereitung gesteigert worden, ergiebt sich aus folgenden
Ziffern:
20*
308
Im Jahre 1840 waren gangbar:
469 Pochstempel,
31 Setzmaschinen,
83 Stossherde,
im Jahre 1864 dagegen:
661 Pochstempel,
3 Walzwerke,
84 Setzmaschinen,
145 Stossherde.
Vergleicht man die vor 100 Jahren vorhandenen Kraft-
werthe für Wasserhaltung und Förderung an zusammen höch-
stens 210 Pferdekräften, mit dem gegenwartigen Kraftwerth, so
ergiebt sich eine Steigerung derselben um das Neunfache! Da-
bei kommt noch in Betracht, dass dermalen über 600 Pferde-
kräfte in Dampf geleistet werden müssen, was begreiflicherweise
eine sehr bedeutende Vermehrung des Unterhaltungsaufwandes
bedingt. Jene Kraftvermehrung, bei welcher es übrigens, inso-
weit Wassermaschinen in Frage sind, nicht um die Anlage dieser
letzteren allein, sondern wesentlich auch um Vermehrung der
Aufschlage und bessere Ausnutzung der Gefälle sich' handelte,
jene Kraftvermehrung ist nun freilich nicht lediglich veranlasst
durch die zunehmende Tiefe der Gruben und die wachsende
Ausdehnung der Grubenräume in horizontaler Richtung, sondern
sie muss zum Theil, was insbesondere die Schachtförderung be-
trifft, auch auf Rechnung des wesentlich lebhafteren Bergwerks-
betriebes gesetzt werden, welcher die Ausförderung grösserer
Massen bedingt und manche früher nicht gangbaren Grubenfelder
in seinen Bereich gezogen hat. Immerhin aber bleibt es selbst-
verständlich unzweifelhaft, dass auch ohne diese Betriebsausdehn-
ung das Bedürfniss an Maschinenkraft gegen 100 Jahre zurück
sich mindestens um das Vierfache vermehrt haben würde. Darin
nun, dass man einen solchen höchstbedeutenden Lastzuwachs zu
überwinden vermocht hat, und dabei, unter, wie oben gezeigt
worden, im Uebrigen minder günstigen Bedingungen, dennoch
sich besser steht als vor 100 Jahren, liegt ein sprechender Be-
weis für die technische Vervollkommnung des Bergbaues. Wenn
übrigens die steigende Last der Unterhaltung nach allen Richt-
uÄgen bei der geringen Ziffer tles früheren Erzausbringens gar
nicht zu ertragen gewesen wäre, so konnte nur allein in einer
309_
wesentlichen Steigerung des Ausbringens die Möglichkeit der
Ausgleichung gefunden werden. Diese Steigerung nun hat noth-
wendig eine anderweite Verstärkung der Maschinenkräfte bedingt,
und dass eine solche in dem angegebenen bedeutenden Umfange
möglich war, ist lediglich den Fortschritten der Mechanik und
Maschinenbaukunst zu danken, namentlich in Ansehung besserer
Ausnutzung der Gefälle in Wässersäulenmaschinen und der An-
wendung des Dampfes beim Bergbau. Gern gedenke ich hierbei,
was die Schachtförderung betrifft, der schönen Harzer Erfindung
der Drahtseile, gleichwie bezüglich der Wassersäulenmaschinen
deren ungarischen Ursprunges und ihrer wesentlichen Verbesser-
ung durch von Reichenbach, dessen Construction in der Haupt-
sache allen hiesigen Maschinen dieser Art zum Grunde liegt.
Anhangsweise im Betreff der Grubenförderung mag hier
erwähnt werden, wie im Laufe der letzten 25 Jahre beim hiesigen
Bergbau nahezu 34000 Lachter oder S 1 ^ Meilen grösstenteils
unterirdische Eisenbahnen hergestellt worden sind.
Grubenmauerung.
Als einer wesentlichen Erleichterung der Unterhaltungslast
beim hiesigen Bergbau ist die in möglichst grosser Ausdehnung,
insbesondere unter Verwendung von Ziegeln angewendete Gru-
benmauerung zu erwähnen, welche in ähnlichem Umfange
vielleicht kaum bei einem anderen Bergbau angetroffen werden
dürfte.
Aufbereitung.
Endlich kann ich diese Bemerkungen nicht schliessen, ohne
der vielfachen Verbesserungen in der Aufbereitung zu gedenken,
wobei wir dem Bergbau des Auslandes, namentlich dem Harzer
und dem Ungarischen, vieles Nützliche entlehnt haben.
Erinnert man sich der vielfachen und grossartigen Htilfs-
mittel, welche die fortgeschrittene Technik seit 100 Jahren dem
Bergbau dargeboten hat, und erwägt gleichzeitig, welche kolossalen
Anstrengungen im Laufe der letzten 25 Jahre gemacht worden
sind, um unter Aneignung derselben dem hiesigen Bergbau einen
wesentlich höheren Schwung zu geben, so könnte es in der That
Verwunderung erregen, dass dieses Ziel, ungeachtet der gesteigerten
Schwierigkeiten, nicht in einem höheren Grade erreicht worden*
310
Wir kommen hier an einen Punkt, wo alle menschliche
Kunst sich unwirksam erweist, weil man mit der höheren Macht
der Natur zu rechnen hat.
Werth eines Quadratlachters Gangfläche.
Oben habe ich gezeigt, wie für das Jahr 1765 der Werth
eines Quadratlach ters ausgehauener Gangfläche, excl. der von
der Erzbezahlung entrichteten Staatsabgaben, zu 79 Thlr. Con-
ventionsgeld angenommen werden kann.
Wenn nun dieser Werth nach der Beilage C. im Jahre
1865 nur 51 Thlr. 18 Ngr. betrug, so liegt hierin eine bedauer-
liche Illustration für das oben Gesagte.
Da ein einziges Jahr nur einen unsicheren Maassstab für
die ßeurtheilung solcher Verhältnisse abgiebt, so habe ich mich
bemüht, für die letzten 100 Jahre den Durchschnittssatz zu er-
mitteln, wobei es sich herausgestellt hat, dass derselbe beiläufig
zu 80 Thlr. pro Quadratlachter nach jetziger Bezahlung ange-
nommen werden kann. Bei der grossen Wichtigkeit dieses Da-
tums für die Beurtheilung des jetzigen Standes der Bergwerks-
technik sowie des Werthes der Freiberger Erzgänge halte ich
mich für verpflichtet, die Art und Weise, wie solches abgeleitet
worden, näher anzugeben.
Zufolge einer im Jahre 1856 vorgenommenen risslichen und
rechnerischen Ermittelung ergab sich damals der Durchschnitts-
werth pro Quadratlachter bei den Gruben:
Alte Hoffnung Gottes,
Churprinz Friedrich August,
Emanuel,
Junge hohe Birke,
Kröner,
Himmelsfürst,
auf die gesammte Dauer ihrer Betriebszeit, nach einer, beim
Aushiebe von 261484,24 Quadratlachter erhaltenen Bezahlung
von überhaupt 28,333189 Thlr. nach der im Jahre 1856 geltenden
Taxe zu ungefähr 108% Thlr., wofür man nach den gegenwärtigen
Bezahlungsverhältnissen etwa 116 Thlr. setzen kann.
Diesen aus einem sehr grossen Durchschnitt gezogenen
Werth (wobei, wie zu bemerken, keineswegs nur die Glanz-
perioden, sondern auch knappe Zeiten bei den genannten Gruben
_ 3n
eingerechnet sind) kann man nun aus folgenden Gründen für
die Erzlieferung von beiläufig 40 Millionen Thlr. nach heutiger
Bezahlung für den Zeitraum von 1757 — 1856 annehmen. Wenn
nämlich für die Gruben Kröner und Himmelsfürst gegen 2 Mil-
lionen auf die Zeit vor 1757 entfallen, so sind dagegen min-
destens liy 2 Millionen zuzurechnen, welche in demselben Jahr-
hundert von den Gruben Bescheert Glück, Neue Hoffnung Gottes
zu Bräunsdorf und Himmelfahrt und einigen kleineren Gruben
in ihrer in diese Zeit fallenden Glanzperiode geliefert worden
sind, wobei der Durchschnittswert pro Quadratlachter gewiss
nicht geringer angenommen werden kann, als oben angegeben
worden.
Nimmt man den gesammten Lieferungswerth der Freiberger
Gruben in den letzten 100 Jahren zu 70 Millionen Thlr. nach
jetziger Bezahlungsweise an, wie dies dem in Tabelle B. ange-
gebenen Gesammtausbringen von 5,757581 Mark Silber (unter
Berücksichtigung des in der Bezahlung mit begriffenen Bleies
und Kupfers) ungefähr entspricht, und es entfallen davon 40 Mil-
lionen auf die Lieferung von Erzen, bei deren Gewinnung das
Quadratlachter 116 Thlr. gab, so bleiben 30 Millionen für die
ärmeren, Gänge übrig. Weniger als 58 Thlr. pro Quadratlachter
(d. i. die Hälfte des obigen Satzes) kann man für diese nicht
rechnen, da man ausserdem bei der früheren Bezahlung und
Abgabenbelastung kaum hätte fortkommen können und übrigens
unter jenen 30 Millipnen auch gar nicht unbedeutende reichere
Lieferungen mit enthalten sind. Ergiebt sich sonach die Ziffer
der in 100 Jahren ausgehauenen Quadratlachter Gangfläche zu:
40,000000 + 80,000000 _ ^
116 58
so resultirt daraus bei 70 Millionen Gesammtwerth der Lieferung
ein Mittelwerth von 81 l j b Thlr., wofür man in runder Zahl
80 Thlr. setzen kann.
Der Unterschied dieses Durchschnittswerthes gegen den-
jenigen des Jahres 1865 an 51 Thlr. 18 Ngr. ist so bedeutend,
dass es einer näheren Untersuchung der Ursachen bedarf, welche
denselben veranlasst haben, um so mehr als das Ergebniss des
Jahres 1865 nicht vereinzelt erscheint, sondern vielmehr auch
in den nächstvorhergegaggenen Jahren eine Parallele findet.
Es pflegt wohl nicht selten die Meinung ausgesprochen zu
312
werden, das Herabgehen des Durchschnittswertes pro Quadrat-
lachter Gangflache beruhe auf dem Umstände, dass in der
Gegenwart, aus Anlass der höheren Erzbezahlung, verminderter
Abgaben und vervollkommneter technischer Hülfsmittel auch
solche Erzmittel zum Abbau gelangten, welche man früher als
unbauwürdig habe zurücklassen müssen. Diese Ansicht, obwohl
sie scheinbar sehr viel für sich hat, ist doch nur innerhalb
ziemlich enger Grenzen als richtig anzuerkennen. Einmal näm-
lich darf man nicht glauben, es seien in älterer Zeit nur die
reicheren Mittel abgebaut worden; mag dies auf einzelnen reichen
Gruben zeitweilig der Fall gewesen sein, so hat man dagegen
auf den ärmeren Gruben auch geringere Mittel nicht unbeachtet
gelassen. Zweitens aber — und das scheint mir ein Haupt-
argument gegen jene Ansicht zu sein — müssten die früher
stehen gebliebenen armen Mittel innerhalb der noch gangbaren
Grubenräume aus der älteren Betriebsperiode noch unverritzt
vorhanden sein, was aber, mit sehr vereinzelten Ausnahmen,
nicht der Fall ist. Es kann hiernach nur eine von beiden Vor-
aussetzungen stattfinden: entweder die ärmeren Mittel, wie man
sie jetzt noch abbauen würde, sind innerhalb der früher aufge-
schlossenen Gangflächen gar nicht vorhanden gewesen, oder,
wenn sie es waren, so hat man sie eben abgebaut. Das Letztere
wird jedenfalls das Richtige sein in der Weise, dass man nach
Erschöpfung der reicheren Mittel innerhalb eines gewissen Gang*-
oder Grubenfeldes nach und nach auch den ärmeren sich zuge-
wendet hat. Im Uebrigen würde es auch nichts Auffallendes
haben, wenn im Gegensatz zu einer grossen Ausdehnung ärmerer
Mittel in einer anderen Periode neben reichen Mitteln eine ver-
hältnissmässig grössere taube Gangfläche existirt hätte.
Wie gesagt, einige Rücksicht ist bei der Beurtheilung der
yorliegenden Frage auf die Abbaumöglichkeit ärmerer Mittel in
der jetzigen Zeit zu nehmen, aber das Hauptgewicht kann darauf
unmöglich gelegt werden. Es giebt vielmehr zwei andere, weit
einfachere und näher liegende Ursachen, welche den gegenwärtig
gegen früher bedeutend gesunkenen Durchschnittswerth pro
Quadratlacbter Gangfläche vollständig erklären. Die eine liegt
in äusseren, die andere in inneren Verhältnissen.
Wie man bereits nach Demjenigen, was über die Vermehr«:
ung der Maschinenkräfte innerhalb der letzten 25 Jahre bemerkt
313
worden, urtheilen kann, sind bei den Freiberger Gruben während
dieser Zeit ganz ungewöhnliche Anstrengungen gemacht worden,
welche die finanziellen Kräfte derselben im hohen Grade in An-
spruch genommen haben. Nach einer massigen Schätzung haben
diese zum T heil auf die entferntere Zukunft berechneten Me-
liorationen einen extraordinären Aufwand von circa 3 Millionen
Thlr. veranlasst, wovon ungefähr:
950,000 Thlr. auf die Vervollkommnung der Wasserversorgungs-
anlagen in den verschiedenen Reviertheilen incl.
der mehreren Ausbreitung der gegenwärtigen
tiefsten Stollnflügel,
350000 „ auf die Verflügelung des Rothschönberger Stollns
in der inneren Revier,
1,200000 „ auf die Anlage von Wasserhaltungs- und Förder-
maschinen , Aufbereitunganlagen und Eisen-
bahnen,
500000 „ auf Vermehrung des haaren Oassenvennögens
gerechnet werden können,
uts.
Dass nun für eine solche extraordinäre Leistung an jährlich
•durchschnittlich 120000 Thlr. bei einem keineswegs reichen
Bergbau die besseren Erzmittel sehr stark haben in Anspruch
genommen werden müssen, liegt wohl auf der Hand, und eben
deshalb kann es nicht befremden, wenn augenblicklich das
Gleichgewicht zwischen reicheren und ärmeren Mitteln einiger-
maassen gestört ist. Das Hauptmoment endlich liegt darin, dass
gegenwärtig und schon seit einer Reihe von Jahren der Zustand
der Erzanbrüche mit wenigen Ausnahmen nur sehr mittelmässig
gewesen ist, wie dies bei jedem Gangbergbau periodenweis vor-
kommt.
Für die Beurtheilung der Zukunft des Freiberger Bergbaues
ist die Frage von der entscheidendsten Wichtigkeit, welchen Werth
pro Quadratlachter man als normalmässig in Zukunft annehmen
kann, in derselben Weise, wie für das verflossene Jahrhundert
der Werth von 80 Thlr. als ein durchschnittlicher sich heraus-
gestellt hat.
Knüpft man hier diese Erörterung an die Ergebnisse des
verflossenen Jahrhunderts an, so muss allerdings zugegeben
werden, dass die Umstände in dieser abgelaufenen Periode in
314
Bezug auf die Ausrichtung grösserer Mittel von edlen Silbererzen
ganz besonders günstig gewesen sind. Erwägt man, dass in
diese Zeit die Glanzperioden von Himmelsfürst, Bescheert Glück,
Alte Hoffnung Gottes und Himmelfahrt fallen, so kann man nicht
verkennen wollen, dass es fraglich ist, ob eine solche Combination
günstiger Ereignisse für einen längeren Zeitraum als normalmässig
angesehen werden dürfte? Dein gegenüber bleibt nun aber zu be-
denken, dass während des verflossenen Jahrhunderts die mächtigen
Hauptgangzüge, von deren massenhafter Erzföhrung die frühere
Geschichte unzweifelhaften Nachweis giebt, dem Bergwerks-
betriebe so gut als völlig entzogen waren, und dass in der durch
den Rothschönberger Stolln angebahnten Wiederaufnahme der-
selben ein reichlicher Ersatz für das mögliche Zurückbleiben
edlerer Erzmittel gefunden werden kann. Im Uebrigen liegt in
dieser vergleichenden Erwägung eine ernste Mahnung für den
Freiberger Bergbau, die sorgsamste Aufsuchung edler Erzmittel
und Alles, was dazu führen kann, unausgesetzt im Auge zu halten
und zu pflegen. Dieser Bergbau befindet sich nicht, wie etwa
der Mannsfelder Kupfer Schieferbergbau oder mancher andere
Gangbergbau, in der Lage, mit Sicherheit auf das stetige Aus-
halten grosser, wenn auch nur mittelmässig reicher Mittel mit
Gewissheit rechnen zu können. Wenn irgendwo, ist hier das
ununterbrochene Studium der Erzgänge, unter Benutzung aller
Hülfsmittel, welche die Wissenschaft darbietet, am Platze, und
kein Geld kann besser angewendet werden, als in dieser Richtung!
Ich habe mich durch die hohe Wichtigkeit dieser Erörterung
von dem eigentlichen Gegenstande meines Vortrages:
der Frage, inwiefern die technischen Fortschritte beim
Freiberger Bergbau in den letzten 100 Jahren in Zahlen
nachzuweisen seien?
einen Augenblick ableiten lassen und fasse die Beantwortung
derselben nunmehr in dem Satze zusammen:
hätte man im Jahre 1865 den Durchschnittswert!! von
80 Thlr. pro Quadratlachter gehabt, wie das verflossene
Jahrhundert ihn nachweist, so würde der Freiberger Berg-
bau bei dem stattgefundenen Aushieb von circa 28000
Quadratlachter einen Ueberschuss von (80 51,6)
28000 - 795200 Thlr. gemacht haben!
315
A.
Bei den im Jahre 1765 im Gange befindlich gewesenen Gruben
der Freiberger Bergamtsrevier bestanden:
I. Die Geldeinnahmen
in 238243 Thlr. 2 Gr. 7 Pf. Conventionsgeld,
als:
Snmmar. Ansät*.
Special -Ansät«.
Thlr.
Gr. | Pf.
Thlr.
Gr. | Pf
172674
14 7
1
1
1
1
i
i
i
für gelieferte Erze, exclusive des von den
Hütten übertragenen Beitrage zur Gnaden -
groschencasse und der von denselben für
die Gruben bezahlten Staatsabgaben von
der Erzlieferung, im Gesammtbetrage von
circa 35000 Thlr.,
358
2 —
. . .•
. !
für verkaufte Schaustufen,
65210
10 —
•
an anderen Einnahmen,
als:
an eingezahlten Zubussen und re6p. Gesellen -
beitragen,
'
25209
10 1
i
4265
19
10
an Gnadensteuern,
19473
11
6
an Stollnbetriebsgeldern für die churfürst-
lichen Stöiln,
j
1011
16
10
an Reglementsgeldern für das churfürstliche
Berggebäude Churprinz Friedrich August
Erbstolln,
j
1022
3 8
an Gnadengroschen - Cassenvorschüssen,
i
4903
5 11
i
an Stollngebührnissen,
401
13 : 2
an Wassereinfallgeld und Kunststeuer,
i
32
13 6
an Sehachtsteuern,
1
312
5 6
an Poch - und Wäschzins,
96
9J 1
an Schmiedezins,
1161
6 11
an Erlös für verkaufte Materialien,
i
7320
14l-|
an Insgemein.
•
238243
V
Summa.
316
Dagegen
II. Die Geldausgaben
in 243632 Thlr. 20 Gr. 4 Pf. Conventionsgeld,
als:
Summar. Ansatz.
Thlr. _| Gr. | Pf.
10240
1411
231981
243632
20
20
Special - Ansatz.
Thlr. | Gr. | Pf.
i — r
(7680Speciesthlr.)
162123
28872
6500
1259
5348
297
61
364
12
1501
561
116
202
588
219
1020
760
72
43
7197
14856
21
10
18
13
1
10
20
23
21
8
10
12
11
21
5
12
21
15
7
6
4
10
4
7
2
2
11
6
8
4
10
1
2
7
an verteilter Ausbeute,
an wiedererstattetem Verlage,
an anderen Ausgaben,
als :
an Löhnen,
für Materialien,
an Fuhrlöhnen,
an Supplementgeldern,
an Stollnneuntel,
an Wassereinfallgeld und Kunststeuer,
an Schachtsteuer,
an Poch - und Waschzins,
an Schmiedezins,
an Quatember - und Recessgeld,
an Oberzehnten am tegebühren,
an Wage- und Probirgebühren,
fiir Erzproben,
an Fahrgeldern,
an Bergamtsgebühren,
an Vorgewerkungsgebtihren,
für Schreibematerialien,
an Process- und Advokatenkosten,
an Discretionsgeldern,
an Insgqmein,
an bezahlten Schulden.
Summa.
Da die Gesainruteinnahme
238243 Thlr. 2 Gr. 7 Pf. Conventionsgeld
betrug, müssen
5389 Thlr. 17 Gr. 9 Pf. Conventionsgeld
in die Schulden gesetzt worden sein.
317
"Der vorstehenden Haüshaltsübersicht vom Jahre 1765 lüsst
sich folgendes Bild des Jahres 1856 gegenüberstellen, über welches
specielle Rechnungsauszüge vorliegen:
Bei den im Jahre 1856 im Gange befindlich gewesenen Gruben
der Freiberger Bergamtsrevier bestanden:
I. Die Geldeinnahmen
in 1,633482 Thlr. 26 Ngr. 7 Pf,
; Siimmnr. Ansatz.
Special -Ansatz.
•
Thlr.
Ngr.
Pf.
Thlr.
Ngr.
Pf.
1,436345
12374
184763
1
20
5
3
2
2
. . .
•
•
fiir an die König]. Hütten gelieferte Erze,
für Arsenkies und andere Nebenprodukte,
an anderen Einnahmen,
als:
6962
18
5
an fiskalischen Zuschüssen bei einzelnen
' Gruben,
66477
45603
10652
1
18
25
1
2
9
an fiskalischen Betriebsgeldern für den
Rothschön berger Stolln,
an Zubussen u»nd Beitrügen von Privaten,
incl. 6043 Thlr. 10 Ngr. aus dem Berg-
begnadigungsfond,
für abgesetzte Materialien und luven tarien-
stücke,
11655
6400
13
8
an Pachtgeldern und Capitalzinsen,
Erlös von verkauften Grundstücken,
37011
17
7
an Nebeneinnahmen aller Art.
1,633482
26
7
Summa.
Dagegen
II. Die Geldansgaben
in 1,611833 Thlr. 26 Ngr. 5 Pf,
als:
. Snmmar. Ansatz.
Thlr.
81408
1,530425
1,611833
Ngr.
26
26
pf.
Special - Ansatz.
Thlr.
Ngr.
Pf. I
an vertheilter Ausbeute und wiedererstat-
tetem Verlag,
an anderen Ausgaben,
Latus.
318
Summar. Ansäte.
Special -Ansäte.
Thlr.
NfT.JJPf.
Thlr. | N*r. | Pf.
1,611833
T ■
26 5
' i
Transport.
: als:
Grubenadministrations - und Aufsichte-
kosten,
83828
sl 1
i
1 ■
3622
26 1
Expeditionsaurwand bei den Gruben,
i
i
1
840105
27 ' 9
Löhne an 7999 Bergarbeiter, durchschnitt-
lich 105 Thlr. 7,9 Pf. pro Mann,
1
61827
18 | 9
Löhne Air 993 Tagelöhner,
6448
2 1 —
Cur- und Medicinalkosten,
i i
525
13
9
Beitrag zur Bergstifte- und Medicinalcasse,
i i
i
27753
—
6
Beitrag zur Knappschaftscasse,
1356
18 5
Unterstützung einzelner Invaliden,
■
11215
10 , —
Beiträge zur Bergmagazincasse,
275981
28 , 3
ftlr angelieferte Materialien,
1
75778
7 4
für Fuhrlöhne,
j
14007
— 5
ftlr angelieferte Maschinen,
i
2038
7; 8
an Markscheidergebühren,
1
2919
15 ; —
an Probirgebühren,
1
3559
22 6
an Zubuss-Eincassirungsgebühren,
3907
23 -
an Berg- und Oberzehntenamtsgebühren,
8886 18
7
an Beiträgen zur Revierverwaltungscasse,
1 i
4894 1
3
Remunerationen der Grubenvorstände,
50830
17
2
Staatsabgaben,
1
i
1874
24
—
Laaszinsen und sonstige Grundentschä-
digungen,
,
3163
25
2
Grundsteuern, Gemeindeabgaben und
i
Brandcasse,
1
i
10260
25
2
Ankauf von Grundstücken,
i
967
20
3
fiir bergmännisch - wissenschaftl. Zwecke,
1
i
34671
27
—
Insgemein.
1,611833
26
5
Summa.
Demnach
21649 Thlr. — Ngr. 2 Pf. Mehreinnahme.
Bei der jetzigen Erzbezahlung und Abgaben Verfassung
würde die Einnahme der Gruben gegen vorstehenden Abschluss
um circa 150000 Thlr. höher ausgefallen sein, wogegen der Be-
trag der Löhne und Knappschafts-Cassenbeiträge, in Folge der
inmittelst eingetretenen Steigerung, um 40- bis 50000 Thlr. höher
sich berechnet haben würde.
B.
Uebersicht
der in der TYeiberger Bergamtsrevier in den 100 Jahren
von 1766 bis 1865
aufgefahrenen Ortslängen und in Abteufen und Ueber-
hauen bewirkten Auffahrungen
nebst Angabe des Silberausbringens
v in derselben Zeit.
320
Es worden in
a) ausgebracht
*)
aufgefahren
i
i
ausgebra
in
cht
*)
aufgefahren
in
beim Orta-
1 beim Abteu-
beim Orta*
beimAbtea
Feinsilber.
betriebe.
fen und
Ueberhauen
In Summa.
F
i
einsilb«
Br.
betriebe.
fen und jlil
Ueberhauen |
im Jahre
Mark.
Lth.
Qu.
Lachter.
Lachter.
Lachter.
ImJahre
Mark.
Lth
Qu.
Lachter.
*_ _ — . — . i
Lachter. Lfl
1765
17041
6
3
1425
81,00
1506,0
j
i
1
» _^
342,', 3131
1766
17534
6
—
1816
43767
15
3
2813{J
67
25692
1
2
17
45748
6
2
3159&
324J m
68
23696
11
1
18
45515
5
3
340442*
434» n
69
27332
4
3
19
46978
3
1
3161 T V
1 402 353
70
71
26842
27635
4
6
2
3
> 21982,7
1249,5 3
23232,2 3
20
21
48683
50513
4
5
3
3
3259JJ
34303
353fi 3611
369A 3731
72
30715
12
3
22
47956
2
2
3067J
306 T y„ 3372
73
27905
6
—
23
45485
14
2
3319^
, 501 T Vi *a
74
28384
— »
2
24
54225
15
1
3765Ä
1 528}^ m
75
27140
10
8
2
1
25
51719
5
3
3783 T y
446^ u*
1776
26619
1826
49604
15
1
38734J
40744
436 T 3 , 4SI i
77
29601
15
2
27
53000
5
409*4 *H
78
32187
7
3
28
57509
9
47994 .
475^ 52M
79
29^51
10
—
29
57377
12
1
4827A
..soiA ^
80
81
31697
32216
13
1
2
27322,8
1553,1
28875,9
30
31
59805
62780
14
1
4723A
4557 T V,
479|VJ N
514*;« 'SNa
82
33592
9
3
#
32
55691
7
2
414ö T y«
484 T V &4
83
34282
1
3
33
59535
12
4477 T * tf
377 , m&
84
37353
13
1
34
61932
9
±
4722fil
474» ! 519I T
608,12 | b&i
85
39337
8
2
35
57524
2
-
4851,12
1786
41310 11
3
3897J
205&
41021} !
1836
55731
2
3
5037,8
~ 545^2""^!.
87
41441
12
1
5028i
271
52994
37
60187
—
3
5107,2i
462,27 55fc«
88
45221
5
—
4973^
233S
5206JS
38
' 57221
7
—
4924,i2
430,6 7 1 535i-
89
47363
3
2
4443»
280^
4723|
39
55630
12
—
5003,4 4
538,0 7 554IJ
90
44744
6
3
4334«-*
235H
4570J»
40
57721
6
—
4998,3 5
436,2 MSI
91
48738
9
2
4103»°
126fr
4229 2 'j
41
61165
9
1
4920,0 7
482,66 , 54öi-
92
47162
12
1
433443
235fi
4570JJ
42
56680
6
—
4909,i9
462,3 5 5871-4
93
49683
4
3
45593
335y
48954 J
43
65622
5
3
5198,49
464,0 56fti
94
50729
15
3
4676i
8351
501U
44
72513
9
%
5734,34
695,2 6429,1
95 48281
i
1
3
5007A
3973
M05*
45
76410
5
6626,i7
679,7 2
■ 7306.
|"l30i
1796 ; 49988
9 1 3
4799/ tf
392^
5191}
1846
79680
13 1
6772,24
532,6
97 ! 49153
8| 2
5013!
374&
5387?}
47
86495
6
3
6756,7i
701,6 8 ; 745S.
98 50293
7 1 1
437a»
214»
4588
48
79645
5
3
5518,70
755,0 5 6274,
99 49715
1 -
33334
113U
3447^
49
84298
2
3i
5689,7«
728,8 5 , 6418.
1800 ! 45947
12
1
2989 J 4
119«
3108*4
50
92649
12 Ä
6044,ei
825,0i I 6870,
Ol 146183
15
3
2799|J
107^
2906 4 *J
51
93543
6 14
7256,8«
898,i3 1 «154.
02
45520
12
1
2718J3
IM«»«
2840^
52
100966
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6761,2 b
720,2 3 : 74«.
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12
1
2714'«
i88j;s
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53
106961
1 |-
7215,0
742,0 9 1 7957.
04
46610
—
2
2529
103
2632
54
107678
7302,8
832,30 , 813T>,
05
50382 14 -
2362
9*11
246021
~2464yV^
55
1856
111091
122551
i
6850,3 5
~7310,9i
806,8 | 7657.
1806 50198
4| 2
2300U
163 ,V«
■ ■ T
771,05 1 8»1.
07 47765
6; 3
22614
90
23514
57
125317
3
6315,2 3
824,4 5
7m
08 : 47405
2 1 3
2478U
625«;'*
8108? Ji»
58
123531
5
«529,0 9
724,9 b
7254,
09
46330
2 1
3104}*
502JSI
3607p:i
59
122978
14
1
6933,03
701,7 4 7634.
10
45420
1
2
2956^7*
50V,
3463f«fJ
60
117165
14
1
7630,24
817,4i
8447.
11
46839
1
2
3229 3 ^
349 T ? 4
3578,vl
61
115837
_
—
7030,77
877,00
790S.
12
47095
13
1
3195J
362 T V
3558^
62
110791
3
6833,0 7
682,04
7515,
13
45390
13
2
29451 %
328JJ
3274 r f 2
63
116669
4
1
7376,49
707,9 7
8084,
14
46296
15
2
2803 \l
337*
3141+P
64
122021
9
2i
7255.02 |
766,»3
8021,
1815
45999
11
— .
2785|
427
3212*
1865
110825
9
24
6479,8 6
846,2 3
7326,
321
t$i>
berger Bergamtsrevier
o) ausgebracht
in
F e i n s i I b e r.
b) angefahren
beim Orts-
betriebe.
beim Abteufen
und
Ueberbauen
!■ Hebum.
Bemerkungen«
• Jakren Mark.
Ltb Qn.
Lachter;
Lachter.
Lachter.
,. -s- 1775
\ — 1785
£ -1795
- —1805
i ; — 1815
[ I — 1825
; i - - 1835
> ~ 1845
- i — 1855
' } - 1865
Summa
Hierzu
In lOjfthrigen Abschnitten.
262879
326740
464677
479936
468741
480593 ! 15
574762 6
618884
943009
1,187Q88
I
5,807913 : 7
350000 -
2
1
1
2
2
3
3
1
3
21982,7
27322, »o
45358,0 8 4
33633,soo
28061,004
33164,ee4
45052,4 0«
52459,16
66168,170
68694,3io
1249,530
1553,10
2657,410
1833,045
3693.2 7 2
4007,7 5
4760,7 32
5196,9 7 5
7543,040
7720.3 00
23232,2 3
28875,0
48015,500
35466,5 45
31754,8 7
37172,5 80
49813,138
57656,15 5
73712,no
76414,070
421897,0 3 h 40216,0 7 5 462113,: 13
ungefährer Betrag der Hiitteuremedien
auf die Zeit von 1766—1842 nach
etwa 10%.
Das Einhauen der Jahresstufen
begann erst vom Jahre 1785 an,
daher fehlt jeder directe Nach-
weis über die aufgefahrenen Län-
gen und Teufen von diesem Jahre
an rückwärts.
Um diese Lücke zu ergänzen,
ist die Auffahrung auf die Zeit
von 1766 bis mit 1785 nach Maass-
gabe des 8ilberausbringens in
dieser Periode, unter Zugrunde-
legung denjenigen relativen Ver-
hältnisses berechnet worden, wel-
ches sich für die Zeit von 1786
bis mit 1805 ergiebt.
31
322
c. .
Uebersicht
der beim Freiberger Bergbau im Jahre 1865
in Abbauen ausgehauenen Gangflächen
und der erlangten Erzbezahlung.
Grube: ! DLachter.
Alte Hoffnung 1465,42
Alte Hoffnung Qottes . . . 566,os
Bescheert Glück 790,37
Christbescheerung 106,49
Churprinz 1290,90
Dorothea 75,u
Emanuel 121, oo
Einigkeit 377,o.i
Erzengel Michael 289,3 6
Friedrich August 287, s 7
Friedrich 524," 9
Gesegnete Bergmanns Hoffnung 568,04
Herzog August 168,24
Himmelfahrt 9044,95
Himmelsfiirst 4146,00
Isaak 9,oo
Junge hohe Birke .... 661,«9
König August l,so
Morgenstern 14,«4
Oberes neues Geschrei . . . • 24,30
Segen Gottes 693,21
Vereinigt Feld bei Brand . . 4312,«
Vereinigt Feld bei Siebenlehn 21,21
Verschiedene kleine Gruben . | 78,32
25646,30
Erzbezahlung.
81479 Thlr.
47772 ,.
31115 ..
530i „
84785 ,.
1410 „
2799 „
19539 „
21064 „
24168 „
36649 „
55550 „
15719 „
525962 „
225417 „
601 „
60436 ..
3319 „
1580 „
1032 „
66421 ..
143806 ,
408 „
693 „
WertliproQLchtr.
55* Thlr.
38&
49;»
65;f
23-
»11
72$
83VH
69/n
97J
93$
58&
54i
66£
91*
2212
110
42f
95$
33*
19i
l,457025Thlr. 56$ Thlr.
Hierüber wurden vor Oertern und in Schachten gegen
2516 DLachter in gutem Erz und Pochgangen ausgehauen. . Da
nun die dabei erlangte Erzbezahlung in der Totalsumme von
1,457025 Thlr. mitbegriffen ist, so reducirt sich dadurch der
Werth pro DLachter Gangflache in dem ungefähren Verh<niss
323
= 11:10 und es ergiebt sich demgemäss der Hauptdurchschnitt
zu 51,6 Thlr.
Hieraus folgt zugleich, dass die für die einzelnen Gruben
berechneten Werthe durchschnittlich um etjva 10 Proc. zu hoch
angegeben sind.
H. Das Hüttenwesen,
umfang des Hüttenbetriebes vor 100 Jahren und maassgebende
Verhältnisse dabei.
Ueber den Betriebsumfang der Freiberger Schmelzhütten
vor 100 Jahren und die dabei erzielten Reinerträge, unter
Berücksichtigung der damaligen Einkaufspreise für Erze und
Materialien, sowie der Löhne und Gehalte, lässt sich auf Grund
der vorhandenen Rechnungen folgendes Bild aufstellen.
Dabei sind die Ziffern dem Jahre 1765 entnommen; nur
der Hüttenaufwand an Löhnen, Brennmaterialien und Unter-
haltungskosten sowie der Metallverlust ist nach dem Durchschnitt
der Jahre 1761/70 berechnet, um dafür ein sicheres Anhalten
zu gewinnen, was deshalb zulässig war, weil sowohl der Be-
triebsumfang und die Betriebsweise, als die Löhne und Materia-
lienpreise in dieser 10jährigen Periode keine erheblichen Schwank-
ungen erlitten haben.
Im Jahre 1765 sind angeliefert worden:
74408% Ctr. 3*/ 16 Pfd. Altgewicht = 76494 Ctr. Zoll-
gewicht Erz mit:
22256 Mark 8 Lth. 3 Q. Feinsilber, einschliesslich
2537 Mark 5 Lth. Betrag
der damals üblichen Re-
medien an übermärkigen
Lothen, Hüttenquint und
Bleischwere,
7791 Ctr. Blei und
40 „ Kupfer.
Verbraucht wurden:
9189y 2 Wagen, d. i. etwa 80000 Ctr. Holzkohlen,
572 Maass Röstholz,
412 Y 2 Schrägen Scheitholz,
394 y 2 Tonnen Steinkohlen,
39 3 / 4 Wagen Torf.
21*
324
Beschäftigt waren bei den Werken, ausser dem Personal
des Oberhüttenamtes:
21 Officianten und
107 Unteraufseher und Arbeiter.
Das Geld- und Naturalvermögen (Betriebscapital) der General-
schmelzadministration betrug ungefähr 200000 Thlr., der jährliehe
Productionswerth an ausgebrachten Metallen nach heutiger Währ-
ung etwa
315000 Thlr.
Im Einkauf wurde bezahlt:
Erze.
1 Mark Silber in Erzen bei einem Gehalte von durchschnitt-
lich 13,r> Pfundtheil (nach heutiger Angabe) incl. aller damals
von den Hütten für die Gruben bezahlten Abgaben, bei Er-
rechnung der Remedien in die Silberlieferung, also nach den-
selben Voraussetzungen, unter denen die heutige Gehaltsver-
rechnung und Bezahlung erfolgt, mit 9 Thlr. 7 Gr. 6 Pf. im
20 fl. Fuss, d. i. fast genau 21 Thlr. pro Zollpfund Silber nach
heutigem Münzfusse.
Diese Bezahlung ist anscheinend der heutigen genau gleich,
wenn bei der letzteren der Antheil am Uebergewinn der Hütten
mit eingerechnet wird, welchen die Gruben am Jahresschluss
nach Maassgabe der von ihnen bewirkten Erzlieferung ausbezahlt
erhalten.
In der That stellt sich nun aber die heutige Silberbezahl-
ung in den Erzen um mindestens 12 Proc. höher heraus, wie dies
durch eine auf den genauesten Vergleichungen beruhende Ueber-
sicht im Jahrbuch für den Berg- und Hüttenmann auf das Jahr
1864 rechnerisch nachgewiesen worden ist.
Der Grund dieses scheinbaren Widerspruchs liegt darin,
dass die Silberbezahlung in extremen Gehalten relativ immer
höher steht, als in der entsprechenden mittleren Gehaltsstufe,
so dass z. B. für 2 Pfd. Silber in Erzen, von denen das eine
mit einem Gehalte von 5 Pfundtheilen , das andere mit 100
Pfundtheilen angeliefert wird, die Bezahlung zusammen 42 Thlr.
beträgt, wogegen dieselben 2 Pfd. Silber, in derselben Erzmenge
von 21 Ctr. mit dem Gehalte von 9,6 Pfundtheil angeliefert,
nur 37 Thlr. Bezahlung erhalten würden.
325
Da nun die Gesammtlieferung eines Jahres sich immer aus
einer grossen Anzahl Erzlieferungen von den verschiedensten
Gehalten zusammensetzt, so muss nothwendig der für den Durch-
schnittsgehalt berechnete Einkaufspreis pro Pfd. Silber immer
wesentlich höher ausfallen, als derjenige, welcher jenem Gehalte
in der Erztaxe entspricht, wie denn z. B. der aus der Erzliefer-
ung von 1865 sich berechnende taxmässige Einkaufspreis pro
Pfd. Silber bei dem Durchschnittsgehalt von 9,1 Pfundtheil um
2 Thlr. i Ngr. 5 Pf. höher steht, als der entsprechende Satz in
der Taxe.
Die Erwähnung dieses Verhältnisses, auf welches näher
einzugehen hier keine Veranlassung vorliegt, war nothwendig,
um dem Irrthum vorzubeugen, als ob, wie es beim ersten Blick
scheinen könnte, die Silberbezahlung in den Erzen vor 100 Jahren
ebenso hoch gewesen sei, als jetzt.
Die Bezahlung des Bleies in den Erzen, welche nach der
damaligen Einrichtung der Taxe nicht direct, sondern nur auf
indirectem Wege gefunden werden kann, ergiebt sich für die
Zeit von 1765 zu 3 2 / 3 Thlr. pro Ctr. Blei bei einem Durch-
schnittsgehalte von 45 Pfd., was gegen die heutige Bezahlung
(incl. der den Gruben gewährten Antheile am Bleihandelsgewinn
und an der Superdividende) ebenfalls um circa 12 Proc. zurücksteht.
Die Kupferbezahlung endlich, welche nach der Erztaxe
von 1765 nur erst bei einem Gehalte von 3 Pfd. a Ctr. anfing,
betrug für diese Gehaltsstufe wenig über 8 Thlr. pro Ctr. Kupfer,
während dieselbe gegenwärtig mit mehr als 15 Thlr. geleistet
wird, einschliesslich der Superdividende.
Brennmaterialien.
Was nun die Preise der Brennmaterialien betrifft, so
kostete vor 100 Jahren nach den Hüttenrechnungen:
1 Wagen Holzkohlen 1 Thlr. 18 Gr., d. i. pro Ctr. ungefähr
6 Ngr. 1,2 Pf. nach jetziger Währung.
1 Schrägen kurzes Scheitholz zum Rösten 3 Thlr. 18 Gr.
1 Schrägen langes Scheitholz zum Abtreiben 4 Thlr.
1 Tonne Steinkohlen 8 Gr. 7 Pf.
1 Wagen Torf 1 Thlr. 7 Gr.
Diese Preise der vegetabilischen Brennmaterialien, aufweiche
damals der Hüttenbetrieb so gut als ausschliesslich verwiesen
326
war, wie aus der obigen Angabe über die Verbrauchsmengen
hervorgeht, diese Preise erreichen nur etwa die Hälfte von denen,
welche gegenwärtig für das mit der Eisenbahn angefahrene
Aequivalent des Brennwerthes in Koakes und Steinkohlen bezahlt
werden; denn wenn man die Leistung von 1 Ctr. Koake des
Plauenschen Grundes mit 22 Proc. Aschegehalt nach Analogie des
Verbrauchs beim Eisenhohofenbetriebe höchstens derjenigen von
3 / 4 Ctr. Holzkohle gleichsetzen kann, so resultirt bei einem Holz-
kohlenpreise von 6 Ngr. 1,2 Pf. pro Ctr. (wie oben) ein Koake-
preis von 4 Ngr. 6 Pf., während dafür das Doppelte bezahlt
werden muss. Ebenso müsste der Ctr. Steinkohle, um dem
Preise von 4 Thlr. pro Schrägen langen Scheitholzes gleichzu-
kommen, sich auf etwa 3 Ngr. pro Ctr. stellen, während die
bessere Kohle wenigstens auf 5 bis 6 Ngr. sich berechnet.
Löhne.
An Löhnen wurde vor 100 Jahren bezahlt:
einem Maurer pro Tag — Thlr. 5 Gr.
„ Zimmermann „ „ — „ 5 „
„ Tagelöhner „ „ — „ 3 „
„ Schmelzer pro Woche 1 „ 12 „
„ Aufträger „ „ — „ 21 „ bis 1 Thlr.
„ Vorläufer „ „ 1 „ — „
„ Probenstösser „ „ 1 „ — „ bis 1 Thlr. 3 Gr.
„ Hutmann und
Gestübemacher „ „ — „ 21 „ bis 1 Thlr. 8 Gr.
„ Hüttenwäscher,, „ 1 „ — - „
„ Wächter „ „ — „ 12 „
Ferner hatte damals:
ein Hüttenmeister pro Woche 3 Thlr. 3 Gr. bis 4 Thlr. — Gr.
„ Hüttenschreiber „ „ 3 „ — „ „ 3 „ 6 „
„ Gewerkenprobirer „ „ 1 „ 20 „ „ 3 „ 6 „
„ Wagemeister „ „ 1 „ 12 „
„ Nachthüttenmeister,, „ 1 „ 12 „
Die Arbeitslöhne haben sich seitdem mehr als verdoppelt,
ja zum Theil verdreifacht, sowohl für die Handwerksleute und
Tagelöhner, als namentlich auch für die verpflichteten Hütten-
arbeiter, deren Wochenlohn gegenwärtig 2 Thlr. 24 Ngr. bis
327
8 Thlr. 15 Ngr. für 7 Schichten beträgt, exel. des Ueberver-
dienstes durch Gedinge.
Metallverlust
Dieser höchst wichtige • Factor für die Beurtheilung eines
Hüttenbetriebes hat im vorliegenden Falle mit ziemlich hoher
Sicherheit ermittelt werden können aus dem Durchschnitt der
10jährigen Betriebsperiode von 1761/70.
Es ergiebt sich daraus ein Silberverlust von mindestens
4 Proc. und ein Bleiverlust von 81,5 Proc.
Die Höhe des Silberverlustes kann nicht überraschen, wenn
man erwägt, dass der Betrag der Remedien beim Silbereinkauf
sich auf circa 12 Proc. berechnet und also schon 2 / 3 von diesen
ausgebracht werden konnte, um doch noch auf jenen Verlust zu
kommen. Da nur äusserst wenig bleiische Producte in den
Handel kamen, so kann das verlorene Silber hauptsächlich nur
in die Schlacken gegangen sein. Bei einem Quantum von
60000 Ctr. Schlacken, welches dem verschmolzenen Erzquantum
ungefähr entspricht, bedarf es nur eines Gehaltes von */ 4 Loth
Silber, um den Verlust von 4 Proc. zu erklären; derselbe erscheint
daher unter den damaligen Betriebsverhältnissen keineswegs hoch
und würde jedenfalls weit bedeutender ausgefallen sein, hätte
man nicht beim Erzankauf mit grosser Sorgfalt alle unreineren
Erze zurückgewiesen und mit äusserst wohlf eilen Holzkohlen
geschmolzen.
Der nach heutigen Begriffen ganz exorbitante Bleiverlust
erklärt sich, nächst der verhältnissmässigen Unvollkommenheit
der Oefen und der Arbeitsführung, einfach aus dem Missver-
hältniss von Blei und Silber in der Beschickung und dem da-
durch bedingten Verfahren, die erzielten bleiischen Producte
immer und immer wieder vorzuschlagen, so dass zuletzt fast
nichts davon übrig blieb; man betrachtete das Blei in den Erzen
mehr als einen Zuschlag für das Ausbringen des Silbers, als
dass man es als ein für sich ausbringbares werthvolles Ma-
terial angesehen hätte.
Betriebsergebnisse des Jahres 1765.
Auf Grund der vorstehend besprochenen Verhältnisse er-
scheint nun der normale Abschluss eines Betriebsjahres vor
100 Jahren, auf die Erzanlieferung von 1765 reducirt, wie folgt:
328
V
o r
laufen:
237052
Thlr.
12 Gr.
6
Pf.
Erzbezahlung,
4543
)?
10 „
9
9)
Bezahlung für Gekrätze,
16800
J>
7 7>
?>
für Brennmaterialien, a Ctr. Erz
und Gekrätz 5 Gr. 4,6 Pf.,
10800
>>
99
»
für Werksadministrationskosten,
Arbeiterlöhne etc., a Ctr. Erz und
Gekrätz 3 Gr. 5,6 Pf.,
5900
>>
99
>>
Unterhaltungskosten etc., ä Ctr.
Erz und Gekrätz 1 Gr. 10,6 Pf.,
6000
»
>>
»
Kosten für die Oberverwaltung,
ä Ctr. Erz und Gekrätz 1 Gr.
3
Pf.
11,2 Pf.
281095
Thlr.
23 Gr.
Summa.
Ausbringen:
289835 Thlr. 20 Gr. - Pf. für 2 1795V 2 Mark Silber, als:
278273 Thlr. 8 Gr. für 20870 %
Mark in
Brandsilber,
a 13 Thlr.
8 Gr.
11562 „ 12 „ für 925 Mark
in Schwarz-
kupfer ä
12 Thlr.
12 Gr.
uts.
10364
13272
980
4 „ —
13
für 1447 V a Ctr. Blei in Glätte und
Frischblei,
— „ für 553 Ctr. Kupfer in Schwarz-
kupfer a 24 Thlr.,
2 „ Nebeneinnahmen,
2 Pf. Summa,
314452 Thlr. 13 Gr.
demnach
33356 Thlr. 13 Gr. 11 Pf. Reinertrag für den Staat.
Man wird bemerken, dass in dem angegebenen Ausbringen
das Silber zu dem höchsten Preise verwerthet ist, nämlich zum
Ausmünzungswerthe, wie es im Grossen kaum jemals angebracht
329 _
werden kann;*) auch der Preis des Bleies (über 7 Thlr.) ist sehr
hoch, und wenn die Verwerthung des Kupfers nicht besonders
hoch erscheint, so kommt dagegen in Betracht, dass offenbar
sehr bedeutende Kupferzugänge (wahrscheinlich aus den ver-
arbeiteten Gekrätzen) stattgefunden haben müssen, für die sich
in der Ausgabe keine entsprechende Position findet. Es sind
demnach die Verhältnisse der Metallverwerthung so günstig als
nur möglich gewesen und resp. in Rechnung gestellt.
Uebersetzt man nun die Rechnungsziffern des Jahres 1765 in
die entsprechenden heutigen Werthe, so ergiebt sich anstatt des
Reinertrages von 33356 Thlr. 13 Gr. li Pf. ein Rein Verlust von
28590 Thlr.,
indem, ohne Aenderung des Ausbringens, das Vorlaufen um
61946 Thlr. steigen müsste mit
28446 Thlr. bei der Erzbezahlung nach 12 Proc. und
33500 „ bei dem Hüttenaufwande nach 100 Proc.
uts.
Und wenn man die Rechnung für den ö^fachen Werth
der damaligen Erzlieferung, wie er den gegenwärtigen Verhält-
nissen entspricht, führen wollte, so würde sich ein Verlust von
mindestens 150000 Thlr. herausstellen, selbst wenn die Kosten
der allgemeinen Verwaltung und der Unterhaltung nur etwa in
dem Verhältniss =1:3 statt 1: 6y 2 gesteigert werden.
Wäre man auf dem Standpunkte der Technik von 1765 stehen
geblieben, so würden demnach die Schmelzhütten für den heutigen
Betriebsumfang eines Zuschusses von 150000 Thlr. mindestens
bedürfen; da nun dieselben stattdessen einen jährlichen Ertrag von
Gegenwärtiger Reinertrag.
ungefähr 250000 Thlr. geben, welcher mit beiläufig 190000 Thlr.
als Ueberschu8s eingerechnet und mit 60000 Thlr. für die Zins-
garantie der Tharandt-Freiberger Eisenbahn verwendet wird, neben
einer Abschreibung von 40000 Thlr. für Neubauten, so resultirt
eine Differenz von jährlich mindestens 400000 Thlr. zu Gunsten
der heutigen Betriebsweise, ein Ergebniss, welches wohl deutlich
genug für die gemachten Fortschritte spricht.
*) Anmerkung. In Wirklichkeit wurde damals da» Silber nur mit 12 Thlr.
8 Gr. von der Münze bezahlt, welche daher auch fast allein den Gewinn vom Hütten-
betriebe zog.
S30_
Insofern eine derartige Vcrgleichung vollständig gleichartige
Grundbedingungen voraussetzt, muss es allerdings als ein Vor-
theil der jetzigen Lieferungsverhältnissc betrachtet werden, dass
die relative Anlieferung von Silber und Blei in den Erzen eine
wesentlich andere geworden ist. Während vor 100 Jahren auf
1 Pfd. Silber kaum * 4 Ctr. Blei kamen, stellt sich dieses Ver-
hältniss jetzt mindestens = 1: l l j 2 . Der Grund davon liegt nicht,
wie man vielleicht glauben könnte, in veränderter Erzführung
bei grösserer Teufe, sondern einfach darin, dass gegenwärtig der
Bergbau auf den Bleigängen, der gerade vor 100 Jahren relativ
sehr zurückgetreten war, wiederum weit lebhafter betrieben wird.
Selbst aber wenn dies nicht der Fall wäre und man sich ganz
auf das frühere Verhältniss zurückverwiesen sähe, würde doch
an einen ßleiverlust von 80 und mehr Proc. nicht entfernt zu
denken sein; vielmehr würde man in dem, namentlich durch die
Flammöfen ermöglichten Concentrationsschmelzen der armen
Silbererze und des Rohsteins ein Mittel finden, auf eine so silber-
reiche ßleibeschickung hinzuarbeiten, dass der Bleiverlust kaum
höher ausfallen würde als jetzt. Und wenn dies vielleicht durch
einen etwas grösseren Silberverlust erkauft, werden müsste, so
kommt dagegen in Betracht, dass die Mehrzahl der jetzigen Erze
so sehr viel unreiner (namentlich blendiger) ist, als ehedem, dass
die dadurch veranlassten Metallverluste und Betriebsschwierig-
keiten weit schwerer wiegen als der Silberverlust oder der grössere
Schmelzaufwand, welchen die mehreren Concentrationsarbeiten
bei übrigens reinen und gutartigen Erzen, wie man sie in älterer
Zeit fast ausschliesslich annahm, veranlasst haben könnten.
Lässt sich demnach in keiner Weise behaupten, dass der
jetzige Hüttenbetrieb durch die Beschaffenheit der Erze im Ver-
gleich zu der früheren Zeit begünstigt sei, und muss folglich
der oben nachgewiesene Gewinn von jährlich 400000 Thlr. als
das reine Ergebniss technischer Fortschritte bezeichnet werden,
so ist es wohl der Mühe werth, in kurzen Hauptzügen nach-
zuweisen, worin diese letzteren im Wesentlichen bestanden haben.
Technische Fortschritte in verschiedenen Zeiträumen.
Der einzige grosse Fortschritt, welcher beim Freiberger
Hüttenwesen in der ersten Hälfte des seit dem Jahre 1765 ver-
flossenen Jahrhunderts gemacht worden ist, bestand in der Ein-
331
führung der Amalgamation. Den Hauptanstoss dazu gab theils
das oben besprochene Missverhältniss des Bleies zum Silber in
den Erzen, theils die zunehmende Schwierigkeit der Beschaffung
von Holzkohlen. Die Einführung der europäischen Amalgamation
gehört unstreitig zu den merkwürdigsten Erscheinungen im Ge-
biete der Metallurgie.
Ein verhältnissmässig sehr vollkommener, ganz neuer Pro-
zess tritt sogleich in einem Grade der Vollendung ins Leben,
dass während seines mehr als 60jährigen Bestehens eigentlich
nur sehr wenig daran zu ändern gewesen ist. Und nachdem
derselbe durch andere Prozesse bereits überholt worden, wagt
man noch längere Zeit nicht daran zu rühren, gleichwie man
eine siegberühmte Armee nicht anzugreifen wagt, obwohl sie
eigentlich lange schon geschlagen ist.
Die ausserordentlichen Fortschritte des Schmelzwesens nach
allen Richtungen haben endlich seit ungefähr 10 Jahren der
Amalgamation ein Grab bereitet, aus welchem dieselbe, hier
wenigstens, kaum jemals wieder erstehen wird.
Das dritte Viertheil des Jahrhunderts hat an Fortschritten
wesentlich nur die Einführung der Koakes statt der Holzkohlen *
beim Schmelzbetriebe, und, im Zusammenhange damit, die Ver-
stärkung der Gebläse aufzuweisen.
Dem letzten Viertheil des Jahrhunderts endlich war es vor-
behalten, eine ' totale Reform des Hüttenbetriebes nach allen
Richtungen ins Leben zu rufen und dadurch ganz neue Existenz-
bedingungen für das hiesige Berg- und Hüttenwesen zu schaffen.
Diese Reformen und die dadurch bedingten Fortschritte
würden auf rein metallurgischem Gebiete wahrscheinlich noch
bedeutender sein, wäre nicht seit 10 Jahren die ganze Kraft
der Verwaltung durch die Aufgabe in Anspruch genommen wor-
den, den bei der Verarbeitung von circa 600000 Ctr. grösstenteils
schweflicher und arsenikalischer Erze sich entwickelnden Rauch
für die Vegetation unschädlich machen zu sollen. Wie jedoch
öfters grosse Uebel auch Gutes in ihrem Gefolge haben, so ist aus
der beharrlichen Verfolgung jenes Zieles in doppelter Hinsicht
ein Vortheil für die Hütten erwachsen; indirect durch die Ver-
besserung mancher Prozesse, und direct durch Eröffnung eines
ganz neuen und sehr ausgedehnten Feldes der produetiven Thä-
332
tigkeit, dessen Ausnutzung Ersatz für die grossen Opfer hoffen
lässt, welche der gestellten Aufjgabe gebracht werden mussten.
Wenn die Herren, welche aus fremden Bergwerksgegenden
zur Feier des Jubelfestes kommen, auf den hiesigen Hütten die
Betriebsanlagen und Prozesse besichtigen wollen, deren Ein-
führung die gemachten grossen Fortschritte im Metallausbringen
und in der Htittenwirthschaft zu verdanken sind, so werden
sie darunter grösstenteils gute Bekannte finden; denn in der
That hat man vorzugsweise die anderwärts erprobten Vorricht-
ungen auf hiesige Verhältnisse angewendet, was allerdings durch
die Eigentümlichkeit der hiesigen Erze und Brennmaterialien
oft in ungewöhnlichem Grade erschwert war.
Als besonders bemerkenswerth und einflussreich verdienen
genannt zu werden:
die rheinischen Fortschaufelungsröstöfen mit 2 Etagen,
die Schachtöfen mit geschlossener Brust und Wasserformen,
die englischen Schinelzflammenöfen,
die Bleiraffiniröfen und Pattinsonanlagen,
die Canäle und Kammern zur Aufsammlung des Flugstaubes.
Eigentümlich ist insbesondere die Extraction des Kupfers
aus dem silberhaltigen Kupferstein durch Schwefelsäure und
Verarbeitung desselben auf Kupfervitriol, sowie die Abröstung
der kiesigen Schliche Behufs der Sehwefelsäuregewinnung theils
in Form von sogenannten Stöckeln, theils als Schlich in beson-
ders construirten Oefen.
Nächst dem Bestreben, die Röstung sowohl als die Schmelz-
ung in Absicht auf die Höhe des Metallausbringens und auf
Betriebsökonomie möglichst zu vervollkommnen, hat man sein
Augenmerk namentlich auch auf die Verbesserung der ausge-
brachten Producte gerichtet. In dieser Hinsicht ist namentlich
des Einflusses zu gedenken, welchen das Raffiniren und Pattin-
soniren des Bleies auf die Beschaffenheit des letzteren ausgeübt
hat. Während noch vor 10 bis 12 Jahren die Freiberger Bleie
und Glätten wegen ihrer Unreinheit die Concurrenz fremder
Werke nur schwer und bei relativ niedrig gehaltenen Preisen
bestehen konnten, erscheinen sie gegenwärtig den besten Sorten
im Handel vollkommen ebenbürtig, indem gleichzeitig ein den
Erfordernissen der Technik entsprechendes werthvolles Hartblei
gewonnen wird. Ebenso ist es gelungen, aus den unreinsten
_338
Kupferstcincn durch angemessene Raffinirprozesse ein Product
zu erzielen, welches für die Darstellung des schönsten Kupfer-
vitriols geeignet ist.
Endlich ist man bemüht gewesen, nächst dem vollständigeren
und reineren Ausbringen der von jeher hier producirten Metalle,
des Silbers, Bleies und Kupfers, auch solche Metalle auszubringen,
welche früher ganz vernachlässigt wurden. Insbesondere hat
die Erzeugung eigener Schwefelsäure und der Betrieb der Kupfer-
vitriolfabrikation aus Kupferstein Anlass zu der Errichtung
einer Goldscheideanstalt gegeben, wodurch es möglich wird,
die allerdings nur sehr geringe Menge des Goldes aus den ver-
arbeiteten Erzen vollständig zu gewinnen.
Ebenso ist man auf die Gewinnung von Wismuth aus der
Testmasse vom Silberbrennen aufmerksam geworden und hat die-
selbe durch ein sehr einfaches Verfahren auf nassem Wege bewirkt.
Das in den Erzen zeitweilig in nicht unbedeutender Menge
vorkommende Kobalt und Nickel (die Unart vor 100 Jahren)
wird seit lange schon als werthvolle Speise gewonnen.
Auf die Gewinnung grosser Massen von Arsenikalion und
von Schwefelsäure aus Anlass der Rauchcondensation ist oben
bereits hingewiesen worden.
Nur die Gewinnung des Zinkes aus der Blende ist bis jetzt
noch nicht zu dauernder Ausführung im grösseren Maassstabe
gelangt, indessen liegt genügende Veranlassung vor, zu hoffen,
dass auch hierunter bald ein befriedigender Standpunkt erreicht
werden und dass es gelingen wird, auch diesen äusserst sprö-
den Stoff zum Gegenstande einer gewinnbringenden metallur-
gischen Thätigkeit zu machen.
Betriebs-Ergebnisse des Jahres 1865.
Vergegenwärtigen wir uns jetzt noch zum Schlüsse in ge-
drängten Zügen das statistische" Bild unseres heutigen Hütten-
wesens im Gegensatz zu demjenigen von 1765.
Im Jahre 1865 wurden überhaupt angeliefert an in- und
ausländischen Erzen und Gekrätzen
591493,90 Zollcentner mit:
100,819 Zollpfund Gold,
59935,76 „ Silber,
90362,73 Zollcentner Blei,
334
2839,59 Zollcentner Kupfer,
25,89 „ Nickel und Kobalt,
3654,n „ Arsen,
gegen eine Bezahlung von überhaupt
1,745222 Thlr. 6 Ngr. 7 Pf., #
incl. des den inländischen Gruben nach Maassgabe ihrer Erz-
lieferung gewährten Antheils am Hüttengewinn und der Han-
delsbleiprämie.
Beschäftigt waren bei den Haupt- und Nebenwerken der
Generalschmelzadministration, ausser dem Personal bei der Central-
verwaltung:
28 Werksbeamte und Officianten,
937 ständige und
366 unständige Arbeiter.
Das Betriebscapital (Geld- undNaturalvermögen) der General-
schmelzadministration belief sich auf circa 1,200000 Thlr.
An Brennmaterialien wurden verbraucht:
611 Klaftern Scheitholz,
59 Wagen Holzkohlen,
171689 Ctr. Koakes,
635390 „ Steinkohlen,
5504 „ Braunkohlen.
Der gesammte Betriebsaufwand betrug:
für verbrauchte Zuschläge,
fürverbrauchte Brennmaterialien,
für Arbeitslöhne bei den einzelnen
Arbeitsbranchen,
für allgemeine Betriebskosten, als
Erz wage- und Probiraufwand,
allgemeine Löhne incl. Kranken-
löhne, Cur- und Medicinalkosten,
Knappschaftsbeiträge etc.,
54427 23 9 51615 16 7 Unterhaltungskosten aller Art,
22389 3 7 18193 14 1 Werksadministrationskosten und
Expeditionsaufwand,
425739 25 1 348787^19 Latus.
bei den sämmt-
bei den beiden
lichen Betriebs-
Schmelz-
anstal,ten :
hütten:
Thlr. Ngr. Pf.
Thlr. Ngr. Pf.
31376 1 -
11514 13 9
15169G 11 9
138947 7 2
115405 11 5
93916 18 1
50445 3 1
34595 11 9
335
Thlr. Ngr. Pf.
Thlr. Ngr. Pf.
425739 25 1
348782 21 9
Transport.
14328 29 1
14328 29 1
Vergütung für Rauchschäden,
18155 25 8
13477 18 7
Handelskosten.
458224 20 —
376589 9 7
Hierüber:
23774 Thlr. 10 Ngr. 4 Pf. für Kosten der Central Verwaltung ein-
schliesslich aller die Gesammtheit
der Werke treffenden Ausgaben.
Vergleichung der Jahre 1765 und 1865.
Aus der Aufwands-Uebersicht für die beiden Schmelzhütten,
welche alle Erze ohne Ausnahme zu passiren haben, wenn die-
selben auch theilweis vorher in den Nebenwerken benutzt wer-
den (auf Schwefelsäure oder Arsenik), ergeben sich folgende
Aufwandsziffern pro Ctr. Erz, gegenüber den oben genannten
für das Jahr 1765.
Aufwand pro Ctr. Erz:
1765. 1865. '
für Brennmaterialien und Zu-
sehläge 7 Ngr. 0,5 Pf. 7 Ngr. 6,2 Pf.
für Werksadministrationskosten,
Arbeiterlöhne etc. ... 4 „ 5,3 „
für Unterhaltung 2 „ 4,7 „
für die Centralverwaltung . . 2 „ 5,o „
16 Ngr. ~bfiYf. 18 Ngr. 5,7 Pf.
Wir finden daher, dass der Aufwand fttr Brennmaterial;
ungeachtet einer Preissteigerung um nahe 100 Proc. sich nahezu
gleich geblieben ist, während die Kosten für die Centralver-
waltung sich beträchtlich und diejenigen für die Unterhaltung
sich wenigstens um etwas reducirt haben, welches letztere Er-
gebniss um so beachtenswerther erscheint, wenn man die be-
deutende Steigerung der Materialpreise in Erwägung zieht und,
den Umstand, dass unter dem Capitel „Unterhaltung" gegen-
wärtig auch der Heizungsaufwand für die Dampfmotoren be-
griffen ist.
Nur die Position der Löhne incl. Administrationskosten
zeigt eine Steigerung um nahe 70 Proc, was der wirklich statt-
gefundenen Erhöhung der Lohnsätze noch nicht gleichkommt.
7
?)
4,4 „
2
yj
3,1 „
1
j?
2,o „
336
v Anlangend die Metall Verluste, als den zweiten wichtigen
Factor für die Beurtheilung eines Hüttenbetriebes, so sind die-
selben nach dem Betriebsergebnisse des Jahres 1865 zu etwa
1 Proc. beim Silber und
15 „ „ Blei
anzunehmen, während dieselben vor 100 Jahren mindestens
4 Proc. bei ersterem und
81,6 „ „ letzterem
betrugen.
An verkäuflichen Hüttenproducten endlich sind im Jahre
1865 ausgebracht worden: „,„ ,
ö Thlr. Ngr. Pf.
73,1512 Pfd. Gold im Werthe von . . . 3,3832 5 5
Silber im Werthe von . . .1,871130 10 2
Bleihandelsproducte im Werthe
von 422686 1 1 7
Kupfervitriol im Werthe von . 166297 27 5
Nickelspeise im Werthe von 7990 8 6
Wismuth im Werthe von 4545 24 3
Rohzink im Werthe von . . 1760 9 1
66° Schwefelsäure in verschie-
denen Sorten im Werthe von 61870 — 8
Eisenvitriol für 1148 12 2
schwefelsaures* Natron für . 1504 2 4
Arsenikalien für 44923 7 1
Sa72^617688 29 4
Hierüber wurden angefertigt an Schrotwaaren und verschie-
denen Bleifabrikaten, insbesondere Röhren und Blech für circa
95000 Thlr., wobei jedoch der Werth des verarbeiteten Bleies
in dem vorstehenden ßleiausbringen bereits angegeben ist, so-
wie ferner für 11106 Thlr. 5 Ngr. 5 Pf. Chamottewaaren und
für 7952 Thlr. 25 Ngr. 3 Pf. Böttcher waaren.
Eine völlig scharfe Gegeneinanderstellung des Ausbringens
und Vorlaufens ist nicht thunlich, weil theilweis aus den Vor-
räthen gearbeitet worden ist, wie man insbesondere aus der
Vergleichung des vorgelaufenen und ausgebrachten Silbers ersieht.
Man wird deshalb bei einer Erzanlieferung wie im Jahre
1 865 ein normalmässiges Ausbringen im Betrage von etwa 2 1 / 2 Mill.
Thaler annehmen können.
62817,7151
>>
73315,875
Ctr.
18434,8%
n
375,80
M
12,50
m
253,16
J»
42571,12
• »
767,31
1)
1895,90
M
10171,07
J*
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3 2044 089 274 211