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A^sl05A J^^u^./rrr
l^aröartr College ILihraro
DENMAN W, ROSS,
OF CAMBRIDGE,
Received löjanuary, 1888.
FONTES RERll AVSTRUCARIl
(ESTEBREICHISGHB 6ESCHIGHTS-QDBUBH
HERAUSGEGEBEN
VON DKR
HISTORISCHEN COMMISSION
DER
KAISERUCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN IN WIEN
ERSTE ABTHEFLÜNG:
SCRIPTORES
I. BAHD
JOH. TICHTEL — S. v. HERBERSTEIN — J. CÜSPINIAN
G. KIRCHMAm
WIEN
AUS DER KAISERL. KÖNIGL. HOF- UND STAATSDRUCKEREI
MDCCCLV
o
JOHANNES TICHTEL'S TAGEBUCH
MCCCCLXXVn BIS MCCCCXCV
SIGMUNDS VON HERBERSTEIN SELBSTBIOGRAPHIE
MCOCCLXrXVI BIS MDUII
JOHANNES CUSPmiAN'S TAGEBUCH
MDII BIS MDXXVll
GEORG KIRCHMAIR'S DENKWÜRDIGKEITEN
MUXIX BIS MDLIII
15-11 -\SS3
HERAUSGEGEBEN
TH. G. VON KARAJAN
WIEN
AUS DER KAISERL. KÖNIGL. HOF- UND STAATSDBUCKEEEI
MDCCCLV
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J^iLsK'5.1
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^2
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Die hier zum ersten Male yoUstandig yerSffentlichten vier
QaeUensehriften umfassen einen Zeitraum von sechsundsieben-
zig Jahren. Allerdings nicht viel mehr als ein Menschenalter,
gerade aber ein solches, das in einen der dunkelsten Abschnitte
unserer Geschichte föllt. Denn es ist bekannt, dass die Zeiten
Maximilians I. und Ferdinands I. , besonders da wo sie in ein-
ander fibei^ehen, wo die Knotenpuncte liegen zum Verständ-
nisse alles Folgenden, an gleichzeitigen heimischen Geschicht-
schreibern mehr als dürftig zu nennen sind, was auch für eine
reiche FfiUe Yon Acten und Urkunden unsere Archive bergen
mögen. Aber mit diesen allein kann sich nur begnügen , wem
Geschichte nicht mehr ist, als trockene Au&äUung und Anein-
anderreihung belegter Thatsachen, wer keinen Sinn hat für das
Gewicht und die frische, bunte Färbung der jedesmaligen Zeit-
«ttsichten, für den geistigen, häufig fieberhaften Pulsschlag der
bewegenden Ideen, die der Vergangenheit nicht weniger zu
schaffen gaben, als sie es der Gegenwart thun. Diese aber
sind in trockenen Geschäftsschriften höchstens in ihren Folgen
bemerkbar, während sie oft in den iinbedeutendsten Geschicht-
schreibern klar zu Tage liegen, namentlich in jenen ihrer Schrif-
ten, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren.
Und gerade solcher Art sind die hier gelieferten. Wo
finden sich sonst so bedenkliche Äusserungen über Friedrich III«,
■•?
VI
Mathias Corvin und Maximilian I. wie in Tichters taglichen Auf-
zeichnungen , oder bei Kirchmair über die Behandlung Luther's,
über Maximilian I. und Karl V., über die spanische Wirthschaft
in Tirol 1523? Äusserungen wie die Herberstein*s über seine
Standesgenossen, dieser über den Regenten 1514, der Lands-
knechte über Maximilian L, dieses letzteren über sein Verhält-
niss zu jenen und über seine Kriegführung? u. s. w. Solche
Dinge wagte Niemand in Schriften niederzulegen, die in die
Öffentlichkeit treten sollten. Darin aber liegt gerade der Haupt-
werth unserer hier erscheinenden Quellen, denn als schul-
gerechte Geschichtsbücher wird sie Niemand ausbieten , keiner
hinnehmen wollen. Cuspinian*s Tagebuch namentlich ist so wort-
karg wie ein Kalender und dennoch muss ihm für die Durch*
Ordnung der dort nach Tag und Stunde aufgezeichneten Staats-
verhandlungen entschiedene Bedeutung zuerkannt werden.
Hier nur noch Weniges über die Überlieferung und bis-
herige Veroifentlichung unserer Quellen.
Nr^J^-JKchtel's Tagebuch, 1477 bis 1495, war bis-
her nur zum Theile in A. Rauch's Scriptores rerum austriaca-
rum 2, 533 bis 563 veröffentlicht. Weniger die Lese- und
Druckfehler, als die absichtlichen Auslassungen dieser Ausgabe
sind es, die sie in wissenschaftlicher Beziehung vSUig ungenü-
gend erscheinen lassen. Diese letzteren gehen so weit, dass
sich der Umfang jener früheren Ausgabe zur vorliegenden ver-
hält wie 2 zu 5. Rauch liess nämlich eine Abschrift abdrucken,
welche ein Wiener Gelehrter, Namens Hieronymus Weinhofer,
von einer Abschrift des Gustos der k. k. Hofbibliothek Joseph
Benedict Heyrenbach genommen hatte. Wer von beiden, Hey-
renbach oder Weinhofer, die Auswahl der zu druckenden Stellen
traf, kann ich nicht entscheiden, weil mir keine dieser Abschrif-
ten vorliegt. Auch das wäre möglich, dass Rauch selbst strich,
was ihm minder anziehend schien. Dadurch aber hat die ganze
VII
Besehaffenheit dieser Quelle eine völlig reraDderte Gestalt
erhalten. Denn jeder musste nun glauben, Tiehtel habe bei
seinen Aufzeichnungen mehr oder minder wissenschaftliche oder
wenigstens überwiegend geschichtliehe Zwecke gehabt, und an
unsere Quelle einen ganz andern Maassftab legen , als er gethan
hatte, wenn sie ihm in ihrer ursprunglichen Gestalt bekannt
geworden wäre. Die von Rauch mitgetheilten Auszöge nämlich
sind einer höchst monotonen täglichen Aufzählung aller Ein-
nahmen unseres Arztes entnommen. Dazwischen finden sich die
wunderlichsten und unbedeutendsten Dinge eingetragen , z. B.
der Ankauf, das Anlegen eines neuen Rockes, die Krankheiten
seiner Kinder und Gattin, die Preise der Lebensmittel, die klein-
sten Geschenke, die er von seinen Kunden erhielt. Fahrten in
die Umgebungen Wiens, das Beziehen einer neuen Stube u. s. w.
Alles das habe ich gewissenhaft beibehalten, denn es schien
mir einen lehrreichen Einblick in das Alltagsleben jener bedräng-
ten Tage zu gewähren, und ist, wie ich schon oben bemerkte,
nothwendig zur Erkenntniss der Natur unserer Quelle. Diese
war aber ganz und gar nicht für die Öifentliehkeit bestimmt. Das
lehrt schon das Material der Handschrift. Denn Tiehtel wählte
sich zu seinen Aufzeichnungen nicht einmal besondere oder
auch nur bewegliche Blätter, sondern trug sie mit kleiner, sehr
stark gekärzter Schrift in die Vorstichblätter und- Pergament-
streifen eines Grossfdliobandes ein, der den Text enthielt, aber
welchen er damals an der Wiener Hochschule Vorlesungen hielt,
nämlich das dritte Buch von Avicennas Canon. Am Ende des-
selben findet sich die gedruckte Angabe:
^Expliciunt capitula libri tertii canonum | Auiceiie. die.
XXin. decembris. Anno Dni. Mcccclxxij | .'
Eine Hand des fünfzehnten Jahrhunderts schrieb hinzu:
Impressio paduana.' Hain beschreibt diese Ausgabe unter
Nr. 2213 ausführlicher.
VIII
Auf das erste bedruckte Blatt setzte Tichtel mit eigener
Hand:
^Hie liber est emptus tribus florenis vngaricis per ma-
gistrum ioannem tichtel ex grein medicine | baccalario
in studio Viennensi Anno domini 1475 in anno Jubileo
deo sit gloria in excelsis | .'
Auf das letzte:
'Emptus hie liber est per Doctorem Tichtel ex greynia |
pro tribus ducatis | .'
Der ganze Band ist übrigens mit eigenhändigen Rand-
glossen TichteUs übersäet, die sich aber nur auf den Text
Avicennas beziehen.
Wie eine spätere Aufschrift des Buches lehrt:
'Collegii societatis Jesv Vienn^B Catalogo | inscriptus
1662 1 ;
gelangte dasselbe in die Bibliothek des Jesuiten-Collegiums zu
Wien und von da, wie sieh vermuthen lässt, mit vielen anderen
Büchern dieser Sammlung, nach Aufhebung des Ordens, in die
k. k. Hofbibliothek, wo seine anziehende Beigabe dem scharfen
Blicke Heyrenbach's nicht entging, ihn zur mühsamen Abschrift-
nähme einlud, und wo der Band noch bis zur Stunde unter den
Incunabeln mit der Bezeichnung III. A. 5. verwahrt wird.
Bei der mir obliegenden Beschreibung der reichen Incuna-
bel- Sammlung der k. k. Hofbibliothek gelangte auch dieser
Band in meine Hände und liess mich allmählich die Quelle von
Rauch's Veröffentlichung wiedererkennen. Nun wusste ich mit
einem Male, wo sich Heyrenbach's Original befand, denn Rauch
ander angeführten Stelle 2,532 berichtet nur, dassHeyrenbach's
Abschrift nach dessen Tode in die k. k. Hofbibliothek gelangte.
Das Original füllt folgende Blätter des Bandes: an der
Vorderseite desselben einen 14 Zoll langen, 6 ZoU breiten
Pergamentstreifen und ein Papierblatt von gleicher Höhe, aber
IX
10 Zollen Breite; auf der Rückseite des Bandes die zweite
Seite des letzten bedruckten Blattes der Incunabel, 14 Zolle
hoch, 10 Zolle breit, und darnach noch zwei gleich grosse
Blätter. Über die später noch hinzugefundenen beiden kleineren
Blättehen sehe man unten S. 61 und 62.
In meiner Ausgabe habe ich das Original möglichst getreu
wiederzugeben gesucht und nur Folgendes, ausser der Beilage
auf S. 65 und 66, hinzugef> oder geändert. Nämlich vor
Allem zum leichtem Verständnisse die Satz- und Rede-Zeichen
und an den Beginn der Sätze grosse Buchstaben, da im Originale
alles ohne gehörige Sonderung wirr an einander gereiht ist
Freilich musste ich mich dabei oft für eine oder die andere
Trennung und Zutheilung entscheiden, will aber hoffen, wenig-
stens in den meisten Fällen das richtige getroffen zu haben.
Alles unverändert in wirrer Folge zu lassen, wäre freilich
bequemer gewesen, kaum aber zu verantworten. Ich muss daher
in dieser Hinsicht alle Verantwortlichkeit auf mich nehmen, so
wie auch dafür , den oft verzweifelt unklar geschriebenen Text
auch fiberall richtig gelesen zu haben. Völlig Unleserliches oder
Fehlendes habe ich, wenn ich es nicht ergänzen wollte oder
konnte, durch Puncte bezeichnet.
Das hier von der Behandlung des Tichterschen Textes
Gesagte gilt zum Theile auch von den übrigen , obwohl keiner
an die Sorglosigkeit dieser Aufzeichnungen reicht.
Über die Persönlichkeit TichteFs weiss ich nicht viel mehr,
ab er uns selbst erzählt und ich in den Anmerkungen gelegent-
lich zu erläutern gesucht habe.
Nr. U^JMe Selbstbiographie SigmundsFreiherrn
von IfSrberstein» die Jahre 1486 bis 1553 umfassend, in
mancher Beziehung von grosser Bedeutung, überall anziehend
und lebensfrisch, erscheint hier zum ersten Male, wie sie der
Verfasser schrieb, vollständig mitgetheilt aus der Originalhand-
Schrift des k. k. geheimen Haus-, Hof- und Staats-Archives. Diese
Handschrift mit besonderer Sorgfalt und wie der Einband und
die zahbreichen eigenhändigen Zusätze des Verfassers schlies-
sen lassen, für die Familie selbst geschrieben, führt den Faden
der Erzählung um volle acht Jahre weiter, als der durch M. 6.
Kovachich gelieferte Abdruck, aus einer ebenfalls mit Ver-
besserungen von Herberstein*s Hand versehenen Abschrift
der ungrischen Landesbibliothek, jetzt 'National -Museum' zu
Pesth, in dem nicht eben häufig vorkommenden Buche: Sammlung
kleiner noch ungedruckter Stücke aus der ungarischen Ge-
schichte. Ofen 1805. 8. S. 111 bis 276. Dieser vermag zudem
wegen des Mangels gehöriger Interpunction, hie und da völliger
UnVerständlichkeit des Textes, besonders aber wegen des
Abganges einer ganzen Reihe eigenhändiger Zusätze des Ver-
fassers, sämmtlicher Geschäftsstücke und Instructionen, endlich
aller und jeder Erläuterungden Ansprüchen der heutigen Wissen-
schaft nicht mehr zu genügen. Ich hielt es also für gerathen, auch
diese Quelle in ihrer Vollständigkeit zum Gemeingiite zu machen
und nahm desshalb auch keinen Anstand, jenen kleinen Theil
derselben» welchen bereits vor mir Chmel im ersten Hefte seines
habsburgischen Archives, Wien 1846. 8. S. 2 bis 65, aus
unserer Handschrift mitgetheilt hat, hier zu wiederholen. Um
endlich alles zusammen gehörige bei einander zu haben, setze ich
auch noch einen Zusatz aus Kovachich's Ausgabe S. 273 hie-
her, der den Schluss jener kürzeren Abfassung unserer Lebens-
beschreibung bildet. In dem Exemplare des k. k. geheimen
Haus- Archives wurde er begreiflicherweise weggelassen, weil die
dort gegebene ausführlichere Bearbeitung, wie schon erwähnt,
den Faden der Erzählung weiter fiihrt. Er gehört zu Seite 366,
Zeile 21 unseres Textes, und zwar hinter das Wort 'dennckhen .
Ton Hoff zu Marhem gen Olmutz ist ein guter weeg.
Von Hoff gen Reickerstorff V4 nneil, gen Altulos ^/^ meil.
XI
Dombstat 1 meil, Geb 2 meil, Tulem 1 meil, Olmutz
1 meil/
'Nach aller weisen antzeigen so khumen selten on sondere
grosse Mae und Arbeit vO Eem und belonungen. Dartzue so
bleiben die Emsigen Dienst , Vleiss und Arbeit nit unbelandt,
also das die Eer jederzeit als ein mitgeferdt neben der mue
and Arbeit lauft, Des mir (Got dem Ewigen sey lob und
danckh) zimlichermassen mitgetaillt. Hab den Muesgang
geflohen , all erliche Arbait willig und gern angenommen , die
GeselsehafFlen, so mich zu unnutzen freuden und übrigem
trinkhen getzogen, geschiehen und so vil mir immer muglichen
gemitten; meinem Herrn mit gantzem Vleis gedient und so oft
mir muglichen gewest mich (also) erzaigt ; des so Ich erlernt mich
nit geschambt, sondern noch fiir und an mer begert zu lernen.
Aus dem mir die Gnaden von Got und meinem Herrn eruolgt,
das Ich meinem Namen und Geschlecht zu Er und nutz gelebt.
Der halben hab Ich solche meine Reisen, dienst und Belonungen
zum taill hieyor beschrieben, das meine Nachkhumen meines
Namens und Geschlechts sich auch wolten in Arbait und Dienste,
und in kain muesgang, übrige Geselschaft ergeben, und
gedenckhen , das Inen durch die erhohung unsers Geschlechts
aufgelegt ist eben das, so Ich und meine Gebrueder treulichen,
Vleissigliclien und mit grosser begierdt gethan haben ; und das
sy sich des Tittel lind Stands nit benugen lassen , dann die
geben nichts gen Küchel noch Keller, sondern wo nit ain
vleissig^ embsig und arbaitsam Gemuet darbey wirdet, mer zu
verderben und zu schänden reichen. Als dann ain Zeit herumb
gesehen, das etliche von alten, Eerlichen und allermeist Herren
geschlacht dahin gedigen sein, das Sy weder bey Irm leben
oder nach Irem absterben nit haben gehabt oder verlassen , da
mit Ire glaubiger betten mugen bezalt werden, darumb dan Ire
Namen und guetter offenlichen an gerichts Heusern und Kirch*
XII
tuern angeschlagen sein worden, des pillichen ein gantzes
Geschlecht schmerzen soll. Vor dem zu verhuetten eriner und
bit Ich alle meine Nachkhumen meines Namens , wellen sich
des Muesgangs, der übrigen Geselschaft entschlachen; Im
Herren und Landsftirsten, oder wo Sy mugen, mitEern treulichen
dienen; nit mer Klaider, Pferdt und ander Ausgaben auf sich
legen, weder Sy mit Irm Guet wol erraichen mugen; auf den
Hermstandt annders nicht passieren^ dan das Sy umb ain tridt
furpas geschritten sein; und wo ainer derhalben, mit wassachen
das sey, mer auf sich l^et, dann Er wol vermag, das Ihme,
und dem gantzen Namen mer spot, und schaden daraus ervolgt,
weder Er Eern mag erraichen. Wer da spardt wen er hat, der
nimbt wan Er bedarf. So ist viel pesser Ich verlass meinen
Weinden vil meines Guets ; dan das Ich in meinen tagen mangeln
soll. Darumben haltendt das Eur zusamen, suecht und erdient
mit Eern, Vleiss, Arbait und Mue merers, das Rat Ich euch
treulichen.
Zu dem allem haben mich mein lieber Vater, und noch
mer mein treuer lieber eltister Brueder Herr Jörg gewiesen,
und wegweiss geben. Nicht minder sein des auch gros Ursacher
meine zwen Gebrueder Herr Hanns und Herr Wilhalm, die mir
so treu , freuntlich und bruederlich gewest , das Ich nit allain
kain sorg meines Guets Irenthalben gehabt, sonder das Ich
warhaftiglichen gewist und befunden, das Sy des Irigen, wo Ich
des mir begerdt, betten willig und gern mitgetaillt. Dieselb
Ainigkait auch bracht hat, das wir in seh warn offen kriegen
mit unserm Guet, auch in vil Rechten gegen Cristen und Juden
gestanden, alles fiberwunden, und der merer taill aus uns
Iglicher mer einkhumens, weder unser Vatter gehabt, erobert.
Es hat nie kain Mensch zwischen unser gehandlt, weder in tail-
lungen noch Ichtem andern. So hat Herr Jörg etliche Haubt-
mannschafften und auch die Oberste der fünf Nideroster-
xin
reichisehen Lande bey Kayser Maximilian und Khunig Ferdi-
nanden gehandlt, der Paum Aufruer in Steyr und Grain
fnrderlielien getempft, des nit on sorg und grosser Beschwarung
zugangen; Herr Hanns g^eichwol den khriegen wider Turckhen,
Hungern und Venediger Nachgetzogen ; Herr Wilhalm dem
Romischen Kayser Carl dem fünften an der fiberfardt aus den
Niderland in Hispanien gedient, und nach andern Kriegsfibungen
der Romischen, Hungerischen und Behamischen Ehunigin Rat und
Oberster Stallmaister yil Jar gewest und noch; Hern Jorgens Sun
Her Joi^ ist mit mir durch das gantz Wallischland, und dan in
Hispanien und in die Niderlandt geraist, bei der Schlacht in
Maylandt des 1522. Jars gewest, dan des Romischen Ehunigs Rat
und Landesrerweser in Steyr yetzo ist; Herr Rueprecht, auch
Herrn Joi^ens meines Brueder Sun, der Haubtmanschafft über
Khunig Ferdinandes Kriegs Volckh Oberster gewest, gleichwol
im dreissigisten Jar seines Alters gestorben; Herr Günther
dem kriegen lang nachgetzogen, zu Tokhay in Hungern
erschossen ; Herr Jörg Andre sein Brueder hat bey dem Herre
Ton Roys im Niderlanndt lang gedient, den sein Herr in vil
gefarlichen raisen zu der Veinde Heer gebraucht und gleicher-
massen in seiner Jugendt gestorben; Herr Jörg Sigmundt ist
numals im thuen, Verhoff, Er hab die Vermanung zuuor
emphangen, dan Er sich vast darnach rieht; Dann Herrn
Hansen Sunn Herr Caspar ist nunmals der Romischen Khunigen
fnrschneider und wol gebraucht, zimlichen yermondt. Verhoff
werde sich taglichen mer darnach richten ; sein Brueder Herr
Cristoff hat geuolgt, sich in Arbait und Dienste ergeben,
gleichwol under Ofen durch die Turckhen neben vil andern
Eerlichen Rittersleuten pliben; den dritten Brueder Herrn
Sigmunden hab Ich dahin bracht, das der wol gelernt gewest,
drey gnetter Sprach gekundt, sich in Dienst geben mit Kayser
Carin dis iliiij Jahrs in Frankreich getzogen, darnach als frid
XIV
zwischen des Kayser und Khunig zu Frankreich gemacht« hat
er den Dienst bey dem Cardinal von Lutringen, damit Er der
Sprachen pasz geuebt war worden, angenomen, gleichwol auch
gestorben. Die allso auf treue underweisung sich in Dienste
und Arbait ergeben. Die andern wil Ich nochmahls auf die
hievor geschriebenen Exempeln vermondt haben, deren aller
fuestapfen nach zu tretten, und dann Gott pitten das Er Ihnen
sein Gnad und Barmherzikait mittaillen welle*.
Ich habe den TextHerberstein's wie jenen TichteFs behan-
delt, nur mit dem Unterschiede, dass ich hier eine ganze Reihe
eigenhändiger sogenannter 'Marginalien' Herberstein*s weglassen
musste. Damit verhält sich's nun folgendermassen. Die Hand-
schrift des k. k. geh. Archives ist in ganz kleinem Quartformate
von einer zierlichen Kanzleihand weitläufig geschrieben. Herber-
stein hat nun zur leichteren Auffindung der durchwegs deutsch
geschriebenen Namen dieselben- eigenhändig am Rande wieder-
holt und wo sie ihm verfehlt schienen oder einer Erläuterung
bedürftig sie in abweichender Gestalt hingesetzt. Im Drucke
nun, der oft mehrere Zeilen der Handschrift in eine einzige
zusammenfasst, blieb für all diese, oft die Namen geradezu nur
wiederholenden Marginalien kein Raum mehr, auch wäre ihre
Anhäufung statt die Übersicht zu erleichtem geradezu ins Gegen-
theil umgeschlagen. Ich Hess daher im Drucke alle jene Margi-
nalien weg , aus denen nichts zu lernen war und bewahrte aus
ihnen nur alles vom Texte abweichende, ihn ergänzende
oder berichtigende , wie ich selbstversföndlich alle eigentiicheo
Zusätze Herberstein's gewissenhaft beibehielt und durch ein
beigesetztes (H) als vom Verfasser herrührend bezeichnete.
Über die Persönlichkeit Herberstein's verweise ich im
Allgemeinen auf das bekannte Buch Adelung*s.
Nr^Jttl^i»— Das Tagebuch Johannes Cuspinian*s,
1502 ms 1527, erscheint hier iiberhaupt zum ersten Male
XV
gedruckt. Wir verdanken die Erhaltung desselben dem schon
oben erwähnten Gustos der Hofbibliothek Joseph Benedict
Heyrenbach. Denn er war es, der die Abschrift fertigte, welche
in der Handschrift Nr. 7417^ der k. k. Hofbibliothek uns
Cuspinian*s zwar nur sehr kurzes, aber nichts destoweniger
wichtiges Tagebuch bewahrt hat. Wo das Original desselben
sich dermal befinde, ob es überhaupt noch erhalten sei,
vermag ich nicht anzugeben. Unter den Handschriften
der Hofbibliothek befindet sich dasselbe nicht. Heyrenbach*s
Abschrift, verlässlich und deutlich geschrieben, wie alles was
von seiner Hand herrfihrt, füllt zehn Papier-Blätter in Quarto,
und wurde schon im Jahre 1840 von Chmel in seinem Werke:
Die Handschriften der k. k. Hofbibliothek u. s. w. Wien 8^.
und zwar 1, 473 unter Nr. LXXII beschrieben.
Personliches über Cuspinian findet sich in Nie GerbeFs
Lebendesseiben, vor dessen Werke: 'De Cssaribus et Imperato-
ribus. Francofurti 1540, fol. auf Blatt 'A bis AUj/ und vor den
späteren Ausgaben desselben Werkes, z. B. ibid. 1601 Fol.
NrM3L--ßeorg Kirchmair*s Denkwürdigkeiten
seiner Zeit, 1519 bis 1553, waren wie Nr. I und H bisher
nur auszugsweise veröffentlicht und zwar in einem Buche,
das nichts weniger als zu den verbreiteten gehört, ich meine in
F. A. Sinnacher's Beiträgen zur Geschichte des Bisthumes Sähen
(Brixen). Brixen 1821 bis 1837, 8^ 9 Bde., und zwar im
Bande 7 desselben. Einen andern aber auch nur geringen Theil
der anziehenden Original-Handschrift, Pap. 4^. 88 beschr. Blttr.,
welche in dem Augustiner Chorherren-Stifte Neustift bei Brixen
aufbewahrt wird, veröffentlichte P. Theodor Mairhofer, Mitglied
dieses Stiftes und Gymnasial-Professor, in einem Programme des
dortigen Gymnasiums unter der Überschrift : 'Tirols Antheil am
Venedigschen Kriege Maximilians I.* Brixen 1852 8^ Auch diese
Schrift durfte aber nur sehr wenig ausserhalb Tirols verbreitet
XVI
worden «ein, und Kirchmair's Anfzeichnongen verdienten es
doch gar sehr. Demselben Professor verdankt die gelehrte
Welt auch die hier gelieferte Ausgabe/ denn er war es, der
unterm 31. Juli 1853 an die kais. Akademie der Wissen-
schaften eine sorgfaltige Abschrift der Originalaufzeichnungen
Kirchmair's im Archive seines Stiftes und zwar zur Aufnahme
in die 'Fontes' der historischen Commission einsandte. Ich
hatte damals schon vor, die erste Abtheilung dieses Sammel-
werkes endlich mit Nr. I bis III zu eröffnen, als mir die hier
angeschlossene Quelle als eine willkommene Bereicherung
und Ergänzung in die Hände gelangte. Ich kannte sie allerdings
.frfiher schon aus der Handschrift, welche das k. k. geheime
Haus-, Hof- und Staats- Archiv davon bewahrt, doch wusste
ich nicht wo sich das Original derselben befand und schien
mir die wenig sorgfaltig genommene Abschrift desselben nicht
sehr lockend.. Ohne langes Bedenken schrieb ich daher an
Professor Manrhofer und lud ihn ein, mir seine sorgfaltige
Abschrift des Originals zur Herausgabe in den Fontes zu fiber-
lassen. Er war es zufrieden und schickte mir zu dem eine
Reihe von Nachweisungen über die Person Eirchmair's, die ich
unten auszugsweise mittheile. Sie sind dem Stiftsarchive ent-
nommen. Er sandte mir zugleich eine doppelte Abbildung des
Wappens der Kbrchmair von Ragen ein, nämlich sowohl des älteren
wie des jüngeren derselben, ferner eine Beschreibung des Ansitzes
Ragen und einen sorgfaltig ausgearbeiteten Stammbaum der
Familie. Ich nehme Anstand, das alles hier des Breiten mitzu-
theilen und auszubeuten, weil ich glaube, dass sich das besser
für eine besondere Abhandlung, vielleicht in unserem 'Archive
zur Kenntniss österreichischer Geschichtsquellen' eignet, wozu
ich Herrn Professor Mairhofer hiedurch auffordere. Er deutete
mir zudem selbst in seinem Schreiben an^ dass er noch gar
manches zur Erläuterung und Bereicherung unserer Quelle
XVII
beizübriogeD yermoge. Alles das wird sich am bezeichneten
Orte viel ausfuhrlicher und zweckmassiger abmachen lassen,
als hier^ wo nur die nothwendigsten Angaben Platz finden sollen.
Georg Kirchmair gehörte einer alten und angesehenen
Familie Tirols an. Er war ein Sohn Christian Kirchmair's zu
Ragen aus dessen erster Ehe mit Anna einer geborenen Gott-
fried. Sein Geburtsjahr ist aller Wahrscheinlichkeit nach 1 48 1 ,
wenigstens lässt dies eine eigenhändige Notiz Georgs schliessen,
die er einem Urbar im Stiftsarchive und zwar zum Jahre 1481
einzeichnete. Dort nämlich nennt er dieses Jahr das für ihn
wichtigste 'daz er kent\ 'aber noch wichtiger sei ains, daz er
nicht kent\ womit er naturlich sein Sterbejahr meinte. Den
ersten Unterricht erhielt Georg im väterlichen Hause, in dem der
Vater 'strenges Regiment' übte. Im zweiten Jahrzehent seines
Lebens mag Georg nach Brixen in die Schule gekommen sein,
welche unter Nicolaus von Cusa's Oberleitung dem tirolischen
Adel als Yorbereitungsschule für die höheren Studien diente.
Wo er diese zurücklegte, ist dermal nicht zu ermitteln, ja
es fehlen alle weiteren Nachweisungen über dessen Leben bis
zum Jahre 1 51 7, in wel(5hem sich die nächste Spur Georgs wieder
verfolgen lässt. Damals erscheint er bereits als vereheligt mit
Barbara Soll von Teisseck und als Ökonomie-Verwalter des
Klosters Neustift zu Brunecken. Nach zwei Jahren schon hatte
sich Kirchmair die Zufriedenheit des Stiftes in seiner Stellung
in solchem Grade erworben, dass ihn der neu erwählte Probst
desselben, Augustin Bosch, im Jahre 1519 als Stifts-Amtmann
nach Hause berief.
Freudig bezog Georg mit seiner Familie das nur wenige
Schritte vom Stifte entfernte Amtmann- oder Hofrichter-Haus.
Doch sollte er da gar bald nichts weniger als wonnige Tage
verleben. Allerlei Unfälle, Überschwemmung und Brand, bilde-
ten gleichsam den Eingang zu noch viel schrecklicheren
Fontes. VIII b
xvm
Bedrängnissen durch den Bauern- Aufruhr, der am 12. Mai 152S
die Plünderung des Stiftes auf Anrathen eines Brixener Bür-
gers Peter Lanz ins Werk setzte. Fünf Abgesandte aus dem
wilden Haufen drangen ins friedliche Gotteshaus und forderten
5000 fl. Brandschatzung. Der Probst war früher entflohen, und
nun gings über den Amtmann her. Doch der liess sich so
schnell nicht einschüchtern, trat unter die ungestümen Drän-
ger, sagte so viel Geld sei nicht im Entferntesten vorhanden,
und bot sich zur Bekräftigung seiner Aussage als Geisel an.
Da zieht der Haufe plötzlich unter Drohungen ab und Kirch-
mair benutzt die Augenblicke, um mit den wenigen zurück-
gebliebenen Chorherren alle werthvolleu Kirchenparamente
zu vergraben und an verborgenen Orten unterzubringen. Dies
gethan, entflieht alles bis auf den Dechant, den Kellermeister,
unsern Georg und ein paar Knechte.
Zwischen 5 und 6 des Abends kehrt der trunkene Haufe
wieder, dringt in die Kirche, erbricht die Thüren des Heilig-
thums, besetzt die Kornkammern und den Keller, durchsucht
die Gemächer des Probstes, der Chorherren, der Handwerks-
leute, bis herab zu den Stuben der Knechte. Eine Stunde vor
Mitternacht entflieht endlich auch der Dechant mit den noch
Übrigen, und Kirchmair bleibt allein zurück bei den von Wein
triefenden Kanibalen.
Sein besonderes Augenmerk war auf die Rettung der
Urbarial-Bücher gerichtet, denen die Bauern, längst aller und
jeder Abgaben überdrüssig, besonders Vernichtung geschworen
hatten. Schon beim Beginne des Sturmes auf das Kloster hatte
Georg den grossen Unrathcanal des Stiftes durch seine Knechte
mit Stroh auf eine gewisse Höhe anfüllen lassen, als nun die
Bedränger wüthend die verhassten Bücher zur Rachenahme
forderten, da tritt Kirchmair unter sie und lässt die ungefügen
Folianten vor ihren Augen vermeintlich in den Unrath werfen.
XIX
zur ewigen Vertilgung, wie sie meinen, denn in ihrer Trunken-
heit wie im Dunkel der Nacht bemerken sie die rettende Stroh-
lage nicht. So gelang es dem treuen Diener, diese für den
Besitzstand seiner Herrschaft so wichtigen Bucher zu retten.
Fünf Tage lang verweilten die rohen Dranger in den
Mauern des Stiftes, bß endlich der herzogliche Hauptmann zu
Brixen, Herr Anton von Brandis, mit 600 Reitern zum Ent-
sätze heranrückte.
Im Auftrage des Frohstes fertigte nun Kirchmair ein
genaues Verzeichniss des ganzen Schadens an, den das Stift,
wehrlos wie es war, durch die aufruhrerischen Vorgange im
Lande erlitten hatte, und leitete es mit einem Entschädigungs-
Gesuche an das 'Regiment' zu Innsbruck. Er hatte die Freude,
seine Bemühung von günstigem Erfolge gekrönt zu sehen.
Bei Gelegenheit dieser Verhandlungen mit dem Frohste
sandte Georg eine ziemlich ausführliche Schilderung des sitt-
lichen Zustandes seines Stiftes während dieser. Bedrängnisse
an denselben, die hier, da sie von Kirchmair's eigener Hand her-
rührt und ganz seinen Charakter trägt, ans Licht treten mag.
Sie lautet :
'Ehrwürdiger gnädiger Her etc. Ee mir daz schreiben von
Eur gnaden zuekomen, hab ich kein Ruh mugen bahn pey
den frawen, sonnder Ordnung geben, daz die Frofantmaiste-
rey gen Mülpach abgevertiget ist. Die Hern hab ich herab in
daz Konfent getaidingt, da sy doch dennocht ain priesterlich
Loben fueren vnd aine guete Comodität haben zum gotsdienst.
Richte auch imer mer bettgwandt zue, bit- vnd bettlweiss, daz
ich sy wider in Ir zell bring; darzue her Sebastian vnd her
Stephan trewlich hellfen. Die täglich horas, prim, tertz, sext,
non, vnnser frowen Mess, hab ich erbettelt vnnd erbethen.
Etliche sind willig, etliche vnwillig, wofür man muess vergnue-
get haben. Wir haben für war an Essen vnd tringken von
b*
XX
gots gnaden kainen mangl, aber der gotsdienst ist kalt, mit
dem Mundt vnd nicht von Willigkeit des Herzens^ Die Metten
komt hernach. Ich hab genueg gesagt, daz mit vollen Kann-
deln, auch spatzieren, Missiggang nicht ale ding aussgericht
sind ; aber waz ich sage, pring ich mer zu Ungunst. Ich pitt got
alle Tage vnnd nacht, daz er Eur gnadenn herein kumen last.
Wird man den fleis des Gottsdienst mit Vass von Hof schaffen
muessen, wirts nit wol sten (?). Ich bitt, Eur Gnaden wellen sy
auch zum gottsdienst, zucht vnnd Erbarkait ermanen. Sy may-
nen sunst mir lieg sovil an irer Geistlichkait, vnd werden sy
nit volgen, so werden sy ainen bekumen, der Inen nit in daz
gotshauss, sondern herauss raten wirdt. Ich ess alle tag mit
Inen im Reiicktorium. Jeder hat ain Trunkl Wein. Ich hab
weder Triinkgschir noch Löffl, arme Tischtücher vnnd hölzerne
Schussl. Ich hab Herrn Sebastian die 53 fl. geben wollen,
aber nachdem es jetzt nit wol guet ist mit gelt vmbgen, man
maynt ohnedaz es sey noch voll gelts in allen Mauren in der
Newenstift, so hat er mir daz gelassen. Heute hab ich daz heu
in Sehalders selbs lassen mehen, aber ich sorg, man wird es
stehlen. Es ist noch kain gotsfurcht im Volk, man hats mir im
tapfern Gaissmayrischen Regiment auf der Würzen wellen ver-
kaufen. Der Eysackfurst Michl Gaissmair ist nämlich jetzt in
Innsbruck; will sich mit Eur Gnad vmbs Sigl vertragen. Bitt
Eur gnad wellen mir schreiben, wie man In empfangen sint.
Bruder Peter ist am Soldner zu Bruneck, ich wolt er war ain
Graf vnnd halb mer. Frater Paulus ist ain Krieger zu Botzen
hör ich. Aber ich dengke es werde ain Ordnung werden, daz
sy Eur Gnaden als Prälaten folgen muessen oder im Land nit
gelitten werden. Das Placitum von 1523 ist alles zerbrochen
gewesen, wol 30 Blätter daraus gerissen, doch ist es ganntz
vnnd gar zusamen kumen. So ist auch das alte rechte Urbar
gantz unbemacklet wider in mein Gewalt kumen'.
XXI
lo den hierauf folgenden friedlicheren Zeiten lebte Kirch-
mair ganz seinem Berufe als Amtmann und beschäftigte sich
in freien Stunden aus besonderer Liebe mit der Ordnung des
Stifts -Archiyes und der Ergänzung der im Bauern -Aufrühre
geraubten oder zerstörten Urkunden über die Besitz?erhalt-
nisse seines Stiftes. Er brachte alle wichtigeren Urkunden in
getreuen Abschriften in zwei FoliobSnde zusammen, jeden bei
500 Blatter stark. Der erste derselben, heute noch der 'Kirch-
mair genannt, beginnt folgendermassen :
'Hiernach sind verzaichnet etwoviel brief, die in dieses
pnech abgeschrieben sind, nit das darumb rerstanden vnnd
gedacht werde, das alle hier Inn geschrieben brief noch ganntz
vnnd besigelt vorhannden seyen. Layder man findet sy nymmer
alle : dann sy sind in dem funnffzehnhundertisten vnd funff vnd
zwaintzigisten Jar in der empörung, da man daz gotshans wider
alle pilligkait Tberfallen vnd geplündert hat, zerrissen vnd ver-
tragen worden. Aber umb desselben willen sinnd dennocht die
abschriften in diesem puech nit valsch. Etlich brief sind vor-
handen vnnd vberpliben; Etlich brief sind widerumb verneuert
vnnd sein yetz wider guet. Etlich sind nit muglich wider auf-
zurichten, dann Ire sigler gestorben. Doch ist derselbigen
Copey zu guettem bericht hier Inn begriffen. Aber es gilt hie
sueehens vnnd aines grossen vleiss, sunst wurt man lang nit
gewar werden, zu woy dieses puech vnnd ain Yeder brief darinn
begriffen nutz ist. Joerg Kirchmair v. Ragen'.
Der zweite Band enthalt auf dem ersten Blatte folgende
von Georgs Hand geschriebene Verse:
'Wer da suecbt, on zweyfl er findt,
Darumb die puecher erdacht sindt;
Vnd ob man es nit pald finden kan,
so sol man nit vom sueeben lan.
Dan wer verhart, thuet nit verwinden,
der thuet zu letseht doch etwas vinden\
xxn
Die* Zeiten» wie schon bemerkt, besserten sich allmählich
und Kirchmair hatte die Freude nach Ableben seines Gönners,
Probst Augustin, der am 2. November 1527 heimgegangen
war, den Wohlstand seines Stiftes unter den folgenden beiden
Prälaten Ulrich und Hieronymus I. immer mehr und mehr zu-
nehmen zu sehen. Das Stift konnte sogar schon in wenigen
Jahren durch kluge Wirthschaft dem durch die Zeitläufe in
arge Geldklemme gerathenen Landesfarsten wiederholt mit nicht
unbedeutenden Darlehensummen beistehen und zugleich den
Besitzstand nicht unbeträchtlich vermehren.
Es musste dem treuen Diener dieses Wiederaufblfihen
der geliebten Körperschaft doppelt erfreulich scheinen, weil
er das Bewusstsein in sich trug, dazu nach seinen besten
Kräften beigetragen zu haben.
So rückte der Abend seines Lebens heran und Kirchmair
fühlte endlich, dass seine sinkenden Kräfte den vermehrten
Geschäften nicht mehr gewachsen waren. Er bat daher um
einen treuen Gehfilfen und erhielt ihn in der Person seines
Sohnes Christian, der aber seinem geliebten Vater nur kurze
Zeit zur Seite stehen sollte, denn Georg starb nur zu bald, nach
kurzem aber schmerzlichem Krankenlager, drei und siebenzig
Jahre alt im Jahre 1554. Monat und Tag nannte wohl ein
seine Verdienste ehrendes Denkmal, das sein Stift ihm ohne
Zweifel wird gesetzt haben. Dermal ist aber ein solches nicht mehr
vorhanden. Sicher theilte es mit einer ganzen Beihe von
Denkmälern der Stiftskirche gleiches Schicksal, die zur
Zeit des Umbaues derselben, 1730 bis 1737, spurlos ver-
schwanden.
Mehr noch aber als durch ein Denkmal ehrte das Stift
seinen Wohlthäter durch die freiwillig eingegangene feierliche
Verpflichtung, aus den Nachkommen desselben, jedem der
Priester würde den 'titulus mensae' zu gewähren, 'ne claris-
XXIII
simus Iudex Georgius Kirchmair umquam Collegii neocellensis
Capitolo memoria exciderif.
Dass Georg seine Denkwürdigkeiten noch über den
12. September 1553 hinaus fortsetzen wollte, lehrt S. 534
Zeik 15 unseres Druckes. Der Tod bat ihn daran verhindert
Seine Hittheilungen sind allenthalben von wohlthuender Wärme
und Anschaulichkeit durchdrungen. Oberall erkennt man den
wahrheitsliebenden Mann, dem das Wohl seines Vaterlandes,
das Gedeihen seines Stiftes, die Erfüllung seiner Pflichten
über Alles ging.
Ich habe in den unsere vier Quellen begleitenden Anmer-
kungen zu erläutern gesucht , was mir einer Erläuterung
bedürftig schien und ich zu erklären verstand. Das Register
hab ich selbst ausgearbeitet. Es dient neben den Anmerkun-
gen zum Theile als Commentar zu den im Texte unvollständig
oder entstellt vorkommenden Namen. Wusste ich die jetzigen
Bezeichnungen der Orte, so habe ich auch diese eingetragen.
Bei einigen während des Druckes hinzugefugten Anmerkungen
schien Vervollständigung und Berichtigung nothig, die dann
im Register ihren Platz fand. Ich muss desshalb um Entschul-
digung bitten, es war aber bei meinen wirklich gehäuften
Geschäften, ohne den Druck noch mehr zu verzogern, un-
möglich, überall gleich das rechte zu treffen , und auch jetzt
noch wird manches zu berichtigen bleiben. Wer aber alles
vollenden will, wird mit nichts fertig.
Wien, am 29. August 1855.
Th. (lg. TOI RaraJM.
LIES: S. 20, Z. 6 ?. o. superbum.
^ 48 ^ 19 ^ „ Sit.
„ 65 n n „ n Conrado.
„71 ^ 23 « „ Schreiber,
n 86 ft S „ „ demnach.
„103 „ 29 „ „ Yertrfige. Khaiser mit.
„ 105 „ 19 „ „ Abwerti.
„ 107 „13 „ „ Am 17 drey geen Hörn. Dafür ist in der vorausge-
henden Zeile: drey geen zu tilgen.
„ 133 „ 6 „ „ noch danoocht Die Anmerkung entßllU dadurch.
„137 „ 18 „ „ G. Vogt
„ 224 „ 14 „ „ von Bejer; Printz von Yisiran; Conto de Gauer de etc.
„ 17, Anmerkung^) Zeile 1 li<'s: Achtel.
„ » » 6 „ Weinbuch.
„131 „ ») „ 1 „ Sigmund 1.
„358 r, *) „ 1 „ Albrecht erster Herzog von Preussen.
I.
° TAGEBUCH
DE8
WIENER ARZTES JOHANNES TICHTEL
AUS
DEN JAHREN i477 — i49ß.
Foatet.yiIL
1477.
14T7.
(Pag. 1.) Item quarta feria post epifanie domini» 8. jan.
Anno domini 1477, Jacobus pepert plebanus in fancto
loeo dedit unum florenum yngariealero. Item sexta
feria post epifanie eadem ebdomade Dominus Her- i^o.jui.
mannus dedit unum florenum vngaricalem ^.
Item fabato post epifanie prepofitus ex Neu- ii.jan.
burga clauftrali 3 flo. rng. Ex parte Dorothee Kchu*
Digfpergerin monialis ibidem.
Et alias ufque hodie yj fz. d. Item 3 fl. ante georgii u. apr.
1 flor. renensem Lempekin. Item ufque georgii circa xi fz. d. in mi-
nuta pecunia. Item in yigilia afcenfionis dedit mihi pernharduf Balffen- 4. maj.
reitter rnum flor. vng. Item in minuta pecunia hactenuf circa xij fz. d.
tem in die penthecoftes vnum florenum vngaricalem a dorothea preu- 25. mig.
enrin. Item in minuta pecunia hactenuf circa septem fz. d. Item 3 feria
ante corporis xpi, hoc eil die Erafmi martiris, duos flor. ungar., dedit 3. jun.
pernhardusWolfTenreitter. Item minuta pecunia hactenus 4 fz. 7 d. ;
et quidam calceator par ynum rubeorum calceorum.
Item hactenus ufque ad feftum vdalrici 3 ^ d. in 4. jui.
minutapecunia. Item secunda feria post Vdalrici vnum flor. yngar. 7. j«i.
a quodam ciue de praga, in brahio ante caftrum eberßarff a racenif »)
uulnerato» afmatic». Item in minuta pecunia hactenus 4 fz. d. cum
dimidio. Item quarta feria ante margarethe magnum florenum vnga- 9. jai.
ricalem a domina Holenprunnerin. Item quinta feria ante margarethe 10. jui.
vnum flor. renenfem a domino de Zelking. Item hactenus in minuta
pecunia 84 d. Item eodem die a quodam domino Conrado, quafl afma-
tieo, ö2 d. Item in die Jacobj apostoli Dedit quidam monacus de 25. jui.
monaco ynum flor. renenfem. Item hactenus in minuta pecunia 9 fz.
*) Mit gesperrter Schrift gedroektes in der Handschrift rotk.
*) Offenbar sind Ratzen (Rasoiani) vom Heere Mathias Corrins gemeint
^ 1477.
xj. d. Item eodem die 3 fz. d. a quodam egidio hundt, ftipendiario.
Item in die panthaleonif Tnum flor. yngaricalem de caftellano in
28. jui. pokflyefz roölhamer. Item bactenus in minuta peeunia 7 fz. d., preter
2 d. Item in Vigilia fteffani prothomartirif Iftius
1. aug. noftre ciuitatis biennenfis» patroni eximij, Vnum
plauftrun^ lignorum a carnifice Scbonher. Hactenus
in minuta peeunia vj. fz. 13. d.
Summa 11 flor. vngar. 3 flor. renenfes 3 8^ d. Deus bene vertat.
Item in vigilia gloriofe rirginif marie alTumptionis rnum flor.
14. aug. vngar. cum vno pari cirotecarum contextarum subtilillime a quodam
egregio viro, magiftro petro HaniffogU de zwetll. Item hactenuf in
minuta peeunia 13. fz. d. Item hactenuf ufque ad feriam quintam ante
21. aug. bartbolomei» — in qua quidem feria quinta primam meam difputationem
ordinariam in medicina feci, — recepi 6 fz. d. et 17 d. Item bactenus
ufque ad diem exaltationis fancte crucis non plus quam vnam libram
14. sept. d. et 12 d. et vnum magnum panem fimilagineum a quadam piftricct
quem panem ideo bic pofui, quia tunc panif bienne carior nobif erat
quam peeunia, propter obfidionem ciuitatif biennenßf» incipientem a
vigilia affumptionis marie (lä, auguat), et confirmatam poftridie
bartbolomei (25. auguat), per lucrationem pontif medii in bardea, a
rege Vngarie matbia. Quam quidem obfldionem quamdiu paciemur
deus nouit! Item bactenuf ufque ad matbei fex folidos d.; item duof
1. aug. magnof panes filigineos: item octo denariata fimilaginea, quorum
quodlibet decem babebat latones, a quodam magiftro flgifmundo
Frofcbell ex grein» cooperatori ad fanctum mihaelem bienne. Quorum
quatuor, dum minftem germano meo, magistro bartbolomeo Tichtell
ex grein, tbeologie licenciato» collegij ducalis feniori coUegiato, hujus
ahne nostre vniuerfitatis Rectori» per quendam famulum meum ioannem
Andree ex grein, sibi in via sunt receptiper ftipendiatos. Item unam
quartam vine lini, coloris lazurej pro femorali. Hactenus ufque ad
feftum fanctorum, et martirum et medicorum, cofme et damiani, S fz. d.
27. sept. Hactenus ufque ad Francifci 4 fz. 23 d. et propinam de fcroffa,
4. oct. cum quodam pane ümilagineo valore decem d. Item bactenus quatuor
fz. d. ufque colomanni, noftre nationif patroni, et 30 Auiculas ex noua
13. oct. ciqitate, putridas tamen, propter nuncii tarditatem ex noua civitate
18. oct. buc. Item ufque ad luce, medici, S fz. d. Item duof cuneof
1477.
5
pamf , yalore 20 d. Hactenus oTque ad YrAile, 86 d. Item zi. oct.
unus florenus renenfls, roUsus mihi de noua eiuitate, pridie
Trfule» per Titrieuro ecelesie ibidem cum duobus quarfalibus
agni et oeto panibus nmilagineif. Noftri enim eo die muita ex nora
civitate per vim efculenta adduxerunt Hactenus ufque ad omnium
ranctorum 3 fz. d. 11 d. Hactenus ufque ad diem fabatinum ante mar- i. nor.
tini 3 fz. d. et 6 d., tarnen unum panem farine volatüif ex quadam 8. nor.
molitrice, raiore 20 d. Item hactenus ufque ad diem fabathi post mar- 18. nor.
tini 7 fz. d. 4 d. et unum flor. renensem ab ipfo Wolffgango Hollen-
prunner, nomine yidue dietzin» consanguinee prepofiti pofonienßs.
Item a magiftro Andrea Rofmulner ex Rufpach, collegiato in burfa rofe,
ynum panem fimilagineum raiore 16 d. Item hactenus fex fz. d. cum
dimidio fz. d. Item rnum panem fimilagineum, yalore 16 den.» a quo-
dam apötecario Laurencio » ex parte iudicij yrine filij fui » yfque ad
fabathum diem ante Katherine yirginis. Item hactenus ufque ad yigi- tz, nor.
liam Andree apoftoli unam libram d. et 18 d. Item unum panem, ya- 29. nor.
lore 6 d., a domino Vdalrico Rafz. Item a domino fubcantore, Thoma
Krenzpek ex prope grein, duas auef, yalore 18 d. Item ynam auem a
magistro fteffano ex bienna, yalore 8 d. Item duas aues a mathia
appotecario, yalore 14 d. Item hactenus ufque ad Nicolai duof florenos «. dec.
ungaricales, quorum ynus
mihi dabatur ab IngeUletter, alter a focio fuo fwerdt-
yel, ut diligentior essem. Item ynum renenfem a jam dicto fwertyel,
nomine cujusdam georgii infirmi. Verum in minuta pecunia yij fz. d.
Item hactenus ufque ad feftum lucie, oblidione ciuitatis biennenfis 13. dec.
adhuc dnrante, ynum panem fimilagineum, yalore 20 d. Item femorale
unum. Item in minuta pecunia duas libras d. et tres fz. et 1 3 d. Item hac-
tenus ufque ad diem 16 mends decembris exclufiue 64 d. et quatuor 16. dec.
paruos panes ex fanctae dorothee bienne conuentu, quorum dominorum
factusfum medicus, per ipforum preces yictus et amicitiam, quam erga
eos gero.Qui quidem 1 6°'dies jam jam nominatus dies eft, in quo Anno do-
mini 1476, in ecclesia fancti (leffani hie bienne, et licenciam et inßgnia
doctoralia recepi a magiAro pangratio Kreiczer ex traifmaur, patre et
genitore magiftri ChrUloferi, doctoris medicine et lectoris in eadem,
preceptoris mei adamandi. 14 libras, tref florenos ungaricales, tres
renenfes. Tota fumma 27 libras, 14 florenos yngaricales, 6 renenfes.
(Pag. 2.) Item Anno dni. 1477, die 16' menfis decembris — qui
dies eft initinm et primus fecund! anni doctoratus mei, quia anno dni.
6 1477 et 1478.
1476 in eo die infignia doctoralia recepi, per quem annam lucratas
fum per practicam bienne ea , que a tergo iÜüus carte funt (ignata»
de quibus deus fit benedictus. — anoo aatem isto» a die 16 menfis
20. dec. deeembris ufque ad Yigiliam faneti Thome apostoli ynum florenum
Yngaricalem a quodam baccalario blafio Eogelftetter. Item S fz. d.
fine 2 d. Quo quidero die, videlicet 16 decembris, ego, pro tune fa-
eultatis medicine decanus, legere ineepi 3"*" librum canonis Au (icenne).
27. dec. Item hactenus ufque ad diem ioannis euangelifte 10 fz. d. et 7 d. Item
a vitrico ecclesie ex nova ciritate ynam gaiiinam et medium agnum.
27. dec. Id quo quidem die, videlicet ioannis euangelifte, preterito anno pri*
mam vrinam habui in practica. Obfidio civitatis biennenfis finita eft in
vigilia thome apostoli (20. dec.'). De quo domino deo gracie fint
immortales, quod Vngarus ille nihil in civitate biennenfi obtinuit; imo,
quod neque fepes fuburbiorum agredi aufus eft, quamvis in orbe ter-
rarum princeps et rex fit bellicofifllmus. Ouravit antem obfidio ebdo-
1478. madibus decem et octo. Item hactenus ufque ad octauam ioannis euan-
3. Jan. gelifte, anno domini 1478, 17 fz. d. 12 d. Item unum florenum vnga-
rialem ab Auguftino pottenftayner, vitrico ecclesie ad novam civitatem.
Item hactenus ufque ad diem fabathi post erhardi (10. jänner)
8. Jan. 15 fz. et 10 d. Item in die erhardi, hora fexta, mortuus eft ante rae-
ridiem Excellentifiimus vir, ciuis biennenfis, artium et medicine doctor,
facultatis nostre medicine fenior, magifter pangracius Kreiczer ex
traifmaur^ cujus anima deo viuat in eternum. Vale itaque , optime mi
pater, in pace, qui mihi pacis ofculum et infignia doctoralia dedifti, et
17. Jan. in baccalarium medicine creafti! Item ufque ad antonii vnum florenum
24. Jan. vngaricalcm et düas libras d. Item vfque ad vigiliam pauli vnum flo-
renum vngaricalem a capitaneo regis Vngarie in fortalitiis cum ponte
22. Jan. medio 9- I^G"^ ^^'^^ 14 fz. d.et 14 d. Item in die vincentii feci con-
gregationem pro computo et legendis ftatutis et pro multis articulls
de duobus protervis doctoribus ioanne grul ex felfgenftat et georgio
fchebell. Item hactenus duos florenos vngaricales abAguftino poten-
ftayner, vitrico ecciefie in noua ciuitate. Item vnum a capitaneo forta-
litii medii pontis, dicto peni bemifchs; et in minuta pecunia duas libras
31. Jan. d. et 40 d. ufque fabatho ante efto mihi, uel ante purißcationis, in die,
2. febr. qui erat secunda fcria post efto mihi. Item ufque poftridie dorothee»
^) Soll wohl heissen: ^in fortalitiis circa poDiem medium,*' worunter die
Taber aa der mittleren Donaubrucke xu verstehen sind.
1478. •
preter 21 d.» tres libras d. Item afque ad YalentiDi, qui füit Tabatho 14. febr.
ante ReminUeere, tres fl^ d. et 4 fz. d. Item oTque ad profeftum petri
ad rincula a fteffano Heyner rnum flor. romanum , et preter 26 d. tu febr.
qnatuor libras d. Item nfque ad fabathum ante letare duos flor. vnga- ts. febr.
rieales, tres libras, 5 h. 7 d. Item ufque fabatbo ante Judica duos 7. n«rt
flor. vngaricales et nnuro renenfem et quinque libras et laus deo. Item
ufque fabatbo ante palmarum tres libras d. et 6 fz. et IS d. Item 14. nart
ufque ad diem benedicti, qui fuit in yigilia pafee» tredeeim fz. d. et 21. mart
12 d. Item ufque fabatbo post pafce 17 fz. d. Item ufque pridie am- 28. mart.
brofii tres S* d, 4 fz. 18 d. Sabatho ufque ante tibureii vnum florenum 3. aprO.
mgariealem, quatuor libras d. 74 d. Item fabatbo post Tibureii duos 11. et is. apr.
flor. mgaricales» quatuor libras d. 67 d. Item ad georgii, qui fiiit u. aprU.
sexta feria ante afcenfionif, duos flor. mgar. et duos flor. renenfes et
quatuor libras d. Item ufque poftridie pbilippi et iaeobi duos floren. 2. rntj.
ungaricales et duas libras d. et 27 d. Item ufque ad vigiliam pentbe- 0. mij.
eoftes tres florenos yngaricales et tres tt den. Item ufque fabatbo ante
corporis chrifti duos flor. mg. ab episcopo forlivienfl, Alexandro 16. m^.
legato. Item alias duos Vngaricales flor. et vnam libram d. et S fz. et
iS d. Item a predicto episcopo, forliujenfi legato, duos florenos vnga-
ricales. Item a monaßerio fancte dorothee, quia eorum medicus fui,
duos flor. yngaricales. Item usque fabathum post corporis christi 23. mig.
unum flor. yngar. et noyem fz. d. Item fabatbo ufque post octavam so. mig.
corporis cbristi duos flor. yngaricales, duas libras d., qainqne fz. d.
Item ufque ad erafmi , in quo iyi ad termas ^ , tres flor. yngaricales, 3. juo.
ynam libram, 6 fz. 14 d. Veni die barnabe. Item ufque fabatbo post ü. juo.
yiti tres flor. yngaricales , duas libras d., 47 d. Item ufque fabatbo 20. jan.
ante petri et pauli duos flor. yngaricales, quos dedit legatus supra- 27. juu.
nominatus. Et Hc ab eo habui noyem flor. yngaricales et 12 fz. d. et 6 d.
Item ufque ad Vdalrici 1 flor. yngaricalem, duas libr. d., 6 fz. 27 d* 4. jui.
Item ufque fabatbo ante margaretbam unum flor. yngar. et duas libras ü* jui.
d. et 2 d. Item ufque fabatbo post diyiGonem apostolorum duas libras is. jui.
d., quinque fz. 26 d. Item ufque ad iaeobi duas libras d. 78 d. Item 25. jui.
usque fabatbo ante ftefiani ynam libram fex fz. 3 d. Item fabatbo ante i- eng-
laurencium ufque ynum flor. yngaricalem et duas libras d., preter ^- «ug.
^) D. L nach Baden, 5 Stunden ?on Wien. Vergleiche die Anmerkung Eum
30. Sept. 1478.
8 1478 et 1479.
15. AQ^. 19 d. Item ufque ad affuroptionem Marie TDum flor. yngaricalem,
22, aug. duodecim fz. d. 13 d. Item fabatho ante bartholomei duas libras 4 d.
29. aug. Item fabatho post Auguttini duas libras 4 fz., ynum flor. yngaricalem.
5. et 12. sept. Item ufque fabatho post Egidi duas libras d. 3 fz. 17 d. Item fabatho
19. sept. ante tempora 12 fz. d. Item ufque fabatho ante mathei ynum flor.
26. sept. yngaricalem, 14 fz. d., preter 1 d. Item fabatho ante mihaelis 10 fz.
30. sept. 17 d. Item die iheronimi iui ad balneum naturale 9- Habuiitaque ufque
17. oct. ad fabathum ante luce duas libras d. cum tertia dimidia. Item ufque
24. oct. fabatho ante Simonis et iude unam libram 24 d. Item ufque fabatho
31. oct yel yigilia omnium fanctorum 11 fz. d. 7. d. et unum flor. renenfem.
Summa 1' talenta, 46 yngaricales flor., renenfes flor. 4 et 13 fz. 27 d.
7. nov. Item ufque fabatho ante martini 14 fz. 22 d. Item ufque fabatho post
14. noT. martini ynum flor. yngaricalem, 13 fz. 5 d. Item ufque fabatho ante
21. noY. katherine ynum flor. yngaricalem et ynam libram d. preter 6 d. Item
25. noT. ufque fabatho ante Andree quinque fz. et quinque d. Laus deo 1 Item
5. dec. fabatho ante Nicolai duos flor. yngaricales duas libras d. et 12 d. Item
12. dec. ufque fabatho ante Lucie duas libras d. et 29 d. Item ufque ad pri-
mum diem exclufiye anni tertii mei doctoratus in medicina, id est
16. dec. ufque ad 16 decembris excIuHye, decem folidos d. IS d. Deo laudes
Hut immortales Amen! Summa secundi anni mei doctoratus preter
propinas eft: flor. yngaricales 60, libre 112, denarii 79, Renenfes
flor. 4.
16. — 26. dec. Item a 16 die decembris ufque fabatho ante Thome
1479. apostoli4fz. 12d. Item ufque fteSani unum flor. yngar., zwitarin,
2. Jan. 9 fz. 6 d. Item ufque fabatho post circumcifionem ynum flor. renen-
9. Jan. fem et 14 fz. 20 d. Item ufque fabatho post erhardi fiorenum renen-
16. Jan. fem 11 fz. 12 d. Item ufque fabatho ante Antonii duos florenos ynga-
ricales, quos dedit conyentus ad 1 S. Dorotheam. Item alias 14 fz. 4 d.
23. Jan. Item ufque fabatho ante pauli ynum florenum yngaricalem, planer,
30. Jan. IS fz. 8 d. Item ufque fabatho ante purificationis ynum flor. yngari-
6. febr. calcm, planer, 2 libras 3 fz. 9 d. Sabatho post purificationis IS fz.
13. febr. 14 d. Item Sabatho ante Valentini 14 fz. preter 1 d. Item ufque fa-
27. febr. batho post Mathic ynam libram 19 d. Fui in termis. Item ufque faba-
6. et 13. mart. tho ante gregorü 13 fz. 14 d. Item fabatho post gregorii 13 fz. 16 d.
^) D. i. Baden bei Wien. Yergl. oben S. 7 unterm 3. Juni 1478, und unten
unterm 27. Febr. 1479, 11. Febr. 1480, 23. Mai 1481 und 16. Mai 1484.
uro et 1480. tf
Item fabatho ante annonciationem duas Ubras d. 21 d. Item fabatho 2o. mart.
post annuneiationem duas libras preter 12 d. Item fabatho ante Am- 27. mart.
brofii ynam libram, a tiboltim. Alias vero 20 fz. et 20 d. Item faba- 3. apr.
tho ante tiburtii 13 Tz. 25 d. Item fabatho post tiburtii 12 fz.» preter lo. et 17. apr.
6 d. Item die tiburtij nupd. Item Sabatho» qui fuit georgii 12 fz. 15 d. 14. et u. apr.
Item fabatho philippi vnam flor. renenfem, 3 libras d. 40 d. Item i. mu*
ofque fabatho post floriani florenos yngarieales quatuor a doctore Har- 8. miu.
tung. Kem unum yngaricalem. Item 3 libras d. 4 fz. 18 d. Item ofque
fabatho ante afcenfionem 3 libras d. 6 fz. d. Item fabatho ante yrbani is., tt. mig.
13 fz. Item fabatho post yrbani 11 fz. 13 d. Item fabatho bonifacij 29. miu., s.jun.
ynum flor. yngaricalem, duas libras d. Item ufque fabatho post cor- i2. jun.
poris Christi tres flor. yngar. 12 fz., 17 d. Item fabatho post yiti duos 19. jan.
flor. yngar., duas libras 6 fz. 9 d Item fabatho post baptifte tres 2«. jim.
libras d., preter 9 d. Item ufque fabathum ante Vdalrici 20 fz. 8 d., 8. jui.
duos flor. yngarieales. Sabatho ante Margarethe duas Hb., ynum flor. lo. jui.
yngaricalem. Item fabatho post diyisionem apoftolorum 19 fz. d. 17. jui.
Sabatho ante jacobi duas libras d., 34 d. Sabatho ante fteffani 12 fz. d. 24. et 3i. joi.
Sabatho post fteffani ynum flor. yngaricalem, 2 libras denariorum, 24 d. 7. an^.
Sabatho ante alTumplionis 7 fz. d. Item Sabatho ante bartholomei ynum 14. et 2i. aug.
flor. yngaricalem 13 fz. Sabatho post bartholomei 17 fz. Sabatho post 28. au^., 4. spt.
Egidj 18 fz. Item Sabatho ante tempora 2 libras denariorum. Sabatho ii. sept
ante Hathaei 22 fz. Sabatho post mathaei ^ mihaelis 6 fz. d.^ Luce is., 25., 29. sept.
2 libras denariorum, Mathei S talenta. In fine 7 flor. yngarieales, is. oct
8 libras, preter 33.
(Päg. 3.) Item a 16 die decembris Anni domini 1479 ad ^^* ^^*
1 6 Januarii 4 flor. yngarieales, älteres renenfes^ feptem libras d. Annus •) ^g •
domini 1480, quem deus nos in fua gratia et gloria faciat termi-
nare *). Item Anno domini 1480, Sabatho ante purificationis, 4 libras 29. jan.
d. 1 d. 4 flor. yngarieales. Scolaftice tres florenos yngarieales, 20 fz. d. lo. febr.
Eo ad termas fequenti die, id eft feria sexta ante cinerum. Feria u. febr.
quarta ante gregorii 4 libras d. 44 d. ynum florenum yngaricalem. 8. mart.
In yigilia Annunciatiom's Marie 4 libras d. ynum flor. renenfem. Item 24. mart.
sexta aprilis, yel quinta feria post pafca, quatuor libras d. 22 d. duos «. apr.
^) Hier sind entweder etliche Worte, wenn nicht lieber Ziffern, in der Feder
gehlieben» oder es ist «mihaelis'' zu streichen.
') „Anni'' die Handschrift
') „terminari'' die Handschrift
10 1480.
u. apr. flor. yngaricales. Georgii unum flor. yngaricalem, 1 flor. renensem
5. maj. quatuor librasd., 3S d. Item gothardi, in quo die dux georgius de
bauaria pro feudo reeipiendo biennam intravit, 4 libras d. 6 d. Item
13. miu'. Servatii vnum flor. vngaricalem, duas libras d., 32 d. Item oetava Ter*
20. m^'. vati], qui fuit vigilia penthecostes, 2 libras, 10 d. Item postridie Vr-
26. maj. 1. jun. bani 2 übras d. 8 d. Nicomedis» id est corporis ebristi, duas libras
d., 1 flor. renenfem, 30 d. Item 20. Item pridie bonifacii» hoc eft
4. jun. 4 die JUDÜ, in quo natus est filius meus primogenitusLeopoldu«, bora
seeunda, Minute tertio, post meridiem, et fuit dies folis infra oetavas
corporis chrifti, 10 fz. 4 d. In die bonifacij baptizatus. Sabatho ante
Yiti duos florenos renenfes ab Holaprunnerin morbillata. Et ynum
florenum Vngaricalem a guidein leczelterin^ et vndecim fz. d. et 26 d.
Yiti unam libram, 4 d.
In octava Yiti vel achacii 3 libras d. 26 d. Petri et pauli
13 fz. d., ynum florenum yngaricaiem Huebfchreiberin. Item
Ydalrici unam libram d., preter 4d. Item in profefto Margaretbe 10 £z.
d., finitur puerperium. Item diyisionis apostoiorum, que fuit die fabatbi»
et fuit ultima dies sex feptimaniarum puerperii uxoris mee, ynum flor.
yngaricaiem a domino paulo plebano ad S. Martinum in neuburga.
Item 7 fz. d. Magdalene 11 fz. 10 d., flor. 1 renenfem. Anne libram
unam d., 4. d. Sabatho ante ftefiani duos florenos a fpiczbeklin,
5 fz. d. Laurentii 20 fz. 12 d. Bartholomei tres libras d.» preter
2 denarios. Tertia feria ante Egidii tres florenos ungaricales, prukner
drukfacz^ presbiter ex tulna. Item tres libras d., preter 7 d. Item Yi-
3. sept. gilia natiyitatis marie 1 flor. yngaricaiem, 1 flor. renenfem, duas libras,
u. sept. d.4fz. d. 13d. Item crucis facerdos malhinger 1 flor. yngar., 2 libras,
20. sept. 16 d. In yigilia mathaei duos flor. yngar. Kramer. Item tres flor.
yngar. dominus iohannes plankenftainerus ex tulna, duas libras d. 17 d.
27. sept. Martirum fanctorum Cofme et damiani ynum flor. yngar. greiczenftain,
duas libras d. 5 fz. 10 d. Iteiü seeunda feria ante colomanni duos flor.
0. oct. yngaricales, Salomon ex egenburga. Fiereklin duas libras d. 16 d.
16. oct Galli duos florenos yngaricales, Salomon. Item ynum florenum ynga-
28. oct. ricalem, fiereklin, ynam libram d. 13 d. Simonis et iude, apostolorum
meorum, ynum flor. yngaricaiem, Heblicher. Item vnum florenum Yn-
11. noT. garicalem, Huncz haymer, ydropisia. Item 14 fz. d. Martini unum flor.
yngaricaiem, fiereklin, duas libras d. 46 d. Eo die postprandium38,
25. nov. item decem yrnas mufti, Hynderpach. Katherine tres libras d., unum d.
30. nov. Andree 2 libras, 68 d. Item ufque ad finem Anni doctoratus mei.
5. jun.
10. jun.
15. jun.
22.
et 29. jun.
4.
et 12. jul.
15. jul.
22.
et 26. jul.
29. jul.
10.
et 24. ang.
30. aug.
i480 et 1481. 1 1
videlicet 16 diem decembris, unum flor. yngar^ duas Kbras d., 33 d. 16. dec.
Lausdeo!
IHC. A 16 decembris ufque Silveftri 2 libras 6 Ts. d. 8 d. An- i48i.
tonii UQum flor. yngaricalem. DomiDUS Albertus unam flor. rngariealem. 17. jan.
Jacoba 3 libras, 66 d. Pauli unum florenum yngaricalem, miles Aych- vi. jan.
perger, eompater meus. Item 3 libras d. 36 d. Apolonie unum flore- 9. febr.
num uDgaricalem, gneiftlin. Item 4 libras denariorum. Matbie u. febr.
unum flor. yngaricalem. Itemtres libras d. 10 d. Gregorii, nix ingens, 12. mart.
3 iibras d. 16 d. Item benedicti 2 florenos yngaricales,Heytel,13(k. d. 2i. mart.
8. d. Prima aprilis» id eft Letare» duas libras d., unum flor. renen- i. apr.
fem, Sniczerin. Tiburcij et in yigilia palmarum 4 libras d. 12 d. u. apr.
Georgii 10 (z. 24 d. fuit tertia feria in pafcalibus. In profefto pan- u. apr.
cratü, quod fuit altera dies flebotomie mee, ynum florenum yngarica- ii. maj.
lern, Angrerin. Item quinque libras d. 4fz, d. 26 d. In profefto Helene, 22. miü-
id est 22 Haji, ynum florenum yngaricalem, ynum renenfem, 6 libras d.
Laus crucifixo! Sequenti post Helene 6 fz. 21 d. Vado hodie 23. miu-
termas yersus. Vnde yeni in yigilia afcensionis. Item Bonifacii, die 30. mfy.
quinta Junij, quo baptizabatur anno preterito fliius meus Leopoidus, 5. jun.
Vnum florenum Yngaricalem, duas libras d. minus 13 d. Item ufque
ad 10. Junij, qui fuit dies pentecoftes, in quo die postmeridiem hora 10. jun.
oetaya, duas libras d. quinque d. Item 21. Junij, qui fuit corporis 21. jun.
Christi, tres libras d. 42 d. Petri et pauli 3 libras d. , ynum florenum 29. jun.
renenfem, balneatrix de ftain. Margarethe ynum flor. yngaricalem, 13. jni.
mulbangerin, -ynum renenfem, Kremfer, due libre d. 4 fz. 1 1 d. Mag- 22. jui.
dalene duas libras d. 98 d. Stephani ynum flor. yngaricalem, auriga 2. aug.
quartanaicus, duas libras d. 7 fz, d. Laurencij ynum florenum yngari- 10. aug.
calem. Item quatuor yngaricales, mulbangnerin. Item ynum florenum
renenfem, Pifcator. Item duas libras d., preter 3 denarios. Afsump- 15. aug.
tionis gloriofe yirginis et matris duas libras d. 42 d. Bartholomei 24. aug.
ynum florenum yngaricalem, prepofitus neunburgenfis, tres libras d.
6 fz. d. Auguftiui duas libras d. 94 d. Item quinta feria post Augu- 28. aug.
ftinitertiam feci difputationem ordinariam, 30 Augusti. Item ufque ad 30. aug.
natiyitatis marie quatuor libras d. 3 fz. 13 d. Item crucis ynum flor. s. et 14. sept.
yngaricalem, magister ydalricus. Item ynum flor. yngaricalem, Slefita
rauendt. Item ?num flor. renenfem, flefita reuendt. duas libras d. 1 1 d.
Item Mathei 1 flor. renenfem, balneator, 1 flor. renenfem, Stadler, 21. sept.
12 1481 et 1482.
1 flor. renenfem, cliens tortuofus, 1 flor. renenfem, dominus albertos
magnus. Duas libr. d. 6 d. et modium flliginis a milite aichperger.
27. sept. Item Cofme et damiani martirum duas libras d., Tex fz. 2S d. Colo-
13. et 18. oct. manni quinque libras d. 28 d. Luce hiftoriographi, evangelifte et me-
diei, vnum flor. renenfem, Kehunternpavm , duas libras d. 28 d.
28. oct. Simonis et iude, apoftolorum meorum, tres libras d. 12 d. Item fequenti
2. uov. post animarum quatuor libr. d. 28 d. Intravi majorem inferiorem
ftubam propter invalefeentiam peftilentie, que tertia egidi (28. aug.)
ineepit. Deus fua gracia nos cußodiat! Amen. Fiat tua voluntas,
19. nor. domine! Item EHzabet duos flor. yngaricales, de campo liliorum. Item
vnum flor. vngaricalem, Haynfchuefter. Item vnum renenfem , fcriba
23. nov. cellerarij imperatoris» feptem libras d. 4 d. Clementis quinque flor.
vngar., frater iohannes fubprior mellicenfis. Vnum Haynfchuefter
vngaricalem, vnum renenfem quidam nobilis in taymprofthoff 9» vnam
4. dec. libram d. 6 fz. 12 d. Barbare vnum renenfem, dominus de polham.
Item vnum vngaricalem, plebanus in peternel. Item quatuor libras d.
16. dec. Item ufque 16 diem decembris exelufive tres florenos vngaricales,
Conventus ad S. dorotheam. Jacob wegxler vnum flor. vngaricalem.
Scriba comitis Hugonis vnum flor. vngaricalem. Vxor Krapner 1 flor.
renenfem. Item fex libras d. 69 d. Et ex magna dei gratia finitus est
feliciter quintus annus mei doctoratus, et per confequens primum
luftrum, de quo quinque Christi vulneribus laus fit et gloria in excelfis.
IHC. Incipiamus in nomine iefu crucifixi primum annum luftri fecundi,
hoc eft Anni fexti noftri dectoratus. Quem deus pro fu9 mifericordia
1482. feliciter vivere concedat.
1. Jan. Anno nativitatis domini 1482, prima Jannuarij; vnum flor.
vngaricalem, Krapner. Vnum flor. vngaricalem, Kcbersperger, marcus.
Vnum flor. renenfem, famulus olim doctoris Härtung. Item octo li-
bras d. 63 d. Puer circumcife, meimiferere! Hunc annum pro tua volun-
16. Jan. täte et gloria verte! Item ufque ad 16 Januarij, id est profeftum antonii,
vnum florenum vngaricale, leprofus. Item vnum florenum vngaricalem,
Krapner. Item vnum flor. vngaricalem, famulus ymagicide. Item
10. Jan. 6 libras d., preter lö d. Item pauli vnum florenum ungaricalem, famulus
imagicide. Duos florenos renenfes, Thomas mercator quidam. Vnum
^) D. i. „Tuomprobsthof^. Jetzt Nr. 891 in der Singerstrasse und auf dem
Franciscaaerplatze.
1482. 13
florenum renenfem, quidam dominus lobannes octenarius '). Item qaa-
tuor libras d. 83 d. Item pridie dorothee, id est Agathe, ynum flor. 5. febr.
YDgariealem, quidam Tutor. Vnum renenfem florenum quidam dominus
woirgangus»officialis ipsius Heller. Item tres libras d. fex fz. quinqued.
Item ufque ad kathedre petri ynum flor. renenfem , Hollaprunner. 22. febr.
Vnum yngaricalem florenum quidam filius Leonardus ipsius gold. Item
Tex libras d. 46 d. Item eo die, kathedre petri, tres Tz. d. 29 d. Item
ynum florenum renenfem ab ipso domino Anbaldo in Auftria. Et eo
die ante medium noctis, hora feptima, in caftro Vienne, preftiti iura-
mentum Inyietiflimo imperatori Friderico, duci auftrie, fuper lecturam
in medieina ftudii Viennenfls, quam mihi ea nocte manu propria eon-
tulit graciofe. Quam quidem lecturam refignayit propter me in manus
Imperatoris Yenerabilis et egregius Vir magifter Chriftoferus Kchrei-
czer, pater et preeeptor, director mihi Angularis. Quibus graeie fint
immortales. Amen. Gracia fpiritus fancti me adiuyet! Sine enim fuo
munimine nihil eft in homine. Laus tibi, Christo, rex eterne gloriel
Presentes autem in confilio fuere Vifealis et multi alii de confiliariis.
Item eardinalis Hefler, Vifealis barbatus , qui proponebat yerba iura-
menti. Et ego barbatus affumpfl. Extenfis brachio et digitis porrexit
manum imperator, cum acceffifsem fuam maieftatem cefaream, et cum
abfcefsissem, tenendo fortiter manum meam et conquaciendo. Soli-
eitatormeus fuit lobannes Wemfelfer, adolefcens profecto bone indolis.
Quam quidem lecturam yoluit cefarea majestas mihi conferre, secunda
feria post Scholastice. Ea tarnen conditione, quod esset confensus et ü- tthr,
yoluntas doctorum facultatis medicine. Qui quidem doctores omnes
concordi yoce in meam perfonam confenferunt, et eis placui, et dede-
runt mihi fub figillo facultatis literas confensus et promotionis ad
cefaream majeftatem. Quas litteras legit imperator fequenti nocte, et
fibi placuerunt, et folicitatori meo refpondit, quod Obi placerem, et
yellet ex me habere juramentum, quando proxime habitura esset fua
cesarea majestas condlium, quod habuit in die kathedre petri ad ^- f^^r.
noctem. Amen, Amen, deo laudes!
Item ufque ad octayam diem Martii tres libras d. 13 d. In quo -^* mart.
quidem octayo die martii, qui iuit fexta feria ante gregorii, natus est
^) Eigentlich „oetoniariu8'< „octuraarlas^ i^Presbyteri, CaDODicis et Gapellanis
iDferiores id Ecclesia S. Stephan! Viennensis in Austria.^ Yergl. Du Gange
Gloss. unter ^Oetornarius.**
14
1482.
mihi fecandogeDitus filius gregorius, hora prima de mane, post medium
noctis, minuto fere tertio. Eo die, hora quarta post meridiem, bapti-
zatus, videlicet fexta feria« Compater baptifans eft magifter flgismun-
dusfrofehel ex grein, octenarius ad fanctam ftepbanamVienne. Levans
compater: Wilhelmus Aicfaperger, miles; alter leyans etmanutenens:
magifter Thomas Vienner ex Neuburga forend , collegiatus collegii
civium ad sanctum Jacobum Vienne, confefTor. Commatrix: relieta
Chriftoferi de potendarfT, vidua derota et honeftiCFima. Qui gregorius
21. apr. deo in gloriam et proximi edificationem Yiv(at)! Item in octavo Ti-
burcii, in cujus craftino electus fum in decanum, unum floremim unga-
1. miu. ricalem. Item tres iibras d. 66 d. Item prima maij 3 libras d. S8 d.
4. jun. Yrbani 5 Item quarta Junij , qui est natalis primogeniti fiüi
mei Leopoldi unum flor. renensem, tres libras d., 4 fs. d. 16 d. Item
24. jun., 4. jui. Waptifte 1 ior. renenfem, 6 libras d. 6 fz. d. Vlrici (p^ff- ^0
13. jui. Margarethe quatuor libras d. 24 d. Item fabatho ante Magda-
20. jui. lene quinque florenos renenfes. Item unumflorenum
25. jui. uugaricalem. Item fex libras d. 60 d. Jaeobi 4 renenfes,
26. jui. 41ibr.d. 7 d. Anne tres ungaricales florenos, duos renenfes, item unum
renenfem florenum, unam libram d., preter unum d. Item (tadler duos
florenos renenfes. Item 2 libras d. 12 d. A quoquidem ftadler, infecto
miferabiliter, ego fui infectus et peftilentus apoßema. In collo, in
finiftra parte, tumor magnus per totam finifti'am mediam partem colli,
et finißri brachii, et colli poft nucham, et in toto dorfo ufque ad ein-*
gulum. Vicit natura, in feptima aperiendo apoftema per fputum faniei,
quod duravit tribus ebdomadibus, in quibus nihil exspui nifi faniem et
flegma. Tandem et aperto aposftemate fluxit ex duabus aperturis,
13. oct. ufque in hodiernum diem cbolomanni. Et fic durayit undecim ebdo-
madibus, in quibus nihil practicavi, niß amicis et eonfvetis, ex quibus
lucratus fum ufque hodie, fcilicet colomanni, 2 florenos ungaricales,
2 renenfes, 3 libras d. 4 fz. 9 d. Et eo die refignavi decanatum in
facultate medicine. Sit deus benedictus, quod fpeciali fua gratia me
28. oct. vita fungere voluit diutius. Utinam meliorel Simonis et iude fluxit
adhuc apoftema. Et flc a prineipio egritudinis ufque ßmonis et iudae
funt 13 ebdomadae, et quod Zizimus, magni turci Ottomani filius, iter
cepit ad rhodum ex cilicia. Item Monafterium neuburge clauftralis
dederunt 3S urnas optimi mufti. Dominus gallus , canonicus ibidem,
plebanus ad sanctum Martinum ibidem, quatuor urnas. Dominus Nico-
laus, plebanus in fancto loco, octo urnas mufti. Plebanus fub calro
1482 et 1483. IS
monte» magifter petrus de Hafelpaeh» norem urnas mufti optimi.
Plebanus in fuffring quatuor urnas muAi. Prepofitus ad sanctam Do-
rotheam fex libras d. Quorum predictorum omnium medicus fui. Item
haetenns ufque, videiicet flmonis et iude, 2 florenos renenfes, fex
libras d., preter 7 d. Laus deo omni potenti t Item Martini 1 florenum ii. hot.
renenfem, S libras d. 79 denarios. Katherine unum florenum renen- 25. noT.
fem, 4 talenta, 16 denarios. Et in imediato die fequenti post Eliza- zo. nor.
beth cautrizatos adualiter fum circa locum apoftematis peftilentie, et
die Katherine non cum tenta, fed flne tenta, pofuit cyrurgus cuplam.
Item Barbare unum florenum ungaricalem, unum renenfem, duas libras d. 4. dec.
1 d. Item ufque ad 16 diem decembris excIuTiye tres libras d. is. dec.
preter 14 d. Sic finitus est cum gracia dei sextus docto-
ratus mei annus. Tum itaque omnipotens, deus, qui ex
maxima tua et speciali gracia yita complere mibihunc
annum dedisti, si dignabaris ex magna me pestilencie
egritudine» tamquam mortuum et vere femimortuum,
liberare et viTificare, mihi repetere ritam digneris,
oro melior fit illa priorel IHC Hinc omnem presentem»
huc refer exitum. Incipiamus itaque in nomine ejus, qui fanarit
onmes, Annum feptimum doctoratus, cujus principium deus bonum
annuat, medium melius faeiat, et optime feliciterque terminetur. 1483.
Amen. Anno itaque domini 1483» pridie epiphanie domini, quatuor 5. jan.
flor. ungaricales, unum renenfem, 4 libras d., 6 d. Item Yincentii 23. Jan.
duos florenos renenfes, quinque libras d. Item fequenti die post Vin- 23. jao.
eentii, qui erat quinta feria ante Pauli, 6 fz. d. 3 d. Et eodem die emi
domum magistri iobannis de feligensfat in Weihenpurk, ex opposito
fancti Jheronimi, yel domus de plaben Illingen 9* pi'o ducentos et
*) liD Grondbuche des Wiener Magistrates, Buch der Kaufe E. 141, findet sich
unterm 3. Februar 1483 folgende Gewere: ,,Maister Ranns Tichtel, lerer
der Erceney, tnd Margreth, sein Hausfraw, Haben Empfangen nuoE md
gwer ains Hawss, gelegen in der Weichnpurgk, hie Eunagst weilent Hern
Absolan Tnczinger selign Haws an ain tail, vnd an dem andern zunagst dem
6«ssl, do maa lue der Himlporten get, als des von dem Ersamen, Hoch-
gelerten Maister HtBsen Ton der Seiingstat, lerer der obgenanten Erczney,
Tmb ij* md Lxii gülden Tngr., mit kauf an Sy komen ist, rt litra sonst,
actum an Montag nach vnser liebn frawntag der Lichtmess anno zc. 83\
Das Haus ist wahrscheinlieh das jetzt mit derNumer 919 bezeichnete
tm Franeiscanerplatze.
16 1483.
octuaginta florenos ungaricales , et domine uxori ejus duos florenos
pro bibalibus 9* Det deus oro, ut sub fuis divinis preceptis me meam-
1. febr. que familiam regam. Amen. Item ufque ad yigiliam purifieationis unum
florenum ungariealem, quatuor florenos renenfes, duas libras d. Item
7. febr. fequenti die post Dorothee, in quadam fexta feria, media bora ante ter-
tiam post meridiem, folvi medietatem pretii pro domo a felingftat
empta, et tunc in librum fundi feripti fumus, ego (et) uxor mea mar-
garetha, als gefamter bant reebt ift. Pro literis et aliis dedi tres libras
et dimidiam, et 9 d. Et ufque in eum ex practica babui 3 libras, 3 h.
10. febr. d. 12 d. Item die fcbolaftice tenui actum cuidam licentiato in med!-
cina, fcilicet magistro iobanni pilgram ex enczefdarff majori. Etinügnia
doctoralia (ibi tradidi, qui ultra piretum et cyrotecas dedit mibi decem
florenos ungaricales.
17. febr. Item ufquc fequenti post Juliane duas libras d., unum florenum
8. mart. ungaricalem» tres flofenos renenfes. Item octava martü^quiestfequens
dies post thomae de Aquino, qui dies eft natalis gregorii filii mei ticbtel»
in quo annum nunc egit , babui ex pratica quinque libras d. 4 fz. d.
12. mart. IS d. Item benedicti unum florenum ungaricalem, 4 libras d. 2 d*
Eo die propinavit mibi quidam paciens duas menfuras farine electe
pro fimilagineis , et qußdam mulier ex zwetl duo octalia fegiminis *),
que ideo fignavi bic, quia funt munera jam preftantifCma. Sumus enim
jaro hie Vienne quodammodo in obfidione pofiti. Nibil alimentorum
nobis adduci permittitur, niff quod aliquando furtim yel yi apportatur.
Sed quid inter tantos ! Et revera alteram jam a matbia rege ungarico
obsidionem patimur, a tempore quo Humburgum *) captum eft et in
' manus regis ri acceptum. Statim enim post deditionem Hamburkch
yerfus nos duxit exercitus, et loca circa Viennam occupans, nihil ufque
modo adduci finit Dura res nobis cariftia^ peftis» gwerre! Quamris
*) D. i. «Leitkoof.«
') »Segimeo'' soyiel wie ^saginien,'' welches Schmali bedeutete. Man ver-
gleiche die Stellen bei Du Cange Gloss. 6, 22, b.
') D. i. Heimburg an der Donau. Obige Form erinnert an die beliebte
Ableitung ron den Hünen, Hiunen. Diese hat aber keine geschichtliche
Berechtigung, denn die urkundlich fiberwiegende Form des Namens ist
„Heiroburc'' ^Heiroenburc.'' Auch in den Nibelungen, 1316, 1 der dritten
Ausgabe Lachmann's begegnet sie. Die gleich in den nftchsten Zeilen
TichtFs erscheinende Form „Hamburkch** schliesst sich, den landes-
fiblichen Wechsel von ei mit a erwogen, der urkundlichen Form an.
1483. 17
peftis declinare jam videator» Ted cariftia, gwerre augentar. Item
afqoe in die coene domini unam libram d. 6 fz. d. 24 d. Item in 27. mart.
magna fexta feria transtoli me ad domom meam, quam emi, post pran- 28. Bart,
dium hora prima» de mane prios fumpto facramento. Et in rigilia pafce 29. mart
ipae dominus georgius eyeinger et dominus iohannes gradner» barones,
Tulnerati in capite» dederunt mihi decem fiorenos renenfes, et post
prandium qnidam cifis unum fiorenum renenfem et 14 d. Tiburei tres li. apr.
fiorenos renenfes, quinque libras d. 4 tz. et agnellum. Item ufque
georgii unum renenCran» tres libras d. 4 fz. 14 d. Anulum aureum cum 24. apr.
zaphiro, ralentem 9 fiorenos ungaricales. Item unam margaritam,
Talentem unum fiorenum ungaricalem. Crucis unum fiorenum ungari- 8. dmü.
caiem, duos renenTes» tres libras d. 6 Ix. 16 d. Item zway fpenferl.
Item ein aynrufligs fueder hey 9* AfcenConis unum fior. ungaricalem» s. biu'.
unam libram d. 25 d. md ain lunglpratten *). Item pentheeoftes is. auu.
unum fiorenum ungaricalem» tres libras d. 3 fz. 3 d.» plauftrum ligno-
rum» duodecim latos piperis. Item quarta Junii» que eftnatalisprimo- 4. jnn.
geniti mei leopoldi» unum fiorenum ungaricalem» unum fiorenmn renen-
fem» quinque libras den.» quinque (z* S d. et unam quartam zinziberis
Drupizati *) et item unam quartam. Viti tres fiorenos renenfes 15. jon.
12 £z. 22 d. Item eodem etiam die unum fiorenum ungaricalem et
56 d. Item eo die fex fz. 22 d. Item Vidtationis marie unum flore- 2. jai.
num renenfem» quinque libras d. 3 (z. 9 d. et porcellum. Hargarethe 13. jui.
tres "libras d. 31 d. Perdix, 4 libre efocis» octaya rirolii ^) pro-
') Eine einspfinnige Fahre HeD. Schroeüer bair. Wbeb. 3, 137.
*) In Wien so viel wie LendenbrateD.
*) In Zacker gekoebten Ingwers.
^) leh yerraathe: Ein Aehtl Rainfal d. i. ein Achtel Eimer des anter dem
Namen nvinam rifoliam" bekannten Weines ron Proseeco im Gebiete von
Triest. Scbmeller bair. Wörterb. 3, 95 nennt ihn »^Wein yon Rivoglio in
Istrien«" In Istrien gibt es aber kein „Riroglio.*' Auch Johannes Rasch»
ein Diener des Schottenklosters zu Wien, erwähnt dieses Weines in
seinem Weinbrach, Bf flachen (1583), 4., Blatt 48^ mit folgenden Worten:
„Der Rainfall ist allweg der best. Vor allen sQssen weinen gwest.** (Jeher
das Mass» die oben erwähnte „octava," ist sa vergleichen Stephan Sixsey s,
Unter-OesterreichischerLand-Compass. Wienn 1673, 4., nndzwarS. 46:
„ein Emmer hat vier Yiertlen, ein Viertl swey Achtl oder Staaffen»
ein Staaffen hat fQnff Aechtring md ein Seitl, hat also ein Vierti
sehen ein halbe Aechtring, ein halb Emmer aber 21 , ein gantzer Emmer
42Aeehtring.«
Fontes. Tin. 2
18 1483.
pine. Magnas predas a yicinis Vienna adyexit Ti, ferro et igne» jam
per octo dies quotidie. Cum nihil nobis adducitur alimenti, vi nos
17. jsiii. apportamus. Similis predoni facta est Vienna ! Alexii unum fiorenum
ungaricalem » duas iibras d. minus 1 1 d. Eo die venit petrus pum,
ftipendiatus et reiiqui, et civitatenfes, trieentos fere currus frumento
28. joUi. oneratos addueentes. Die pantlialeonis , hoc est secunda feria post
Jacobi, in qua jam hodie agitur annus quo peltem habere incepi, et
gratia dei ex ea mifericorditer liberatus, habui tres Iibras d., tres fz.
5. raff. 13 d. ynd ain tafchenmefler mefsing» dedit Laibacher. Marie nivis
10. aug. mane fatis forte frigus, 4 Iibras d. 4 d. Laurencii duos florenos
16. Mg. renenfes, duas Iibras d. 92 d. Sequenti post afumpcionis roarie , qui
erat dies rochi in quo agitur annus quo apoftema peftilentie in collo
23. «Hg. mihi aperiebatur, duas Iibras d. 6 fz. d. 8 d. 9 panes. In vigilia Bar-
tholomei quatuor flor. ungaricales, ab eyczingerin, fupra fcripti domini
georgii muliere, et unum cafeum yalore medii floreni ungaricalis.
Item quatuor Iibras d. ex ftipendio, propter lecturam, pro media An-
garia anno domini 1482. Et funt primi denarii, quos nomine ftipendii
lecturae accepi. Item tres Iibras d. 3 fz. d. 24 d.» panes septnn. Item
eo tempore: ain meczen haberen ymb Ixxx d. kcharen ymb 3 (z.,
1. sept waiez ymb 4 fz., mel peitlocz <) ymb S fz. Egidi unum florenum unga-
ricalem, quatuor Iibras d. S fz. 23 d., panes yalore 70 d. Item perdix.
2. et 3. sept. Item fcrophula. Item eo die 11 ab axelpek. Duobus fequentibus post
6. sept Egidii unum florenum ungaricalem, 1 libram 34 d. Sabatho antenati-
yitatis marie unam libram d. 3 fz. In quo die iyi ad altenburg, ad
molaticam *) comitiffam de pofing, que ex gratia dei fanata. In die
21. oct yrfule reyeni, portans mecum quadraginta florenos ungaricales» item
28. oct. propinas, yaieutes florenum unum et medium. Item Simonis et iude,
apoftolorum meorüm, 3 florenos renenses, unum ungaricalem, unam
libram d., quinque folidos, 13 d. Ciyitas Viennenfis yindemiayit, quia
fecit huldam et treugas pro 3 millibus florenorum ungaricalium ad
13. oct 7 ebdomadas, que incipiebant octayo die ante Urfule. Item fequentibus
post Simonis et iude tres florenos renenfes 68 (d.). Item fequenti
unum florenum ungaricalem, 5 fz. 18 d. et panem 20 denariorum;
^) D. i. gebeuteltes, dureh den Muhlbeutel vod den Kleien gesondertes, somit
feineres Mehl, in Oesterreich noch jetzt Beutelmehl genannt
*) Wahrscheinlich an einer Gebfthrroutter-Mole leidend.
1483 et 1484. 1^
daas eetayas optimi yini et duos panes, qiiorani quilibet valet 24 d.
Item feqaenti post Leonard! fex fiorenos renenfes, prepolitns ad fane* 7. mot.
tarn Derotheam. Item unam fiorenum reneofem 10 fz. d. Item pre-
pofitns neoenbm^enfis triginta qoatuor yrnas mofti pro falario meo
annuali. Gratie fint tibi et glorie omnipoteiis» pro me passe deus ! Amen.
Seqnenti post martini tres florenos renenTes» duas libras denariorum. 12. mot.
Hizabeth tres renenfes, nnam libram d. 31 d. Qninque nmas yini 19. nor.
fambucini ^), Hemel. Andree tres florenos nngarieales. Nicolai renen- so. iioT.,6.dec.
fem unum, duas libras d. 9 d., duos caseos, duas urnas mufti et lato-
nan faffarani. Item tres libras denariorum, ludwerger. Ufque ad
finem anni feptimi mei doctoratus, preter 10 d., quatuor libras dena-
riorum tibi domine fempiterne laus honor et
gloria fonper! Amen. fl. 57 ungaricales , 44 Renenfes, libras 58,
5 Cb. 23 in dono. Ifta folum in pecunia.
(Paff. S.) IHC, a qno omne felix eft prineipium, et per feliciora
media ad felieiflimum finem folet perrenire. Incipit itaque in ejus
benedicti nominis honorem annus mei doctoratus oetarus, 16 die 16. dec.
decembris 1483, a quo die, ufque pridie epiphanie domini anni 1484 1434.
deus dedit in practica lucrari : primo a bolfgango grafenberder, domino 5. jan.
in ebergefling, duos florenos ungaricales, quinque trutas, careum
unum, aucam unam, fafianum *) unum. Item duos florenos renenfes.
^) Hollwiderwein. J. Coler in seiner Oecononia oder Haathnch, Wittenberg
1600^ 4., und iwar Tbeil 2, Blti K. ? erso, beschreibt die Bereitung des-
selben folgendermassen: „Ebenso (wie den Rosenwein) machet man auch
den Hollunderwein, wenn man die Blüthe abbricht, ynd ddrret sie in der
Luilt, ynd henget sie in die Lufft, das sie nicht schimlicht werden, bis in
den Herbst, rnd thue den Baissen Most in ein Fass, vnd lass ihn gehren,
n»d wenn er in der gehrung ist , so hange die Blumen in das Pass, oder
schütte sie drein, so wird der Wein gar köstlich und gut.**
»Dieser Hollunderwein ist gut ror den Geschwulst und Wassersucht,
öffnet die yerstopffung der Leber, Miltz vnd Nieren, yertreibt febriii) ter-
tianam, stercket den Bfagen, vnd reiniget alle MelanchoUsehe FUfsse.^
') Der Oesterreichisdie Landherr von Hohberg in seinem „ Adeligen Land-
lebeB,'« Nirnberg 1701, M., und zwar Bd. 2, 780, sagt yom Phasane:
„Er ist yor diesem in unseren Lftndem ganti unbekannt und fremd gewesen,
jRmnehr aber ist er allealhalben in Oeaterreieh und sonderlieh in Böhmen
md Milien in allen Auen bekamt.^ Dem echeiBt unser Tiehtel su wider-
spreeben. In Frankreieh, wie die Stellen bei Du Cange Glots. t. ?. lehren,
war dieser Vogel noch frfiber bekannt..
20
1484.
duas libras denarionim. Et fuit ftipendium medium propter leeturam,
pro angaria media 1482, a quadragefima ad pentecostem. Itempanem
fimilagineum, yalore 40 d., paryos panes 13. Item florenum ungari-
calem unam, florenum renenfem unum, quatuor libras d. 46 d. et eaput
vituli. Item ad fefta natalia omoes apoteearii medicinarum pro folito
more mihi propinas dederunt, preter infirmum bemhardinum et fuper-*
eum perenhardum, qui ductus eft invidia erga me, propterea, quod
eum non mecum reeepi ad curam comitiffe de poOng, quorum comitum
prius femper ut plurimum fuit apotecarius.
%%. jAD. Item ufque ad Yiocentii duos florenos renenfes , fex libras d^
fafianum yalore 60 d., panes panros cirea 20. Quo die dedi nonaginta
libras d. et 3 fz. d., ultimam yidelieet folutionem ipsi doetori iohanni
falingllat, qui redidit mihi literas debiti et impignorationis domus^
(guas) ex libro fundi fecit deleri. Item moniales ad sanctum Ihero-
nimum fareimina, aCsaturam nuehe etc. Ot et panes valore 80 d. Item
3. febr. die BlafUunum florenum renenfem, tres libras denarionim, preter 13 d.
Item noYum annum ex monialibus ad coeli portam : iocalia, etiam pro
uxore et pueris Leopolde et georgio. Item tres bacculos ^) uvarum
terre «postre paffarum '). Item fportam pl^nam pirorum. Item et
unam gallinam yiyam cum oyo , quod inter portandum ad biennam
peperit in (ilya Viennenfium, yalentem quadraginta d. Tali enim pretio
gallina emebatur, et oyum pro duobus d. Mulier autem portans per
fQyam yiennenfem ab aliis comitibus acriter fuit increpata propter
clamorem galline post partum oyum, timebant enim ipsorum prodi-
16. febr. tionem per clamorem. Item ufque iuliane unum florenum renenfem,
duas libras d„ S d., portionem urfi, metretam raparum, pedem porci.
Item longum panem fimilagineum, yalore 40 d. Item placentam, panes
19. Jan. paryos 9. Sex diebus ante conyersionem pauli ciyitas pruk auff der
25. Jan. leitay obfidetur^ Item pauli Viennenfes mittunt yiyoä nuntios ad
^) Schopf- oder Kamm-Braten. Du Gange unter ^nncba.*'
*) Du Gange Glosa. 8. y. weist ,,Baeca8'' als eine breitere Gattimg yon Flnss-
schiffen nach.' Baceulus wftre demnach ein Ueineres Schiff dieser Art, in
Oesterreich ZflUe genannt.
') 9>Wenn man die weinber in einen warmen offen iegt md dert sj darinn, die
heissen zno latein ^Vaa passa," das seind gerdsst weinber.** .Konrads yon
Megenberg Buch der Natur, Augsburg bei Bftmler 1481, foL, im Ab-
schnitte „Yon den Weinreben" auf Blatt 187^.
i484. 21
cesarem ingrecz, utrefpondeat cefar literis a GiTitate Viennenfi mifsis
circa martini. (Hirabile, qQod sie cefar curat de Vienna, ot ejus
literas jn 13 ebdomadibus non admittat!) Item oetava marci, hoc s, mart
est die thome aquinatis» qui natalif eft filii mei gregorii, quatuor
libras d. S8 d., tres aves. Quarta marcii inimiei ducentos et amplius 4. mu-t.
homines, dorfo commeftibilia huc portantes. captiuayenint, et ne dum
illos, sed et 14 equites nostros et pedites 36, qui obriaro portantibus
auxiliando egrefli funt. Item cefar refpondit literis, et nuneii vene-
runt parum fpei afferentes. Cefar ex grecz versus lincz dirigit iter,
et fua chunigundis filia. Pruk fuper leita regem mathiam dominum
affumunt, die mathiae (25. febr.), verum caftrum civitatis usque
hodie fibi refiftit. Emi mediam metretam ordei pro quinque d. et 4 tz. d.,
oetavam metrete piforum pro 45, duas metretas avene pro medio
floreno ungaricali, octavam metrete milii pro 32 d., fimiliter et griefz.
Octavam canapis pro 22 d. Hodie tamen, fcilicet die thome aquinatis, 7. mart
fere centum perfone, dorfo ferentes victoalia, trans danubium venerunt
Item fequenti post thome theologie doctor magifter bartholomaeus s. mart
tichtel, eeclesie eathedralis viennenfis canonicus, incepit legere in
theologia, accepta lectura ab imperatore. Pridie gregorii pape caftrum 11. nart
in pruk auff der Leyttav vi capitur. Die gregorii cepi ex parte lecture 12. mart.
mee in medicina octo libras d. pro angaria a fefto pentecoftes ad crucis
anni 1482. Filia Imperatoris, ut fupra fcripfi <)> f^ habet, fed hodie,
hoc eft die Benedicti, (in quo) *) nuncius ex grecz venit, de certo 21. man.
dieens, adhuc imperatorem in grecz effe. Item die Benedicti habui
duas libras d. 69 d., et ex propina medium octauale griefz et triginta
pira ex regula nomen aeeipiencia *). Et, 0 male multum ! in vigilia
benedicti, que erat fabatho ante benedicti et oculi, una metreta tritiei 20. mart.
Visa est emi pro una libra d. Caulis caput imperialis, quod aliquando emi
potuit pro obulo, emptum eft pro d. Quinque immo fexRape oblonge, que
empte funt aliquando pro obulo, emuntur pro 7 d. Item fequenti post
benedicti emi metretam plenam panis , infud et madefaeti in aqua 22. mart
^) Hier fehlt offenbar die Angabe des ADfenthiltsortes. Verrouthen Iftstt sieh
„Lincii.^
^) Ist wohl KU streichen.
') Anf der Tafel Bischofs Rupert Ton Strassburg erscheinen im Jahre 1449
als Descrt „Regeis -Biem.*' Man sehe die Aufzählung lA Schilter*s The-
sanros 3, 69.
22 1484.
danubii, pro qaatuor d. Tiennenfibu.s quia ifii in neunburga claustrali,
cum bambardis Tagittando ad navem plenain panibus buG ire Tolentem,
28. mari. deftruxerunt. Item ufque ad 28 marci» in quo agitur annus, quod banc
domum intravi, in quo die preterito anno fuit magna fexta feria, hoc
15. apr. yero anno fuit letare, fepfem Tz. d. 9 d. Item ufque ad diem coene
domini, qui fuit quinta feria post tiburtii, duas libras d. 4 fz. 8 d. et
11. apr. unam anguillam yalentem 20 d. Item die palmarum aput mautaren,
ex opposito ftain, oetingenti invasi sunt in quadam insula danubii. A
militibus regis trieentis fugati noftri, fubmerfi multi, interfecti molti,
capti fere centum et quinquaginta. Ex ftipendiatis noftre civitatis
Yiennenfis 49. Difcamus itaque fefta diligentius obfervare ! Item
13. apr. tertia feria post palmarum emi decem metretas frumenti pro feptem
libris d. et media libra d. Item quatuor metretas farine cribrate pro
tribus libris et media. Item quatuor pro tribus libris d. FnH enim
mihi nulla fpes de conducendo comitatu nayium oneratamm viotualibus
ex kchrems ad Viennam, prefertim fupradictis octingentis Aigatis et
fparsis- In quibus frumenti fatis habebo ufque ad tempus, in quo nobis
fubvenire auxiliis fuis vult Imperator. Nuntii enim yiui ex Vienna ad
grecz miffi, dominica ante Invocavit (28. febr.) venientes dicebant,
caefarem dixifse: „quod ufque ad pentecoftes refiflerent r^i, tunc
auxilio venire vellet*' Item dedit Privilegium Yiennenfibus, quod ipsi
(int liberi ab omnibus taxationibus vinorum, quo vellent ad Bavariam
ducere infra hinc et feftum pentecoftes (ß.ßini), fic tarnen quod
inimicis non grande commodum ex vinis cedat. Inimici voluerunt
habere de vase fex libras d. et dimidiam et 24 d. Hodie iterum cefari
nunciatum est, an fibi placeat? Sed nee hodie refponfum habemus !
iam dimidium temporis privilegii transivit 0 quanta fatuitas et cecitas !
Nemo potest in aquis- descendere, quomodo ergo afcendet? Dare
licentiam loquendi elingui, et tempus licentie, etiam si loqui posset,
4. apr. negligere et impedire I Dominica Judica exercitus regis, capto et habito
ftemelftarir, ipso relicto, caftra metati funt prope neuburgam forenfem
15. apr. usque ftokarau. Item in coena domini obfidetur caftrum in calvo
monte, et hora secunda post meridiem lucratum est. Et post, in dua-
bus fequentibus horis, duo apad danubium fub calvo monte fortalicia.
16. apr. Item in magna fexta feria , mane hora quinta , fit ingens in civitate
rumor de venturis navibus ex ftain et khrembs. Et eas hora fexta
vidimus ingentoß , plenas victualium , bellicum ad modum preparatas,
„mit erkcher, thueren vnd auswerffund wer,** quales danubius nun-
1484. 23
quam portavit, cum panneryf et armatis. Hiram noyitatem oculi nostii
admirabantur. Et cum exercitum regis fupra neuburgam forenfem ^
tres dicte naves pertranflrent, innumeris machinis fagitate funt, quibus
mortui funt e veftigio numj^ro decem , quorum feptem corpora jacere
yidi, lacerata miserabiliter, hie per medium, hie detruncatis pedibus,
hie mauibus, hie ano. Quibus tota ciritas magna« exequiaa, secunda 19. apr.
feria post pafee, fecit, quales vife sunt numquam ad S. Stephanum.
Que quidem naves littora non liquissent» fl que acta erant in caivo
monte fcinfsent. Immo dum ad calyum montem yeniflent, applicare
yolu^unt, et nifi dominus deus euftos fuisset, tam prope eas perdif-
femus. Lachrimas emiflsses, fi fanguinem humanum tam late in parie-
tibus nayium et teetis, et portiones carnium humanarum fparsas tam
habnndanter yidisses! Verum hec infortunia prima nayis sustinuit,
fequens fere nihil. In yigilia pasee exercitus regis a danubio ad ciyi- 17. apr.
tatem neuburge forensis castra posuit, et secunda feria post pafce 19. apr.
machinis eam eiyitatem cepit demolire, et quidem die noctuque. Nos
^lim hie Vienne tonitrua machinarum perfaciie audiyimus fere femper.
Item ufque georgii quinque f. d. IS d. Item quamdam anguillam 24. apr.
valentem 20 d. Item pellem rubram (?) yalore 60. Item ufque
fextam feriam, que fiiit fequens dies post iohannis ante portam latinam, 7. mai.
duos fl. renenfes ex fchrat, regis yngarie capto, qui fiiit capitaneus in
caftro in ciyitate prukch fupra leytta. Item unus fi. renenfis, due
libre d., quinque f. 8 d. Eo die yenere nayes undecim magno, immo
alique, et major pars ita grandes, quales non funt yife fupra danubium.
Omnes egregie munite et ad bellum ordinate, mit „tueren wer,*^ ficut
fuperiores quatuor. In magna fexta feria et he nayes, etn innumeros
paffe fint („yonXIII pefeczung, da fuer fi faren haben mueffen^) ictus
bambardarum, unus tamen tantum in mautaren, et alter in neunburga,
ietu est interfectus. De quo laus deo I Vidirous eas nayes, fexta feria,
feptima Mayi, usque noctem post meridiem hora octaya, magna cum 7. mai.
exultatione et plausu totius nostre civitatis Viennensis, afferrentes de
frumento mer den taufent mutt, mer den zway taufent feitten fweinens,
mel, finalcz, pratt ynd fleifz, fine numero et alia yite necefsaria.
Bened ictus dominus deus, cujus misericordia est fupra
nos! Sequenti die, yidelicet Sabatho, yenit huc duodecima 8. mai.
nayis, que ex comeatu predicto nayium yn Holenburg relicta mansit,
quia terram in danubio 4angens ftetit ibidem, yenitque majori admira-
tione, preteromniumfpem, maximis multis tentata ictibus, et inimicorum
24 1484.
nayibus quinque ufque ad calyum montem persecuta. Secunda feria^
10. mtl. immediate fequenti, in ecclesia S. Stephan! dicte deo funt gratie de
illa mifericordia. Ingens populus inoffertorio ofGcii de trinitate faneta.
Qua secunda feria, hora feptima, inimici fturmam fecerunt in civitatem
neuburge forensis, fed multum lesi. Coaeti etiam de muro ciritatis,
quam (L quem) nunc confcenderant» funt terga dare. Item usque
16. mai. fequcnti post fophie» que erat dies dominica» duas libras d. 5 f. 13 d.,
panes magnos tres ex neuburga, parvos tres ex neuburga. Item unum
magnum et placentam , ralentem quadraginta octo d. Item mediam
malwafie. Ea nocte Wulffendarffer, eapitaneus Cefaris, post libera-
tionem caftri (nove civitatis) ^ ex obfidione, irit ad padam, ciri-
tatem termarum, cum fere octingentis. Et vi ingrediens , padanos
depredat et captiyat, et ne ineenderet domos magnam ex padanis
accepit pecuniam. Et Hc recefsit ad novam civitatem. Rerenit, secunda
31. mai. fcria ante penthecostes, cum 300 equitibus et 300 peditibus, vadens
2. joD. quarta feria ante penthecostes ad tulnam, inde iturus yersus neubur-
gam forensem cum exercitu, qui ex patria mea fupra Anafum congre-
gatur, ut exercitus regis Ungariae circa neuburgam forensem obsessam
depellantur. Dens det ita fieri ! Item ufque fextam feriam ante pen-
4. jua. thecoftes, id est quarta junii/natalis primogeniti iilii mei Leopoldi,
quatuor florenos ungaricales, renenfes tres, libras d. 3, octo d.» par-
vum panem et maximum. Eo die indui tunicam novam et capucium,
yalore undecim florenorum ungaricalium. (p. 6.) Item usque ad diem
15. Jon. Yiti, diem inquam toti Austrie deflendam <), duos florenos ungari-
cales a prepofito S. dorothee. In yigiüa Viti iterum duos florenos un-
garicaies a molatica gruenpekchin. Item unam libram d. 90 d. Item
29. jun. ufque ad petri & pauli tres florenos renenfes, tres libras d., ein ftrich
mells. Quo quidem die filius gregorius in mortem fere infirmabatur.
2. jui. Item yifitationis marie unum florenum ungaricalem & medium ab
examinato ad licentiatum in medicina , magistro Ulrico ex neuburga
^) Die ErgSnzuog ist dorch das Folgende gesichert, lässt sie sieh auch nicht
' aus unseren bisherigen Quellen festigen. Diese sind aber auch in hohem
Grade mangelhaft zu nennen.
^) Diese merkwürdige Stelle lehrt uns , dass durch mehr als zwei Jahrhun-
derte der Jahrestag der Schlacht an der Leita dem Gestenreicher ein
Tag der Trauer blieb. Ein ehrenvolles Zeugniss för das Herrscherhaus
der Babenberger!
1484.
25
clauArali. Item usque margarethe duos florenos ungaricales» duas 13. jui.
libras d. 7 f. 12 d.» agnellum nignim. 0! io hoc die moritur filius
gregorius! Dolcis mi puerl Item ufque ad diem inyeiitionis fte- 2. aig.
phani, noftre ciyitatis advocati apud altifsimum, feptan
libras denariorum , duos florenos ungarieales , plures parros panes
Talorequadragintadenariorom. Item osque undecimam aogusti, que fiiit ii. aug.
dies quarte ferie» immediate Laureneij diem fequens, in qao hora
quinta de mane» quartale unius höre ante fextam» ex dei gratia nasci-
tor Cosmas, filius meua tertius, etbaptizatur eo die hora tertia post
m^idiem, duos florenos ungarieales, tres libras d., unum florenum
renenfem, quatuor f. denariorum. Super quibus benedictus fit deus
gloriofus in exceUis. Amen. Item usque bartholomei duos florenos u. aog.
ungarieales, quinque libras d., quatuor f., duos denarios. Debilis fui
eo die. Deus nobifcum! Amen. Amen. Item uTque fabatho ante natiyita- 4. tept
tis gloriofe Tirginis marie, cui me commendo, 4 libras d. quadraginta
denarios, unum florenum renenfem, duos magnos eafeos, et unum et alte-
rum dimidium paruos. Item duos cacabos viridi yitreatos pro ortulis ^).
Quo die iui ad neuburgam clauftralem, yoeatus per prepofitum ibidem.
Deus iter felicitet! Amen. Reveni ex gratia dei letus, illefus, quinta
feria post natiyitatis marie^ (que fit benedicta !) portans meeum octo 9. sept.
florenos renenfes» fex fz. d., feapham segis *), duof eafeos, decem
panes dominorum danonicorum,perdicem, leporem, flabellum ex pennis
pauonis, Antilucem '), Sudatorium. Benedictus deus gloriofiis! In
yigilia quoque natiyitatis marie, (7. sept)y circa horam yesperis, yidi
neuburgensesforenfes,tunc obfefsos, exire ciyitatem neuburge forenfis,
(me exeunte in neunburga clauftrali), cum tribus'cumulis et tribus pan-
neriis. Et irruerunt in exercitum regis, cireupn circa per totam ciuitatem
currentes, miferabiliter inyicem confligentes. Hoc fepe fepius nunc
fecerunt Eo die ynus eciam ex capitaneis regis bombarda interfectus
et alii multi. Item yfque in vigiiiam mathei tres fl. yngaricales, quin- zo. sept
que libras d. , quinque fis. d. , 6 d. , rubeum coreum pro calceis, item
eafeolum. Durat nunc obfidio ciyitatis neunburge forensis ultra yiginti
duas ebdomadas. Que quidem ciyitas neuburga forenfis. Anno domini
^) Grfin gltsirte BlumeDi5pfe.
') 1. segetis, nach Du Cange Gloss. 6, 161 b. Nr. 2. „Granum quod inoleDdum
defertur.«
') Wohl ein Lichtschirm.
26
1484.
1477 in die mathei, fefe regi Yngarie, eandem obfidenti, dederat.
27. sept. Item ufque ad diem fanctoruni martirum Cofme & damiani fex
libras d., unum fl. yngaricalem, vnum reneofem, 22 d. Lucios tres et
4. oct piscem a menijs (?) nomen aeeipiens. Item ufqae ad octauam fane-
torum colmae & damiani ynum flor. yngaricalem , fex libras d. , preter
20 d. Item manutergium pulcrum per dominam monialium in nen-
burga clauftrali. Item cafeum ex dono graffenwerder de ebergefling.
Item pulcerrimum pergameneum libellum orationum» propinatum a
domino Wolfgango rietentaler, canonico in neuburga clauftrali» yalen-
1. oct, tem 2 fl. yngaricales. Item prima octobris 1484 omnes yinee per
pruinam in botris fnnt anibilate» ac ß botri elTent elixate. Fuit enim
2S. eept. dies frigidifsima, ufque ad glaces fpiflionis ynius digiti. Sequenti post
cofme perit melior pars ciuitatis neuburge clauftralis per ignem , et
11. oc(. eciam arx eiusdem. Secunda feria ante cholomanni prima nix cum
magno frigore. Iterum yinee frigore periclitate. Item ufque in diem
12. oct. maximiliani» uel in profefto fancti cholomanni, tres fl. yngaricales,
1 fl. renenfem, fz., fex libras d., 69 d. et cafeum cruciferum. Laudes
IS. oct. domino iefu chrifto fi(n)t fempiteme! Amen. Item ufque luce, & euan-
gelifte et medici, duos fl. yngaricales, ynum renenfem 12 fz. 9 d.,
13. oct. rephain. Item die cholomanni tercia iam yice eligor in decanum facul-
23. oct. tatis medieine. Item ufque ad diem feuerini, id est 22 octobris, habui
ex quodam ciye ydropico ynum fl. renenfem et ynum ciphum argen-
teum, deauratum intus et extra, habentem neuem fere latones. Alias
ex quodam famulo cuiusdam fabri mundatorium dencium et lingue,
argenteum, deauratum, fuprafcriptio: „cafpar Walthafar melhart,** fi-
ne quinta latonis 1 latonem ponderans. Alias ynam libram denariorum,
10. oc(. 64 denarios. Item dominica ante Cholomanni Cefar ex grecz iuit ad
prouinciam fupra Anafum, patriam meam. Ibidem de amouenda obd-
dione ciuitatis noui triticiburgi ^ difpofiturus. Que quidem ciuitas,
iam fefTa per yiginti feptem ebdomadas obfidione, ßne fale, corio,
lignis, nutare yidetur et deficere. Yindemias noftras Viennenfes nemo
curat. Raptim furtimque importamus hoc qualecunque ex yineis prope
ciuitatem. Cum tarnen difpendio yindemiantium, fepUIime abductorum,
yirorum et mulierum, cum quibus inimici yineas et nostras et fuas coli-
2s. oct. gunt, laidt ynd pottingen mit moft zuhakcht. Item Simonis et Jude,
^) Das ist Korneuborg.
1484.
27
apoftolorom meorum* ynom fiorenum yngarieaiem, doos renenTes, duas
libras denarionim. Item cafeum vniiin geimnicalem (?) ex capris.
Item qaataor libras denariorum, 9 denarios ufque martini. Item in ii. nav.
qnarta feria poft omnium fanetormn thobias, cäpitaneus regia, magnum 3. dot.
damnum feeit in rindemiatores , bambardarios nostros captiuando,
ecelesias in Aterkohring» ecciesias dieo fancti lanperti et fancti Wol-
fangi, facramentom eiiciendo, comburendo. Fugam enim noftri ad' eaa
dedere» et cum prior arderet» aquam ex baptinerio » ex ruis, ex yrina
colligentes, jgnem extinxerunt. Item cnriam ipsius marottinger, ciois
Viennenfis, eeiam igni dedenint. Poft quem diem tota rindemia caflata
eft^etceflamus. Nunc 25Tngaricales, 22 renenfes, SSIibras
denariorum,20denarios ab i]lorigno«(/eA/(}*Summaindo-
mino TngaricaIes86,Renenre873,librasdenariorum 178,
nifi omnia in pecunia,non rebus, Summa 400 talenta, 10 talenta,
fine KO denariis. Item ufque ad Aduentum domini tres libras denariorum,
Tnum fiorenum vngaricalem, 3B denarios et rephain. Item die Katbe- Vi, nov.
rine venit rex Vngarie in propria perfona ad exercitum ante neunbur-
gam forenfem, et fexta feria, que fuit dies immediate fequens diem 26. nov.
Katherine, jpfe per danubiuro congelatum iuit ad neunburgam elau-
stralem. Et die dominieo, in aduentu domini dominica prima, mint 2S. nov.
tbobiam, yt eapitaneum puerchardum chienberger, militem in ciuitate
neuburge forenfis, feriofe alloqueretur, ut fe in dedieionero regis daret,
uel rex Teilet omnem rim fine mifericordia ipfis impendere, fine omni
graeia futura. Item fequenti poft Andree compaetatum i. dec.
eft inter kehienberger et regem rngarie de (o acres
milites, etnos miferos auftrales!) deditione ciuitatis
neunburge forenfis. Et in profesto barbare rex intra- 3. dec.
uit predietam ciuitatem. Die vero barbare yidimus 4. dec.
exercitum regis renientem in bardeam noftre ciuitatis
per danubium congelatum, hora nona de mane, et ante
primam eiusdem diei poftmeridiem pudendam dedi-
cionem in duobus fortalicijs eitra danubium, vnum ad
ponfem medium, alterum pey dem neyn pruch, hoceft
alueum factum per riiennenfes et completum die marci
1483, fecerunt Fortalicium rero tertium tranf danu-
bium adbuc fweyucer cäpitaneus tenet, quod tamen
inimici, poft vefperam in die barbare, fortiter inbel-
laueruttt, fed fruftra. Et multis interfectis, ea nocte
28 1484 et 1485.
recefferunt ex bardea, fortalicijs prius cum militibus
yngaricalibas optime conftipatis et firmatis. Eaque
nocte hij, qui fuere in. fortalicio „Symanyn flaut**
fugam fine yi dedere, relictis rebus omnibus in for-
talicio, nuUo yifo inimico, Alfo das der chunig ayn
teber mer gebungen hatt, den er hatt geweft. Item
«. dec. ufqüe Nicolai ynumflorenum renenfem, duas libras denariorum, 7 fz.
7, dec. denariorum, repphain. Tercia die poft barbare reuerfi funt,
qui fugam dederant ex fortalicio fimaning. Lucie
13. dec depredatur grinczing et yicini eorum et neuburgenfes.
6. dec. In feste Nicolai prouifum eft in necefsarijs fortalicium
10. dec. in lupo prope pontem. Feria fexta ante Lucie in cre-
pufculo rex prouidit duobus fortalicijs in bardea in
multis neceffarijs in propria perfona. Venerunt circa bos
dies duo prefbiteri, a cefare multas fpes nos adiuuandi in fcriptis et
yerbis apportantes. De facto expectamus ! Qui quidem facerdotes fpem
hanc bodie in confulatu, ' prefentibus confulibus et nominatis yiennen-
ßbus, promiferunt. Hecque cum fcriberem , yenerunt ex La ad yien-
18. dec. nam, hora tercia, quarta feria poß Lucie, 15 Decembris, ducenti
equites, tricenti bambardarij feiaginta baliftarij. Vfque ad eum diem
tres libras denariorum minus 7 denarijs, rukpratten, fwaifburft, prat-
wuerft, propina . . laus deo omnipotent!, cuius mifericordiam cantem
iuetemum: amen! amen! cum meo filiolo gregorio. Inidipfum. (?)
Sicque cum laude dei finem accepit annus doctoratus mei octauus.
16. dec. Dens craftino die 16. Decembris det felix principium noni!
IHC. Hinc omne principium et exitus omnis buc eft referendus.
Incipit ergo in benedicti dei nomine annus doctoratus mei nonus, quem
deus pro fua mifericordia et remiffiori ira fuper hanc ciuitatem yien-
^^g nenfem feliciter terminare dignetur. Amen. A 16 ergo decembris
5. jin. 1484, ufque in yigiliam epiphanie anni 148S, duof florenos yngari-
cales, ynum renenfem, 10 grofsos bohemicales, 83denarios, ain ftricb
mei, quinque propina de mactata fue, repphain, 3 Koppayn, de apro
filuefti'i magnum fruftum. Benedictus deus ! pleni fint ceii et terra
gloria fua ! Inidipfum. (?) Et tres libras detiariorum. Iftis diebus facta
funt multa et mira in hac ciuitate. Danubius, fortiflime et diu conge-
latus, foluitur in yigiiia thome apoftoli (20. dec. 1989.). Mutatur
confulatus et in numero augetur. Innouatur modus electorum et electio
ofBcialium. Rem yidiffes inauditam, per yifcalem mifliiro huc ad Vien-
im 29
nun^ fere defieientem auctoritate Imperatoris» cuius auctoritate Yienna
nouam faciem accepit. Longa e&ent rerba, eciam 11 per compendium
fcriberentur. Item ufque Antonij tres floreDOS yngaricales, vouin 17. jan.
reoenfem, onam libram denariorum, 6 fz., 25 denarios, propina : fau-
geflecht 9. Ex domo Sancti iheronimj magnus panis Hmilagineus.
Item fexta feria poft pauIi duas libras denarionim, 7 denarios, rnua
paruus paniC qui olimyno denario, iam quatuor yenditur. Item 10 oua,
ynum yalet tres denarios. Ea die • fcilicet 6 feria poft pauli , rex %s, j«d.
vngarietres exercitus poAiit ante yiennam. Hora quidem 12' machinis
et bambardifl in cinitatem et fubm*bia minatmr, fagittauit. Eaque noete
aput nouum alueum fortalieiam incepit (pag. 7) edificare, noftris tum
fagittis ex bambardis ferpentibus fruftra .renitentibus , cum tamen
morte multorum laboraneium aput fortalicium. Prius exercitus aput
„hunczmul,*' alter ad Tanctum bartholomeum, tereius in Wering, ufque
fere ad danubium. Eo die mittitur ad cefarem nuneius : geir. Premiili
funt plures. Vifcalis eo die mane fpeificat ciuitatem in confulatu de
meiioracione in 14 diebus. Item dominiea fequenti, que fuit Septua- so. jan.
gefima, duos florenos renenfes. Item precedenti quinta feria ynum t9, jan.
florenum yngarical^n et medium a magistro friderico grefler» quem
ad licenciam pridie prefentaueram. Examinayimus ad gradum liceucie
in medicina. Item fequenti poft fcolaftice ynam libram denariorum» 11. febr.
26 denarios. Multi a cefare yenere nuncii, a nobis mi(Ti, non nifl
yerbalem fpem afferentes» yerum firma fpe res expeetamus. Perfecta
funt: fortalicium „pey dem neupruch** et pons fere; item fortalicium
„auff dem fpercbenpubl;** item fortalicium in gumppendarff.
Mirabiles» die yafchangi 15. februarij» litere 15. febr.
cefaream per maieftatem ex Lintz agathe A9iie,(5.febr.)
nobis Viennenfibus attulere eonfolationem, narrantes
prineipis Maximilinni noftri adyentum propediem,
inFrankfordia iam exiftentis cum electoribus imperij.
Haetenus ynum florenum yngaricalem, 4foIidos, 14 denarios. Die
dnerom rex Mathias Vngarie cum octingentis equitibus iuit de exercitu 16. febr.
»zyrering*^ ad neyburgam forenfem, ybi expectatus fuit a legacione
jmperatoris turcormn, larga munera regi Vngarie oblatura» decem
>) Gewiss mclits ab Lunge, Leber und Gekröse eines Schweines. Vergleiche
,,Iiigeschlechi<* und „EingesChlacht,'' bei Schmeller bair. Wb. 3, 427-
30 im
camelis uel drumedarijf adducta. Eoque die Cineroin, ad noctem hora
fere nooa, magiater ciaium, dominoa ftephanus en, exrait cum quin-
gentis equitibus verfus nouam ciuitatem» Lintz yfque oefarjeam petendo
maieftatem, eidem neceCTaria huic ciuitati declafando, confcriptum
populum huius ciuitatis, et cibum» et euacüatas burfaa iam
fere per triennium! Hunc et fuos comitea dens concomiteturl
Haetenus tres florenos renenfes a prepofito sanete dorothee»
23. febr. item 41 denarios. Item ufque in yigiliam mathie apoftoli 3 folidoa
denariorum, 6 denarios, vnum florenum renenfem, a prepofito sancte
dorothee. Item vnum yngaricalem, banf rerber. Item eo die yenere
nouitates, ducem Sigismundum in atbafi mortuom ^). Item Maximi-
lianum electum in regem, romanorum. Item eo die exioit edictum
ciuitatis, quod nullus, fub pena y talentorum, yendat pifces in foro
26. febr. pifcium. Res tres mirabiies ! Item fabato ante reminifcere ynum flo«
renmn yngaricalem, hanf y erber, 4 folidos denariorum« Item dnos
florenos yngaricales a doctore ioanne pilgram ex enczefdarff maiori,
1«. mart. cuius medicus fui, ipfo manico et paralitico exiftente. Item 16. marci,
que fuit quarta feria poft letare, ynnm florenum yngaricalem, zwitarin.
Item y^or magiftri ciuium panes, yalore 40 denariorom. Item 9 fz.
denariornm, 3 denarios. Et eo die fuit edipzatus fol integraliter. Quam
yidi, bora precedenti eclipfln fui confeflus. Eo die inyeni florenum
yngaricalem. Eo die maxima machinarum yi rex yngarie demolitus eil
fortalicium aput lupum prope medium pontem, et in dedicionem coegit
pridie, ineipiens circa meridiem. Hodieante meridiem yi obtinuit, inye-
niens quatuor oneratas frumentis et alimentis naues, nobif adducendas,
quas quidem naues cum alimentis yidimus quidem, fed non guftauimus,
quia de predicto fortalicio ad nos duci non poterant pre inimicorum
potencia. Eoque mane in crepufculo quatuor ftipendiarios bobemos
hereticos , homicidas , qui ipforum capitaneum eciam hereticum occi-
derunt, iudex ciuitatis decapitari fecit per quintum ex ipforum focijs»
qui propterea iiberatus fuit a morte. Non enim üctorem babuimys,
Eoque die ad noctem, yerfus mediam noctem, ex noua ciuitate yenere
^) War aber eine falsche Nachricht; denn Sigismund mit dem Beinamen der
- Reiche, seiner vielen Besitzungen an der Etsch wegen oben ^^Sigismundua
m athas!^ genannt, starb erst am 4. Min 1496. Vide Herrgottes Monmn.
T. IV, P. 1. S. a09 mid «10.
1485. 31
eentum eqoites et xl currus cum aUmentis» KO boues« Decima septima it. mart
rero ouurci idem rex ineepit iterain de noao edificare fortaliciuin in
wardee, in loeo qai wolgari lingua dieitur »ym hongynden art.** Eoque
die ad noctem obfedit eaftrum eberfdarff, fagittando tota noete. Et
18. mard, que fuit fexta feria poft letare» id fibi datum eft per ridaam 18. mart
et reUetani yiti de Ebersdarff circa meridiem. Nos autem eo die»
ridelicet 18. marci, ante decimam cum ftipendiarijs noftris et fapra-
dietia eqnitibas tentanimus impedire Edificacionem fortalicij »ym
hangiinden art,** et gladio cecidere ex inimicis fexaginta. Capti autem
fönt dacenti et mdecim, Yulnerati 23, quomm uulnera ego ligari vidi
et nüferieordia motos non paraa. Scbaafil, Krampen und bayn, als yn
dy tuna? gwarffenl gloria in omnibus flt deo! Item 17. marei aput 17. mart
edificacionem fortalicij »ym hangerart^ ex turri, qui nomen babet ex
caftore, globo bambarde in latere regis mgarie interfectus eft quidam
nobilis capitaneua, nomine permencco. Supradicti autem equites cen-
tmn, peraeta inpedicione fortalicij» e ueftigio aput portam fancti Nicolai
exi(e)re» deeem equites regis ceperunt, et duos currus, ducentes
radorem mille florenörum. Tandem 19. marei fortalicij noui edificacio 19. mart
igai datur ufque in terram. Item fabatbo ante pafce 13 fcbillingos %, apr.
xi denarios, panem ralore 40 denariorum. Item 4 panes Talentes 24.
Item ynum florenum renenfem» jtem Youm rngariealem. Eo die, mane
bora prima, renit cum eentum equitibus magifter ciuium infperate»
fme inimicorum lefione yeniens a cefare, paucas afferens confolaciones
reales, verbales credo multas. De maximiliano: propriam eius maxi-
milkni manum, venturi cum alijs principibus Imperij. Dens det nobis
faam pacem, faciat mundus fieut Tohierit! Amen. Item ufque ad
19. aprilis vnum florenum vngaricalem, vnam libram denariorum, 19. apr.
3 (z., 9 denarios. Eo die noftri vi adduxerunt, furfum ab art, tres
naues travnales frumentorum et fiarine, fumma 14 mutt. Noftri cum
inimicis, ab bora quarta mane ufque ad octauam, certare aput naues,
ufque ad Viennam. Cecidere ex inimicis longo plures quam eentum,
en noftris vnus tantum. Rex Yngarie a longo eonfpiciens, yadum quod-
dam Yolens tranfire ynacum equo, merfus eft in danubium, fed tarnen
releuatus, eaftrum eberftarff bene madefactus petiuit. Poftridie forta- 20. apr.
lidum prope fanctum paulum et fanctum marcum ineepit edificare,
penes danubium. Item ufque georgij 1 florenum renenfem, 82 denarios.
£0 die rex yngarie exercitum pofuit ad fanctum marcum. De
aduentu maximiUani defperatur, et de omni oeforis auxilio. Tantum
32 1485.
5. mig. habemus fpei qoantum eommederel Item fequenti poft floriani ex
practica habui nouem fz. denariorum. Item ex ftipendio lecture daos
florenos renenfes, propter (quod) angariam amii domini 1482, a cracis
ad aduentum domini. 0 famem magnam! Hodie in domo mea earnes
equinas comedimus. Yaccarum caro iam non eft confueta, bouina modo
non reperitar. Libra carnis raecine 14 denariis renditur, eqiiine fex
denarijs, vituline quadraginta denarijs! Gallina pro tribus folidis,
ouum pro quinque denarijs • metreta auene 4 fchillingos denariorum,
metreta farine cum furfuribus 14 fcbillingos denariorum. Longum
effet omnium precia confcribere.
4. m^u*. Eo die floriani, in ejus bonorem, ad eius ymaginem, bec metra
compofui:
Auftria fuperior, floriani fangaine fdix.
Et ciuitas ÄDDaAim, hac femper ymagine gaude.
Eoque die floriani ad noctem rinculis datur et captiuatur anti-
quus magifter eiuium huius ciuitatis, laurencius Haym, miles auratus.
Camerarius ciuitatis Tenkcb etiam yinculatus ferro fuit ante 10 dies
(24i. apr.). Ambo a ciuitate ifta, propter malam traetacionem rerüm
8. miy. ciuitatis in annis precedentibus in fuis officijs. Dominica ante afcen-
ßonem domini, ad noctem fere, tota ciuitas, mulieres, monacbi et mo-
niales, fuere aput rubeam turrim, expectantes tres nauef, venturas in
danubio, afferentes in faccis farinam, littora petiture in medio forta-
liciorum, fcilicet lanteber et aluei noui marci ^). Sed frullra tota nocte
expectantes, nemo venit. Verum circa medium noctis clamor factus
eft, naues venilTe. Occurrunt omnes, Ted fruftra ufque ad ripam
danubij. Vltimus labor bic fuit. Pro alimentis defperati itaque ciues
cogitant, quid et qualiter cum rege tractent, et fit conclufio prima
10. m^i, fuper tractatu de ciuitatis dedicione. Sequenti die, tercia feria, con-
clufio predicta deuoluitur ad prefidem ciuitatis, yifcalem imperij, qui
graui animo audiuit. Eaque nocte iterum, ficut precedenti, expecta-
11. m%). uimus naues, fed gratis. Tandem in vigilia afcenConis decapitatur
tbomas tenkcb, ciuis in vienna , et camerarius olim et judex ciuitatis,
12. mig. propter furtum, quodfecit ciuitati. Die afcenOonis, poft nonas, maxima
fit congregatio eiuium, que numquam fuit, vnanimiter petentes presidem,
ut paciscatur cum rege de liberacione ciuitatis ex tanta fame. Sed
<) Der Taber bei der „Anlende,*' und jener am Neubruche zu St Marx.
14Stt.
33
reiiiiit conftanter, cooaicia aliquando ciaibos dicens, et ipG fibi: „Quia
princeps nofter» FVidericos Imperator fereniflimus, nihil fuffragii et
auxilij foeit eiaitati.'' Et in loeo» in qnem naues renturas fperaoimus»
rex fortaHciom incepit confbmere» tertia feria ante afcenflonis. Item lo. mi^*.
feria fexta pofl afcenflonis, mane poft mediom, hora prima, rex ex 13. mij.
quatuor mondi partibus magnos per bambardas lapides in eiuitatem
fagittat In quatuor loeis sturmam in fepibus faeit fuburbij. In fuburbio
tarnen fancti Nicolai rictoriam habuit. Sequenti die, fabbatho fcilicet, 14. mi^*
in quo ftrit eoniunctio felis et lune, fub coniunctione congregata rni«
uerfitas fcribit litteras ad regem pro faluo conductu aliquibus de yni-
uerfltate ; ut ipfl cum aliis prelatis et clero orent regem et placent
animum iratum eius in eiuitatem. Die afcenflonis miles Hayn, olim iz. mig.
magister ciuium , ad domum furum ducitur, infra decimam et vndeci-
mam ante medium noctis, ut ad cordas tractetur ^), Hactenus in prac-
tica 7 fchilliqpos denariorum, 1 i denarios. Nostri legati die dominico is. miu-
erant et placare animum eius incipiunt et ut det ciuibus terminum ad
mittendum nuncios ad jmperatorem. Sed fruftra. Eo die , et tercia
finria, et quinta feria laborauerunt , verum inducias predictis feptem
diebus dedit rex ciuitati , in quibus a bello celTatum eft. Hactenus in
practica xi fchillingos denariorum, unum florennm ungaricalem, qua-
tuor libras camis yaccine et quartam partem ex ubere yaccino, a
domina de pottendarff. Empta fuit Tacca 14 florenis yngaricalibus,
roetreta farine communis cum furfuribus duobus florenis renenflbus.
Ipfa vero quinta feria ad noctem omnis in armis fuit ciuitas in fepibus lo. miu'.
fabyrbij, non aliud cogitantes , quam quod rex ftuermam ea nocte fit
facturus. Omhis homo yiriliter ea nocte et animofe hoc idem expectauit,
ymo et deflderauit. Mane facto, hora quinta , congregatur yniuerfltas. 2o. mig.
Venit ad eam magifter ciuium et multi ciues, apportantes multos arti-
eulos in cedula confcriptos, dicentes nobis , 0 quid eis addere uel ex
eis deponere yellemus. Continebant autem condiciones , fub quibus
noflram eiuitatem Yiennenfem, fame compulfam, regi darent. Refpon-
fum fuit eis : bene elTe compofltos, et eis placere, et eis, fcilicet ciuibus.
^) Das ist am „geseilt^ su werden. „Domus furum^ das alte „Deuphaus'' lag
in der «Rauhensteingatae,*^ nicht „Himroelpfortgasse^ wie es allenthalben
beisst, und trSgt jetst die Nummer 933. Vergl. Scblager*s Wiener Skiszen,
4, 181.
Fontes VIII. 3
• 34 im.
21. nm'. affiftere perfonaliter« Et ia Tigilia penthecoRes cum eifdem exeunt
articulis ad regem , cum quo tractauerunt tota die ufqae ad noctem.
23. mfu*. Secunda feria in feßibus iterum exeunt ciues ^i eoncludunt, eiuitatem
effe regia, H imperator eam non defenderit, et intromittere eum velint
in Tigilia .corporis chrifti (l.jun,), Huius tractatus littere a eiuitate
22. miy. mittuutur ad jmperatorem » die penthecostes hora seouada. Liltere,
jnquam, plene lacrimarum, cefareamque maieAatem fere ralediceyitefl.
Vale itaque mi cefar! qui omnibus auftrie prindpibua tua negligencia
et pecuniarum amore magnam maculam inieciflL Paolfti noA Terbia,
24. mij. Don fequentibus fignis. Hactenu^ in profesto yrbani unam libram dena-
27. m^j. riorum, 23 denarios. Sexta feria ante corporis cbrifti cefarei officiales
Yiennam exeunt, arce claufa relicta, quam aperuerunt ciuef^ ut mnn-
25. mig. dareturpro rege Vngarie. Sabbatbo, in quo die hora decima intrauit
Yiennam dux ioannes, filius regis matbie yngarie, primo ad eceleOam,
tandem yn das praghauGs, tandem ad balneum, propter quod
est ingreflfus, et alij quam plurimi. Iterumque ad caßra fua ante
29. miy. occafum folis rediere. Hactenus dominica trinitatis 6 fchillingos
deaaciorum 12 denarios. Item ufque fecundam feriam
6. Jon. poft corporis Cbrifti, que fuit fequenti poft bonifacii, tres übras dena-
riorum« unum florenum yngaricalem» tres fchillingos, feptem deoarios,
panes sine numero. In quo predioto ciuitas Vienivenfis iurauit regi, et
K. Jon. Aio filio, et regno Vngarie, et eorum fequacibus fidelitatem. Bonifadj
1. Jon. intrat eiuitatem regina, rex in vigilia corporis Cbrifti (cum} octo
milibus hominum electorum, tribus exercitibus, non in omnibus bene
.rounitis. Predictisque diebus mittuntur littere a rege ad totam austriam,
ut lue ad feftum iohannis baptifte (29.jmn.) compareant omnes et
perfonaliter. lUC.
(p^8.) ^Imponit finem fapiens et rebus honeftis.*
14. juo. Post oaptam Yiennam, in vigilia riti, babui ex practica quatuor
libras denariorum, tres fchillingos denariorum , mum florenum vnga*
22. jDD. ricalem. Achacij vnum florenum vngaricalem, duas libras denariorum,
tres fchillingos, viginti denarios. Quo die achacii congregatis omnibus
yniuerfitatis lectoribus retulit magifter ille, quem habuimus in muta ybs 9»
>) Die Wiener UnirersHftt hatte damals aus der Mauth zu fps jährlich 800
Pfunde Pfennige zu beziehen. Yergl. den im Sinne des Testamentes H.
Albreebts lU. abgefassten Stiftbrief H. Wilhelms, dto. Wien am 4. Juli
140S, in R. Kink*s Geschichte d. Univers. I, 2, 30 mit 1, 1, 137.
±4»%. 35
qooddomitttts dixerit Imperator: »oullum fe nobis Toluere de preteritis
ftipeadiif Teile» G oboiam regi TDiuerfitas dedUTet in introit« huius
chiitatis.*' Die feptem dorDiieneium dias libras denariorum» et rex 27. joi.
Viigarie tulnam eaptam intrat Et reuereadus pater, compater meus ad
eedoMMi iUuoi meiun, prepoßtas ia neubarga clauftralj , mortem obijt,
iaannea HechteL Sub quo canoiiizatiis eft Leopoldas, auftrie marcbie»
die trium regom (6. j^fu) 148K. Margarethe trea florenos yngaricalea» 13. jui.
ex ^bufl Yiuia ftut a laonaAerio fanete dorothee. Item qualuor libras
deaarioriiBi. Item Tnum Ciogulum a prepofito farichtenauer Werdenfl.
Item rmirn cafeum, eingulum» videlicet vnus fiorenus renenfis, cafeus
riginti denarü. Item vifitacionis marie vnum florenum vngariealem z. jm.
ex diiobus waccalariaBdis in medioina examinati» et promotis. Item
quinta feria poat margarethe ex leetura duas libras denariorum, fex 14. jui.
denarios» ia angariam a crucis ad lacie amni dominl 1482. It^m
feqnentipoftmagdalene trea libras denarioram^rnam florenum renenfem. 23. jui.
Eo die incepi dueillare ^ vas rini 42 rrnarum, pro 14 denarijs rnam
oetauam, quod emi 1482 i& vindemijs eiusdem anni ex ealuo monte.
Dens bene faueat oro! Ebibitur feria Texta poltiacobi. Recepi libram, 20. jui.
80 deoarios.Ufquead illum diem quinque libras denariorum et paruum
equom ex prepofito werdenfi farichtnaur. Laas deo. Item ufque ad
YigUiam laurencij quinqoe libras denariorum» vnum florenum renenfem. 9. aug.
Ib qua yigilia Laurencij termaf petiui et reueni fabatho ante bartho* 20. aug.
lomei. Haboi interea vnum florenum renenfem» 13 fchillingos. In
proüesto Auguftinj tres florenos vngaricales, vnum florenum renenfem» 27. aug.
quatnor Ubras denariorum» 74 deaarioa. Ipfo die Auguftini tres libras 28. aug.
denariorum 9 45 denarios. In profesto Egidj tres libras denariorum» 3i. aug.
duos florenos vngaricales. Eo die ablactatus eft filius meus Cofmas
tiebtel» qut eo die egit ynum aaaum» tres ebdomadas. Dens benedietus
pveeibos fancti egidj patroni in grein» patria mea» fit nobis pröpieius
et benignus I 0 bncte Egidi» lactatos cerua» tu ablactatum refoue
>) Dtft iM: anMpfem D« Cange Glese. 3, 11 htt «edseillare.«' Verg). ibid.
% 947 »Ducillus,'' welches den Zapfen des Fasses bedeotet» „dueilla,<< wie
man sieht, im Allgemeinen eine Quantität Wein, ein Fass im Allgemeinen»
welche erst durch den Beisatz des Preises näher bestimmt wird. Auch die
späteren Stellen, zum 7. März, 30. Juli und 9. Sept. 1487, geben keine be-
atiramte Awlnuift, sondern lassen „docilla'' nur ris „Gebande« im All-
gemeinen erkeanen.
3*
36 1485.
cofroaml Eodem die mum florenum yngaricalem , youm florenam
renenfem, quinque fchiilingos denariorum, undecim denarios. Bene-
4. tept. dictus deus ! Dominica poft Egidj quatuor libros denariorum , tres
7. sept. fchiilingos denariorum. Item ofqoe ad vigiliam natiuitatis gloriofe rir-
ginis marie vnum üorenum r^nenfero» daas libras denariorum, quatuor
fchiilingos , undecim denarios et camifellam pulcram a domina de
.14. sept puechaym. Item exaltacionis fancte Cr u eis tres libras denariorum,
16. sept feptem fchiilingos, quatuor denarios. Item die eufemie duaf libras
denariorum et medium florenum yngaricalem a ioanne nerman, arcium
magiftro, eo die ad gradum baccalareatus in medicina admiffo, et
examinato» et promoto. Eoque die Imperatoris turcorum legati intra-
uerunt, yidendi gracia, eccieflam fancti ftephani^ qui ante tres dies
huc Teuere, midi ad regem mathiam yngarie, qui tunc fuit in eaftris
18. sept. ad nouam ciuitatem obfidendam. Dominica poft eufemie moritur iohan-
nes fleber, ciuis Viennenfis, euius fiUam duxi et habeo quod deus
27. sept Toluerit! Die fanctorum martirum Cosme et dam iani quinque
libras denariorum, vnum florenum renenfem, KO denarios. Eo die,
hora octauamane,milites jmperatoris ruunt in obfldentes caftrum grueb,
prope melicum. Capti, interfecti funt multi milites regis. Verum eo
die regis yngarie militef, refurgentes predictos imperatoris milites in
8. oct caftro, circumdederunt obfidione potenti. Item ufque fabatho ante
Cholomanni quatuor florenos yngaricales , quatuor libras denariorum,
K7 denarios, uxore mea in termif decimum diem nunc agente. Bene-
28. sept dictus rex regum ! Die wenczeflai magifter iohannes newman ex
yienna determinauit , deditque mihi duof florenos renenfes. Item
13. oct Colomanni quatuor libras denarioruni, preter octo denarijs. Quo die
reuenit uxor mea ex termis. Antiquum caftrum wald fturma lucratum.
17. oct Item pridie luce euangelifte yenit yerus rumor, quod obfefli in gnieb
dederint fe regi. Canitur »te laudamus deum !**, ignis incenditur,
omnes campane pulfantur. Euere autem dediti mille et trecenti. Die
18. oct luce rex a non iuratif ciuibus recipit iuramentum in curia prepofiti,
hora decima mane. Eo die in practica feptem fchiilingos denariorum,
14 denarios. Item eo die a doctore Chreicznach, Nicoiao, yiro egregio,
21. oct. tres libras denariorum. Vrfiile monafterlum S. dorothee fex libras
23. oct denariorum. Dominica ante Hmonis et Jude, apoftolorum meorum,
unam libram denariorum, fex fchiilingos, neuem denarios. In quo die
yidimus in yiennam adduci captos in grueb cum pompa, et neuem
currus plenos armis ipforum. Res mifera, in arcem olim jmperatoris
1485. 37
et dueis Aaßrie fabditos doci Auftrie per regem mgarie in eandero
eapthiof dueere! Quamdiu eftu negligeos dux Auftrie?
Enibefeere, embefeere et miferere pauperum tuomm!
Item 24. oetobris, io hac eifioiani dictione Ve, Rex et deminas u. oct
Dofter Mathias ridendi gracia yenit ad reliquias sancti Stephan! Vienne.
Et interea cadit grando et nix prima haius anni. Talifque nix ea fuit
noete, nt faliees mihi laniaret et omnes fere arbores in orto meo ad
terram traheret. In yigilia martini tres libras denariorum» tres fchil- lo. oov.
lingofl, 20 denarios. Et monaßerium in neuburga claaftrali mam Kar-
ratam mufti, propterea, quod eorum roedicus verus. Preterito anno
nihil dedernnt, fed adhuc obligantur. Item yfque ad diem Sancti
Leopol di, Aoftrie marhionis, (Benedictus deus in fua deifica maie- 1$. bot.
ftate! Hoc anno Auftria, uel fedes prineipum Auftrie (per) principem
terrenum coacta, declinat turbata. Et leta quidem fanetum iftum Leo-
poldnrn aflumit Auftrie principem. Non potuit Auftrie fedes elTe Tub
dominio Imperij et habere hune fanetum eius principem? Hoc anno ab
Imperio eecidit primo» alias ante numquam. Hoc anno habet principem
fanctom primo, alias ante numquam. Quid, o bone deus, fecerunt in
te Imperium et princeps Auftrie quod fub manibus eorum hie fanctus
non fiierit eanonifatus?) quinque libras denariorum a monafterio fancte
dorothee. Alias duof florenos renenfes, duas libras denariorum, 78 de-
narios. Clementif duof florenos renenfes, duas libras denariorum. Eo 23. nor.
die fiima de morte fratris regine, cardinalis cuiufdam 9* Andree vnum
florenuro renenfem, quatuor fchillingos denariorum. Item ufque ad
octauam co'ncepcionis virginis, gloriofe concepte fine originali, duof 15. dec.
florenos renenfes, duas libras denariorum, fex fchillingos denariorum.
Quo die fepelitur yereflaus de xernaho, fabatho poft concepcionis 10. dec.
deeollatus, ea hora, qua rex mathias exiuit ciuitatem vngariam verfus,
ftetit fupra terram ad feptimum diem poft decollacionem , vixit eciam
loquens tribus horis. Et Hc flnitur ex dei maxima gracia annus doc- le. dec.
toratus mei nonus. Vtinam in eius anni predicti tribulacionibus
vitam meam melioraffem, in laudem dei et faneti Leopoldi, auftrie
*) Johannes, Statthalter Ton Tarent, Cardinal und Erzbischof Ton Tarceto,
ist gemeint, gestorben den 17. October 148$. Er war ein Sohn Ferdi-
nands I. Ton Neapel, dadurch Bruder Alphons 11. und Beatnce*s, der
Geraahlia Matthias Corvios»
38 1485 et 1486.
markionis. Jesus xpc. Hinc omne prindphiin. Hue refer exitom. In
cuius benedicta nomine incipit annus mei doetoratus decimus, quem
deus pro fua pietate et mifericordia bene vertat. Et maximiliani adaen-
tum, deos det, pacienter expeetemus, qni amleus non uenit defideratus,
21. dec. iam inimicum venire timemus. Item tbome 13 fchillingos denariormn.
24. dec. Item in vigilia natiuitatis a monafterio sancte dorothee 12 fchillingos.
13. dec. Pro angaria lucie aliaf duof florenos vngaricales, fex fchillingos»
12 denarios. Benedictus deus omnipotens iefus chrifitas amen. In
31. dec. vigilia circumcifionis duof florenos vngaricales, unam libram denario-
^^.^jan. ^^^f ^ fchillingos, 16 denarios. Erhardi quatuor libras denarionim,
14. Jan. 4 fchillingos denariorum. Item fabatho ante Antonij quatuor libras
10.. Jan. denariorum, vnnm florenum renenfem» 23 denarios. Pauli tres libras
denariorum, tres fchillingos, feptem denarios. Dies gruppt 9> ventus»
nubes. Aqua clara »). 1486 circa epiphanie habui carbunculum jn
3. febr. latcrc finiftro. Item BlaQ vnum florenum vngaricalem, tres libras
19. febr. denariorum. Reminifcere unum florenum renenfem, quatuor libras
denariorum, 12 fchillingos ex sancte dorothee monafterio. Item tres
2. mart. fchilUngos donariorum. Item Salus populi duos florenos vngaricales,
tres libras denariorum, 50 denarios, plaußrum lignorum, genter *),
medium pannum. Exdomino plebanoexcaftenjntegrumpannum.Cüftfm}
explebano magiftro Erafmo in weis. Quem pannum attulit rwelantin. Eo
die finem habui egritudinis. Meus tanabefchel incipiente dominiea
3. mart ocüH ^) (26. febr.). Sabatho ante floriani venam dorfi(?). Item fexta
10. mart feria post letare quatuor libras denariorum, 28 denarios. Eo die fui
confeffus antiquo confeffori meo, magiftro flgismundo frofehel ex grein,
21. mart compatri meo et amico dilecto. Item benedicti duof florenos vnga-
ricales, quinque libras denariorum, quinque fchillingos denariorum,
quinque denarios. Item tres florenos, duos denarios. Item caponem
et gallinam. Item eo die benedicti recepi ftipendium meum angarie,
2. apr. a crucis ad lucie 82. Item 42 denarios eo die. Item in ootaua pafce.
^) „Gruppt^ so Fiel wie „graupet^ d. i. hagelig. Wie das Folgende lehrt ein
trüber Tag voll Hagel und Wind. Ueber „grauppen" für hageln vergl.
Schmeller bair. Wb. 2, 116.
') Soll wohl die Beobachtung am Wasserglase angeben.
*) Das sind Balken, welche nach der Rundung der Ffisser gehöhlt diesen als
Unterlage dienen. Vergl. Schmeller 1. ci 2, 88.
^) Darunter wohl £0 verstehen: „6nem habuit aegritudinis.''
1486.
39
in dedieacione eceleße ßincti ftephani, tres libras denariorum, tres
fehillingos denariorum. Monftrate funt eo die prima vice reliquie m
noua altana lapidea, nondum plene eompleta 9- Tiburcii qaataor flo- 14. apr.
reoos renenfes, goatner libras denariorum et qainque rehillingos. Eo
die iui ad S. Leopoldum. Item gotthardj miim florenom renenfem, 5. miö.
TiiQin florennm vngariealem, qnatuor libras denariorum, feptem fehil-
lingos denariorum. Renenit ?xor mea, pregnans feptimo menfe, ex
terauf pridie pbilippi. Item vnum florenum vngariealem, 74 denarios so. apr.
doroinica ante penthecoftes. Quo die ego et primogenitus meus iuimus 7. miu*.
ad termas. Dens iter hoc felicitet oro. Reueni, (quatuor fiorenos in
feftiuitatibus pentheeoltes) faluus. Deo gracias. Quo die primum 14. mig.
publicum officium in Yienna et neuburga claustraii cantatum est in
eeclesiis de sancto Leopolde. De qua re iterum atque iterum gracie
immortales ab omnibus dicantur. Amen. In practica habui X fi. d. 17d.
Dominica post penthecoftes 12 fa. a monafterio S. dorottee. Item zu m^j.
alias 3 fz. d. Item fabatho post corporis Christi iui ad SanctumLeo- 27. mig.
poldum cum filio meo Leopolde. Habui 14 fz. d. Item ufque secunda
feria ante Viti quinque libras d. 12 d. Quo die natus est mihi quartus 12. jan.
filins Lucas. Deo gracias et iterum deo gracias. Qui quamuis partu 17. jun.
non normali partus, illefus foit. Moritur Lucas secunda feria post yiti 19. jun.
ad nutum dei. Item feptem dormientium unum florenum renenfem, 27. jan.
tres libras d. 10 d. Item diuifione apoftolorum tres florenos renenfes, is. jui.
3 libr. d. 3 fx. d. Jacobi ynum fl. renenfem, 3 iibr. d. AflBre fui ad 25. jai. 7.au^.
Sanetum Leopoldum, ynum fl. mgaricalem, duos renenfes, tres libras d.,
18 d. Item Tiburcij die» videlicet natalif cofme filij mei, 1 fl. li. tag.
renenfem, 1 libr. d. 3 (z. d. 12 d. Bertholomei 3 fl. mgaricales,
4 libr. d. Aegidi vnum fi. vngariealem, tres renenfes, quinque libras d. 1. sept.
Item fequenti post mathei fedecem fi. vngaricales ex lectura in medi- zz. sept
cina. Quos dedit .Vngarie rex mathias, qui feliciter viuat in eterna
patria. Aliaf in practica quinque libras d. 7 fz. d. Laus Christo Jefu.
Amen. Secunda feria post mihaelis duos florenos Vngaricales. Item 2. oct.
duof renenfes a conventu 8. dorothee. Item yj eilen lindifch tuech *)
') D. i. im sogeaannten rHeilthumsstuhle.**
*) „Liodisch, lundisch Tuech** auch „Schep tuech** genannt, war ein feines
Toeh, das von London in Sduffen nach Hamburg und andern SetsUdten
gelangte. Es war auch in Baiern bekannt. Yergl. die Belegsttlkn bei
Schmeller l. c. 2, 480.
*0 1486 et 1487.
a kchranperger. Item 1 libram d. 3 fz« 12 d. Laus ei, qui
fanat omnes ! Item eadem 2^' feria ynum florenum vngaricalem, K4 d.
27. oct Item pridie Simonis et iude duos fl. mgarieales et tres libras d. Item
pridie luee monafteria nowborgenfia 9 dedenint mihi in folario tri-
ginta quinque Vrnas mufti. Item aliaf ex donis predicti monallerii
15. oct. quinque vrnas mufti. Item domjnica ante luee ego et rxor emimus
u. oct. yineam dietam „tuerefl am nufperg** pro 80 libras d. Item pridie
erifpini emimus vineam paruam pro fedeeim libr. d., ein leytel hunder-
halb der heyling (tat Deus bene faneat
15. Qor. Item ufque ad diem festum, ymo folemnem, et primo nobif feM-
uari indietum per Tedem apoftolieam, SANCTI LEOPOLDI Auftrie
marehionir, vnum florenum yngaricalem, duas libras d., tres fz. d.
. Item a magiftro petro ekehl ex haflpach, theologie baccalaureo for-
mato , amico meo fingulari , duas yrnas mufti. Item ex quodam alio
facerdote duas yrnas mufti. Laus deo et fancto leopoldo. Amen. Ad
euius feftum comparaui mihi tunieam rubeam, fchamloteam, pellibus
25. noT. madrufijs fubductam» eonftantem circiter florenos viginti. In Katherine
yirginis fefto yeni ex neynburga. Duos florenos yngaricales, duos
16. dec. renenfes» fex Tz. d., ynam libram d. Item ufque 16. deeembris ynum
florenum yngariealem, ynum renenfem, quinque libras d. 3 fz. K d. Et
flc finita funt ex dei gracia doctoratus mei luftra duo , id est anni
deeem. Pro quo, hone deus, pleni sint cell et terra gloria tua!
1487. IHC XRC, in euius nomine fuper benedieto annum fue natiuitatis 1487
incipiamus. Qui fua gracia et mifericordia concefsit finire priorem,
concedat .... fuam . . . niam feliciter iqeipere, tranfire et terminare
6. Jan. in fuam glorjam. Amen. Item ufque epiphanie quinque libras d.«
6 fz. 6 d. Vnum fl. yngaricalem, duas libras ex (mona)Rer\o Sanete
22. Jan. dorothoe. Vincencij ynum florenum yngariealem, ynum renenfem, tres
23. Jan. libras d., 24 d. Item 23. Januarii exiui ad termas fulphureas, yltima
31. Jan. eiusdem reueni ab eif. Inter balneandum (grticia) regis dedit mihi
in ftipendio lecture in peeunia fex florenos yngaricales. Item alias in
u. febr. practica 7 fz. d., ynd ayn mader palkch. Mathie quatuor florenos Yn-
garicales , duof Renenfes 50 d. Ex foldwein in neuburga
^) Nimlich das Cborherrnstift selbst, dtan jenes der regulirten Chorfrauen
bei Maris Magdalena. Vielleicht auch das Kloster der beschuhten Augustiner
daselbst.
1487.
41
dneillam <) Texaginta librarumd.» thomede aquino. Item anunciatioais 7., 25. mart.
marie duos florenos Renenfes , angaria eineram ex
Item alias ynom florenum renenfem, item ynum yngaricalem et fedecim
libras d., 3 (x. 17 d. Laus ehrifto ihn. Item floriani 1 florenum 4. mi^-
TDgarieaiem« 6 renenfes, 18 libras d. Laos ehrifto. CP^- ^0 ^^^^
usqae ad yrbani habui ex practica ynum mag^um florenum« ponderan- u. m^.
tem tres florenos yngaricales. Item aliaf quinque florenos Tugarica-
les, duos renenfes et fedecim libras d. Deo fit gloria. Amen. Item
ufque ad Yiti duof florenos Yngaricales, duos florenos renenfes, ynde- 15. jno.
eim libras d., 3 tz,, 23 d. Lauf deo. Item ufque ioannif baptifte tres n. jao.
florenos yngaricales» fex libras d., K fz. d. Laus tibi chrifte. Item
margarethe quatuor florenos yngaricales, vnum florenum renenfem« 19. jni.
octo libras d. , 70 d. Benedictus iefus christus. Interea noua ciuitas
pactata eft cum rege mathia, eam obfidente. «Si dominus Imperator
uel fui, non yenerit in auxilium ipsis , infra ViOtationem marie usque t. jui.
ad fequentem diem post ^ümptionis marie, tunc yelit fe dare in manus 15. ang.
r^s mathie. ** 0 pudendam Imperatoris defidiam ! Magisque pudenda
nostra peccata, propter que talia in hac patria patimuri Mifericordia
maxima, maxima ! Videamus an yeniat et liberet eam.
In profeßo margarethe fchadwien yi aregecapitur. Die margarethe I8. jai.
graffenekcher bambarda interficitur ab Vngaris Eoque die inyitatus 19. jm.
incidi in diflenteriam, a qua liberatuf fum dei gracia magdalene. n. jui.
Qttoofque habui in practica 4 libras d. Laus deo. Item ufque ad diem 1. aug^.
Sancti petri ad Vincula neuem libras d. , duos florenos yngaricales,
ynum renenfem. Et secunda feria precedente exhauftum eft mihi yas so. jai.
yini de quinto anno, fdlicet 1482, empti. Ex quo habui circa feptua-
ginta libras d., ducillam pro 16 *). Gloria in excelsis deo.
Laurencii tres florenos Yngaricales, octo libras d., duof renenfes. 10. wg.
Laos deo omnipotenti. Item fexta feria poft afl'umpcionis marie Rex 17. aug.
yngarie mathias in manus fuas yi , fame accepit nouam ciuitatem. 0
maria! Interea habui tres florenos Yngaricales, duos renenfes, feptem
libras d. 6 fz. x. d. Deus miferere nobis. Item fequenti post natiui- 9. sept.
tatifl marie duciliam *), yas yini pro fedecim, habui. Ex eodem
') Vergleiche oben die Anmerkang zum tB, Juli 1485.
*) Vergleiehe oben die Anmerkung xum 23. Juli 1485.
') Yergl. oben com 23. Jnli 1485.
42 1487.
37 libras d., alias ex phictica tres florenos vngaricales» vnum renen^
fem, decem libras d.» 4 fz. d. Gloria patri et filio &e. Item fecuodt
24. sept feria ante diem Cofme et damiani , martirum et medioorum , quinque
florenos Yngarieales, duof renenfes. Aeooventu. S. dorotfaee 8 libras d.
13. oct 74 d. Gloria patri. Item die Saneti Colomanni martiris, bnias mifere
noftre patrie patroni digoiffimi, ynmn florenum renenfero, nooem
libras d. Item ynam karrataro Mufti ex nerbarga clauftrali, quam
couTentus debebat mihi, eorum medico Anno domini 1484, in quo ad
hanc eiuitatem nihil ex locif remocioribur in^oducere potuimus. Item
ex domino eelerario, pro propina, feptem rmas mulli. Gloriofus et
benedictus deus, propieius efto nobis peceatoribus. Item predieto die
22. oct. vnum florenum yngariealem ad fero. Item die fequenti poft rrfule
Ynum florenum renenfem, 6 fz. d., 16 d. Item eo die a rege noftro
fereniffimo, pro ftipendio lecture in medicina, decem florenos yngari-
cales 4 fz. 26 d. Benedictus deus in omnibus operibus Alis. Amen.
30. oct. Item pridie Tigilie omnium fanctorum ex caluo monte conuentus bot-
burgenfis, pro hoc anno mihi eius medico, pro ftipendio mittit mam
karratam mufti et tres yrnas. Benedictus deus et Sanctus Leopoldus.
11. nov. Item alias quinque libras d. 14 d. Item Martini quinque libras d. 27 d.,
tres vmas mufti a ciue heyndl. Laus deo fancti martini , conpatriote
15. Qov. fancti L e 0 p 0 1 d i , cuius feftiim fequenti qmnta feria peragemus votiae.
23. noT. Item Clementis tres florenos Vngaricales, quinque libras d., 28 d.
20. noT. Tertia feria ante Clementis Incipiunt 9 trenge plenarie fex hebdoma-
darum inter imperatorem et regem yngarie. Deus benedictus felicitet
30. BOT. omnia. Amen. Item Andree, hora undecima circa meridiero, nafdtur
mihi filius quintus. Hora quarta diei eiusdem baptizatur per magiftrum
chori, dominum Leonardum. Leuantes: Doctor Andreas ex pottenpmn,
Vniuerfitatis Vicecancellarius, canonicus ad S..Stephanum, theologie
doctor. Item quidam ciuis biennenfis, Sitaver, et domina de potten*
darffl Vocatusque est Andreas. Qui deo viuat in gloriam et proximi
confolacionem, fi deo placuerit. Qui fit benedictus femper. Amen.
Item hactenus Vnum florenum Vngaricalem, 1 florenum .renenfem,
16. dec. quatuor libras d., K fz. d. Item ufque ad sedecimum diem decend>ris
exclufive duos florenos renenfes, feptem libras d. 4 fz., 7 d. Sicque ex
dei omnipotentis gracia et immenfa mifericordia finitur annus mei
^) „Incipit^ die Handschrift.
1487 et 1488. 43
doctoratus yndedmns, et Indpit deo bene fauente annus duodeeimoa,
quem deos glorioTus Toper Cemperqne benedictas in Tni Dominis gloriam
et proximi Ttilitatem et confolationefn finat feliciter pertranfire. Amen.
Amen. Amen. IHC. IHC. Hinc omne prineipium , hoc refer exitam.
Item ufqoe ad thome apoftoli duas Kbras d. a conrentu ad S. doro- 21. dec.
theam. Aliaf ynom florenum renenfem , 8 libr. d., 3 fi., 9 d. Bene-
dicamns domino. In Vigilia thome rumor erat de eonclufa iam pace 20. dec.
tnter ceTarem et regem Yngarie , per doeem Albertom et reg^n Vn-
garie in markeherftarff» in medio melici et ciYitatis S. ypoliti ^» ufqoe
ad saneti egidij feflum , interea finaliter et integraltter concludenda.
Amen, bone ihefu» Amen. „Mifericordias domini in eternum^ eantabo
pfahno 88. Anno 88. Snb anno itaque 88* ufque ad diem faneti An- - 1493.
tonii neuem libras d.» 7 fz. d., 4 d. et ynum florenum renenfem. Et 17. jan.
iterum alterum In profesto Antonij ex prepofito ad S. dorotheam, pro I6. jan.
nouo Anno. Item in profefto uel vigilia epiphanie iui ad termas. 5. jan.
Reueni tertia feria ante Antonii. Laus deo eiusque genetrici, yirgini is. jan.
marie. Amen. Amen.
Item dominus georgius, magifter georgius gundel» frater matris
Txoris mee, filie (leberin, dono mihi dedit vnum peecarium ofeulatum,
ponderans riginti quatuor marcas argenti, intra deauratis ofeulis» extra
vero Omnibus veftibus »). Velit deus , ut ex fua paraliO dextro latere
liberetur. Item ufque ad pauIi quinque libras d., S fz. d. In quo die 25. jan.
pauIi dietatum et eonelufuni eft per doctorem medieine iohannem ex
feligenftat, quod ego, ut fenior lector» legam hora feeunda et magifter
georgius fehebl hora duodecima » quamuis fenior doetor. Laus tibi
bone ihefu. Et fequenti post pauIi incepi legere hora seeunda. Deus 26. jao.
bene legere mihi coneedat Amen. Item ufqne ad 13 februarii, in 13. febr.
profesto Valentini, qua die iui ad S. Leopoldum cum afSne meo ma-
gistro georgio gundel et ralentini reuenimus, et ferrea eiuitas et 14. febr.
caftrum farichtenftain in manus regis Yngarie traditur» Ynum florenum
rngaricalem, ynum florenum renenfem, decem libras d. Laus deo et
0 Ueber diese Verhandhing ist su vergleichen J. F. Keibliager*s Geächicbte
Melks, 1, 681, Anmerk. Nr. 4.
^ Das ist ein 24 Mark schwerer silbenker Becher mit SchnSbelchen, welche
innen Tergoldet waren, wie die Verxieningen ode^ Verkleidungen der
Aussensette.
44
1488.
28. febr. Sancto Leopoldo. Amen. Item ufque quinta feria post mathie vnum
florenum renenfem, tres libras d., fex fz. d. Item eo die examinatus
e(t magister martinus ftainpeifz ex Vienna et promotus, a qao habui
25.feb.,-3. märt medium florenum yngaricalem. Item inira oetaaas. mathie apostoli
Mathias rex yngarie dedit pro (tipendiatis lectoribus yniuerfitati^ Yien-
nenGs mille libras d. Ex quibus ego ioannes tiehtel habui et reeepi
quadraginta libras d. Item tune temporis, pro angaria cinerum, ex
conventu S. dorothee dußs libras d. Dominus ihefus ehriftus predicto
regi liberaliter donare dignetur fuam graciam et nobis fuis fubditis.
18. mart. Amen. Item ufque ad diem fequentem post gerdrudis duos florenos
yngaricales ab haflerin. Item duos a lukehner ex medling, item oeto
18. mart. llbras d. et 32 d. Item eo die, fcilicet fequenti post gerdrudis» duas
libras d. ex magiftro ftephano ex patauia » qui eo die examinatus fuit
et promotus. Pro qua pecunia emi coclear rnum argenteum, ponde-
rans tres latones et mediam. Benedictus deus et mater eins virgo
11. apr. maria. Amen. Item ufque ad quintam feriam infra octauas pafce«
12 libras d. Eo die ineepit frigus et ventus. Item proclamatum eft,
ut treuge inter imperatorem et regem Vngarie ufque ad diem Egidi
(1, sept) prolongerentur, ea condicione, qua ftabant ad Maij finem,
an fcilicet cefar pactata per ducem albertum faxonie Yelit tenere et
affirmare. Item interea vox erat et rumor et fama , maximilianum,
friderici cefaris filium, in regem romanorum electum, eflfe detentum
et captum a ciuibus de brugis in flandria, -et philipum, primogenitum
maximiliani, mortuum ^). Deus pro fua misericordia agat. Amen. Deo
20. apr. gracias, deo gracias ! Dominica ante georgii ynum florenum yngari-
calem, fex libras d., 4 fz. d. Eo die rumor fuit , quod rex mathias
preparet se ad iter faciendum cum exercitu ad flefiam. Deus det nobis
fuam graciam, et fit flbi gloria. Amen. Item quinque fz. eodem. Item
27. apr. ufque dominica post georgi 1 libram d. et decem florenos yngaricales,
ex uxore ipsius hemerici fpan in pofonio, ad quam iui secunda feria
21. et 26. apr. ante gcorgü, et fabatho post georgii reyeni. Item predicta dominica
per bullam pape Innocencii , iam kathedram petri tenentis, publicata
eft adminiftracio noftri epifcopatus Viennenlls folemniter. Laus deo
^) Ersteres war Lichtmesse 1488 geschehen, letzteres nur ein falsches Ge-
rücht, denn Philipp starb erst achtzehn Jahre darnach, am 25. September
1506 in Spanien zu Borges.
1488. *S
ihesa christo. Item inveneionis crucis duofflorenos vogaricales, tres 8. miü-
florenos renenfes, yndecim libras d. Laus et gloria in ligno yineente.
Amen. Item secunda feria ante Afeenfionis, que foit dies pangraeii, n, mig.
doos florenos yngaricales, decem libras d. Gloria (it patri et filio et
fancto fpiritui. Amen. Item dominiea ante penthecostes doodecim is. m^j.
florenos renenfes , ex bafler capitaneo in neuburga. Item alias ex
eine ibidem lindmair 1 florenum renenfem. Item fex libras d. Gloria
laus et honor ibefu chrifto» deo omnipotenti. Amen. Amen. Item
quarta feria ante penthecoftes 1 florenum yngaricalem, unam libramd. 2i. miu*
Iterum atque iterum deo gracias. Item in vigilia corporis chrifti tres 4. jno.
florenos yngaricales» tres florenos renenres, decem libras d., duos fz.
Et fom folutus in angaria ad fanetam dorotbeam. Item eo die exhauftum •
eft mibi ras rini» quod habui ex neuburga pro folario meo. Ex quo habui
quinquaginta libras d. Laus omnipotenti deo et fancto Leopolde. Amen.
In octaua corporis chrifti Teptem libras d., 80 d. Genitori» genitoque iz.jw.
procedenti ab rtroque Laus quam maxima. Amen.
Item yltima Junij , id est secunda feria ante visitationis marie so. Jqb.
gloriofe , quo die iui ad S. Leopoldum, vnum florenum vngaricalem,
duos florenos renenfes, decem libras d. Laus ei» qui facit fterilem
matrem. Amen. Item in rigilia rifitationis unum florenum renenfem. i. jui.
Et in die yifltationis quatuor florenos rngaricales a pofpier. Laus vir- 2. jui.
gini gloriofe. In profefto Kiliani mag^us ignis oritur post ecclesiam 7. jai.
fancti pangracij 9* Exuritur turris ad fcotos, cecidere campane &c.
Item magdalene duos florenos renenfes, feptem libras d., 60 d. In ».jui.
rigilia magdalene ad patibulum muratum de nouo in monte yiennenll
tres fufpenduntur *). Maximilianus circa feftum afcenfionis ex captivi- 21. jai.
täte liberatus eft, ciuesque de brugis yeniam petiverunt in colonia ex
eefare, patre eins, et gracinm obtinuerunt. Ciues vero de gundauo
obfidentur per cefarem fridericum et imperium, vna cum Maximiliane.
Incepit obfidio gundauorum presente eefare et rege maximiliano
corporis christi (S. jun.). Item die Jacobi vnum florenum renenfem, 25. jui.
*) Die Häuser in der Mitte der jettigen Naglergasse heissen auf A. Hirsch-
fogers Plan von 1547 „Hinter St Pongres.''
*) J. E. Schlager weist in den Wiener Skissen 4, 154 schon zum Jahre 1362
die U5h6 des Wienerberges als RichtstStte nach. Desshalb auch der
Ausdruck „muratum de no?Oy^ welcher übrigens schliessen ISsst, dass
auch der frflhere Galgen auf einer gemauerten Erhöhung stand.
46 i489
u. jai. vnam libram d. Item in vigilia Jacobi minor venit de venieutibuB
turcis per croaciam ftiriamque fupieriorenu Et non looge anteactis
diebtts boemi heretici fere duos exercitus. mathie in flefia vicerunt,
profugarunt. Yideamus boni quid fiet I Dif&eile erit et turcos et bereticos
et Imperium habere pro inimicis. Magna mibi tarnen eft tCpes), omnia
cedere in magnam mathie regis gloriam et yictoriam. Amen bone iefn.
26. jui. Amen. Item Anne quinque fz. d. Laus cbrifto.
1. aug. Item prima augufti, in qua feci penoltimam lectionem in aphoris*
mis, quos legere incepi Martini 1487, tredecim libras d«, quideeim d«
11. aug. Laus cbrifto iefu. Item requenti post Laurenoii duof fiorenos ynga*
4. aug. ricales, fex quatuor Iz. d. Item fequenti post Ilephani incepi
14. aug. legere libros prognofticorum. Item in vigilia afumptionis Marie vnam
libram d., 8 d. Et hodie agitur vicefimus quintus annus adyentus mei
ad ftudium Viennenfe, fcilicet 1463. Laus gloriofifljrao deo et fue
14. augv matri marie. Amen. Item quarta post Laureocij vnum florenum,
quinque libras d., duos florenos renenfes, 2$ d. Quo die iui ad neu-
1. sept burgam. Egidi octo libras d., vnum florenum renenfem. Ad marie
17. sept. gloriam. Item die lamperti duodecim \(ibra9d.), vnum florenum
vngaricalem. Quo die iterum condufa eft pax inter baronef auftrie
fupra anafum» item ftirie, item earintbie et regem mgarie» ufque ad
20. sept. Vrbani (2S. tnai.). Lauf cbrifto. Item Tabatho, id est vigilia matfaei,
obiit magifter georgius gundel, afBnis meus carifllmus» Tepultus in noua
21. sepL cinitate aput fuum altare. Tandem diemathei iui ad (termas)^ vocatus
a regtna, que erat in termis &c. Hactenus duos florenos- vngaricales,
unuro renenfem, tres libras d., 75 d. Gloria, lauf et bonor tibi Gt rex
cbrifte. Miferere noftri! Monafterium (Sancte Boro) theo dedit pro
14. sept. 12. oct. angaria crucis duas libras d. Item die Maximiliani, martiris huius terre
gloriofi, tres florenos renenfes, octo libras d. Laus cbrifto, corone
21. oct. martiris et Amen. Vrfule tres libras d., triginta octo
Yrnaf mufti, ex monafterio in neuburga. Laus deo» ihefu cbrifto, fem*
per benedicto. (jp^* ^^0
30. oct. Item in profefto fancti Boifgangi fex libras d. Quo die magifter
iohannes nerman ex Vienna a facultate medicine admifsus est, con-
Gorditer ab omnibus doctoribus eiusdem, äd examen pro gradu licencie
in medieina. Super quo benedictus fit deus in fecila feeultonmL Amen.
8. noT. Amen. Et fiibato, que fiiit octaua omnium fenctorum. examinatus et pro-
motus. Qui dedit mihi ij florenos yngaricales, pro quibus emi coclear
argenteum. Alias ex practica duof florenos renenfes» 2 libras d. Item
1488 tt 1489.
47
^ mmatlario camfitilionuD duts TeaOas fegiminis, quatuor cafeos.
Benedietus deus in feeula fecoWnun. Amen. Item in vigilia martmi lo. nor.
petkii termas* Reoem feqaenti poat «ttiDari. Item j talentum. Laus 17. no?.
Christo, Item Andrea, quo die reeeffit doetor gregorius Kuntftokh, so. nor.
meeom anno domini 1476promotus, portans mihi muneria (sie) ?alore
deeem dneatorum« AHaf tref Ubrar d. ex praetica. Ad marie gloriam.
Amen. Item Coioqicionif virginif gioriofeqne matris Vnum florenum s. dec.
YBgaricalem» dnos florenos renenfes» doas Ubraf d. Eoqne die tota
Vniuerntas fnit com rege Boßro mathia, qui ex fua innata clemencia
ad ornntm oaftram Yoliutatem annuit, et exaudiuit defiderata ab vni^
nerfitate. Laos deob yirgini denique marie. Amen. Eoque die rendidi
Tina pro fexaginta libris d. Item ex quodam yafe 18 libras d. Item
ofi]ue ad 16. decembris, qui dief eft principium tercii decimi Anni 16. dee.
mei doctoratus, in quo felix princqMum fequatur ex dei omnipotentis
gracia et miTericordia» bonum medium» finis laudabilifl Amen, tres
libras d. Laus tibi mittendo et milsuro» qui ?enit Amen. IHC. Hinc
omne principium» huo refer exitum, qui nt benedietus in feeula fecu-
loram! Hactenus in praetica ex domina de pottendarff vnum quadran-
gulam eburneum mire preeioaitatis ^), in die natali domini pro nouo 25. dec.
anno. Sed deo iubente die ioaanil^ bor» nona mane, migrauit ut bona 27. dec.
ehrilliana ad dominum. Que mihi commater fiiit ad quinque filios.
Viuat deo in etemum! Amen. Alias duas libras d. Thome can* 29. de«.
tuarienfis ex monafterio S. dorothee. Aliaf ?nam libram et 6 (z. d.
Quo die ego et Txor fcripti fumus in Itbrum Aindi» pro medio iugere
Vinee in Wering, quam propinauit nobis Martha, ridua conradi apo-
teearij. Que quidem martha eo die nouicia ex monaflerio S. iheronimi
exuut. 0 bone ihefu, fac secondum tuam magnam misericordiam , ut
hunc annum in felici tuo benedieto nomine felidter terminemus, tibi
ad gloriam» proximi edifieationem! Amen. Amen. Item Sabatho post 14S9.
^phanie iui in curru ad neuburgam forenfem, ad defponTacionem lo. jan.
eonfanguinee mee» vidoe ipfius lorifman, ciuis ibidem. Item in prac-
tica nnum florenum renenrem» quinque libras d.» 12 d. Laus tibi
ekriAe. Item Aga&e rndeeim libras d.» tres fz., 14 d.» ?num flore- 5. febr.
MMD Tngariealem» rmim reneufem. Benedietus dominus» deus nofter
ihefus chriftus. Amen. Apolonie pin ich nucz ynd gwer chommen ains ^- f<Bbr.
^) leh Terroutbe : ein viereckiges SchniUwerk aus Elfenbein.
48
1489.
halben Jeiich Weingarten zu fandt Veit. Am fadern Bolkchenfperg»
gechauflFt odenweifz 0 ^^ ^cht talente d. Ad dei et marie gloriam.
1. maH. Item dominica efto mihi, que Aiit prima marci, vnam fiorenom renen-
fem, neuem libras d., 36 d. Gloria tibi domine. Amen. Item ad an-
4. mart. gariam cinerum, a conventu S. dorothee, duafiibras d. Item aliaf
11. mart. ad profeftum Taneti gregorii quatuor libras d., 20 d., 6 fz. d. Bene-
dictum sit dulce nomen domini noftri ihefu chriftil Amen. Item
1. apr. ufque ad primam Aprilif duof florenos yngaricales, Tndecim libraf d.»
15. mtrt. 8 fz., 6 d. Quo die fum eonfeffus. Dominica riminifcere rex iuit per
16. mart. aquas ad Vngariam, littora linquens seeunda feria post reminifcere, in
meridie, ma cum regina. Dens det feliciter pergant. Amen. Sanctus,
fanetus, fanetus deus fabaoth, fis benedictus. Amen. Item in vigilia
18. apr. pafee feptem libras d., et eo accepi eukariftiam. Laus, honor chrifto
vendito et fine caufa prodito, paflb mortem pro populo in afpero pati-
3. mig. bulo. Deus miferere mihi peccatoril Amen. Amen. Item erueis decem
libras d., rnum florenum renenfem. Gloria patri et filio et fpiritui
7. miu*. faneto. Amen. Item fequenti post ioannis ante portam Regia maieftas
dedit lectoribus füpendium, videlicet quingentos florenos. Ex quibus
ego habui viginti florenos yngaricales. Benedictus fit nofter rex, cuius
gloria hie in terris et in celif femper magnificetur. Amen. Amen.
Alias ex practica ynum florenum vngaricalem , ynum florenum renen-
22. mig. fem et quinque libras d. Item fexta feria ante Vrbani ynum florenum
yngaricalem, tres florenos renenfes, quatuordecem libras d., 4fz.,
25. miy. 24 d. Beucdicte fis ihefu chrifte. Amen. Item Vrbani tres libras d.,
20. miu'. xl. d. Iterum atque iterum laus deo. Amen. Item sexta feria post
Afcenfionis tres libras d. Bone ihefu accipe laudef femper. Item
5. juD. 29. maij iui ad termas. Bonifacii feliciter reueni. • In practica habui
6 fz. d. Benedictus dominus deus nofter ihefus chriftus. Amen.
16. jun. Item poftridie Viti fex libras d. Item duas ex monafterio S. Do*
rothee. Eoque die fub me determinauit Magifter martinus Aaynpeüz
ex Vienna. Deo gracias ago. Ex ftaynpeis , eadem die post yefperas,
ynum florenum yngaricalem. Laus domino noftro ihefu ehrifto. Amen.
7. jui. Item in profefto kiliani ynum florenum yngaricalem, unum florenum
lo.jui. renenfem, octo libras d., 66 d. Tercio die minui pultam finiftram.
^) Das heisst: der Weingarten war yer&det, angepflegt und ist desshalb als
.oede** yerSussert worden.
148». *9
timens babandaneiam fanguinis , et bene ex dei graeia (quainuif malo
leonis afcendente) contulit 9* Benedietus ihefus ebriftus, falus noftra.
Amen. Item magdalene vnum fiorenura renenfem» fex libras d., 7 d. 22. juL
Item a magiftro mihaele, baccalaureando in medicina, examinato in
profefto braxedis, qoinque fz. d.« x. d. Benedietus deus. Amen. Amen. 20. joi.
(Die nächsten beiden Warte mit grOner Tinte.) Ihrima Augufti 1. ang.
unnm florenummgaricalem» unnm florenum renenfem, quatuor libras d.,
Septem d: Laus cbrifto » domino noflro. Item Affre tres libras d.» 7. aog.
3 (z. d. Laus tibi chriAe et matri tue marie. Amen. Item Aflump- 15. aag.
eionis virginis gloriofe unum florenum renenfem, tres libras d., 68 d.
Laus yirgini gloriofe» aflumpte fuper tronof angelorum. Amen. Aue
maria &e. Quo die obiit dominus Bartholomeus Seyberfpekch, eon-
fanguineus meus » yicarius in loftarff, Hngularif beate virginis glori-
fieator, qui annuatim per totum fuum faeerdocium vouit beate marie
orare eurfum. Quapropter et eum bonorifieat, et eiusdem diei fefto in
auroracelos feeit vifitare et afeendere. Laus fit gloriofe yirgini» que
laudantes eam glorificat. Amen. In octaua affumpeionis ynum florenum 22. aug.
renenfem, fex libras d. Laudem tibi et matri dico, rtinam in eternum die»
turus. Amen. DecoUationis ioannis duosflorenos yngaricales,tres libr. d. 20. aug.
Laus tibi chrifte, rex eterne glorie. Amen. Amen. Quo die exhaulhim
eft Tinum ex neuburga, a dominis canonicis pro ftipendio ex anno
domini 1487, pro anHo 1484. Ex quo vino babui 56 talenta d. Laus
chrilto. Sabatbo ante natiuitatis marie tres florenos vngaricales, $. sept.
quinque libras d. Item heri emi domum in Weinhaufz pro quatuor 4. aept.
libris d. et Ix d. Laus, gloria, honor tibi fit rex ihefu ebrifte. Sabatbo 12. sept.
post natiuitatis marie vnum florenum vngariealem, vnum florenum
renenfem libras denariorum quatuor, et quatuor fz. d., et 14d. Bene-
dietus dominus deus nofter ihefus ebriftus. Amen. Eaque die fabatina 12. 8«pt.
inferiptus fum una cum vxore mea pro domo in Weinhaufz, quam emi
quarta feptembris. Gloria patri et filio et fpiritui faneto. Amen. Amen.
^) Das heisst: Hchtel liess sich am Pulse des linken Annes zur Ader, um den
Ueberfluss des Blutes abzuleiten, und es gelang durch die Gnade Gottes,
obwohl die üble Zeit des aufsteigenden Ldwen bereits vorhanden war.
„Vnd sonderlich sol man sich der Artzney md des Aderlassens, in subjectis
Leoni membris, enthalten , wenn der Mond in Leone ist** warnt Heister
Johannes Coler in seinem „stets werenden Calender.* Wittenberg 1600,
4., S. 133. Dies ist aber im Juli der Fall.
Foates. VIH. 4 .
50 1489.
19. sept. Sabatho ante Maihei decem florenos Tngaricales ex quodam ciue
ex brunna. Item dnos florenos renenfes, duas iibras d., 6 fz. d., 26 d.
26. sept. Gloria tibi benedicte domine ihefu. Sabatho in profefto Coline et Da-
miani („Cosme** grün f^Dafniani*^ roth)^ et martirum et medicorum,
duas Iibras d. ex conventu S. Dorothee. Item anum florenum Tnga-
ricalem» unum floreniim renenfenit duas Iibras denariorum, xl. d.
3. oct. Laus trino et vno. Amen. Sabatho ante franeifei ynum fiprenum m-
10. oct gariealem , duaf Iibras d. Deo graeias. Item Sabatho ante eolomanni
martiris, in außria glorioO, unam libram d. Gloria tibi domine fiat,
u. oct. fiat. Item Sabatho post Yrfule ynum florenum renenfem, tres Iibras d.,
18. oct. 4 fz. d. Item ad feftum luce 37 vrnas mufti boni ex monafteriis do-
minorum et dominarum in neunburga. Laudef innumere tibi Hut deua
27. sept. et fanete Leopolde. Amen. Item in fefto cofme et damiani inferiptus
Tum in librum fundi» ego et yxor, pro vinea in peezelfiarff» ^yn der
Wiegen, zu nagft eines Weingarten» der da haift der kallenperger.''
In alio latere gundel. Pro qua dedi xl Iibras d» et 12 Tz. yxori glaez.
Et hoc anno habui exeadem vinea 17 yrnas mufti. Laus deo. In eadem
vinea indieata (l indicatum) eft mihi circa Sittauer (d) compatre
meo torcular venale» quod emi ab eo pro sex lib. d. Et reliqua pro
eiusdem reformacione addidi, ut fumma conftaret torcularis ad decem
7. noT. Iibras d. Iterum atque iterum laus deo. Item Sabatho ante martini
12. Dov. tres Iibras d.» 45 d. Laus» virtus deo omnipotenti. Amen. In profefto
briccij unam libram d., 59 d. Quo die emi vineam rafenpuchel pro
18. noT. 36 libris d. Et in die briccij ego et vxor in librum fimdi infcripti.
21. nor. Laus, gloria deo femper. Amen. Item Sabatho poft Sancti Leopoldi
unam libram d., 6 fz., 22 d. Gloria patri et filio et fpiritui fancto. Amen.
28. nov. Sabatho ante adventum domini noftri ihefu chrifti, qui fit benedictus»
Amen, duas Iibras d., 2 fz., 4 d. Eo die danubij inundacio maxima.
5. dec. Item Sabatho ante Nicolai duas Iibras d. Laus chrifto. Item feftum
8. dec. concepcionis marieinceptum est in Vienna celebrari hoc anno, jubente
hoc episcopo Yrbano, huius noftri episcopatus adminiftratore. (Der
voranstehende Satz grösser und mit grüner Tinte geschrieben.)
21. dec. Item thome vnam libram d, , 7 d. Laus tibi bone hefu. Amen. Item
ufque ad finem Anni precedentis fex florenos vngaricales, et cociear
argenteum ex ptifica trevin. Item ex magiftro Vdabrico ftädelmair ex
Vienna tres florenos Vngaricales, Item ex doctore Andrea Voberger
ex Vienna vnum florenum vngaricalem, ex vefte , mihi data in incep-
cione et recepcione infignium, tamquam altero patri. Reliquos feptem
1489 et 1490. 51
mihi adhuc obligatur, ut habet fua recognicio >). Item alias quatuor
libras d. Honor, laus et graeianim actio tibi fit ihefu chrifte. Amen.
Finitus est ergo Annos doetoratus mei tredecimus. Incipit in nomine
iheAi« benedietj» IHC. (grün) in eternum. Amen, annus 14. Tu, qni
es, ut dixisti , alpha et o , bene termina et bene incipe in t«i nominis
gloriam Annum fequentem. Amen. Haetenus in practica Vnum flore-
num yngaricalem a ftedehnair et duas libras d. Laus puero ihefu, iam
nato. Item Valentini 12 fz. d., xi d. Honor tibi fit ihefu. Inidipfum. 25. dec.
Item xi Januarij mirai florenum renenfem pro nouo Anno ex mona- 149Q
fterio S. dorothee, et par cultellorum, et aflaturas^ et farcimina porci. 7. et 11. jtD.
Item Tnum florenum ungaricalem ex ßedelmair. Alias tres libras d.,
36 d. Benedictus deus , docens in templo. Amen. Antonii quinque 17. jan.
libras d. Laus chrifto. Item fequenti fancfe prifce ynam libram d. is. jaa.
Gloria altillimo. Eo die magifter mihael determinat, ego y^ro iui ad
neuburgam, ad Hendlin. Item pauli ynum florenum yngaricalem , et 25. jm.
tres libras d., 34 d. Laus enixe filij ihefu, qui fit benedictus. Amen.
Item fequenti post pauli , qui fuit Anniuerfarius recepcionis infignium ze. jan.
doctoralium in medicina doctoris iohannis neuman, recepi yeftem
rubeam de fcharlaco. Benedictus deus. Eoque die quoque feci pactum
pro yineis Liechtel et grebel, pro trecentis libris d. 0 bone ihefu,
felicita fecundum tuam immenfam mifericordiam, pro tui nominis
gloria. Amen. Item fabatho ante purificacionis ynum florenum ynga- so. jan.
ricalem, duos florenos renenfes, due libre d., 28 d. Gloria in excellis
deo. Amen. Item fabatho post purificacionis ynum florenum yngari- 6. febr.
calem, ynum florenum renenfem, quatuor libras d. Gloria deo. Item
fabatho in profefto Valentini tres florenos renenfes, quatuor libras d., 13. febr.
4 fz. 22 d. Gloria deo. Amen. Item fabatho ante kathedre petri tres 20. febr.
florenos renenfes, quinque libras d. Laus deo. Amen. Item Mathie 24. febr.
quatuor florenos renenfes, tres libras d. Laus tibi dulcis ihefu. Amen.
Amen. Quarta feria post Inyocauit Salarium duarum librarum ex 3. mart.
(monaste)T\o S. dorothee. Aliaf duos florenos renenfes, quatuor
libras d., 4 fz. Omnipotent! deo fit gloria in fecula. Amen. Oculi unum 14. man.
florenum renenfem, quatuor libras d. Laus deo. Item ufque ad (pr)
imam Marcij ynum florenum renenfem, vnum yngaricalem, fex libras d. 1. mart.
Eo die quoque fum confessus. Laus tibi ihefu dilectifsime. Amen.
Item dominica palmarum, post meridiem (hor)ik quinta, Yngarie rex 4. apr.
^) Das heisst: Wie dessen schriftliche Schuld-Erkeanuags-Urkande lautet
4*
52 1490.
mathias letaliter infirmatus est, et mortuus ex ea egritudine mifera-
biliter, (ioe teßamento, (ine facramentis. Ramores no
7. apr. mortis multiplices. In rigilia cene domini« in nocte, in danubio duci-
13. apr. tur, ut dicunt, corpus ad yngariam, et in feftiuitatibus (pasc)e. Tertia
feria pompam funeralem cum veretro vacuo fecimus et exequias
bienne. Sed regina non fequebatur yeretrum, Ted (solum) dux ioanncs.
Nullum pannerium, nullus tubicen, ut mos huius patrie habet, yisus et
auditus est. Dens nostri omnium (miserere). Amen. Vfque ad pro-
30. apr. feftum philippi et iacobi tres florenos yngaricales, octo libras d., 62 d.
Laus tibi ihefu chriße, benedicte in fecula. Amen. (Pa)(ce igms
11. — 13. apr. magnus in Yienna. Item per Maijum tres florenos mgaricales, quin-
que renenfes, riginti libras d. Gloria fummo ihefu chrifto in fecula.
23. miu'. Die dominica ante (penthecosiea que f)\ixi 23. Maij, mane hora fere
fexta, quarta parte höre ante fextam, nafcitur Anna, filia mea prima.
1. jui. Gloria et iterum gloria altiflimo. (bem usque) primam Julij quinque
florenos rngaricales, 14 libras d., tres florenos renenfes. Gloria altif-
1. aug. simo. Amen, Item ad primam Augufti duos florenos yngaricales»
2. aug. undecim libraa d« Gloria deo (pag. 11). Item secunda Augusti
confessus sum, ad graciam iubilei, hora media post primam post
merediem, (Magistro Sigismundo) Froschel ex grein, octonario,
compatri meo et patri amando. Et pro parentibus impofui (dimidiatn
libram denariorum, et pro domino) Bartholomeo Seyberfpekch,
defunctis, dimidiam libram d., et pro confefllonali pro me et Txori
80 d. Item pro confefllonali, pro tribus filiis, Leopolde, colma,
andrea et Glia Anna, 80 d. Predictoque die vifitaui feptem ecclefias:
S. petri, item crucis, item marie maioris, S. Laurencg, item latera-
nensem, item S^baftiani, item S. Pauli 9* luit mecum filius mens
primogenitus Leopoldus. Yxor impofuit pro fe duas libras d., pro eins
patre mortuo dimidiam libram d., pro eins priore marito, georgio
silberprenner, dimidiam libram d. Ego pro me duas libras d., pro
parentibus dimidiam libram d., pro domino Bartholomeo Seyberfpek
dimidiam libram d. Dominus deus fua mifericordia nos fuaque pietate
') Es sind folgende Kirchen der Stadt and Vorstädte gemeint: S. Peter and
die Minoritenkirche an den gleichnamigen PUtzen der innem Stadt , die
Schottenkirche auf der Freiong, S. Laurenz auf dem alten Fleischmarkt,
S. Dorothea in der gleichnamigen Strasse, S. Sebastian und Rochus auf
der Landstrasse, endlich S, Paul in Erdberg.
1490. 53
refpiciat. Sibi in gloriam» nobis in graciam. Amen. Amen. Et in pacem
temporalem pro nutu dei mifericordis. Deo (int gracie iromortales
pro tali magna, ymo maxima gracia , in terris noftris nunquam uifa.
Amen. Amen. Sed quia populi princeps eft ad populi bonitatem, itaque,
cum yniuerfus populus mundatus fuisset in quadragesima, abftulit in
die palmarum regem mathiam» cuius corpus et anima^juo perrenerit
nefcitur. Item mundatus est secundo hoc tempore jubileo. Quapropter
dedit populo deus omnipotens fua gracia iuftillimum, caftiffimum,
ftrenuiflimum , bellicofifTimum Maximilianum , Maximilianum, Maximi-
lianum^ (dieser Name ist einmal schwarz, einmal roth und ein»
mal grün geschrieben ; das nächste Mal aber schwarz mit nochmal
so grosser Schrift) Maximilianum, Romanorum Regem Vngarieque,
quamuis inrite, secundum eiusdem regni indpientiam (von Roma^
norum bis hieher roth geschrieben und grün unterstrichen). Pro
cuius parte tota yniuerfitas Viennenfis concorditer conclufit , ipsum
iure optimo Regem esse Vngarie. Qui misit fuos oratores decanum
brixienfem (et) Comitem de Anhaldt, in yigilia Laurencij Viennam 9. ang.
hora quarta intrantes , die Laurencij hora octaua Viennam poftulantes lo. aug^.
regi maximiliano. Ciues vero prefertim de comunitate deliberantes,
concluferunt aflirmatiuam : ,,quod Teilent hora prima.** Tandem hora
terciadictiT oratoribus concorditer dicunt : ^h velle jurare regi quan-
docunque Tenerit.*' Yenit autem 19. AuguTti, in die Sancti ludowici, lo. ang.
ciuitatis murum intrans in occafu folis, cum quatuor milibus hominum
magnifice ex nora ciuitate. In quam ingreflTus est in octaua laurencij, 17. ang.
hora quarta. Jurauerunt autem Viennenfes nedum Maximiliane, fed et
Imperatori friderico fereniflimo. (An den Rand des Blattes über
quer geschrieben: Jurant in yigilia Bartholomei, terciale post octa- 23. aug.
uam mane, Viennenfes.) Arx yero yngaris munita renuit. Quapropter
maximilianus machinis bellicis, mirabile dictu« in 24 horis ita demolitus
est, üt flurme fit preparata. Incipiendo dominica ante Egidi, post ao. aug.
yefperas hora fexta, et cum fturme fe fuifcum militibuTpararet, dede-
runt fe Vngari in fuam graciam, centum et 24, quof in yigilia Egidi ai. aag.
in turrim Mcherherthuernn** deponi iuffit, hora octaua. Gloria altiTHmo
regi, qui fit benedictus in fecula. Amen. Hactenus in practica per
Auguftum quatuor florenos Vngaricales, duof renenfes, fedecem librasd.
Et ex quodam medicinebaccalaureo, examinato et admisso, et promoto,
decem d. 5 fz. in yigilia Egidi, hora fecunda. Lauf tibi doinine , mi
ihefu chrifte, qui Auguftum ita letifice et gaudiofe fecifti peragere.
54
1490.
29. aog. Item domimca ante Egidi Auctoritate papali solutum eft juramentum
omniumÄuftralium» factum regi mathie, tamquam bello iniuUto exactum,
f. sepf. fub pena excomunicacionis contradicentibus. Item in die Egidi incepi
ducillare vas vini 32 vrnarum et femis, pro viginti. Quod rinum emi
Anno domini 1487, yrnam pro 5 fz.» ymo minori precio, ex neuburga»
ex Tinea domini erbardi plebani in meydiing, ex vinea fua pueebperg»
ex qua babui, preter yngeltum, 7^ libras d. Dolo aliquaflibras perdidi.
Item per feptembrem babui duos florenos mgarieales tres
16. sept. renenfes. Item duas libras ex monasterio S. Dorothee. Item eupbemie
ex examinato ad lieeneiam in medicina» Magistro martino Stainpeifex
Vienna» vnum florenum yngaricalem et medium, et ex comuni practica
14 libras d. Item ex compatre meo, Magistro tboma Vienner, cano-
nico ad S. Stephanum, tapetam fuper menfam et piretum, et quatuor
9. sept facileta. Item fequenti post natiuitatis capitur ciuitas ad S. Leopoldum,
17. sept.^ neuburga, prius bene machinis demolita, a maximiliano. Tandem fexta
feria, in Angaria lamperti fcilicet, maximilianus cum magno exercitu
personaliter, Yngariam perGdam yerfus, iter cepit et post captum gunf
28. sept. et fupronium in Yigilia micbaelis ad dietam reuerfus. Cui obuiauit
dux georgius de bauaria, qui paucis diebus ante Viennam in aquis
venerat, cum octingentis equitibus et curribus centum et yiginti. Item
19. sept. dominica post crucis Bladislaus rex boemie, vasallus perfidus Imperii,
coronatus est. Duxitque, prob dedecus! relictam matbieVngarie regis,
fratre fuo Alberto contra eum tunc ducente magnum exercitum in
yngaros, bladidao adherentes, prefertim in episcopos, qui bladiflaum
elegerunt, interyeniente aftucia relicte regine mathie, beatricis nomine.
Sic fere femper magna mundi difturbia per feminam oriri folent. Timeo
beatricem in infelicem verti et in damnatricem. Adherent maximiliano
ex epifcopis: quinqueeclefieniis. De epifcopo coUacenTi dubitatur.
Adberet Wayvoda moldauenOs, Dux laurencius, dominus regni bofne.
Item ipse de elderpach et multi alii nobiles feculares. Ymo ciuitates
libere, yocate ad recuf, sed non audite in yotis, non refutant maximi-
lianum, fed ad fe exTpectant. Item tbobias cum exercitu aput herczo-
29. sept. burgam, hodie in die mibaelis, obfefsum fortalicium aynädt recipit in
fuas manus. Item exercitus aput fortalicium fupra fluuium anafum,
dictum ernfthoffen, a baronibus supra anafum fortiter obfidetur« For-
talicium in reyCTenftain captum nunc eft, et Vngari ex eo fugam dede-
runt. Item fortalic^im in Hollenburg bodie noftrum est, per yiam
concordie, item ftain et caftrum eins fcilicet arx; item aliud caftrum
1490. 55
prope krembs, item maataren paucis diebus ante natiuitatis raarie
(circ. 8. 9ept) per milites dictos lanczkchneeht. Verum caftrura et
arx in prukeh fupra leytam et caftrum geczendarff yna ti ftuerme
capiuntur, per lanczkneeht et boemos aliquos » in profefto ludobici
(18, augJ). Item ciuitas ad S. Hipolitum fequenti post lamperti
{18, sept.) ad manus roaximiliani thobias reeepit. Sed quid multa?
Ita miferabiliter fieut rane in paueo tempore Yngari funt ex auflria
eiectL Ferrea ciuitas iam obHdetur per exercitum maximiliani. Deo
omnipotenti fint gracie, glorie in feeula feeulorum. (Von hier an bis
^ettnso** mit grüner Tinie, mit Ausnahme desNamens Elizabeth wel*
eher gelb geschrieben iatj und der Worte »Item quarta feria ante^,
die imY schwarzer Tinte nachgetragen sind.) Item per octobrem
tres florenos renenfes, feptem libras d. Item galli 40 vrnas mufti ex le. oct.
monafterio neunburgenll. Laus tibi domine. Item per nouembrem
onum florenum mgaricalem» tres renenfes, oeto libras d. Item quarta
feria ante Eiizabet maximilianus gladio cepit albam regalem, plurimo 17. nov.
Tanguine effuTo. Item ufque ad fedeeimam diem decembris, qui dief is. dec.
inieium anni doctoratus mei in medieina eompleti funt. Ergo ex dei
gracia anni decimi quarti. Ineipit ergo in g\o(rioso nomine ihesu)
annus doctoratus mei quindecimus. Quem annum in feeula feeulorum
benedictus deus concedat feliciter in ria mandatorum fuorum mihi ter-
minare. Amen. Hactenus in practica tres florenos renenfes, fex
libras d. Laus, gloria altUfimo ihefu, domino noftro, cui in euum ytinam
fim dictus. Sanctus» fanctus, fanctus. Amen. (Von hier an habe ich
einiges, dasjet%t in der Handschrift fehlte tu Rauchs Zeit aber
noch vorhanden war, aus dessen Abdruck ergänzt Man kann
es an der stehenden Schrift zwischen den tUammern erkennen,
während von mir Ergänztes überall durch liegende Schrat
bezeichnet wurde.) [Hijs diebus fama] fuit, Yngaros se congregare
contra maximilianum , quapropter heri, in octaua concepeionis marie, 15. dec.
habita et celebrata est procefsio ad monafterium S. J[heronimi pro
yictoria» que] non nifi ex Deo. Tu ergo» bone ihefu, non ducibus
Auftrie, nee nobif, fed Imperio tuo da gloriam. lAe romanorum rex
tuuf 9 ^^ Omnibus regibus terre. Non flbi ergo, fed
') Da Rauch den Text Tichters nur auszugsweise mittheilte, erkISren sich
die hier noch gebliebenen Lücken Ton selbst. Man sieht zugleich, wie
solche halbe Mittheilungen auch nur halben Nutzen gewähren.
56 1490 et 1491.
nomini tuo da gloriam, qui iterum atque iterum fls benedictas in fecula
23. dec. feculorum Item quinta feria ante natale chrifti reuenit
rex maximilianus in nouam cioitatem, locnm suum natiuum. Ibidemque
25. dec. ex rege [Anglie» per medium oratorum Änglie Regis], in die natalis
chrifti aecepit veftem focietatis et literas (igillatas perpetue pacis ^-
27. dec. Laus ihefu chrifto. Die [Joannis venit ad Viennam fero ante Teptimam.]
(pag. 12. )[^ Pr]incipium referre exitum. Quia ipfe ihefus
eft alpha et o. Cui fit honor» laus et gloria in fempiterna fecula. Amen.
Amen pro a et noftra miferia de Annum nouum,
1491. nonageßmum primum, feliciter incipere et terminare in fui nominis
gloriam. Amen. fiat. Amen. Hactenus tres fiorenos renenfes, fex
libras d. Quarta feria ante ßlueftri (29, dec. 1^90) regi maximi-
liano yeniunt litere de Alberto duce faxonie, obfidente ciuitatem brugis.
quod dederit fe in obedienciam maximiliani, adiuncta damnacione
centum et quinquaginta millium florenorum ^). Item dictis diebus
tractatur de pace inter Bladislaum regem boemie et maximilianum de
et fuper regno mgarie pofTidendo et regnando et regendo. Dens det
31. Jan. faluum finem. Amen. Amen. Item ufque ad ultimam Januarii decem
fiorenos renenfes» quindecim libras denariorum, 5 fz. 4 d. Gloria
excelfo domino noftro ihefu chrifto, una cum patre et fancto fpiritu in
et 31. Jan. fecula bonedicto. Erhardi vifa eft cometa. Vltima Januarij laxenburg
dat fe ia manus maximiliani, et post paucos dies merchenftain flmiliter.
Amen. Item per februarium ynum florenum yngaricalem, quatuor
fiorenos renenfes, septem libras d. Item duas libras ex fancte dorothee
monafterio, et 6 fz. 18 d. Laus deo altifsimo. Item per Marciumduos
fiorenos yngaricales, octo fiorenos renenfes, quindecim libras d.» cen-
31. mart. tumd.,qui finitur in cenadomini hodie. Dens det ut fuum paffionis tem-
pus cum deyocione celebremus. Qui passus est pro nobis pecatoribus
parcat pecatis nostris secundum magnam misericordiam fuam, orante
pro nobis yirgine matre maria. Amen. Item per aprilem quatuor
fiorenos yngaricales, unum renenfem, yiginti quatuor libras d. Item
duos fiorenos yngaricales, quinque libras d.» 80 d. Laus deo quam
maximo in fecula feculorum. Amen.
^) Wie man aus Heuter rer. austr. libb.XY und zwar in dessen Opera. Loyanii.
1649. 2, 106'* sieht, die Abzeichen des 1350 gestifteten Hosenband- oder
S. Georgs-Ordens. Der Vertrag dtto. Oking 12. Dec. 1490, mit Heinrich VII.
wird gemeint sein. Georgisch Regesta. 2, 1367 Nr. 48.
') Dies war am 6. December 1490 geschehen. Yergl. das Regest. Nr. 1479
bei Lichnowsky» Bd. 8, S. DCLXXUI.
1491.
57
Per Maium ufque ad yrbani feptem florenos yngaricales» quiode- 25. maj.
eim renenfes, 21 libras d., 4 fz. d. Gloria altiCsimo. Amen. 21. Maij 21. mivj.
ablaetator filia mea Anna. Item ad finem maij duos florenos rngari-
eales, quinque libras d., fex fz. d. Laus tibi quam optime ihefu, marie
filio. Benedietaque fit fancta trinitas. Amen. Amen.
Per Junium yndeeim florenos mgaricales, oeto florenos renenfes, jun.
trig^nta doas libras d. Laus, honor et gloria omnipotenti domino ihefu
ehrilto. Amen. Item per Julhim quatuor florenos yngaricales , duo- jui.
deeim renenfes florenos, duodecim libras d.» 6 fz.» 26 d. Laus tibi
deo gloriofo in exeelfis. Amen. Item per Augustum fex florenos »ug.
Yngaricales et ynum vng^ricalem ponderatum rnum et alterum dimi-
dium, quos habui ex doctore ehreuznach, compatri meo ad lueam.
Item neuem florenos renenfes et duodeeem libras d. Gloria in excelfls
deo. Amen. Amen. Item Albam r egalem cepit Maximilianus 17. 17. nov.
nonembris» quam perdidit 29. Julij. Item per Septembrem tre- sept
deeem libras d., tres florenos renenfes. Gloria in exeelfis deo, aceu-
ratissime humanum genus diligenti et amanti. Amen Amen. Item
per oetobrem ynum florenum yngaricalem, quatuor renenfes, oeto ort.
libras d. Laus tibi ebriße, omnium fanctorum merces eopiofiHima.
Item in profefto, yigilia S. Simonis et Jude, ego emi bibliam et doctor n. oct.
Bartfaolomeus duxit yxorem Gliam trey. Quibus fit falus, pax et caritaf,
bic et in etemum femper. Amen. Amen.
Item quartanouembris recepi 32 yrnas mufti ex roonafierijs fancti 4. oor.
Leopold! ex neuburga elauftrali. Gloria tibi domine. Amen. Item
fequenti post martini in bienna prociamata eft pax, pax, pax (einmal 12. nov.
schwarzj einmal grün und einmal roth geschrieben) inter prin-
eipes litigantes pro Vngaria.
De quo deo omnipotenti et beate marie yirgini et omnibus fanctis,
qui earo paeem nobis exorauerunt. Amen. Amen.
Andree quindecim libras d. Benedictus dominus deus nofier. 30. nov.
Amen. Item ad fedecimum decembris duaf libraf d., 4 fz., 26 d. is. dec.
Nunc ineipit annus doctoratus mei in medicina fedecimus, eompletis
nunc ex optimitate dei luftris tribus. Pro qua gracia gloria fit deo
immortali. Amen. Amen.
-|Wt|^ Maria Hinc omne principium, buc refer exitum. Finitus
(pi) <»Mh) ®®* annus. Ineipit in dei nominis gloriam nonage-
simus fecundus per decembrem, ergo a 16eiu8dem. In practica habui
tres yngaricales, quatuor renenfes florenos» Septem libras d., 74 d.
58
1491 et 1492.
25. dec. Grates nunc omnes reddamus domino deo, qui fua natiuitate nof liberat
de dyaboliea potestate. Nunc oportet ut canamus cum Angelis:
„Semper, Temper, femper gloria in excelGs deo." „Sit tibi maieftas»
laus, fama, potentia, virtus» imperiuml^ refonet fpiritus omnis. Amen.
1492. Noßros ut dirigat grefTus in limite pacis, in yiam mandatorum fuorum.
Jan. Fiat, fiat, bone ibefu, a & et o. Item per Januarium quindecim
florenos renenres, duo de viginti libras d.» Atz., 15 d. Gloria tibi
domine. Quibus diebus fama fuit facinoris turpifsimi regis francie circa
fponfam et filiam maximiliani regis romanorum 9* ^^^ februarium
17. florenos renenfes» 32 libras d. Deo gracias, deo gracias. Item vnum
7. mart. rencnfem. Die cinerum iurat regnum Yngarie ducibus Auftrie fideli-
tatem, fub condicione, (i rex bladiflaus decefserit flne legiptimis here-
dibus *). Item per Marcium octo florenos yngaricales, trefrenenfes,
21. mart. 17 Hbras d., 5 fz., 9 d. Gloria deo. Item benedicti fufpenditur con-
radus. Petitus pro anatbomia a medids, in curru ductus ad domum
medicorum, rifus eß opera vite demonftrare, adiutus per medicos
apr. faluus factus eft >). Laus deo. Per Aprilem duos florenos vngaricales,
octo renenfes, 21 libras d, Laus crucifixo et refurgenti domino. Item
mig. per Mayum fex florenos renenfes, 26 libras d. jGloria in exceUis deo.
Amen. Item per Maium vnum florenum vngaricalem, vndecim renen-
res, 18 libras d., 60 d. Gloria deo. Hijs predictis diebus con-
gregatus eft exercitus in lecbreld, 16 milia yirorum
ex Imperio electifsimor um. Quorfum nefcitur^). Item
') Ueber die Entführung der Herzogin Anna durch Konig Karl VIIT. vergl. die
bei Lichnowsky 8, 170 angeführten Quellen. Wegen der der Tochter Maxi-
milians Margare tha zugefügten Schmach, ebenda und S. 168.
') Die Consensual-Urkunden der Stände des Reiches zu den Erbfertrags-
Stipulationen des Pressburger Friedens yom 7. Nofember 1491, neun an
der Zahl, und ausgefertigt unterm 7. März 1492, sind jetzt veröffentlicht in
dem Archive der bist. Commission der kais. Akademie der Wissenschaften,
Bd. 3, S. 511 bis 528, unter Nr. LXXXIV bis XCIII, und zwar durch das
corresp. Mitglied derselben Fr. Firnhaber, dessen Erörterungen S. 379 bis
391 ebenda über dieselben zu vergleichen sind.
') Er wurde ^von zwei Doctoren durch einen an beiden Cephalicis gemachten
Aderlass und andere Mittel wieder belebt.^ A. E. v. Rosas kurzg, Gesch.
der Wiener Hochschule, 1, 165.
^) Es war Kriegsvolk des schwäbischen Bundes, das sich gegen Herzog
Albrecht von Baiem sammelte. Vergl. P. v. Stetten*s Gesch. ?. Augsborg,
1, 234.
1492.
59
quarta Jung daDtur ex cefare ad imperium litere, ut fequenti post sie- 4. jan.
phani (3. aug.) fint in annis personaliter eontra Regem francie»
propter raptom fponfe regis romanorum et eriroen lefe maieftatis in
imperium ^). Item hijs diebus redijt ad imperium Ratifbona, que de-
fecerat imperium '), aflomens albertum dneem bauarie. Laus deo.
Item per Junium tredecem florenos renenfes, 18 libras d. Laus optimo jod.
cbrifto. Amen. Item per Julium oeto (?) renenfes, 21 iibras d. jui.
Gloria in exceifis deo. Amen. Item per Auguftum quatuor florenos aug.
mgaricales a nouo doctore mibade. Sixti pape tres florenos 6. w^^.
renenfes, 22 libras d. Decus et gloria Deo alti&imo. Amen. Item
per feptembrem unum florenum mgaricalem , oeto florenos renenfes, «ept.
14 libras d., SO d. Ex cefare pro angaria crucis oeto libras d. Sancti- u. M|»t.
fieetur nomen domini noflri ihefu cbrifU» Amen. Per octobrem triginta oct.
duas Trnas mufti ex monafterijs neuburge. De quo gloria omnipotenti
et faneto Leopolde. Amen. Valor enim earum erat 32 florenorum vnga-
riealium ymmo amplior. Item per nouembrem unum florenum mga- »«t.
ricalem, oeto renenfes, 19 libras d., crocum pro libra d. Gloria tibi,
qui folus Jura monarebie primi potentis habes, ibefu ebrifte. Amen.
Amen. 30 talenta, 6 fx. IHC. In boe nomine falutari dei completus
eft annus doctoratus mei 16. In cuius nomine incipit deeimus septimus» I6. dec
qui fit benedietus« In fua pietate dignetur mihi bomuncioni, peeatori
non paruo» largiri miferieordiam» mirericordiaro, mifericordiam ! Amen.
Amen.Hactenus in practica per medium deeembrisvnum florenum mgari- iS- dec.
calem» quatuor renenfes, vndecim libras d., 22 d. Gloria omnipotenti
deo. Amen. Hactenus per alteram decembris medietatem oeto florenos si. dec.
renenfes a cefare in ftipendio. Item aliaf quatuor renenfes. Item
7 libras d. Gloria cbrifto ihefu. (Von hier bis ^^oracione** alles grün.)
Itaque, ihefu chrifte, inchoandum Annum tua gracia incipere, dirigere,
finire dignerif. Amen. Marie matris oracione. Et fuus filius benedictus
fit in eternum et nomen dulcis ihefus. 93 (diese Zahl roih). Nomen
adhuc ihefus in celis, terrif et abiflls cuncta genuflectunt, tentacio
^) Die Urkiinde scbebt bisher nicht gedruckt lu sein. Sie fehlt in den Re-
gesten £ti Lichnowskyt wie in Maller*s Reiehstagstheatrom, in welchem
1, 157 nur das Verlangen des Kaisers am Reichshölfe gegen Karl Vlll. auf
dem Reichs-Con?ente 10 Cobleni erseheint.
*) ^lmperium^ ist wohl zu streichen.
60 1492 ei 1493.
Jan. diffugit omnis. Item per Januarium habui ex practica deeem florenos
11. Jan. renenfes a domina druxfleczin in fteez, ad quam iui sexta feria ante
17. Jan. Antonii. Antonij reueni. Item vnum florennm vngaricalem pro nouo
anno a prepofito S. dorothee. Aliaf vnum florenum yngaricalem, item
tres renenfes, item fedecem libras d. 3 fz., 14 d* Gloria, laus, honor
febr. nt tibi bone ihefu, Amen. Item per februarium tres florenos ynga-
ricales, tres renenfes, decem et nouem libras d., 80 d. Bone ibefu,
rnart. laus tibi ctcma. Amen. Item per Marcium duof florenos renenfes,
unum florenum rngariealem, undecim libras d. a magiftro et medieine
doctore Stainpeif, pro iure paterno. Item octo libras d. ftipendii ex
cefare. Gloria tibi femper domine. Item nouem libras d., 3 fz.
apr. Item per Aprilem tres florenos vngaricales, duos renenfes 15 libras d.,
mig. 3 fz. d. Gloria, lauf fit deo. Amen. Item per Maium unum florenum
vngaricalem, duos renenfes, • . • • libras d., 4 fz. d. Gloria deo noftro
7. mig. ihefu chrifto. Amen. Item gloriofa victoria tertia feria rogacionum
juD. füpra teya <)• Laudetur deus. Amen. Per Junium duodecim libras d.
8. jun. Lauf, honor, gloria tibi fit deus omnipotens. Item 8* Junij, mane
jui. hora quinta, deponitur pes finifter cefari. Per iulium unum florenum
vngaricalem, unum florenum renenfem, decem libras d. Lauf tibi ihefu
chrifte, fili dei. Amen. Item ex cefare pro angaria penthecoflies octo
libras d. Gloria deo. Per Auguftum fex florenos renenfes, undecim
19. ang. libras d. His diebus Augufti, die XIX. Augufti post Auguftum
primum maximus Augustus et cefar fridericus tercius
obijt meridiem, infra octauaf Affumpcionis in
28. ang. Hucz. Sepultus Vicune, die Auguftini, fepultura prin-
cipum Auftrie. RegnavitAutem Annis S3 et medio. Gloria
in excelfisdeo, quod tam religiöse, tam devote mortuus
sept. eft. Item per feptembrem fex florenos vngaricales, nouem renenfes.
0 ^org^l* ^^^ Bericht eines Augenzeugen über diesen Sieg der landesfiirstli-
chen Söldner über die böhmischen und mfthrischen Räuber oberhalb Thayaim
V. 0. M. B., nächst Waidhofen an der Thaya , in Linck*s Annales Clara-
vallenses. 2, 311. Dieses Gesindel, Ueberbleibsei der Soldner Matthias
Corvins in Oesterreich, welche die alte Uebersetzung der Kaisergeschi übte
Cuspinians Fon 1541, Theil 2, 110 bezeichnend „kriegsgurglen" nennt, ^die
viel mehr mdrder zu nennen waren (sonst hiessen sie sich selbst den
schwartzen hauffen)*'_hau8te fürchterlich, namentlich im nördlichen Theile
des Herzogthums.
1493 ei 1494.
61
13 talenta, 4 fz. d„ 22 d. Laus chrifto, domino noftro. Amen. Item
per oetobrem quinque florenos renenfes, libras d.» 31 d. Die oct
dyonifij Romanorum rex maximilianus, flne tubif et timpaDif, yeftitus 9. oct.
Digro, yenit Yiemnam infra duodeeimam et primam. [Die yero] 9
MaiimiliaDi ipse Maximilianus, infra undeeimam et duodeeimam» exiuit 12. oct
Viennam contra tur cos. Dens det g^aciam. Amen. Item per nouem-
brem 1 pbuntner» quinque talenta, 3 (z., 14 d. Gloria chrifto bot.
femper. Amen. Lini yenit rex Viennam » quo die oracionero feci ad 26. nor.
monacenfes decembrif tref florenos renenfes ex balczhoffer» et
ynum ex abbate campililiorum. Item treflibraf d. Ex dei gracia finitu$ I6. dec.
[eft anous doctoratus] mei decimus septimus. (^Dfu folgende bU
»feliciter*" grün.) Incipit itaque ex dei gracia, 0 bone ibefu, feliciter
decimus octauus aria gloria tibi domine, ihefu cbrifte. 1404.
Amen. Item ufque ad circumcifionis quinque libras d., 4 fz. Sicque 1. jtn.
finitus eft dei gracia nunc benedictus in eternum nomine
IHC annus 1494, quem deus bene yertat cum gracia in laudem. ....
ferratur. Amen. Amen, ihefus maria. Item fequenti post circumci- 2. jtn.
fionis a comite thoma de pofing 17 libras unum
florenum renenfem, quindecim libras d. Item a ruelantin septem ta-
lenta d. Gloria deo. Item per februarium octo florenos renenfes, febr.
noyem libras d. Lauf cbrifto renenfes. . • • libr. d. item
ftukch leinbat, Welhifcb. Item ex mufto a neuburga quadraginta
quinque florenos renenfes. Gloria cbrifto ibefu
Dorothee 21 r.
Hiemit enden die Aufzeichnungen TichtetM in dem in der
Einleitung unserer Sammlung näher bezeichneten alten Drucke.
80 viel hatte ich vor vier Jahren aus den engbeschriebenen Vbr-
stichbWttem dieses Bandes sorg fältig wieder zu geben versucht.
Ich prüfte damals auch den übrigen Inhalt des Bandes^ der
allenthalben mit Randglossen von TichteVs Hand bedeckt war.
Nirgends wollten sich aber noch weitere geschichtliche Auf"
Zeichnungen finden lassen^ die Glossen galten nur dem Avicenna.
') Aus Rauches Abdruck ergänsi, so wie das uoieo Folgeode, swiseben Klammern
in Steheoder Schrift Erseheioende.
62
Und doch enthielt der Band wirklich noch ein ganzes Blatt
eines älteren Tagebuches^ das aber nur der Zufall konnte auf"
finden lassen. Als nämlich kurze Zeit nach meinem Abgange
von der HofbibKothek der sehr schadhafte Einband dieses in^
cunabels durch einen neuen^ ihn zugleich vor Motten schützen^
den, ersetzt wurde, zeigten sich an der inneren Wand des vor»
deren Deckels, unter der Verkleidung desselben, ein grösserer
und ein kleinerer beschriebener Papier streifen, dessen Inhalt
wie Aufzeichnungsart unwillkürlich auf unseren IHchtel wiesen.
Der Scriptor der Hofbibliothek Ernst Birk war so gütig, mir
diesen Fund mitzutheüen , wofür ich ihm hiemii schuldigen
Dank sage.
Das grössere Blatt, 10% Zoll hoch und bei 9 Zoll breii,
zeigte sich als ein Bruchstück eines Tage- oder Rechnungs'
Buches, unserem eben mitgetheilten ähnlich ;das kleinere, 3 Zoll
breit, bei 2 Zoll hoch , enthielt den Schluss eines Briefes , den
kaum jemand Tichteln absprechen wird, der den zweiten, von
mir unien aus einer anderen Handschrift angeschlossenen gelesen
hat.
Es musste mir vor Allem darum zu thun sein, das hierfol»
gende Bruchstück eines zweiten, durch Format und Papier
wesentlich verschiedenen Tagebuches einem bestimmten Jahre
zuweisen zu können, weil dadurch erst dessen Daten an Be^
deutung gewinnen. Eine Jahreszahl war nirgends zu entdecken.
Ich hatte daher nach anderen Anhaltspuncten zu sehen, die zum
Glücke sich finden Hessen.
Es ist nämlich erstens aus der letzten Zeile der Stirnseite
des Blattes zu entnehmen, dass in dem Jahre seiner Aufzeich^
nung der 2. December auf einen Mittwoch fiel, was im Umkreise
der Jahrzehente des Tichtelschen Tagebuches nur in den Jahren
1972, li78, li95 und 1506 der Fall war. Einem dieser
vier Jahre wird es also mit vieler Wahrscheinlichkeit, so war
von vorne herein anzunehmen, zuzutheilen sein. Da aber zwei»
tens auf derselben Seite des Blattes der Verwandte unseres
Tichtel, der Vicar zu Loosdorf, Bartholomaeus Seybersbeck,
als noch lebend erscheint, während der 15. August 1989
unseres oben mitgetheilten Tagebuches dessen Ableben meldet,
so lässt dies scUiessen, dass unser Blatt weder dem Jahre
im. 63
li9S noch irgend einem epäteren angehören könne. Da femer
drittens die Einnahmen des Jahres 1478» von Tichtels eigener
Hand verzeichnet^ bereits in obigem Tagebuch enthalten sind^ so
entfalltauch dieses Jahr ^ und es bleibt nur noch 1912 als mög-
lieh über. An ein früheres Jahr aber %u denken^ verbietet die
Wahrnehmung, dass Tichtel, wie unser Blatt entnehmen lässt,
bereits ausübender Arzt, n^enn auch noch nicht ^Doctor^ war,
was er erst durch die Verleihung der Lehrkanzel an der Vni"
versität, also ganz richtig «a docendo**, und zwar, wie er selbst
erzählt, unterm 16. December 1977 wurde.
l.
(f 1\) ctam
8. vici
ftuli cum rubeis rappis.
Item die Bartholomei ynum par 24. aug.
cultelorum a prefecto ex tulnerfeld.
Item poftridie Bartholomei» in qua die fuit 25. aug.
Vocacio omnium faeerdotum ad biennam» yj pullos
per dominum figifmundum rud» canonicum in balthauflen.
Item plebanus Ituk fleifs iij gallinas.
Item quidam rufticus ij •gal- (sie) pullos.
Item Scbedlin dimidium lat croci, in yigilia Egidii. 3j. «ug.
Item micbelin» circa Laurencium appotecarium» cafeum B \, 5. gept.
fabatho poft Egidi.
Dominica autem natiuitatis Conradus appoteearius in curia 8. »ept.
prepofiti zway rebheyner.
Item yigilia natiuitatis marie par cultellorum 7. sept.
de Waidhoffen» per flekell, canonicum biennenfem.
Eialtacionis crucis Fridericus Raufcher 14. ^pt.
magnam falis cuppam, cum parua rota
fignatam» habente in fe crucem.
Item pridie lamperti egregium et magnum par 16. sept.
cultellorum» Krefliing, prefectus in klingberg
prope grein.
6* 14TÄ.
12. oct. Item Vigilia colomani dominus Bartholomeus
Seyberrpek» conTobrinus meus, propinauit
mihi Tnum pannum lineum, Herbein.
Item duos pannof lineof, ruphn. Item
duodeeim difcos ftanneos et tres
fcutellaf ftänneas paruas cum referuaeulo
coreo.
Item plebanus ftukfleyfs rnam aucam.
Item quidam quatuor aues.
Item quedam domina poma et pira.
Item quedam domina ex buda ein par guidein spreyrs.
Item dominus Lampertus duos cafeos.
Item magifter Ludobicus Keboltrer ynum
luceum fatis magnum.
7. noT. Item quidam faeerdos in curia melicenfl, fabatho
ante martini» quinque lueeos.
12. nor. plebanus ftukfleifs ynum gibifs, fequenti post martini.
13. nor. Item fexta feria poft martini Certell ynum plauftrum
lignorum falicum, yalore 60 den.
Item Aurifaber noftre domus S centring fleifcs.
Item quedam Inftitrix duas Ylnas panni Italici,
2. dec. quarta feria ante barbare» Id eft feeunda decembris.
(fol. 1\) Item die
a raufeber prepof . ...
s. dec. Item In yigilia Nieolaj
auche et pedef ynius apre.
Item maifter Hanfs, mal er yon Werd,
tres Aues ynum fafianum. Item iij tall.
hyet ich mueffen ymb ein glafz geben,
hat er mir gefchenkt. Item
Quidam faeerdos propetraifmawrjlotum
faffran.
Item
1478.
n.
Irapieit eiaes Iriefes Tlektelt.
firis adf 9 carmina et orationem eo libencius
(perlegi), quod et inter difficiles res mihi follacio fuit.
(Ceterum) inter ref a me lectas nouitatem pre fe
(ferun)t ingenuam. Sed ubi deuf uolet hee
. . . . .ira fallt» et ubi mendofus fatis emen-
(dab)itur orbis. Literas yestras emendare non
(p)otui» quippe ex immundo fpecalo nemo purgabitur.
Val.
65
Bii trief «ehters ai ieirad Celles dto. Wiei, littweeh dei 6. febriar
14f 8. Ai9 der laidsehrift der k. k. lefbibliethek. Neie Nuer S448.
Yergl. Wieier Jakrbb. d. LUeratir Id. 4S, 142 ud IH ff.
Pro domino Conrado, Amico fuo.
(foL 2U*.) Joannes Tichtl, Artis mediee et liberalium doetor»
amico fuo Conradi Celti protutio» poete Laureato, Alma
noriimglorie et yirohumanissimo doctoque Salutem plurimam dieit. Cum
ex Yienna nuper iuifses» subtristis mihi animus fuit, ita
ut etiam me tue Yaledictioni fubtraxifsem. Timui enim
mihi, qui yir effe debeam, de lachrimis emittendis. Nee
abs re. Fortuna namque tam uariä, quod tibi contrarij, yt non reuenire
^) Ist wahrscheinlich niemand anderer, als der von Denis in den Merkwürdig-
keiten der Garellischen Bibliothek S. 71 aufgefOhrte Dichter, dessen unter
dem Titel : Fratris Ade Genueosis carminibus edita Passio D. N. J. Ch.
S. 1. e. a. 4®. Denis, 1. c. S. IZ erwfthnt Dadurch erklärt sich auch , wie
diese Gedichte unserem Tichtei in seinen Leiden Trost gewährten. Dus
übrigens „ade* nichts Anderes ist, als ein gesuchter Genitiv von „Adam,"
braucht wohl nicht erinnert zu werden.
Pontes. VIII. S
66 UTA.
pofTes, moliri poflet, in animo yerfabar. Nee me mea
fefellit opinio. Non enim (ine caufa tarn tarde ad nos
puerum tuum Nicolaum miflfti. Nee hiis eontentus ultra
fpem» quam nobis cum eodem promififti, addidifti, non uenire,
decima fere fcribens» nam ßne doctorum literis ad te datis venire
Teile. Doetori fteber literas dedifti» me neglecto. Quid
(foL 29 ,) ßbi Tue Iitereyoluerint,me fugit. Si collegium difeipulorum
tuorum congregatum fuilTet» forte ex illo literas babuifses.
Quid flniftri in re fit, nefeio. Sed pro te caufas fingam.
Turper annum a nobis conductus, deerefeentibus diebus inieium faeere
noiuifti. Nos tamen, terentiano confilio ducti, debitum a te
et promifTum doctrina amieis (?) etiam ydibus deeembris accepifsemus.
Sed et proBcientibus diebus tardus in boc fuisti. Speraui .
tamen omnino, quod principium Arietis non efses omifsurus in
tua doctrina, in quo et mos eft fcolaribus feolas petere,
ymo retentoribus. Sed uideo, dolenter quidefti, nunc omnia
negleetum iri, et te non nifi ad kalendas greeas aduenturum.
Tu tamen dignitatis tue fidei nobis date et pollicite confulere
debebas. Sed quidem ,,precio parata yincitur preeio fides** tragieus
inquit Seneca. Plura fcribere de multis et de ipfo doetifsimo
mathematico Joanne ex eperies, qui mihi in tua abfentia
plurimam confolationem interea dedit, non pofTum. Sie enim grauatur
animus, cujus grauati animi tu causa es. Datum ex Yienna, die
Dorothee 93. Ex tuo neglecto difcipulo Joanne
tiehtl. Tu quidem uale, et quidem feliciter, mei aliquantum
memor.
n.
SELBST-BIOGRAPHIE
SIEGMVNDS FREIHERRN VON HERBERSTEIN.
1486—1553.
69
(BL 1\) Alle menschen sollen billichen dermassen
auf erden leben, damit sy mugen ynnd sollen Raittung
geben Ires thuns ynnd wesens, damit man mQg spre-
chen, das ainer gelebt habe. Das hat mich bewegt»
sölichmein Raittung meines lebenns zu beschreiben.
Ob yemandt, ynnd sonnderlichen meines namens,
ichtes daraus nemen wolte, dem nachzuuolgen, oder
merers ynnd Eerlichers fQr sieh zu nemen, ynnd nach
seinem thQn den nachkhomenden ein pessere anwei-
sung zu geben 9-
Erstlichen khan ich nit ynnderlassen , meine Eerliche Yor-
elltem zw erzellen, yon denen ich mein anfanng genomen. Den EUtern
yon Herberstain find ich, das der Herr Ott genannt was. Der hat ain
Gemahel gehabt, Matz oder Machtild genennt. leres geschlächts hab
ich nit gefunden.
Von Herrn Otten ist gebom Herr Gedrg. Der bette Alhain «)
Freinpergerin. Von dem Herrn Georgen ist gebom Herr Ott. Dem
ist yermähellt gewest Elizabeth, Herrn Hannsen yon Hollnegg
tochter.
Von dem Herrn Otten ist gebom Herr Anndre. Sein Gemahel
was Vrsule, Herrn Hannsen yon TeufTenpach Tochter.
(BL 1^,) Von Herrn Anndreen ist Herr Lienbardt gebom. Sein
Gemahel was Barbara , Herrn Niclasen Burggrauen zu Luenntz ynnd
zum Lueg tochter. Dauon bin ich ynnd neben mir Herr Georg ynnd
Herr Hanns, yor, ynnd Herr Wilhalbm nach mir gebom. Die all hab
ich nit darumb herzue beschriben , das ich mich des Adels yon der
^) Mit dorcfaschassener Schrift Gedrucktes ist im Originale ans grösserer,
sogenannter CanxeUei-Schrift.
^) Wohl aus AIcuina, d. i. abd. AIahwinj4 = templi amica entstanden.
70 1486—1495.
I geburt so h'och Ruemen wollte. Dann der lob des Adls ist nuer deren,
die dem namen vnnd Adelichen herkhomen im thun rnnd. leben sieh
vergleichen. Darumb ^ ain Jegelieher, ob der gleich yon Adelichem
Stamen herkhombt, sich selbs Edl macht, das ist mit seinem thun
ynnd wesen sich dermassen, alls Adelichen geburt, hallt *).
Hein Vatter hat von Khaiser Friderichen dem dritten Adlsperg
ynnd Wippach am Kharst gehalltenn. Bin daselbstn zw Wippach ge-
1486. born, wie ich von meinen EUtem bericht bin worden, im 1486. Jar,
am abent oder nahendt vor bartholomey. Daselbstn bin ich der zeyt
nach meinem Alter zw Schnell gelassen worden. Wie ich auch in
r '^' meiner khindthait vasst khranckh bin gewest, hat mein Mueter Iren
trost zw dem Höchsten geseczt,' vnd mich Khirchferten oder Wal-
farten geen Laret oder Racanat <) versprochen. Dahin ich dann woU
Junger geraist mit meinem Bruedern, Herrn Hannsen. Seib also zw
(Bl. 3^9 Laran in Tsterreich ^) auff das Mör gesessen, geen Ancona
gefaren, vnnd soliche walfart verriebt. Vnnd denselben weeg wider
auff Ancona, vnnd von dannen auf Laran genomen.
Da zw Wippach hab ich Teutsch vnnd Windisch, baid Sprachen
gelernnet. Die Windisch hat mir vill muee in meiner Jugenndt ge-
macht. Vill zuenamen muessen hören: „Sclaf,** „Khadrotz^ vond
dergleichen, Dannocht hat mich niembt von der Sprach abtreiben
mugen, des mir hernach in vill sachen genutzt hat.
Vngeuärlich im Achten Jar meines Allters hat mich mein lieber
Vatter geen Gurckh in Khärndten, zw Herrn Wilhalbmen Weltzer,
alls Thumbbrobst daselbstn, der auch von ainer von Herberstain
geboren was, geschigkht, der aus seiner angebornner tugent vill des
. Adels in derselben Jugennt- erzogen, zw schuel geen , auch Ime zu
^ Tisch dienen lassen, damit man baide die Lernung vnnd die Hofzucht
bekhomen hat. Seines gleichenns in allen Eerlichen sachen hab ich
zw mein zeiten khain vber Ine gesehen. Das möcht nun im 1495.
*) „Dammb aich^ die Handschrift.
«) „hallten'^ die Ha.
') Das ist Loreto und weatlich davon, etwa eine halbe Stunde entfernt, Recanati,
beides in der Delegazion Macerata des Kirchenstaates.
*) Das ist Lorano am Meerbusen ?on Fiume, südwestlich Ton dieser Stadt.
Lorano hiess zu den Zeiten der Römer der vielen Lorbeerbiume wegen
„Laura^.
1497— 180«. 71
gewest sein, das ich sterbenns halber» widerumb geen Wippach
gesehigkht bin worden <),
(Bl. 2^9 Im ain Tausent rier hundert ynnd Siben ynnd neun-
tzigisten bin ich von meinem lieben Bruedern» Herrn Georgen, f auf f penWien(H
die Schuel, aus beueleh meines Vattern, gefuert worden. Im 99. bin
ich auf der Vniuersitet oder hohen Schuel eingeschriben worden«
alls der gebrauch ist. Dazumal Rector was Maister Oswald Beikher- ^ ^
storffer <). Im 1502. Jar bin ich Baccalaureus, wie mans nennt, wor-
den. Dazumal was* Rector Doctor Hanns Khaltenmarkhter ^). Die zeyt
bin ich bey Sanndt Steffan in der Schuel gewest. Maister Paul
Rockhner was Schuelmaister, Maister Georg Rätznperger sein gehilff.
Der hat die maist Arbeit mit der Lernung gehabt. Bin allsdann mer
dann zway Jar, in dem namen der lernung, zu Wienn beliben, vnnd
aus meiner maister zucht ynnd gewallt khomen. Wollt Got das ich
nit so frey gelassen wSr worden , ich bette vill merers gelernet. Der
Almechtig welle mit gnaden meinen lieben Vattern, auch meinen
Zucht ynnd Schuelmaistern, lerer treue, die sy an mir gethan haben,
reichlichen begaben. Sy haben ye treulichen an mir gethan I
Der Schuel halben muest ich aber yon den yngeschikhten yill LtUieinSpoM
Spotwort anhören. Nennten mich ain Doctor, Waclaureum, Vossn 9» ^
Schreiber, Schueler. Die mich (Bl. 3*.) ain Doctor nennten, den
gab ich Anntwurt: „mir wäre laid, das ich khainer war, das ich aber
was gelernnet, ynnd pass dann der Schreiben ynnd merers khund
dann er, ymb souil deucht ich mich pesser sein.** Söliches mir bey
den yerstäandigen yill Ruembs bracht hat.
^) «1495. Hoc anno Ines igwintria cnientissima toto aevieni orbe atrayit mor-
talea et ubi incipiebat durabat mensibua tribus. Urbe qua regnabat primo
et tertio mense rariuB, medio yero grassatur aeerbius, et annis hüs in
tribus consimiliter. Et nunc hie, jam alibi seviebat, et ai quem pertransisset
locum, post aliquot tempua ad conyicinas repedabat percuciendo urbes.^
Annales Mellicensea. Perts, Monnm. SS. T. 9, 526. Es war die Luatseuche,
in Deutschland „die boea blättern,'' „das lembt der glid,'' „malzei'' u. s. w.
genannt Vergl. Fr. Sehnurrer's Chronik der Seuchen. 2, 46.
^) Mit (H) ist im Abdrucke alles bezeichnet, was Herberstein eigenhfindig bei-
geffigt hat
') „D. Oswaldus Ludorici ex Weiekersdorf* nennt ihn Lochers Spec. acad.
S. 17 und 19.
*) Nach Locher, S. 20, war Kaltenroarckter im Jahre 1501 Rector.
^) Vergl. Da Gange, Gloss. unter Vassus und zwar 6, 143. sp. c.
72 1502-1505.
Im funffzehenhundert ynnd sechsten Jar fuert Khaiser Maximilian
1506. den khrieg geen Hungern , nachdem Khunig Wladislaus aine aus
Franckhreich genomen hefte. Dieselb geperte hieuor ain Tochter. Da
ward ain hanndlung fSrgenomen , das die Hungern den Khaiser ynnd
seine Erben, wider Ire gegebne yerträg, von der Erbschafft des Khu-
nigreichs stossen weiten. Alls man im khrieg yor prespurg lag , ist
f viasit (H.) dem Khunig f sein Sun Ludwig geborn. Mit dem griff man wider zw
ainem frid. Mein Treuer ynnd yerständiger Brueder, Herr Georg,
Erste namb mich yon Wienn, rüsst mich mit fönff seiner phärdten, mit denen
Rostigung (H.) ich in ainer Ersamen landtschafft in Steyer Russtigung, die sy Kay.
Maj. in khrieg schickhten, ynnder herrn Hannsen yon Reyhenburg,
herizog wiihaim haubtman, gcdicundt hab. Mein Brueder schickht mich darnach an
TonGuUchwaso. des Khaisers Hoff, ettliche seine sachen zw Soliicitiern , allermaist
Teidhauptm.(H.) jg^unab, (BL 3^.) das ich mich des Hoffswesen erlernnen ynnd die
leuth erkhennen soll. Hab lani^ dem Hoff nachgeraist. Dann wider
haim khomen, meinem lieben Vatter in seinen Rechtfuerungen, die er
yor dem filrstlichen Cammergericht zw der Newstat, auch im Lanndts-
rechten in Steyer gefuert, gehilfflich gewest. Vnnd warden mir alle
dieselben RechtfQerungen ybergeben.
Im ain tausent fünffhundert ynnd achten ward zwischen Khaiser
Maximilian ynd den Venedigern khrieg. Sy ybereylten Gortz , Triest,
Mitterburg ^, Sannd Yeyt am Phlaumb ^), ynnd was Innhalb der
Wälder am Carst, Ysterreich ynnd Fryaul der Khaiser bette. Darunder
6. Janj. v^s auch Adlspcrg, das muesten sy wider geben, nachdem ain An-
venedigerNamen stanudt wardt enzwischcn betaidingt. Vnnd nach beschlus des An-
G^Kx^^^tet^To ^*^"^"^^ betten sy dasselb eingenomen. Vnnder denen was auch
sios 17 (H.) ' Marnfells *), meines Vatter Schloss, das mein Brueder Herr Hanns der-
selben zeyt Innhette. Der was gedrungen sich zw ergeben, weill er
in Isterreich sass, ynnd alles ymb Ine in der Veindt Hennde was. Sy
fieibs erben (H.) gaben aber allein Ime ynd sein Manndlichen f dasselb Schlos.
Im funfzehenhundert ynnd Neunten schikht mich mein Vatter
geen Venedig, zu hanndlen, damit (BL 4^^ sölich Schlos nit allain
^) D. i. Pisino in Istrien.
*) D. i. Fiume.
3) D. i. Gemona in Friaul.
*) Siehe die Anmerkung zu Mamfels auf der folgenden Seite.
1509.
73
meinem Brueder, sonder meinem Vatter vnnd seinen Erben yolgte.
Derselben zeyt, als am yierzehennden Marty, yerprann das Zeugbaus»
des sy Arsenal nennen zw Venedig. Der Kbaiser yertrueg sieb mit
Kbunig Ludwigen zw Frannekbreieh, damit der wider die Venediger
den kbrieg annamb. Das macbte sy lerr. Derbalben ward mir von
ainem Erlicben Man der bescbaid , es wäre souil zu tbun , das icb
gewislicben khain Anntwurt erlanngen wurde. Mit dem zobe icb
widerumb heimb. Palld damaeb scblueg der Franzoss die Venediger 18. Miy. (h.)
sebwfirlieb. Auff solicb erscbreekben baben sie yasst alle Fleggen
im Lannd yerlassen: Bressa, Fern, Viueentz, Padua 9» Görtz» Triesf» Gorts 3i. Miy.
Mitterburg ynnd was sy dem Kbaiser bieuon genomen betten. Mitter- ^"'^
bürg stelten sy meinem obgemelten Brueder in des Kbaisers namen
zue. Die funff Niederösterreiebisebe Lannde sebigkbten dem Kbaiser Nideroeterreichi-
ansebenlicbe Russtung, dergleicben zuuor ynnd bemacb nit geseben ^^^ nwüguDg.
, . , ^ ,, , . , , _ Die sleyrerische
ist worden. In der yon Steyer anzall bm icb aucb gewest, ynnder ^^ytter ugo vast
Herrn Hannsen yon Reibenburg Haubtmanscbafft. Mit derselbigen tin Manat zue
Rfisstigung zobe man fflr (BL 4*.) Sibidat «) ynnd Weyden, die wider Liibach,d.khm.
" *^ ^ -^ ^ ^ nerische tzugen
fup Neamarkhtl,
Am 27. July rucbtn wir für die weydn. \ ***• ^® "^"
A/v . n . 1 ^1 . X •eben MontToI-
Am 30. gewanen wir Rosatz das Closter «). j ^^on nennen
Am 2. Augusti stürmten wir yergebns Cibidad. [ Tettn ain Tnna-
Am 3. Sept. gewanen wir Tulmein *). )(H.) «»«> «t«»-™- («0
Am 26. Octob. bab den micbel Markes de Grauisis geslagen.
Am 8. Nouember gewanen Venediger wider Raspurg *).
Am 6. für Marnfels *) getzogen, Nicbts gescbaffn.
^) D. 1. Breacia, Verona, Vicenza und Padua. Nach diesem letzteren Namen
und vor dem darauffolgenden Görtz standen in der HS. noch Teruis und
Weyden, d. i. Treviso und Udine. Beide Namen sind aber, wahrscheinlich
durch Herberstein, durchstrichen.
^) D. i. Cividale, nordöstlich von Palma nuova am Nadisone. Hiess unter den
Römern Forum Julii, im Mittelalter Civitas Austriae.
') D. i. Rosazzo zwischen Ci?idale und Cormons, zu H*8 Zeiten eine Benedic-
tiner-Abtei, welche schon 1132 urkundlich erscheint.
^) D. i. Tolmezzo am Tagliamento. Zu H*8. Zeit im Besitze des Patriarchats
TOD Aqufleja.
^) D. i. Raspo, nördlich yon Pinguente in Istrien.
*) D. i. Marenfels bei Lupoglayo in Istrien, nftchst Colmo und Dolegna?a8, am
sOdwestlichen Abhänge des sogenannten Tschitschenbodens. Eine mächtige
Burg, abgebildet in Valvasors Ehre des Herzogthums Crain, 3, 355.
74 1JM)9.
Im Juiio. (H.) abgefallen warn. War grosse yngewönndliehe Hytz. Mein Vatter
Ruffl mich darzne mit Siben phärdten , vnd darzue mit ainem Wagen
wollgespannt. Vill khnecht vnnd annder fiellen Ton Pbärdten» Hytz
halben, das machte Ir trinckhen, des sy bei allen pächern ynnd PrQnnen
phlegten. Vasst yill Ross seindt verfüettert worden , dann man den
Habern, des wir gewont sein gewest, nit haben mögen. Zw dem, das
Ir vill soliche khnecht gehabt haben, die sy mer fiir lere gesellen,
dann diener gehallten. Vnnd weder Herr noch khecht lerer Phärdt
geacht. Got lob I mir hat die Hytz khain beschwärnus geben, hab auch
zw Pf&rt nit getrunckhen. Das ain Wagenphärdt.hab ich verlassen.
Ich hab neben vnnd mit meinen dienern die gezellt auf vnnd abge-
zogen, dergleichen die Pärn aufgericht 9» damit die vberigen diener
dester zeitlicher vmb die fuetterung gesehen, vnnd dann den Phärdten
lere recht thun mögen. Alls der Lanndtschafflen diennst verriebt
was, zohe ich in Isterreich zu meinem Brueder, weill er etwas
schwach was, damit er den Luflft möchte verkhern. Vnnd er zohe in
1509. (H.) das Lannd zu Crain. (Bl. 5*.^ In dem so zeucht Hertzog Erich von
Die Ton steyr Braunschweyg, Oberster Veldhaubtman, für Neuhaus ^ vnnd Raspurg,
Schikhtenierra- jj^ ^^ gewau. Hey croberung Raspurg bin ich auch gewest Darnach
HMan^^BruedTr ^^ al>*ug bin ich in Khaiserlichen dienst angenomen worden. Innhallt
bernGeorgen,die der Copoy:
ortflekhenjnwin. Wir Erich von gottcs gnaden Hertzog zw Braunschweig vnnd
Derwhikht^mich Luncuburg, Romischcr Kay. Maj. etc. Oberster Velldhaubtman der
in Maerbarg *) Niderösterreichischeu Lannde etc. Bekhennen, das wir vnnsern be-
mit i3pfertn,3a gQ|,ujg,.jj Ueben Sigmunden von Herberstain mit Acht gerussten
"**^ (R) Phärdten in Kay. Maj. diennsten aufgenomen vnnd bestellt haben,
wissenntlich in Krafft des bri^ffs. Also, das er seiner Kay. Maj. vnnd
Vnns, alls seiner Maj. Obersten Veldhaubtman, oder wem sein Kay. Maj.
oder wir an seiner Maj. stat zuegeben werden, mit solichen Acht ge-
russten Phärdten, biss auff seiner Kay. Maj. oder vnnser wolgefallen,
getreulichen dienen, damit gehorsam vnnd gewärtig sein, vnnd alles
das thun, das ain getreuer diener seinem Herrn vnnd Haubtman schuldig
ist wider menigclich, niemandts ausgenomen, inmassen er vnns dann
*) Das sind die Barren oder Wannen, in welche den Pferden das Fatter
geschüttet wird.
*) Castel nuoTO, nördlich von Raspe in Istrien.
') Marburg, die Kreisstadt an der Drau.
1K0»-1510.
76
dannnb gelobt hat. Dargegen sollen wir in mit dem Soldt ynnd scha-
den hallten, in massen wir es mit anndern geraisigen, so wir (Bl. S^J)
jetzt khortzlichen gleieherweiss in Kay. Maj. dienst aufgenomen
haben, halten werden. Alles on genärde. Mit yrkhundt dits brieffs,
mit Tnnser hanndt vnndterschriben ynnd fnrgetruckhtem ynnserm pedt-
schadt verfertigt Beschehen im Feld zw Grftdiseh 9> ^^ vierten tag
des monats Oetobris, Anno etc. im Neunten.
Hertzog Erich.
WAtsch.
Darnach yersamblet sich Michel Markes de Grauisis, ynnd zohe
zwischen Rasparg ynnd Marnfells yber die Butzkha ynd f, namb ain tptyntkbsXH.)
grosse anzall yiechs ymb Khesta ynnd Veprinetz, des die aus Ister-
reich hinüber geflehnet betten. Am widerzug hab ich meine ynnd 1509. (h.)
annder Leut aufbracht, und die am Mittersjiill >) in die Flucht bracht, im 26. oct (H).
alles yiech erhalten.
Im Nouembry am funfften zugen die Yenediger f&r Raspurg
ynnd gewanen dasselb den nagsten tag. Damach zugen sy fllr mich e. Nou«mb.
geen Marnfells, weiten mich mit Hultzen Pfichsen schreckhen, tai- Mtmfeis beie-
dlngten den ganntzen tag, ynnd den anndern auf Mittag. Alls sy aber ^^^^'
Als ich dem Michel Markhesn das yiech abgedrungen , ynd der
seinigen etliche gefangn, die ich nit all im sloss behalten mögen, hab
'die ausser lands zw meinen freunden ynd yerwandtn geschikht, das
also, wie mich die yeint belegerten, nit mer dann drei gesunter khnecht
im haus gehabt. Mich allain meiner ynderthanen, die mein brueder
woll gehaltn, getrost, die sich auch treulich ertzaigtn. (H.)
^) Gradisch am Karst, eine Viertelstunde von Wippaeh entfernt
') Also xwischen Marenfels bei Lupoglavo und Raspo fiber die Gebirge Utzka
und Paynak nach Veprinaz, nördlich von Lovrano, westlich von Volosca»
ganz nahe am Meerbusen von Fiume. Das Utzka-Gebirge reichte bis zum
Schlosse Marenfels, vergl. Valvasor 1. c. 3, 355 a. Unter dem Berge Papak
wird woM der auf der österr. General-Stabs-Karte, westlich von Marenfels
erscheinende Berg Planik zu verstehen sein, welcher wie die Utzka demsel-
ben Gebirgs-Systeme des Tsehitsehen-Bodens angehört. Unter Khesta ist
Castus, nordwestlich von Fiume, östlich von Veprinaz, zu verstehen.
') Vielleicht Colmo, wenn man dies fOr Colmeizo gelten llsst.
76 1510.
nichts khunden ertaidingen , zohen sy widenimb ab. Dann auch Ir
Vorhaben was fiir Ferrär zu ziehen, Alls auch geschach.
Das ist nun im (BL 6".^ Ain LanndtschaiR in Steyer schickht abermals ain ^}
1510. (H.) Russtigung dem Khaiser auf Görtz, in abwesen des Obersten Veld-
haubtmans. Mein Brueder Herr Georg was Haubtman. Zw dem khamb
ich geen Görtz. Da ward ain Anschlag auf Grfidisch gemacht, dasselb
Paul Ratnperger abzueillcn, das aber nit eruolgte. Dazumal ward Pauli von Rottnperg
1510. erschossen, der zuuor vill tag ganntz schwärmüetig gewest ist. Vnnd
u y »m • i . nachdem er ainer Lanndtschaffi gellt bette, zw bezallung der diennst-
leüt, vnnd er alls ein khriegsman sich am Raiten nit verstüennde, des
abennts alls wir auf bemelte Rais aufzugen, bat er mich, „ob er nit
widerkhäroe, ich soll mir sein Raittung lassen beuolhen sein.*' Nach
solichem schickht mich mein brueder geen Grätz vmb gellt, vnnd hab
also das Khriegsvolkh zallt vnnd die Raittung gehalten, die mir ain
schwäre Arbait gab, weill ich hieuor auch khain Raittung gethon noch
gesehen hette.
Das ist noch im Hcmach hat aiu Lanndtschain in Steyer widerumb ain Anzall
1509. geschehn. Rhricgsvolkh mit meinem Brueder geschikht, Görtz, Triest vnnd Mit-
Ain Rais was angeschlagen für Alban >), vnnd kham an den tag
in der wochen, daran aller Khinndlstag gewest was. (D.i. 23. bis
29. December 1509 y der 25. zahlte aber schonzum Jahre 1510.)
Eshueb Sich ain red, welches fueglicher war, denselben tag mit dem
ausszug oder mit dem angrif zumeiden? (Des Christfestes wegen.)
Ward beschlossen mit dem ausszug.
Als das Viech angeschlagen was , dem laffen .die aus der Stat
nach, da wir aus der Halt prachen, vnnd verrenntn Inen den weg. Die
flohen in ain Khirchen. Die Chrabatten sagtn von guetten gefanngen,
„ob Ich wolt, die Khirchen war Pald zuerobern.'' Denen sagt ich:
„Ich riete man liess vnnsers Herrn Haus vnbetruebt, (Gott werd) vnns
in annder weeg erstattn.** Dem volgten Sy auch, vnnd ist vnnsyeder
Zeit glükhlichen ergangen.
^) „schickht mich abermals in ain^ die Hs. mitdurchstricheDem „mich^ und „in".
^) Albona im sOdlichen Theile Istriens, unweit des Hafens Rabacz und des
Arsa-Fiusses nahe dem Ufer des Canale di Farasina, welcher die Insel
Oherso vom festen Lande trennt.
1510. 77
terburg zubesetzea. Hat mir m Ai BrQeder zwelf phärdt ynnd riertzig
Fueskhnecht» damit Mitterburg zubesetzen» zuegeordnet. Bio allso zw
Blitterburg beliben (BL 6\Jf alls luog die besoldung gewert hat
Bald darnach wie ich abgezogen bin, hat ein Venedigischer , mit na-
men Damian dfi Tarsia, ain Völckhle yersamblet, vnnd ist auf die Tfiber
oder Castelle geen Mitterburg gehdrig gezogen » der etliche einge-
nomen. Derhalben schreibt mir der verwallter der HaubtmanschaSl
Mitterburg, Andre Wlasitz, ain Allter Crabatischer diennstman, mit
soliehem anzaigen: f ^ich solle zu dem Hertzogen geen Gdrtz reitten» j-oer Damian de
die geuärlichait mnd ynuersehenhait der Stat vnnd Schlos anzaigen» Tarsia hette mit
damit er ftrsehung thöte." Derhalben ich mich mit meinem Brueder, ***"**! ^®"»""
^ lung Rakhl vnd
der widerkhomen was, beredte. Vnnd weill ich wisste, das der ver- Borban ') einge-
walter dem Stat- vnnd diennstvolckh ganntz widerwärtig was, darumb nomen,vndname
niembt bey Ime bleiben würde, bin ich Yon Marnfells hinabirezoffen, 1'° ^^*®* ^^,^^
^ , , . © © » xaber oachein-
das YÖlckhle zw erhallten. Ich wisste auch woU, das ich mit meinem ander ein , vnd
Ritt nach Gdrtz in solicher Eill nichts verrichten wurde, vnnd mir nit t»««« ^^^ "»»t«»--
loblich, (80 ich) von veinden vmb mer volckh (wie man sagt) Raison ^*"*^* ^*^
sollt Ich nam den weeg von Marnfells vber den hohen Perg zu fuess
ab mit Zwelf Pferdtn. Der Lucas Vladeschitz, — ain eerlicher Chra-
bat, hat Sich vil bey vnns zu Marnfels enthalten — zoch mit mir.
Ich erhiczt mich im Harnasch am geen. Als Ich zu der ebne khäm
gerittn, was ain frischer luflFl, dauon, vnnd das Ich pald gesülzt Mör-
visch geessen hette, ist mir in der nacht so wee worden, das Ich mich
des lebens nahe verwegen hette. Des bekhumert mich am Höchstn, das
Ich sorgte, man möchte gedacht haben. Ich were von angesicht der
veindt in solche sorg vnnd khrankhait gefallen. Got gab gnad. Wie
ich khamb, fragt mich der verwallter: warumb ich khomen wfir?
Alls er verstuennd,das ich bey Ime bleiben wollte, sagte er mir grossen
(BL 7\) dannkh. Alls ich meine Ross morgns wollt wider von mir
schickhen, khumbt verwallter wider. Sagt: »Ir habt nur ain grossen
diennst thon, das ir khomen seyt. Ir thuet mir aber hinwider ain
grosse beschwärdt, das Ir Eure Ross verschickhen wollt. Darumb
wellen die Crabaten auch mit allen Iren Rossen hinwegkh.** Sagt:
^) Barbona liegt nahe an der Ausmüadung des Arsa-Flusses in dem Canale
dell* Arsa, sfidweatlich von Albona. Zu bestimmen, welcher Ort unter dem
Namen Rakhl gemeint sei, muss ieh Andern überlassen.
78
1510.
„ich bette das danimben fOrgenome^ weill wir khain Fiirtrung haben
werden. So die belegerang ain khlaine weill weren sollt. Vnnd das
menigclichen wisse» das ich hie will beleiben ynnd mich da finden
lassen will. Das soll aber anndern khain rrsach zum abzug geben.
Will meine phärdt auch da behallten. ** Damach khamen die Crabaten»
Dnncouiiz. (H.) — aluDunkhoftitz was Haubtman, — Sagten: »sy warn nit trabm
^y (das ist fueskhnecht), das sy die Mauer selten verhüetten» Sonnder im
Veld wäre Ir ambt zuhanndlen.** Die ich aber mit dem trost» alls bette
der Hertzog mir in mein Hanndt gelobt» eillennd zu khomen ynnd
vnns zw enntsetzen» erhallten» vnnd dannocht bewegt, das sy lere
phärdt mit wenig Iren khnechten auch von sich geschikht haben. Die
veindt Eyllten ynns zue. Der verwallter wesste den ynwillen wider
sich, khamb ynnd erböte sich, mir allen gwallt zw ybergeben. Den
ich aber nit annemen, sonnder neben (BL 7K) Ime was ich yerstQend
thun wellen. Die yeindt schössen ain gross ort der Mauer, da der
Traid Cassten gestannden. Wir pauttn enntgegen, dermassen , so die
Mauer gefallen ist, das werch so guet da alls die Mauer gestannden.
Man fiell an ainem Suntag aus der Stat» erstachen etliche Puxenmai-
ster, nach demselben seind die Veind in der nacht abgezogen. Der
Hertzog khamb dannocht hintz auff der Schilhertäber 9» ^^^^ U^^
das Aufpot geen. Alls ich dahin kham. Setzte mich an sein seitten^
da doch Eerlicher Allter drey ilitter warn: Herr Wernhardin yon
i und Hans von Rau^^ch vuud Herr Hainrich yon Elach f. Der Hertzog legt mir für,
Nenhans. (H.) ynnd spricht: „du hast es woll yerdienndtl*' Mag ain Eerliebender
gedennkhen, ob mir das nit woU gethan hat. Derhalben namb ich ain
yrkhundt solicher meiner diennst halben yon dem Hertzogen, wie
hernachuolgt : .
Wir Erich» yon Gottes genaden Hertzog zw Braunschweig ynnd
Lunenburg, Rö. Kay. Maj. Obrister Velldhaubtman der Nideröster-
reichischen Lannde etc. Bekhennen mit disem offen brieue» das ynnser
besonnder lieber Sigmund yon (BL 8*.) Herberstai'n in R5. Kay. Maj.
Diennst mit ainer anzall phärdt aufgenomen ist worden, nach lautt
seines bestalbrieffs, Ime darumben geben» sich redlich ynnd woll bis
auf den heuttigen tag gehalten hat. Darfür yersprechen wir Ime» in
1) Der „Schilhertäber'' lag in Crain im Poikthale, an der Strasse tod Laibach
nach Flame, nördlich yon Sagurie, sfidlich yon Adelsberg.
1513- iK14.
79
Crafil dits brieffs, an atat vnnd in namen berorter Kay. Maj.» seiner
diennst halben zalhafit zemaeben. Auch was er mit der obbenannten
Anzall phärdt» so er bisher gehabt hat, hinfür diennen werd» daselb
frid zostellen, doch biss auf ?nnsers widerruffen Tnnd rerrern be-
schaidt Mit vrkhund ditz brieffs » auch ynnsers Hanndtzaichen ynnd
zw Rugkh f&rgetrdckhten Secret. Datum zw Schilcherperg am vierten
tag des monats Marty» Anno Dominj etc. decimo.
Uertzog Erich etc.
Nach solichem zohe ich wider anheimbs. Nit lanng darnach
Starb mein lieber Vatter zw Grfitz, im 1 Sil Jar. Darnach beualhen Mein Täter stfirb
meine lieben gd)raeder mir alle Wierdtschafflen, die ich nach treuem ^^^^* (^O
Terricht, ob ^ ^^^ gleichwoll nit Till darzue khundt hab.
Im 1S13. Jar Ritt ich abermalls an Khaiser Maximilian Hof ge-
schikhet» ynnd yerharrt bis in das vierzehend. Im abzug zw Wienn
beualch der Khaiser mir» meinem Bruedern Herrn Geoi^en zusagen,
CBL ^.)d9LS er etliche hundert Steyerischephärdt vnnd fQnffzehenhun-
dert khaecht aufneme» dann sein Maj. wolte seine treue in Maran *) bele-
gerte diennstleut nit veriassen , die so lanng her so redlichen sich
geballten — das waren teutsch vnnd Märherisch khnecht — „vnnd
solt ain Lannd darumb versetzt werden.** Die Reytter vnnd Khnecht
warden beschriben. Der Khaiser lies mit meinem Brueder zw Veld-
khirch» ein meill vnnder Grätz, dahin sein Maj. khomen was, vnnd
sich zw Mittag in Ruee gab, vmb sein Haubtmansbesoldung hanndlen.
Mein Brueder wollt nichts begern. Setzt soliches seiner Maj. zw Irem
gefallen, „was Ime fürgeschlagen das nämb er an**. Dann Spricht
Maister Hanns Renner, der gehainmisten Secretarj ainer: „sein Maj.
wollt» das ich auch mit dem Volckh zug.^ Des ich mich on all weiter
begern bewilligte. Darauff spricht Renner; „mit dergleichen leuten
war guet zu hanndlen." Der Khaiser kham genCili, vmb den Sibenn- Kayserkhamgen
den Juny, vnnd zohe gar geen Laibach, der mainung vnnd namen, Laibach, (h.)
Alls wellt sein Maj. selbs hinein ziehen. Wir verrichten des Khaiser
willen , zugen den Veindten zue. Ich fuert den Streitfan. Sy wichen speysang Maran
. vnnd Hessen vnns Speyssen *). In dem was die zeyt aus. Also zugen (h )
^) „Terricht hab ob'' die Hs. mit durehttrichenem „hab.'^
") Marano am linken Ufer des Tagliamento, westlich Ton Aquileja.
') Das heisst: den festen Punet Marano mit Proviant verseheA.
80 1514.
Herr Hanns von Auersperg » der die Oberst Veldhaubtmanschafil hat
verwalten, auch die Khärnerische Reyter, vnnd mein Brueder (BL 9*.)
mit seiner Person ab. Vnnd Graf Nielas yon Salbm, den die Venediger
^den Haubtman mit der Eisnen hanndt^ nennten, ward zw obersten
Haubtman verordennt Vnnd mir warden Sechsvnndachtzig Steyerische
phärdt beuolhen, ynnd beliben bey dem Grauen. Mein Jüngster
Brueder, Herr Wilhalbm, belib auch bey mir. Die yeindt haben sich
zustundan, nach beschehner Speisung, für den Tham, daran man in
Maran vnnd sonnsten von andern orten nindert khomen mag, gelegert
Damit ward die Stat vnnd das ganntz khriegsvolckh, alls ob sy gar an
der Stat gelegen warn, belegert. Der Graf, alls ein erfarnner, wol-
geuebter Haubtman, namb den Zug wider die Veindt. Vnnd haben die
am zweimen July des 1S14. Jars geschlagen, den Zwan ^ Victurin,
■obersten der Venediger Haubtman, gefanngen, Ir geschütz genomen,
fuesTolckh auch vill gefanngen. Naehmalls ward ynnser zeyt, wie wir
bestellt waren, aus. Wir erboten vnns, allain ymb Flösse Vnndter-
halltung oder Profanndt bei dem Grauen zubleiben. So aber der
khains bewilligt, zugen wir mit vnser Passporten, hie nachgestellt,
zu Haus :
Wir Nidas Graue zu Salbm, Römischer Kay. Maj. Obrister Veld-
haubtman in Fryaul, Bekhennen, dasSigmundt von Herberstain, Haubt=-
man vber die Steyeriscben Reitter, mit Sechsvnndachtzig gerussten
phärdten in Kay. Maj. diennste Alhie ein monat ianng, auf herm
Hannsen von Auersperg zuesagen für den monat Solid, sy vor auf-
gang desselben monat zubezallen, gedienndt, vnnd dasselb monat,
heut dato ausganngen, vnnd nit mer dan vier gülden Reinisch in
Soldin — ye für ain gülden funflvnnd Sibentzig Soldin angeschlagen
— auf ein phärdt emphanngen vnnd bezallt sein. (BL 9*.JDieweil sy
aber furter Irer bezallung halben von Rö. Kay. Maj. khain beschaidt ge-
habt, haben der obgemellt von Herberstain vnnd sein geseischafft
an vnns begert. Inen desshalben ain khundtschafft vnnd Passbrief zu-
geben. Vnnd dieweil sy Ir zeit ausgediendt, auch redlich vnnd wol-
gehallten haben, Geben wir Inen samentlich vnnd sonnderlich dise
khundtschafft vnnd Passbrief, Gebiettenndt in namen R5. Kay. Maj.
allen vnnd yeden, denen diser Passbrief fürkhumbt, das Ir die obge-
<) D. i. GiovaDiii.
1B14. 81
schiibnen StejerischcD Reyter» wo die an Eur rerwesungen ynnd
Pässen khomen worden» allennthalben frej ynnd sicher anhaimb
ziehen ynnd Passiern lasset. Des wellen wir vnns , in namen Eege-
melter Rd. Kay, Maj.» zothun bey Eueh allen vnnd yeden versehen.
Geben zu Gradisch am letzten tag July. Anno etc. decimo Qnarto. 1514.
Steffan Aigner.
Hier findet sich auf einem besondem Blatte Kaiser Maximilians Bild-
Diss, radirt von Angnstin HirschTogel, eingeschaltet, in kreisrunder
Form, mit der Umschrift: Maximilianos. Roma. bnp. Archidni. Anstriae.
Aetatis sne. LV.
(BL 10\) Ich bin nit flinff tag anhaimbs gewest, Schigkht die
Kay. Maj. mir ain beuelch» laut also:
Maximilian, von gottes gnaden erweiter Römischer
khaiser etc.
Getreuer lieber. Wir emphelhen dier mit Ernnst, das du dich,
angesicht dits ynnsers brieffs, zw vnns an vnnsem Hof verfQgest, vnnd
mit dier deines Brueders Raittung, des Emphanngs vnnd Ausgabs,
mitbringest. So wellen wir solich Emphang vnnd Ausgab besichtigen.
Vnnd so wir darfon erfinden, das wir deinem Brueder der Reytter
halb etwas zuthun schuldig sein, AUsdann dir soliches Enntrichten
vnnd zwfriden stellen. Daran thuest du vnnser Ernnstliche mainung.
Geben in vnnser Stat Gmunden, am dreyzehenden tag Augusty. Anno
etc. decimo Quarte. Ynnsers Reichs im Neunvnndzwaintzigisten Jare.
Per Regem proprium.
Comissio Cesaree Maj. propria:
H. Vinsterwald.
Vnnserm getreuen, lieben
Sigmunden von Herberstain.
Alls ich geen Innsprugg an Hoff khamb , ward ich mit gnaden zu Ritter go-
emphanngen. Schlueg mich auch (BL 10^.)^ Herrn Hannsen Apfaltrar »<•«:»• O«-)
vber die Schützen , vnnd Herrn Hanns Wolffen von Emershofen vber
die fueskhnecht haubtieut, zw Ritter, am Sechs vnndzwaintzigisten
Septembris. Vnnd nach Kay. Maj. beuelch ward mit mir gehanndlt,
seiner Kay. Maj. am Hof zudienen, weite mich zw Commissionen
brauchen. Des ich mich bewilligte. Vnnd dazumall hab ich nit gewist,
FoBt4M. nii. 6
82 1514.
was der Commissariea Ambt oder thun wäre. Man fragte : „was ich
aia Jar begerte.*" Sagt : y,Ich khuade nichts begern, dann ich wesste
nit, was ich verdienen khundt.^ Warden mir dreyhundert gülden fur-
geschkgen, die ich Annamb. Darüber ward mir ein bestalbrief gefer-
tigt» laut also :
Wir Maximilian» Ton gottes genaden Erweiter Römischer Khaiser»
zw allen Zeiten merer des Reichs, in Germanien, zw Hungern, Dalma-
tien, Croatien etc. Khünig, Ertzhertzog zw Österreich ^ Herzog zw
B&rgundy, zw Brabannt ?nnd Pballtzgraue etc. Bekhenien, das wir
vnnsern getreuen, lieben Sigmunden von Herberstain zw vnnserm
dienner, vnns an vnnserm Hof mit dreyen Phärden zudienen , aufge-
nomen vnnd bestellt haben. Dergestallt, das er vnns an vnnserm Hof,
wie annder vnnser Hofgesinnd, getreulich diene, auch in vnsern dieniv*
sten vnnd geschäilten, dahin wir Ine dann (Bl. IV.) ye zw Zeiten
schigkhen vnnd brauchen werden, sich in solichem gehorsamblich
erzaig, dem nachkhome vnnd voUennd. So sagen wir Ime dagegen
fQr solich sein diennst, in Crafft dits brieffs, hiemit zue , das wir Ime
alle Jar Järlich, bis auff vnnser widerrueffen, an vnnserem Hoff drey-
hundert gülden Reinisch geben vnnd raichen lassen wellen. On
geuärde. Mit vrkhundt diss brieffs. Geben in vnnser Stat Inns-
prugg, am Anndern tag Octobris, Anno etc. decimo Quarte. Vnnserer
Reiche : des Römischen im Neunvnndzwaintzigisten, vnnd des Hunge-
rischen im iUnffvnndzwaintzigisten Jare.
Per Regem proprium.
Commissio Cesaree Maj. propria:
Sernteiner.
Rc«*^. M. Püchler.
Woiff von Win- ^i^ ^^^'^ anhaimbs erlaubt. Alls ich wider kbanb, hiellt man mir
dUchgnitx, ain die Ratsptlipht f&r, vnnd Setzt mich in Hoffrat, am dreyzebennden
Decembris.
crlicher Land
Als der Khaiser bey aim halben Jar zu Innsprugkh gelegen was»
vnnd verrukhen wolt» da was der Prauch, das man das Hofgesiiiad
ituseeaprochen. angesprochen, f vnnd die wiert mit der Zeit bezalt hat. Als man oiit
(H.) den Wiertn vnnd Hofgesinndt gehanndlt, bin ich auch im Finanz Rat*
1»i5.
83
Zusamenkunnfft der Khaiser vnnd Khunig zu Wienn. mtn, hielt suttes
tUI geselschafft.
Im IKlS.khamen zw Khaiser Maximilian geen Wienn: Viadislaus sprach sw mir:
KhOnig zw Hungern vnnd (Bl. IP.) Behaim, Ludwig sein Son, auch »DwUmmbstnit
gekhröttter Khunig, mnd Sigmund Khunig zw Polin. Beschlossen *^^^g^^ ^^i*lJ^
dazumal lere freundtschafflen , vnnd das Khunig Ludwig des Khaiser Rayser Rat!«
Enigkhie» Khiinigin Maria, vnnd aber des Khunig Vladislaj tochter staendnitainJar
Anna des Khaisers Enigkhle Carolus oder Ferdinandus, oder aber der "^p^Jn^Wo. ch.)
Khaiser selbs Eelichen nemen sollen. Dazumal khamen dem Khaiser
zw Eern vnnd diennst vill fursten. Vnnder denen Hertzog Cristoff
von Braunsehweig, Ertzbischoue zu Bremen. Dem ward ich durch den
Khaiser zuegeordnet, mein Aufseben aufsein gnad zu allen notdurflten
zu haben. Wie auch anndern Forsten gleichermassen solich personen
zuegeordennt gewest sein.
Raiss zw dem Ertzbischoue zw Saltzburg.
Von Wienn aus schickht die Kay. Maj« mich vnnd Herrn Niclasen
Ziegler, Obristen Hof-Secretary, zw dem Ertzbischoue zw Saltzburg.
80 man ytzo Camer Rat nennt, verordent gewest. Vnndter dem Hof-
gesinnd waren eüiche, die Inen nichts gefallen Hessen, vnndter dem
Zechen f retten, wenig dientn. Den erlaubt der Khaiser anhaimbs, f tu. (h.)
hinczt man S j wider wurde berueffen. Wie Es Sieh so zuetragen hat,
das Ich auf ain Zeit zu Grüitz neben Herrn Hannsen von Stubenberg
in ainem Wiertshaus geessen, vnnd vom Hofwesen geredt. Er ver-
mainte: „khain Eerlich man bette daselbstn Platz. ** Ich sagte: „wo
ich zu diennst khame, verhofil mich daselbst zuerhalten. "* Derzue
sprach er: „Ja du nftmst ainen Kharnier 9 &" Arm, als ain Schreiber !**
Darüber sagt ich : „schämbte mich nit aines Römischen Khaiser f sein. *^ f Schreiber, (h )
Nun kham ich an Hof, vnnd nit wie ain Schreiber. Eben der Zeit was
dem durch mich vnnd annder anhaimbs von Hof erlaubt.
^) Camiera, Camiero, Camiere, Foggia di tasca, propria de* cacciatori, per
riporri la preda. Yocabulario della Cmsca. Firenxe 1729. 1, 572. Also eine
anbäDgende Tasche für das Schreibgerftthe.
6«
84
1515.
Den fanndea wir zw Mautterdorf im Lungaw. Nach Verrichtung
ynnsers beuelchs, namen wir den weeg nach Innspragg, da wir auch
den Khaiser fannden. Ich ward widerumben am fQnfiten Octobris,
neben Herrn MelichiernPfintzing, geen Saltzburg zw dem Ertzbischoue
mnd Capitl abgefertigt. Alles (BL 12\) den Cardinall vnnd Bischoue
zw Gurgkh, Herrn Matheusen Lanngen, Coadiutorj da zw Saltzburg,
belanngendt.
Raiss geen Vlbm.
Alls ich zum annder mal von Saltzburg geen Innsprugg kham,
ward der Khaiser nach Vlbm verrugkht. Den Hofrat sambt Hofmaister
ynnd Hof Canntzler zw Innsprugg gelassen. Da Seilen genöttig sachen
fOr, derhalben schickhten Hofmaister» Canntzler vnnd Hofräte mit
solichen sachen zw dem Khaiser, am Neunten Nouembris 15. ., Graf
Hoyrn von Mannsfeld ynnd mich. Die Regierung zw Innsprugg
fHuiirichn.(H.) schickhten den Lannd Comenthur .n.f von Khnoring vnnd Herrn
Carln Trappen auff Pisein ^), vnnd erraichten den Khaiser zw Vlbm.
Am 9. Nov. (H.) Geen Aychstet.
Von Vlbm aus schickht mich der Khaiser, am 21. Nouembris,
geen Aichstetzw dem Bischoue. Was dn wolgelerter, Eerlicher,
alter Herr, den der Khaiser geen Osterreich zuschigkhen begerte, des
geschlächts von der Eyb. Dazumal warden die Aidgenossen in Mail-
lanndt geschlagen, die dem Kaiser dazumal gedienndt. Sagt der Bi-
schoue: „wiewol die Aydgenossen dem Khaiser yetzmalls gedienndt
betten, dannocht soll ainer zwo nacht vngeschlaffen ligen, (Bl. IZ^.)
Ee ainer das nützte möcht finden , wann sy gesigt betten , oder das
die geschlagen sein! Dann selten die gesygt haben, sy wären so
stoltz worden, das niemanndts mit Inen vberain khumen khOnnen.^
Von Aystet, so an der Altmül ligt, bin ich nach Neuburg an der Thu-
naw, auf Augspurg vnnd fuessen, da ich den Khaiser fanndt,
geraist.
*) D. i. Pisino oder Mitterburg in Istrien.
1615-^1516. 85
Zw flertzog Ludwigen vnnd der Lanndtschafft i n im Dec. 8. (h.)
Bajra, die zw Lanndtshuet ainen Lanndtag hielten.
Zu Fuessen was bey dem Khaiser Hertzog Wilhalbm Yon Bayrn.
Vnnd nachdem Hertzog Albreeht in Bairn in seinem Testament ver-
ordennt hatte, das albeg der Elltiste Son Hertzog in Bayrn ynnd die
Anndern Grauen genennt vnnd sein sollen , derhalben auch ain zwi-
tracht zwischen den zweyen gebruedern, Hertzog Wilhalbm vnnd
Hertzog Ludwigen, entstuenndt, ynnd die gebrueder nit woll beyein-
annder warn. Hertzog Ludwig bette Lanndtshuet in seinem gwallt.
Darumb schickht der Khaiser Herrn Hieronimus von Stauffen » Frey-
herm zw Emfells, vnnd Herrn zw Valckbenstain, Hertzog Wilhalbms
Hofmaister, vnnd mich, bey ainer Lanndtschaift, die da zw Lanndts-
huet versamblt was, Hertzog Wilbalbmen seines Ausbleibenns zw
enntschuldigen. (BL 13*.) Man hiellt mich Eerlichen vnnd woU.
Herr Hieronimus was vasst verhasst, der dann zw letzt, alls die zwen
Brueder sich verainigten, ennthaubt ward, vmb das er solicher Vnai-
nigkhait ain vrsacher was , wann er ainem yegclichen von dem ann-
dern vill zuegesagt bette. Von Lanndtshuet Ritt ich geen Munichen
daselbstn ich Hertzog Wilhalbm mein ausrichtung enntdeckhte. Vnnd
von dann geen Augspurg, da ich den Khaiser fannd.
Die Raiss in Denmarckht vnnd zw etlichen Chur vnnd
furssten am weeg. 1S16.
Cristiern Khunig in Denmarckht bette zw Gemahel Elizabeth,
Khunig Philips in Hispanien, Ertzhertzogen zw Osterreich tochter,
bey der er sich nit gebOrlichen hielt, von wegen ainer seiner zuuor
jerwanndten. Darumb sich dann Khaiser Maximilian, alls Anherr,
vnnd Ertzhertzog Carl printz in Hispanien, alls Brueder der Khunigin,
sieh enntschlossen, Ire potschafften zusennden. Darzue ich dann von
dem Khaiser verordennt was» mit nachuolgunder Instruction:
Maximilian, von gottes genaden erweiter Römischer
Khaiser etc.
Instruction, was vnnser getreuer, lieber (^J3. 13^.) Sigmund
von Herberstain» vnnser Rat, mit dem Durchleuchtigen Cristiern
86 1516.
Khunig zw Denmarckh, viinserm lieben Son , Okaim , Brueder vnnd
Fürsten, von vnnsern wegen hanndlen vnnd ausrichten soll.
Anfenngclich seiner lieb sagen vnnser Bruederlieh vnnd vätterlich
lieb Tnnd freundtschaiil.
Vnnd demnaeh erzellen, das vnns glaubliehen anlanng, wie der-
selb vnnser Sun sein Alte Puelsehafit, die er vor seiner Heurat gehabt,
noch bei Im offennlich hellt, vnnd lass sy Regieren. Dieweil nu soliches
ain vngeschickhter, vnredlicher hanndl, der im nit Eerlich vnnd vnns
vnnd vnnserm Son Ertzhertzog Karin von Österreich, printzen zu
Hispanien, vnnd allen vnsern freundten nit leidlich wäre, vnnd vnns
alls dem Vater, der des Suns Eer lieb hette, gebürte, darinn zuhannd-
len, damit sölich vnredlieh , vngeschickht vnnd vnkhunigclich wesen
abgestellt würde. Demnach so sey an denselben vnnsern Sun, den
Khunig von Denmarckh, vnnser vätterlich, freundtlichs vnnd Ernnst-
lichs begern vnnd bitt, sein lieb welle sich der gemellten seiner Puel-
schaiil genntzlich (Bl. H\) enntschlahen, vnnd die von im thun,
vnnd widerumb inHolannd zw Irem Vatter oder Freundten schickhen ^).
Vnnd ob der gemelt Khunig anzaigen würde, das er dieselb sein Puel-
sehafit verlassen, vnnd ainem in seinen Khünigreichen verheuratten
wollt, SqU der gemellt vnnser Rat seiner lieb dagegen sagen, das wir
vnnd vnnser freundtschaff't des in khainen weeg zufrieden sein werden,
sonnder Ine auf das Höchst ermonen, Sy widerumb haimbzuschickhen
vnnd sy daselbs verheuratten zu lassen. Dann wir wol gedenckhen,
khönden, wo sy in seinen Lannden belibe. So möchte sich die Alt lieb
leichtlich widerumb ernewem. Damit so würde die letzt Irrung vill
pöser, dann die erst. Vnnd das sein lieb hierinn Got zuuor, vnnd
darnach sein Eer vnnd vnns vnnd all vnnser vnnd sein freundtschafit
hierinn bedennckh, vnnd sich hallt, wie Ime alls ainem Cristennlichen
Khunig woU gehurt vnnd zuesteet. Dagegen wellen wir im auch
destlieber thun vnnd beweisen alle vätterliche vnnd Bruederliche lieb,
trew vnnd freundtschafit.
Der gemellt vnnser Rat soll auch seiner lieb anzaigen, das er
von vnns in beuelch hab, (BL i4^.^bey seiner lieb zubleiben, vnnd
^) Es ist bekannt, dass ^dat Duiveke,*' das TSubchen, so Amsterdam 1488
geboren war ?od Sigbritte Wylms , einer Sehenkwirihin. Sie zählte also
damals acht und zwanzig Jahre.
1516. 87
von dannen khaineswegs zuuerruckhen , bis er sehe» das sy hinwegg
ynnd haimbgechickht sey.
Verrer so soll der gemellt Tnnser Rat ynnserm lieben Oheim»
Charf&rsten, Rat Tond Stathallter, Hertzog Frideriehen zw Sachssen
diese ynnser Instraetion sehen lassen, rnnd sein lieb bitten, das er
auch ain Potsefaafil zw dem rorgenannten ynnserm Sun, dem Khunig
von Denmarckh, mit im schickhen, vnnd gleieherweis bitten ynnd be-
gern welle, sölicb sein yngötlich, ynkfaOnigclich wesen abzustellen«
ynnd die Puelscbaft yon im zuthnn.
Wir versehen ynns auch, der gemelt ynnser Sun, Ertzhertzog
Kharl, werde desshalben auch sein Potschafft zum Khunig von Den-
marckh schigkhen. Dieselb , mit sambt des gemelten ynnsers lieben
Oheim ynnd ChurfOrsten Hertzog Friderichs Potschafit, sol derselb
ynnser Rat auch zw sich nemen , ynnd dise mainung samenntlich mit
dem Khunig hanndlen.
Vnnd söliches alles sol der gemelt ynnser Rat an allen ortten
mit guetem yleys hanndlen, (BL 15'.) vnnd was im allenthalben
begegennt vnns wider berichten. Daran thuet er vnnser ernnstliche
mainung. Geben in ynnser vnnd des Reichs Stat Augspurg, am Siben-
zehennden tag January. Anno etc. decimo Sexto, ynnsers Reichs des
Römischen im dreissigisten Jare.
Per Regem proprium.
Ad mandatum dominj
Imperatoris proprium ;
U. Sernteiner.
January.
Am letzten bin ich zw Augspurg ausgeritten geen pibrach, Schlos
ynnd Stat, weliche der Kbaiser von den Marschalchen von Poppen-
haim erkhaufft. Drey meill.
Dann geen Hochstetten an der Thunaw, dem Phaltzgrauen ge- Febr. i (h.)
hörig, das Graf Hang von Hontfort in verwalltung bette , mit dem ich
auch Credenntz vnnd beuelch hette zuhanndlen. Ich fände den aber
nit da. Zwo meil.
Darnach geen Schwabischen oder Thunawwerdt, ain Reichsstat. z, (h.)
Vier Meill. Dann geen Monhaim, ist wider Phaltzgräuisch. Vnnd zw-
88 1516.
nächst vor (BL 15^,) Werdt wonndt der Phaltzgrauisch glaitsman.
Zwo meill.
Febr. 3. (H.) GecD Weissenburg im Norca 9» ^iQ Reichsstat. Daselbstn ymb
beglaitten die von Poppenhaim. Drey meill. Von dann sein funff meill
geen Sehwabach, der Marggrauen zw Brandenburg. Die beglaitten
mich hintzt an Nürnberg.
4. (H.) Nürnberg, dieReichsstat vnnd vasst die Reichiste vnnd geschickh-
test, von Schwabach zwo meil. Da bin ich den Vaschanng beliben,
da mir auch, von Kay. Maj. etc. wegen, vill Eeren bewisen vnd dar-
zue von sonndern personen guete freundtschaift erzaigt.
7. (H.) Von dannen geen Pairstorf vier meill. Darnach durch Vorcham
8. (H.) vnnd Bamberg vber den Maen geen Radistorf, Darumb souerr die tag-
reiss genomen, damit ich aus den sorgilichen Reittern ^ khumen.
Siben meill.
An dem flum Maen hebt sich der Hertzogen von Sachssen Lannd
9. (H.) an. Vnnd von Radlstorff geen Khoburg, Schlos vnnd Stat, vier meil
Furter geen Ebenthall zwo meil. Vnnd vier durch den ThOringerwalld
10. (H) geen Grafentall in Thüringen.
Von Grafentall, des den Marschalchen zw Poppenhaim zuegehört,
11. (H.) geen Sallfelldt, ligt an der Saal, drey meill. Da befanndt ich ain
grosse Veränderung (Bl. 16'.) der Speis vnnd des Lanndteswesen.
12. (H.) Darnach geen Jen, ain Stätl^ auch an der Saal, ftinf meil. Von dannen
13. (H.) Raist man neben der Neuburg, dem Stiiil an der Saal. Ich aber geen
V^eissenfells, ligt im Osterlanndt, ain schön Schlos vnnd gueter fleggen,
14. (H.) sechs meil. Geen Leiptzig, die Haubstat in Osterland Meichssen,
fünff meil. Da Schiede Hanns von Perlips, des Churfursten zw
Sachssen Rat vnd Dienner, von mir, der gar von Augspurg mit mir
khomen was. Der ritt den nechsten nach Turga *).
15. (H.) Ich namb mein weeg nach Hai in Sachssen, da der Churfurst von
Mentz, alls Ertzbischoue zw Magdenburg, Hoff hiellt, Marggraf
^) D. i. Nordgau.
*) Das sind Wegelagerer und vom Ritterstande solche, die ihre Fehden gegen
einzelne Stfidte auf eigene Faust hin schlichteten. Man vergl. Götzens Ton
Berlichingen Selbstbiographie, Ausgabe Steigerwaids, S. 136 ff. und
Ranke*s Gesch. d. Reform. 3. Ausg. 1, 156 ff.
') D. i. Torgau an der Elbe, 5 Meilen von Leipzig. Es ist derselbe Hanns von
Berlepsch, der filnf Jahre spftter Lutbern auf die Wartburg geleitete.
1M6.
89
Albrecht ?on Brandenburg. Ich was zw len krannckh ynnd mocht nit
f&r der f&rsten» mein werbang anzubringen. Darumb warn zw mir in
mein Herberg die Räte geschickht, solicfa mein Werbung anzuhdren.
Graf pott von Stolbiirg, Hofmaister; Herr Leuinus von yeldhaim»
Thuembbrobst zw Hildeshaim, Stathallter zw Halberstat, vnnd Doctor
N. Zoeh, Canntzler. Des anndern tags pessert sich mein sach, muest
mit dem ChurfÖrsten essen. Setzt mich an die Obriste Stell, Hess mir
fürstlichen Credenntzen.
(Bl 16K) Hall hat ain sch5n Schlos ynndguete Stat, ligt an
der Sali. Darjnnen sein prunnen, die man tag ynnd nacht schöpift,
ynnd Salltz daraus Seudt, das man, mangl halb des Holltz, vill mit Stro
sieden muess. So hat es sein zeyt im Jar, das die prfln ybersich
steigen, ynnd durch die Stat ansrinnen. Daher yon Leyptzig sein
f&nff meill.
Geen Piterfeld, ain beschlossnes Flegkhle Sächsisch, ligt an der Febr. is. (h.)
Mulla, drei meil. Darnach geen Turga, Sechs meil. Ligt an der Elb,
da der ChurfÖrst yon Sachssen Hof hiellt, bey dem ich auch mein wer- Der churfürst
bung yerrichte. Schickht auch ainen Jungen Dennen, Michel Raid, ,**'^. "****"**"
9 o ' In seinem tzimer,
mit mir zw dem Khunig, der dann seiner Schwester Sun ist ^* seut mich gar
Zoch also nach Wittenberg, ynnd ward im Schlos behaust ynnd whent zw seiner
Eerlich gehallten. Fünff meil. Da was ain Schöne khirchen im Schlos ^**"*"^ ^"V
^ Lieas mir in
erpauen , mit yill zierlichen Silber zw Gottes ynnd der Heiligen Eer meiner Herberg
berait, yill Altar in der khirchen mit Costlichem gemäll ynnd allen fnrstiichn wtr-
Ornaten geziert. Von yil frembden Lannden bracht man Hailtumb ^^' ^ '^
dar. Die gelertisten ynnd Eerlichisten in Teutschen Lannden warden 23. (h.)
daher beruefll ynnd bestellt, die man Reichlich in dem Stiffl yersach.
Wie palld aber hat es sich yerkherdt, ynnd daaelbsten angefanngen!
(Bl. 17*.) Von Wittemberg aus zoch ich yber den Fläming. Ist ^^- ("•)
die gegönnt also genannt. Da stossen yill Gränitzen zue, darmit man
ymb souil dester mer aufsehenns bedarff. Namb ain glaitsman, so ich
doch in allen der yon Sachssen Lannd khain gebraucht. Der fuert mich
geen Treupretzkhen *) in des Marggrauen yon Brandenburg, des
ChurfDrsten, Lanndt. Es bekhamb mir auch ain glaitsman des yon
^) König Cbmtian II. von Dfinemark, aus dem Haase Oldenburg» war ein Sohn
König Johannes und Christinas , einer Tochter des Churfarsten Ernst zu
Sachsen.
*) D. i. Treuenbrietsen.
90
1516.
Brandenburg , der fuert etlieh khauffleut ain anndere strass naeh
Wittemberg. Die Pursten sein so Terglicben» das der SScbsiseh geen
Febr. 26. (H.) Treupetzkhcn , vnnd der Marggräfisch geen Wittenberg beglaitten.
Vier Meyl. Geen Brandenburg in die Haubtstat» ligt an der Hafl, Rindt
27. (H.) durch die Stat, funff meill. Vnnd geen Ratna *) vier meil. Darnach
28. (H.) geen Tangermundt drey meil. Vnnd daselbstn zuuor vber die Elb
29. (H.) gefaren Nach Standl *), ain meill, ynnd fuert geen Osterburg drey
meill. Da fanndt ich den Churftirsten , der am widerhaimbzug was.
Marcy 1. (H.) Mit dem ich wider geen Tangermundt raisen muest. Daselbsten be-
hiellt mich im Schloss. Nach meiner Werbung namb ich den weeg
Der Mar- 3. (H.) auf Werben fünf meil. (BU 17^.) Des morgenns» nahenndt vor der
graffhori gtat, schifft ich widcr vber die Elb. Zw nechst darob feilt die Hafl
hejseia ^^ ^^^ ^^^' ^^^ "^^^" oberhalb ligt der Stifft Haflburg. Darnach zoch
der rat- 4. (H.) ich ZWO meill durch Welschnackh *), vnnd zwo meill geen Perlaperg»
te. Er alles Brandenburgisch.
'«"nein^ Darnach khamb ich in das Fursstenthumb Meckheinburg, in die
tisch, 6. (H.) Stat Parcham, f&nff meill. Vnnd aber fQnfr meill geen Schwerin, ain
Setzt mich an ein jgtat an aioem See, der vier meil lanng vnnd ain meill prait sein soll
vierschriedtvon '^*** **" Schloss im See, darein man nach ainer lanngeu Pruggen
sich. Gieichwou zcucht. Hertzog Hainrich von Meckhelnburg wonnte da, vnnd hört
beym essd sass mich in der Stat. Die Förssten schreiben sich Grauen da zw Schwerin.
IC a *»n»«»n«r £g j^jj «g^^ Schwerin khamb, auf ein meil, sähe ein Schlos, nit son-
linkenSejtQ.(H.) ^
ders erpawen, das Meckhelnburg genannt ist. Von dannen geen der
Am Raisen von Osterburg nach Tangermund Spricht der Chur-
fürst zw mir: „Warumb der Khaiser seine SQn vnnd Enenckhl nit
zw sich name, damit sy sich des Teutschen wesen vnndernamen?
Dann so der Kaiser sturb , damit man wider ain Römischen Khunig
bette. Es wäre sonnst niembt im Reich darzue.** Dargegen sprach
Ich: «was geet meinem genedigisten Churftirsten zw Brandenburg
ab?"* Sagt er: „Es ist vnnser khainer im Reich, der die Possten
vnnd Jägerey oder Valckhnerey wie der Khaiser vnnderhallten
möchte.**
1) Rathenow an der Ha fei.
*) Stendal.
*) WiUnack, nördlich von Werben.
isie.
91
Wbmar, vier meill, ain schöne, wolerpante Stat, ligt hart am M5er, ^- ^•^^y-
das man -derorten die See haisst. Da was Hertzog Albrecht yon g^|^"*|! voikher
Mftekheinburg, dann die Stat auch Ir, der Brueder, ist. Da yerricht obotritorum ge-
ich mein letzten beneich bey den Tentschen FQrssten. weit«ein.Erp«uet
(Bl. 18*.) Darnach loch ich geen GrotmSU 0 drey meill. Ist ^^^ ""^ '
^ -^ o y ^ nom, grauen toh
auch noch Meekhelnburgisch. swerde. (h.)
Am funffzehennden Marty, was der Palmabennt, khamb ich geen Maroy 14. (h.)
Labegkh» filnff meill» ain Reichsstat, die auch Reich ist. Da belib ich
die heilig Zeit. Da khamb zw mir ain Pot aus Brabannt, bracht die
Zeittung des Khunig Ferdinanden in Hispanien todt *). Zobe dann mit
mir in Denmarckht.
In Osterfeyrtagen zoch ich aus Lubegkh geen der Neustat, ge- rs. (h.)
hört demHertzogthumbHollnstain, vier meill, schlecht die See hinzue *)
Albo das man yber ain Pruggen hinein muess. Daselbstn hat der
Haubtman ain Römischen Cortisan vberab in das wasser geworffen ^).
Darumb ward in der Stat khain Gottesdienst, allain in ainem Frauen
Closter, mit versperrter thur. Vnnd dann geen heiligen Hafen , auch ^6. (h.)
yier meill, ligt hart an der See, ain offner fleggen.
Am achtvnndzwaintzigisten Marty bin ich daselbstn zw heiligen
Hafen auif die See. gesessen mit zwayen schiffen. (BL 18^,) In dem
ainen waren die Pfaftrdt von Lannd gefaren. Der Windt sterckht sich
seer. Das Schiff^ mit den Phärden fuer huntzt in Lollanndt, die
Innsel ^). Ich muest mit meinem Schiff in der Innsel Femern bleiben.
^ J6tst GrevisinahleD, swisehen Wismar und Lübeck.
') FerdioandV., derKatholiiche, starb im 64. Jahre seines Alters, am 23. Jftaner
1516, zu Madrigalejo. Die Todesnac bricht hatte also bis Lübeck acht
Wochea gebraacht.
') Neustadt, nördlich Ton TraTemflnde, mit einer Rhede.
^) Zum Jahre 1508 begegnet ein pfipstlicher Legat, Namens Raimundus zu
Labeck. Archiv f. Staats- und Kircben-Gesch. Schleswigs, Holsteins u. s. w.
2, 564. Zum Jahre 1516 selbst ein zweiter, Namens Johannes Angelus Ar-
cimboldus, dessen Unter-CommissSr Antonius getödtet und „in einem Sod
in der Dankwartsgruben^ aufgefunden wurde. J. R. Becker, Gesch. von
Lübeck 1, 499. Doch wird letzteres von Lübeck gemeldet. Über eine Töd-
tung eines ^römischen Cortisans*^ zu Neustadt konnte ich keine Spur auf-
finden. Vielleicht ist in den „Nordalbingischen Studien'' , die mir dermal
nicht zur Hand sind, Aufschluss zu finden.
^) D. i. Laaland, nördlich von Femern.
92 1516.
drey meill. Da standen wir aus, gienngen auf drey Yiertl weegs geen
Peterstorff. Da assen wir bei dem Pharrer. Nit ferr von dem Dorff
ligt ain Schlos vnnd SUütl, genannt Porgkh. Wir sein desselben tag
wider zw ynnsern Schiffen khomen. Dar Innen ?ber nacht gelegen.
Zw Mitternacht Rieht sich der Windt zw vnnserm gefallen» vnnd fuern
Marcy 29. (H.) hin gegen Lollanndt. Mochtn doch nit anfarn, do man gemainigclichen
Anfert, muessten zw Reby aussteen ^» i^^ ^^^ dorff» ynd ain halbe
meill im gewässer vnnd wässerigen Sanndt geen. Das Mör was abge-
loffen. Darnach durchrit ich Lollanndt, vier meill, vnnd khamb an die.
Innsel Falster genannt. Dar Inn ligt Neuckhoping, Schloss mnd Stat.
Die zwo Inseln schaidt das Möer. Ist nit Prait, nahenndt wie ain zimb-
lieh gross fliessenndt wasser. Ich khamb
Hier findet sich auf einem besondem Blatte des Kdnigs von Dänemark
Bildniss eingeschaltet, in Zirkelform mit der Umschrift: ^Cristernus
Rex Danie et Norvegie.**
(Bl. 19*.^ denselben tag hinüber, aber meine phärdt nit, ymb das das
Mör abgeloffen war, vnnddie phärdt khunden nit in die Schiff abtretten.
Zw Neuckhoping war die Khunigin etwas wenigs vor mir ankho-
men. So fannd Ich da Hertzog Carls von Burgundy PottschaiR, Monsor
de Bulon vnnd Maister Jan Penning von Amsterdam. Die Khunigin
schickht zw stundt an Ire Hofmaister ynnd den Khuchlmaister, Hess
mich empfahen.
Lies mich diesmal Den aundem tag darnach khamb der Khunig auch dar. Schickht
fragn,ob ich offne mir sein Camerdieuner Anthony, geselschafflt zulaisten, huntzt ich
audienU oder jn ^^„^^j^^t würde.
g^h. begerte.(H.)
Apriiis 1. (H.) Am ersten tag Apriliis ward ich berueffen , vnnd durch den
Canntzler, in das parfuesser Closter, das zwnächst meiner Herberg,
f gefüert vuud der Khunig von Schlos dahin khomen was, f.
Der Khunig hört mich steennder. Als ich die Scharffen wort
muesst aussprechen, las ich die ab ainerZetl, damit ich nit zuuil, noch
zw wenig redte. Dazumal; vnnd alls der Credenntzbrief gelesen ward,
Schloss der Khunig die Henndt, Sach oflfl ?ber sich. (Bl. 19^.) Des
f Karl. (H.) Printzeu in Hispanien mnd Hertzogen f zw Burgundy potschafilen
Stunden mir an der Seitten, vnnd Sprachen : „was ich geworben, das
wäre Ires Herrn auch gleichermassen begern.*'
^} Rodby an der nördlichen Küste Laalands.
1516.
93
Der Khunig namb im ain bedacht zw Antworten» Hess mich wider
3SW Herberg beglaitten. Nach tisch ward ich zw der Khünigin gefuert.
Die was auf Niderlendisch ynnd noch Cläglich beclaidt 9* ^^^^ ge-
sagtem grues vberanntwort ich den Credenntzbrief vnnd die Ver-
Eemog. Mnest mich zw der Khünigin nidersetzen auf ain Khuss am
Fletz,des ich nicht gewonndt was. DieNiderlenndischen Rätekhnieeten
vor der Khnnigin, vnnd Retten der sachen halben, darumb wir gesanndt
warn. Damach ich wider aus dem Schlos zw Herberg Eerlichen be-
glaitt. Da waren auch bey Sechzehen Frauen vnnd Junckhfrawen,
alle weiss» falb. Aber khaine die mit der Khünigin darkhomen was«
Alls wir wider zw Hanndlungen beruefft warn , Eruolgt vnns ain
Anntwort, die zweiflich geacht ward. Darumb verneutten wir die auf
Tnnsem mnd dem Pessten yer(J7/. SO^^stanndt. mit frag: „ob es
die mainung wäre?** Da es aber nit was. Sagt ich von ynnser aller
wegen : „der Anntwort yersähen sich der Khaiser, noch der Printz in
Hispanien khainsweegs. Ire Maj. etc. würden ?nns des auch nit glau-
ben, das sein Khunigcliche gnad sein gewissen vnd die gebot gottes,
sein Eer, die Cristlich Ordnung, die freundtschaSt ringer achtet, dann
ain gemain weib ! Darumb begereten wir der Anntwort. Wo wir ye
khain aunder gehaben möchten , vnns die in schriffl ynnder des Khu-
nigs Innsigl zugeben.** Er wolte aber nit. Liess sagen : „Es wäre der
brauch nit, den Pötten, so mit Credenntzbriefen hanndleten, die Annt-
wort in schriflft zugeben.^ Was wir Termonten, half nichts, belibe
rngeuärlichen bey dem : „Wollt sich Khunigclichen hallten, wie auch
sein yater ynnd voruordern. " Der Khünigin Hofmaister, Herr Albrecht
Gibs, yerEerte mir ain Henngst yon des Khünigs wegen, sambt dem
Sattl. Daran was ain gerädt *) vnnd yon Messing ain frauen Pilld,
das khert die Press, darinn ain Herz lag etc. Da erkhanndt ich Seuerin
Nortwed >), des Khunigs Haubtman am Moer, der all sein thun in
Ich was bey ainem pfarrer glosiert. Aisdan jr die yon hoiTgesint
mit mir geessn, fragtn sy mein wierdt: „warumen Er nit mit mir
0 Wegen des Ablebens K. Ferdinands des Katholischen von Spanien , ihres
Grossyaters yon mütterlicher Seite.
*) D. i. ^gereite'' =s Reitzeug.
') Severin Norby ist gemeint, der Feind der Hansestädte, der endlich im Heere
Karls y. vor Florenz 1530 erschossen wurde.
94 1516.
Teuffels namen (Bl. 2(f'.) thette, yddcI hernach vill Wunders gestifit,
zwietzt in die Mosqua mit seiner geselschafft sich gethan, mnd durch
Khaiser Carln daselbstn wider erbeten, vnnd vor Florennti er-
schossen ist.
Am zehennden Aprilh's sein wir von Neuckhoping rerruckht.
Zwo mein am Lannd geraist, dann zw Schiff ain meill in Sialannd,
Roppnhafn. (u.) die lunsel, dar Inn Khoppenhagen , die Khönigclich Haubtstat, Itgt.
warnburg. (H.) Mit beschwärlichcm wind gefarn vnnd in ainem Schloss Warrenburg
gehaust 9- ^^^ ^^S^» ^i^ i° dasselb Innder Schloss, alls auch in das
Schloss Gera, khain Khunig thur khumen, darunib ist heruor ain Zim-
mer für die Khunig zuegericht. Man sagt auch das in ainem Schlos,
Sunderpurgkh genannt, in ainem Zimer ain Jungkhfraw gesehen wierdt,
mit Pursten vnnd Petten ^). Darain tarff niemanndt geen. Soll aines
Apriiis 11. (H.) Khuuigs Tochtcr sein, die sich selbs erstochen. Des anndern tags
Raisten wir vier meill in ain Stat genannt Nestnigkh *). kt ein
Soiin C^l- 21".) schöne, guete Stat, mit ?il khirchen. Ist nit ymbgemaurt.
auch 12. (H.) Von daunen aber ain tagrais, vier meill, geen Anndershoff, ain Closter
'^*^ Sanndt Johanns Orden Ton Rodis ^. Dann aber zwo meil am Lannd
Closter -^
sein, in *^' ("'^ geen Corscc *), Ist ain Schlos ynnd Stat. Da sassen wir wider zw
igiichem Schiff Yund fucrcu vier meill aus Sialanndt in die Innsel Fun. Haben
sich ain ^lj ^i^erwärtigs windt gehabt Khamen dann mit muee vnnd sorgen
zw ge- ^»*»"»'&- geen Neuburg, ain Schloss vnnd Stat. Da beliben wir vber nacht Im
seuter C^') schloss da zaigct man den Gessten ain Hörn, des soll ain Ediman,
stond selbs g^^annt Saltzer, dem Teufel ab dem Khopf gerissen haben. Mich
lateinisch redte?** Sagt: „Ich rette oberlendisch Latein, das
verstuende er nit**. (H.)
^) Wohl Wordingborg, die Burg Waldeinars, am sfidliehen Ufer Seelands.
^) D. i. mit einer anhängenden Börse, fOr*s UebeÜihoch, und mit dem Rosen-
kranze. „Über Bürsten f. cassidile, bursa siehe Schmeller I. c. 1, 202 ; über
Betten f. Rosenkranz ebenda 1, 217. Noch bis zur Stunde heisst ein Haus
in Wien, Nr. 1146 am Kohhnarkt, an dessen Ecke ein goldener Rosenkranz
als Haasschild zu sehen ist, „zur Betten.*^
') Vielleicht Nest?ed, nordwestlich Ton Wordingborg ?
^) Anderskow bei Slagelse.
^) Korsor an der Sfidwestküste Seelands, Nyborg auf der Insel Ffinen
gegenOber.
1K16. »5
daucht dasseib aio khuehorn. Von dannea khamen wir vier meill ge- i4.(h.)
raist am Lannd geen Ottnsee, ain gar wolerpaute Stat mit schönen
khirehen. Da ist auch ein Bisstumb. Dar Innen wonte des Khunigs
Muetter. Lag khrannckh, liess mns flir sich khomen, ligennde im
Pett. Da namen auch die Burgundischen Pötten drey Jungkhfrauen
mit sieh, die mit der (Bl. 2P.) Jungen Khunigin in das Khünigreich
khomen warn. Die verschickht der Kbunig, ymb das sy ye vill Redten
Ton seiner ynschickhlichait 9- Damach Raisten wir aber vier meil Apriiu le. (h.)
geen Assens, ain khlain Stätl an der See *). Vnnd morgenns sassen
. wir wider xw Schuf, foern aber mit grossen Sorgen vnnd geßir zwo
meil vber. Khamen in SonnderJuchtlanndt, ynnd muesten yier meil
am Lannd raisen hintz geen Oplro >), ain Schloss. Ein khlaines Phärdt
hat ich bei mir im Schiff» die anndern khamen erst den andern tag 17. (h.)
nach mns. Von Oplro Raisten wir mer yier meil in ain Stat, Fiens- ig. (h.)
borg. Ist zimblich weil erpaut, hat ain Schloss hoch an ainem Perg
ob der Stat. Wir zugen des anndern Morgenns nach Schleswickh, to. (h.)
ain zimbliche Stat vnnd Herzogthumb. Da wonndt auch der Bischof
der Stat, ynnd ist ain alH Herzogthumb.
Juchtlannd ist das man yor Zeiten Lateinisch Cymbricam Cher-
sonesum gehaissen. (BL 22'.) Vnnd ist gethaillt. Das thail, so an
das Herzogthumb Schleswigkh stosst, wierdt sonnder Juchtlannd
genennt.
Wie man yon Schleswigkh ain khlain weeg furter Raist khumbt
man zw dem Schloss, Cotrop genannt, da der Hertzog gemainigcli-
chen hoff hielU. Geet die Strassen nahent am thor hin, ist Scheind-
lich erpaut gewest. Nahenndt daselbstn geet ain graben Denenwerch oennenberch.
genannt, ain Lanndtgeschaidt zwischen Sunder Juchtlanndt ynnd Holn- C^)
stain. Vnnd dann zoben wir drey meil geen Rensperg, ain khlain 21. (h.)
StäLtle, hat der Khunig für sich geballten. An dem Ritt sein wir nuer
ain meil neben Dietmars hingeraist, da die Friesischen Paurn sein,
ynnd khainem Herrn gehorsamen. In dem Stfttl sache ich aines Brie-
stershoehzeyt seiner Ersten Mess. Der nimbt sein Muetter, Schwester,
oder ein anndere nächste freundtin mit der Rechten hanndt ynnd her-
nach die annder freundtsehafft ynnd geladnen» alle mal zway mitein-
^) D. i. des Dfiyecke wegen.
*) Am, UeiDeD Belt.
') Apeorade.
96
1516.
annder. Geen ain gassen auf, die annder ab» (Bl. 22\J mit Pfeiffern
Tnnd Drumelsehlahern, oder wo sy annders nit haben, mit ainem
Pegkh, darauff gesehlagen.
22. Abermals fttnff meil geen Nenmünster, ain khlains Stätle.
Nemnfinster top HOntzt her Yon Flonsswerg ist es haidig, Vasst hoert vnnd mösig,
dert^Tnatt* fH ) ^^^^S erpaut, gehört dem Hertzogen zw Hollnstain. Wiewol die
gebiet der fursstenthumber Schleswigkh vnnd Holnstain gethaillt,
23. (H.) So nennt man doeh gemainclich mit ainem Namen geen Holnstain
gehörig. Des morgens naeh Seeperg >), ain Schloss an ainer
sigbergrechtge- Höhe, das man der orten fiir seer vesst acht. Ain Stätl darunder,
nent. (H.) j^ ^j^ beherbergten. Wir sein allain das Schlos zu sehen dahin
geßert, ist nit der neehste vnnser weeg gewest. Wur haben den-
noeht ynnser gellt gezollt, sein drey meill geraist. Da feilt
die Trafl, das wasser so fQr Lubegg fleüsst, in die See. Von
dann sein yier meill geen Lubegkh. Vnnd wir Raissten nach
Hainburch. (H.) Hamberg, ain schöne Stat, Siben meil. Wir betten yon Neu-
24. (H.) münster nit mer dann (Bl. 23*.) Acht meil dahin gehabt. Dise
Stat ligt an der Elb. Dasselb wasser Rindt durch die Stat, vnnd
khomen yUI Schif mit den Seglen aus der See dahin mit khauff-
manschaflften. Fleust nach Achzehen meil von der Stat in die
See. Wachst vnnd feilt von Sechs zw Sechs Stunden wie die
See oder das Mör. Die Stat ist etlichermassen dem Hertzogen zw
Hollnstain verwandt. Wann der dar khumbt, hallten den etliche
tag vnnd nacht Cosstfrey, mnd thun im ain yerEerung. Sy Ruemen
sich, ein Reichs Stat sein, gleichwol ist das ganntz FOrsstenthumb
Kunig Cristiern oberkham Stockhobn» die haupstat jn Schwedn,
hielt ain grosse maltzeit vnd pot *) bey 70 personen enthauptn.
In der wochn Allerheyligen tag, im 1520 Jar. Darumb das Land
wider von Ime abgefallen. Vnd den Dennen solhs yerkhundt, vnd
dergleichen gewamet. Die Dennen rittn an etlichn ortn zwsamen.
Das macht dem Khunig ain graus, derhalben das reich verlassn,
daraus getzogn. Sein kunigin nachgeuolgt. (H.)
') Segeberg.
*) »pakl*' die Handsehrifl.
1516. 97
HoUstain lehen vom Römischen Reich. Das Pier» so man da Prent, HoUnsuin. (h.)
ist in grossem Ruef vnnd werdt, allenthalben, da man von dem
gueten Pier waiss zusagen. Alls Lubegkh mit dem khrieg gegen.
Denmarckht yill Zeit gestannden, ist des khauffs handlung rill
daher khomen, vnnd die Stat aufgenomen. Alda verliessen wir
das dennisch gebiet gar. Der guet Khunig hat khlaine Acht seiner
gneten freundt, treuer Vermonung, sein selbst vnnd gottes gebot
Dammb ist es Ime auch also erganngen. Er zohe jn Schweden,
drang sy, das (BL 23^.) sy sich ergaben, da er aber dasselb
Reich Tberkhamb, da verlur er nit allain dasselb, Sonnder auch
damit Denmarckh mnd Nortweden. Vnnd zwletzt gefanngen. Also
das seiner erlösung khain Hoffnung ist. Des Khfinigs Anherr Cri-
stianus, oder Cristiernus, ist ain Graf von Oldnburg gewest, vnnd
zw khunig erwellt. Verliess zwen Sun: Hannsen, des Khfinigs
Tatter, vnnd Friderichen, Hertzogen zw Hollnstain.
Von Hamburg furn wir nach der Elb ab, fünff meil, in
ain Stätl , genannt Stad ^ gehört dem Ertzbischouen zw Premen. sud. 26. (h.)
Vnnd fnrtbas Ritten wir drey meil geen Veerden, ain Schlos vnnd veerdo. 27, (h.)
Stalle, da der Ertzbischoue von Premen gemainigdichen Hoff
hiellt. Alda schieden die Burgundischen Rftte von mir nach Premen.
Ich belib ettlich tag da Rastundt. Am Ersten May fuerten mich
des Ertzbischoue leuth geen Befarn ^). Da was ein grosse
Versamblung des volckhs , alls bey ainer KUrchfardt. Dann da
stundt. (BL 29\) ain gross Creutz, das soll vill wunderzaichen
gethon haben.
Am dritten May Ruckht Ich fiinff meill geen Rotenburg *), 3. (h.)
ain fleggen vnnd Schloss, dem Stifft Vierden zuegehörig. Denselben
Stiffl bette auch der Ertzbischoue von Premen, der was Hertzog
Cristoff von Braunschweig. Den anndern tag Rit ich drey meil vierden. 4. (H.)
geen Vierden in die Stat, ligt nahenndt an der Weeser.
Darnach khamb ich geen Eesl *), vier meill, ligt an ainem Eesi. 5. (h.)
wasser genannt die Alder. Die fleusst für Zell, da die Hertzogen
von Lunenburg Hof hallten. Das Dorff gehört denselben Furssten,
ligt vier meill von Zell.
^) Be?erstedt, westlieh Ton BremerTdrde.
•) An der Wümme.
*) Egsel, zwischen Niemburg und Celle an der Aller.
Fontes. VI!!.
98
iSi«.
Newstat 9> Schlos vnnd Stat, Hertzog Erichs von Braun-
schweig, drey meill von EesI» ligt an der Leen. Die fleusst aus
dena Hartz, neben Gorslar, durch den StiSt Hildeshaim, vnnd mnder
EesI in die Alder. ler Fürst was wenig Tor mein aus Frieslannd
daselbstn zw seiner Geroahel khomen. Hielt mich (BL 2ä^.)
f&rstlichen, liess mich ain meil geen der Pluemnaw *), ain Schlos
alls sein Mairhof, nahenndt bey dem Stätle Wundtstorff, fuern.
Aber zwo meil geen Honofer, ain yesstes Stätle, gehört auch
denen Fürsten von Braunschweig. Sy lassen aber auch Ire Herrn
mit ainer mass ynnd Anzall yolckhs ein. • Ligt auch an der Leen.
Dasselb Lannd nennt man Desterleen, von dem Perg Dester vnnd
dem Wasser Leen.
HUde8ham.9.(H.) Gecu Hildeshaimb sein dann drey meill, ain schöne Stat. Da
ist auch ain Bisthumb. Der Bischof was ain gebornner Hertzog
von Laubnburg >). Von dann sein ßinff meill geen Embigkh, da
man das beruembtist Pier in Teutschen Lannd Prent.
Gorslar. 10. (H.) Gccn Gorslar, ain Stätle wol erpauen, khamb ich am zehenn-
den May. Was der Phingstabennt. Sein Sechs meill. Da nahenndt
an der Stat ist ain Silber Pergkhwerch, ligt am Harts. Da am
heilligen (BL 25*,) Phingstag hab ich vill mir frembds ge-
schmugkhs an frawen vnnd Junckhfrauen gesehen. Auch wie
Khunigcliche Cronen an den Junckhfrauen.
Haibersut. 12. Nach Halbcrstet sein Sechs meil. Ist ain Stat .vnnd Bistumb,
(H) da Herr Leuinus von Veldhaim Stathalter des Ertzbischo^fs zw
Meetz vnnd Maidenburg gewest, wie oben gesagt. Der hiellt
mich Eerlichen vnnd woll.
stasfurt. i4.(H.) Aber vier meil geen Stasfurt ^), ain Stätle, darinn vill Adls
wonndt. Haben ain Saltzsieden, gehört dem Ertzbisthumb Maid-
burg, ligt vier meill dauon. Von Stasfurt, reittenndt auf zwo meill,
khumbt man geen KhaliT »), ain Stätle vnnd ain Burgkh darinn,
des Ertzbischoue zw Magdeburg. Da Reitt man vber die Saall.
Vnnd dann fürter zwo Meill geritten, khamb ich an die Elb. Fuer
* ) Neustadt an der Leioe.
^) Sudlich von Neustadt, nördlich von Wunsdorf.
') Johann IV. Herzog ?on Sachsen-Lauenburg, resignirte 1527.
^) Bei Änhalt-Bemburg.
^) Kalbe, nördlich ?on Bemburg.
1516.
99
da vber. Ain yiertl weegs ob dem Vrfar ist Barben <), ain Stätl
der Grauen *). Ain wftlbische meill ob demselben Stätl feit die Sal
in die Elb. Pald khamb ich geen Zerbst» rait aller saeben fünff Cserbit. 15. (h.)
meill. Gehört dem Gefürsten Grauen von (BL 2S^J Anhallt.
Ich khundt khain Herberg haben, yederman was nach Irem brauch
aus ymb Mayen. Am Donnerstag nach Phingsten, mit ainem fanen
in ainer gassen» nennt man die Pruechgassen, hengt man ain Vnn-
darmans Hemet auf *). Daselbstn feilt die Mulla in die Elb &c.
Geen Wittenberg khamb Ich den Sechzehenden May. Sechs Wittnberg. I6.
meill. Was der Abennt der Heiligen Driualtigkhait. Da fannd ^"'^
ich den Churfursten von Sachssen ^). Da Enntdeckht ich seiner
gnaden, was ich gehanndelt, vnnd was mir begegnet wä^. Muest
bey der Vesper vnnd morgenns bey dem Ambt vnnd Predig blei-
ben. Hiellt mich gar woll mit grossen! genedigem erbieten. Das
ist die Haubtstat der Sachsischen Chur. Von dannen Bit Ich geen
EiUnburg, Schloss vnnd Stat an der Mulla, Sechs meill. Ligt Eyiinbar?. 19.
nuer bey vier Meilln in Meissen. Von Eillnburg sein zwo meil ^"'^
geen der Aich, ain schöne khirchen Anthonier Ordens. Vnnd dann
geen Alltenburg, noch yier meill, Schloss mnd Stat. Von dann Aitiiburg.2o.(H.
geen Zwickha vier meil, ain schöns (BL 26".) Stätle. Belib da czwicka.2i.(H.
am Gotzleichnambstag. Das Stätle ist mit dem Perkhwerch am
Sehreckhenperg aufgewachssen, ligt an der Molda. Die solt
Heissen vnnd Voitlannd schaiden. Demselben nach wäre Zwickhaw
in Meissen. Damach geen Plaw, ain Stat vnnd Schloss, vier pua. 23. (h.)
meill. Huntzt her yon Wittenberg aus ist alles des fOrsten Yon
Sachssen ynnd Margf grauen zw Meissen. f Land, (h.)
Zum Hoff, ain Stätle, ligt an der Saal, Marggräuisch , drey Hoff. 24. (h.)
meil Ton Plaw. Gehört nunmalls den Marggrauen yon Branden-
burg zw Anspach. Vnnd geen Parreydt Sechs meill, Schloss vnnd Parreit. 25 (h.
Stat Entzwischen ist ain Schloss, Pernegg genannt, am Maen, ÄmeiiTonhoff
der noch vasst khlain daselbstn ist. Khumbt aus dem Khienperg,
») Barby.
•) Yon Bemburg.
*) In welcher Beziehang das ausgehfingte KleidungsstQck zur Laubeinkleidung
des Pfingstfestes oder den sonstigen Festlichkeiten des Sommer-Eintrittes
stehe , will ich nicht entscheiden. In Grimms Mythologie , 2. Ausgabe,
S. 744—749 wird diese Sitte nicht erwfihnt.
*) Friedrich der Weise, f 5. Mai 1525.
7»
100 1516.
nimbt seinen yrsprung zwo meil oberhalb Pernegg *). Dann Reyt
man drey meilU ist ain fleggen vnnd hoch darob ain Schloss,
Pottnsuin. 26. Potfaistain genannt. Von Hoff huntzt beer ist alles Marggräuiseh.
^"*) Darnach sein noch drey meill geen Grafenberg, ain gueter
flegg* Gehört ainem Borger zw (Bl. 26^) Nfimberg, ist yon
der Cron Behaim zw Lehen.
Nürnberg. 27. Nfirnb^g ligt vier meil danon. Von der Stat findt man vill
^"•^ geschriben. Die Pegnitz Rindt dardorch.
juniua. (H.) ^m Sechsten Juny Bit ich geen Schwabach, zwo meill, dann
Schwabach. 6. j o » »
(H.) geen Weissenburg im Norckha, funff meill. Vnnd furter geen
arg. . Thunaüwerdt. funff meill. Damach geen Augspurg, Sechs meill,
Au**»"u7**9 m^ *"* Lech. Den ganntzen weeg hab ich verriebt, das mich niembt
gerechtfertigt oder angesprochen hat, ausserhalb des glaitsman am
Fläming. Des sich Ir rill der Ennden bekhanndte verwundert
haben.
Landsperg. 10. Gocn Lanudsporg, Sechs meill, ligt am Lech, ist Bayrisch.
Pernpeurn.il. Dann geen PemPeurn *)j ain markht des Bischof von Augspurg,
Fueasn. (H.) vier meill, Vnnd für Fuessen, auch des Bischofs, vnnd geen Tan-
Tanhaim.i2.(H.) haim »), ist Tirolisch, vier meill.
Daselbstn zw Tanhaim khamb ich wider zw dem Khaiser.
Den Anndern tag. Buckht sein (BL 27\) Maj. geen Imb-
13. Juni, stat, drey meil, gehört dem Grauen von Montfort. Ain Stätte,
darob ligt das Schlos Bottenfells ^). An der Baiss hört der Khaiser
mein Aasriehtung. Von Imbstatt Bitt der Khaiser den anndern tag
auff Botnfels, dem Grauen zw Eeren. Belib etlich Stundt vnnd
spült mit des Grauen Hausfraw vnnd Tochter. Balthasar Meichsner
vnnd ich spillten auch mit. Das Nachtmall namb der Khaiser im
Schloss. Ich ward verordennt, die zwo Gräuin zw dem Tisch zu
hellen vnnd mit dem anndern Frauenzinmier zw essen. Nach dem
staaffn. 14. (H.) Nachtmal vemickht sein Maj. geen Stauffen, ain meill. Gehört
Wangen. 15.(H.) auch Graf Haugn von Montfort. Dann geen Wangen , zwo meill,
ain Beichsstdtl. Von dannen vber die Hier, die schaidt Schwaben
Tetnam. 16. (H ) vnnd Alga , gceu Tethnam, ain Stätl, gehört dem Grauen
^) „Zwo meil oberhalb Pernegg Dimbt seinen rrsprung'' die Handschrift.
*) Südlich ?on Schongau am Lech.
') Zwischen Rentte und Immenstadt.
*) Vergl. unten zum 2. November 1516, S. 105. Anmerkung *).
1516.
101
TOD Hontfort. Stuenndt sein Maj. ab. Besoecht auch denselben
Grauen Vlriehen» ynnd Ritt dannocbt denselben tag geen Puechorn,
ain Reiehstätle. Daruor ligt ain Franen Closter, Lebntall, baide
am Podnsee.
(BL 2T.) Vber den Podnsee fuer der Khaiser geen Cost- Cottoiu. 17.(h.)
nitz. Halt man zwo meiU daran man fünf ganntzer Stundt, mit ^ ; ,
guetem Wetter mnd mit zwen mnd dreissig starekhen Ruedern,
gefarn ist. Die Phftrdt warn geen Pregnitz besebieden. Das was n. joni.
am Sibenzehenden Juny.
Am Acbtmndzwaintzigisten tag ward ich geen Vberlingen vWriio^M. 2s.
zw Kay. Maj. eruordert , vnnd da mit anndem weitter abge- ^"-^
fertigt.
Potschafft in die Aidgenosschaft.
1516.
Am Neunvnndzwaintzigisten Jnny warden Herr Wolff Ton Khlin- 29. (h.)
genberg, Lannd Chnmentheur zw der Mannaw , Herr Wilhalbm von
Reichenpach vnnd ich in PotschaSt zw den fttnff örtem der Aidgenos-
schafft gefertigt. Vnnd faern nach dem See denselben tag geen Arbon«
funff meil ^ gehört dem Bischof zw Costnitz. Den (BL 28*.) ann-
dem tag geen Raschach <)» ain meil, da fanden wir die Gesanndten. Raschach. so.
Sy verhörten , fertigten ynns gar Palld. Also das wir denselben tag
wider geen Lanngnarg *) fuern. Ist ain Schloss vnnd Stätl der
Grauen von Monntfort. Wir muesten Windtshalben dahin» sein zwo Jaiiut. (h.)
meil. Des tags darnach geen Puechorn, ain meil. Da was der Khaiser. puechorn.i.(H.)
Vnnd muesten mit seiner Maj. wider geen Langn Arga, ynnd dann
noch ain meil geen Linda, ain Reichstättl am See» vnnder dem Oster-
reichischen schiermb.
Zw Lynnda» am dritten July» fertigt der Khaiser Herrn Wilhalbm 3. Jnii.
von Reichenpach ynnd mich wider ab, nach Zfirch. Vimd Ritten vber
diezway wasser Arga vnnd Schussa. Khamenzwo meill geen Puechorn,
dann zwo meill geen Morsperg >), ain Schlos vnnd Stätl des Bischoffs
*) Rohrsehach.
^) Bei Friedrichshafen am Bodensee.
') Nörsbnrg am Bodensee.
102
1516.
zw Costnitz« Da fuern wir vber den See, ain halbe meil, vnnd noch
ein halb Ritten wir geen Costnitz. Da fannden wir Herrn Haugen von
Lanndaberg, Bisehoue zw Costnitz, der auch ain Comissarj was. Mit
dem Ritten (BL 28^,) wir yon Costnitz ain halbe meil, vnnd khamen
in den Wald, genannt Schwaderloch. Vnnd fürpas ein meil an ain
Pach, genant die Teur, nahennd bey Frawnfeld, vnnd noch zwo meil
geen Winterthuer. Das Lannd haisst man in Tui^. Darnach geen
Tesa. 5. (H.) Tcss, ain gross Frauen Closter , da vill leut zuegeriten sindt. Darob
ligt das Schloss vnnd Grafschafft Khiburg. Huntzt her Rait man von
Czurch. 6 (H.) Costnitz funf meil. Den anndem tag zwo meil geen Zürch, ain schöne
Stat. Dardurch Rindt die Limackh, so aus dem See, hart an der Stat
ligenndt, fleust. Da yerrichten wir souil wir mochten in vier tagen.
Das volkch was der Zeit so Andechtig, alls ye ains in Teutschen
Lannden. Der brauch was, das der Burgermaister, gerichtsdiener
vnnd gemaine Weiber mit den Gesanndten assen. Darzue annder
Person, wer zw dem Tisch möcht, der offt nit ain guet wort von vnn-
serm Khaiser die ganntz malzeit geredt hat. Sonnsten ist vnns ge-
bfirliche Eer vnnd (BL 29"} gueter willen erzaigt. Von dann Ritten
Te»8.ii.i2.(H.) wir wider nach Tess vnnd Costnitz. Ich verliess Herrn Wilhalbm
daselbstn, vnnd Raiste nach Morsperg, vnnd noch zwo meill geen
Marchdorff. 14. Harckhdorf , ligt in Lintzkha 0 » des Bischoffs zw Costnitz. Dann
^ '^ durch Rauenspurg, ain Reichsstat an der Schussa gelegen. Zwnächst
darob ligt das Schloss, die Lanndtvoggtey in Schwaben, Österrei-
chisch. Vor der Stat ligt Weingarten, das Reich Closter. Vnnd also
Leokhirch. 15. funff meil gcraist geen Leokhirch an der Eytra *) , ain Reichsstätl.
^ '^ Nachmails geen Khembten, ain Reichs Stat an der Hier im Alga, funff
meill. Vnnd geen Nesslwanng >), zwo meil, ain marckht des Bischofs
Fronu. 16. (H.) zw Augspurg. Vnnd noch ein meill geen Fronta ^), ain Dorff an der
vuit. 17. (H.) Vulss, die von Thanham herfleusst. Darnach Rit ich durch Vulss,
ain khlainen fleggen, geen Fuessen,.ain meil. Ein schönes Stätl,
auch wolerpauts schloss des Bischofs zw Augspurg, da ich den
Khaiser fanndt.
^) Markdorf, nordöstlich von Mdrsburg. Der Linzgau zwischen dem Tburgau
und Rhfitigau um Pfullendorf und Linz.
') D. i. Leutkirch, nordöstlich von Ravensburg.
^) Nordwestlich von Füssen.
^) Zwischen Nesselwang und Vils.
1516. 103
Den anndern tag, den 20. July darnach » (BL 29^.) muest ich 18. (h.)
hmwider. Rit den tag Sechs meill geen Khembten. Darin durch Isna
ynnd Wangen genn Tetnam 9 » Sechs meil. Fuert ain meil geen 19. (h.)
Pueehem» vnnd in ainen grossen marckht Hagena ^), das von Costnitz
drey meill» ynnd geen Costnitz. Da biendlen *) der von Reichenpach 2o. (h.)
mnd ieh mit dem Bisehoue ynnd Capitl, der Abbtey halben in der
Reichenaw. Des anndern tags Ritten wir baid geen Frauenfeld, zwo 21. (u)
meill. Geen Wintertheur zwo, vnnd geen Zürch drey meill, bann- 22. (h.)
delten Sechs tag. Darnach wider geen Frauenfeld. Vnnd dann geen 28. (h.)
Costnitz. Hab etlich wochen daselbstn müessen auf beschaidt 29. (h.)
wartten.
(Hier folgen 3 leere BUtter.)
(BL 33*.) Die Raiss zw Kbunig Sigmund in Polin,
Grosfürssten in Litten, ynnd zw dem Grosfürsten in
die Mosqua.
Khaiser Maximilian Stuennd ain guete Zeyt mit Kbunig Sig-
munden zw Polin in Widerwillen, wie man sagt beurat halben. Dann
der Kbunig yermäbellt sich mit Graf Steffanos im Zips tochter. Der-
selben Brueder, Graf Hanns, ward durch sein mueter, die aid ge-
bornne Hertzogin von Teschen gewest, ain Sinreiche Fraw, dahin
gewisen, nach der Hungerischen Cron zutrachten. Die zobe an sich
die ansehnlichste yom Adl in allen Spanscbafflen , mit Prouisionen
vnnd Artgolascb, das ist Jar oder Diennstgellt. Vnnd der Kbunig
Viadislaus on Erben was, ynnd alls derselbe Khinder yberkhamb,
tracht er, Graf Hanns, ymb des Khünigs tochter. Vnnd weil
die zwen Kbunig zw Hungern ynnd Polin leiblich BrQeder warn,
hat Khaiser Maximilian gedacht, Kbunig Sigmund würde seinem
Schwager Graf Hannsen zw seinem fumemen beftirdern, das dann
wider die Ver träge , die der Khaisermit Hungern (^BL 33^.^
bette, der Erbschaift oder Succession halben zum Khunigreich
Hungern, wäre.
') D. i. durch Isni und Wangen nach Tettntng.
') Hagnau bei Mdrsburg am Bodensee.
') Die Handschrift hat 'binden*. Zu vergleichen ist unten S. 126. Auch die
Pesther Handschrift hat »hiendl«^. Kovachieh I. c. S. 134.
104 1516.
Derhalben schickht der Khaiser zw Basilio , dem Grosf&rstei^
in die Mosqua» der dann ein Eewiger Veindt der Khunig xw PoUn
vnnd GrosfOrsten in Lytten ist. Macht mit dem Freundtschafft So
stuende auch der Hochmaister in Preussen, der auch rast ein
Khunigcliche macht hette, hart wider den Khunig zw Polin. Des
alles dem Khunig auch nit wol gefiell, dann er was zw kbriegen
nit genaigt. Suecht nuer Ruee vnnd iTrid. Also ward dvrch ril
hanndlungen die Sachen dahin gedigen, das Khaiser Maximilianns
Enigkhle» Khunig Philips aus Hispanien Sun ainer» des Khünigs
Vladislay tochter, vnnd herwider desselben (Sun), Khunigs
Philipps tochter Eelichen nemen sollen. Darumb auch baid gebrue-
der, Vladislaus sambt seinem Sun, der auch numalls zw Khunig
gecrönndt was , vnnd der Tochter , auch Khunig Sigmund geen
Wienn zw dem Khaiser khamen, sich da (BL 3^'.) miteinander
verainigten, yerbunden, die Heuratn beschlossen, vnnd die Tochter
dem Khaiser in Sanndt Steffan khirchen offennlich , an stat seiner
Enengkhle ains, vermähelt ward. Dermassen: .wo derselben khai-
ner , die nSime , soll der Khaiser die beschlaffen mnd behallten,
wie zum tail in derselben Zusamenkhunffl angeruert ist worden.
Daselbstn hat der Khaiser dem Khunig zw Polin bewilligt, sein
Potschafft zw dem Grosfürsten in die Mosqua zuschigkhen, ynnd
vmb frid zuhanndlen. Darzue ward fürgenomen: Herr Cristoff
Bischoue zw Laybach &c. Mir ward beuolhen, die Sachen zw
Solicitiern, Alls ich dann mit allem rleys thäte. Vnnd aber der
Bischoff so lanng damit ymbgienng, veränndert der Khaiser sein
gemuet, vnnd legt solich Purd auff mich ynnd Petem Mraxj, seiner
Maj. Phleger zw Günnss. Der was gleichwol dem Bischoue auch
zuegeordnet ynnd darumb geen Crackhaw yerritten. Vnnd alls sich
die sach yerzohe, khert wider anhaimbs. Ich khunde auch nit so
Palldt (Bl 3V.) fertig werden. Der Khaiser zohe yon Augspurg
hinwegkh.
20. Ociobep. Am zwaintzigisten Octobris des funfzehenhundert ynnd Sech-
zehennden Jars muest ich dem nachuolgen. Liess doch die maisten
Phärdt ynnd Dienner zw Augspurg. Vnnd Ich erhub mich am yierten
tag hinach geen Eyrstorff, ain dorff, Siben meil. Geen Fuessen, funff
meil. Da Errit ich den Khaiser. Darnach Raist der Khaiser geen
Reytta, ynnder Ernburger Clausen, zwo meil. Geen Thonhaim, drey
meil. Geen Fluechenstain , ain Schloss des Bischofs yon Augspurg.
1516.
105
Das Hofgesindt lag zw Santhofen ^)j drey meill. Am anndern tag 2. Norember.
Nottembr durch Imbstat Da stiindt der Khaiser, dem Grauen zwEem,
ab YQBd sprach Ime Tmid seiner Gemahel zue. Sy khamen ab dem
Schloss herab *). Vnnd Ritt darnach geen Stauffen, drey meil. Geen
Pregnitz am Podnsee» drey meil. Geen Lynnda, ain meil. Geen Vber-
lingen, fünff meil. Geen Saknasweyl» ain Reich Closter» (Bl. SS"".)
ain meil. Herwider durch Yberling^ vnnd geen Costnitz, zwo meill.
Vnnd dann geen Zell am Vnndersee, zwo meil. Ligt im Hegaw» des
sich bey Costnitz an der Reinpruggen anhebt Darnach geen Enngen,
drey meil, der Grauen Yon Lupfen. Da hebt sich an die Grafschaffl
Parr. Vnnd dann fttr Islingen, Furstenberg» vnnd vber die Thunaw
geen Hufingen» Schlos vnnd Stat deren von Scheinberg» zwo meill.
Vnnd haist die gegent „yor dem walld.** Ain halbe meill dauon ent-
springt die Tunaw. Von dann geen der Newstat, ain marckht» ist
Österreichisch» vor dem Schwartzwald. Vnnd durch den Wald » zwo
meill» ain pöser weeg. Zw ainem Wiertshaus» genannt im Himelreich»
Tnnd dann wider drey meil geen Freyburg in Breyskhaw» Österrei-
chisch. Raint an die Marggrafschaffl Baden. Darnach geen Preysach
am Rein» österreichisch» ynnd dann rber den Rhein. Ahwertz ist das
Lannd Elsas. Das ober wirdt genannt Sunckha. Zoch nahenndt neben
Kulmar» ain Reichs Stat» geen Perckham» zwo meil, ain (BL 3S^.)
Stätl österreichisch. Dabey nahenndt ligen Schlos Rapoldstain vnnd
Stfttl Rapersweil *). Da Rindt die 111 durch das Lannd ab. Geen
Obernehnam *) fiir Sletstat. Neben hin ligt auch Sannd Otilia Perg.
Vnnd sein auch f&r hochKhunigsperg ^) gezogen» drey meil. Der.
Khaiser zoch geen Neuweiler •)» Sechs meil. Darnach geen Inweiler ')»
^) Das ist Sonthofen tn der Dler, sfidlich von Immenstadt. Das Schloss Flue-
ehenstem mag an einem der Gebirgsabhinge um die Ostrach zu suchen sein.
Auf unseren Karten erscheint es nicht mehr.
^) Hugo Graf von Montfort der Ältere und dessen Gemahlin , eine geb.
GrSfin V. Bitsch. J. N. t. Vanotti Gesch. d. Gfn. v. Montfort u. Werden-
berg S. 147. Die oben S. 100 erwähnte zweite Gräfin wird wahrscheinlich
Apolofiia, €remahlin Johanns des älteren t. Montfort, sein.
*) Ribeauviller, südwestlich yon Schietstadt.
^) D. i. Ober-Enheim, sudwestlich ?on Strassburg.
') Hohen-Kinsberg» westlich von Schietstadt.
*) Neuviller, westlieh von Hagenau.
^} Ingweiller, nordwestlich von Neuviller.
106
1516.
ain meil, ynnd geen Hagenaw zwo meil. Ich aber Ritt von Obernehnam
geen Strasburg, vier meil, die schön ynnd mächtige Stat zubesehen.
Da Rindt ain Armb vom Rein durch die Stat ynni zw nächst der
Stat khomen die zway wasser 111 rnnd die Freys zusamen. Vnnd
von Straspurg geen Hagenaw vier meill. Da zw Hagenaw ist die
Lanndvogtey in Vnnder Elsass. Der Khaiser lihe am tag Sanndt
Catrein dem Abbt von Weissenburg im Elsass. An Sanndt Andreas
LeboLutriag. tag, lihe dcs Hcrtzogeu von Lotringen Räten, alls gewalttragern.
^ '^ Dergleichen dem Bischof zw Metz. Am Achten Decembris schwuer
der Khaiser die Püntnuss mit Khunig (Bl. 36\) Carln in Hispa-
nien vnnd mit dem KhOnig Hainrichen in Enngellanndt, zw der whör
wider menigclichen.
14. December. Am vierzehenndcn Decembris hat sein Maj. mich abgefertigt in
Polin vnnd Mosqua. Vnnd hintzt am Rein drey meil geritten. Da vber-
gefarn. vnnd dann wider ain meil geriten geen Rastat, in der Marg-
grauen zw Baden Liannd. Geen Erlingen zwo, vnnd aber zwo geen
Pfortzach. Dann noch aines thaills der Marggrauen Lannd. Darnach
in Wirtenberg, geen Constat an Neckher, vnnd noch ain meill geen
Eslingen, ain Reichstat. Nach dem Neckher vber sich zwo meil, vnnd
der linckhen hanndt zue nach der Fils geen Gepingen. Vnnd fürt noch
ain meill ist es noch Wirtenbergerisch , vnnd aber ain meill geen
Geislingen. Darob ligt ain Schlos helfenstain , die Grafschaft, deren
von Vlbm gebiet. Vnnd noch drey meill in die Stat VIbm an der
Thunaw, ain habhaffte Reichsstat.
Dann fllr Gunsperg geen Burgaw, Schlos (iS/. 36^.) vnnd Stat,
die Marggrafschaft mit dem eigenthumb Österreichisch, des Bischoffs
zw Augspurg PhanndtschaiR. Darnach geen Augspurg. Da fannd ich
Hannsen Dantiscum, Doctor, des Khunig zw Polin Secretarj vnnd Soli-
citator; den Gregor Demetry Sagrewskhy, des Moscouitter Poten ;
Crisostomum Columnum, der Hertzogin von Maylannd vnnd Bary
Gesanndten; Hannsen vom Tbury, der mir alls ein Ausgeber zuege-
ordennt was ; vnnd Georgen Raumschüssl, der mit mir an die Mos-
couittisch Granizen Raison solt, dann er erst heraus was khomen.
Zw Augspurg bin ich mit den obgenannten allen, ausserhalb des
27. December. Polnischen Gesanndten, am 27 tag vorritten. Vber den Lech, ain
meil, Geen Fridberg, ain Stätl Bayrisch. Den 28 tag vier geen lu-
28—31. Decem. derstorf. Am 29. nach Freising vber die Amber , vier meil. Am 30.
geen Lanndtshuet, vier, den 31. geen Genckhofen vier meil.
1517.
107
(Bl. 37\) 1517.
Am Ersten January geen Pharrkirchen, drey meil. den anndern i. Jiaoer.
geen Schärding am Tn, vier. Ist hintzther alles Bayrisch.
Osterreich.
Den Dritten geen Enngelhartz Zell, drey meill, in Osterreich ob 3.
der Enns, an der Thuna. Den 5. vier meil ab geen Aschach. Den s.
Sechsten tag drei geen Lintz in die Haubtstat. Am ZwelSten vber die 6. u. is. Jinner.
Pruggen geen Galneukhirchen, ain meil. Aber aine geen Pregarten.
Den 13, zwo meil geen PierPach. Den 14. aine geen Khflnigs- i3. a.u. n
wisen. Den 15. zwo geen Arbaspach, aine geen Rapoldstain. Den 15.
16 aine geen Zwetl, ain Stfttle in Österreich ynnder der Ennss. le. ^
drey geen Von dann ain meil geen Rastenberg, oder Rastenfeld ^).
Am 17. Hörn, vnnd am 18. tag flinff meil geen Retz, alles öster- 17. a.i8. ^
reichisch.
Den 19. zwo meill geen Znämb <) in Märhem. Vber die Teya. 19.
Dasselb wasser ist der merer thaill des Geschaidt zwischen Öster-
reich ynnd Märhern. Doch an etlichen orten hat Österreich (BL3V.)
hinüber. Aber an anndern orten hat Märhern herwider Scbloss vnnd
fleggen. Da erinnderte ich mich meines mitverwonndten absterben *).
Ich was ferr von dem Khaiser, vnnd schickbt derhalben geen Wienn
zw dem Regiment rmb rat: „ob ich allain die Raiss verrichten soll?**
Mir ward geanntwort: „sy wessten mein beuelch nit. Darumb wissen
sy mir auch nit zuraten.** IchRaiste in gottes namenhin, vnndRuckhte
am 24 tag geen Wolfarnitz ^), drey meil. Den 2S. geen Prun, drey n.u.zs. „
meil. Entzwischen rindt die Igla bey prelas ^). Dann geen Wischa *),
nennt man Märherisch Wischoua, drey meill. Hierinn bey Wischa
muess ich auch mein Vnscbigkhlichait bekhennen. Ich bracht meinem
^) Rastenberg, Herrschaft und Schloss, Rastenfeld der dazu gehörige Markt-
flecken mit einer Pfarre, am Kampflusse.
') D. i. Znaim.
') Nftmlich Peter Mraxi*8, der zu Znaim gestorben war. Vergl. Fr. Adelungs,
Herberstein S. 50.
^) Wolframitz, nordöstlich ron Znaim.
*) Pralitz.
•) Wiachaa.
108 1517.
Veter Georgen RaumsehOssl ain starckhen trunekh. Der Hertzogio
von Bary gesanndter, ain allter» Eerlicher Briester, so mit zoch,
hette den brauch, was er fttr sonnder nambhaffls in ainer Her-
berg sach oder erinnderte» Nach dem schrieb er sein Reymb,
an die Wanndt. Darumb schrib (Bl. 38^.) er dazumal: ^Talern
te presta, qualis haberj yelis.** Das ist teutsch: „Hallt dich
dermassen, darfttr dw gehallten willt werden. ** Er erzOrnndt
mich dazumal damit. Aber Palld hab ich mich erinndert, das er
Recht vnnd ich Vnrecht was. Darumb danckht ich Ime von Hertzen,
ts, jinner. Yund daunckb im noch darumb. Am 28. geen ProRonitz ^ > zwo
mein, ynnd geen Olmflntz, zwo meill. Da fieüsst die march
für. Das sein die drey haubtstet in Märhern: Olmüntz, Prfln ynnd
Znämb.
Von Wischa ist auch ain nächner weeg nach Olmüntz, auif Grä-
litz. Den zeucht man aber wann es wol truckhen ist. Sein gleich Tier
meill, aber khlainer vnnd Ebner.
30. Januer. Am drcissigisten von Olmüntz durch Vistriza *) Raist ich drey
meil durch Holtz vnnd Zimbliche Hoch. Geen Leipnickh, drey meill.
Ist ein New erpaut Stätle, des Herrn von Pernstain, ynnd hoch gegen
yber Helffenstain *), bemellts Herrn. Dann fürt auff Annderthalbe
meill geen Weissenkhirchen, das man Märherisch nennt: Hranitza,
Schloss ynnd Stat Pernstaineriseh. (BL 3^J In dem Tall fleust
Wetzwa. Aber fürbas Annderthalbe meill geen Titzschein, Märherisch
Itzin genannt ^), ain Stätle ynnd hoch am Perg ain yesst Sehloss der
Herrn yon Scheretin. Darnach sein yier meil geen der Ostra , Mär-
herisch Ostraua, des Bischoffs yon Ohnüntz Stätle. Ligt hart am
wasser, mit dem Namen aber Märherisch : Ostrawitza. Feit ain meil
ynnder dem Stätl in die Oder bey RotPer»). Da Enndet sich
Märhern.
*) Prosnitz auf halbem Wege von Wischau nach Oimätz.
^) GrosS'Wisternitz, östlich von Olroutz.
•) Am jenseitigen Ufer des Beczwa-Flusses.
*) Alt-Titschein, mithrisch Stary-Giczin. Das befestigte Schloss war damals
im Besitze Victorins von Zierotin, aufweichen es von seinen Bi-üdern Georg,
Bartholomäus und Bernhard durch Kauf oder Erbschaft gelangt war. Vergl.
Wolny, die Markgrafschaft Mähren. 1, 37.
*) Beim Dorfe Priwoz.
1517. 109
Sopalld man yber die Praggen khumbt ist man in der Schlesien
Dann auf ein grosse meil khumbt man zw ainem Schlechten Cioster
oder Abbtey, genannt Orlo. Hat gleichwoll grosse Obrigkhait vber
vill Clöster, ynnd gar in Polin. Da ynndemamen sich etliche, ain
Salltz Sieden aufzurichten. Der ainer ward Paldt ermördt. Also ist es
ansteen beliben.
Februarij.
Den andern tag furbass. Ain meil geen Freystätl, dem Hertzogen t. Febmar.
von Teschen gehörig. Ob dem Stätl, (Bl. 39* ^) zwo meil gegen
dem gepfirg» ligt Teschen das ffirsstenthumb. Da feilt herab das
Wasser die Elsa, ?nnd feilt zw Oderburg in die Oder. Von Freystätl
sein zwo meil in der Nesse, Pöser weeg, geen Schwartzenwasser, das
man Märherisch oder Polinisch Strumen nenndt. Am dritten tag aber s. ^
zwo meill geen der Pless, ain Schloss ynnd Stfttl. Wierdt ein Fürs-
stenthumb genennt, Märherisch oder Polnisch Pczina. Die Turso
haben des von Hertzog Casimiem Ton Teschen eriihaufiL Dann so
Raist man noch zwo meill, das merer thaill im Wald rnnd Sanndt,
khumbt man zw der Pruggen vber die Weyxl. Da schaiden sich die '^«» poinischn
Schlesien. Der thaill disshalb gehört zw Behaim , der thaill Jenbalb gr«n»crckh. (h.)
gehört geen Polin. Die Weyxel nennt man Polnisch Visla. Enntspringt
bey dem Geptirg, so Hungern ynnd Schlesien thaillt, zwo meil yon
Teschen, gleich souerr yon Freystfttl. Die Elsa, dauon oben gesagt,
entspringt ain halbe meill daruon. Ist gleichwoll ein Perg ennt-
zwischen.
Polnisch.
Darnach ist noch ain meill geen Auschwitz, auch ein solich
Fflrsstenthumb, des man PoUnisch (Bl 39^.) Oschwentzin nennt.
Ee man hintzue khumbt, aufiT ain Wälbische meill, khumbt aber vom
GepQrg ain zimblich wasser, genannt Szola. Nit ferr von dem Stätl
feilt dasselb wasser in die Weyxel. Von Auschwitz ist ain Strassen
nach Craekhaw. Reit man bey ainer wälhischen meill vom Stätl yber
die Pruggen an der Weixl. Ob derselben Pruggen, vngeuärlichen
zwen hanndt POxenschuss, fleusst das wasser Premsa in die Weixl.
Die ist das gemerckh an derselben seitten zwischen den zwayen thailn
der Schlesien, vasst Acht meil yber sich. Damach Reit man nahenndt
dritthalbe meill ynuder das Schloss, Lipouetz genannt. Das ist der
110 1517.
Geistlichen Fennekhnuss. Darunder sein woll Poilnisehe herbergen.
Von dann sein f&nff meill geen Crackhaw.
Die annder Strass von Auschwitz auf Satur ^. Da Rindt die
Skaua. Ist auch dergleichen Förstenthumber eins» Schlesisch. Zwo
meil. Vnnd thaillt sich wider die strass. Man ferdt ain meiU darunder
vber die Weixl, Oder Raist nach demselben Lannd gar ab. Denselben
(BL 40'.) Hertzog zw Satur hat Lorenntz Miescowskhy erstochen *)•
Hat vill Jar nach diser meiner Raiss gelebt, on allen scheuch ge-
wanndlt.
Craccaw, die Haubtstat in Polin, ligt an der Weyil. Ich fannd
den Khtknig daselbsten nit *). Herr Hanns Bonar, der des Khflnigs
geliebter diener was, hiellt mich woll. Gab mir treuen Rat, das ich mein
Wagen rerliess, Vnnd ROsst mich auf Schlitten. Er yermiet mirainen ^)
mit zwayen Phärdten, der mein Schlitten fuert. Hintzt geen der Wilde
Rait man hundert vnnd zwaintzig meill. Vmb Acht Pollnisch gülden,
fueter vnnd mall. Mein wälhischer geferte het annderstwo Rat. Legt
sein wagen auf den Schlitten, vnnd liess ain wälhischen khnecht fuem.
Ee wann er aus derStatkhamb, warffin dreymall ymb. Darumb muest
ich Ine in meinen Schlitten nemen.
11. Februar. Am Aindlifitcu February yerruckhte Ich aus Crackhaw geen
Prostouitz, vier meill. Geen Wislitz Sechs meil, geen Schidlow fiinff,
(Bl. 90^.) geen Oppatow Sechs, geen Sauichost yier meil ^). Da
fert man vber die Weixl. Damach geen Vrsendorff •), fQnff, vnnd
Siben meill geen Lublin. Ain gemaurt Stätle, dahin etliche mall im
Jar aus der TQrggey, Mosqua vnnd anndern vill orten grosse
Khauffmanschafft bracht vnnd besuecht wierdet. Acht meill geen
Kotzkho''), die Raiss vber den Viepers fluss. Aber Acht geen
Meseritz ^). Noch sein zwo meill furauss an ain Pächl, die Littisch
Gränitzen.
*) D. i. Zator.
*) Herzog Johanoes, -{-17. September 1513.
') Sigmund I. befand sich damals zu Wilna. Adelung I. c. 52.
^) D. i. einen Kutscher.
^) Jetzt : Proszowice, Wislika, Szydlow, Opatow, Zawichost.
•) Urzedow.
^) Kock.
•) Miedzyrzyc.
i517.
Litten.
111
Von dem Pächel vnnd Gränitzen sein noch Sechs meill geen
Melniekh, ain Schloss vnnd etliche Heuser. Darunder ain wasser
BOh 9 genannt. Aber Acht meill geen Bielskho *), ain Schloss mnd
gemaurter flegkh. Vier meill geen Nareff *), ain geroaurter flegkh.
Das wasser hat auch den namen, fleusst aus ainem grossen gemöss
rnnd See *) gegen dem Preüssischen M5er. Darnach Acht f
-|- Hier ist in der Handschrift ein besonderes Blatt eingeschaltet mit
dem Bildnisse des Königs Sigismund ?on Polen , in zirkelrunder Form , mit
der Umschrift: Sigismundus Primus. Rex Polonie Magnus. Dux Lituanie. Aetatis
sue XXXIXX.
Auf der Rückseite dieses Blattes ist von der Hand Herbersteins
geschrieben :
Isabelia De Aragonia, Ducissa Mediolanj Barijque etc. Tibi
Magnifico domino Sigismundo De Herberstain» amico nostro Dilectis-
simo Salutem. Decet munificos principes , non modo hijs , a qnibus
aliquid seruicij acceperunt, sed Ulis eciam, a quibus accipiendum
sperant, se gratos et liberales exhibere. Ea propter, cum Intellexerim,
Te» prefatum dominum Sigismnindum , A Cesarea Ma^ oratorem ad
Seren"""" Regem polonie destinatum, Inter Cetera mandata Dlud etiam
ex benignitate eiusdem Mai^ non In vltimis habuisse, rt cum eo
ipso Seren"^ polonie rege conjugium Illustr""' Domine Bone, filie
dilectissime nostre, tractare debeatis, quamquam pro certo scimus,
TOS ex bonitate yestra» Et ex eiusdem Ces. Mai^ Jussu, omnia
diligenter et studlosissime esse tractaturos» Tarnen, yt nos grate
principis fungamur officio, et yos tanto alacrius huius predicti
connubij tractandi et conficiendi suscipiatis,
Vobis sponte et ex mera nostra liberalitate , (st) talem operam
cum ipso Rege adhibueritis, yt ipsum connubium Inter prefatum
regem Polonie Et filiam nostram certum et indubitatum sorciatur
effectum. In premium yestre opere ac studij Et nostre erga yos
0 Der Bug.
^) Bjelsk.
') Nordöstlich ?on Bjelsk.
^) Die ungeheueren SGmpfe um Pinsk.
112 i517.
(BL 4i'.^ meill ain walld, ist khain Haus an der Strass, geen
Grincky ^), ligt vor dem walld, ain fleggen. Daher schiekht der
Khunig seine Leuth , mich in sein Cossten anzunemen. Nenndt man
den Gesandten Pristaw, alls ein zuegeordneter, der ymb Herberg rnnd
alle notduriR zusehen vnnd zuschaffen hat.
Von dannen nach Grodno sein Sechs meill. Ist ain zimbliche
Stat nach der Lanndart, ynnd ain Schloss. Ich ward in den Hoff
gelegt, darinn Herr Jan Sauersinskhy durch Hertzog Micheln Linskhy
erschlagen was *). Da Rindt das wasser die Mümel *)» nach Teut-
scher sprach, Dan. Die Rindt durch Preyssen ah. Litisch nent mans
Nemen ^). Mag woll Lateinisch der Cronon ') sein. Nahenndt sich mit
27. Februar. Groduo oder Crodno vergleichet •). Den 27 geen Preuolkha "^) den
2B. Febmar. 28. geen Meretz ^). Von dann zwo meill geen Prelay *), den ersten
Marty.
beneuolencie ac gratitudinis Signum, fiorenos Rhenenses mille
Tobis , Tel alteri yestro nomine legitime comparenti , Venecijs, rel
Rome Ad vestram electionem persoluendos (destinavimus). In
cuius rej certitudinem et Cautelam presens nostrum Albaranum ^*)
fieri fecimus, nostro sigillo et manus subscripcione munitum, pro
amplissima quoque caucione valiturum. Datum In ciuitate nostra Barij\
25 octobris M. D. XVj. Isabella de Aragonia manu propria.
^) Krynki, nordöstlich von Bjelostok, «Qdlich tod Grodno.
*) Michael Glinsky, ein Abkömmling der alten russischen Herzoge, erschlug
den Woy woden von Troki, Johannes Zabrzezinsky, im Jahre i 507. S. Sta-
nisl. Samicii Annales Polen, zu diesem Jahre bei Dlugos Histor. Poloniae.
FVancof, 1711. Fol. 2. i«Ot.
>) Memel.
*) Niemen.
*) Chronus.
•) Die Handschrift hat: „vergleichen**.
'') Przywalka am Niemen.
^) Merecz, am Einflüsse des gleichnamigen Flusses in den Niemen.
*) Przelaje, nordöstlich von Merecz am gleichnamigen Flusse.
^®) So viel wie Anweisung. Vergl. Du Gange unter Albaranum. Dass übrigens
diese Anweisung Herber stein schon nach Linz geschickt worden war, be-
hauptet Adelung a. a. 0. S. 55.
1517.
113
Martius.
(BL 4P.) Darnach den anndern nnATmeillgeenVolkonickh^).
Den dritten rier geen Rudniekhy •), vnnd den vierten tag aber
Yier.
Ee wann ich geen der Wild *) khamb, Emphiengen mich des
Khunigs Haubtieute vnnd R&te, die mir auf ein halbe meiilenntgegen
geschiekht worden, mit zierlichen werten, sezten mich in des Khunigs
Schlitten, wot geziert mit gülden rnnd Sametten Stügkhen. Schöne
Henngst die zohen. Der Hertzogin Gesanndter Sass auch im Schlitten,
gegen mir vber. Vill Eerlicher Personen stunden an den Khueffen,
den Schlitten zuhallten, alls ob der Khunig selbst darinn Aier. Des
tags daruor khame ain TArggische Potschafit. Für der Herberg faert
man mich hin, mnd dann in mein Erliche Herberg, darinn mir aRe
notdurffl herrlichen zueberait was. Der Vice Cantzlervon Polin, Herr
Peter Tomitzkhy, derselben zeit Bischoue zu Premisl, ward zw stun-
den mich zwempbahen geschigkht. Ich wardPalldgebdrt, (BL 42^,).
Auch bald abgefertigt, in die Mosqua zuraisen, ain friden Tersuechen
zumachen. Dann des Khfinigs hefirat halben mit der Hertzogin von
Maillannd vnnd Bary, Bona genannt, ward da bewilligt. Der Khünig
Hess mir in seiner gegenwurt sagen; „Hett sich ain mall bewilligt vnnd
ergeben, nach des Khaiser Rat sich zu beheurattn, darbey belibe sein Maj.
nochmalls.^ Mir sein vill verEerungen durch die Littischen Herrn be-
schehen. Am AindlefRen ist mir vergundt worden zw den obersten ii.
des moscouiters, Jan Zeladin ^) vnnd zwayen anndern gefanngen, die
am Achten tag Septembris im 1K14 Jar bey Orsa nidergelegen vnnd
geschlagen worden , zugeen , vnnd sy zutr5sten vnnd anzusprechen,
weill ich zw Irem Herrn gezogen. Lihe Inen zwaintzig gülden. Am
vierzehennden Marty bin ich wider von der Wild verruckht. Da ver- 14.
liess ich Crisostomum Columnum, der Hertzogin von Bary Gesanndten.
Die erste tagraiss geen Nementzin ^), vier meill. Den fQnffzehenden ts.
(BL 42^.) geen Sumtraua, Acht meill. Den tag vber das wasser
'j Olkeniki, ebenfalls am Merecz.
') Rudniki, sOdlich ?on Wilna.
») D. i. Wilna.
^) Iwtn Tscheltdin.
^) Neinenezin an der Wilna.
Föntet. VlII.
114 1517.
Schamena 9 gezogen. Aber Sechs meill geen Dissa oder Disla » ligt
an ainem See desselben namens >), yier meill geen Drisset *). An
dem ort khamb der Moscouitisch Pot wider zw mir, den ich zw Gradno
mOest nach beuelch des Khunigs verlassen. Vnnd Georg Raumschüssl
hat sich da auch wider zw Rugkh gewenndt. Darnach zugen wir
geen Brasslaw *), vier meill, an ainem See Nauer genannt, ainer meill
lanng. Aber funfif meill geen Dedina &), dann Siben meil geen
. Dryssa •). Ee wann wir daher khomen, sein wir zw Wetta auf dem
Fluss, den die Leyfflennder Duna, aber die Lytten Dwina nennen,
der dann yberfrorn was, gefaren. Dann die Strassen im winter darOber
gepanndt was. Vnnd allso Sechzehen meill daran gefarn. Das Eyss
begab sich nahenndt fauU zu werden. Ich schickhte mein Littischen
Khochzw ainem Haus, nahenndt am Gestatt, vmb den weeg (BL ^3".)
zufragen, weill sich die Strassen thaillte. Der iiell nahenndt bey dem
Gestatt ein, das der mit müee vnnd Arbait widerbracht was. An ainem
ort fannden wir, das das Eyss gar hin, ynnd das wasser ganntz Ploss
was. Allain die Strassen, so weit die Schlitten begriffen, also erhert-
net, noch hiellt bey vier oder fllnff Schriet lanng. Darüber wir nit mit
khlainen sorgen vnnd grauss mit souil Schlittnen vnnd Pbfirden
khamen..Es ist auch nit lanngst daruor, das etlich hundert Mosco-
uitter allso an demselben wasser winter Zeiten geraist, mit denen
das Eyss Prochen, vnnd ertrunkhen sein.
Auff der Dwina. ^^^ Dryssa Scchs mcil geen Doporoskhy, vnnd dann Sechs
(H.) geen Polotzkho ').
Zw Polotzko bin ich am 24. Marcij gewest, daselbstn aus ge-
schribn. Bin dahin am 21. khomen. So Rait man von Polotzkho gen
Velikj lukj ») 36 meil, nach Opotzko •) 26 meil. (H.)
') Weder den Ort Sunitraut noch den Fluss Schamena vermag ich zu deuten.
^) Einen See Disna finde ich sudlich ?on Danaburg.
») Vielleicht Dreswjaty?
^) Sfidöstlich Yon Dunaburg.
A) Dedma, östlich ?on Braslaw.
*) Drissa, an der Dwina, nordöstlich von Dedina.
') Polock.
^) Wohl Ljucin, nördlich yon Drissa*
*) Opocska, nördlich Ton Polock.
iB17.
115
Polotzkho ist ain Yaiuodschafil, Schlos rnnd Stat am Pacb Po-
lotzkha. Wie der Lanodtabrauefa ist alles von Holltz. Man Rait in der
gemain von der Wild bieher f&nfflzig meili. Es sein rasst yill See
ynnd Gemöss (BL i^.) Enntzwischen, das man also vmbziehen,
vnnd nit den geraden weeg halten mag. Etlich yermain, es wäre sonnst
nindert sonerr. Ligt an dem wasser derDuna oder Dwina. Darbey feilt
der Pacb Polotzkha ein. Das flefisst fttr Dunenburg in Ley fflanndt, vnnd
nabenndt bey Ryg, der Haubtstat, in das Teutseb M5er. Von dannen
auss was es allenntbaiben msicber , weil der offen kbrieg zwischen
Lytten ynnd Mosqua schwebte, yrob souil schlechter warn die Herbergen.
Von Polotzkho acht man geen Harbsle 9» ^^ wenig leuth
wonndten» sein grosse wälder, vier meill. Geen Milenckhy, ain vischer
Hauss. Ee ich daher khamb, verliess mich der Ldttisch Glaidtsman.
An den orten warn die leath baiden herrn gehuldigt. Es ist zw der
msicherhait ganntz Pöser weeg hintzt her gewest Grosse wftlder,
Till See ynnd gemöss. An der Plosse g^os scbneewftden rnnd
tieffe löcber darinn. Darnach geen Nischa *), bey ainem See, auch
allso genannt, ynnd yier meill (BL ü*.) geen Qaadasen. Den tag
auch yber ain See gezogen. Danndrey meill in ain Paurnhoff. Daselbstn
hin bracht man Speis ynnd trannckh yon den Moscouittischen fleggen.
Der Pot, so mit mir zoch, het nun fUrgeschickht. Ich hab khain Grä-
nitzen an den orten zw der Zeit mich da erlernen mugen. Jegclicher
beglaittsman hat seinem Herrn zuegelegt.- Wir Raisten noch ain meill
fürbas. Da kharoen wir geen Korsola, ist on widerred Moskouisch
gewest. Vnnd yber zway wasser gezogen. Das ainhaisst Velikhareka,
(souil geredt alls : das gross wasser), das dann nit ferr yon dann sein
yrsprung hat, das annder wasser haisst Ostemitza. Damach wider
zwo meil geen Opotzkho. Ain Schloss auf ainem hohen PQhel, gerat
wie ein KhegU gespitzt, darunder ain grosser flegkhen, sy haissen es
ain Stat. Da Rindt auch dieVelikarekha Aer. Die Pruggen, darüber
wir geriten sein, ligt hart am wasser ynnd Schwimbt. Ist an baiden
^) Von hier ab mass ich die Nachweisung der einselnea, besonders kleineren
Orte bis Moskau anderen überlassen. Unsere deutschen Karten reichen zur
Bestimmung derselben nicht aus, und die grosse Karte des rassischen Ge-
neralstabes gibt die Namen mit russischer Schrift, in welche die Schreibung
Herbersteins nmiusetzen, oder Tielmehr umzurathen, ich nicht im Stande bin.
') Nischa, auf halbem Wege zwischen Polock und Opocka.
8*
116 J547.
gestatten angeheflt. Von dann geen Yoronetz ^, acht meil, ain Stat
vnnd yessten {BL 44^^ an ainem wasser, genannt Sbreth. Vnnd
ynnder der ressten khumbt ain annder wasser, Yoronetz genannt,
fallen gleich daselbstn znsamen, Ynnd auf ein halbe meill ynnder dem
Stfttl in die Yelikarekha. Aber f&nf meil geen Fiburg, ynnd drithalbe
meil geen Yolodimeretz, ain Stätl ynnd yessten. Ynnd wider drey
meil in ain Paiimhoff, genannt Brod.
Aprillis.
Am Ersten Aprillis geen Parcho *), ain Stätl» darinn ein gemaurt
Schloss, Seehsthalbe meill» ligt an dem wasser Scholona *). Ee wir
daselbstn hinkhamen, maesten wir yberdas wasser Yssa Prugkhnen ^).
Dasselb felldt auch in die Scholona. Aber funff meill geen Opockha,
ain dorff bej äinem Oden Schloss , an der Scholona. Daselbstn feilt
auch das wasser Yidocha ein. Darnach funff meil ynnd yber Siben
PScher geen Reisch &), ain (Bt. US\) dorff. Aber funff meil in ain
dorff Dherenbutig. Ain halbe meill neben dem dorff rint Pscfiega in
die Scholona. Darüber sein wir in ainer ZQlln gefarn. Bei dem dorff
Rindt Strupin in die Pschega. Ynnd noch yber yier Pächer geraist,
die all in die Scholona fallen. Aber in aines Paurn hoff, haidt Sotoky «),
funff meill. Ynnd dann yier geen Grossneugarten. An dem tag zehen
Pächer yberzogen. Es ist an den orten yon Natur wässerig, gem5sig,
ynnd sonnderlichen zw der Zeit was es beschwärlichen zuraisen,
dann der Schnee was im zerschmeltzen.
Newgarten das gross ist yor Zeiten der Reyssischen Fürsten
gesäss ynnd Haubtstat gewest. Es was ain gar yasst grosse Stat, aber
nit mit gemeflr oder Gräbnen ymbfanngen. Die was yor etlichen Jaren
ausprunnen, das sy nit so gross zw mein Zeiten gewest. Ain halbe
^) IV^oronicz, nördlich von Opocka, am Zusammenflusse zweier Flusse , num-
lieh des Soret und Voronez.
*) Porebow.
<) Fluss Szelon.
^) Der Fluss Uza, der oberhalb Porehow in den Szelon Allt
^) Raiey bei Solcy, westlieh vom llmen-See.
*) Sutoki, dermal letzte Poststation vor Nowgorod, welches H. durch Gross-
Neugarten bezeichnet
1517.
117
meil oberthalb ^) ist ain grosser See» genannt Dmen oder Hmer. Aus
dem fleusst ain gross wasser durch (Bl. 95^.) die Stat» genennt
Yolchow. Vnnd nit gar seer rnnderhalb feilt das in ain noch grossem
See, wie man sagt, Seehtzig meil! lanng, wierdt Ladoga genennt. Aus
demselben See fleusst ain wasser, genannt Neua. Fleusst khaumb
swo oder drey meill, ynnd fleusst in das M5er *), Das Leyflannd ynnd
dieselben des Moseouitter anrainunde Lannd Yon Schweden schaidet,
bey ainer Stat Oreschackh, nach Moscouittischer sprach. Aber Leyf-
lendisch Nittenburg genennt wirdt *). Von den Seen rnnd wassern
haben nit yill geschriben. Die Stat wierd Moscouittisch genant Noui-
gorod. Auf teutsch ausgelegt haist es Neustat oder Neuschloss. Da-
selbsten haben die Teutschen khauffleut Ire leger ynnd ain khirchen,
der R5mischen gehorsame. Die erbatten yon mir mein Schlitten, den
ich yon Augspurg aus gefuert ynnd dahin bracht. Setzten den in Ir
khirchen zw ainer gedSchtnuss. Da liess man mich sehen ain kupfe-
rene khirchthur, die aus Grieehenlanndt solte gebracht sein worden
(BL 46".^ Yor yiU hundert Jaren, Alls man aus derselben gegenndt
gezogen, ynnd ain Stat, die sy Corsun nennen, belegert, Siben Jar
aushüben, ynnd Ire weiber sich der nit mer getrösst ynnd Ire khnecht
genomen. Alls aber die aus Griechenlannd widerkhomen, setzten sich
die khnecht wider Ire herrn, ynnd sehluegen sy ain mall. Darnach
gid) ainer ain Rat, sy selten nit Schwerter, sonnder nuer PrQgl nemen
ynnd gegen Iren khneehten ziehen, so wurden sy an die Allt diennst-
berkhait gedennckhen, ynnd khnechtaforcht wierd sy angeen. Das
dann also erganngen. Die khnecht auf ain ort geflohen, sich da he-
uesstnet ynnd gew5ret Das auf heüttigen tag die khneehtsstat oder
Schloss genennt wierdet,Chlopigorod. Ligt bey yiertzig meill disshalb
der Mosqua. Aa demselbnn ort ist der grosst maigkht ynnd Hannd-
lung des ganntzen Moscouittischen gebiets, yon manicherlay Nationen :
Schweden, Nortweden, Leyfi'lennder, Tartem, wilde Lapen, ynnd aus
den Lannden, da des Prots noch gellts khain gebrauch ist. Danunb
auch bey dem gemainen man das GoUd in khainer Acht- (BL ^6^.)
perkhait, Sonnder alles aufi" den Stich ynnd Tauseh: Gemachte
^) Das ist sddlieh.
'} NSrolich den fiDoischen Meerbusen.
') Das ist Schlfisselburg am Ausflusse der Newa aus dem Ladoga-See.
118 i5ir
Paurn Claider, Hembder» Schuech, Messer» nadl, faden, löffl» huet,
Spiegl» GOrtelo. Ynnd vmb dergleichen Gattung findt man z5bU
Mäder, Hftrmbl ynnd vecb in geringem khauff. Ich muest meine phftrdt
ynnd das maist Gesindt da zue Gross Newgarten verlassen, ynnd an
den Posst Pbärdten Reiten. Den Ersten tag yier meill geen Brodnitz ^
Alls wir auff ainer wisen Renndten, so feilt mein Lyttische" Pueb, der
mir mein Gepmigkh fuert, mit seinem Phärdtle, Also das der Pueb
ynnder dem Phärdt lag. Vnnd das Phftrdtle ybergab sieb yber den
Kbopff ynnd mitganntzem leib, das es wider auf die fuess khamb.
Sass ain weill auf den Hindern fuessen wie ain hundt, ynnd fiell auff
khain seitten. Der khnab stundt auff ynnd hannekh etwas wenigs.
Ynnd nuer wider auff, das nahenndt ynglaublieb ist. Ynnd Ritten den
ganntzen tag neben dem wasser, Msta (BL 47'.^ genannt, ist Schiff-
reich. Enntspringt aus ainem See , der haist Sambstin. Dann yber
Sechs meill geen Seitzkhow >), yber ain wasser, haist Nischa. Ynnd
aber Siben meill geen Harostzy *), yber ain wasser Kalacha ^). ynnd
Siben meill geen Oreat Rechelwitzkha *), an dem wasser Palamit *).
Ynnd den tag yber Acht Pacher ynnd ainen See. Neben der Strassen
was auch ain See ^). Den tag bin ich auff das Sechste phärdt khumen.
Dann an den Posthöfen, die man Jama nennt, bringt man nahenndt
dreymall souil Phärdt, alls man der bedarff. Nimbt yegclicher weliches
er will. Fmdt gleich so Palld ain Pöses, alls ain guetes. YtTann aines
postrerer gwait Phärdt nimmer mag, nimbt ainem Jegclichen, der im begegnet, sem
("•) Phärdt, souer derselb nit auch in des Furssten diennst auff der Posst
Reyt. Oder der Ynit dem mfieden Phärdt Reyt zw den nech-
sten Heusem, nimbt ain Phärdt, wo er ains findt, Reyt darauff
auf den nagsten Posthof. Ist allennthalben (BL 47*.^ yer-
ordnet, wie es damit gehallten wierdet. Jegclicher mQess sein selb
Satl ynnd Zämb haben. Mit dem besattelt ynnd zämbt er alle phärdt,
ynnd so Palld man an Posthof khumbt, nimbt Jeglicher sein Sattl
ynnd Zämb, lässt das Phärdt geen. So sein Personen yerordennt, die
*) Bronnicy, erste Poststation yod Nowgorod in sfiddstlieher Richtung.
*) Zaicowa, zweite Poststation.
') Krestcy, dritte Poststation.
^) Der Flnss Chalowa.
^) Jacelobicy, fttnfle Poststation ron Nowgorod.
*) Der Fluss Polomed.
^) Bei der Poststation Rachino.
i517.
119
treibenns aüff ain Schnee oder anndern Platz. Wisehpelln denen zue.
So legen mnd waltzen sich etlich mall, darnach treibt er die in ain
liren Stall, darinn muessen sy vngessen bleiben, hintztsyeriLhuellen,
als warn sy nie geritten worden. Dann so gibt man den ain Hey
abzttPeissen» ynnd treibt die geen wasser. Vnnd darnach gibt man
den Ir gewonndlich notdarfFt. Ynnder souil Phftrdten ist khein Galligs
gesehen worden.
Am Kharfreitag Yber drey See. Der ain, Yolday <), ainer meill lo. AprU.
Prait, zwayer lanng. Der annder, Lutinitz, ist nit gross. Der dritte
Ihedra genannt, daran ligt das Dorff desselben namens, sein Acht
meil *). Es (Bl. 98*.) ist ain mnede ynnd sorgcliche tagrais
gewest Die Strassen sein vber das Eiss triben gewest, vnnd
das Eiss marb. Das wasser stundt mer dann Spanntieff darob.
Von dann geen Choytiloua *). Ynnd Siben geen Yolotzackh ^). Yber
^ay wasser, Schlingoa vnnd Snay ^), die Rinnen zusammen, Ynnd
dann in die Msta, dieselb in die Yolga. Zw Yolotzagkh belib ich den
Ostertag (den 12. April), ynnd was mit denen zw khirchen. Sy
haben Ir geweichtes in der khirchen geessen, steenndt nach dem
Ambt.
Yon dann Raisten wir Siben meill , vber ain wasser Tfertza •),
geen Yedra Pasta ^), wider zw dem wasser. Ynnd aber Siben meill
geen Daorsagkh «), ain Stätl an der Tfertza. Zwo meil an das wasser
Schegima, vnnd wider vber Ossega mit ainem fluss vbergefarn , vnnd
also den tag gerasst. Da sassen wir in ain Schiffel, vnnd fuern nach
der Tfertza ab, Siben meil geen Medna *), zw dem fruemal. Ynnd
dann wider Siben meil in das gross wasser, genannt Yolga , das man
^) Neben der Stadt Wtidti, welche ganz nahe bei der sechsten Poststation
Zimogorje liegt.
') Jetzt die siebente Posistation von Nowgorod, Jedrowo.
') Chotilowo, achte Poststation.
*) WysK. Woloczök, neunte Station.
^) Die Flüsse Szlina und Cna , ersterer von Westen , letzterer von Süden
kommend.
•) Der Fluss Twerca.
') Wydropusk, zehnte Poststation.
») Tonok, eilfte Station.
') Mjednoje, zwölfte Station. Der Fluss macht eine grosse doppelte Krüm-
mung, daher die Ifingere Fahrt.
120
i5i7.
sonasten Rha nenndt, Geen Tfer oder Olfer i). Tfer (Bl. 98^.) isl
ain Nambhafln: Furstenthumb gewest, vnnd noch. Aber ist alles d^s
Grossf&rsten in der Mosqua. Es ist gleicbwol nuer ain bultzeii schldss
Ynnd Till Heuser an baiden Gestatten. Da standen aucb etliche grosse
schiflf, mit den mau ab in das Möer, das die Moscouitter Chualinskho^
lateinisch Caspium oder Hircanum nennen, mit khauffinanswaar auch
herwider aufschifft.
Des morgenns sassen wir in ain grosser Schiff, woUtea etliche
meill abwertz nach der Volga faren, vnnd ain nah enndt der P5sen
Strassen nach suechen. Dann da was alles Eys yerrannea. AUs wir
auf ein halbe meill gefam betten, fannden wir yill Eys an baiden Ge-
statten ligen. Vnnd dann ain khlains furbas an ein Reyd *), da ersahen
wir woU spat, das an demselben ort das Eyss noch gar vbergestossen
was. Da hueb sich ain Arbait, damit wir mit . dem Schiff durch die
grossen Eysschielln ains nach dem anndem ledigten vnnd hin Rinnen
Hessen, (bis wir) zw dem Gestat khamen. Giengen darnach zw ainem
Paumhaus, ynnd beliben, hintzt man etliche Paurn Ross brachte. Vnnd
(BL M\J Ritten allsdann in ain Closter, Sanndt Ilia. Da beliben wir,
hintzt der Gesanndt Pot von dem nächsten Posthoff phärdt brachte.
Der Pristaw, das ist der mir zuegeordnet was auff den weeg mit der
Prouiandt ynnd annder notdurfit zuuersehen, schueff mit den Munichen
alls mit anndem gemainen Leuten. Wann sy das nit gleich sustundt
thetten, zaigt Inen droenndt mit der Gaisel den Straich, so war es
palld gethon. Alle Munich derselben orten sein Sanndt Rasilius Orden
in schwartz, darumb nennt man sy nit Münich, sonnder dietzerntzj,
das ist „die Schwartzen.** Sy Essen nimmer khain fleisch. Man nimbt
khain Jungen in das Closter. Von dem Closter drey meill geen Ge-
rodin s), ain Stätl an der Volga. Aber drey meill an ain schiffi*eich
wasser, Schosa ^) genannt, darüber wir gefarn. Vnnd wider drey
meill geen Dschoma, ain Jama oder Postboff, vnnd Sechs meill geen
Klyn ^), ain Stätl an dem wasser Januga. Aber Sechs geen Pieschackh,
') Twer, an der Mündung der Twerca in die Wolga, dreizehnte Station.
') Das ist: Windung des Flusses.
^) Gorodaja, vierzehnte Poststation tou Nowgorod.
*) Der Fluss Szosza, von Westen nach Osten seinen Lauf nehmend.
^) Klin, sechzehnte Station.
1517.
121
ain Jama, vnnd wider Secha geen Sehorna 0> ^^ aiaem wasser mit
gleichem namen. Vnnd dann drey meil in dieMosqua. Aprilisam 18.
(BL 99*.) Der mir enntgegen gesehigkht ward, auch mein
zoegeordennter , den sy Prystaff haissen. der mir alle notdorfll ver- TWmophe con-
sehueff zageben, durch den ich auch alle meine aacben m5cht an •uatiaoiitz.(H.)
Forsten begern, alls verhdr vnnd dergleichen gemain sacben» der
bracht mir zway Ross enntgegen, die mir der Fflrsst schennckhte.
Mir ward ain Öd Haus eingeben, darein bracht man erst Penngkb, <
Tisch ynnd Schliemb für die fennster *). Das Haus was nach Irer ge-
legenhait guet. Da stellt man mir ainen Schreiber fiir, der mir alle
tag mein Speiss ynnd Tranngkh hat bringen lassen. Nftmblichen ain
gross Stugkh Rindtfleiseh, ain Stuckh spegkh, ain lebendig Schoff,
ain lebendigen mnd ain Todten Hasen, Sechs lebenndiger Hfiener,
khraut, Gerssten, Khäss. Salltz aber in der wochen ain mall. Allso
auch Pheffer ynnd Saffrian gantz genueg. Das alles, so man tfiglichen
bracht, wierdt auff ainem Wagen, wie sy die haben, gefueri An
yischtfigen haben sy mir Todte yisch (bracht) ynmd yill grosser, in
luflt on Salltz geselchte Staer ») (BL 50^.). Dann ain khändelein mit
pranndtem Wein, den sy yeder Zeyt am tisch yor dem Essen trinckhen.
Auflf ainem anndern wagen dreyerlay gueten Meth vnnd zwayerlay
Pier. Das ain ist woll sfless.
Sy stellten mir leuth in das Haus, die man alls Edl hellt, das sy
mich ynnd das Haus yerwardten ynnd yerwachten, ynnd Recht zusagen,
zuuerhQetten, damit niembt zw mir oder yon mir, on Ir yorwissen,
gienng. Dann annder, die das Haus sperrten, kherrten, haitzten. Aber
annder im Stall, ynnd annder zw Holltz hagkhen ynnd in der khuchel
zuhelffen. -
Was ich sonnst mit mir hab gebracht, das hab ich gehabt, Alls
Pethgewanndt, Trinckhgeschierr vnnd dergleichen. Fuetter vnnd alle
notdurffl zw den phärdten hat man mir auch ain vberfluss geben. Alls
ich ain mall lebenndig yisch khauifte, darumb zürnten sy, alls wäre
^) Vielleieht: CMmaja grjtz, letzte PostsUtioD vor Moskau.
*) Wahrscheinlich eine Art dann gegerbter Haut, um in den Fenstern das Gla»
KU ersetzen. Vergl. Sfftmeller bair. Wh. 3, 449.
') Aeipenser sturio Linn., jene Art Störe, die unter dem Namen Hausen bekannt
sind und im caspischen Meere , in der Wolga und anderen Flössen Russ-
lands Torkommen.
122 1517.
es Irem fÜrsteD schmftcfalich, rund gaben mir f&ro lebendig yisch
für mich.
Alls mir anzaigt wardt, mein beuelch zw verrichten, khamb
des Abennts der Tolmätsch (Bl. ßO\), vnnd spricht: „morgen
Gregor istumen. wierst do fUr dcQ Herren khomen.** Morgenns zeitlichen khumbt er
0<') wider ynnd sagt: „dw wierst heut für den Herrn.*" Zum dritten
^i.apriUs. (H.) khumbt er etwas vor denen» die mich beglaitten» ynnd sagt; „es
khomen grosse leuth, vmb dich zubeglaitten. Dw muest Inen auch
Eer beweisen vnnd Enntgegen geen.^ Monndt» mich zuberaitten
Ynnd zufUrdern. Dann so khomen etliche wolbeclaidte mit Till mit-
lauffennden dienern geritten, ynnd alls die abstunden, yermonndt
mich der Tulmfitsch on ynnderlass, denen enn^egen zugeen, alles
Iren herrn zw Eern. Das ich dennocht mit massen thet, damit
meinem Herrn auch was yorbehallten. Die Stiegen all haben ain
absatz, da man die Gesst emphficht ynnd wider hin beglaitt Liess
die etwas herauff Pass tretten, da ich Inen enntgegen khamb. Den-
selben tag wierdet ab dem Harckht gebotten, alle Läden zusperren,
ynnd treibt das Volckh alles yon dem Margkht, damit das zw dem
Schloss lauffen ynnd den (BL Sl\) Pötten sehen sollen, damit
auch ain gross Volckh yon dem Pötten gesehen würde. Alls dann
ain gross Volckh da zuelauffl, Allso das man wider yon einannder
treiben mues, damit man Platz habe, zu reitten, ist alles mit weissen
heubtern, Ire Huetl, die sy Kolpackh nennen. Selten ist ain Phafi
zwischen Inen, die nit weisse hüetl tragen.
Alls man in das Schlos khumbt, (soll billichen ain Stätl
haissen, ist yrobgemaurt), khumbt man yon ainem zw dem anndem
Volckh. Jeder Zeyt pesser bekhlaidt. Nfichner hin zw der Stiegen
stunden die frembden diennstleut. Litten ynnd annder, die betten
nit weisse hüetl, sonnder wie ain Jegclicher ains mit sich
bracht hat
Zw der Stiegen wollten mich die Dienner, so meines phärdts
wartetten, nit gar hinzue lassen Reitten, dann soliches allein dem
Grosfiirsten gebürdt. Ich aber wollt des nit versteen, dranng das
Phärdt so nahenndt Ich möcht zw der Stiegen. Dann fQerten sy
mich auff neben Sanndt Michaels khirchen, ist gar an der Stiegen.
Wie die den Absatz hat, geet (BL Sl*.) die thür in die khir-
chen. Alls wir yber den Absatz gienngen, khamen mir zwen aus
des fürsten Rat enntgegen. Pötten mir die hanndt, vnnd Khüssten
1517.
123
mich. Dieselben zween gienngen neben mir, die anndern, so mich
aus der Herberg beglaitt hetten , tratten hinder sich ynnd gienngen
mns nacb. So wir aber gar vber die Stiegen khamen, ynnd nach-
neten zw den Zimmern, gienngen aber zwen annder, oberr
dann die nächsten, emphienngen mich wie die anndem. Die nächsten
aber tratten hinder sich. Auff demselben platz stunden vnnd sassen
die Edelleuth vnnd derselben khinder in gueten Duehern Claidern.
Rdert sich khain mennsch mit Eererbiettung, noch in annder weeg.
Dann geet man in das erste Zimmer, sein in Seiden ynnd gülden
stuckhen bekhiaidte leuth. Vnnd aber in das annder Zimer. Das ist
nun das nächste yor des itirssten Stuben. Sein die Jungen herzogen
Camer-, Tisch-, ynnd annder des (Ürsten Dienner. Aber pass beclaidt,
mit Perb ynnd anndem geschmuckhen an Iren Kolpagkhen. Dann
so geet (BL 52^.) ^ ^^^ '^^ d>^ Stuben, darinn der Grossfttrst sitzt»
ymb ain Spann höher wann die anndem , so auch darinn sitzen. Es
sassen zwen seiner Brfleder, der ain an der rechten, der annder an
der linckhen hanndt Darzue aines Tarterischen Khunigs Sun, der Georg, symeon,
getaufll was, mnd het des Grosfursten Schwester zw ainem Weib. '**^*'- ("•)
Der Sass nach dem Brueder, zw der Rechten hanndt. Sonnsten sassen
yill hertzogen, dann die Rfitt ynnd Ambtieutte, Rundt herumb in der
Stuben. Die all stunden auff, wie ich hinein gienng, ausserhalb des
f&rssten seiner gebrQeder ynnd seines Schwager.
Alk ich nun , nach gebflrlieher erzaigter Eererbiettung , hintzt
zw dem fürssten trette, stundt ain Schamel, aUs Annderthalbe Spann
hoch yon der Erden. Ward mit Tepich bedeckht Da zaigt mir der
Grosfttrst selbst mit der hanndt, ynnd spricht: „Daher stee, neben den
Schämeln.*" Alls ich den grues anhueb zusagen. So palld ich den
Maximilian nennte, steet der itirst auff, ynnd tritt yber das Schämel,
(Bl. ß2\) so er ynnder sein Fuessen bette, ynnd spricht: „wie
gesundt ist ynnser Braeder Maximilian, Erwellier Römischer Khaiser
ynnd höchster Kbunig?"* Alls ich den gesundten gelassen anzaigte.
Setzt sich dann wider nider, ynnd hört den grues gar aus. Vnnd ich
0 Zwischen S. ^i^ u. 52* ist ein Blatt eingeschaltet, auf welchem desGross-
ffirsten Bildniss in der beschriebenen Stellung in Kupfer radirt erscheint,
und zwar ebenfalls ?on Aug» Hirschvogels Hand. Das Bild trägt die Jahr-
zabl 1547.
124
1517.
yberaDiitwort den Credentzbrieff. Dann so spricht er: ^gib n^ dein
hanndt. Wie gesundt bist du geraisst?^ Darzue so geburdt sich zu
sprechen, nach Irem gebrauch : »Aus Barmherzigkhait Gottes ynnd
deiner gnaden gesundt. Got geb . das dein gnad lanng in gesunadt
seye.*" Dann haist er mich sitzen. Palld darnach Ruefit er dem Tul-
mätsch Tnnd sagt Ime was haimbliches. Der spricht dann zw mir in
gehaimb; »was ich zusagen hab, das mug ich thun.*" Also stundt ich
auff, ynnd sagte mein Werbung. Liess mich stäts steen. Der Tulmfitseh
namb vb^r zway oder drey wort nit an zw Tuhnätschen. Darnach
muest ich wider sitzen. Spricht der furast: „Sigmundt. dw wierst
mein Prot mit mir (BL 53*.) Essen. Etlich warn verordennt, die
meinen Vettern vom Thurn auch zum Tisch lueden. Nachmalis liess
mir der f&rst durch den Tulmätsch sagen» in ain annder Zimmer zu
geen. Alls wir darkhamen, warn aber annder verordennt, die meine
Diener zw Tisch lueden. In dem warn die Taffelln bedeckht, ynnd
das Essen berait, ynnd mir eruordert. Der fürst sass, seine Brüeder
ynnd Schwäger , auch die Rftt» wie die im Rat gesessen warn. AUain«
das die Rät gegeneinannder sassen, ynnd die gebrueder souer yom
Fürssten» alls er ain woll erraichen möcht.
Gegen dem flirssten yber stundt auch ain lannge Tafel. Die ward
für mich ynnd meine leuth geornndt. Doch das albeg ain Moscouitter
gegen der ynnsem ainem ybersass. Mein Vetter muest auch nit gar
an mich» sonnder etwas hindan sitzen. Auffden Tischen stunden albeg
zw yiem etliche güldene geschierr. Darinn Essich» Pfeffer ynndSaltz»
die on ynnderlass am tisch steen. Der först ynnd die anndern all
sassen wie (BL 53K) ich hinein gienng. Jederman» ausserhalb des
Fürsten ynnd seiner Brueder ynnd Schwäger» stunden auff. Der filrst
zaigt mir selbst mit der hanndt» wo ich sitzen soll. Vnnd dann muest
ich mich gegen dem f&rsten» ynnd hernach allen denen» so aufge-
stannden warn» mit dem khopff naigen ynnd dannckh sagen. Dann so
Ruefft der Forst dem Tischdiener» ynnd gibt Ime drey Schnitten prots»
die nach lenngs geschnitten yor sein etliche lagen. Gibt die dem auff
die flach hanndt» Beuilcht Ime die »,dem Sigmunden» ynnsers Brue-
ders Maximilian» Erwellten Rdmischen Khaiser ynnd höchsten Khü-
nigs Pötten zugeben. ** Der geet zw mir» ynnd Ruefft dem Tulmätsch»
der on ynnderlass yer dem Tisch steet, vnnd spricht lautt: »,Sig-
mundt» der Gross herr Basilius» Khünig vnnd herr aller Reussen» vnnd
GrosfQrst» thuet dier die gnad» vnnd schiekht dier das Prot von seinem
1517. 125
Tisch.*" Soliches mueat derTuImatschallea nachreden. So (Bl. ßi\)
nfanb ich das Prot, legs fQr mich nider, mnd naig mich gegen dem
f&rssten ynnd anndem allen, die mit mir aufstanden, damit imdanckhen.
Allsdann bracht man die Speyss. Etliche gepratne Schwanen, der
man zwen oder drey fiir den ftirssten setzte. Darein stach er, vil-
leicht znuersuechen, welicher der mörber wfir. Dann schueff er wider
aufzuheben, ynnd gienngen alle damit zw derThQr hinauss. Daselbstn
hat man die zerlegt, ynnd alle mall zwen flflgel ynnd zway Diebel ^)
in ain khlain SchQssel gelegt. Der hat man yill bracht, fllr den
Fflrssten f&nff oder Sechs gesetzt. Damach fQr die Brueder, Rftt,
ynnd dann für mich. Was die Khryppen *) ynnd Stoss *) gewest,
hat man anndem, so auch in der Stuben sassen, f&rgesetzt.
Der Airst Isst ye ain Pissen auss ainer Schfissel, Gibts aUsdann
seiner Bmeder ainem oder Schwager, auch seiner obersten Rfiten,
ynnd dann zw mir geschickht, wie yor mit dem Prot. Dergleichen
ymbschickhung ist Ir f Ä/. 54^.) yillen (?) gewest Also hat yeder-
man muessen aufsteen, den anndem zw Eera, das ich ganntz mfiedt
mnd machtloss in Khnyen bin worden. Es werdte in yier oder flinff
Stundt
So dann das mall ein Ennde het, Hess man mich aufsteen. Zaigt
der Fürst mit der hanndt, das ich mein weeg nemen solle. Vnnd ward
mit denen, so mich brachten, wider haimb beglaidt. Vnnd dann bracht
man yOl trannckh ynnd Silber-Assach *). Da setzten sy sich zw mir,
ynnd wollten mich gar antrinckhen. WiewoU ich zuuill bette trun-
gkhen» doch noch bey der yernunffl. Alls ich Inen sagt: „ich m5cht
furwar nit mer, wftre ganntz foll**, so yeriiessen sy mich.
Nachmails ward die hanndlung, frids halben mit dem Khunig zw
Polin. Sy wollten khainsweegs auff ain dritte stat schigkhen, sonnder
sprachen: „Schigkht der Khünig zw mnss ymb frydt, als yor be-
schehen, so wellen wir mit Ime den frid, wie sich ynns gefuegt.^
Muest zw dem KhOnig schigkhen, damit er sein Potscbaffl schigkhte.
(BL 55*.) Das thet der Kht&nig, Aber gleich damit sein höer auff
ainer anndem Strassen in das Lannd. Darumb sy yasst mit mir
*) Schenkel.
*) Brustbein.
*) Steiss.
^) So Tiel wie Silbergeschirr. Deutsches Wörterbuch der Brfider Grimm.
1. 587.
126 1517.
hiendlen. Das h5er zoch spat an, riebt nichtes auss. AIIso beschlossen
wir auch mit dem friden nichts. Hab allso offl, sambt den Littiseben
Pottschaflften ynnd sonnst, mit den ftirsten geessen.
18. Mai. Mir ward ains Abennts» den Achzebennden May, angesagt, ich
soll morgen mit dem f&rsten auff das gejädt. Man schickbt morgenns
bey yiertzig Phärden mit etlichen Eerlicben Personen, die mich yber
das wasser die Mosqua, daran ain Prugkh ligt oder schwimbt, hintzt
zw dem Fürsten belaiten. Ich muest woll herdan absteen, vnnd hin
zw dem Furssten geen. Der sass auf ainem schönen Tfirggischen
Phärdt, sy nennen die Argamackhen, ynnd Peut mir die hanndt
Spricht: „wir sein auf ynnsem lust herauszogen, ynnd dich eruor-
dert, das du auch mit ynns frdlich seyest, ynnd ynnsem Brueder
Maximilian, Erwellten Römischen Khaiser (B/. J5^) ynnd höchsten
Khünig, sagen magst, das du mit ynns an ynnsem freyden gewest
seyest. Sytz auff.^ Nachmalis Ruefft er mich wider ynnd spricht:
«wir haben den gebrauch, wann wir dermassen zw ynnserm lust khu-
men, das auch die gueten leuth hundt an Ire henndt nemen ynnd
hetzen mit.^ Da stunden zwen JSger khnecht, yegclicher mit ainem
hundt, damit sy hetzen, die nennen sy Curtzen. Hie bey ynns haisst
man sy Türggische hundt. Mit Rauhen Schwftntzen. Die baid muesten
auf mich wartten. Vnnd spricht: „Da nymb die zwen hundt. Reyt
mit mir.^ Die erzellung, das auch die gueten leuth die hundt zw
Iren hannden nemen, ist darumb beschehen, das bey Inen khain Eer-
lich man khain hundt mit Plosser hanndt anrOert. Ich was angestellt
da die meisten Hasen lanffen sollen. Es sein khlaine Schüchl 9» ^^^
ain halbe ynnd ganntze meil yon der Stat, da ist die Hasen hetz
allennthalben hemmb. Zw dem so Erzeucht man yill Hasen in den
gärtnen (0/. J6*.) ynnd in Heusern. Die bringt man in Seckhen dar,
wiewoll yasst yill Hasen sich derselben ort ennthalten, dann gar
Herrn Hansn yon Thurn schickht ich, am Erstn den 28. Aprilis,
Zum andern mall am 23. July,
Zum dritn mit der potschafil auss der Mosqua am 20.Nouember. (H.)
^) Einzeln stehende Stucke Waldes. Schmeller 3» 315.
1517.
127
khainem menschen erhobt ist der orten zw hetzen. So dann das
geJftd angienng» Namb ich den ain hnndt mit dem Strickh. So khamb
dann ain Hftsle gegen mir geloffen So schreit Jederman. ich soll
hetzen, des ich nitthfitte. Sy fl*agten mich: «wanimh ich nit hetzte ?*"
Den gab ich zw Anntwort : „Ich wisste das bey meinem Herrn nit
zQueranntworten, das ich den Armen gesellen» dem souil hundt nach-
eiltn, so ynnder Augen hetzen soUt!^ das sy yasst lachten. So mir
aber ain Hass zuthaill wardt » dem Hess ich ain gueten yorsprung,
dann erst hetzt ich nach. Hab gleichwoll derselben wenig gefanngen.
Die hnndt harren nit in die weyt. Wann dann ain Hass gefanngen
ward» so schrieen sy all: »,0 ho ! ho ! ho!** alls hette man ain grossen
Hierschen gefeilt. Der warn (Bl.S6^.) nnnyill gefanngen. Bracht(^
die znsamen in dreyHauffen.^ Man fragt mich: »»wieuil der wäm?^ Ich
sagte : „mer dann Tausennt.** Das gefiell in woll. Ir sein aber nit
drey hnndert gewest Es warn auch des Grosfürsten drey gebrueder
am geJaid: Demetry» Anndre ynnd Semen» das ist Simeon» Recht
genennt
Da hab ich yasst schöne Argamackische ' phärdt gesehen» ir
yiertzig oder funflzig. Darnach yill Gerfalckhen 9# die sy »»kretzet**
haissen» schon ynnd gros. Wie sy sagen» so fahen sy Schwanen dar-
mit. Ich habs aber nit helffen fahen. Nachdem Rit der Grosftirst zw
ainem hohen hOltzen Thurn» der ain halbe Teutsche meill yon der
Mosqua ist» da waren grosse gezollt aufgeschlagen» ynnd namen da
dasfruemallmitder Ceremoniwie yorsteet. Darnach liess mich wider
haimb wie heraus beglaitten.
An ynnser frauen schiedung tag (15. Augunt) begert ich in
die gross khirchen» zw dem Gottsdienst. Das ward mir yergundt. Der
Grosf&rst (BL 57\) stuenndt hinder der thür» die yon seinem pallast
hinein geet» ynnd laindt sich mit dem Rflckhen an die maur» ynnd mit
der ain Axel an ainen Stab» den sy Possoch nennen» der oben ain
Creutz oder ain khrump ^) hat. Vor sein stuenndt ain dienner» der
hette sein Ermbl ftlr die Finger zogen» ynnd hiellt dem Forsten sein
^) Friseh's deutsch. Ut. Wörterb. 1, 347, Spalte o, leitet den Namen ?on
geren => rerlangen ab und stellt daselbst unter Geir-falk die verschiedenen
▼ersuchten Ableitungen des Wortes zusammen.
*) So fiel wie Krtapen =» KrOmmung. Schmeller 2, 386.
128 1517.
Hüetl» das sy Kholpackh nennen. Die Räte stuennden an den Seilln
in der khirchen. Man hat khain Stuel in Iren khirchen. Der Ertz-
bischoff stundt mitten in der khirchen auf ainer Pün. Der hette auch
ain Stab, darauf Er sieh mit der ain Axel lainte. Sein huettl ist nichts
den Tnnsem Bischofhuetten gleich. Es ist ain hohes Heubl» darauff
etliche Pildel yon goUd vnnd Seiden gehefil. Vnnden herurab ist es
mit HärmbI prftmbt» alls zwayer Zwerchfinger Prait. Zierliche Ornat,
gleich auch die Leuitten oder khirchdienner. Man hette die khirchen
bestrftet mit grossen groben Essten. Alls der E^tzbisehoff, (den sy
Metropolitn nennen), gegen dem Chor gienng, Muest er die fuess in
den lanngen Claidern hoch (BL S7^.) aufbeben, damit Er rber die
grossen Esste tradt. Darnach wider aus dem Chor gienng die Brie-
sterschaffl wollgeziert mit Iren Ornaten durch das khlain thurl, an
der seitten des Chor, mit der Process heraus, ynnd truegen etliche
Pildnussen gehefift rnnd gemallt, Alls saundt Peter, Sanndt Nicla, ain
ErtzEnngl. Dargegen Seilen die leuth mit den Hiem auf die &d,
Schrieen vnnd waindten vnnd Petteten, erzaigten grosse Andacht.
Damach trueg man die Pateen, auff des Diacon Haubt, mit dem Prot,
so verwanndelt solt werden, vnnd binden nach den Khelch mit wein.
Das haben sy auch also geerdt, alls war es verwandlt, vnnd sindt allso
herab, vnnd dann in mitten der khirchen wider auf, vnnd durch die
thflr in Chor ganngen, vnnd das Ambt gehallten. Es ist khain khir-
chen, die mer dann ain Alltar het. In khainer khirchen bellt man im
tag mer dann ain Mess. Khain khirchen ist on ain Briester , khain
Briester ist on ein Diacon, vnnd list khainer khain Mess oder anndern
Gotsdiennst in der khirchen , es sey dann der Diacon darbey. Khain
Briester (BL 58',) oder Munich verriebt sein aufgeseczt gebet on
ain Pildnuss.
Khainer wierdt zw Diacon geweiht. Er hab dann aine zw Weib
fUrgenomen, vnnd nimbt die sambt der Weich. Wo aber die filrger
nomen Praut nyt ain es gueten geruechs ist. So gibt der Bischoff dem
die nit, sonnder ain anndere, die ain gueten namen hat. Vnnd dann
gibt er sy zusamen, vnnd weiht den.
Der Grossfiirst hat weitte Lannd vnnd gebiet. Von dann geen
Grossneungarten Rait man hundert vnnd zwaintzig meill. Von dann
geen Pleskhow funfRzig vnnd noch mer meilln hintzt an die Leyff-
lenndische Gränitzen. Aber von der Hosqua geradt in mitte nacht
geet das gebiet mer dann drey hundert meiln an das gefrorn oder
1517. 129
Eysig H5er. Durch das Lannd, Dwina genannt » Nach dem grossen
wasser. So daselbstn durch das Lannd in das Eisig Möer Rindt. Vnnd
haist darumb Eisig, dieweill ynsSglich vill ynnd grosse flQss darein
Rinnen» die bringen nach der Zeyt vill Eyss mit sich. (BL S8^,)
Das bleibt lanng der orten. Dann zwischen Mittemacht vnnd aufganng
der Sonnen Rait man nit nach den Meilin, So khan man nit annders»
dann nach den Tagraisen Raitten. Durch die wälder vnnd im Summer
mues man nach den pächern ab ynnd wider auffarn, ynnd ye die
Schiff] yber Lannd auf ain halbe oder ganntze meili ziehen. Durch
das gross Permia ^ , ynnd yber ain gross wasser ynnd GepQrg » die
baide sy petzora nennen , ist yill mer dann vierhundert meill dahin
zuraitten. Vnnd dann khumbt man zu den Jugritzen. Das sollen die
rechten Hungern sein » dauon sy Iren yrsprung haben. Vnnd dann
furaus zw dem grossen Chan von Cathaia. Chan ist nach derselben
Lanndtsort sprach ain Khfinig genennt. Herab bass gegen dem Auff*-
gaang ist ain Lannd» genannt yiatka *)» das ist in seer grosser wild-
nuss. Raint an etliche Tartern: Tumenskhy, Schibansky vnnd
Casantzkhy etc.
Dann gerad in Aufganng der Sonnen fliessen die wasser ab.
Volga vnnd Mosqua (?) khumbt (BL SO"".) darein för Casan» ist aim
Tarterischen Khunig *). Rait man von der ^osqua hundert vnnd
Sibentzig meill. Darnach gegen dem Mittentag ist nit vill vber Sechs
ynnd dreissig meill bewonndts Lannd zw dem fursstenthumb Resan ^).
Ist noch Reissisch. Darnach geet vber den Nambhafllen fluss Tanais ^
das willd velld» darinn niembt Heuslichen wonndt» hintzt an Asoph,
dem TQrggen Zinsspar. Die Stat am Tanais, den die Moscouitter Don
vnnd die Tattern Edl nennen, nahenndt da der in das gemöss, Meottis
genannt, feilt, vnnd herumb pass geen Precop die Tartarey.
Aber nachner gegen dem Niderganng ist ain Lannd, genannt
Seuera, dem GrosfÜrsfen zuegehörig, vnnd Raint auch an die Wilden
^) £in ehemaliges Herzogihum an der Grenze ?on Sibirien, die jetzige Provinz
Permi en im asiatischen Russland.
*) Die jetzige Prorinz Wifitka oder Wiäzk.
') ^ist ain Tarterisclier Khunig'' die Handschrift.
*) Das Gourerneroent Rjfisan mit der Hauptstadt gleiches Namens am Flusse
Oka.
^) Das ist der Don und die kalmückischen Steppen.
Fontes. VIII. 9
130
i517.
relder. Von der Mosqua an dieselb Gränitzen bey hundert vnnd
Seehtzig meillu. Dann noch vesster gegen dem Niderganng ist das
wasser Boristhenes Lateinisch, Aber Reissisch Dnieper genannt. Ain
ferren weeg yber sich, die Gränitz zwischen Moseouitter vnnd Lytten,
hintzt an Dobrowna 0- D^^ Schloss nahenndt ob Orssa. Von dann
geen Polotzkho (Bl. 59^,), ist auch Lyttisch, an dem wasser Duina,
dauon yorgeschriben ist. Vnnd dann mit Leyflanndt nach der
lennge. etc.
Am abennt Symonis ?nnd Jude (37. October) was ich mit den
Lytten am morgenns zu hanndlen geen hof eruordert. Was yasst
Nass ynnd khotig. Alls wir wider zw Herberg Ritten , was so hart
gefrorn, das wir ganntz truckhen betten zureitten.
Belib allso in der Stat Mosqua Ainynnddreiasig wochen. Fertigt
mich woll ab mit Zobelln, Härmln, Schonberg*), Costlichen geselchten
yischen, Beluga genant, Rossen, Schlitten. Muest mein weeg auf
Schmolenskho nemen. Meine phärdt zugen yon Grossnewgarten hinder
sich durch Leyfflanndt, ynnd khamen geen der Willd zw mir. Mein
weeg aus Mosqua was nach Mosaysco *)» Achzehen meill; geen der
Viesma*), Sechsynndzwaintzig; geen Drohabusch») am Nyeper, Ach-
zehen, ynnd geen Smolenskho, Achzehen. Noch füren zwelf meill, ist die
Gränitz an ainem Fach. Da lagen wir die annder Nacht ynnder dem
Himmel (BL 60""), in grossem Schnee ynnd Khellten. Der Fach
bette khain Eyss, alls wir Abennts khamen, am morgenns füert ich
all mein Schlitten yber das Eyss. doch nuer mit den Leuten, die Ross
trib man an ainer Clingen <) yber, do das wasser nit gar yberfrom
was. Hintzt her hat man mich aus Smolenskho mer dann mit zwey
hundert phärdten beglaitt. etc.
Darnach zoch ich Acht meill geen Dobrowna in Litten, ynnd yier
geen Orssa. (Die baide ligen am Nieper. Zwischen den zwayen
fleggen ist die Schlacht, wie die Moseouitter erlegt sein, am Achten
0 Dubrowna am Dniepr im GourernemeDt Mohilew, nieht weit ¥on Ortht, am
nämlichen Flusse gelegen.
'^) Vielleicht Felle von Wieseln. Yergl. Schmeüer 1. e. 3, 369.
^) Mozaisk, vierte Poststation von Moskau.
^) Wiazma, achte Poststation.
^) Drogobus, die eilfte Poststation.
') Eine enge Schlucht, ein schmaler, tiefer Graben. Sehmeiler t, 359.
1517etlM8. 131
tag Septembris 1514. Jar, geballten) 0 ^^^ dannen geen Borisow,
an dem wasser Beresina. Dann am 15. geen Bielsko. Am 16. geen
Crastinowsky; den 17. geen Marcbouo; am 18. geen Desebinawo.
An dem Neunzebenden Decembris geen der Wildt *) » da ieb meiner
Pbftrdt erwart bab. Der KbQnig was yerrugkbt etc.
Am dreissigisten tag geen Trockby »), vier meill von der Wildt,
Allain die Auroxen in dem Tbiergarten zubeseben. Da lued (BL 6&.)
micb der Voiuode, Herr Gregor Radonil *), ynd Ass mit dem Scbeacb-
met, dem Tateriscben Kbonig Sauolsky »)» der da Enntballten ward.
1518.
January.
Am Anndern geen Moroscbopi; Am vierten geen Grodno; Am
f&nfilen geen Grinkj •); Am 6. geen Narew; Bielsko; Briesti; Lamass.
Geen Partzow in Polin; Labiin; Vrsendorff; Sandomier; Polonitxa;
Newstat-Gortzin. Den 24. geen Prostouitz, vnnd am fünff vnnd zwain-
tzigisten January geen Crackbaw. Da bat micb der KbQnig wol ge-
ballten vnnd Eerlicben abgefertigt. Von der Mosqua bintzt Crackbaw
bin icb auff kbain Boss kbomen. Am Secbsten febmary zocb ieb noch
mit allen meinen Scblitten, die icb zw der Mosqua aufinerte, vnnder
das Scbloss Lipouetz ; Auscbwytz ; (Bl, 6V,) Pless ; Scbwartzwasser ;
FreystAtl; Ostra ; Titzein; Weissenkbircben; Lipnickb. Alls icb auf
Andertbalbe meill Yon Obnuntz kbamb, Enntgegnet mir ain wolbe-
zecbter. Der vnndterstuenndt sieb selb dritter meine leutb zuscblaben.
Ime ward sein tbaill 9* Darumb ich vill muee zw Olmuntz bette.
0 D. i. die Schlacht swisehen Cztr Basih'us und König Sigmund II. von Polen.
») WUno.
») N. Troki, westlich ron Wilno.
^) D. i. Radsiril. Adelung S. 98.
^) D. i. dem ehemaligen Chan der Sawolskischen, d. i. jenseits der Wolga
wohnenden Tartaren. Adelung S. 99.
*) Krynki, sfidlich ?on Grodno. Von da nach Narew am gleichnamigen Flusse,
nach Bielsk, Brest, Lomazy, Parczow, Lublin, Urzedow, Sandomirz, Pole-
niec, Nowemiasto Korczin, Proszowice and Krakau» alles in sfldwestlicher
Richtung ron Krynki.
^) Nicolaus Tschaplitz ron Altendorf, ein mfthrischer Edelmann, der, als er
durchaus nicht weichen wollte, ron einem aus Herbersteins Gefolge mit der
Armbrust rom Pferde geschossen wurde. Adelung 1. c. S. 101.
9*
132 1518.
AUain ymb der Moscouittischen Potschaflft» die ich mit mir fürte» mit
denen muest ich sicher Raisen. Rit also mit glaidt, das ich hart vber-
khamb, nach Wischa vier meill. Wistemitz fünf meil, mnd Niools-
purg ain meill. Ist noch Märherisch» Wiewol das vber die Teya gegen
Österreich ligt. Von dann geen Histelbach drey meih Tnnd geen
Wienn Sechs meill» dahin ich am Zwaintzigisten January khomen
bin. Meine Schlitten mit mir auB der Mosqua darbracht.
Derselben Zeyt was es nit gar sicher in Österreich ynnd den
anligunden Lannden zuraisen. Von Niclspurg hintzt geen Wienn Riten
nebenher etliche verdachte Personen. Zw Wienn merckht man die
auch in etlichen (BL 61^.) Heusem. Darumb ich aber in die New-
stat ?nnd auch für Neunkhireben mit sicherhait geraist bin. Zw
Schadwienn beualch ich die Thor am Marckht zuschliessen. Mit dem
laMarcio. (H.) khamb ich in das Gepürg» vnnd zohe nach Muerzueschlag, Prugkh
an der Muer, Leobm, Mauterdorff, Rottenman, Schladning. Vnnd dann
in des von Saltzburg Latmd : Rastat, Weruen» Saltzburg, Vdhingen.
Durch das Bayrlanndt: Albersham vnnd Rosenham. Damach in die
Grafschafil TyroU» nach dem Yn,auff Khuefstain, Rotenburg» Schwatz,
Hall im Yntall. Vnnd am zwenvnndzwaintzigisten Marty geen Inns*
prugg, da der Khaiser dazumal was. Nach Verneroung der Werbung
27. Marcj. (H.) an dem Palmabennt het der Khaiser die Potschafil gern zw khirchen
gehabt» damit sy die Ceremonien gesehen betten. Aber der Bischof
zw Brychssen, ainer von Schrouenstain» dazumal zw Innsprugg»
khundt das bey sich vnnd seinen Riten nit fiaden^ das die alls Sds-
maticj in die khirchen sollen gelassen werden. Darumb (BL 62''.)
zohe der Khaiser geen Hall» vnnd beualch mir die PottschaflRen auch
dahin zubringen. Damit die in seiner Maj. Capellen bey dem Gotts-
diennst warn. Die Cantrey sanng mit halber Stimb» des Inen ganntz
angenämb was zuhören.
Die Moscouittische Raiss nutzt mir höchlich^ dann mein ausrich-
tung vnnd anzaigen der frembden Nation sitten» wesen vnnd Ceremo-
nien waren dem Khaiser angenämb, Allso das Herr Matheus» Cardinal
zw Saltzburg, darnach zw mir sprach: «Ich wäre in grossen gnaden.
Er wollte mir weeg vnnd weiss geben ^ damit ich in soltcher gnad
bleiben möchte. ** Setzt mich Ime an sein Rechte hanndt, sagt: „wollt
mein gueter freundt sein.** Mir ward auch die PhlegClam «) dasmalls
*) Bei Schottwien um Fasse des Semroering.
ISIS.
133
gegeben. Ich muesste wider geea Hungern» ward allso zw Innsprugg
abgefertigt, den zwaintzigisten Aprillis» sambt der Moscouittischen 20. Aprii.
Potschafft, mit der ich naeb dem In ynnd dann der Tbunaw ab
bintzt geen Wienn gefarn, vnnd die daselbstn gelassen.
Vnnd wiewol die Moscouitter sieb der Weiber (Bl 62K)
wenig acbten, dannoebt *) yergundt der Pot seinen leuten zw den
gemainen diernen, die dem Hoff naebraisten, bey tag vnnd nacbt
zugeen. Das aber daromb, damit sy m5cbten Poxenmaister erfragen.
Vnnd erfragten aneb fhnff derselben Person« die sy bestellten» vnnd
scbickbten die nacb Lnbegg, damit sy nacb der See bin geen
Reff *) in Leyflanndt fuem, von dannen in das Moscouitter Lanndt.
Vnnder denen was ainer, den beredt sein Brueder, der zuuor in
der Mosqua aueb ain Puxenmaister was» ynnd yasst woll gebalten.
Noeb traebtet er dauon ynnd ist enntrunnen, das docb wenigen
zw tbaill ist worden, damit er denselben» alls zu glauben ist»
dahin bracbte ynnd sieb seiner widerkbunfft nit derffle besorgen.
Der Pott braebt guete gesebribene glaidt. Dieselben sein wider in
Teutscbe Lannd kbomen» Aber die Puienmaister nit, ausserhalb
aines» der war Erplindt
(Hier folgen zwei leere Blfttter Fol. 63 und 64.)
(BL 6S\) Raiss in Hungern.
Dieweil ich mit der Moseouittiscben Pottsehafft durch das
Lannd Steyr» Saltzburg ynnd Bayrn Raiste, ynnd zw Innsprugg
yerharrte» zobe des Khunigs zw Polin Praut» Bona» Hertzogin zw
Mailanndt ynnd zw Bary» durch Crain» Steyer» Österreich» ynnd
fort durch Märhern. Marggraf Casimirus yon Brandenburg was
durch den Khaiser auff die Hochzeyt geomndt. Mit dem zoben
auch die gemainclichen in Hungern geschickht sein worden. Die
Hungern aber betten ain Rackhusch yersamblt» zw Ofen. Der
baimblich Anschlag was: Nachdem der Khunig Jung etc.» ainen
Gubernator zusetzen. Das sollte Graf Hanns yon Zyps sein ge-
west. Dem aber furzukhomen» schickht der Khaiser» alls ain Mit-
gerhab» neben dem Khunig zw Polin, sein PotschalR: Herrn Veiten
^) „Noch dannocht*' die Handschrift.
«) Reral.
134
1518.
Strein, Herrn zw Schwarzenaw , mich, ynod VIrichen Pernegger
zw Khonig Ludwigen in Hungern. (Bl. 65^.) Ich vnnd Pernegger
20. April, schieden von Innspnigg am zwaintzigisten Aprillis. Fuern allso sambt
der Moscouittischen Potschafft ab geen Wienn , da wir ynnsem mit-
yerwonndten fannden» ynnd mit ynns namen. Füem auf Cotschy-
wägnen, die man allso nennt, nach ainem Dorffbey zehen meilln diss-
halb Ofen, die mit dreyen phftrdten neben einannder lauffenndt ge-
ftiert werden. Ynnd derselben zeyt khain Eisen oder gar wenig daran
was. Fuern yier Personen sambt dem Fuerman , ynnd lauffen in tag
ynnd nacht yon Ofen geen Wienn. Sein wol gemessner zwo ynnd
dreissig meilln. Ynnd fuettern doch alle mall nach fttnff oder Sechs
meillen. Ynnd zw Rah, am mittl des weegs, namen sy anndere Phftrdt.
Ynnd ist ain gar bequeme fiter, das ainer sein Pett. Claider, Speiss
ynnd trannckh, des man der Ennden notdurfftig, mit fuern mag. Khain
schwäre fuer thun sy nit
(Bl. 66'.) Da zw Ofen hiellt man ain Rackhusch, das ist ain
yersamblung alls ain Lannd oder Reichstag. Allso genannt yon ainem
Platz nahenndt bey Pescht, So gegen Ofen yber ligt, da man gemai-
fDerstiad. (H.) nigclicheu die ycrsamblung d 0 8 A dels f gehallten, ynnderdemHimel.
Derselb platz hiess Rackhusch 9«
Der Babst schigkht ainen mflnich, prediger ordenns, Brueder
Niclas, ain Edlman aus Meissen, gebornner Schonberger. Yom Khunig
zw Polin was herr Anndre Tantzinskhy, der nachmalls durch mein
befurderung mit allen seines Namens Gegräuet ward, ynnd ain Brobst
Carnocowsky mit Ime. Wir, die Khaiserischen ynnd Polnischen,
hiendln ain sach ynnd yertreulich. Der Bäbstisch erzaigt sich so guet,
das wir Achteten, Got bette den gesanndt. Er hiendl ynnsere sachen
Pass, dann ynnsere Herrn , ynnd wir gedacht betten oder hanndlen
khündten. Zwletzt sagtn: „Er bette die sachen nach ynnserm willen
beschlossen.** Ynnd was doch das widerspill. Alls nfimblichen
(BL 66^.)^ bot er die sachen dahin bracht, das sein Herr ain Haubt-
man in Hungern setzen wollt, der Ime ynnd sonnst niembt gelobt ynnd
yerpunden sein sold, des wider ynnsere beuelch was. Er torste ynns
allen ynnder Augen sagen : « wir betten das mit Ime allso beschlossen, **
Ynnd alls wir guetlichen yerwandten: „das er sich des ennthiellt
zureden , dann wo wir das gethon , betten wir wider ynnser beuelch,
<) Rikos.
1S18. 135
Aid vnnd phlichten gethan. So sein wir noch nit von sinnen khomen,
das wir ain soliehes thun solten.** Er was so torst vnnd verharrt,
daromb ich Ime sagte: „solt sieh Pass bedennckhen was er Redte»
dann so wir ynnser selbst nit versehonndten, ymb das wir zw baiden
thailln so grosser vnnd mfiehtiger herm Potsehafilen warn, Ime wurde
ain billiehe Anntwort eroollgen.**
Dem Khaiser was asuuor geschriben, das sich der Brueder Nicias
so woll hielit. Darumb der Khaiser mit demselben brieff vor villen
Leuten sprach: „Da hab ich khundtschaffl , (BL 67".) das der
Hunich fnimb ist, Tor dem man mich aus Rom gewarnnet hat.** Alls
aber die nachhanndlung zw dem Khaiser khamb , sprach der Khaiser
wider: ,»Der Munich ist, wie er mir zuuor aus Rom geschriben ist
worden.*' Des Munichs hanndlung khamb in khain volzug. Es ward
auch khain Gubemator ftirgenomen.
Ach Gottl was grosses wesenns vnnd Pomp, oder ob man die
wahrhait dörfile sagen, grosser Hochfart dazumall in Hungern gesehen
was. Das maiste von den Bischouen , vnnd gleichwoll auch von ett-
lichen weltlichen Ambtleutten. Wie sy mit grosser Anzall der Phärdt,
gerttsst vnnd Hussarisch, mit Silber ynnd Gold geziert» da eingeritten
sein! Wie Ire Trumetter zw den Malzeiten in allen Gassen gehört
sein worden ! Wie grosmechtige Panckhet vnnd Mallzeit sy gehallten !
Ire rill dienner da woll geclaidt gestannden. Mit yill vnnd grossen
Hauffen sy geen hof ynnd vber die gassen ganngen, oder geritten.
(BL 67^) Ir Khunig ofil nit gehabt sein notdurffti Wann die Pot-
schaSlen sollten mit khlainer verEerung abgefertigt werden, hat man
erst mit Wuecher soliehes muessen aufbringen ynnd aufschwern. Es
hette ein soliche gestallt, alls sollte Es nit lanng geweren.
Wie Ich wider khamb zw dem Khaiser geen Augspurg, do dann
der letst Reichstag durch sein Maj. gehallten ward , gleichwoll von
Am 6. Decembris 15S6, ynd am 4. aprilis 1557, hat mir Don
Diego Lasso gesagt: „Der herr Nicias von Schonberg, Ertzbischolff
zu Capua, hat dem Neu Erweitem Pabst Paulo dem (IV.) die vnder-
weisunggebn: „Soll vast redn. Damit die Cristn furstn einig sein
soldin. Aber alln yleiss haben» die In Zwitracht zu erhalten. Derglei-
chen ymb haltung des Concils, aber khaumb gestatn. Soll sich auff
khain parthej seczn. So wurde er ain mitler, Dan sein sachn schafTn.
Von dem wurd sein macht vnd hohait wagsn.** (H.)
136 i518.
seines Enengkhlen Hertzog Carln, Khunig in Hispanien, wegen, den
zw Römischen Khunig zw erwellen. So khamb doch Hertzog Virichs
zw Wirtemberg Sachen, Alls Ludwig von Uuetten erschossen vnnd
gehennckht ward, da zuhanndlen. Der Hertzog ward in die Acht
erkhanndt. Durch den Khaiser selbs, am Rathaus zwAugspurg, dabey
Ich mit anndern seiner Maj. Räten auch gesessen bin. Ain Bischof
von Refl, gebornner von Plannckherfeld, bracht dem Ertzbischof zw
Mentz ain gnad von Rom. Die verpot der Khaiser dun^ mich, die zw
öfihen ynnd zuuerkhflnden. Da khamb auch Marthin (^BL 68*.)
Luther auff glaidt, ynnd zoch auch sicher wider haimb. Ich ward
krannckh, vnnd lag im HoUtz Guaiacano ^), yasst der Ersten ainer,
vnnder Ir yier oder flinffen. Die Ertzney ward erst in brauch khomen.
Der Khaiser zoch dann geen Innsprugg. Daselbst hin khamb ich am
Ersten Nouembris. Von dann zoch der Khaiser geen Wells, Inns Land
ob der Enns. Dahin warn eruordert Die, so auf beger der Lanndt-
schafilen zw Hofräten aufgenomen selten werden. Der Khaiser wardt
schwach, Ee wann Er geen Wells khamb.
Raiss geen Saltzburg mit nachuolgender Instruction:
Maximilian, yon gottes genaden Erwellter Römischer Khaiser.
Instruction auff ynnsern getreuen, lieben Sigmunden yon
Herberstain, vnnsem Rat, was (BL 68^,) Er yon ynnsern wegen
hanndlen ynnd ausrichten soll.
Er soll yon stundan ziehen zw ynnserm lieben Freundt ynnd
furssten, dem Cardinall yon Gurckh, ynnd seiner lieb anzaigen:
Nachdem wir yernemen , das sein lieb in den Irrungen, so sich zwi-
schen ynnserm Fürsten, dem Ertzbischoue zw Saltzburg, Auch Techannt
ynnd Cappitl daselbs hallten, zw guetlicher handlung ainen tag ange-
setzt. So haben wir nit ynnderlassen wollen, zw Fürderung guetlicher
hinlegung solicher Zwispallt, ainen ynnsern Rat sambt seiner Lieb
ynnd derselben Räten zw den Sachen zuschigkhen , ynnd allso obge-
nannten yon Herberstain darzue yerordennt.
Der soll auf den angesetzten tag ynnserm Furssten dem Ertz-
bischof, Auch Techannt ynnd CapitI, ynnd darzue dem Ausschuss yon
^) Das heisst: erkrankte an der Lnstsenche, gegen welche man lignnm guaiaci
zu verordnen begann.
1518.
137
gemainer Lanndtschafil Sallfzburg Yonsere Credenntzbrief yberannt-
Worten. Darauff ynnser gnad rnnd alles guet sagen.
(BL 69''.) Vnnd darnach mit sambt dem Cardinall, oder seinen
geordennten Räten die Irrungen zwischen dem Bischof vnnd Capitl,
Tnnd nämblieh was hieuor darinn gehanndelt, vnnd wie sy noch
heuttigs tags gestallt ynnd gelegen sein , yememen. Vnnd aaf Tor-
beschehen handlungen» zw guetlicher, yolkhomner hinlegung. Austrag
▼und Ruee aller derselben Irrungen» mit gebürb'chem Reden ynnd
Persuasion in rnnserm namen das Pesst ynnd nutzist zuhanndlen mnd
zuschliessen yerhelffen.
Sich auch sonderlich solicher hanndlung zuuor mit dem Cardi-
nall ynnd seinen Räten yergleichen, ynnd sich nach derselben ynnder-
rieht hallten. Das ist ynnser Ernnstliche mainung.
Geben zw Vockhlaprugkh am xyj tag Nouembris, Anno etc. im
Achzehennden, ynnsers Reichs im dreyynnddreissigisten Jare.
Per Regem Proprium. Commissio Cesaree
Maj. Propria.
Y. Vogt.
(BL 69K) Matheus» yon gottes genaden Cardinal yon Gurckh,
Coadiutor des Stiffts Saltzburg, Legat in Germanien.
Vnnsern günstlichen grues zuuor. Edler» Ernuester ynnd hoch-
gderter» besonnder lieber. Vnnsere Räte, so wir in der jetzigen
hanndlung zw Saltzburg gehabt, wie Ir wisst, haben ynns für ynnd
(br schrifiUich bericht Eurs hohen» grossen ynnd getreuen yleiss» so
Ir jetzt alls Kay. Maj. Gesanndter» in der hanndlung zwischen ynn-
serm lieben herrn ynnd Vatter, dem Ertzbischof zw Saltzburg, ynnd
dem Capitl daselbs gethan» ynnd an Euch nichts Erwinden haben
lasst. Des sagen wir Euch hohen, genedigen dannckh. Mit Erbiet-
tung» des khunfftigclich auch gern ymb Euch zubeschulden. In massen
Euch dann obgedachte ynnsere Räte, yon ynnsern wegen, weitter
anzaigen werden. Die wellet also yernemen, ynnd Euch alles gueten
zw ynnss yersehen. Datum Muldorff am 28 tag des monats Nouembris.
Anno etc. im Achzehenden.
Dem Edlen, Ernuessten ynnd hochgelerten, ynnsern besonnder
lieben Sigmunden yon Herberstain, Ritter ynnd R5. Kay. Maj. etc.
Rate.
138 1518.
(Bl. 70\) Ain Hoffrat, als ain Steyrer.
Vnnser freundtschafil ynnd besonnder gaetwillig dieiinst zuuor.
Lieber Herr Sigmund, Euch ist moerporgen, das die R5. Kay. Maj.,
vnnser Allergenedigister Herr, enntschiossen ist, ainen geordenten
Hoffrate zuhallten, darinn ynnder anndem ein Steyrer sein soll. Nun
haben wir Euch Irer Kay. Maj. etc. neben anndem angezeigt, ynnd
sonnderlich gebeten. Euch f^r annder darfilr anzenemen. Alls dann
Ir Kay. Maj. ainer Lanndtschafft ynnder annderm genedigclich zu^e-
schriben, ynnd in Euch bewilligt haben, etc. Ist ynnser freundtlich
ynnd yleissig bitten, wellet Euch der Sachen nit setzen, noch widern,
sonnder guetwillig darinn beweisen, auch ainer Lanndtschafft sachen,
ob die, (allsdann zw zelten beschehen möchte), an Euch lanngen
wurden, souil Euch geburet, mit dem Pessten befurdern ynnd be-
uolhen haben, Alls sich dann dieselb Lanndtschafft freundtlich zw
Euch yersiecht. Vnnd nämblich wellet die Kay. Maj. monen, das Re-
giment geen Bruckh an die Muer zulegen, wie sich dann Ir Kay. Maj.,
nach lauft der Jungst aufgerichten (BL '70^.) Libell, genedigclich
bewilligt haben. Dann wo das nit beschdhe, war zubesorgen, es
möchte Ir Kay. Maj. an der anndern bezallung des bewilligten hilff-
gellts Irrung ynnd nachtaill bringen. Item die Kay. Maj. begert
zuwissen, wer die Comissarien sein, so yon denen Ausschüssen, zw
Valuierung der Einreissennden Müntz gegen der österreichischen
furgenomen worden. Darauff wellet Irer Kay. Maj. anzaigen, derselben
Comissarien sein yon der Grafschafft TyroU Acht erkhiesC. Nämblich :
Vnnser genediger herryon Trienndt, Dechanndt yonBrichssen,Lanndt-
hofmaister, Lanndtshaubtman ynnd annder. Ynnd demnach Ir Maj.
anhallten, damit solich yaluierung der MQntz mit dem furderlichisten
beschehe.
Item die Kay. Maj. ist enntschiossen , das die , so yon Irer Kay.
Maj. Phanndtschafflen haben, auch schuldig sein sollen yon denselben
Iren Phanndtschafften, neben denen Lanndtleuten, gleichmfissig ROss-
tung, alls yon zway hundert Phundt gellts ain Raisig Phftrdt ynnd zwen
fuess khnecht zuhallten etc. Darinn wollet Ir Kay. Maj. (Bl 71'.)
auch ermonen ynnd bitten, mit dennselben Phandtschafftern gene-
digclich zuhanndlen, damit es zw seiner Zeyt an berurter ROsstung
khain mangl noch Zerrüttung bringe, wie Ir dann soliches alles zuthun
woU wisst. Warinn Euch dieselb Lanndtschafft hinwiderumb freundt-
1518.
139
schafft, gueten willen ynnd diennst beweisen khOnden, des werdet Ir
sonnder Zweifl auch muertzigen sein. Ynnd wir wellen das allzeyt
fireundtlich, willig Tiind gern verdienen, ynnd allzeyt thun was Euch
liebet. Datum Grätz, Mittichenns nach sanndt Liucas, des heiligen
Euangelisten, tag. Anno etc. im Achzehenden.
N. die Herrn vnnd Lanndtleut in Steyer, yetzo alhie bey
dem Hofthaiding yersambellt.
Dem Edlen, Gestrenngen Ritter, Herrn Sigmunden von Herber-
stain, R5. Kay. Maj. etc. Rate, ynnserm besonndem lieben ynnd gueten
freunde.
(BL 71K) Maximilian, yon go tt es genadenE. Romischer
Khaiser.
Getreuer lieber. Auff dein schreiben, darinn du ynns mit etwas
beschwfirung anzaigst. Wie dier vnnser Lanndtschafll Steyr geschri-
ben, das sy dich vnns zw ainem Hoffrat angezaigt, vnnd wir dasselb
bewilligt, darauft' sy an dich begert haben, soliches anzunemen, Geben
wir dier zuuersteen , das es nit die mainung hat, Alls ob dw deines
diennsts bey vnns vnnd in ynnserm Rat enntsetzt sein sollest, Sonnder
wo dw ynns yon ainer Lanndtschaffl gleich nit angezaigt wärest, dw
wie Yorhere beliben. Aber, alls ynns yegclich Lanndt etlich Rftt, die
ynnser Lanndtleut sein sollen, angezaigt haben, daraus wir yon yedem
Landt ain Person in ynnsern Hofrat furzenemen bewilligt, ynnd dann
die Steyrer dich ynnder annderm Nominiert, So haben wir dich fikr
annder gekhiesst, damit der Steyrer stat zw ersetzen, ynnd allso dier
zw Eern ynnd gnaden. Das wollten wir dier nit yerhallten.
(Bl. 72*.^ Verrer Emphelhen wir dier Ernnstlich, das dw dich
an deinem zug zw ynns herab geen Lynntz ynnder wegen zw ynnserm
lieben freundt ynnd f&rsten, dem Cardinal yon Gurckh , geen Müldorf
fQegest, Also, das dw auff den Neunzehennden tag dits Monats dsiselbs
seyest, ynnd an ynnser stat, neben ynnd mit sambt seinen Räten ynnd
yerordennten, zw guetlicher hinlegung der Irrungen zwischen dem
Ertzbischoffe yon Salltzburg ynnd Dechanndt ynnd CapitI daselbs zw
hanndlen yerhelffest Wir fertigen dier auch darauff ain Instruction
ynnd notwenndig Credenntzbrief, die dw bey dem Cardinal finden
wierdest. Das wollten wir dier nit yerhallten. Vnnd dw thuest daran
140
1518.
vnnser Ernostliche maiaung. Geben zw Khuefstain, am Neunten tag
Nouembris. Anno etc. im xviij ynnsers Reichs im jinif Jare.
Vnnserm getreuen, lieben Sigmunden yon Herberstain»
ynnserm Rate.
Daher gen weis
wardn beschiedn,
die den hoffrat
hettn solin be-
sitzn von Reichs
wegn.
Herr PauJs von
ObersUin, probst
zw Wien.
Doctor
Lamperter ,
von Osterreich.
Herr Cristoffvon
Ludmostorff,
von Steyr.
Herr Sigmund
von Herberstain,
von Kharntn.
Herr Philips von
Wixnstain ,
von Crain.
Herr Peter bi-
schouezwTriest.
Ob der Enns :
Graff Georg von
Scbaunburg.
Von TypoU :
Herr Oswald von
wolkhnstain.
Herr Jörg von
Freundsperg,
von vordern
Landn desha.lb
Rheins. *
Herr walthasar
brobst zw wait-
khirch , enthalb
Rheins.
Herr Symon
Sigmund von
PfOerdt.
(Bl 72^ Dieae ganze Seite von Herbet$iein9 Hand,) Am
Erstn Jeners hat der Kayser noch die Englisch potschafit gehört
Am Neintn Sich mit dem Sacrament versehn.
Am tzehnden sein Testament yerzeichent. Die nacht darnach
wollgewest.
Am Aindlefflen gar schwach, vnd nimer zeichnen mugn. Die
Yolgund nacht, gegn dem zwelfften tag, zwischn dreien ynd riem , In
got Terschiedn.
Am Sechtzenden tag habn die Nachyolgenden die ieich gen
khirchen getragn :
Graff Georg von Scbaunburg.
Graff .... yon Westerburg.
Graff Georg von Helfnstain.
Herr Jan von Caniza.
^^err Osswald vpn Wolkhnstain.
Herr Schenckh Philips von Limpurg, Semperfrej.
Herr Cristoff von Ludmostorff.
^Herr Georg yon Freundsperg.
Herr Symon Sigmund von Pfierd.
Herr Wolff Jorger, Landshauptm. ob der Ens.
Herr Georg von Emershofn, Stalmaster.
'Herr Veyt von Thurn.
^ Herr Sigmund von Herberstain.
Herr Frantz von Khastlalt
Hanns Meixner, Furschneyder.
Casper vnd gregor Rauser.
Zwen Hessn.
Herr Andre yo(|t Liechtnstain, von Tyrol.
Herr Tilman von premen.
Herr Symon von Pfierdt vnd Her Jörg von Freuntsperg wordn
furgenomen, die beglaittung zu verordnen. Tailtn die klainater zw
tragn. Steyr, Karntn vnd Crain nichts verordent Das widersprach ich,
derhalben wardn die, ausser des schwerdt, alle auff die paar gelegt.
1519. 141
1519,
(BL 73*,) Khaiser Haiiinilian hat im verganngenen Jar den
Reichstag sw Augspurg gehallten. Zoche darnach geen Ynnsprugkh
wider, dann an aller Seeintag den anndern tag Nouembris ward etwas
schwach worden. Ich khanib gleichwoU geen Innspmgkh, aber gienng
nicht geen hof, sonnder zw Strasswalhen errith Ich sein Mt. Gienng
ich neben der SenniRen vnnd yerricht mein sach. Da sähe Ich sein
Mt. schwach, die Augen warden alls gelb zu sehen. Da sein Mt geen
Wells khamb» ward ye lennger ye schwecher, ynnd am zwelfilen tag
Jenners» ymb die dritt stundt Tor tags, Todts yerschiden. Des Leych
Ich neben anndern hab geholffen in die khirchen zw tragen. Got
waiss, das mir mein hertz ynnd Leyb beschwort was ! Da warde auch
ain Zwisth yon w^en der Clainater, alls Cron, Zepter ynnd apfil zu-
tragen. Nachdem yon den fQnflf Lannden Personen eruordert worden,
den hofirat zu besetzen, ain yegclichs (BL 73^.) Lannd wollt auch
das seynig haben. Alls man sich aber nit khundt yergleiehen , ward
färgenomen, das die drey Claynater auff die Paar gelegt ynnd getra-
gen worden. Allain der hofraarschalch Herr Lieuihardt Rauber trueg
das Schwerdt in der Schayden ynnder dem armb.
Seift Mt het ain Testament yerhssen, darinn ynnder anndern
yerordennt das die Regiment in Lannden in iren wesen ynnd wierden
bleiben ynnd regieren sollen wieuor, hintzt der Fürssten ynnd Erben
znekhiinft. Man fuerdt die Leich auff Wienn ynnd in die Newstat zw
der grebnus.
Nach solichem Absterben hat yegclichs Lannd flir sich selbs
Lanndtag gehallten, ynnd flirtraehtung gethon, wie.sy beleiben
möchten, hintzt an der Erbf&rssten ankhunffl ynnd nach yedes Lanndts
freyhaitten. Österreich hat sich aller Forstlichen hohait, daneben
peindlichem gericht Einnemung alles Camerguets, MOntzen, (BL 7i\)
Enntsetzung der ambtleftth, auch des Regiments (angenumen), darein
aber etüiche Grauen, Uerm, Rytter ynnd Edl, auch die Neustetter
Burger nit bewilligen wellen, ynnd sich also gezwayet. Doch der
roerer thaill dem neuen wesen anhengig beliben.
Die yon Steyer haben iren Lanndtag palld nach Lieehtmessen
gehallten, ynnd bedacht, (alls yielleicht auch Khärnner ynnd Crainer),
das sy kb»nem herm schuldig sein die gehorsamb zuschwören , der
142
1519.
Fürsst hab Inen dann zuuor geschworen. Haben das Regiment vnnd
Testament in dem Fall auch nit angenomen, aber in khain Einkhomen
griffen, khainen Ambtman yeränndert. Alle Gericht sein stil gestann-
den, sy haben aber beschlossen , innhallt der yerzaichnuss wie volgt.
Erstlich ist beratschlagt: denen von Österreich zuschreiben, ob
Inen gemaint wftr, das sich die Niderösterreichische. Lannd durch Ir
AusschOss f&rderlich zusaroen thfttten, in (Bl. IW',) abwesen der
jungen FOrssten vnnd biss auff Ir zuekhunfft» von ainer Regierung zw
hanndlen, damit dieselben jungen Forsten bei denen Lannden ynnd
hinwiderumb die Lannd bey Iren fOrsstlichen Gnaden beleiben möch-
ten. Darneben ain Potschafft zw denselben ynnseru jungen Fürsten
fürzenemen etc. Wie dann das schreiben ynnd Instruction, desshalb
aufgericht, mit mererm Innhallt ausweisen*
Ist beratschlagt: dem Regiment diso anntwort zugeben ynnd in
gemain zustellen, wie dann die in schrifilen yerfasst
Anntwort an das Regiment zw Wienn.
Wolgebomn Herrn, Edl, gestrenng, hochgelert, yesst, besonnder
lieb herm ynnd guet freundt. Euch sein ynnser freundtlich willig
diennst zuuor.
Wir haben Eur schreiben ynnd Instruction, ynns durch die
Edlen, yessten (BL 7ß\) Liennharden yon Ernnaw, Vitzdomb in
Steyr, Hainrichen yon Traupitz ynnd Cristoffen yon Waydeckh fürge-
hallten, irer Innhallt yemomen, ynnd sagen Euch des getreuen,
freundtlichen anzaigenns besonnder freundlichen ynnd yleissigen
dannckh, mit Erbietung : was ynnsern genedigisten Hermen, denen
jungen Fürsten, Khunig Carolen ynnd Khunig Ferdinannden , ynnser
genedigisten Herren, ynnd Lannden ynnd Leutten zw wollfart ynnd
guetem khomen soll, das wir vnns des allzeyt mit dem höchsten be-
fleissen ynnd darinn an ynns nichts erwinden lassen wellen , alls wir
dann soliches noch zw yerganngen Lanndtag bedacht, auch yetzo
abermalls darumben yersambleth ynnd in hanndlung sein, die ange-
zaigten ynnd anndern notdurfflen, souil ynns gehurt, mit dem pessten
zuberatschlagen ynnd zuschliessen. Ynnd so aber soliches ausser der
anndern Lannd (BL 75^.^ zuethun nit woll erschieslich sein khan,
haben wir ainer Lanndtschaft in Österreich geschriben, auch yetzo
den anndern Erblannden , auff mainung, das ynns f&r guet ansfthe.
1519. 143
dasselb der Lanndyersamblung durch Ir ausschüss fiirzunemen, in
zuuersicht, sy werden es nit abschlagen. Ob es aber ye nit stat haben
wollte, des wir ynns nit versehen, wellen wir demnach f&rnemen ynnd
hanndlen, das wir benannten ynnsern genedigisten herrn aus rnnder-
thftniger gehorsanib rnnd Lannden Tnnd Leutten su thun schuldig
sein. Wollten wü* Euch freundflicher gueter mainung ynnd zw allem
Pessten nit yerhallten.
Ynnd ob die yon Österreich sich yetzberflrter besamblung nit
einlassen wollten, nichts weniger will fiir guet angesehen sein, das
sich die drey Lannd miteinander bereden, ynnd der notdurffl yon
obermellten Artickln (BL 16*,) ratschlagen ynnd schliessen, auch
die yom Lannd ob der Enns zw sich beschreiben.
Es will yon noten sein, dem Lanndtshaubtman ynnd yerweser zw
täglichen f&rfallenden Sachen. LanndrSite zuezeordnen, mit beuelch
oder gwallt, wie die Jungst yerordennten gehabt haben. Ynnd sein
dissmalls Argenomen: Herr Georg yon Herberstain, Walthasar
Gleyntzer, Yitzdomb yonLeybnitz, Cristoff yon Räckhnitz, Wolffganng
yon Sauraw, ynnd ainer oder zwen yon Stetten. Die mügen auch den
Yitzdomb alhie zu sich eruordern, ynnd ob not sein will auch die
hernach benennten herrn ynnd Lanndtleut oder etlich aus Inen. Oder
ob die sach so gros, noch annder mer, oder ain ganntze Lanndtschafll
zw sich beschreiben. (Bl. 76^.) Ynnd nftmblieh für zuereyttenndt
Lanndtrftte seindt benennt: Bischoue zw Segkhaw, herr Cristoff
Rauber, Yalltin Abbt zw Sanndt Lamprecht, Graf Georg yon Montfort,
Herr Erhardt yon Polhaim, Herr Caspar yon Stubenberg, Herr Hanns
yon Reychenburg, Herr Georg Winckhler , Herr Wilhalbm Schrott,
Herr Rueprecht Weltzer, Thoman yon Mosshaimb, Cristoff yon Min-
dorff, Erasm yon Sauraw, Marschalch, Bemhart Stadler, Lassla yon
Ratmanstorff, Achatz Schrott, Georg Tryebnegkh, (BL IT.) Bern-
hardt Hertzenkhrafit, Hanns Hofman, ynnd drey yon Stetten.
Tetz obbenannten Lanndrftten, wann die in hanndlung sein, oder
sy auff Emorderung ankhomen, solle für Lfiferung gegeben werden:
auff ain Phftrdt ain wochen zway Phundt Phening, bringt ainen tag
sibenzehen khreutzer.
Ynnd s5lich Lyferung soll gegeben werden dem Bischoff zw
Seggaw auff siben Phftrdt, ainem Prelaten ynnd Herrn auff fünff
Phftrdt, ainem Ritter auf Wer Phftrdt ynnd ainem Ediman auf drey
Phftrdt.
144
1519.
Es ist auch dauon geredt, das solich Lifergellt diser zeyt halbs
von der Fürssten Cammerguet, vnnd halbs yon wegen gemainer
Lanndtschafil bezallt soll werden. Doch nit aus gereehtigkhait, sonn-
der denen (Bl. 77^J jungen Fürssten zw rnnderthenigem gefallen,
vnnd ainer Lanndsehaft an Iren freyhaiten ynuergriffen. Der ?origen
Lanndräte Zerung soll auch, wie yetz yernomen, bezallt werden.
Hannsen Hofraans Zerung, yon wegen der Sylberlosung beschehen,
soll ain Lanndtschafil bezallen, vnnd zw seiner zeyt den jungen Für-
sten anzaigen ynnd abziehen. Von wegen der Ausstftnndt , so bisher
ynbezallt sein , soll meniglich souil der alhie ynnd noch nit bezallt
haben ermanet ynnd gewarnnet sein , das solich ausstänndt ynuerzo-
genlich bezallt werden. Welicher aber darüber yerzuge, dem wurde
man durch Phendtung oder einziehung seiner güetter zw sdlicher
bezallung bringen müessen. Weliche aber schuldig vnnd yetzo nicht
alhie wären, den soll geschriben werden , sich yetzberürter massen
in bezallung zu schickhen.
(BL 78*.) Die Rüsstung, dauon zu Ynnsprugkh beschlossen ist,
soll ynuerzogenlich ausgericht, ausgeschriben ynnd geballten werden.
Nftmblich yon zwayhundert Phundt Phennig ain Raysig Phdrdt ynnd
zwen Fuesskhnecht.
Vnnd soll mem'gclich mit solicher Rüstung, wie Inen zuege-
schriben wirdet, all stundt gefasst ynnd geschickht sein. Also wann
der Lanndtshaubtman ynnd sein zuegeordennt ainem oder mer
eruordern , das sy yon stundan ankhomen ynnd in albeg gehorsamb
sein.
Ob sich aber zuetrueg, das ain Zug oder Vberfall beschehen
wollte, ynnd yetzermellte Rüsstung, den yeinden widerstanndt zu-
thun zu schwach oder nit f&rträglich wären , so soll ynnd mag der
Lanndtshaubtman sambt seinen Zuegeordennten , wie sy für guet an-
sehen will , aufbietten nach gelegenhait der sachen. Vnnd wo es die
notdurfil eruordert, so sollen die yon der (Bl. 78*.^Ritterschaffl ynnd
Adl in aigner Person zueziehen , ynnd die yon Prelaten ynnd Stetten
die Iren schickhen, in massen die Ynnspmggerischen Libell aus-
weisen.
Die Mussterung soll durch den Lanndtshaubtman ynnd sein zue-
geordennt bestellt werden , im Jar ains oder zwier zuhallten, ynnd
ob es die notduHFt eruordert, Viertlmaister furzunemen, ynnd ymb
ainen zimblichen Solid mit Inen abzubrechen.
1519. 145
Welicher an der Mussterung nit woll gerüsst erschine oder
auabeleib» dem soll die Rüstung benomen oder aufgebebt, ynnd ainem
anndem zuegestellt werden.
Item von der Jungen Fürsten Remanentz soll gleichmässig Rüss-
tung geballten werden, wie dann in berürten Libellen dauon be-
schlossen ist.
Der Lanndtsbaubtman vnnd sein zuegeordennt sollen allzeyt
goet kbundtschafft ballten an den orten» davon bescbedigung zu sor-
gen sein.
(BL 19^.) Ob ainem Lanndtman oder sonnderen Personen ynn-
dert Ton anndem schaden zuegefliegt wurde» ynnd solicher schaden
an frischer that nit möchte gerochen werden» so soll der » so schaden
emphanngen» Terror on willen ynnd wissen des Lanndtsbauhtmans
ynnd seiner zuegeordennten kbainerlay Räch noch that f&memen» bey
yenneidung schwerer yngnad ynnd straff.
Ynnd namblich sollen all hftsslich ynnd ynainig sachen zwischen
denen Herrn ynndLanndleuten ynnd anndern Inwonern diser zeyt aller-
ding angestellt sein ynnd yermitten bleiben ; welicher aber solichen an-
stanndt ye nit leiden wollte» so soll der Lanndtsbaubtman sambt seinen
zuegeordennten auff sein anrueffen die Partheyen für sich eruordern,
sy gegeneinannder yerhören» ynnd flirter solich ynainigkhait guetlich
hinlegen. Wo es aber nit stat bet» ynnd die sachen nit ßr das Lanndts-
recbt gehörten» (Bl 79K) f&rter der Herrn ynnd Lanndtleut ainen zu
sich eryordern» ynnd allsdann darinn erkhenhen lassen« wie sich
gebflrt. Ynnd was also erkbenndt wierdet» das soll on mittl yngewai«
gert yolnzogen ynnd yon khainem thaill abgeschlagen werden. Alles
bey yermeidung scbwftrer yngnad ynnd straff.
Zw Ausschflssen» so neben ynnd mit der anndern Lannd Aus-
schüssen yon gueter Regierung» auch wie man ain Potschafll zw den
Jungen Fürsten schickben soll» banndien ynnd schliessen sollen, seindt
färgenomen :
Abbt zw Sanndt Lamprecht» Graf Georg yon Montfort»
Herr Lienhardt yon Harrach» yerweser» Herr Hanns yon Reyhenburg»
Herr Wilhalbm Schrott» Herr Sigmundt yon Herberstain» Wal-
thasarGleyntzer, Yitzdomb yon Leybnitz» yon Stetten ainer oder
zwen.
(Bl 80*.) Ynnd soll ain gwallt aufgericht werden» das sy
samenntlicb» oder der merer thaill aus Inen neben anndern der Lannd
FoBte«. yni. 10
146
1510.
Ausschüssen hanndlen rnnd schliessen sollen , wie man guet recht
vnnd Regierung aufrichten vnnd hallten welle.
Item wie es mit der Jungen Fürsten Cammergut steen» vnnd
wemb man das beuelhen soll.
Item wie die PotschaiRen zw denen Jungen Fürsten abgefertigt
werden sollen.
Item ob denen Lannden durch (oder) ^) annder widerwftrtig-
khait» angriff oder einzug begegnen wurden» wie ains dem anndem
zw hilff khumen, vnnd wess sy sich gegeneinander vertrösten sollen.
Item wie es mit dem Eer oder hilffgeUt, ynnd von wegen der
Silberlosung gehallten soll werden.
Item der Lanndtshaubtman sambt denen yerordennten sollen in
der Fürssten Zeughaus Püchssen, Puluer vnnd annders he'(BLSQ^.)
steUen, damit, so es die notdurflR eruordert, daran khain manngl
erscheine.
Die Gewüllt auff die yerordennten sollen aufgerichtynnd bestellt
werden durch den Brobst zw Seggaw, Herrn Wolffen yon Stubmberg,
Herrn Philippen yon Trautmanstorff, Wolffen von Weyssenegkh ynnd
die Stat Grätz. Alle Pass , Reyterey ynnd ynnderhalltung dersdben
sollen hinfQron ganntzlich yermitten bleiben , wie dann die yor aus-
ganngnen Generali clarlich anzaigen, welicher aber dieselben aus-
ganngen generali in ainem oder mer articln yberfuer, der soll durch
den Lanndtshaubtman ynnd sein zuegeorndt fürgeuordert, gehört ynnd
nach gelegenhait der sachen on alle gnad gestrafft werden.
Nachdem aus dem gejaid etwo vill Widerwillen (Bl. 81 'y^
khrieg, ynainigkhait ynnd aufruer ersteen möchte» ynnd namblich zu
sorgen sein will, wo das Rotwylld gejagt wurde, möchten die Jungen
Fürsten gedennekhen, es beschfihe Inen zu uerachtung, ynnd yielleicht
dardurch gegen <lem ganntzen Lannde ein yngnad ynnd Widerwillen
fQrnemen, ynnd soliches alles zuuerhüetten , ist der Herrn yon Aus-
schuss besonnder yleissig ynnd freundtlich ermanen ynnd bitten , ein
Ersame Lanndtschafft welle mit dem gejaid diser zeyt geduld tragen,
ynnd das in Ruee ansteen lassen, biss inndert der Jungen Fürsten
ainer zw Lannd khumb , oder aber ein Regiment in denen Lannden
aufgericht wurde. Das wierdet on allen zweifl derselben Lanndtschafft
*) Ist wohl zu streichen.
1519. i4T
bey den Jungen Fürsten «w grossem Rnemb gedeihen, jnnd sy die
Forsten herwiderumb mit gnaden ^khennen, rnnd menigclieh dest
pesser in ainigkhait sein mugen. Dann so ainer jagen , wurde der
annder yermainen, es beschäch auff seinen gründen oder auff seinem
(Bl. 81*.) gejaid etc., vnnd allso durchauss zwischen den Lannden
khain guete ainigkhait besfeen mugen. Dem allen nach gar yüI pesser
sein will, solich gejayd diser zeyt zw ynnderlassen. Ist auch bewil-
ligt, bis auff die ausschüss aller Erblannd, die sollen Terror dauon rat-
schlagen, wie es damit gehallten soll werden.
Zw Potschafil zw den Jungen Fürsten seindt fürgenomen : Herr
Sigmund yon Herberstain ynnd Hanns Hofman.
Darauff Credenntz an yeden Fürsten, sonnderlich aqch an Frauen
Margaretn.
Denen von Tyroll ires anzaigenns ireundtlichen dannckh ze-
sehreiben, mit yermeldung, was sonnst allhie im Lanndtag beschlossen
ist. Nftmblich besamblnng der Lanndaussehuss, ynnd was alda durch
die Ausschüss Airgenomen wurde, sy weitter zw erinndern. Das auch
(BL 82\) für guet angesehen sey, das sy Ir ausschüss auch darzue
yerordennten, ynnd so yon denen yon Österreich, denen man desshalb
geschrjben, anntwort herwider khftme, wolte man Inen den Tag ynnd
maistat solicher besamblung ynuerkhündet nit lassen , mit bitt ynnd
beger, soliches den yorderen Landen , so Inen anhenngig sein , auch
zuuerkhünden.
Eben gleich solle denen yon Khftrnndten ynnd Crain auch ge-
schriben werden.
Darneben wollt auch für guet angesehen sein, ynnser genedigist
Herrn, die Jungen Fürsten ynnder anndern zw ersuechen ynnd zuuer-
monen, mit Inen den Venedigern einen enntlichen frid zu beschliessen,
das auch Ir Kw. gnaden bey denen anliegennden Khunigreichen,
alls Hungern, Behaimb ynnd Polin, yon brüederlicher ainigkhait
zw tractieren oder zu hanndlen bedennckhen ynnd fttmemen, wie
dann weillend die Kay. Mt. hochloblicher Gedftchtnuss gethon
haben.
(BL 82^.) Dem Ertzbischoue zw Saltzburg zuezeschreiben,
nachdem sem Fürstlich gnaden nicht das wenigist in disen Lannden
hab, ynnd sich ain Lanndsehafft albeg bey seinen ffirstl. gnaden sonn-
der genaden ynnd genaigten willenns yersehen haben ynnd noch, das
sein Fürstl. gnad, wo es die notdurfft eruorderen wurde, genedigclich
10»
148
1519.
vnnd getreulich zw ainer LanndtschaflFt steen, ynnd sy mit Rat» hilff
rnnd beystanndt nicht yerlassen welle.
Das Lanndtsrecht zubesitzen khan diser zeyt in Rat nit befunden
werden, doch sollen die Ausschuss aller Lannde daruon ratschlagen,
ob weeg gefunden wurden, damit das Recht wieuor aufgericht vnnd
besessen werden möeht« oder, wo es Ar guet angesehen wurde, die
Jungen Fürsten deshalb zubesuechen.
Dem Canntzler vnnd Herrn Gabriellen Vogt, von wegen der
hanndlung zw Ynnsprugkh f&rgenomen , zugeben f&r Eerung zway-
(Bl. 83'.^ hundert Phundt Phening, mit bitt vnnd beger, nachdem sy
mit disem Lannd gegen der anndern Lanndt sachen zu raitten die
wenigist müee gehabt haben, das sy daran guetlich zufriden sein.
Schreybern zu Trinckhgellt vier vnnd zwaintzig Phundt
Phening.
Der Tui^gen halb sollen auch aller Lannd Ausschuss berat-
schlagen, wie man Inen begegnen, vnnd weitter Einzug verbfiett wer-
den mögen. Vnnd soll roitler zeyt dem Weychsiberger geschriben
werden, für sich selbst bei dem Raan zw erkhunden, was hilff die
Räbstlich Heilligkhait vnnd Venediger thun wollten, vnnd was auff
dise Lannde gefielle, damit, ob vielleicht bey denen Ausschflssen hilff
befunden wurde, allsdann ein Lanndtschafft ganntz begierig vnnd ge-
naigt wäre, das man sich darnach zurichten hette.
(BL 83^.) Der Lanndtshaubtman vnnd verordennt sollen Ord-
nung f&rnemen, damit von dem Camerguet Raittung gehallten werde.
Von wegen der Tausent gülden, so Vitzdomb zw Wells aufbracht
soll haben, vnnd das Schmutzer begert bey der Mautt zw Rotenman
zubleiben, soll dem Lanndtshaubtman vnnd verordennten beuolhen
werden, nämblich das Vitzdomb yetzo geduld hab, in ansehung das
khain gellt vorhannden sey; wo Er aber soliches nicht thun möchte,
so wollte man Ime ee von hunderten jarlich filnff gülden zynnss
geben.
Des Obristen Veldhaubtmanns halben ist beratschlagt, das sich
die Ausschflss, so die zusamen khomen , aines obristen Velldhaubt-
manns verainen vnnd vergleichen sollen.
Der Personen halben, so in das Regiment verordennt sollen wer-
den, ist beratschlagt (Bl 89*,) : Herr Wilhalbm Schrot vnnd zw bne
Hanns Hofman . Souer aber derselbig in Hispanien geschickht wurde, soll
Lassla von Ratmanstorff an sein stat geschickht vnnd verordennt werden.
1M9.
149
Der Provisiooer halben ist beratschlagt» das der Herr Haubtman
mit sambt seinen zuegeordennten sy mit Iren verschreibongen emor-
dem, ynnd was darinnen abzustellen ynnd yncosstenns yerhüett mag
werden, soll besehehen.
Den Comissarien an den Ortflegkhen im FryauII aaff Ir schrei-
ben anzuzaigen, ainer Lanndtschafft Rat sey, das sy in albeg guet
Ordnung ynad f&rsehung thun , dieselben Ortflegkhen vor yerrätterey
mnd annder geuftriichait mit höchstem vleiss zu verhOetten, vnnd ob
gleich ein fürschlag beschfthe, sollen sy alls die getreuen (Bl. 8V.J
mü guetem widerstanndt die flegkhen hallten. So werden die Lannd
yetzo durch Ir Ausschuss ain besamblung hallten, ynnd in dem ynnd
anndem besehlieslich hanndlen, yngezweiffellt, wo es daran khamb,
sy wurden sy mit hilff ynnd rettung nicht yerlassen.
Schlädning halben ist beratschlagt, man soll sich erkhunden
wie ynnd was massen sich der Perckhrichter gehallten, auch die
Raittung yon Ime angenomen , ynnd souer Er ynfttrmblich erfunden
wurde, ainen anndern an sein stat zusetzen.
Der Irrung der dreyer Lannd halben jst beratschlagt, das die
Sachen iren anstanndt hab, biss die Lannd durch Ir Ausschuss zu-
samen khomen.
Valltein yon Mann ynnd Aygners Raittung halben ist berat-
schlagt, das die Irer Raittung halben mit fQrsehrifft an das Regiment
zw YnnsprugUi yersehen werden, damit daselbs (BL 8S*.) mit
Inen, alls da man der Sachen wissen hat, raytt ynnd beschliesse.
Hit denen, so yerschiner zeyt yiertlmaister gewesen sein, soll
geraitt werden , das sy dissmalls in ansehung der manigfeltigen Aus-
gab gedulld tragen.
Der Lanndtshaubtman ynnd yerordennten sollen dem Schrann-
schreiber, Weisspoten ynnd Payrstorffer auff ir eingelegt Supplication
ynnd anzaigen, ainem jeden nach gestallt der Sachen, zufriden stellen,
wie sy zuthun wissen.
Der RQsstung halben ist fürgenomen, das die yom adl, denen
solich Rfisstung aufgelegt ist^ in aigner Person auf sein ynnd zue-
ziehen sollen, oder aber, wo Ir ainer oder mer selbst darzue nit ge-
schickht waren, so sollen dieselben annder yom Adl, so dan geschickht
sein, an Ir stat stellen; ob auch ainer ynnder den anndern nit sein
wollte, so mag (Bl.SS^.) er selbst in aigner PersOn mit seiner ROsstung
zueziehen, doch das Er soliches yetzo alhie den yerordennten anzaige.
180 isi».
Von wegen der Mfintz sollen der Lannd Ansschuss ratachlagen»
damit ein yede Müntz nach irem werdt geschfttzt werde, ynnd namb-
lieh sollen die Neuen Sehweitzeriseheu Khreutzer» so yetzo in das
Lannd khomen, hinf&ron nach Sanndt Georgentag sehierist nicht mer
genomen werden, dann zw dreyen Phening.
Mit dem Rüden vnnd Hertzenkhraffl sollen reyten die vier , so
dem Lanndtshaubtman zuegeordennt sein, Tnnd Polhaim mnd Mar-
schalch.
Von wegen der Freyhait sollen anzaigen annemen: Brobst zw
Polan, Balthasar Gleynntzer, Woll^ng von Sauraw vnnd Lassla Ton
Ratmanstorff, Abbt im Neuenperg.
(BL 86',) Auff des Stainpeiss Supplication , belanngendt das
Sehloss Pernegkh am Uartperg, desshalb er nach weillennd Kay. Mt.
absterben zw der behuet hilff ynnd färsehung begert, ist durch die
Herrn vom Ausschuss auff dem Lianndtag nach Liechtmess Anno im
xvü^^", beratschlagt, Ime anzuzaigen, woll zuhallten. Das ist Ime dem
Stainpeiss also zw abschied zugeben.
Der Supplication halben, so von denen Ortflegkhen dits FOrssten-
thumbs Steyer fürbracht, ynnd xlarinn mit geschOtz ynnd Robat zw
den gebenen hilff ynnd färsehung begern^ ist beratschlagt, den Par-
theyen anzuzaigen, das sy geduld tragen, dann es werden khurtzlich
yon allen Lannden Ausschuss zusamen khomen, so der Lannd obligen
ynnd notdurfft in solichem ynnd aundem fiirnemen ynnd betrachten
sollen. Doch sy auch selbs in albeg guet hauswiert sein ynnd guete
f&rsehung thun. (BL 86^.) Wo aber mitler zeyt ainicherlay Einzug
oder Empörung (iQrfiellen, werde sy ain Lanndtsehafft mit rat, hilff
ynnd rettung nicht yerlassen. Die yon Stetten mügen auch die yom
Adel ynnd ire ynndersässen ymb Geschütz ynnd Robat mitlerzeyt bit-
lich ersuechen. Sey man yngezweiflt, sy werden guete hilff ynnd
nachtparschaflt befinden.
Dann auff die Supplication des Stainpeiss, das Sehloss Pemegkh
am Hartperg betreffenndt, darinnen er zw behuet, hilff ynnd fiirsehung
begert, ist beratschlagt, Ime anzuzaigen, dieweil man hör, das er
gerechtigkhait auff ain behabt Recht zw dem Sehloss zu haben yer-
maindt, sey er die'behuettung Lannden ynnd Leuten auch Ime selbst
zw guet zuthun schuldig , ynnd wo Er in ansefaung der notdurfil auff
gebew des Sehloss was anlegt, wisse Er sieh aUs ein innhaber gegen
den Erben darinn woll zu hallten.
151». 151
(Bl. 87\) Auf den brief , so von den TestameDtarien ainer
Lanndtschaft vorgebenlich zuegeschickht, ist beratschlagt» dieweill die
Testamentarii khainen Poten mit solichem brief , der ymb Anntwort
angebauten, geschickht, Sy auch mit namen nit ynnderschriben« dess-
halben man nit waiss , wer sy sein oder wo sy zabesuechen wären,
"so sey nicht vonnöten, Inen ainieherlay Anntwort diser zeyt zugeben.
Die Herrn wollt auch flir guet ansehen, das denen von TyroU
geschriben wurd , das die Posst herabgelegt vnnd der cossten halb
auff sy, ynnd der annder halb thaill auff die herindern Lannd geraitt
mnd gelegt, damit ditz Lannd Irer, auch sy derherinderenhanndlung
fürderlich Tnnderricht emphahen möchten.
Nachdem der gefanngen, mit namen Sperckh, auff ettlich be-
khenndt, die dann durch den Lanndtshaobtmann eraordert (BL 87^,)
ynnd zum thaill erschinen, denselben angezaigt, das sy sich zw disem
Lanndtag flir ain Lanndtschafffc stellen sollen, weliche dann da wären,
das sy alda ainer Lanndtschafil erkhanndtnusß geduldetn; weliche
aber nicht erscheinen , das dieselben nochmallen fltr den Lanndts-
haubtman vnnd den grossen ausschuss eruordert wurden, ynnd der-
selben erkhanndtnuss geduldeten.
Der yerbottnen Wein halben ist beratschlagt, denen zu schrei-
ben, so derselben ort sitzen, das sy die Wein nach hdchstem irem
yermugen, alls sy dann das inen selbs ynnd gemainer Lanndtschafft
zuthun schuldig sein, ynnd nämblich solichWein sambt Ross ynnd
wagen zunemen ynndersteen.
Dessgleichen: weliche yber ynnd wider ainer Ijanndtschafflt
jungst yerwilligung, belanngenndt das gejaid, yerbrochen haben, die
sollen desshalben der Herrn ynnd Lanndtleut Erkhanndtnuss gedulden.
(Bl 88 leer.)
(BL 89^.) Instruction, was die Edlen Gestrenngen yessten: lo. Febr.
Herr Sigmund yon Herberstain ynnd Hanns Hofman yon wegen ge-
mainer Lanndtschafil in Steyer bey den Durchleuchtigisten, gros-
mächtigen Fürsten ynnd Herren, Herrn Carolen ynnd Herrn Ferdi-
nannden gebruedem, der hispanischen Reich Khunigen, Ertzhertzogen
zw Österreich, Hertzogen zw Steyer, zw Burgundy, zw Brabannt
ynnd Phalltzgrauen etc., ynnsern genedigisten Hermen, werben ynnd
hanndlen sollen.
1Ö2 1519.
Erstlichen , nach vberanntwortang der Credenntz Iren Kw. gna-
den, ainer Lanndtschafft tnnderthenig gehorsamb ynnd willig diennst
sagen.
Vnnd furter Iren Ku. gnaden mit sonndern elSglichen gebärden
ynnd werten anzaigen, Iren Kn. gnaden sey vnnuerporgen der laidig
ynnd betrfleblich Todtfall, so 6ot der Almeehtig an des Allerdurch-
(Bl. 89*.^ leucbtigisten, grosmfiebtigisten Fürsten Tnnd Herrn, Herrn
Maximilian Römischen Khaisers, Irer Ku. gnaden Een ynnd Vatters,
ynnsers allergenedigisten Herrn, hochlöblicher gedächtnus, Person
laider yerhengt hat, den billich alle Cristenhait, alls den Todtfall Ires
allergetreuisten, gQetigisten Regierer, haubt ynnd yorfechter bewai-
nen, auch hertzlichen beclagen soll; noch yill mer dises ynnd annder
Ir Mt. Erblannd, dann sein Kay. Mt. durch seiner Mt. hohe ynnd zu
reden ybermennschliche Weisshait, Mannhait, Sterckh ynndTugenndt,
mit Irguetigenynnd gerechten Regierung nicht allain das Römisch Reich
bey dem löblichen Haus Österreich erhallten, sonnder auch dasselb
Haus Österreich dermassen erhebt ynnd erweittert, also das sich
seiner Mt. Regierung ynnd gwallt (BL 90\) yon ainem mör an das
annder raichet ynnd erstreckht, ynnd die mächtigisten Khunig ynnd
Fürsten darob ain Erschreckhen , enntsetzen ynnd yerwunderung
haben; darzue mit seiner Mt. Manhait ynnd Sig Hungern Venedig etc.
mit yill glückhlichen Streitten ynnd Sigen bezwungen ynnd seinem
willen gewalltig gemacht, ynnd allso dardurch seiner Mt. Erblannd in
Ruee ynnd frid gesetzt, ynnd darinn behallten hat; Vnnd yber das
auch den graussamen Tyrannischen, ynnsers heilligen Cristenlichen
glaubenns ynersettigten Erbfeindt, den Turggen, nicht allain begert
zuzaumen ynnd zustillen, sonnder denselben gar zuuertreiben , ynnd
damit die ganutz Cristenhait zu berueeigen in embssiger ynnd stfitter
Arbayt ynnd yebung gewesen ist ;
(Bl. 90^.) So aber nun der almeehtig Got disem Lannd, ja
auch aller Cristenhait, solichen Iren getreuisten Herrn Vatter ynnd
beschirmer aus seinen götlichen willen mit dem Todt abwegkh geno-
men, so hab das Lannd in solichem laydigen, betrueblichen fall nicht
annder ergetzlichait, dann das Ir Kay. Mt. ain solich cristennlich,
yemunfftig ynnd andächtig Enndt genomen, dergleichen khaumb mer
yon ainem mennschen erhört oder gesehen worden ist.
Vnnd das Ir Mt. den Lanriden zw höchstem trost hindter Ir yer-
lassen hat die benannten Irer Mt. Enickhl, die durchleuchtigisten
1519. 153
Ffiresten mnd Herrn, Herrn Carolen rnnd Herrn Ferdinanden, der
hispanischen Reich Khonigen, Ertzhertzogen zw Österreich, Hertzo-
gen zw (BL 9VJ) Stey er mnd Burgundy etc. , die bayd das Lannd
nach Irem gebrauch vnnd heerkhomen für Ir genedigist ynnd recht
natflriich Erbherrn mnd Lanndtsf&rsten erkhenndt : der ainer, nfimblich
KhnnigCarl,yber das Ine der almechtig mit weisshait, yernunffl, mannhait
mnd Tagennden yber annder mennschen begabt, hat die hispanischen
Reich glQckhlichen eingenoroen , ynnd allda mit gerechtister Regie-
rung mnd höchster lieb mnd gehorsamb seiner Ku. gnaden ynnder-
thonen herrscht ynnd regiert, darzue den benannten Tyrannischen
cristenlichen Pluets Erbfeinden, den Hay den mnd Turggen, mit etli-
chen glQckhsaligen Streytten obgesigt, mnd allso sein ersts Ritter-
spillalls ein gprosser, khunfftiger Vorfechter ynnd beschirmer cristenn-
lichs glaubenns wider die, (Bi 9V.J mnd desselben malls glQckh-
lieh eerlich mnd sftligdich bewart, geOebet ynnd.yolbracht.
Ebengleich seiner Ku. gnaden Brueder, Khunig Ferdinandus,
mit allen Tugennden wie seiner gnaden Brueder yon dem Almechti-
gen fllrgesehen sein, allsdann alle anzaigen aines jungen gerechtisten,
redlichisten mnd mannlichisten Fürsten f&rgeben mnd erscheinen.
Vnnd dieweil nun ainErsameLanndtschaffltdisezwendurchleuchtigist
Fürsten f&r Ir recht natürlich Erbherrn, wie obuermellt ist, erkhenndt,
auch Yon Irer gnaden loblichen yoruordem allzeyt mit sennfRmuetiger
gerechter milder Regierung gehallten; auch bey Iren freyhaiten mnd
allten herkhomen genedigclich gelassen sein, darzue ein (^BL 92*,)
Ersaaie Lanndtschaflft ynnd Ir yoruordem bey Irer gnaden yoruordem
sich allzeit mit darstreckhung Ires leibs mnd guets mnd Pluetyer-
giessung alls die getreuen mnderthonen gehallten, erzaigt mnd zwen
grosmSchtig Fürsten, nftmblich Khunig Adolffen, des Römischen Reichs
Regierer, mnd Khunig Otockharn yon Behaimb in Velldstreitten zu-
uberwinden ynnd zw Todt zw erschlahen yerholffen haben , sollen
die gesanndten Ir Jedes gnaden mit aller ynnderthenigkhait bitten,
das sy baid, oder Ir ainer, wie sy sich dann desselben bruederlichen
woll zuuerainen wissen ynnd wellen , in dieses Lannd auffs furder-
lichist yerfuegen, das jhen , so Irer gnaden yoruordem gethon ynnd
des Lanndes freyhait ausweisen, f&rnemen mnd (Bl. 9V.) thun, so
sey ain Ersame Latindtschafit yrbittig, Iren Ku. gnaden Ir schuldige
Phlicht ynnd alle gehorsamb» wie yon Allter herkhomen ist, zu thun
ynnd zw erzaigen.
184
1519.
Verrer sollen die gesanndten Iren Ku. gnaden ftrbringen: wie-
woll mitler zayt, bis auff Irer gnaden zuekhunfil, diaes ynnd anndere
Lannd guet Regierang « Ordnung, yerainigung ynnd gegenw^» das
alles die gesanndten, wie es gehanndlt ist, anzaigen sollen, wid^
menigclieb, der sj yberziehen, beschedigen oder yon Iren Ku. gna-
den, darbey sy sieb dann hanndtzuhaben nach Irem höebsten yer-
mugen Ires leibs ynnd guets ganntzes willenns ynnd färsatz sein,
dringen wollt, so muessten sy doeb aus der nabendt des mergemellten
grossen, ersehreckhlicben yeinnd, der TOrggen, so dann Irer Ku.
gnaden Erblannden yon seinen Lannden in zwayen (Bl. 93*,) tagen
erraieben mugen, aueb disem ynnd andern Lannden in yersebiner
zeyt etwo yill graussamer besebedigung mit beraubung mordt, Pranndt
ynnd hinfilrung etwo yill Tausent mennseben zuegefuegt bat, darzue
aueb aus geuerlichkbait darinnen yon den anligennden Lannden, alls
Hungern, Bebaim, Venedig, Scbweytzer ynnd anndern begegnen
möcbten, in grosser sorgfeltigkbait steen, das^ aueb das Lannd des
Reebtenns, so d^nn in Iren gnaden abwesen ansteen mueste, nicbt
enntperen kbundt ;
Vnndaus erzeilten yrsaeben, nicbt allain diser ynnd annder Ir
gnaden Erblannd, sonnder aueb des ganntzen eristenlicben glaubenns
notdurfil ynnd nutz eraiscbt ynnd eruordert, das der obangezaigten
Kbunig ainer oder bayd sieb auff das peldist in dises oder anndere
österreiebisebe Lannd yerf&egen, ynnd darinn Ir loblieb Regierung
ynnd bofballtung yolfuern;
(BL 93^.) Darauff sollen die gesanndten Ir Ku. gnaden aber-
malls auffs diemuetigist bitten , das sy solicbes wie vermellt getreu-
lieb zu tbun geruecben, ynnd dises Lannd in Ir gnaden scboez ynnd
sebiermb ballten ynnd genedigclicb beuolben baben, so wellen ain
Ersame Lanndtsebafft zw Iren Ku. gnaden, alls Iren genedigen Erb-
herrn, getreulieb, yngespart Irs leib ynnd guets, wie yon allter ber-
kbomen ist, setzen, ynnd solicbes alles ymb Ir Ku. gnaden in aller
ynndertbanigkbait geflissen sein zuuerdienen.
Item ob sieb zuetrueg, das die gesanndten zw Kbunig Ferdi-
nannden ee, alls zw Kbunig Carln kbomen, allsdann sieb mit pessten
yleis bey Kbunig Carlen sambt anudern, wie sieb dann zuetragen
wierdt, enntscbuldigen, ynnd nämblicb anzaigen ,* das dieses Lannd
bayd Fürsten, dem allten berkbomen nacb, für Ir Erbberrn erkhenndt
ynnd desshalb sy baid ersuecht.
1519. 188
(BL 94'.^ Item ob sieh auch zuetrueg, das die gesaondten zw
der aliten Khunigin Ton Hispanien» der jungen Forsten muetter, auch
zw Irer Schwester» firauen Margarethen, khomen, sollen sy denselben
Iren genedigisten Frauen» nach yberanntwortung Ires Credentzbrieffs,
Ir Tunderthänig diennst sagen» ynnd bitten» ain Lanndtschafil bey
Iren genaden SQnen mnd Brueder genedigclich beuolhen zu haben»
wie dann sy die gesanndten zu thun woll wissen.
Item wo sich auch fiieglichkhait zuetragen wurd, den Lanndt-
sehafllen der Hispanischen Khunigreich, auch der Burgundischen
Lannden, der LanndtschaiH in Steyer guetwilligkhait vnnd freundtlich
naigung ynnd beuelhung f&rzubringen.
Dessgleichen auch die FOrssten am weeg hinab, vmb furderung
ynnd belaittung, wo es stat hat, zw ersuechen, ynnd die Lanndtschafil
Iren f&rstlichen gnaden der Türggen halb zubeuelhen.
(BL 94\) Wo sich auch die gesanndten diss Lanndts mit den
anndern Lannden , der Potschafft oder Werbung halb , nicht khundt
yergleichen, allsdann desselben den Khunigen ynnder anndern fQr
yrsach erzellen, das die Lannd mit den rechtlichen hanndlungei,
gebreuchenynndfreyhaitten aneinannder nicht gleich, sonnder ynnder-
schidlich sdn.
Die gesanndten sollen auch in khain weeg noch weiss, yon wegen
ainer Ersamen Lanndtschafil, nichts annders hanndlen, dann was dies
Instruction yermag ynnd innhellt.
Sy sollen auch bey den Khunigen oder Iren Rftten, we-
der in selb , Iren ireundten , noch yemanndts annderen nichts
hanndlen oder sollicitiern zw aigen Eeren oder nutz, in khainem
weeg.
Ob sich aber begab, das sy durch die Khunig oder Ire Rfit, oder
annder in disen sachen ymbRat ersuecht werden, oder sich yemanndts
derselben mit Inen in disputatz (BL 9S\) einlassen wurd, so sollen
sy yon ainer Lanndtschafil wegen allen Rat ynnd disputation, ausge*
nomen diser Instruction innhallt, yermeiden, aber fQr sich selbs mugen
sy Ir guetbeduackhen ynnd dasjhenig, das sy für ynnser genedig
herm ynnd auch Lannd ynnd Leuth das nutzlichist ynnd fruchtbarist
ansiecht, woll anzaigen.
Item die Jungen Fürsten zuermonen, das sy ainen dreisiigisten,
wie sich dann ainem solichen hochlobliehen Fürsten gezimbt, yer-
ordnen zu hallten.
156
1519.
Item die gesanndten mugen auch bey Khunig Ferdinanden Ires
zugs tnnd belaittung halben hanndien.
Item die gesanndten sollen auch, so es stat haben mag» Iren Ku.
gnaden anzaigen : damit dises vnnd annder Irer gnaden Lannd dest
pass in frid ynnd ruee beleiben möchten, wollt ain Ersame Lanndt-
schafil fbr guet ansehen , (BL 9SK) das Ir Ku. gn.» souer es Irer
gnaden gelegenhait war, mit den Venedigern ain beständigen frid
annfimen.
Das auch Ir Kw. gn. den Khunigen zw Hungern, Behaim nmd
Polin, alls Irer gnaden gesippte freundt, durch Potschafft oder sehriff-
ten ersuechet, damit sy mit Iren gnaden ynnd Irer gnaden Lannden
ynnd Leuten in gueter ynnd freundtlicher Nachperschaffl beliben.
Soliches alles ynnd Jedes sollen die gesanndten bey baiden
KhOnigen mit dem allerpessten yleys werben, hanndien ynnd sollici-
tiern, wie sy dann zu thun wissen, ynnd sieh yertreulich zw Inen zu-
yersehen ist.
Datum Grätz, Phintztag Scolastice, den zehennden tag Februarii,
Anno etc. im Neunzehennden.
(Die alte Seitensihlong fpraft hier toi B1. 9V>, a«f BI. 100«.)
(Bl. lOO^J Articcl, in Crafft der Instruction zu
hanndien.
Nachdem die Potschafilen, so zw ynnsem genedigisten Herren
Khunig Carlen ynnd Ertzhertzog Ferdinannden f&rgenomen, so lanng
anhaimbs aufgezogen ynnd nit abgefertigt sein, ynnd sich mitler zeyt
ettlich Sachen yerftnndert, haben die Verordennten in Steyer Iren
gesanndten zw yoriger Instruction dise nachuolgende Articl aufge-
zaichenndt ynnd beuolhen zu hanndien:
Item nachdem Inen die Instruction, so sy haben, zuegibt, den
Ersten Articl Irer Werbung mit wortten auszubraitten, wo Inen nun
mitler zeyt die mär khämen, das Got welle, das ynnser genedigister
Herr Khunig Carl zw Römischen Khunig erwellt war , so sollen Herr
Sigmundt ynnd Hofman mit den anndern gesiinndten daruon ratschla-
gen, damit sy dasselb auch mit frolockhung (Bl, 100^,) in Irer Wer-
bung ausstreichen.
FOr das annder so sindt etlich Articl, die darauff gestellt sein,
so es stat haben khan, dieselben anzuzaigen, alls: mit dem Vice Re
zuhanndlen, dessgleichen mit den Khunigen zw Hungern ynnd Polen,
im. 157
sollen ynnser gesaDodten mit denanndem daruon hanndlen» souil der-
selben nach gelegenhait der saehen nicht not thäte anzubringen» ob
dieselben ynnderlassen wurden.
Ffir das dritt wollt den Ausschuss itir guet ansehen» das ynnser
gesanndt mit der anndern Lannd gesanndten daruon redten» damit
der Articll» belanngenndt die Vinantzen vnnd Procureyen» der Ku.
Mt. allain durch wenig Personen oder in schriflK anbracht wurdt
FOr das yierdt sollen gedachter Herr Sigmundt ynnd Hanns Hof-
roan Ku. Mt. (BL 101*.) anzaigen» wie ynns angelanngt sey» alls
soll ditz Lannd in Ir Ku. Mt. tragen sein 9» das sy POndtnuss wider
Ir Ht. gemacht haben sollten» ynnd darauff Ir pesste enntschuldigung
tbun» ynnderthenigist bittenndt» das Ir Mt. soKchem khainen glau-
ben geb.
Auch sollen die gesanndten sich selbst oder ain Ersame Lanndt-
schafll» wo sy yon anndern Yemanndt solich beschuldigung hörten»
mit pesstem yleys enntschuldigen.
Zum FQnfilen sollen die Gesanndten dises Lannd gegen ynnsem
genedigisten herrn enntschuldigen, das sy so lanng mit solicher Pot-
schaflft yerzogen haben. Vnnd nämblich anzaigen» das soliches darumb
beschehen sey » damit die Lannd Ir Ku. Mt. Irer Mt. zw sonndern
Eern samentlich besuechten. So haben sy auch auff der yon Tyroll
beschaid gewart» welichen weeg sy ziehen sollen. Derselb bschaid
sey Inen aber nicht worden » desshalb sich die sach so lanng yer-
harrt hat.
(Bl. 101^.) Zum Sechsten sollen sy Ku. Mt. anzaigen» das die
Lannd auch ain Potscbaffl zw Khunig Ferdinannden» nachdem sy baid
Förssten f&r Ir Erbherrn erkhennen» geschigkht haben , damit sein
Ku. Ht. des auch wissen hab.
Item so yon den Gesanndten begert wurde» yrsach anzuzaigen»
warumb sich die Lanndsclmfft des Cammerguets ynnderstannden hab,
sollen sy anzaigen, nachdem etwo yill trefflicher anstossennder Lannd,
ynnd nSmblich der Turgkh in solichem laidigen Fall zu besorgen»
auch wenig yorrat zw dem khrieg yerhannden» ynnd nSmblich in dem
Zeughaus zw Grätz khaumb sechtzig Cennten Puluers gewest sein» wo
auch ein zug beschehen» so war yon noten gewest» das yon der Ffirst^
') „tragen sein''» so viel wie denoneirt Bein. Sehmeller I. e. 1» 48%.
158 m».
wegen erstlieh ain yoickh aufgenomen war worden, dann wo soliches
nit beschehen, mdclit die LanndtsehaflR aueh dest minder darzne thon
haben, (Bl. 102*,) rnnd allso daraus ain mwiderbringlieher scha-
den erstannden sein.
So m5cht anch das Chammergnet sonnst vemickht sein worden,
das ynnsern genedigisten Herrn aueh zw nachtaill geraicht, ynnd ain
Lanndtschafft, vmb das sy nit selbs darein gesehen, in yngnaden
fassen hetten mügen, wie dann soliches alles die benannten Herr Sig-
mundt vnnd Hofman mit grundt anzuzaigen, fiirzubringen mnd zu
hanndlen wissen.
Aus solichen mnd anndern beweglichen yrsachen haben die
Lanndtschafflt das Camerguet arrestirt, doch nuerauffKw. Mt. yerrem
beschaid.
Item die gesanndten dieses Lanndts sollen sich auch in anndem
hanndlungen, ausserhalb der Artid so in der gemainen Instruction
oder in Irer sonndern Instruction begriffen, neben den gesanndten
(^Bl, 102^.) der anndern Lannd in yeranntwortung khainswegs ein-
lassen.
Ob auch sonnst die sachen etwo hitziger anzogen wollten wer-
den, Ires theills darein nit yerhenngen.
Item die gesanndten dises Lanndts sollen auch nicht gestatten,
das ainer Burgersstanndts red, ee sollen ynnsere gesanndten sambt
Khärnndten ynnd Crain ain sonndere Werbung thun.
Die obangezaigten Articll all ynnd Jed sollen die gesanndten mit
pesstem yleys erwegen, sich darinn der anndern Lannd guetbe-
dunckhen erkhundigen, ynnd, souil denen sachen diennstlich ynnd die
notdurfil eruordern mill, mit grundt anzaigen ynnd Erbringen, wie
sy dann zu thun wissen.
(BL 103'.) Herrn Sigmunden yon Herberstain ynnd
Hannsen Hofmanns zw Gruenpühl phlicht.
Auff gemainer Lanndtschafft in Steyer fürnemen in jungst ge-
balltem Lanndtag nach Lichtmess, in sachen belanngenndt die Pot-
schaiR, so desselben malb zw ynnsern genedigisten Erbherrn ynnd
Lanndtsfilrsten erkhiest ynnd benennt worden, beschehen, auch nach-
malls durch der österreichischen Lannde ausschuss zw Prugg in
gemain yon neuem ratifieiert haben, sein die gestrenngen, Edlen,
1519.
1S9
yessten Herr Sigmund tod Herberstain mnd Hanns Hofman zum
GrfienpQhl, alls jetzgedachter LaondtscbaiR gesanndt, mit gelübd
yerstrickbt, nfimblich das sy bey den Forsten nichts annders hanndlen
weUen» dann was Inen die Instruetion, Inen dessbalb (Bl. 109.)
gegeben» auflegt. Das haben sy auch allso mit mundt ynnd hanndt
angelobt mnd vergriffen, doch haben sy ettlicher Articl halben erleut-
terung gebeten,« wie dann dieselben articU, sambt der anntwort
darauff^ von dem ausschass gemainer Lanndtschaffit gethon ynnd geben,
hernach yolgen :
Erstlich lautten der gesanndten fQrgelegt Articcl
also:
Item erstlich, das man ynnss yerfertigt yberanntwort , was
wir geloben sollen ynnd werden, das wellen wir hinwider auch
geben.
Item wie man sich mit dem Lanndt ob der Ennss halHen soll im
Stanndt?
Item ob ainer oder baid gefanngen, geschätzt ynnd beraubt
worden, wie man ynnss ledigen, ynnd ob man ynns oder ynnsem Er-
ben söliches widergellten welle?
Item nachdem wir allen ynnsem Nutz mnderlassen muessen zu
hanndlen, ynnd niemandts (B/. 10^'*,) waiss, wie lanng wir darinn
steen muessen, ynnd in sorgclicher Rabs, zuuor des Suraers yetzundt,
der grossen hytz halben, so daselbst ist, ziehen sollen etc. was man
mnss ymb yonser muee ynnd sorgfeltigkhait thun welle?
Wir haben hincztheer nun gewarrt, sollen wir noch lennger
warten? Ist ynns schwir, damit ain mass in demselben gehallten
werde.
Item damit man mnss anzaig, mit wieuil Phärden wir reitten
sollen. Zwelffe Juat man ynns zugesagt, machten wir noch zway oder
drey gehaben.
Item das man ynns gebe, das sich ainer khlaidte mnd rüsste;
auch ain formb angezaigt werde der Claider.
Item was man sonnst ausser der Reytelaider haben muess, mnd
die dag, aNs gewondlich, yon den Fürsten abgenomen wierdt, wie
man sich dann khlaiden soll?
160 iKio.
(BL 109*.) Item ob der FQrst aines oder des anndem zw
dieoner begerte» oder annder begern thSte, ob wir soliches nit torsten
annemen vond vnnser begern dargegen tbun?
Item ob sonnst yemanndts was von ynns haben wollte oder be-
gerte, ob wir nit hergegen auch bitten törsten?
Item nachdem vill gesst» alls wir yernemen, ainen rberlauffen,
will man ain mass darinn setzen, steet bey den herro.
Item nachdem gross gesehray ist, wie das brief nach Kay. Mt
abganng gefertigt sein, nun hab Ich der ainen; souerr soliches den
herren gefeilt dem Lanndtsf&rsten anzuzaigen , damit mir auch khain
yngnad daraus enntstQende.
So lautt der Herrn vom Ausschuss anntwort, auffyetz-
ermellt articl beratschlagt. Auch wie hernach yolgt:
(BL 10S\) Auff den Ersten articll will man Irem begern stat
thun ynnd Ir Erbieten annemen.
Auff den anndern articll soll Herrn Wilhalbmen Schroten be-
uolhen werden, zw Brugg mit den gesanndten von den anndern
Lannden zu hanndlen, ob man weeg finden m5cht, damit die sach
dissmalls zu Ruee, doch on des Lannd yerkhlainung, gestellt wurde.
Wo aber das nicht beschuhe, sollen die gesanndten ynnderweegen
gleicherweiss yleys haben, ynnd auff die mainung, wo die yon Öster-
reich ynnder der Enns auch darein bewilligen wollten , das die ge-
sanndten all durcheinannder stQennden. Vnnd das man in den Reden
oder schrifilen die Lannd nicht sonnderlich nacheinannder, sonnder
samentlich die Niderösterreichischen Lannde nennet.
Wo sy auch ynnderwegen zu den Fürsten khämen, die in zw
khirchen oder anndern Ennden stanndt geben wollten, das sy dann
nicht geen khirchen gienngen, sonnder der (BL 106*,) Fürsten
marschalchen oder hofmaistern die Irrung in gehaimb anzaigten.
Vnnd wann sy nun zw ynnsern genedigisten Jui^gen Herrn kho-
men, soliches auch Iren Marschalchen, Hofmaistern oder wem es sich
dann fuegen wollt, anzaigen ynnd befleissen, damit khain stanndt
gegeben werde.
Wo aber die yon Österreich in soliches nicht bewilligen, ynnd
die yom Lannd ob der Ennss ye den yorstanndt haben wollten, so
selten sy ynnser Gesanndten sambt jdenen yonKhftmndten ynnd Crain
1519. Ißl
soonderlich Tor oder nachziehen, rnnd so sy .zw vnnsern genedigi-
sten herrn khomen, auOs furderlichist den officiern , bey welichen es
fueg hat, anzeigen, vnnd begern, sy sonnderlich sambt den yon
Kh^rnndten rnnd Crain zuhdren. Wo auch dieselben vnnser genedi-
gist herrn den vom Lannd ob der Ennss, alls ainem sonndern Lanndt,
den Stanndt vor den von Steyer geben wollten, (Bl. 106*.) es wfir
im Rat oder zw khirchen, darinn sollten die Gesanndten khainsweg^
bewilligen, sonnder ee ausgeen.
Aber khainen enntlichen Enntschidt sollen die gesanndten anne-
men noch eingeen.
Auff den dritten articl, wo sy gefanngen wurden, sey billich das
man sy ledig, aber sollen sich in khain weiss merckhen lassen, das in
ain LanndschaflR für fennckhnuss stee, sonnder sich selbs oder Ir
freundt ledigen , auch was in genomen in oder Iren Erben wider
bezallen.
Auff deu vierten articl sollen sy zu ainer Lanndtschafil setzen,
wierdt on zweifl Ir muee, arbait» versaumbnuss vnnd vleys erkhennen
vnnd sy Erberlich zufridenatellen.
Auff den ninfften Articl wierdet man von Brugkh aus denen von
Tyroll schreiben. Desselben besehaidts muessen sy erwarten.
Auff den Sechsten articl will man Herrn Sigmunden sechs, dem
Uofman filnff, (Bl. 106^.) vnnd Ir jedem ain Dross-ross hallten.
Wo sy aber in Hispanien noch ains Boss oder mer zw dem Dross
notdurfftig wurden, mögen sy khauffen, doch ain Lanndtschafil souil
muglich vor vberigem vnchossten verhüetten.
Auff den Sibennden articl soll Herr Wilhalbm Schrot zw Brugkh
mit den gesanndten der anndern Lannd des formbs der claidung sich
erinndern. Allsdann will man in geben, damit sy sich vnnd Ir dienner
khlaiden.
Auff den achten articl will nicht dafür angesehen werde» , das
not thue, vill seydener Clayder hinab zu fuern, sonnder in clag clay-
dem zugeen. Wo in aber die clag abgenomen wurde, mugen sy sich
wie die anndern gesanndten hallten.
Auff den Neunten articl will sich Inen khain mass zu geben
föegen, sonnder sollen bey dem Puechstaben bleiben. Aber der Herrn
guetbedunckhen ist, wo dergleich beger in (BL 107".) sybeschähe,
das sy Ir gethon Phlicht anzaigten mit Erbiettung, so sy haimb vnnd
Irer Potscbafft zw Ennd khomen, das sy allsdann in Irer Mt. diennst
Fontes. VIII. 11
162
1519.
wider kheren wollten. Dessgleichen, wo die Fürsten sy etwo in Pot-
schafiten oder annder Ennden brauchen wollten, mochten sy solich Ir
gethon Phlicht auch anzaigen ; vnnd wo sy darüber begert wurden,
m&chten sy sich allsdann brauchen lassen, doch darumb nicht begern
noch soUicitiern.
Auff den zehennden Articl khan man Inen auch khain mass geben,
sonnder sollen sich darinn treulich vnnd yngeuärlich hallten.
Auff den Aindiifften Articl khan man Inen auch khain mass setzen,
dann es will von nöten sein , das sy zw zeyten die Personen , der sy
zugeniessen wissen, zw gasst laden. So khunnen sy die, so zw Inen
khomen, auch nit ausjagen , darinn wissen sy ain Lanndtschafft woll
Tor Yberigem ynchossten zuuerhüetten.
(Bl. 107\) Aber ffir guet wurde angesehen, das die gesannd-
ten all, oder doch etlicher Lannd, miteinannder ässen. Damit möchten
sich die Gesanndten eerlicher vnnd on grossen ynchossten hallten.
Auff den zwelfften ArticU khan man Herrn Sigmunden khain
sonndere Erlaubnuss thun, aber der Herrn guetbedunckhen war , das
herr Sigmundt soliches den gesanndteu der anndern Lannd anzaigte,
vnnd mit derselben Rat die sach an den Khunig gelanngen liess, doch
darinn nichts begert noch soUicitiert.
Des zw vrkhundt sindt zwo schrifften in gleicher lautt aufge-
richt, die ain durch den ausschuss, Ton wegen gemainer Lanndtschafft,
den zwayen gesanndten, ynnd die annder durch die gesanndten hin-
widerumb dem ausschuss, mit Iren Petschafften yerfertigt, zuegestellt.
Beschehen zw Gratz, am Phintztag nach Fioriani Anno etc. xyiiijten.
(Bl. 108^.) Die Lannd hetten sich durch Ire schreiben ver-
glichen ynnd yerainigt zw Bruckh an der Muer erschinen, ynnd Oculy
beschlossen im 1S19.
Von Österreich:
Abbt Sigmund yon Melckh;
HerrHannss yonPuechaimyonGellerstorff,Erbdruchsass in Österreich ;
Herr Hanns Matzacher, Ritter;
Doctor Mert Sibenburger, Bürger zu Wienn.
Von Steyer:
Abbt Valltein yon Sanndt Lamprecht;
Herr Liennhardt yon Harrach, Lanndtsyerweser ;
1519. 163
Herr Cristoff Herr ron Schfirffenberg;
Herr Hanns von Reiehenburg;
(Bl 108".) Herr Wilhalbm Sehrot;
Herr Sigmundt von Herberstain;
Walthasar Gleynntzer, Vitzdomb zw Leybnitz ;
Wolffganng Sehrot, Liceneiat, Burger zu Grfitz;
Dector , Statriehter zw Leobm.
Von Khärnndten:
Abbt Ylrich von Sanndt Paulis ;
Veyt Weltzer, Lanndtsyerweser;
Franntz von Thannhausen» Haubtman ?nnd Vitzdomb zw Friesaeh;
Philips von Wixenstain.
Stainpeckh» Burger zw Sännet Veyt.
Von Crain vnnd Carst:
Herr Wernhardin von Raunach ;
(BL i09*.9 Paulis Rasp;
Felitzian von Petschach.
Vom Lannd ob der Enns:
Herr Hanns Herr von SchärSenberg;
Caspar Schallnberger.
So khamen von dem Regiment vnnd Ausschus aus
Tyroll:
Herr Hainrich von Khnoringen, Lannd Comentheur an der Etsch
vnnd im GepQrg ;
Herr Oswold Freyherr von Wolckhenstain;
Doctor Jacob Frannckhfiirter, von des Regimennts wegen*
Von dem Niderösterreichischen Regiment:
Herr Sigmund Weltzer.
Von der Parthey, so bey dem Regimennt zw Oster-
reich beliben:
(Bl. 109^.) Herr Ruedolph Herr von Hohenfeldt;
Doctor Johann Khauffman.
164
1519.
Von Khaiser Maximilians Testamentarien khamen:
Herr Johann Geymaif, Hochmaister Sanndt Georgenns Orden;
Herr Liennhardt Rauber Freyherr zw Planekhenstain , etwo Hofmar-
sehalch.
Da zw Prugg warn etliche Articl beschlossen , wie die Lannd
miteinannder hintzt der Fürssten zaekhunfR beleiben möchten. Vnnd
haben sich für ains enntschlossen , Ire Potschafilen zw Khunig Carln
in Hispanien zu schicJchen, darumb ward ain Instruction in gemain
gestellt.
Dergleichen zw Ertzhertzog Ferdinannden , hochgedachts Khu-
nig Carls Brueder, der numalls in den Niderlannden ankhoroen was.
Dahin ward verordennt (BL 110'.) Herr Georg Winckhier, der
auch an derselben Raiss gestorben ist, vnnd Doctor Virich von
Lappitz.
Die ausserhalb der Tyroller seindt nit im beschlus der Sachen
gewest, noch im Rat genomen worden.
(Bl. 110^.) Instruction» was die Gesanndten der fQnnflTNider-
österreichischen Lannde bey den durchleuchtigisten , cristennlichen,
grosmächtigisten Fürsten vnnd Herrn , Herrn Carolen , der Hispani-
schen Reich, baider SicilieUt zw Hierusalem KhOnig vnnd Herrn Fer-
dinannden, gebruedern, Ertzhertzogen zw Österreich, Hertzogen zw
Burgundy, zw Brabannt vnnd Phalczgrauen etc. bayden oder Ir yedem
besonnder werben, handien vnnd ausrichten soll.
Erstlich sollen sy, nach vberanntwortung Irer Credenntzbrief,
Irer Ku. Mt. etc. vnnd fürstlichen gnaden Ir, der benannten Lanndt-
schaiFten, vnnderthenigist , gehorsarob, schuldig ynnd willig dienst
sagen.
Vnnd verrer anzaigen, Ir Ku. Mt. vnnd fürstlichen gnaden sey
Tnuerborgen, das Got der Almechtig vber weillenndt den allerdurch-
leuchtigisten, grosmächtigisten Fürsten vnnd Herren, Herrn Maximi-
lian, Römischen Khaiser , Irer Ku. Mt. ynnd fürstlichen gnaden Een
ynnd Vatter, ynnsern allergenedigisten Herrn, hochloblicher gedecht-
nuss (Bl. 111'.), der zeitliche Tod layder verhenngt hat, ynnd so
aber dieselb Kay. Mt. yon anfanng Irer Mt. Regierung bis in Iren Tod
die Lannd in guetem frid ynnd Ruee behallten, auch das heillig Reich
ynnd das löblich haus Österreich durch sein alls ybermennschlich
1519.
165
schickUichait« vieis mnd muee dermassen erweittert Yond regiert,
das Er oit allain sein Tond yetzbenannta Reichs rerwonndten ynad
rnnderthonen in gehorsamb, frid ynnd Ruee behallten, sonnder auch
annder grosmfichf ig Khünig, Fürsten rnnd Potentaten durch sein vnnd
seiner Mt. ynnderthonen darstreckhung Leibs vnnd guets zw seiner
Mt willen ynnd billicher forcht bezwangen, ynnd sonnderlich ia
grosser, yleissigen yebung ynnd hanndlung gewesen ist, dem Tyran-
nischen erschreckhenlichen ynnd graussamen ynnsers heilligen, cri-
stenlichen glaubenns eewigen Erbfeind, den Turggen, zuuertreiben,
auszutilgen ynnd allso die ganntz Cristenhait in eewig Ruee, frid ynnd
ainigkhait zu setzen, dem (BL IIP.) allen nach nit allain seiner
Kay* Mt. gelassen Erblannd ynnd das heilig Reich , sonnder billioh
die ganntz Cristenhait seiner Kay. Mt. , alls Iren getreuisten Herren
Vatters yorgeer ynnd beschiermers todtlichen abganngs mit dem
höchsten belaidigen, bewainen, beschmertzen, beclagen ynnd zuuoran
der lieben Seel, der Got der abnechtig die eewige ireid ynnd salig-
khait barmhertzigclich mitzuthaillen geruech, mit embssigem ftrbete
in eewig zeyt nimmer vergessen wellen, noch sollen.
Vnnd dieweil sich jetz angezaigter, betrüeblicher fallye also be-
geben ynnd laider ynwiderbringlich ist, auch die Lannd sich nun der
benaEnten ynnserer genedigisten Herren ynnd Lanndtsflirsten mit dem
hdchsten zw erfreyen ynnd billich zu getrosten haben, angesehen das
der ain, benenntlich Khunig Carl, yber das, das Er von Got dem Al-
mechtigen mit yernunfil, weisshait, mannhait ynnd anndern Tugenn-
den vor anndern begabt ist, (BL 112\) niünblich die Hispaniscbea
Reich glöckhlich eingenomen, ynnd alda in ansehung seiner gerechfen
ynnd gueten Regierung von sdner Ku. Mt. ynnderthonen mit dem
höchsten geliebt, bey Inen alle gehorsamb erlanngt, ynnd daselbst mit
gewalltiger hannd herrschet ynnd regiert, darzue den benannten«
cristenliehes pluets eewigen Erbfeinden, den Turggen, dessgleicben
den Hayden in etlichen Streitten glQckhlich obgesigt, ynnd also sein
erstes Ritterspill alls ein grosser, khunffliger yorfechter ynnd be-
schirmer der ganntzen Cristenhait wider derselben Veindt in seiiier
Jugennt glQckhlich , eerlich ynnd säligclich geOebt , bewart ynnd
yolbracht hat;
Ebengleich (^an) seiner Ku. Mt. Brueder, Khunig ynnd Ertzhertzog
Ferdinanden, alls eines jungen Fürsten, all yetzbemellt Tugenndt
ynnd Mannhait niildigclich erscheinen;
166
1519.
Demnach sich die berürten Lanndtschaffien (BL 112^.) ober-
mellter baider ynnser genedigen Herrn nit vnbillich hoch ynnd gros
erfreyen, vnnd sy flir Ir recht, natürlich Erbherrn vnnd Lanndtsftir-
sten wie obsteet erkhennen.
Vnnd dieweil die Lannd ?on Irer Ku. Mt. ynnd fürstlichen gna-
den voruordern, hochloblicher gedSchtnuss, etwo lanng her mit sennffl-
müetiger, gerechter vnnd milder Regierung genedigclich fürgesehen;
Auch sy die Lannd hinwiderumb, sambt Iren yorelltern, bey Irer
Ku. Mt. ynnd fürstlichen gnaden yoruordern, mit darstreckhung Irer
leib ynnd guetter, sambt manigfeltigen Pluetyergiessen, alls die ge-
treuen ynnderthonen beliben, des auch nun furon, wie Ir Vorelltem
gethon, ganntz ynnderthenigclich genaigt sein, will sy die Lannd
nichts begierlicher, frölicher, loblicher noch nutzlicher ansehen, dann
dieselben ynnser genedigen Herrn bey Inen zu haben , wie dann soll-
ches nit allain fBL 113^.) diser Lannd, sonnder auch der ganntzen
Cristenhait obligen ynnd not merckhlich eruordert.
Dann wiewoll die Lannd biss auflf Ir Ku. Mt. ynnd Fürstl. gnaden
zuekhunfft gegen menigclich, wer sy yon Ir Ku. Mt. ynnd fCürstl.
gnaden zudringen oder sonnst zubelestigen oder zw yberziehen yer-
maint, guet Ordnung ynnd gegenwör , wie das die gesanndten anzu-
zaigen wissen, f&rgenomen, ynnd sich nach Iren höchsten yermugen
dabey hanndtzuhaben willenns sein, yedoch khunnen noch mögen
solich Ordnung ynnd gegenwdr wider die obgenannten Tirannischen
feindt, die Turggen, so dann mit Iren behausungen ynnd haimbge-
sässen denen Lannden so nahenndt khomen, das sy Irer Ku. Mt. ynnd
fürstlichen gnaden Erblannd albegen in zwayen Tagen erraichen
mugen, auch disen Lannden mit Raub, Pranndt, hinfürung yill Tau-
sennt mennschen ynnd in annder weeg ynsaglich , merckhlich ynnd
ynwiderCiB/. ii3^Jbringlich nachtaill, schaden ynnd yerderbung
zuegefuegt haben, zw ainem Tapffern widerstanndt nit sonnders er-
schieslich sein, noch gegen Ir, der Turggen, grossen macht sonnder
frucht bringen, darzue muessen die Lannd yon Hungern, Behamen,
Venedigern, Schweitzern ynnd anndern des hauss Österreich wider-
wärtigen sonnst annder täglich aufruer, empörung, einzug ynnd yber-
fall besorgen.
Vnnd auff das alles sollen die gesanndten mit yleiss anzaigen,
der Lannde ynnderthenigist, diemuetigist ynnd höchstes yleiss bitten
sey, das sich die benannten baid ynnser genedig Herrn, oder doch Ir
1M9.
167
ainer , wie sy sich dann des zwischen Inen rnnd selbs bruederlich
rnnd woH zuuergleichen wissen, in dise Lannd verfuegen, ynnd
dasjben , so Ir Ku. Mt. ?nnd f&rstl. gnaden Yoruordern genedigclich
gethon, auch der Lannd freyhaiten ausCA/. ii4*.^weisen» genedigc-
lich f&rnemen ynnd handien wellen. So sein die LanndschaiTten hin-
widerumb yrbittig vnnd willig, Ir Ku. Mt. ynnd f&rstl. gnaden die
Phlicht ynnd alle gehorsamb, wie sy des schuldig ynnd yon allter her-
khomen zuthun, abennalls mit dem höchsten bittendt, Ir Ku. Mt. ynnd
fürstlich gnaden wellen sich der yetzberflrten zuekhunffl ynuerzogen-
lich ynnd genedigclich enntschliessen, ynnd die LanndtschafRen in
jetzermelltem Irem hochyleissigen bitten ynnd begem genedigclich
zu erhören nit yerzeihen, ynnd sy alb^en in genedigen beschütz,
schiermb ynnd beuelch haben ynnd nit yerlassen. Das wellen sy in
aller ynnderthenigen gehorsamb ynnd willigen diennstberkhait ynge*-
spart leibs ynnd guets, alzeit geflissen, willig ynnd gern yerdienen.
Ynnd nachdem dise obermellte Werbung on zweifl in der oiTenn-
lich, yor yill yolckhs, beschehen muess, soll denen gesanndten
(BL llä^,) yergonndt ynnd zuegeben sein, solich Werbung mit
anndern gegrundten zierlichen Reden fUrzuziehen ynnd auszustrei-
chen, wie sy sich dann des ynnder weegs miteinannder woU ynnder-
reden ynnd yergleichen mugen.
Item ob sich zuetragen wurd , das die gesanndten ee zw Ertz-
hertzog Ferdinanden alls zw Khunig Carl khumen wurden, so sollen
sy obgemelte Werbung an sein filrstliche gnaden thun, mit yermel-
dung, nachdem seiner förstl. gnaden Brueder Khunig Carl der Ellter
sey, welle sich gebürn, sein Ku. Mt. mit dem furderlichsten zu besue-
chen ynnd zu bitten, das sich sein Ku. Mt., alls der Ellter, selbst zu denen
Lanndenyerfueg, oder aber Ine Ertzhertzog Ferdinanndenmitgenueg-
samen gwallt heraus yerordnen welle , ynnd furter also mit dem fur-
derlichisten Iren abschied zw Khunig Carolen nemen.
Ynnd, so sy zw Khunig Carolen khomen, so sollen sy seiner Ku.Mt«
anzaigen (Bl. 115''.), wie sy bey Ertzhertzog Ferdinanndeu gewe-
sen sein, ynnd wiewoll sy sein Ku. Mt., alls den EUtern, ee sollen
ersuecht haben, yedoch, dieweill sy des weegs so nahenndt khomen,
hab sich nicht gebQren wellen, sein fürstlich gnaden nit zu besue-
chen, oder desshalb yon Inen baiden yngnad zu besorgen, dann die
Lanndtschafften erkhennen sy baid, nach Irem der Lanndt rechten
gebrauch, fQr Ir naturlich recht Erbherrn ynnd LanndtsfQrsten, wieuor
168
1S19.
bittenndt, sein Ku. Mt. wellen das also getreuer mainung im pessten yer-
steen ?nnddesshalb khainerlay yngnadfiimemen, wie dann die gesannd-
ten solich Enntschuldigung auch mit dem Pessten ftirzutragen wissen.
Verrer» so es stat haben khan , sollen die Potsehafflen yetzbe-
nannten vnnsern gnädigisten Herren Khunig Carolen anzaigen, wie
inbenannter Kay. Mt. leben an Irer (BL 115K) Mt. hof, bey etlichen
Irer Mt. Camerdiennern , Secretarten vnnd Officiern , die Finanntzen
ynnd Procureyen so gros vnnd gar vberhanndt genomen haben, das
nit allain Ir Kay. Mt. an Irer Kay. Mt. Camerguet, sonnder auch die
Lannd darunder in mei*ckhlich abfall ynnd yerderben khomen ynnd
ganntz erschöpfft, auch sonnder zweifi derselben Finantzer noch etlich
in hanndlung ynnd yebung sein» sich bey Irer Kay. Mt. auch einzu-
dringen ynnd in solichen Iren yorigen Finanntzen ynnd Procureyen
zu beharren, das dann^ souerr sy es erlanngten, Irer Ku. Mt. ynnd
derselben Lannden nit allain nachtaillig, sonnder auch hoch ytind
gross schedlich ynnd ganntz yerderblich sein wurde. Vnnd demnach
abermalls zu bitten , das Ir Ku. Mt. an Irer Mt. etc. hof ynnd Regie-
rungen solichen Finantzen ynnd Procureyen nicht stat geben, noch
gedulden, wie dann (Bl, IW.) Ir Ku. Mt., alls die Lannde yerhoffen,
on das sonnder zweifl genedigclich genaigt ynnd abzustellen wissen.
Item anzuzaigen, wie die Lanndtscbaffien angelanngt sey, alls sollen
nach abganng der Kay. Mt. Sigill, Secret, Cotschet ynnd Signet yer-
pedtschallR, ynnd nachmalls widerumb eröffnet, ynnd etwo mer brief
damit yerfertigt sein. Aber was brief das gewest, wie damit ge-
hanndlt, oder wo die Clainat, auch die schlflssl zw der Schatzcamer
ynnd anndern gehaimen sachen hinkhomen oder yerwart , sey denen
Lanndtschaiften yerporgen, ynnd zu fiirchten, es möchte Irer Ku. Mt.
ynnd Lannden ynnd Leuten khunfftigclich daraus grosser nachtail
ynnd schaden erwachssen. Es haben auch die Ausschüss zw Brugg
desshalb herrn Liennharden Rauber (Bl 116^,), alls Hoimarschalch,
angeredt, aber darinnen khainen beschaid yon Ime gehaben mugen,
allain das Er auf die anndern sein mityerwonndt gewaigert hat.
Item zu bitten, das die Ku. Mt. dem Vice Re in Neapolis ernnst-
lich schreib ynnd beuelch, ob den Lannden ain Not furfiell, ynnd sy
Ine ymb hilff ersuechen wurden, das er allsdann mit solicher hilff
zeitlich ynnd ansehenlich ankhome, ynnd sy in nöten nit yerlasse.
Item nachdem die Turggen, wie yernomen, nuer zwo tagraiss in
dise Lannd haben, auch yetzo in Empörung sein, darzue der Baan yon
1519.
169
Crabaten den Lannden zueschreibt, alls auch sonnst wissenntlich ist,
wo man Ime nicht zw hilff khome, so sey Ime ynmuglich das Lannd
Crabaten (BL 11*7\) vor Inen, den Turggen, zu erhallten. So be-
dnrffen auch die Ortfleggen in Friaul, so ?on den Österreichischen
Lannden bisher mit der Jurisdiction mnd Obrigkhait yersehen wor-
den, ainer grossen merckhlichen behuet, mnd das Camerguet ist
sonnst mit anndern merckhlichen ausgaben derroassen beschwärt ynnd
Terphenndt, das diser zeit nicht woll muglich, dieselben Ortflegkhen
danion zw mnderhallten. Vnnd demnach abermalls zu bitten, das Ir
Ku. Mt benannten Vice Re in Neapolis beuelch geben oder sonnst
genedig fQrsehung thun , damit jetzermellt ortflegkhen rnnderhallten
Ynnd nämblich die Lannd von den Turggen enntschQtt vnnd verkchert
werden, biss Ir Ku. Mt. zw Lannd khumen; vnnd furter bey Bftbst-
licher Heyligkhait vnnd allen cristenlichen Khunig, (BL IIV.) For-
sten vnnd Potentaten vmb ain gemaine austrfigliche Expedition wider
dieselben Turggen, vnnd zw aufenthallt der Cristenhait, fruchtberlich
hanndlen mug.
Item damit die Lannd in dest merern frid vnnd Ruee bleiben
möchten, wollte die Lanndtschaflten für guet ansehen, das Ir Ku. Mt,
souer es inndert mit flieg beschehen khundte, mit den Yenedigern
ain beständigen frid annSmen; auch die Khunig zw Hungern. Behaim
vnnd Polin, alls Irer Mt. gesippt freundt, durch Potschafilen oder
schrifilen ersuechet, mit Irer Mt. vnnd derselben Lannden vnnd
Leuten in gueter vnnd freundtlicher nachtperschaffl zu bleiben; das
auch die Heuret, noch in Kay. Mi leben mit der jungen Khunigin
von Hungern beschlossen, vnnd darumben die von Österreich vnnder
vnnd ob der Ennss (BL 118*.) hoch verschriben sein, mit dem
furderlichisten volzogen werde.
Item anzuzaigen, wie die Lanndtschafften von wegen der sorg-
feltigkhait, die sy von Iren anstossern vnnd des haus Osterreich wi-
derwärtigen, wie vernomen, zu besorgen haben, vnnd aus anndern
merckhlichen vrsachen bewegt sein , das sy Jedes Lannd fttr sich
selbs von stundan, nach obberflrtem vill laidigen fall gedachter Kay^
Mt. Todlichen abganng, Ordnung förgenomen, aufgericht vnnd furter
durch schrifilen, hin vnnd wider beschehen, vergleicht sein, sy durch
Ir aussehuss zw Brugkh an der Huer zu besamblen, vnnd allda ain-
helligclich miteinannder fürzunemen, zu hanndlen vnnd zu schliessen,
damit die benannten vnnser genedigist Herrn bey denen Lannden,
170
1519.
ynnd hinwiderumb die Lannd bey Ku. Mt. (BL 118^) ynnd f&rsüichen
gnaden beleiben möchten. Auch Ir Mt vnnd ftlrstl. gnaden derselben
hanndlung aller, dabey dann die Lannd bis auffir Ku. Mt. vnnd ßirst-
lichen gnaden zuekhuniR zu beharren willenns sein , vnnd wie Inen,
den gesanndten, der sachen aller Abschrifft hieneben zuegestellt wor-
den, nach lenngs vnnd aigenntlich berichten, in vnndertheniger hoffnung,
Ir Ku. Mt. ynnd fürstlich gnaden werden daran genedig gefallen tragen.
Item ob sich zuctrug, das die gesanndten zw der allten Khuni-
gin von Hispania, der Jungen Fürsten Muetter, auch Irer Schwester
vnnd Frauen Margaretn khämen, so sollen sy denselben Iren gene-
digisten frauen, nach vberanntwortung Irer Credenntzbrief, der Lanndt-
schafften vnndertheaig willig diennst sagen, MitbeclagungCJ8/. 119\)
des obberürten vill laidigen falls, Bittenndt, sy die Lanndtschafilen
Irer fürstlichen gnaden Sunen , gebruedem vnnd Neuen genedigclich
zu beuelhen vmid mit gnaden zu befurdern.
Dessgleichen sollen sy baider Fürsten Räten vnnd den Lannd-
schafilen in Hispanien vnnd Burgundi, wo sich das mit fueg zuetrug,
diser Lanndtschafilen guetwilligkhait vnnd freundtschafil anzaigen ^,
vnnd bitten, sy bey benamiten vnnsem genedigisten Herrn vnnder-
thenigclich zu beuelhen vnnd guetwillig zu befurdern.
Item die Fürssten vnnder weegen, wo es mit fueg beschehen khan,
vmb furderung vnnd beglaittung zw ersuechen, vnnd darnebeR Iren
fürstlichen gnaden die Lanndtschafften der Turggen halb zubeuelhen.
Item die gesanndten sollen in khainen weeg noch weiss von we-
gen der Lanndt^i?/. ii9^.^schafften annders hanndlen, dann was Inen
dise Instruction auflegt vnnd in sich hellt.
Vnnd nämblich bey den Khünigen vnnd Iren Räten, bey glauben,
Eern vnnd Trauen, weder Inen selbs, Iren freunden, noch yemandts
anndern zw aigen Deren oder nutz nichts sollicitiern noch hanndlen,
in khain weiss.
Item ob sy durch die Khunig, Ir Räte oder annder in obberürten
Sachen vmb Rate ersuechen, oder sich yemanndts mit Inen in dispu-
tation einlassen wurde , so sollen sy von wegen den Lanndtschafften
allen Hate vnnd disputation gänntzlich vermeiden, vnndallain auff diser
Instruction beharren. Aber fiir sich selbs mugen sy Ir guetbedunckhen
vnnd das jhen, so sy für die benannten vnnser genedigist Herrn vnnd
^) ^anzuzaigen^ die Handschrift.
1K19.
171
far Lannd rnnd Leute am (Bl. 120^.) nutslichisten vnnd frucht-
baristen ansiecht, woU anzaigen.
Soliches alles obbeschribenns sollen die Gesanodten obangezaigter
mainong mit dem allerpessten yleys werben banndien ynnd soUicitiern,
wie sy dann zu thun wissen , mnd sich die Lanndtschafflen ganntz
- Tertreulich zw Inen versehen. Datum Brugkh an der Muer etc.
(Bl. 120". leer.)
(Bl. 121\) Der FOnff Niderdsterreicbischen Ge-
sanndten zw Villach Zusamenkhunfft ynnd Raiss in
Hispanien.
Der fiinff Niederösterreichischen Lannde Gesanndten, gleichwoU
auch die Tyrollischen , betten den zwaintzigisten tag Juny benennt
gehabt, in Yillaeh zusamen zu khomen, ynnd Iren weeg durch Italiam
geen NeapoHs, ynnd yon dannen in Hispanien zenemen. Dahin dann
die österreichischen, Steyrer, Khärner ynnd Crainer khamen. — Die
Tom Lannd ob der Enns schriben ynnd baten: „nit zu uerargen, das
ire Gesanndten nit sogleich obbestimbten tag, sy wurden aber palld
khumen."^ Die Tyrolischcn schriben ynnd begerten : „zuuerharren,hintzt
die waall aines Römischen KhQnigs ybergienng, damit man sich dester
statlieher khundte in allen sachen richten. So khunden ire Gesanndten
auch nit so palld fertig werden"^.
Die yon Österreich ynnd Khärnner warn in ainer herberg, auch
gleich gekhlaidt, die Crainer khamen yor ynnser, die suchten ynns,
die yon Steyr, haimb, aber die Khftmner nit, in der (Bl 12V.)
Lannd wir doch alls gest khomen warn. Sy empoten, etlich mall zw
ynns zu khomen, geschach aber nit. Also hat es sich da angefanngen,
ynnd yasst an der gantzen Rais ynnd hanndlung derroassen yoUenndt.
Wir schickhten ain Poten zw dem Statthallter oder Locote-
nenten der Venediger, geen der Weydn, ymb glait. Vnnd mitler weill
Hessen wir ynns alle gleich lannge Clagkhlaider, mit khappen auffdie
achsin, machen.
Allsdann die yon Österreich begertn sich mit ynns zu bereden,
ynnd wir zusamen gienngen, wardt gehanndlt, wer die Werbung thun
soll. Gienng der Ratschlag auff herrn Micheln yon Eytzing, der sich
darzue selbs nit tauglich erkhenndte. Gienng die Stimb auf Doctor
Hertn, des wir yon Steyer innhallt ynnsers beuelchs nit khunden
zuegeben , das ainer minder Stanndts , dann ain Ediman , yor ainem
172
1519.
solichen herrn ynnd von solichen Lannden die Werbung thun sollt.
Wir hetten auch den austruekhten beuelch» die Werbung Teutsch zu
thun. Wiewiol Ich das nie gelobt, vond Ir der Lanndtschafil nit thorst
hart widerfechten, (BL 122\) damit Ich nit verdacht wurde, soli-
ches von meintwegen, alls ain Lateiner, thftte. Hit dem hueb sieh der
erst zannckh ynnd ynwill zwischen vnnser.
25. Juni. Am f&nff ynnd zwaintzigisten , nachdem die vom Lannd ob der
Enns so lanng nit khomen, yerruckhten wir geen der khlain Teryis,
vier mein. Ynnd wie woll wir beschlossen hetten, ain gemain Furier
zu hallten, damit wir Jeder zeyt beyeinannder beliben , so ward doch
mir ynnd meinem gesellen khaineherberg beschaiden. Muesten lanng
auif der gassen hallten, hintzt wir vnnderkhamen. Das war der
Sambstag nach gotzleichnambstag.
26. Juni. Am Sechs vnnd zwaintzigisten, Suntags, namen wir das Früe-
mall mit den Meichsnern. Die hetten die ambter des aufschlags da-
selbst. Gaben vnns nit allain zw essen , sonnder auch zu tringkhen
genueg, dermassen, das etlich in die wasser fiellen. Dann wir ritten
gegen der Pantafl ^), ist ain marckht, dardurch rindt der pach Felaeh,
ynnd schaidt Khärndten vom Fryaul oder dem Venedigischen. Sein
zwo meill. Vnnd fiirter ist ain meill an der Venediger Clausen *), vnnd
noch ain meill in marckht Feiach >) , da wir vbernacht beliben. Es
was durch etliche geredt vnnd treuer mainnng angezaigt: „wann man
in (BL 122''.) Potschafft zuge, soll man sich annderst vnnd tapffrer
hallten*". Dargegen was die Anntwort: „so man vber die Pruggen (ich
achtet an der Pantafl) khame, dann wollt man sich recht hallten'*. Aber
dieselb Pruggen haben wir nit finden khttnnen.
27. Juni. Am Siben vnnd zwaintzigisten durch Peischldorff ^). Zwischen
Klamaun ^) vnnd dem Perg Soph •), dazumall ward ain grosser Regn,
^) Pontebba, hart an der Grenze des Venezianischen.
^) Chiusa, südlich von Pöntebba. Der Zug der Gesandtschaft geht durch das
Thal Valle di Ferro, längs der Fella.
') Wahrscheinlich Villa nova, sudwestlich von Ohiusa.
^) D. i. Venzone am Tagliamento. Vergl. M. ZeiJler*s Teutsches ßeyssbuch.
Strassburg 1632. Fol. und zwar Bd. 2, 367.
^) Gemona, südöstlich von der Poststation Ospedaletto.
') Die Erhöhung bei Osoppo am Tagliamento. Vergl. Th. Mairhofer Tirols An-
theil am Venedigischen Krieg Maximilians. Brixen 1852. S. 27 und Note 19
auf S. 28.
1819. 173
das wir darch die Fächer nit mochten. Muesten verharrn » hiatzt die
yerlieffen. Das ist der Perg» danror Khaiser Maximilians yolckh so
lanng gelegen ist» mnd ain Theil geeu Pordnaw ^ vermckht was,
durch Bartholomeo Alyian geschlagen, dardurch Soph verlassen, auch
das GeschQtz in das wasser gesennckht Dieselb niderlag, wie khlain
die was, bracht den Khaiser ymb sein glüekhliche taiding, die be-
schr3>en aber nit gefertigt was, dann die Yenediger auff die Verrich-
tung Ires haubtmanns mit der fertigang verzogen haben, vnnd nach-
malls nimmer in soliche hanndlungen geen wellen. Wir sein densel-
ben tag geen Sanndt Daniel *) woll nass khomen, vier meill.
Am Neun vnnd zwaintzigisten ritten wir ain meill, khamen geen 29. Jam*.
Spenberg oder Spilberg >), (BL 12S*.) man nennts bayderlay, liegt
an dem wasser Tulment genannt, vnnd dann fiirt geen Zizeil.an der tziueui. (h.)
Ldguentz ^).
Am Neunvnndzwaintzigisten geen Khflniglan ^), seind drey meill.
Am dreissigisten zugen wir vber zway wasser, die wir vberAiern, 30. Juni.
das ain genannt Piana, das annder •), vnnd khamen dann geen
Gros Teruis ''), zwo meill. Ain schöne Stat, dardurch ain fliessenndt
wasser «) vill mOlln treibt, dauon die Yenediger das maiste mulberch
haben. Ist österreichisch gewest, den Yenedigern auff ein zickhtag •)
verphenndt, dermassen, wann man die auff benenntem tag, ee wann
man Maria den Ennglischen grues, das Aue Maria, leydten wurde, nit
löse, so dann soll' Inen die Stat vnabgelöst bleiben. Darumb haben
sy auff gemeltem tag das Aue Maria zw mittag leydten lassen, vnnd die
Stat behallten.
Da khamb vnns ain khuniglicher beuelch, also lauttenndt :
„Carolus, Dei gracia Rex Hispaniarum, utriusque Siciliae et
„Hierusalem etc. etc. Archidux Austrie, Dux Burgundi^, Brabanci^ et
^) Pordeoone.
') San Daniele.
') Spilimbergo, sfidwestlieh Ton San Daniele aro rechten Ufer des Flasses.
^) D. i. Sacile am Flusse Livenza , etwa fdnf Meilen südwestlich von Spilim-
bergo.
^) Conegliano.
') Piaresella.
') Treviso.
») Der Fluss Sile.
^) D« i. auf Termin. Vergl. die Naehweisungen bei Schmeller 1. c. 4, 224.
174
1519.
„Comes Flandri^, Tirolis etc. etc. Honorabiles etfidelesDobisdilecti.
^Intelleximus (BL 123^.), tum ex Illu. Don Raymundo de Cordoua,
„Vice Rege nostro Neapolitano, tum ex aliorum litteris, Vos huc a
„statibus prouincie et Principatus nostri Austrie ad nos transmissos.
^Et licet Vos libenter, tanquam fideles et dileetos subditos nostros»
^uideremus, tarnen» cum iter ad Hispaniam longum, difBcile et inco-
„modum sit, et nos deo duce propediem in Germaniam venire statui-
„mu«, Hortamur uos ut nisi magna et ingens necessitas esset» non huc
„ad nos accedere» et tam laboriosum et periculosum iter suscipere»
„sed ad uestros reuerti debeatis. Et siquid uobis Nobiscum agendum
. »,et tractandum est» pro eo ad Consilium nostrum supremum et priua-
„tum» et quod usque in aduentum nostrum ad gubernacionem prouin-
„ciarum nostrarum Austrie deputauimus» adeatis et recurratis» quia a
„Nobis amplam comissionem habent» interim omnia agendi et per-
»,tractandi» que pro bono» comodo et quiete dictarum prouinciarum
„nostrarum et illorum subditorum fieri poterunt» (BL 12 ii'.) Quo-
„niam in eo facturi estis expressam uoluntatem nostram. Datum in
18. Mti „ciuitate nostra Barchinona» Die xYÜi. Mensis Haji» Anno domini.
„M. D. Decimo Nono.
„Carolns (m. p.) »,Ad mandatum Catholicae
„Honorabilibus» fidelibus» nobis dilectis Majestatis proprium
»»Oratoribus» ad nos a Ducatu nostro J. Sannart (m. p.)
»»Stirie transmissis.^
Wir raisten aber nuer filr» ynuerhindert desselben von dann zu
raison. Ward bedacht» Eernthalben hintzt geen Haisters ^ zureitten»
Aber vnnser mitgesanndten yersachen sich mit wagnen. Alls wir
morgenns mitziehen wollen» alls sich auch geburdt» fuem die hin.
Wir betten ynns des» vnnd sonnderliehen mit den wägnen» nit ver-
sehen, darumb hüben wir binden» hintzt wir auch ain wagn vberkho-
men. Die Phärdt Hessen wir all daselbstn zw Teruis.
1. Jau. Den Ersten tag July» alls wir geen Masters vnnd/jB/. 12V.)
geen Margera ^)» da man auff das mör sitzt» khomen» fuem die gleich
hin. Wier rueflften denen » damit wir miteinannder in die ansechlich
Stat einkhämen» man wollt vnns aber nit h5rn. Die Herschafil daselbstn
schickhten ansechliche Personen, vnns auff dem Mör zw emphahen»
^) Mestre, südlich von Treviso.
*) Das berühmte Fort Malgliera.
1519.
175
weül wir aber so zerstraet fuern , haben sy nit gewisst , weliche sy
ansprechen selten. Also sein wir in ain gemaine herberg eingezogen,
daselbstn wir all zusamen khamen. Da fannden vnns die von der
Stat, so gegen vnns gesanndt worden. Enntschuldigeten sich: »dassy
mns nit betten ausser der Stat betretten vnnd Iren beuelch yerricht*'.
Mit mererm anzaigen : „der Fürst rnnd ganntzer Senat betten vnnser
ankhunfil erinndert vnnd erfreyt *)> darumb sy auch souerr vnns
enntgegen verordennt gewest zw empbahen , vnnd in die Stat zu be-
glaitten, dann die Stat bette Jederzeit gross aufsehen, lieb vnnd
freundtschaffl für all annder Nationen mit den Teutschen, vnnd sonn-
derlichen mit dem haus von Österreich. Besonnders auch yetzo den
Khünig Carl in Hispanien gros vor äugen haben*' etc. mit vill zierli-
chem vnnd merern werten. Begertn auch wir sollen in (BL 125''.)
ain annders haus, das vnns verordennt was^ mit Inen ziehen <).
Darüber wir mit geburlicher Anntwort Inen begegneten, vnnd zugen
auch mit Inen in das verordennt haus , das gegen dem Fflrstlicben
Palast vnnd Sanndt Marxen Platz vber, neben Sanndt Georgen ala
Judea gelegen was. WoU vnnd zierlich versehen, mit petten, zimem,
auch schönen gärtnen. Gleicbwoll mit der khuchl khunden wir fneg-
lichen auff so khurtze zeyt vnns nit einrichten, darumb haben wir in
der gemainen herberg die malzeytten genomen, vnnd zw nacht in
demselben haus gelegen. Den anndem tag schickhten die herrschafit
in die gemain vnnser herberg: khapauner, huener, Tauben, Haluasier t. Jvii.
vnnd Muscatell ain zimbliche Anzall. Desselben tags khamen die vom
Lannd ob der Enns : herr Hanns von Starhenberg vnnd Lazarus Aspan.
Am dritten tag, was Sonntag, khamen ansechliche Personen, die vnns
f&r den Fürsten vnnd seine gemaine oder ordennliche Rftte fuertn. 3. jaii.
Alls wir für den Fürsten khamen, Leonardus Laureanus, ain seer
allter man, der numalls sein speys von ainem weyb wie ein khind
namb, Hess sich aufheben, damit er vnns steendt emphienng. Liess
vnns (Bl. 125^.) neben sich nidersitzen, auff yegclicher seitten
funff. Darnach bin ich aufgestannden vnnd für denHertzogengetretten,
vngeuarlichen die mainung geredt: „Nachdem wir vnnsern allerliebsten
herm vnnd vatter, Khaiser Maximilian, verlorn haben, so sein wir
am zug, suechennd den herm, den vnns der almSchtige durch seinen
*) D. i. erfragt.
•) »mit Inen zu ziehen*" die Handschrift.
176
1519.
aiprn, dem wir nachraisen,^ zaigen vnnd geben wierdet So dann
Ynnsere heirn vnnd freundt, Ton denen wir gesanndt sein, yeder
zeyt ynnd lannge Jar gnete freundtschafil vnnd nachperschafft mit
der durchleuehtigen herrschafTt gehallten» in demselben vertrauen
sy vnns disen weeg zenemen beuolhen» Bittenndt ynns noch fQro
in Irem gebiett yergunnen, vnnsern weeg zuuerriehten. Vnnd
dannckhten der Eem, vnns hintzt beer erzaigt, wollten ynns der
bey Kw. Ht. ynnd bei den Lannden berüemen. Sonnder zweifl
wurden sein Kw. Mt. zw sonnderm gefallen annemen, die Lannd,
dauon wir gesehigkht sein, das in gleichem ynnd mererm wider^
gellten.^ Der Fürst gab Anntwort, dermassen, das Ich den nit hab
yersteen mugen, so gar schwärlichen ynnd unuernfimblich. er redte.
Aber das was die mainung, das er auch (BL 126''.) die lanng-
wierig freundtschafft mit den Teutschen erzeilt, ynnd wie sy Khü-
nig Carlen gross yor äugen hetten. Bedannckht sich ynnsers er-
bittens, ynnd hatte, ynnsern herrn Khünig soliches mit dem besstea
anzuzaigen. Alls wir yom Fürsten abgiengen, tratt ainer am geen
zw mir ynnd spricht: „Ir seyt ynns all lieb, aber dw der liebste. **
Darnach fuert man ynns in Sanndt Harxkhirchen. Im Sagrer da
zaigt man ynns yill der costlichen Clainater manicherlay.
Am yierten fuertn sy ynns gegen Irem Zeughauss, das sy
den Arzanall nennen. Daraus zog man drey gross Galeen mit
4. Juli, grossem geschray ynnd Ceremonien woUberaidt. Ersahen dann das
ganntz Arzonal, ynnd gaben ynns yon eingemachten ynnd zuckher-
ten dingen zu essen, darzue cosstliche trannckh. Weill wir allso
in der Stat hin ynnd wider zw Schiff gefuert, sein ynns Eerliche
personen zuegeordennt gewest, ynnder denen ir zwen Nicolaus
Venereus ynnd Hieronimus Teyla petra 9 warn. Khamen an mein
seitten, mit denen Ich yill zureden ynnd zu fragen gehabt. Die
anndern nachneten sich souil Immer muglich, das sy ynnser
(BL 126'^.) gespräch yernemen möchten. Dann die anndern meine
mitgesanndten redt khainer mit Inen sonnders, ynnd Ich sagte Inen
frembde sachen aus Polin, Litten ynnd Mosqua. Desselben tags
namen wir allso yrlaub ynnd ynnsern Abschied,
js. u. G. Juli. Am ßinfflten khaufft yegclicher was er bedorffl. Am sechsten
alls wir yerruckhen wollten, khamb vnns die zeittung, das ynnser
^) Nicola Veniero und Giroiamo Tagliapietra.
• 151». 177
Erbherr Khflnig Carl zw Römischem Khönig erwellt w*as. Alk gros
TDns des zw freiden khamb, souill anndem zw laide. Woltemis auch
rill in Venedig nit glauben.
Alls wir hieuor beschlossen betten» in die grossen Stet samennt-
liehen ynnd miteinannder einzuziehen, des doch zw Venedig nit ge-
hallten, ynnd gleicbermassen daraus ziehenndt. Hanns Silberberger
wollt je voran, darfur wir Ine yleissig hatten, aber Er mnd Doctor
Mert zugen dahin^ Er bet ain Tammftst khaufll, den namen Ime die
Schergen zw Padua, weill er khain zaichen verhannden, des er den
zw Venedig yermaut bette. Muest zw rill Personen oder Ambtieuten
mit den Schergen hin vnnd wider lauffen, ee wann Er (Bl. 127''.)
den Tammast wider yberkbamb. Das was gleichwoU ainer Potschafil
ziiuill. Alls wir wider aus Venedig ynnd yber das M5r kharoen, seind
wir nach dem fliessennden wasser der Brenta vber sich gefaren. Dann
schlecht man sich aoff dieLinckh hanndt in ain Pach genennt
daran ist ain schliessen, darein man die Schiff zeucht, vnnd schleuss
dann zue. So dann wachst das wasser ynnd hebt das Schiff yber
sich, damit es dem rechten pach gleich khurobt, ynnd nach demselben
Airauff gar geen Padua gezogen wierdt.
Daselbstn zw Padua sein wir Eerlichen emphanngen , ynnd in
ynnser herberg gef&ert worden. Dann der Potestat mit seinen haubt-
teilten ynns enntgegen khomen, ynnd ynns allso emphanngen ynnd zw
der herberg beglaitt. Sich erbotlen, alls morgen ynns die Stat zu-
zaigen, wir aber sein morgenns yerrugkht. Hat ynns lerer haubtieuth
ainer das glaith hinaus geben , dann ynnsere Phärdt haben wir aus
Teruis, da sy so lanng wir zw Venedig warn gewest sein, dahin be-
sehaiden gehabt.
Am Sibennden zugen wir bey yier meillen, (Bl. 12V.) khamen an 7. juu.
ein See, der sich yon der Etz yersambelli Ritten ain gueten weeg
neben demselben, ynnd khamen dann an die Etsch, fuem yber ynnd
dann geen Rudigo <), das man Lateinisch nennt Rodagium, ist etwo
der yon Ferrär gewest. Der Potestat daselbstn hiess Johannes de
Corneliis. Wir schickhten auch yon dan zw dem hertzogen zu Ferr jr
ymb glaidt, der ynns sein schreiben scbickht, wie hernach yolgt, dar-
zue ein Edlman, der mit ynns hintz geen Ferner geriten ist.
*) RoTigo.
Fontes. VIII. 4^
178 1519. •
^Magnifici Domini Oratores» amici mei honorandi. Accepi iiteras
„uestras, quibus a me petitis, at per Jurisdielionem meam iter factori
^tnto ac libere traiisire possitis» et quoniam Ego Catholice Majestatis,
„ad quam uos missi estis* sum seruitor ohseruantissimas, uobis eius-
^dem subditis non possem quiequam negare. Mitto igitur ad uos rnum
„ex tabellariis meis, qui vobis erit dux itineris » et jnssu meo carabit,
^ut per omaes passus et loca dictionis meae (Bl. 128^.) Übet yohis
„pateat transitus. Si qaicquam e»t aliud» qnod ego animoniak aestro-
„rum gratia et pro commodo uestro possim ef&cere » me , at predicte
MCatbolice Majestatis seruitorem et amieum uestrum decet« faeilem
wimienietis, et uobis ex animo me offero et eommendo. Ferrariae yii
»Julii M. D. xviiii.
„Magnifieis Dominis, Oratoribus ^Catholici Regis domlDi uestri
„Inferioris Austrie Principatuum, ^Serritor et Amicus uester: AI-
^Amicis meis honorandis.*' ^fonsus Dax Ferrariae^ m. p.
s. Juli. Den Achten namen wir ynnsern weeg, zugen auffain halbe meil)»
kbamen aber auff ain armb der Etc, fuern vber, dann warn wir in des
von Ferrir Lannd oder gebiet. So wir vierthalb meiil geriten betten»
khamen wir an ain armb des fluss Phad » Lateinisch Padus genannt,
fuern da vber vnnd dann noch ain halbe meill geriten, khamen wir in
die sch^n ansechliebe Stat Ferir. (BL 128^.) Der hertzog hiess
Alfonsus, sein gemahel was etwo vor zehen tagen gestorben, des
Babst Alexanndor Tochter 9* Damit enntschuldigt er sich gegen
vnns, vnnd schickht doch dreissig glesener Anngster maluasier vnnd
weins eingeflochteo, auff ainer Stanngen, die Ir zwen truegen , mit
grossem erbieten Tnnd anzaigen , er hette sein gross aufsehen auf
Khünig Carlen. Alls wir aber in vnnserm dannckhsagen mnd erbieten
soliches vnnserm herm KhQnig Carlen, Erwelltem Römischen Khönig,
anzezaigen erbuten, ynnd in also nennten, da Erstumbten die Pötten '
darob, dann Ir herr Francösischer Parthey war. Des Fürsten Brueder
Hipolitus, ain Cardinall, hat den Venedigern im 1610 ain grossen
schaden thon auff dem Pfad, dann sy wider Ferdr ausgezogen warn.
Vier meil.
9. Ja]!. Am Neunten, so palld wir aus der Stat Ferär khamen , rouesten
wider yber den Phad, der gar an der Stat hinrindt Zugen drithalbe
^) Lucreiia Borgia, als deren Todesjahr gewöhnlich 1520 angegeben wird.
1519. 179
meil geen SaimdtProsp^o» ain Sehloss, darbey ain gross wiertshauss»
darinn wir die nacht beliben.
Am zehenden geen Bononia^ ain schöne» grosse Stat, dem Babst lo. juu.
za^eh5rig, darinn ain yniu^sitet Da beliben wir am tag. Ain Bi-
schoff» des Babst (Bl. 129*.) Statthaliter» yereerdt mns auch mit
Mardpänen ynnd etlichen Anngstem mit wein.
Am zwelfllen tag ritten wir bey acht wälhiseh meilln in n. jaii.
ainem schonen Tall» das yberig muesten wir alles geen Perg airff*
reitten» in ain khlains flegkhle Lugian «) genannt, ligt hoch am
perg sechzehn meill wUhisch.
Am dreyzehennden Tierzehen wftlhisch meill ligt Florentiola *) i3. jnji.
ynnd weitter zehen wälhisch meill geen Starperia >). Am yier- i4. JqIi.
zehennden dann geen Florenntz» die mächtig Stat» yierzehen wti-
hisch meill. Man sagt das diser Stat Ordnung ynnd Regiment»
nach allter erfarnner leuth mainung» nie yber sibenzehen Jar ge-
wert. Hat sich Jeder zeyt yerftnndert» ynnd auch guet Französisch.
In der Stat wonndte derselb zeyt der Cardinall» so nachmalls
Bd^st Clemens genannt ward *). Bey dem was auch Bnieder Niclas
Schöfiberger» Prediger Ordenns Munich. Der yerornndte ain Teut-
sehen» der sich zw ynns thette. Der fragt mich: „ob ich densel-
ben nit khente?'' Damach sagt er: „wdre zw mir khomen, het
(BL 129^.) aber sorg» Ich würde Ine» alls ein armen mttnich» Bit
zw guet nemen.*' Das ist der Munich» so hieuor zw Hungern ge-
West» dauon ich gesagt hab. Der Cardinall schiekht ain Bischoff
zw ynns in ynnser herberg ynnd löst ynns aus» glekhwoll warn
ynnsere mitgesanndten die merern yerritten.
Von dannen haben wir den weeg auff Senis ^)» Yiterb yud
geen Rom genomen. Daselbstn wir des erweltn *) Khayser pot-
schafft fannden» der ynns für den Babst Leo bracht» dem wir nach
gebrauch die Fuess gekhOsst haben. Herwider der Babst ynnser
yegclichen mit baiden hennden bey dem haubt genomen, ynnd
^) D. i. LojtBO, zwei Poststationen südlich von Bologna.
') Firenzuola, ao den nördlichen Abhftngen des Apennins.
') Scarperia an den sadlichen Abhftngeb des Apennins.
^) Cardinal Julius von Medici, nachmals 1823 Papst Clemens YH.
*) D- i. Siena.
') Gebessert aus ^khunfftigen.**
12*
180 1M9.
darauff gekhüsst. Vor dem Ich aach khnieendt die mainung geredt:
„das wir an dem Zug zw ynnserm naturlichen Erbherrn zugen» vnnd
so ynns der weeg hieheer getragen, haben wir seiner heilligkhait Fuess
zu khüssen b^ert, ynnd die Lannd» dauon wir gesanndt, auch rnns
selbs seiner heyligkhaitzubeuelhen^.Alis der Doctor SibenbOrger die
Fuess gekhüsst, zohe sich mit dem leib herdan, so Ine aber derBabst
beym haubt zw sieh zohe, wollt er gehorsamb laisten, Eyllt wider
hinzue, mnd siqasi (Bl. 130*.) den Babst woU an die Nasen.
Da zw Rom seind auch zwen gebrij^eder , Harggrauen zu Bran-
denburg, in des Babsts diennsten gewest, Hanns Albrecht ynnd Garn-
precht Daselbstn auch bey den Fuggerischen , ynnd zuuor bey den
Khaiserischen ynnd anndern orten, haben ynnser ettlich wol geessen,
auch getrunckhen. des auch ettlich gepttesst haben. Möcht woll sagen.
Ich wäre zw Rom gewest, ynnd hette Rom nit gesehen, nachdem Ich
mich nit wollte erhitzen, aoff gehabte khrannckhait, dann Ich nuer
aus der holtz Ertzney ^ mich auff die Raiss begeben hab.
3. Aug. Am dritten Augusty sein wir yon Rom gezogen geen Billetri *),
darnach geen Sermoneta >). Warden der Vngnad ynnd Lazarus Aspan
khrannckh, die namen Iren weeg nach Caieta ^), am nächsten zw dem
Mör, damit sy geen Neapolis gefaren sein. Wir annder zugen nach
Piperno, Tarracen ^), das gehört noch dem Babstumb zue. Aber zw-
nächst daruor ist ain Thurn, gehört in das Khunigreieh Neapolis.
Darnach geen Fundy , ain Stätte , gehört dazumal Signor Prospero
Colona, ynnd durch Mola geen Traiect *), ist ain Schlos, darinn
Signor Ascanio, gemeüts herrn Prospero Colona Sun , krannckh lag.
Nichts minder hiellt ynns bey sich im Schloss zwen (BL i30*.) tag
ganntz fürstlichen woll. Darunder fleust das wasser Garlian ^), latei-
(ionMinnsFerdi- nisch Ligeris. An dem wasser hat Ferdinannd Khunig zw Hispanien
dnbi."(HO ^^' ^^^^^ s®^"* haubtman, den man nennte Gran Capitan, die Franzosen
^) D. i. LigDuro Guajaci.
«) Velletri.
*) Sermoaeta, £wei Posten sfidSstlich yon Velletri, in der Nfthe der Ponlhii-
sehen SQmpfe.
4) Gaeta.
^) Piperno, eine Post von Sermoneta ; Terraeina swei.
•) Pondi. Mola, Traetto.
^) Garigliano.
1519.
181
TDiid Sohweytser gar aus dem Lannd geschlagai <), darzue Khaiaer
MaxiniiliaQ etliche hundert Teutseher Lanndtskhneoht Ton Triest aus
auff Schiff geechiekht hette. Damach khamen wir geen Suessa >),
ain Stfttle, geh5rt des yets gemellten Gran Capitanns Erben. Daselbst
was ein Hispanier haobtman » der namb ynns zw sich in das Schlos*
hat ynns gar mennschlichen ynnd wolgehallten. Da was auch inynnser
geselschafil gleich der hochberuembte» gelerte mann Augustinus
Nyphus *)> mit dem Ich khundtschaffl gemacht, ynnd yillerlay Reden
miteinander gehabt Furtan khamen wir geen Capua , da fleusst der
Vultumus.
Am zehennden Augusty sein wir zu Neapolis eingeriten. Der lo. Aug.
Vicere schickht ynns enntgegen grosse ansehenliche herm » ynnder
denen warnSignorFabricioColona» ain allter grosser herr{^B/. 13 V.)
ynnd Haubtman, der yill redlicher sachen seine tag yerricht hat. Vnad
Ferdinandus Danalus, Marggraf zw Pisearia *), nit allt, aber ain hoch-
beruembter haubtman» der aus yorigen ynnd hernach yolbrachten
Sachen dermassenyetzo benennt wierdt, alls sollt nach den Römischen Ferdinandus d«-
seines gleichenns hintzther nit gewest sein. Durch seine anschleg viaius Marchio
ynnd thun bt Franciscus Khflnig in Frannckhreich yor Pauia geschia- ?*»«««•»«• (H)
gen ynnd gefanngen worden *). Der khamb an mein seitten, mich am
hineinziehen hintzt in die herberg zubeglaitten. Sagt ynnder annderm :
„wann er zehen Tauseunt üan hette» halb Teutsch halb Hispanier»
so wollt er mit zwelff oder funfzeben tausennt Mannen ainer Nation
die Schlacht annemen."* Etwo drey Stundt yor ynnser ankhunfil ist
Lazarus Aspan gestorben. Wir betten muee mit der Geistlichait, der
grebnuss halben» dann die der haubtkhirchen weiten den haben. Wir
beglaitteten die Leych zw der nacht» nach Irem brauch» in das Pre-
diger Closter.
Des morgenns khamen wir für den Vicere» der sich nit minder ii. Aug.
mit seinem Pracht hiellt» dann wie ain Khunig. Seine zu^eordennte
Rftt sassen auch darbey. Nach tisch ward ain Gestftch (BL 13V.)
0 Den 28. April 1503.
*) Sessi.
') Der berühmte Philosoph Agoatino Nifo, geb. 1473, gest 1538.
*) Ferd. d*AvaIo8» Marchese di Pescana, der berOhmte Feldhaupimann
Karl V.
») 1525.
1 82 1519.
rher die Plannckbeii. Des Hector» Grauen Montis Leoats, des Vicere
iD Sieilia, Sun» herr Camillos, hieilt das Gestfieh auff sein oossten, dem
KhQnig in Hispanien ynnd erwelltem Romischen Khunig ynnd khunff-
tigem Khaiser zw Eern. Ain grosse Pön ward aufgerieht, darauff der
Vicere, sambt seinen zuegeordneten Rfitn ynnd yilleai Fraaenzimmer,
ynnd wir auch mit warn. Der Vicere, aneh sein Gemahel, betten lere
Sessel ynnd Sitzstat ynnder annderm alls Kbünig ynnd KbQnigin.
Vnnder souii Frauen was des Vicere die scbönste» doch all gemaldt.
Des anndern tags sein wir zw der hertzogin yon Maillanndt ynnd Bary
khomen, der Khflnigin Bona zw Polin Mueter, die wir auch baimb-
suecht
13. Aug. Am dreyzehennden tag hat ynns der Vicere morgenns ynnd
Abennts in des Kbünigs lustgarten, do dann schöne lustige prQn ennt-
springen ynnd ain schön lusthaus ist, zw gast gehabt, ynnd Eys zw
khuellung der Wein flirbracht, das dann zw der zeyt der orten
frembd was.
1$. Aug. Am ftinffiiehennden hat ynns H. Spinelly graf Coreaty f , der
t herr Spinou jem Khaiscr Maximilian (JB/.ldS*.^ lanng m Khriegssichengediemit,
gra na !.( .) ^^^j^ j^^ ^^^ Malzcyt gehabt,
16. Aog. Am Sechzehennden der SignorFabricius Colona. Darbey ich die
besste ynnd Eerlichiste malzeyt geessen. Hat ynns in ainem haus ynd
gwelb, das woll tieflf der bytz halben gewest, bey sich gehabt. Dana
so hat der Vicere ynns geschickht: sechs yass wein, yier khelber,
zwelff castraun ynnd etliche yill hnener. Die hertzogin: yier yass wein,
yier khelber, zehen castraun, hundert huener, yiertzig harnen ynnd
Schulltern, zwaintzig grosser Scatln mit confect, zwaintzig gros,
lanng, weiss wachssene Duplier oder tortzn, wir nennens Windt-
liechter, ynnd ein grossen Permasankhfiss. Signor Fabridus Colona
schickht ynns auch yon KhSsen, Schultern, huennern ynnd wiscotn,
ynnd ain yassl mit Senifi^ alles zw notdurfft auff das Schiff.
Das Lannd möcht woll das Irdisch Paradeys haissen, so oosstlich
ynnd guet es ist. Ich hab mich ebn wie zw Rom nit thurn in die bytz
ergeben, die anndern seind zw etlichen haisswellenden Prunnen ynnd
anndern seitzamen dingen zueganngen ynnd besehen. Im Schlos, das
man (Bl. 132^.) das New Schlos nennt, darinn dann der Vicere
wonndt, haben wir ain Stainene khugl in dem eeren oder khupfferen
thor sehen steckhen, die dazumalls, alls die Franzosen dasselb Sehloss
inngehabt, aber die Hispanier, so gar hinzue khomen warn, ynnd am
1519.
183
thor arbeitteto, hat bmq aus dem Schlosa durch das tbor in die Hispa-
nier geschossen, Tuod ist die khogl im thor beiibeD, dasdenFraiu&oaeD
ain Foreht Tond auzaigeu bracht, kbain giflkh dazumall su haben.
Mit dem Patron des SchiSs rertruegen wir tods. Muesten Ime pict mH dem pa-
dreyhundert ducatee geben, danue yergunnen, khaufimansc^aft ynnd ^^^ ^** '^^'^*-
leuth darein nach seinem gefallen ze nemen , auch in Sardinieo rier-
zehen tag zu bleiben, sein waar zu nerftndera. Etliche der ynnsern
fuerten phärdt zw schiff. Ich khains. Die man nit feert, die rerkhauff-
tei wir wolL Vnnsar seindt wenig gesundt beliben, rill gneter dienner
Tnnd khneeht, alls wir noch da warn, nftmbliehen Sigmund Leyninger
ynnd annder seind gestorben, die anndem in Spitalln beliben, mnd
hernach auch gestorben. Man name ynnser khneeht willig ynnd gern
in die Spitäll, die gar woU yersehen sein. (BL 133*.)
Yngmid ynnd Aursperger muesten aich khrancfchajthalben da-
selbstn bleiben. *^ *"• ^^^^
Am letzten Augusty zw nacht gieni^n wir zw Schiff. Der windt || ^„^
yerännder t sich, das wir wider zw herberg khamen. Aber morgenns,
am Ersten Septembris, sein wir im namen gottes hin {^aren. Vnnser i. sept.
Nikff ward Sanndt Nicia genennt. So fnem noch zwo Nanen aoeb mit,
ynnd khmiden den ganntzen tag auch nacht das Lannd nit yerlieren.
Am anndem ynnd dritten tag haben wir gar sennfflen windt ynnd ye %. «. 8. sept
gar kbain gehabt, das man an dem mör Calma haist, ynnd ist yasst
haiss auff den mör, so es also Calma ist Die Schiff steen still; wann
man ain Federte fallen lasst, so feilt es geradt nider, das sich auff
kbain seydten wenndt
Am yierten tag khamb ain Sdiiffl mit sechs Rnedem zw ynns, 4. sept
sagt : „er war ain Genneeser kbauSman*'. Man achtet in aber für ain
Speher. Den namb man in ynnser Schiff, ymb das dassdb mit leyten
ynnd annd^rm woU yersehen was. Dann schifll er wider hin zw seinen
ScUffen, die wir nit sahen.
Am fänfflten tag, alls sich mit aui^ng der (BL 133K) Sonnen s. sept.
jeder zeyt der windt yerinadert, sahen die pueben yon dem khorb
des grossen Seglpaumb etliche Schiff herfaren, die schriom: „Fela
Fela!^ das ist »Segl Segll^ Alls die zu sehen, warn yier Nanen, zwo
Galea ynnd zwo Fustn <), die strackhs gegen ynns fuern. Wir rOssten
^) D. i. Reno- oder Kaper-Schiffe.
184
1519.
vnns zw der wör aller sacben. Alls wir so nahenndt zusamen khamen,
begerten wir ain zaicben nach der Schiffleutb monier» obs freundt
oder Veindt warn. 8j wollten aber kbain zaichen geben, darnmb so
namb die kblainer mnser Naf den weeg gegen Inen, vnnd kbert das
binderthail gegen den Veindtn, do dann das gesebfitz ligt, wollt
schiessen. Gleichwoll Hess sieh der anndem Nafaine auch hergegen,
doch wenndetn sich alle znmal rnnd fuernhinder mns hin, wollten gar
khain zaichen geben, noch reden.
6. Sept. Am sechsten tag enntstuenndt ain gar graussamer windt, der die
maisten im Schiff erkhrennckhte. Man sach die Insel Sardinia, wir
warn aber weyt hinder sich geschlagen, vnnd prachen der rordw
7. Sept. Seglpaumb ynnd der khlain ob dem haubtsegl. Am Sibennden tag
khamen wir wider hin zw der Innsl, allso das wir ain trost betten, in
ainer khlainen weill in Port zw Calaris 9» der haubstat, (Bl. 139*.)
zukhomen. So erhueb sich widerumb ain wQetennder windt, das wir
ferr von der Stat die S^l all ablassen muesten vnnd die annckhem
s. Sept. (H.) werffen. Die zway Schiff, vnnsere mitgeuerten, anckherten auch ober-
halb Tnns. Dem khlainem hat der angkher nit recht eingriffen, vnnd
der windt hat das Schiff so gewaltig triben, das das Sayl am anngkher
brach. Muest sich in freyem winndt ergeben , spanndt die Segl auff,
vnnd khumbt die nacht geen Panormo *), die Stat in Sicilien. Dem
anndem Schiff brach gleichermassen das Saill am angkher , warffen
den anndern anngkher, ynnd beliben also hofften an anckhem. Am
achten tag starb dem von Starhenberg ain Ediman Fanstorffer. Den
panndt man an ein pret ynnd warff den inns mör. Der schwamb zwier
oder dreymall ymb das Schiff, mit dem khopff ybersich, alls sy sagtn.
Ich habs nit gesehen. Ain mor, des Patron diener ainer, fiell yom
Schiff inns m5er. Man eyllt zw dem khlainen Schiffl, so am grossen
Schiff hienng, er khnndt der hilff nit erwarten ynnd ertranngkh. Die
Raubschiff, so mit Segl ynnd Ruedern fam, haben sich oft der Enndeo,
do wir annckherten, ymbgethon, darumb sich etlich seer forchten.
ii. Sept. (^^' i^^^O Darum fuern am aindlifflten tag, was der Suntag, herr
Michel yon Eytzing, Starhenberg, Doctor ynnd mit Inen herr Nicias
yom Thurn, der für sich selbs mit ist gezogen, mit yiU anndem leyten
*) Cagliari.
*) Palermo.
1519. 1 8S
in dem Schiffl , das man im grossen Sehif mit ynnd damit zw lannd
fert» damit sy am Lannd geen Calaris rber ain hochs gepfirg giean-
^ gen. Wer sy gesehen hat, ist geflohen, habens fttr mdrrauber geaeht.
An demselben tag hat sieh der windt geändert. Wir sein gefaren,
das wir die Stat gesehen , ynnd yber zwo wftlhisch meill darzoe nit
gehabt haben. Khonden doch nit hinein, muesten wider an ainem
Spytz des Erdtriehs oder gepOrgs angkhern, ynnd daselbstn yber
nacht bleiben. Morgenns, alls sich der windt gemainclichea yeränn- it, sept.
dort, sein wir wider hin ynnd her gefaren, khnndten yor Vesper zeyt
nit hinein. Alls wir hinein khomen , ynnd yom Schiff an das Lannd
tretten, ynnd in die Stat gaongen, so rejrtten ynnsere mitgeferten yon
ainem anndem thor in die Stat. Dann der Vicere sehickht Inen ainen
Ertzbischoff, auch sein Sun ynnd annder mer e^lich leoth, sambt
ettliehen Rossen, darauff sy sassen, ynnd beglaitt sy eerlich in die
Herberg. Warumben aber Ich nit aach (Bl. 13S*.) zw Lannd ge-
fam bin, ist die yrsach: Ich wisste, wann man allso austritt, so will
Jederman mitfam, so gesehiecht offt, das man darmit ertringkht. Alls
Ich noch acht, wftr Ich darein gesessen, es warn yill mer darein ge-
tretten, ynnd betten ynnsgetrenckht, dann die wellen gienngen starckb.
Herr Hanns Hofiman war schwach in Lennden, den behiellt Ich aoch,
der one das ye mit wollt. Schnitzpftmer onnd Silberberger beliben
aach allso im Schiff. Die yber lannd seind beschwerlichen ganngen,
nicht zw Essen gefanden. Man hat sy in leren Claidern nit khenndt,
daramb man sy nuer geflohen hat. Nach dreyen tagen khamb ynnser le. sept.
mitgefert, das khlainer Schiff, des den anngkher yerlassen het, ynnd
in Sicilien geen Panormo was geworffen. Der Vicere Angelas de yice Re. (h.)
Villailona, ain eerlicher man, hat sich gar woll allennthalben gegen
ysns gehallten, mit beglaitten, laden zw khirchen ynnd Tischen. Ofil
wilprät geschigkht, seinen Son alle tag zw ynns, sehen lassen, ob wir
was bedörfften. Da war auch herr Michell Mains regent daselbstn,
ain gelerter man, der mit mir yill khundtschafflt ynnd gesprftchs bette.
Gab mir auch ain puech: „der Grauen yon Barsalona her ynd nach-
khomen.«" (Bl 13S\) — Alls die tag, wie mit dem Patron des
Schiffs betaidingt was, die er daselbstn bleiben möcht, yerschinen,
ynnd zway anndere Schiff hiniuern, warn etliche aus ynns, die auch
farn wollten. Der Patron sagte: „es gäbs die zeyt nit. Wollt man
dann ye faren, so welle er das yor dem Vicere bezeugen, das wider
sein Rat ynnd willen er faren muess."" Ist also yerbliben, bintzt auff
186
1519.
26.sept. (H.) dea Seehs ynnd swaintiigisten tag, gienngen wir nachts zw Schiff.
Morgens inern wir hin aus dem Port Muesten denselben tag her-
wider in Port, beliben da hintzt den anndern tag Octobris. In mittler
zeyt khamen des Khaisers Armada, alls bey Sibentzig Sdiiffen. die
khamen nit hinzue, sonnder angkherten ferr hindan, also das wir die
Segipaumb sehen mochten, nach der lenngs, als wäre ain zäun da-
selbstn gesetzt. Heffin drey tag daselbstn. Die betten in beuelch,
geen Sicilia zu faren, anff weittern beuelch zuwarten. Die fuer alls-
dann fär Gerbes in Africam 9* ^i^id der Khayser gewann denBselben
«eggen.
2. oct An demselben anndern tag Octobris , war Suntag , giengen wir
aus caiarb ge- in ain Capcllcn, ausser der Stat, haisst nach Irer Sprach »zw ynnser
schifft (H.) Frauen vom gueten windt**, hörten da mess, gienngen zw (BL 136\)
Schiff ynnd fiiem hin. Alls wir auff drey Teutseh meill mgeuarüeh
gefaren sein, fannden wir die zway Schiff, so vor mnser ausgefaret
waren, am anckher hefflen, an dem ort, das sy nennen „Cauo de
am 8. ug. (H.) Puia^ *). Daselbstu muestn wir acht tag auf windt warten. Die weill
tnieg man frisch wasser ynnd holtz in das Schiff. Da starb auch ain
Hispanier, den begrueb man bey ainem 5den khirchlein, des die mom
entert haben. Am zehenndoi tag erzaigt sich ain windt, vnnd fuem
Ton dann gegen dem abennt. Muesten wider gegen dem Lannd zw
ainer Innsl, haisst sannd Petters Innsl >), neben der roten Innsl, sein
5d ynnd vnbesetzt Die seindt yngeuärlichen hundert wälhisch meill
yon der Stat Calaris. GleichwoU haben wir nit geanngkhert, sonnder
von Sand peters lauicften hin vnnd wider die ganntz nacht. Vnnd den aindleSlen tag,
iDsi an 11. (u.) hintzt woll gegen dem abennt, da khamb ain windt, mit dem haben
wir ynns in das hoch m5er gelassen. Da gegneten ynns wie ain gross
höer der yisch, die man Delphin nennt, die lassen sich halb über das
mder auff, ynnd mit dem khopff wider ynnder sich, ynnd dem
Schwanntz yber das wasser. Des emphienngen (BL 136^.) die
Schiffleut ain trost, dann sy sagten: „wfir ain zaichen, das der windt
nach ynns sein wierdt.^ Die Delphin khamen yederzeyt gegen dem
windt. Alls wir den geraden weeg nach Barsalona namen , ynnd der
*) Die Insel Jerbi ao der Küste von Tonis.
*) Capo di Pula, an der weaftlichen Seite des Golfo di Cagliari.
') Isola di San Pietro^ an der Westküste Sardiniens.
1519. «C^g
wind stündlich sich sterckhte» gienngen die Schf
die SefaiffUiarten, raittetn aus > wienil sy stunde
aiaer Stundt gefaren warn» mnd wo sieh der wiv
in wienil Stunden sj geen Barsalona khomen wnrdeti.-^
in soliehem wtlettennden m5er den fOrgenomnen weeg nit yoln»^^
sollen» dam enzwischen warn etliche Velsen in möer, die man in der
nacht nit sehen khond. Zw dem so hat Barsalona khatn port, sonnder
ain Sanndt» da man zw gleichem windt, aber sonnsten nit anngkhem
mag« — Dammb wenndten sy das Schiff gegen der Innsl Hinorica,
wollten da in die Port fam. Alls wir aber nahenndt hinzue khamen»
da bedacht sich ainer mnd sagt: ^der Port wftre enng» mnd der
windt gros, darzue die nacht finster, mOchten ee daselbsten dann
hemor not leiden. ** Derhalben ward beschlossen» heruorzubleiben
mnd die S^ln abzulassen. Das geschaeh aber spat Also das Schiff
was im ganng, der windt tribs mit (Bl 137\) gwallt, das was am
zwelfften tag Octobris mnd zwo stundt in der nacht. Hiamen zu !»• oct
dem Lannd, das bette ain hohen gerad abgesehifften Velsen, da was
Jammer ynnd Not, rillmer yon den Schiffleuten, dann ron anndem,
weliche Wlleicht die geferlichkhait pass rerstannden betten. Yegcli-
eher bewarb sich rmb ain hollts oder pret, zugen sich ab, richten
sich zu schwimen. Da was khain gehorsamb, was man ruefflte ynnd
thftte. Da sach man das möer, so die welln zw dem Vells gienngen,
aines grossen Thurn hoch auflauffen, mnd dann herabfallen. So die
wellen wider hinwegg sich Hessen, sähe man grosse Stain im wasser
ligen. Da gienng es an ain betten mnd khirchfart rersprechen! Ain
hispam'scher haubtman, Sancte Crueis genannt, der stuennd zw hin-
derst auf dem Schiff, das sy nennen Pupa, der het auff den windt sein
aufmerckhen, der liess auch denselben hindersten Segl aufspannen
mnd sehreyt: „Via**, das ist gerad aus, „mit dem Teman!** das ist
der SchlQssl oder Laydtrueder, damit man das Schef wenndt, wohin
man will. Mit dem sein wir wieder mn dem Lanndt md der geuer-
Uchkhait (BL 13V.) khomen, wie menigclichen das geurtaillt, mit
khaines mennschen vernunfft noch schickhlichait, sonnder aus götli-
eben gnaden mnd ftirbit vnnser lieben frauen, dahin sich vill ver-
sprochen, Iren Tempel zw Monserat zu besuechen, soliehem gewissen
vngifickh enntganngen sein. Der Eewige Got sey gelobt in Eewig-
khaitl Ich mit meinem ainigen Vetter, herrn Georgen« beliben in
mnserm Chäroerle, sahen die Weonde mnd Stain an, khunden nit
l^
1510.
26. Sept. (H.> schwimen, beualhen nins 6ot dem herrn. Dieselb nacht beliben wir
zwischen den zwayen Innselh, Minorica vnnd Maiorica, liessen das
Schiff Twaggeb« Die Segln warden .all abgelassen. Morgenns » den
13. Ocu dreyzehennden tag, fuern wir zw der Innsl Maiorica» in ainem grossen
Port bey der Stat Alcudi. Da khomen zwen perg von der Stat her
vnnd machen ain beschlus , das rill hundert Schiff darinn mochten
steen ^. In die Stat wollt man niembt lassen. Die so heraus khamen
wollten nit, das die ynns^n nahenndt zw Inen khämen» Sy sorgten
den Sterb » so in Hispanien etlicher orten gestorben hat *). Was sy
rerkhaufften, setzten das nider, ynnd das gellt, so man daromb gab,
(BL 138^.) namen sy erst, wann ynnser Leuth ferr hindan gienngen.
Das gellt legten sy zaaor in Essich, Ee sy das in Ir henndt namen.
Ynnser Patron wollt ain brieff zw seinem Brueder schickhen , den
wollten sy nit annemen annderst, dann das Er den angab, vnnd der
brieff in der Stat geschriben wurde. Dann namen sy ynnd schiekhten
f rastctn. (H.) den hin. Wir raiseten f da ain ganntzen tag auff die gehabt freyd.
14. Oct. Den anndern tag fuern wir wider nach Barsalona. Der windt het
sich etwas gemildert. Sopalld wir aber wider in das hoch m5er
khamen, da erzaigt sich der himel alls ein yeindt. Die Pueben im
Schiff stigen gemaindich auff in die khörb des Mas, oder Segipaumb,
die Ersahen die Stat oder das Lannd darbey , die schriern „Terra
Terra!** das Lannd oder Stat. Sy yermainten es wftrn noch flinff
teutseh meill zw der Stat. Vnnd alls es zw der Nacht nahenndte, was
die sorg wieuor bey der nacht, da zu faren ynnd hinzuezekhumen.
Man liess die Segln widerumb fallen , das Schiff allso wagkhln. In
der Nacht da wflettet der windt alls yor nie. Die Schiffleuth gienn-
gen aber zusamen, beratschlagten, es war khain annders, wir muesten
dem windt nachschiffen, darzue das Schiff ringem. (BL 138^.) Der
Patron fragte: ,»ob man Ine on schaden hallten wollt, so möcht er
das Schiff ringern.*' Etliche der ynnsem bewilligten söliches palld.
Ich wollte nichts bewilligen, Ich wisste, das Ime sein leben alls lieb
alls mir war. Darnach warff er aus: allte yerrote püxen, abgenützte
schwäre Sayll, das SchiffI, so man im grossen Schiff fuert, Tartzn,
^) Die beiden Höhen Capo del Pinar und Capo Faruch sind wahrscheinlich
gemeint, welche den Hafen von AIcudia schliessen.
*) Vielleicht die Pocken, welche die Spanier um diese Zeit aus Westindien in
die Heimath gebracht hatten. Yergl. Schnurrer^s Gesch. d. Seuchen, 2, 66.
i»iö. 189
die am wdtter lanng her yerdorben miid nit schwftr warn» ain palln
mit hyttn ynnd ain grossen maspaumb, den er auff der ain Seitten des
Schiffs mit fuerte. Zerhaekhte den zw dreyen Stugkhen, mnd warff
die auch hinaus, die ynns schaden am schiff thetten» dieweill wir die
Segl nit auffgezogen hetten» stiessen on Tniiderlos mit den Thnnnen
oder wellen das Schiff. Da zfindet man die weissen duplier, so ynns
die hertzogin von Maillanndt in Neapolis geben het, mnd tmeg man
ain Crucifix herumb, alls wfire es am Sterben. Dann so faem wir mit
rollen Segln nach Africa» wie der windt gienng. Vnnd betten wir die
bmsl Ibitza 9 ^^ antroffen , so betten wir muessea in Afriea faren.
6ot gab gnad, khamen geen Ibitza. Alls wir neben dem Lannd hin-
fnem, (BL 139* J) hetten nahenndt ain Stain troffen. Ist nit dreyer
Spann neben hin geiaren, dann Tor den Tonnen haben die Schiffleuth
den nit gesehen. Seind allso in ain öden port eingeflohen» mnd ain
tag mnd nacht darinn beliben. Die Schiffleuth habenns aosgerait,
das wir in sibenzehen Stunden zwayhundert mnd dreissig wilhisch
meiU gefaren sein. Horgenns fuem wir aus dem 5den port zw der
Stat, die den namen der Innsl hat. Daselbstn trattn wir aus» mnd
muesten flinff tag da bleiben. Wir hetten nit gar yberige notdurfffc»
dann des Khaiser Armada» so geen Gerwes geschifft» hat zw nacht
daselbstn bey ainer öden Innsl» Frumentera *)» zuegelenndt mnd ett-
liehe tag daselbstn stil gelegen. Ain Munich der mindern Brueder
fuer auch mit» der gienng daselbstn zw der Oeistliehait» zaigte an,
wie der Hispanier» so zw Sardinia gestorben» on geschafft yerganngen
wäre» darumb gehörte sein yerlassen g^etder Cruciata» (also nennen
sy die Römisch gnad). Darumb man mnser Schiff wollte pannen»
wein die Hispanischen haubtleut sölich guet nit dargeben wollten»
dann der abgestorben hat ain Testament gethon. Allain das man dem
Munieh dauon nichts geben wollt, so rieht er ain solich Spill an» das
die zwen haubtleuth» (Bh 139*.) Sancte Crucis ynnd Carantza» mit
ainem Secretary yon der Cruciata zw werten khomen. In dem so
khumbt der möerrichter mit ainer rottigen khetten» weit mnser khlain
Schifflcy darinn man yom Lanndt in das gross Schittffert)^ yerhefflten»
dann wir an demselben zw Schiff faren wollten. Dem grifherr Nicias
^) Iriza, die nördliche der Pityasen.
*) Fonnentera.
190
1510.
Tom Thurn in die khetten. Palld rerluer sich alles Volekh Tnnd eil-
lennd herwider mit plossen wörn» dem vom Thurn zue; dann die
Hispanier wissten die monier» hetten sieh in das SehiffI gemteht»
fiiem zum Schiff. Der vom Thurn stuennd wie ain Rys ynnder den
Leutten. Sy wollten khurtz, er soll weichen, er aher nit, zuckht auch
nit. Weerdte ain guete weill. Der ynnsem war khainer darbey ,
ausserhalb mein ynnd meines jungen Vettern herrn Georgenns. Ich
wisste nit was zu thun war. Den schlahen zu lassen on mein bey-
stanndt, deicht Ich mir schimpflich ; hette ich dann mich hinzue drun-
gen» war alls khain hilfl^ sonnder mer des Voickhs enntzundung. So
namb ich mir fOr ynnd gienng neben Inen. Redt Hispanisch, wftlhisch
▼nnd Lateinisch durcheinannder » auff die mainung: ,,wir haben
geacht, weiU wir ain herrn hetten, wir khämen in sicherhait. So well
(BL l(tO\) man ynns morden !** Dfe Leut yerstuennden mich nit»
ynnd wollten die seltzamb sprach hörn. Ynnd gienng damit yön herrn
Niciasen yil yoickhs» yerliessen Ine ynnd gienngen mir nach. Mit dem
khamb der yom Thurn aus der not. Palld so khamen die Hispanier
wider woll gerüsst, wollten vnns helffen » es war aber yill zw spat
gewest. Darnach khamb auch des Vicere verwallter, sambt der ann-
dem ynnser geselschaffl herab , dann das Stfttle ligt auff ainer höhe
ynnd seind yasst yill geistliche darinnen » allso ward allennÜialben
still. In der Innsl hab ich die schönisten ynnd pessten margrant ^)
gesehen ynnd geessen. Darinn ist auch ain See , mitten im ertrich,
der macht oder gibt Saltz» wie man an etlichen anndern orten das
möer Saltz macht, darzue hat man zeyt im Jar. Moes yederman dar-
zue, das dieselb zeyt nit yersaumbt werde. Wir fannden da ain Schiff»
das hat Saltz geladen ynnd geen Ancona gefuert, dabey wir brief
geschickht» die seind zw Sannd Veyt am Phlaumb *) geanntwort wor-
den. Nach den i&nff tagen sein wir zw Schiff ganngen, was gueter
windt So palld wir aber hinaus auff das möer khomen , ward gleich
wie yor wuettenndt. Wir sahen bey acht Schiffen, die sich auch yon
anndern orten hinaus (BL läO^J) gelassen hetten. Dieselben ynnd
wir muesten in Maiorica zw der Stat desselben namens fam ynnd
aber aussteen» acht tag da bleiben. Es seind in denselben yill Schiff
*) Das sind GranatSpfel, malum granttuin. Schmeller 1. e. 2, 616.
*) Flame.
an dieseib Iimsl khomen mit z^rochen Siglpämen, etliche on
Segl, Ton ettiehen leuth ausgefallen • ains gar yerdorben. Ea was
ain graussamb wesen. Da khamen aaeh zw mos die Regennten
ynnd Räte» betten all rotte lannge Röekh an mit khappen, wie
mans auff den hohen schnelln tregt» mit hftrmelin gefuettert Ist
ain sehdne Stat Von dann gab mns 6ot sein gnad, das wir am
ersten Nouembris hinfoern mnd khamen am dritten geea Barsalona. i. «. 3. Nor.
Zw Barsalona ist khain port oder Hafen, wie die Niderlennder
Tnnd Dennen sprechen» sonnder nuer ain Sannd mnd seicht. Wir
khnnden auch mit dem khlain SchiflTlein nit zw Lanndt» das wir
betten mögen aostretten. Die SeUffkhnecht truegen Tnns auff treu
Ruggen hinaus auff die trOgkhen. Das mOer schlug noch fttr hin-
aus an der Seiche. Wir zogen in ain herberg. — Khunig Carl»
der Erwellt Römisch Khunig rnnd khunfitiger (Bl. 141\) Khaiser»
was Sterbs halben tiit in der Stat» sonnder bey annderthalb teut-
scher meill dauon» in ainem Flegkhen» genannt Molin de Re» souil
geredt alls des Khnnigs mQll. Erbaten wir herrn Nielasen yom
Thum» dahin zuraisen ynnd ymb ain stundt ynnd tag zw erinn-
dern» wann wir mdchten oder sollten khomen. Dazumal ist &t
gefragt worden» in was sprach wir ynnser Werbungen wurden?
Palld darnach khamb dem Doctor ain schreiben yon Maximiliano
Transilnano» des Khunigs Secretary» alls sey Jederman zuwider»
in annder sprach dann in Liatein zu werben. Darüber ist in der
mer befunden 0» der Doctor soll Lateinisch die Werbung thun.
Wir fannden selbs, das Teutsch zw werben nit fueglich gewest»
allain das wir ynnserm beuelch nachkhomen muesten. Gaben söli-
ches auch nach. Nichts minder zw merer ynnser Enntschuldigung
g^en ynnsern herrn ynnd freundten» schriben wir marggraf
Hannsen yon Brandenburg derhalben auch. Darüber gab ynns sein
gnad gleichmässige anntwort. So khunden wir wider der anndern
aller mainung» weill sy den Doctor auch fttr geschigkht darzue
erkbanndten» in dem fall auch nit streben. (BL UV.) Allso yber
alle yorgethone beschlfls» das man sich ainer Copey yergleichen
ynnd die zuuor hörn soll» den Doctor des» so er sich das zw
Wienn beschlossen beruembt» ynersehen reden lassen.
^) Das heisst darob StiBimenmelirheit beschlossen worden.
192
4519.
5. Not. Am fQnSlen tag Nouembris schickht die Khay. Mt Graf Wolffen
Ton Montfort, den Brobst Ton Cassl rnnd Methenoj 0 '^ ^^^ ^^^^
Hess ynns genedigeliehen emphahen. Sein Mt betten sieb vnnser
numals verwegen. Dann etlicbe Sebiff nacb mns zw Neapolis aus-
gefaren, vnnd zw Barsalona ankbomen warn. Am seebsten tag be-
glaitten ynns die drey berm zw Kay. Mt. geen Molin de re. Man
beriebt mns des Kbaisers willen, weill der braucb in Hispanien
war, seiner Mt. bennde zw kbdssen, das wir vnos aueb damaeb
riebten sollen. Sein Mt wurde aber sein bannd abzieben ynnd nit
lassen kbflssen. Vnnd alls wir für sein Mt etc. kbamen, stuenndt
auiT, pot ynns die banndt steenndt, vnnd alls wir die khüssen
wollten, bat sein Mt die bannd abzogen. Darnacb setzt sieb der
Kbaiser nider. Da baeb Doctor Mert an sein Werbung zu thun.
Er bet sein bar mit (BL 142\) ainer gestrickbten bauben ein-
gepunden gebabt, die Im das balb baubt kbaumb ymbgeben. Darzue
bat er kbain mass gewisst zu ballten, bat sieb puckbt oder ge-
naigt zw ynzeiten, vnnd wann er sieb naigen bat sollen, ynnder-
lassen, vnnd das maiste bat er im grundt mnser Instruction nichts
gemäss geredt vnnd vnnder annderm den Kbaiser ermonndt : «die
Teutscbe lannd zu beballten, mnd seinem Brueder die Hispani-
scben zu lassen, oder sein Mt. soll die Hispaniscben beballten ynnd
die Teutscben seinem Brueder lassen. ** Wie das geredt ward,
stuend Maximilian Transiluan neben dem Hofiman, alls sein Scbuel-
gesell, der spricbt das mal auff ain annder: „das ist nit guet ynnd
Jederman redet warrlicben scbimpflicben daruon.*"
(Zwischen Bl. 141* und 142* befindet sich ein Bildniss in zirkelninder Form
Ton A. Hirsch yogeFs Hand rtdirt, mit der Umschrifl: CAROLVS QyiNTYS
ROMANORVM IMPERATOR. AETATIS SVAE XXXn.)
') Einer der Hofedelleute des Kaisers. Ich finde ihn in. dem von Bucholtz,
Gesch. Ferd.I., 3,700 abgedruckten Verzeichnisse des Gefolges Karls Y. auf
dem Zuge nach Worms 1521, als 'Metheney* bezeichnet. Vehse, Gesch. d.
Ost. Hofes 2, 67 nennt ihn 'Uieronymus von M eteney*, wfthrend er den oben
erscheinenden 'Wolffen von Montfort*, den ich bei Bucholtz ohne Taof-
namen als ' Der Graf von Montfort* finde, ebenda S. 55 'Graf Wilhelm
von Montfort* nennt. Wer unter dem Probaten von Cassel zu verstehen sei,
wird sich schwer entscheiden lassen , da bei 'Cassel* wohl an 'CasteP zu
denken ist, mit diesem Namen allein aber ohne nShere Bezeichnung bei der
grossen Anzahl ebenso benannter Orte in den Niederlanden wie in Spanien
nicht wohl mit Bestimmtheit etwas zu entscheiden ist.
Ial9. 193
Der Canntzler gab Anntwort: „das die Khay. Mt. mos geue-
digclichen ynnd gern gesehen» vnnd der Lannd gehorsambs ersüe-
chen mit gnaden yernomen. Sein Mt. vnnd derselben Brueder sein
zwo Person» aber im gemueth ains vnnd ynzertheillt. Wellen sich
woll vergleichen^, vngeuärlichen die mainung. Neben mnd vor
dem Khaiser stuennden rill fQrsten, grauen vnnd Herrn in grosser
anxall. Allain (BL li2^.) der Ertzbischoue ron Saragossa sass
auff ainem nidern Stuell, nachdem er auch aines Khunigs San war.
Sein Werbung hette ain yngereiaibten anfanng, hebt an: „Primum
omnium**. Gab dem khaiser khain hohem Titl, dann «lilustrissime**,
der vill ringem Personen an den orten g^eben wirdt. Hat die
Lannd nacheinannder genennt, wider den lauttern puechstaben der
Instructien. So hat er des Khaisers Titl vnnd Khunigreich nit
nacheinannder, wie die steen, ausgesprochen. Nennt Neapolis neben
baiden Sleilien, setzt Burgundy für Österreich. Gab des Khaisers
Brueder gleich den Tittl Illastrissime, wie dem Khaiser, vnnd gibt
dem Khaiser mass, wie er mit seinem Brueder thaillen soll!
Alls wir von dem Khaiser, gienngen wir in Marggraf Hannsen
von Brandenburg herberg* der hiellt vnns zw gast. Zügen dann
wider geen Barsalona, da khumbt der von Starhenberg zw ynns
vnnd spricht: „Ich bitt Euch ymb Gottes willen, wellet die Sachen,
des Doctor Red halben, nit weitter ausbreitten. Es ist an dem zw
Till, das annder Leuth souil dauon reden. **
Wir khunden vnns nit vergleichen, vnnsem f&rtrag in ainer
Schrift fiirzubringen. Darumb, (BL liß*".) so wir furkhamen, da
legt der Doctor die hanndlungen von Irenntwegen ein.
In mitler zeyt so khamen auch der Vngnad vnnd der von
Aursperg an der Post von Neapolis, vnnd wir warden in ain
schon, gross dorff, Martorell <)> genannt, glosiert, ain meill vom
Khaiser.
Am Neunten tag desselben monats warden wir widerumb 9. Nov.
eruordert. Do legt Sibenbörger ein dieselb Schrifilen in Teutsch
vnnd Latein. Daneben die Libell von Prugg, die Ordnung der Lannd,
vnnd waiss nit was alles. Starhenberger legt auch seines Lanndts
Ost. o. d. en«.
Osterreich ob der Enns Ordnung ein. Wir muesten zw ainer (h.)
*) Zwei PosUlationen nordwestlich von Bareelona.
Fontes. VIII. 13
194
1519.
Enntschuldigung die nachuolgennd Red thun, mit zimblichen Titln
derRädt:
„Das Försstenthumb Steyer ist mit khainem khriegs- oder
»waffen-zwanng durch die Fürsten erobert, auch nicht aus ainicheriay
»forcht» sonnder aus Lieb» frey vnnd mit eerlieher, gueter mainung
„sich der Kay. Mt. voruordern ynnderworffen , nämblichen dem R5-
„mischen Khunig Ruedolff, Grauen zw Habsburg. Vnnd hat sieh
„darüber alzeyt bey denselben vnnd aHen seinen nachkhomen hintzt
„auff (BL 1^3^.) heuttigen tag getreulichen gehallten, ynnd nit
»khlaine diennst gethon. Sy haben sich des khriegs wider Khunig
„Ottockhar von Bchalm thörn vnndersteen, den fodt geschlagen, ynad
„Irem herrn den Syg gegeben. Dergleichen dem Rdmischen KhQnIg
„Adolffen in offnem Streyt obgesigt, vnnd den enntleibt. Dergleichen
„Sachen seindt vill mer, die wir vnnderlassen, das wir ganntz Histo-
„rien zw erzellen nicht geachl mugen werden. Dann wie hoch
„dasselb Lannd weillennd baid Khaiser, Friderich der dritt vood
„Maximilian, hoehloblicher gedechtuus, geacht vnnd Ir vertrauen io es
„gesetzt haben, soll die Kay. Ht. vnnd Eur gnaden von anndern ver-
„nemen, damit wir nicht verdacht sein, vnnserm Vatterlanndt zuuill
„zuzumessen.^
„Nach abganng weillenndt Khaiser Maximilians, ist dassdb
„Lannd warrlich mit grossem layd belestigt gewesen, vnnd in solichem
„layd wider getrost, das seiner Mt. durch den zeytiichen todt nichts
„vblszuegefuegt ist, dann er ist derroassen gestorben, das Er ewigc-
„lichen leben wierdet. Doch ist das der höchst trost gewesen,
„(Bl 1M\) das tugenntlich wesen vnnd gueter Ruemb Irer rechten
„Erbherrn vnnd LanndtsfQrsten, die dermassen erscheinen, das sy
„nit allain Iren vorelltern nachschlahen , sonnder mit allen tugennden
„die hoch vbertreffen wellen. . Vmb desswillen dasselb Lannd alle
„widerwftrtigkhaitvmb Iren willen zw vbersteen nit scheucht Darumb
„so haben sy, die Lanndleuth, Inen ain grosse purd aufgeladen, des
„sy sich vnnderstannden haben nach Iren vermugen vor menigclich
„zw erhallten, auch in Ruee vnnd frid zu stellen. In solichem ist
„Inen wider ain grosse beschwärd vnnd betruebnus zuegestannden,
„do sy bericht seind worden , wie etlich der K-ay. Mt. sy angetragen
„haben, alls sollen sy mit etlichen anndern Lannden pflndtnuss vnnd
„verainigung wider Ir Mt. gemacht haben, das sy alls ein Jeden
„frumben, dem man die gueten vnnd getreuen sachen zum pdsisten
liJio. 195
«auslegt, warrlich hart beiaidigt. So haben sy sieh doch getrösst, die
„Kay. Mt wäre der angebomnen, mitsamb 9 guette vnnd aller
„annder Tugennden» alls von Natur Tond nach (BL 144^9 Iren vor-
„berm, das sy on genuegsamb erkhanndtnus nit lid^lieh glaubte.
«Wir wollten gern von dem ynuersehambten antrager rememen, aus
«was Trsaeh das Lannd solicbes gehanndelt solt haben » vnnd auff
«was trost? Ob yielleieht ein mitsamer» guettiger, weiser ynndgros-
«mdehtiger Ftlrst vnnd herre sey, weder vnnserer? Oder ainer der
«von hdhem, Edlem vnnd mitsamem gepiQet gebom? Sagt derselb
«Nain, alls er sagen muess, so muesten wir vnsinnig sein , das wir
«die freyhait verlassen, vnnd die diennstberkhait darf&r annemen
«weiten, das doch khain vemunfftig mennseh thuet. Wolte got, das
«der oder dieselben enntgegen wfim , so weiten wir mer red mit Ime
«daruon haben. Vnnser volckh ist nit begierig neuer ding, will nit
«all tag ein Neuen herm, vnnderballten nit Partheyen, hanndlen nit
«in winckUn, Ir hanndlung ist offennlich vnnd bestänndlich. Alles
«das sy nach Khaiser Maximilian ableiben gehanndlt, versehen wir
«vnns solicbes alles der Khays. Mt. zw hannden khomen sein. Darumb
«mag sich der unwarhafil antrager woll (BL 1^S\) beschämen!
«Vnnser bith ist mit aller vnnderthenigkhait: die kays. Mt. welle
«solicbes nit glauben den vngegrundten leuten, dann in warheit wier-
«det das widerspill befunden. Niembt gedennckh, das man so vnuer-
«stinndig der Fürsten Natur sey, die do so guet ist, alls sich gehört,
«das guet zu belonen, vnnd das vbl zu straffen, vnnd sonnderlich
«Jetzo mit Irer grossen macht.*«
„Zum anndem, warumben sy Ire poten nit vor zw Kay. Mt. etc.
«geschigkht haben, sein die vrsachen : Sy haben dieselben Ir poten
«nach Khaiser Maximilians absterben, zw nechsten Liechtmessen
«darnach, aller sachen berait gehabt, vermainten aber Iren Lanndts-
«färsten eerlicher sein, das die Lannd allmiteinander schickhten.
«Also zw Prugg an der Muer haben sich die Lannd desselben ver-
«gleieht, m der vassten. Darnach aber warteten sy auff der von Tyrol
«anatwort, die do anzaigten, sy betten den Khastlalter*) zw Kay. Mt.
«gesehickht, sich zw erkhundigen, wo man Ir Mt. finden vnnd welichen
') Das ist 'mietsam* => aflfabilis. Schmeller I. c. 2, 650.
') Wahrscheinlich Francesco, den letzten seines Stammes, aus dem Ritter-
geschlechte der Castellalto in Valsugana.
13*
106 1510.
^weeg man nemen vnnd ziehen soll. Do aber lanng khain anntwort
„khamb, (BL l^S^.) schiekhten die Lannd vnns im Monat Junio
„aufi. Seindt durch wälsehlannd in Neapolis gezogen, am ersten tag
^Septembris auff das Mder gesessen , vnnd also hintzt her durch die
^vngestöemigkhait darauff gehalten worden.^
^Die LanndtschaSt in Steyer hat trostlichen gehofft, die Ku.Mt.
n wurde zw Römischem Khunig vnnd Khaiser erwellt, Alls wir dann,
,,durch das wälhisch Lanndt ziehenndt, mit vnmasslichen freiden be-
^schehen vernomen haben» Darumb auch vnns beuolhen, daswir,mit-
„ sambt erbiettung Irer gehorsamen, getreuen, vnnderthanigen ynnd wil-
«ligen diennsten, vnns an Irerstat bey der Kay. Mt erfrejen sollen ;
„darzueauch IrMt. mitgeburlichenTittln, alls einen wolwierdigen Römi-
„schen Khunig vnnd Khaiser, zieren, eeren vnnd nennen sollen; vnnd
,«das (är das allerhöchst vnnd vordristes zubitten , damit sein Mt die
„Lanndtschaffl mit dem Durchleuchtigisten angesicht palld erfreyen
„vnnd zw Inen khomen, fiir weliches Inen nichts liebers noch ange-
„nämers beschehen (BL 1^6".) oder zusteen möcht. Dann so haben
„sy vnns khainen beuelch geben, lerer Mt. ein mass zw setzen, wem
„Ir Mt. Hispanien geben oder beuelhen soll, noch auch annder Irer
„Mt. Lannde. Vnnd was wir allso in beuelch gehabt, haben wir in
„ain Teutsche sehrifft verfasst. Aber, so es Icirer Mt. allso gefeilig
„gewest, aus villeicht billich, das man Lateinisch die sachen hat
„fiirbringen sollen, ist die sachen ainem anndern on vnnsem willen
„beuolhen worden. Wir haben des, so Er geredt hat, khaines nie
„gesehen noch gehört, aber wir haben auff etliche anzaigen, der Kay.
„Mt. beuelch nach, muessen dabey steen vnnd beleiben. So dann
„inndert geirrt ist worden, die Kay. Mt welle soliohes dem Lanndt
„Steyer nicht zucmessen , dann es on vnnser Schuld ist. E. Gnaden
„bitten wir mit dem höchsten, wellen vnns bey Kay. Mt. vnnd auch
„bey Euch selbs damit enntschuldigen.**
„Vnnd, alls vor angezaigt ist, was dises Lannd nach ableiben
„Khaiser Maximilians gehandlt hat, dasselb alzeyt auff disen hof ge-
„schigkht (BL 1U6K) worden, ye auff Neapolis, ye auffs Niderlannd
„vnnd durch anndere Lannd. Wo dann dasselb yetzmalls nicht ver-
„hannden ist, so geben wir dasselb nochmalls hiemit in Teutsch vnnd
„Latein. Nit das die Latein alle wort nach der lenngs innhellt, sonnder
„die mainung begreiffenndt; dann die khurtz der zeyt vnnd mein
„kklainer vcrstanndt khunden es nit palld ausrichten. In der Teutsch
iH19.
197
„findt man deo grundt, die Latein, ob Icht darinn geirrt war, soll dem
^Lannd khainen naehti machen. Vnnd das zw dem vordem: was das
„Lannd gehanndit hat» wierdet dasselb filr sich on annder Lannd hilff
M?eranotworten, wierdet anch anndem Lannden Ir hanndlungen nit
„helffen yeranntworten. Das ist dammb geredt, das Kay. Mt. sehe,
„in was pOndtnnss das Lannd mit den anndern stee.**
Der Doctor schwig vnnd redet khain wort zw sdlicher Ennt-
schuldignng.
Dann von wegen Silberbergers, legt Er die Lanndtsordnung
in Khimndten ein, Teutsch. Schnitzenpämer legt nichts ein , redet
aoefa zw khainer sachen.
(BL 197\) Mereurinns Gatinaria, Gross Canntzler, der her- fDesCroscanu-
nach ain Cardinal worden, ain weiser vnd hochberuembter man, namb iergespraeh(H >
midi zw Molin de Re an einem tag, alls wir täglichen von vnnser
herberg zmn diennst geriten , vnnd alls der Khaiser mit dem palln
spillte, zw sich in den inndern garten, darinn anch anndere Khaiser-
liehe Rftte nmbgienngen, auff ain sonndern Platz vnnd spricht latei-
nisch dise mainung: (1) „Ir Teutschen sacht gern, das vnnser Khaiser
»Ear hlingerin (das was Khunig Vladislay zw Hungern vnnd Behaim
„Tochter) Beliehen näme. Ir sollt aber wissen, das der Khunig von
„Frannckhreicfa vorhat, alls sollt der Khaiser innhallt aines Vertrags
„sein Tochter nemen, dabin doch der Khaiser nit verpunden ist. So
„erbeuth sich der KhQnig in Enngellandt vill gellts zw seiner Tochter
„zQgeben,daniaeh auch der Khunig in Portugal, gleichermassen mit an-
„btettongvill gellts, dem Khaiser zw seiner Tochter zugeben. Weillabcr
„der Khaiser mit frid hiheer in Hispanien khomen, vill mächtiger Khü-
„nigreich on alle Schwerdtschleg vnnd Pluetvergiessen eingenomen
„hat, so ist man noch (BL197\) zw khainem khrieg gefasst. Darumb
„mnes man die Nachbarn in guetem willen vnnd hoffnung erhallten,
„damit man wider mit frid in Teutsche Lannd khome, vnnd daselbst n
„den fuess vestne. Sodann wierdt sich der Khaiser seiner heurath
„enntschliessen. Wann sich aber der Khaiser yetzo enntschlnss, so
„möcht sein Mt. der dreyer ainen zw vnwillen bewegen. Der Khunig
„zw FraneUireich, auch EnngeHanndt, wo sein Mt. am vber-
„farn an ier gebieth ains khSme, durch vngewitter oder annderer
„vrsachen, so stuennde der Khaiser in grosser gefar. Portugall
„mochte in abwesen des Khaisers vill vnruhe in Hispanien
„machen.*' —
198
1519.
(2) Dann so sagt der herr Gross Canntzler: „man redte yiH vom
Khaiser» das der lanng vnnd vill schlieff. Dem war nit allso. Gleieh-
woU rietten die Ärtzte , lanng im peth zu rhuen , schlieff aber nit.
Das wäre die Ordnung: was gros, wichtige Sachen warn, die beualeh
sein Mt. etlichen seinen Räten, der zeyt so sein Mt. rhuete zu berat-
schlagen. So dann was darinnen gehanndit, gienngen sy zw dem
Khaiser für das peth ynnd zaigten dasselb an. Wie dann (Bl. läS*.)
gar neulichen ain groswichtige sachen dermassen furbracht ward» so
zweiflig, darymb der Rat auff zwen weg bedacht ward, darüber der
Khaiser sprach: „den ain weeg mag ich nit annemen, bin mit gellt
„darzue nit gefasst, den anndern will vnnd mag Ich mit Eem vnnd
,,gueter gewissen auch nit nachgeen, sonnder will ain drittel f&r
»mich nemen^ ynnd zaigte denselben den Räten an. Darüber die
Räte yasst all zäherten, ymb das sy, alls allt erfarn ynnd geuebte, des,
so der Jung, nit haben khQnnen Buden**. Vnnd sägte ron grossem
weisthumb, damit Got den Khaiser begabt bette.
(3) Zum dritten khamb er auff den herm yon Tzeyerss <). Das
die Teutschen denselben beschuldigt, alls wäre er guet französisch.
Enntschuldigt den ynnd spricht: ,»wann dem also war, das der yon
tzieyerss dem Franzosen mer dann dem Khaiser gunte, wer wollt Ime
gewert haben , das Er den Khaiser dem Franzosen in seine faenndt
nit geben bette, so doch der Khaiser so lanng zeyt in seinen hennden
allain gewest ist. Aber daher fleusst die yrsach, warumb ain solicher
verdacht oder mainung auff Ine (BL li&J istkhomen: Khaiser
Maximilian hat ain eewige Räch wider Frannckhreich getragen , vmb
das sy Ime sein versprochne gemahel, die hertzogin aus Britania,
genomen, vnnd haben Ime sein Tochter, fraw Margareth, die dem
Khunig Carl in Frannckhreich vermahellt, vnnd Ime gleichwoU noch
nit manpar haimbzufiiren gegeben war, wider haimbgeschickbt.
Darumb suecht der Khaiser für vnnd ain vrsach vnd we^, sich an
den Franzosen zu rechen vnnd die zu bekhriegen. Der herr von
Tzeyerss, alls ein hochweiser, dem nit vill leut diser zeyt mit ver-
nunfft gleichten, zw dem so hat er vill freundt vnnd guetter, alls woU
vnnder dem Franzosen, alls vnnder dem Khaiser, mit denen Er den Khrieg
alls imer muglich verhindert; vnnd ob er ye nit annders gemögt, so
*) Wilhelm von Croi, Herr von Chievres. Ver^l. Bänke, Deutsche Gesch. im
Zcifalt d. Ref. 3. Ausg. 1, 355.
1^19.
199
hat er doch vleiss filrkherdt, den khrieg aus seioem Vatterlanndt ui ain
aonder Lannd zolennden, dann er woll gewisst, was der khrieg mit
sieb bringt. Derhalben hat man gesagt» der von Tzieyerss muge nit
leiden, das (Bl. 199'.) der Franzoss vertrieben werd.** Der Fran-
zoss sey aber ein grossmftchtiger KhQnig, ist nit so zunertreiben.
Mit dem muesten wir zum diennst, weUl der Khaiser vom Spill
gienng.
Am funffvnndzwaintzigisten tag warden wir wider geuordert. 25. Nov.
AUso hiellt vnns der Canntzler ein mainung vor in gegenwurt des
Cardinak von Tortosa» des Schiefers, Bischoffs Mota, herm Carln
von Lanoy, Winckhefall Stalmaister» N. TechanndtvonPisanntz, herr
Johann Hannort *) vnnd Maximilians f Secretary, die dann alle in f TransUann.CH )
der schriffl, die vnns im beschluss geanntwort ward» begriffen ist.
Nftmblichen : «die Kay. Mt haben der Lannde mundtlich vnnd schrifft-
lich anbringen vemomen» darüber sein Kay. Mt von sein selbs, auch
seiner Mt Brueders wegen» auffall vnnd Jegclich derselben anbringen
diser anntwort enntschlossen wie volgt:
»»Erstlichen» das seiner Mt» alls allergenedigister herr, der
Poten ankhunffl genedigclich angenfimb ist, vnnd sy alls seiner Mt.
liebe vnnd (BL 199^.) getreue vnnderthon gern gesehen, alls auch
sein Mt Inen soliches hieuor erclärt haben.**
«Zum anndem» so sey Ir Mt. volkhomenlich erinndert aller
schrifilen vnnd Ordnungen» auch Instructionen» durch sy fbrgebracht,
aus denen khlftrlichen angezaigt war durch die Lanndtschafiten, (wie)
nach des Khaisers abganng durch dieselben Lanndtschaflflen be-
schlossen, gesetzt vnnd geordent worden » das dieselben Lannd biss
zw ankhunffl lerer herrn, oder Ir aines» in guetem frid vnnd Ruee
sicher erballten möchten werden. Vnnd wiewoll sein Mt nit zweifln,
soliches alles zw guetem Ennde vnnd rechter trew gehanndit, vnnd
soliches durch sy aus rechter Innigkhait der Trew vnd gehorsame,
die sy jeder zeyt gegen Iren herren gewonent zu haben, — begerenndt
lerer herm Nutz vnnd aufnemen vnnd derselben Lannde sicherhait —
das also die Kay. Mt. solich hanndlung zum pessten anzunemen acht.
Aber säliger achtet sein Mt., das man in die Einkhomen, Oberkhaiten,
Hochaiten vnnd anudere Recht der Regalien, Iren f&rsteu vnnd herrn
*) Haiinart, ainer ?on den Rithen des Kaisers in deutsehen Angelegenheilen.
Ranke I.e. 2, 101.
200
1519.
zuegebörig, (BL 150^.) on derselben Irer forsten vnnd beim wissen
die bennd khainesweegs angelegt bette; aaeb die Ordnung des
Regiments, ron weillennd Kay. Mt. gesetzt, vnnd durcb sein Testa-
mennt bestätt, aus ettlieber derselben aigner gwallt nit yeränndert.
Dann ob gleicb was vnloblicbs oder Straffwierdigs, wider etliebe des
Regiments Räte befunden, möebt gesagt werden, so bat docb nie-
roanndt gebflrt, Ime selbs Reebt zu sprceben, sonnder soll zw den
Obrem angetragen sein worden, vnnd sein Kay. Mt. sambt Irem
Brueder ersuecbt baben , die betten zw abwendung des Posen Ir bilff
bewisen. Niebts minder getrost sieb sein Mt. der treue Irer vnnder-
tbonen, vnnd vermaint von den gescbicbten niebts zw vrtbaillen, noch
zw widertreiben, bintzt sein Mt. Ir Enntscbuldigung v5lligclicben
vemomen babe. Darumb sein Mt. die zwitraebt auff ain anndere zeyt
vnnd zw seiner Mt. ankbunfil anzustellen enntschlossen, allsdann das
(zu) tbun, welicbes ainer gueten (BL 150^.) Regierung vnnd zw
Ruee den Lannden nutzlicb angesehen wierdt.^
„Zum dritten, nachdem sein Mt. vnnd derselben durchleucbti-
gister Brueder aus Eehafilen geschäflnen bintzt her verbindert, lere
Österreichische Lännder zu besuechen ; auch sein Mt. noch nit so
palld wierdt mögen zw denselben sich nächnen, noch auch dermassen,
wie sein Mt. begierig War, derselben Lannd Regierung obzuligen;
vnnd khainsweegs flir billich angesehen wierdt, die phlicbt vnnd den
ayd der gehorsamb lennger anzustellen: darumb so ist von seiner
Mt., auch derselben Brueders w^gen, der gwallt geben worden Ett-
lichen itirsten vnnd grosses ansebens männem , die da in abwesen
vnnd bintzt zw seiner Mt. ankbunfR die oberste Regierung aller
seiner Mt. Lännder (füeren)^ von allen vnnderthonen in seiner Mt.
namen die Erbphlicht vnnd den ayd der gehorsame annemen, vnnd
zw der Lännder vnnd vnnderthonen Rhuee, frid vnnd gueter Regie-
rung fQrsebung zu thun. Alles zw sainer Mt. glQgkhsäliger ankbunfil,
die, wills got, auff Jüngsten Frueling khunfflig sein wierdt.*"
(BL ISl'.) „Zum Vierten, so seyKay.Mt den gesanndten ge-
ncdigcliehen wider anbaimbs zuraisen zw vergunnen bedacht, also
das yegclicher mit kbayserlicber gnad vnnd guete in sein vatter-
lanndt mug widerkhern, denen, dauon sy geschickht, zw erzellen
seiner Mt. gemueth vnnd furnemen, also, das sy vnnd die ann-
dern all sich dermassen schickben, dem obersten Regiment, durch
sein Mt. vnnd derselben Brueder geordennt vnnd gesetzt, die
1519. 201
pblicht viind gehorsamb nach der gewonhait zuthun , vnnd dem-
selben Regiment, bintzt zw seiner Ht. ankbunfft, geborsarob laisten,
rnnd was durcb dasselb erkhenndt oder beuolben wierdt, alls lanng
seiner Mt. ab wesenbait werdte, erfüllen vnnd ballten. Mit anzaigen,
das sein Mt. will in dem gwallt, dem obersten Regiment gegeben,
der Lannd Freyhaiten zu ballten, vnnd in seiner Ht. aueb leres
Bnieders namen zu bestfitten ; alls aucb sein Mt. zw derselben an-
kbunSt selbe bestatten ynnd ballten will. Vnnd will mitier zeyt acbt
baben, mit der (BL 15 P.) Lannd Naebbarn frid zuballten, ynnd die
Lannd in frid vnnd Ruee zw erballten. Vnnd ob yemandt ainicberlay
kbrieg wider die .ffteren wollt, will sein Mt. Iren vnndertbonen ge-
bnrlicbe besebutzung vnnd bilff verordnen. Was auebinden Lannden
nicbt reehtlicb oder biliicb gebanndit war worden , will sein Mt. zw
derselben ankhunflft mit guetem rat reformiern, vnnd den Lannden mit
dem pessten beraten, seine vnndertbonen mit seiner sflessen gegen-
wertigkbait trösten vnnd denselben alles das eruolgen lassen, das
ainem Jegclieben pessten ßrsten gebürt zu tbun.**
„Zum Amfilen vnnd letzten : Nacbdem die Statballter, Regennten
vnnd Rfite, die sein Mt. zw dem obersten Regiment der Lennder ver-
ordent, im tbun sein, die Lännder zu besueeben vnnd die Erbpbliebt
von denen anzenemen, vnnd alles annders zutbun, das zw frid, ruee
vnnd gneter Regierung gebflrt förzenemen, nacb vermug des gwallts
Inen derbalben gegeben, vnnd die Pottn von ferre wegen des weegs
nit mugen so (BL 152'.) palld dorten sein, der Ku. Mt. gemQetb
den Lannden anzuzaigen, vnnd den Statballter Regennten vnnd Räten
beystanndt zu tbun, begert vnnd beuilcbt sein Kay. Mt., damit die
potten aus scbuldiger pbliebt, damit sy seiner Mt. verpunden sein,
von stundan durcb die posst solicb seiner Mt. anntwort in die Lannd
durcb Ire brieff verkbünden , vnnd das sölicbes alles seiner Mt. mit
gueter wissenbait vnnd enntschlieslicben willen sey. Das sy aucb die,
von denen sy gescbickbt sein , mit Iren briefen ernnstlicb bewegen,
das sy demselben obristem Regiment beystänndig vnnd geborsamb
sein, vnnd auif den gwallt. Inen gegeben, die Erbpbliebt tbun; vnnd
annders, das Inen durcb dasselb Regimennt aufgelegt wierdet, vol-
zieben, zw der Lannd pessten Ruee vnnd sicberbait, alls sieb sein
Mt. des in der gesanndten treue vnnd geborsamb versiebt, denen aucb
sein Mt. vnnd derselben Brueder vmb Irer trew willen yederzeyt
allergenedigiste berrn sein wellen.**
202
1M9.
(BL 152^.) Über soliches gienngen wir in ain Camer, xw
nächst bey den Räten, da wollten sich die anndem all darüber be-
dennckben vnnd dieselb Anntwort in scbrifil begeren. Wiewoll es on
ynnsem willen was, lennger euuerziehen, doch liess mans geschehen.
Do zaigten vnns die Rät an, Sy woUtens an Kay. Mt. bringen. Hetten
wir dann mer zu handien , so solten wiers thnn. Dann Ir Mt. werde
palld von hin , wollt ynns doch Ter hie abfertigen. Do wollten die
anndem nuer Eylen, ynnd redten lanng von ainer aintrSchtigen Annt-
wort. Wir lagen an dem, das wir die drey Artiel yeranntworten
weiten. Es thäte Ir Jedweder was er wollte. Do spricht Starhen-
berger zw mir Sigmunden: „Er wollte yon mir wissen, warumben
Ich nit neben Inen steen wollt? Ob sy nit frumb oder sonst mir nit
guet genueg wären?'' Darzue Ich sprach: »das mich sein nit iuste,^
vnnd wolt mich nit weiter mit der Red gegen im einlassen. Trat
herdan von Inen, liess sy reden. Da protestierten sy wider mich
zwischen Inen, da Ich von in (BL 153.*) getretten war etc. etc.
Ich hab nit darauff gemerckht. Dannocht hanndleten etlich zwischen
ynnser, das wir vnns des yergleichten, das wir anzaigen liessen in
der gemain, wir hetten allen ynnsem beuelch, den wir ron den
Lannden gehabt hetten, f&rbracht, ynnd hetten nit in beuelch» aini-
cherlay yon wegen der Lannd zuueranntworten oder zw disputiera.
Aber was ynns furkhtimbt, wellen wiers gem an die Lannd bringen.
Wir behiellten unns aber beuor, ynnser anntwort auf die drey Artiel
zuthun.
Do dann Troian yon Auersperg, alls yor tlbeg bey ynns in allen
hanndlungen beliben, ynnd mit ynns ainträehtigclich yon w^^n der
von Crain gehanndlt hat, (hersuetrat), do muest auch sein gesell
herzue. Es khamen auch die Khämner ynnd baten ynns gleichmäslich
yon Iren wegen zu hanndlen. Do zaigten wir den Räten an, was die
drey Lannd gehanndlt haben : „Das haben sy daramb gethon, die-
weill Ire fUrsten souer von Inen sein gewest, vnnd damit sy die
Lannd erhallten, vnnd in frid vnnd ainigkhait behallten möchten, hintzt
sy, dieselben Ire f&rssten, (BL 15^.) besuechen vnnd erraichen
khQnden, alls frumben vnnd getreuen vnnderthonen woU gezimbt hat,
fbr menigclich, hintzt auf zuekhunfft vnnd weitterer flQrsehung der
Fürsten. Vnnd haben niembt enntsetzt, vnnd sich nichts vnnderwun-
den für sich selbs vnnd das in nit gebflrt bette. Vnnd wiewoll wir
hierinn khain beuelch haben, die Lannd zuueranntworten, dammb
1519.
203
wellen wirs mit khurtzen wortten beschliessen. Sy werdenns der-
massen anzaigen, das die Kay. Ht. etc. mit äugen sehen vnnd mit den
bennden greifen wierdt, das sy nit annderst, dann alls den frumben
ynnd getreuen woll gezimbt gehanndit haben. Vnns hat dennocht für
ynns selbs gezimen wellen, soliches Kay. Ht. anzuzaigen.**
„Zum anndern, von wegen der zwitracht mit dem Regiment etc.
die drew Lannd haben vnns nicht beuolhen» Ichtes wider das Regi-
ment zuclagen. Sy sein guete freundt miteinannder, hallten gemain-
schaffl mit freundtlichen Reden ynnd sehreiben, ynnd fOeren khain
clag wider sy. Versehen ynns die yom (BL 15^'^,) R^iment clagen
wider ynns auch nichts; wo sy es aber gethon betten, des wir nit
boffien, so patten wir vmb Copeyen, die wir ynnsern berren ynnd
freunden haimbbringen mugen.**
,»Auff den dritten Artid sollen E. gnaden wissen, das ynnsbaiden
der Kay. Mt. beuelch ynnd schreiben zuekhumen ist, zw Tarfiss 9
in Venediger herrscbafll, mit dem Innhallt : «dieweil der weeg sorge-
lieh ynnd weyt sey, mugen wir wider haimb kberen ynnd all sachen«
die der Lanndtschafft f&rfallen, mflg man bey den Commissarien
suechen mit mererm Innballf Dasselb schreiben wir mit aller Er-
wird ynnd diemuet emphangen, aber dieweill ynns angesehen hat,
das dermassen mit den Comissarien zu hanndlen den Lannden schwär
ynnd wider Ir freyhait, allt herkhomen ynnd gewonhaiten wäre,
haben wir ynnsern angefanngnen weeg yolzogen. Soliches sagen wir
nit, das die Lannd dieselben Comissarien nit annemen werden, sonn-
der ynns däucht soliches nuer, alls wir die Sachen yetzmalls erwogen.
Will aber ye die Kay Mt, das wir (Bl 1S9\) innhallt des Ersten
begeren schreiben, so sein wir die gehorsamen.^
Auff soliches sagten die Österreicher durch den Doctor : „die
drey Lannd haben Ire besonndere Regiment gehabt ynnd Ire haubt-
leut, ynnd haben nichts bey disem Regiment zuthun gehabt, dann was
durch Appellation an sy gefallen ist."* Starhenberg sagt: „seinem
Vatterlanndt sey umb dergleichen sachen nicht wissenndt gewest,
darumb ist Ime hierinn khainerlay beuelch gegeben worden. **
Auff soliches Hess man ynns herdan tretten. Do ynnderredten
sich die Rät palld, ynnd ruefften ynns yon den dreyen Lannden wider
*) Treviso.
204
1519.
zw sich, ynnd mnesten zw in nider sitzen. Also spricht der Canntzler :
,,Eure Anntwort gefeilt den herrnen gar woll. Wellenns auch Kay.
^,Mt. anzaigen. Dann des schreibenns halben ist allain darumb , das
,,Ir Euern herren mnd freunden anzaiget, wie genedigclich Euch
^Euer herr rnnd Lanndtsf&rst emphangen, gehört vnnd mit Euch ge*
Mhanndit, damit (^BL 15ß\) die Lannd des Forsten genad mnd guete
,,erkhennen, ynnd dester begierlicher sein, gehorsamb zu laisten;
Mvnnd damit sy den Commissarien anhenngig, beystSnndig nind ge-
„horsamb sein, hintzt auff der Kay. Mt. zuekhunffit.*" Darüber sagten :
„wir wollten gern schreiben , damit die Lannd den Commissarien
hilfflich vnnd beystänndig sein. Aber ynns deucht vill fruchtberlicher,
mit Tu'nser gegenwurtigkhait soliches anzutragen, bittundt vnnss ynnd
die brief , so man die haben will, auff ain tag abzufertigen. Wollten
wir eylln, alls yill ynns muglich wfir, ynnd dann gegen wurtigclich
hanndlen, alls yill an ynns wfir ynnd wir yerstuennden, das Kay. Mt.
auch Lannden ynnd Leuten zw guet khomen m5cht.** Darfiber namen
in die Rät ain bedacht, mit Kay. Mt. weitter dartnn zu hanndlen.
Bischoff Mota vnnd Hannort warden zw den yon Österreich ge-
schickht. Die hanndletn auch in demselben gemach mit Inen,
steender.
27. Not. Am Sibenvundzwaintzigistcn tag berufft ynns baid ynnd den
yon Auersperg der Gross (Bl. 155^.) Canntzler, mit Im zw dem
fruemall, ynnd darnach f&ert Er ynns in sein Cammer, fragt: „wes
wir ynns entschlossen betten des schreibenns halben?^ Do wir Ime
erzellten, warumb ynns schwfir war in solichem zu schreiben, (ynnd
ynnder yill anndern yrsachen erclärten wir im den articl ynnser frey-
hait, das ynns ain Fürst zuuor schweren mueste etc.). Darüber
spricht: „Er h5rte solichen Discurs oder Erleutterung yasst geren'',
ynnd schwuer darüber: „der Khaiser war des nie bericht worden.
Hette man aber soliches yor gewisst. Es wfir warlichen khain solicher
beschaid ausganngen. Des sollen wir enntlich glauben, dann Irer
Mt. gemüeth wfir enntlich nit, Irer Vor Elltem brief zuuernichten,
sonnder ee zw bekhrefftigen ynnd zu meren.**
Vnndter anndern bracht wir in darzue, das er vnns anzaigte,
wie die Lannd in Kay. Mt. tragen wfirn worden , wie man dann soli-
ches in der schrifft aigenntlich hat. Vnnd ist khain ynnderschaid in
den Lannden gehallten noch benennt worden. Vnnd Ober dieselben
Articl (BL 156",) noch, das darzue (ynns) die Potschafllen yon den
1519.
ao5
Launden all in Kay. Mt. etc. Cossten gesehickht waren vnnd zugen.
Er bekhanndt auch zum thaill, das man gehanndit hat» das ynns der
Khaiser nit soll für sich gelassen vnnd nit gehört haben. Vnnd spricht
darüber: »glaubt warlich, bette der Khaiser des manns » (yermaint
den Sibenburger), gemueth gewisst. Er bette in nit ftlr sich gelassen.""
Mit Till anndem Reden. Wir zaigten an den grundt des Cosstens der
Raiss, daneben eontschuldigten die Lannd Ton Articl zw articU alls
viU muglich war. Daneben sagten: „ Betten wir allain den Yon Aurs-
perg bey vnns gehabt, dem spot mit dem Doctor wollten wir allen
fOrkhomen sein. Allain khunden wiers nit thun, so betten wir sonnst
kbain hilff oder beystennder.*'
Alls wir aber wider zw herberg zugen, namen wir das wort
gross zw hertzen, das rnnser Khaiser ymb solich vnnser freybait nicht
gewisst hat, vnnd wir sollen schreiben, das man den Commissarien
gehorsamb sein sollt. Ynnd dachten, wo rnnsem freybaiten nit ge-
mäss gefaanndlet, wurde man nit gern den die Phlicht thun. Dachten
(BL 156^.) auffall weeg. Doch machten wir ain Copey, so maus
ye haben wollt , damit wir nit lennger aufgezogen ynnd in vncossten
gelait wurden. Dieseib Copey wir den von Kbämndten zuschickten
zu beschaid. So begerten sy mein Sigmunden. So spricht Yngnad:
„Herberstainer, Ir habt ain Red yor den Räten thon des Regiments
„halben. Das hab Ich nicht yerstannden, aber sider bericht worden.
„Nun gestee Ich, noch mein gesell. Euch khainesweegs, das wir Euch
„ainicherlay des Regiments halben beyolhen haben zureden **. Mit den
oder dergleichen ynnd yill Worten. Dagegen Ich Ime gesagt: „es war mein Erste am-
nun zum anndern mall , das mir soliches yon im beschäch. Muest es ^^^' ^"'^
auff sein geburliche zeyt steen lassen. Wolle aber sehen, das Ich der
hagkhen ain Still mocht finden. Ich welle sy gern bereden yor den
Räten, das Ir mainung, wie Ichs angezaigt hab, des Regiments halben
nit dermassen sey. Aber das sy mich erbeten haben, ynnd Ich ann-
ders yon Irenntwegen gehanndlet soll haben, wollen wir es auffein
anndere zeyt anstellen auszutragen.*" Vnnd gienng yon in aus. Do
khamb Silberberger (BL 151^) hernach in mein Camer, ynnd zaigt suberbergerent-
mir an, wie Starhenberger ynnd die anndern zw Inen gesagt betten: »chwJdigtdenVn-
„Ich soll den Räten angezaigt haben, wie das Regiment alzeyt woll ^"* *
gehandlt bette; wurde sich mit warhait nimer annders befinden, oder
dergleichen. Das war die yrsach solicher Red die Vngnad thon bette." mein andre ani-
Daruber sagt Ich zw Ime: „wann ich es dermassen geredt bette, su wurt. (h.)
206 i5i9.
maess leb selbs sagen» das Ich vnrecht getbon, dann sy betten mirs nit
beuolben. Wann mich aber ye ainer zw ainem Lugner machen will, so
sagt im trutzlicben binwider von mir: «wer es dermassen von mir
redt» der lugs in balls, alls ein verlogner man!** Mit dem belieb es
allso, ward nichts mer daraus.^
10. Dec. Am zehennden tag Decembris ist vnns ain schrifil zuegestellt
vnnd vnns nit mer worden» dann ainst zu lesen. Da namens die Öster-
reicher wider. Nun ward es spat am tag vnnd ritten damit in vnnser
herberg. Am morgenns frue warden wir beschiden, anntwort darauff
zu geben.
Allso bewegten wir am maisten des Canntzlers Red, das Er
sagte: „wo Kay. Mt. vmb vnnsere freihalten gewisst, bette warrlich
khain solichen beuelch (Bl IST.) ausgeen lassen.* Hetten grosse
sorg, es wurde vielleicht vnnsern freihaiteii gemäss nit gehanndlt.
Darumb suechten wir all vrsach , damit wir solich schreiben zu thun
vmbgeen möchten. Do es aber ye nit annders sein khunde, do schri-
ben wir an die drey Lannd. Woll zaigt mir der Canntzler ainst her-
nach grOndtlicben an, wie die Comissarien alles das thun wurden, das
der Fürst thun soll. Do deucht vnns woll, es möchte dermassen, wie
beschehen ist, gehanndlt werden.
Wir warden, nachdem wir vnns bewilligten, woll dreymall getagt
zw der Abfertigung. Am letzten fuert man vnns in des Khaisers
garten, dabey ist ain zimer bey der Erden, warden darein gelassen
vnnd beruefil fbr Kay. Mt. Vnnd hette Jbey sich den von Schifers,
Phaltzgrauen, Marggrauen von Brandenburg, Canntzler vnnd annder
vill Forsten, Grauen vnnd Herren. Allso redt Canntzler: „Die Kay.Mt.
hette alzeit sonnder gross vertrauen zw den Lannden gehabt, vnnd
sich nie annders zw Inen versehen, dann aller Trew vnnd gehorsamb.
Will sich des noch vngezweiflt versehen. So sollen sich die Lannd
binwider nichts annders zw seiner Mt. vnnd Irem Brueder, dann aller
(BL ISS^J) gnaden versehen. Sy mit aller Irer macht schOtzen,
schirmen, bey Recht vnnd frid zuhallten, Ire freybaiten nit zw schwe-
chen, sonnder hanndthaben vnnd zu meren, vnnd alles des bey gueten»
frumben Forsten zu hoffen vnnd gewarten ist. Zw dem begerte Ir
Kay. Mt. mit ganntzem Ernnst beuelhenndt, das die Lannd Irem
begeren , so vnns in schrift anntwortsweiss durch Ir Rät zuegestellt
sey, hintzt auff seiner Mt. etc. vnnd leres Brueders zuekhuniR nach-
khomen vnnd volziehen. Soliches alles sollen wir Jegclicher denen.
1519.
207
dauon er geschickht ist, anzaigen, daneben Irer Mt. genad vnnd alles
guets zoesagen.** Die Kay. Mt. spricht selbs: „Ich yersiech mich,
Ir werdet alls vnnser getrew ynnderthon bey ynns beleiben. Ich will
allzeyt Ear genediger Khunig sein vnnd will palld zw Euch khomen.**
Alls wir herdan trattn, zu bereden was wir wollten anntworten,
da baten sy mich soliche anntwort zugeben, das Ich mich lanng setzte
vnnd sprach: ,,wer zuuor geredt hat, der rede noch.^ So spricht der
Silberberger : „Ich bitt dich vmb gottes f, thue vnns die Schanndt f willen, (h.)
„nit auff, das wir so lanng verziehen, der Khaiser siecht vnnsere
„(BL 158^,) hanndlung**, alls auch der Khaiser vnnd alle beystSnn-
der gesehen haben, dann das zimmer war woll enng. Auff das namb
Ichs an , vnnd gaben auff des Canntzler Red widerumben in Latein
anntwurt, die mainung: „die Kay. Mt. solle khainen zweifl haben, die
Lannd werden, nichts minder dann vor ye, sonnder mer mit vnnd bey
Irer Mt. etc. treulichen thun, vngespart leibs vnnd guets. Wir wellen
auch Irer Mt etc. beuelch treulichen ausrichten, vnnd soll Ir Mt. etc.
warbafftigclich wissen, das die Lannd dasjhenig betrachten vnndalzeyt
hanndlen werden, das Irer Mt. etc. Lannden vnnd Leutten das Eer-
licbist vnnd nutzist sein wierdet Wo aber die Lannd annders in Ir
Mt. getragen wurden, alls vor beschehen ist, welle dem khain glauben
geben , hintzt auf grundtlichs vnnd warhafflig^eriaren. So dann Ir
Mt. befindet, das woll vnnd treulich gehanndlt ist, welle Irs genedigc-
lich gefallen lassen , wo es aber von Yemanndt vbl gehandlt wurd,
so ist E. Mt. etc. herr vnnd Lanndtsfttrst, mugen straffen nach Irem
gefallen.^
(BL 159*.) Auff seiner Mt etc. seibs Red gaben wir f in + ich von vnser
Teutsch anntwort: „Sein Mt solle khain försorg tragen, nachdem •"^''^^^m (h.)
wir aln genedigen frumben herm, so gezimbt sich gar woll, das der-
selb herr auch getreu vnnd frumb vnnderthonen habe, die werde Ir
Mt also zw aller zeyt in den Landen befinden. Seiner genedigisten
Vertröstung vnnd Irer zuekhunffl wellen wir in khurtz gewarten, Got
dem almächtigen mit höchster diemut bitten, das er sein Mt. mit ge-
sonndt, freiden vnnd gelucksaligkhait furderlich zw vnns belaytt vnnd
bring, vnnd wellen allso die Lannd vnnd vnns Irer Kay. Mt alls
vnnserm allergenedigisten rechten herm vnnd Lanndtsftlrsten vnnder-
thäm'gclichen beuelhenn.^
Mit dem khert sich Ir Mt. wider zw den Räten vnnd redte frö-
lichen mit Inen. Vnnd darnach erlaubt vnns Ir Mt. also mit gnaden
208 im
anhaimbs zu ziehen. Vnnd noch ainest khert sich Ir Mt. etc. zw dem
Canntzler, beuilcht Im: „vnns dannckh zu sagen, der muee vnnd
grossen geferlichait» die wir von Irer Mt etc. (BL 159^.) wegen
vberstannden hetten, mit erbietten wo Ir Mt. inndert von vnns ange-
lanngt wurde, welle soliches gegen Jegclichen mit gnaden erkhennen.''
Darüber wir, alls sich gebflrt, dannckhsagten. Hit dem pote vnns Ir
Mt. Ir hannd, vnnd schiden von dann.
Gleich alls die Kay. Mt. anhueb zu reden, do khert sieh Herr
Michel Eytzinger gegen Marggrauen von Brandenburg vnnd padt den,
das er die Kay. Mt etc. hätte von seins Suns wegen, den Er mit im
herein geftiert hat, vnnd vnnderredte gleich dem Khaiser. Nachmails
khnyet er für Ir Mt vnnd' bat von wegen seines Suns, der also ange-
nomen ward. Nachdem so es mallzeyt ward, fuert man vnns zw dem
von Schiffers, der vnns dann allzwsambt dem Phaltzgrauen , Bischoff
Mota, ain anndern Marggrauen vnnd sonnst etlich grauen vnnd gros-
mächtig herm geladen bette, vnnd vnns warrlich Eerlich gehallten,
darzue mit freiden das (BL 160'' J mall verzerten. Damach fuert
Er vnns in sein Camer, da pat er vnns durch herrn Paulsen von Ar-
mastorff: »wir sollen vnns alls getrew, frumb vnnderthonen hallten,
gegen Kay. Mt, mit anzaigen der Tugenndt vnnd grossen guete
vnnsers Fürstenns. Nämblich, begerte der Kay. Mt. beuelch vnnd
begeren, den Comissarien die phlicht zu thun, wie dann die schrifft
vermag, so welle Er allzeyt beflissen sein, die Lannd zubefurdern bey
Kay. Mt.", mit vill zierlichen werten.
Dagegen wir seiner gnaden dannckhsagten mit verhaissen:
MSoUches alles mit dem treulichisten an die Lannd zubringen, vnnd
gebeten, welle vnnseren höchsten Trost, die Kay. Mt., Ime beuolhen
lassen sein. Ynnd wir Erfreyten vnns sein genaden zw erkhennen
vnnd souill genedige Vertröstung zw emphahen, dieweil sein gnad nit
annders alls Kay. Mt. etc. annder Vatter war, vnnd das sein gnad die
Lannd auch beuolhen (BL 160^.) welle haben, vnnd den, die sich
allso mit vngrundt mit antragen der Lannd zuekhauffen wellen, der
warrlich khainer seinem herrn trew ist, der zwischen sein vnnd der
vnnderthon zwitracht säet glauben geben. So werden sich vngezweiflet
die Lannd gegen seiner gnaden hallten , daran sy on zweifl genedigs
gefallen tragen werden. ** Vnnd allso nach vill Reden schieden wir ab.
Zum letzten warden vnns die brief, an die Lannd lauttundt, zw-
sambt ainem schwartzen Samat,yegclichem zw ainemRockh, geanntwort.
\"
1519. 209
Vnns ward aia Furier zuegeordennt, der vnns durch das Lannd
hintzt au die gränitzen fuerte ynnd frey hiellt , damit man ynns in
Steten der Maut halben nit ymbzogen hat, alls gewonhait ist , das nit
YiU anndern mer besehehen.
Es ward auch emnstlich beuolhen» das man ynns die zway yesste
guete Schloss Parpiniam vnnd Salsa 9 ^^^ ^H^Q haimblichen wören
weisen, zaigen ynnd durchfOren soll.
(BL 161\) Joannes, yon Gots genaden Marggraue zu
Brandenburg etc.
Vnnsern gunstlichen gruess zuuor. Edlen, Ersamen, Lieben
Besondern. Wir haben Eur schreiben emphangen ynnd des Inhalt
yemumen, ynnd Ir solt Euch genntzlich zu ynns yersehen, das wir
der alten freundtschaßl halben, damit ynnsere yorfordern dem lob-
lichen hauss yon Österreich yerwanndt sein , Euch geren das besst,
ynnd, das wir yermainen Euch eerlichen zu sein ynd R5. Khey.
Mt. etc. ynnserm Allei^enedigisten Herrn gefellig, raten weiten. Vnnd
demnach war ynnser Rat ynd guetbedunkhen, das Ir Eur Red zu
Latain thet, ynd wenig ynnderschaid machet wer die thuen soll, souer
solich person ynnder Euch darzue geschickht war. Wan es iat an
dem hoff der gebrauch, das Teutsch, Wallisch, Frantzösisch , Enge-
lisch Potschafft Jedlicher sein Red zu Latein (BL 161^.) thuet, ynnd
solches noch zumal inn Teutsch nit gehdrt ist Dann sein Khey.
Mt. etc. ynd alle sein treffenliche Rätt sein der sprach gar nichts be-
richt. Aber dieweil an heut Khey. Mt. zu Euch den Graffen yon Mont-
fort, Brobst yon Cassel ynd Meteney, Euch morgen hieheer zu fueren,
geschikht hat, solt Ir in allem dem, so Euch zufellt, Ir guetbedun-
khen ynd Rat haben, wann es sein tapfer, erlich leut, die dises hoffs
gebreuch wol geyebt sein , ynd werden Euch gewislich treulich ynd
was Euch eerlich sein wirdet rathen. Aber ains weiten wir Euch
freundlicher maynung nit yerhalten, das Ir mit allem yleiss yerhQetet,
damit zwischen Euch, weder solcher Oration oder Red, weder der
Stftnndt halben khain ynwil, gespen ynd zwitracht zwischen Euch
^) Die Yesten zu Perpignan und Salces in der Grafsehafl Roussillon, welche
damals lu Spaaieo gehörte.
Fontes, yill. 14
210 181».
erwacbsse , wann solich wurde Khey. Mt. vas&t wider sein ; mecbt
auch nit allain Euch, {BL 162"*.) sonnder der ganntzen Lanndsehaffit
zu schymbpf ynnd naebtail raiehen. Vnd hiemit wel wir auch ain
schreiben, so vnns in sunderhait berr SigmundtTon Herberstaio ynd
Hanns Hoffman getban, verandtwurt vnd gemaint baben. Welten wir
Eueb genediger ynnd freundlicber maynung nit yerbalten. Datum zu
Molin de Rey, am 5. tag Nouembris, Anno etc. im 19» die Erst stundt
in der Nacbt.
H. M. zu Brandenbui^ etc.
Den Edlen ynnd Ersamen, ynnsern lieben, besondern N. ynnd N.,
den Gesanndtben zw Rö. Kbey. Mt. etc. yon denn Niderösterreicbi-
scben Lannden samentlicb ynnd sonnderlich.
(Bl. 162^.) Doctoris Martini Transyluani Oratio ad Carolum
Hispaniarum et eleetum Romanorum Regem, futurum Imperatorem,
Barcbinone. 1519.
,,Primum omnium, Illustrissime Princeps, ac MagnificeRex Carole,
Prouinciae Austriae, Styriae, Carinthiae et Camiolae,quarum nos Ora-
tores ad tuam Majestatem agimus , salotem optant sempitemam tibi
tuisque, tanquam gloriosissimo Hispaniarum et Neapolis, tum et Jeru-
salem et Siciliae utriusque Regi, Ducique Burgundiae ac Austriae,
felicissimo, inuictissimo, oflferentes se in tuae majestatis iussa promp-
tissimos. Atque utinam in bonore (?) rerum statu tua Sanctissima
Majestas nobis adeunda fuerit, nostra studia, opera, ofßcia offerenda,
animique nostri , tum in Diuum Maximilianum , Optimum Imperatorem,
tum in tuam sacratissimam Maiestatem (BL 163*,) declarandi, ac
non tanto, tam communi omnium luctu. Quem si atre, si lugubres
yestes, quantus omnium pectore conceptus est satis testari possent,
neminem futurum crediderim, qui bos nostros babitus aut mirari, aut
ridere yelit. Quandoquidem sciunt tuam Majestatem non latere , que-
madmodum paulo antea magnanimus Imperator Maximilianus,^Princeps
optimus et uictoriosissimus, deque Republica Cbristiana summe meri-
tus, tuae Maiestatis fratrisque Ferdinandi Principis ülustrissimi pater-
nus auus, immo yero et parens, ita deo, cuius secreta sunt consilia,
destinante, ex humanis cesserit et fato paruerit suo, quod cum aliae
Romani Imperii Ciyitates juge dolere, et lachrjrmis necdum desinen-
tibus defleant, suis prouincialibus maximedeflendum, nemo (BL 163\)
est, qui non facili coniectura intelligat. Crede igitur, Princeps maxime
1519.
211
et Inuicte Rex Carole, nulluni a morie magnanimi aui tui per multos
menses diem transiisse, quo non sununo cum desiderio et anxiis suBpi-
riis immature mortis seuitiam tota Austria cum gemitu luxerit. Nam
dum yita manebat, ea modern tione in Austria usus est, ut suis cum
primis pacem et concordiam, mox dignitati et maiestati suae gloriam
et splendorem, in Imperii tractandis rebus magnanimis nunquam non
comparauerit mitis in subditos, clemens in poenitentes, in omnes yero
humanissimus, iustissimus, modestissimusque. Addo, quod supra
omnem administrande Justiciae diligentiam sne (?), maximas guber-
nandarum Prouinciarum suarum, ipsiusque Imperii Romani, labores.
Illud demum, (Bl. 16ii\) .magna tocius Christianitatis expeetatione,
moUtus est, publice Principiim Germaniae Conuentu indicto, ut atrox^
ut nulUs conditionibus domabilis hostis, immanis Tburca, deserere
Europam, et suis armorum insultibus contra Christianos tandem impo-
nere modum fuerit coactus. Quae res ut sola in causa est, ut prouin-
ciarum suarum Austriae coloni nunquam suam mortem non possint
non aeerbis et magnis lacbrymis prosequi. Dens optimus maximus, in
cuius manu tota mortalitatis ratio est, frequentissimae memoriae mag-
num et Inuictissimum Maximilianum Caesarem, ut bic gloria, ita alio
in seculo pace et perennitate felicitatis donare velit, quod unice, se-
cundum Nepotum suorum salutem, tota Australium terra non inter-
missis precibus erat. (BL 16 V".) Habuimus tamen, lUustrissime et
potentissime Romanorum Rex Carole, in tante nunc susceptae calami-
tatis molestia, quod nobis semper ab intime merore et despondendo,
ut sie dicam, animo, animum reuocarit. Nam cum illum amissum seuero
fato omnino uoluerimus Tiuere, id nos solabatur, quod sciebamus,
magne stirpis sue Nepotes superesse. Non aetate tantum, sed et vir-
tute omnifaria florentissimos, et auitos Austriae Principes, dementia,
magnanimitate, modestia, prudentia magnificentiaque ad unguem refe-
rentes. Quibus opulentissima Hispaniarum Regna uel seorsum moueri
illicique poterant, ut tuam Maiestatem Regia sede et apice Domini sui
dignarentur. Verum enim est, quod sapientes tradidere, illustrem
indolem maximarum uirtutom indicem esse. (BL 165'.) Quapropter
maxima spe rapimur, futurum aliquando, ut Maiestas tua in Turcas,
maxime Prouintiae Austriae formidabiles bestes , ea arma conuertas,
quae tibi, ceu beredi rirtutum, diuus Caesar Haximilianus tractanda
reliquit. Quis ambiget, singulari quodam fato factum , ut tanta moles,
tarn perpetuus labor in eos annos, in eas yires incumberet, quibus non
14*
2 I 2 1519.
adeo magno sudore sustineri possit? Denique ea est tocius Cbristiani-
tatis de tua Majestate spes, super quod tot clarissima et florentissima
Regna te sibi, ambabus quod aiunt manibus, Regem suseeperunt Ro-
man! Imperii, quo Christianae Reipublieae incolumitas fulta esse non
immerito existimari potest. Huius, inquam, habenae tuae saeratissimae
Maiestati traetande (Bl. 16S^,) eommissae sunt! Quod equidem
yerbis consequi nulio paeto queam, quo gaudio, quanta laetieia nos,
tuarum prouinciarum Incolas, expleuerit, quum nos earundem nomine
non solum tuae Maiestati, uerumetiamrniuersae Reipublieae Christianae
gratulemur, et iuste quidem gaudemus. Nam Maiestatem tuam, una cum
iliustrissimo principe domino Ferdinando-, pro ueris nostris et cum
natura, tum etiam Dei prouidentia nobis destinatis Principibus domi-
nisque agnoscimus, recipimus et exosculamur ! Imo, ut nostri sitis,
certatim omnes contendimus, nostro Oratorio munere ea maxima causa
ad tuam Maiestatem ordinato. Cumque constet, omnes nostros pro-
yinciarum Austriae cultores optimis, clementibus, justissimisque et
generosissimis Principibus suis omni loco, omni tempore, (BL 166"^.)
ad singulos etiam nutus, non rerum tantum suarum dispendio, yerum
etiam yitae et partim periculo et sanguinis fusi exemplis promtissime
affuisse, conandum erit nobis, ut posteritatis syncero testimonio in
tua Haiestate colenda, in fratre Ferdinando, Principe nostro iliustris-
simo, tractando, omni tempore, studio, oflGcio, obseruantia nostra ante-
cessores nostros non aequasse solum , sed superasse merito ludicari
possimus. Cum firma iam apud omnes sit sententia, nil esse, quod
yestri causa subituri non simus. Tanta illa nobis faelicitas eyeniat,
ut in terris nostris , imo verum yestris , utrumque haberemus regna-
torem, quod incredibili desiderio ab omnibus expetitur! Quod si, ut
speramus, fieri non dubium est, in incrementum, ornamentum et salo-
tem, non prouinciarum solum Austriae et Regnorum, (BL 166^.) que
tuae Maiestati subsunt, yerum etiam Christianitati uniyersae futurum
esse. Eam ob rem , Princeps felicissime et magnanime Rex Carole,
non temere, ut ante quoque indicabam, prouincialium tuorum id supre-
mum desiderium est, ut utrumque yideant Principem, Carolum inquam
illum et Ferdinandum, Principes suos, et, si pro affectu rationem
dicere liceat, suissimos, quos nusquam gentium esse malint, quam
apud se,ut, quanta omnium expectatio, quod officium, quae obseruantia
foret, coram liceat experiri; aut, si ea ipsis beatitudo ex sententia
contingere non potest, saltem alterum excipere et coram yenerari
1519. 213
liceai Qaod fiet quando rebus omnibus fraterne coinpositis» Hispaniae
Ferdinandus preficiatur» res Austriae suae Carole proyidente; aut
(Bl 167\) Austriacis regnis reddatur Ferdinandus, maxima
Hispaniarum regna interim rooderante Carole. Vtnim futurum sit»
res gratissima et longe omnium utilissima prouincialibus foret, quum
pro incredibili in suum sanguinem amore» materno desiderio rapta»
utrumque, orpfaana iam facta Austria, alere et yenerari malet.
Talern yoluntatem erga Dlustrissimos Principes speramus pro-
batam iri» cum a Maiestate tua, tum etiam a Ferdinando fratre.
Principe Illustrissimo colendissirooque. Tantum, maxime Imperator,
a nostris prouincialibus mandatum est, quod tuae serenissimae
Maiestati palam exponeremus. Quicquid autem id est, quod remotis
arbitris agendum erit, faoc, ubi tua Maiestas iusserit, absolue-
mus. Dixi.""
(Bl. 167^') Edler, gestrenger, freundlicfaer lieber berr. Mein
freundlicb willig diennst sein Eucfa zuuor berait. leb bab Eur
scbreiben, mir yon Barcelona aus getfaon, yernomen, ynd wie war-
lich die Redt, yon Eurm mitgesellen bescfaeben, etwas ynformblicb
gewesen ist, seit doeb Ir oder die andern nit yermainen, das Eucb
desbalben sein Rö. Kay. Mt. etc. einig yngnad zumesse. Wan sein
Mt. etc. woll gedenkben mag, das solcbes nit ausser ganntzer
Lanndtscbaffl beuelcb , sonnder aus Unerfarenbait der person
(geschehen). Demnacb nit not ist, das Ir Eucb dieselb so gros-
licb zu bertzen nemen sollt Nicbts dest minder bab Ich Eur endt-
scbuldigung meinem herrn yon Cbieuers antzaigt, ynd bat darob
ein genedig gefallen gehabt. (BL IßS'.) Ist der sach wol yon
Eucb zu friden. Weiter, so yermain Ich, muget wol gehen Mons-
serat, ynnser firawen baimbsuchen, wan Khunig. Mt. wierdt Euch
noch nit, inderthalben yier oder fünff tag, eruordern. Ynd biemit
was Eucb lieb ynnd diennst. Datum zu Holin de Re, am 13. No*
uembris. Als Ir geen Monsserat reyt, mugt im durchreytten mein
gasst sein, ynd yerguet haben, was wir hie yberkbumen mugen,
Ewer williger Joann Hannardt.
Dem Edlen ynnd gestrengen herrn, herrn Sigmunden yon Her-
berstain, des Fürstentbumbs Steyr potschaflft etc.
214 im.
(BL 168^.) Caesaris responsum Oratoribus Inferiorum Prouin-
ciarum Austriae. Circa expeditionem Dratoruin, a Prouinciis inferioris
Austriae transmissorum, Maiestas Caesarea et Catfaolica, suo ac Sere-
nissimi Ferdinand! fratris eins nomine, sub quorum Dominio huiosmodi
Prouinciae sunt constitutae, super omnibus et singulis per ipsos Ora-
tores, tum yerbo, tum seripto exhibitis ac propositis, ita respondendum
decreuit, prout sequitur:
In primis, quod sua Maiestas, tamquam Dominus gratiosissimus»
gratum faabuit et acceptum aduentum ipsorum Oratorom , et eos yelut
charissimos et fideles subditos suos libenter yidit, prout etiam in eorum
primo adyentu.
Secundo, quod sua Maiestas plene informata fuit de omnibus
scripturis et ordinationibus ac instructionibus per eos exfaibitis. Ex
quibus clare (Bl. 169*.) ostenditur, quicquid per easdem pronineias
post Diui Caesaris obitum decretum, statutum seu ordinatum fuerit,
ut ipsae Prouinciae usque ad adyentom Dominorum suorum, seu
alteruis eorum, in bona pace, quiete et tranquiilitate tute conseruari
possent. Et licet non ambigat sua Maiestas, baec omnia ad bonos
fines et bono zelo gesta, eaque sie per eos fuisse tentata, ipsa uera
fidelitate, synceritate et obseruantia , quam semper ad suos Dominos
habere consueuerunt ipsi subditi, tanquam cupientes ipsorum Domi-
norum commodum et augmentum, ac earundem prouinciarum securi-
tatem, ita ut ipsa Maiestas Cesarea buiusmodi gesta in meliorem
partem summenda censeat: sanctius tamen putasset, si ad redditus,
prouentus, juris^S/. i69\^dictionem, superioritatem, aliaque Jura
Regalia, ad eorum Principes et Dominos pertinentia, iis inconsultis,
nequaquam manus apposuissent, nee formam Regiminis, a quondam
Maiestate Caesarea felicis memoriae constituti, ac eins testamento
approbati, propria quorumdam ex eis authoritate immutassent Quan-
doquidefn etiam, si quid reprefaensione , seu punitione dignum in ali-
quos ipsius Regiminis Consiliarios deprehensum dicatur, nemini con-
gruebat, sibi ipsi Jus dicere, sed ad superiores prius recurrendum
fuisse. Priusquam erat consulenda Majestas ipsa Caesarea et Catho-
lica, una cum fratre, pro oportuno remedio, qui debitum praesidium
malorum auersioni praebuissent. Confisa (BL HO*".) nihilominus
sua Maiestas de ipsorum subditorum fidelitate, nil ex buiusmodi gestis
eorum prius damnandum seu retractandum censuit, quam plene eorum
excusationes audierit. Verum huius rei disceptationem in aliud tempus.
1519. 215
et usque ad ipsius Maiestatis aduentum suspendendum seu differendum
decreuit» tunc factura, quod bono Regimini et tranquillitati ipsarum
prouineiaram conuenire videbitur.
TertiOy cum sua Haiestas, eiusque serenissimas frater Ferdinan-
dus, aliis urgentioribus negotiis praepediti, non potuerint usquequaque
huiusmodi prooincias suas Austriae yisitare, nee adhuc Maiestas ipsa
tam cito, ad ipsas prouincias proficisci valeat, nee eo quo cuperet
affectu ipsarum prouinciarum Regimini (Bl. 170^.) intendere, mini-
meque nideatur, homagium ae iuramentum fidelitatis, a subditis omni
iure praest^ndum » diutius diiTerri debere , data est potestas » parte
suae Maiestatis et serenissimi fratris» nonnuliis Prineipibus ac sum-
mae autboritatis viris, qui, durante suae Maiestatis absentia, usque ad
ipsum aduentum supremum obtineant gubernium omnium prouinciarum
suarum, ab omnibusque subditis dicto nomine faomagium ac fidelitatis
juramentum exigant et recipiant, et ipsarum Prouinciarum quieti et
seeuritati, ac bono regimini oportune consulant et prouideant, usque
ad iam dictum suae Maiestatis aduentum, qui» altissimo fauente, in
vere proxime futurus est.
Quarte Maiestas sua eisdem oratoribus (BL 11 V.) gratam
lieentiam ad patriam redeundi concedendam censuit, ut cum suae
Maiestatis gratia et benignitate, unusquisque ipsorum in suam pro-
uittciam, yaleat remeare, referendo bis, a quibus missi sunt » eiusdem
Maiestatis mentem et propositum, ita se ipsos ac alios omnes dispo-
nendo, ut buiusmodi supremo gubernio , per suam Maiestatem et fra-
trem ordinato ac instituto , fidelitatis iuramentum simul et bomagium
solito möre praestent, ac eidem gubernio usque ad aduentum suae
Maiestatis pareant et obediant, et quicquid per eos decretum fuerit»
buiusmodi absentia durante impleant et obseruent; iis etiam signifi-
cando» quod Maiestas sua intendit, reciproce ipsorum subditorum pri-
uilegia, libertates et immunitates (BL 17 V.) per ipsum summum
gubernium obseruari, ac nomine suae Maiestatis ac fratris confirmari,
in yim potestatis, eis ad id attributae, prout etiam ipsamet Maiestas
in suo proximo adrentu confirmabit et approbabit , curabitque interim
cum yicinis ipsarum prouinciarum pacem habere, ac ipsas patrias in
pace et tranquillitate firmare. Et si quispiam in ipsas patrias inuasio-
nem faceret, aut bellum moueret, omnem praestabit operam sua
Maiestas, ut eisdem subditis pro eorum tutela debitae praestentur
suppetiae. Quicquid etiam minus recte in ipsis prouinciis gestum
216 JM9.
fuerit, eadem Maiestas in dicto eius aduentu bono eonsilio refonnabit,
ac commodo et utilitati ipsarum prouinciarum optime consulet, sub-
ditos (Bl. 172*^.) sua 'dulci praesentia consolando, eaque omnia eis
exhibendo, quae cuiquam optimo Principi eonuenire noscuntur.
Quinto et ultimo » cum iam Locumtenentes , Regentes et consi-
liarii suae Maiestatis, qui ad ipsum supremum gubernium ipsarum
Prouinciarum sunt destinati, sint in procinctu, dictas prouincias uisi-
tandi, iuramentaque fidelitatis recipiendi, ac alia, quae bono regimini
et tranquillitati conueniunt, disponendi, iuxta formam potestatis eis
attributae; et quoniam non possunt ipsi, Oratores, ob longam locorum
distantiam, ibidem in tempore adesse, ac praemissa, ut decet, referre,
eisdemque Locumtenentibus , Regentibus et Consiliaris dicti supremi
gubernii assistere» (Bl. 172^.) cupit et mandat Maiestas sua, qua-
tenus ipsi Oratores , pro eo fidelitatis debito , quo eidem Maiestati
obstringuntur, ex nunc per Postas hane suae Maiestatis responsionem
transmittant, suisque litteris eiusdem Maiestatis meutern significent,
Eaque omnia de eius certa scientia meraque et deiiberata yoluntate
procedere, Eisdem literis borlantes eos , a quibus missi sunt, quate-
nus ipsi supremo Regimini , nomine eiusdem Caesareae et Catbolicae
Majestatis ac serenissimi fratris sui, Principum et Dominorum suorum,
assistant; faueant et pareant, ac eorum nomine et in yim potestatis
eis concessae homagium ac fidelitatis iuramentum exhibeant et
praestent^ ac alia exequantur, quae per dictos Commissarios eisdem
iniuncta {ue(Bl. 173\)v\nU pro bono ipsarum prouinciarum Regimine,
quiete et tranquillitate, et prout eadem Maiestas in ipsorum oratorum
fide ac legalitate confidit, quibus etiam pro ipsius fidelitatis merito
Maiestas ipsa et serenissilnus Ferdinandus frater semper se gratiosos
Dominos exhibere curabunt etc.
(BL 173''.) Carolus etc. Erwirdigen, Ersamen, Geistlichen,
Andechtigen, Edlen ynd lieben getreuen. Vnser getrew lieben Sig-
mundt von Herberstain, Ritter, vnd Johan Hoflinan, Euer Gesandten,
sein sambt andern vnserer Nid erösterreichischen FQrstentbumb ynd
Lannde botschafflen zu ynns khomen, EurCredenntzbriefyberantwort,
ynd in deren khraflft die Lanndts Ordnungen, so Ir nach absterben
des Allerdurchieuchtigisten Fürsten , Herrn Maximilian Erwö. R5m.
Khey. etc., ynnsers lieben herrn ynd anherm, aufgerichtyndgmacht;
i»l9. 217
auch weiter Ir werbuDg ynd ander furbringen anzaigt. Vnd nachdem
Sf Yon Enr, des Fürstenthambs Steyr, wegen, als ynserm loblichen
hauss Österreich zuegeordennt, daaon wir vnsern raterlichen ynd
n9itaT(BL IT^f'.^lichen Stammen bringen, getreuen mnderthanen
erschinen sein, haben wir sy geren gesehen, mit freiden emphangen,
vnnd mit sonnderm yleiss ynd embsigkheit genedigclich yernomen.
Auch Inen darauf, ynd nemlich wie es hinfUran in dem FQrstenthumb
Steyr ?nd anndem ynsem österreichischen Lannden biss auf ynnser
persöndlicb zukhunffl , -die dann mit hilff de» almechtigen gar khurz-
lich sein wirdt, gehalten werden soll, genedige anndtwort ynd be-
schaidt geben, wie Ir yon Inen yernemben werdt. Begeren darauf an
Euch mit yleiss, ernnstlich beuelhendt, Ir wellet yorgenanten Eurn
Gesanndten irs antzaigen auf ditzmal glauben geben, ynsern beuelch
yoltziehen ynd nachkhomen, ynd Euch des gar nit widern noch setzen,
sonnder in dem nind allen (Bl. i74^) andern filrfallenden sachen
guetwillig, gehorsamblich ertzaigen ynd beweisen , als wir ynns des
ynd alles guetten zu Euch yngezweiuelt yersehen. So wellen wir ynd
der durchleuchtig FQrst Herr Ferdinandt, Infenndt zu Hispanien, Ertz-
hertzog in Österreich etc. ynnser freundlicher lieber brueder, her-
widerumb Euch alwegen sanentlich ynnd Jeden insonnderhayt, alls
ynnser lieb ynnd -getrew ynderthanen , in genedigen beuelch haben,
desselben ynsers FOrstenthumbs ynd Lanndes Regierung, zu handt-
habung fryden ynd rechtens, «deiTDassen ordnen ynd bestellen, auch
sonnst ob Ehch halten, schützen ynd schirmen , damit Ir ain ruebig
leben fueren , ynd yon menigclich ynbeschwerdt ynd ynbeschediget
beleiben sollet. Daran thuet Ir ynnser emnstliche may-^B/. 17 5\)
nung. Geben zu Molin de Re, am sibentzehennden tag des Monats
Decembris, anno doroini im fQnffzehenhundert ynnd neuntzehennden,
ynnserer Reich des Römischen im Ersten, ynnd der anndem aller im
yierdten Jaren.
Ann die Stenndt des Fürstenthumb Steyr etc.
(BL 115^,) Carolus, Diyina fauente dementia electus Roma-
norum Rex, futurus Imperator, semper Augustus, ac Hispaniarum,
utriusque Siciliae et Hierusalem etc. Rex, Archidux Austriae etc.
Serenissimo ac Potentissimo Principi, Domino, Francisco Regi
Franciae etc., fratri nostro clarissimo, salutero et fraterni amoris
218 1519.
continuum increroentom; ac uniTersis et singulis Principibus» eccle-
siastieis et secularibus, Archiepiscopis, Episcopis, Ducibus, Marchio-
nibus» Comitibus, Baronibos, Capitaneis Urbium et Arcium Praefectu»
Gubernatoribus et Yicedominis, Judieibus, Rectoribus, Burgmagistris,
Consulibus» Ciuibus et aliis quibuseonque Officialibus, et nobis ac
sacro Imperio mediate yel immediate, ac quaeunque ratione subditis
et fidelibus, dilectis, cuiuscunque Status gradus et dignitatis (Bl. 1 76' J
existant, ad quos presentes peryenerint, gratiam nostram cesaream
et omne bonum. Cum inpresentiarum Germaniam reuertantur fideles
nobis. dilecti: Sigismundus de Herberstain, Eques aureae militiae» et
Joannes Hoff man , Oratores Ducatus nostri Styriae ; et Ulis cupiamus
iter tutum et securum ubique patere, rogamus Serenita tem Vestram
et Yos suprascriptos hortamur omnes, subditis vero distriete preci*
piendo mandamus, quatenus, sub poena indignationis nostrae et aliis,
arbitrio nostroimponendis, predictos Oratores die noetuque tute, libere
et secure per omnia et quaecuoque loca terrestria et aquatiea cum
equis, mulis onerariis et pecuniis et aliis rebus suis omnibus , absque
alicuius oneris realis yel personaIisCtmpotthone)ire, redire, stare et
morari permittatis et ab aliis permitti faciatis, (Bl. 176^.) facturi
in eo nobis rem gratam , subditi vero nostri in eo expressam yolun-
tatem nostram executuri. Harum testimonio literarum, mi^nu nostra
subscriptarum et sigilli nostri a tergo manimine roboratarum. Datum
(in) Molendino Regio, die xyii Mensis Decembris, anno Domini Hille-
simo Quingentesime Decimo nono, Regnorum nostrorum Romani, ac
Electionis Imperii primo, aliorum yero omnium Quarte.
Ad mandatum Caesareae et
Carolus m. p. Catholicae Maiestatis proprium :
Joann. Hannardt m. p.
(BL 177*.^ Zug aus Hispanien.
19. Dec. Am Neunzehennden Deeember zogen wir aus zw Martorell, ain
flegkben ligt bey ainer Teutschen meill für Molin de Re hinaus , da
wir die zeyt her gelegen sein. Khamen geen Roekha ^ sechs meil,
^) Lo Raco, etwas nordöstlich von Martore! an der Poststrasse, welche m
einiger Entfernung von der Meereskfiste nach Norden führt. Die n&chsten
beiden Orte heissen jetzt St. Seloni und Ostalrich , zwei Poststationen ;
Gerona liegt am Flosse Ter, nördlich ron Ostalrich.
1519. 21»
Salsalona vier meill, Castelrickb zwo meill ynd io die Stat Gerona»
lateiniseh Gerundia. Daselbstn khamb der Patron, der ynns vber m5er
gefuert bette, Ynnd Tordert des, so er zw ringerang des Scbiffs aus
bat werffen lassen, das Ime dann Ir etlieb ynnd die maisten haben
bewilligt zu bezallen. Zw dem so bat Er Ir ettlieben fuetter auff lere
phärdt, so man ybergefiiert, gelihen. Der yon Eytzing ynnd Doctor
gaben dem guete wort, zw Hitternacbt raisten sy binwegkb. Mor-
gens frue kbamb der Patron zw ynns, beclagt sieb des. leb sagt:
„bete Ime niebts zuegesagt, so bet Er mir niebts geliben.* Gienng
also mit gaetem willen yon ynns hin. Alls wir desselben morgenns
yon Gerona (Bl. IIT.) yerruckbten, auffain halbe meill an ainer
stainen pruggen, fannden wir berrn Hannsen yon Starbenberg zwi-
seben yill Leuten, die mit Irer w5r da warn. Hiellten den auff yon
geriebts wegen. Ich wollt mich sein nit annemen, sy Hessen mich
auch vngeirrt reiten. Die anndem aber redten souil mit denen, das
sy auch den yon Starbenberg Hessen, ynnd stellten die sacben auff
das nacbtleger. Zu Vogaros *), ain kblains Stfttle, beliben wir yber
Nacht. Dabin khamen auch yiertzig pbftrdt, die hertzog Fridericb
Phaltzgraf , der das Decret der bewUligung des Römischen Kbunigs
detn Khaiser brachte, wider zw ruckb schickbte. Am morgenns wollt
man die Stattbor nit öilhen ynnd sagten: „der Patron bette ynns yer-
boten.** Wir warn in zwayen berbergen. Die Kharnerischen wollten,
wir soUtcfn zusamen kbomen, yon sacben zu reden, sagt: „Ich bette
khain banndlung, darumb Ich Rats bederffte. Wer meines Rats he*
dorflfl, der wurde woU zw mir kbomen.*' Also khamen die österrei-
chischen in ynnser berberg, do niembt khain rat wisste, wie d^n zw
tbun war. Schickht Ich zw dem Richter (BL 178^.) mit anzaigen:
„wir wftrn des Römischen ynnd Hispanischen Kbünigs poten, begerten
das Er mit ettlieben seinen Ratsfreunden ynnd Irem Notary, das ist
der Statschreiber, zw ynns kblUne.^ Das geschach. Also sprach Ich
Ine an : „warumb Er ynns, alls khünigdiche Poten , thörste mit soli-
chen schannden yersperrt hallten?^ Dargegen sprach er: „Ich bin
hie Khunig.*' Darüber Enntdeckht Ich mein haubt, puckht mich gegen
Ime, ynnd sprach : y,So seystu Khunig gegruesst!", ynnd sprach dem
Notary zue, bey sein ambtsphlichten , das er mir ain öder mer
^) Wohl Figueras, swei Poststationen nördlich von Gerona.
220 1519.
Instrument machte ynnd bezeugte» das sich der ain Khflnig offennli-
chen genennt hette. Vnnd namb den Khunigclichen Passbrieff aus dem
Puesen, ynd liess den offennlichen verlesen, dann so sprich ich: „In
craift des beuelchs, so gebiett Ich dier» bey yerlierung deines leibs
vnnd gnets, das du demselben gehorsamb thuest, ynnd nit weitter
aufhaltest !** Palld gienngn die zusamen ynnd erschrackhen darob»
hatten : „ym gottes willen, weill sy armb leuth wären , betten khain
Doctor bey sich, wir sollen Ir ain fallt ansehen ynnd in gottes namen
(Bl. nS^.) hinziehen. So wir geen Parpinian khftmen, da warn yiU
Doctores, do wurde man wissen was zu thun sey.** Damit erledigt
Ich die leuth.
Da zw Yogaros soll sich anfahen Russilian. Von dann zwo
meill ist lunckhera ynnd drey meill geen Bolen 9 » das alles ligt in
Russilian.
Vnnser ettlich yerriten ynns in ein Stat auff die recht hanndt»
24. Dec. haist Elna *), darinn ain Bistumb. Da warn wir am heilligen weinacht
abennt khomen ynnd geen Metten ganngen. Da ist der brauch, wann
ainer gespümder in die khirchen geet, so lauffen die Puebm zue ynnd
gürten dem die Sporn ab, alls dem Doctor geschach.
Pipioitn. (H.) ^m Weihnachttag ritten wir geen Parpinian. Den nächsten tag
' darnach muesten wir wider Ar recht mit dem patron. Die yon der
Stat schickhten ansechliche ynnd wolgeschiekhte auss Irem mittl,
bittenndt: „nit f&r ybl zu haben, dann ir freyhaiten wären also, das
sy dem Khünig sein guet aufhiellten, wo yemanndts yrob schulden
clagte. Wir sollen ynns nit beschwärn, Air sy zu khumen''. Das thetten
wir ynnd warden Ich sambt Doctor (BL 179''.) Sibenbflrger erbetten
auflfdie Stat, da sy gemainclich das Recht hallten, zu khumen. Da
setzten sy ynns am höchsten. War ymb liechtzeyt zw abennt Wir
warn ledig alls die Gesanndten. Wollt Er ynns sprach nit erlassen.
«Möcht die bey ynnserm ordenlichen gericht ersuechen.^ „Im
geschach doch nit aller sachen recht Er hette auch was darge-
lihen, blib auch ynbezallt.^ Am wider haimb geen spricht: „Er hette
sich des yber die gehabt freundtschaffl gegen mir nit yersehen.**
^) Die Poststation La Jungnera diesseits der PyrenSen, Bouloo, erste Post-
station jenseits derselben.
*) D. i. Eine, nahe am Flösse la Tech.
1510—1520. 221
Darwider sagt Ime: „Ich bette mieh yill minder des zw im versehen,
das Er mich gleich mit den anndern zw Yogaros yerboten ynnd jetzo
jn Recht haissen khomen» so Ich Ime doch nie nichts schuldig worden,
noch yerhaissen, ynnd mich jeder zeyt erboten, on alles rechtnen mit
Ime zu uergleichen. Wo Er yermaint, das Ich Ime schuldig wäre, het
Er mich yon den anndern ausgesundert, so het Ich nit yrsach gehabt,
wider Ine zu hanndlen. Die sachen wfiren Ime dermassen gewisslichen
nit eruolgt.*^
Damach zogen wir geen Salsass, das yesste Schloss an der
gränitzen, das man ynns inwendig ynnd auswendig allenthalben durch-
sehen liess.
(Bl. 179\) Frannckhreich.
Lanngedockh.
Darnach khamen wir in Frannckhreich geen Narbona, ain woll
yestes Stätle. Da klaidtn wir ynnss, dann ynnsere dienner betten an
der Raiss ynnd sonnderlich in Schiffen ire Claider gar abtragen.
1520.
Am ersten January zugen wir yon Narbona. Fuern yber ain i.JSmier.
Wasser, Andy genannt, ynnd dann geen Posiess 9 ^in ^^^^ * ^^'
meUI. Aber yber ain wasser, Eraw, ynnd geen Lupian *) yier, geen
Honpolier fönff , geen Juns acht ») ,. geen Ayinian yber den Khanen Jom wirdi Nj-
oder Rhodanum, gehört dem Babst zue, siben ; geen Carpentras yier, "**• ?«>«iit (h.)
geen Malcena ^) drey. Damach yber ain wasser, hat ain seer hohe
Pmgkh ^), zwo meill. Daselbstn soll sich das Delphinat anfahen.
Ynnd dann geen Boes *) ain meill, durch yill selb gewachsnen La-
uenndl. Dann wider yber ain hohen Perg mit Lauenndl geen Fopera,
sechs meill, geen Tolar sechs meill, geen Zorses yier meil, geen
^) Über die Aude nach Beziers.
*) D. i. fiber den Fluss Herault nach Lonpian, einem Flecken nftchst der Post-
atation Mese, 3 Posten sfidwestlich ron Montpellier.
•) Nimes.
*) Malaucenne, nördlich von Carpentras.
^) Wahrscheinlich über die Onyese.
*) LeBuis.
_J
222
1520.
Ambron Tier meill, ain Bistumb Eberden, geen Brianzon sechs meSll,
an den Perg mons geneuer *)•
14. jsoner. Am TJerzehennden ain meill in das dorff» da die Paurn mit
khlainen Scblitlein geriebt sein» die Leuth oder herrn yber die gross
böcb ynnd stiekhel abzufuern.
Ainer zeuebt den Strickb oder Scbliten , der annder steet zwi-
schen Khueffen, die Ime gar ynnder die yecbsen geen» der dritt hellt
den Scbliten binden an ynnd farn gerad ab» alls ab ainem Stickbein *)
dach.
.Sonnst geet der weeg der stickbl halben hin ynnd wider» das
man lanngsam hinabkhumbt» sein dann zwo meill geen sanndt
Susanna »). (Bl. 180''.)
15. Jinner. Am funffzcbenden in des bertzogen yon Sopboy Lanndt, in ain
Stätl^ Szussa ^) genannt» sechs meill. Das Lannd nennt man Piomont.
Wellen nit walhen genennt werden. Da khumbt auch die annder
Strassen aus Frannckhenreich yber den Perg mons Senif ^). darnach
geen Viliana *) , ligt am mitterspill zwischen Maylanndt ynnd Genua.
Darnach geen Riuola» Thurin» yber den Phad oder Padum. Man zeuebt
zwischen zwayer (BL 180''.) gepflrg bintzt geen Scbaba ^). Das ain
geet nach der rechten banndt durch das ganntz wälbiscb Lannd » das
annder lässt sich neben dem wälhischen Lannd ab. An der linckhen
seitten yon Scbaba» auff drey wälbiscb meill» ist Riuola. Da taillen
sich die Strassen nach Maillannd ynnd Genua. Darnach yon Sefaabay
drey meil geen Ciliana &), Sanndt German *) » sibenzeben wälbiscb
sarniu fl. (H.) m^iH Bersce am Saruum das wasser <<»). Hintzther Sopfadyer ynnd
Piemontisch lannd.
^) Die Orte bis an den Berg Mont Geftivre bei Brianzon heiasen jetzt: Orpierre
am Flusse Joyan ; Tallard an der Durance ; Chorges auf der Höhe des C
des Chabriers; Eiubrun abermals an der Durance.
») D. i. steil. Schmeller 3, 611.
') Cesanne an der Doire.
^) Susa, ebenfalls an der Doire.
^) Mont Cents.
*) D. i. Ayigliana, zwischen Suza und Rivoli.
'') Chivasso, nahe am Zusammenflusse des Orco und Po.
^) Cigliano, jenseits der Doire, nordöstlich yon ChiTasso.
') S. Germano, zwischen Cigliano und Yercelli.
^^) Kann nur Yercelli an der Sesia gemeint sein.
1520. 223
Am aiD ynd zwaintzigisten in Maylännder gebiet geen Nauaria 9» %i* ifinner.
ain Stat. Geen Bulfalor *), ynnd dann fert man am wasser geen May-
lanndt. Da zw Nauaria khamen zw ynnss eerliche personen in rnnser
herberg, brachten ain pollniscben brieff mit sich , zw ainer yrsach»
damit sy mit ynns zw Red khftmen. Fragten : «ob yemanndt wftr, der
Inen den lesen khundt? Ain freundt het den heraus geschriben.^
Darnach fragten sy: „ob frid oder khrieg werde?** Sagt ich Inen:
„es wftm zwen grosmächtig herrn, Ir Jegclicher bedSchte des ann-
dern macht, darumb tröstetn wir mns des fridenns.** Sy sprachen:
(BL 181*.) „ain grosser thaill des wftlhiscben Lanndts war mit
mennschen pluet begossen, der yberig thaill muest auch begossen
werden."" Zw dem sagt Ich: »wens Inst, der mags yersuechen. Wierdt
seins gleichens finden. ** Dieselb zeyt het der Franzoss Maillanndt
ynnd dieselb Stat innen.
Am filnffynndzwaintzigisten geen Cassan *), zehen wftlhisch 25.JiDDer.
meill an der Ada. Hintzt beer ist es Maillendisch. Geen Cucaia ^)
flinff ynnd zwaintzig meill; f&r Bressa zwelff meill, ist Venedigisch.
Geen Pontz a San Marco , geen Piskhera am Gardsee ») flinffzehen
meill wälhisch. Vnnd auff die Ferner baidt, geen Fem fUnfF meill *).
Ain mächtige Stat, die Etz rindt dardurch. Da assen wir das frue-
malU ynnd fürt geen Monte Bello zwaintzig meill. Ettliehe zugen nach
Innsprugg, Ich ynnd annder, alls nämblich Steyrer, Khärnner ynnd
Crainer, nach Vincentz, zehen meil, ynnd Citadel deBelun. Am letzten 31. Jinner.
January yberritten wir die Brenta ynnd zugen geen Lubodina ^). Am
Ersten February geen KhQniglon, sechs meil, yber den Platen oder i.Febr.
Placentz ') ynnd geen Ciceill (BL ISV,) zehen meil, an der Lin-
guentz. Creen Spenberg oder Spilberg an der Tulment, zwaintzig
meil, f&r Sanndt Daniel. Zwischen Asoph ynnd Clamaun, durch
Feischeldorff, geen Villach, zwaintzig meil wälhisch. Am yierten 4. Febr.
erraichten wir wider Khärnndten. Got sey lob ynnd Eer eewigclichen!
*) Noyara.
') Buffalora, jenseits des Ticino.
') CasssDO, Dordöstlieh von Mailand an der Adda.
^) Coccaglio fiber dem Oglio, westlich yon Bresoia.
^) Ponte S. Marco und Peschiera.
') D. i. die Ebene um Verona und Verona selbst
^) Lofadina, iwischen Treyiso und Conegliano.
^ D. i. der Fluss Piave.
224
1520.
An sannd Anndrestag, das ist der letzte Nouembris,
hiellt der KhOnig Carl den hochzeitliehen tag seines
Orden, des gülden Vlies zw Molin de Re in Cathalonia.
Sein Maj. beruefil alle Brueder des Ordenns morgenns zeitlich
in Ir Camer. Alls dann zeyt was zw khirchen , gienngen zwen ynnd
zwen die Jungern des Ordenns aus des KhOnigs Camer an den platz ,
da zw der Mess zuegerieht was. Dem KhQnig was sein Stanndt Eer-
lich zuegerieht. Annder Stüel warden (Bl. 182\) nach der lenng
zuegerieht. Zw nächst an Khunig stuennd herr Wilhalbm von Croy
Harggraf von Schiefers, alls der Elltiste des Ordenns. Darnach Don
Emannel etc.; Phaltzgraf Friderich; Marggraf Hanns yon Branden-
burg; Graf yon Porsenna; Don Carl von Lanoy; Winckhelfal, Stall-
maister; Hertzog von Alba; Don Contestabel von Castilia; Hertzog
vonVesero; Printz von Visiran; Conto de Gauer; de Vienes; Adrianus
de Croj; Signor de Baray. Auff der anndern seitten stunden : Cardinal
Ton Tortosa, der nachmalls Babst Adrianus was. Des Babsts Nunetius,
ain Ertzbischoff.
Der Bischoff yon Terra firma Sanng das Ambt. Alls dann zeyt
was zw dem Opfern, Stuenden alle Ordenns Brueder, auch der Car-
f dientn. (H.) dinal ynnd Potschafflt, aus Iren Stüelln, deuttenf dem Khünig geen
Opffer. Dem Khönig legt man ain khüss, darauff (BL 182\) er
khniett. Legt sein Opffer in ain Schössl. Der Bischoue gab im die
Paten zukhüssen, ynnd bestrich Ime seine Augen damit. Darnach, alls
der Khünig in sein Stuel getretten, Tratten auch die Ordenns Brfleder
Jegclicher in sein Stanndt. So khumbt der Erhalld 9» beruefft allmall
zwen, die Elitern. Die gienngen geen Opffer, thetten wie der Khönig.
Nach denen aber zwen, die Elltern, ynnd allso nacheinannder alls yill
der warn.
Ain getaufiler Jud, wollgelerter Briester, thet die Predig. Vnnder
anndern sagt er, wie Hertzog Philips yon Burgundy disen Orden
sanndt Anndres gestifflt bette , ynnd Philipp auff. Kriechisch hiesse
'Streitpar , ynnd Anndreas 'Manndlich oder khreffltig.^ Er yermonndt
den Khönig nicht nach der Eisnen oder Silbern Cron, sonnder nuer
nach der golden Cron, Das ist der Römischen, trachten.
^) Das ist der Herold.
im, 22S
(Bl. 183^.) Nach dem Gotsdiennst gienng der Khunig wider-
umb in sein Camer, Palld darnach. zw Tisch. Da sassen die Ordenns
Braeder, wie die nach der Ordnung inderkhirchenf gestannden f bey dermets.
sein. Nach dem Tisch gienngen die all znsamen in Rat, was des ^"^
Ordenns notdurffl bdangte zubetrachten.
Zw Vesper zeyt gienng der Khunig mit sein Ordenns BrOedem
widerumb zw dem gotsdiennst Nach der Vesper hiellt man Vigilien
den abgestorbnen Brfiedem.
Nach dem allem khamb der Khunig an den Sali, da sein Maj.
Yuns zuuor gehört bette, ynnd hört auch der ChurfÜrsten im Ro. Reich
PotschaiR, Hertzog Fridrichen Phalltzgrauen, herm Paulsen yon Ar-
mastorff ynnd Doctor . . . .Der Phaltzgraf sagt den diennst oder grues,
wie man spricht, finincesisch. Damach das ybrig der Doctor Latei-
nisch. Die Substanntz was, das sy das (Bl. ISS''.) decret (allso nennt
man die Wall aines Romischen Khunigs ynnd khunfftigen Khaisers)
der Ku. Maj. bracht ynnd yberanntwort.
Zu Aragon in Hyspanien,
wan die ainen Khunig weelen.
So spreehn Sy zw demselben :
^ Wir, die so guet sein als ler, Brwellen euch zw Khunig, der ler
nit besser seydt dan wier.** (H.)
(Hier folgt nach einem leeren Blatte das radirte Bildniss König Lud-
wigs Ton Ungern und Böhmen in kreismnder Form mit der Umschrift:
Ludorieus Hung. et Bohemtae. Rex. Aetatis Sitae XX.)
(Bl. 185',) Geen Hungern.
Desselben Jars im Julio zw dem Khunig Ludwigen geen Hungern
durch die obersten des Erwellten Römischen KhOnigs vnnd khOnff-
tigen Khaisers Comissarien oder Regennten geschickht. Nachdem der
Khunig in Behaimb raisen wollt, wichtige sachen zuhanndlen, sambt
herm Jan JJräii, dahin dann des Khönigs zw Polin PottschalRen auch
derhalben geschickht warn, ynnd hienndlen da zw Prespurg gar in
September. Wir betten auch in beuelch, dem Khunig anzuzaigen, das
Khönig Carl auss Hispanien am Ersten Juny im Niderlanndt ankho-
men was.
Fontes. VIII. 15
226 mo.
Lanndtagzw Closterneuburg.
Im September ward ain Lanndtag in Österreich geen Closter
Neuburg, auff Michaelis, ausgesehriben. Dahin warden Comissarien
verordennt: Graf Sigmundt von Hagg, Kay. Maj. (BL 18S^.) Camer-
riehter, Herr Wilhalbm Schrot vnnd Ich. Da wollten etliche weise
herrn mich nit zuelassen , ain Comissary sein , der saehen halben in
Hispanien verloffen, des sy mit spot muesten absteen. Vnnd war her-
nach das Erschreckhlich gericht nit rber sy erganngen. So hette Ich
mir doch fQrgenomen, wider dieselben zuhahdlen.
Kharl, von gottes genaden Erwellter Römischer^ Khflnig, zw
allen Zeiten merer des Reichs , zw Hispanien , baider Sicilien
vnnd Hierusalem etc. Khünig, Ertzhertzog zw Österreich etc.
Instruction. Auff den Edlen vnnd vnnser getrew, lieb Sig-
munden Grauen zum Hag, vnnsern KhOnigclichen Camer Richter,
Wilhelbmeo Schroten vnnd Sigmunden von Herberstain etc. ynnser
Räte. Was sy mit den Stännden gemeiner Lanndtschafilk ynnsers
Fürstenthumbs Osterreich vnnder der Ennss auflf yetz khünfftigem
Lanndtag 9 Michaelis zw Closter Neuburg, hanndlen vnnd ausrichten
sollen.
Sy sollen Inen, nach Vberanntworttung vnnsers Credenntzbrieffs,
vnnser gnad vnnd alles guets (^Bl. 186*.) sagen ; darnach erzellen,
das wir bericht sein. Was gestallt vnnser Stathallter vnnd Regennten
der obristen Regierung aller vnnser Österreichischen Lannd auff
Jüngst gehallten Lanndtag zw Closter Neuburg gemaine Lanndtschafft
angesuecht: Etlich aus Inen geen Augspurg zufertigen , der Lannd
Regiment, auch gemainer Lannd vnnd sonnderer Stannd beschwärun-
gen halben, hanndlung mit Inen zuhallten.
Vnnd wie darauff ain Lanndtschafft die Iren geen Augspurg ge-
schickht haben, die sein durch vnnser öbrist Statthallter anfenngclich
erinndert vnnser genedigen betrachtung der geprechen, so vnnsern
Erblichen Lannden vnnd Leuten an Regierung, Rechten vnnd friden
anligen möchten, dieselben genedigclich vnnd gebfirlich zw erstatten,
vnnd damit vnnser Erblannd vnnser vill vnnd mächtigen geschafft nit
Enntgellten, noch derhalben verabsaumbt worden, wie wir darumb die
berört Obrist Regierung vnnd Stathalterey vber vnnser Österreichi-
sche Lannde förgenomen vnnd gesetzt Dieselben vnnser Obrist Stat-
halter (Bl, 186''.) haben darauff nit allain die Gesanndten von
mo, 227
Osterreich« Sonnder auch die von den anndern Niderösterreichischeo
Lannden vmb Ir Rat vnnd guetbedunckhen» ainer Regierung halben,
vnnd daneben gemainer LanndschaflFt ynnd sonnderer Stannde be-
schwärungen einzulegen angesuecht, die auch in schriiRen von Inen
emphanngen vnnd vernomen, sambt anndern hanndlungen, so sy zw
Augspui^ mit Inen geuebt» nach Innhallt vnnd vermugen der schrifllen
vnnd Absehaidt» so die Gesanndten von vnnsern Obristen Stafhalltern
gehabt haben. Solicher vnnser Obristen Stathallter hanndlung aller
tragen wir ein genedigs benüegen vnnd gefallen.
Vnnd haben darauff vnnsere Obrist Stathallter yetzo von Augs-
purg zw vnns auff vnnsere khünigclich Chrönung geuordert, Nit
allain derselben vnnser Chrdnung beyzusein» Sonnder auch der mai-
nung, das wir vnnser vnnd aller vnnser Lannd vnnd Leuth treffenn-
lich, notdörfllig Sachen mit Inen bedennckhen vnnd Ratschlagen.
Vnnd nämblich vnns mit sambt Inen in (BL 187'.) allen der Ge-
sanndten Ratschlegen eigennÜich ersehen vnnd erfaren, vnnd daraulT
verordnen wellen, ain Regierung, (die ob Got will vnns vnnd vnnsern
Lannden vnnd Leuten fruchtbar» Eerlich, alnsehenlich vnnd nOtzIich
sein sol), furderlich aufzerichten vnnd den Lannden zuuerkhunden.
Demnach sollen vnnsere Räte an gemaine Lanndtschaffl von
vnnsern wegen Ernnstlich begeren , Sy wellen der berOrten vnnser
Obristen Stathallter hanndlungen vnnd filmemen ains Regiments
halben guet versteen , Auch aufrichtung desselben Regiments gehor-
samblich erwarten, vnnd, so es Inen zu erkhennen geben vnnd ver-
khQndt wierdet, dasselb benuegig vnd zu fridn annemen ^).
. Verrer sein wir bericht. Wie die Gesanndten von Österreich an
vnnser Obrist Stathallter geworben haben. Miller Zeyt, biss ain Re-
giment aufgericht wurd, den Lanndtmarschalch • sambt dem Vnnder-
Harscbalch vnnd von yeglichem Stanndt ain Person , zw Ime zuuer-
orduen, vnnd dieselben zimblich zw vnnderhallten, die in täglichen
zuefallennden notdurfflen vnnd Sachen hanndlen, fursehung vnnd
ausrichtung thun möchten.
(BL 18T.) Daneben auch den Burgermaistem, Richtern vnnd
Räten der Stet vnnd Märckht Pan vnnd Acht zuuerleihen , vmb vill
vbls, so vorhannden vnnd täglich zusorgen ist, zw Rechtfertigen vnnd
auszureitten.
')• Die letzten sechs Worte von Herberstein*8 Hand hinzugefügt.
15«
228 1520.
Wiewoll nu vnnser Obrist Stathaliter für billich vnnd not bedacht,
das niitler zeyt, bis ain Regiment aufgerieht, yemannd yerordennt
werd, der in täglichen zuefallennden notdurillen ynnd saehen einsehen
hab, hanndel ynnd Fürsehung thue. So haben sy doch die roitl Re-
gierung durch den Lanndtmarschalch , ynnd die zuegeordennten
Lanndtleut in dem formb, wie die Gesanndten begert, aus yrsachen
gewaigert.
Vnnd, nachdem sy in Crafft ynnsers gewallts die R^erung nach
dem JOngsten Lanndtag zw Closter Neuburg ad sich selbs genomen»
So haben sy zw solicfier mitl Regierung yon ynnsern wegen an Ir
stat yerordennt ynnsern Khünigclichen Camer Richter: Graf Sigmunden
yom Hag, ynnsern Lanndmarschalch : Caspam yon VolckherstoriT,
ynnd ynnsern Haubtman zw Haimburg: Wilhelbmen (BL 18S^.)
yon Zelckhing. Das ynns auch wolgefallet.
Darauff sollen ynnser obgenannt Räte ynnd Comissarien an ain
Lanndtschafit Emnstlich begern , das sy der genannten Personen zw
der mitl Regierung, bis ain Regiment aufgericht wierdet, yon ynnsern
wegen ynnd anstat ynnser öbristen Stathaliter guetlich benuegig sein,
ynnd Inen in allen hftnndeln ynnd Sachen gehorsamb ynnd gueten
willen beweisen, nach yermfigen ynnser Instruction ynnd gehorsamb
brieffs, so sy yon ynns haben.
Dann antreffenndt Pan ynnd Acht, den Stetten ynnd M&rckhten
zuleihen. Wie ynnsere obriste Stathaliter dasselb fQr notdurfflig ynnd
billich angesehen haben. Also lassen wir ynns soliches auch gefallen.
Nämblich: Das Burgermaister ynnd Rate, wie gewonhait ynnd yon
AUten herkhomen ist, yon neuem gekhiesst, Confirmiert ynnd die
Ausschuss abgethon werden. Vnnd so das beschehen ist, ynnd die
Stet erscheinen ynnd gesehen werden, das sy Ir ordennliche Obrig-
khait in gehorsamb erkhennen,. AUsdann wellen wir yerordnen. Inen
Pan ynnd Acht (BL 188^.) von ynnsern wegen zuleihen. Dann auflf
Burgermaister, Rat ynnd gemain, wie die mit den Ausschfissen neben
dem Rat ain zeitheer gewest, ynnd noch sein, war ynns, Pan ynnd
Acht zuleihen, beschwärlich ynnd geufirlich.
So dann solich wesen der Ausschuss yngewon ynnd wider ynns,
alls herrn ynnd LanndtfÜrsten , Auch wider Allte Statuta, darzue
scheinparlich wider guet sitten ynnd gemainen nutz ist,
So sollen ynnser obgenannt Räte ynnd Comissarien nit allain
denen yon Wienn, Sonnder auch gemainer Lanndtschafft yon ynnsern
1520. ii9
wegen Ernnstlieh ansagen vnnd benelhen» das sy Ir wesen der Lannd
Räte Tnnd Anssehusst Nftmblieh die bisheer Ton ainer Lanndtschafft
w^en gewest. Auch die, so von dem Jüngsten Lanndtag dem Lanndt*
marschalch zuegeordennt sein » desgleichen die yon der Stat Wienn
Tnnd andern Stetten, souer das aof ynnser Obristen Stathallter hannd-
long ynnd beueleh noch nit beschehen wftr, Ton stundan ynnd gänntz-
Ueh Terlassen Tnnd abthun, Tnnd Tunser Obrist (Bl. 189\) Stat-
hallter an Tnnser Stat, auch die obgenannten personen , so sy darzue
T^rordennt haben, in der Regierung nit Irren, noch Terhindem, Tnnd
sich nit Termessen, der Regierung oder mitl Regierung, noch annderer
Sachen halben, weitter aus aignem gwallt zuhanndlen oder mass
darinnen furzenemen, sonnder soliches alles vnnss, dem das alls
R^erendem herrn Tnnd Lanndtsftlrsten zuesteet Tnnd gehurt, Tnnd
Tnnsem Obristen Stathalltem an Tnnser stat, in CrafilTnnsers gwallts,
gehorsamblieh Tnnd treulich haimbsetzen.
Weitter, alls die Gesanndten ainer Lanndtschafft au Tnnser
Obrist Stathalter fürsehung des Lanndts Rechten begeil, das dann
Tnnser Obrist Stathallter för not angesehen haben. Desgleichen wir
auch billich bedennckben, ain Lanndtschafft wie anndere' Tnnsere
Lannd Damit zw f&rsehen, darauff* haben Tnnser Obrist Stathallter,
Lanndtmarschalch Tnnd Tunder Marschalch, auch die Lannd-Räte an
Tnnser stat, wie soliches Tnns alls herrn Tnnd Lanndtsftlrsten gebort
Tnnd Ton allter herkhomen ist, filrgenomen (Bl 189^.) Tnnd aufge*
rieht. Vnnd so balld die Torgesefariben Tnnser begern Tnnd beuelch,
sambt anndem mainnngen, so durch Tnnser Obrist Stathallter mit den
Gesanndten gehanndlt sein, Ton ainer Lanndtschafft angenomen, Tnnd
nemblich die AusschQss abgethon werden, Allsdann sollen Tnnser
Obrist Stathallter Ton stundan das Lanndtsrecht dffnen.
Dann, alls die Gesanndten an Tnnser Obrist Stathallter begert
haben, den gerichten auff dem Lannd Pan Tnnd Acht Tber das pluet
zuleiben, das werden Tnnser Obrist Stathallter durch Tnnsem Lanndt-
marschalch Terordnen,
So lanng, bis Tnnsern Lanndleuten die Lehen gelihen werden,
doch solicher gestallt, das alle Lanndrichter bey gedachtem Lanndt-
marschalch erscheinen Tnnd Ime gebfirlich Ayd thun, das Er auch
daneben ainer yeden erlern Tnnd aufsehe, damit Er ains soKchen
Torstanndts Tnnd Erberkhait, dardurch das Recht mit Ime filrsehen,
ynnd wo Er an ainem oder mer mangl finden würd, das er denselben
23(r
1520.
waigepQ viind veränndern mag. Dessgleichen soll£r 2iixchfBl.t90*.)
den Lanndleuten auflegen, damit sy die Lanndgericht zu yeder Zeyt
mit Erbern, verstänndigen beysitzern vnnd yrtlsprechern besetzen.
Item, alls die Gesanndten vnnder annderm weitter aft vnnser
Obrist Stathallter begert, gemainer Lanndtscbaffl Ire freyhaiten vnrid
Priuilegien zw Confirmiern , Darauflf sieh vnnser Obrist Stathallter
bewilligt haben, so sy Ire priuilegien vnnd freyhaiten fürbringen, <ias
die (wie Inen durch Marggraf Cassimiren nach yermögen ynnserer
Obristen Stathallter Instruction zuegesagt. Auch yon weillenndt vnn-
serm lieben herrn vnnd Anherren Khaiser Maximilian beschehen ist)
Confirmiert vnnd bestätt werden sollen.
Darüber aber die Gesanndten ainer General Confirroation, biss
ainer Lanndtschafil Priuilegien vnnd freyhaiten stattlich fQrbracht
werden möchten, begert haben, die soll ainer LanndtschaiR, ob Ir
gemaint ist, in gebarlichem formb, wie vnnser Obrist Stathallter den
Gesanndten abschrifft vbergeben haben, gefertigt werden.
(Bl. 190^,) Desgleichen soll gemainer Lanndtschafil, ob Ir
gemaint ist, ain vrlaubbrief Irer Lehen, biss sy zw leihen beruefft
werden in zimblichem formb, wi<e die Gesanndten des auch ein Copey
emphanngen haben, gefertigt werden.
Item, berürenndt gemainer Lanndtschaflft vnnd sonndrerStennde
eingelegt beschwärungen : Wiewol vnnser Obrist Stathalter der Zeyt,
alls sy mit den Gesanndten zw Augspurg in hanndlung gestannden
sein, Sölich besch wärungen ersehen vnnd zum thaill geratschlagt.
So haben sy doch dieselben von Irem aufbruch, annderer vnnser
genötigen obligennden geschafft halben, nit zw Ennd hanndlen mugen,
desshalben sy die mit Inen zw vnnss bringen, Alls auch die notdurfR,
etlicher Articl halben, dieselben mit vnnserm wissen vnnd willen
abzuschaiden, eruordern möcht. Demnach sollen vnnser obgenannt
Räte vnnd Commissarien an gemaine Lanndtscbaffl begem, damit sy
solicher notdörfftiger zeyt vnnd weill , biss vnnser Obrist Stathallter
wider von vnnss (BL 19V,) abgefertigt werden vnnd darauff in
denen vnnd annderer Lannd beschwärungen gebürlich erledigung
vnnd beschaid thun mögen, guetwillig geduld tragen.
Das alles sollen vnnser Räte vnnd *Comissarien mit gemainer
Lanndtschafft mit Pesstem vleiss hanndlen vnnd ausrichten. Sonnder-
lich auch die Gesanndten , so bey vnnsern Obristen Stathalltern zw
Augspurg gewest vnnd anhaimb zogen sein, anreden, wie sy von
1520.
231
Tiinsern Christen Stathalltern zw Augspurg angesuecht sein. Alle
hanndlung mit getreuem vleiss an gemaine Lanndtsehafft ynnd die
von Wienn zubringen, zuitirdern ynnd zuhelffen» dens^ben gehor-
samblich zugeleben, nachzukhomen ynnd der zwfriden zu sein.
Vnnd was Inen in dem allem zw Anntwurt oder in annder weeg
begegnet, vnns des förderlich berichten. Daran thun sy ynnser Ernnst-
iiehe mainung. Geben am Achtzehennden tag des monats Septembris.
Anno etc. im zwaintzigisten, Vnnserer Reiche des Römischen im
Anndern, (Bl. 19 P,} vnnd aller annderer im f&nfften Jare.
Comissio Domini Regia in Consilio supremo.
Carl, von gottes genaden Erwellter Römischer KhOnig, zw allen
Zeiten merer des Reichs, zw Hispanien, Sieilien ynnd Hierusalem etc.
Khunig, Ertzherzog zw Österreich etc.
Getreuer lieber. Wir haben dich auff nächst khunflfligen Lannd-
tag» Montags nach Michaelis, in ynnserm Fürsstenthumb Osterreich
ynnder der Enns, zw Closter Neuburg, neben anndern zw Comissa-
rien, mit gemainer Lanndtsehafft zuhanndlen yerordennt, Innhallt
ynnser Instruction, so wir Euch zueschickhen werden. Vnnd Em-
phelhen dler mit Emnst, das dw auf den gemellten Lanndtag ain
Raiss thuest, ynnd mit sambt anndern, Innhallt ynnser Instruction, zu-
hanndlen yerhelfiest. Doch nachmalls yon stundan wideruhib in dein
Legation zw ynnserm Rrueder dem Khflnig yon Hungern ziehest.
Daran thuest dw ynnser Ernnstliche mainung. Geben am zwelfften
tag (^BL 192'.) Septembris, Anno etc. im zwaintzigisten. Vnnserer
Reich des Römischen im anndern, ynnd der andern aller im ftinfilen
Jare.
Comissio Dominj Regis in Consilio supremo.
Vnnserm getreuen, lieben Sigmunden yon Herberstain, ynnserm
Rate.
Carl etc.
Edlen ynnd lieben getreuen. Alls wir Euc auff nechster Posst
ynnser Instruction zw dem yetz khunfftigen Lanndtag, Michaelis, mit
gemainer Lanndtsehafft zw Osterreich zuhanndlen, zuegeschickht,
vnnd Euch'vnnder annderm in derselben Instruction, auch in ainem
sonndern schreiben, daneben escbaid gethon haben, aufrichtung des
232
U20.
Lanndts Rechten kalben, Darauff fuegen wir Euch zunernemen, das
wir der Personen des Lanndtsreehten enntsehlossen sein. Vnnd
n&mblich zw ynserm Lanndtmarschaleh : Casparn von Volckhers-
torff; mnd zw beysitzern : vom Stanndt der herm : Ruedolffen von
Höhenfelld; Wilhalbmen von (Bl. 192\J Zelekhing vnnd Cristoffen
von Puechaim. Vnnd vom Stanndt d^ Ritterschaffl: Doctorn Simon
Geym, Ambrosien Wisanndt vnnd poppenperger. Riss auff vnnser,
oder vnserer Stathallter vnnd Regennlen vnnser obristen Regie-.
rung wolgefallen. Vnnd weiter Ordnung ftirgenomen, vnnd vnnser
Lanndtsreeht damit besetzt vnnd aufgericht haben wellen, wie wir
dann soliches den Stennden der LanndtschaflFt hiemit durch vnnsern
offen brief verkhünden, dessgleichen auch daneben die ftirgenomen
P^sonen beschreilien* Doch ausserhalb ains vnndermarsehalchs,
des wir auss vrsachen noch nit enntsehlossen sein. Aber desselben
in khQrtz beschaid thun wellen.
Sölieh brief schickhen wir hiemit zw Euren hannden, Solicher
mainung, souerr die Lanndtschafft der hanndlung, so vnnser obrist
Stathallter zw Augspurg mit Iren Gesanndten geüebt, vnnd die
wir durch Euch in vnnser Instruction auff disem Lanndtag an sy
gesueeht haben, Nftmblich aufrichtung ains Regiments, auch der
mitln Regierung, dessgleichen des (BL 193^.) Lanndtsreehten
halben, vnnd alle Ausschfiss abzuthun, zw fnden vnnd benüegig
annemen, die bewilligen vnnd allso vor vnns vnnd vns^n Obristen
Stathalltem an vnnser stat gehorsamb beweisen. So Emphelhen wir
Euch Emnstlich, das Ir gemainer Lanndtschafft den offen brief
der Lanndtsreehten halben, dessgleichen den Reysitzernire brief
vberantwortet. Vnnd du Graf Sigmund von dem Lanndtmarschaleh
vnnd beysitzern hanndtgelübt an Ayd stat nemest, das Lanndts-
reeht aufrichtig vnnd treulich zuhanndlen, gleichs gericht vnnd
Recht zufuem, vnnd nit anzusehen weder Parthey, gunst, freundt-
schafil noch feindtschaffl, mueth noch gab, noch khain annder
Sachen, sonnder das Götlich Recht.
Wo aber die Lanndtschafft die obberürten hanndlung vnnd
mainungen nit annemen, sonnder waigem wflrden, AUsdann die
brief der Lanndtsreehten halben vnnd aufrichtung desselben bis
auff (BL 193^.) weittem vnnscäm beschaid verhalltet vnnd an-
stellet. Daran thu^ Ir vnnser ErnnsÜiche mainung. Geben am
Ain vnnd zwaintzigisten tag Septembris, Anno etc* Im zwain-
1520.
233
tzigisten. Vimser Reich des Rdmischeii im aondero, Tood aller
anndern im ftofflen.
Comissio Dominj Regia io Consilio Supremo.
Dem Edlen ynod vonsera lieben, getreuen Sigmunden Grauen
zum Hag, Tunserm Khfinigeliehen Camer Richter, Wühaibmen
Schroten vnnd Sigmunden von Herberstain, vnnsern Rfiten.
(Das letzte Drittheil dieser Seite ist leer gelassen, dann folgt :)
{Bl. 1 99'.) Rftmiseher ynnd Hispanischer Ku. Maj. etc. Comissarj,
gflnstig, lieb herm vnnd auch guet freundt. Nachdem Ir Ton gemellter
Ku. Maj. Obristen Comissarj, Tunser genedigisten vnnd genedigen
herm ynnd flreundt, auff disen Lanndtag mit ainer Ersamen Lanndt-
schafil, so hie besambiet, zuhanndlen rerordnet , ynnd wir zum thaill
yersteen , das Herr Sigmund *) Herberstain neben Euch in solicher
hanndlung f&rgenomen sein mdchte *), dann in solichen sachen ynnd
hanndlung aus yiU yrsachen ynnd geschieht durch in beganngen zu
haben, ynnd wir yon ynnsem Gesanndten , so in Hispanien gewesen,
bericht zugedulden ynns ganntz beschwärlich ynnd ynleidltch. Damit
aber Ku. Maj., oder derselbigen Maj. Obrist Commissary etc. mainung
ynnd f&memen nit yerhindert, disem Lanndtag ynnser Beschwerung
halben khain Zerrütlichait zuegefttegt, Wellen wir ditzmalls (BL 1 94^^
ynnser sprflch, beschwftrung ynnd yordrung gegen gedachtem Her-
berstain zw gebürlicher zeyt, wie sich zimbt, zw ersuechen gemellt
yorbehallten ynnd angestellt haben. Das wir hiemit allso bezeugen
ynnd Protestiern, Euch ynnser günstig lieb herm ynnd guet freundt
bittenndt, solicher meldung ynnd Protestation Ingedennckh zu sein,
wann wir dieselben ynnser Eehafll nach Euch im Pessten nit haben
khOnnen yerhallten.
Die Vier Stenndt ainer Ersamen Lanndtschafft in Osterreich
ynnder der Enns, So yetzundt hie yersamblet sindt.
Am Mitwochen zwischen Acht ynnd Neun Vhrn haben Herr Caspar 3. ocuber.
yon Volckherstorff ynnd herr Wilhalbm yon Zelckhing die schrifil
^) Zwischen 'Sigmund* und 'Herbersteia' steht ein durchstrichenes 'von*.
') Hier muss nothwendig einiges fehl^, denn das Folgende ist in dieser Ver-
bindung nieht xu verstehen.
234
1520.
Graf Sigmunden vom Hag vnnd herr Wilhalbm Schrotten zw Closter
Neuburg in des Grauen Zimmer im Closter vberannti^ort» (BL 19S\)
den Dritten tag Oetobris im fUnffzebenhundert vnnd zwaintzigisten
Jar :
Wolgebornner Graf, Gestrennger Herr, Römischer vnnd Hispa-
nischer Ku. Maj. etc. Rät ynnd Comissary. Auff die zetl. Euch durch
den Lanndtmarschalch an gesstern vberanntwort rnnd mir zuge-
stellt, khan Ich nach aller gelegenhait hintzt her nit finden, das
soliche ynzeitige vnnd ynbedachte Hanndlung gegen mir; des Rö-
mbchen Khunigs Rat ynnd Commissary, her gesanndt, durch ain
gemaine Lanndtschaffl f&rgenomen vnnd geOebt sein sollt Welich
aber das thon haben, die hallten sich gleich Iren Gesanndten. Wie
die Iren Khttnig vnnd Lanndtsf&rsten in Hispanien geEert» Also
thun sy seiner Maj. Gesanndten alhie. Soliches setz Ich derselben
Irer Maj. haimb, Bittenndt Ir wellet dasselb derselben» auch dem
Obristen Regimennt, wie es gehanndlt ist, anzaigen.
(BL 19ß^.) Was aber Ich, alls ain Gesanndter von Steyer,
an der Rayss in Hispanien gehanndlt, schamb Ich mich nicht. Mag
alle gebürliche Recht darumb leiden. Hab mich gehallten alls ein
frumber, nach beuelch meiner herrn. Wierdt khainer mit grundt
der warhait annders fQrbringen mügen. Dieweill aber ain Lanndt-
schaffl mir mein Namen vnnd Titl in Irer vberanntworten zetl
gemindert vnnd ausgethon haben. Ritt Ich soliches zugedennckhen.
Will auch darOber bedacht sein zw seiner zeyt, wie sich dann
gebürt, meiner Eern notdurfil nach. Darinn Aber yetzmalls will
mir, alls einem Gesanndten, nit gebOm mer zuhanndlen.
Sigmund von Herberstain Ritter etc.
AUerdurchleuchtigister, Grossmächtigister Khunig, Allergene -
digister Herr. Mit aller Vnderthenigkhait thun wir E. Ku. Maj. etc.
(BL 196\) zu wissen, das wir gehorsamblich auff die Beuelch
1. October. vnnd Instruction , vnns zuekhomen , am Monntag nach Michaelis
geen Closter Neuburg khomen. Den Lanndtag besueeht, vnnd den
2 0.3. , Erchtag da gewart. Am Mitwochen, alls die Lanndtschaffl, souil
der darkhamb versamblt, -Haben wir nach ynnserm Pessten ver-
steen vnnd getreuisten vieiss gehanndlt. Darüber vnns ain Annt-
wort in schriffi zuegestellt, die wir E. Ku. Maj. hier Inngeschlossen
zueschickhen. Alls wir aber von dem leczten Articl, in der
1520.
235
Instruction gestellt, khain meldung in der Anntwort befannden,
Haben wir ainer Lanndtschafft, auch Iren Gesanndten, so wider Ton
Augspurg anhaimbs khomen sein, angeredt: „Ob sy demselben
Articl volg • thon betten ?** Darüber sagten die Gesanndten : „sy
betten solicbes vor, dieweil kbain Lanndtschaift versambelt was, nicbt
thun mögen. Aber yetxmalls betten sy es nach dem Puechstaben
alles vollbracht, vnnd war dem allen, (Bl. 196}) Innhallt der ge-
gebnen Anntwort, rolg gethon.„
Dieweiil wir dann khain lautter wissen gehabt haben, was soli-
cbes alles sy in beuelch gehabt, haben wir doch vernomen, das den
von Wienn durch sy geboten soll sein, das Hanndtsgrauen Ambt
abzutrotten. Haben darnach gefragt : „ob demselben auch gelebt
war?*' Dargegen zaigten die von Wienn an: „wie sy das Ambt
eingenomen, nach Innhalt Irer freyhait vnnd alltem herkhomen.
Hiellten das nit mit gwallt. Sy betten aber von gemainen Stennden
atn fürschrifft erlanngt. Verhofilen soliches bey E. Maj. zu erlanngen.
Wo nit, so wellen sy desselben absteen." Zaigfen wir in Rats weiss
vnnd Treuer mainung an: „das sy allain dem, das nit in gescbfiffl wftr,
durch Ire Gesanndten Volg thetten.*' Zw dem Sagt auch der Lanndt-
marschalch: „Nachdem sich die von Wienn yetzo vor vnnser so
gehorsamb erzaigten, wollt in gebflm anzuzaigen. Wie Er auff E. Maj.
vnnd der Obristen Stathallter (Bl. 197\} Beuelch Emnstlicb mit
in gehanndit, vnnd beuolben, soliches Ambt abzutretten.*" Das sy aber
nie haben thun wollen. Herr Hanns von Puechaim erzeilte: „wie
Er vnnd annder AussehQss oder verordennt solich Ambt dem Rinner
betten eingeanntwort, vnnd nachmalls auffE. Ku. Maj. etc. beuelch,
auff filrbitt E. Ku. Maj. Schwester, ainem anndern zuegestellt. Vnnd
die von Wienn betten soliches nit mit gwallt Innen.*' Die von der
Ritterschafil haben vnns offennlich angesagt: „nachdem sy hörten,
das dickhermalls mit den von Wienn verschafft sey, dasselb Ambt
abzutrotten, vnnd yetzmalls aber durch vnns erinndert worden. So
wellen sy sich derhalben nichts mer darumb bekhumern , vnnd den
von Wienn khainerlay beystanndt darinnen thun.** Dawider aber
herr Hanns von Puechaim sagt: „Es werde niembt widersprechen
mögen , das Inen das Ambt durch aller Stfinndt Ausschuss oder ver-
ordennt (Bl. 19T.) eingeanntwort sey.** HerEnntgegen sagen
die von der Ritterschafft: „dieweil sich Rinner hat boren lassen:
„wer Im das Ambt welle nemen, da mOessen wir vor aneinannder
236
1520.
Stechen. (H.) durch die meuUer stehen!^ vnnd dergleichen, darumb wellen sy der
Sachen mOessig geen.*<
Do wir nun yernomen« das ain Lanndtschafil allen Articln volg
gethon» haben wir Inen E. Maj. offen brief der Lanndtsrechten,
auch den Beysitzern» so da gewest, Ire brief yberanntwort. An
demselben sy vnnderthenig gefallen tragen, Allain das mndter-
raarschalch vnnd Lanndtschreiber nit benennt sein, On das die
Recht Iren Ganng nit haben mügen, Bitten sy mit aller vnnder-
thenigkhait: ,,sy darinn mit gnaden zubedennckhen.*'
Eurer Ku. Maj. etc. khünnen wir auch nit yerhallten, das am
Erchtag zw vnns Commissarien, Nftmblich mir Sigmunden Grauen
zum Hag ynnd mir Wilhalbmen (Bl. 198^.) Schrot, khumen sein:
Herr Caspar von Volkherstorff, Lanndtmarschalch in Osterreich,
ynnd herr Wilhalbm yon Zeickhing, Haubtman zw Hainburg , ynnd
zaigten ynns an: „wie ain Lanndtschafft yernomen biet, harr Sig-
mund yon Herberstain, sollt neben ynns auch in der Legation
yerordennt sein. Das beschwärt ain Lanndtschafft nit kUain. Wären
auch desshalben Ton Inen tw ynns gesanndt, vnns anzuzaigen,
das sy herm Sigmunden yon Herberstam khainsweegs gedulden
möchten, dann Er solt auff dem we^ in Hispania Ire Gesanndten
hoch geschwächt ynnd verletzt haben. Wollten derhalben mit Ime
nichts zuthun haben. Ja auch in sQjieher Legation nicht leiden,
noch boren.** Vnnd baten ynns darauff: ^wir sollten mittl suechen,
damit Er sich solicher L^ation enntschlüeg. On das betten sy
fUrsorg, Es wOrden yon der Lanndtschafft die maisten yom Laond-
tag hinwegkh Reyten.''
(Bl, 19&'.) Darauff zaigten wir Inen an: „E. Ku. Maj.
betten herrn Sigmunden von Herberstain neben ynnser zuhannd-
len verordnet Demnach war vnnser Rat vnnd guetbedunckhen :
Nachdem der von Herberstain auff beuelch vnnd nit von selbs
wegen alda wäre, sy bedächten, was vngnad In daran stQenden,
wo sy etwas vnbedächtlichs anfienngen. Liessen in den beuelch
neben vnnser auswarten, vnnd ob sy menicherlay beschwär
zw Ime hietten. So möchten sy in vor seinem ordennlichen
gericht darumben besuechen,^ Also haben die Lanndtschafft ain
schrifil eingelegt. Desgleichen hat der von Herberstain auch
ain schriffl eingelegt, weliche oben nach lenngs geschrieben
steen.
1520. 237
Vnns hat auch der Hochwierdig FQrst, sanndt Georgenns Orden
hoehmaister, Herr Hanns Geyman gebeten anznzaigen : »Wie Ime in
etlichen briefen hincztheer sein gebOrlicher Tyttl, der Im durch
weillennd (Bl. 199*.) Kay. Maj. hochloblicher gedSchtnus gegeben
ist, nit Kuegeschriben sein soH, das er mit beschwSrd annimbt Ver-
maindt auch soliehes E. Maj. zw naehtails Raichen.**
Eur Ku. Maj. mit allet vnnderthfinigkhait bitten wir: WeHe
solieh mnser hanndlung ynnd anzaigen genedigclichen annemen.
Hetten wirs Pass yerstannden » So betten wirs gern wellen Pesser
hanndlen. Vnnd wellen mns in aller rnnderthenigister gehorsamb
E. Maj. beuolhen haben. Geben zw Wienn etc.
AUergenedigister Khaiser. Mein ganntz gehorsamb mnd vnnder-
thenigist diennst seindt E. Maj. mit ganntzeu Treuen allzeyt berait.
Alls mir E. Maj. beuelcb zuekhomen ist, das Ich mich auff den Lannd-
tag Michaelis geen Closter Neuburg yerfüegen soll , vnnd dann zw
stundt wider in mein Legation (BL 199\) geen Hungern, Bin ich
gehorsamblich erschinen. Doch so hab Ich E. Maj. Obristen Stat-
halltern vnnd Regennten angezaigt , das Ich zuuor in Hungern Absol-
uiert bin gewest.
Herwider ist E. Ku. Maj. beuelcb mir zuekhomen, das Ich in
den Sachen, die fraw Ton Weyspriach betreffenndt, mit anndern bey
Kunigclicher Wierd in Hungern hanndlen soll. Bin abermalls gehor-
samb, wo nuer die anndern auch mitziehen, dasselb zuuolziehen.
Alls Ich aber geen Closter Neuburg bin khomen, mit sambt der
anndern E« Maj. Comissarien , haben etlich aus der LanndtschaiR,
die herm Micheln ron Eytzing ynnd Doctor Merten Sibenbflrger an-
henngig, befreundt ynnd yerwonndt seindt, die anndern etlich bewegt,
in ainer Räch gegen mir zw erzaigen. Bin der Zuuersicht, Graf
Sigmund yom (BL 200*,) Hag ynnd herr Wilhalbm Schrot zaigen
E. Maj. die sachen auch an.
Vnnd die sachen fliessen her yon der Raiss, Alls wir yon den
Lannden zw E. Maj. in Hispanien geschickht worden. Wie sich die-
selben, der Österreicher Poten, am Ein ynnd Auszug gehallten, wierdt
E. Maj. noch woll Innen. Wie sich aber Sibenbürger gegen E. Maj.
gehallten, glaub Ich gänntzlich E. Maj. ynnd Ir R&t haben dasselb in
frischer ged&chtnuss. Wie sy auch E. Maj. beuelcb ynnd annders
yon E. Maj. zuckhuniR ynnd anndern der gemain geteutscht ynnd
förbracht haben; Wie auch die Österreicher, nämblich Ir Anhennger,
238 i520.
E. Maj. beuelhen gehorsamb sein gewest Wo soliches Eur Maj.
verporgen ist, verhoff die werd doch dasseib palld Inen.
Hetten mir E. Ku. Maj. getreuisten vnnderthonen« die von Stejer,
beuolben, oder Ich (Bl. 200^.) aus aigem willen thun het wellen,
in Irem fiirnemen volg zuthun, het sy nit gestrafit vmb Ir vnschiekh-
lich wesen. So wären sy mein guet freundt beliben. Hab doch s5liehes
im Pessten thon. Nachdem sy zw E. Maj. Potsehafilen warn, das sy
sich annders dann dahaimb Im Weinschennckhen vnnder den Hauern
vnnd in Trinckhstüben hiellten.
Eur Kay. Maj. welle genedigclich gedennckhen der Österreicher
Allt vnnd New hanndlung, ynnd das sy Inen auch wellen E. M. mass
setzen mit den Räten ynnd Poten zw in zuschickhen, was doch soli-
ches auff Imetregt, vnnd nicht gedennckhen, das ein ganntze Lanndt-
schafft veraintlich. Ja auch nicht die, so am Lanndtag warn, soliches
fürgenomen, gethon vnnd gehanndlt.
Das sy mir aber meinen Namen gemindert vnnd ausgethon, die-
weil mir soliches in E. Maj. beuelhen vnnd diennsten beschehen ist,
(BL 20V.) Bitt ich cliemuetigclich Eurer Maj. Rat vnnd hilff'. Wolle
mit Inen verschafften, mich wider zw Restituiern. Das will Ich mit
aller vnnderthänigkhait befleissen sein zuuerdienen.
Allerdurchleuchtigister, Grosmächtigister Khaiser, Allergenedi-
gister herr. Nachdem Etlich von Osterreich vnnder der Ennss Ge-
sanndten zw E. Kay. Maj. in Hispanien mermallen Sachen an mich
gemueth, die mir nit beuolben sein gewest, vnnd Ich den Nit volg
thon, darumb in Irrung vnnd Zwitracht miteinander khomen, vmb
desswillen Jetzundt etlich derselben verwonndten vnnd anhennger
hanndlung wider mich in nächst gehalltnem Lanndtag Michaelis zw
Closter Neuburg in Österreich, darauff*Ich von E. Maj. zw Commissarj
mit anndem verordennt was, fttrgenomen, der mainung mir ain spot
darmit (BL 201^.) zuezefilegen. Bin der Zuuersicht, Graf Sigmundt
vom Hag vnnd herr Wilhalbm Schrot, alls mein mitverornndt Com-
missary auff demselben Lanndtag, haben E. Maj. der Sachen gründt-
liehen bericht gethon durch ihren aignen brief, den sy darumb gefer-
tigt haben. Weill dann Eben dieselben gesanndten , so in Hispanien
gewesen, wider zw E. Maj. durch etlich Österreicher geschickht
worden sein. Bin vngezweifelt sy werden noch merers dann Ire ver-
wonndten und anhennger wider mich practiciern, vnnd allerlay
hanndlung wider mich erdennckhen, ob sy mir vngnad bey E. Maj. etc.
im 239
machen möehten. Ich hoff aber E. Kay. Maj. mag woll durch annder
derselben Personen » auch Irer yorClltem thun , herkhomen, wesen
vnnd ftirnemen erinndert sein, was sy auch, sider sy bey E. Maj. in
Hispanien gewesen , mit Iren verwonndten (BL 202*.) guets ge-
hanndlt. Was gehorsamb sy E. Maj. erzaigt. Darumb Ich mich tröst
E. Kay. Maj. werde in wider mich , auch in anndern Sachen dest-
weniger glauben geben. Mit aller diemutigkhait bittundt, E. Kay.
Maj.» alls sy das von angebornner Natur hat, welle denselben Leutten,
hintzt auff genflgsame verhör, khain glauben geben. Ich hoff gftnntz-
lich zw Got, wo es darzue khumbt das wir gegeneinannder verhört,
werden E. Maj. befinden, das Ich mich gehallten vnnd gehanndit
hab, als ein frumber vnnd aller mein Namen sich nie annders bey
E. Maj. Voruordem gehallten, dann das sy hintzther vnnd Ich, alls
der Jöngsten ainer, in Ire Diennst vnnd höchste Ambter begert vnnd
eruordert sein worden. E. Maj. werden auch finden, wie sich annder
Leuth gehallten, darumb vill POecher gedruckht vnnd geschriben
vnnd noch in der mennschen (BL 202^.) gedächtnuss sein. Will
mich allflo mit aller Vnnderthänigkhait derselben E. Maj. beuolhen
haben.
Von Lannckhowitz, den Achten Nouembris.
Anno etc. im 20.
Ersamen, Weisen Herrn. Allen den, die sich frundtlicher vnnd
gebOrlichermassen gegen mir gebrauchen , Bin Ich berait widerumb
rreundtliehen, gueten vnnd Nachtberlichen willen zubeweisen. Die-
weill Ich in meiner Jugennt in die Stat Wienn gelassen und khumen
bin , daselbs tugenndt vnnd guete sitten vnnd etwas der khunst ge-
lernnet, vill guets dauon Emphanngen, dardurch Ich gross Eerlich
Stänndt erlanngt, in den ansehenlichisten bündeln gebraucht, darumb
Ich alzeyt der Stat Wienn dannckhbar gewest, allen Inwonern nach
meinem vermugen geraten vnnd geholffen, vnnd bette das, gleich
alls Phlichtig, (BL 203".) fQran albeg gern gethon. Aber am Jungst
gehalltnem Lanndtag, Michaelis zw Cluster Neuburg, Ist ain hannd-
lung durch etlich fiirgenomen gewest, des willenns, mich an meinen
glimpffen vnnd Eern zubelaidigen. Nämblich mich bezigen etlicher
Sachen vnnd hanndlungen, durch mich beganngen, dardurch ainer
Ersamen Lanndtschafft khainesweegs well gebflrn , die Khaiserlichen
beuelch von mir anzunemen oder zuhören. Mir auch mein Namen
vnnd Titth vber mennschlich gedächtnuss gebraucht, den mir auch
240 1520.
Khaiser vnnd Khunig schreiben vnnd geben , zunündern ynnd auszu-
thun vnnderstannden , was des in schlifft verfasst vnnd vberanntwort
ist, gestellt in namen der vier Stenndt der Lahndtschafil in Öster-
reich , alls vill der dasselb mall yersambelt warn , vnnd durch den
Lanndtmarschalch (BL 203^.) den Khaiserlichen Comissarien, mein
mitrerwonndten, tberanntwort. So Ich dann der sachen nachfrage
befind Ich, das nicht aller der, die da versambelt waren, willen, zue-
geben oder mainung sey gewesen, soliches derroassen mbillichen
gegen mir zuhanndlen. Vnnd hab aus den dreyen Stennden, ynnd
nicht die minderisten, die sich soliches nicht angenomen, noch an-
nemen wellen. Vill wollen sich enntschuldigen vnnd sagen: „die
gelerten haben sy darein geredt. ** Dieweill aberüiembt souill gelerter
hat, dann Ir, vnnd seyt die fumembisten im Burger Stanndt» hab Ich
in Rat gefunden. Euch auch darumb zu besuechen mnd darinn zu-
uernemen : Ob Ir auch der mainung vnnd die vrsacher seyt gewest,
wider alle Vemunfft mich vnuerhörten, on all Redlich vrsachen, zw
(Bl 20ir.) Schimpfiern vnnd zuuerletzen. Dann Ich will mich gegen
allen, die soliches wider mich gevebt vnnd des vrsacher sein, Alb
einem frumben Ritter woU gezimbt, hallten. Dabey menigclich ab-
nemen soll. Das mir solich vnbillich schimpfierung layd vnnd mein
Eer lieb ist. Bitt desshalb Eur verschribne Anntwort etc.
Die von Wienn haben sich hernach mit mir vertragen vnnd
gesagt : „Die gemain Burgerschafll habe an dem khain schulld*', vnnd
gebeten : „khainen vnwillen derhalben gegen Inen zutragen.^ Ynnd
haben mir ain StOckh Tamaskh verEerdt. Weill dann die straff der-
massen nach dem vrti gegen den vrsachem fürgenomen, hab Ich auch
nicht weitter wider sy hanndlen wellen.
(Bl. 204*.} Hochwirdiger Fürst, genediger Herr, Eerwirdigen,
Wolgebornnen, Oestrenngen Herrn, Edlen, Vessten, Ersamen, weisen
von den Stennden ditz Ertzhertzogthumb Osterreich. Alls Khaiser
Carl, vnnser Allergenedigister Herr vnnd derselben zejrt LanndtsfQrst,
weillennd Graf Sigmunden vom Hag, herm Wilhalbm Schroten vnnd
mich auff den Lanndtag, zw Closter Neuburg gehallten, Verordennt
vnnd geschickht, daselbst etlich mein missgünner souil gehanndlt,
das mit gemellten meinen mitverordennten manicherlay meinethalben
gehanndlt vnnd am letzten dahin bracht, das in namen der vier
StSnndt der Lanndtschaffl, souil der dazumall versambellt, durch ain
schriffl protestiert meiner gegenwürtigkhait , sich nicht begeben der
im. 241
hanndlung halben» die Ich gegen der Lanndschaffl Gesanndten in
Hispanien (BL 205*,) beganngen oder geOebt soll haben. In welicher
schrifilen mir auch mein gebürlieher Namb , wie Ich den mit meinen
YorElltem weit yber mennschen gedennekhen herbraeht, von Khai-
sem, KhQnigen, Fürsten ynnd yasst aller menigelieh also genennt
ynd gebraucht, ausgewischt, abgethon ynnd yeränndert, Dargegen
Ich mir yorbehallten, zw gebarlicher zeyt mein notdurffl darinn zu-
hanndlen, — Dieweil dann die gemainschafil der mennschen khainer-
lay anspruch abnimbt, allain die InJurj oder Eernhändl, — ynnd
nachdem soliche Protestation beschehen , khan Ich nit woll annders
abnemen. Ich sey ainer Lanndtschafft ettlicher Sachen angeben, durch
mich gehanndlt, dardurch Ich pracht sollt werden, nicht Erberlich
oder woll gehanndlet. Wann sonnst war khainer Protestation gegen
mir not gewesen;
(*£/. 20S^.) Do Ich aber der sachen nachganngen ynnd gefragt,
hab Ich befunden yill yon den Stennden allennthalben , die mit mir
geessen^ Trunckhen, hanndtgeboten, freundtlichen gehanndlt, geredt
ynnd in annder weeg erkhundigt, das soliches alles der yon den
Stennden, so dazumall yersambelt, willen ynnd mainung nit gewesen.
Ynnd nachdem Ich, on Ruemb zureden, all mein tag warbafflig mit
khainer Vnthat beschriern , sonnder neben anndern frumben meniges
stanndts mein guet wesen herbracht, in zwayer Römischen Khaiser
ynnd bey etlichen grossmechtigen KhQnigen , Churfürsten , Fürsten,
Grauen, Herrn, Ritter ynnd khnechten , in Räten, Potschafflen, in
schimpff ynnd Emnst gewest, gewonndt, gehanndlt, neben denen
gestannden, (BL 206'.) gesessen, Alls Ich noch anheut, Wiewoll
ynuerdiennter, dermassen gestellt. Wollt mir gar schwär sein, ain
soliche hanndlung stilschweigenndt f&rzugeen. Möcht manicher Geist-
lich, weltlich, Edl oder ynEdl gedennekhen, Ich bette yill arges ge-
fhon, Darumb will mir yon nöten sein, zuwissen. Wer ynnd welich
die sein , ynnd wie Ir namen haissen , ynnd warumb mir soliches die
auff demselben Lanndtag zuegeffiegt? Bitt Ich darauff, ein Ersame
Lanndtschafft welle alle die, so yormalls gemaint oder noch yer-
mainen oder wissen, solich sachen wider mich darzubringen, das Ich
nit wirdig sein soll, neben anndern in Kay. Haj. etc. oder förstl.
durchl. beuelhen oder anndern Eerlichen sachen neben ynnd gegen
{BL 206K) gueten Leuten zuhanndlen, Oder, das Ich den namen
„von Herberstain** ynbillich hab ynnd mich des gebrauch; darzue
Fontes. VIII. 16
242 1520.
yermügen» das der oder die Ir Namen rnnd mainung mir in schrifilen
zuestellen. So waiss Ich vnnd will mich dermässen gegen denselben
yeranntworten» daran all frnmben ein gefallen sollen haben.
Wo aber khainer war, der sich des ynndersteen wollt, vnnd
ainicberlay yormalls angezeigt war worden, Das meinen Eern ynnd
glimpffen enntgegen sein möcht. Will Ich all menigclich gebeten
haben, die Sachen darfiir erkhennen ynnd achten, mir ynuerletzlich,
ynnd durch dieselben mir ynrecht beschehen sein. Yerhoff auch, mir
werde billich abtrag darinn beschehen. Bitt auch desshalb forder-
liche Anntwordt.
(Fehlt die Seitenzahl.) Die yon Wienn hierlun ausgeschlossen.
Mit den Ich, nach gelegenhait der Zeyt, mein hanndlung, wie sich
gebürt, zuuerfüren yerhoff.
Sigmund yon Herberstain Ritter etc.
Disse schriift Ist durch herr Sigmunden yon Herberstain in dem
Lanndtag, so zw der Newstat, auff Mittichen nach Erhardj des drey-
ynndzwaintzigisten Jars , gehallten. Am Sambstag nach Anthonj , in
besamblung der dreyer Stänndt, offennlich yerlesen worden. Aber
derselben Zeyt yon niembt khain yermeldung oder Anntwort darauff
geschehen.
Am Erchtag, Sanndt Sebastiannstag <), hat herr Cristoff yon
Puechaim, Verweser des Lanndtmarschalchambts in Österreich, in
beywesen Herrn Pilgrambs (fehlt die Seitenzahl) yon Puechaim,
auch herrn Hannsens von Puechaim zw Hörn ynnd herrn Manen
Treytzsaurwein geredt in der Canntzley; „Es haben die yon der
Lanndtschaffl Eur schrifR yemomen, ynnd waiss Euch niembt nichts
zubezeihen. Vnnd ist beuolhen. Euch Eur schriffl wider zuezestellen.
So Ir aber die nit habt wellen annemen , hab Ich die yberschriben
ynnd zw den anndern sachen des Lanndtags gelegt.** Darzue Ich
geredt: „hab es vmb desswillen hie ermellt, das Ich die Anntwort,
in beywesen der zwayen herrn ynnd des yerwallter der Canntz-
ley, yon Euch, alls yerweser des Marschalch Ambts, hör ynnd
emphach** etc.
So dann die maisten meine Widersacher, weliche dermässen
wider mich gehanndlt ynnd die anndern daran beredt haben,^J?/. 207'',)
0 Das ist 1523.
i»ao. 243
vmb Ir yerschullden am leben gestrafft seindt worden , ynnd die ybe-
rigen mir durch den yerwallter des Lanndtmarschalchen Ambts selbs
gesagt: „sy bezeihen mich nichts,*' hab Ich auch nicht weitter wider
die yerfterten ynnd ynschaldigen banndien. Ja auch zw dem Anngst-
lichen meiner widerwärtigen gericht zu Räch nit geen, noch zue-
sehen wellen.
^ (Folgt eine halbe leere Seite.)
(BL 207\) Wir Carl etc. Embieten den Ersamen, Weisen,
ynnsern besonndern lieben ynnd getreuen N., den Verwesern, Bür-
germaistern ynnd Rats , auch den genannten yund ganntzer gemain
ynnser Stat Wienn ynnser gnad ynnd alles guets. Wir haben Eur,
der genannten, Waaln aina Burgermaister ynnd Rats herrn gemellter
ynnser Stat Wienn ersehen , ynnd befinden Doctor Merten Siben-
burger mit den maisten Stymen zw Burgermaister Erwellt, nachuol-
gund die nachbestimbten Achzehen Person mit den merern waaln zw
Rats herrn erkhorn, mit namen: Friderich Piesch, Mert Kheckh,
Hannss Aynner, Hanns Eekhl, Virich Schwager, Wolfganng Khirch-
hofen, Hanns Khachler, Hanns Huettstockher, Caspar Reytter, Steffan
Sehlachindweyt, Wolfganng Schmidinger, Graf Fleischhackher,
Hanns Een, Wolfganng Aslabin, Lorenntz Httttndorfer, Sigmund
(BL 208*.) Stayner, Michel Winter ynnd Hannsen Schwartz, Müntz-
maister. Vnnd wiewoll wir etlicher Personen, yerganngner hänndl
halber, beschwärung tragen , die wir auch hiemit nit begeben haben,
yedoch auff Eur geOebt Clag ynnd Vngeduld, Alls ob Euch bisheer
Eur Waaln geftrlich oder ynnotdürfilig yerkhert sein sollen, ynnd
ymb das wir yernemen ynnderfaren, wie Ir Euch, so wir Euch die
Waal nach Eurm willen lassen, schickhen ynnd hallten werdet. So
sein wir enntschlossen , Euch ditzmalls die obgeschriben Waal in
nichten yerkhert zubewUligen ynnd zw Confirmiem. Das wir auch
hiemit thun, in Crafil ditz brieffs. Darneben nennen ynnd setzen wir
Euch zw ynnserm Richter ynnsern getreuen , lieben Laslaen Edlas-
perger. Vnnd leihen Im ynnser Pau ynnd. Acht, yber das Pluet zu-
richten. Alles dertioS(Bl 208^.)nuj\g ynnd Zuuersicht, Ir werdt
ynnser , alls herrn ynnd LanndtsfÜrsten, hochait, fürstlich Obrigkhait
ynnd aigenthumb, mer, dann nach abganng weillennd ynnsers lieben
herrn ynnd Anherrn Khaiser Maximilians, loblicher gedächtnuss,
beschehen sein m5cht, bedennckben ynnd yor Augen haben, ynnsern
16*
244 1520.
Tnnd gemainer Stat nutz betrachten vnnd fördern , aigen nutz ynnd
willen verlassen, auffrichtig, gleich gericht vnnd Recht, on alle Räch
erganngner Sachen, auch guete, ordennliche, Ersaroe Policey fttrne-
men ?nnd hallten, vnnd Euch alls ain ynnser naoibhaffte, beraembte
Stat, anndern loblichen, ta ffern. Erbern Stetten vergleichen, dar-
durch ynnser gefallen ynnd gnad zw Euch zubewegen vnnd zu mern,
gemainer Stat zw mer Ruemb, aufnemen vnnd guetem zu furdern,
ynnd vor Zerrüttung vnnd Abfall zviVier(Bl. 209". Jhüetien. Dann wo
soliches nit beschäch, vnnd vnns in ynnser fürstliche hochhält, Ober-
khaiten vnnd aigenthumb. Auch in ynnser Stat gemainen nutz weitter
Besch wärung begegnen. Werden wir geursacht, nit allain In Eur
Järlich Waaln, sonnder auch in annder weeg, der notdurfil nach,
solicher gestallt einzusehen, einzugreifen vnnd zuhanndlen, dardurch
die schuldigen erkhenndt, vnnd ynnser Stat Irenthalben dannocht an
wirden bey vnns besteen wtlrd. Das wollten wir Euch zw genediger
Warnung nit verhallten. Datum Wormbs, am Sibenvnndzwaintzigisten
January. Anno etc. im Ainsvnndzwaintzigisten.
(Etwa eioDrittel dieser Seite und die folgenden sieben Seiten sind unbeschrieben.)
(Bl. 213\) Geen Hungern.
' So bin Ich in Khay. Maj. namen zw Khünig Ludwigen geen
Hungern, mit vnnd neben herrn Johann Schnaytpeckhen, österreichi-
schen Canntzler, verordennt vnnd geschickht worden. Von wegen
aines Angriff, der im Lannd ob der Ennss einem Behemischen Khauff-
man geschach, darumb die Behemischen vnnd Märherischen droeten.
Vnnd von wegen der Wamphy zw Niderlimbach 9 angriff, den sy in
das Lannd Steyer gethon hetten. Der Schnaitpeckh khamb nit. Ich
müest die Sachen verrichten. GleichwoU die von Steyer verrichten
die Sachen selbs. Schluegen die Hungerischen, damit was diser
Hanndl verriebt.
Römischer vnnd Hispanischer Ku. Maj. etc. Stathallter
ynnd Regennten Irer Maj. Obristen Regiments aller
österreichischen Lannde.
^) Das ist: Banfi de Als6-Lendva. Welche von den damals lebenden Brfidem,
Johann V.i Jakob II. und Franz II. gemeint sind , hfilt schwer zu entschei-
den. Ober den Einfall selbst yermocht ich dermal nichts aufzufinden. Vergl.
über die Familie dieser reich begüterten Grafen C. Wagner*s Collect
geneal. Poson. 1802, 8. 1, 9 — 26 und A. Lehotzky*s, Regni Huogariae Status
et Ordines. Poson. 1796, 4. P. II, 40 ff.
1520.
245
Besonnder lieber TDnd gueter /reundt. Wir haben dich mit
sambtDoctor Johann Sehnaitpeckhen, Niderösterreichischen Canntzler»
(Bl 213*.) in etwas benennter Ku. Maj. vnnd derselben Bnieder etc.,
ynnser Allergenedigistenvnnd lieben genedigisten Herrn, Aach Irer Maj.
ynd fitrstl. gnad. Lannd ynnd Leutten treffennlichen geschafften zw der
KhQnigclichen wierd zw Hungern zuziehen vnnd daselbst, Innhallt vnnser
Instruction, zuhanndln förgenomen ynnd yerordennt. Vnnd ist darauff
ynnser, in namen Irer Kw. Maj. ynnd gnaden, begern, mit Ernnst beuel-
henndt,dw wellest dich zw stundanynnd on yerziehenmitfünffPhärdten
berait machen ynnd in die Neuenstat zw bertirtem Schnait-Peckhen
Reitten, daselbst dw ynnser Instruction obuermellt, darzue auch fänff-
tzig gülden Reinisch auff dein Zerung finden wierdest. Vnnd ob dw
hierüber merers notdürfftig oder ausgeben wurdest, desselben wellen
wir dich yon Ku. Maj. wegen auch zuenntrichten yerordnen. Vnnd
demnach ^</u)solicheRaiss nitwaigrest noch abschlahest. Daran thuest
du Ku. Maj. ynnd derselben Brueder willen ynnd Ernnstliche mainung.
Geben zw Augspurg, (Bl 21^*',) am Achtennden tag Juny. Anno etc.
im Zwaintzigisten.
Vnnserm besonndern lieben ynnd gueten freundt, Sigmunden
yon Herberstain.
In demselben Jar widerumb yon wegen der Frauen yon Weis-
priach, die herr Juersickh Tarnickho im Lannd zw Osterreich ge-
fanngen ynnd in Hungern geftiert hat, geen Hungern geschickht. Inn-
hallt des beuelchs:
Carolus.
Getreuen, lieben. Wir haben auff weillenndt Vlrichen yon
Weispriachs yerlassen Wittib ynnd Khinder freundtschafft ansuechen
ynd begern ain Instruction auff den Erwirdigen ynnsern Fürsten, An-
dächtigen ynnd ynnser lieb getreuen Johannsen Geyroan, hochmaister
Sanndt Georgen Orden , Georgen yon Puechaim ynnd Euch baid ge-
fertigt, was Ir samentlich mit der Khönigclichen wierde zw Hungern
ynnd Behaimb hanndlen sollet, wie Ir yememen werdet. Vnnd ist
darauff an Euch ynnser beuelch, das Ir also solich (Bl. 21^*.) sachen
nach dem Pessten, Innhallt bemelter Instruction, an sein khünigcliche
wirde bringen ynnd yerhelffen wellet, damit die fraw ynnd khind Irer
Fennckhnuss also geledigt werden. Daran thuet Ir ynnser Ernnst-
liche mainung. Geben am zwelfflten tag Septembris Anno etc. im
246 1520.
zwaintzigisten , rnnserer Reich des Römischen im anDdera vand der
anndern im fünflfien.
Ynnsern getreuen» lieben Johann Mraxy , ynnserm
Phleger zu Drosendorff» ynnd Sigmunden yon Her-
berstain, ynnsern Räten.
Matheus, yon gottes gnaden Cardinal» Ertzbischoue zw
Saltzburg.
Vnnsern gunstlichen grues zuuor. Besonnder lieber. Wir haben
dein schreiben, des Datum steet: am Sibenynndzwaintzigisten tag des
monats Augusty, empbanngen» ynnd yill guets beriehts daraus yer-
stannden. Ynnd dannckhen dier desselben deines anzaigenns, daran
du dann rechts gethon hast. Vnnser mitStathallter haben d«s auch
yon dier ain (Bl. 215*",) sonnders gefallen gehabt. Ynnd wir ynnd
dieselben ynnser mitStathallter schreiben dier hieneben auff all Articl
gueten beschaid» wie dw dann sehen wierdest. Wir begem auch an
dich, das dw ynns hinfuron ofil schreibest, yon allem das sich zue-
tragen wierdet. Dw machst ynns auch daneben dein aigen saehen
ynnd was dier anügt auch zueschreiben. So wellen wir allzeit gern
das Pesst Tür Dich yerheliTen ynnd genedigen beschaid darauff schrei-
ben. Dessgleichen auch herr Jhan Mraxy, d^m wellest soUches yon
ynns ansagen. Wollten wir dier genediger mainung nit yerhallten.
Datum Augspurg, am dreyzehenndn tag des monats Septembris»
Anno etc. im zwaintzigisten«
Ynnserm besonndern lieben Sigmunden yon Her-
berstain. Römischer ynnd Hispanischer Khw.
Maj. etc. Rat.
(BL 2iS\) 1521.
Raiss zw Khay. Maj. etc. geen Wormbs.
Der Erwellte Römische Khayser, Carl der Fönfft, Ist aus Hispa-
nien geschifft ynnd in Niderlannden ankhomen Am Ersten Juny im
1520., ynnd dann zw Ach gekhrönndt alls Römischer Khünig. Darnach
hiellt den ersten Reichstag zw Wormbs. Daselbsthin bin Ich yon
seiner Maj. eruordert. Darumb mich zw Lanngkhabitz in Steyer i)? ii^
*) Lankowitz im Grazer Kreise. Schloss und Amt war am 11. August 1511
Georgen von Herberstein satzweise übergeben worden. Schmutz, Lex. ?.
teierm 2> 368.
1521.
247
den letzten tagen Janoary» erhebt. Den weeg genomen: vber die
Alben nach Judenbnrg, Pels» vber den Tbanrn geen Rotenman,
Schladning, Rastat, Saltzburg, Lofers, Sanndt Johanns, Wergl, Radn-
burg *)> Schwatz, Innsprugg, Telfs, Reitta »), Khembten, Mämmingen,
Vlm, yber die Thunaw, Gepingen, Esslingen, Constat, Maulprun,
Speyer, yber den Rein, vnnd dann, an dem gesetzten tag Sanndt u. Febr.
Mathias, geen Wormbs ankhomen. Die yrsach meiner eruorderung
was,denTertrag, im leben Khaiser Maximilians aufgericht, zuuolziehen.
Nämblichen hat Georg von Egg die Haubtmansehaflfl Gdrtz
Martin Luther kham geen Wurmbs am Ertag ror Georgy
(23. April), Am mitwoch (2i, April) ward er gehört. Am pflntz-
tag (2S. April) sein antburt gebn. Am Freitag (26. April) wider
Yerruckht. (H.)
(Bl. 21 6^^ sollen Graf Hoyem von Mannsfeldt abgetretten haben, die
soll dann herr Franntz Khastlallt yon des Grauenwegen mit ettlichen Con-
ditionen Inngehabt, der yon Egg soll Tybein *) dargegen eingenomen
haben. Hanns Hofer ffir Tybein dieGrafschafilMitterburg,ynnd Hanns yon
der Dürr gegen Mitterburg Märnfells in Isterreich, das meiner gebrüeder
ynndmein Erb was, darför ynns die Herrschaffl Neyperg in Steyer mit
anndem gOettern in gleichem werdt Erblichen gegeben bette sollen
werden. Die sachen hat sich lanng yerzogen. In mitler Zeyt bin Ich,
alls der AUten Räte ainer, in des Reichs Camergericht gesetzt
worden, neben anndern Räten, die gerichtlichen sachen helffen zwyrtln.
Aus dem obengemellten yertrag ward nichts. Der Khaiser yer-
ornndte mich zw ainem Lannd Rat im Fürstenthumb Steyer, gab mir
den bestellbrieff; yerschueff mir mein Zerung zubezallen , ynnd ward
damit gefertigt.
Voigt der bestellbrief :
(BL 216\) Wir Charl, von gottes genaden Erwellter Römi-
scher Khaiser , zw allen zeiten merer des Reichs in Germanien ; zw
Hispanien, baider Sicilien, Hierusalem, Hungern, Dalmatien,Croatien etc.
^) D. i. Rattenberg.
«) Reutte.
*) DniDo.
248
1521.
Khunig; Ertzbertzog zw Österreich» Hertzog zu Burgundy» zw Bra-
bannt; Graue zw Habspurg, zw Flanndern vnnd TyroU etc. Bekhennen
für ynns auch den Durchleucbtigeft Fürsten, Herrn Ferdinannden»
Infannten zw Hispanien, Ertzhertzogen zw Osterreich» ynnsern lieben
Brueder, in Crafft ynnsers yollkhomnen gwallts, so wir yon seiner
lieb haben, das wir vnnsern getreuen, lieben Sigmunden von Herber-
stain, ynnsern Rat, zw Tnnserm Lanndtrat in vnnserm ffirsstenthumb
Steyer, an stat weillenndt Wolffganngen von Sauraw, mit hundert
gülden Reinisch solldt vnnd dem gewonndlichen Lyfergellt, zw den
Zeiten so Er gebraucht wierdet, wie annder ynnser Lannd Rät, auf-
genomen ynnd geordennt haben , wissennlich mit disera brief. Also
das er nun hinfür ynnser Lanndt Rat sein , sich alzeyt auflf ynnserer
Haubtmans ynnd Vitzdombs eruordern in ynnsern (Bl, 211*,)
Lanndts ynnd Cammerguets saehen ynnd geschäfllen willigelich brau-
chen lassen, getreulich ynnd yleissigclich dienen, in albeg ynnsern
Nutz ynnd frumben betrachten ynnd fördern, schaden ynnd nachtaiU
warnnen ynnd wennden, ynnd alles das thun soll, das ain getreuer
Rat ynnd dienner seinem herrn schuldig ist, alls Er ynns soliches
gelobt hat. Treulich ynnd yngeuarlich. Bfit yrkhundt dits brieflfs.
Geben in ynnser ynnd des Reichs Stat Wormbs, am Neunynndzwain-
tzigisten tag des Monats Marty , Anno etc. im Ainyndzwaintzigisten,
ynnserer Reiche : des Römischen im Anndern, ynnd aller anndern im
Sechsten. Carolus.
Ad Mandatum Caes. et Catholice Mai^. proprium :
Max. Transiluan.
Reg. M. PQchler.
Reuers darauff:
Bekhenn offennlich mit disem brieflf: Alls (BL 21T.) mich die
bemellt Kay. Maj. für sich ynnd Irer Maj. Bruedern, Ertzhertzogen
Ferdinanden, meiner genedigisten herrn, zw ainem Lanndtrat in Irer
Maj. ynnd fürstl. gnad. Fürsstenthumb Steyer, ymb ain hundert gülden
Järlichs soldts ynnd das gewonndlich Lyfergellt, zw den zeyten,
wann Ich in Irer Maj. ynnd fürstlichen gnaden diennsten ynnd ge-
schaßten gebraucht, wie dann anndern Irer Maj. ynnd gnaden Räten
auch geben wierdet, aufgenomen ynnd bestellt hat. Das Ich darauflf
Irer Kay. Maj. bey meinen Eern ynnd treuen, an Aydts Phlicht yer-
sprochen ynnd zuegesagt hab, in Crafft ditz brieffs, mich alzeyt, so
i5Äi. 249
lanng ich in solicher besoldung bio» in Irer Maj. mnd fQrstL gnad.
Lannd ynnd Cammergnetssacben ynnd geschtfilen willigclichen ge-
brauchen lassen» vnnd auff den Haubtman ynnd Yitzdomb daselbst
mein yleissig aufsehen haben» auff Ir eruordern geborsamblicb erschein»
ynnd in albeg Irer Maj. ynnd ftirsti. gnad. , alls Regierennden herm
in Steyer» nutz ynnd frumben betrachten ynnd f&rdern» schaden ynnd
nachtaill warnnen» wennden. (Bl. 218*.) Vnnd sonnst alles das
thun» das ain getreuer Rat ynnd dienner seiner herrn zuthun schuldig
ynnd yerpunden ist. Treulich ynnd yngeuftrlich. Des zw yrkhundt etc.
Derselben zeyt ward Ertzhertzog Ferdinannd» des Khaiser Brue-
der, aus dem Niederlanndtberuefil» ynnd khamb geen Wormbs, do
Ich mich seiner Durchleuchte alls meinem rechten natürlichen Erb-
herrn ynnd Lanndtsftirsten» erzaigt ynnd beuolhen hab. Darnach
namb ich mein weeg widerumb yon Wormbs» am Sibennden May. 7. Mai.
Geen Agersham *) drey meill, geen Speyer drey, geen Prüssl »)
drey» geen Pretta zwo» geen Knüttlingen ain halbe. Daselbstn
sein yor gar wenig tagen etliche» auch des Khaiser dienner» gefanngen
hingef&ert worden. Geen Yahingen *) drithalbe meill» geen Esslingen
fQnff» geen Geislingen itinff, geen Burgaw ftinff» geen Augspurg fQnff»
geen Innderstorff fiinff» geen Freysing drey» geen Lanndtshuet yier»
geen Eggenfelden Sechs» geen Pockhingen f&nflflhalbe» geen Passaw
drey» geen Aschaw ^) ftinff» geen Lynntz yier meill.
(Bl. 218^.) Ich belib da» hintzt Ertzhertzog Ferdinannd khame»
dann da wartettn seiner Durchl. Praut» KhQnigin yon Hungern Anna,
ynnd Schwester KhQnigin Maria. AIlso hiellt sein Durchl. hochzeyt
am Suntag der heilligen Driualtigkhait» das was der Sechsynnd-
zwaintzigist tag May. Bin bey solicher hochzeyt auff mein selbst 26. Mai.
Cossten beliben. Darnach namb Ich den weeg nach Steyer» yier meill»
an Cassten ^) yier» in das Innder EisenArtzt sechs» geen Leobm yier»
ynnd den nächsten weeg Sechs meill geen Grätz.
Die nirstl. Durchl. hiellt ainen Lanndtag zw Persenpeug. Dahin
waren baide Lanndt» Österreich ynnder ynnd ob der Enns, beschiden»
^) Oggersheim.
<) Bruchsal.
•) Vachingen.
^) Aschach.
') Das ist Windisch-Garsteo.
250
1521.
vrsach der widerspanigkhait in Österreich ynnd Wienn. Namb die
Phlicht von denselben an ^. Darnach hiellt man den Lanndtag zw
Grätz. Da schwuer der Lanndtsfurst der LanndschaiR. Damach
schwuer ain LanndtschaflFt hinwider, nach alltem gebrauch etc.
Nach dem Absterben Khaiser Maximilian ain yegclich Lanndt sein
sonndere Ordnung fQrgenomen, vnnd hintzt der Forsten
(Hier ist auf einem besondern Blatte das Bildniss des K. u. E. Ferdinand,
in kreisrunder Form mit der Umschrift: Ferdinand. Ro. Hung. Et. Bo-
hemie. Rex. Arehidux Austrie. Aetatis XXXX, eingelegt.)
(Bl. 219"^.) ankhunfft gehallten. Hat ein Lanndtschafft in Steyerlrer
hanndlung den Fürsten wellen berichten, vnnd mir nuer ain tag zuuor an-
gesagt, solichen bericht offennlichen in Latein zuthun. D.esmirgleich-
woll khurtz gnueg gewest. Hab dannocht dem Vatterlanndt soliches zw
guet gethon, so guet Ich das gekhundt. Der Articl seindt vill gewest.
Also das Ir etlich selbs vermainten. Es war zw lanng gewest. So ge-
brauch Ich mich der ynnotdurfftigen wort nit.
Die Raiss in das Niderlanndt.
Der LanndtsfQrst Eyllte wider zw dem Khaiser in das Niderlanndt,
sich der Erbschaiil zuuergleichen. Hat dem herrn von Simpy, dem
Obristen Camerer oder Sumilier, mit mir hanndlen vnnd begern
lassen. Ich solle seiner Dnrchl. dieselb Rayss dienen vnnd mitziehen.
Das Ich mich gleichwoll bewilligt, mit bitt, „weill Ich in hanndlung
stüenndt, {Bl. 219^.) mich zubeheuratten. Bäte Ich befiirderung,
damit Ich ain Enndt darinn erlanngte.'' Das geschach, vnnd hab mich
7. oct am vij. Octobris versprochen, vnnd zoch mit Am Achzehennden Octo-
bris. Durch Khärnndten, do dann auch ain Lanndtag gehallten wardt,
vnnd fürt auflF nach Innsprugkh, Vlbm, durch das Lannd Wirtemberg,
das der Schwäbisch Pundt eingenomen vnnd dem Khaiser zuegestellt
hette, vnnd nach Speyer, Wormbs, Menntz, Colin, auffTeurn«), Ach,
Mastrich, Leuen, geen Prüssl vnnd darnach auch geen Gennt, vnnd
30. Nor. wider nach Prüssl. Daselbstn, an sanndt Anndres tag, hiellt der
Khaiser, mit seinen gebrüedern des Ordenns, des gülden Yliess, ain
*) Das heisst: Hess sich huldigen.
») Düren.
1521.
251
hochzeitlichen tag. Ao der Raiss verglichen sich die gebruederKhaiser
ynnd KhQnig Ir Erbschafil Bruederlich.
Daselbstn erlanngt Ich Pesserung meines namens Wappen , zw
gedachtnos der beschehen diennst ynnd anraitzung meinen nachkho-
men, sich auch in diennste zw ergeben. Daher der Adl ynnd erhöhung
der geschlächt bleibe» ynnd nit anhaimbs dem wollust obzuligen
bleiben.
(Bl. 220'.) Wir Kharl der FOnnfft. yon Gottes genaden Er-
wellter Römischer Khaiser, zw allen zeitten merer des Reichs in
Germanien, zw Hispanien, zw Castilien, zw Arragon» zw Leon, baider
Sicilien, zw Hierusalem. zw Hungern, Dalmatien, zw Croatien, zw
Nauarra, zw Granaten, zw Toleten, zw Yallenntz, zw Gallitien, Maio-
ricarum, zw Hispalis, Sardinien, Cordubie, Corsice, Murcie, Giemis,
Algaron, Algetzire, zw Gibraltaris ynnd der Insulen Canarie, auch der
Insulen Indiarum ynnd Terrefirme, des Moers Oceany etc. ; Ertzher-
tzog zw Osterreich, Hertzog zw Burgundy, zw Lottering, zw Bra-
bandt, zw Steyer, Khftmndten, Crain, Lymburg, Lutzenburg, Geldern,
Wtrtemberg, Calabrien, Athenarom, Neupatrien; Graf zw Flanndern,
zw Habspurg, zw Tyroll, G5rtz, Barsilony, zw Arthoys ynnd Bur-
gundy; Phaltzgraue zw Henigaw, zw Hollanndt, zw Seelanndt, zw
Phiert, zw Khyburg, zw (BL 220^.) Namur, zw Rossilion, zw Ter-
ritan ynnd Zutpffen; Lanndtgraue in Elsftss; Marggraue zw Burgaw,
zw Cristanj, zw Gotzianj; ynnd des heilligen RSmischen Reichs Fürst
zw Schwaben, zw Cathalonia, Asturia; Herr in Frieslannd, auff der
Windischen march, zw Portenaw, zwBiscaia, zw Mouia, zw Salins,
zw Tripoly ynnd zw Mecheln etc. : Bekhennen fiir ynns ynnd ynnser
naehkhomen am Reiche, oflfennlich mit disem brief, ynnd thun khundt
aller menigciich : Wiewol wir aus angebornner guete ynnd Khaiser-
lichen mildigkhait alzeyt genaigt sein, allen ynnd Jegclichen nn em
ynnd des Reichs, auch ynnser Erblichen FQrsstenthumb ynnd Lannde
ynnderthonen ynnd getreuen Eere, aufnemen. Nutz ynnd Pesstes fiir-
zuwennden ynnd zubetrachten, yedoch, so werden wir mer bewegt,
die yon Adelichem, Erbern geschlächt herkhomen ynnd geborn, ynnd
sich gegen ynns ynnd dem heilligen Reiche ynnd ynnserm (BL 22 V.)
Haus Österreich in yleissiger diennstberkhait Embssig erzaigen, mit
sonndern gnaden ynnd gezierd zw försehen. Wann wir nun guetli-
eben angesehen ynnd betracht haben solich Adelich, Erber, redlich
Wesen, darinn das geschlftcht yon Herberstain herkhomen ist. Auch
252
i52i.
die geoemen diennste , so ynnser ynnd des Reichs lieben , getreuen
Georg, Hanns, Sigmandt ynnd Wilhalbm gebrnedern , vnnd Wern-
hardin yon Herberstain Geyettern , ynns ynnd dem heiliigen Reiche
ynnd ynnserm Haus Osterreich, ynnd Insonnderhait yorgemelter Georg
ynnd Sigmundt yon Herberstain weiilenndt dem Allerdurchleuchtigi-
sten Khaiser Maximilian, ynnserm lieben Herrn ynnd Anherrn, löb-
licher gedächtnus, alls Rats yerwonndten gedienndt, ynnd ihre diennst
nit khlain ersprossen , sonnderlich so Georg yon Herberstain mer-
mallen die yeldhaubtmanschaiRen in den Niderösterreichischen
Lannden notdürfftigclichen yersehen, den yeinden roermallen abge-
brochen, ynnd gemainer Pauersehafft (BL 22V.) Empörung durch
sein schickhlichait ynnd Redlichait gedempfilt; dann Sigmund yon
Herberstain, auch durch weiilenndt sein lieb, in treffennlichen sachen
zw den KhCinigen: Dennenmarckht, Hungern, Polin ynnd demReussen
in die Mosqua geschickht; zw dem das sy baid ynnser Rät sich auch
in ynnsern diennsten, dergleichen Wilhalbm an ynnser yberfart aus
Flanndern in Hispanien, ynnd Hanns ynnd Wernhardin gegen den
TOrggen, Hungern, Venedigern ynnd anndern ynnsers lieben Anherrn
Veindten, alls redlichen Ritterleuten woll gezimbt, alzeyt treulichen
wolgehallten ynnd gethon, auch hinfüron thun sollen ynnd mugen ;
Darumben so haben wir, alls Römischer Khaiser, aus yorgemelten
ynnd anndern Redlichen ynnd bewegliehen Vrsachen, mit wolbedach-
tem muete ynnd rechtem wissen denselben yon Herberstain gebröe-
dern ynnd yettern, zw ergetzlichait (JBl. 222".) obangezaigter Irer
getreuen diennst, ynnd damit sy ynnd Ire nachkhomen hinför dester
mer geraitzt werden, darinnen zuuerharren , dise gnad ynnd freyhait
gethon, auch gegonndt ynnd Erlaubt Also, das sy ynnd Ir Eelich
leibs Erben, ynnd derselben Erbenns Erben in Eewig zeyt Ir Erblich
Wappen ynnd clainat, das mit namen ist: ein Rotter Schild, darinn in
mitten desselben ein weisser Sparr, den Spitz in mitten des obem
thaill des Schilides kherenndt, ynnd auff dem Turniershelbm ein gul-
din khron mit Rotter ynnd weisser helbmdeckhen , Enntspringenndt
daraus ein Rote aufgethone flOg yon fünff Roten federn , in mitten
derselben aber ain weisser Sparr, wie im Sehillt geschickht, nun
hinfur wie hernachuolgt yeränndert , yerkhert ynnd gepessert haben,
fueren ynnd gebrauchen mugen. Dergestallt : ainen ganntzen Rotten
sehillt, quartiertweise abgethaillt. In dem obern yordern, auch ynn-
dern hindern Rotten thaill, yber zwerehs, Ir yorbestimbt Erblich
1521.
253
Wappen (BL 223\9 mit der weissen Sparrn; ynnd dann in dem
obern hindern , auch ynndern vordem halben Roten thaill , nach der
lenngs , ein gelbes oder Golldfarbes Schlos mit einer offnen Porten,
ynnd in mitten desselben drey Sehiesloeher , ynnd in der hoch ein
runden ymbganng mit Siben Zinnen, daraus dann drey Runde ThQrn-
lein mit Zynnen enntspringen ; vnnd in dem anndern obern hindern
auch ynndern yordern halben Roten thaill , in mitten yber Zwerchs,
ein weissen strich, sieh mit der prait der anndern Jegclichen yer-
gleichenndt; ynnd auff dem Schillt drey Turniershelbm , auff Jedem
ein guldin Cron, enntspringenndt aus der mitler guldin Cron; ein
Khaiserlich Prustpilldt mit ainem grawen bar ynnd grawem Pardt
mnd ainer weissen Alb ynnd Rotter stoU, Enndris khreutzweise
yber die Alb; ynnd dann ein Khaiserlichen Manntel, Rot ynnd
golld gefärbt, daröber yornnen offen bekhlaidt habenndt; auff
dem haubt ain Khaiserlich Cron ; ynnd in (BL 223"^.) der gerechten
hanndt ein Khaiserlich Zepter; ynnd dann in der gelinckhen ein
Mayestat Apfl mit ainem gülden Creutz; ynnd dann aus der yordern
Cron ein Prustpilldt eines gewappneten geharneschten Khünigs mit
Rotem bar mnd Part, habenndt auff dem haubt ein guldin Cron, ynnd
in der gerechten hanndt ein Ploss Schwert; ynnd in der gelinckhen
yier golden Zepter ;weitter aus der hindern gülden Cron ein Prustpilldt
eines Reyssen oder Moscouitters mit ainem lanngen, färgespitzten
grawen Part, habendt auff dem haubt ein hohes weiss hüettle, Col-
packh genennt, ynnden Rundts herumb mit ainem Zobelin yberschlag,
Präuinbt ynnd bekhlaidt; mit ainem weissen Claidt mit Enngen
Ermbln; das goUer Rundt, hoch, auch yon Zobelln, ynnd nach der
Prust ab mit Rotten khneiffeln, wie dann söliches der gebrauch bey
Inen ist; habenndt an dem gerechten Armb hanngen ein Flössen
Sllbel, ynnd in derselben gerechten hanndt, an dem yngenannten
(BL 22 3\) finger, ein gelbe Gaisel; halltenndt auch in derselben
gerechten hanndt drey gef&dert Rot , weiys vnnd gelb Pfeill mit ge-
spitzten Eisen, ynnd in der gelinckhen hanndt ainen gelben hüemen»
Tartarischen Pogen ; Inmassen dann solich Wappen ynnd Clainat in
mitten diss gegenwurtigen ynnsers brieffs mit färben aigenntlichen
ausgestrichen ynnd gemalet sein. Verrer gdnnen ynnd erlauben yyir
Inen auch yon obberürter ynnser Khaiserlicher macht ynnd aus sonn-
dern gnaden, das sy oder Ir yorgemellt Eelich leibs Erben , ynnd
derselben Erbenns Erben in Eewig zeyt, die yorberQrten drey guldin
254 1881.
Tarnierhelbm mit Ireo zaegethoDen Clainaten auff soliehem Iren
Wappen, oder ir Erblieh wappen, ye zw zelten gar zusamen, wie die
sein, oder halb, oder etwan ainen daraas allaio, wie 8j des veriusst
haben, f&ern vnnd gebrauchen , Auch mit soliehem Irem wappen all-
zeyt all ynnd Jegclich offen mnd beschlossen brief, hanndtressten,
Senndtbrief, annder brief (BL 22i\) Vnnd geschrifil, so yon Ir
selbs oder annder wegen, vnnder Iren anhanngenden, oder aufge-
truckhten Innsigin oder Pedtschafften, grosse^ mnd khlainen, aus-
geen, vmb was sachen oder gegen wemb das ist oder sein mag,
nichts noch niemanndt ausgenoroen, mit Rotten oder annderlay färb
Wachs, nach Irem Erweüen, yersigeln, yerfertigen vnnd sich des
allso gegen menigclichen , geistlichen ynnd welltlichen, zw allen
Eeren ynnd wierden ynnd an allen Ennden yeben ynnd gebrauchen
sollen ynnd mögen. Thun ynnd geben Inen solich obbestimbt gnad ynnd
freyhait. Auch gönnen ynnd Erlauben Inen , nun hinfur solich yorbe-
rurt Ir Wappen ynnd Clainat, wie obsteet, in aUen ynnd Jegclichen
Eerlichen, Adelichen ynnd Ritterlichen sachen, hanndlungen ynnd ge-
schafften, zw schimpff, zw Emnst, veränndert, yerkhert ynnd gepes-
sert zuhaben, zuf&ren, zugeniessen, auch Ir Sigl ynnd Pedtschafften
mit Roten oder annderm Wax, wie obsteet, zugebrauchen alls annder
(Bl. 22^^.) ynnser ynnd des heilligen Reichs ynnd ynnser Erblichen
Fürsstenthumbe ynnd Lannde yon Adl ynnd Rittersleuth ynnd ynnder-
thonen soliches alles haben ynnd sich des gebrauchen ynnd gemessen
yon Recht oder gewonhait yon allermenigclich ynuerhindert. Vnnd
gebietten darauffallen ynnd Jegclichen Churfiirsten, Forsten, Geist-
lichen ynnd Weltlichen, Prelaten, Grauen, Freyen, Herrn, Rittern,
khnechten, haubtleuten, Vitzdumben, Vögten, Phlegern, Verwesern,
Ambtleuten, Sehulthaissen, Burgermaistern, Richtern, Räten, Khunigen
der Wappen, Eernholden, Perseuanten, Bürgern ynnd gemainden,
ynnd sonnst allen anndem ynnsern ynnd des Reichs ynnd ynnser
Erblichen Försstenthumb ynnd Lannde ynnderthonen ynnd getreuen,
in was wierden, stants oder wesenns die sein , Emnstlich mit disem
brief ynnd wellen, das sy Georgen, Hannsen, Sigmunden ynnd Wil-
halbm (BL 225''.) gebrueder, ynnd Wemhardin yon Herberstain»
geyettem, ynnd Ir Eelich leibs Erben ynnd derselben Erbenns
Erben, in Eewig zeyt an den obbestimbten ynnsern Khaiser-
lichen gnaden, Freyhaitten, gönnung ynnd erlaubnus der obge-
nennten yerkherung, yerännderung ynnd Pesserung Irer Erbli-
1521—1522.
255
eben Wappen mnd Clainat, Auch gebrauehnng Irer Sigl rnnd
Pedtschafflen mit Rotem, vnnd annderm Wax nicht Irren, noch
hindern, Sonnder sy der aller ynnd Jegclicher beruebliehen ynnd on
Irrung gebrauchen, gemessen ynnd genntzlichen dabey bleiben
lassen, ynnd sich des nit setzen, noch widern, auch dawider nit thun,
noch Jemanndts annderm zuthun gestatten, in khain weise, aus lieb
ainem Jegclichen sey ynnser ynnd des Reichs schwäre yngnad ynnd
straff. Auch ein Peen, Nämblich yiertzig marckh löttigs goldts zuuer-
meiden, die ain Jeder, so offt er fräuenlich hiewider thuet, halbs in
ynnser ynnd des Reichs Chamer ynnd den anndern halben (Bl. 225^.)
thaill dem obgenannten yon Herberstain, gebruedern ynnd yettem,
ynnd Iren Eelichen leibs Erben ynnd derselben Erbenns Erben in
Eewig zeyt, ynablässlich zubezallen yerfallen sein soll. Mit yrkhundt
diss brieffs, besigellt mit ynnserm Khaiserlichen anhanngenden Inn-
sigl. Geben in ynnser Stat Gennt in Flanndern, am yierten tag des
monats January. Nach Christ], ynnsers lieben herrn, geburd: funff-
zehenhundert ynnd im zwayynndzwaintzigisten , ynnserer Reich: des
Römischen im dritten, ynnd aller anndern im Sechsten Jaren.
Geen Nürnberg auf den Reichstage
1522.
Dieweill der Erwellte Khaiser zw Wormbs im Reichstag etliche
des Reichs hanndlungen auff ainen Reichstag geen Nürnberg zuhand-
len yerschoben. Auff denselben Reichstag schickht mich die Fürstl.
Durcbl. in der yassten, damit Ich den Stanndt ynnd Session des Haus
Osterreich (Bl. 226'.) yon seiner Durchl. wegen hallten soll. Alls
Ich ain mall da in des Reichs yersambliing gesessen bin , khamb des
Ertzbischoue zwSaltzburggesanndter ynndbegerte: „Ich soll mitime
ain Session ymb die annder ymbwechsseln, damit seinem Herrn auch
nichts an seinem Rechten genomen wurde**. Das Ich nitkhundt bewil-
ligen. Darumb er in offner yersamblung Protestiert : „will Ime sein
Session nit gelassen, das er in nichte, so da beschlossen, möchte
bewilligen, noch yolziehen wollte.** Dargegen sagte : „Ich achtet ye
nit f&r billich, wann ain Herr seinen diener zw sich an sein seitten
Züge, das sich der diener soll yber den herrn ynndersteen zusetzen.**
Der gesanndte Doctor gienng damit dauon. Ich bin am Achtynnd-
zwaintzigisten Marty zw Prüssel ausgeriten. Im Mayo khamb mein
Herr selhs zw dem Reichstag.
256
152%.
Von Nttroberg namb die Försti. Dorchl. Iren weeg nach
Escheo» TinekheUpfihel, Elbanogen, Gmündt, Scharndorff vnnd
geen Stutgarten, dann dasselb Hertzogthumb Wirtenberg hat der
Khaiser seinem Brneder geben.
(BL 226^.) Zw der Hertzogin von Wirtemberg.
Aus Stutgarten ward Ich zw Hertzog Ylrichs gemahel geen
Aurach geschickht, Sy zuuermonen, sich an ein annder ort zuthun.
t. Juni. Des sy aber nit thet. Das geschach am anndern Juny.
Darnach zohe mein heer nach Vlbm, Tillingen, Nach Ingold-
stat, Arnstorff, Regenspurg, Teckhendorff, Passaw ynnd der Thunaw
ab in die Newstat.
Zw Khttnig Ludwigen geen Prag.
Aus der Newstat schickht mich sein Fürstl. Durchl. zw KhQ-
18. (H.) nig Ludwigen gen Prag im Junio.
Serenissime et excellentissime Princeps, Domine mi gratio-
sissime. Reuertens ad Serenitatem Vestram D. Sigismundus Her-
berstainer, eins Orator, referet singula, que acta sunt, et in quo
statu sint negocia, circa que prudenter versatus est. Et Ideo
literis meis non molestabo V. Seren**". De (BL 227\) bis autem
que sequentur continuo monebo V. Seren*"", in cuius bonam gratiam
me humillime comendo. Datum in Castro Pragae, 29. Juny,
Anno 1S22.
Eiusdem V. Seren***.
Humilis Seruitor:
Andreas Burgus.
Seren"*, etc. Excellentissimo Principi et Domino, Domino:
Ferdinando, Principi Hispaniarum, Archiduci Austrie etc., D. gra-
tiosissimo.
(Bl 227K) (Die Rückseite des Blattes ist leer.)
(Ä/. 22»".) Das Gericht in der Newstat.
1522.
9. Aug. Alls der Ertzhertzog Ferdinand die f&nff Niderdsterreichische
Lannd eingenomen, ynnd sich mit seinem Brueder, dem Römischen
n%%.
257
Khaiser» der Erbschafflen gar yerglichen bette, yond die der Neuen
Lanndordnung in Osterreich hart vmb Recht wider das AUt Regiment
anruefften» ynnd aber der Ertzhertzog annder sacben znuor, die auch
gen&tiger warn, rerricht bette, vnnd auff annder Zeyt wollt anstellen,
die aber sagten: „wo sein Durch!, nit Recht ergeen Hess, werde
khain gehorsamb haben ,*^ Darüber sagt sein Durchl.: «Ergo fiat
Justicia.*^ Derbalben sein die nacbuolgunden Personen, so nit am hoff
gewest, beschriben ynnd yon Iren berrn erbeten worden, das Gericht
helffen zubesitzen. Ynnd ist das Gericht besetzt gewest, damit niembt
ainem oder dem anndem theill yerwonndt wäre. Also ist in der New-
stat in Österreich ein grosse Pön auf dem Platz aufgeschlagen wor-
den, ynnd seindt am Rechten gesessen :
Ferdinand, Ertzhertzog zw Osterreich;
Petter, Bischof yon Triest, Gross Canntzler;
Herr Anthonj yon Croy, Fürst zw Sympj, Ffirstl. Durchl. Oberster
Camerer, oder wie man in auf (BL 22&.) Niderlenndiscb nennt:
Oberster Sumilier;
Doctor Hieronimus Ballus, Brobst zw Prespurg;
Philipp Herr yon Hei weiss;
Herr Hanns yon Bern , Pb leger zw Scherdingen , yon Hertzog
Wilhalbmen erbetten;
Herr Claudius Buthon, des Ertzhertzogen hofmaister;
Herr Emericort, au^h ain Niderlenndischer Hof-
maister;
Doctor Hainrich Winckhelbofer, Cantzler zu Wiertenberg;
Doctor Weissenfelder, Hertzog Wilhalbms yon Bayrn
Rat;
Herr Hanns, Jacob yon Lanndaw, Ritter, Lanndyogt zw Noilenburg ;
Doctor Peter Paungartner, Hertzog Wilhalbms yon Bayrn Rat;
Doctor Cristoff Scheurlein, yon Nürnberg geschigkht.
Darbey sein auch die nachbemelte Seeretary gewest :
Marx Treytsaurwein;
Niclas Rabenhaubt yon Suche;
Hanns öeder.
Die Partheyen sindt offennlichen yerhört worden. (BL 229\)
Des Regimennts sachen hat herr Hanns SchnayPegkh, Herr zw Schdn-
khirchen, ynnd dem anndem thaill Doctor Victor Gamp gethon, ynnd geredt (u.)
ist die nachuolgund yrtl erganngen :
Fontes, yin. 17
258
1522.
Der Durchleuchtigist, Grosmechtigist Fürst vnndherr, herrFer-
dinannd, Printz in Hispanien, Ertzhertzog zw Österreich, Hertzog zw
Burgundy etc.» ynnser genedigister herr, sambt seiner f&rstl. gnad.
diser saehen halben sonnderlichen gesehwornnen Rätn ynnd ver-
ordnet Beysitzer » haben in der saehen vnnd Rechtfertigung , so sy
zwischen Ir furstl. gnad. lieben herrn vnnd Anherrn, Khaiser Maxi-
milian, hochlöblicher ged&chtnass, Lanndthofmaister, Canntzler, Stat-
hallter vnnd Regennten der Niderösterreichischen Lannde, vnnd denen
von Stennden, so Inen beystänndig vnnd anhenngig gewest, alls Cla-
ger an ainem, vnnd N., dem thaill der Lanndtschafft des Ertzhertzog-
thumbs Osterreich vnnder der Ennss , so ain Neue Lanndtsordnung
aufgericht vnnd derselben (Bl. 229^,) Anhanngs Anntwortes anndrs-
taills gehallten, auf Clag, Anntwort, Red, widerred, verhorung der
eingelegten schrifften, brief, aller in Recht eingebrachter vnnd
geüebter hanndlung, beschehen Rechtsacz, genomen bedacht, vnnd
genflegsamer gründtlicher erwegung aller saehen, gehabten zeitlichem
vnnd treffennlichem Rat, mitvrtailerkhanndt: Das dem vorgemelten
Regiment, nach Absterben weillendt Khaiser Maximilian etc., sich der
Regierung, Verwaltung, Administration zw vnnderziehen vnnd zw
vnnderfahen, auch denen, so dem Regiment anhenngig gewest, bey-
zusteen, wol gezimbt hab; vnnd dasselbig, alls getrew diener vnnd
vnnderthon, schuldig vnnd Phlichtig gewest, laut gedacht weillendt
Khaiser Maximilians Libells zw Augspurg aufgericht, zw Innsprugg
bestättigt, vnnd nach Vermügen Ir Maj. Testaments ; vnnd dem vor-
gemellten thaill der Lanndtschaflft der vermainten Lanndtsordnung
vnnd irm (BL 230''.) Anhanng die bedagten hanndlungen vnnd vn-
gehorsamb mit khainem fueg gebürt. Vnnd Insonnderhait hab Inen
sament vnnd sonnder nit gezimbt, sich gegen vorgenanntem, weillendt
der Kay. Maj. verlassen Regiment, wider obberOert Libell Confirma-
tion vnnd Testament in Vngehorsamb vnnd Auffruer zubegeben vnnd
aufzuwerffen, die gemainden darwider zu erwegkhen, sonnder ver-
samblung zumachen, Sy der Verwaltung vnnd Regierung zw ennt-
setzen. Neue Lanndtsordnung aufzurichten, Kay. Maj. auch Ir fDrstl.
gnad. Camerguet einzunemen vnnd die haimblichait Ires einkhomen
zw erlemnen, auch Kay. Maj., vber seiner Maj. vilfeltigs eruordern,
das Camerguet vorzuhallten, die Phleger vnnd Ambtleut in Aydts
Phlicht zunemen, sich des Müntzhauss vnnd zu müntzen gewaltigclich zw
vnndersteen, vnnd darzue vber gethoneverpot vber das Pluet zurichten.
itin.
259
an Paan vnnd Acht zahanndleD » merj Impery sich einzulassen,
(Bl. 230*.) des Regiments offennlich angeschlagen brief yilfeltig
absureissen, ynnd Kay. Maj. brief» darinn Ire May. sy zw Erbhuldi-
gung ermonndt vnnd eniordert, nit ausgeschickht» noch yerkhündt,
weder solchen zuuerbieten 9» den Zeugmaister auszutreiben, vnnd
der Artollorey sich zw vnnderwinden, vnnd in annder weeg on beuelch
Tnnd sonnst, laut der Ciagen, dermassen zuhanndlen vnnderstannden
Besonnder, das sy all sament vnnd sonnder damit ynrecht gethon vnnd
misshanndelt haben. Desshalben sy in seiner fiürstl. gnad. straff vnnd
Veen gefallen sein , ynnd sollen demnach die gedachten Anntworten
den Torgenannten Clagem, die erloffen *) Cossten ynnd schaden, nach
Ir fOrstl. gnad. mftssigung ynnd Tax, abzulegen, widerzukhern ynnd
zobezallen schuldig, ynnd nicht dest minder seiner fQrstl. gnad. ynnd
derselben Cammer Procurator all ynnd Jegclich sprüch diser Sachen
halben, auch anforderung des Cammerguets ynnd annders yorbe-
halltai sein.
(Bl. 231*.) EröfEenndt zw der Neuenstat, am xxiij. tag July 23. juU.
Anno etc. xxij.
Nach der yerlesnea Vrtl Ist durch die ftlrstl. Durchl. die nach-
uolgund mainung beuolhen worden anzuzaigen :
Wiewol auf die yerbör ynnd yrtl, so yetz erganngen, der f&rstl.
gnad. woll gebürt ynnd zuestuendt, gegen allen, so sich also firäfen-
licb, muetwillig ynnd yngehorsamb erzaigt, auch sonnst schwärlichen
wider Kay. May. ynnd Ir ftlrstl. gnad. gehanndelt, mit straff, wie
billich yrtl ynnd Recht geben hat, zuuerfaren; dieweil aber ainem
loblichen Fürsten wol ansteet, sich gegen seinen ynnderthonen der
guetigkhait ynnd gnaden neben der gerechtigkhait zugebrauchen,
Allsdann bey den loblichen herren ynnd Fürsten yon Osterreich albeg
die sannfilmuetigkhait neben der mildigkhait stat gehabt; Demnach
sein fttrstJ. gnad., alls ein genedigister Lanndtsflirst ynnd herr
(BL 23V.) yon Österreich, seiner Voruordern fuessstapffen nach-
uolgenndt, auss bewegennder güet sich auch gegen seinen ynnder-
thonen in disem gegenwürtigen fall genedigclich finden lassen will;
ynnd besonnder ingedennckhung, das sich sein fürstl. gnad. yersiecht.
^) Srerkhfindt worden sollten umerbieten* die Handaebrift.
*) 'erliiten* die Handschrift
17'
260
1522.
das ain grosser thaill der Anntworfer diser handlung auss Ainfallf»
ynuerstanndt ynod durch annder P&ss Practigkhn verfllert worden sein,
demnach aus oberzelltea yrsachen ynnd gOetiger beweglichait, Thuet
hiemit sein fürstl. gnad. den Jetzgemölteh , die diser sachen nit
Anfennger, yrsacher, beweger, aufrOrer» volzieher, noch hanndler
gewest, sein f&rstliche begnadung, will sy derPeen ynnd straff, darein
sy wiwol schwärlich gefallen, begeben, in genediger zuuersicht, sy
werden sich fiiran woll. Redlich, aufrichtigdich ynnd getreulich gegen
Iren herrn ynnd Lanndtsfdrsten hallten ynnd erzaigen, ynnd zu Zeit
nit mer Temanndfs anndern dermassen ynnd so hoch , (BL 232\)
alls beschehen ist, yerfören lassen, auch Ire khinder, freundt ynnd
nachkhomen daran weisen, das sy sich ains Erbern, getreuen ynnd
gehorsamen gemüets gegen Irem herren ynnd Lanndtsfhrsten ynnd
fQrgesetzten obrigkhaiten befleissen, des sy dann Got ynnd Iren
fdrssten yon Natur zuthun schuldig sein. Doch, damit das ybel nit
yngestrafft beleihe , ynnd ye frombe aufrichtig ynnderthonen khQnff-
tigclich sich yor solicher oder dergleichen yerf&erung hQetten , ynnd
Inen weitter yon Jemanndts yrsach geben, die Posshait ausgetilgt
werde, hat sein fQrstl. gnad., derselben Cammerprocurator wider die
Jhenen, so diser hanndlunng ynnd zwitracht anfennger, beweger, yr-
sacher, auffrürer, yolzieher ynnd hanndler gewest, nach Irem yer-
dienen ynnd yerschulden, wie sich gebürt ynnd Recht ist, nach gele-
genhait solicher misshanndlung, anndern zw Ebenpild zustraffen ynnd
zuuerfaren (Bl, 232^.) yorbehallten. Das hat sein fiirstl. gnad. der-
selben ynnderthonen lassen anzaigen, sein ftlrstl. gnad. begnadung so
Inen in disem fall mittaillt, wissen zuhallten, ynnd sich hinf&ran be-
dächtlicher ynnd gehorsamer zu erzaigen.
Nach yerlesung gemelter schrifilen ynnd yrtl , dieweill nuer die
Irrung, Zwitracht ynnd ynainigkhait , wie die ein Zeit beer zwischen
beden thaillen gewesst, durch seiner flirstl. gnad. yetzige yerhdr ynnd
yrtl abgelaindt, yergleicht, auch die selbs zwayung yeraint ynnd hin-
gelegt werden , Demnach ist seiner gnad.,.bey yermeidung seiner
förstl. gnad. yngnad ynnd straff, ernnstlicher beuelcb, das Jemanndts,
wer der sey, ainicherlay disputation, noch sonnder Red diser hannd-
lung halber hab, noch treib, ynnd khainer den anndern der sach hal-
ben mit Schmachworten, noch in annder weeg, zwRed, noch Ynbil-
lichait zuefueg, sonnder genntzlich (BL 233*.) hierinnen stilschweig
ynnd der sachen mOessig gee, damit yillerlay neu aufruer, ynainigkhait
im. 261
Yond Widerwillen verhüettet vnnd vermitten bleib. Das ist sein förstl.
gnad. ernnstliche mainung.
Item nach yerlesung diser schrifften ynnd vrtl ist der fürsst in
die Burg anhaimb geritten» ynnd yon stundan herauss gesanndt sein
f&rstl. gnad. haubtman der Hartschier, mit sambt dem Pronossen»
ynnd die nachuolgenden herm yom Adl ynnd Burger yon Wienn
fennckhiich annemen lassen ynnd in die Burg füren.
Mit namen:
Herrn Michel yon Eytzingen» Hannsen yon Puechaim, Lanndt-
herr» Doctor Mert Sibenbürger, hannsen Rinderer, Caspar Reytter,
Harthin Flaschner, Steffan Schlachyntweit, hannss Schwartz, müntz-
maister, Hannss Schmidtinger , Hannss Lüngel, Sigmundt Stainer,
Friderich Pietsch.
Item auf den Neundten tag Augustj, (Bi 233*.) in dem Jar 9. Aug.
1522, Ist in der Newstat zw morgens ymb Siben Vhr herr hannss
yon Puechaim ynnd herr Michel yon Eitzingen auss der Burg in der
Newenstat auss Iren gefennckhnfissen an den marckht auf die Bruggen, pun. (u.)
darauff yormalls der Ertzhertzog Ferdinandus die yerhör hat gehalten,
offennlich fQr der Neuenstat gericht geßiert ynnd gestellt worden^
daselbs Ir yrgicht ynnd bekhanndtnuss, so sy bald obgemellt herren
haben ynnderschriben, ist offennlichen yerlesen worden.
Von Ersten : das herr Hanns yon Puechaim ynnd herr Michael
yon Eitzingen zw Wienn in Irem hauss sich miteinannder yerpunden
ynnd etlich zu Inen eruordert, daselbs beratschlagt, wider das Allt
Regiment zuhanndlen, ynnd allso sich ynnderfanngen, den Vitzdomb
zu Wienn zunötten, Inen anzuzaigen der fSrstL gnad. Järlich einkho-
men; die Ambter enntsetzt ynnd die Ambtleut in gelObd genomen;
der Kay. Maj. ynd förstl. gnad. Ir Cammerguet nit (BL 23^".) yolgen
lassen wellen ; der Mflncz zu Wienn (^aich underatanden); sich ynnder-
fanngen^yber das Pluet zurichten onPan ynnd Acht; der Kay. Maj. ynnd
des Allten Regiments brief herab gerissen; sich in geschähen ynnd
beuelhen ynnderschriben: „Das sey der Lanndts Räte ernnstliche mai-
nung ; ^ ynnd weill sy yormalls herrn Georg yon Rottall ynnd herrn Johann
SchnaitPegkh yom Allten Regiment nit haben leiden wellen in Räten
alls beysitzer , so haben sy sich doch yetz an Inen ynnd an dem
Allten Regiment gerochen, wellen die auch nit bey Inen sitzen lassen;
den Zeugmaister hannsen Hessen enntsetzt, ymb das er Inen nit hat
wellen schwören, ynnd an sein stat geordennt den Stargkhen; ynnd
262 im.
strein. (H.) hePF Veiten Steyrer zu Obristen Zeugmaister gesetzt» So des von
Haselpach offner feindt ist gewesen; vnnd weiter vor ainer Lanndt-
schafR offennlichen geredt : „des sehwärlich ain (Bl. 239^.) Lanndts-
fllrst in das Lannd khomen werd;'' auch sich aller Arthollorey vnn-
derzogen; der fllrstl. gnad. Cammerguet eingenomen, auch Ausgeben
vnnd Ordnung darinn gemacht, das denen» so in Regierung seyen,
täglichs geben werden soll zwaintzig khreutzer auff ain Phärdt» des
sy allso eingenomen. Auff soliches vnnd dergeleichen meer verlesnen
Vrgicht fraget sy der Richter: „ob sy die allso bekhanndten, wie
verlesen war, vnnd sy mit Iren aignen hennden hettent vnnderschri-
ben?" Da sagten sy: „Ja.** Darauff der Richter Maister Michel
ZQchtiger eruordert, vnnd fragt in auff den Ayd der vrtaill auf Ir ver-
lesen vnnd bekhanndt vrgicht. Auff soliches ist durch den Züchtiger
zu Recht erkhenndt vnnd gesprochen worden : „das sy baid herren
der förstl. gnad. leib vnnd guet verfallen seyen. Vnnd er soll sy mit
Pluetiger hanndt Richten von dem leben zum Todt." Von (Bl. 23S\)
stundan seindt sy herab von den Pünen auf den Platz geftlert, vnnd
von Ersten herr Michel von Eytzingen, vnnd nachuolgundt herr Hannss
von Puechaim vngepunden ennthaubt worden. Got welle den Seelen
genedig vnnd Barmhertzig sein. Nachuolgundt hat man sy besungen,
vnnd von dannen wegg gefQert, da sy Ir begrebnuss habenndt.
Alls die geen Wienn bracht , sein die am Allten fleischmarkht,
bey Sanndt Lorenncz auf den Wägnenvber nacht gelegen. Das voickh
in der Stat ist ganntz verzagt vnnd still gewest, mit grossen sorgen
vnnd Trauern.
(Die Seite 235^ ist leer.)
(Bl. 236\) Zw KhOnig Ludwigen geen Prag.
9. Aog. Zw der Newstat ward Ich abgefertigt auff Cotschien Wägnen,
f zwm andern, den Neunten Augusty. Zwayen f malln geen Prag, zw Khönig Lud-
("0 ^gen. An der Raiss fiell Ich mir ein Achsl aus. Von Prag Rit Ich
selbannder geen Lynntz, dann daselbstn hin khamb mein Herr, der.
mainung, das der Khunig vnnd sein fürstl. DurchL zusamen sollen
khomen sein. Vnnd von Lynntz auch ain mall geen Prag. Von Wienn
nach Prag Raist man geen HoUaprun fiinff meill, geen Znftemb vier,
geen Wiscowitz drey, geen Trewitz vier, geen Polin vier, geen
1022^1523. 263
Teutschen Prod zwo» geen Habern zwo, geeii Zaslaw drey, Kholen
zwo, goen Pehemischen Brod zwo, vnnd geen Prag vier meill.
Geen Nörlingen aaf den pundtstag.
Von Lpntz bin Ich Eillenndt abgefertigt. Am Neunten September, 9. sept.
geen Nördlingen auff den Pundtstag. Mein weeg genomen Nach
Schärding, Pharrkhirchen, VilssPiburg, Mosperg, (Bl. 236*,) Inn-
derstorff, Augspurg, Tonawwerd. Am yierzehennden desselbn monats 14. sept
geen Nörlingen khoroen. Am Ainvnndzwaintzigisten wider yerritten zi. sept.
nach Weerd, Augspurg, Prugkh, MQnchen, Ebersperg, Wasserburg,
Stain, Wdgingen, Salitzburg, Galin, Werfen, Rastat, durch die Mänd-
ling, Schläming, Auch AUt Iring. Trfiebn yber den Rottermanner-
thaurn auff die vnnder zeyring, Weissenkhirchen, vber die Piber Albn
geen Grueb 0* da Ich Hocbzeyt vnnd mein bey schlaff gehallten hab,
Tnnd dann den weeg anff Grfttz rnnd in die Newstat genomen.
In die Niderösterreichisch Regierung verordent.
Die Niderösterreichisch Regierung was von Grätz in die New-
stat gelegt, dann die von Wienn noch der Newen Ordnung halben in
rngnaden warn. Bin Ich auch in die Regierung Terordent vnnd am
zwenvnndzwaintzigisten Septembris in Diennst daselbsten ange- 22. sept.
stannden.
1523.
(Bl. 237\) Geen Hunngern.
Am fönff^nndzwaintzigisten February bin Ich auff Gotschien zw 25. Febr.
Khunig Ludwigen geen Ofen geschickht. Mein weeg aus der Newstat
nach Wienn, vnnd dann geen Prugg an der Leytta, Alltenburg, Rah, J^J ^der^'viw
Khotzi ») vnnd geen Ofen. '""«^^^ ("•) i
^) Vielleicht Grab, sädJich ron Weiz gelegen und zur Herrschaft Herberstain
gehörig, ein ganz unbedeutender Ort.
>) Koct.
264 1523-1524.
Ferdinannd, von gottes gnaden Printz rnnd Infannt
in Hispanien» Ertzhertzog zu Osterreich, Hertzogzw
Burgundj.
Getreuer lieber. Nachdem yetzo Trium Regum ein Lanndtag in
Hungern gehallten wierdet, haben wir dich auff solichen Lanndtag
Yon ynnsern wegen zw erscheinen verordennt, ynnd darauff die bei-
gelegten Instruction vnnd Credenntzen auff dich gestellt ynnd yerfer-
tigt» wie dw sehen wierdest. Emphelben dier darauff mit sonnderm
Emnst vnnd wellen , das dw dich zu stundan vnnd auff das Peldest
erhebest, vnnd an den obbestimbten (£anfiAap9 ^A/.2d7\}yerfte-
gest. Auch die Sachen dermassen, wie ynnser Instruction yermag, mit
yleiss hanndlest, ynnd darinnen, in ansehungder khurtzen Zeyt, nit sau-
mig erscheinest. Daran thuest du vnnser gefallen ynnd Ernnstliche
mainung. Geben zw Nürnberg, den Aindlifften tag January, Anno etc.
im dreyynndzwaintzigisten.
Vnnserm getreuen , lieben Sigmunden yon Herberstain,
ynnserm Rat.
27. April. Am Sibenynndzwaintzigisten Aprillis widerumb nach Ofen zw
dem KhOnig. Von der Newstat nach Wienn ynnd dann geen Prugg etc.
22. Mai. Am zwenynndzwaintzigisten May Bin Ich wider in die Neustat
khomen.
In dem Jar hat Suleyman der Tfirgg Rodis eingenomen.
1523 kham Khunig Ludwig zu Hungern gen Odenburg. Dahin
khame auch Ertzhertzog Ferdinand, sambt seinem Gemachl. Darnach
die baide Herrn tzugen in die Neustat, Im Monat October. Der Zusa-
menkhunfft halben Ich yill Reittenns thuen müessen.
1524.
(Bl. 23»".) Geen Hall in Sachssen.
24. Cot. Im October, den yierynndzwaintzigisten, muest Ich, wie mir an-
gesagt ward, zw stundan aufsitzen. Namb mein weeg durch Bayrn
auff Regenspurg ynnd NQrnberg, Babmberg, Khoburg, yber den ThQ-
ringerwalld, Grauentall, Salfelld, Jenn der Sali nach durch die Neu-
burg für Morsperg, geen Hall zw dem Churförssten (von) Menntz,
15:^4—1525. 265
Marggraf zw Brandenburg. Den weeg herwider, wie Ich den zuuor
Terricht hab.
1525.
(9/. 238^.9 GeenHnnngern.
Am dritten Marty bin Ich zw Khünig Ludwigen geen Hungern
geschiekht, belanngendtf Graf Cristoffen von FrangePain Torhabenns a. BHn.
halben. In dem Monat Eben der sachen halben hinwider. f FramtzotUche
Am fünfflen Apriliis wider nach Hungern, auffb^er der Fugger. PHdrieim goq-
Nachdem herr Alex. Thurso Irer sachen halben, die Arrennda belann- "^' ^nd (h.)
am oapnlu aua-
genndt, ftnnckhlichen angenomen wardt. Herr Steffan Pemphlinger getzogo. Am is.
was auch mit geschigkht (h.)
Daruor, am vierzehennden January, haben wir Neyperg, auch
die zway Dörffer Samerckha vnnd Partin <) f&r vnnser aigen einge-
nomen Tnnd Mamfells dargegen abgetretten.
Franciscus, Khünig ron Frannckhreich, ward am fttnffVnndzwain-
tzigisten January gefanngen. Des Jars die gross auflruer der Paum
in Teutschen Lannden enntstannden. i8.Jaij die gross
prunst zw Wieo.
(H.)
(BL 239^.) Raiss geen Hungern, Polin vnnd Mosqua.
Nachdem Khaiser Maximilian, in der Zeyt des Widerwillens
gegen Khünig zw Polin , sich mit dem Grosf&rsten in der Mosqua
rerainiget mnd yerpunden hetfe, vnnd derselb FOrst vernamb. Wie
Carolus , des Khaiser Maximilians Enenckhl, zw Römischem
Khünig gekbrönnt rnnd zw Römischen Khaiser Erwellt, schickht
seine Pötten gar in Hispanien, begert dieselb Verainigung zw
Temeuen ynnd zw bestatten. Derhalben schickht Khaiser Carl
Graf Leonnhardten von Nugaroll ynnd Ertzhertzog Ferdinanndt
mich. Erstlich zw Khünig Ludwigen in Hungern, damit sein Maj. etc.
die Sachen bey Khünig Sigmunden in Polin bef&rderte , das ain frid
ynnd Ainigkhait zwischen seiner Maj. etc. ynnd dem Moscouitter
mdcht gemacht werden. Wir sein am yierzehennden Decembris geen i4. oec.
^) D. i. Samarko, windisch Samarkorje, and Hoden-, Gorne- und Spodni-
Partin, zur Herrtchaft Gatenhag im Marbnrger Kreise gehörig, bei
St. Leonhard.
266 15^5—1526.
Ofeo khoraeo. Warden Palld gefertigt, vond am ftinIReii January
wider geen Wienn khomeo.
1S26.
11. janner. (Bl 239^,) Am AindliffleQ January bin Ich aus der Regierung
in die Niderösterr^ichiseh Camer yerordennt worden.
12. jfiiiner. Am zwelfften January Sein wir von Wienn nach Polin yerruckht.
Ich hab mit mir gehabt : herrn Ruepreehten , meines Brueders Herrn
Georgen Sun, Cristoffen RaumbschüssU Hanusen Wuechrer, Frantzen
Vicin, Niclasen Strachwitz, Erasmen Pranntner ynnd Matbesen Zeller,
ausserhalb der gemain khnecht. Ynnd zugen geen Vlrichskbirchen,
drey meill, geen Mistelbach drey.
Niclspurg, ligt in Härhern, drey meill. Geen Wisternitz an der
Teya, ain meill. Schäraditz drey, Wischa zwo, Prostowitz zwo, 01-
müntz zwo, das Bisthumb vnnd der Haubtstat aine im Marggrafthomb.
Da fleusst die March für. Durch Stemberg geen Parn am EisenPerg-
werch vier meill *)•
Alls man yon Parn zwo meill zeueht, khumbt man wider an die
March, ynnd ist der Ennde (Bl. 2W.) die Gränitz. Dann geen
Jägerdorff, ist nun vber die March Schlesien drey meill , geen Lub-
schitz ^) zwo , geen khlain Glog zwo , ynnd geen Cbrepitza *) zwo.
Ynnd yber die Oder gezogen, ynnd geen Opl das Fürstenthumb kho-
men, drey meill. Yon dann Raisennd khamen wir an das wasser Hal-
ponndt^), was vasst ausgel offen, ynnd geen Rosenberg, das auch
Oleschno genannt, Siben meill.
Yon Rosenberg sein dritthalb meill geen der AUten Khrepitza *).
Das ist nun Pollnisch. Yon dann geen Bresnitza *) fünff, ynnd geen
Camesco ') funff, ynnd geen Petterkhaw ») yier. Wir namen yonsem
^) Das ist Baehrn, nördlich von Olmutz, zor Herrschaflft Sternberg gehdrig.
*) Leobschfltz.
'} Krappitz an der Oder.
^) Der Fluss Malapane.
^) Alt-Rfepice an der Liszwarta.
•) Brzeznica an der Warta.
"^) Karaiensko, nordwestlich von Brzeznica.
®) Piotrkow, nördlich von Karoiensko,
152«.
267
weeg Dach Petterkhaw, Nachdem der Khünig seinLanndtda yersamblt
het nach gewonhait. Aber vnns wardt gesagt , der Lanndtag wäre
beschlossen, vnnd der Khunig zuge nach Crackhaw. So betten wir
auch ynnsere Pötten vnnd brieff gesanndt. Warn derhalben geen
Crackhaw beschieden» Tnnd zugen allso yonAlltenCrepitza geen CIo-
butzkho 9» zwo meilK geen tzestochaw *) drey. Da ist ein Closter,
(BL 2W*.) darinn ein MariaPilldt, dahin ein grosser Zuelauff vnnd
sonnderlichen von den Reyssen. Darnach geen Scharckhy *), fhnff,
geen Cremolow *) drey , geen Ilkhusch *) yier. Da ist ein gross
Pley Pergwerch gewest. Vnnd noch fQnff meill geen Crackhaw. Dahin
sein wir am anndern Febraary khomen. t. Febr.
Man schiekhte Ynns niembt nach der gewonhait enntgegen. Man
gab vnns khain Herberg, vnnd gestellten sich, alls wfirn wir nit an-
genfimb Gesst. Die Moscouittischen Pötten , die aus Hispanien waren
khomen, Ir zwen« Knes Iwan Posetzen Jaroslawsky ?nnd Semen Tro-
phimor, Secretarj, zagen mit vnns. Villeicht was der verdacht , man
bette ain Neuen vertrag mit dem Moscouitter einganngen. Alls wir
fbr den Khunig am Achten Febraary khamen, vnnd wie vnns Annt- s. Febr.
wort auiF vnnsere Werbung gegeben ward , gienngen scharife wort
mit. Vnnder annderm die: „was haben Eure Herren mit dem Mosco-
uitter? Ist er Ir Nachtpar oder freundt?^ Alls aber der Khunig
(BL 29 1\) die Recht mainung vernamb, was Er linder. Vergundt
vnns vnnser Raiss zuuolbringen, vnnd vmb das wir in der Herberg
nach Irem brauch nit warn frey gehallten, schickht der Khunig vnnser
JegcUchem fQnfftzig gülden in Müntz darfdr.
Der Hertzogin zw Bary Gesanndter, so zuuor mit mir, in leben
Khaiser Maximilian, der Heurath halben Irer Tochter Bona, zw dem
Khunig hintz geen der Willd in Lytten gezogen ward , gab mir von
seiner FOrsstin ainen Schuldbrieff vinb Tansent gülden, wann dieselb
Heurath für sich gienng zubezallen. Denselben bfief gab Ich in des
Khunigs Hannd , vnnd bat: „mein genedigister Herr zusein.^ Liess
^) Klobacko an der Oxa.
'} Czestochow an der Warta.
*) Zarki, säddstlich ?on Czestochow.
^} Kromolow, abermals südöstlich.
^) Okuss, zwei Standen nordwestlich ron Krakaa.
268 1526.
mir sagen: «wann Ich herwider khämb» wollt mir aia genedige Annt-
wort geben. *^ Alls auch geschach. Schickht mir die Tausennt gülden
in guetem goldt.
Ferdinannd von gottes genaden Printz vnnd Infannt
in Hispanien, Ertzhertzog zw Österreich, Hertzog zw
Burgundj.
(Bl. 2^1*.) Getreuer Lieber. Dieweil ynnser Nider5sterrei-
chische Rait Camer bey den grossen f&rfallennden sachen mit ^) ainer
khlainen Anzall RSten versehen ist, vnnd wir in dein Person sonnd^
genedigs Vertrauen setzen. So haben wir dich zw ainem Raitt Rat
auff dieselbig vnnser Camer fQrgenomen vnnd soliches anndern vnn-
sern Rait Räten verkhündt. Hegern darauff an dich mit Emnst, dw
wellest dich also soliches ynnsers diennsts beladen ; mit vnnd neben
anndern ynnsern Räten ynnser Cammersachen , Innhallt ynnserer In-
struction, mit Pesstem Vleiss Ratschlagen , hanndlen ynnd Tractiern
yerhelffen. Daran thuest du ynnser Ernnstliche mainung. Geben zw
Augspurg» am AindlefRen tag January. Anno etc. im Sechsynndzwain-
tzigisten.
Vnnserm getreuen , lieben Sigmunden yon Herberstain,
Ritter, ynnserm Rat.
!4. Febr. fßl. 292\) Am yierzchennden February zugen wir yon Crac-
caw, ynnd was hintzt derselben zeyt schier khain Schnee, ynnd hueb
erst an zuschneiben. Darumb RQstettn wir ynns auff Schlitten, zugen
also geen der Newstat »), Cortzin »), 10 meil, geen Sandomiem *).
Daher sein Achzehen meill. Vnnd geen Sauichost *) nach der Weixl
ab. Daselbstn fuern wir yber ynnd yerliessen die Weixel an d^
Linckhen hanndt. Darnach geen Lublin, ain Stätle, darinn etliche
grosse märckht Im Jar gehalten ynnd yon yilln Nationen besuecht
werden, mit manicherlay waren« Aber Achzehen meill yon Sandomir.
Von dann geen Partzow, ligt noch in Polin, Aber gar^ an der Gränitz.
<) *oit mit* die Handschrift.
*) Nowe Brzesko, erste Poststation nordöstlich ron Krakau.
*) Koszyce, Eweite Poststation.
*) Zandomirz an der Weichsel.
^) Zawichost, am linken Ufer, etwa eine Stunde nördlich.
1526. 269
Füraus» nit gar ain WSlhische meilU Rindt ain PSchle, Jasonckha
genannt, ist die Gränitz. Vnnd fhr aus geen Lamas ynnd geen
Briesty 9 ^n dem wasser Buh, mnd feilt auch darein der Muchouetz.
(BL 2^2^.) Fliessen gegen mitternaeht in die WeixI. Von Lublin
hieheer seindt Sechzehen meill» ynnd yasst mittl zwischen Crackhaw
ynnd der Willd. Von Briesty geen Camenetz •) , dann geen Schare-
scheff ynnd Volkhouitza *), sein drey Tagreiss. Da thailln sich die
Strassen. Die ain nach der Wilde , dahin Rait man Sibenynndzwain-
tzig meiK die annder sein wir geraist Ynnd haben ynns yon Mitter-
nacht gegen dem aufganng khert.
Von Volkhouitza geen Solun, geen Slonin ^). Neben haben wir
gesehen Nouogrodeckh » das der gross Vitold gepawen ^. Vnnd ist
das Schloss öd. Dann geen Moschat, Zernig, Oberno, Otmüt, Ka-
deyenow *) ynnd geen Miensco ''). Daher yon Briesty Rait man
Sechtzig meill. Da heben sich die wasserflQss zw wenndten, ynnd
lauffen all gegen dem Mitten tag in den Nieper oder Boristenem. Von
hie aus Miensco Rait man geen der Willd Sibenynndzwaintzig meil.
Ist nach der Lanndart ain grosse Stat ynnd Schloss.
(BL 293^,) Von Miensco sein wir Achzehen ») meill geraist
geen Borissow, ain Stat an dem wasser Beresina, den Ich hallt, der
Rechte Boristenes sein, nach gelegenhait des Ptolomy beschreibung
ynnd glaichait der Wörter. Dasselb wasser feilt in Boristenem oder
Nieper ynnder Bobransco.
Von Borisow sein wir nit den nachnern weeg gezogen, der
grossen Wildnuss halben. Sonnder sein yiertzig meill hintzt geen
Khnesackh *), Herberg halben, gezogen. Haben die Stat Mogilew
yier meill an der Rechten Hanndt ligen lassen. Darnach khamen wir
geen Schkhioff <«), ynnd fort sechs meill geen Orssa am Nieper ^9-
^) Brzesc-Litewski bei der MaDdung des Macbawice id deo Bug.
*) Kamieniec.
») Wolkowisk.
^) Slonim, etwas sfidöstlich ron Wolkowisk.
^) Witold, als Christ Alexander, Grossherzog ron Litthaueo, gest. 1430.
*) Kaydanow.
7) Minsk.
®) Soll wohl 'acht meil* beissen?
*} Kniasyce, nordwestlich ron Mobilew.
^^) Szklow, nördlich ron Mobilew.
*0 Orsza.
270
ili2&.
Daselbst vonder dem Sehloss ist ain sehmaller fürt durch das wasser»
wer den nit Recht trifft dem helff Got!
Von Orssa sein vier meül ybersich nach dem Wasser geep
Dobrowna 0* Darzwischen Rindt ain Pächel, genannt Copriwoa. Alls
die Schlacht im 1814. Jar, daselbst vnnd (BL 2^3^.) nahenndt
bey der Orssa, zwischen des Khunigs zw Polin ynnd des Moseo-
uitter beschehen , Ist der Fach mit leichen erfüllt, das der lanng nit
Rinnen hat mugen, wie man sagt.
Von Dobrowna sein noch Acht meill an die Gränitzen. Da haben
wir ynnder dem Himel gehaust, in grossem Schnee* Nahenndt bey
Tnnserm Leger was ein Pmggen, die liessen wir Pessern, damit wir
morgen ybermdchten, ynnd gar geen Smolensco geraichten. Moi^enns
aber schickht man ynns enntgegen mit anzaigen : »Es wäre ain an-
sehenlieher Man ynns enntgegen geschickht, ynns zw Emphahea yniid
beglaitten, ynnd wartet ynnser.^ Alls wir zw Ime khamen, hiellt Er
in seinem Schlitten sitzenndt an der tribnern Strassen, Allso, das wir
nach dem Emphahen neben Im hin durch den getrettnen Schnee
faren muessten. Sein nit yber Annderthalbe Meill geraist, da wardt
ynnss das Nachtleger ausgezaigt an ainem PCihel. Der beglaitts
(BI. 2^^*".) Man belib in ainem nächsten Pöhel hindter ynnser,
betten ain khlains Pächle enntzwischen.
u. MSrz. Den anndern Tag luedt Er ynns zw Gaste, ynnd fueren auch nit
yill yber ain meill. Das was am Sambstag yor dem Pallmtag, alles
ynnder dem Himmel.
2S. Mirz. Am Palmtag Luedt er seines Herrn Potschafil, die mit ynns
zohe. Darumb beualhen wir ynnsern Leuten: »Wo sy ynns abermall
so nahenndt das Leger «uszaigten, sollten sy nuer f&r auffarn.*' Das
ward inen nit gestatt. Alls wir aber zw gedachtem Leger khamen,
säumbten ynns nit lanng ynnd fuern furauss. Da hueb sich ain ge-
leuff. Da Ritten sy hernach mit bitten ynnd dronussen: „ob ynns
gezimbte in eines frembden Herrn Lanndt nach ynnserm willen zu-
raisen?*^ Da enntgegen sagt Ich Inen: „Ires Herrn Poten haben nach
Irem willen bey tag oder nacht in ynnserer Herrn Lanndt Raisen
mugen. Darzue wären (Bl. 2U^^.) wir bey Leuten in Heosern ynnd
nit bey willden Thiern in der Willdnus erzogen ynnd gewonndt zw
herbergen.** Ynnd sein wider Iren willen gen Smolensco, den 2S. tag
*) Dabrowna.
1J5Ä6. 271
Harty geraiat Glekhwoll hat man rnns nit in die Stat, sonnder woll
herunden in gar schlechten Paurnheusern die nacht herbergen lassen.
Von Dobrowna geen Smcrfensco sein zwaintzig meill. Vasst alles
Walld Toa Linden.
Smolensjco Ist ain ansehenlieh Fürsstenthumb, das der Gros-
f&rst Basilius dem KhQnig Sigmunden zw Polin , alls Grosßirsten in
Lytten , genomen. Ligt am Nieper. Alles hültzen. Vnnser Frauen
khirchen darinn ist gemauert. Vill Oder gemeuer steen allennthalben
in demselben Poden, da zuuor Clöster ynnd sonnder Zweifl ain grosses
wesen daselbst ynd> gewest. Da sein wir zehen tag aufgebauten
worden, ymb das wnr zw spat zuuoran geschickht, ynnser ankhunfft
Terkhfindt. Dann soliches zw stundt in die Mosqua geschickht rouess
werden Tnnd (B. 2(iS\) Besehaidt genomen, was mit den Gesannd-
iesk znhansdlen sey. Zw dem so ist Eben der Schnee allennthalben
zerganngen, die wasser rasst angeloffen, Darumb die Pötten nit so
Palld hin rnnd wider khomen mugen.
Am Vierten AprilKs sein wir Terruekht , ynnd den annd^n tag 4. April.
khamen wir an ein khlain Pächle, das war aber gross angeloffen, ynnd
wiewol man die Pruggen bat lassen Pessern, so hat das wasser stfits
gewachssen ynnd die Pruggen gehebt. Die mit müee erhallten , das
sy nit hingeschwumen , damit wir ynnser Sachen hinüber bringen
nragen. Die Phfirdt sein durchgeschwembt. Der Paeh haist Vopetz.
Alls Ich an der Pruggen gestannden ynnd die sachen geordnet, fiell
der Graf mit seinem Phärdt mit den hindtern Fflessen in Pach , dann
das Gestatt nit zusehen was. Ireanthalben wftr der Graf ertrungkhen.
Auff ain halbe meill fiiro gezogen, sein wir aber zw ainem Pach
khomen, genannt der mittl Vopetz. Daselbsten machten die Paurn
(Bl. 2äS^.) Palld Widen ^ ^^>* ^^^ Pach, ynnd dann ain anndere
Widen, daran henngten sy ein floss, den sy gleich gemacht betten,
danmff Sechs oder Acht mennschen möchten yberfarn.
Alls wir zehen meill geraist betten , khamen wir, do der Fluss
Vopetz, yon der Piela her rinendt, in den Nieper felld, bey ainem
Closter. Am morgenns früe fQert ein Armes Münichle den Grauen
^) Das ftind Tloss-Widea', tos DammSyten gedrehte iossartige Holzgeflechie,
zur leichteren Obersetzung auf und zum Theile in das Wasser gelegt.
Vergl. Schmeller*s bair. Wörterbuch. 4, 31.
272
1K26.
vnnd micb vber ain grosses gewisser» (dann der Nieper was seer
ausgeloffen), hintzt wir wider zw der Strassen khamen , darein das
Wasser nit schlahen möeht. Das Schiflfle mocht nit mer ertragen. Mit
dem hat der Münich das maiste Gesindt ynnd Sftttl allso nacheinann-
der yberbracht. Vnnsere Truhen ynnd Fftles ^ b^t man in ainem
Schiff Tber sich geen Drogobusch *) mit Ruedcrn» schieben mnd
ziehen bracht. Die Phärdt aber rouesten ainen anndern weeg , Allso»
das sy drey mall yon ainem PQhel zw dem anndern schwimmen
muesten.
(BL 2M\) Dann widerumb zwo meill geraist » kham wir an
ein pach» genannt Vssche» der hat ein erhobne Pruggen, darftber wir
Zügen» mnd nach ainem lanngen Wissmadt » das alles Tberronnen
was. Dann khamen wir an ein grossen Walldt» neben dem gienng
die Strass» vnnd der Pach Rann dameben. Gab aber sooill wasser»
das wir an der Strassen nicht möchten bleiben. Gaben mns in Wald»
ynnd was yasst spat. Der Schoee was nahenndt khnietieff» ganntz
waich» darzue das Erdrich darunder auch waich. So lagen yill grosse»
dickhe Pämb» die AUters ynnd Windts halber gefallen waren» darüber
wir dann muesten. Vnnd woll ferr in die nacht khamen ynnser Ettlich
aus dem Walld an ein plosse. Da beliben wir die nacht , on alle
namng. Etliche beliben im Walld» die erst am morgen zw mns
khamen. Die zu^eordennten oder Pristauen betten ynns gar nahenndt
zw Heusern mugen bringen» wo sy gewollt betten. Es Regnet auch
khlain ynnd netzet woll.
(BL 2M^.) Morgenns sein wir Palld wider an ein Wald kho-
men» der nichts minder dann der nächste gewest. Blit dem sein wir
gar geen Drogobusch khomen. Daher sein yon Smolensco Achzehen
meill » mnd der merer thaill geprOgkht. Dieselb pruggen hat der
Moscouitter lassen legen» Alls er selbst geen Smolensco gezogen»
ynnd sein Volckh hin mnd wider geschickht hat. Drogobusch ligt
am Nieper. Daselbst haben wir ain tag auff ynnsern Plunder gewart.
Viesma *)» ain Stat» ligt auch am Nieper. Vnnd feldt daselbst das
^) Das ftiod Felleisen , aus dem ital. Valigia entstellt» und in Herbersteins
Schreibweise noch die Herleitung Terrathend.
*) Doroghobush.
*) Wiazroa.
1K26. 273
Wasser, auch Viesma genannt» im Nieper. Daher von Drogobusch
sein auch Achzehen meill. Hintzt her khumen die schwären, geladen
schiff. Vnnd nahenndt ynnder der Stat da Ladt Tnnd Enntladt man
die. Von Smolensco hintzher haben wir Till geförlicher Raiss gethon,
wie Temomen, ynnd vber souil iannge Pruggen, die an rill orten seer
zerrütt vnnd die (Bl 24i7^.) Pämb ye gar weit yoneinannder gelegen,
das nit woll glanblich], das die Phärdt dermassen darüber haben
geen khnnnen, dann ye sein die Prugg holtzer in den wassern
gelegen, ynnder ynnd ybersich, dann schrerobs ^ gelegen,
darüber wir gerouest ynnd, 6ot lob, on allen schaden khomen.
Bey der Viesma haben wir das gewisser, die holltzen ynnd
Schnee erobert *), ynnd fürt ain Ebnen weeg, hintzt an die Mosqua
geraist.
Mosaysco *) ist aoch ain Stat, da der GrosfÜrst Jftrlichen sein
lust mit Hetzen der Hasen hat, Sechsynndzwaintzig meil yon der
Viesma. Das wasser die Mosqua Rindt nit ferr neben ab, dann die
auch yier meill oberhalb Iren yrspmng hat Von dann s«n noch Ach-
zehen meill geen der Mosqua in die Stat Dahin sein wir am Sechs- zs. Aprii.
ynndzwaintzigisten Apriliis khomen.
Mosqua, das Ftlrsstenthumb, Stat ynnd wasser aines namens,
darinn der Grosfürst (Bl. 29T.) hoff hellt, darzue auch der Ertz-
bischoff, den sy Metropolita nennen, ain grosses wesen. Die Stat ist
weder mit grfthnen, zeyn oder gemeurn Eingefanngen.
Der Grosfürst hat Ainynndzwaintzig Jar seines ynnderthon,
genannt Juan Sapur, Tochter Salomea ^) Eelichen on khinder gehabt,
dieselb Im Jenner yor ynnser ankhunfft in ain Closter gethon,
ynndKnes Basily Linsky Tochter ^ genomen. Hat Ime im 1828
Jar ain Sun Hannsen gebom , der nach dem Vatter das Regiment
gehabt.
') Das iftt sehrXge, sehief. Schmeller 3, 810.
*) Das heisst: äberstanden.
<) Moskaiek auf halbem Wege ron Wiaima naefa Moskau.
*) Salomeh, die Tochter Jury Ssaburow*s, war mit dem GrossfQrsten Was-
silii IV. Iwanowitsch bereits seit dem Jahre 1805 yerehlieht Yergl. Strahls
Gesch. yon Rassland, t, 427 und 3, 39.
*) Helena, die Nichte des bereits zwölf Jahre im Geftngnisse gehaltenen
Knfisen Michael Glinski. Strahl, I. c. 3, 42.
Fontes. TIH. Ig
274 1526.
Mit grossem Pracht Tnnd ansehen sein wir ain halbe meill von
der Stat vber das wasser Emphanngen, auch mit Phärden ?erEerdt,
2«. April, ynnd in ynnsere Herbergen beglaitt worden» Am SechsTnndzwaintxi-
gisten Aprillis.
i. Mai. Am Ersten May sein wir gehört ynnd bey dem Grosf&rsten zw
18. Mai. Gast geballten worden. Am dreyzehennden haben wir ynnsere Poten
aus zw dem Khünig in Polin gefertigt, (Bl. 2^8r,) mit Glaitbriefen,
seine Pötten zuschickhen, frids halben zuhanndlen. Der Graf schickht
Günthern yon Herberstain, Ich Hannsen Wuechrer. Die muesten geen
Däntzkha ^ ziehen, dann der KhQnig daselbst hinkhamb, etlicher
aufruer halben *). Namb die Stat gleich mit gwallt ein ynnd schlueg
da Ir yill, ynnd die zwen auch, zw Ritter, Aber etlichen BQrgern die
Khöpfab «).
In roifler Zeyt warden wir zw dem Grosfttrsten auff die Hasen-
hetz eruordert. Da was auch der yertriben Khünig yon Casan,
Scheale ^) , den der Grosfttrst in grossen Eem hiellt.
20. Juli. Am zwaintzigisten July khamb des Babsts Potschafit, Hanns
Franciscus, Bischoue Schkharensis.
23. jnti. Am dreyynndzwaintzigisten seind ynnsere zwen Poten wider
yom Khünig zw Polin khomen, den sy zw Danntzkha fannden.
20. Sept. Am zwaintzigisten Septembris ist der GrosfÜrst geen Mosaisco
seinem lust nachgezogen.
12. Oct. Am zwelfilen October sein wir aus der Mosqua (^BL 2^*.)
geen Mosaysco werdts gezogen. Daselbsthin sein die Lyttischen
Pötten: Herr Petter Schischkha, Vaiuoda zw Pletzkho, ynnd Michel
K. Not. Bohusch, Schatzmaistcr in Lytten, khomen. Am fünfften Nouember
s. Not. haben wir ainen fünflQärigen frid beschlossen. Am Achten die Lytter
abgefertigt. Der GrosfQrst liess ynns anzaigen: „wie der Türgg in
Hungern ynnd zw Ofen gewest. Also hat Er yon seinen Gränitzen
^) Das ist Danzlg.
*) Die Stadt hatte 1S25 gegen den Willen des Königs Sigismund 1. den neuen
Glauben angenommen.
*) Vierzehn der Anfuhrer wurden geköpft, die übrigen in die Verbannung
geschickt. Solignac, Gesch. Pol. 2, 115.
*) Scheale war durch den Czaren Basilius zum Könige der Rasanschen Tataren
1520 eingesetzt worden. Er war grausam und wurde durch die Tataren,
welche an seiner Statt Sapgerei zum Könige wählten, yertrieben. AUg.
Weltgesch. Bd. XXIX. Gesch. Russl. herausg. v. Semler, Bd. I, 178 u. 179.
1526. 275
huQdtschafft, Aber wisste nit was der ansgericht hette. Damit wir
YDns wissten mit ynnserm haimbzug zuhallten. *"
Am AindlefilenNouember sein wir ausgezogen mit ainem grossen ii. not.
sehneyben. Am vierzehennden geen der Viesma khomen. Am Siben- |^* ^^^*
zehennden geen Drogobusch, Am Neunzehennden zw dem Closter 19. i^ov.
SmeriLaInky. Denselben tag vber den Nieper gefam. Am zwaintzi- 20. Not.
gisten zw der Khirchen Cosme vnnd Damianj. Am zwenrnndzwain- %%. nov.
tzigisten sein wir geen Smolensco khamen. Am fiinff<-(^i3/. 299".) 25. Not.
ynndzwaintzigisten ausgezogen ynnd vnnder dem Himell gelegen sambt
den Sibenynndzwaintzigisten tag.
In Litten.
Am Achtynndzwaintzigisten khamen wir geen Dobrowna. Da zs. Not.
erinnderten wir des Khünigs Ludwigen in Hungern niderlag ynnd
Todt. Am dreissigisten geen der Orssa. Da Rueeten wir ain tag. 30. Not.
Am anndem tag Decembris geen Drutzeekh 9 Acht meill. Den 2. Dee.
dritten in ain Dorff» aber Acht meill. Den yierten geen Grodno , drey
meill. Dann aber in ain Dorff» drey meill, ynnd fürt drey meill geen
Borissaw *) an der Beresina. Am Sibennden tag geen Lochoseckh *), 7. Dec.
Am Rande des Bltttes 248*. tod Herbersteins Hand:
Ad Regem Polonie.
Maiestatis V*^. Oratores : Magnificus Dominus Petrus Gisca Et
dominus Bohusius, ThesarariuB, yiri optimi, A Magno Moscoicum Duce
nunc expediti et dimissi» qui forte breui apud Mai^. V*^. apparebunt
etemicabunt, qu^ et quomodo per eorum dominaciones et nos acta sunt
et successerunt. Nos itaque de bis omnibus ad suas magnificencias
remitentes, ysque Deo dante eos subsequemur» V^. Mai^^ Nos et nostra
seruicia comendantes. Ex Mosaisco TNouembris 1526.
Leonardus Comes Nugarolis Cesaris,
Et Sigismundus ab Herberstain, Archiducis Austrie»
Oratores.
3. Dec.
4. Dec.
^) Druck, sudlich von der jetzigen Strasse von Smolensk nach Minsk.
') Wieder an der dermaligen Strasse , wo diese durch die Berezina gekreuzt
wird.
*) H. verlfisst hier die jetzifre Strasse und zieht einen kürzeren Weg gegen
Wilna, nach welchem er bei
18*
276
1526.
0. Dec. Acht ineiU. Dann annderthalbe in ain Dorff» vnnd fürt am Neunten
geen Radechuosec 0 ^i^^* I^^nn sein zwo meill geen Oasnosello *)
▼nnd aber zwo geen Molodesch *), dahin wir des tags geraist. Am
n. Dec. zweURen geen Creua, Sechs meill, ist ain Odts gemaurts Schloss bey
13. Dec. (Bl. 2^9^.) dem fleggen. Am dreyzehennden geen Mednigkh, Siben
meill. Ist auch ain gemaurts schloss, ganntz öd, bey dem fleggen.
14. Dec. Vnnd den yierzehennden tag in die Wild , die Haubtstat in Lytten.
Da Rindt ain gross wasser Tur, genannt Velia, khumbt in die MumbI,
die für Cefno ^), so yierzehen am Lannd ynnd Achzehen meil am
wasser yon der Wild ist, sein fluss nimbt. Vnnd ein khlain Pächle
feilt daselbst ein, genannt Vilna, wie auch die Stat nach der Lanndt-
sprach genennt wierdt. Da sein mir erinndert, das Khünig Ludwig
in Hungern, am Neunynndzwaintzigisten Augusty, in der Hanndlung
gegen dem TQrggen zw Mohatsch Todt beliben was vnnd mein Herr
zw KhQnig in Behaim worden.
Von der WHd geen Khönigsperg seind Sechtzig, geen Ruga
ftlnfftzig,geen Khrowzway Hundert 9*S^^i^ der Lemberg hundert, geen
Crackhaw hundert ynnd Neun , geen Warssa yierynndsechtzig , geen
Däntzkha Achtzig meill, Teutsch.
»7. Dec. (Bl. 2ßO\) Am Sibenynndzwaintzigisten sein wir zw der Wylld
ausgezogen. Vier meil geen Rudincky •). Dann drey geen Volkha-
29. Dec. mickh, da seindt zwen des Khflnigs Gejaidthoif. Den Neunynndzwain-
tzigisten geen Meretz "^), Siben meill, ligt am wasser, das auch den
namen hat. Damach geen Osze >), Sechs meill.
31. Dec. Am letzten tag geenGrodno, ain grosse Lyttische Stat, zwo
meill, ligt am wasser, das man Teutsch Muml, nach der Lanndtsprach
Nemen, ynnd Lateinisch Cronon nennt. Fleusst in das Teutsch oder
Preyssisch Möer, thaillt Preyssen yon Sameitten.
') Radosikewicze wieder die jetzige Strasse von Minsk ntch Wilnt
erreicht.
*) Krasnoie.
') Molodeczno.
^) Kowno, an der Grenie des Königreichs Polen.
^) Vor diesem Worte zeigt sich das Wort *zway* durchstrichen.
*) Rudniki an der Mereczanka.
^) Am Einflösse der Merecstnkt in die Memel, an der Grinze Polens.
") Das ist Hoza, nördlich Ton Grodno.
mr 277
1527.
Am Ersten Januarjr yon Grodno aus, Ist ain Ploss Lannd, Sechs i. Jinner.
meil geen Grinckhy. Ist so khallt gewesen , dann der Windt scharff»
ynnd den Schnee gehebt ynnd gewäet, das (Bl. 260*.) Ich nahenndt
dardurch ymb mein Nasen khomen. war. Ainem des Grauen Phärdt
seindt grosse Pietzen aus dem Geschrott 9 gefallen. Ainem Windt-
spill, das foUe Tutten gehabt» dieselben Erschwartzt vnnd abgefallen.
Ainem Han auff dem Wagen sein grosser Khamp dermassen Erfrorn»
das er den Khopf henngen Hess» alls wollt Er sterben. Da Ime der
aber abgeschnitten. Erhebt den khopff ynnd khräet zw stundan. Der
Khamp was foUer Eiss. Muesten derhalben ain tag da bleiben, dann
es betten sich etliche yerritten. Die khamen allso müede zw Herberg.
Am dritten tag zwgen wir Acht meil, alles durch ain Wald, s.jinner.
darinn dann khain Hauss an der Strassen, hintzt geen Nareff ^. Da
Rindt auch ain wasser des namens. Ynnd den anndern tag yier meill
geen Bielseo ^, ain guet Schloss neben dem flegkhen. Vnnd dann
yier meill geen Milenetz, ain Dorff, ynnd drey oder 4 meill geen
Mellnickh, ain Schloss bey dem flegkhen, (^Bl. 26V,) ligt am wasser
Buh genannt. Vnnd Siben meill geen Lossitzy, ist die Grfinitz ^.
Polin.
Am Achten tag zugen wir in Polin Acht meill geen Lucow ^. 8. jinner.
Ist ain Haubtmanschaffit, nach Irer sprach Starostey genannt, sollen
drey Tausent Edln darunder sein. Dann Es sein etliche yill ddriTer,
darInn khain Paur, sonnder Edl sesshaflt. Ligt am wasser Oxy
genannt. Den anndern tag fiinfl^meil geen Oxj ^ ain fleggen an dem- 9. Jiooer.
selben wasser. Am zehennden tag aber fOnff meil geen Stesitza ^. lo. Jinner.
') Das ist Stücke aus dem Hodensacke (scrotum).
*) SQdöstlich Ton Bialystock.
') Bielsk, sfidlich tod Bialystock.
*} Heutiiitage bildet der Bog die GrSnze« und Losice liegt schon im K5nig-
reiche selbst, östlich von Siedice.
^) Lnkow an der Zna.
*) Okraeja an der Okrzeica.
^) Stezyca an der Weichsel.
278
1527.
11. jinner. Da fleusst das Wasser Viepers in die Weyxel 9* Den Aindlefflen sein
wir vbep den Viepers vnnd Weixel fünf meil geen Suolena») gezogen.
Dann aber fOnff meill geen Sanna >) » ynnd Sex meill geen Pelkhy ,
Sechs geen Schidlow ^), ain ymbgemaurts Stätle, fllniF meill geen
Vislitza 5), (BL 261^.) auch ain vmbgemaurts Stätl, ligt vasst in
ainem See. Dann geen Prostwitz ^, Sechs meill, ynnd geen Crackhaw
yier meill. Da fannden wir den KhQnig, der ynnser hanndlung mit
gnaden Annamb.
81. Jinner, Am letzten Jannary sein wir yon Crackhaw ausgezogen, drey
meill geen Cobilagora '*).
1. Februar. Am Ersten February geen Ukhusch ^, zwo meill, geen Bensin *),
ligt noch in Polin, fttnff meill.
Schlesien.
Ain yiertl meill ausserhalb Bensin Rindt ain wasser , genannt
Pietza, da schaidt das Pollniseh ynnd Schlesisch gebiett, das geen
Behem gehört. Vnnd dann geen Piestonetz oder Pielstouitza <<») fttnff
meil, yier meill geen Kosslec ^9» ^^^ ymbgemaurt Stätle, ligt
(Bl. 2S2\) an der Oder. Fönff meill geen Biela *«) ynnd Sechs
geen der Neyss, ain guete wolerpaute Stat. Da wonen gemainclichen
die Bischoue yon Breslaw. Dazumall ward Bischoff Jacob ^^, der
ynns woll hiellt.
^) Ist einirrthum, dieWieprz f&Ui etwa ein % Stunden sQddstlich ?onSteiyea
in die Weichsel.
') Zwolin, östlich ?on Radom.
') Sienno, nördlich yon Opatow.
*) Szydiow, sudwestlich von Opatow.
*) Wislica an der Nidica, nordöstlich von Rrakau.
*) Proszowice an der Szreniawa.
') Nowa Gora?
8) Okusz.
') Bendzin an der Czarna Przemza.
*®) Piskowice, auch Peiskretscham genannt an der Klodnitz, an deren Einmün-
dung in die Oder die Festung.
^0 Koselligt.
^') Das ist ZOlz oder Biala.
^*) Jacob von Salza.
1527. 279
Am Achten tag zug der Bischoff mit vnns aus geen Othmachaw ^t ^- Februar.
auff ain Schloss» da wir das fruemali namcD. Ist ain meill, vnnd
Raisten dennocht drey meill geen Wardt *).
Behaim.
Am Neunten tag khamen wir zw dem frueroall geen [Glatz » ain 9. Februar.
schöner Grauen Sytz, Schlos ynnd Statte. Vnnd darnach geen Rana-
ritz *) Tnnder dem HumI, ist alles vier meil vnnd ain halbe. Dann
geen Jaromier, auch fünfilhalbe meill. Vnnd vier meil geen Bietschaw.
Vnnd Tier meill geen Limburg ^) an der Elb, ain Khünigs Stat.
Am dreyzehennden Sechs meill geen Prag, (BL 2ß2\) dem 13. Februar
Khflnigclichen Stuell zw Beham , da wir ynnsern Erwellten Khünig
fannden» der dann am yiervnndzwaintzigisten tag desselben monats
gekhrönndt wardt. Den nächsten tag darnach die KhQnigin.
Die Moscouittische Potschafil khame Palld hernach. Alls Ich
denen Enntgegen Bit, aus beuelch, ynnd wir khamen, da sy die Stat
ynnd Schloss woU sehen möchten, spricht der Oberste: «»das ist nit
ain Schloss, das ist nit ain Stat» sonnder ein Khünigreichl Vnnd es
ist was, ain s5lich Khünigreich on Pluetyergiessen zw yberkhomenl^
Mir ward driuacher Dannckh gegeben: ymb yerrichtung meines ^^,^^ ^^.„g^
gehabten beuelchs, meiner hanndlung ausser beuelchs, ynnd dann ,, ^*^,^/"?f" .
^ , o ' khoecbt sein mit
meines erbiettenns, noch wo not gewest zuraisen. mir geuogen:
Nach abfertigung der Moscouittischen Potschafft ward mir Er- p^^b, 2^^ Her-
laubt haimb zuziehen. Bin allso yon Prag geen Behemischen Brodt, ^®**^^^" *
yon dann geen Khuttenberg, geen Habern ^), geen Teutschen Brodt scbnsi;
ynnd Pollen •), ain Stätl, gezogen. HansWuechrar;
Franz FiUien ;
Nidns Stracb-
(B1.2S3'.) Mar her n. *"*'
Erasni Prantner;
MaUies tzoller.
Vnnd dann geen Znäemb. Mit craffa Nu-
garolis izohe :
Günther Freih.
zw llerberstaio.
^) Ottmachiu. ^"^
') Wartha an deo Ausläufen des Eulen-Gebirges.
') Das ist Reinerz.
^) Soll heissen Niroburg.
^) Das ist Haber, zwischen Deutsch Brod und Czaslau.
*) Poina, nordöstlich ron Iglau, nahe an der Grfinze Mfihrens.
280 1527.
Osterreich.
Geen GuDderstorff, Gellerstorff ynnd geen Wienn khomen.
Da bin Ich mer dann ain Monat krannckh im Holltz gelegen ^).
In dem Jar bin Ich in die Niderösterreichisch Camer yerordennt.
DieMtintzenzw Polin etc.
Groschen die seindt nahenndt alls wie dieKhreutzer geschlagen.
Der zwen machen ain groschen , dreissig der groschen ainen Zol-
gulden «).
Für ain gnlden Teutscher MQntz geben sy nuer Achtmndzwain-
tzig Groschen.
Für ain Hungerischen gold gülden gemainclichen f&nflPnind-
yiertzig, hernach auch Achtmudyiertsig.
(Bl. 233^.) Ain Marckh zellen sy Achtynndviertzig groschen.
Ain Vierdung nennen sy ain Quart (zwelf groschen).
Copa haissen sy Sechtzig groschen. Schilling gellten drey ain
groschen khlaine Mflntz.
Littisch
Soll Pesser sein, ynnd geben nuer Viertzig groschen ymb ain
Hungerischen gülden.
Rubl nennen sy hundert Groschen,
Copa Sechtzig etc.
Moscouittisch.
Denig seindt Ire Silbere Phening genennt. Der seindt hundert
für ain Hungerischen gülden geschlagen. Doch so sein die gülden
minder ynnd mer werdt
Alltir Seindt Sechs Dengin ;
GriiTna zwaintzig Dengin;
Poltina hundert Dengin ;
Rubl zwayhundert Dengen der Moscouittischen. fBL 239'.)
Die Neugartner ynnd Riger Rubl sein mer Denngen.
^) Dass hier lignum guaiaci und die Lustseuche gemeint ist, lernt man aus der
oben S. 136 besprochenen Stelle.
') D. i. Zahlgnlden.
1527.
281
Ain Marekh Wiennisch gewicht macht Crackhauerischer drey-
Tnndzwaiatzig Lot. Ain Phundt Wiennisch macht annderthalh Cra-
ckhawisch minder zway Lot.
Khan ig Ferdinanden swBehemH5erzugin Hungern.
Im Julio, Nachdem dann Khflnig Ludwig iw Mohatz wider den
TQrggen ymbkhumen» hat sich Graf Hanns in Zyps ^ mit dem Volckh,
das Er alls Yaiuoda , den man sonnst gemainclich nennt Weyda , in
Sibenhürgen ynnder Ime het, vnnd denen» die sein Muetter *) lannge Kuaig Ferdi-
Jar mit Pronision vnnd in annder weeg ynnderhallten hat, aHes auff wien ausge-
ainen solichen fall zugewarten» das dann alhie eruolgt. Wie Er des ^'^^: .. .
KhQnig Ludwigs C5rpel geen Stuelweissenhurg (BL 2S9r.) begra- Hongern kho-
ben, lassen zw Khfinig wellen ynnd Cr5nen, darhey aher weder des "9°J^„<jrn ein-
Königs Witwe» noch auch der Grosgraf, die *) dann im fall des KhQ- genomeD,
nigs abganng das Recht haben die besamblung yon wegen Erwellung |^' ^^^^*
aines Khünigs zubeschreiben ynnd zuberueffen, gewest, ynnd also 21. sept M«r.
ynordennlich gewellt. Aber dieselb KhOnigcIich Witbe ynnd Grosgraf S^rbn"^"'*^ ^^"
haben Ertzhertzog Ferdinanden zw Österreich, in ansehen das sein zr.Eingedning-
Gemahel des Khünig Eeliche Schwester ynnd Khflnig Vlasdlay J^^^Jj^^^r/n^
Tochter, Auch das die Allten Vertrag zwischen Hungern ynnd Khaiser Detueibn tag
Friedrichs ynnd Khaiser Maximilians alls Ertzhertzogen zw Österreich FningepaD^^^^r-
soliches mit sich bringen. Erwellt. Auff soliches sich hochgedachter '^^^"°-
des Jars gekhrönter Khfinig zw Behaim ynnd Ertzhertzog zw öster- der Kuog ge-
reich mit höeres Craffit erhebt. Marggraf Casimirus yon Brandenburg, ^"^*'. . .^
seiner Maj. etc. Vetter, alls Oberster Veldhaubtman in den letzten i6.yonWey88n-
tagen des Monats zw Wienn ausgezogen. ^""^« ""^^O*"*
Am Ersten Augusty ist sein Maj. etc. yber die (BL 255^.)
Grftnitzen aus Osterreich in Hungern gezogen. An demselben tag
gegen der Nacht ist seiner Maj. etc. "Ertzhertzog Maximilian gebom.
Zohe nach Ofen. Das yerliess der Eingedrungen Khflnig Hanns. Nach
Eroberung Ofen, des Khflnigclichen Stuells, zohe man geen Stuel-
weissenhurg. Dahin dann auch sein Schwester KhQnigin Maria , des
^) 'Vmbkhumen mnd Graf Hanns in Zyps hat mit dem* u. s. w. ohne 'sich* die
Handschrift.
') 'Hedwigis ex illastri Dnenm Tessinensiam sanguine: in lucem edita est
patre Przemislao, Matre Anna Boleslai Docis Warsaviensis filia* C. Wagner
Annales Sceposii 4, 26 zu ?ergleiehen mit 4, 33.
') 'denen dann* die Handschrift.
282
1S27— 1528.
t«.Dec. 1527 bis
11. Jlnnerl$28.
Khönig Ludwigs Witbe, ynnd seiuer Maj. etc. Gemahel khamen ynnd
also baide Conleuth gekhrönndt. Darnach ward Graf Nicias von Salbm
der Ellter mit vill Eerlichen Leuten ynnd ansechlichem Voickh nach
Tockhey geschickht, dasselb zw erobern. Dahin khamen des Einge-
drungen KhQnig Hannsen Leuth ynnd yberfielln Khünig Ferdinandus
hier bey der Nacht mit Irm grossen schaden. Mit dem ward auch
Tockhey aufgeben.
Zw Prespurg ynnd Tyrna yerliess der KhQnig in besetzungen
etlich wenig fuesskhnecht hinder sein, damit, wo der Veindt der
orten was Hlrnemen würde, ain gegenwör wäre. Alis dann beschach.
Vnnd des Yeindts leuth khamen (Bl. 255''.) geen Neytra ynnd Frey-
stätl an der Wag, namen die ein. Herr Hanns Catzianer» <ler Theur
Ritter, bewardt nit allain die zwen fleggen, sonnder zohe den Veinden
ynnder Augen. Namb nit allain die zwen obgemellten flegkhen,
sonnder yill annder mer, die des Eingedrungen' Khönigs Erbguetter
warn. Soliche seine thatten waren angenfimb, vnnd erlanngt grossen
Ruemb ynnd Lob.
Bey allen den sachen bin Ich gleichwoll nit gewesen , dann Ich
schwärlichen khrannckh lag. Vnnd das yerlanngen mir mein krannck-
hait nit wenig beschwärt hat.
Die Kü. Maj. etc. eruordert mich zw sich geen Graan.
Aber im December bin Ich» nach eruorderung zw Wienn auff
Cotsehien ausgezogen, geen Graan zw dem Khünig khomen, der Mos-
couittischen Potschaflfl halben. Vnnd des tags (Bl 256'.) Alls Ich
zw Graan yerrugkht, ist der Khünig auff das geJaid aines Auroxn,
der aus dem Thiergarten khomen was, ausgezogen, ynnd allso an den
Auroxen khomen ynnd dem so begierlich nachgehenngt. Das maist
Gesindt khamb spat geen Graan. Niembt wesste wo der Khünig
wäre, darumben gross Waynen, Ciagen ynnd Trauren hintzt zw Mit-
ternacht, da der Khünig wider khomen was.
CBl. 256.') 1528.
Zw demKhüniginpolIngeenpeterkhaw.
Zu Gran abgenertigt. (H.)
Am Sechsvnndzwaintzigisten Decembris des Eingeennden Acht-
ynndzwaintzigisten Jars Bin Ich zw Wienn ausgezogen ynnd am
1528. 283
aindleffiten January sambt herro Lorenntzen Brobst zw Stuelweissen-
burg, den Ich zw OlmflDtz Tanndt, zw Petterkhaw einkhomen. Da-
Selbsten khanib auch zw vnns Herr Georg Ton Loxaw» Secretarj, der
ain zeyt lanng yon rnnserm KhQnig in Polin geschickht was. Da ward
ain grosser Lanndtag oder Reichstag, dann der Platz ist darzue ver-
omndt alls ein Mitterspill. Es waren auch da ankhomen Ton Khünig
Hannsen» den man dazumal Janusch Weyda nennte» Potschaffiten : Herr
Franciscus, gebornner Graf Ton Frangepan, genennt Ertzbischoue zw
CoUitzan; ain ParAiesser MQnich Herr Steffan Prodericus, der dar-
nach den Tittl des Bisturob Watzn gehabt» vnnd N. Valzekh» ein
Edlman.
(Bl. 2Ä7*.) Jegclicher thaill wollt seines Herrn sachen ver-
fechten. Wir sagten ?on vnnsers Herrn gerechtigkhait. Die Anndem
sagten von des Reichs beschOtzung mdglichait. In der gmain sagten
Till ansechlicher Polin: *man vberkhSme die Reich seilten mit der
gerechtigkhait^ Aber gemaindichen mit dem Schwerdt.^ Bin also
Sechs Wochen daselbstn gewesen. Ich het ain sonndere Instruction
mit dem KhQnig zuhanndlen» darumben meine mitgesanndten zornig
warden. Alls der Brobst soliches dem Khünig Clagte» warde Ime zw
Anntwort: 'sein Maj. bette mich in yill sachen bey dem KhQnig zw
Polin gebraucht, das sein Maj. nit wollt» das yill darumb wissen
sollen.^ Darüber khamb der Brobst zw mir» sagt mir soliches selbs,
ynnd bat mich Ime zuuerzeihen.
Am Ainvnndzwaintzigisten February sein wir daselbstn yerritten ^i. Ftbr.
ynnd nach Crackhaw geraist ynnd yier Tag daselbstn still gelegen.
Am dritten Marty geen der Pless khomen» (Bl 2S7K) da ynns s. Min.
dann etUche leuth hintzt an die Weyxl Pruggen» wie sich die gepiet
oder Grfinitzen schaiden» geschickht warn. Dann zwen Schlesisch
Edimannen mit ynns Ritten , die zw Peterkhaw mit etlichen Polin zw
nachts ain gefacht betten. Derhalben sy» annderst mit. ynns» nit gar
sicher aus dem Lannd mochten. Am Aindleiften khamb Ich geen ii. Mirz.
Wienn. "
Das Ich mein weeg yon Petterkhaw nach Crackhaw namb » hat
mich gewisslichen mein Enngl gef&ert» dann Niclas tzaple ^» dauon
*) Nicolaus Tsehaplitz von Altendorf, der sehn Jahre vorher von* einem aus
Herbersteins Gefolge war vom Pferde geschossen worden. Man sehe oben
S. 131, Anmerkung 7.
284
1528.
hieuor melduDg beschehen, hat mir an der Strassen, die Ich am
nächsten geritten solle haben, mit seiner geselsehafilf&rgewart, sieh
an mir znrechen.
Wie Ich zw Wienn am Aindlefilen Marty einkhomen, hab Ich
meines lieben ynnd Treuen Brueders» Herrn Geörgens ableiben mit
grossem Layd yernomen, der zw Graan khrannckh worden ynnd zw
Prugg an der Lejrtta gestorben rnnd begraben ligt.
30. Mai. (BL 258*.) Am Phingst Abennt Bin Ich an derselben Hungri-
schen khrannckhayt auch erlegen ynnd in grosser gefar meines
lebenns gestannden.
In dem Jar Ist Herr Hanns Catzianer zw Obristem Veldhaubt-
man in Hungern flQrgenomen, zw Gran ausgeschickht, den Einge-
drungen Khtinig Hannsen zusuechen. Vnnd hat den zw Sina >)
antroffen ynnd geschlagen. Ja gar aus dem Lannd gejagt. Der dann
in Polin zw Tarnaw etliche zeyt sich ennthallten ynnd das Hunger-
lanndt yerlassen.
In dem Jar hat mir der KhQnig die naehgeschribne gnad thon.
Ich hab nit allain dem giiet, sonnder den Eern nach dienndt ynnd
gesuecht.
Vnserm lieben getreuen. (H.)
4. December. WirFerdinaund, yon gottes genaden Khünig zw Hungern
ynnd Behaimb« Infannt in Hispanien, Ertzhertzog zw Osterreich,
Hertzog zw Burgundy ynnd Wirtemberg, Graue zw Tyroll , R5. Kay.
Maj. im Reich Stathalter, (BL 238^.) Bekhennen für ynns ynnd
ynnser Erben ynnd nachkhomen am Haus Osterreich offennlich mit
disem briefe, das wir ynnsern getreuen lieben Hannsen Sigmunden,
ynnserm Rat, Wilhalbmen, ynnser hertz liebsten Gemahel Stftblmai-
ster ynnd ynnder Hofmaister, ynnd weillenndt Georgen, auch ynnsers
Rats, Ires Brtieders gelassne Sfine: Georgen, Rueprechten, Gun-
therm, ynnserm dienner Georg Anndre, bemellter ynnser Cremahel
dienner, Ge5rg, Sigmundt gebrüedem ynnd Wernhardin yon Herber-
stain, Irer aller Vetter, in betrachtung des AUten, Adelichen, Idbli-
chen Herkhomens des geschlächts Herberstain , Auch ymb Irer aller
*) SEina in der Aba-Ujrtrer Gespanschaft, Ewei Meilen unterhalb Kaschau,
heutzutage ein Dorf in einer ausgedehnten Ebene.
1528—1529. 285
Redlichen ?nnd nQtzlichen diennst willen, so Ir voruordern am Haus
Österreich in roenigfeltig weeg, in khriegslenffen vnnd sonnst in
annder weeg getreulich vnnd vnuerdrossen gethon haben , tSglichs
thun ynnd hieftir inkhünfftig zeyt woll (Bl. 259'*.) thun mdgen vnnd
sollen , mit wolbedachtem roneth vnnd Rechtem wissen dise sonnder
gnad Ynnd freyhait gethon ynnd gegeben , Thun ynnd geben Inen die
auch hiemit wissennlich in Crafft ditz brieffs, AIlso, das wir vnnd
vnnser nachkhomen am Haus Österreich Inen vnnd allen Iren Leibs
Erben ynnd derselben Erbenns Erben Manndlichs stambs in Eewig
Zeyt in Iren Tittl ynnd Vberschrifilen an ynnsern Hof ynnd annder
Osterreichischen Regierungen Canntzleyen nun hinfüron ,,ynnsem
lieben getreuen^ schreiben, ynnd sy also nennen ynnd haissen sollen
ynnd wellen, ynnd sy diser ynnser gnad wie annder, die dergleichen
massen yon ynns begnadt sein, geniessen ynnd freyen mögen yon
menigclich ynuerhindert ynnd on geuftrd. Mit yrkhundt ditz brieffs,
der geben ist in ynnser Stat Wienn, am yierten tag des Monats
Decembris. Nach Christy, (^BL 259^.) ynnsers lieben Herrn geburde :
fünffzehenhundert ynnd im Achtynndzwaintzigisten, ynnserer Reiche
im dritten.
(BL 260\) 1529.
Nach der Wild inLitten, zw dem KhüniginPolln.
Der glQckhsälig Türckhisch Khayser Suleyman zohe mit macht in
Hungern ynnd nach Osterreich, darumb schickht mich mein Khünig
zw dem Khttnig zw Polin. Vnnd bin am dritten tag Hornungs zw 3. Februar.
Wienn ausgeriten. Nach VIrichskhirchen ^) drey , ynnd geen Neu-
dorff>) fönffmeill.
Marhern.
Geen Scharadiss *) fünff, geen Prostonitz ^) yier, geen
OhnQntz zwo, für Sternberg geen Peru «) fUnff, geen Hof ain meill.
*) Nächst Wolkersdorf.
') Östlich von Laa.
') Scharatitz an der Littawa, sudöstlich rovi Brunn.
*) Prosnitz, eine Poststation von OlmQtz.
^) Baehrn.
286
1529.
Schlesien.
Geen Jägerdorff vier meill, geen Lubsehitz (BL 260^.) zwo,
geen Khossl an der Oder vier, geen Tuschkhy ^ vier, geen Khe-
seatin <) vier meill.
Nid« feelt xw
negst darpc^ lo n 1 1
dieweixi. rolln.
Von der Nea-
5^efi*" ^'"*®^ Geen Tzestochow vier meill, geen Lellow Sechs, geen Wladislaw
Von Tarnow Sibcn, geen Vislitza, ligt am wasser genannt' Nida, Sechs, geen der
gen^ raccao ^ewstat Gortzin zwo. Die Stat ist auch an der Nida, zehen meill von
Von der Neu- Crackhaw. Geen Schidlow ») filnff; geen Oppatow Sechs meill; geen
can lomeii. Schnflelaw ^) am wasser Camena, gar ain wol Erpaut Schloss, zwo
*thMa7*sibeckh" ™^*"* ^®®° Solctz, ain Schloss*, ligt an der Weyxel, daselbst vber*
Der Ssinpetzbj. gefarn , Sechs meill. Geen Curow Siben meill. Enntzwischen ligt
vonLubiin?. Vouolnitza, ain St&tl zwo meill. Geen Pretotzno fönff meill, ligt am
Viepers. Geen Voiteskhow, ain dorff, drey, vnnd geen Luckhaw drey
16.'^ von •»•»•• meill. Ist nuer ain Starostey oder Haubtmanschafft. Hat bey(B/. 261*.^
vonkunigsperg jrey Tauscnnt Edl vnnder seinem Gebiet. Vill dörflfer, die all nuer
40.
Von BrieaU iK. ^^^ Edlen besetzt sein. Geen Lositzy, alls man von Luckhow zwo
Von Partiow 6 meill gcraist, ist die Littisch Granitzen. Siben meill. Soll die mitte
des weegs sein zwischen Crackhaw vnnd der Wildt.
Litten.
Geen Melnickh, ain Schloss vnnd offen Stätle an dem wasser
Buh genannt, vier meill. Geen Milezitz vier; geen Bielsco vier; geen
Nareff, ligt am wasser auch Nareff genannt vnnd an ainem grossen
Walld, vier meill. Geen Grinckhy zeucht man Acht meill von Nareff
durch ain Walld. Geen Grodno, ain Schlos vnnd grosse offne Stat
mit schon khirchen, ligt am wasser genannt der Nemen, Teutsch die
Muml , Sechs meill. Geen Preuelkha , ain Stätl vnnd ain Khünigs-
gejädthaus, auch an der Muml, vier meill.
^) Toszek, auch Tost, nordöstlich von Kosel.
>) Koschentin?
') An der Czarna.
*) D. i. Cmiclow an der Kamiena.
1529. 287
(Bl, 261^.) Geen Moretz, ligt am wasser auch Moretz genant,
daselbst feilt sy in die Mumbl , vier meill. Geen Voyteuackhretzma»
ain Ainschichtige Herberg wie ein grosser Edlmanshof , Siben meill.
Geen Vacca, ain grosses Dorff, darinn die Tartern wonen, ligt am
wasser Vacea genannt, fQnff meill.
Den zwaintzigisten Marty geen der Wylid, die Haubtstat in zo.Uwz.
Lytten. Da fleusst ain Schifreieh wasser nir» genannt Valia. Darein
feilt der Fach Vilna, die dann baide zwelff meill vnnder der Wildt in
die Muml fallen, zwo meill.
Den Sibennden Aprillis von der Willdt geen Trockhy, sein zway 7. Apni.
gemaurte Sehloss im See gelegen, sollen die Teutschen Ordenns aus
Preyssen gepaut haben, vier, vnnd geen Voyteuaekhretzma fÜnlT
meill.
Von dannen nach Meretz, ain anndern weeg wider vor, Anndert-
halbe meill geen Bobreskhj. (BL 262*.) Mer Annderthalb geen
Voronow; mer Annderthalbe geen Prelay. Da khumbt man wider auff
die gross Strassen. Von Meretz was das wasser seer gross. Muesten
vber die Meretz faren geen Osse, ain flegkhen oder Stfttl am Nemen,
grosser meilin, lautter Waildt, Siben. Geen Gredno zwo meill. Geen
Grinckhy, NareiT, Bielsco, Melnickh, Lositzy wie vor. Von dann zwo
meill an die Pollnisch Gränitz. Darnach Paldt ain dorff genannt
Veselkha. Dann vber zwo meill ain dorff Trebeschow. Vnnd aber ain
meill ist ain Dorff, gleich neben der Strassen, darinn alles Edlleuth
wonen. Geen Luckhow, geen Pretotzno, da Rindt der Viepers vnnden
fär, hat lannge Pruggen, zw vierzehen hundert Schrit, fQnff meil.
Geen Vouolnitza Sechs , von dannen geen Opole drey , geen Soletz
zwo, geen Samborsina Siben meill. Ligt an der Camena.
Geen Oppatow, geen Schidlow, geen der Newstat Gortzin. Da
zw der Newstat (Bl. 262^.) Ist mir gesagt vnnd durch den, so soli-
ches zuegestannden, der on geuard daselbs hin khomen was, bezeugt,
der hiess Piersinskhy, vnnd der Khünig vnnd bey drey Tausent menn-
schen gesehen sollen haben, das der in den Nieper oder Boristhenes
geharnischter von khnie auff alls ein Spiesser geriten, sein Phärdt
trinckhen zulassen. Das sey mit Ime hurtig worden vnnd mitten hin-
eingesprungen, den von sich geworffen. Darauff Er sich drey mall
vber sich geschupfft, dann bedacht, so er drey mal khain hilff befun-
den. Es wftr gethon. Sein Pratspiss abgegört, sich damit gegen dem
wasser gesteurt, vnnd sein haubtharnasch oder Schallern auffgegürt.
288 im.
VOD sich geworffen» die aia hanndt fQr vnnd an auffreckhenndt gehabt»
damit Er rodcht gesehen vnnd Ime geholffen werden. Vnnd also rnnder
dem wasser zw dem gestatt» wie Er hineingeritten was, khomen. Der
sagt mir: ^die Stiffl (BL 263''.) foU mit wasser warn Ime die
beschwäristen/^
sworow. (H.) A>n meill Ennhalb der Newstat ist ain Sytz Schworow, dauon
die Edlleuth haissen Sworowskhy. Geen Prostouitz Sechs meill.
s. Apru. I^en Achtynndzwaintzigisten geen Crackhaw khomen , ?ier
meill etc.
15. Mai. ^^Q flinffzehennden May von Crackhaw ausgeritten, geen Lipo-
uetz oder schier ain guete halbe meill darunder, beherbergt, fttnff
meill. Geen Auschwitz , ain Schloss vnnd Stat, ligt gleichwoll in der
Schlesien. Vnnd die daselbst sitzen , gebrauchen sich Schlesischer
Recht Tnnd gewonhait Es gehdrt aber dem Khünig zw Polin zue.
Oberthalb der Weixl Pruggen bey Auschwitz Rindt ain wasser in die
Weil], genannt Preyssa. Schaidt das Polnbch vnndSchlesisch gebieth,
nahenndt Acht meill yber sich, das ist auff die Rechte hanndt. Aber
an der Linckhen geet das Polnisch noch ferr nach der Weixl
vbersich.
(BL 263^.) Geen der Pless, Polnisch Ptzina genannt, ist ain
Schlos vnnd Stäti, ain färsstenthumb. Alls man von Auschwitz ain Püien-
schuss geriten, khumbt man an die Ssola. Feilt nahenndt daselbsten
in die Weyxel. Vnnd so man aber ain meill geriten ist, khumbt man
an die Pruggen an der Weixl. Das ist auch die Gränitz zwischen der
Polnischen ynnd Behemischen Schlesien. Drey meill.
Geen Schwartzen wasser , das man Behemisch Strumen nenndt,
Ist ain guette Herberg nach des Lanndts art, zwo meill.
Geen Freystätl , daselbst hat der Hertzog von Teschen der zeyt
hof gehallten, zwo meill.
Die Elsa Rindt daselbst für ynnd Rindt zw Oderburg in die
Oder.
Märhern.
(BL 264*.) Geen der Ostra, ligt hart an der GräniU. Das
wasser, das daselbst fbr Rindt, ist die gränitz. Zwo meill. Uaist auch
Ostra oder Ostraua.
Geen Titzein, ain Stätl vnnd auff dem Perg ain schön Schloss,
Behemisch nennt mans Ytzin, vier meill.
iS29.
289
Mitten zwischen Ostra ynnd Tytzein ligt Peterswaiden» ain
Schloss mit ainem Dorff. Die Edlleuth nennen sich dauon.
Geen Weissenkhirchen, das man Behemisch nennt Hrauitza, ain
guet Stätl mit ainem schloss. Da Rindt ain wasser genannt Wetzna.
Von Tytzein ain meil.
Geen Lypnickh, auch ain Stätle. Vnnd Enntgegen yber ligt am
Perg das schloss Helffenstain. Die baide gehörn dem Hrn. Yon Pern*
stain zue.
Geen Olmuntz» ain Bissthumb » ain (Bl. 26V.) schöne resste
Stat an der March, vier meill. Da Rindt die March ftir» dauon das
Lannd Märhern den namen hat.
Geen Wischa» ain schönes Stdtle. Sein zwo Strassen yon
Olmüntz. Die ain geet auff Prostonitz » wann die Strassen tieff sein»
die annder auff Hradeckh. Ligt Jegcliches zwo meill von Olmüntz»
ynnd fürt geen Wiseha zwo meill.
Geen Scharadetz zwo» geen gross Nenntzitz 9 zwo» geen Wister-
nitz yber die Teya aine. Thuet filnff meill.
Geen Neudorff in Österreich dritthalbe» geen Mistlbach zwo»
geen Vlrichskhirchen drey. Geen Wienn» am ftinffynndzwaintzigisten 25. M«i.
May, drey meil. 26. Mig. (h.)
Aber in Polin.
Im Junio den anndem tag Bin Ich wider (BL 265*.) an Hoff geen 2. joni.
Lynntz eruordert. Von Wienn in Anntzespach fOnff» geen Sanndt Pöllten
drey» geenMelckh drey» geen Anstetten filnff» auff den Strenpcrg zwo»
geen Enns zwo , ynnd geen Lynntz drey meill. Vnnd daselbsten ab- 5. jau^. (h.)
gefertigt in Polin. Vnnd zw Crackhaw yom zehennden July yillerlay %%, juny. (h.)
Sachen daselbsten in abwesen des Khünigs gehanndlt. Der was aller-
maist» ymb das der TOrggisch Khaiser im anzug gegen Hungern ynnd
Österreich gewest» hinhinder in Lytten gezogen. Der Türgg namb
Ofen widerumb ein» gab ynnserm khriegsyolckh sicherhait Ires lebenns. $. sept. (h.)
Aber nit gehallten» Jämerlichen Ermördt. Prandt die Stat Ofen aus.
Das Schlos belib doch ynuerwüest. Gab das dem Eingedrungen
Zu Anfang der Seite 265*:
14. Juny Ferdinandus ertzhertzog geborn.
19. Kunig yon Lintz nach Regnspurg yerruckht. (H.)
*) D. i. Gross-Niemtschits.
Footes. VIII. 19
3&0 1S29-1530.
KhQnig wider. Setst den in den khünigellchen Stuel. Zobe für
f 24. Sept. (H.) Wienn» belegert f da« drej Wochen» Tnndergrndis» zersprenngt das
Gemeur. Torst doch nit Stfimen, dann Till Eerlich Ritterlich Per-
sonen darinn waren ynnd gemames diennst rolckhs in yierzehen
(BL 26S*,J Tausennt. Er muest yngethoner Sachen abziehen wider
i4.octobn8.(H.) naeh Hungern ab, neben der Steyrmarch hin iw der Traa» ynnd da-
selbsten yber wider nach Grieekischen Weiseenburg.
12. oct Am zwelfflen Octobris bin Ich wider abgeuordert. Ynnd alls Ich
25. Oct. am fÜnffVnndzwaintzigisten auff das Schlos zw Craekhaw geriten, von
etlichen Herrn erlaub genomen» (Es warde a«ch dazumall des Khünigs
Tochter 9 von des Eingedrungen ynnd ausgetribnen KbQnigs in Hon-
gern Schwester gebom» in den Schloss.) AHs Ich wider am Herab
Reitten was, fiel ain gross Zaegl drumb zwnftcbst hinder mein auff
den weeg. Von der (ßder ist dasselb so hoch rbersicb nit getribea,
j^««" »«^» ^<>'» Darumb glaub Ich, Es sey aus dem ScUsss geworffen etc. Am Neun-
29. Oct. ynndzwaintzigisten bin kk ans Craekhaw yerritten.
ouem ris^(^^) Am Ersten Docembr IS gee» Wienn khomen, das mir gegen
der yorigen gestallt frembd anzoseken was. AUe yorstet, die nit yill
minder geweet sein dann die Recht Sttt, warn all (Bl. 266'.) ge-
schlaipfll ynnd ausgeprenndt, damit der Veindt sein bequemblicbait
darinn nit haben möcht, ynnd aller maist, damit die Wöm in ainEnnge
eingezogen worden. Darzue das Lanndt derselben Ennden alles
dorch den yeindt yerprenndt ynnd seltoL yber aines Armbrust »ebuss
weit, das nit ain Todt mennse^ Pbirdt, Schwein oder Khue gefanden
gelegen. Von Wienn bintzl der Newslat ynnd neben ymb aliennthal-
ben. Es ward Erbärmbbeh zoseken.
ankuoien2S.No- Ritt daruaek Pald wider geen Ljnntz an Hof eruordert. Mein
uembris. (H.) ^^^^ genomea geen Ckm ynnd diffoh da» HueftzthaH geen Pnigg
an die Muer, geen Leobn ynnd kaide Eiseiärtzt, des yordern ynnd
Am «chteo De- hindern Pergs* Geen AttnmarcUit, Losnstain, die Stat Steyr ynnd
cembrisvonLintx
verracUit. (H.) gCOA LjAntZ.
(BL266\) 1530,
Geen Rresslaw.
KhOnig Sigmundt zw Pollti bemfleet sich alls ein Nachpar, Auch
alls meines herrn gebomner freundt ynnd des Eingedrangen KbQnigs
mzo.
Z^i
in Hangera Schwager» des Sebwester er erstlichen gebebt 9^ Aiiieti
friden zwisehen den zwayen zubanndlen« Vnnd tuff desselben anstie-
cben was zw solicber Hanndlung zeyt mnd Malstat g^en B^esslaw
benennt^ dabin dann nambbafte Gesanndteii vererdennt warn. Aber
Es kbamen allain : Biscboff Jacab zir Bresslaw# Herr Sigmtindt von
Dietriehstain Ffeyberr^ leb mnd Doctor Beat Widnan« leb bin am
Ersten Augusty zw Wienn ausgeriten. Naeb Misteibaeb Sechs» Wi* i. August.
sternitz vier, Wiscba fünff, Olmöntz yier, geen Fern vier, gein Hoff
aine, Jägerdorff zwo, Neustätl vier, Neyss drey, Grottko drey. Geen
derOlla ») yie/t(Bl. 267\) vnnd geen Bresslaw vier meilK Verharrten
da nlt lainng. Am ninffizebenndeB tag des monots schreibt der Kbflnig
zw Pelfal an vnns die Gesanndteii , inii anzaigen vnnsers gegentbaills
gesanndten : „wollten lit daher khomen, dann sy wä^n iw Olmflntz
nit wM gehallten worden vnnd in sorgen gestamiden^ Vnnd der
KbQnig Pate den tag geen Posen anff Michaelis zw vberlegen/* Sdliofaes
schriben wir vnAserm Herrn. One das gaben wir khain Anntwort.
Vnod wir sein am Sibenvnndzwaintaigistea wider von dann vorritten, 27. August
vnnd vnnsern weeg genemen nach der OUa, Grotky *), Neyss vnnd
vbw den ZuckhenmaiintI auff die WiMe grneb ^)^ OhnQntz^ Wiscba^
Nielsptirg, Wüfferstorff» Wolkherstorff vnnd Wienn.
Raiss geen Posen.
Auff solicb freundtlich bitt vnnd beger (BL 26T.) des KbQnigs
zw Polin bewilligt meif» Herr deii tag aw Pes^ff an^uwemi^Df vnnd
zubesnechen« Aber nit fridenns, sonnder Heurats halben. „Kbamen
dann Inndert gleiohmftssig vnnd annemblicb mittl des fridenns^ wollt
die aueb vernemen vnnd beuelcb g^ben, nach gelegenhait darauff
zabanndlen.'' Derhalben Ich vnnd Doctor Beat Widman den Neun- 19. sept
zehennden Septen^ris den weeg nach Bresslaw namen. Da wir auch
den Bischof daselbsten fannden, mit dem wir geen Posen Raisten,
vnnd am vierten Octebris hin khameb. 4. oct.
Von Bresslaw durch Bruisehüz &) geen Traebenburg^i so man
PoUnisch StrabctfkhA nennte sein Sechs meiU. Da#naeh seii^noob zwo
^) Barbara, Tochter Stephans Grafen von der Zips, f 2. Ociober 1I>15
>) Ohlan.
*) Grottkau.
*) Nieder-Wildgmb, IV4 Meile von FreudentlMK
*) Prausnitz.
19»
292 1530.
meill an das Pollnisch geen Schymonaw. Ynod fürt durch Ktzriuin ^
Sechs» geen Gorckha ^) drey, vnnd geen Posen yier. Thuet alles
Ainrnndzwaintzig meill.
Des Eingedrungen Khünigs Potschafflen khamen auch dar. Graf
Franciscus Frangepan» (Bl. 268^.) Ertzbischoue zw Collitzan *),
Herr Steffan Verwetzy, Canntzler» Herr Hieronimus Lasky vnnd N.
Humaney.
Mitler oder Ynnderhanndler«
Von des Khünigs zw Polin wegen: die zwen Biscboue Herr
Hanns Letalesky zw Posen vnnd Herr Anndre Cricius zw Polotzkho ;
Herr Cristoff Schidlovetzkhy, Castellan zw Crackhaw» Oberster
Canntzler in Polin etc.; Herr Anndre Tantzinsky» Vaiuoda zw
Crackhaw; Herr Hanns Graf zw Tarnow» Oberster Veldhaubtman in
Polin; Herr Lucas Graf zw Gorckhaw» Castellan zw Posen vnnd Velld-
haubtman in gross Polin; Herr Hanns Kheymbsky, Oberster des Khü-
nigs Secretary» ansechliche Personen.
Von Hertzog Geörgenns ron Sachssen wegen » der die sachen
am maisten getriben hat: Herr Johann Bischoue zw Meichssen;
Doctor Simon Pistoris, Canntzler. Neben Ime allsCfi/. 268^,) Junger
oder alls ain Secretary Cristoff Carlowitz.
Am Rande der Seite 267* tod der Hand Herbersteins :
Am 6. Nouembris gar spat khumbt herr Andre Tantzinskj, ain
gros angesehner rnd auch ain weiser man» khumbt selb driter In
mein herberg, darin ich ain tzimer in der Hohe gehabt, rnd Er
schwars leibs gewest, hat khaim athns halbn redn mugen. Spricht:
y,wir bahn offt yill ynd manigerlaj miteinander geredt, Ee wir aber
Jetzoredn soUn, so schweign wir.** Nun macht man nit mit schweign,
sonder mit redn frid. Er bäte mich auff morgn zw der CoUatzn , da
Niembt , dann herr Hieronimus lashj bey ms sein soll. Ich kham , da
ward beredt» das der Laskj soll zw meinem Herrn khomen» fridens
halbn handb.
M Wohl Kriewen an der Obra ?
*) Vielleicht Gora an der Warta?
*) D. i. Kolocsa.
1530—1531. 293
Wir beschlossen gleichwoll die Heurath zwischen Khünig Sig-
mundts in Polin Sun rnnd meines Herrn Erstgebornnen Tochter Eli-
sabeth, ynnd yerbriefflen solichen heschluss notdurfftigclichen.
Fridenns halben haben wir Enntzwischen auch lanng gehanndlt.
Aber nichts beschlossen. Dann des gegenthaill gesanndten brachten
ain Vidimus aines TQrggischen brieffs » den der TQrggisch Khaiser
Soleyman .dem Eingedrungen rnnd durch in Eingesetzten Khünig
Johannsen geschriben bette» der mainung, das Er nit ainer hanndprait
Erdtrichs Yom Hungerlanndt wollte gestatten zuuerthaidingen.
Auff das sein wir am aindlifften Nouembris von Posen yerritten. ü- Nov.
Am t&nffzehennden geen Bresslaw khomen , den von Dietrichstain da 15. Not.
gefunden. Am letzten Nouembris wider zw Wienn einkhomen. 3o. Not.
CBl.269\) 1531.
Zw Freyhern bewilligt.
Ferdinannd, Von gottes gnaden Römischer» zw Hunn-
gern ynnd Behaim etc. Khünig.
Lieber getreuer. Vnnser Rat ynnd Secretary Anndre Adler hat
ynns die roainung» Welicher gestallt dw dich» dein Gebrüeder,
geyetter ynnd namen Herberstain mit ainer freyhait zubegnaden ge-
betten hast, ynnd wie ain brief yon ynns derhalben gefertigt werden
möcht» angezaigt. Die haben wir yernomen ynnd gehört , ynnd warn
woll mit gnaden genaigt, dier ynnd deinem Namen zw gueten soliche
freyhait ynnd gnad zubeweisen. Wir bedennckhen aber genedigclich^
das soliches In etlich weeg beschwärlich ynnd Irrung bringen möeht.
So finden wir» das solich ynnd dergleichen freyhait ynnd brief yon
ynnsern Voruordern nicht gegeben noch gefertigt gewest sein. Die-
weil wir aber dier ynnd deinem geschlacht mit gnaden genaigt» ynnd
warinnen wir Euch mit gnaden erscheinen khünnen des genaigt
(^BL 269^.) sein » Wo dw dich dann sambt demselben deinem ge-
schlacht Freyen ynnd in den Freyherrn Stanndt erheben lassen willst.
So wellen wir nit abschlaben , Sonnder genedigclich bewilligt haben
dir soliches zw gnaden zuthun ynnd bemellter massen zw freyherrn
zw erheben ynnd zumachen» solicher gestallt Wie yon weillenndt
ynnserm Herrn ynnd Anherrn Khayser Maximilian Löblicher gedächtnuss
894 1531.
für sein miiderthonefi im braucb gekauten i3t- Pas wollten wir dier
genediger rnaiaung nit ynaqgezaigt lassen. Geben in ynnser Stat
Lynntz» den Achzebennden February Anno ete. im Ainynnddreissi-
gisten. Vnnserer Reiche der Rdmiscben im Ersten rnnd der anndern
aller im Fünfiten.
Ynnserm lieben getreuen Sigmunden ven Herberstain,
ynnserm Rat
25. Mfirz. Am fttnffvnndzwaintzigisten Marty geen prQnn in Märbern zw
Kü. Maj. auff denselbea (Bi 270*,} beuelch erhebt. Daselbstn in
4. Apru. PoUq zuraisen abgefertigt. Am vierten Aprillis bin leb wider zw
15. AprU. Wienn ankhomen. Den fünffzebennden mich nach Polin erhebt. Zw
Freystätl in der Schlesien hat mich ain Pot erritten ynnd mit ainem
u, April, beuelch abgeuordert. Am Sechsynndzwaintzigisten zwischen Stätz
ynnd Neudorff mir wider ain Pot mit ainem beuelch zuekhomen , das
Ich mit anndern in Hungern Raisen soll. Ynnd derhalben mich zu-
stundan yon Wienn Erbebt.
Anstanndtsbandtunng.
6. Hai. Am Sechsten May aambt Herrn Wilhalbmen yon Rogendorff,
Obristen Hofmaister ynnd Obristen Yeldbaubtman, Herrn Lienharden
yon Fells» Hofmarschalcb , ynnd Ich zw RUndenpurg i) ankhomen.
Daselbstn khamen auff ynnser glaitt, die yon Gran ausgeschigkht
warn, (Bl. 270^,) zw ynns: Graf Pranntz yon Frangepan, Ertz-
bischoue zw Collitzan; Herr Hieronimua Lasky ynnd Raskay Caspar,
des Eingedrungen Khünig Hannsen Gesanndten. Reschlossen da ain
Anstanodt mit etlichen ynnderschaiden. Etlich derselben waren an
KhOnig zw Polin gestellt zuuergleichen.
25. Mai. Am flinffnindzwaintzigisten khumht mir ain beuelch, das Ich
eillenndt geen Polin Raisen mflest.
14 'jani* ^^ Sechsten Juny zw Wienn ausgeritten. Am Yierzehennden
geen Crackhaw khomen. Mir wardt auf mein beger Doctor Khneller
26. Juni, nachgeschickht, ynnd hienndlen yor dem Khfinig am Sechsynndzwain-
tzigisten. Wir baid sassen dem Khilnig zw der Rechten, Herr Hiera-
nimus Lasky, des gegenthaill gesaandter, zw der Linckhen hanndt
^) D. L YisegHid an 4er Denan.
1531.
295
Der Herr Jeronimus Laskj was ain arbaitsam Man nit allain mit
dem Leyb, sonnder auch mit seinem khopff» sueebt manicherlay weeg.
Alls er dann rill grosser geßrlieher Rayss ron seines Herrn wegen
thon bat on.glayt (BL 27 1\) sw dem TOrggen. Dann in Frannckh-
reieb, zw yill Teutseben Fürssten. Zw Posen begert er an mich» Ime
glait iw erlanngen, zw meinem Herrn zukhnmen, das nach Till hannd-
Inngen beschacb. Vnnd wollte zway Olaitt haben, ain Lateinisch ynnd
ain Teutscbes, das Ich Ime dann geen Crackhaw bracht Das Latei-
nisch gab Er dem Khflnig zw Polin zubehallten, mit dem anndern
Rit er mit mir. Ich Erbueb mich am Sibenaden July. Er khamb mir 7. juii.
Palld nach. Der Weeg was nach Auschwitz, Pless, Freystätl, Ostr«,
Titzein, Crembsier, Wiseba ynnd Prün, Bieless, Trigla 9» Potzateekb,
Neubaus , ynnd am Vierynndzwaintzigisten geen Budweiss in Behaim u. Juii.
zw dem KbOnig khomen. Alls Er sein Sachen da yerriefat hat , zoben
wir bald miteinansder nach Kbrembs ynnd Wienn. Am fUnfilen Augusty 5. August.
ist Er am wasser zw Wienn aus nach Ofen gefarm.
Am Aindlefften bin Ich nach Clam, durch (Bl. 27 P.) Steyer 11. August.
geen Pettau ynnd dann geen Wolfsporg zw meinen gflettern geraist
leb bin wider an Hof eruordert ynnd iw Clam ansgeritten. Geen An Hoff gen in
Kbruegla yier, geen Leobm Sechs, KhcichlwanDg yier, Yisebam p**"^^^* ^'^
ßnfl^ Schladning f&nfi; Sanndt Johanns an der Saltza fttnf, Khitzpflhl
ftnff» Rottnburg f&nff, geen Imisprugg fllnff. Da ward kb Palld geen
Pre^urg in Hang em wider abgefertigt.
So dann der Arbait des Raysen seuill gewest, hab Ich dasselb
meinem Namen ynnd zw Eeren yermaindt Darumben auch die naeh-
uolgundt freybait genomen.
Den Freyen.
Wir Ferdinannd, yon gottes genaden Römischer KbOnig,
zw allen Zeiten merer des Reichs, in Gennanien, zw Hungern, Behaim,
Dalmi^n,! Croatien ynnd Sciauonien ete« Khtnig, Infamit in Hispa-
nie», Ertzhertzog zw Österreich, Hertzog zw Burgundy, zw Brabannt
IW Steyer, zw KhdmiMHeo, zw Crayn, (Bl. 373^.7 Marggraue zw
Mftrhern, zw Lvtzenburg, in Ob^ ynnd nider SeUesien, zw Wirtem-
berg ynnd Teekh Hertzog ete. Ffirst zw Sehwaben, Geffirster Graue
V Iglao.
296
1531.
zw Habspurg, zw TjroU, zw Pfierdt Khyburg vnnd zw Gdrtz etc.,
Lanndtgraue in Elsass, Marggraue des heilligen Rdmischen Reichs zw
Burgaw, Ober rnnd Nider Lausnitz, Herr auff der Windischen Harch,
zw Portnaw ynnd zw Salins. Bekhennen offennlich mit disem brief
ynnd thun khundt aller menigclieh, das wir angesehen haben das
Allt Adelich herkhomen des namens ynnd geschlächts der von Her-
berstain, in ynnserm Herzogthamb Steyer gesessen. Auch die annemb-
lichen, getreuen» nützlichen ynnd ansechlichen diennst, die yon dem-
selben namen ynnd Stamen weillenndt ynnsern Voruordem Rdmischen
Khaisern, KhOnigen ynnd Ertzhertzogen zw Osterreich, zw fridlichen
ynnd ynfridlichen zeitten, in yilfeltig weeg erzaigt ynnd gethon sindt,
ynnd Insonders (BL 272^.) ynnser lieber getreuer Sigmundt yon
Herberstain, ynnser Rat, sich zw allen ynnsern diennsten, allzeyt
willig, ynuerdrossenlich ynnd gehorsamblich gehallten, ynnd in meni-
gen ferren, weitten ynnd sorgclichen Raison, in poUn, Lytten, Reussen
ynnd Mosqua ynnd annder ort alls ynnser Potschaffl in treffennlichen
ynnsern Hänndln ynnd geschafften Eerlich ynnd woU gedienndt, dauon
wir billich bewegt sein. Ine ynnd sein geschlächt mit ynnser sonndem
gnaden anzusehen ynnd mit freyhaitten zubegaben; Sodann auch nicht
weniger sein Brueder Wilhalbm yon Herberstain, ynnser Rat, in
ynnser ynnd ynnser freundtlichen liebsten Gemahel diennsten Alls
derselben Oberster Stählmaister lannge Jai- gewesen; Auch Ir yetter
Rueprecht yon Herberstain sich zw ynnsern diennsten in khriegs-
leuffen in ynnsermKhünigreich Hungern alls ain Hauhtman treulichen
gebrauchen lassen, sich darinnen allzeyt Eerlichen, aufrichtig
(BL 373^9 ynnd Ritterlich gegen ynnsern Veindten gehallten; Sich
auch hinfür nit weniger zw ynnsern diennsten gehorsamblich erbietten,
auch woll thun mugen ynnd sollen. So haben darumben, ynnd das
annder auch zw dergleichen Eerlichen Tatten geraitzt ynnd bewegt
werden. Wir mit wolbedachtem muet, zeitigem Rat ynnd Rechtem
wissen. Auch aus aigner bewegnus denselben yon Herberstain obge-
nennt, auch anndern Iren Brüedern ynnd Vettern, Nämblichen : weil-
lendt Leonharden yon Herberstain Sün Hannsen, Sigmunden, Wil-
halbmen ynnd weillenndt Friderichen yon Herberstain Sun : Bemhar-
din, Auch weillenndt Geörgn yon Herberstain, ynnsers Rats, Welicher
zw erlanngung ynnsers Khünigreichs Hungern mit ynns darein geraist
ynnd daselben in ynnsern diennsten abgeleibt, ynnd obgenennter
Hannsen, Sigmunden ynnd Wilhalbmen Brueder gewest ist, gelassen
1K31. 297
Sünen: Georgen, Rueprechten, Georg Anndreeo rnnd Georg Sig-
munden dise sonnder gnad gethon ynnd freyhait gegeben» das sy all
ynnd Ir Eelich Leibs Erben vnnd derselben Erbenns Erben, ftir
(BL 273^,) ynnd f&r zuraitten, zw sambt lerem vorigen zuenamen
,,von Herberstain** Auch den Tittl haben sollen „die Freyen". Geben
Inen auch soliche gnad vnnd freyhait von Römischer Khünigclicher
machfyolkhomenhait. Auch alls Ertzhertzog rnnd Regierennder Herr
ynnd Lanndtsfllrst ynnser Erblichen österreichischen fürsstenthumb
ynnd Lannde , hiemit wissennlich ynnd in Craffl dits brieffs. Hainen
ynnd wellen aus yetzbemellter ynnser Khünigclichen ynnd Lanndts-
fiirstlichen macht, das nun hinf&ran die obbenannten : Hanns, Sigmündt,
Wilhalbm, Bernhardin, Gedrg Rueprecht, Georg Anndre ynnd Georg
Sigmündt yon Herberstain gebrfleder ynnd geyettem. Auch all Ir ynnd
Ir Jegclichs Eelich leibs Erben ynnd derselben Erbenns Erben , f&r
ynnd für zuraitten, zw sambt lerem zuenamen „yon Herberstain**
Auch den Tittl „der Freyen** haben, ynnd ein Jegclieher yon Herber-
stain „der frey" gehaissen, genennt ynnd Inen auch also aus ynnsern,
ynnserer Erben ynnd nachkhomen Canntzleyen, auch sonnst yon
(BL 21i*J) menigcllch, Geistlichs ynnd Weltlichs, hohes ynnd ni-
ders Stanndts, Also der Tittl „Herberstain der Frey** oder „den
Freyen** geschriben, gegeben ynnd sy allso genennt werden. Sy
sollen auch darzue haben all ynnd Jegclich gnad, freyhait, Eere, wirde,
yorthaill ynnd gerechtigkhait, in Geistlichen ynnd Welltlichen Sachen,
Stannden , Wierden , Lehen ynnd Ambtern. Darzue wir sy dann also
hiemit sonnderlich erbeben, wirdigen, begnaden ynnd freyen, die alle
zuhaben, zw emphahen, zuleihen ynnd zugebrauchen, die annder
ynnser ynnd des heilligen Römischen Reichs, Auch ynnserer Erblichen
FOrsstenthumb ynnd Lannde ynnd ynnsers Haus Osterreich Freyherrn
haben, sich der gebrauchen ynnd gemessen yon Recht oder gewon-
hait ynnd sonndem ynnsern gnaden yon menigclich ynuerhindert,
Vnnd gebietten darauff allen ynnd Jeden ChurfQrssten, Fürsten, Geist-
lichen ynnd Welltlichen, Prelaten, Grauen, Freyen, Herrn, Rittern,
khnechten, Lanndthaubtleutten , Lanndtmarschalchen , Canntzlern,
Canntzley yerwalltern , yerwesern, Vitzdomben, yogten, Phlegern^
Burggrauen, Ambtleutten, Schulthaissen , Börgermaistern , Lanndt-
richtern , Richtern , Bürgern , gemainden ynnd sonnst allen anndern
ynnsern ynnd des (Bl 27U\J Reichs, auch ynnserer Khünigreich,
Fürsstentbumb vnnd Lannde ynnderthonen ynnd getreuen , in was
298
1$31^1531
wierden» Stanndt oder wesen die sein» von obbestimbter ynnser Kbfi-
nigclichen ynnd Lanndtsftirstlichen macht Enmstlich TDDd yesstigclich
mit disem brief mnd wellen, das sy die obgeoannten: Hannsen, Sig-
munden» Wiihalbmen» Wernhardin» Georgen Ruepreebten» Ge5rg
Anndreen ynnd Georg Sigmunden, Ir Eelicb leibs Erben ynnd der-
selben Erbenns Erben, für ynnd f&r zuraitten, bey solieber ynnser
gnad ynnd gegebnen Freyhait, Eeren, wirden, yortaill ynnd gerecb-
tigkhait berueblich bleibe, der gemessen ynnd gebrauchen lassen,
Sy auch also nennen, schreiben, Eeren, Achten ynnd hallten, daran
nit Irren noch hindern ynnd dawider nit thun. Noch des yemanndts
anndem zuthun gestatten, in khain weiss , Alls lieb ainem Jegdichen
sey ynnser schwftre yngnad ynnd straff ynnd darzue ain peen, Nftmb-
lich f&nflftzig Marekh I5ttigs golld, zuuermeiden, die ein Jeder, so offt
Er fräfenlich hiewider thätte , ynns halb in ynnser Camer ynnd den
anndem halben thaill den yorgemellten yon Herberstain (Bl. 27S*.)
ynnd Iren Erben Eegemellt ynablöslich znbezallen yerfallen sein soll.
Das mainen wir Ernnstlieh. Mit yrkhundt dits brieffs, besigellt mit
ynnserm khOnigclichen anhanngenden losigl. Der geben ist in ynnser
Stat Innspmgg, den Aefazehennden tag des Monats Nouembris, Nach
Crbtj ynnsers lieben Herrn geburde im fünffiehenhundert ynnd Ain-
ynnddreissigisten, ynnsearer Reich des Römischen im Eisten, des
HuBgerischen im Fünnflften ynnd des Behamisehen im Sechsten
Jaren.
ngern.
(H.)
7. Dec. Am Sibensden Decembris bin Ich yon Innspmgg yerraekht, nach
Schwatz, Elbmaw, Vnckhn. durch Saltzburg geen Hendorff, Yeckbla-
pmgg, Marehtrennckb, Lynntz, Mathaosen ynnd nach der Thunaw ab
16. Dec. Am Sechzehennden geen Wienn.
1532.
Die yrsaeh, wammb Ich sambt anndem in Hungern geschickht
worden: die Hungern baider thaill ynnderthonen betten ynnder
(BL 275^.) Inen selbst ain zusamrakhmifil beschlossen, Iren sachen
Rat zusuechen, damit aber Pöss Practickhn yerbflett möchten werden,
schickht man anseehKcfae Pötten daselbst hin.
2, Jinner. ^^^ ^^^ ^^ Anndem Jannary sambt Herrn Harxen Beckh yon
Jjeopoldstorff, Yitzdomb in Österreich, geen Prespurg khomen.
im. 299
Von des Babsts wegen khamb dar sein Nuncius Herr Yincenntz
Pinpinella, Ertzbischoue Rosanensis.
Von des Khaisers wegen khamb Graf Wolff Ton Monntfort.
Wir all namen vnnsern weeg Yon Prespurg geen Hungerisehen
Alltenburg, Das was am f&nfiten des monats. Alls ynns aber daselbsten 5. jinner.
^uwbsen warde, das aus der ZusamenkhuniR nichts werden würde»
sehen wir am Sibennden geen Prespurg vnnd am zehennden geen J- ]^^J^'
Wienn^
Passaw.
Mir kham^n drey beueloh nacheinannder zue, (BL 276\) Ee
Ich geen Wienn ankhame» das Ich Eillenndt nach Passaw Raisen solle.
Bin derhalben am Fünffynndzwaintzigisten zw Wienn ausgeritten nach 2$. jinner.
Stookheraw, Khrembs» Spytz, Emerstorif, Persenpeug, Greyn, Mat-
hausen» Lynntz. Zw Athenshaim^ ybergefarn» zw Aschach widw
Tbergefam an Kasten rnnd geen Passaw.
Am Ersten February bin Ich geen Passaw khomen vnnd da ge- 1. Febr.
fiinden Herrn Weittich von Pernstain, der auch dahin mit mir be-
schiden was.
Von dem Römischen Khayser khamb dar: Herr Philips von
Flerscham» Bisehoue zw Speyer.
Von Hertzog Georgenns yon Sachssen wegen khamb: Herr
Julius Phlueg, Ge5rg Tumerstat, Doctor, ynnd Cristoff Carlowitz.
Daher sollen auch khumen sein: des Khflnig yon Polin ge-
sanndten , Alls mitler » ynnd dann des Eingedrungen KhOnig Hannsen
Leuth» yon ainem friden zuhanndlen. Alis aber derselb eingedrungen
Khfinig yernamb, das der Türggisch Khaiser im anzug was nach
Österreich y ward aus der Fridshanndhmg (BL 27 6\) nichts. Wir
die benennten yerharrten das ganntze Monat daselbstn.
Am Ersten Marty Bin Ich wider geen Wienn khomen. Da yer- 1. Mira.
sambU sich meines Herrn Volckh ynnd Richtet sich zw der belege-
rung. Vnnd was khain annderer gedannckhen» dann der Tfirgg wollte
sich wider ymb Wienn annemen. Herr Hanns Catzianer hette die
Oberst Veldhaubtmanschafft, schickht sich alls ein erfamner khriegs-
man, hiellt guete Ordnung, zucht ynnd khundtschafft. Mir ist yill Ar-
bait yederzeyt Inn ynnd ausser der Stat zuegestannden.
^} Ottensheim, ly^ Heile ober I^inz an der Donau.
300 im.
Der Türgkh fQr Ofinnss.
Im September hat der Türgkh gewisst» das der Römiseb Khayser
in Teutschen Lannden gewest mit ansechlichem hispanischen ynnd
Wälhischem khriegsYolckh» ynnd das Reich ist nan im anzug gewest.
Sich flir Gönnss gelegert. Hat das mit gwallt nit gewunnen rber
vil ge(BI. JJ77*.Jthone Stflrmb ynnd erfüllung der Graben» gleich-
woll zwletzt betaidingt» Aber ynueränndert gelassen.
Prespurg.
2. Sept Den Anndern tag des Monats bin Ich geen Prespurg geschickht
worden sambt herrn Erasm yon Obertzan, der Babstlichen Hussarn
halben» die dazumall aufgenomen warden.
Des Reichs Volckh khamb zeitlich^ legert sich bmhalb der
Pruggen.
In dem so zeucht der TOrgg yor GQnss ab» neben der Eisnen
Stat» ynnd fQr die New^tat yber den Hartperg.
Dem Törgkhen nachgezogen.
8. Sept. Am Achten tag Ist Herr Hanns Catzianer mit Tausennt phärden
des Reichs yolckh, das Ennhalb der Thunaw lag, ynnd mit ain Tau-
sennt Hussärn ynnd bey zwayhundert Anndern Phärden (Bl. 21V.)
aus Wienn dem TQrggen nachgezogen ynnd in die Newstat khomen.
9. Sept. Den Neunten, Alls man Ratschlagte, Wollte der Backhy Pauli
nit Ratten, dem Türggen am Fuess nachzuhenngen. Darumb zohen
wir denselben tag geen Schadwienn.
10. Sept. Den zehennden geen Khimberg.
11. Sept. Den Aindlifflen geen Prugg. Da belib man auff morgen ymb
zehen Vhr.
12. sept Den zwelfften zugen wir ymb zehen Vhr yon Prugg, den ganntzen
tag ynnd die ganntz Nacht, geen Grätz. Wir wissten nit annders,^ der
Türgkh lag yor Grätz ; wir wollten in der Nacht mit gwallt hinein in
die Stat.
13. Sept. Den dreyzehennden khamen wir ymb f&nff yhr morgenns frue
geen Grätz. Der Türgkh war des Tags daruor hinweg. Wir fuettertn
die Phärdt, zugen yber zwo Stundt hinaus ynnd stiessen drey hallt,
dann wir betten auch zway Fänndl khnecht am weeg zw ynns bracht.
Die hallten warn zw nächst ynnder Strasganng. Der Niclas Ostrositz
1K32. 301
ward hin geschickht, die yeind zw Raitzen (BL 27 S'.) yond zw
logkheo. Es wollt aber khainer khomen. Darumb bliben wir drey tag
SEW Grätz» dann der Baekhy Pauli zoch des tags geen Wildan, vnnd
stall sieh bey der Nacht nach dem gepürg geen Leybnitz zw den
Schlossern. Daselbst fanndt Er fUnfftzig geringer ynnd gerasster
Phfirdf. Die TOrggen lagen im Leybnitzer Yeld* Alls die am Hansteg
yber die Sulbm ^ ^nnder die Puechl zogen *), hat er die hindersten
angriffen ynnd yill khöpf, auch annders yon gueten Rossen ynnd gueten
geschmeidt, mit sich geen Grätz bracht.
Der TQrgg zoch auff Marpurg. Ynnd oberhalb prugkht Er yber
die Traa, zohe wider durch das Windischlanndt ab geen Griechischen
Weissenburg. Es sein der Tfirggen yill an der Traa ertrunckhen.
Nachdem das Geschray ynnder sy khamb, wie die Irigen binden warn
angriffen ynnd geschlagen worden, Eillenndt seer yberzukhumen.
Den Sechzehennden zugen wir yon Grätz nach dem weeg , wie 16. Sept.
der Türgg daselbst hin gezogen (Bl. 278^.) was. Man wisste auch,
das der Tfirgkh ain grossen Hauffen hinder sein yerlassen bette, die
durch das gepürg yon der Newstat in das Lanndt ob der Enns zugen,
Allain darumb, das man yon derselben wegen Inen nit soll nachziehen.
Sy yerhofften durch das Gepürg etwo ain Strassen zufinden in Steyer
ynnd Khärndten zukhumen , das sy aber nit fannden. War alles be-
setzt. Darumb muesten sy wider gegen der Newstat. Desshalben
dann die Reichischen all herüber die Thunaw ynnd denen zuegezogen
warn. Wir khamen den tag geen Gleysdorff den xyij^"' geen Gra- 17. Sept.
fendorf.
Den Achzehennden geen Neunkhirchen. Des Abennts ward Ich is. Sept
wundt. In derselben Nacht khamen khundtschafflen : „Die yeindt
warn yerhannden.^ Ist herr Hanns Catzianer in der Nacht aufge-
wesen ynnd neben der Newstat auff die Luckhen *) ynnd gegen Yischa^)
gezogen.
Am Neunzehennden khamen die Türggen her nach dem gepürg 19. sept
ynnd ynnsers Yolckhs (Bl, 279\) yill binden nach, das man nit
^) Die Salm yereioigt sich unterhalb Leibnitz mit der Mur.
'} Die windiscben Bühel, ein Gebirgszug sOdlich von Leibnitz, sind gemeint.
*) Das sind die Yorstfidte, deren Neustadt damals yier hatte. Auch in Wien
hiessen sie Lucken.
^) Fitchau, nordwestlich von Neustadt am Abhänge des Gebirges.
302
lS3!^-iS33.
woll wlsst obs freundt oder Veindt warn. Wie löÄn die Vetodt an-
greiffen woIH, fiel ain grosser Nepl an. Mit dem sein sy fttrgeruckht.
Sopalld der Nebl sieh »nfgesehwungen, da ist es yber das Stainfeldi
anganngen. Also das der nit rill daaon kbomen sein, Ausserball^
Secbsbfmdert die sieb Obertbalb Neunkbircben f&rgestraifft kaben.
23. Sept. Den dreyrnndzwainttigisten ist Kbaiser Carl vnnd sein Bmeder
der Römisch Khfinrrg zw Wienii mit seinem Volckk ankhomen, im
der Tfirgg gewisliehen geflohen hart. Da warn Bispanier, Itftlian^r^
Teutseher in grosser anzall.
z$. Sept. Den FünfiVnndzwaintzigisten kfaamen wir auch geen Wieml. Da
hueb sieh der Sterb. Dann da warn von allertay Nation >ill yolekha i
Hangern, Behaim rnnd Hftrhern, auch Schlesier TOnd Lansnitzer.
Warn all im Yelldt, nahenndt gegen Wienn^ Auch etlich hundert
Poläggen. Nftmblichen Herr (Bl, 279^.) StSntzl Graf to» Tantzin,
auf sein aigen Cossten, mit zway hundert Pbdrden. Der Romisch
Khaiser sambt seinem Brueder.
Ynnd des Kbaiser Hispanisch mmd ItiHaniseh Voickh namb Iren
abzug rber den Semering durch Steyer ynnd Khlrnndl^ft in Italien.
Etlich Italianer namen ain vrsach ainer ynbezallung halben. Rucklitetf
flir gegen Italien. Verwüesten vin yolekh am Zug, khamen ynge^
schlagen durch.
(BL280\) 1533.
An Hof ynnd geen Saltzburg.
Im January hat die Kü. Maj. mfch zw sich an Hof geen Inns««
prugg eruordert, InnbalK naebnolgunder zwayer sehreiben ynnd
beuelch :
Ferdinannd, yon gottes gnaden Römischer, auch zw Hungern
ynnd Behaim etc. Khünig etc.
Edler, lieber , getreuer. Ynns sein trefflieb saehen flQrgefallen,
die wir zuhanndlen yorhaben, weliche auch fQrderung bedflrffen, dar-
zue wir dich zugebrauchen ynnd hinein in Polin zuschickhen fürge-
nomen. Ynnd darumben ist ynnser gnedigs begern an dich, mitfirrhist
luuielbenndt, das dw dich zum aller f&rderlichisten erhebest ynnd zw
ynns an ynnsern Hof hieheer oder wo wir sein werden yerfliegest,
ynnd dein saehen zw s^Kefaer Raiss ynnd auf JN. 2S§K}h$iaiba auch
1^33.
303
richtest» das dw ein weill vnnd Zeitlanng aus Tnad Ton haimb sein
mOgsty dano sieh bemellt Tnnser sacbeo etwas yerzielieii m&chteD«
Daran tbuest dw yniisern gefeiligen willen vnnd mainung. Geben in
Ynnser Stat Ynnsprugkh, am Anndem January in dreyynnddreissigi- 2. jinner.
sten. Vniserer Reicbe des Rdmiseken im Anndern, vnnd der Anndern
im Sibeaden Jaren.
Dem Edlen» moserm lieben, getreuen Sigmunden yon Herber-
stain, dem Frejre», ynnserm Rat
Ferdinannd etc.
Edler, lieber, getreuer. Diser tftg haben wir dich durch die
Posst erinndert, das wir dich in Polin zw khflnigclicher wird daselbst
zufertigen ynnd zugebraueben willenns gewest. Vnnd desshalb an
dich begert, das dw dich damadi zw der Rayss auch anhaimbs richten
ynnd forderlich zw ynns yerfilegen (BL 281\) sollest, des willenns
ynnd gemüets wir dann noch sein. Vnnd weill dann dieselb sach, wie
wir yetzo yerrer sehreiben emphanngeo, grosser Eyll ynnd fdrderung
bedürflfen. So haben wir desshalb widerumb ain aigen Pötten zw dier
schickben wellen. Vond ist nochmallen ynnser genedigs begem ynnd
beudeh an dich, das du dich yon stundan erhebest ynnd zw yrots mit
dem aller fihrdetUchisten hieher kbumest ynnd dich gar nit säumest.
Auch anhoimbo dein sachen zw obbemellter Rayss ynnd sonnst dich
selbst mit diemiem richtest, das dw dieselb on Hinderung yerbringen
ynad die ausrichten »Ogst. Daran erzaigsl dw ynns gehorsambs ge-
fallen ynnd ynnser mainung. Geben in ynnser Slat Tmisprugg, am
Sechsten January, im dreyynnddreissigisten, ynnserer Reiche des R5- 6. Jinner.
mischen im Anndern yrnkl der Amideni im Sibennden Jam.
Dem Edlen, ynnserm Lieben, getreuen Sigmunden yon Herber"
stain, dem fireyen, ynnserm Rat
(BL 28V,} Darnach mir ahi Beuekh ymider Augen geschiekht,
mit aniaigeB: „d»s sein liaj. etc. sich nach Osterreich durch Saltz-
bürg zu ziehen erbebt, darumb wo mich derselb bduelch betritt, da-
selbst soU kb seiner Haj. warten.^ Bin zw Lamigfchabita am Ainr 21. jinner.
ynndzwaiatzlgisteii aosgeriten. Am Aobtynndzwaintzigisteß geeft Sdtz*' 28. janner.
bürg* khooMii. H«b allso dasdbsten Irer Maj\ Erwart.
Ferdinannd ete.
BcHet , lieber, getremr. Wir yerkktaden «er gdnedigtlicl^ im
wir ynns auflP yetzkhMienden Mitticb yon hie erheben ynnd auff
304
12(33.
Osterreich zueziehen» ynnd Yonsern weeg auff Saltzbarg, Tnnd dar-
nach Terrer auff Lynntz nemen wellen. Desshalben wellest dich , wo
dich diser vnnser brief antrifft, daselbst Enntballten, ynnd vnnser Er-
warten, damit dw der vergebeniiehen Raiss ynnd weegs yberhaben
sein rougst. Wollten wir dier genedigclich nit yerhallten. Geben in
27.Jinner. (Bl. 282\) ynnser Stat Ynnsprugg, den Sibenynndzwaintzigisten
tag January, Anno etc. im dreyynnddreissigisten, Vnnserer Reiche des
Römischen im Dritten ynnd der anndem im Sibennden.
Dem Edlen» ynnserm Lieben, getreuen Sigmunden yon Herber-
stain, dem freyen, ynnserm Rat.
Geen Hunngern Fridts halben.
1. Febr. Am Ersten tag February ist der Khfinig geen Saltzburg khomen.
Von dannen hat sein Msg. etc. Herrn Sigmunden yon Dietrichstain
ynnd mich abgefertigt. Sein am Anndem tag nach der Saltza, Ihn
ynnd Thunaw ab, hintzt geen Prespurg gefarn.
7. Febr. Den Sibennden ist der tag geen Alltenburg gesetzt, frid$ halben
zuhanndlen. Alls sich aber der Sterb daselbst erhebt, sein des KhQnig
(Bl. 282^. J HannsenLeuthgeenSanndt Marein in die Schutt geruckht.
Zu denen aber herr Marx Beckh, Yitzdomb, Nach Ime herr Franntz
yom Thurn geschigkht, damit sy geen Prespurg khämen. Darnach
herr Hanns Catzianer ynnd Ich zw Inen auch derhalben gezogen.
Nichts annders ausgericht, dann das Herr Hieronimus Lasky mit ynns
khumen. Mit dem souil yber nacht gehanndlt, das Er gewilligt, mit
seinen mityerwonndten zukhumen. Darumben Ich wider zw Inen ge-
zogen, ynnd bewegt, das sy gewilligt zukhomen auff glaitt, das Inen
dann geschigkht ward. Weliches Inen aber nit annemblich. Darumb
herr Lasky wider khamb. Zohe yngethoner sacben hin. Darnach
schrib der yon CoUitzan den Catzianer, bittundt, das Er zw Ime khärob.
Das er gethon, ynnd haben sich des Glaidts in der Schott zw Pyskow
yerglichen, ynnd miteinannder geen Prespurg khomen. Von Kw. Maj.
etc. HoS (BL 283*.) waren Comissary benennt: Herr Sigmund yon
Dietrichstain, Herr Hanns Catzianer, Ich ynnd Herr Marx Beckh, yitz-
domb. Aus Hungern: Herr Alex. Turso, Stathallter, Thomas Bi-
schoue zw Erla, Canntzler etc. ; Paulus Backhich. Aus Behaim : Herr
Albrecht oder Woitich yon Pernstain; Herr Hanns Phlueg, Canntzler;
Niclas Litoworsky. Aus Märhern: Herr Stänntzl, Bischoue zw 01-
mOntz ; Herr Jan yon Khunabitz ynnd Wilhalbm Prosonowsky. Von
1K33.
305
Khünig Hannsen wardeo: Herr Fraontz Graf vod FrangePan, Ertz-
bischoue zw Colitzan; Herr Steffan Prodericos, Bischoue zw Sinichen;
Herr Steffan Verwetz, Canntzler; vnnd Herr Hieronimus Lasky etc.
Von der Kay. Maj. ward geschickht: Herr Johannes, Bischoue von
Lunden, ynnd Cornelius Duplicius Seeperus.
Alls wir lanng gehanndlt hetten , Schrib Hieronimus Sara , den
mein Herr zw (BL 28^,) dem TQrggen geschickht : ,,hette ain
gueten frid gemacht.** Sopalld das der gegenthaill vernarob, wollt nit
weitter hanndlen, mnd also vngethoner verruckht am zehennden ^^j j^j^^
Marty.
Geen Prag.
Die Kü. Maj. hat mich an Hoff eruordert, Innhallt nachuolgundes
beuelchs:
Ferdinannd etc.
Edler, lieber, getreuer. Wir geben dir genedigclich zw
erkhennen, das wir des Stritts vnnd Irrthumb halben zwischen vnnser
auch ynnserer Lanndtschafft in Khärnndten, vnnd was demselben
anhanngt, ynnd dem Eerwirdigen Weiganndt Bischouen zw Bamberg,
ynnserm Fürsten ynnd (Bl. 28^*.) lieben Andächtigen, schwebenndt,
gfletliche Hanndlung zubeschehen lassen, ynnd zw derselben etlich
ynnser Rät zuuerordnen yerwilligt. Auch darzue ain Zeyt, Nämblich
den Sibenzehennden tag Nouembris nächst khumendt, an ynnsern
Hof, wo wir dazumal sein werden, angesetzt. Demnach haben wir
dich JfÜr ainen neben anndern ynnserer Rät zw berürter güetlichen
Handlung zugebrauchen ynnd zuuerordnen fürgenomen. Vnnd be-
uelhen dier demnach, das dw dich auf obbestimbten Sibenzehennden
Nouembris zw ynns an ynnsern Hoff, wo wir derselben Zeyt sein
werden , gewisliehen yerfQegest, nit aussen bleibest, noch waigerung
darinn gebrauchest ynnd dann zw deiner Ankhunfil yon ynns weitters
berichts ynnd beschaidts gewartest. Daran erzaigst dw ynns gehor-
sambs (^BL 28i^.J gefallen ynnd ynnser mainung. Geben in ynnser
Stat Wienn, den Sechsynndzwaintzigisten July, Anno etc. im drey-
ynnddreissigisten, ynnserer Reich des Römischen im dritten ynnd der
anndern im Sibennden.
Dem Edlen, ynnserm lieben, getreuen Sigmunden yon Herber-
stain, dem freyen, ynnserm Rat.
Fontes, yill. 20
306
1593.
21. Nov. Vnnd sein Maj. ist geen Prag geraist vnnd Ich mit. Den xxj. No-
22. Not. ucmbris geen Siedehdorff *) vnnd Stockher air vier meill. Den xiij.
23. Nov. geen WulderstorflF«) drey meil. Den xxiij. geen Ret« zwo MeiH.
Märhern.
24. u. 25. Nov. Den xxiiij. far Znämb. Geen Wttdowftt ») fiinff meill. Den xxv.
durch Igla vnnd vber die Märherisch Gränitz geen Piernitz *). Zw
nächst (Bl 28S\) vor der Stat %la oder Trigla an der Pruggen
ist die Gränitz.
Beharo.
26. u. 27. Nov. Den xxvj. geen Teutschen Prot. Den xxvij. geen Tzaslaw, da
28. Nov. Schiskha ligt &). Den xxvüj. für Köln, Behamisch Coh'n, sm der Elb.
29. Nov. Vnnd neben dem Khuttenperg geen Behemisch Brod. Den xxviiij.
geen Prag.
December.
3. Dec. Den dritten tag December haben wir mit den Bambergischen
angehebt zuhanndlen, der dann vill grosser hochait Im FOrsstenthumb
Khämndten haben wollt, neben anndern Bischonen, Prelaten, Grafen
vnnd herrn nit gleichmässig dem Lanndtsfth*sten ei^hennen vnnd mit-
leiden. Darumb ward ain tag an KhünigcKchen Hof benennt, vnnd
ward auch vertragen.
Die Khünigclichen verordenten vom Hof: Herr Joseph von Lam-
berg; Herr Gaudenntz (Bl. 285^,) von Modratz; Doctor Hanns
Khneller. Annder Räte: Herr Erhard von Polham; Ich; vnnd herr
Erasm von Trautmanstorff.
Bambergerisch Gesanndten : Herr Caspar von Perg; WolflT
Dietrich Marschalch von Poppenhafm, Thumbherr; Doctor Pauli
Neydegger, Brobst ; vnnd Hanns Rabnstainer.
^) Das ist Sierndorf, nordwestlich von Stockerau, das wohl voranstehen sollte.
') Wullersdorf am Göllersbach.
») Budwit«.
*) Pirnits liegt südöstlich von Iglau und zwar in Mfihren, so dass sich schwer
begreift, warum Herberstein zurück statt vorwärts geht. Vielleicht ist hier
eine Namensverwechslung anzunehmen.
*) Der Taboriten-Anführer Jobannes Äizka von l'rocnow, f 11. Oct. 1424,
liegt in der Dechanteikirche zu S. Peter und Paul begralien.
1533—1534.
307
V^ Khärimdten: Herr Horitz Weltzer; Augustin Paradeiser
TBDd A4Midre tob Silberberg. Denen was zuegeben Joachim Mar-
sebaleh zw Reieheoaw.
1534,
Beuelch an Hof.
Am jMhenpdeB January hat die Kfl. Maj. zw Prag Herrn Ueon- lo. jinner.
harden tob Vells» Hofmarschalch » berrn Gaudeotzen von Madnitseh,
herrn Josephen Yon Lamberg, mich, berrn Wolffen Grftswein, berrn
Achatzen Schrott (BL 286\) vnnd berrn Johann Zott, Alle Stet
des Hoffs, der Regierungen vnnd aller Ausgaben Ordnung zugeben
vnDd zusetzen Tcrordendt. Kj^-Vic!
mit dem Petei
Geen Lynntz auf den Lanndtag. Kh. Khegiowitz
•' ^ auch mit den
Den Ainrnndzwaintzigisten February Yon Prag nach Lynntz auff hind*L*'^.) ^^
den Lanndtag alls Comissary, sambt berrn Lassla von Prag, freyherrn 21. Febr.
etc.» ynnd Georgen von Perekham gezogen. Geen Weneschaw fÖniT
meill.
Den zwenynndzwaintzigisten geen Melenitz drey, geen Täber 22. Febr.
zwo» vnnd geen Zobesehlaw zwo meill.
Den 23. geen Budweiss vier, geen Stainakbirchen aine« ynnd 23. Febr.
geen Caplitz zwo meill.
Den xxiiij. geen Niderbaidt aine, geen Oberbaidt ain halbe, geen u, Febr.
LoBfeLdeo Annderthalbe, geen Wildperg Annderthalbe» ynnd geen
Lynstc AnnderdMilbe meill.
(BI. 286^.) Den anndern tag Marty yon Lintz gefarn , ynnd 2. MSrz.
am Vierten geen Wienn kbomen. 4. Mirz.
Ferdinannd etc.
Edler, lieber, getreuer. Wir haben neben der yeriibOndung dein
ynnd deiner mit Comissarien ausrichtung bey dem Jüngst gehalltnen
Lanndtag bey den Stennden ainer Ersamen Lanndtscbafil ob der
Enns aus deinen Insonnderhait Eingelegten scbrifiten yerstannden,
mit was beschwärung deins Leibs du zw Lynntz suikboioien bist, ynnd
tragen deiner ^horsame genedigs wolgefallen. Wellen auch mus den
durch dich eriellten yrsacben fcönfilrigenedigclioh bedacht sein, dein
souil möglich ist mit beschwärlicben Raysen luueffSQhonen. Dann .^Us
20 •
308 1534.
du meldest, wie dw in zwayen sachen hieuor an ynns Suppliciert,
sindt ynnds dieselben hanndlungen bisher von ynosern Camer R&ten
(BL 287"*.) nit furbracht worden. Wir wellen sy aber darurob an-
sprechen vnnd Ordnung geben, das darinn zw f&rderlicher erledigung
gehanndlt werde. Das wollten wir dier genediger mainung nit ver-
hallten. Sehiekhen dier darauff deinem begern nach die Zeittungen
aus Constantinopl vnnd Polin , weliche wir genedigclich vnnd gern
gehört, widerumb zue. Geben zw Prag, den xj. Marty. Anno etc. im
xxxiiij^^ vnnserer Reiche des Römischen im Vierten vnnd der Ann-
dern im Achten.
Dem Edlen , vnnserm lieben , getreuen Sigmunden von Herber-
stain, dem freyen, vnnserm Rat.
Wider von Wienn geen Prag.
u. Mir*. Am Viervnndzwaintzigisten Ist mir der (BL 287^.) beuelch
zuekhomen, in angesicht mich zw erheben.
Ferdinannd etc.
Edler, lieber, getreuer. Ynns sein sonnder genötig sachen vnnd
hanndlungen flirgefallen , darzue wir deiner person zuhaben vnnd zu-
gebrauchen eillenndts bedürffen. Demnach auff das sonnder genedig
vertrauen, so wir in dich setzen, Ist vnnser genedigs ansinnen vnnd
begern hiemit, du wellest dich in angesicht ditz brieffs erheben vnnd
auffs Ehest so dir möglich ist zw vnns alher verfliegen vnnd dein
Sachen darnach richten, das dw ain Monat lanng von deinem Haus-
wesen also aussein mögest vnnd hierauff khainsweegs aussenbleibest.
Darauff wellen wir vnns genedigclich verlassen. Vnnd du thuest daran
vnnsern Ernnstlichen vnnd gefeiligen willen vnnd mainung , g^en
dier mit sondern gnaden zw erkhennen. Geben in vnnserm Schloss
zw Prag, den Neunvnndzwaintzigisten (Bl. 288^.) tag Marty,
Anno etc. im 34, vnnserer Reiche des Römischen im vierten vnnd
der anndern im Achten.
An herrn Sigmunden von Herberstaiu, den freyen etc.
(0. u. 31. März. D^Q 30. vou Wienn geen Gunderstorff Sibeu meill. Den 31.
geen Drosendorff fünf meill etc.
1K34. 309
Den Ersten Aprillis geen Neuhauss Siben , den anndern geen i. u. 2. Apn'i.
tzobesslaw *) zwo, geen Täber zwo , geen Melentzin *) zwo meill.
Den dritten geen Weneschaw ») drey. Vber das Holtz drey. 3. Aprii.
Den vierten geen Prag, am Oster Äbennt, zwo meill etc. 4. April.
Den Sechzehennden hat mir die Kü. Maj. etc. erlaubt. Bin wider le. Apn'i.
geen Wienn gezogen. Am Ainvnndzwaintzigisten daselbst ankhomen. 21. Apni.
Wider von Wienn geen Prag, Wirtemberg halben.
Ferdinannd etc.
Edler, Lieber, getreuer. Ynns sein trefflich vrsachen (^A/. 288\)
vnnd geschafft f&rgefallen, Darumb wir dein Person bey vnns zum
Eeisten zugebrauchen notdürfilig seyen. Demnach eropfelhen wir dier
hiemit vnnd wellen^ das dw dich von stundan berait machest, vnnd
damit dw dest Pelder von stat khomen mflgst , ongerüsst vnnd auffs
geringest zw vnns alher zum allerfürderlichisten verfQegest, Allso
gehorsamblich erscheinest, vnnd dich an solichen nichts Irren noch
verhindern lassest. Darauff wollen wir vnns also genedigclich vnnd
gewislich verlassen. Vnnd wiewoll wir des genedigen willenns seyen,
fürohin dein mit vberigen Raison zuuerschonen , vnnd dich aber so
khurtz vnnd offt nacheinannder eruordert. So wellest doch diser ge-
genwärtigen eruordrung, in ansehung das es wie gemellt vnnser hohe
notdurfil eraischt, khain beschwärung tragen. Das wellen wir gegen
dier in gnaden erkhennen. Geben in vnnserm Schloss zw Prag, den
ixiiij. Aprillis. Anno etc. im VierfÄ/. 289".^vnnddreissigisten,
vnnserer Reiche des Römischen im vierten , vnnd der anndern im
Achten.
. An Herrn Sigmunden von Herberstaiu, den Freyen etc.
Den Achtvnndzwaintzigisten von Wienn mit Herrn Philipsen 2S. ApHi.
Preyner auff gar genedigs begern geen Hollaprun Siben meil.
Den Ersten tag May geen Drosendorf durch Pulckha fQnff 1. Mai.
meill.
^) Sobieslaw an der Lnschniti*
*) MilUehia.
*) Beneschaa.
310 1534.
Behaim.
2. Mai. Den anndern tag geen Slafnitz 9 drey roeitl. Ain meil geen
Ruedolfs *). Geen Weidenschlag *) ain halbe, geen Kunsegkh ^) ain
halbe, geen Hossasehlag *) ain halb , geen Neuhauss Annderthalbe
meill.
Da fannd Ich die Tyroller: Herrn Cristoflf Philipsen Granen yon
Liechtenstain, Herrn Georgen yon Firman ynnd berrn Carlen
(BL 289^,) Trappen. Mit dem sein wir geen Prag geraist.
3. a. 4. Mai. Den dritten geen Täber yier meill. Den yierten geen Melentzin
5. Mai. zwo, geen Weneschaw drey. Den Fünfflen geen Prag ftlnff meill.
des Wirtenbergerischen khriegs halben.
Die Rayss geen Gaelhausen.
Auff den angesetzten tag durch Kü. Maj. etc. ynnd die Chwrf&r-
10. Maj. (H.) sten, Montag nach Exaudy (18. Mai), Bin Ich den zehennden Maj zw
Prag ausgeritten mit Herrn Johann yon Talhaim. Geen Weran •)
drey, geen Pzrebrach ^) oder Petlern zwo, geen Czirrawetz *) aiu
halbe meill.
11. Mai. Den xj. geen Rockbentzan *) zwo, geen Pilsen zwo, geen Clo-
deraw ^<^), ain Closter, zwo meill, zw nächst dabey ain Stätl.
12. Mai. Den zwelfften neben der haidt ^0 zwo, ynnd geen Fraunperg >*)
ain meill. Darnach yber den Walld zw Sanndt Cathreinkhirchel *').
Da Rindt ain wasser, die Rftchling. Yermainen (BL 290*.) die
Teutschen sey die Gränitzen, Aber die Behaim wellenns füraus haben.
<) D. i. Zlabings.
*) Böhmisch-Rudoletz.
») Wohl Wtlterschlag an der Thayt.
*) Königsegg.
*) Hosterschlag.
•) Beraun.
') SchebraL
^) Czerhowitz, alles an der Prag-Pilsner Poststrasse.
•) Rokitschan.
<o) Kladraa.
^*) Hayd, an der von Pilsen nach Baiem fahreo4ea Peltst^tee.
") Pfrauenberg.
^') An derselben Strasse.
1534.
311
Darnach geen Pleistain drithalbe, vnnd geen Vodra *)• ain Stätl • ain
halbe meill. Nahenndt darbey ligt Leichtenberg, das Schloss, Lanndt-
graffschafR.
Den xiij. an die Sehmidhütfen zwo meill. Geea Werdenberg >)» 13. Mai.
geen Hierschau zwo , geen Sulltzpach zwo meill. Da ist ein Costli-
cher Prun.
Den xiiij. geen Harsprugkh <) drey meiK ain Stätl, ist NQmber- i^- Mai.
gisch. Geen Lauffen zwo, vnnd geen Nürnberg zwo meill.
Den XY. geen Neustat, des Marggrauen Stätl, Sechs meill. Geen 12». Mai.
Lenngenfeldt ^) aine, vnnd geen Ernsham &) zwo meill.
Den XTJ. geen Khitzingen am Maen zwo meill , darnach durch i^* Mai.
Iphofen •) geen Wirtzburg drey, geen Carlstat drey meill.
Den xyij. geen Gmöndt, da die ain Sali in Maen feit, zwo. Geen i*^* Mai.
Lorhaidt '') dritthalbe meill. Vber aiu holtz geen Pibergrundt ®)
(Bl. 290^.) Annderthalbe, gepürgig. Geen Galhausen *) ain meill.
Ist sich woll Tmbzusehen. Aber die gesellen waren all hey dem
Lanndtgrauen in Wirtenberg, darumb wir auch vnangaritten durch-
khamen.
Namen der gesanndten zw Galhausen versamblt.
M e n t z.
Johann Yon Weschausen^ Doctor ynnd Canntzler; Wolf von
Merlen, genannt Beham, Marschalch.
Tryer.
Doctor Johann von Ennstringen, Canntzler; Diettrich vonStain.
^) D. ]. Vohenstraas.
■) Wernberg.
•) Bertbraek.
♦) Langenfeld.
^) Eioer^beim.
*) Die Namen Kitzingen und Iphofen sind vertauscht.
^) Lohr.
^) Bieber.
*) Gelnhausen.
312 1534.
Colin.
Doctor Johann Grapicer, Schkholasfer zw Sanndt Gereon etc.
Degerhart Hass, Doctor etc.
(Bl 29V.) Phaltz.
Herr Wolflf von Affenstain, Ritter; Wolff Khemrer von Wurmbs^
genannt Dalburg.
Branndenburg.
Melchior Barfuess» Chumentheur zw Qaanten, Sanndt Johanns-
orden.
Georg Ton Schiern.
22. Hai. Den 22. von Galhausen rerritten geen Aschaburg ^) rier meill.
Ain schdn Eben Lanndt, des von Mentz, ligt am Maen.
23. Mai. ^^"^ ^3. geen Rotenpurch , des von Menntz gejadt-Haus. Yber
den SPesshardt, dann geen Rotenfelss , ain Schlos vnnd Stat des von
Wirtzburg, d rithalbe meill.
Aschaburg ynnd Rotenfelss ligen am Maen. Vnnd zwischen der-
selben ist der NambhaflR Walld ainer in Teutschen Lannden, Speshart
genannt. Stosst an Ottnwaldt vnnd an die (BL 291K) grossen
Wälder, die zwischen Gmundt vnnd Galhansen sein.
24. Mai. Den 24. geen Wirtzburg vier, mnd geen Khitzingen drey meill.
Alles am Maen.
25. Mai. Den xxY. gccn Pernam ain meill mnd auf ain halbe meill. Ligt
zw nächst neben der Strassen Iphofen. Dann geen Eurshaim ain halbe
meill, gehört dem Schennckhen von Limburg, Semper Freyen. Geen
Piber ain meill. Ist ain Stätl des von Wirtzburg. Geen Lanngenfeldt
ain meill. Gehört ainem Edlman. Darzwischen ligt Schwartzperg,
Schloss ynnd Stätl, den Freyherrn daselbst gehörig. Geen der Neu-
stat aine, ynnd geen Emskhirchen ain meill.
27. Mai. Den xryij. geen LauiTen zwo meill, Schloss ynnd Stat der yon
Nflrnberg, die sy im Bayrischen khrieg erobert. Dises sambt Sultz-
pach ynnd dem Schloss Rotenperg, das auflf ain meill dauon ligt, Soll
Khaiser Carle der Vierte alls KhOnig yon Behaim (BL 292\) yon
^) Aschi^ffenburg^.
1K34. 313 .
den Bayrischen Fflrssten ymb zway mal hundert Tausent gülden hun-
gerisch ichauiR rnnd alles mit Behamischen groschen bezallt haben
vnnd das Lannd hintzt an die Etsch. Ist ain Fach, Rindt durch die
Newstat lennthalb Nürnberg fünff meill. Also steet es in ainem Puech
zw Lauffen im Schloss verschrihen. Dasselb Schloss ligt im wasser,
Ton Quaderstainen ynnd dickhen gemeurn. Soll derselb Khaiser zw
ainem lust oder gejädthaus gepauen haben. Man siecht noch daselbst
Sanndt Wenntzels Pildnus im Stain gehauen» Behamisch Schult vnnd
helbm mit den Clainaten an Thorn ynnd gemeurn. Darzue aller
FQrsstenthumb, der Geistlichen ynnd Weltlichen Herrn Yon Behaim
in ainer Camer eingebaut. Khflnig Wenntzl soll das wider yerphenndt
haben. Darnach sein geen Hiersprugkh zwo meill.
Den xxyiij. geen Sultzpach drey meill, ynnd geen Hierschaw 28. Mai.
yier meill. Ist alles Phaltzgrauisch etc.
(Bl. 292^.) Den xxyiiij. für Vodras, Pleystain, ynnd das dorflf, 29. m!u.
so zw nächst yor dem Walld ligt, Weydhausen genannt. Darnach ist
ain khlaine halbe meill an dem Pach Rachling, dahin dann die Behaim
yermainen zubeglaitten. Dann über ain halbe meill an den Pach,
Pfrembt genannt, mitten im Walld, ynnd dann geen Fraunberg.
Den 30. für Gloderaw geen Pilsen. Den 31. geen Pzrebrackh 3o. 11.31. Hai.
oder Petlern. Die Raiss ist sorgdich durch die gegennden. Aber
dazumall was alle Reyterey in Wirtenberg, dasselb zu erobern.
Den Ersten Juny sein wir geen Prag wider ankhomen. Vnnd in 1. Junins. (h.)
derselben Stundt was mir yerkhflndt Aber ain anndere Raiss zuthun.
DieRaissaufSanntAnnaperginMeissen, Kha den ynnd
sanndt Joachims Tal 1.
Den Fünfflen tag hat die Kü. Maj. etc. herren (Bl. 293\) 5. Juni.
Hannsen Phlueg ynnd mich abgefertigt. Vnnd allso yerruckht geen
Slan 9 ▼ier meill, ain Stätl, gehört Kü. Haj. zue.
Den Sechsten geen Laun drey meill, auch Stätl, ynnd geen 6. Juni.
Kbumattaw'), ain Schloss ynnd Stätl des yon der Weitmfll, yier
meill. Zwischen Laun ynnd Khumattaw Rindt die Eger.
0 Schlan.
*} Comrootan.
314
1534.
7. juui. Den Sibennden vber das gepurg Tond Walder iwo meiU. Riudt
ain kblains PächeK ist das geEnerckb zwiscben Bekaim jübA Meisseiu
Darnach aber zwo meil rill gepOrgs geritten hintzt geen Sanndt
AnnaPerg. Da fannden wir Hertzog Georgen von Saebssen. In wenig
stunden kbamb der Cardinal von Mentz. CbnrfQrst Yon Saebssen lag
am Puecboltz ^). Da ward des abgetrungnen Hertzogthumb Wirten*
berg halben gebanndlt.
17. jani. Den xTij. Sein wir vmb die zebennt Standt vor mittag nach
beuelch geen Khaden *) ankboroen. Die Kü. Haj. etc. ist ain halbe
stondt zunor eingeritten. Ynnd nadi gehallten (Bl. 293^.) Rat sein
wir baid wider geen Presnitz ») rerritten.
IS. Jani. Den xviij. sein wir wider auff Sanndt AnnaPerg khomen, ymb
die Sibennd rbr vor mittag. Wir haben da das fruemall eingenomen,
ynnd wider geen Khaden geritten.
19. Jani. Den xvüij. sein die zwen vnnderhanndler Mentz ynnd Hertzog
Georg zw Khaden eingeritten.
20. Jani. Den zwaintzigisten der KhQnig Rat geballten. Im Rat waren :
Cardinal yon Trienndt; herr Wilhalbm yon Rogendorff, Hofmaister;
berr Hanns Hoiman ynnd Ich. Von Behemen: herr Stislaw yon der
Leyp, Lanndhofinaister ; herr Jeroslaw yon Schellenberg, Camerer;
herr Hanns Pflueg, Canntzler; Graf Albrecht Sehlickh, HofCamerer;
Wolfhart Planckhner, ynnder Camrer; Peter Retzin, der Khflnigin
ynnder Camerer etc.
27. Juni. Den 27. Ist Hertzog Hanns Friderich ChurFürst zw Saebssen
geen Khaden ankhomen.
(Bl. 299*.) Die sachen Wirtemberg halben Ist da yerthaidingt
worden.
29. Joni. Den 29. ist die KO. Maj. yerriten, auch die Chur- ynnd Fürsten
nach dem mall. Ynnd gleich yor dem Statthor haben sy sich geschai-
det. Die Forsten all haben Iren weeg nach Sanndt AnnaPerg geno-
men. Die Kü. Maj\ etc. aber in das Joacbimsthall. Dahin sein Vier
meill.
30. Juni. Den Dreissigisten der Khfinig wider nach Khaden etc.
^) Buchholzy südlich ron Anntberg.
*) Kaaden an der Eger, am Fusse des Ersgebirges, auch Cadan gnaiMU^.
') Presnitz, jenseits des Erzgebirges, südöstlich 7on Annaberg.
1S34.
31S
Am Ersten July ist die Kfi. Maj. wider naeh Prag gezogen. Vand i. joUus. (h.)
drey (»eil von Kbaden ligt ain fein Stfttl, auck an der Eger» aber an
der anndern seitten, haist Satz. Ist auch ain Khünigs Stat. Vnnd
dann aber drey meill geen Lawn» ist aaeh an der Eger.
Den anndern tag sein Maj. zum früeroall geen Slan, drey meill, t, Juii.
geritten. Vnnd darnach rier meill gar geen Prag ete.
Den 10. bin Ich Ton Prag geritten hintzt geen Weneschaw, 5 lo. JaU.
roeBI. Herr Philip Preyner mit mir.
(Bl. 294K) Den Aindlefilen geen Tftber, f&nff meill. n. JnU.
Den lij. geen Neuhauss, vier meilU gros. Die herrn yon Neuhaus it. JnU.
sein geborn von Rosenberg, Aber nach der Herrschaflft ist der Zuenamb
veränndert.
Den xiij. zw Slawnitz*geessen, rier meill. Vnnd dann noch drey 13. Juii.
meill geriten geen Drosendorff. Aber ain guete halbe meill Ee man
geen Drosendorff khumbt, oder ain khlaine , meilU ist ain dorff ge-
nannt Lunden <}» gehört geen Drosendorff, vnnd zw nächst vor dem
dorff ist ain gar khlains Pftchl die Gränitzen zwischen Österreich ynnd
Märhern. Drosendorff ligt an der Teya in Österreich.
Den Vierzehennden tag ain meill geen Gerass, ain Abbtey. Mer 14. Jaii.
ain halbe meill geen Kockitz >), ain Sitzl in ainem Dorff. Vnnd dann
geen Egenburg auch Annderthalbe meill. Da geessen. Damach Reit
man zwo meill geen Weickherstorff, sein aber woll gross ynnd yer-
geen sich fttr drey. Aber der weeg ist Eben. Darumb (Bl 295"*.)
hallten die Fuerleuth dise Strassen von Wienn geen Drossendorff flir
die Pesser.
Den FOnffzehenden tag geen Stockheraw zwo gross meill. Vnnd is. jaii.
dann geen Wienn drey meill gleichmässig.
Raiss geen Schinta.
Am Ersten tag September hat mir die KQ. Maj. etc. selbst, i. sept
Abennts woU spat» beuolhen, morgenns Eillenndts geen Schinta zw
dem Hongerisch^ Stathallter Graf Alexien Turso zuraisen.
Am Anndern tag, morgens yor vier vm, der Khfinig nach mir 2. sept
gesehickht, vnnd erzeilt, was Ich mit dem Turso hanndlen soll. In
^) Laden, zwischen Fratting and Rabesreui
') Goggitseh, tOdäeli voa GerM.
316
1534—1535.
zwayen Stunden darnach bin Ich auff die Cotschien gesessen ynnd
geen Prespurg zehen meill gefarn. Daselbst gef&ettert ynnd noch drey
meill geen Wardtperg gefarn.
3. Sept. Den dritten tag geen Schinta 9 ▼ier meill khomen. Ee der Turtzo
aufgestannden was ynnd yor (Bl, 295^ J der Malzeyt mein beuelch
yerricht, Anntwort Emphanngen , ynnd wider geen Prespurg gefarn.
4. Sept. Am Vierten bin Ich wider geen Wienn khumen. Der Kfi. Maj. etc.
mein Hanndlung ynnd ausrichtung angezaigt. Hat mit genedigen
Worten gesagt: „woli ynnd weislich gehanndlt.**
(Bl.296\) 1535.
Hertzog Virich yon Wirtemberg
Hat am dreyzehennden February dem Khaiser ynnd Khflnig
khnieendt abgebetten Alles das Er wider Ire Majesteten gehanndit
hette.
AmNeundten Augusty das FOrsstenthumb Wirtemberg yon KhOnig
Ferdinando, Alls Ertzhertzogen zw Osterreich in Wienn, Innhallt des
yertrag zw Khaden aufgericht, emphanngen, dabey Ich auch
gewest.
Potschafften aus Polin.
Im October sein yon Khflnig Sigmundt zw Polin zw der R5. Kfl.
Maj. etc. geschigkht warden: Herr Stanislaus Tarlo, ain Thumbherr
zw Crackhaw • ynnd Ludouicus Aliphius, der Khflnigin Bona Secre-
tarius. Vnnd am Sechs ynnd Sibenynndzwaintzigisten Octobris sein
sy nacheinannder khomen. (BL 296^.) Den baiden Ich Enntgegen
geschickht ynnd Einbeglaitt hab. Die haben beuelch gehabt der heurat
halben ynnd etlicher angriff, in der Schlesien beschehen, zuhanndlen.
Mit denen, ausserhalb der offnen ynnd gar gehaim yerhörung, Ist
Graf Leonhardt Nugarolis ynnd Ich yerornndt gewesen, mit denen
zuhanndlen.
6. Not. Am Sechsten Nouembris sein sy wider yerruckht ynnd durch
mich ausbeglaitt.
') Sempthe an der Waag, Ssered gegenQber, slar. Sfintawa.
1536.
317
(Bl 291\) 1536.
Geen Innspruckh.
Die Kü. Maj. etc. eruordert mich an Hoff, Lautt des beuelchs :
Ferdinannd etc.
Edler, lieber, getreuer. Alls wir dier yetzo Jüngst zw rnnserm
Aufbruch zw Wienn zuuersteen geben , das wir in etlichen rnnsern
Sachen, so vnns zuefallen, deiner Person an vnnserm Hofe notdürfilig
sein werden, ynnd so rnns nun dieselben sachen numer allso fürge-
fallen sein, Beuelhen wir dier mit Ernnst, das dw dich nach yber-
anntwortung dits vnnsers brieffs ynuerzogenlich anhaimb Erhebest
Tnnd den nächsten hieheer geen Innsprugkh an ynnsem Khflnigcli-
chen Hof yerfüegest. Auch den Stat ynnd annders, was wir ynnserer
Nider5sterreichischen Camer in schrifft zuuerfassen beuolhen, mit dir
bringest. Wir (^BL 297*.) zaigen auch soliches ynnserer Nider-
österreichischen Camer durch ynnser schreiben auch an. Mit beuelch,
dich obangezaigter ynnserer notdurfft nach diser Zeyt yon der Camer
ziehen zulassen , ynnd dier den Stat zuezestellen, oder ob derselb
noch nit yerfasst ynnd aufgericht wäre, solichen Stat forderlich her-
nach zufertigen. Das wollten wir dier nicht yerhallten. Vnnd daran
beschiecht ynnser Ernnstlicher willen ynnd mainung. Geben in ynnser
Stat Ynnsprugkh, den dritten tag February, Anno etc. im xxxyj**%
ynnserer Reiche des Römischen im Sechsten, ynnd der anndern im
zehennden.
Dem Edlen, ynnserm lieben, getreuen Sigmunden yon Herber-
stain, dem Freyen.
Am Sechsten tag Marty bin Ich auff Kü. Maj. etc. Eruordern zw 6. MSrz.
Wienn ausgeriten. Geen Stockheraw yier khlain meill. DenSibennden 7. Mir«,
geen Stain Sechs, den Achten geen Persenpeug Acht, den Neunten s. n. 9. Min.
(Bl. 298*.) zw Greyn geessen. Ynnd geen Enns auff das Nachtleger
Siben meill. Den Zehenden 9 g^^n Marchtrennckh zw dem fruemall
f&nff, Geen Lambach auf das nachtleger drey meill. Den Aindlefften ii. MSrx.
geen Frannckhenmarckht zw morgenns yier, ynnd geen Strasswalhen
zw Nacht zwo meill. Den Sechzehennden in die Elmau morgenns 16. Mirz.
^) Die Handschrift hat 'Sibenndeo*.
318 1K36-1S37.
17. März. Arej, vnnd geen Wergl auffdie Nacht zwo meill. Den Sibenzehennden
geen Innsprugkh Siben meill.
Zw Innsprugkh beliben. Alle Ambter der oberösterreichischen
Regierung ynnd Camer ynnderworffen» ybersehen ynnd yberlegt» damit
Ordnung ynnd guete WhrtschaiR möcht f&rgenomen werden.
28. Aug. Den 28. Augusty. Ist die Kü. Maj. wider yon Innsprugkh yer-
stainach. (H.) ruckht geen Matram *) drey. 29. geen Stertzing yier, vnnd 30. geen
31. Aug! Brychssen yier meill. Vnnd dann den 31. geen Putzen. Da hat die
KQ. Maj. etc. ainen Lanndtag gehallten.
(BL 298^.) Geen Trienndt.
Damach zoeh die KG. Maj. etc. sambt seinem Gemahel von
u.a. 12. Sept. Potzn den AindlifRen Septembris geen Sanndt Michael. Den zwelfftea
18. Sept. geen Trienndt. Vnnd blib da hintzt den Achzehennden desselben
19. Sept. monats. Vnnd yernickht desselben tags geen Tramin. Den 19. geen
20.— 23. Sept. Kaltem, 20. geen Potzn, 22. geen Brixen, 23. geen BraunecUMn»
^. u. 25. Sept. 24. geen Inichen, 25. geen Lüenntz, Traburg, Spitall ynnd ViUach.
9. Oct Am Neunten Oetobris geen Sanndt Veyt in KhiU'nndten. Da hielU
sein Maj. auch ain Lanndtag, vnnd dannen naeh Friesaeh» Judenburg.
Der KhOnig zoch yber die Pyber Albm geen Greisenegg yimd auff
TobI zw dem gejädthaiiss. Aber die Khünigin avff Khnitlfeldt, Letinn,
15. Oct. Pmgkh ynnd Grätz. Am fttnffzehennden hiellt daselbsit auch au
Lanndtag.
5. Not. Am filnfflen Nonembris bin Ick wider geen Wienn khomen.
(BL 299\) 1537.
Alls der weit ynnd der Höfe lauff ynnd brauch ist, nit allain
ymb geyttes willen des guefs« sonnder auch der Eern ynnd erhdhung
willen des Namens ynnd Stanndts, wie dann gemaincliehen alle
Herren, Grauen ynnd Fürsten durch Eerliche diennst den Khfinigen
ynnd Khaisern aus nidern Stännden zw solicher Eere ynnd wirde
erbdoht, hab Ich demselben weeg auch nacbganngen ynnd alUo ymb
meiner «oh wären, sorgclichen diennst wiUen vnnd nit ymb gellt nack-
uolgunde gnad mir ynnd meinem Namen 'Erworben.
») Matrey.
1B37.
319
Freyhern. (H.)
WirFerdinannd, Von Gottes genadenR&miseher Khünig» zw
allen eeiten merer des Reichs, in Grermanien , zw Hungern , Behatm,
Daimatien, Croatien ynnd Sclauonien etc. Khßntg ; Infannt in Hispa-
nien; E>tzheKzog zw Österreich; Hertzog zw Burgundy, zw
(BL 299^ J Brabannt, zw Stey«r, zw KhÄrnndten, zw Crain; Marg-
graue zw Md>rhem; zw Lntzenburg, in ober ynnd nider Schlesien, zw
Wirtemberg ynnd Teckfaen Hertzog; Fürst zw Schwaben; 6e-
fürsster Graue zw Habspurg, zw Tyroll» zw Phierdi, Khyburg ynnd zw
65rtz etc. Lanndtgraue inElsass; Marggraue des heilligen Römischen
Reichs rw Burgaw, ober ynnd nider Lansnitz; Herr auif der Windi-
schen imarch» zw Portenaw ynnd zw Salins etc. Bekhennen offennKch
mit di&em briefe ynnd thnn khundt allermenigelich : AHs wir yor
etlich yerschinen Jaren die Edlen, ynnsere lieben, getreuen Sigmun-
den, Wilhatlmien, Wernhardin, Georg, G«5rg Aflvndre, Georg Sig-
mundt yntid weiNenndt Hannsen ynnd Rueprechten yon Herberstain,
gebrOeder ynnd yetter, aus genuegsamen, beweglichen yrsachen, filr-
nembKchymb Ires AUten Adelichen herkhomens ynnd geschläohts, auch
Irer VorElltem ynnd Irer (Bl, 300^.) selbs sonndern schickhiichait
angenemen , erschieslichen ynnd yngesparten yerdienenns ynnd wol-
haltenns willen, mit dem Namen, das sy ynnd Ire Eeliche leibs Erben
in Ewig zeyt „die yon Herberstain, die Freyen"* haissen ynnd sein
sollen, ynnd darzue mit allen freyhaiten, gnaden ynnd Priuilegien,
wie die annder ynnser ynnd des heilligen Reichs, Auch ynnser Erb-
lichen Khttnigreich, FQrsstenthumb ynndLannde, auch ynnsers hauss
Österreich freyherm haben, gleich ynnd gemäss begabt ynnd erhebt,
nach lautt ynnd Innhallt ynnsers Khünigclichen brieffs , Inen darüber
gegeben ynnd gefertigt, der am Datum steet ynnd ausganngen ist:
„in ynnser Stat Ynnsprugkh, den Achzehennden tag des Monats No-
uembris. Nach Christi ynnsers lieben herrn gebnrdt im flinffzehen-
hundert ynnd Ainynnddreissigisten , ynnserer Reiche des Römischen
im Ersten, des hungerischen ivtk filnSten ynnd des Behemischen im
Sechsten Jaren ;** (BL 300^.) Das wir demnach weitter angesehen,
wargenomen ynnd betracht haben der obgenannten yon Herberstain
wolhallten ynnd yerdienen. So sy ynns siderher in yill weeg bewisen
ynnd erzaigt haben, ynnd sich khünfiligclich noch mer gegen ynns
gnetwillig erbietten, auch woll thim sollen ynnd mügen; Ynnd darumb
mit wolbedachtem inueth, gnetem Rat ynnd rechtem wissen den
320
1537.
genannten Yon Herberstain dise besonnder gnad gethon ynnd sy vnnd
alle Ir Eeliche ieibs Erben ynnd derselben Erbenns Erben EewigcHch»
Manns vnnd Frauen Person» zw Rechten Freyherrn ynnd Freyin
declariert» erelärt ynnd benennt, declariern, Ercläm ynnd benennen
sy also zw Freyherrn ynnd Freyin aus Rd. Kü. Maehtyolkhomenhait
hiemit wissennlich in CraflUt diss brieffs. Vnnd mainen, ordnen» setzen
ynnd wellen yon Jetzgeinellter ynnser khanigclichen macht, Das nun
hinf&r die offtgenannten Sigmundt, Wilhalbm, (Bl. 30V.) Wern-
hardin, Georg, Gedrg Anndre, Georg Sigmundt ynnd weillenndt
Hannsen ynnd Rueprechten yon Herberstain gebrfieder ynnd yetter.
Auch all Ir ynnd Ir yetweders Eelich Ieibs Erben ynnd derselben
Erbenns Erben, fttr ynnd für in Eewig zeyt, Manns ynnd Frauenperson,
Recht Freyherrn ynnd Freyfreulein gehaissen ynnd sein ynnd sich
„die yon Herberstain, Freyherrn ynnd Freyin, ** haissen, nennen ynnd
schreiben. Auch Inen derselb Tittl aus ynnsern Canntzleyen yon ynns
ynnd ynnsern nachkhomen Romischen Khaisern, Khünigen ynnd Ertz-
hertzogen zw Österreich also gegeben ynnd sonnst yon menigclichen
dermassen gehaissen, geballten ynnd geacht werden; Ynnd solichem
allem all ynnd Jegclich gnad, Eer, Stanndt, Freyhait ynnd Recht
haben, sich der freyen ynnd gebrauchen, die wir Inen den Freyherrn
gemäss in (^BL 30V.) obbemelltem ynnserm yorausganngen Priui*
legium gegeben haben, in aller massen ynnd gestallt, Alls betten wir
sy derselben zeyt mit ausgetruckhten Worten in dem gemelten Pri-
uilegio „Freyberrh** benennt, freyen, gebrauchen ynnd gemessen,
wie annder Freyherrn ynnd Freyin haben ynnd gebrauchen yon Recht
oder gewonhait yon aller menigclich ynuerhindert. Vnnd gebieten
darauif allen ynnd Jegclichen Churftlrsten, Fürsten, Geistlichen ynnd
Welltlicheu Prelaten, Grauen, Freyen, Herrn, Rittern, khnechten,
Lanndtshaubtleuten, Lanndtmarschalchen , Canntzlern, Canntzleyyer-
walltern, Verwesern, Vitzdomben, Vögten, Phlegem, Burggrauen,
Ambtieutten, Schultbaissen, Burgermaistern,LanndRicht6rn, Richtern,
Burgern, gemainden ynnd sonnst allen anndern ynnsern ynnd des
heilligen Reichs, Auch ynnserer Kbönigreich, (Bl. 302*.) Förssten-
thumb ynnd Lannde ynnderthonen ynnd getreuen, in was wirden,
Stanndts oder wesenns die sein, yon obbestimbter ynnser KhQnigcli-
chen ynnd Lanndtsförstlichen macht Ernnstlich ynnd yesstigclich mit
disem brief yund wellen, das sy die obgenannten Sigmunden, Wil-
halbmen, Wernhardin, Georg, Georg Anndre, Georg Sigmunden ynnd
1537. 321
weillenndt Hannss ynnd Ruepreehten yon Herberstain gelassen SQn
Tund Tochter rnnd Ir Eelich leibs Erbea ynnd derselben Erbenns
Erben für ynnd für Eewigclich zuraitten , bey obbestimbter ynnser
gnad» freyhait, Eern, wierd yortaill ynnd gereehtigkhait berublieh
bleiben» der geniessen ynnd gebrauchen lassen» Sy auch fttr „Frey-
herrn ynnd Freyin*< nennen» schreiben» Eern» Achten ynnd ballten»
daran nicht Irren noch hindern ynnd darwider nit tbun» noch des ye-
manndts annderm zulhun gestatten, (^BL 302^.) in khain weiss» Alls
lieb ainem Jegclichen sey ynnser schwäre yngnad ynnd straff ynnd
darzue die Peen» in obbemelltem ynnserm Priuilegy begriffen, zuuer-
meiden. Das mainen wir Ernnstlich Mit Yrkhundt ditz brieffs, Besiglt
mit ynnserm Khönigclichen anhanngunden Innsigl, der geben ist in
ynnser Stat Wienn , den yienrnndzwaintzigisten tag des monats Ja-
nuary » Nach Christy ynnsers lieben herm geburd ein Tausennt»
fQnffhundert ynnd Sibenynnddreissigisten» Ynnserer Reiche des R5-
mischen im Sibennden ynnd der anndem im Aindlefften Jarn.
Zw dem Stathalter» Ertzbischoue ynnd Räten geen
Hunngern.
Den Fünffynndzwaintzigisten tag May Ist (Bl, 303*.) mir ain 25. Mai.
Khünigclicher Beuelch yon Prag zuekhumen» das Ich mich geenPres-
purg ynnd Tierna yerftlegen soll » den Stathallter ynnd Räte yon 9
Hungern geen Prespurg zusamen zubringen. Bin dem nachkhomen»
aber nichts ausgericht. Der Stathallter wollt dem Ertzbischof nit nach-
ziehen; der Ertzbischof wollt nit geen Tierna yon wegen ainer Rumor,
die sich zuuor wider die seinen daselbstn erhebt bette. Ich muest
wider hinab» die zwen zuuergleichen. Ynnd den 29. May yon Wienn 29. Mai.
geen Prespurg am wasser gefarn. Den anndern tag geen Tierna zw 3o. Mai.
dem Stathallter khomen. Abermails yergebenns geraist» ynnd am
xiij. Juny wider geen Wienn khomen. 13. Jani.
Am Aindlifften July wider yon Wienn geen Prespurg geritten, ii. Joii.
Den anndern geen Posing. Da mit etlichen der merem gehanndlt. 12. Juu.
Am lyij. geen Sanndt Gedrgen ynnd (BL 303^.) geen Prespurg. 17. Jaii.
Den 24. wider geen Sanndt Gedrgen. Ynnd abermalls da gehanndlt. 24. JuU.
Ynnd die hochfart blib da in Irem wesen. Bin Am xxyiij. geen Pres- 28. juii.
purg ynnd am dreissigisten geen Wienn khomen. so. juii.
9 *geen Hangern' die Handschrift.
Fontef. yUI. 21
322 1S37— 1B39.
14. Aog. Am yierzehennden Augasty durch ain sonndern beuelch in khriegs
Rat yerordent.
(Bl. 309ro 1538.
Auf den tag geen Schielle, dahin sich die Hungern
vertagt hetten.
Die Hungern, so der Rö. Kö. Maj. vnnderthonen gewest, hetten
sich zusamen betagt in ain Marckht, an der Wag ligenndt, Schelle
genannt 9 » zwo meill vnnder Schinta. Dahin bin Ich yerordennt
16. Aug. worden zuraisen. Bin am Sechzehennden Augusty zw Wienn ausge-
22. Aug. zogen. Ynnd mit den Hungern gehanndlt. Den zwenrnndzwaintzigisten
desselben monats wider zw Wienn ankhumen. Daselbstn zw Schelle
sein die maisten khriegsieuth am wasser , genannt die Nassadisten,
mit wonung gewest. Dahin bringt man die Schiff von der Thunaw
ybersich mit Saltz ynnd annderer Waar.
(B1.30UK) 1S39.
In Polin.
22. Aug. Ich bin wider in Polin zuziehen yerordennt. Ynnd den zwen-
ynndzwaintzigisten Augusty yon Wienn aus den weeg auff Closter
Neuburg genomen, daselbst ybergefarn, dann die gross Pruggen war
zerbrochen, ynnd denselben tag geen Ladndorff*) geraist. Den
23. Aug. anndern tag das fruemall genomen zw Wisternitz •) ynnd zw Schara-
24. Aug. ditz *) yber Nacht beliben. Geen Wischa ynnd zw der Nacht geen
Crembsier. Geen Wistritz ») zw dem fruemall , ynnd zw Nacht geen
Tytzein •). Geen der Ostra ') zum fruemall, ynnd zw der Nacht geen
^) Sellye, südlich von Sempthe an der Waag.
») Bei Mistelbaeh V. U. M. B.
') Unter- Wistritz bei Nioolsborg.
^) Bei Obrowits, 4 Stunden von Brunn.
») Gross-Wistritz bei Olmüt».
•) Nen-Titschein.
') Ostrau.
1539-1540. 823
Freystätl. Geen der Pless zw morgenns» ynnd zw Nacht geen
Auschwitz. Morgenns zw dem Satur ^ (BL 305*,) ynnd zw der
Nacht geen CracUuiw. Palld vor der Stat Satur «in wasser Scaua.
Den Ersten tag Septembris bat die Kw. Maj. mich in meinem
Abwesen in der Niderdsterreichisehen Camer den Obristen Rat
Terordennt.
D«n AindlifRen Septenbris bin Ich ¥om Khftnig zw Polin wideromb li- Sept.
abgefertigt ron Crackbaw yerrittea geen Satur. Bjn Im SehloM be-
haust worden durch herrn Seuerin Bonar. Geen der Plesa. Es ist
yasst Pöss Regenwetter gewest yand die wasser angeloffen. Gees
FreystitI ynnd da bleiben mOesAen Vngewitters halben. Geen der
Ostra. Abermalis bleiben müessen. Geen Titzein; geen Olmöntz; gar
bey der Naebt hinzue khoraen. Mue^t yor (BL 30S^.) der Stat
bleiben. Geen Prostnitz zw dem fruemall ynnd g»eo Wiseha zw der
Nacht Geen Scharaditz *); ynnd zw der Naebt geen Wisternitz.
Geen Mistibach; geen Vlrichskhircbea ynnd den zwaintzigisteB tag so. Sept.
geen Wienn etc.
(Bl.306\) 1540.
Zw dem Stathalter in Hunngern.
Im Mayo Bin Ich geen Preipurg zw dem Stathailter in Hungern
auff Kfi. Maj. etc. beuelch geraist» dreyer dörffer halben» herrn
Uieronimus Laskby iw erlanngen.
Geen Hunngern.
Den Achzeheümden tag Juny Bin Idi aber geen Prespurg auf is. Joni.
Kfi. Maj. etc. heuelch geraist » mit dem Stathailter ynnd anndern
Räten zuhanndlen, der Yaiuoden in SibenbOrgen» auch des Perinj
Petter halben etliche Verschreibungen aufzurichten. Am dreyynnd- w. J«»».
zwaintzigisten widerkhomen.
(Bl. 306^.) Aber geen Hunngern.
Im Martio (?) widerumb zw Prespurg mit dem Stathailter ynnd
Räten Etlicher Dörffer halben, dem Hieronimo Laskhy (behSrig?),
gehanndlt.
*j Zator.
') SQdiich Ton Austerlitz.
21 •
324 1540.
In Polin ynnd Lytten auf Wägnen geraist
1. Sept. Ich bin am Ersten Septembris ew Wienn ausgeraist geen Yl-
richskhirchen. Geen Neudorff zw dem fruemall, ynnd zw Nacht zw
gros Nemtzitz ^ in Märhern. Geen Wischa ynnd yon dann geen
Crembsier. Geen Titzein; geen Freystätl; geen der Pless; ynnd dann
7. sept geen Auschwitz. Den Sibennden geen Crackhaw» ynnd mich da
weitter zuegericht.
10. Sept. Den zehennden yon Crackhaw ausgezogen nach der Wildt in
Litten. Geen Khursitza *) Sibenthalbe meiil.
(Bl 30T.) Von Khursitza geen der Newstat Gortzin »). viert-
halbe meill.
Von der Newstat geen Polonitza *). Da feeht man die Laxen.
Das Pftchel, so da Rindt, haist tzema >)• Sechs meill.
Von Polonitza geen Osseckh *), ain Stätl ynnd schöner Hof des
Herrn yon Tornaw, da er dazumail was, zwo meill. Geen Pock-
zweuitza "^), da sich der Sanndig tieff weeg Enndet, zwo meill. Geen
Sandomier ^) , ain gemaurt Schlos ynnd die Stat mit gemeur yrab-
fanngen, ain Vayuodschafft, zwo meill. Geen Souichost *)» ain Stätl»
zwo meill. Da fert man yber die Weyxl.
Von Sauichost geen Gostirada >*), ain dorff» zwo meill. Geen
Vsrendow i<) ain beschlossen Stätl drey meill. Geen Lublin» ain
zimblich guet StätU ymbgeroaurt ynnd mit gemaurten Heusern, ain
Vayuodschafft, da grosse marckht gehallten werden yon (^Bl. 307*.)
Reyssen, Moscouittern ynnd anndern yill Nationen. Siben meill.
Von Lublin geen Partzow. Vnnd Eeman drey meill khomen , ist
ain gar lannge Pruggen, ob Sechs Tausennt schrit yber ain gemöss.
Neun meill.
^) Gross-Niemtschitz an der Schwarza.
^) Koszyce an der Szreniawa, nordöstlich von Krakau.
«) An der Nida.
*) Polaniec in der Nfihe der Weichsel.
^) Die Czarna, ein Fluss.
•) Osiek.
') Koprzywnica an der Wrona.
^ Zandoniirz an der Weichsel.
•) Zawichost
^*) Goscieradow, jenseits der Weichsel.
*0 ürzedow.
1540. 325
Litten.
Von Partzow ain khlains hinans Ist ain Pach, Jassoniea, die
Gränitzen. Oeen Polobitza , nahenndt an der ianngen Pmggen » drey
mein. Geen Rostowsze ; geen Pesitzateitz drey meill. Geen Briesty»
ain Schloss ynnd grosse Lyttisehe Stat, ligt am wasser Buh genannt»
Tier roeill.
Von Briesty geen Camenetz, ain Schloss» darlnn ist ain geniaurter
Runder Tburn, ynnd (Bl. 308*.) ain guette littiscbe Stat Von Ca-
menetz aus sein zway wasser Osehna rnnd Veschna. FOnff meill. Von
Camenetz geen Sclieresehowa, ain ganntzNewStätl, hatdieKhfinigin
dasselb guet, (ist aines Edlmans Hof gewest,) Erkhanfil ynnd das
Stfttl yon neuem Erbawen, fönff meill.
Von Camenetz aus ist ain Waldt , zehen meill lanng ynnd das
Stätl ist darlnn gepawen , darbey rindt aueb ain Paeb» Listoa. Rindt
auch jfHr Camenetz.
Von Scberesebowa geen Nouidwor fQnff; geen Porosona 9 zwo ;
geen Volkbowitza *) yier meill. Die schönest berberg an dem weeg.
Von Porosoua zeucht man nuer ybersich in die Hoch ynnd ist doch
khain Perg.
Von Volkhowitza geen Piesky *), ist ain schlecht StitI , ist ain
Scbloss dabey, yier meil. Da Rindt ain zimblicb wasser, genannt
Selua» kbumbt aus Wolin in Reissen ynnd feilt in Nemen.
(Bl. 308^.) Von Piesky geen Moscu, ain Stätl, da Rindt der
Nemen für» ain yasst schöne Pruggen, guet yon holtz, yber den Nemen,
das Stfitle hat yon der Pruggen den namen, ain meill. Von Moscu
oder Pruggen geen tzutziua drey; geen Basilisky drey; geen Radowj
fttnff; geen Hestlitzkbain zwo; geen Rudnickj ^) fänflP; ynnd yon dann
zw der Wildt yier meill.
Die Hanndlung was nach Khünig Hannsen in Hungern Todt.
Daselbstn mit KhOnig Sigmunden mein sach oder beueleh yerricht
ynnd wider abgefertigt.
*) Rosawa.
•) Wolkowisk.
*) Bielica am Niemen.
^) Rudniki an der Mereczanka.
326 IMO.
5. Oct. Den FünSlen October von der Willd ausgezogen geen Rudnickj,
vber nacht, vier meill. Zwischen Rudnickhy ynnd Radonj Rinnen die
Meretz, Vischnitza ynnd Saltza.
Von Rudnickhy geen Radonj Siben meill; darnach sein geen
Yasilisky fttnff. Von dann geen tzutziua drey meill. Darnach
{BL 309^.) geen Moscu ist die schön gross Pruggen vber den
Nemen, oder wie es die Preyssen nennen die Muml. Drey meill.
Von dann geen Piesky ain meill. Da ist ain Schloss bey mnd
Rindt das wasser Selwa. Darnach geen Volkhouitza » ist ain guet
Littisch StfitI» ain schöne herberg bey ainem Edlman, vier meill.
Von dann geen Parosoua, ain Pollnischer wiert, yier meill.
Darnach geen Nouidwor, ligt gar am Waldt, zwo meill.
So man ausferdt khumbt man in Waldt auff lanngen Prüfen»
nahenndt ain halbe meill. Dann im Wald ain ansechlicher Kretzin
oder herberg. Hat holti mnd wasser genueg, das annder bring mit
dier. Der Waldt haist Trosna, vierthalbe meill.
(Bl. 309*.) Von dem geraöss Enntspringt der Nareff fluss etc.
Rindt in Mittenacht.
Darnach geen Schereschow» das Newstutl, so die Khfinigin im
Wald angefanngen zu Pauen, Annderthalbe meill.
Dariwischen Rinnen zway wasser, die Biela vnnd die Ilsna.
Von Schereschow geen Camenetz fünff meill ; ligt nun ausser-
halb des Waldts.
Von Camenetz geen Briesty fiinff meill.
Von Briesty geen Piestotzetz drey; yondann geen Laraasch zwo;
ynnd geen Polowitz ain meill. So man yon Polowitz aus, zeucht man
auch yber grosse Pruggen, ist ain gross gemoss, ynnd khumbt geen
Partzow, drey meill.
Polin.
Die Stat Partzow ist eingefanngen mit kh\en(BL 310\)werg «).
Ee man yon Litten in die Stat khumbt, Rindt das wasser Jassonicka.
Ist die Littisch Gränitzen, ynnd Partzow ist in Polin.
Von Partzow gen Polechowitza drey meill. Von dann geen Khien,
so am Viepers ligt, drey. Darnach geen Lublin drey meill.
^) Wohl Maaern aas Lehm. Vergl. Scbmeller 2, 357.
154a. 327
Lublin» ain Tmbgeinaarte Stat mit gemaurta Heusern, hat ain
Schloss gegei der Stat yber auffainem sondern PQhel Da sein grosse
märekht.
Von Lublin geen Rabin zwo meill. Von dann geen Vrsendow,
ain Eingefanges Stätl, das ain Thor gegen Lublin ist gemaurt» drey
meill. Geen Sauichost, ligt das Schlos an der Weyxi am Lannd gegen
Vrsendow, das Stätl mit ainem Cioster herüber an ainem Puhel, auch
an iem(Bl. diO^^seiben wasser, fttnff meill. Geen Sandomier, ist
ain zimblich erpaut ynnd gemaurt Schloss mit etlichen Zimern fQr
den KhOnig, die Stat hat auch ain Maur, ligt an der Weixl, zwo meill.
Von Sandomier geen Podkhzreeuitza zwo; geen Oseckh zwo meill;
geen Polowitza am wasser tzerna (oder Schwartza) , bey dem Stätl
fecht man zw seiner Zeyt die Laxen, zwo meill.
Von Polouitza geen der Neustat Gortzin, ain gemaurt Schloss
mnd zimbliche Stat, Sechs meill.
Von der Neustat sein yill Khretzin hintzt geen Crackhaw , thuet
zehen meil. Dahin bin Ich am Achzehennden Octobris khomen. is. Oct.
Den Ainvnndzwaintzigisten zw Crackhaw ausgezogen vnnd zw 21. Oct
Galitz bey dem herrn Seuerin Bonar beliben. Daselbst (BL 31 V.)
hin herr Petter Khmita Sabinskhy, Vayuoda zw Crackhaw ynnd Gross-
marschalch, zw dem fruemall khamb, sich yasst enntschuldigte, Weill
Er all Sachen wider mein herrn gehanndlt. Annderthalbe meill.
Darnach geen Satur, Schloss ynnd Stat, ligt yon Crackhaw
zuraitten Sechs meill. Von dann geen Auschwitz zwo meill.
Schlesien.
Damach geen der Pless drey meill. An das Schwartzwasser
zwo, vnnd geen Freystätl zwo meill.
Märhern.
Geen der Ostra zwo ; geen AlltendorflP Annderthalbe meill ; geen
Peterswaiden (BL Sll^.J ain halbe; geen Sedlitz aine; geen Titzein
ain meill. Von Titzein sein zwen weeg. Der Erst nach Olmüntz
khumbtman geen Weissenkhirchen zwo meill, geen Lipnickh aine,
dann geen Olmüntz drey meill.
So man aber nach Cremsier zeucht, khumbt man geen Husta-
petz 9» ist ain Stätl ynnd Edlmanns Sytz an ainem grossen Teicht,
^) Hustopetseb.
328
1S40-1B41.
ain meill ; von dann geen Kholitz ^) , ain khlain Stdtl mit ainem zer-
rissnen Schloss , des von OlmOntz , ain (?) meiil. Darnach geen
Wistritz»), ain Stätl ynnd Sehtos, Annderthalbe meill. Von dann
geen Cremsier an der March dritthalbe meilK
Von OlmQntz geen Prostowitz, ain New Stätl des Herrn von
Bernstain, zwo ; geen Wischa zwo. Von Cremsier sein geen Wiscba
auch vier. Wischa , ain guet Schloss ynnd Stätl des herm von 01-
mtintz. Von dann geen Scharaditz zwo meill ; geen gross Nemtzitz
zwo; geen Wistemitz an der Teya aine ; (Bl. 312*".) geen NewdorflF
zwo; geen Mistlbach zwo; geen Vlrichskhirehen drey. Vnnd geen
28. Oet. Wien, den 28. Octobris, khomen, drey meill. Denselben tag zw KO.
Maj. in die Newstat gefaren.
IndemJar hat sich das Erdtrich in Österreich, in Polin ynnd
Lytten angezündt. Bin an yill orten durch die Pranndt geraist. Hat
yngeuarlichen ain twerche hanndt ynnder sich geprenndt.
Geen Rab zu dem Obersten.
13. Dec. Den dreyzehennden Decembris hat mich die Kü. Maj. etc. durch
Franntzen Vicin eruordert. Bin desselben tags von Wienn in die
Newstat gefarn ynnd in der Nacht eingelassen worden.
14. Dec. Den yierzehennden abgefertigt ynnd nach Prugkh, Alltenburg,
geen Rab zw dem Obersten, {BL 312*.) herrn Leonharden von Vells.
Dann der khrannckhait halben abziehen mueste, zuhanndlen , wie die
Oberst haubtmanschaffl versehen werde. Zwen tag daselbst bliben
ynnd wider in die Newstat gezogen. Vnnd darnach wider geen Wienn.
(B1313\) 1541.
An Hof.
13. jsnner. Den drcyzehennden Januar}' bin Ich an hoff in die
Newstat eruordert, der Saltz Staigerung ynnd annderer hanndlung
halber.
') KelUch an der Juchina.
«) Bystmts.
i84i. 329
Geen Comorn
zw dem Obersten.
Im Februario Bin icb zw dem Obersten yelldhaubtman , herm
Wilhalbmen tod Rogendorff» geen Comorn gesebickht worden. Am
Acbtrnndzwaintzigisten ausgeraist zw Wienn ynnd zw vischamindt 2S. Febr.
yber Nacht beliben.
Am Ersten Marey geen Preinkhirehen. Dann geen Raekhendorff, i. Mirz.
Sannd marein *). Am Anndern tag geen Heger *) vniid Comorn. 2. MSrx.
Mein benelch yerrieht. Ynnder anndern beclagt sieh der Oberste :
^Naehdem Er numaiis (BL 313^.) Allt, gftchzornig, vergessen, bey
den khriegsleotten yerhasst ynnd zw solichen Sachen ganntz ynge-
schickht, darumb begerte an mich, der Kü. Maj. etc. nochmalls soll*
ches anzuzaigen. Zubitten Ine des Ambts zw erlassen. Er welle aber
nichts minder im yeldt auff sein aigen Cossten bleiben, ainem Jegcii-
chen Obersten gehorsambzulaisten, ailain ainen ausgenomen : Niciasen
Jurischitz, mit dem Er aus yrsachen, die er mir nennte, f nichts fnent den ainen
zuthun haben wollte.** Den Ftinfflen tag wider yon Comorn geen ^^^^ (h.)
Meger ynnd Rackhendorff, Vischamindt, ynnd am Sibennden wider ^' ^^^'
geen Wienn.
Mit Graf Niciasen
von Salbm zw dem Turso.
Den dreyynndzwaintzigisten Aprillis hat mich die KQ. Maj. etc. 23. ApHi.
Graf Niciasen yon Salbm znegeben, zw seinem Stief Schweher herm
(BL 314*.) Alexy Turso, Stathallter in Hungern, seiner Gemahell
Erbschafil halben zuhanndlen. Zw Schinta gehanndlt, das ganntz
Monat ansbliben.
In das Veidleger ynnder Ofen.
Am Ersten Augusty hat mich die KO. Maj., neben der R5. Kay. i. Aog.
May. etc. Orator herrn Johanns Thomas Picus * Grauen zw Mirandula,
* Graf Galeotus zw Concordia hat seines yaters brueder Johan-
nem Francisoum picum graffn zw Mirandula jn seinem haus yberfalln
') Ragendorf am rechten, St. Maria, d. i. Somorja am linken Donanufer.
*) Nagy-Megyer auf der grossen Schütt-Insel.
330 iMi.
in seiner KQ. Maj. Yeldleger, So ynnder Ofen an Sanndt Gotiiarts
Perg ynnd im Cronfeldt gelegen, gesehickht, mit beueleh vnnd
gwallt, mit Khönig hannsen Witwen ynnd Iren Räten in Ofen auff all
Eerlicb ynnd zimblieh mittl zuhanndlen, damit der TOrgg, der nun
sein beer gegen dem ynnsem gelegert ynnd Er mit seiner maebt
bemacb Eilltn, nit in Ofen kbäme. Aber da wollte (BL 31ä^.) man
nicbts boren. Reden, nocb banndien. Darumb wir baid yngetboner
sacben abzieben muesten.
Der Oberste wart mit ainer kbugl, so nunmalls anganngen ynnd
müedt was, am Ärmb besebedigt, die Roren Proeben <)• Die Veindt
naebneten sieb. Er ligenndt beelagf sieb wie yor seiner Ynsehiekh-
licbait ynnd geprestang. „Also (spriebt Er) bringt micb mein berr
ymb mein Eer, leib ynnd leben I** Hatte nocb ainem anndern an sein
stat zusebickben.
Abzug yon Cronfeld ynnd sannd Gotbartperg.
Vnnser b5er wollt des Türckbiscben Kbaisers bör ankbunfR nit
Erwarten. Namb den Abzug am Ainynndz waintzigisten , muest
(J?/. 315'.) yber die Tbunaw. Das VnglQckb was mit gwallt da, der
Windt bat yilmallen die Scbifpruggen zerrissen ynnd sein in sSlieben
Abzug yberfallen worden. Vill gueter Leutb sambt allem gesebütz.
des yill gewest, sambt Munition, Profanndt, Scbiffungen ynnd was zw
solicbem notdurfltig im Leger ynnd zwPesst yerbannden, ain Vberfluss
yerlom ynnd yerlassen.
Daselbsten sein zwen meines namens beliben: berr Cristoff,
meines Brueder berrn Hannsen Sun, ynnd berr Franntz, meines Vetter
berm Wernbardins Sun.
Raiss zw dem Türgkben.
Der TOrggisch Kbaiser kbamb berzue ynnd legert sieb Oberbalb
Ofen: ynnd weill alles yolckb, so yberbliben, in der flucbt, was
ynd yor ainem Crueifix kbnieenden sambt desselben Sun Albertum
Ermordt ynd die grafscbafft eingenomen. Der obn yermeldt Jobannes
Tbomas picus graff yon Mirandula ynd eoncordia was des Albrecbtn
brueder. (H.)
^) D. 1. die Armrdhre.
iMi. 331
kbain (Bl. 815^.} annder g^dannekhen, dann derTQrggwürdseiüem
8jg DOoh fOr aus yernickhen. Daramb bat die Kfi. liaj. etc. micb mit
sonndern gnaden. Am SibenTnndzwaintzigisten Aagusty, zw der New-* n. Ang^.
stat angesprocben, damit Ich die Raiss zw dem Tflrggen in PotschaiH-
weiss annftme. Wiewoll es mir bescbwftrlicb, in solicber flacht mnd
sorgen Weib, baab ynnd guet zuuerlassen ynnd meines leibs halben
ganntz gefärlicb , zw dem das allennthalben hOfftig ^ gestorben , So
bab Ich doch aus mein Treuen gegen meinem Herrn ynnd meines
Vatterlanndts micb bewilligt» die Raiss zutbun. Die Kfl. Maj. nennt GraffNicUsoTon
mir zwen» welieben Ich wollt zw ainem mhComissarien. Stellt mirs MarxnBekn ron
in meinen willen. Allso bin Ich auff die Raiss khomen. LeopoidsUrff.^
Am dreissigisten Augutty bat die KbQ. Haj. mich zw Schadwienn so. Aug.
gar abgefertigt. Am 31. bin leb geen Wienn khomen. si.Aug.
(Bl. 316*.) Am anndern tag September Bin Ich yon 2. Sept.
Wienn geen Prespurg am wasser gefarn, auff ainem Bregentin *),
mit ainer Eerlichen geselschaffl yon Teutschen, Walhen, Bebamen
ynnd Härbern. Da fannden wir Graf Niclasen yon Salbm.
Am dritten tag bin Ich weitter yon Prespurg abgefarn bintzt 3- Sept
Sannd Marein in die ScbQtt. Daselbst fannd Ich berrn Lienbarden
yon Velss, der das zertrennte Voickb wider souil müglicb zusamen
bracht. Wenig tag daruor was berr Wilhalbm yon Rogendorff da-
Selbsten gestorben. Graf Nicias von Salbm khamb auff den Cotschien
wägnen zw der Nacht hernach. Man schreibt berrn Wilhalbm yon
Rogendorff scbftnndtlich nach, mit ganntzer ynwarhait. Er hat Treu-
lieb ynnd frumbkhlich gehanndit, nach seinem Pessten yersteen.
(Bl. 816*.) Am Vierten sein wir am Wasser ab, ynnd ynnder- 4. Sept.
wegen die Wälhischen schiffung ankhumen, die zwRQckh aufzohen,
dauon wir noch ein Bregantin namen ynnd fuern geen Comorn.
Am Fünfiten fuern wir geen Graan. Da wartet ynnser des 5. Sept.
Tflrgkben lebendigs glaitt, Cassum Beckh. Der gienng mit ynns am
Sechsten tag in ynnser Schiff, fuern geen Plintenpurg »). Da namen 6. Sept
wir auch ain Nassarn Schiff *) zw den anndern. Vnnd noch des tags
^) D. i. htaflig ». sahlreieh.
') Brigantina => ein leichtes, zweimaatigea Schiff.
») Viseghid.
*) Wachschiff. Yergl. Stephan Gerlachs Tagebach der tfirkischen Gesandt-
schaft Kais. Maxiinih'an*s n. und Rudo1ph*s II. 1573 ff. FrkfH. a. M. 1674*
Fol. S. 7 und 531.
332
1841.
in des Tfirggen leger, was am Erichtag oder tzinsstag. Ee wann wir
zw Lannd khomen» khumbt der TenUch Thulmatz. Thfirckhisch haist
Dolmetsch Dragamen. Sein Namen was Machmut, (Der bt zw Wienn
geborn, aines Khramer Sun, Jacoben yon Plbrach, (Bl. 317*,) Sein
Tauffnamen was Sebold) in ainem khlain schifflein zw ynns, der ynns
Jeder zeyt gedolmätscht hat. Redt ynnd erzaigt sich guet. Got wesste
sein hertz.
Desselben Abennts, was es etwas spat, aber nichts minder kha-
men vnns enntgegen hintzt an das wasser der Zausch Bassa mit ann-
dern vill Türggen. Man brachte vnns auch Phärdt, darauff wir in das
Leger Ritten zw mnserm gezellt oder höer hatten, die Eerliehen
aufgericht vnnd mit grossen Tebiehen das Erdtrieh bedeckht ynnd
zuegericht was. Ain Pogenschuss yon des Russtam Bassa hotten,
darzwischen nichts dann ain grosser Platz was. Wir speisten ynns
desselben Nachts yon ynnsem Scbiffen. Vnnd der Russtam Bascha
liess sich derhalben Enntschuldigen , weill man ynnser ankhunfit nit
gewislichen gewisst bette.
7. s«pt. (Bl. 317*.) Am Sibennden tag warn wir fdr den Rustam
Bascha bracht, der auff ainem nidern Sessel sass ynnd gegen ynns
aufgestannden, die hanndt Pote, dann ynns auch gleichmftssige Sessel
oder Stfiel liess bringen. Hört ynns also sitzenndt Der Dolmetsch
khniet neben ynns ynnd setzt sich dann auff seine f&ess nach Irer
gewonhait. Der Rustam Bascha sprach: „wü* sollen Ime alle sachen
anzaigen. Er wäre der Obreste herr.** Das wir dann thatten. Darnach
muesten wir zw dem Mechmet Bascha , so ynnser Voickh yberfallen
ynnd geschlagen, geen, den auch zuuerEern ynnd zubitten, das Peste
zuhanndlen.
Dann weitter zw dem Husram Bascha. Vnnd wieweit wir khain
wissen gehabt, das Suleyman zw Bascha erhöcht ynnd zw Innhaber
Ofen fQrgenomen , ynnd khain Eerung fUr in bracht betten , Nichts
minder haben wir in auch besuecht.
Vor ynnser ankhunflFt hat der Khaiser beuolhen, (BL 3 18*.) des
Khünig hannsen khindt zw sich zubringen. Mit dem sein auch alle
Räte, der Brueder Georg MQnich ^), ynnd annder mit khomen.
Indem hat der Turgkh die Janitschärn zw der Stat geschickht, Alls
^) Der Pauliner Eremit Georg Martinuzzi.
1541. 333
sollten sy das khindt Tnnd Räte vor ybl behfiettea. Alls die mit dem
khiodt aus der Stat, gienngen die Jänitzarn hineia. Also ist Ofen ein-
genomen. GleichwoU das khind ynnd Rate wider hinziehen lassen.
Ausserhalb Valentin Tdreckh, den behiellt er verwarten. Also ist
Ofen in des Torgkhen hanndt khomen.
Am Achten tag warde vnns khürtzlich angesagt. Wir sollen för s. sept
den Khaiser. Wir Ritten palld hin. Alls wir lanng dureh das hör
zugen, khamen dann, da lannge zeylln Reitter hiellten an baiden
seitten. Den thetten wir, nach des Tnlmätsch leer, mit naignng ynnser
khöpf die Eer, vnnd sy dergleichen rnns herwider sittigclichen. Wir
warn gefflrt zw ainem (Bl. 316^.) schönen gezellt, das stundt alls
zwen hanndtpfichssen schuss Ton des Khaisers gezellt. Dazwischen
auch khain anndere gezellt gesetzt was. Da stunden wir ab vnnd
bliben mit ynnserm gesindt.
Neben disem gezellt ward ain yasst gleichmassig nahenndt ?nnd
neben dem ynnsern, dahin worden wir beruefft. Darinn warn: der
Rustam Bascha, Mechmet Bascha ynnd Hechmet weg^, so auch
ynnser Volckh am abzug hat helffen yberfallen. Sy sassen neben-
einannder auff nidern Sesseln. Gegen dem Thor der Hütten, so man
zw dem Khaiser gienng, Sassen zwen Oberste Richter woll hindan
ynnd etwas hinder den Baschaen. Bey dem anndern thor, wie wir
Einganngen sein, Sass ainer auf ainem yierfachen Tehich aufF der
Erden. Ist der Canntzler gewest. Die stunden all gegen ynns auf.
Dann warden ynns auch (BL 319*.) gleichmässige Sesseln bracht,
ynnd sassen gegen den dreyen Baschaen yber. Redten allerlay. In
dem bringt man noch ain sölichen Sessel, Setzt den zwischen ynnser
ynnd den Bassa. Darüber deckht man ain weiss tuech, dann setzt
man ain weittes Zinplat ynnd lannckhlets Prot, Rings neben dem
RaniR des Plats herumb. Man gab den Bassaen ynnd ynns Jegclichem
ain schön Tuech, yber die schoss zudeckhen , darzue Jegclichem ain
Seruett, nit weiss, aber gleichwoU sauber. Dann so bracht man die
Speiss in ainer Erden grüenen SchQssl, die setzt man in die mitt des
Fiats. Daraus namb Jegclicher mit den fingern was er wollt. Wir
brauchten khain messer. Es warn bey Acht oder Neun Rieht. Assen
forderlichen hin. Zwletzt, da alle sachen aufgebebt waren, bracht
*) D. i. Mechmet-Bey.
334
1S41.
man Jegclichem ain khlainere schflssl Ton Erden mit Sflessem Wasser,
(BL 319\) auff ainem Zyn alls ainem Tdller, sutrinekhen. Den
zwayen Richtern was gleichermassen auff ainem Sessel die Speiss
gegeben, auch dem Canntzler auff der Erden. Nach der Malieyt
gienngen die drey Bassa zw dem Khaiser, Hessen ynns in der hütten.
Dann warn wir auch beruefft» gienngen hin yber den Platz zwischen
den hotten. An baiden seitten sassen ynnd stunden die Janitzarn
ynnd annder, aines gemainen Pogen schuss weitt yon einaander, den
wir auch Eer erzaigten, ynnd sy ynns herwider. Es khamb ye ainer
gegen ynns, yermonendt mit der hanndt zaigenndt, Alls sollen wir
förderliehen geen. Wir aber behiellten ynnsem zimblichen ganng.
Khamen allso in die Erste des Khaisers hdrhütten, darinn seine Ver-
schnittue stunden. Es was ain Tueeh in mitten durch dieselb hütten
gezogen für den Pamb, Also das (BL 320*.) niembt durch die
Hütten sehen m5cht Alls wir durch dieselb hütten khaoien, sein
ettlich wenig Schritt (in die Hütten) 9 darinn der Khaiser was.
Alls wir ynnder dieselb hütten khamen, fanden wir den Khaiser sitzen
an ainem Stuel, den Ich Gk ain Petstat hallt der leange ynnd Praite
nach. Ist gülden zusehen gewest. Vor sein stunden die zwea fiustam
ynnd Machmet Bassa. Der dritte was yor nmser ausganngen. Es
stunden noch Ir zwen, auff yegelicher seitten ainer, mit laimgen Ste-
hern. Die zwen Bassa khamen ynnd namen den Grauen *) Jegclieher
bey ainem Armb, ynnd f&erten den zw dem Khaiser, damit Er Ime die
Recht hanndt, so Er am khnie hallten het, khüste. Mich hiellt man
dieweill ynnder der Thur der hätten, hintzt der Graf khame. Dann
föerten sy mich gleichermassen hin zw dem Khaiser, die haudt
zukhüssen.
(Bl. 320\) Alls wir da stunden, spricht 4er Khaiser •): „Was
sagen sy? was wellen sy?** das getolmetscht der Rustam Bassa.
Spricht: „sagt nun alles dem Khaiser, was Ir mir gesagt habt.^ Dann
sagt Ich den grues. Darnach benennt leh die yerEerung, die stundt
an der anndern hütten, das der Khaiser die sitzenadt mdcht seilen.
Zum dritten erzeilt Ich die Sachen darumben wir geschiekht warn.
^) Aas der Pestlier Handschrift ergfinzt.
') N&mlich den Grafen Nicias Salm.
') Diess und alles Folgende zu Rustem-Bascha.
mi. 338
Auff etliche meine Reden spricht der Khaiser : „Haben sy nit mein
Bassa gesehen ?*" Zaigt mit der hanndt an Meehmet Sascha. So Ich
darauff Anntwort gab, spricht der Khaiser: »»Haiss das steen lassen
ynnd das sy fttrbas Reden. ** Nach Tolbrachter Red spricht der Khaiser:
„Haben sy nicht mer?** Sagt Ich: „Yetzo nit mer."" AlUdann spricht
der Khaiser: „Haiss geen.*' Mit de« wir ynnser Reuerentz thfttten
vnnd zugen hin.
(BL 321\) Am Nennten tag haben wir auch mit dem Russtam 9. sept.
Bassa lan^g gehanndlt.
Den Zebennden hat man ynns in vnnser hütten bracht yegclichem io- ^p^
zwen Türggisch Rockh ynnd fönff khiaine stückhl gemainer Seiden,
vnnd Jegclichem Fflnff Tausenn t Asper, darzue etliche stQckhl geringer
Seiden flir vnnsere leuth, so mit vnns gezogen sein. Desselben tags
sein wir wider in den yerEerdten Türggischen Röckhen filr den
Khaiser bracht, in massen wie ror, Allain das wir mit den Bassaen
nit geessen haben, ynnd in der hatten, darein wir Erstlichen gefüert,
mnesten lanng warten, hintzt der Khaiser geessen hette. Wir sahen
in gnldea oder yergflUten schflssebi das Essen in die Hütten tragen.
Ynnd alls wir darnach ynnder des Khaisers hotten khamen, ynnd
der Graf hinzue geAlert, die hanndt gekhüsst, ynnd Ich hinaeh zw
dem Khaiser khanA, (Bl. 321^.) Mocht Ich mich so tieff nit nider-
lassen, damit Ich die hanndt het mtgen khQssen, ymb das mir zuuor
ain grosser Weetagen in die Lenndt khumen was, darumb sprach Ich
zw dem Rustam Bascha in Windischer sprach, (dann Er in derselben
Zungen geborn was) : „Ymb gottes willen, hilf mir. Ich mag nit !^
Er thet mir khain hilff. Aber der Khaiser yerstundt das ynnd hebt
sein hanndt nahenndt ain spann hoch yon dem khnie , damit Ich die
mit dem mundt erraichen möcht. Das Ich Ime ye zw amer gOete ynnd
Barmbhertzigkhait Raitten ynnd auslegen muess.
Alls wir umn stunden, spricht der Khaiser: »Was sagen sy?
was wellen sy?** darauff Ich Anntwort gab nit annderst, dann das wir
ainer gueten Anntwort auff ynnsers herm Khünig begem gewartenndt
sein. (Bl 322\) Darfiber spricht der Khaiser: „Haiss geen.'^ Mit
dem schieden wir ab yon dem Khaiser ynnd in ynnser gezollt.
Denselben tag liess ynns der Bassa durch das h5r fliern, ab ynnd
neben der Thunaw, die schiffungen, die sy brachten ynnd die sy yon
yuks erobert, sambt rill ynnsers genomen geschfltz zusehen, ynnd
ganntz ynnder der Stat ynnd dem Schloss an dem Wasserthurn f&em.
336 1S41.
da Er dann auch stunde auff der Erden, vnnd Hess ain gross Allts
stüekfa Füchsen mit ainem lanngen dickhen Puluersackh in den wasser-
thurn ziehen, daran allain das khriegsyolckh zohe. Alls Er vnnss ma-
nicherlay fragte ynnd schier wider lassen wollte, spricht Er Windisch
zu mir: ,,Was hastu gesehen?* Sagt Ich: „Aines grossmechtigen
herrn grosmächtigkhait.** Das Im seer woll gefiell.
Darnach fürt man ynns wider durch das (BL 322*.) höer nach
der lenng auff, ynnd dann yber ain hohen POhel, darauffich nit möcht
meiner oben yermellten schwachhait halben Reitten, Aber der Graf
mit der Geselschafft. Die haben in ainen anndem Poden auch ain
grosses h5er gesehen. Darnach khamen wir zw etlichem seinem
Yeldgeschütz. Das lanng ynnd geringist stundt zw Obrist gegen
ynnsern Lanndt.
11. Sept. Den Aindlefilen tag beruefft ynns aber der Rustam Bassa. Nach
yill Reden hat Er zwen brief, in gülden säckhelln eingemacht nach
Irer Art , daran Zettln stunden. Die besach Er , ynnd nimbt den ain
nach der lenngs, druckht den an sein mundt ynnd dann an sein Thum-
backh, ynnd Raicht den dem Grauen ynnd spricht: ^Gib den brief
niembt dann deinem Khünig.*' Mit dem warn wir abgefertigt.
(Bl. 828'.) Ynns war ain tzausch zuegeomndt, der für ynnd
an bey ynns in ynnser hütten belib. Thet ynns khain beschwärdt. So
bracht man ynns auch am morgenns, nachdem wir zw nachts khomen
warn, ain yässl wein, etliche Casti*aun , Auch etlichs Rindtfleisch,
darzue auch ettliche Zuckherhäet. So Assen auch annder Türggen,
ynnser ynnd annder Dolmätsch täglich mit ynns. Warn gueter Ding.
Aber des tags, alls wir morgenns yon dem Khaiser solten ynnsern
Abschied nemen, khamen die ynns die speiss betten geben, begerten
gellt, ymb das sy ynns gedienndt betten. Alls wir Inen das gaben,
khamen darnach Nymmer, gaben ynns auch nichts mer. Wir haben
yill leuten geben müessen, die ynuerschambt darumb angehallten
haben.
12 Se t ^^^ zwelfflen tag sein wir widerumb (BL 823*.) auff ynnsere
Schif ganngen. Ynns niembt dann der tzausch ynnd der Dolmätsch
beglaitt, ynnd allso ybersich gefarn. Den tag nit gar geen Plinten-
13. Sept. purg raichen mügen. Aber am dreyzehennden daselbst ankhomen,
ynnd furter geen Graan gefarn.
14. Sept. -^™ Yierzehennden bin Ich auff ainem Nassade schiff, ynnd herr
Anndre Graf zw Gorckha, des Khünigs zw Polin Potschafft, der auch
im. 337
daselbsfn im leger bey dem Törggen gewest, mit mir geen Comorn
gefarn.
Am Fünffzehennden auf Cotzien Wägnen geen Sammarein 15. sept.
khomen, da Ich den Graf Anndreen gelassen. Graf Niclas ist fiiraus
nach Prespurg gefarn.
Den Seebzehennden hab Ich zw Prugkh an der Leytta geessen. 16. Sept.
Da es dann gestorben bat *), yerhoiR leb ain Pesser leger zu haben,
vnnd bin geen Trautmanstorff (Bl. 32i\) kbomen. Fanndt da herrn
WoliTganngen Pranntner, hoehmaister Sanndt Georgen Ordenns; heiTn
Wilbalbmen Ton Pueebaim, Lanndtmarsebaleh in Osterreich» vnnd
sein Gemahel, der dann solicb herrschafit von dem hoehmaister Inn-
gebabt hat Die Emphienngen mich woll. Blib yber nacht. Es warn
bey zwaintzig Person aus dem Schloss gestorben. Nit vill weniger
lagen noch khrannckh, des alles mir nit wissenndt was, hintzt mor-
gens frue. Den Sibenzehennden fuer Ich geen der Newstat. Des tags
ward die Fraw zw Trautmanstorff kbrannckh, baid herrn palld dar-
nach. Dieselben zwen sein auch gestorben. Es starb desselben Nachts
auch Yeyt von KhQnigsperg, Yerwallter der haubtmanschafft vnnd
Schloss daselbstn zw der Newstat. Ich muest da bleiben, mein Cotschy
mocht nit weitter. . Am Achzehennden (Bl. ^24^J wollt Ich zw is. Sept
Neunkhirchen das frueraall nemen. Alls Ich zw der Herberg khamb,
war ainer erkhrannckht, darumb Ich hinauss geen Glockhnitz fuer
Tnnd dann geen Clam, da es allennthalben nahenndt ausgestorben
hette. Blib zwen tag da , vnnd dann yber den Semring. Mocht nit
Reitten, bin hart gefarn. Vnnser Ausgeber oder Schaffer , Balthasar
Burger, starb an der Raiss zw Wienn, vnnd ain Canntzleyschreiber,
der mir nachgezogen, starb zw Neunkhirchen.
Am dreyvnndzwaintzigisten, an ainem freytag, geenGrätz kho- m. Sep»
roen, da Ich ain khlaine sicherhait fannde. Vnnd bin allso die ganntz
Raiss hin ynnd wider in grossem sterb gewest. Der Almechtige hat
mir sein gnad mitgethaillt, ynnd hab allso zw Grätz wider ausgerasst,
damit Ich hab mOgen Reitten, (Bl. 32S'.) ynnd Got Lob, die Sachen
dermassen yerricht, das der TOrgkh dazumall khain weittern schaden
gethon, des man sich ye nit yersehen het.
^) Die Pest raffte in diesem Jabre fast ein Dritibeil der Bevdlkerun^ir Wiens
hinweg. Mitterudorfer Historia univers. Yindob. 2, 162.
Fontes, yill. 22
338
1542.
(Bl.325\) 1542.
Geen Comorn
2W dem Marggrauen Halignan.
28. Mirs. Am Achtynndzwaintzigisten tag Harty bin Ich sambt herrn Otten
von Tischkha ynnd herrn Blasien khuen geen Comorn zw herr hanns
Jacoben Medices» Marggrauen zw Malignan, Obristen des kbriegs-
Yolckhs in Gran, ausgefam.
(Bl 326".) In Honngern zw dem Tursso.
30. AprU. Den 30^"" tag Apriiis Bin Ich zw dem Stathalter in Hungern, das
tzypser haus belanngendt, geen Schinta gefam.
(Bl. 326\) Befreyungfur veldtzug.
Wir Ferdinannd, Von gottes genaden Römischer KhQnig,
zw allen zeiten merer des Reichs; in Germanien, zw Hungern, Behaim,
Dalmatien, Croatien vnnd Sclauonien etc. Khünig; Infannt in Hispa-
nien ; Ertzhertzog zw Österreich ; hertzog zw Burgundy, zw Brabannt,
zw Steyer, Khämndten, zw Crain, zw Lutzenburg, zw Wirtenberg,
in Obern ynnd nidern Schlesien; Fürst zw Schwaben; Marggraf des
heiiiigen Römischen Reich zw Burgaw, Märhern, Ober vnnd nider
Lausnitz; Geßirster Graf zw Habspurg, zw Tyroll, zw Pbierdt, Khi-
bürg vnnd zw Görtz ; Lanndtgraf in Elsass ; herr auif der Windischen
march, zw Portenaw vnnd zw Salins etc. Bekhennen offennlich mit
disem brief vnnd thun khundt ailermenigclich, das wir genedigclichen
angesehen, wargenomen vnnd be(BI. 327^9tracht haben die Eer-
liche, ansechliche, nützliche, getreue, vleissige diennst. So der Edl,
vnnser lieber getreuer Sigmundt von Herberstain, freyherr etc., Tnnser
Rat, weillenndt vnnserm lieben herrn vnnd Anherrn Khaiser Maximi-
lian, löblicher gedächtnuss, dergleichen der yetzigen Rö. Kay. Maj. etc.,
vnnserm lieben Brueder vnnd herrn, vnns vnnd rnnserm löblichen
Haus Osterreich gehorsamblich vnnd mit Pessten treuen erzaigt ynnd
bewisen, ynnd furnemblich, das er sich Erstlichen bey ermelltem
Khaiser Maximilian in den yeldtzOgen , so Ir Kay. Maj. etc. in Hun-
gern, dergleichen auch gegen den Venedigern gethon, Jederzeyt
Eerlich, Ritterlich ynnd wollgehallten; Auch sich yon Irer Kay. Maj. etc.
alls derselben hofrat ynnd dienner in ansechlichen Legationen ynnd
im. 339
Potschafilen zw den KhQnigen von Hungern, Denmarckht» (BL 32V.)
Polin, auch den GrosfQrsten in die Mosqua , dergleichen zw anndern
Cburfilrssten Tnnd Fürsten des heilligen Römischen Reichs ynnd in die
AydgnosschafR, Auch annderer ort, rnnd volgenndt nach absterben
vnnsers lieben Anherrns Khaiser Maximilian neben anndern ynnserer
Niderösterreichischen Lannde Gesaondten von ainer Ersamen Lanndt-
schafft vnnsers FQrstenthumbs Steyer zw obgemelltem vnnserm lieben
Brueder vnnd herrn, Khaiser Carln, in Legationweiss , auch guetwil-
ligclieh sehickhen ynnd gebrauchen lassen, daneben Er neben anndern
sein Raison auff Venedig, Rom , Neapolis , Tolgenndts vber Möer , da
Er dann nicht mit khlainer geuerlichait leibs ynnd lebenns durch ynge-
stflemigkhait des Mors auff Sardinia, Maiorica, Minorica ynnd ybitza
geworffen, ynnd yon dannen in Hispanien (BL 328*.) ankhomen;
Nachmallen wie wir ynns ynnser österreichischen Lannde Regierung
ynnderfanngen ynnd angenomen , sich in ynnser diennst an ynnsern
hof begeben ynnd mit ynns yill ansechlich Raison in die Niderlannd,
Brabannt ynnd Flanndern, zw hochgemellter Kay. Maj. etc. ynnd sonnst
yolbracht, ynnd nachgeenndts sich ynns zw ynnderthenigem gefallen
in ynnsern Niderösterreichischen Lannden Alls ynnser Rat bey ynnser
Regierung ynnd Camer daselbst in ynnsern hochwichtigen ynnd
treifenlichen Sachen gehorsamblich gebrauchen lassen; Auchhiezwi-
schen yill ansechlicher Raison ynnd Legationen zw den Khünigen in
Hungern, Behaim, Polin, Lytten, Moscouia, Auch Churitlrsten ynnd
Farssten des Reichs, ynnd fQrnemblichen Jungstiich (BL 328''.)
nechstyerganngen Ainynndyiertzigisten Jar zw dem Turggischen
Khaiser Suleyman, nach dem laidigen abzug ynnsers Cristlichen
khriegsyolckhs, wie der Turgkh den KhQnigclichen Stuell, Schloss
ynnd Stat Ofen eingenomen, on allen scheuch yorsteennder geuär-
lichait gehorsamblich, guetwilligclich yolzogen ynnd yolbracht hat,
ynnd noch täglichs thuet etc. ; Vnnd derhalben, in betrachtung solicher
lanngwierigen, statten ynnd getreuen diennste, so gemellter yon Her-
berstain angeregter massenweillenndtynnserm lieben Anherrn Khaiser
Maximilian, dergleichen der yetzigen R5. Kay. Maj., ynns ynnd ynn-
serm löblichen Haus Osterreich yon Jugennt auf ansechlich, nQtzlich
ynnd mit getreuem, Embssigen yleis gethon hat, ynnd in solichen
(BL 329''.) ynnsern ynnd ynnsers haus Österreich diennsten zw
seinen yerlebten tagen khomen ynnd dermassen darinnen Eraltet, das
Er yon wegen seiner Muee, Arbait ynnd schwären Raison dermassen
22»
340
1542.
mfled worden, das Er sich seiner gedSchtnuss, gesichts mnd gehörs
zw mermallen vor ynnser beclagt, Haben wir bemellten Sigmunden
von Herberstain, Freyherrn, alls ynnserm wollverdiennten, AlUen Rat
▼nnd dienner, genedigeliehen bewilligt, zuegesagt ynnd versprochen,
das wir Ine nan hinfliro zw khainem Velldzug noch ainichen weitten
vnnd schwftren Raisen gebrauchen sollen noch wellen, auch Ime
daneben dise sonndere gnad gethon vnnd Freyhait gegeben, Thun
auch soliches hiemit wissentlich , in Craift ditz brieffs , das Er nun
hinfliro weder von vnns noch yemanndt anndern mit (Bl. 329^,)
ainichen beschw&rlichen Ämbtern: Alls yolziehungder geschdflft ynnd
letzten willenns, Gerhabschafften vnnd dergleichen Sachen beschwort
noch bedranngt werden soll, Sonnder yon solichen beschw&rden
gänntzlichen Ennthebt ynnd Exempt sein. Vnnd wir sollen ynnd wellen
ynns nun hinfliro an seinen Diennsten, das er ynns alls ynnser Rat
bey ynnser Niderösterreichischen Camer diene, genedigeliehen be-
nOegen lassen, Vnnd gebieten darauff allen ynnd Jeden, ynnsern ?nn-
derthonen ynnd getreuen , Geistlichen ynnd Welltlichen, in was wir-
den, stanndts oder wesenns die sein, Ernnstlich ynnd yessfigclieh mit
disem brief, ynnd wellen, das sy bemellten yon Herberstain etc. bey
diser ynnser begnadung ynnd Exemption berueblich beleihen lassen.
Ine dawider nicht (Bl. 330*.) dringen noch beschwärn , noch des
yemandt anndern zuthun gestatten , in khain weiss , alls lieb ainem
yeden sey ynnser schwäre yngnad ynnd straff zuuermeiden. Das
mainen wir Ernnstlich. Mit yrkhundt ditz brieffs, besigit mit ynnserm
khönigclichen anhanngenden Innsigl , Der geben ist in ynnser Stat
Wienn, den Sechzehennden tag des Monats Juny, Nach Christj ynnsers
lieben herren geburd Tausennt Fflnffhundert ynnd im zwayynndyier-
tzigisten, ynnserer Reiche des Römischen im ZweliRen ynnd der
anndern im Sechzehennden.
Ferdinannd.
Ad mandatum Dominj Regis proprium.
H. Weisperger.
(Bl. 330^.) Die Raiss yon Wienn geen Craccaw, So
Ich sambt herrn Adam Carl yon wegen yergleichung
des tags ynnd maistat der Hochzeit, der Heurat ver-
zieht ynnd annder notdurfftiger brief etc.
20. Joni. Den zwaintzigisten tag Juny zw Wienn mit Kü. Maj. etc. aus-
geritten. Die Muster des ReichskhriegsVoIckh gesehen, so zw nächst
1542. 341
Ennhalb der Thunaw Prugkhen gelegen» darüber Marggraf Joachim
Yon Brandenburg, Cburf&rst, haubtman gewest. Darnach geen Woi-
ckherstorff zw dem frustuckh geriten , rnnd zw Nacht zw Vlrichs-
khirchen beliben. Geen Newdorf fttnfF meill , geen Scfaaraditz f&nff,
geen Przeraw Sechs, geen Titzein flQnff , geen FreystatI Sechs meil.
Geen Vota, ain Wirtshaus an der Weyxl, zwnächst disshalb der
Pruggen, Sechs meill. (Bl. 38V.) Für Lipouetz auf ain Krätzin
Tier meill. Den Achtynndzwaintzigisten in grossem gewftsser aus dem 23- Jum.
Rechten weeg müessen, mit grosser Arbait vnnd beschwärd vber die
khlainen Pfichel khumen geen Crackhaw; bey Sechs meilin geraist.
Am widerzug yon Craccaw wasser halben.
Den 20. tag July geenRabnstain, neben Ilkusch 9» ßlnff meill. Geen 20. juii.
Wendin *), ist die Gränitz gegen Schlesien zw nächst vber den Pach
aus, fünff meil. Damach geen Peutten in Schlesien, zwo meill; geen
Leibitz ') drey. Damach geen Rudnitz ^) in das Closter drey meill.
Geen Rotber '), ?asst Posen weeg, drey meill. Von Rotber soll Ich
geen Troppa ynnd (BL 88V.) dann geen Olmflntz gerad gezogen
sein. Aber sterbenns halb weichen müessen. Darnach geenHelschin <),
des Swolsky Stfttl , drey meill. Ain halbe meill von dann Rindt ain
Wasser Oponitza, das Blärherisch gemerckh. Geen Khünigsperg "^),
des herrn hinckho yon Freydentall, Annderthalbe meill. Darnach geen
Wagstat, herrn Wenntzls yon Fulnstain, haubtmans in Troppen
khralss, Ain meill. Dann geen Fulneckh, herm Virichs tzetteritz, ain
meill. Den Fünffynndzwaintzigisten für Weissenkhirchen geen Leip- 25. JuU.
nickh yier meill. Den Sechsynndzwaintzigisten wollten wir nachta.Joit
Przerow ^), Aber wassers halben muesten wir geen Cremsier ab,
grosser meill zwo. Geen Wischa yier meill , geen Wisternitz (Ünff
') Okuss, nordwestlich yod Knikau.
*) Bendzin an der Czama Przemza.
') Gleiwitz, südwestlich ron Beathen.
^) D. i. Randen am Radabach, Cisterzienserkloster, gestiftet 1252 ron Hersog
Wladislaw ?on Oppeln.
^) Ratibor.
*) HalUchin, nicht weit von der Oppa.
"^) Königsberg, sfidlich ron Hultschin.
*) Prerau.
342
1542.
80. Jnu. meiU, geen Mistelbach rier meill. Dea dreissigisten geen Wieno
Sechs meill etc.
(BL 332*.) Weill dann Ich durch meine Hebe freundt so
hoch Ersuecht worden, damit wir der herrschafften, der wir Innhaber
alls ynnsers Erbenns sein , Namen ynnd Wappen vnns gebrauchen
ynnd dauon schreiben mögen, vnnd die Raiss in polin verhannden,
da dann auif rill Tittl ynnd Ambter gross geachtet wierdt, hab Ich
nachuolgunde gnad abermalls erlanngt.
Neyperg wappn. (H.)
Wir Ferdinannd, yon Gottes gnaden Römischer Khü-
nig, zw allen Zeiten merer des Reichs , in Germanien , zw Hungern,
Behaim, Dalmatien, Croatien ynnd Sclaoonien etc. Khönig; Infannt in
Hispanien; Ertzhertzog zw Osterreich ; Hertzog zw Burgundy, zw
Brabannt, zw Steyer, zw Khärnndten, zw Crain, zw Lutzenborg, zw
Wirtemberg, Ober ynnd Nider Schlesien; Färst zw Schwaben;
(Bl 332^.) Harggraue des heilligen Römischen Reichs zw Bui^aw,
Ober ynnd nider Lausnitz; Gefdrsster Graue zw Habspurg, zwTyroU;
zw Phierdt, zw Khiburg ynnd zw Görtz; Lanndtgraue in Elsass; herr
anif der Windischen march , zw portenaw ynnd zw Salins etc., Be-
khennen offennlich mit disem brief ynnd thun khundt allermenigcli-
chen: Das för ynns khomen sein die Edlen, ynnser liebe getreuen,
Sigmundt ynnd Wilhalbm, gebrOeder, ynnd Ir Vetter Georg yon Her-
berstain, Freyherrn, ynnsere Rät, ynnd gaben ynns ynnderthenigclich
zw erkhennen. Wie der namen ynnd das geschieht der herrn yon
Neyperg in ynnserm Fflrsstenthumb Steyer abganngen, ynnd dardureh
derselben Wappen ynns alls herrn ynnd Lanndtsf^rsten ledig worden,
ynnd dieweil die Herrschafil Neyperg numalls Erblichen leres na-
mens yon (Bl. 333''.) Herberstain wäre, Ratten sy ynns diemQetigcIi-
chen, Das wir Inen ynnd Iren gebrOedern ynnd Vettern des namens
yon Herberstain ynnd allen derselben Erben solich Wappen aus gna-
den zuuerleihen, dessgleichen auch den Tittl ynnd namen neben Her-
berstain yon derselben herrschaift Neyperg ynnd darzne der herr-
schafft Gutenhag, die dann auch Ires namens Erblich sein, sich zu-
schreiben ynnd die zuhaben , zuuergünnen ynnd sy damit zubegaben
genedigclich geruechten.
Des haben wir angesehen die manigfeltigen , getreuen Diennst,
so ynnss bemellter Sigmundt in yilfeltigen Raisen ynnd in ynnser
1542. 343
Niderösterreichischen Camer, ynnd Wilhalbm, alls vnnser liebsten
Gemahel Stäbimaister, yond Georg, alls ynnser Lanndtsverweser in
Steyer, tftglicheD, rngespart leibs mnd yermögenns, thoen (BL 333*.)
ynnd beweisen. Auch hinfOro thun mügen ynnd sollen, ynnd darumb,
auch yon sonndem gnaden wegen , ynnd aus Römischer Kü"* macht
yolkhomenhait, mit wolbedachtem muet, guetem, zeitigem Rate, ynnd
Rechtem wissen dise gnad gethon, ynnd den gemelten Sigmunden
ynnd Wilhalbmen, gebrfledern, ynnd Georgen lerem Vettern yon
Herberstain, Freyberrn, ynnsem Räten, ynnd allen ynnd Jegclichen
des namens yon Herberstain, Manns ynnd Weibsgeschlächt, ynnd allen
Iren Erben, solich der herrn yon Neidperg abgestorben wappen ynnd
Clainat, N&mblichen : ain schwartzer Schillt, darinn ain weisser, auf-
steigennder Wolf , mit yergQlIten Claen ynnd Roter, ausgeschlagner
Zungen, ynnd auff dem Helbm ain gflldene KhQnigcliche Cron, daraus
ain schwartze AdiersflOg ausgebraitt, mit gülden geflinder, in Formb
(BL dSd''.^ der hertz gesprenngt ynnd geziert, genedigclich yer-
lihen. Verliehen Inen die auehhiemit wissenntlieh, in Crafil ditz brieffs,
Allso, das sy nun hinf&ro in Ewig Zeyt solich der herrn yon Nejrperg
Wappen ynnd Clainat haben, fQern, ynnd sich deren in allen ynnd
JegcHehen EerUehen ynnd Redlichen Sachen ynnd geschafften, zw
schimpff ynnd Emnst, in Streitten, khempffen. Gestochen, Gefechten,
Auf Paniern, gezellten. Aufschlagen, Innsigln, ynnd allen anndern
Sachen, zw schimpff ynnd Ernnst, nach Iren notdurfiten, willen ynnd
wolgefallen ftteren, sich deren freyen gebrauchen ynnd geniessen
sollen ynnd mflgen. Des auch all ynnd Jed Mann ynnd Frauenge-
schlächt des namens ynnd Stamen yon Herberstain, auch Ir aller
Erben ynnd Erbenns Erben sich nun hinfQro in Eewig zeyt: »Frey-
herrn ynnd Freyin zw Herberstain, Neyperg ynnd (BL 339:\) Gue-
tenhag*' schreiben, nennen. Inen auch der Tittl aus ynnsem ynnd
ynnserer Erben ynnd nachkhomen Römischen ynnd österreichischen
Canntzleyen gegeben, ynnd yon menigclichen also genennt, gehaissen
ynnd geschriben werden sollen, yon menigclichen ynuerhindert. Vnnd
gebietten darauff allen ynnd Jegclichen CurfÜrsten , Fürsten, Geistli-
chen ynnd welltlichen Prelaten, Grauen, Freyen, herrn, Rittern,
khnechten, Lanndtshaubtieuten, Lanndtmarschalchen, haubtleuten,
Vitzdomben, Vögten, Phlegern, Verwesern, Khündigem der Wappen,
EemhoUden, Perseuannten, Schulthaissen, Burgermaistern, Richtern,
Räten, Burgern, Gemainden ynnd sonnst allen anndern ynnsem ynnd
344
1542— 1Ö43.
des heilligen Reichs, auch (31.335*".) annderer ynnser Khflaigreich,
Fürsstenthumb vond Lannde ynnderthoaeD vond getreuen, in was
wirden, Stanndt oder wesenns die sein, Ernnstlieh vnnd yestigclieh
mit disem brief vnnd wellen, das sy gemelltn gebröeder vnnd vettern
die von Herberstain vnnd all Ir Eelieh leibs Erben vnnd derselben
Erbenns Erben die obgeschriben Wappen gerueblich gebrauchen,
Sy auch bey vnnserer genedigen erlaubung vnnd vergonung des Na-
mens vnd Tittls obgemellt vnuerhindert bleiben lassen, dawider nicht
dringen noch beschwärn, noch des yemanndts annderm zuthun ge-
statten, in khain weise, Alls lieb ainem Jeden sey vnnser schwäre
vngnad vnnd straff vnnd darzue ain Peen, benanntlich fönfftzig Harckh
löttiges golldts, zuuermeiden, die ain Jeder, so offt Er (BL 335^.)
fräfenlich hie wider thette, vnns halben in vnnser Camer vnnd den
anndern halben thaill obgemellten gebrQedern vnnd vettern Freyherrn
von Herberstain Neydperg vnnd Guetenhag vnnd allen Irea Erben
vnabl5slich zubezallen verfallen sein soll Ongeuarde. Mit vrkhundt
ditz brieffs, besiglt mit vnnserm khunigclichen anhanngenden Innsigl.
Der geben ist in vnnser Stat Wienn, den Fünffzehennden tag Decem-
bris. Nach Christj vnnsers lieben herrn geburd filnffzehenhund^
vnnd im zwayvnndvierzigisten, Vnnserer Reiche des Römischen im
Zwelfflen, vnnd der anndern im Sibenzehennden Jarn.
(BL336\) 1543.
Mit der Khünigin Elisabeth in Polin.
Ist des Römischen, Hungerischen vnnd Behemischen KhOnigs,
Ertzhertzogen zw Österreich etc. Tochter, Khünigin Elisabeth zw
21. April. Irer hochzeyt von Wienn den Ainvnndzwaintzigisten Aprillis ausge-
zogen. Vnnd Ich, alls derselben hofmaister. Mit der Römischen Khu-
22. April, nigin geen Cornneuburg. Den anndern tag mit schwärem wainen ge-
23. Aprii. schieden vnnd geen Mistlbach. Den dritten geen Wisternitz, den
a4. u. 25. April, vierten geen Wischa , den fUnfften geen Olmflntz. Da sein des Khü-
nigs von Polin Potschaffl Eerlich ankhomen, vnnd die Khünigin Em-
phanngen, auch verEerdt etc.
(BL 336\) Von Olmüntz geen Weissenkhirchen , Titzein,
Ostra, Freystätl, Pless, Auschwitz vnnd geen Balytz, in des herrn
Seuerin Bonar hültzen schön hauss, da auch die Khünigin mit des
1543.
345
Khaisers Potschaift, Harggraf Georgen von Branndeaburg, deu zwayen
Bisehoiien zw OlmOntz vand Bresslaw» dem Hertzog Friderich von
Lygnitz dem JQngern, Yund Hertzog Hanosen Yon Munsterburg, sarobt
seiner Fürstin vnnd allem Hofgesindt, mit Reittunden Behamen,
Härhem , Shlesiern ynnd Hungern rber naeht beliben» behaust ynnd
ynnderhallten worden.
Am Fönfften tag Mayo zw Craekhaw eingezogen, am Sechsten 5. u. 6 Mai.
gekhrönndt. Am Sibennden bey geschlaffen. 7. Mai.
(Hier folg^ auf einem beeonderen Blatte das radierte BildnifsSigitmuDd's II.
TOD Polen in kreisrunder Form mit der Umschrift: „Sigismondas 2. Rex
Polonie Mag. Dux Lithuanie aetatis soe Xl**).
(Bl. 337'.) Inuentary, was ynnser genedigiste Fraw
KOnTgln^Elisabeth für Claidung, so Ir Kü. Maj. etc. zw
derselben Raiss ynnd fertigung in Polin yon newem
gemacht worden, mitgenomen.
Schauben.
Erstlieh ain Schauben yon guldem Tnech, mit Erhebten Silberen
Rosen, mit Zobl ynnderfttettert.
Her ain Schauben yon Rotem Carmasin-Samat, mit Zobl ynnder-
füettert.
Mer ain Schauben yon Silbrem Tuech, mit Zobl ynnderf&ettert.
Mer ain Schauben yon Praunem Carmasin-Tamaschkh , mit Z5bl
ynnderf&ettert.
Mer ain Schauben Schwartz Atlassen, mit Mftder <) ynnder-
faettert
Mer ain Schwartz Taroaschkhene Nachtschauben, mit Zobl
khelln *) ynnderfUettert.
(BL 33T.) Ain Schauben mit Erbebtem golden Tuech , mit
Härmbl ynnderf&ettert.
Mer ain Praun Carmesin-Samatene Schauben, mit härmbl ynn-
derf&ettert.
^) D. i. Marderfellen.
*) Wohl der zarteste Theil des Zobelfelles, jener um die Kehle. Vergl.
Sehmeiler % 289.
346 1543.
Jängkher.
Ain Jängkher yon Rotem Charmesin-Samat» mit ainem gestickh-
ten Prärob Ton gOldem Tuech» allennthalben mit Perln ymblegt.
Mer ain Ainfacher Jängkher von doppelten gülden Tuech , mit
ainem gelben Poden vnnd Silbren Rosen.
Her ain gfildener Jängger von doppelten gülden Tuech, aussen
Rauch mit erhebten Pluemen, vnnd Inwendig mit ainem Praun Poden
Mer ain Jängkher von Praunem Carmasin-Samat, mit ainem ge-
styckhten Prämb von gQldem Tuech.
(BL 338*.) Mer ain Jängger von Rotem Carmasin- Atlas, mit
ainem gestickhten Prämb von vnntz-goldt etc.
Her ajn Rot Carmasin-Samater Jängger mit gülden P&rtln, drey
mall verprämbt.
Mer ain Rot Carmasin-Samater Jängger mit Prajrten gestickhten
Prämen von guldem Tuech.
Mer ain praun Carmasin-Atlasser Jängger mit khleckhelten ^
golden Pertln, drey mall verprämbt.
Mer ain Schwartz Samater Jängkher.
Mer ain Schwartz Atlasser täglicher Jängger, mit schwartzem
Samat verprämbt.
Her ain Leberfarber Atlasser Jängger, mit Leberfarbem Samat,
drey mall verprämbt, vnnd das Prämb mit gülden Schniem vmb-
wunden.
Mer ain Leberfarber Tamaschkhener (BL 338^.) täglicher
Jängger, auch mit Leberfiarbem Samat verpraumbt.
Mer ain vnausgemachter Leberfarber Tamaskhener Jängger.
Enng R5ckh.
Item ain ganntz guidiner Ennger Rockh , mit ainem Perl Prämb
gestickht.
Mer ain guidiner Ennger Rockh, mit ainem grfienen poden. Die
Ermbl vnnd Prämb ausgeschnitten, vnnd das Prämb mit Silbrem Tuech
vnnderfiiettert.
*) So viel wie 'geklöppelt*. Yergl. Schmeller 2, 92.
1543. 347
Mer ain weissen. Erhebten, Silbren Enngen Rockh. Die Ermbln
mit gülden Steiften gekhnüpfft.
Mer ain Roten Carmasin-Samaten Enngen Rockh, mit ainem
gestiekhten (BL 339\) Prämb von guldem Tuech. Die Ermbl mit
gOUden khnöpffen zusamen khnQpfft.
Her ain Praun Carmasin-Samaten lanngen Rockh. Die Ermbl
vnnd Präro ausgeschniten ynnd mit gülden Tuech, so auff baid Seitten
gerecht vnnderzogen. Mit drey Eggeten, geschmelczten khnöpffen
khnüpfft.
Mer ain Näglfarber, Tamaschkhener Ennger Rockh, durch aus
mit ynntz-gold gestickht
Mer ain Praun Tamaschgener Ober Rockh, mit Rauhem gollden
Tuech, von Erhebten, Silbren Pluemen verprämbt.
Mer ain Rot Carmasin-Tamaschkhener Ober Rockh. Die Ermbl
rnnd Präm mit Rauhem Silbrem Tuech vnnderfiiettert ynnd darüber
zerschniten, ynnd mit Silbren Pertln vmblegt, rnnd die Ermbl mit
gülden khnöpffen gehefft.
(BL 339^,) Mer ain schwartz Samater Rockh, mit gflldem
Tuech, mit Esten verpraumbt.
Mer ain Ascherfarber Ennger Rockh yon Atlass, mit guldem
Tuech. Mit ainem Praunen Poden, mit geradten Strichen verpraumbt.
Her ain leberfarber Atlasser Ennger Rockh, mit guldem Tuech
verprämbt.
Vnnder Röckh.
Item ain guldener vnnder Rockh, von guldem Tuech mit ainem
Praun Poden.
Mer ain vnnder Rockh mit Rauchem gülden Tuech, mit erbebtem
Silberem Prämen.
Mer ain Silberer vnnderrockh.
Her ain Praun Carmasin-Samater vnnder Rockh, mit ainem
gestiekhten Prämb von göldem Tuech.
Her ain Rot Carmasin-Samater vnnderrokh. (BL 3U0*.) Das
Prämb ausgeschniten vnnd mit guldem Rauhen Tuech vnnderzogen.
Her ain Praun Carmasin- Atlaser vnnderRockh. mit Silbrem
Tuech spitzweiss verprämbt.
Her ain Roter Atlasser vnnderrockh mit guldem Tuech, mit
erhebten Silberen Rosen verpraumbt.
348
1543.
Her ain Schwartz Samatter ynoder Rockh, mit dreyen Schwartzen
Pertln rerprämbt.
Mer ain Leberfarber Atlasser ynnder Rokh, mit Samat verprSmbt
vnnd das Prämb mit gülden Schniern Tmbwonden.
Mer ain Leberfarber Taroasebkhener ynnderrockb , mit Leber-
farbem Samat verprämbt.
Mer ain Schwartz Atlasser vnnderrockh» mit Schwartzem Samat
verprämbt.
(Bl.3M\) Wames.
Itenj ain guldes Wammas von Rauhem guldem Tueeh, mit
Erhebten gQlden Rosen mit Wälsteln.
Mer ain gülden Wamas von gfildem Tuech, mit ainem Prauu
Poden, mit schwartz geschmelczten Steflften khnupfll.
Mer ain Silberen wamass, mit gfiUden Stefften khnOpffl.
Mer ain Praun Carmasin-Tamasehkhe Wamass, mit güldem
Tuech gestickht.
Mer ain Plab gekhnQpffts wamas mit goldvnnd Silbern Stefften,
Wftlhische Arbait.
Mer ain Rot Carmasin-Samatin Wamass mit aufgeschnitnen Stern
vnnd Rauchen (BL 3äl*,) gülden Tuech, mit Silbern, Erhebten
Pluemen vnnderzogen vnnd mit Rot vnnd weiss geschmeltzten, gülden
khnöpffen gehefll.
Mer ain Praun Carmasin- Atlassen Wamass, mit Silbrem Tuech
spitzweiss verprämbt.
Mer ain Schwartz Samaten Wamass, mit Perl verprämbt.
Mer ain Leberfarb Atlassen Wamass , mit Leberfarbem Samat
mit gülden schnüem vmbwunden, verprämbt
Mer ain Leberfarb Tamaskhen Wamass.
Mer ain Schwartz Atlassen Wamass, mit Schwartzem Samath
verprämbt etc.
Pireth.
Item zway Silbere Pireth mit Stefften, vnd das ain mit ainem
geschmelczten Zaichen.
(RL 3äl^.) Mer zway Rot Carmusin-Samate Pireth, auch mit
gülden Stefften, vnnd das ain mit ainem geschmellezten Zaichen.
1543.
349
Mer zway Leberfarbe Samate Piretb mit gflideo Steiften. Das
ain mit ainem geschmelczten Zaiehen.
Mer zway Scbwartz Samate Piretb mit Steiften. Das ain mit
ainem gescbmelczten Zaieben.
Mer ain Leberfarb Samaten Piretb.
Mer ain Ascbefarb Samaten Piretb.
Hernacb volgt was in der Kbünigin Silber-Camer,
Capein, Kbuebin, Kbeller ynnd in anndere Officio
gebörig gelassen wierdt. Nun Tolgt erstlicb die Silber-
Camer:
Silber-Camer.
CBl 342«.9 Item in der Sylber Camer sein Erstlicb Secbs
bocb, glat rergullt boipecber. Die wegen zw^aintzig Marckb , zway
lot, drey Quintet.
Item Tier vergüllt, glat Scballen. Die wegen zweliTMarckb, vier
lot, zway Quintet, drey pbening.
Item Tier weiss, glat Schallen. Die wegen Aindlif marckb,
Aindlif lot, drey Pbening.
Item Secbs gross Silbere Scbtissl. Die wegen AcbtvnndfQnftzig
Marckb, Tierzeben Lot, zway Quintet.
Item mittere Silber Scbüssln , weiss. Sein Secbzeben StOckb.
Die wegen ZwayTnndSibentzig Marckb, füniTzeben Lot, drey Quintet.
Item zwo kblainer Sort. Secbzeben weiss Silbren ScbOssl. Die
wegen AcbtTnnddreissig marckb. Neun lot.
Item zwo Tcrgtillt gross Scballen. Die (BL 392^.) wegen zwelff
Marckb, Acbt lot, zway Quintet.
Item ain gross weiss banndtpeckb Tnnd Kbanndl. Die wegen
dreyzeben marckb, drey Lot
Item mer die annder Sort. Acbt weiss Silbren ScbOssl. Die
wegen Neunvnndilinfilzig Marckb, ain Lot, zway quintet.
Item mer ain TergQllt giesspekb Tnnd Kbanndl. Wigt Fünff-
zeben marckb, zway Quintet.
Item Acbt weiss Silbren Leicbter. Die wegen SibenTundzwain-
tzig marckb, ain Lot.
Item Acbzeben weisse Täller. Die wegen AcbtTundzwaintzig
marckb, dreyzeben Lot, drey Quintet.
350
1543.
Item aber ain weiss Peekh Tnnd Khanndl. Wigt Neun Marckb»
zehen Lot, ain quintet.
Item Tier vergfillte Salltzfass mit teckhen. (BL 343\) Die
wegen zehen marckh, Aindlif Lot, Zway Quintet
Item yierynndzwaintzig weiss Silbren Ldffl. Die wegen drey-
zehen Marckh, Acht Lot. Sambt zwelf Gäpeln.
Item Sechs yergüUte teblet <)• Die wegen FfinflVnndf&nfilzig
Marckh, rierzehen Lot, zwen Phening.
Item zwo weiss Silber Flaschen. Die wegen zwaymndzwaintzig
marekh, ain Lot, drey quintet.
Silbergeschierr, in den Kheller gehörig.
Erstlichen zwo Silbren yergüllt Schalln. Die wegen Sechs
marckh, Zway Lot, ain Phening.
Item zwo webs Silber flasehen. Die wegen Zwayvnndzwaintzig
Marckh, ain Lot, drey quintet.
(BL 3ä3\) Item zwo weiss Silbren Shalin. Die wegen Funff
marckh. Neun Lot, ain Quintet, ain phening, ain haller.
Item vier weiss Silber Khandlu. Die wegen Aindlif marckh.
Acht Lot, zway quintet.
Item zwen Silbren yergüllt tepletPecher. Die wegen Sechzehen
marckh, ain Quintet, ain Phening.
Item Sechs weiss , glat Hofpecher. Die wegen Aindlif Marckh,
Sechs Lot, zway quintet.
Item Acht Tfiecher, damit man das obgemellt Silber Seubert etc.
Silbergeschier, in die Capein gehörig.
Erstlich zwen gross Silbren Leichter. Die wegen zwelf marckh,
vierzehen Lot, zwaj quintet.
(BL 3^^".) Item ain Weichkhessl, ain Spreng Wadl, Ain
Silberen Peckh, ain Ostia-POchssen, zway Opfferkhanndl vnnd ain
glöckhl. Das alles wigt zwaintzig Marckh, Aindlif Lot, zway quintet.
Item ain Silbren, vergQlIt Creutz oder Crueifix. Darzue gehörn
noch zway Pilld.
Item ain vergOlter Khelch.
^) Tablette, Dressoir =3 Credenztischchen oder Platten zum Auftragen der
Gerichte*
1S43.
351
Messgwanndt ynnd annders, zw der Capellen gehörig.
Erstlieh ain Rot Atlassen Messgwanndt, sambt der Albn, Stolln
vnnd aller Zuegehdrung.
Item ain Rot Atlasser Ffirhanog mit ainem gülden Chreutx eto.
Item ain Rot Atlasser vmbhanng f&r den Altar.
Item drey weisse» Leynene Altar Töeeher.
(BL 3M^.) Item zway Neue, grosse Püecher, das ain mit
Rotem Atlass yberzogen.
Item ain Alltar-Stain.
Item ain Rot Atksser grosser Tebieh» darauf die Khünigin
khniet.
Item zway Rote, Atlasse Khttss.
Item ain Leynen weisser Chor Rokh.
Item ain Rot Zentler Tueeh zw dem Pacem tragen.
Item ain Agennt POeehl.
Item ain khlainss Rot Pulpreth-Khüssl.
Item ain Niderlenndische beschlagne Truhen, darein soliches
alles gelegt wierdt.
Tapetzerey.
(BL 3^5''.) Erstlieh volgen die Seyden Tapetzerey:
Item ain Himel Ton güldem Tueeh mit seinem Praunen poden
ynnd Praunem Tamasekh, abgethaillt.
Item darzue zway Stuckh, yedes ron Acht Plettern, auch ron
gQldem Tueeh, mit seinem Praunen ynnd Roten Poden ynnd Rraunem
Tamaskh, abgethaillt.
Item mer zway Stuckh yon Sechs Plettern , wie obsteet. Auch
mit Braunem Tamasehkh ynnd guldem Tueeh, abgethaillt.
Item mer ain stuckh yon yier Plettern , auch wie obsteet Mit
güldem Tueeh ynnd Braunem Tamaskh, abgethaillt.
Item ain Tischtebich yon göldem Tueeh ynnd Braunem Tamaskh,
abgethaillt.
Item ain Himel yon guldem Tueeh, (BL 3ä5^.) Braunem ynnd
Roten Samat, abgethaillt.
Item mer ain Tisch Tebich yon Rotem Charmasin-Samat.
352 1543.
Item mer aiii Wannd Tebich, auch Pannkh vond Tisch Tebich,
von Rot ynnd gelbem Atlass. Hellt alles Lxvj EIId.
Item mer Aindlif Stuckh gross henng Tebich. Mit der Historj
oder Figur von Romulo ynnd Reme. Alles Niderlenndische Arbait
Item zwelff Stuckh derselben Sort gross behenng-Tebich oder
Tapetzerey. Mit der History von dem Nabuchdonosor.
Zw solichen Tapetzereyen sein beschlagen Truhen vier.
Voigt das Leingewanndt, in die Silber Cammer
gehörig:
Erstlich fllr der Khünigin Tafel filnfVnndzwaintzig TischtQecher
Ton Tamaskh^A/. 346*.^ Leinwath. Hat Jedes Vierihalbe Elln Bra-
banndisch. Thuet Lxxxxj Elln.
Item mer derselben Leiobat zwelff Tafante. Die ballten drey-
zehen Elln, drey yiertl.
Item von derselben Leinwath sein gemacht vierTundAchtzig
Seruet. Die hallten ain hundert Brabanndisch Elln, zway viertl.
Item von derselben Leinwath dreyzehen hanndtäecher. Die
hallten Sibenvnnddreissig Brabanndisch Elln.
Item mer Neun Tischtfiecher, von vierschiffligem 9 zwflich, f&r
die Druchsässen.
Item von demselben Zwilich hanndtflecher fQnfe vnnd ain Trubel
darzue.
Item ain Kborb, darinn man alle notdurift zw der Tafl tregt.
Item Ton dem bemellten Zwillich Seruet. Sein in die Torigen
84 Serueth gezellt.
(Bl. 3U6^.) Item zw disem vorangezaigten Silbergeshierr,
Leinbath vnnd annderm ist ain beschlagne Truhl yerhannden.
Item vberzogne, mit Leder gefüetterte ynnd beschlagne Fueterall.
Item ain Par Schneitmesser.
Item ain Par Credenntzmesser, mit Silber beschlagen.
Item zwo besehlagen Truhen, mit Leder yberzogen.
Item ain Trubel zw dem Täller Prot ynnd ninff Par Pretl-Tftller,
Protformb.
Item ain PretI, die Credenntzmesser auszuputzen.
^) D. i. aui vier Ffiden gewirkt.
1543. 353
Item ain Kbupferener khessl sambt zwayeu Khanndln, die Silber
zu seubern gehörig.
Item Sechs Töecher, darinn die Silber getragen, vnnd auff die
Anrieht
Item Sechs Elln Roten Taffant zw dem Prot tuech auf die Tafel.
(Bl 3äl\) Item Sechzehen Elln Roten Taffat, den Druch-
sässen die Speiss aufzutragen.
Item ain Feill 9 zw dem Prot, besehiahen.
Item mer zwen hQltzen Schlegl.
Kheller.
Voigt was in den Kheller gehörig:
Item Vier Vass wein: ain Vass Reinwein, ain Vass Neekher wein,
ain Vass Zernicol »), ain Vass Raifel »).
Item zwo khupfferene mass mit hültzen Stilln, daran man den
wein ausmisst, sambt zwayen Traehtem.
Item zwen zinen kheller in Fuetteralln, ist in yedemyier Flaschen.
Item ain Wein Parer *).
Item zway Weinhändl ^).
Item vier hültzen Fueterall zw den Glesern.
(BL 3^7^.) Item ain Lagl, darinn noch ain wenig Huscatell.
Item zwen Leichter.
Zingeschierr rnd Tischgewanndt, in das Frauen
Zimmer gehörig etc.
Erstlich Fünffzehen gross ZinschOssln.
Item zehen khlaine Salsen SchQssl.
Item ain Fueteral mit zwelf Zintfillern.
^) Ich vermuthe: ein Sieb (ital. Yaglio) zum Durchseihen der Brühen. Vergl.
Brod, bei Schmeller 1, 253.
^) D. i. griechischer Wein ron der Insel Cerigo im ArchipeUgus, damals den
Venezianern gehörig. Durch diese ward der Wein in alle Welt verführt.
Auch J. Rasch in seinem Weinhuche, München, 1S83, 4. Bl. 48*. spricht
von griechischen Weinen.
») Rainfal. Vergl. oben S. 17, Note *).
^) Weinbohrer zum Öffnen der Spunde.
^) Vielleicht 'Weinchandln* d. i. Kannen ?
Fontes. YIII. 23
3Ö4 1543.
Item zwo gross khupfiere flaschen , deo wein aufzutragen.
Item ain grosse khupfiere flaschen, zum Zinwaschen.
Item ain Eisnen gluet khessl.
Item ain gross Peckh sambt ainer grossen khanndl.
Item drey khupfi'ere trag Schussln.
Leingewanndt etc.
Item FQnffzehen Tischtöecher, von viersebifftigem zwilch
gemacht.
(BL 3^8^.) Item zwelff hanndtQecher Ton obgemelter Leinwath.
Item Neunzehen Serueth yon weisser Leinwath.
Item yier trückher tüecher zw dem Zin ynnd annderm, von
grosser Leinwath.
Item zway fleischtOecher.
Khuchengeschierr.
Erstlich khuchengeschierr in derKhünigin» Auch der
gesindt Khuchel.
Item hoch Khupfere Khessl« so Inwendig verzindt, yienrnnd*
zwaintzig.
Item nider khessl, in beden khuchln Ftlnfiiehen.
Item Vier verzinte khupfferene Runde Tftller.
Item Acht verzinte khupfierene Multerl.
Item Zehen gross vnnd khlain Eisnen Pfannen.
(BL 348^^ Item zwo khupferene verzint gross Pratpfannen.
Item gross vnnd khlain Eisenhafendeckhen Neun.
Item zway khupfrene verzindte Seiehpföndti.
Item vier Eisnen Pratschrägen.
Item vier Feurhenngst.
Item vier Eisnen Rost
Item Eisnen Phannen vnnd schöpfl5ff1 Fünffzehen«
Item zwen Eisnen Feurhäggen.
Item zwen fleischhäggen.
Item ain Torten Phann.
Item zway hackhmesser.
Item ain Ribeisen.
Item ain Merser von messing sambt dem StossL
1543.
35$
Item ain Holahip Eisen *)•
(Bl. 3ä9''.) Item durehschleg vier.
Item Acht Eisnen Pratspiss.
Item zw disem khuchlgeschierr gehörn zwo weissbeschlagen
Truhen.
Item noch sein verhannden Eingemacht WildPrät zway vässl.
Eingemacht Zitronj ynnd annders in yier vässelln» grOen Pome-
räntschen, Citronj, Ain goeter vnnd ain Wienner Pannbankhdss.
Voigt die Munition» zw denWägnen vnnd in den Stal
gehörig.
Item Erstlich der KhQnigiu grosser khobl Wagen. Inwendig der
Khoblwagen mit güldem Tuech» auswendig mit leder vberzogen»
sambt seiner zuegehorung.
Item darüber ain Wagndeckhen von Silbrem vnnd güldem
tuech, gestickht.
Item mer vber denselben khobl ain Rot Carmasin-Samatene
Dekh.
(BL 3i9^.) Item ftir denselben Wagen gehörn Acht weisse
Ross, sambt Acht RotSamater beschlagnen vnnd vergüllten geschierrn»
Sillen >) vnnd hinder gerathen *), aller Zuegehorung» Auch Acht
beschlagne geschierr von Leder gemacht.
Item ain Junckhfraw Khoblwagen sambt seiner Zuegehorung.
Item darüber ain Rot Samatene vnnd ain Rot Lindische Wagen-
deckh.
Item für den angezaigten Junckhfraw Wagn gehörn Sechs weisse
WagenPhärdt, ain Jedes mit seinem khumat, Selln vnnd Riembwerch,
auch aller notdurlR. Alles mit messingen Pückhln beschlagen.
Item dise WagenPhärdt haben vier wagenSätl.
Item zwen Polster mit güldem Tuech vberzogen.
Item mer ain Polster mit Rotem Samat vberzogen.
Item mer zway Khüss mit Rotem Samat vberzogen.
^) Zum Backen ob1atf5rniiger Kucheo, die znsaniBieDgerollt aufgetragen <
werden. Vergl. Schmeller 2, 221.
>) Di8 sind Sfittel, iUl. Seile.
*) leh glaube Tbeile des Pferdegeachirres um die Croupe =» 'hindergrät* sind
gemeint
23»
356 1543.
(BL 350''.) Was meiner genedigisten Frauen zw Irer
hochzeit yerEerdt worden, den vij. tag. Anno etc. 43.
Der Jung Khünig aus polin.
Hat nach dem Beyschlaff morgenns meiner genedigisten Frauen
Elisabeth verEerdt wie hernach vollgt:
Erstlich ain Praits hallsPanndt mit Siben Rossen, vnnd in Jeder
in der mitt ain Schmarackh vnnd drey Rubin Tafel, mnd aussen
ymbher an Jeder Rosen drey Rubin khorn. Thuet Siben Schmaral,
Ainynndzwaintzig Diemat Tafel vnnd Ainvnndzwaintzig Rubin khorn
ynnd Tafel, Neunvnndsechtzig Perlen, so in der mitt zwischen den
Rosen oben vnnd ynnden sein ynnd daran hanngen. Vnnd an solichem
hallsPanndt hanngt ain Clainat, ynnden mit ainem Schmaral ynnd
oben mit ainem Diemat, mit ainem grossen anhanngunden PiernPerl.
Mer ain hallsPanndt yon Ainynndzwaintzig (Bl. 350^.) ge-
schmeltzten glidern, daran fQnff lanckhllate Diemat Tafel ynnd
Sechs Rubin Tafel, ynnd zwischen Jedem zway Perl, thuet zwaintzig
Perl. An solichem hallsPanndt hangt ain Clainat mit ainem schonen,
grossen, geantteren ^ Sophier, ynnd oben ainer Rubinkhugl mit yier
Perl, ynnd ynnden ainem anhanngunden Perl.
Mer ain hallsPanndt yon dreissig gesehmeltzten glidern , darinn
Siben Schmaral ynnd Siben Rubinkhorn, zway Perl, thuet Achtynnd-
zwaintzig Perl. In der mitt soliches hallsPanndt Ist ain Diemat-Rosen,
daran hanngt ain Clainat mit ainer Diemat-Rosen. Hat in der mitt ain
khlains Schmaralle, darob ainen Rubin, darneben zway Perl , ynnden
mit ainem Anhanngunden Perl.
Mer yier Zimer «) schöner Schwartzer Zöbl.
Mer ain Rauch doppl gQlden Tuech.
Der alt Khünig hat darbey geschickht:
(Bl. 351".) Erstlich ain Diemat-Pundt, steet frey in ainem
Ring in krackn ») etc.
Mer ain hallsPanndt wie ain khettn. Hat hohe, khlaine Diemat-
tafel ynnd Pündtl , aujQT beden seitten yersetzt , ynnd Aindlif Rubin
*) Fär 'geanterten*d. i. nachgemachten, also nnftchten. Vergl. Schinellerl,86.
*) Das sind achtzig Paare.
') Ich glaube, es ist zu lesen: 'im kragen* und darunter die Verzierung der
Halsumkleidung zu Torsiehen, worauf auch gleich die folgende Zeile deutet,
die diesen Theil der Bekleidung als Halsband auffasst.
1543.
357
Tafel, auch auff beden seitten duppliert, vnnd zwajrvnndzwaintzig
Perl, zway Ringl, ain glats rnnd ain Rauchs. An solichem hallss-
Panndt hanngt ain Clainat mit ainer Diemat-Rosen , oben mit Zwayen
khindln vnnd dreyen anhanngunden Perln.
Item ain Khetten mit Schwartz geschmeltzten MQlstainen ynnd
gerOndten yngeschmeltzten Ringen abthaillt, daran ain Diemat-Creutzl
Ton Sechs stuckh, sambt vieren, ynnd ainem anhanngenden Perl.
Von wegen ynnd in namen der Rö. Kay. Maj. etc. hat
Marggraf Georg als potsehafft yererdt:
Ain gross Clainat mit ainem Khaiserlichen (BL 3SP.) Adler
mit zwayen khöpffen, aller yon Diemat, darob die Khaiserlieh Cron.
Darinn sein ynnden ymbher yier Diemat ynnd yier Perl ; In der mitt
ain Rubin khörnndl, darauff ain Diemat Gilig; an der seitten zway
khlainer Schmaral. Das Dyadema ist yon khlainen Perlen. Soliche
Cron hallten zway khindl. Ob der Cron ist ain gross Perl ynnd
darauff ain Rubin Creutzl. Vnnd Jeder Adlers Schnabl hat anstat
der Zungen ain Rubin khörnndl. Vnnd in der Prust des Adlers steet
der Schult yon Österreich. An solichem Adler sein Rundt ymbher
zehen Diemat Pöndtl. An dem hindersten thaill soliches Clainath sein
zwo Seilin yon Diemant, Tlus ylti*a^ *) bedeuttendt. Vnnd im khranntz
darumb drey Robin khorn. Zw ynndrist hanngt ain khlain golden
Vliess. Ynnd solicher Adler hanngt an ainem gülden khetlein yon
halb schwartz geschmeltzten MQlstain ynnd halb Rauch ynge-
schmeltzten Ringen. Hat Siben lanngkhlete ynndermarch *), in der mitt
Plaw geschmeltzt, ynnd zwischen Jedem ynndermarch xxyiiij Ring.
(Bl. 352*.) Mer in ainer Spanischen Khetten ain khlainat mit
ainer grossen, Costlichen Diemat Tafel ynnd oben ainer Rubin Tafel.
Mit ainem anhanngunden grossen PiernPerl.
KhflnigJanuschengelassne Wittib*) potsehafft.
Vier yergulltKhöpff Sibenbörgerischer Arbait. Der grösser hat Khü-
nigJanuschen Wappen, die anndern haben geschmeltzte Rote Erper ^).
^) Wie bekannt, Karls Y. Wahlspruch.
*) Grössere Glieder der Kette, die innerhalb gewisser Gränzen wiederkehrten.
Vergl. Schmeller 2, 615.
') Isabella,Witwe des Königs Johannes Zapolya,Tochter Sigismunds I. von Polen.
*) Erdbeeren.
358
1543.
Ain gülden Stuckh mit Erhebten Silbren khnöpffen.
Ain khetten mit zwelf Lanngkhleten Vnndermarchen, Inwenndig
mit glaten» Roten, geschmeltzten Seulln» rnnd zwischen Jedem yier
schwartz gesehmeltzt vnnd drey vngesehmeltzten mülstainen.
Ain geschmeltzte Pater Noster Ton Sibentzig khörnner rnnd
Neun vnndermarchen.
Des Chur forsten vonBrandenburgPotsehafft.Bischoue
zw Libuss.
Ain Clainat, in der mftt ain Sehmarackh, (Bl. 3S2^.) oben
vnnd ynnden zwo Robin Tafl, zw beden seitten zwo Diemat Tafel mit
Tier Perl ynnd ainem Anhanngunden Perl.
Mer ain Pecher mit getribner Arbait vnnd mit Angesichtern in
Perselin ^) geschniten, oben mit ainem Weibl, Temperantia*, hat ain
schennckh khanndl ynnd Schallen in beden hennden.
Mer ain güldens Stuckh mit Erhebten Pluemen.
Seiner Churfürstl. gnaden Gemahel Potschafft, Graf Ton Stol-
burg, ain khlainat. In der mitt ain Schmarackh ynnd vier Diemant-
Tafln vnnd vier Perln an orten, an ainem anhanngunden Perl.
Mer ain khopff mit Perselnan-Angesicht wie der Ober.
Mer ain gOlden Stuckh wie das Ober.
Des Phaltzgraf Churfürsten ») Potschafft.
Ain gross Clainat mit Sanndt Georgen, (Bl. 353",) vmbher
Sechs Diemat vnnd Sechs Rubin Rösl, oben mit ainer vnnd vnnden
mit zwayen Diemat Rosen. Jede von fünff Diematen vnnd vnnden
ainem, vnnd oben zwayen Robin khorn mit Ainvnndzwaintzig Perl.
Der Hertzog aus Preissen*).
Ain Prait gewundtne kheten vnnd daran ain Clainat. In der mitt
ain Diemat Rosen mit ainem khlainen Robindl, In der mitt vmbher mit
ainem Schmaral, vnnd aussen vmber dreyen Robin Tafl, oben zway
Perl vnnd ainem anhanngunden runden Perl.
^) Porcelaine ? Vergl. weiter unten 'Perselnan-Angesicht*.
*) Ludwigs V. des Friedfertigen.
') Joachim ü., CburfQrst von Brandenburg.
1543.
359
Sambt dreyen grossen yergüllten khöpffen mit seiner ftirstl.
gnaden Wappen.
Marggraf Georg *)f(ir sieh selb s.
Ain khetten yon vierfachen Ringen , halb glat ynnd halb Rauch,
daran ain Clainat mit ainem Diemanten Moren , in der mitt ain khlain
Rubin khreutzl vnnd Rösl, oben ainer Rubin khugl ynnd zwayen Robin
Tafelln (Bl. 353''.) an beden seitten, ynnden mit ainer Diemat Tafel,
ynnd aussen vmbher yier khlainer Schmarallen ynnd Sechs Perln,
ynnd dreyen anhanngunden Perln.
Mer yier gleich ybergüllt khdpfT mit seiner Hlrstl. gnaden
Wappen.
Mer ain gülden stuckh mit Erbebten Pluemen.
Hertzog Ott Hainrich«) potsehafft.
Ain grossen Sannd Georgen , durchaus sambt dem Sehwert yon
Diemat. Oben beym halls ain Lilg ynnd khlains Rösl yon Diemant,
ynnd sonnst ynnder den Armen ynnd Föessen Sechs Diemat Rosen,
ynnd ainem khlainen Rosl yon Diemant, ynnd ainer grossen Pluemen
yon Diemant beym gerechten khnie, ynnden mit drey anhanngunden
Perlen.
Hertzog Fridrich Phaltzgrauen ») potsehafft.
(Bl. 33^*'.) Ain Clainat , in der mitt ain Diemat Tafel , oben
ynnd zw beden seitten drey Robin Tafel, ynnd ynnden ain Rubin khorn,
oben mit zwayen ynnd ynnden mit ainem anhanngunden Perl.
Des Mfinichers^) gesanndter.
Zwen Khöpff auch mit Erpem, Sibenbürgischer Arbait.
^) Georg der Fromme, Markgraf zu Anspach, Oheim Joachims U. von Bran-
denhurg.
') Ott-Heinrich der Grossmüthige von der Pfalz, Herzog zu Neuburg und
Sulzbach.
') Friedrich U. der Weise, Oheim Ott-Heinrichs.
^) D. i. Herzog Wilhelms lY. tod fiaiern-MOnchen.
360 1K43.
Des Petrowitz *) Gesanndter.
Zwen KhöpjQT obangezaigter Arbaith.
Die Stat Tfintzga«).
Ain grossen Kbopff durchaus Ton getribner Arbait, oben mit der
Judith auff dem Lydt >).
Die Stat Craeeaw.
Drey Khöpff mit Figuren von Tribner Arbait Der ain bat der
Stat Wappen.
Bischoue zw der Wyld.
(Bl. 35a''.) Hat geschickht ain yergQlten kbopff mnd darinn
hundert gülden hungeriseh in golld.
Die Alt KhQnigin^).
Am Phintztag den 13. May» Alls die AUt KhQnigin mein Frauen
zw Gast gehallten. Nach Tisch, hat Ir Maj. ain hallssPanndt mit ange-
henngten Clainat offennlichen geschennckht. Ist ob Tausennt gQlden
geschätzt.
Die Juden.
Haben geschennckht ain yergüllten Kbopff.
25. Mfti. (Bl 35 5*",) Am Fanffvnndzwaintzigisten tag wider yon Crackhaw
yerruckbt mit den Hofmaisterin ynnd annderm FrauenZymmer , so
4. Joni. wider zw Ruckh zobe, ynnd am vierten Juny wider geen Wienn
khomen.
Bin auch neben Marggraf Georgen yon Brandenburg, den obge-
mellten zwayen Bischouen, ynnd Graf Niclas yon Salbm aller hannd-
lung Comissarj gewest.
(S. 3SS\ Ut leer.)
^) Peter Raresch, seit 1541 zum zweiten Male Woywode der Moldau. Engel,
Gesch. des ung. Reichs und seiner Nebenländer, lY, 2, 185.
') D. i. Danzig, polnisch Gdansk, seit 1454 unter poln. Schutz.
*) Auf dem Deckel. Schmeller %, 438.
^) Bona, eine Tochter Gio?anni Galeazzo Sforzas, Herzogs ron Mailand.
1543.
361
(Bl. 356\) Ferdinannd Btc.
Edler, lieber, getreuer. Wiewoll wir dich, in ansehung, das du
sonnst Ordinarie mit vnnsern treffennlichen gesehfifRen beladen bist,
in ynnsern khriegs Rat daselbst iw Wienn zugebrauchen genedigc-
lich gern rmbgeen wollten , Dieweill sich aber die leuifdes Turggen
gewalltigen Anzugs vnnd täglicher herzuenachnung halben so be-
schwärlichen erzaigen , das wir deiner Person diser Zeyt nit ver-
schonen khünnen oder mügen, ynnd aber soliches allain aus sonnderm
genedigen hohen Vertrauen beschiecht, ynnd wir nit zweifl setzen,
wo dw dich bey den khriegshanndlungen gebrauchen lassest, das
ynns, ynnsern Lannden ynnd Leuten yill nutzberkhait daraus eruolgen
wierdet: So ist demnach an dich ynnser genedigs ansinnen ynnd
begern, dw wellest dich sambt den anndern ynnsern yerordennten
khriegs Räten, die flirfallennden khriegssachen (Bl. 3S6^.) zu-
banndlen ynnd zuberatschlagen , ynnd alles das , so dem wesen zw
gneten khomen mag, zubedennckhen ynnd zuuerordnen guetwillig
vnnderfahen, ynnd hierInn in bedacht der obligunden Not ynnd gefer-
lichait ynns zw ynnderthäniger gehorsamb dermassen hallten ynnd
erzaigen, ynnd allennthalben das Pesst thun. wie dw dann bisher
Jeder Zeit gehorsamblichfgethon, ynnd wir ynnss zw dir genedigc-
lich yersehen ynnd verlassen. Auch soliches gegen dir mit sonndern
gnaden erkhennen ynnd bedennckhen wellen. Geben auflf ynnserm
KhOnigcIichen Schloss Prag, den ixyij. Juny. Anno etc. im XLiij,
ynnserer Reich des Römischen im Dreyzehennden ynnd der anndern
im Sibenzehennden.
Allergenedigister Khünig etc.
Eur Kw. Maj. beuelhen mir ganntz genedigclichen, das Ich
sambt anndern E. Maj. yerordennten khriegs Räten die iUrfallennden
(BL 357*.^ khriegssachen zuhanndlen ynnd zuberatschlagen, ynnd
alles das , so dem wesen zw guetem khommen mag , zubedennckhen
?nnd zuuerordnen mich guetwillig ynnderfahen soll etc. Allergene-
digister Khünig, das Ich mit ganntzer begierdt ynnd treuen E. Maj.
gedienndt, bezeug Ich mit Got. Getröste mich auch , E. Maj. haben
des ein genedigs ynnd guets wissen. Hab khain Arbait noch geuär-
lichait geschichen, wo Ich ainiche Hoffnung gehabt, was zuuerrichten.
Yetzo bin Ich nach yill Raison ynnd mit yill Jam abgearbait , khan
362
1543.
vnnd mag das nimmer thun wie vor; Danimb so verhoff Ich, E. Kö.
Maj. werden das mit allen gnaden bedennckhen, mir solieh schwSr
Pürden, darzue Ich vnteuglich rnnd ynuermuglich bin, nit auf-
legen. Der Arbait ist mir gar zuvill. Alle stundt den ganntzen ta^
vnnd dann in der Nacht darzue khain Feyr zuhaben, des die Jüngern
scheuhen vnnd sich des nit vnnderfahen wellen , wisst des in war-
hait nit zuuerrichten. Darumb, (BL 35T.) so bitt Ich E. Kw.
Maj. etc. ganntz diemüetigclichen , mich des khriegsRat vnnd der
arbait, die Ich nit vermag, allergenedigist begeben. Wo aber
E. Kw. Maj. meiner Armen diennst bedQrffen , die Ich mag oder hoff
zuuerrichten. Bin Ich allzeit alls gehorsamer dienner willig. Das will
Ich, vngespardt leibs vnnd guets, vmb E. Kw. Maj. ganntz vnnderthe-
nigclichen verdienen etc.
Ferdinannd etc.
Edler, lieber, getreuer. Wir haben dein schreiben • vnnderthe-
nigiste enntschuldigung vnnd bitt, dich mit dem khriegs Rath nit zube-
laden, sonnder desselben genedigclich zw erlassen, zw sonndern gnaden
vemomen. Nun wären wir, in bedennckhung deiner fiirgewenndten
ausgeftierten vrsachen, solichem deinem vnnderthenigem begem stat
zuthun für vnns selbs genedigclich genaigt ; dieweill aber (BL 3S8\)
die not, geßirlichait vnnd obligen so gross verhannden vnnd wir
Erkhennen vnnd wissen, das dw vnns vnnd allem wesen in ange-
zaigten Fall mit deiner Person vasst nutz vnnd dienstlich sein magst,
darzue wir auch wie billich ein sonnder hochs vnnd genedigs ver-
trauen zw dier stellen vnnd setzen, So khünnen vnnd mfigen wir nit
vmbgeen, wie gern vnnd genedigclich wir esthetten, wo es die
höchst vnnd vnuermeidlichist notdurffk nit dermassen eruorderte,
vnnd auf disen leuffen vnnserer Lannd vnnd Leuth so grosses ver-
derben stünde, dich zw angeregten khriegsRat genedigclich zuuer-
ordnen vnnd zugebrauchen. Vnnd ist demnach an dich nochmallen
vnnser genedigs ansinnen vnnd begern, dw wollest dich hierInn
vnns, vnnsern Lannden vnnd Leuten, vnnd dir selbst zw guetem
gehorsamblich einlassen, hallten vnnd erzaigen, vnnd dasjhenig, so
dier an deinem leib zw erzeugen (Bl. SS&^.) müglich, thun,
hanndlen vnnd verrichten helffen, vnnd dich das gar nicht waigern,
wie wir vnns dann zw dier genedigclich versehen» vnnd soliches mit
sonndern gnaden JederZeyt gegen dier zw erkhennen bey vnns in
1543-1544.
363
khain vergessen khomen lassen wellen. Geben auff rnnserra khünigc-
lichen Schloss Prag, den xiij. tag July, Anno etc. im XLiij**", vnnserer
Reiche des Rdmisehen im xiij^'' vnnd der anndern im Sibenzehennden.
Dem Edlen, vnnserm lieben, getreuen Sigmunden Freyherrn
YOn Herberstain, Neidperg vnnd Guetenhag, vnnserm Rat
vnnd Camerer.
(Bl 3S9\) 1544.
Hab Ich gleiehwoll khain Raiss gethon. Aber on vnnderloss vnnd
täglichen in Camer- auch khriegssachen gehanndit. Wie auch zw
Jeder zeyt aines Jegclichen Jars, wo Ich nit ausgeraist bin, von*der
Kw. Maj. etc. vnnd sonnsten allerlay beuelch aufgelegt, Allso das mir
nie khain feyer noch Ruee gelassen worden.
Comissari an landtag zw Osterreich. (H.)
Ferdinannd etc.
Edler, lieber, getreuer. Nachdem viir auff den beschluss der
ZusamenkhuniR-hanndlung der Stennde vnnserer Cron Behaim vnnd
derselben Incorporierten Lannde, auch vnnserer Fünff Niderösterrei-
chischen Lannde vnnd ftirstlichen Grafschaffl Görtz, auff den Fünffien
tag nechstkhomenden Monats Marty Lanndtäg ausgeschriben, Haben
wir (BL 359^.) aus genediger naigung, so wir zw deiner Person
tragen, dich neben dem Ersamen, gelerten vnnd vnnsern lieben, ge-
treuen Manen Beckhen von Leopoldstorff , Doctor, vnnserm Canntzler
der Niderösterreiehischen Lannde, vnnd Cristoffen pollten , vnnserm
Vitzdomb in Osterreich ynnder der Enns, vnnsern Räten, auf solichen
tag zw vnnsern Comissarien fürgenomen, auch Instruction, Credenntz
vnnd beuelch, so wir obgemeltem vnnserm Canntzler hieneben gene-
digclichen vbersennden, auch dich vnnd sy stellen vnnd fertigen
lassen. Vnnd dieweil nun vnns , vnnsern Lannden vnnd Leuten an
disen Lanndtags-Hanndlungen , bey disen beschwärlichen , sorgcli-
eben khriegsleuffen trefflich vnnd vill gelegen , So ist vnnser gene-
digs begem an dich, du wellest, neben angeregten deinen Zuege-
ordennten mitComissarien, den Stennden ainer Ersamen Lanndtschafft
(Bl. 360*.) vnnser genedig vnnd notwenndigs begem lautt vnnserer
364
1544—1545.
Instruction ftirbringen rnnd mit Rat rnnsera Christen Hofinaisters
▼nnd Obersten Veldhaubtmans in Hangern, Leonharden Freyherm zw
Vells etc., alle? das hanndlen ynnd befördern helffen, das zw erlann-
gung vnnd volziehung vnnsers notwenndigen begerns die notdarflt
eruordern wierdet. Das wellen wir in gnaden gegen dir erkhennen
vnnd bedennckben, du thuest auch daran vnnsem Ernnstlichen willen
vnnd mainung. Geben auiT vnnserm KhQnigclichen Schloss Prag, den
Zwaintzigisten tag February , Anno etc. im Vierynndyiertzigisten,
vnnserer Reich des Römischen im Vierzehennden vnnd der Anndern
im Achzehennden etc.
(S. 360'. ist leer.)
(Bl.361\) 1545.
Geen Crackhaw,
dasheuratguetaufzuzellen.
13. Febr. Am Dreyzehcnnden tag February zw Wienn ausgezogen. Nach
Wisternitz in Märhern, nach Wischa, Cremsier, Keltz, neben Titzein
geen Peterwaiden, durch Ostra, vnnd dann in die Schlesien geen
Freystfttl , da Ich mein mitverwonndten , Doctor Hannsen Lanngen,
fanndt, den Ich aus Kw. Maj. etc. beuelch dahin zw mir zukhomen
beschiden bette. Dann geen der Pless, Auschwitz, fllr Leipnickh in
26. Febr. ain dorf, Smerduntze genannt, vnnd am Seohsvnndzwaintzigisten
geen Crackhaw.
1. Min. Am Ersten tag Marty sein von dem Khfinig, der so schwach was,
das Er khaumb so lanng im Sessel hüben hintzt wir gehört worden,
Darnach von der Allten KhOnigin (empfangen worden).
(BL 36 P.) Wir sein der heurat vnnd Verzicht brief palld
verglichen gewest. Die sein geschriben vnnd zw dem Jangen Khflnig
vnnd Khünigin in Litten an der Posst, die zuuerfertigen, geschickht
worden. Der Pot khamb in zwelf tagen wider. Man Raitt von
Crackhaw hintzt zw der Willd hundert vnnd zwaintzig meill. Der
heuratbrief was vnnderschriben. Aber das Sigl aus nachlftssigkhait
nit aufgetruckht, darumb muest der Pot hin wider. Khamb in sonil
tagen wie vor wider, dann die Raison an ph&rdten, die man Padnoda
haist, müessen die Stet, Märckht vnnd Dörffer dargeben. Ist gar ain
grosse beschwärdt den Armen Vnnderthonen.
1545. 365
In mitler Zeyt haben wir vmb das gellt geschickht, des zw der
Neyss in Schlesien lag, ynnd auff vnnsern beuelch gewart. Das
khamb am heiligen OsterAbennt, das ist der dritte tag Apriliis gewest, 3. ApHi.
geen Craekhaw etc.
(BL 362"^,) Darnach haben wir das gellt lassen sehen, wegen
mnd Zellen, zwayvnndfönfitzig Tausennt, etlich hundert hungerisch
gülden in goUd. Etlich ynnd Sibentzig Tausennt, auch etlich hun-
dert Taller. Das alles bracht hat: hundert Tausennt gülden hunge-
risch in goldt. Das heuratguet dem Jungen Khünig Sigmunden zw
seinem Gemahel, ynnsers herrn des Römischen Khünigs Tochter,
Khünigin Elisabeth bezallt.
Vnnd weill wir mit denen briefen ymbganngen, ynnd das gellt
zw ynns zukbomen Eruordert, die Polnischen auch Enntgegen
geschickht zubelaitten^ das allso in Iren hannden zuhaissen gewest
ist, Zeittung khomen, das die Khünigin in Litten erkhrannckht, das
ynns nit müglich gewest, das gellt lennger zuuerhallten, Alls wir das
ybergeben ynnd yerritten, Ist die frumb Khünigin am Fflnffzehennden 15. Juni.
Juny (Bl. 362^.) gestorben. Allso ist mit Irem Absterben.mer dann
dreymalhundert Tausent gülden Reinisch oder PoUnisch in Polin
beliben.
Cosmas Giennger bette das gellt, der Khünigin heuratguet, in
seiner Bewarung . Die brief, so derhalben gefertigt, bah Ich zw
meinen hannden geuomen. Zwen brief khamen mir nit zuhannden,
die zuegesagt warden zugeben. Das warn die zwengwallt, so der
Jung Khünig seinem Vatter, Muetter ynnd zwayen anndern herrn
gegeben bette, solich heuratguet zw empfahen. Die Allt Kunigin
yermaint : „sy ynnd annder Comissarien bedörfilen derselben gwallt
selbs. Wisste nit was sich mit der zeyt zuetragen mdchte.^' Dargegen
sagt Ich: „weill Ir Maj. sorg auflf Iren Sun bette, ymb souill mer
müest sich mein Herr yersorgen.** In Summa Ich hiellt ain yass mit
gellt auff, hintzt mir die brief gegeben wurden. (BL 363''.) Das die
Khünigin seer yerdross ynnd mir häfftige wort zw empott. Hinwider
Ich sagte: „wann Ich Irer Maj. dienner war, wollt Irer Haj. notdurfft
auch treulichen bedennckhen ynnd hanndlen. Wollt dann Ir Maj. mir
ymb soliches yngenädig sein, war mir laid. Wann es aber allain ymb
meine Treue diennst, wäre mir ymb souill dest Ringer. Müest des
Got beuelhen.^^ Die gnad khamb aber wider. Nachdem Ich Irer Maj.
aus Wienn derhalben geschriben bette.
366 1545.
Das alles geschach in ynnser herberg, des Hieronimus Khru^^U
haus. In der Stuben liess Doctor Lanngus schreiben:
Centum millia Dotis aureorum,
Quos fert Pannonis ora leetiorum,
Conclauj numerata sunt in isto.
Hos Regina suo tulit marito,
Diuum muneribus deeens ELISA.
xi. April : Anno M.D.XLV.
16. Juni. (BL 363\) Am Sechzehennden wider von Crackhaw Terruekht.
Das erste naehtleger ynnder dem Lipnickh, Darnach geen der Plesa,
u. Juni. Freystätl, Titzein, Cremsier, vnnd furtan allso. Am vierrnndzwain-
tzigisten desselben monats geen Wienn khomen.
Die brief der Niderösterreichischen Camer vbenumtwort, zw
den anndern Schatzbriefen zulegen.
Vnnd nachdem aber mein Arbait sich täglichen nuer gemert,
Erstlichen vmb das Ich Allters halben beschwärdt, darnach die
khriegs hanndlungen mir neben der Camroer aufgelegt, vnad annder
in mindern sorgen, auch weniger Arbait, ain merere besoldung gehabt,
des mir Eben halb schimpfflich, bab Ich soliches der Kw. M^j. mn-
derthenigclichen angezaigt, mit bitt, mein darinn mit gnaden zube-
dennckhen. Ist mir die nachuolgund gnad gegeben.
(BL 36i\) 200 gülden.
Wir Ferdinannd, von gottes genaden Römischer, auch zw
Hungern vnnd Behaira etc. Khünig, Infannt in Hispanien ; Ertzhertzog
zw Österreich, Hertzog zw Burgundy, zw Steyr, Khärnndten, Crain
vnnd Wirtemberg; etc. Graue zw Tyroll etc. Bekhennen für ynns,
vnnsere Erben vnnd nachkhomen offenulich mit disem brief vnnd tbun
khundt menigclich. Das wir genedigciich angesehen, Erwegen vnnd
bedacht haben die Eeriichen, aufrichtigen, vnuerdrossnen, auch lanng-
wirigen, nutzlichen vnnd woll erschiesslichen Diennst, So der Edl,
vnnser lieber getreuer Sigmundt Freyherr zw Herberstain , Neyperg
vnnd Guetenhag, vnnser Rat vnnd Camerer, neben vnnd vor andern
dises seines namens vnnd geschlächts deren von Herberstain, von
jugennt auff noch weillenndt vnnserm lieben Anherrn, Khaiser Maxi-
milian loblicher gedächtnuss, (Bl. 36^^.) vnnd dann siderher vnns
in etlichen verbrachten Veldzögen, Auch vnnserer KhQnigreich vnnd
Erblannde sachen vnnd obligunden geschftfflten, vnnd fürnemblich in
1545. 367
Eerlicher Verrichtung rnnd Volbringung viil ansechlicher, grosser
yand geftriieher LegatioDen voDd Potschaflflen zw den maistön Po-
tentaten der wellt, ynnd in allem annderm, so Ime von ynns auferlegt
worden, vngespart seines Leibs vnnd guets, zw genedigistem vnn-
serm gefallen erzaigt vnnd bewisen, Derhalben wir Ime dann auch
mit sonndern gnaden genaigt, Vnnd darnach gedachtem Sigmunden
Freyherrn zw Herberstain, Neidperg vnnd Guetenbag, zw etwas
genedigister Ergetzlichait solicher seiner Eerlichen Diennste, aigner
bewegnuss, vnnd (BL 365'.) damit Er seinen Stanndt in Numer
erlanogtem Allter vmb souil statlicher erhallten vnnd hinbringen
mflge. Auch anndere zw dergleichen VIeiss vnnd Dienstberkhait
bewegt werden. Nun hinfCIron von einganng ditz gegenwärtigen Jars
anzuraitten, Järlich vnnd Jedes Jar besonnder sein lebenlanng, sambt
vnnd vber sein Ordinary besoldung, so er sonnst von vnns hat, zway
hundert gQlden Reinischen MQntz, yeden gülden zw Sechtzig khreu-
tzern oder fQnffzehen Patzen gerait, von vnnd aus der Remanentz
oder Stat Steur, So vnns die Ersamen, Weisen, vnnsere besonndere
lieben getreuen N. Rurgermaister vnnd Rate vnnser Stat Wienn Jär-
lich vber den Nachlass , so wir Inen an solicher Remanentz auff ain
bestimbte Zeyt zuthun bewilligt, vnnd vber das (Bl, 365^,) wir
dem Edlen » vnnserm Rath vnnd lieben getreuen Vlrichen Cristoffen
von Tschernahor, alls ain prouision darauff verschriben noch in
vnnser Vitzdomb Ämbt in Osterreich vnnder der Enns albegen zw
halben Jarsfiristen zuraichen schuldig sein , vnnd Jetzo zw ausganng
ditz Jars widerumben von der Verweisung, so weillenndt Niciasen
Rauber Wittib vnnd Erben darauff gehabt, ledig werden, eruolgen
vnnd Raiehen zulassen genedigclich bewilligt, zuegesagt vnnd ver-
sprochen haben. Rewilligen, zuesagen vnnd versprechen auch hiemit
wissentlieh vnnd in Crafil ditz brieffs. Also das obgedachtem Sig-
mnnden Freyherrn zw Herberstain angezaigte Prouision der zway
hundert gülden Reinisch Nun hinfiiron, von Einganng ditz Jars anzu-
raitten, (BL 366\) Järlich, sein lebenlanng, zw halben Jarsfristen
aus obbestimbter Remanentz- vnnd Stat Steur der Stat Wienn durch
gegenwärtige vnnd khOnfitige vnnsere RQrgermaister vnnd Räte daselbs
gegen seinen Quittungen on abganng geraicht vnnd bezallt, vnnd
dieselben Quittungen von vnnsern Vitzdomben in Österreich vnnder
der Enns an Par gellts stat von denen von Wienn angenomen werden.
Vnnd damit auch gedachter Freyherr von Herberstain diser zway
368
1545—1547.
hundert gülden von dem yetzigen gegenwärtigen fQnCTynndviertzi-
gisten Jar, Nachdeno obberoellte vnnsere gefeil der Remanentz- ynod
Stat Steur erst mit ausganng desselben, Alls obsteet, ledig auch
babhaflft. So haben wir gedachtem ynnserm Vitzdomb aufgelegt rnnd
beuolhen, Das er (BL 366^.) Ine derselben von disem Jar von
ynnsern Vitzdomb Ambts gefeilen enntrichten ynnd bezallen solle.
Alles Innhallt ynnserer sonndern offnen brief ynnd beuelch, Ime der-
halben an obgenannte yon Wienn, auch ynnsere Vitzdomb in Öster-
reich ynnder der Enns an heut datto Insonnderhait hierüber gefertigt«
genadigclich ynnd yngeuärlich. Mit yrkhundt ditz brieffs, Geben auff
ynnserm Khünigclichen Schloss Prag, am Sechsyindzwaintzigistea
tag des monats Augusty, Anno etc. im Hinfynndyiertzigisten, ynnserer
Reiche des Römischen im Fünffzehennden ynnd der anndem im Neun-
zehennden.
(Die Seiten 367*. uod 367\ sind leer.)
(BL 368^0 1547.
Ist ain Jar, darinn yill geschichten, der gedftchtnus wierdig, sich
zuegetragen haben.
Die Römisch Khünigin Anna gestorben am Sibenynndzwaintzi-
gisten January ; KhünigFranciscus zw Frannckhreich am letzten Marty
gestorben.
Khaiser Carl ynnd der Römisch Khünig Ferdinannd haben
Hanns Friderichen Churfürsten zw Sachssen yber die Elb, bey
Mülpach in Meissen geschlagen ynnd gefanngen am yierynndzwain-
tzigisten Aprillis. Die Pessten beuesstigungen in Wirtenberg dem
Khaiser yberanntwort am dreyynndzwaintzigisten May.
Ich bin in gehaimen Sachen yon Kw. Maj. geen Güssing, zw
herrn Franntzen Bothianj geschickht worden, am Neunzehennden
Juny.
(Bl. 368^,) Am Neunzehennden Juny Philips Lanndtgraf zw
Hessen dem Khaiser den Fuessfall gethon ynnd angenomen worden.
Petrus Aloysius Fernesius Hertzog zw Parma ynnd Placencia,
des Bähst Paulj Sun, ymb seiner Tyranney willen durch die seinen
zw Platzenz Todtgeschlagen Am zehennden September.
(Die Seiten 369'. und 369^. sind leer.)
1548—1550. 369
CBl.370\) 1548.
Ku: Sig: In poln tod.
Maxmln Ku: zw Beb: Heyrat. (H.)
Bin Ich nindert hin geraist. In meinem ordenlichen Diennst bey
der Niderösterreichischen Camer beliben. Dem mit Embssigen yleys
gewart, nit die tag. Ja die ordennlichen Stunden nit versaumbt.
Am Ersten tag Aprillis Ist Khönig Sigmund, der Erste des na-
mens, Khttnig in Polin, ain fridsamer, glückhsäiliger Khünig
gestorben.
Am Sibenzehennden desselben Monats hat sein Sun, Khünig
Sigmund der annder, ain Wittib aus Lytten aus aliter Lyeb
gemahelit ^).
Ertzhertzog Maximilian hat im September den vierzehennden
tag zw Valeodolit in Hispanien mit des Khaiser Charl des iRinfiten
Tochter Maria beygeschlaffen. Desselben Jars zw Khfinig in Behaim
Erwellt worden.
(Die folgenden Seiten 370N 371' und 371** sind leer.)
(Bl. 372^0 1550.
1849, (H.)
Gleichermassen in meinem ordennlichen Diennst beliben.
Babst Paulus Starb dem Neunten Nouembris.
(S. 372' ist leer.)
(BL 373'*.) Khünig Sigmund Augustus zw Polhi hat, nach
absterben der Edlen Khünigin Elisabeth, meines allergenedigisten
herrn, des Römischen, hungerischen vnnd Behemischen Khünigs Fer-
dinanden etc. Tochter, seiner Gemahel, alls des höchsten in der
Cristenhait geschlächts, kheusch, tugenntlich, ynnd, ob was in dem
mennschen heiligs mag befunden oder gesprochen werden, heilligen
absterben, die gewiss nit aines gemain Natürlichen todts yerganngen
^) Btrbtrt ron RtdzifiL
Fontes. VUI. 24
370 15!$0.
ist, ain andere Littische Witwe, des Gescblächts Radouill , vill ann-
derst weder die Elisabeth beschriben yimd genennt wierdet, rnnd alls
man für gwiss bellt mit khönsten dahin gedrungen, wider seines
Vatter vnnd muetter willen. Ja auch verbott, (BL 313''.) Eelichen
genomen. Dessen seine vnnderthonen in grosse beschwärung ge-
fallen, sich dermassen enntsetzt, das der Khünig sein khünigclich
Ambt (nit) yerriehten mögen. Dann der hette auch dem Khünigreich
Ir Priuilegien nit bekbrefiUgt ynnd stuennd in sorgen. Darumb dann
seine poten zw dem Römischen Khflnig schickhte rmb Rat, auch:
„ob Ichtes durch sein Jügenndt vnnd vnuerstanndt wider sein RS.
Kw. Maj. etc. gehanndlt hette. Ine des zubegeben. Wollte fiiro thun
alls ein Treuer Sun gesen seinem Vatter.** Vnnd alls hieuor mer
danii ain gemainer tag zw Polin mit vill schmach-Reden rnnd schrUT-
ten gehallten, zw letzt geen Peterkhaw auch ain Zusamenkhonfil
beschriben. Der Khflnig Sigmund hat auch an Rö. Kw. Maj. etc.
begert, seine potschafRen daselbsthin, wie dann hieuor bewilligt
ward, zuschickhen. (BL 374\) Der Frumb, Christlich Khünig Fer-
dinand sprach im Radt, mit hohem schwuer: „wolte dem Khfinig zw
der vep^npi Polin fÜro nimmenner im Argen oder zw Räch gedennckhen. ** Bewilligt
poUn. (H.) sein PotschafR dahin zusennden. Nun seindt etlich gewest, die ril-
leicht die sachen treulichen gemaint haben , Allso das sy gern betten
gesehen, hr Khünig hette die berüechte hingethon vnnd ain anndere
genomen. Aber annder haben Iren försatz gehabt, ob derselben ainer
oder lere khinder mit der hanndlung vnnder die Cron möchten kho-
men. Die all haben yerhofil, der Römisch Khünig würde zw solicher
Sachen, alls gerfichiger seiner lieben Tochter halben, wider den
Khünig sein. Des sich aber yill antiders befunden hat. Sein
Kw. Maj. etc. hat mit sonndern gnaden mich selbs angesprochen:
„weill Ich in Polhi dermassen bekhanndt rnd angenämb, (BL 379^.)
Wiewoll sein Maj. mein gern Terschonete, So begert sein Maj. doch,
mich solicher Raiss, die seiner Msg. oblag, zw ynndersteen.** Also
bin Ich dahin sambt Doctor Hannsen Lanugo, Kw. Maj. etc. Rat , ge-
schickht worden. Vnnd in beuelch gehabt, dem Khünig sein sachen
zum pessten zuhanndlen. Darumb wir ain offne Werbung vor allen
Stennden thfitten, Darnach ain haimbliche an d^n Khünig, darbey
niembt dann sein Canntzler, Bischoue zw Crackhaw gewest. Des so
Mathiowskj. wir offennlichcn förbrachten gäbe lautter der Rö. Kw. Maj. etc.
^"'^ mainung zuuersteen, die haimblich aber macht bey nilen ain
1K50.
371
yerdacbt, Alls wfire es was merers ynnd zwischen den zwayen herrn
Tertrealichers yerhannden. Die Rö. Kay. Maj. hat gleichennassen
sein Potscbafil daselbstn bin yerordennt. Aber erkhrannckht, darnach
ynns baiden in seiner Maj. namen (BL 37S\) die sachen auch
zuhanndlen, lautt hernachnollgunder AbschrifR des Khaiserlichen
beuelchs, aufgelegt, Alls wir auch das in seiner Maj. etc. namen yer-
richt haben. Allso yerzweifelten Ir yill, ynnd khamb ainer nach dem
andern, die gnad zusuechen. Vnnd ist allso KhQnig Sigmund durch
den Römischen Khünig mit der Potschaflt ynnd hanndlung in sein
rechten khQnigelichen gwalit wider gesetzt worden. Darumb dann
KhQnig Sigmund in ynnser abfertigung mit aignem mundt dreymall
gesagt: f „hab den Römischen Khünig sein 9 Rechten Treuen Yatter f „ich htb wider
in seiner widerwertigkhait befunden. Welle das mit allem des Ime der nWeh darumb
Got geben, hintzt an das hemet, neben seiner Maj. mit yergellten *enumen,*die
wider darstreckhen.** Hat ynns auch khünigclichen abgefertigt. icb^eduidi^ciich
Sich wider vber
(BL 315*,) Carolus, Diuina fauente dementia mich erp«rbint
n ¥ A A A In sölicher mei-
nomanorum Imperator Augustus. ner widerwsr-
tigkhait hab Ich
Nobilis ac Honorabilis, Docte, fideles, dilecti. Cum nuper ad denRö. Rhunig
designatnm a Ser^. Poloniae Rege, fratre et Consanguineo nostro me^nlm'viiter,
char~*, diem Conuentus Procerum et Ordinum Regni Poloniae Lega- vaterblfurn-
tos nostros ablegare constituissemus , et ad id munus Yenerabilem den, das ich
Julium Episcopum Numburgensem , Pnncipem nostrum, Deuotiim, nit ver^eMen
dilectum destinassemus, yna cum literis et mandatis ad eam causam danVhperkhaU
opportunis, planeque persuasum haberemus, illum profectionem in *"J*' *?"''* u^'
Poloniam iam tum suscepisse, tandem inopinato nobis ab illo adferuntur ime hinczt an
literae, quibus exponit, se aduersa yaletudine impeditum (BL 3T6*J daraecsen".
iter tam longum, tam modico temporis spacio conficere non posse, ac ^^ '^
proinde prouinciam iniunctam supplex deprecatur. Itaque, quum in
hac angustia temporis neminem alium ab hac parte ilhuc ablegare
commode possimus, qui Conuentui in tempore adsit, ne tamen ea»
quae publici boni, praefati Ser*^ Regis et Regni causa procurare
cupiebamus et cupimus, plane neglecta iacerent, yobis, quorum fidei
et industriae band immerito haec et maiora credere non dubitamus.
*) Herberstein hatte hier uod nach den rier folgenden Worten irrthümlich
das richtige 'sein* und 'seiner' des Schreibers in 'mein' und 'meiner'
yerflndert
24*
372 isso.
hanc prouiDciam demandandam duximus, Hortamurque uos obnixe
petentes, vi hoc munus nostro nomine suscipiatis ^ et litteras nostras,
quas iam in Vestram Credentiam (Bl. 376^.) scribimus, qnasque
antea dieto Episcopo Nuroburgensi ad praedictun) Ser""". Regem
Poloniae Regnique Proeeres et status publice et priuatim dederamus,
(quas omnes una cum mandatis ad eam rem necessarijs a praefato
Ser'"''. fratre nostro, Romanorum etc. Rege, accipietis,) ijs, quibos
inscriptae sunt, reddatis, et apud eos coniunctim et separatim omnia
illa, quae praedietus Princeps noster Episcopus Numbuif^ensis factu-
rus erat, nostro nomine publice ac priuatim proponatis, procuretis et
conficiatis. In eo rem nobis adprime gratam facturi, quam omni gratia
beneuolentiaque nostra agnoscere, pensareque studebimos. Datum in
Oppido nostro Traiectus Mosae, die Quinto mensis Junij, Anno Domini
Mill"'^ Quingent'"''. Quinquagesimo, Imperij nostri XXX"" et Regnorum
nostrorum XXXV*".
Carolus.
Ad mandatum Caes. et Cath. Maj"'. proprium:
Jo. Obernburger.
(BL377\) Nobili ac Honorabili, Docto, nostris et Imperij
Sacri fidelibus, dilectis : Sigismundo libero Baroni in Herberstain, in
Neiperg et Guettenhag, Et Joanni Lange, Jurium Doctori, Ser"**. Fra-
tris nostri, Romanorum etc. Regis Consiliarijs, et ad Poloniae Regnum
Oratoribus, Dilectionis suae et nostris.
4. JuU. (BL 377*.) Am Vierten July, als wir bayd gesanndte mit dem
Herrn Samuel Bischoue zu Craccaw vnnd Herrn Hannsen Grauen zu
Tarnaw, Casstellan zu Craccaw, als den vertrautistn des Khönigs
Rätn, des Khayserlichen Beueihs halben, der vnns zuekhumen was,
gehanndlt, hab derselben Zeit Ich nachuolgende maynung mit Inen
geredt :
„Vil reden lanngten mich an, als hette die Kü. wirde zu Polin
begierd Vnnd yerlanngen , Sich mit R5. Kü. Maj. zusehen. Wo dem
also, deuchte mich yasst am nuczlichistn sein, die Sachen, welche
durch bayde Ire Maj^. sollen in Irer zusamenkhunfil gehanndlt wer-
den, das dieselben durch Räte oder Potschafitn zuuor verglichen
^} 'suscipere' die Handschrift
1550. 373
würden, damit in der Zusamenkhunfil khain Irrung derhalben fttrfielle,
sonnder allain der besehluss daselbstn mit freuden verriebt möcht
werden.**
Dargegen ward geantwurt: ,,S5lche naygung vnnd begierde
wäre vmb kbainer banndlung willen, sonnder aus lieb vnnd naigung
Sich znersehen vnnd auch ainmai ausser Seines (BL 378*.) Reichs
Zuraisen, wie auch noch der alt Khanig Sein Vater des bewilligt hett,
aber die Mueter wolte das nie gestatten. **
Zum anndern sagt Ich : „Es wäre Lanndwissend, das zwischn
Sun vnnd Mueter ain muetwillen oder misshellung wäre. Das möchte
neben anndern sachen, so verhannden sein, dem Kbfinig zu ainem
P5ssern aussgelegt werden, als ob Er mit der Mueter vnnd mit Sei-
nen Ynnderthonen nit khünndte yergleichen. Solches möcht auch
Seiner Kü. M. Schwestern, die noch vnuerheyrat wären, zu nachtail
raichen. Dann die widerwärttigen yeder Zeit alles zum f blistn auss-
iegen vnnd deuten. Vnnd solches gibt vrsach zu vil reden.**
Darüber ward geantwurt: „Es wäre khain ynainigkhait zwischn
Sun ynnd Mueter annderst, dann das die Mueter solchen gwalt wie
vor in leben des alten Khünigs haben wolte. Der Khünig thäte Ir
khain Irrung, aber annder mOgen Ir nit gstatten, in vil vorhabenden
Sachen zuhandln.**
(BL 378*.^ „So hat Sy vmb Ir heyrat vermächt das Herzog-
thumb der Mas 0» (ist so gross als Behaim, gleichwol nit so gültig,}
zudem hat Sy one das in Polin, auch Lithn vil einkhumbens vnnd
Pfanndschafftn, des zway mal so vil ist als Ir vermächt bringt. Darinn
geschiecht Ir khain Irrung.**
„So bat Sy die Khlainater^) alle nach des altn Khü-
nigs tod behalten, sonnderlichen auch die der Khünigin Barbara Irer
Yoruordern gewest sein, welche der alt Khünig Seiner Tochter, die
mit der Khünigin Barbara erzeugt ist, des Churftirsstn zu Brannden-
burg Gmahel, zuegesagt hette, vnnd darfQr Neun Tausent gülden
bezallen muess.**
„So hat auch der Lessniskj, Khünig Ludwigs zu Hungern vnnd
Behaim Camrer, nach Seines herm vnnd Khünigs tod ansehenliche
khlainater, die Seines Khünigs gewest, geen Craccaw bracht. Wiewol
^) Masofien.
*) Hier eine Lücke id der Handschrift
374 1580.
solche khlainater der alt Khfinig rechtlichen xu Sich, (BL 319*^)
als von Seines Brueders Sun verlassne nemen het mögen. So hat Er
doch dem Lessniskj'ain gelt darfür geben. Dieselben khlainater bat
der altt Khttnig Ir, der Mueter, auch geben. **
9,Es sein in ainer sonndern Truhen etliche khlainater, hoch-
schätzige, gelegen, vnnd im schätz gestanden. Dieselb Truhen hat
Sy in des Khünigs khrankhait erworben, fQr des Khönigs Pett zu-
brinngen. Darauf Sy dann gemainclich neben Ime gesessen ist, daraus
Sy mit der weyl vil heraus Zu Iren hannden bracht hat**
Solche anzaigen sein geschehen auf die beschwer der Khünigin»
als Nemblichen: „Das der KhQnig Irem hofgesinndt nit genedigclichen
Zuesprache;** „Ire Poten würden langkhsam abgeferttigt;*' Vnnd „das
der Khünig nach des alten tod Ir zu ynndterhalt Irer Tochter, Seiner
Schwestern, nichts geben bette.*'
(Die Seite 379** ist leer.)
(BL380\) Die Raiss nach Peterkhaw.
Mayo.
21. Mai. Am Ainvnndzwaintzigisten zu Wienn ausgezogen mit dreyzehen
Phördtn vnnd in zwayen Wfignen Siben Phärdtn. Geen Ylrichs-
khirchen drey meill.
22. Max. Am xxij. geen Mistlbach drey meill.
23. Mai. Am xxiij. geen Auschwicz, das man nach der Lanndtsprach
Hustapecz nennt, fttnff meill.
24. Mai. Den viervnndzwaintzigisten geen Wischa yier meill.
25. Mai. Den xxY., was der Phingstag, geen Olmüntz vier meill.
26. Mai. Den xxvj. vber den Sauperg durch Peern geen Hof fUnff meill.
27. Mai. Den xxrij. auf ain meill fär den Hof aus khumbt man auff ain
Wasser, nennt (BL 380^.) man die khlain March, Morauitza. Ist
die Gränifzen zwischen Märhern vnnd Schlesien. Vnnd fürt für
JägerdorflT, Lubschitz, sein Shlesisch ftlnff meill.
28. Mai. Den xxTÜj. fQr khlain Glog mnd durch Khrepitza 9- Daselbst
vber die Oder, vnnd fürt geen Opl Siben meill.
29. Mai. Den xxriiij. zwo meill für aus. Rindt ain wasser genannt Mal-
ponndt*). Vnnd fttr aus geen Rosenberg, das man nach der
Lanndtsprach Oleschno nennt, Siben meill.
^) KrappiU.
^) Malapane.
iKfiia
375
Den 30. drey meiU geen AUten Khrepitza 0* Auff aia halbe meill 3o. Mai.
berdUshalb fecht sich PoIIr ao. Da geessen, vnnd fürt noch drey meill
an ein wasser» haisst Wartha» gibt vasst vill Khrepssen. Noch zwo
roeiU geen Bresnitza ^). Da kharob zw mir Doctor Hanns Lanng, mein
mit verordennter. Am tag still gelegen. Acht meill.
(Bl.381\) Junio.
Am Ersten geen Rostras >), ain schlecht Pollnisch Stätle, Siben i. Juni,
meill.
Am Anndern tag sein zwo meill geen Peterkhaw, rnnd ain halbe 2. Joni.
meill dameben das Closter Vitow ^), alls vill alls Veyt genannt Darein
sein wir gelosiert ynnd dm'ch herr Stanislaum Hosium, Bischoue zW
Khelmsee^)» ynnd den Yayuodn Junirladislaniensem *) gefuert ynnd
beglaitt worden.
Am Sechsten sein wir für den Khfinig ynnd die Stennde zw «.JonL
Peterkhaw durch die yorigen zwen beglaitt worden, ynnd haben
ynnser Werbung gegen dem KhOnig auch den gemain Stennden
verriebt.
Am vüij*"". sein wir zw der KhOnigin Bona geen Gomolni "^), ist 9. Juni,
ains Edlmanns Sytz, zwo meill vom Closter, darinn wir gewonndt
haben, gezogen. Da auch (BL 38P.) vnnser offne Audientz gehabt.
Neben Ir hindan sein auch Ire drey Töchter, so noch vnbeheurath,
gesessen. Darzue wardt herr Martin Cromerus, Doctor, Kfinigclicher
Secretary, der Anntwort gäbe, verordennt.
Den 10. Sein wir wider bey dem Khfinig gewest. Vnnser gehaime lo. Joni.
Audienntz gehabt, darbey ist niembt, ausserhalb des Bischof zw
Crackhaw alls Canntzler, gewest.
Den xiiij. Sein wir zw der Khflnigin auff Ir beger khomen, mit 14. Juni.
Ir allain gehanndit
^) Alt-Knepiee an der Liszwartt.
*) Brzeznica.
') Rozprza.
^) Witow, sudöstlich vod Piotrkow.
^) D. i. Colm SD der Weichsel.
*) Jetst Inowraelaw im preussischen Regierungsbezirke Bromberg, damals
Sitz eines Woywoden.
^) Gomolin, westlieh fon Piotrkow.
376
1550.
16. Juni. Den XTJ. ist Hertzog Niclas, des Geschlächts RadoyilU zw ynns
in das Closter khomen. Mit Ime Khnes Olsehenskhy vnnd Dubro-
witzkhy, Khnes Zwaraskhy.
17. Juni. Den xvij. herr Anndre Graf zw Gorkha, Castellan Posnauiensis»
vnnd Herr Marthin (BL 382**.) Zworowskhy» Palatinus Calisiensis,
sein bey ynns gewest.
20. Jani. Den 20. bat der Kbünig den Doetor Martinum Cromenim zw
ynns gesehigkht: y,ob wir die Herberg yeränndern wollten? **
23. Juni. Den xxiij. Ist Doetor Lanngus zw dem Herrn Canntzler geriteo»
etliche notdurfftige Sachen zuberatschlagen.
24. Juni. Den xxiiij. sein wir beruefft ynnd beglaitt worden zw dem Kbü-
nig. Mit dem geen Khirchen gezogen. In der khirchen sein wir yier
Stöel ynnder dem KhQnig gestannden. Darnach das froemal mit
genomen auff ainer lanngen Tafel. An dem obem ort sass der KhQ-
nig, neben dem ynndersten ort wir baid. Das aber die Tafel oder
Tisch so lanng gewest ynnd niembt mer alls man täglichen Phlegt
daran gesessen, Ist die yrsach: (BL 382*,} Der KhQnig bette für-
genomen den Ertzbischoue, Bischoue zw Crackhaw ynnd den Herrn
oder Castellan zw Crackhaw auch zusetzen. So ist in des Khünigs
Camer geredt worden : „Die anndern grossen herrn würden des ein
grosse beschwärdt haben, das die alls yerachte ausgeschlossen warn.**
Darüber hat der Khunig sich enntshiossen , alle Palatinos ynnd
Castellanos herzuezesetzen. Der wurden aber zw yill sein, warde
aber fürgenomen, allain die, denen der Tittl 'Magnifiej' geschriben
ynnd gegeben würde, zusetzen. Aber die, so bestänndig bey dem
Khünig seind beliben , wollten neben denen , die sich hinczther dem
KhQnig widerseczt betten, nit sitzen. Mit dem sein sy all zusitzen
erlassen worden. Der Khünig hat mir Erstlich für des Khaisers, zum
anndern für des R5mischen Khünigs, ynnd zum dritten f&r des erwell-
ten (BL 383",) KhQnig Maximilians gesundt zuegetrunckhen. Nach
Tisch fertigt man des Turggen Potschafft ab. Darbey sein wir auch
gewesen , neben dem KhQnig an der Rechten seitten gesessen. Dem
TQrggen ward geanntwort: »Weyll der Türkhisch Khaiser sein
Kü. Maj. zw ainem Sun anname. So näme auch der Khünig Ine zw
ainem Vatter an ; wollte auch den beschlossnen frid sein lebenlanng
hallten. Vnnd wünschte Ime yill glückh Jenhalb ferre, der Irrthumben
halben, sein numalls Comissarien an die Gränitzen yerordennt. Nach-
mails hat der Bischoue Canntzler ynns haimb Inns Closter sambt
mo. 377
dem Vayuoda yon Plotzkho beglaitt» ynod das Nachtmall mit ynns
genomen.
Am 30. sein wir aus dem Closter geen Peterkhaw in ynnser 30. Juni.
Herberg gezogen, ynd daselbst zum Ennde beliben.
(31.383^.) Julio.
Am Anndem tag sein wir wider mit dem KhQnig zw khirchen %, juii.
gewest, Aber ynnser Stfiell nit bedeckht. Ynnd das fruemall mit dem
herrn Bisehoue yon Crackhaw genomen.
Am yierten Sein ynns beuelch yon Kay. Maj. zuekhomen: ,,in 4. JoU.
seiner Maj. namen, alls seine Poten» Nachdem seiner Maj. yerordenn-
ter Gesanndter khrannckhait halber nit khomen mOgen, zuhanndlen.''
Das ynns dann die Kü. Maj. auch beuolhen hat.
Darüber haben wir mit dem Herren Bisehoue ynnd Castelan zw
Crackhaw gehanndlt, die sachen angezaigt» ynnd ymb Audientz yon
des Khaisers wegen gebeten.
Am Sechsten Ist der Khfinig auff bitt des Bisehoue yon der Khny 6. Jaii.
anff desselben (BL 38i\) Schloss ains, zwo meill hindan gelegen,
Volwors genannt, geritten, ynnd auff des Bisehoue bitt wir auch, ynnd
mit dem Khünig geessen. Dazumall yill mit mir Teutsch geredt. Wie
seine Leuth sagten, zwayen Jaren nit souil Teutsch geredt bette.
Trannckh mir zue yon Ertzhertzog Ferdinannd wegen, zum anndem
mall mir zw ainer erkhüelung.
yij. Bin Ich allain zw der KhQnigin geraist» ettlicher sachen 7. Jnii.
halben auff Ir beger.
yiij. ist die KhQnigin aus Irem Leger nach der Mass hin geruckht. s. Juii.
xiij. haben wir mit dem Herrn yon Crackhaw geessen. 13. Juü.
xxij. hat ynns der KhQnig morgenns den Abschiedt in gemainer %2. juii.
Versamblung gegeben. Zum Abennt ynns widereruordert, (BL 38^^.)
Vnnd auff die gehaimen sachen, in beysein des Canntzlers ynnd
Grauen yon Tarnow, herrn yon Crackhaw, auch Anntwort geben
/ ynnd abgesehaiden.
Am xxyiij. wie wir gleich aufsitzen wellen, Ist ynns ain Pot mit zs. Juh.
khünigclichen beuelhen zuekhomen. Sein wir also gestifelt zw dem
Khünig khomen. Gleichwoll in ainer halben Stundt die sachen yer-
rieht yand dann yerruckht, durch Rostras geen Camensco *), yier meill.
^) RaiDiensko.
378 lölK).
29. Juli. xxTiiij. geen Bressnitza. Da sein wir in des Khfinigs Schloss
behaust ynod ynnderhallten worden. Da khame auch der herr Spi-
teckh Yon Tornaw, gewe^ner Sehatzmaister vnnd numalls Vaiuoda
zw Siratz, der soliche gOetter Innhat» zw vnns. Vnnd woll gehallten»
vier meill.
30. Juli. (Bl. 38ß\) Den 30. Alls wir zwo meill yerruckhten» khamen
an das Wasser Wartha, vnnd fürt drey meill geen Allt Khrepieza.
Sein aber im Schloss, das woll ^rpaut ist, bey dem fruemall beliben.
Vnnd furter ist bey ainer halben meill die Schlesisch Gränitz, vnnd
dritthalbe meill geen Oleschno oder Rosenberg. Acht meill.
31. Juli. xxxj. Vber Malponndt geen Opl. Da schiedt Doctor Lanngus
von mir nach der Neyss. vij meill.
Augusto.
1. August. Am Ersten beglaitt mich aus der Stat der baubtman desselben
Fürsstenthumbs vnnd zw Rattbar, herr Jan Posadowskhy, der vnna
sonnsten vill Eerungen von Yischen, Wein vand Habern geschickht
2. August, hat, geen Lubschicz. Den anndern geen Hoff. (BL 385^.) Vom Hof
sein mer weeg vber den Sauperg nach Olmüntz. Yetzmalls bin Ich
ain gueten weeg gefdert worden, Nämblicben geen Reicherstorff, geen
Alltenlob, Geen Dobmstat, geen Geh, geen Tüllen ^ ^nnd dann geen
3., 4. August. Olmüntz fQnff meill. Den dritten geen OlmOntz, den vierten geen
s., 6. August. Wischa. Den fönfflen geen Wisternitz , den Sechsten geen Vlrichs-
7. August, khirchen, den Sibennden geen Wienn.
Peterkhaw ligt von Crackhaw fünffvnndzwaintzig meill. Von
Barsa in der Moss») xvij, voo Posen 26, von Bresslaw 30, von
OppI 23 meill. Ain gar khlainer flegkhen, da man gemainclichen
lannge Jar her gephlegt hat des KhQnigreichs versamblung zu haben.
Aber Sumers Zeyten hat man in 85 Jaren, ausser diser versamblung,
(Bl. 386\) khaine gehallten. So bat es khain fliessenndt wasser,
vnnd weill souil volckhs so lanng beyeinannder gewest, hat es Jämer-
lichen gestunckhen, dann alle haimbliche gemftch on alle grueben geen
nuer Ploss in die H5f, GSssen vnnd Strassen. Die aussguss geen
^) Die Orte helssen jetzt: Raigersdorf, Ali*Liebe, DomstadU, Giebau und
DoUein.
') D. i. MasoTien.
1)^0.
379
aucli all in die H5f Tand flir die Thür. Darumb yasst besehwärlichen
was, da zuharren. Darxue so seio die ersten tage des Julius mit vnge*
wonndlicher grosser Hytz ersehinen, Allso das man die Py er, das
gemain trannekb, allso Neue nach dem Freuen, in zwayen oder dreyen
tagen austrinckhen mQessen, dardurch die leuth yasst durchbrQchig
worden. Wo dann das Pyer lennger gehallten, ist es zw Essich
worden, das dannocht yill Eerlioher leuth dermassen getrunkhen.
Man hat gleichwoll Wein auch faill gehabt. Aber gemaine Wein. Der
habern (BL 386\) ynnd Yisch sein gar yber die mass Theur gewest
Ain mass so man yorhin ymb drey groschen geben, hat man ymb
zwelff ynnd f&nffzehen annemen mQessen. Ain Garasyisch 9» seiner
yordern Spann lanng, ymb ftinf groschen, ist mer dann zehen khreu-
tzer. Got Im himel sey gelobt, das wir mit gnaden ynnd gesundt
yon dannen khomen sein.
Das Stuckh Preyssen, das zuuor dem Teutschen orden zuegeh5rt
hat, ynnd die KhQnig zuuor yberkhomen. Haben noch Ir aigen Recht
ynnd freyhait Was die Polin schliessen oder willigen, das yolziehen
sy nit. Was der Khünig an sy begert, darüber hallten sy Ire sonn-
dere Zusamenkhunfft. Wann sy dann lebt zugeben bewilligen, das
legen sy allain auff die Waare, (BL 387'*.^ die aus dem Lanndt
gef&ert wierdt, oder auff das trannckh. Also, das weder herr noch
Paur darzue nichts bedarff zugeben. Zudem so haben sy khain Zoll
noch Meutt im Lanndt, seindt darfSr gefreyt Zw Danntzkha*) ist
numalls ain grosser gwerb. Man yeriüert alles Traydt, HoUtz, Aschen,
Pech, ain schmier, so man daraus den Schaffen guet macht. Wachs,
Honig, ynnd alles das aus Polin ynnd Lytten nach der Weyxl ynnd
den wassern, so darein fliessen, dahin gebracht wierdet. Dargegen
man yill Salltz, Trannckh, Tuech, fasstenspeiss ynnd manicherlay
Waar aus Portugall Frannckbreich ynnd den Nider Teutschen Lann-
den bringt Von dannen haben die Polin (BL 387^.) ynnd Lytten
gellt ynnd Iren Reichtumb. So khumbt woll, das man da zw Dannczkha,
in den woohen mch Martbiqj hinurab, ainer in die Tausent Siben
hundert Oxen sohlecht, die man Einsalczt ynnd zw den schiffungen
brauchen. Ain haring Thunnen gross Saltz bringt man dahin ymb
zehen groschen.
^) CypriBos oarassius, die Karausche, eine Art Karpfe.
*) Dansig.
380
1S50.
Das annder thaill an Preyssen» das am Jüngsten der Teotsch
Orden noch Inngehabt vnnd Marggraf Albrecht von Brandenburg
Hochroaister gewesen ist, Jeczo aber das Erblichen alls ain Herczog
Innhat. Ist die Haubtstat Khönigsperg vnnd dem Pollnischen Khünig
gehorsam vnnd verpunden , mit etlichen Phärdten dem Khfinig vmb
sein besoldung zudienen.
(Bl, 388*,) Vier meill von KhOnigsperg gegen Dannczkha ist
ain gegennt genannt Sudan, werdt auch vier meill lanng. Nach der
See oder Hör seindt etliche Dörffer, darinnen die Vnnderthonen Ir
aigne sprach haben. Werden Sudauer genannt. Dieselben haben den
Agstain, den man in Polin vnnd Preussen Pernstain nennt, zu vischen
oder Tahen an denselben gestatten. Wann das M5r vngestQemb ist, aber
allermaist vmb den 24. Augustj vnnd darnach, so treibt es den Agstain
her. Die Paurn steen nakhenndt am Gestatt. Wann die Thunnen oder
Wellen von M5r gegem Lanndt lauffen, so lauffen die Paurn enntgegen
hinein, vnnd haben Irn ^ wie Vischpeern darzue gericht, vnnd fahen den
schwimennden (Bl, 388^,) Agstain. Es geschiecht auch oiR, das
ainer durch die Thunnen hingezuckht wierdt vnnd verdirbt. Man
findt gleichwoll an anndern orten desselben Mors Je zu zeyten auch
Agstain, Aber nindert souill alls da. Also ist noch in Zweifel woher
der Agstain khumbt. Etlich vermainen, es sein Gumj oder Pech von
Paumen. Dem ain glauben zugeben. So findt man in dem Agstain
fliegen, Amassen, Spinnen, Khrötle vnnd dergleichen khlaine ding,
das man vermaint, wanns von Pämen feilt vnnd der ains trifft, das
muess also darinnen bleiben.
Herwiderumben so vermainen annder, weill allain an den orten
der Agstain allermassen gefanngen wierdt, (BL 389*.) wo der von
Päumen khomen soll, würde an vill orten durch das M5r, so derselben
Ennde weitt von ainem Lanndt zw dem anndern ist, ausgetragen,
vnnd man möchte die Pftmb, dauon der fluss, erinndern, des doch nie
khainer erinndert hat. Vnnd weill man in ainem See am Lanndt,
bey ainer Kartuss nit ferr von Tanczkha, mit ainem Vischnetz gezo-
gen, hat sich das Netz angehefil. Also das man des in die Ennge
zusamengebracht vnnd starckh angezogen vnnd erledigt, hat man
ain grosses stuckh Agstain im Netz gefunden. An ainem ort die
^) D. i. GefSsse, gewöhnlich ein bestimmtes grösseres Maass, 40 Viertel u.dgl.
innehaltend. Yergl. Sehmeller 1, 109.
1550- i5M. 381
gestallt gehabt, das tod ainem anndern stuckh abbroehen ist worden.
Zw dem so hat mao derselben Ennde in ainem Ägkher auch ain
stuckh gefunden» (BL 389^.) daraus man will achten. Er wächst
an den orten im Erdtrich.
Wann der Agstain schier khumen will» treibt der Windt mit
dem Mör ain khraut, darhey man merckht ynnd waiss, das der khomen
wierdt
(Die Seiten 390* und 390^ sind leer.)
(Bl.391\) 1551.
Raiss yber die Teissa.
Als sich Graf Hanns von Zips in das KQnichreich Hungern ein-
getrungen, ynnd nachmals mit KOnig Ferdinannden, wölher dann
rechter Künig in Hungern, in Crafft der alten yerträg ynnd als seiner
gemahel Erbschafft, wölbe der negstn KOnig Vladiszlaus tochter ynnd
Künig Ludwigen schwesster, rechtlich ynnd ordenlichen erwölt ynnd
gekhrönt was, yertragen. Das Er, der König Hanns, den Kunigclichen
stuel Ofen sambt SQbenbüergen ynnd den merern tail des Hunger-
lannds Inngehabt, dann Er den Tüerggen zw seinem schutzherrn
angenumben bette. So war doch in sdlhem Vertrag beshiossen, wann
KOnig Hanns stürbe, das Königreich nicht auf seinn Sun, sonnder auf
Künig Ferdinannden fallen solle. Der Künig Hanns starb. 22. July Sein Sun ist
° o y geborn 7. July
1640. Des Khinnds Räte ynnd Phleger, sambt der Muetter des i54o. (h.;
Khinnds, stuenden des Vertrags ab, darumben belegert Sy Künig
Ferdinand zw Ofen. Der Tüerggisch Khaiser kham denen zw hilff
ynnd nam Ofn zw seinn hannden, ynnd schickht das khinnd mit der
Muetter in Sibenbüergen. Hernach suecht der Tüergg weeg, wie Er
auch Sibenbüergen in sein Hannd möcht bringen. So das bruedcr
Georg Münich*)» Rischoue zw Wardein, als Schatzmaister ynnd
Obrisster des Khinds Rat, des Töerggen yntrauen yernamb. Hat Er
angefanngen mit Graf Niclasen yon Salm, als König Ferdinannds
Obrissten yeldhaubtmann , zuhanndln, sonnderlich auch ymb das der
Mönich mit der Königin Witwen, auch mit dem Fetter Petrowich,
*) Der Pauliner-Mdneh Georg Martinuui, Bischof von Grosswardein, zuletzt
Cardinal, ermordet am 16. Dee. 1551.
382 isui.
sich nicht vergleichen khnnnte» Er auch bey dem Töerggen khaines
glaubens vandt trauens mer verhoffennt, das Er Schatzroaister auf
den Vertrag, den noch sein herr selbe mit R5. Ki. Maj. etc. eingan-
gen ynnd gemacht hat, geen wolt. Also das der Sun mit ainemFQersten-
thumb yersehen, darauf Er ain Hertzog erhöcht sol werdei^. Sdlhen
vertrag zuuollennden hat die Kw. Maj. etc. dem Herrn Thoman Na-
dossdj, Graf zw Fagarass , herrn Anndre Bathorj etc., bayd Obrisste
haubtleut in Hungern, ainer Jenndt, der annder disshalb der Tuenaw,
ynnd mich verordeut.
(Bl 391\) Der Herr Graf Themen Nadossdj ist zw Shinta
ankhumen, do Ich sein erwart hab. Derselb sich gar wol ynnd
freunndiich mit mir gehaltn hat* Dann der herr Anndreas Bathorj
mich in seim Haus daselbst zw Bathor so Erlicb ynnd wol-
gehaltn, das Ich Ime darumb billich dannckhpar sein mues. Des
Ich auch zu gedechtnuss hieheer zustellen nit ynndterlassen
mügen.
Das Hungerlannd ist an Ime selbs so guet, das nicht wol ausge-
sprochen mag werden. Darinn ist auch Sibenbüergen beschlossn. Es
hat Gold, Silber, Khupher, Saltz, Viech, Traid, annder fruchten,
yisch ynnd alle mennscbliche notdurflH, ynnd der ainn Reichlichen
fberflus, des auch in yil Lannd von Inen yerfQert wirdet. Vnndter
annderm ist wunnderbarlich , das in Hungerlannd etlich Prunn seinn,
so Pald die wasser ann lufft khumen, erhertnen ynnd werden zw
Stain. So ist ain wasser, daraus man Vitriol seut, das frisst das Eysn
in wenig stunnden, ynnd legt man den SIem in das feur, wirdet
khupher daraus. Es ist ain Prunn wie ain gemös, was daraus drinnckht,
stierbt so Pald. Zu Ofn ist ain seer haisses wasser, Dennocht seinn
yisch darinn. So ist ain gsaltzen wasser in SibenbQergen, seinn auch
yisch darinn. Nabennd bey Freystätl an der waag, ain Claffler vom
wasser, grebt man ein ynnd finndt ain gar haisses wasser. Da Paden
sich die leut darinn. So Pald die waag auslaufft, so finnt man das
warm wasser albeeg zu negst bey der waag. So Pald die waag wider
in sein recht Rinnsail khumbt, finndet man in der weyt hindan das-
selb nit.
Teissa ist der berOembtest wasserFlus von Reichtumb derViscb,
Dennocht hab Ich datzumal khainn sonnder guetn yisch daraus
gehabt, vmb dass dermassen ausgeloffen, das wir nachennd ain yiertl
ainer Teutschen meil bey Tokhey tberschiffen mflessen.
im. 383
Als auch dieselb Lanndart l^ber die Teissa so viechreich ist rnnd
desselben vll aas dem Lanod getriben ynnd yerkhauffl wirdet. So
hab Ich khain Ochssen fleisch daselbst geessen, dann man khainn
Ochfsen, sunnder naer iung Viech als Tertzen *) schleckt.
(Bl. 392\) Wanimben auch die Hungern gemainclichen Ire
Hosen am fuestrit nit ganntz tragen, hab Ich befunnden, so Pald ain
regen, wie ciain der ist, khumbt mnd netzt, so geenn Sy Parfuess
ynnd straiffen die Hosn übersieh. Vnnd Wiewol 6y vil heut bey Inen
haben , die man auch von Inen mit grosser menig verfQert, so seinn
doch die schuech bey Inen nicht zubekhumen Tnnd seinn theur.
Manicfaerlay sprachen seinn auch im Lannd. Als Hungerisch,
darnach seinn Völckher die nennt man Cunany (so), reden nahent
TaHarisch. Ain annder yoickh haist man Philistini, die man nach
Irer selbstsprach Jass nennt*).
Die Winndisch sprach besiezt ril des Lannds, vmb den Aus der
Waag ynnd weit hinüber, bayder seyts. Darnach an der Saw, an der
Traa die Khrabathen Siruen ynnd Ratzn.
Die Teutsch Sprach Dergleichen an vil ortten des gepüergs,
ynnd sunnderlichen in SibenbQergen. Die stet yasst all, ynnd werden
daselbst Saehssen genatfint.
Die ZSigkhln haben auch, ynnd wie Sy yermainn, die alt, ynuer-
änndert hungerisch sprach. Die anndern Hungern haben Lateinische
ynnd anndere der Nachparn wl^rtter eingemischt.
So seinnd yil die man Wallachen nennt. Haben nahenndt ain
Wftlhische Sprach, ynnd halten den Khriechischen Crisstn glauben.
Das sich die Hungern im genickh, auch allenthalben so hoch
Sehern, ist yon ainem Bfttzn, Raditz genannt, aufkhumen. Der hat
yasst geraist, ynnd auch zw zeytn den freunntn als den yeintn bewi-
sen*), nach seiner glegenhait. Die TQerggisch khappen oder das
^) Das sind Ochsen, die als dreijährig Terschnitten werden. Sehmeiler 1, 4S8.
*) D. i. Jazygier.
') D. i. in Rechtsangelegenheiten Beistand geleistet , sie ror Gerieht vertre-
ten. Je nachdem er nun, 'nach seiner glegenhait* d. h. befand er sich auf
türkischem oder nichtturkischem Gebiete, Leote vor Gericht zn rertreten
hatte, setzte er bald die tfirkische, bald die ungerisefae Kopfbedeckung
auf. 'Mit seiner geselschaiR' d. h. mit denen, die sich ihm zur Rechtsver-
tretnng anrertrauten , sieh ihm beigesellten. Nur so weiss ich mir diese
sonst unrerständliche Stelle zu erklftren.
384 15M.
buDgerisch höeti, so Er das am Haubt, das annder im Paesea mit sei-
ner geselschaSt getragen, aufgesetzt Sölbes ist nun in gemain auf
den Adl vnnd dienstman kbomen.
Die Herrn haben bieuor, wie aucb die TQerggen, khlaine sparn
gefäert, ynd Ire Zisma, das seinn PössU) oder khlaine Stiflen, die
an oder wenig f her das . . . gerainlt haben *). Nun aber föem Sy,
das weder schuech noch Stifl (BL 392^.) genennt werden, seinn
auch mit Eysn beschlagen, nit gar ainer twerchen hannd tber den
Engkhl *), legen ynndter die Fersen ain kbugl Ton thuech gemacht,
also, das ainer auf den Zehen mues geen, damit wirdt der man lenn-
ger gesehen, ynnd darzue lannge vnnd Praite schwere sporn, so gar
vnnütz. Also, wann ainer zw fuess kbumbt, wil Er Ton stat, so mues
Er schuech ynnd Sparn von sich schlingen^), oder mues not leiden.
Haben khain vrsach oder nutz, warumb Sy die also fQern, antzutzai-
gen, allain, das Sy sprechen : „Nachdem der schuech eingepogen ist.
Er stee vmb souil yesster im stegraif.** *) Des vermont gleich wol
auf vnnser väter rüstigung, mit den lanngen spitzn an den Stifln,
dartzue die Vberlange ynnd schwere Sporn. Die Stifl gar ynter die
fem*) geraichen. In ainer flucht etliche, als Sy die spitz abhauen
wollen, haben Sy die Zehen damit getroffen. Darnach seinn Sy selber
rüsstigung abgestannden.
König Mathias hat mit dem Römischen ynnd TQerggischen Kai-
ser zuthuen gehabt. Auch mit denen Künigen zw Behaim ynnd Poln.
Hat allen nachpaurn gnueg zuschaffen geben. Die geistlichen yer-
mainten, das Inen auigelegt nicht zugeben, bewegten dem Babst der-
halben ain Potschafft zuschickhen. Den beschied der König gen
Tatta oder Tottes. Höret den an dem Tham des Teichts, do yil seines
hofgesinnts zw bayder seyts gestanden, durch die der Bäbstisch geen
muesst. Hört den steennden. Darnach sagt Ime: „Er solle dem Babst
1) Kurse Stiefel, Bundstiefel. Schmeller 1, 211.
*) Ich glaube, das in der Handschrift fehlende Wort ist zu ergfinzen 'die an
oder wenig über das schinbain gerainlt haben.' Rainla => nfibem , an-
schmiegen. Schmeller 3, 95.
>) D. i. den Knöchel. Schmeller 1, 83.
^) Wegwerfen, wegschleudern. Schmeller 3, 452.
*) Im Steigbiegel.
'} Eigentlich Achselhöhle, hier wohl die Kniehdhle.
1551.
385
sagen. Er wer KOnig in Hungern, wesste sich'wol mit seinen ynndter-
thonen zuhaltn. Der Babst sol Ine mit rue hanndlen lassen. Er w511
Ime das Paternoster (so Er inn hennden hat, gros Yon holtz) wider
haimbsehickhen, vnnd mit dem Pusigän oder Kholben hinachziehen.''
So hat man yil nambhailter Personen darinn gehabt, die grosse Sachen
yerricht haben. KOnig Mathias ; Sein vatter Huniat Januseh, Guber-
nator im Reich; Steffan Bätor, Weyda in SibenbOergen ; Khnesi
Paul; Maior Raläss, der den TOerggen aus Idrundo in Neapolis ver-
triben hat; Zwen gebrüeder, Rätzn, die Jäkhschitzen genannt, haben
yil Sachen gethon, dem Kfinig Mathiasen widerwerttig. Als Er aber
die zu sieh inn dienst bewegt, hat der ainn in Potschafil zum Töerg-
gen geschickht. Als der vom Tfirggen abgeferttigt vnnd beglaitt
worden, ist ainer bestelt gewest mit dem Zuesagen, Ime sol
nichts darumb beschehen, hat dem am Reitn den Khoph abge-
hauen. Damit aber des Potn leut vnnd Mitreiter sollen sehen, als
were Es wider Iren willen geschehen, ist der Tatter zu stOckhen
zerhaut worden.
(ßl. 393''.) Die Hungern haben ainen solhen brauch, das, wo
ainer ist on khinnder ynnd annder seiner negstn Erben, als Bröeder
oder Brüeders khinnder, die auch Recht zu dem Altvatter vnnd Een-
gflttern haben , seine gOetter on des Kflnigs bewilligung weder ver-
setzen noch yerkhauffen tarf. Wo dann ainer ain guet, des Er Recht
hat, ymb ain Summa gelts, wie gros die ist, versetzt oder verphenndt.
So derselb stierbt, mögen seine Erben solhe göetter, mit vier g0lden
vmb ainn Paurn zuraitten, wider lösen, so doch in ainem rechtge-
schaffnen khauf viertzig gQlden vmb ainn Paurn geben wirdet; Es sey
dann, wann ainer von Veintn gefanngen wer, oder im Recht vmb leib,
Eer vnnd guet verurtit, zw seiner erledigung ain verpheniidung oder
einsatz thätte. Sodann seinnd die Erben die völlig summa, so auf die
gQetter aufgenumben, schuldig, völlig in der ablösung zubeczaln.
Die Tagraisen von Wienn hinntzt geen Bathor.
Am Neuntn tag Apriiis zu Wienn ansgetzogen gen Vischermind, 9. Apru.
vier Meil, vnnd dann gen Pressburg Sechs Meyl. Vber die Thuenaw
geschifft, von dann geen Wardperg, drey meil, vnnd geen Schinta
drey meil. Da hab Ich Graf Thoman Nadassdj erwardt. Die waag
was gros, das Ich ain meil disshalb Schinnta, in ainem Dorf, Wolffs-
pnigg genannt, mit beschwerd vnd geuerlichait l^ber ainn arm der
Fontes. Vül. 25
386
18M.
waag mit clainen Vischer züln khumben» Darnach den merern tail
hinntzt geen Schinta im wasser geritn bin. Zu Shinnta Dergleichen
fber dj Recht waag» die sich auch daselbst zwayet vnnd taiUet,
beschwerlichen VberkhQnnen.
Von Schinta haben wir vnns gegen dem gepQerg an die linngkh
hannd geschlagen, ymb des die Prugg zw Neytra Prochen was» vnnd
khamen gen Topoltzaw 9 ^nf Meil. Dann gen Priuitza ')» ain Stätl
ynndter dem Schloss Wonitz'). Von Wartperg hintztheer alles
winndisch.
Truckhenaw^), ain gross dorf, ist alles Teutsch, ynnd ?on dann
zu Creitz^ seinn drey meil, ligt an der Gran. Nach der Gran auf,
die auch seer gros was, geen Altnsol Raitt man zwo meil gar b5sen
weeg , weil man im gepüerg bleyben mQessen vnnd durch die Graan
nit gemQgt.
Von altnsol ist ain Meyl zw dem Schloss Wiglitz *). Da namen
wir das fruemal, vnnd zugen fort ain Meyl an den Perg, Hünich ge-
nannt, der hieuor gar vnsicher gewest ist, weil Woso Mathias Murän
Inngehabt. Dann fort in ain dorf genannt die Mautt f}, auch Winn-
disch. Ist alles drey Meyl.
Da zu Wiglitz hat mir der herr Nadasdj des Winndischn Lannds
Wappen gezaigt, ist ain Mader.
(BL 393^.J Gen Rimasambat^), ain grosser Marckht, den man
nach dem wasser Rima, so da fürfieusst, also nennt. Aber auf Teutsch
haisst maus Steffansdorf , vier Meil. Hintztheer yon den Teutschen
dorf ist alles winndisch.
Gen Edellin»), gehört dem Webekhen««) zue, des Sun vnns
dann Mangis halb fiietterung geschickht, selbs Morgens im veld zw
0 Nagy-Tapoicsdn.
*) Privigye, auch an der Neutra.
') Bajnocz, von den Deutschen Weinitz genannt, von den Sloyaken Bojnicse,
jenseits der Neutra.
*) In der Umgebung vermag ich keinen Ort dieses Namens zu entdecken. Viel-
leicht ist Schwabendorf unterhalb Kremniti gemeint?
*) Szent-Kereszi
) Wegles, östlich von Altsohl an der Strasse nach Losoncz.
') Vimosfalva, Poststation.
>) Rima-Szombat, Poststation.
•) Edeleny.
^^) Franz oder Emerich Bebek de PeUöcz. Wagner Collect geaealog. 1, 64.
mu 387
mns khumen. Sechs Meyl. Ee wir daheer khamen, haben wir bey
dem Soss Istwan, das ist Steffan Soss» das fruemal eingenamben.
Sixe 9» Clin grosser Fleekhen, dem Herrn Pirini FerennUen »)
ZaegehOrig, der ynns auch die notdurflfl, weil wir die nit gefbndeni
zaegeschickht hat
Darnach seinn wir ^ber ril gewässer vnnd Lackhen rnnd zway
Wasser» Barsonetz») vnnd Harnat*), geraist. Zu Scherentze») bey
der Abbtey das fruemal genumen» ynnd genTartzal, ain dorf ain
Meil disshalb Tokhey, geraist.
Von dann gen Toekhey, haben wir das fruemal mit Benedict
Scheredj im Schioss geessen. Zuuor das Perkhwerch , Bolj Armeni»
besehen. Vnnd wie wir in das Schlos schiffen mflessen, Also auch
hinttber auf das annder Lannd, dann der Wodrockh vnnd Teissa, die
bey dem Schioss zusamen khumen, gar weit ausgeloffen war. Da zw
Tokhey ligt mein vetter herr Günther, meines eitern brueders Sun.
Als der R5: Kü: Maj. etc. Yolckh dasselb Schlos belegert bette, ist
Er als feendrich erschossen.
Vnnd desselben tags noch geen Calw •), ain dorf, geraist Fünf
Meil. Vnd der annder tag, ist der Sibeuundzwaintzigist Aprilis» 27. Aprii.
geen Bathor, drey meil.
Da zu Bathor bin Ich neben dem Graf Nadastj mit meiner Person
im hof Erlich ynnd wol gehaltn mit aller notdurffl. Meinem gesinnd
ist Speis ynnd trannckh in die Herberg geben worden. Der Herr
Anndree Bathor ist gleichwol Bonauentura getauflFl worden. Aber den
namen Anndree hat Er seines yatters halben angenumen. Das ge-
schlecht ist in ainem grossen thuen ynnd Ruem gewest Der ain»
herr Steffan, dises Anherrn brueder, was Ban in Sibenbüergen, yil
redlicher Tatn gegen dem ThOerggen gethon , ligt da zw Bathor in
ainem Parfuesser Closter, das Sy gestifft haben So hat des yetzigen
Vatter ain gar schone khierchen daselbsten erpauen ynnd aller
Sachen wol getziert.
1) Ssiksso.
*) Franz Ber^ni.
*) Birsonyot.
^) Hernad.
*) Sserencse.
•) Ntgy-KtUo.
25^
388 1551.
Daselbst zu Bathor bin Ich dreyundzwaintzig tag gelegen. Weil
aber sich die Sachen mer zu Khrieg, weder zu göetlicher hanndlung
ertzaigt.
(BL 39^"".) Wiewol hieuor auch ainn sonndern vertrag durch
die wittib mit Kü. Maj. etc. einganngen was^ ymb desswilleu der
Schatzmaister embsig geschriben vnnd angehalten, damit die Kw.
Maj. Ir khriegsuoickh in Sibenbüergen schickhen sol. Alsdann bsche-
hen, Darumb so man sich weniger güetiicher hanndlung getrösst, hat
mich die Kü. Maj. wider abgeuordert.
18. Mai. Do Ich am Montag nach dem heilligen Phings^ag verruckhen
(wolt)^ haben mich bayd herrn nicht lassen wollen, ymb das in
Hunngern der gebrauch gehaltn wirdet, yeder Zeyt zu Phinngstn in
ainem yedlichen dorff einen Künig zu wellen. Halten also die drey
tag, Suntag, Montag vnnd Erichtag dj Ferj mit Irem Künig, ynnd wer
durchraist der mues den Künig Eern vnnd mit Inen trinnckhen , das
also vilmaln beschwerliche hanndlungen sich zuegetragen haben,
Todschlag daraus eruolgt. Als zw derselben Zeyt ainem khaufinan
ain hannd abgeschlagen worden. Darumb bin Ich erst am Mitwoch
verruckht.
20. Mai. Am zwaintzigissten tag May bin Ich von BSithor verruckht Hat
mir der herr Graf Nadastj das gelaitt hintzt auf das nachtleger gen
Niritas ^) geben, vier Meil.
21. Mai. Den anndern tag zw Togkhey das fruemal im Gschloss geessen.
Ist die Teissa gleich etwas khliener gewest. Doch gleich souerr wir
vor Vber farn müessen, vnnd zum nachtleger geen Serenntze im dorf,
do der Abbt wont, getzogen. Seinn Fünf Meil.
22. Mai. Am Zweuundzwaintzigissten tag gen Sixo zum fruemal, vnnd zu
der nacht gen Cosar^), ain dorf, darinnen ain schöner Edlsman hof,
daselbst Ich behaust gewest bin. Fünf Meyl.
23. Mai Am dreyundzwaintzigissten tag geen Rimasambat, gehört dem
herrn Losehantzkhj zue, fünf Meil.
24. Bfai. Den vierundzwaintzigissten tag in ain dorf, die Mautt genannt.
Nahennd ain schlos dabey Deuin') genannt, gehört dem Balasn^).
^) Nyiregyhaza, zwei Poststationen nordwestlich ?on Nyir-Bitor.
') Kaza, zwischen Edeleny und Putnok.
') Diveny, Yiiinosfalva gegenOber.
*) Balassa.
im, 389
Des dorffs gehOrt ain tbail dem Loschantzkhj. Seinn bayd herrn
im strit gewest, ainer des anndern leut gefanngen. Die Paurn
haben in Iren heisern nit thQerffen beleihen. Ist gar winndiseh, vier
Meli.
Den FOnfbndswaintzigissten wider ^ber den Manieh vnnd geen ^s. M«i.
Wigloss auf das Schlos zum fruemal. Vnnd fort gen Altnsol zum
nachtleger drey Meil.
Den Sechsund zwaintzigissten tag bin Ich gen Neuensol gefarn, ^- m«>-
zwo Meyl. Daselbst die hämer vnnd die wereh besehen. Von den
werchen vnnd Perekhwerchen were ain ganntz Pueeh zuschreiben.
Vnnd zw der nacht wider gen Altnsol khumen.
(BL 394^.) Den Sibenundzwaintzigissten tag nach der Graan 27. Mai.
ab zum Vreitz, Zwo Meyl.
Den Achtundzwaintzigisten tag gen sannt Benedictn^), ligtauch 28. Mai.
an der Gran, Tier Meil. Ist ain beuesstnet Clostr vnnd vil Heuser
Am Neunundzwaintzigissten tag gen Neutra, ist ain Pistumb, 29. Mai.
drey Meil.
Den Dreissigissten zu Schinta geessen ynnd gen Wartperg*) an 3o. Mai.
das naehtleger, drey Meil.
Am Ainunddreissigissten tag May gen Prespurg zum fruemal 3i. Mai.
mad an das nachtleger gen Petemel, Sechs Meil.
Am Erstn tag Juny gen Wienn, Siben Meil. *• ''»^'•
Als der Obrisste sambt den zwayen herrn Commissarien in Sü-
benbfiergen mit dem Khriegsuolckh khumben ynnd zuhanndln ange-
fanngen, haben sich viilerlay Irthumb zuegetragen. Dessgleichen ain
Zweifl ye auf die Kfinigin rnnd ye aber auf den Münich gefallen, als
ob sich die Sachen nicht zw Rue woltn schickhen. Darnach dahin
geratn, das die Königin dem Obrissten in K(l. Maj. namen dj Cron,
die man für heillig helt, sambt dem Zepter ynnd was fQr ornat dartzue
gehörig l^beranntwnrtt hat.
Dieselb Cron ist hieuor, wie König Lassla damit in der wöegen
nach seines yatters König Albrechtn, der am Sibenundzwaintzigissten
tag Octobris im Viertzehenhunndert Neununddreissigissten Jar
<) Szent-Benedek.
*) Ssemptx.
390 4551—4552.
gestorben, am heilligen Phingstag darnach im Aintausent vierbunudert
yiertzigissten Jar gecrdnt» ynnd desselben Jars die Cron sambt
dem gecröntn, ymb das König Viadislaus aus Poln sich mit gwald
eingedrungen hette, gen Österreich gebracht worden. Also ist die
3. Sept. yetzo, am dritten tag Septembris des AinundfiinflEigissten Jars, wider
geen Wienn zu Irem Rechtn , hieuor damit gecröntn Künig Ferdi-
nannden bracht worden.
(Die Seiten 395% 395\ 396% 396\ 397", 397^ sind leer.)
(B1398'.) 1552.
Rais in Polin.
Auf Sannd Pauls bekherung tag hat der Khünig zu Polin ainen
gemainen tag gen Peterkhaw aussgeschriben » wie dann der KhOnig
daselbst hin ankhäme.
Der Römisch etc. Khünig beuilcht, mich auf denselben tag vnnd
Platz zubefilrdern, ynnd den weeg aufOppl nemen, „dahin werde
Doctor Hanns Longus, Seiner Maj. Rat, mit Credentzen, Instruction,
zo.Jinner. Yund was Ton notn sein wirdt ankhumen.*" Ich bin zu Wienn am
zwainzigistn tag January aussgeriten nach Vlrichsskhirchen, Aspern,
Wisternitz, durch Austerlitz, das man Merherisch Slathoua nennt, auf
Olmitz. Durch Tulln, Geh oder Giba, Dombstat gen Hoff, Merherisch
Dfortze genannt, l^ber die ciain March. Dasselb wasser der ennden
ain Gränitzn zwischn Merhern ynnd Slesien, feit in die oder. Durch
Beneschau, Liechtn (Bl. 398^.) oder Liechtenaw gen Jligerdorf, so
man Merherisch Carnoie nennt. Hiefär rinnt das wasser Oppa ynnd
fleust auch für Troppa, dauon dasselb Fürstenthumb den namen hat,
ynnd Merherisch Oppaua genannt. Solch wasser feilt auch in die
Oder, ynndterhalb der ciain March.
Fürter den nächnern weeg neben Lupschitz hin gen
ciain Glog, Olow genannt, ynnd dann gen Khrapitz, Crastouitz
29. jinner. genannt. Da f ber die Oder ynnd am Neunynndzwainzigisten gen
Oppi, Opelle genannt. Doctor Longus wenig stund nach mein da
ankhumen.
30. Jfioner. Den negstn tag darnach fber das wasser Malpontecz, ain halbe
1. Febr. meil, ynnd gen Oleschno, sonnstn Rosenberg genannt. Am Erstn
February gen alt Crepicza, ligt ain halbe meil Inner Polin, dann gen
1552. 391
ßresnicza. Zuuor f ber die Bartba das wasser. Darnach gen Camensco
ynnd Rosprers. Am viertn gen Peterkhau. Sein wir Eerlichen durch
ainn Bischoue vnnd ainn Veiuoda einbeglaidt.
(BL 399\) Weil dann zwischn der Lanndtschafft, der welt-
lichen wider die geistliche, ain Irrthumb enndtstannden , Nemblichen
yrob das die geistlichen etlich vom Adl ftlr Heretikbn oder Kheczer
mit Iren Vrtln , von wegen empfahung des Sacraments Tnndter bay-
derlay gestalte vnnd fleischessens an yerpotnen tfigen , vnnd etlicher
mer Articln halben erkhent betten, Vnnd aber die Polin in Iren Sta-
tuten ain gesacz haben , noch Ton der Zeit Khünig Jagello, dieweyl
Khayser Sigmund mit den Behamen khrieg bette des glanbens halben,
M welcher dermassen für ainn Heretikh erkhennt, der wäre ymb leib,
Eer, vnnd guet gesprochen,** Solches gericht vmb solche straff, wol-
ten die weltlichen nit zuegeben, den geistlichen Zuesteen, sonnder
wolten die Articl wissen , vmb welche ainer fQr ainn Heretikbn sol
mQgen verurtailt werden. So hat die Lanndtschafft Tor erörterung
dises strits khain anndere Hanndlung annemen (wollen), darumb hat
Sich der Khünig (BL 399^.) gegen ynns enndschuldigen lassen,
dann wir aller erst am zwelfftn tag mit ynnser Werbung ftlrkhumen
ynnd gehört sein worden. Vnnser beger was. Sich mit ynns wider
den gemain Christenlichen Veint zu yerainigen, mit allen yrsachen
ynnd anzaigen, wie Es yncztheer damit gehanndlt, ynnd was daraus
eruolgt ist, ynnd noch eruolgen wirdt, das alles Sy bekhennt haben
also zu sein etc. Wiewol wir auch begert haben, ynnsere Werbung
yor gemainer Lanndschafft, das ist yor den Lanndpotn zuthuen, des
wir auch yertröst gewest. Aber die Lanndpotn wurden nit darzue
beruefR, des Sy auch ain beschwerd gehabt haben.
Die Lanndpotn seind die aus den Veiuodatn oder khraisen des
Lannds geschikht werden, ymb das der gemain Ediman nit bedarf
khumen. Vnnd der Khfinig ynndterhelt solche Potn.
Am zwainzigistn Februaryschikht ynns der Khünig die yereerung, 20. pebr.
ynnd worden eruor(Ä/. 400*.^dert ynns abzuferttigen mit der ynge-
uerlichen maynung: „der Khünig wolte durch Sein aigne Potschafft
den beschluss der Rö. Kü. Maj. zueschikhen.**
Weyl wir aber noch mer Sachen zuhanndln im Beuelh betten,
als Nemblichen die Slesischn, darzue aber der Bischoue yon Pressla
auch yerordent, ynnd wir damit auf Sein ankhunfft gewartt, haben
wir begert etliche Personen zuezuordnen, yon denselben sachen
392
IK^.
21. Febr. (fl.) zuhanndln, des vnns bewilligt warde. So kbam der Bischof gleich
darzue, vnnd etliche tag gehanndlt, auch etliche Articl oder Po8stD
abgehanndlt.
Wie der KhQnlg mir vnnd Doetor Longo die erste abuerttigang
geben, am aussgeen spricht der Canczler in gehaim zu mir : ^Ir wer-
den noch in sonnderhait mit Kö. Haj. zuhanndln berueift.*' Das aber
nach yil vnnd oSl vermonen nit geschehen ist. Vnnd wie gar wol
Sich der Khünig in iüngster vnnser PotschaSl gegen vnns mit fragen
vmb R5: Kü: Maj. gesundt, auch vil reden vnnd erpieten dankhsagung
erzaigt etc., so gar zuwider Sich yetzo gehalten, (Bl, ^OO^.) nie
khain wort zu vnnser khainem geredt Also verkhem Sieh die leut
sambt der Zeit!
26. Febr. Am Sechssvundzwainczigistn tag hat vnns der Khflnig gar abge-
27. Febr. fcrttigt. Am ncgstn tag darnach ist der Khünig nach Khrepitz zu
Seiner Schwester, der KhOnigin von Hungern *)# die daselbstn , als
Sy aus Hungern gen Craccaw, vnnd dann dahin ankhumen was. Nach-
mals in das fürstenthumb OppI, so IremSun*) zuegetadingi<), ist
verrukht.
Wir bayd aber hüben noch zu Peterkhaw, hinezt man vnns vnn-
sere abgehanndite sachen in schrifft zuestellet.
Der Bischof von Pressla aber verrukht auch. In der
Zeit des faschangs warden wir durch den ErtzBischoue, den
Bischoue zu Craccaw, vnnd den Vaiuoden zu Craccaw auf Malzeitn
geladen. Bey dem Grauen von Thornaw haben wir mer dann ain
4. Mftrz. Am viertn Marcy sein wir verrukht. Man füert vnns ainn ann-
dern weeg nach Camenecz, damit wir dem Khünig, der am widerzug
was, nit begegnetn.
(Bl. iOV.) Herczog Nicias Radiuil, des Khünig Schwager
von der negstn gelobten Khünigin etc., zohe dem Khünig nach, ward
zu Peterkhaw. Liess Sich enndshuldigen mit der eyl. Ist zu vnns nit
khumen, auch am weeg neben abgezogen. In Summa: alle gstalt des
Polnischn wesens gegen Rö. Kü. Maj. was verkhert.
^) Elisabeth, Wittwe Johannes Zapolya*s.
*) Johannes Sigisniund.
>) 18. Juli 1551. Gebhardi, Reichtstinde, 3. 131.
1552-1553.
393
Von Camenscu *). raistn wir wider auf Bressnicza vnnd Khre-
picza. Des tags als wir dahin khamen, rerrukht die KhQnigin mit
Irem Sun nach Rosenberg, dahin wir des anndern tags auch
khamen. Am aehtn tag sein wir wenig stund nach der Khünigin 12. MSrz.
gen Oppl khumen. Sy hat rnns einbelaitn ynnd morgens filr
Sich khumen lassen , vnnd desselben tags noch verrukht. Ich nach
Cropicz *) rnnd fQrter gen Wienn. Da am Sechzehennden tag 16. Mürz.
ankhumen.
Am Zwainzigistn smf KO. Maj. Beuelh gen Pressburg Terrukht, 2o. Mirz.
die aussrichtung angezaig^, vnnd den zwenrnndzwainczigistn tag 22. Mür?..
wider auf Wienn.
Die Raiss ist mir gar beschwerlich gewest, dann die weeg gar
khattigTnnd wässerig am hin vnnd (BL 401^.) wider Ziehen gewest.
Zudem in Peterkhaw. Der Winnter hat Sein natQrliche kheltn nit
gehabt
(Bl. 40^^9 Khünigin Katharina In Polin, zu der
Hochtzeit, 1553.
Ferdinand etc.
Instruction Auf die Wolgebomnen md Edlen, ynsere lieben, ge-
treuen Sigmunden Freyherrn zwHerberstain,Neyperg rnd Guettenhag,
An der Rais sagt mir Graff bans von Tarnow: „das der Mosco-
uiter khainen fridlichn anstand mit dem Khunig zw polin an-
nemen wolte. Er gäbe Ime dan den Khunigclichn TitI, welchen
Khayser Maximilian seinem vater geben bette, vnd villeicht Ich
Ime den gebracht.*' Dem tzaigt ich vrsach an, das der khains
wäre, dan ich hernach wider daselbstn geltest, aber dauon nichts
gehandlt. (H.)
*) 'Daroensco' die Handschrift. Kamiensko ist gemeint, sOdlieh von
Piotrkow.
*) Krappits an der Oder.
394
1553.
Tnsern Camerer, ynnd mnserer geliebten Tochter KhODigin
Katharina Obersten Hofbiaister, Bertholden von der Leyp auf
Kmmenaw, mserer Cron Beham Erbmarsebaiekh , mnsem Mundt-
flchenckhen, rnd Georgen auch Freyherrn zw Herberstain» Ney-
perg ynd Guettenhag, vnnsern Lanndtsrerwesern vnnsers Forsten-
thumbs Steyr, ynnd woU ernenter ynnserer geliebden Tochter
Ynderhofmaister ynd Stfiblmaister, ynsere RSthe ynd Commissllrien,
wie Sy sich sambt ynd sonderh'ch in nachuolgenden Iren Ambtern
ynd Beueichen in dem Zog ynnd belaittung ynserer geliebten
Tochter, Kbünigin Katharina, yon hieauss geen Craccaw halten
sollen.
(Bi M2K) Erstlich sollen ynnserer geliebten Töchter Hof-
gesindt ynd Officier, in derselben Hofstat begriffen» auf Signuinden
Freyherrn zw Herberstain» als obristen Hofmaister, ynnd nach Ime aof
Georgen Freyherrn zw Herberstain, als Ynderhofmaister» ynd dann
alle die, so aus ynserer Cron Beham ynd derselben Incorporirtea
Lannden in disem Zag sein, ynnd ynder dem yon der Leip ziehen
werden. Auf Ine yon der Leip Ir aufsehen haben, ynd Iren Beuelch,
gepotten, ynnd yerpotten in allen gehorsamb sein. Ynnd was die
anordnung des zugs betreffent ynd sonst Im Yeldt zuyerrichten sein
wirdet, das soll der yon der Leip yerrichten ynnd darob sein, das
der Zug ordenlich beschehe ynnd mir in demselben yon allen gehor-
samb gelaist werden.
Ynnd neben dem sollen mergemelte ynsere Comissarien in allem
anndem, so flirfallen wiert, dauon hierInn khain antzaigen oder mei-
dung beschiecht, nach Irem Rath ynd guet ansehen, wie es Jeder
Zeyt die Notdurfft, ynd glegenhait erfordern wierdt, yerordnung
(BL W3*.) ynnd fhrsehung thuen, wie Sy am pessten zuthuen
werden wissen. An dem allem yerbringen Sy ynsem gnedigen
gefelligen willen ynd Maynung, In sondern gnadn gegen Innen
zuerkhennen. Geben in ynnser Stat Wienn, den zwelfften tag
July, Ano etc. Im dreyyndfilnflftzigisten, ynserer Reiche des Romi-
schen im dreyyndzwaintzigisten, ynd der andern im Sybenynnd-
zwaintzigisten.
Ferdinand etc.
J. Jonas D. Ad mandatum Dominj Regis proprium:
YiceCantzler. Larentz Saurer.
18S3.
305
Ferdinand etc.
Edler, lieber, getreuer. Wir haben dein schreyben aus OlmOtz
Tom Zwaintzigisten ditz Laufenden Monats July emphangen, ynd
daraus deinen bericht ynd antzaigen, was sich auf ynserer geliebden
Tochter KhOnigin Katharina Jetzigen Raiss biss geen OlmQtz ynd
daselbst zuegetragen, (Bl. 903^.) yernouien, nemen dasselb dein
antzaigen ynd dein entschuldigung, das du ^na zuuor ynd ehe nichts
gesehriben, yon dir zu gnaden an. Was sich dann weitter zuetragen
ynd zueschreyben wirdig sein wirdet, das waist du yns auch hernach
yederZeyt zuberichten.
Dann das ynnser Rat, Doctor Johan Lang antzaigt, das Er khain
Instruction hab, was Er in Poln thuen soll, haben wir Ime Mflndlich
beuolben, yns seiner hieuor gehabten Beuelchs ynd Instruction ain
Yertzaichnus zuezustellen. Demnach wollest Ime, das Ers thue,
antzaigen. So wellen wir Ime nach Ersehung derselben yertzaichnus
Instruction fertigen ynd zuekhumen lassen, wie wir Ime dann selbes
hiemit auch zuschreiben. Das weiten wir dir zu genediger antwort
nit pergen. Geben in ynser Stat Wienn, den 26. tag July, Anno etc.
im 53., ynserer Reiche des Römischen Im 23isten ynd der andern im
27isten.
Ferdinand etc.
J. Jonas. D. Ad mandatum Dominj Regis proprium:
Vice Cantzler. Larentz Saurer.
(BL äOir.) Auf der KhOnigin Khatharina zu poln
Hochtzeyt, den 22. Juni 15S3.
Oberster Hoffmeister: Herr Sigmund Freyherr zu Her-
berstain;
Camrer: Hanibal Caprianus, genennt Caualier;
Stähl ynnd ynderhoffmaister: Herr Georg Freyherr zu Herber-
stain etc., Lanndsyerweser zu Steyr;
FQrschneider: Herr Georg Sigmund Freyherr zu Her-
berstain;
Schenckh : Herr Anthonj Graff yon Gesolde ;
Silber Camerer : Christoff Diepolds-Khircher«
396 15JJ3.
Junckhfrauen:
Julia Gräfin Ton Ladran;
Clara Schmetkho witzin;
Vrsula Flitzingerin;
Maria Poglin;
Poliexena Maraltingerin.
397
m.
o
TAGEBUCH
JOHANNES CÜSPINIAN'S.
1802—1627.
1502—1505. 399
MDIL
8. Junii. Hoc die tanta est tempestas orta in Vngaria, quod
multi homines in doroibus mersi, pecudes orones fere in campo extincte
fulmine, agri et vinee ita depopulate, rt nosci facies nequeat, ita vites
penitus excise, lapides mire magnitudinis lapsi.
26. Augusti. Jui ad D. de Polhaim in thermas.
MDIIL
10. Martii. Ferdinahdus natus hora 9. m. S4. a. merid.
15. Martii. Hae nocte circa XII. incidi in acutissimas febres.
19. Martii. Mater roea mortaa.
27. Martii. Liberatus sum.
9. Maii. Pater mens mortuus.
23. Junii. Imber ingens qai repleuit omnes vicos et plateas
Vien^enses, maximus oroniuro, qui in memoria hominuro fuerunt.
22. Septembris» Hora 16, Papa Senensis^ factus.
7. Noaembris. Hora 7. mane nata est 6iia mea Anna.
MDIV.
MDV.
14. Januarii. Mane hora 6** nascitur filius mens Sebastianos,
quem Dens foueat et custodia t. Compatres mei fuerunt: Georgius de
Neideck, Cancellarius Austrie et post Episcopus Tridentinus, Michael
de Weitmul, Baro Morauie, et Domina Sebeckin.
4. Februarii. In periculo vite constitutus cum D. Steber, in
praro itinere de Znoym, ratione maximi turbinis et niuis et frigoris.
^) Plus ni. ans dem Haute der Todetchini, geboren zu Siena, gestorben
27 Tage nach aeioer Wahl, 10 oacb seiner Krönung.
400 1505—1506.
19.Maii. Hoc die dedi insignia Doctoralia Conrado Falconi et
Vdalrico Lerm» aput Carmelitas Vienne *).
25. Junii. Jui in legacione ad Lintz, in causa Vnluersitatis.
7. Juli. Reuersus sum ex Linnczio.
MDVL
14. Januarii. Moritur Doctor Barthoiomeus Stäber.
1. Februarii. Venu Rex Viennam.
2. Februarii. Dixi orationem Regi, suscipiendo ipsum nomine
Vniuersitatis.
5. Februarii. Intra secundam et Sam noctis nascitur filia mea
Johanna Agatha, quam de fönte baptismali ieuauit Sereniss. Rex Rom.
Maximilianus, Episcopus Gurcen., Episcopus Trident., Episeopus
Labacens., Sebeckin» Vxor Achacii de Neideck, yxor de Friding.
Hanc Deus conseruet et custodia!
15. Februarii. Hoc die translatus est Sanctus Leopoldus in
Claustro Neoburgo per Regem Romanorum Max., Episcopum Salcz-
purgen., Patauien., Legatum Apostolicum, Tridentinum, Gurceo.,
Labacen., Secouien., Ducem Juliacensem de Anhalt, et Prelatos
tocius prouincie, magna cum pompa.
31. Martii. Hoc die recessit a me Charissimus socer maus
Vlricus Putsch ad Vallemarciam *).
Mense Junio bellum Vngaricum.
4. Julii. Incendium ville Ylrich.
6. Julii. Nostri Legati ad Vngariam.
10. Julii. Vngari ad nos ?eniunt.
19. Julii. Pax facta est hora octaua in occasu solis.
2. Augusti. Fugi pestem ex Vienna cum vxore et liberis. Habui
pro viatico 163 fl.
9. Augusti. Veui in Gmunden ad sororium.
19. Augusti. Moritur Rex Polonie Alexander, frater R^s
Vngarie etc., Dux Lituanie etc.
20. Augusti. Moritur filiola mea Johanna charissima, cuius anima
requiescat in pace; sepulta in Gmunden.
M Warum nicht in der Domkirche, lernt man aus Mitterdorffer*8 Hist. unir.
Yienn. 2, 70. Die niehtte Reise C*s besieht sieh wohl hierauf.
>) Mfinthal.
1506—1507. 401
26. Augusti. Veni ad S. Wolffgangum.
27. Augusti. Veni in Salczburgum.
31. Augusti. Veni in Lunelaeuro.
12. Septembris. Strasswalen.
13. Septembris. ötingen.
14. Septembris. Pleibsskirchen 9-
16. Septembris. Mfildorff.
18. Septembris. ötingen.
19. Septembris. Lauffen.
20. Septembris. Salczburg.
21. Septembris. S. Jörgen.
22. Septembris. Gmunden.
25. Septembris. Moritur Rex Hispanie» Arehidux Austrie, Phi-
lippus, filius Regis Maximilian! nostri.
11. Oetobris. Nuneius ex Hispania: „Philippus Rex Castilie,
Legionis, Hispanie etc.» filius Maximilian! Regis Romanorum moritur.^
17. Oetobris. Veni in Wildenstain.
18. Oetobris. In Hallstat.
22. Oetobris. Kirehperg. Venit socer in Gmunden.
1. Nouembris. Kamer ad D. de Polbaim.
5. Nouembris. Wartenberg.
6. Nouembris. Pueham.
7. Nouembris. Gmunden.
13. Nouembris. Rex yenit in Gmunden.
14. Nouembris. Hoe die, mane intra sextam et septimam, cum
paucis Nobilibus et yenatoribus ascendit Rex altissimum montem
Traunstein, et rediit sero hora septima.
17. Nouembris. Abit ad S. Wolffgangum.
23. Nouembris. Terre motus in Ried et Salisburgo auditus.
22. Decembris. Veni Insprugk cum Rege.
MD VII. Captus Ludouicus*).
^) Pleiskirchen, 3 Standen von Alt9tüng, nördlich Ton Mfihldorf, fiber der
Isen.
*) Die Gefangennehmung Lodovico Sforza's durch Ludwig ID. ron Frank-
reich? Wie kSme aber C. dazut sie diesem Jahre beizusetzen, da sie doch
Freitag den 10. April 1500 statthatte? Ranke, Gesch. der rom. u. germ.
Völker, 1, 165.
Fontes. YUI. 26
*02 iw»-iw)9.
MDVIII.
3. Febniarii. Celtes mortuu«. Ego dixi fiinebrem.
19. Martii. Fseci principium io iectionem oratoriam.
4. Aprilis. Intra horam tertiam et quartam borribiliter tre-
menda morte periit Woifgangu« Gwerlich, snbitanea mprie ex
leuacione magni ligai, sicut Milo JuriaeoDsulta« ooauoatiasiinus
Germanie.
27. Junii. Arx Kalenperg Ailinme tacla. Caue tibi Austria!
6. Decembris. Mane, hora Tina paulo po$t, nsAus eßt mihi
filias Leopoldus-Nicolaus-Crisostomas. Patrioi eraot: Vieedomi-
nus Laurencius Sawrer, Dominus Commendator Doouis Sancte
Eliaabedi.
MDIX.
14. Mail Rex Francie Ludouicui, qui federe Ponti6ci Julie,
Maximiliano Cesari et Hispaniarum Regi tuoctus erat nam bij quatuor
rndique cinxerunt obsidione Venetiarum domi«ium » voa strage fudit
XV milia Venetorum» et obtLouit ipa#rum impedimeota et castra cum
summa et cruentissima Yictoria.
17. Maii. Mortuus insignis Chyrurgus firegorius de Narsia. Hoc
die filius meus Sebastiaous foelix coofiraMtaa est per Epiacopum
Segoensem Croatum *), Adduxit eum Gabriel Euboliua *), prtthono-
tarius nostr^ rrbis Vienn» 'Magister Guetrater^ dictus* Uceotiatus
Jaris.
18. Auguati. Hac oacte ineendium ingens Vienne ortum, a media
nocte in horam diei sextam durauit, cum oaaximo veaite. Quo abauropte
sunt domus 100 pene, exeeUeBtea et magnifioe extroete, maximo inco-
larumdamno. Et in testudi^e una aoiiem bomii^s, yaocedueetgalline
XV fumo strangulate sunt.
14. Septembris. Die exaltacionis Crucis, corruerunt et submerse
sunt in ConstantinopoH VI nHia domonm, et Ires turres circa paiatium
C^saris corruerunt.
^) Jacob aa» dem Gescbleahte der Bluioli, Biachof von Zeogg ip Kupaüen,
war daselbtt geboreo. Mta «ehe Ftrlatti, Illyr. Mcr. 4, 133\
*) Das Ut Gabriel Guetrater, StadUehreibar ron Wien. Lti, Vieaaa. Basil.
itM, pag. 159.
löio— IMI. 403
MDX.
14. Martii. Post d^cimam in nocte, hora paulo plus media, natus
est filius meus Leopoidus Anastasius, ex fönte baptismatis leuatus per
R. Patreoi Dominum Doctorem Juris Pontißeii Georgium Prenner,
Officialem Patauiensem; Magistrum Bernardum Canonicum S. Stephan! ;
Katharioam, yxorem Notarii eiuitatis.
1. Mail. Cecinit primitias Prepositus noster.
3. Maii. Moritur Doctor Fuxmagen.
16. JuniL lui in legacione Cesaris ad Regem Yngarie.
7. Julii. Hoc die Tatte, in oppido Yngarie» fuit dicatum a Julio
Pontifice II. Yladislao Regi Yngarie pileum et ensis aureus, cum magna
solemnitate et multis cerimonijs in Missa et cum benedictione Apo-
stolica et plenariis Indulgentiis. Fuit autem Nuncius Apostolicus
Simon, Modriensis Episcopus, qui prtus lectis literis Apostolicis cre-
dencialibus, quibus etiam mistieacionem explicauit munerum pilei et
ensis, dehinc habuit orationem breuem, qua obtulit munera. Erant
autem presentes cum Rege et proceribus suis ac omnibus Episcopis
oratores Cesaris, orator Regis Francie, oratores duo Regis Polonie,
Orator Yenetus. Erat etiam preter Legatum predictum alius Legatus
Apostolicus a latere, Achilles de Crassis.
16. Nouembris. lui in Legatione ad Regem Hungarorum, pro
faciendi) federe contra Yenetos et desponsanda filia Carole Archiduci
Austrie et Burgundie, Nepoti Cesaris.
MDXI.
13. Januarii. Reuersus ex legatione a Rege Yngarie.
26. Martii. Ein Erdbyden 3, 4 tag.
22. Maii. Nata est mihi filia Helena Alexandra, hora sexta mane,
minuto qyarto. Patrini fuerunt: Lorencius Sawrer, Yicedominus, yxor
Doctoris Schrettel, Txor Notarii yrbis Yiennensis.
30. Augusti. lui in legacione ad Regem Hungarie cum Comite
Leonardo 9» in magnis negociis, et fecimus duplex matrimonjum Regis
Ludouici et Ferdinandi Regis Castilie.
3. Septembris. Yenimus Budam.
0 Graf Leonhard von Nogarol.
26*
404 iKll — 15i3.
K. Septembris. Dixi orationem coram Rege Hungarie et con-
siliariis.
9. Septembris. Comedimus cum Rege Hungarie in sua mensa.
11. Septembris. Accepimus ab eodem responsum.
10. Septembris. Comedimus cum Cardinali Arcbiepiseopo Stri-
goniensi 9 et pacauimus eum cum C^sare.
Sequenti die comedimus cum Quinqueecclesiensi *). Eodem die
sumus magnifice donati.
14. Septembris. Venimus Viennam.
20. Octobris. Beyttenstein gewonnen von Kays. Mt. «)
16. Decembris. Exiui adCesarem.
23. Decembris. Veni ad Cesarem in Lyncz, alloquutus eum usque
ad mediam noctem.
MDXII.
2. Januarii. Dedi iuramentum Cesari fidelitatis.
18. Maii. Incendium Vienne. Toto mense per miuersam
Austriam visa sunt incendia, que subornatis quibusdam a Venetis
fuerunt facta.
3. Septembris. Exiui ad Legacionem Regis Yngarie solus.
9. Septembris. Habui audienciam benignam.
17. Septembris. Reuersus sum Viennam cum feliei responso.
15. Decembris. De sero hora sexta, nata est mihi filia Barbara
Sophia, quam ex baptismo leuarunt Johannes ex Ducibus Lituanie,
Prepositus Posnaniensis et Plocensis, Domina de Pucham, yxor
Cancellarii Schneidpeck , Domina Deutphin , socrus Doctoris
Stephani.
MDXIIL
26. Januarii. Exiui ad Budam in legacione Cesaris ad Regem
Hungarie.
28. Januarii. Veni Budam.
30. Januarii. Habui audienciam.
^) Thomas Bakdcs ab Erddd.
*) Georg Sztfkmdry.
') PodestagnossPeitlstein, ein festes Schloss, das den engen Pass bei Ampezso
gegen Venedig beschfitzte.
i513. *05
15. Februarii. Habui responsionem ex Regia Maiestate et fui
absolutus.
16. Februarii. Noete renit mibi ooua posta a Cesare» maxime
importaneie.
18. Februarii. Fui auditus.
21. Februarii. Mortuus Papa Julius 2dus.
25. Februarii. Habui responsionem.
27. Februarii. Reuersus Viennam.
26. Maii. Corporis Christi. Seditio Studentum Vienn^.
13. Junii. Exiui in legaeione ad Budam.
17. Junii. Auditus sum a Rege Hungarie.
28. Junii. Habui responsum.
4. Julii. Reuersus Viennam.
9. Julii. Scripsi Cesari.
8. Augusti. lui ad Regem Hungarie in legaeione Cesaris.
10. Augusti. Veni Budam.
1 3. Augusti. Habui audientiam.
19. Augusti. Habui responsionem.
23. Augusti. Redii Wiennam.
1. Septembris. Cbarissima mea Yxor Anna sumsit Corpus
diuinum.
7. Septembris. Sacro oleo inuneta.
18. Septembris. Moritur de sero intra 8uam et 7mam.
25. Septembris. Septimus celebratur^*
10. Decembris. Exiui Viennam in legaeione ad Regem Hungarie,
hora 6ta mane.
12. Decembris. Veni Budam.
14. Decembris. Habui audienciam et incepi secretiora.
15. Decembris. Venit noua posta a C^sare ex Augusta.
17. Decembris. Habui audienciam priuatam» de nocte hora sexta
circa lucernas.
18. Decembris. Mane iterum fui.
21. Decembris. De sero fui cum Rege post quintam.
23. Decembris. Abiit nuncius.
26. Decembris. Venit N. nuncius.
^) Das Todtenamt für die Dahingeschiedene.
1513 — 1514.
27. Decembris. Venit Orator Polonus, de sero hora sexta.
31. Decembris. Fui cum Rege hora Kta et omnia concliuiiniis.
MDXIV.
3. Janaarii. Exiui Budam.
6. Januarii. Veni Viennam.
17. Januarii. Contraxi sponsalia cum altera rxore Agnete.
25. Januarii. Celebraui nupcias, quibus interfirit etiam Marchio
Brandeburgicus Georgius.
30. Januarii. Venerunt litere a Cesare ad Regem.
7. Februarii. Exiui in legatione ad Regem Hungarise cum
D. Mraxki, Vicedominoque.
10. Februarii. Habuimus audienciam priuatam.
16. Februarii. Reuersus Viennam.
27. Martii. Venerunt liter^ Cfsaree ad Regem Hungarfe, quas
hodie misi per Gremperium.
8. Apriiis. Superuenerunt alle Ktere Cesaree ad Regem
Hungarie.
10. Apriiis. Rex me suis literis yocauit Budam.
11. Apriiis. Hodie exiui.
13. Apriiis. Veni Budam.
20. Apriiis. luit Rex ad Strigoniensem.
2K. Apriiis. Reuersus sum hora 12.
2. Haii. lui ad Cesarem.
8. Mali. Cesar yenit Viennam.
12. Haii. Seeutus sum Cesarem.
21. Maii. Nuptias habuit filia mea. Isto mense surrexit quedam
ineondita multitudo mstieorum, cruee signati, in Hungaria, et feeerunt
inauditam crudelitatem.
Mense Julio captus est Zeckel Georgius, capitaneus eruciatorum
in Hungaria, et oeeisus.
31. Augusti. Exiui in legatione ad Regem Hungarie.
1. Septembris. Veni Budam hora 6ta.
3. Septembris. Habui audiefteiaiii priuatam.
20. Septembris. Data mihi responsio publica.
2K. Septembris. Redii Viennam.
23. Octobris. Exiui in legatione ad Regem Hungarie.
26. Octobris. Veni Budam.
1514--1815. 407
30. Octobris. Habui audientiam.
S. Nooembris. Fai cum Rege bora Vita.
22. Nouembris. Habui responsum.
30. Nouembris. Redii Yiennam.
11. Deeembris. Exiui ad Cesarem in legatione Regis
Hungarie, qui me pro suo oratore ysus est, licet sin Cesoris
seniitor.
23. Deeembris. Yeni ad Cesarem, loquutus cum D. Gurcensi.
27. Deeembris. Cum Cesare omuia secreta peregi.
MDXV.
12. Januarii. Venit posta, que attulit mortem Regis Francie
Ludouici', qui iBortoos est prima Januarii, Parisijs, in dolore
capitis, post paucos dies cum habuisset miptias cum sonere Regis
Anglie.
24. Januarii. Redii.
3. Februarii. hu in legatione ad Regem Hungarie.
7. Februarii. Habui andientiaro.
11. Februarii. Data f«it respoosio.
17. Februarii. Redii Yiennam.
27. Februarii. Juraui in Regimine hora Ima, min. 30, pro officio
a Cesare mibi collato.
22. Martii. lui Posonium ad Regem Hungarie, missus a Cardi-
nale Gurcensi.
24. Martii. Intrauit Rex Polonie.
28. Mart. Intrauit Cardinalis Gurcensis Posonium.
29. Mari Intrauit Cardinalis Strigoniensis.
2. Aprilis. Cantata fuit Missa de Spiritu Sancto, et factum prn»»
cipium tractatus cum duobus Regibos.
12. Aprilis. Data responsio.
13. Aprilis. Discessimus.
11. Maii. lui cum D. Cardinali Gurcensi Posonium, ad Reges
Hungarie et Polonie.
20. Maii. Conclusa sunt omnia inter Cesarem et Reges Hungarie
et Polonie, hora prima post prandium.
6. Julü. Yenerunt oratores Regum Polonie et Hungarie.
10. Julii. Cesar intrauit Yiennam.
11. Julii. Cesar audiuit oratores.
408 iM5--1516.
13. Julii. Discessi a Cesare cum Archiepiscopo Premensi ^,
Marchione Casimiro et D. de Rogendorff*), ad exeipiendum Regem
Hungarie.
16. Julii. Conuenerunt in campo, qui dieitur Hart, simul hora
prima cireiter : Cesar, Rex Hungarie Vladlslaus, Rex Ludouicus, Rex
Polonie Sigismundus et D. Anna filia Regis Hungarie.
17. Julii. Intrauerunt Cesar et Reges Viennam, de nocte circa
yesperam.
18. Julii. Fuerunt simul in consilio: Cesar, tres R^es, duo
Cardinales summi Pontificis , item Regis Hispanie oratores , Archi-
episcopi, Episcopi, Principes Seculares et consiliarii eorundem
cireiter 60. C^ sar loquebatur fere tota hora.
22. Julii. Facta Sponsalia in templo S. Stephani.
24. Julii. Simul cenarunt.
25. Julii. Torneamentum.
29. Julii. Discessit Cesar.
31. Julii. Sequuti Reges ad Nouam ciuitatem.
2. Augusti. Cesar accepit yeniam a Regibus.
3. Augusti. Rex Hungarie a sua filia.
6. Augusti. Rex Polonie discessit.
MDXVI.
Totus ille annus fuit fertilissimus et sanissimus ac teroperatus.
Copia ingens yini et omnium frugum. Laus Deo.
23. Januarü. Hoc die mortuus est Rex Arragonum et totius
Hispanie Ferdinandus, qui instituit testamento heredem Archi-
ducem Austrie Carolum, Pbilippi Regis filium, omnium suorum
regnorum.
13. Martii. Mortuus est Rex Hungarie et Robemie
Yladislaus.
12. Maii. Exiui in legacione ad Regem Ludouicum cum
D. Preposito Neuburgensi, D. de Folckessdorfi* et D *)
Hraxy.
*) Das ist Christoph, Erzbischof tod Bremen.
■) Wilhelm ron Rogendorf.
') Zu ergänzen: 'Johanne'.
1516 — 1517.
409
14. Maii. Vehimus Budam per aquam.
16. Maii. Habaimus audienciam.
17. Maii. Yocati ad consilium.
2S. Maii. Fuimus in consilio.
27. Maii. Venit orator Turcus.
8. Junii. Habuimus responsionem bonam.
12. Junii. Venimus Viennam cum salute.
12. Julii. Mortuus est Prepositus raeuB Johannes Putsch.
14. Augusti. Exiui Viennam cum D. Johanne Mraxy in legatione
ad Regem Ludouicum Budam.
17. Augusti. Venimus Budam.
18. Augusti. Habuimus audientiam.
21. Augusti. Data responsio.
25. Augusti. Redii Viennam, post noctem mediam hora
prima.
MDXVII.
14. Januarii. Emi domum contiguam a Domino Preposito
S. Hyppoliti *).
17. Januarii. Collimitius Rector.
IK. Maii. lui in legatione ad Regem Ludouicum cum Andrea
de Burgo et Johanne Mraxy.
21. Maii. Habuimus primam audientiam.
7. Junii. Redimus Viennam.
24. Julii. Circa Xu. horam noctis mortua est mea charissima
filiola Helena, quam cum multis laerimis sepeliui.
9. Septembris. Cesar venu Viennam.
3. Octobris. Exiui in legatione ad Regem Ludouicum cum
D. Georgio de Seisenneck, Emerssdorf et Mraxy.
7. Octobris. Ibi(?) venimus Budam.
12. Octobris. Weiuoda intrauit castrum.
15. Octobris. Habuimus audientiam.
^) Za vergl. ist Kirchl. Topographie t. Ost 7, 158.
410 1518.
MDXVIIL
14. Martii. Edui obuiam Regiae Polonie, D. Bonf , eum Vice-
domino Austri^ ^ ad montes Stirie ysque.
18. Martii. Venimus Viennam cum triumpho.
24. Martii. Exiuimus Viennain cum Regina ac MarcbmMCtsimiro.
29. Martii. Venimus CHomutium.
30. Martii. Oratores Regis Felonie yenerunt, sBseipientes
Reginam.
6. Aprilis. Exiuimus Olomucium.
IK. Aprilis. Intrauimus Crocouiam eum hieigni trinmpko.
18. Aprilis. Coronatio Regine.
20. Aprilis. Nupti^ Regis et Regiii^.
17. Aprilis. Prima audientia nostra.
18. Aprilis. Pransi sumus cum Rege et Regina vna mensa.
24. Aprilis. Secunda audientia nostra.
25. Aprilis. Pransi iterum cum Regina.
28. Aprilis. Responsionem accepimus nostre legationis.
10. Maii. Redimus ex Cracouia de nupciis Regis Polonie
Sigismundi.
31. Augusti. lui ad Regem Ludouicum in legatiene solus.
12. Septembris. Reuersus ex legatione foeliciter. Düs gratiam.
30. Septembris. Exiui cum D. Mraxy et Jodoco Oberweinmayr
ad Regem Ludouicum et Conuentum Baciensem.
8. Octobris. Venimus Baciam.
11. Octobris. Habuimus audientiam.
22. Octobris. Habuimus responsum.
23. Octobris. Discessimus.
26. Octobris. Venimus Budam.
K. Nouembris. S. Emerici. Imposuimus Regi Ludouico ordinem
aurei velleris cum magna solemnitate: D. Mraxy» ego et Salius,
heroaldus Regis Catholici CarolL Et in prandio cum Rege trium-
phauimus.
7. Nouembris. Iterum pransi cum Rege.
10. Nouembris. Reuersi Viennam.
^) Laurenz Saurer.
1519.
411
MDXIX.
Hoc anno mortui sunt: Januario Maiimflianus Imperator;
Februario Laurencius Episcopns Herbipolensis; Martio Emericus
Patatinns Regni Hungarie; Maio Leonardus Archiepiscopns Salis-
purgensis.
12. Januarii. Imperator Cesar Maximilianus cum clade totius
Christianitatis mortuus est, mane hora tercia in Welsa.
28. Januarii. Delatum est corpus Cesaris Viennam et positum
in templum (sie) S. Stepbani. Peracte exequi^ cum magna pompa, sed
maioribus lachrymis et fletu inmenso.
3. Februarii. Corpus Cesaris portatum ad Nouam ciuitatem, rbi
est sepultus in Sacello S. Georgii in Castro cum solennis exequiis.
2S. Martii. Venerunt mibi litere a Rege Carole 9 cum instruc-
tione et aliis necessariis.
4. Aprilis. Exiui cum D. Laurentio Sawrer, Vicedomino Anstrie,
in legatione ad Regem Ludouicum Hungarie, nomine Serenissimi
Catholiei Regis Caroli.
8. Aprilis. Habuimus audientiam.
13. Aprilis. Accepimus responsum.
14. Aprilis« Pransi cum Rege.
2. Mail. Reuersus sum Viennam.
23. Maii. Yenit posta.
24. Maii. Exiui Vienna.
25. Maii. Veni Budam.
26. Maii. Dedi obligacionem Vaciensi*).
28. Mail. Dedi Quinqueecclesiensi *).
1. Junii. Reuersus sum a Bnda cum Marchione Brandeburgensi
Georgio» D. Andree de Burgo, qui iuerunt ad Francofordiam pro
electione Regis Romanomm.
28. Junii. Eleetus est Carolus Rex Hispaniarum in Regem Ro-
manoram, horam circiter nonam in Franconofurt, et prociamatus.
^) Karl y. ¥on SpanieD, dessen römische Königs wähl erst am 28. Juni erfolgte,
ÜB KHhnmg a» t^ Oei«her.
^) Ladislaus de Zalkan, Bischof Ton Waisea.
') Georg Szikm^ry, Bischof ron Fflnfkirchen.
412 1519 — 1520.
DehiDC 3tia Julii hora quarta ad vesperas accepi postam de illa
electioDe. Laus Deo.
4^ Julii. Venit posta de electione Regis.
6. Julii. Publicum gaudium cum igne et processione.
9. Julii. Dedi fasciculum pro virgioe Barbara ad Imperatrieem
iurato nuncio ex Insprug.
Totus hie annus mestus est, et lugubrb fuit ac sediciosus, ob
mortem nostri Diui Cesaris Maximiliani.
MDXX.
5. Februarii. Redierunt ex Hispaniis oratores Austrie a Cesare
Carole.
20. Mail. Bora quarta ante meridiem Carolus Hispania-
rum Rex et Romaoorum Rex, f. Imper,^) e portu Coroneosi
yela dedit ventis» et septimo die peruenit in Angliam ad
Regem Henricum et suam materteram» cum quibus tridao
mansit.
I. Junii. Carolus Rex yenit in Selandiam ad Flissingen.
8. Junii. Per postam Jacobi Fucari *) Vienne intelleximus aduen*
tum Regis in Angliam. Episcopus Yiennensis fecit cantare : „Te Deum
laudamus*".
13. Junii. Publicum gaudium Vienne.
16. Junii. Venerunt litere a Commissariis pro dieta celebranda
in Nauburgo claustrali.
. 18. Junii. Regentes in Noua ciuitate biduo triumpharunt, haben-
tes literas a Dominis Commissariis.
4. Julii. Dieta in Claustrali Nauburgo. Oratores : Marchio Casi-
mirus Brandenburgensis, Comes de Ottingen, Waltasar Prepositus in
Waltkircben et Thomas Fux.
II. Julii. Homagium prestitum Vienne a ciuibus hora 2da,
min. 23.
19. Augusti. Sacellum meum est dedicatum a Reuerendissimo
Episcopo Georgio Viennensi.
*) Dm ist *fiitiira9 Imperator*, was er aber erst tm %Z, October wurde; die
KaiserkrOnang erfolgte tm 24. Februar 1530.
^ D. i. Fagger.
1520-1521. 413
23. Octobris. Coronatus est in Regem Romanomin Rex
Hispaniarum Carolus et per BuUain Apostolicam declaratas Cesar
Aquisgrani.
Hie annus non minus quam Superior nobis fuit tristis ac cala-
mitosus, ob mortem Cesaris, et quia priuati sumus Domino ac principe
cum plebs maledicta seuiret.
MDXXI.
2. Martii. Emi per prelocucionem yillam Engerssdorflf
hora 7ma *)•
26. Maii. Intra 2dam et 3iam horas ingressus est Lyncium
Archidux Austrie Ferdinandus, cum Cardinale Salczburgensi Matbeo,
Duce Ludouico Bauarie» Episcopo Tridentino, et Andrea de Burgo»
qui oratores erant Cesaris Caroii. Sequuti sunt hos tres fratres
Marchiones Brandeburgenses Casimirus, Johannes et (jeorgius, qui
una cum Ambrosio Sarckan agebat oratorem Regis Hungarie. Dehinc
Dux Ernestus Bauarie, Episcopus Patauiensis, Episcopus Labacen-
sis*), Chiemensis *)» Viennensis^). Episcopus Georgius Duci extra
yrbem occurrit et erucem osculandam prebuit. Cardinalis >) Ferdi-
nandum cum D. Anna» Regina Hungarie, copuiauit, et mane celebrauit
officium. Nuptie triduo letissime acte sunt.
3. Julii. Exiui Viennam cum yxore et liberis.
6. Julii. Veni Grecz.
7. Julii. Accessi Principem Ferdinandum.
11. Julii. Prestiti iuramentum et confirmatus in officio.
IK. Julii. Reeessit Princeps ex Grecz.
17. Julii. Intraui domum conductitiam.
26. Julii. Supplicationes factf contra Turcum.
^) Wahrscheinlich Grofts-Engersdorf bei Wolkersdorf im V. U. M. B., denn
Klein-Engersdorf bei Stammersdorf V. U. M.- B. besass damals und besitzt
noch das Stift Kloster-Neuburg. An die Rotte Engersdorf bei ZeiUem
im y. 0. W. W. ist wohl nicht zu denken, da der im Texte genannte Ort
schon damals 'yilla* genannt wird.
*) Christoph Reuber.
') Berthold Pirstinger.
^) Georg Von Slatkonia.
*) NImlich Mathteus Lang, Erzbischof ron Salzburg.
24. Septembris. Reuersos ex itinere Princeps intrauit Greez.
22. Octobris. Princeps maoe ante sextam exiuil Grecs« qoi
thezaurum per ynum diem ante premisit.
4. Decembris. Coronatur Maria Regina Hungarie ab Episcopo
Sagrabienfii Simone in Alba Regali, horaXI. ante meridiem; qoi eodem
die cantauit primitias cum magna solennitate.
17. Decembris. Venit Ferdinandus ad Carolum fratrem Cesarem
in Gandauo.
MDXXII.
3. Februarii. Exiui Greez cum uxore et liberis.
9. Februarii. Yeni Viennam in domum saluus cum omni familia.
Lau« Oeo.
24. Februarii. Exiui in legatione ad Regem Ludouicum Hungarie
et Boemie cum Uagnifico Domino Ciriaco de Polbam.
28. Februarii. Venimus Brunnam.
9. Martü. Venit Rex Ludouicus cum Regina et omni curia sua
Brunnam. Et die sequenti babuimun audientiam, ac pransi sumus cum
Rege et Regina.
12. Martü. Aceepimus Responsum et pransi sumus cum Regina
et Rege.
13. Martii. Jurauit Rex Morauis.
16. Martii. Reuersi Viennam.
12. Junii. Ferdinandus Princeps yenit in Nouam ciuitatem.
8. Julii. Inceptum est iudieium inter antiquos et nouos regentes.
28. Julii. Lata est senteotia pro antiquis et capti duo Barones
et X eines, factionis Principes.
9. Augusti. DecoUati Eyczinger et Pucbam-
11. Augusti. DecoUati Sibenburger, Rumer, Presch, Schlain-
dieweit, Scbwarcz, Leinbatter, Flaschner.
16. Julii. Nominati 9 et Monetarii priuilegüs sunt suis exuti.
MDXXIII.
30. Mail. Sebastianus filius mens discessit Patauimn, usque
intra horam primam et 2dam. Dens iter fortnnet.
29. Nouembris. Terr^ motus cum tonitru et folmine.
*) Das sind die 'Genannt«» *;ss Mitglieder des Gemeinderathes.
iöÄ4 — 1525. 4iS
MDXXIV.
MDXXV.
Totus aftQUfi borrfindiid, crucLeUg» seuus ac truculentus ex tumultu
rusticorum» qui cesi» combusti et misere trueidati sunt. Fulminis ira
vineta de»tnudt IneeodiiUB yrbem Viennam depopulauit Charitas et
omnium rerum penuria. Pauci yiri boni euaserunt hunc annum, qoi
noD sint lesi in fama, vel honore, vel corpore et temporalibus
boois. Ego 0AAe3 iftcommoditates bonorum» firactione cruris, ineen-
dio, fulmine» falsis ealumniis sum misere boc anno exceptu3» Deus
Sit benedictus et refundat sua dementia, vi cognoseam verum Deum.
12. Januarii. lui in legaeione cum Magno Magistro Prussie,
Marcbione Alberto Brandeburgensi , nomine Arcbiducis Austrie
Ferdinand!.
2S. Januarii. Mortua est vxor Agnes in Noua ciuitate , et huc
delata Yiennam» me existente Bude, Xr anno, quo die primum yiua
est ingressa domum meam. Requiescat in pace.
3. Februarii. Reuersus ex Buda domuro.
18. Julii. Circiter duodecimam horam noctis ortum est
Vienne incendium in domo Artalarie Principis, que vulgo dicitur
domus Cilie, et tribus fere boris ignis borrendus debaccbatus
yrbem pene mediam peragrauit, et absorpsit quadringentas et
sedecim domos nobilissimas, templum Diui Michaelis, Monasterium
Monialium, quod dicitur Celi porta, Cenobium Monialium ad*)
S. Jacobum, et claustrum^) poenitentium Sororum apud S. Hiero-
nymum, non sine horrenda ruina et euastatione vrbis. In hoc
incendio domus quoque mea crudeliter arsit. Sex tecta, tegulis
cooperta et vnum scandulis poenitus cum neuem pauimentis
ornatissimis et non parua supellectili corruerunt, et quicquid
apprebenderunt, absumserunt. Horreum preterea cum domo in
suburbio oppletum frumentis et decima mea cum 80 yasis et
alüs necessariis periit. Sic yno die plus quam in sex milibus
iacturam passus sum. Deus retribuat et suppleat miseriam. Sit
benedictus.
*) 'quod' die Hand«chrift
*) 'claustri' die HandBchrifl.
416 1526 «-1527.
MDXXVI.
29. Augusti. Hoc die conflictus factus est ab Yngaris et Tut-
eis, in quo Serenissimus et innocens Rex Ludouicus periit misere,
et post in Oetobri tandem in laeu quodam repertus et Albe r^ali
sepultus.
15. Oetobris. Ferdinandus Dux Austrie venit Yiennam.
MDXXVII.
19. Januarii. Ferdinandus Rex iuit in Bohemiam ad coro-
nationem.
rv.
GEORG mCHMAIR'S
DENKWÜRDIGKEITEN SEINER ZEIT.
1519—1553.
FoDle*. rill. 27
419
Hierinn werden angezaigt vnnd vennergkht etlich
geschichteDD, so pey den zeittn der Regierung des gros-
machtigen Kayser Maximilians besehechen sein, auch er
geübt hat. Wie Ir kay. Mt. verschiden, Vnnd wie mit
praetig Der allerunüberwintlichist Karl kunig zu yspanien,
kunig beder Sicilien vnnd Jerusalem, ertzhertzog zu Oster-
reich, Hertzog zu Burgundi etc. vnd Fürstlicher Grave zu
Tirol, zu Romischem Kunig erweit worden ; vnd was meins
gedenngkns namhafts derselben zeyt beschechn ist.
1519.
27«
420
Ufota« am 12^* tag May 1S25 ist die Newenstifft vbenogen vnd gepluodert,
zerissen, beraubt md rerderbt worden. Daaelbs hab ich das puech auch
rerlorn gehebt, aber es ist mir darnach, den 19. Norembris anno ut supni,
wider worden.
Jörg Kirehmair ron Ragen»
Klosterknechi
421
(Bl. i '.9 Mein grössfe freud war dizmals, so ich so genuegsam
wäre, daz ich durch mein schreiben das wesen des Teurn kaysers
Maximilian ain wenig (allain mir zur gedachtnuss) genueg kündet
begreiffen. Ich wil als der Unwissend nit Reden von den thatn des
grossen Allexanders, ich wil geschweigen der Sachen die priamus
mith Hecfor vnd anndern seinen sunen zu Troia thet. Warumben wolt
ich dan Reden ynd Meldung thuen von den streittunden Römern vnd
von denen, die vor Chartago so manlich gestrittenn haben, Dero Namen
alle zenenen alhie zu lang? In Valerio Maxime, Tito Liyio, Aquila
volante ynnd an anndern ortten meer genuegsam begriiTen sein:
Sonnder allein wil ich pleiben auf dem pfad des Wegs, der da tragt
zu meinem ffirgenommen Werkh, Das ist zu der Hanndlung des Ege-
melten Maximilians, so er pey der Zeit vnsers lebenns herlich volpracht
hat. Ynd dieweil ich sein edl gemuet also hocherber erkenne, das
Ime das Kautzen streichen oder schmaichln vber die Wahrhait nit
gefeit. So ist mein fQrnemen, pei derWissenntlichen Warhait geweltigk-
lich ze pleibn, vnd die zu lieb Nyemand yerben, oder mit getzierde mer
dan war ist zuverpluemen. Dan wosolichs nachmals on grünt befunden
wurde, so wäre es dem selb sacher, auch dem beschreiber hoch
zuyerweisen ynd ganntz ynloblich. Es wäre auch on alle nott, Dan so
ich gleichwol eben pey dem Rechten steig beleihe, ynd recht furmlich
dayon schreiben wil, so ist onnott Icht zu dem lob ynd preiss bemelts
herrn zu thuen. Vnd wiewol er ain Mentsch, kain gott, ynd nit yol-
kumen gewesst ist, Ime doch, wie zum tail hernach yolgt, sein adl»
herkhumen, tugent, gemuet, ynd aigen erworben Lob als Ainem
Mentschen genueg.
(Bl. 1\) Diser loblich Fürst Maximilian Ist durch sonnder
Verfiiegung gots geborn Ain ertzhertzog zu osterreich, ynd pey denn 1459.
Zeittn seines herrn Vaters, Kayser Fridrichs , die Niederlannd , ynd
besonnders das hertzogthum Burgundi ersessen. In seinen Jungen 1477.
422 1488—1491.
tagn gar mennig Widerwärtigkeit erlittn, vnd vast frue angefanngen
Kriegshanndel zuuben. Der gestalt, das ob seiner Mannheit gross ver-
wundern, vnnd an seinen anschlegenn besonder Warkung gots befunden
1488. ist. Doeb bat er seine lanndt wol Regiert, Desshalben er dann zu Prugg
Inn flandern gefangen vnd belegrt worden ist. Aber durcb hilf seines
Täters Frey erlöst. Welicbe gefanngknus Ime nit sebad, sonder grosse
fQrsicbtigkait vnd der stat prugg ril rerderbens pracbt bat Dann er
nacbmals Im Niderlanndt soliebe wunderlicb Krieg gefuert, daz be-
scbiessen der stet, die Mörsser, md das scbanzen, Aucb das geschlächt
der streitbaren lanntzknecbt erstlieh auf vnd also berfür pracbt bat.
Vnnd naebdem er yil Mangueltig thatn vnd krieg gegen den yon geld-
bern volpracbt, ynnd yil Erlitten gebebt bat, Ist er zu Romiscben Kunig
i486, zu FranekfurtAinmuettigklieb Erweit, f&rgenommen vnd zu aeb gekrönt
worden. Vnd nacbmals Im Reicb mit vleyss, fursebung gespurt wor-
den, alle gepresten der Fürsten, alle Krieg zuwenden vleysigklich
betracbt. Darob Menigklicb benuegt vnnd zu friden gestelt ist. Dem-
nacb bat er sieb zu geroainem Nutz teutscber Lannd verhairat, sich
beworben gegen der Krön (Bl. 2'.) Portugal (1. Frankreich), Ain
frewelein zu elichen gemachel daselbs Erworben. Als aber dasselb
durcb franckreich mit Eren Ime zuebelait vnnd geaigent worden, ist
Ime soliebe seiner Maiestat gemachel durcb den pugltn Kunig Karl
1491. zu franckreich Aufgehaltenn, vnnd mit Gewalt, wider got md Recht,
genomen worden, Daz doch zu erparmen ist, dan es In solicher
ynmentschlicher beschaidenbait beschechen ist, daz pillich gesprochen
ward: «der allerkristenlichist Ist worden der aller unkristenlicbist!**
Aus diser sach Ist gemainer Kristenhait yil vbls entstanden. Davon
die hochgelerten beschreiber der geschiebten vil schreiben werden ;
meiner vnwissenhait halben hie nit begriffen. Aber daz ist offenwar,
daz doch dennacht der hochloblicb fürst ain Edle durchscheinende
1477. hertzogin von Rurgund zu elichen gemachel behabt, Dapejr f&rstliche
Kinder vberkomen, besonnder Ain Namhaften fQrsten, mit Namen
Hertzog phillipp von Rurgund, der dann, als sich aucb wol gezimbt,
durch den bemelten seinen kaysertichen Vater loblichen erzogene.
Als aber muetter halben die burgundischen hertzogthumen an bemelten
phillipen gevallen, vnd er seiner Jugent halben noch vnerzogen, hat
sein vater, als ain getreuer gerhab, zu beschirmung vnd zu errettung
derselbigen vil vnzalger Krieg erlitten, in aigner person gross arbait
gethan. Da aber der Recht erb phillipus sovil erwachsen , bat er die
1494—1496. *23
Regierung selbs mit Hilf seiner Rät zu hannden empfangen ynnd aus- 1494.
gericht. Der sich auch also herlich ynd wolgehalten, das darab sein
vater ynentlich freud erlangt. Auch nit allain daselb 9» sonder sich an
die Ennde des ertrichs sein loh also aussgehraittet, daz der selbig
phillip des grossmechtigen Kunigs auss Ispanien tochter zu elichen
sponss vnnd gemachl erworben. Nachdem (^^^ kurtzlich zwen erleucht 1496.
fursten , Karolum vnnd Ferdinandum, elich auss der selbigen Kunigin
geporn, darzu (Bl. 2''.) drey forstlich kunigktiche Xhchier {erlangt J,
des dan alss guetlich zu gelauben ist, der loblichist Kayser Maximilian
mit ersamer, Mentschlicher, yernunftiger freud ymgeben gewesst ist;
Aber das ynstät wandlber glück» daz doch hie auf erd auss mächtiger
yerordnung gottes niment In der yolkumenhait bestendig last, hat
pald darnach den tod des obgenennten phillipen yerfueget. Also daz er 1506.
{der) zeit In seinen jungen tagen sein natürlich schuld tods halben yer-
gnueget, seine ftirstlich kinder ynerzogen hinter sein yerlassen,
daz an allen zweifl dem Egemelten Maximiliano betruebnuss halben
grossen schmertzen ynnd yerkurtzung seines lebenss pracht hat. —
Dieses eyllends Tods yrsach war dem Venedigischen Comanen <) schuld
zuegemessen. 60t weiss ! — Aber dise ding sind alle pey der wirdig-
kaitt Kunigklicher Majestät, benennts Maximiliano, beschehen. Der
Zeit er auch sich widerumben yerheyratt. Aine geborn des Hertzog- 1494.
thums Mayland genomen , nach yerendung der erstem haussfrauen :
dapey er aber keinen erben gehabt, auch yor Ime gestorben, Wiewol isii.
er mitler Zeitt yon wegen ynnd zu Erlangung der kayserlichen krön
zu Köln , zu augspurg, zu eostnitz etc. ynnd zu Trier (alda er den
yngenetten Rogk cristi ynsers haylmachers, so mith yil anderm
heilthumb so lang yerporgen gewessen ist. Erfunden yndt erhebt hat)
yil Reichstag gehalten, Rat geschlagen, ynd hilfgelt hie im land ynnd
an andern orten aufpracht hat, sich auch entlieh zu dem Rom-Zug
geruest, Ynd wiewol er yormals In seinen Jungen tag yil In walisehen
Landen gewesen, Huntz gen Pisa mit gueter Rüstigung, aber durch 1496.
lystigkaitt ynd macht der Frantzosen yud Venediger, die Ime alzeit
widerwärtig gewesen, yertrieben, demnach er dazmal gar hartt auss
walischen land kumen. Also haben auch die baide geschlächt Ime
seines Rom-Zugs nachmals Verhinderung zuegefueget. Dan nachdem
0 'Derselb' die Handschrift.
*) Nach dem ital. il comune, also hier die Republik.
424 iKOO— 1K04.
Mayland in der Frantzosen gewalt komen , ynd der hertzog daselbs
1500. durch Verwilligung der' Schweitzer geyangen. Auch die Venediger tu
yn^epurlich guetter besitzennde , Alles kurzlich (Bl. 3',) Erlanngt
pey ynnserm gedenngkhn» besorgten die, wo der loblich flirst Maxi-
milian mit seinem yolk ynd geschfitz In die walische landt käme. So
wurde er sy der ynd yil anderer ybl gehandlter sachen straffen, auch
den Frantzosen aus mayland yertreiben, nachdem doch diselbig stat
on mitl zum Reich ynnd dessen Kamer ain gehörend ist, auch Ime
gannz ynpillich seins gewalts gehorsam sein soll , dan er daz Mail-
lendisch land mit niehte Rechtlich besitzet. So mag den bemelten
frantzosen In mayland noch in Itallien Niemant leiden. Nachdem ist
der Neid oder die sorg der yeintseligen Yenediger gegen dem ersamen
roaximiliano so gross gewesen, daz sy ee den Frantzosen , Inen zo
ewigen yerdejrben , In Italien peleiben lassen , dan daz sy denn Rom
Zug, der Inen doch mer zu Eren dan schaden gediendt hiette, dem
gemelth Romischen Kunig yergundt betten, ynangedeut, dayon lang
ze schreiben war, was diselbig Yenediger mith dem firanntzosen Ime
dem Romischen Kunig In schimpflichen spillen, Ludibilia genant,
auch mit wortten ynd werkhen zuegefuegt. Jedoch auss den ob erzelten
yrsachn ynd andern zugefallnen sachen yielle zwischen der aller Ein
grosse yeintschaft. Ynd als aber der selbig loblich fürst, nachdem er
zu Romischen Kayser erweit, als ein vast yil wissender Kriegsman,
in ansehung seiner streittbaren yölkem, auch seins grossen geschOtz,
sich mit gewalt ynderstuende, den Rom Zug anzefachen, oder doch
ainss tails die walchen straffen , demnach er erstlich yngeyarlich Im
1504. funfzehenhundertisten ynd yiertten Jar etlich hundert knecht etlich
flecken ynd ortter zu besichten gegen den maylandisch lannd yber
die gepirg geschickht, die Im on alle yrsach durch die Yenediger
ernidergelegt, ainss tails gefangen ynd yerjagt worden, wiewol daz
nit on willen ynd hilf der frantzosen beschechen ist.
1499. Itz wil ich geschweigen des emsthaffYen Kriegs Im Engendein,
darzu an allen prttn gegen den Schweitzern; Darzu etlich schlachten,
aber mit klainem sig, sonst tails der yerachtung halben erlanngt;
1504. Ynd wiewol der pairsch Krieg, darin sein Maiestat in aigner person
gegen den pehem gefochten, ynd hart als ain strenger Ritter gestan-
den; ynd auch der ernstlich hanndl mit Kopfstain, {BL 3^.) der
grossen arbait ynd geschutz, auch der enthaubtung des pientzenawers
ynd seiner geselschaft halben wol fQr Ettwaz tapferss ze schätzen
1507.
425
ist; So seiD doch dieselbigen acta ynd Sachen gegen der Kriegsyebung,
so in Italien beschechen ist, nit hoch aufmergkend, Dan, wie Yor
gemeldt. Nachdem die venediger ye vber roenig ersam ersuechen in
hertter Verstopfung yerhart, dardurch der loblich fürst auss ange-
bomer tapferhaitt bewegt, sich pejr den ständen des Römischen
Reichs, Kurfürsten, fursten ynd herrn, aach pey seinen erblanden
zubewerben , Die Ime dann auf sein gegrünt ersuechen zu gueter
mass hilf zubeweisen verwennet, die Im aber zum wenigen tail erlegt;
Dann als er den krieg vnd den Eingang desselbigen durch das etsch-
land anfieng, sein Artelerey kriegrustnng rnd Volk gen Trient ?nd
ynnder die selbig stat hinab nach der etsch gelegt, auch ain veste
pastey vnder dem schloss, Stain genannt, gemacht ward, huebe sich
damit der renedigisch krieg im sibenden Jar der mindern Zall ge- i»07.
waltig an. Der anzug des volks waz zu baider seittn ernstlich. Dann
der egemelt Haximiiiano selbs, als ain yil kundiger Kriegshauptman,
Ordnungen genuegsam verordnet, darzu auch tapfer leut. Dann der
alt margrafT mit dreyen seinen sinen von Brandenburg, vnd sonderlich
mit Casimirum den eltisten hie im Veld erschinen, so betten auch die
fursten von Bairn ir volk, so waz hertzog Erich von Braunssweig
auch im Lannd. Derzeit waz zu trient ain weiser pischoiT, Jörg von
Neidegg, des weysshait vnd redsprache geschicklichait hoch gepraisst
vnd beruembt gewesst ist. So waz auch herrn Lienharten zu Vels
als lannd shauptman vi! bevolchen. Als die kuniglich Maiestat daz an
disen orth nach aller notturft furgesehen haben vermaintt, erhueb
sich dieselb Ins Pustertall, den Eingang auf venediger herschaft
daselbs auch zu erfragen. Dieweil aber daselbs in Pustertal gehandlt,
betten sich die Venedigischen sovil mit waischen vnd franzosischen
Volk versehen, daz die vast ob funfzehen tausent stark erschinen,
dann Inen der frantzoss mit grossem (BL 4^9 gunst zu hilf genaigt
was. Auch in Irm veld der alt misser Zorzi Korner, providador, vnd
der alt Capitanio Ir hauptmann^. So betten die bemelth Venediger
auch nit vergessen, sonnder gegen den pustertal vnd friaul auch
Ordnung fQrsehen, daselbs hin verordnet Bernardin de Val da mareng
vnd Bartholome de Viana ?). Aber die am stain, vnndter triennt auf
^) D. i. Giorgio Cornaro und der bejahrte Graf vod Pitigliano.
') D. i. Bartolomeo d* Alriano.
426
1508.
der Yenediger seitten, waren also gerust In sterckh vnd geschotz,
daz sy daz bemelt rest schloss den stain gar nachnet gar zeschossen
vnnd gewunnen betten. Aber die teutseben tettn solicb nianlicb wer,
wiewol der wenig gewesst sein, daz sjr davon pillieben zu preiseu,
aucb In disem land ain tapfer maur gewest sind.
Als nu der last am stain ye in die leng yberband neroen rnd zu
sebwftr werden wolt, vermainet sein Künigkliebe gnad, ain Volck
dureb das pustertal binein zescbicken. Damit so massten aucb die
yenediger zum tail Ir Kriegsvolck vom stain abyordern ynnd alda ber-
legen. Schickt darauf yber daz gepirg, auf pleif zu Inss Cadober 9»
ainen fast strengen Ritter, bern sixten trautsun mit yngeyarlicb dreut-
zeben bundert, die tapferisten Knecbt, so die zu yinden warn, darunder
yil edl ynd krieg (?) gewesen sind. Abör Jedocb mergkbt der merbenant
maximiliano wol, daz dises Volck alles In die lenng nicbt Erscbiessen
Mira 1508. wurd. Er bueb sieb yon disem lannd widerumben binaus Inss Reicb,
sieb yerer ymb gelt ynd yoick zubewerben >). Dieweil warden die
Jetzt gemelten Knecbt Im Cadober mit macbt yberzogen, ynd In
ainem grossen scbnee ybereyllet. Vnd wiewol sy sieb lang Ritterlich
gewert betten, warden sy docb zu letscbt auss der grossen Menig
des yolcks der Venediger yast all erscblagen worden *). Des dan die
berschaft yenedig sonder freud bätt, wiewol dapey aucb gesagt wor-
den , die teutseben betten Ir manbait zu yil yertraut ynnd Irn yortl
begeben. Nicbt dester weniger yebten die sieb, (BL 4*.^ die yene-
digiscben baubtieut, mit gewalt die egemelt pastey ynter Triendt ynd
daz scbloss Zugewinnen. Es erbueb sieb aucb der obgemelt Bartbo-
lome del Viana mit seinem Volck, so er Im Cadober gebebt bet, ynd
zocb Innss friaul, gewan daselbs görtz, tibein, etwo yil stet ynd
scbl5sser, also daz er nacbnet daz ganz friaul zu seinem geborsam
pracbt bett. Dieser Bartbolomeo bett grossen sig. Als dise ding
beschacben ynd nu des Maximiliano Zuekunft nit zu erbarn waz, auch
jederman wiewol in kurzer Zeit möed worden was, sieb aucb yon
tag zu tag die macbt mindret, macbten die landesbern mit Hilf bem
^) Piere di Cadore. Vergl. den Bericht bei Datt, de pace publica, S. 571,
Sp. b. „an aynem Ort dess gepürgs, genant in Kodober''.
*) Ranke, Gesch. der rom. u. gerro. Völker, S. 297, Note 2.
*) Ebenda, S. 299.
1K08. *27
Paulsen von liechtenstain <), der in grossen Wesen derzeit waz , mit
den Venedigischen ainen frid, mit klainem ynnserem Nutz, doch mere-
ren schaden zuverhOten. Aber dieser frid ward on willen des Kunigs
beschlossen*). Desshalben er nit lenger dan annderthalb Jar Tnge-
yarlich gewert hat. Dann in der Zeit Rüstet sich Maximilian pass
dan Tor, Doch mit diser beschaidenhaitt. Er Merckt gar wol, daz der
frantzoss mitb der herschaft Venedig beschwarlich zu bekriegen war,
Danimben er alle Sachen vnd vergangen sweherang oder ybels» so
er empfangen hett, vallen Hess» mit dem bemelten Kunig von Frank-
reich ainen gezwungen vertrag macht, welicher vertrag sich auf MCambray
lang Zeit erblich in beschliessen versteen thet. Dessgleichen so ward
auch die pabstlich heiligkait Julius der andere, auch bede Kunig
Ispanien vnd englant darin begriffen. Damit aber, wiewol ich die
brief nit gesehen hab, der obgemelt frantzoss dester stannthafter
bestendig plibe» so ist Ime durch den Romischen Kunig Haylandt zu
Rechten lehen geliehen vnd zuegestellt. Aber seiner (BL f .^Lehenns
pflicht schier vergessen. Sunder durch disen Vertrag gemaindt,
daz ganz Italia vnnder sich zepringen, vnnd wiewol in diser
punttnuss zwischen der obgemelten herschaft aigentlich berett, daz
.niemandt nicht, dan das so Ime von alter zuegehort vnd jretz in der
Venediger gewalt, begern sol, daz aber zum tail vergessen. Vnd als
nu die Venediger disen Contrackt Merkhten, vnd der obgemelt
Frantzoss ain gross Volck vber die gepyrg in Italia pracht bette, Dess-
gleichen die Spanier sich Rüsten, vnnd der Maximilian auch Anze-
ziechen begunde, Erschrackn sy auch nit vnpillich. Doch betten sy
noch zwen tapfer hauptleut. Wiewol die etwo gross vnainiss, wur-
den sy doch alda ains tails Richtig. Ainer genant u Conto Capitiano *),
vnd der obgemelt Bartholomeo de Viana, die sich auf besoldung der
Venediger des Kriegs vnderviengen. So waz der zeit noch Miser
Zorzi Korner providador. Die bestelten vastvil guets Kriegs Volks,
in grosser menig vnnd anzal, zugen den franntzosen damit Engegen
^) Damals Bischof Ton Trient.
*) Nach Ranke a. a. 0., S. 302, und Lebret, SUatagetchichte Venedigs, 3,896,
handelte Liechtenstein im Auftrage des Kaisers, an seiner Seite der Kanzler
desselben, Cyprian ron Serentein.
*) Das ist: II conte Pitigliand. Lebret a. a. 0., S. 904.
428
1508—1509.
piss Imperidada <)» zwischen den Confinen Maylandt ynd lombardia.
Alda sich der Venediger hauptleot tauten zu zwaien hauffen. Aber
der obgemelt Bartholomio, der ein torsch. Rösch man waz. Als sy
baid hauptleut auch noch zum tail der alten Veintschaft gedachten,
ynd yngeyolgig anainander waren» Grif der obgemelt Bartholoroio
fristlich die frantzosen an. Aber der Connto Capitiano, der on wissen
des proyidador, der dazemal zu yer waz, yerhielt mit seinem yoickh,
(BL S*.) schlueg nicht, desshalben derselbig Hauptman abzoch, aber
der Bemelt Bartholomio ward gefangen*). Die franzosen erlangten
alda gross Er, Wiewol gesagt ward. Wo baid hauptleitt angriffen,
betten die frantzosen den widerstannd nit erleiden mugen.
In der Zeit waz auch Maximilian mit seinen Redlichen lanntz-
knecht ynd Raysigen Zeug auf die ortter ynd grenitzen des Walischen
lannds kumen. So hett er auch etlich Volck In anzug Inss iriaul yer-
ordnet, ynd nachdem die obgemelt Schlacht yerlorn ward, da name
der frantzoss die landt, stett ynd marckh Enhalb der Etsch Ein. So
ergab sich Rofreid, Peru*) etc., auch Padua, auch alle andre stett
ynd fleck zu baiden seittn , dan allain terfis^) ward nit Eingenomen.
Der Pabst yersaumbt sich auch nicht, Nam alles daz Ein, daz dan
der Kirchen zuegehört. Von allen stettenn warden die schlüssl dem
edlen Kunig maximiliano Entgegen getragen, der aber aus seiner
saligen guettigkaitt dennocht niemant beschedigen Hess, sonnder
hielt stark mit frid ob den Eingenomen stetten, yermainende sy mit
guettigkait zu Ime zu lockn ynd zu ermanen. Daz aber alles durch
die Walischn yeracht, Ime darumb yerschmachten, ynnd nachdem er
wenig yolkhs, ain solich gross lannd zu bewaren, pey Ime bette, sy
soyil zugericht, daz auf ain tag alle stet soltenn widerumben an die
herschaft yallen, (Bl €",) 'Damit so möchten sy die Venediger den
Kunig maximiliano mith seinem Volck wol Im lannd behalten'. Daz
dan auch also beschach. Die stett yiellen yber ee gethan gelubd, Er
ynd aid alle ymb yon der Kays. Mst. an die Venediger. Aber der
kunigklich Maximiliano kam durch die hilf gots dennocht frey yon
^) Das ist das Gebiet der Adda.
*) In der Schlacht des 14. Mai 1509 bei Agnadello, auch das Treffen Ton
Casciano, Ghiara d* Adda oder Yaila genannt. Lebret 3, 911. Ranke 310.
•) D. i. Verona.
*) Treviso.
1510. 429
Inen. Wiewol nit mit gewalt, sonder mit weyser, f&rsichtiger Weiss-
hait Erlienge er durch die päss der laitter» Yaltzian ynd daz teutsch-
lannd <) sein sieherhaitt. Aber seiner herrn warden yil zu Padua ynnd
an andern orttn gefangen» vnd in sonders her Barthlme U. zu firmian,
her melchior von MassmQnster, die lang zu Venedig gefangen lagen»
Doch zu letscht auss in daz teutsch land wider der Yenediger
willen kamen. Aber pey allem glQck in ynglück gewendt, plibe
yedoch noch sovil trosts» Daz etlich hauffen Knecht gen Pem» Ee sy
noch vmbgefallen was» In die stat kamen» die schloss» die vormals
wol besetzt» noch pass befestigten» dardurch den Venedigern zum tail
ir furnemen gemindert ynd den teutschen hilf Erzaigt ward.
Im nagsten Jar darnach wurden in disem land vil lannttag ^^io.
gehalten» steuren In disem Krieg vil gegeben» auch Volck aus disem
Lannd gen Bern ynd anderswo gesehickht» ynd soyil gehanndlt» daz
felters daz stätl» ymb seiner Hoffart ynd missethat» so sy das vergan-
gen Jar gegen Kunigklich maiestat begangen hett» ganntz zerrbsen»
zeschlaifft ynd alle mentschen darin erwürgt» verjagt vnd vmbpracht
warden. So warden (Bl. &*,) auch vil stet des Jars widerumb Er-
obert» geprantschatzt, die purger gehenngkht vnd Ertrenngkht» vnnd
vil volckh erschlagen vnd verjagt. Dann kOrtzlich darnach (19, Febr.
iSi2) vberfiellen die teutschen mith den irantzosen pey nachtlicher
weil die machtig stat Pressa» Darin so vil mentschen erschlagen
warden» das davon ze schreiben nit bequem ist. Dan wiewol die
selbig machtig statt an leutten hochscheinnend» so ist doch die der-
zeit nicht dester weniger oder minder mit guet hauffenlich belegt
gewessen» vnd diser stat ist daz begegnet» daz nit vnpillich» daz
*) „Dieci 0 dodici strtte praticabili anche per caralli conducono ne* Sette-
Comuni partendo dallo Stato Veneto. Tre oe abbiamo nel Canal di Brenta.
La prima chiamata il Coreggio yiene della parte di Primolano; Taltra
appellata la Scaletta incomincia alla PioTega, e portano ambedue in Enego.
La teraa, meno ripida e disastrosa d* ogn* altra incomincia a Valstagna**
v. 8. w. A. dal PoEso, Memorie istoriche dei Sette-Comoni. Vicenza, 1820.
8r S. 251. Obige Stelle sagt uns also» Maximilian habe auf den beiden
Wegen yon Piovega her und Ton Valstagna, bei Kirchmair fUlschlich
Yaltzian geschrieben» durch die Sette-Comuni hindurch, die er ganz richtig
'deutsches Land' nennt, sicheren Boden erreicht Vergl. auch J. Bergmann*8
Abhandlung Aber die Sette-Comuni. Wiener Jahrbficher der Literatur»
Bd. 120, AnzeigebUtt» S. 21.
430 1509.
gantz Italia ewigklich za hertzen ynd ewigen erschricken Demea sol.
Darnach ist dise stat etiich zeit in der firantzosen der teatschen ynd
Ispanier gewalt gewesen; doch im namen des Kaisers. In disen
gethanen Handlangen yeriiessen die Venediger alle Ire flecken, stett
ynd Schlosser, bevestigten Padua md Tervis» doch Padna zum mai-
sten, ynd ynderstanden sich daneben aass Padaa dem Kayser schaden
zuyerfuegen. Dardnrch alle die Puntherm yorgemelt sich yerainig-
ten, ynd also flir Padua dasselbig zuerobem zu ziechen sich Ent-
sept 1509. Schlüssen. Ynd wiewol ich den fiirschlag der stat Padua nit gesehen,
so pin ich doch glaublich bericht, das in der ganzen Cristenhait nie
kain solich tapfer Volk ynd geschQtz gesehen worden sey. Dan da
sind erschinen die teutschen mit Irer manhaitt, (BL 7\y auch die
franntzosen mit Irem Pracht, die Spanier mit Irem gewalt, der Pabst
zuyor mit seinem allerschönisten Raisigen Zeug. Dessgleichen alle
Potentaten des Walischen lannds mit allen dem, daz sy yermugt
haben. Aber hinentgegen so ist auch wissend, daz die Venediger Ir
Stadt Padua so wol besetzt ynd furgesehen haben, daz doch solichs
auch nit pesser bette gesein mugen. Darumb die Egemelten herrn
wol mer dan ain gantz Monat ymb die stat padua gezogen, Ee sy den
fürschlag Erfunden haben, doch sich zuletsch in daz leger geschickhf,
geschanntzt, ynd yon baiden taillen also geschossen, daz die Infi auf
ynglaublich weitte daryon erhelt ynd daz ertrich Erpidmet hat, dar-
durch die Maum an Padua zu guetter mass geprochen, ynd yil thum
ynd heuser zerrissen sind. Vnd wäre Wunder yon disem hanndl der
yor Padua beschechen ist zeschreiben, aber ich wils den hochweisen
beyelchen.
Da aber nu die Venediger yermerckhten, daz sy die stat Padua
in die lennge nit erhalten mochten, erdachten sy den list, rueften
die pabstlich heylikait als ain Vater der cristenhait an, pitten zu
bedengken: „So sy aus Italia yertrieben wurden. So mechte doch
Maximiliano daz auch nit behalten, auss yil yrsachen,** diesy erzelten.
„So war dan nicht gewissers, dan daz der frantzoss Italia auch die
gantz Romisch march also mit seiner aller yncristenlichisten (BL 7K)
ynd ynmentschlichen handlung beschweren, betzwingen ^ynnd benot-
tigen wurde, daz zum letschten alle walische fursten ynd Herrn seine
Schglaffen sein muessten. So war auch jetzund offenwar, daz Maxi-
milian auf die stat pem yon dem frantzosen gelt Entlehend hett Vnd
ob Maximilian gleich wol Padua ynd daz gantz Italien erlangen ynd
1509-1512. 4r31
erobern wurde» doch zum letsehten solichs alles In der frantzosen
gewalt mit gelt oder Krieg gestelt werden. Vnd wo das bescheehen
wurd, so mug sein Heilikait wol gedengkhen vnd vermergkhn» daz
der stuel zu Rom ain capplaney werden, auch alle Potentaten reracht,
auch die Kirche gantz zerprochen sein muessten.**
Durch solich ynd dergleichen hochverstendig furschlag ward die
pabstlich hailikait bewegt» md schrib ins Veld für Padua der Kirchen
hauptman, genant Signor Constantino» ain hertzog von Macedonia»
daz der mit seinem Volck von stundan abzug. Do nu diser hauptman
mit seinem Raisigen Zeug sich erhueb ynd ron dannen rugkhte, hette
Maximilian guet zubedenngkhn» daz der frantzoss seinen vortail
förpass suechen wurd» daz auch beschach; dan die ferraischen
Puchsenmaister zu Er den frantzosen Ir geschutz in des Kaysers her
gericht, ynd ron der stat maur gewendet betten. Ynd als diser list
gemerckht ward» getorften die teutschen nit stürmen» wiewol die stat
wol Zugewinnen gewessen war, (BL S*.) besorgende» wo sy Yolck
am stürm yerlurn» so war dan der Franzoss zu starckh, ynd mdcht
dem Kayser ain schmach erzaigt werden» dan die kayserlich maiestat
selbs in Aigner Person alzeit im Veld yor Padua gelegen ist. So
warden auch die Venediger durch den abzug des Romischen haupt-
mans ynd durch das Missgetrauen der teutschen ynd frantzosen zum
tail gesterckht. Desshalben yngesturmbt ynd die stat yngewunen
zuge Jederman wider ab ; Des die Venediger wol pillich got lob ynd 9. Oot 1509.
dannkh ze sagen haben. Docb war der abzug herlich ynd tapfer» dan
es Raitt der obgemelt Maximilian zu Vintzentz Im stacht geliger so
herlich ein» daz menigklich teutsch ynd ander nacionen dayon Ver-
wunderung empfiengen. Vnd rugkhten damit alle partheien widerum- Apni i5io.
ben auf Pern zue, das derselbigen Zeit dem loblichen fursten yon An-
hold 9 ^Is Christen zu regieren beyolchen» ynd nachmals dem Weysen
Bischof Jörgen zu Triendt zu regieren yndergeben was. Vnd als nu
alle stett ynd örtter» aussgeschlossen Padua ynd Teryis» zum tail
bezwungen» erobert ynd yersorgt, ynd darzu Pern yersorgt ynd
besetzt ward» da ruckht Maximilian widerumb in das Teutschland.
In derselben Zeit hette sich auch zu Rayenna» yon wegen des Aprfl 1512.
Napolitanischen Königreichs^ auch anderer yrsach halben» ain Krieg
0 Rudolf.
432 1512— i513.
zwischen dem Pabst Julio vnd den Spaniern erhebt, demnach yil
KriegsTolckh ynd teutsche Knecht dem Papst zuezugen, dessgleichen
auch etlich frantzosen. Was aber oder welicher gestalt yrsach zu
disem Krieg geben, ist mir nye recht wissend gewesen; Dan soyU
11. April 1512. daz dasclbs ain soliche treffenliche schlacht beschehen ist, dergleichen
nye pey mentschen (Bl. 8^.) gedengken mer erhört ist Dan da ist
Nyemand gewichen , sonder die Teatschen sind alda so stanthaft in
geschütz vnnd gestftch gestanden, daz Ir gar yil vnd die pesten alda
pliben ynd ymbkomen sind. Aber doch dennocht das Veld behalten.
1S18. Im nachyolgenden Jar yiel der frantzoss gar ab yon dem Kayser,
Jan^ isia. ward auch dazemal auss Italia yertriben ynd zu Mayland ain Junger
hertzog^ durch den Kayser eingesetzt, der ain rechter Erb was.
Di^er Kunig yon Frankreich ward auch durch die Kays. Mt., durch
Luttringen ynd durch das Niderland mith dem Kunig auss Engellandt
hart bekriegt. Doch nit lang, dan sich der Krieg gar pald widerum-
ben In Italia richtet. Der dasigen Zeit betten die Venediger soyil
gehanndelt, das Ir hauptman Signor Bartholomio wider ledig ward
pey den frantzosen *) ynd kam mit ainem grossen yolck widerumb in
Italia, bestritt yil stett ynd legeret sich auch ainsmals stark für Pem,
Anfangs Mai schoss ynd sturmct alles ains tags, aber gewann nicht daran. Aber
^^^^' sein behende listigkait wardt dennoch gelobt. Es yiel auch der zeit,
p5ser bezallung halbn, ain tapfer hauptman genant Marcurius*) yom
Kaiser zu den Venedigern. Doch kamen auss Ispanien yil guet
kriegsleut daz Jar auch entgegen, ynd yice Rey^) ennthielt pem ynd
besazt auch pressa. Wiewol zu bern der yon Rogendorf'), Signor
Markantonio«), her Jörg yon Freuntsjierg, Castlalter ^), Ruedolf hall,
stofl yon munichen, ynd darzu yil tapferer Kriegsleut waren.
Als aber nach yergangenem Winter in Italia yast alle sachea
stil wären, ynnd die sumerszeit eingieng, erhueb sich der obgemelt
*) Mizimilitn Sforza, hielt seinen Einzug su Mailand am 15. December 1512.
*) Er war am 14. Mai 1509 in der Schlacht Ton Agnadello gefangen genommen
worden. Lebret 3, 911.
«) Mercurio Bat?
^) Das ist GonsaWo yon Cordova, Yice-Kdnig yon Neapel.
*) Wilhelm Freiherr yon Rogendorf.
*) Marcantonio Colonna.
^) Christoph yon Castellalio, Oberster der Artillerie.
1513.
433
Yicere mit seinem volk, auch her Jörg von freuntsberg mit den
(BL 9^9 Teutschen, ynd zugen daz Italia durchaus für Padua» Eest»
Muntzels 9» vnd piss an daz Mör gen Kiosa *) ; ynd daselbs dem mer
nach ab piss gen Margera *). Schüssen daselbs yon Margera hinein
gegen Venedig werts, das dennocht etlich kugl gar nach der stat
Venedig genachent haben Ynd die Venediger gar ser erschrocken
sein. Verprannten auch daselbs Margera md maisters^), zerrissen
ynd zerprachen das alles. Dieweil hette sich der Egemelt Bartholomio,
der yenedisch hauptman zu padua, yil yoickhes halben so wol yer-
sehen, daz er mith dem paurn ynd Lanntyolck in die dreysig tausent
man stark was. Hette darzu beyor ain guete wolerpauwen stat. So
waren die Teutschen nit yber acht tausent starck, aber guet leut. Als
nu die Walischen so starckh ynd der Teutschen so wenig waren^
yermaint Bartholomio sy gleich ainero Vassnacht spil zu yberwinden»
berueft zu den freuden etlich junge herrn yon Venedig. Ee daz aber
der Walisch hauptman seine Sachen gar gericht hette, waren die
teutschen nachendt gen Vintzentz *) kommen, auch daneben yernomen 7. Oct. 1513.
des walischen hauptmanns anschlag, damit Irn yortl gesuecht ynd also
Ir fursehen gethan. Aber kurtz darnach warden die Walchen In
grosser Anzal gesehen, in Maynung die teutschen anzegreiffen. Dess-
halben yon baiden tailln nit gefeirt ward. Dan die teutschen der
Rutschon mit seinen fannen, als ain Vendrich der Raysigen, desgleichen
her Virich yon schellenberg, darzue alle andere, besonnders her Jörg
yon freuntsperg, als der fuessknecht hauptman, griffen all fristlich
ynd mit Manneshertzen die yeind an. Die Knecht schluegen mit den ^
Schlagschwertern ynd stachen mit (BL 9^,) den lengem spiessen so
hartigklich, dessgleich der Raysig Zeug, daz die walchen disen
Widerstannt kaineswegs in die lenng erleiden mochten. Hueben an
die flucht zu Hilf zenemen, eylten damit der stat padua zue. Aber in
der flucht warden die besten Kuriser yast alle gefangen, erstochen
ynd erschlagen , ynd sonst yil yolks. Aber Ir Hauptman waz in der
flucht nicht zu hindrist. Vnd damit dennocht nicht zelang Schreibens
^) Das ist Montagnana.
*| Chioggia.
') Malghera.
*) Mestre.
*) Vicensa.
Fontes. YUl. 28
434 1514.
halb mein Materi yerdro6sea werde, Ist nach obgemelter schlacht zu
Vitzentz desselbigen wintters nicht sonders gehandlt, dann das paide
beer In Iren Liegern yerharrten ynd Röstigung bedacht haben. Wie-
woi demnach alzeit zu Peru ynd Bressa yil yolcks gehalten, ynd grosser
costen dem Kayser aufgangen ist
Es sein auch mitler Zeit gar seltzamer praktikn ynd Händl in
mancherlay weysn gehandlt worden In bemelten Walischen lannd;
Dayon guet ynd yil zeschreiben wfir, dan dennocht yil guet leut
dazemal ymb Im Leib ynd guet körnen sind.
1514. In Yolgender Zeit Erhueben sich yil gueter leut ynd sonderlieh
die gueten Reitter ynd Raysigen yon Fern, ynd zugen ynten filr Villaeh
ins friaul. Alda dan der obgemelt Her Jörg yon freuntsperg, Rutschen,
ynd Lang Rayner, Jörg Potderl, Emser, schluedr, Marthein pfaff ynd
yil gueter hauptleut knecht fuertten. So was auch mit etlichen Reut-
tern ynd Knechten sonderlich yerhanden Ain Mandlicher graff cristoff
yon Krabaten 9- Dessgleichen her hanss augspurger >), Auch ain bischof
yon laybach *) ynd besonders Hannss Han, mith namhaften Personen.
(Zu lang zu benennen). (Bi 10'.) Vnd als nu solich Yolck im Friaul
hin und herr gezogen, yil fleck ynd stet erobert betten, ynd beson-
ders die zwai yesta statlein gradisch ynd maran^), legten sy sich mit
gantz gewaltigen hauffen fQr ain schloss. So auf dem perg sophi
gelegen ist ^, so der selbigen Zeit Ine betten etlich geprueder, edle
Walchen, genant die Ziprianer >). Vnd wiewol sich die zum ersten
ergeben betten, so yermaintten doch die kayserischn, den Perg mit
sambt den bab ynd guet, so darauf geflochtnet was, gewaltig zu
gewinnen. Das aber nit beschach, wiewol yil yolcks, geschutz ynd
auch gelts daselbs yerthan ward, auch dardurch yast gantz Italia
yerlorn, Auss yrsachen, die hie nit not zu erzein sind. Aber das ist
offenwar, das durch dises Leger Im friaul der pest häuf des Raysigen
gezeugs Erlegt ynd gefangen gen Venedig gefuert. Dan als ains tags
bemelter graf cristoff, Rutschen ynd ander die Maisten ynd pesten
^) Graf Christoph von Frangipan, kaiserlicher Feldoberster in Friaul.
') Hans von Auersperg, damals Landeshauptmann in Krain.
') Sigmund von Lamherg.
^) Gradisca und Marano.
*) D. L Osoppo.
*) Girolamo Conte di Savorgnano und dessen Brfider, wahrscbeinlieh auf
Cypern begütert, wie manche Glieder des Adels der Republik.
1515.
435
Ritter Inas Teld geritten waren» Erhueben sich die Maisten Reitter
des yenedigischen Zeugs ynd erschluegen vnd viengen alda den
pesten kern des Raysigen Zengs des kayserisehen haaffns vor vnd in
der stat Porttenau 9*
Diser verlust, der doch muetwillig, auss Verachtung beschach»
gab dem Kaiser grossn nachtail Ynd den yenedigischen yil hertzens.
Graf cristoff ward gefangen, ynd so hertigklich gehalten , das er zu-
erparmen was. Zu letscht ward er zu behalten gen Maylandt gethan,
daselbs er Im Zwainzigisten Jar der Mindern Zal (1S20) wunder-
parlich ausskommen ist. Auf den Winter zuge jederman wider gen
Perm ynd ward zum tail friaul besetzt ynd also verlassen. (BL 10^.)
Aber innerhalb der Zeit bette der Kayser in disem Landt<) yil Lant-
täg. Dises Landt muesst auch also zuhaissn teglich steurn ynd rays-
sen, dardurch der ynwill gantz in die gemam gefallen was. Dennocht
so was auch die beschwftrnuss so oft im Land der durchziehenden
Kriegsleut halben, die mercklich schaden thetten, so Manigfaltig ynd
yil das im lanndt dayc^n grosser yerdriess bekam. So sein auch diser
Zeit schwäre Jar hie im lanndt, der frucht halben gewesen. Doch
ynd wären die frucht so wol gewachsen als hoffart, Zuetrinken yber
die mas, kostlich Klaidung, wol essen ynd trinken, So war es alhie
ganz wol gestanden. Nach disem allen als nu die Yenediger ains tails
den sig im friaul erlanugt betten» erhueben sy sich dess ynd machten
nu von Newen mit dem Kunig von frankreich Puntnuss (dan, wie ir
vor gebort habt, so ist Kunig von frankreich oft von der kayserlichen
Hayestat gefallen). Darauf derselbig von frankreich yil geraissigs
Zeugs zusammen pracht, den Venedigern zu hilf schickht; so betten
die Venediger auch yil yoickhs zu fuess. Legten sich damit gewaltig
fQr pressa. Auch für Peru, alda durch die teutsche Knecht starck
gehalten ward. Wiewol zu Pressa nachmals etlieh Knecht gar ybl
gehandlt haben, Dan sy yil Muetbilliger sachen gethan, die stat yber-
geben ynd dergleichen hanndl geyebt, Wiewol sy sich entschuldigtn,
sy betten solichs von Not ynd armuet wegen gethan, davon nit guet
zu sehreiben ist. Jedoch als sich der gewalt in Italia also hoch
gemert, vnd die (BL 1 VJ sachen nicht am pesten stunden, Rychtet
9 Pordenone.
«) D. i. in Tirol.
28'
436 1516.
die kayserlich Mayestat soyii zue, damit ir Haiestat zu Em aufj^fisiü::.
/ düng FuDffzehentausent Schweitzer In Itaiia zugen» auf Fern zue. So
hett auch bemelter maximiiian yilgueter Landsknecht, auch darzue
den alten Hauffn, Also daz Ir Ht. ob dreysig tausent man zu Ross yod
fuess hett. Aber die Lantzknecht vnd Schweitzer kunnten sich in
Ainigkait gegen ainander ganntz nicht yergieichen. Doch ais Kays. Mt
M&rz. selbs ins yeld kam, ward wunderparlich ain Richtsal zwischen Ir
gemacht. Als nu dises yoick in Itaiia kam ynd nach M&r Notturft
gerust was, zugen die frantzosen auf Mayiannd ynd die Venediger auf
Padua zue, sich daselbs zu ennthaiten. Aber Kays. Ht. als obrister
Veldhauptman in aigner Person Eyllet dem frantzosen piss an den
pass Crobatza^) yeintlich nach; aber Ee dises teutsch voickh für
Maylland kam, betten die frantzosen die stat besetzt ynd werhaft
befestiget. Aber nicht dest weniger zoch bemelter maximiiian herlich
f&r Hayllandt, yermainende die stat zubelegern, zu beschiessen ynd
Zugewinnen. Vnd als die Schweitzer disen ernst sachen, die doch
Mayllandt yon Irs grossen nutz wegen nit lassen yerderben, hueben
sy yillerlay Gattung^ an. Dapey zebedenngkhn ynd offenllieh zu mer-
khen was, daz sy fttrpass nicht thuen würden, auch weder stürmen
noch schlachen. Zugen auch yon tag zu tag ab. Erzaigten sich ganntz
wider Kays. Ht Des aber Haximilian gantz erschrocken, dann damit
sein macht in ainem (Bl, 11^0 frömbden Land ganntzlich gemindert.
Vnd wiewol Haximilian den Schweitzern fünf gülden ynd den Lands-
knechten nur yier gülden gab. Noch dennocht bestuende er mit den
Schweitzern diso yerderbliche abentheur. So yiel auch der Zeit
ganntz ynglücklich ain ynwill ynder den Landsknechten fQr, der
bezallung halben. Verschmacht Inen auch, das die Schweitzer mer
besoldet sein, dan sy. Auss den ynd andern yrsachen erhueb sich yil
Widerwili ynnder den Knechten, also das bemelter Haximilian nach
grosser Zerung ynd gelts Verschwendung nichts geschaffen, mit Hue
ynd arbait wider In teutsch Lannd kam. Vnd als offenbar am tag, so
ist sein Ht. yber die ynfuegsami9ten perg ynd weg Winterszeit, pey
grossen, tieffen schnee gezogen, gemartert ynd peinlich danron kumen,
ynd allen seinen Zeug hinder sein yerlassen muessen. Vnd wo got
nit scheinparlich sein gnad mit Ime gewflrckht bette, so wäre nit wol
^) Wahrscheinlich in der Gegend von Gavardo, nordöstlich von Brescia.
1516.
437
muglich gewesen , Das sein Kunigklieh Mayestat darvon hett kumen
mugen. Er wäre von den seynigeo zu lorfers *) gar nachent erschla-
gen worden. Die In da schalten 'ain apfeikunig', 'ain stro Kunig'
vnnd YÜ ander graussamlich vner vnd erschrockenlich «uevermuet-
tung. Das es got in seinem Reich hett erparmen mugen. Er was yon
menigkh'ch verlassen, sein her was weit yon Ime, so muesst er auch
den veinden ynd den waiischen paurn in die hende! Also was sein weg
geschickht. Vngeyarlich hundert Knecht auss disera lannd der grave-
schaft (Bl 12\) Tirol hette er ain klaine Zeit pey Ime, die In des
Wegs ainsthails belaitteten» die auch demach ymb derselbigen guet-
that wiiien nit meer zu den Hauffen der teutschen Knecht kumen
getorfen. Doch kam der teur fürst maximilian mit grosser mue,
firoscht, arbeit zu Ross ynd fuess auf den perg des Nonns an der etsch
aida sich Ir Mt. zu Rastn etlich Zeit enthielt. Aber nicht dester weni-
ger so warn seine Rät, sein Zeug, der Hauff zu Ross ynd fuess noch
in Ittalia mit grosser wagnuss. Vnd wie der maist tail aller Rustigung
zergieng, zerprochen, zerrissen ynd yerloren ward, doch so kamen
nit yil namhafter personen ymb ir leben. Dan dieweil die kays. Mt.
selbs in aigner Person im ersten glid der Ordnung mit seinem lanngen
spiess gestannden , Noch dennocht ist daz wandlbar gluck so ynbe-
stenndig gewesen ynd disen Erschrockenlichen hanndl also gefuegt.
Doch Ee Maximilian yon den teutschen auss walisch lannd gezogen,
hat Ir. Mt. mit seinen aignen leuttn also geret, des Ich warhaft
geschriftn gesehen: 'Ir lobsamen, starken» Manlichen teutschen!
Wie sol ich mit euch reden, das mein Rede angenäm ynd yon euch
aufgemerckht werde? Rede ich mit euch als eur erborner. Natur-
licher herr, so ist mein Rede yilleicht nit Angenommen, noch pey
euch lieplich zehören. Aber ich hab euch allen ynd iedem in sonn-
ders mein gehör ynd das gemerckh meiner yerstenttnus alzeit willig
mit getailt. Das thuend ietz auch gegen mir. Hörend mich, ir lieben
teutsch§ii! Ir lieben, erkanntten, Ir yertrautteaLantzknecht! Ver-
lierend nicht (Bl. 12^.) Eur herlich lob, daz do schwebt in asia
ynd affirika, an mir Eurem herrn. Pin ich ietz eur Herr, so ist doch
^) Wohl Lavis zwischen der Etsch und dem Avicio. Oberhalb Lavis zieht sich
der Weg ins Yal di Nod, wfthrend die Anslftufe des Nonbergs an der Etsch
hinziehen.
438 1516,
die herschaft gottes, md nicht mein. Weilet ir mein nicht yerscho-
nen, so gedenngkht an die eere der teutschen nacion! Ir seit ja
teutsoh , euch hab dan der iufl alhie in der Zeit der fünf Jar, so ir
hie seit, walische hertzn ynd gemuet eingewärt! Gedenngkht, ^as
ir lanzknecht ynd nit Schweitzer seit. Furchtennd doch gott ynnd das
geschray, so in aller weit ynaufhorlich erhillen wurdet Ir mugt an
mir ietz wol ynd ybl thuen. Aber ich erkenne Eurn grimen gegen
mir nicht bestenndig; Dan was solt ich ie gegen euch yersehnlt
haben? Pin ich nit der, der euch in Niderland gegen den hertxog
yon gheldern yil gewins hab zuegefuegt? Habt ir dan yergessen,
was ich euch an allen enden der weit hab angelegt. Also daz es
ietz ganntz darzue komen ist, daz menigklich Euch haisst, nennt ynd
berueft sein *meine sune' ? Welt ir mir das so hoch yerweisen,
das ir eurem sold ain klain aufhaltn gethan habt? Es ist doch den-
nocht nit meiner, sonnder andrer personen schuld, die ich zu
benennen geschweige auss yrsach. Mag ich dan an allen orttn sein ?
So habt ir desshalben auch pissher nit yil nott erlittn. Habt ir aber
grosse gepresten gelitten, das Ist eurer tugent schuld. Dann jungst
habt Ir Ain guette, Reiche stat yor eur gehebt, darin Ir wol etwas zu
aufenthalt befunden bettet, aber Ir habt auss Eurer tugent die burger
darin zedringen yermitten. Darymben ir hoch ze loben seitt ! Doch
ietz gelanngt eur Nott, yon den walischen (Bl, 13*.) abgekert, mit
hauffn, schreyen ynd ynfuer gewaltig an mich. Hab ich euch dan mer
ybls erzeigt, dan die yon der stat pressa, die täglich eurss Sterbens
begern? Ich lass es aber also guet sein. Das yerschulden ist yilleioht
an mir, doch hab ichs ymb euch Ja nit yerdiendt. Ir secht, das ich zu
Er der teutschen so gross gelt yerzogn , mein selbs leib auch nit
gespart, sonder dargepottn. Ir wisst auch, wie ich durch die Schwei-
tzer so hoch betrogen worden. Desshalben ich ditzmals an eur hilf
hie nicht erlangt hab, dan yerschwendung grosser hauffen der Munti.
Aber Ir, 0 Ir lieben teutsche. Redlichen lanndsknecht ! bedenngkht
die tapferhait eurer Hertzen. Nit seit ir die, die allein ymb gelt,
sonnder ymb Er gestritten haben. Erkennend ir mieh, so wissl ir, 7a8
ich nicht dan Eur getreuer Hauptman ynd fuerer, ynd nicht allain
mein , sonnder eurer Ern hoch begierig pin. Ich pit euch, seit yest
ynd manlich, behaltet euch selb ynd mir die machtig stat pressa.
Wiewol ich ietx nit geld gemuntzt hab. Noch dennocht damit ir mich
willig befindet, pin ich erputtig alle mein Credentz, silbergeschörr
1516.
439
ynd Uainot euch darzegeben, pittend» in pesteo solichs zu Empfa-
chen etc.'
Vnd wiewol die Kays. Mt. dergleichen ynd yil schöner Rede gegen
den Knechtn gethann, sind die doch nicht angendm gewesen» ynnd ist zu
erparmen, das Ainmai dieteutschen so frayenh'ch anirem hermgehandlt
haben» Das doch Vorher pey den teutschen yngewont gewesen ist.
Also sich nu aber (BL 13\) die Sachen des kriegs halben auf
der teutschen seitn ganntz ybl geschickht hett, das auch dieweil das
Mayllanndisch lannd yerlassen ynd pressa yeriorn was. Begab sich
doch, das die pesten Kriegsieut der teutschen all yerloren wurden, 24. Mai.
ynd die so nach pliben kamen gen Bern. Der Zeit was signor Mark-
antonio ain Colloneser ^) der obrist zu pern, Ain vast Redlicher Walch.
Doch was sol ich lang yon disem schreiben ? Es kam darzue, das die
Venediger ynd frantzosen soyil Volcks fQr Pern prachten, das die stat
hart gedrunngen ynnd benottiget ward. Vnd wiewol die teutschen yest
hielten, so ward doch zu letscht der Krieg aufgebebt, ynd die stat
pern durch Kays. Mt. dem Kunig yon frankreich gegeben. Der die
dan Kunig Karin yon Ispania, Jetz Romischen Kunig, ynd derselb den
Venedigern wider geben solt. Beschach als ains tags , ynd was die
stat Pern ains tags yierer herrn. Vnser Volck, die furstischen Knecht,
zugen herauss. Vngeyarlich Lucio des 1516 Jars enndet sich diser
grossmachtig Krieg (^9llt^^ den Venedigern. Doch pliben Kays. Mt. die umdenis.Dec.
stat Rofreid, etlich stet ynd flecken am gartsee. Auch etwo zway guete
stätlein Im friaul ynd etlich herschaften. Aber gar yast yil mer, dan sy
wert, sint sy gestanden. Zu geschweigen wieyil gueter leut in disem Krieg
ymbpracht, erstorben ynd yerdorben sind, der furwar on Zal sind. Vnd
furwar ich glaub, das in dem sechzehn Jarigen Krieg, den (Bl. i4*.^
Hanibal mit den Römern gefuert hat, nit mer Volck erschlagen worden
sey. 60t behuet yns hiefur yor ainen solichen Krieg l^Doch lass ichs
dazmals also beruen.
Also nu diser krieg sich also geschickht, ynnd mit klainem
nutz der Kays. Mt. halben geendet hett. Also das seyner Maiestat
Romzug, auch die erlangung der kayserlichen Krön so yast yerhindert
ynnd ganntz ynerlanngt was, huebe Ir Maiestat an. Je lennger
Je betruebter zewerden. Darzue so warn soyil ynruen in dem 1
Reich, das Ir Mt. yberflissig yil zu schaffen hett, dieselbigen Krieg
^) Das ist MarcantoDio Colonna.
440 1516 lKi8.
ynd Irrungen zuersetzen. Vnnd wiewol Ir Mt. yil zuthuen hette, so
yergass doch Maxiraiiian nit seiner Anichel» beder Kunig Karlum ynd
Ferdinandum, sonnder yerdaeht, die zu grossen Ern zubringen. Ver-
flieget soyil , das Karoius yber Meer in Hispania , ynd Verdinandos
herüber in die Niderland käme. Vnnd warden die grossen iannd
Hispania, auch die Niderlannd Jedem herrn flu*deriich ynd pald gehor-
sam, alles mit grossem glQckh, on ainicherlay Pluetyergiessen. Vnnd
Ist dem fl*umen Maximilian on Zweifl sein ynglQck, so er in Italia
gehebt, hiemit wol yergleicht worden.
In diser Zeit erhueb sich auch ain wunderbarliche Zusamen
Verfliegung. Dan Kays. Mt. , der Kunig yon Vngern ynd der Kunig
17. Jaii ij$ij$. yon Polland kamen alle drey zu Wien mit gar herlichem pracht zu-
samen. Vnnd yngezweifelt (BL 14*.) alda yil cristenliche saehen
gehandlt , Doch ynnder Andern die heyratt abgerett zwischen Kunig
Karls ynd des Kunigs yon Vngern tochter. Dieselbig des Kunigs yon
Vngern oder Hungern thoehter, auch ain Schwester Kunig Karls,
kamen bede gen Insprugg , alda sy yast yil Zeit pey dreuen Jaren
haussten. Doch solt bemelts Kunig Karls Schwester, als man sagt,
dem Kunig gen Hungarn gegeben werden. Solich ynnd dergleichen
yil Sachen handelte die Kays. Mt., Doch zum letschten beschrieb Ir
Mt. ainen Reichstag allen Kurfürsten ynd flirsten , ynnd als man yer-
maindt, so hab Ir Mt. der Zeit gehandlt yon der künftigen Erwellung
Jani.Octob.i5i8. aincs Romischon Kunigs. Vnnd dessmals was gar ain grosse Hanndlung
ynnd Tagslaistung zu Äugspurg. Doch ist an Zweifl wissend , das Ir
Kays. Mt. ain yast schöne lannge Rede zu den Kurflirsten gethan. Auf
Maynung: 'als selten sy bedenncken, das er nu ain lange Zeit dem
cristenlichen yoick , den KurfQrstn, fürstn ynd stännden des heiligen
Reichs gedienndt, desshalben sein Mt. numals yermudet ynd eralten
war, desshalben Ime hinflir die Kayserlich Krön zu Erlanngen auch nit
muglich [zuerholen]. Darymb pätte er, das sy ainen seiner gefreu(n^t-
ten, Kunig Karolum In Ispania, nach seinen Tod zu Romischen Kunig
erweiten, ynnd Ine damit Erten, in ansehung ynd betrachtung,
(BL 15"^,) das er yon wegen des heiligen Reichs nu nachennt alles
sein yatterlich erb yersetzt ynd yerthan bette. Vnd wiewol er solichs
auch zum tail mit gejaid, mit paissen ynd Erlichen freunden anworden
bette, so wäre doch der maiste tail auf Ine, als auf ainen Erweiten
Romischen Kayser gangen, ynd war guet wissend, wo er nit Romischer
Kunig gewesen, war Ime in seinen erblanden kain solicher abfal ynd
IS18-1519. 441
Eingrif beschehenn. Sy solten auch bedenngkhn des heiligen Römi-
schen Reichs vnnd der teutschen Er ynd nutz, ynd dapey erkennen, daz
er Inen als Curfursten all Ir freihait gemert, pessert vnnd Nymandt
yon den seynigen getriben'. Vnd als man glaublich sagt, so hab sein
Kays. Mt. so weysslich nye gerett , als auf disem Reichstag. Nach
Vollendung dises Reichstags zoch die Kays. Mt. Maximilian in dises 6. Octob.
Land gen Insprugg zue. Aber zu Insprugg nit wol empfangen, ynd
das aus der Vrsach. Als yor etlichen Jaren Ir Kays. Mt. auch zu
Insprugg gelegen, ynd etwas in die yier und zwaintzig tausent gülden
schuldig was worden, die dan Ir Mt. dem Regiment beyolchen zu
bezallen hett. Das aber nit beschechen, dan fQrwar diser Zeit ist die
finantz ynd geschicklichkait gelt zu yberkomen so geschwind gewesen,
daz dayon zu schreiben ainem wenig wissenden nit wol muglich ist,
(BL 15^.) Jedoch die schuld was den Armen leuttn den Wirten zu
Insprugg ynbezalt, wiewol die Kays. Mt. nit änderst yermaind, dan
es wäre lederman Entricht ynd benuegt. Darumben weiten auf
dissmal die wirt zu Insprugg des Kaysers hofgesinde mit nichte
einnemen. Inen wurd dan zuyor die alt schuld bezalt. Darab die
Kays. Mt. ain gross Misfallen gewann Auf ain Regiment, auch auf die
statleut zu Innsprugg, ynd bekumert sich seine Mt. diser schmach
ynd hanndlung so ybl, das desshalben Ir Mt. In Krankheit zu Ratten-
berg am In yiel. Vnd doch also krannckher rugkht sein Kays. Mt. das
Lannd hinab piss gen Wels. Alda erkrannkht Ir Mt. erst gar ynd so
fast, das desselbigen Legers Ir Mt. nit mer aufstuende, sonder bezallet
alda Ir Mt. Naturlich schuld ynd schid yon disem Eilend salicklich,
ynd starb am zwelften tag Januari des funSzehenhundertisten ynd 12. JSnner.
Neunzehenden Jars, seines alters im Neunundfunftzigisten Jar. Ward
darnach zu der Neustadt in osterreich begrabn. 60t well sein yner-
schepflich Barmhertzigkaitt mittailn seiner seil
Diser Maximilian ist ain yast frumer, erlicher man gewesen.
Sich aller fQrstlich tugent geyebet In seiner Jugent, yil gross krieg
erlitten, (BL 16'',) ynnd zwo elich firauen gehebt, die Aine ain geborne
hertzoginn yon Burgundt, die andere ain hertzoginn yon Maylandt. Pey
der yon Burgundt hat seine Kays. Mt. ainen sun , Kunig Phillips yon
Castillia, Hertzog zu burgundt gehebt, ynd ain tochter, fraw Margreth.
Aber pey der yon Mayllandt hat Ir Mt. kainen Erben gebebt. Von
Jugent auf hat sein fürstlich gnad lust ynd lieb gehebt zu gejaid.
Dan als pald Ime ertzhertzog Sigmund yon osterreich dises Lannd
442
1S19.
pey lebentigen leib vbergab, hueb er an die Hirschen sonderlich zu
befrieden, legt (auf) Jager, vorstknecbt, hund, ralckner, yalckn rod
waidberg grossen costung. Aber doch ist nit ron Ime gebort, das er
wider Ordnung Ain Junckfrau Irer em entsetzt; er ist Milt, keusch*
sanfftmuettig, diemuettig rnd ganntz tugenntlich gewesen; ynnd ist
vmb nichte zorniger worden, dan allain ymb wiltprats willen. Dess-
halben hat er zu Zeittn vil nachred leiden muessen. Wiewol dennoch
gar rast vil beschwarnus, der hirschen halben, fiirfiellen ; md erhneb
sich im lannd der grareschafk Tirol, auch im Inthall, darumb gar ril
Jamers. Dan als die Kays. Mt. , wie oben gesagt ist , ron Insprugg
abschid , Liess Ir Mt. zu Regenten herrn micheln von Wolckennstain,
Lanthofmaister, Herrn Jörgen von Firmian, Marschalckh, hem bansen
Caspar von Laubenberg, Karin Trappn, herrn Wilhalm von Wolcken-
stain, Jörgen Botschen, Herrn Sigmund ron Thnn, Docktor herrn
Jeronimum Baidung. So was Johannes canntz (BL 16^.) Verwalter
der Tirolischen Canntzley. Aber am hof pey Irer Mt. was der Mattheiss
lanng, ain burger von augspurg, der sich aber also hielt mit seiner
weyshaitt, das der Ton so nidern stanndt in kurtzn Jam aufkam, das
der ain cardinal md jetz zu letscht darzu ertzbischof zu saltzburg
worden. Diser man hat diser Zeit nicht minder gegolten, dan aristo-
teles peym alexander oder hanibal pey denen von carthago. Er hat
yast alle stannd der gewaltigkait getragen, rnd ist sich ab dem gltick
hoch zuverwundern. — Her Ziprian von sarnthein was Romischer
Kanntzler; Her Nicklas Ziegler hielt ain Canntzley, was ain mächtig
yernunflflig Reich man. Maister hannss Renner, schürf, Vinsterwalder,
KirchmQllner, Waynisy, Vnd noch yil secretari hett diser Zeit die
Kays. Mt. Auf dise geschrifftweysen ist dem Kayser ain ynmässig
gelt gangen. Man sol mir nit yerweisen , das ich in meiner yermer-
ckung die secretari ynd Schreiber yorsetz ynd erst hernach die edlen
Rät. Dan es ist auch also im Wesen gewesen, dan hirschen ynd
Schreiber, Jäger, Valckner ynd bunde haben diser Zeit die pesten
Vorstände ynd hilferzaigung gehebt. In suma aller pracht ynd alle
macht an guet ynd gelt betten die seeretary , Dan ain jeder hett ain
kayserliches secret, damit sy Im stadt erhaltn mochten. Aber her
lienhart Rauber was hofmarschalck ; Ain graf yon Mansfelt trugksäss;
Sigmund yon Dyettricfastain silberkammer; Der graf, Palbier, Oglein,
Herbst, Matheis, Palbier, waren (Bl, i7'.^ seiner Ht. Kamerer; md
wiewol das alles niderer gepnrt leut erkannt seynd» haben sy doch
1519.
443
gross guet, auch yii gelaubens pey Kays. Mt. gehebt, vnd rast vil
mer, dan hochgelert, bericht, weyss Männer. Obgemelter her Sigmund
yon Dyettriehstain ist pey klainer Zeit von Ainem pförde zu yiertzigen
aufgestiegen, rnnd eyllend ain rast grosser herr worden, wiewol er
dapey klainer person was. Wie. diser Zeit alle Regiment vnd stannd
besetzt gewesen sind , wayss ich nit. Aber das hab ich wol erlernt»
das die Kays. Mt. wenig, oder also zehayssen gar nicht an lannden
ynd leuttn yon Einkomen gehebt hat. Besonders ist offenbar, das in
disem lannd alles daz, das gelt getragen hat, versetzt gewesst
ist. Dan die fugger von augspurg haben das gross guet, daz auss dem
perchwerch zu schwatz Jarlich gefallen ist, in Versatzung weyss Ine
gehabt; daran sy Jarlich ob zwaymalhundert tausent gülden erlanngt
haben. Daz Pfanhauss ist vast gar alles vertailt gewesen, also daz zu
Hall Im Intal nicht dan darstreckung den Kaiser gepurt hat. Der Zol
am lueg, Im Kuntersweg vnd zu hetzen ist der provisoren gewesen.
Alle herschafften vnd gericht sind verpfenndt gewesen; vnd so ich in
der Warhaitt Reden sol, so hab ich nit ain tapfer gericht Im ganntzen
land, dan botzen, Rungelstain, Leuchtenburg, Laymburg, vnd daz gar
nicht tragt befunden, das dem Kayser oder Landsfursten zuestunde.
Herr Lienhart von Vels, was Lanndshauptman der etsch, hett auch
etlich guet pfanttschafften. Aber herr Michel von Wolckenstain ob-
gemelt hett diser Zeit (BL17^,) gross gelt vnd vil Schlosser, gericht
vnd herschaften Inne. Er was ain kluger, weyser man.
Als ich aber vor beschriben hab, das der hirschn halb vil Wider-
fueg» In disem Lannd enntstuend nach absterben Kays. Mt. , Sol
vermergkht werden. Als nu offenwar, vnd Kays. Mt. tod vnd laidig
abgang verkündet ward, Erhueben sich die gemainen gerichtsleut
wider ain Regiment in Vngehorsam, vnnd vnnderstuenden sich mit
aller macht, die hirschen vnd des furstn gefreitt wiltpred ze Jagen,
ze schiessen vnnd zuvertreiben. Vnnd damit ich kurtz davon schreib,
so was in allen gerichten dises lanndes, auf allen verpottn gejaiden,
vnd auf allen des fursten vischwaiden ain solich verderben, daz es
wunderlich davon zeschreiben wäre. Dan nit allain die dreyssig oder
viertzig jarigen Paurn jagten, luffen, vischten vnd viengen, sonnder
es thetten auch die , die von alter vnd Jugent kaum geen kundten.
Auch die frauen vnnd Megtten halfen, vnnd rietten zu Jagn vnd vischn.
Vnd wider solich Lauffen vnd Jagn half kein schwäre des gepots,
noch auch nit Ir selbs bewilligung. Darzu warden sovil seltzamer
444
1519.
Rede wider die obrigkaitt gepraucht, das es zu yerwundern ist. Dan
etlieh sagten: 'sy hetten jetz kain Lanndsfursten. Kunig Kari» ir
Landsfurst, war in Ispania, war nit zu glauben, das er herkSro in dise
iannd. Darumb so woiten sy sieh ainmal der besehwärung, so Ine
Henigfeltig aufgelegt wäre, Enntledige'. Vnnderstuenden sich auch
vber alle der Hersehaft gepott; Machten Lannttag, besamung,
(BL 18*.) Conspiracion, entlich der Maynung, die Hirschen md wer
darwider redet zuerwQrgen.
Vnnd wiewol die herrn des Regiments der Zeit sich gern Tom
Regement gethan hetten, so was doch der hanndl so eylend rnnd
ynversunnen erganngen, auch der Lanndsfurst so weit, daz die mit nichte
sich der Hanndlung entschlachen getorfen. BerueSlen dennocht ron
allen stannden der grayeschafk Tirol leut des auschuss, hielten damit
Rat auf dise Maynung: Zum ersten was zethuen warf. Damit in diser
Irung die obrigkait dem Landsfursten nit gemindert wurde? Daz auch
dapey die gemainen Landleut vnd gerichts Vnntterthanen nit gegen den
stannden in aufruer erwuechsen? Diser Zeit was weyses Rats vast not.
Dan als zu glauben vnnd yon yil alten geret, warde kain gedaehtnus
so lanng, daz die ie solich ynainigkait alhie im landt gehört hetten.
Nach langer Rat ersuechung warden etlieh im ausschuss der
lanndtleut ausgeschossen , also das etlieh in das ober , etlieh in das
ynnter Intal ziechen selten, ynd alda beschaid geben ynd nemen,
damit aller yerstannd der yorig gehalten Lannttäg Recht in ain gemain
gepildet wurdt. Dan Im Intal erhueb sich zum aller erstn der poch,
der pomp ynnd die ybermuetigkait. Als aber die gesanntten. Nämlich
der apt yon stambs 9« Jakob Kuen der Burgermaister yon Inspruck,
ynd Jacob Contzet gen Imbst in das ober Intal bekomen, ynd alda Ir
Werbung ynd beyelchung aussrichten ynd thuen wollten, (BL 18^.)
do warden diselbigen gesannten in dem Hauss der Werbung, in dem
sy stuenden, yon den gemainen pauerleuttn mit spiessen ynnd waffen
also ymbgeben, das die gar kaum mit grosser not Irs lebenns errettung
erlanngten. Vnnd begunden die paurn also zewuetten , das sy Ainen
der nicht in der gesannten Rott geboret, genant hanss L5bl, darumb
daz er ainss edlmans gestalt bette, piss auf den tod hart wund schlne-
gen. Vnd wissten doch nit, warumb sy solich Romor gehebt hetten.
Dan man wolt Inen zimlicher mass yergunnen ze jagen, auch daz syeh
^) Bernhard I.
1519.
445
auf dem seynigen ain Jeglicher wol der hirschen mit guettem Jageo
ynd erweren möchte. Darzue so sollen sy Ire beschwarungen anzai-
geo, darin man doch Miltlich Wendung thuen wolt.
Aber der geriehtsleut Maynung vnd gesehray was nicht anders,
dan das sy sagten : 'es war kein Landsfurst, so betten die herrn des
Regiments Jetz kain gewalt mer. Darzu wären sy mit dem Kayser
Tbl ymbganngen, der landsfurst hiet nicht Im Lannd. Man hielt Inen
in allen Lanntlagen yil zuegesagt, aber nicht gehalten; so mochten
vnd weiten sy das Willprddl mit nichle mer leiden. Sy betten auch
guettea berichl, das die Kays. Ml. Ine das Wiltprad am Todtpetl
geschaffen hiet. Aus denen vnd andern vrsacben weiten sy jelzmals
ymb Nyemanls geschaft geben, sonder des (BL 19^*.) LandsfQrslen
erwartten. Vnd wan der käme, so weiten sy hinwidrumb thuen was
sy schuldig wftrn*. Vnd solich Ir furnemen erschall in dem ganntzen
lannd.
In dem ward doch die besamung der Kurfürsten gethan, die dan 3. jum*.
zu Frankfurt zu samen kamen, vnd erweiten mit Rechter wal den
allermechtigislen Kunig Karolum zu Ispanien, beder sicilien vnd Jeru-
salem, der dan was Ain sun phillips vnd ain Nalurlichs Anichl Kayser
Maximilians , (Alles herrn von osterreich vnd graven zu Tirol,) zu
Ainem Römischen Kunig. Vnd die Wal ist beschechen an dem zwölften
Tag Juny des 1S19 Jars. Wiewol es durch manigerlay Practickn gar
nachent darzue komen war, das Kunig Franzisk von Frankreich erweit
worden war. Aber die almachUgkail gols hat der Zeit scheinparlich
gewurckht , Auf das die Romisch Krön nil von den Teulschen wurd
aufgebebt. Vnnd wiewol dise erwellung aller teulschen nacion hoch
zu Ern gedienet hat. Noch dannochl sind die gemainen geriehtsleut
hie im lanndt der graveschaft Tirol also erherttert gewesen, daz sy
desshalben nicht desler pass zu Rue vnnd friden gelracht haben. Sonnder
vnd wiewol die im Intal ainss lails slil worden , So haben doch die
gerichl slainacb, sterlzingen, Rodnegg, schonegg, gufidaun. Auch die
Bischofischen von Brichsen desselbigen golzhaus leul gewaltigklich
zusamen gesetzt, wider menigklich punlnus gemacht, vnnd mergklich
gejaid vber vnnd wider alle bevelch gethann, auch vnglaublicbe Zalen
der Hirsch vnd Thiere erlegt. Dan eben zu vnglQckh was das Jar
am pirg (BL 19\) vnd pey der eben so grosser schnee, daz kain
thier so stark was, es mussl erligen. Vnnd wer slraffs weyss ain worl
darwider Redet, der muessl gross vnrechl haben, sich auch seines
446 isao.
lebenns darüber besorgen. Es kam auch desshalben darzu, das sonnder-
iich die von Rodnegkh, desseibigen gerichts mderthao. Im Richter
mit gewait verjagtenn ymb klainer yrsach willen. Dan als auf ain Zeit
in solichem geschray ain paur am Meransen mit geladner puchso ynd
prinenden Zuntstrick im marckht gewaltig vnd fraveiich, yber aussgan-
gen gepott, zu Hulbach ymbgangen, desshaiben Ine Sigmund Hage-
nawer ais Richter mit worttu straffen» des aber der paur nicht zeguet
annemen wolt , sich on Not zu weer gesetzt, demnach Im bemelter
Richter die puchsen genomen ?nnd damit ainen straich gegeben, Ymb
desswillen wart ain solich lauffn rnnd In dem gantzen gericht aio
Zusamenfuegen » das laut gesagt ward» daz schloss Rodnegkh solt
gesturmlt werden. Aber ain frumer edlman, genant Sigmund Prandisser,
waz derzeit pfleger zuRodnegg, der kunte mit diemuetynd geschickten,
auch vberhörenden worttn sovil erholen» daz dennocht der hochmuet
yermitten plib. Dennocht was es dazue komen» daz weder Richter,
Schreiber noch gerichts Pot alda sein getorfn. Vnnd wiewol bemelts
gericht Rodnegckh diser Zeit her Hichels yon Wolckenstain» des
Mftchtigisten des Lanndes was» noch dannocht waz alda kain gerichtlich
gepiettn» herschaft noch hanthabung. Vnnd dieweil nu disen» auch
andern gerichtsleuttenkain ernstlicher widerstand begegnet» Erschiene
Inen Ir Furnemen für guet in Irn äugen, ynd bedachten nit daz Ir
erster angrif den lanndsfiirsten betreffend wurde. Erhueben sich Irs
Wesen so hoch, ynd yermainten so gewaltig zesein» das sy auch die
erbhuldigung (Bl. 20\) den gesannten des Landsfursten nicht
thuen weiten. Ynd wiewol dannocht etliche gericht im lannd die huldi-
gung, auf gros» yberflussig ersuechen ynd bewilligen» so man Inen
hinentgegen thuen muesst» thetten» so weiten doch etlich gericht» ynd
besonnders die am Eysackh, nichts Rechtmessigs annemen» sonder Irm
gewait trauen» ynd yerharten alzeit darauf : 'als ob der Landsfurst nicht
kftme ; alsdan so woltu sy Inen der Zins ynd steur» auch aller alten
schulden abhelfen'. Wiewol ich auch dapey mues anzaigen» das den-
nocht maniger fromer man in den gerichten befunden ward» dem solich
hochmuet yast laid ynd wider was. Aber der p5sn waren derzeit
soyil im lanndt» das sich die fromen yom adl nicht geregen oder
emporn getorfn. Dan alda was kain yorecht» zucht» gotslieb» noch
gehorsam mer. Auf Strassen ynd peyn stetten warden die Leut ersto-
chen» erwürgt ynd erschlagen» ynd Nyemandt was mit dem Andern
zu frid. Die edlen getrautten den Paurn nicht» die paurn den pfaffea
15Ä0. 447
ynd hanntberchern nicht. Es was ganntz kain Ordnung. Daraus bekami
zum letschtn, das sich die gerichtsleut ailenthalben zusamen schluegen;
ynd Punttnus mer dan ie machten. Vnd am pfingstmontag des 1620» 26. Mai.
als gesagt wardt, soiten ob fünftausend Man zusamen komen seyn.
Aber es wardt Tnderkomen» doch vngeyarlich achthundert stoltz Kna^
ben mit fQnf Vändlein kamen zusamen, ynd zugen yber des furstn yon
brichsen ynd on seiner auch des Landfursten Rät willen, gewaltig
in die stat brichsen. Das doch im Landt nit yil erhört was piss her.
Aber des Zugs besorgten sich die geistlichen yast, ynd was etlich
(BL 20''.) die gemain Rede, die stat brichsen, ynd besonnders die
pfaffen heuser solt geplündert ynd durchloffen werden, das dan ir
etlich yon dannen zogen ynd geflöchnet haben, ynd besonnders ain
alter her, genant her Mathes hörn. Aber iedoch ist des Zugs, dieweil
ir so wenig gewesen sind, besonnders nyemandt belaidigt worden.
Aber yil gross geschray dem Lannd ynd ynnder den Personen yer-
achtung bekam dayon.
In der Zeit was yil Vnrue in dem teutschn lannd. Dann im oster-
reich, Krain, Karnttn, steir, sunckaw, preyssgaw, hegaw, schwartz-
wald waz auch dergleichen Irig wesen , doch nit so yast als hie. So
ynnderstuende sich auch hertzog Virich yon Wirttenberg ynd grif
yon stund an, nach absterben Kayser Blaximilians, daz Reich an.
Verderbt Reutlingen, Dardurch ain grosser Krieg entstuende, dardurch
die stännde des schwäbischen pundes denselbigen hertzogen mit
schwären costen gar yom Lannd yertriben. Vnnd wardt dasselbig
lannd zu letscht dem Romischen Kunig Karlo obgemelt yerkauft. Dan
in abwesen seiner Mt. was obrister Orator in dem teutschen Lannd
ain^, Maximilian yon sibenpergen genant, ain machtiger, yerstenndi-
ger man, der erlanngt seinem herrn dem Romischen Kunig, diesen
kauf, wiewol die Schweitzer darob ganntz kain gefallen betten. Als
sich diese sachen also in dem teutschen Lannd begaben, die weil
Richtet obgemelt Kunig Karl seine sachen in Ispanien weyslich. Recht»
guet ynd wol , Zoch aueb gen sand Jacob in Galicien. Nam yrlaub
yon seinen freunden ynndliebstenn, ynd richtet sich darnach (BL21\)
zu der stat genant Krön 9 ^^^ berlicher schiffung zue, ynnd nam zu 20. Mai.
hilf das gotlieh glückh, wagte sieb auf das Wilde meer, ynnd erlangt
seligklich die enngelendische porttn, alda sein Maiestat ynd der Kunig
*) D. i. Corunna.
448 15Ä0.
von engelandt gar yil cristenlich anscUeg md gesprech gehebt habeo.
1. Juni. Aber enntlieh so ist die Kun. Ht. aa dem ersten tag des Monnats Juni
des 1S20. Jars saligklichen zu der stat Flüssigen in Seelanndt, rmb
Tier ur nach mittag, auf Ir Mt. aigen Lannd md ertrich ankörnen» ynd
daselbs abgestanden. Got sey gelobt ewig amen! Durch dises wart
in dem lanndt der Tirolischen Lanntschajft aines tails der Hochmuet
gestillt. Doch weiten die gemainen, grobn leut solichs langzeit niclit
gelauben, piss doch zum letschten, als die herrn freidenfeur ynd erlich
freiden hielten» so begab sich rngevärde, das in der Zeit durch das
Lannd Ton Napels her der Kun. Ht. gefuert wurden fünflhrndyiertzigk
die schonisten pferde, die ye man gesach. Dardurch erschracken die
Paurn » ynnd gelaubten zum tail. So zochen auch ril geruster ynd
geputzter erlicher männer inss niderlannd» das alles der Zuekunft
der Kun. Mt. gleich sach. Pald darauf was glaublich aussgerueft, wie
die Kun. Ht. , auch der Kunig yon Engelandt pey ainander gewesen,
ynnd yon yil guetten dingen, zu nutz cristennlicher Religion gehanndit.
Doch ist dises nicht in disem lannd beschechen, darumb ich lang dayon
zeschreiben yermeid. Aber in disem lannd ist des Jars ain wunderlich,
thuer, häftig wetter gewesenn, yberauss grosser schnee. Also daz
15. Juni, noch zu sannd yeitstag yon brichsen aus yil sehne gesechen worden
ist. Hitz, gewässer, schaur ynnd yast grosse Windt sind erschinen.
Dayon ain theurung (BL21^.) ynnd grosse Hungers Nott entstuende.
Derzeit ist alle widerwartigkait wolfail gewesen. In disem Lannd was
so grosse yntrew, aigner nutz, ynnddarzu haymlicher neid, dermass daz
dayon zeschreiben nit guet ist. Ganntz kain guete muntz was derzeit
yerhannden, an Wag ynnd mass grosser geprechen. Zu kainer bezallung
noch pfannttung mocht Nyemannd komen, dan alda was kain gericht
Zum allerhäftigisten sol auch yermergkht werden, das an sannd
2S. Angust. augustinstag des 1S20. Jars ain solich graussam gewasser ynd sundt-
flus komen, das dayon ain ganntze yerzagnus des yolcks enntstanden
ist. Dan an allen ennden dises lannds ynmasslicher schad bescheehn.
Alle weg, Steg ynd pruggn seind diser Zeit also yerderbt gewesen,
daz in yil tagn Nyemant zu dem Andern hat komen mugen. Der Wein-
poden zu botzn ist durch den eysack ganntz yberrunnen. So ist die
talfer 0 bey botzn so gross gewesen, daz die zwischen potzn ynd
^) Ein Wildbach, der ans dem Samthai kommend sich onfera der Stadt io den
Eisack ergiesst.
1S20. 449
griess an sehaden nit weit genaeg gehebt hat. Die etsch in dem
etschland ist zu allen pergen angangen. Vonn stertzingen ist ain
solicher pach mit gewalt komen, daz alleprugn, auch die starckn
weg ynd stainen gepeu nicht erschossen haben. Ist dem peysser,
ainem wirt im Wiptal» nache mit hinfuerung seines hausses gangen.
Vnnd wiewol pey dem gotzhaus Neuensiift ain so starckhe Prugken
mit gehautten stuckn von lautter herten stainen , darzue ain schon,
starck, wol erpaut hauss, dergleichen yetz auf disem pach nit gefun-
den wurdet, gepaut vnd gestannden ist. So hat doch solich gewasser
das alles zezerret, zerissen vnd in ainen schwung hingetragen.
Darob sich alle mentschen gewundert haben, Wiewol dergleichen
Wasser Nye Niemant so häftig oder starck Rinnende (BL 22\)
gedacht oder gesechenn hat. Zu Brichsen hat dises Wasser geraicht
piss zu der fleischpannk, die Pruggn daselbs hingetragen , ynd darzu
das Neu starck des halbegkn haus ganntz zerrissen, zerbrochen vnd
im grünt nidergeworffen, also daz kain Hauss-Rat hat mugen davon
gebracht werden. Was sol ich sagen? Alle päch der teller sind also
angelauffen, das davon vich vnd leut, heuser-stuck vnd allerlay
gepew, ob funffmalhundert tausent gülden, wurden hingefuert, vnd in
disem land verdorben sind. Got behuete vns hinftkr I Der Zeit ist in
disem Lannd gross vnainigkait, theurung, gewasser, schawr, Tonner-
schlag vnd alle verderbung vast wolfail vnd gemain gewesen. Got
Schicks zum pestenn ! Der pach, so aus schalders 9 Iduft, ist in disem
gewasser vber die mass erschrockenlich gewesen. Also daz tag vnd
nacht etlich zeit nit vil Rue zu brichsen gewesen ist. Jung vnd alt
ist gen Varn ^) geloffen, dan zu brichsen ist oift stürm geleuttet vber
den schalderer pach. Doch ist zuletscht sovil erarbaitt, daz man
zu brichsen sicher gewesen. Ich kan von disem wasser erschrocken-
lichs nit genug schreiben. Got behuet vns vor dem gewasser, daz
erst kumen sol (als die gelerten sagen) im 1524. Jar.
Nach disem, dem herbst hinauss, ist besonnders nicht Namhafts
alhie beschechn, daz zu beschreiben würdig sey. Dan allain im anfang
des Septembris des 1S20. Jars zugen vil Hern vnd edl leut gen Ach September.
zu der Krönung Kunigklicher Maiestat. Nämlich Her Jörg von Firmian,
der Marschalckh des Regiments zu Insprug was; Karl Trapp; Jörg
^) Ein Thal westlich von Brizen.
*) Ein Dorf dreiviertel Stunden westlich von Brixen.
Fontes. VIII. 29
450 1520-1521.
Botseh; Her oswald von Wolckenstain; (BL 22^.) Hanss Trautsun;
Her Melchior yon Vels ; Christoff Fuchs. — Item ainer yon Kastlalt,
der Yor Tom Regiment in Ispania geschickht ward *), So was SigmoDd
Ton Schrovenstain vor lang pey der Kun. Mt. dienstways gewesen.
Ynd als die herwider kamen, sagten die im lannd, als auch war was,
daz die Krönung der Kun. Mt. zu Ach herlich mit aller Kostlichkait
22. October. am 22**'* tag Oktober beschechen ynd yollent war. Es was ain
wunderlich geschray» wie alle ding so kostlich zuegangen; wie auch
Niderlennder, Spanier ynd teutsche jeder yber den (andern) mit gold
ynd Zier gepocht hetten. Das yindet man in den getruckten puechlein
wol. Ich wil nit schreiben » wie ain Jedlicher yor oder nach geritten
ist, dan ich habs selbs nit gesechen. Aber die hern, wie ich die oben
erzelt hab, sind all Ritter worden. Auch die yom Adl yast geert gebest
pey Kunig Karolo. Die Herrn sagten auch, daz sein Maiestat der Zeit
im zwainzigisten Jar wSr, aber aines ernstlichen, tapfem gesichts.
Rüstig zu Ross.
6. J8nDer 1521. Darnach ward der Reichstag gen Wurms benent, alda abermals
ain grosse saeh furgenomen werden sott Vnnd wiewol der erst
Reichstag aines gekrönten Kunigs zu Nuernberg sein soll, so was der
Zeit der sterben so gross daselbs (?) , daz solich fumemen yerwent
ward. Ainer yon saltzpurg, genant herr Mathes lanng, was yon augs-
purg ains purgers sun, kam doch hoch auf pey Kayser Maximilian,
also daz er Ertzbischoff ward zu saltzburg. Er was auch ain cardinal. —
Diser (Bl 23^*,) ynnd Bischof Bernhardt yon Triennd warden in
erlicher achtung pey dem Jungen Kunig gehalten. Als nu dises alles
gethan, begab sich zu Insprugg noch ain grosse sach Dergestalt:
Vngeyarlich pey dreyen laren Ee Maximilian starb, nach Verainigung
des yenedigischen Kriegs, yerfueget bemelter Maximiliane soyil, daz
zu Wien ain grosse besamlung beschach <). Dan dahin kam zum ersten
Maximiliane als ain Romischer Kayser, Auch pracht er mit Im aia
tochter, Weilent Kunig pkillips tochter yon eastilien, Ir Kays. Mt.
annichel; so kam dahin der Kunig yon Vngern mit ainem sun ynd
ainer tochter. Daselb richtet der Maximiliane ain seltzame hairat zue.
Nämlich daz mit der Zeit der Jung Kunig yon Vngern nemen seit daz
freulein, genant Maria, Vnd Maximiliane solt nemen. Im selbs oder
^) Franz Ritter vod Gastellalto, der letzte seines Stammes,
s) Es war am 17. JuU 1515.
1521. 451
ferdinando, die Jung Kunigin von Vngern, Anna genant. Pey disem
beschluss was auch der Kunig ?on polland zu Wien ynnd yil furstn»
die ich nit nennen kan. Nu hett Maximiliano Nye Im willen, die
Kunigin von Vngern selbs zehaben, Sonnder hett solichs auf disen
list erdacht: Er vermainet, so Nu Karolus^ sein Anichl, seines suns
Kunig phillips sun, als der erstgeborn In die Kunigreich Ispania solt»
Als er auch des Jars dahin kam » so muesst ferdinandus des Karls
prueder heraus. Derselb Ferdinandus was noch zu Jung zu der hairat,
darumb hielt die Kays. Mt. die sach [also] mitanzaigung seiner person
also auf. — (^Bl. 23^.) So was auch der Jung Kunig ze Vngern
auch ze jung zu der hairat. Darumben damit ferdinandus erwuechs,
auch der Kunig zu Vngern, so pracht die Kays. Mt. sovil zu wegen,
das paide die Kunigin, nämlich die von Vngern, auch des Maximilians
annichel, widerumb seiner Mt. vertraut wurden. Demnach die Kays. Mt.
Maximilianus, als ain listiger Her, nit lang feiret , Sonnder vnnder-
stuende sich vnd pracht baide freulein in sein gewalt her gen Insprugg.
Alda verroaint er die Kunigin mochten vnd muessten peitten piss zu
seiner gelegenheit. Entlich hett Maximiliano im Willen, Alspald
ferdinandus sovil alt vnd gross wurd , so wolt er In zu Romischen
Kunig gemacht haben , vnnd Im darnach die Kunigin von Vngern
zuegelegt haben Elich. Aber alle dise anschleg vergiengen vnd wurden
durch sein tod veranndert, dan er starb zu pald. Vnd dieweil ferdi-
nandus noch zu jung, so ward Karolus erweit. Als Karolus erweit
ward zu Romischen Kunig, da hett die von Vngern, die ain auss der
Massen schone lungkfrau waz, gern Karolum gehebt. Doch stuenden
die Sachen also an, Vnd an Zweifl, als wol vermergkht, ward den
baiden Kunigin die Zeit genueg lang zu Innsprugg, dan nach absterben
Maximiliani westen sy nit wie es ergeen wurde. Doch an dem
jjten rpj^g Decembcr 1520 kam von dem Kunig ferdinando gen
Insprugg ain her, genant (Bl. 29'.) Her Wilhalm von Rogendorf,
Derselbig hielt die sponsalia mit der von Vngern, anstat seines Herrn
ferdinando. So kam gleich an demselbigen tag Ain Vngerischer herr,
genant graf Ambrosy schärcko 0» ^^^ hi^lt sponsalia mit der von
osterreich. Vnd warden also paide vermechlung auch beeligung auf
dem obgemelten tag zu Insprugg herlich verpracht. Der Vnger erschein
anstat seins herrn des Jungen Kunigs vast herlich. Vnd als gewislich
^) Ambros Särkänyi. Pray, Annal. 5, 38.
452 1621.
der anschlag was, so solten auch paide hochzeitten den Ersten suntag
nach Ostern volfuert werden des 1521. Jars. Dan baide tail zeittig ynd
in die hochzeitn vast wol ze leiden muglich gewesen sind.
In diserZeit erhueb sich in disem Lannd ain wunderlich gesehray
von ainem man, den man nannt Marthinus Luther, augustiner ordns»
in ainem Kloster zu Wittenberg, der da predigt wider dievnfueglichen
hanndl des pabstes, der cardinal, auch der Corthesan; auch sunst
wider ?il Mispreuch geistlich ynd weltlicher leut. Davon mir nit
gepurt zeschreiben, dan bemelter luter selbs sovil teutscher md
lateinischer puechl gemacht : 'de penitencia,' 'de contricione,' 'de
atricione,' 'deconfessione,' 'desatisfactione,' Auch' depotestate pape\
Vnnd sonder hat er häftig wider die Indulgentz geschriben, Dazmir nit
not ist Meldung davon zethuen. Aber daz waiss ich wol, (Bl. 2^^.)
daz pey Pfaffen vnd Layen, pei hem vnd pey paurn, zu Kirchen vnd
gassen, auch wo man pei ainander gewesen ist, ain solich gesehray
davon gewesen, daz Wunder davon zeschreiben war. Hertzog fridrich
von Sachsen hielt In wider den Pabst auf, doch der Maynung, daz der
Luter solt mit der geschrift vnd Warhait vberwunden werden. Wo
daz beschäch, so solt Im nach seinen verdienen beschechen.
Eckius, ain grosser Docktor also genent, disputtiert vastwider
Im, ward aber pald geschwaigt. Vnnd als ich durch glawblich schriften
bericht pin, so hat die pabstlich heylikait disen lutter vmb sein schreibn
gar vast vnd hoch verpannt, alles de facto. Aber luter hat sich für
vnd fQr zu Verhör erpoten. So hat der pabst vermaint : 'er sey ain
offner Ketzer, so sey ain offner Ketzer nit zehom, sonnder zuver-
prennen*. Da hat hertzog fridrich vnd hertzog Jörg von saxn wellen
hörn, ob luter Recht oder vnrecht hab. Vnnd wiewol die Kun. Mt
Kayser Karl ainstails mit dem pabst was , vnd gern gesehen bette,
daz Luter seins schreibenns vnnd predigenns wider den pabst war
abgestannden , so hat er solichs doch nit mugen zu wegen pringen.
Vnnd hat diser Luter durch seine beschirmer, die hertzogen von
Sachsen, sovil erlangt, daz Im zu hilf ain grosse puntnus gemacht
CBl. 2S\) ward. Nämlich saxn, die March, Lanndt zu hessen,
Mecklburg, Märchern, behem vnd vil mer. Die begerten des
luters ler, oder aber, solt mit geschrift Warhait vnd leer, vnd
nit mit gewalt vindiciert werden. Pürwar es stuende in aller Cristen-
hait gannz vbl vnndter geistlichen vnd weltlichen, vnd ob ich gleich
gern etwas guets schrib so kan ich mit Warhait nichts anzaigen.
1S21.
453
Leo decimas waz der Zeit pabst. Sunst haben vil gelerrter
leut der Zeit in Germanien gepluet» haben aber rast ril Inyectif
wider die pabstlich heilikait gesehriben. Ynd sonnders ain hoch-
gelerter Doektor, genant .Erasmus Rotterodaraus > philippus Melann-
cton, Huttenus, Leo anglicus etc. etc. Noch ainss, so ich warlich
gebort hab, hat der gelert, häftig man Marthinus lutter gethan.
Dan als er hett yernnmen den pann, darin er durch den pabst
gethan was, Liess er ain grossen process der pfaflfhait berueffen» vnnd
hat sich des pannss hoch ynd weislich entschuldiget, ynd dapei so zu
straf gepredigt, daz menigklich bewilligt hat, die puecher *decret*,
'decretales,' 'seitum,' *Clementin:' etc. vnd yil mer puecher zuyer-
brennen, als auch zu schmach dem pabst soliche puecher yerprent sind.
0 got! sich herab selbs zu deinem Volck, (BL 25^.) Recht-
fertig ynd mach diemuetig deine stathalter, zaig yns dein gnad,
Erlös yns aus disem Zwang, Erleucht die gelerten, damit wir arme
ynwissende schftfl nit mit ynnsern Irrenden hirtn yerfarn. Gedenngkh,
himlischer yatter, daz du deinen sun zu bestättigen dein heilige
cristenliche Kirchen herab auf diss erttrich gesannt hast. Gedenngkh,
0 himmlischer got , her Jhesu criste , deiner Armen creaturen. Lass
dein Pitters Leiden an yns durch Verirrung deiner gelerten nit
yerlorn werden. Hilf, schaff ynd mach Recht ynd gleich alle sachen,
zu Er deinem Namen. Amen.
Am mittich, ymb ainss nach mitternacht, post oculi erfuer man 6. MSrz.
alhie diser proyintz ain graussamen ertpiden, den ich selbs seer ^
erschrockenlich gehört hab. Got fuegs nach seiner gnad ! Diser Zeit nam
ain ennt der gross Reichstag zu Wurms, auf dem dan yil lutherischer
Sachen halben gehanndlt worden. Ist der erst tag gewesen Kaiser Karls
des fünften. Am freitag yor Judica 1S21 ward Virich gebhart yonBrau- is. ms».
neggen zu Insprugg mit dem schwert gericht, Dan er het etlich gelubd
ynd gerichtsfriden yerprochen. Doch so was sein tod, wiewol maus
nit offnen getorft, mer darumb, daz er jeyermaint ainAufruer ynder
derpaurschaft zemachen wider denadl,dan sunnstymbnichte annderst.
Stoltz ynd ynstrafpar wolt er je sein, ynd ymb niemant nicht geben.
Darnach am pfinztag post Judica 1521 9 ^^^^^ Bischof Cristoff 21. Mfirz.
yon Brichsen zu Insprugg. Der ist des geschlechts ain schroyen-
^) Sinnacher, Beiträge 7, 1T7, gibt den 29. Mfirz und den Charfreitag als
Todestag an.
454 1521.
stainer gewesen, ains Erbern Wesen, Ainsinnig, geltgierig» ynnd
zu straf Torchtsam. Diser pischof het firwar yil nott (BL 26\)
mit allerlay Widerwärtigkeit, davon nit nott zeschreiben ist Sein
capiti gab nit ril rinb In, dan er paat ain gang von bolzwerch ^,
das dan der von capiti wil nit waz. Danrmb zwischen In yil Vnfals
erwuchs. Ich lass ander davon schreiben , wie es gestannden ist, dan
ich pin nit genaigt Jemandt vbl zureden. Aber in suma, so hab
ich Ine dennocht im grundt fttr ainen fromen man geacht. Er
ward begraben zu prixn in der gerechten abseittn Im thuem
zu brichsen vnd von Insprugg herein gefuert. Ward pald
verklagt.
Hai. Darnach kurtzlich im Mayen solt die Erwellung aines andern
pischofs beschechen *). Da biet man Wunder mugen sehn, wie so
mannigerlay practikn furgenomen worden, davon nit zeschreiben ist,
daz sovil vmb zeitlicher Er willen gestift werden solt. Es was ainer
von Thun, genant herr Sigmund, ain Docktor im Regiment, ain
genueg geschickhter, gelerter Man, denselbigen vermaintten die
berrn vom Regiment ftlr ainen bischoff bahn. So vermaint her Jörg
von Freuntsperg, seinen sun zu Bischoff zemachen. So hett auch
der glückhaftig man , her Matheus Lanng , Ertzpischof zu saltzpurg,
der dan auch ain Cardinal was , sovil pey Kays. Mt. gehandit , daz
herr Sebastian sprentz solt pischof werden. So wftrn auch etlich,
vnd die maisth , selbs gern Pischof worden , so im capiti der Zeit
gewesen. Doch zu letscht ward her Sebastian sprenntz zu pischof
erweit, der doch der Zeit nit pey lannd, sonder in polland, in
ainer potschaft zwischen Kunig von (BL 26^.) pollannd vnd dem
Hochmaister teutsch ordens In preussn waz, die dan ainen vncristen-
liehen Krieg lang mit ainander gefuert betten. Aber diser erwellung
stunden die berrn des Regiments nit wol zufriden, vermaintten:
'dieweil wol Lantleut vom Adl vnnd ander hochgelert, erber person
Im Lannd vorhanden wftrn, so solt derselbigen ainer filr ainen fremb-
den erkiest sein.' Entstund gross gemurml vnnder dem Adl vnd
vnnder der pfaffhait auf. Gott schicks zum guetten, dan diser
bischoff was wol ain geschickhter, gelert, erber Man,. Aber
von Niderer gepurt, von dincklspuchl auss dem Riess purtig.
*) Aus der fürstlichen Burg in die Domkirche and das CapiteUiaos.
^) Nach Sinnacher 1. c. S. 179 fand die Wahl am 9. April Statt
1521. 455
Aber Docktor Johan Riepper was der Zeit Dechant, Doktor
Matheus hörn, stambler, ambrosy yphofer, Blasy aiehhorn, Ainer
von Landaw, Ainer von Emmershofen , Docktor Nicklas» Doktor
Angerer, Docktor pauls höltzl, Docktor Baldauf, Ainer von Thurn,
vnd noch ain Docktor Lienhart, der Zeit pfarrer zu relturns, Dise
alle sind der Zeit Canonici brixinenses gewesen.
Noch dennocht bette dises Lannd kain Regierenden Fürsten
und beschaehen der Zeit rast ?il böser todschleg, die all vngestrafil
hingiengen. Da ^ ^^^ wenig gehorsam. Da warn die puchsn so
gemain worden, daz ainer oft in seinem hauss Tor schiessen nicht
sicher was. Doch zuletscht, im Eingang des Monats Juni 1S21 *)» juni.
da wart die hochzeit zu lintz mit Kunig ferdinando rnd des Kunigs
(BL 27''.) tochter von Hungern herlich verpracht. Der Kunig ferdi-
nandus kam gar ausser Niderlannd gen Lintz; so kam die Kunigin
Ton Insprugg dahin. Vnnd was gewiss die Maynung, wo in disem
Land ynter der paurschaft nit ain soliche vngehorsam erschienen,
wftr der herlich pracht der hochzeit zu Insprugg gehalten, das den
disem Land nit ain klain Er, auch grosser nutz gewesen war.
In der weil waz Kayser Karl, bemelts Kunig ferdinandus prue-
der, wider in die Niderland kumen. Was auch enntlich die sag hie, er
muesst gar pald widerumb in Hispania. Doch als got alle ding nach
seinem allerloblichisten willen rieht» begab sich ain sundere sach.
Also wo der Kayser hof hielt *), da was auch der sterb, die grausam
pestilenntz • geweltigklich. Nu hett der Kayser ainen franntzoschen
Herrn an seinem hof, genant der yon Tscheferss ^), der hielt vast
an , der Kayser solt widerumb In Hispania. Vnnd darumb das der
Kunig von iranckreich der Kays. Mt. der Erwällung halben yast
widerwärtig was, vnd der von Tscheferss ain frantzoss was, yermain
jederman , der von Tscheferss wurd soril zurichten , daz die Kays.
Mt. durch den frantzosen gefangen wurde. Dan der von Tscheferss
der allermachtigist pey dem Kayser gebesen ist. Ine ganntz ynd
gar Regirt hat. Doch als der sterb am hof ye nit wolt nachlassen, da
^) 'Das' die Handschrift.
') Sie hatte am 26. Mai Statt Vergl. obeo Herberstein*8 Aufzeichnung
S. 249, mit BucholtE*8 Gesch. Ferd. I., 1, 156.
*) Zu Worms nSmIich.
*) Wilhelm Ton Croi, Herr von Chieyres. Vergl. oben S. 198.
456 i5Äi.
muesst der bemelt Ton Tscheferss auch dran vnd starb ^. Daran die
teutschen yil freud hetten. (Bl. 2T.) Also plib die Kays. Mt, den-
noeht im teutsch Lannd. Es wart von disem sterben Wunder gesagt
Der Kays. Mt. nagste Docktores ynnd liebste diener stürben all.
Doch bebuettet got das edl pluet Karolum, der diser Zeit ettwo
pey xxii Jaren alt gewesen ist. Der ?on Tsehefers hett aucb der Kays.
Mt. funfimalhundert Tausent gülden gesebafien» die auch bezalt sind.
Darnacb bueb sich ain wunderlich wesen, die sehweitzer
schluegen sich zum franntzosen; damit bueb sich der franntzosisch
Krieg. Die erstn Knecht zu disem Maillanndischn oder franntzoschn
23. Juni. Krieg wurden in dem Land am 23**" tag Junj 1K21. Jar aufge-
nomen ?nd yber den Noons gefurt, kamen aber ybl wider haym,
dan ir yil zu wenig ward. Des hanndls ynnd Kriegs hie abgeschnitten
wirdt *) hernach wider gemelt.
Der erweit Bischof Sebastian sprenntz kam nach seiner Erwe-
Augost lung, etwo in augusto, nach Brichsn. Kurtzlich darnach käme Ime die
brief der Inyestitur yon Rom, also das Im das gschloss, auch die
administration eingeantburt ward. Vnngeyarlich natiyitatis marie
8. Sept ward er Im thuemb des 1S21. Jars durch drei bischof zu ainem
pischof geweicht. Das hab ich gesebn. Es was fürwar ain schöner
actus. Er sey nu bischof. Von seiner Regierung» so ichs erleb,
beschech hernach weytter meidung.
In der Zeit bewarb sich die Babstlich heylikait gegen dem
frantzosen ymb yil yolcks in Teutsch ynd (^BL 28*.) WaUschen
Lannden, Also daz im augusto» ynnd die Zeit piss in anfang des
Decembris, in walischen Lannden gegen Maylandt werts yil gehanndlt
ward. Parma wart hart bekriegt, doch zoch des pabsts Volck gegen
den Winter ab ynd gewannen Haylannd die stat mit ainer schlacht.
Aber das schloss nit, daz behielten die franntzosen. Vnnd des
franntzosen hauffn was auch gewaltig im yeld, Wiewol der pabst
auch yil gelts ynnd Volcks wider die franntzosen het. In der weil
lag auch Kayser Karl im Niderlanndt zu Yeld wider den frantzosen
mit gewaltig hers Kraft. Gewan auch dem Kunig yon frankreich in
der Zeit etwo yil stet ab , doch mit darlegung grosses costns. Dises
^) Am 18. Mai 1S21. Yergl. die Nftchweisangen bei HSberlin, deutsche
Reichsgesch. 10, 409.
*) Vurdt' die HaDdschrift.
1^21.
457
Jars hetten auch die Turggn so gar gewaltig Ir her in Vogern gelegt»
daz sy krieehisehen Weysenburg vnd vil dorfer in Vngern gewunen 29. August
hetten. Also daz alle hofinung empfallen was; vnnd war der Winter
nit also kalt furgefallen » so hetten die Turggen yherhand genumen,
was doch noch besehicht. — Es waz auch hie, wiewol nicht gar
häftig, Tnd in allen teutschen Lannden ain graussamer sterh. Also
daz im pairlandt die fürst kain sichere stat mer hettn. Zu Wien
waren vierundzwainzig thaussent Mentschen gestorben; hett den-
nocht nit aufgehört. Zu Köln» der ganntze Reinstrom » Schwaben,
sehweitz vnnd osterreich waz voller sterbenns. Doch (Bl. 28^.) so
gerietten die frucht, Wein vnd körn des 1621. Jars nit ybl. Noch
hett der Luther» davon vor vil gesagt ist, nicht aufgehört; Vnnd
als die gewiss sag was, sovil zuegericht, daz alle Priester soltn zu
Wittenberg in sachsn absein. Vnnd ward ain priester bestelt , der
allain aip ainig Mess solt haltn Im tag, doch on alle gewonliche
Messgewant. Solt auch mit paiderlay gestalt des sacraments speisn,
davon mir hie nit not zeschreiben, ist offenlich in vil puechern
gedrugkht. Es ist aber wider alt herkhumen schwär ze hörn gewesen.
In disen Leufn kam in dise gegent der durchleuchtig hochge- 3. Noremb.
born Fürst vnnd herr, herr ferdinandus , Ertzhertzog zu osterreich,
vnnjfer Landsfurst. Wiewol Im sein Brueder Kayser Karl daz Lannd
noch nicht vbergeben oder gelassen hett, doch kam er durch ober-
kernten Inss pustertal gen Braunegg, von dannen gen Insprugg. 4. Novemb.
Darnach eyllet er mit grosser eyl zu Kays. Mt. inss niderland. Doch Anfangs Decemb.
hett er ain schön volck In die vierhundert pferde pey Im. Der Bischof
von Brichsen egemelt hielt In zu Braunegkhn herlich vnnd cost frey.
Die herrn vom Regiment empfiengen Ine vor Brauneggen in lathein.
Ferdinandus kunt auch selbs also Junger vnberatn wol lateinisch,
kunstlich antburtt (Bl. 29'.) geben. Diss alles beschach, er kam
auch in die Lannde am dritten tag Novembr 1521.
Kurtzlich kam darnach die post, auch das geschray, wie pabst
Leo x°"" des Namens am dritten December gestorben war, als auch 3.Decemb.
war was, davon aber manigerlay geschray was vnd grosse sorg
grosses vnfals. Dan wie man vorher vernymbt, so ist in disem
1521. Jar vil Jamers mit sterbn, Krieg vnd Veränderung beschechen
in glaubn vnd personen der Cristenhait. Diser Zeit pald ward ain
ander Bähst gemacht, Adrianus genant, der kurtzlich darvor ain
Cardinal worden was. Vnd als man sagt, so ist er Kayser Karls des
458 1521—1523.
Funfilen preeeptor gebesen , rnnd ist diser Zeit noch nye zu Rom»
sonder obrister In Ispania gebesen. Wie es aber diser weyl im wai-
schen Lannde gestannden, war wunderlich zeschreiben. Aber
1522. Im Einganng des 1622. Jars do viel ain rngewonnlich grosser
schnee in disen lannden, nnb luentz piss in IS spannen tief, zu
potzn md gen Triennt acht spannen. Hat diser Zeit yil heoser
verderbt, vnd als sich die Zeit der Kelten begab der Wirme zq
nachnend , Erschin grosser schad mit erdpruchn. Vil weg verfieln,
yil Strassen muessten erligen, vnd menigklich muesst vber Lannd
Febr. mue haben. Vnnd gleich in dem grossen schnee, Imfebruarj, da
zoch man widerrmb gen Maylandt. Vnnd herr Jörg ron freuntsperg
thet ain grosse sach mit den teutschn wider die Franntzosn, die
dissmals (BL 29^.) Maylannd muessten verlassen. Doch so stuenden
die Schweitzer hart vnd vest pey den frantzosn. Zügen zu baider
seytt Lanng im lannd vnd veld vmb, vnd getorft doch kain tail den
Ende April, andern angreiffen, piss zu Ausgang des aprils, da betten die
Schweitzer ainen gross trostlichen angrif gethan. Aber her Jörg von
freuntsperg, Kastlalt, Signor Prosper, Virich Wittenpach, Augstia
Wirt, vnd vast vil gueter leut auss disem Lannd , Erlegt der selbign
Schweitzer piss in Funftausent, schluegen die obristn haubtleut zu
tod, vnnd verjagten auf dissmal all Franntzosen vnd Schweitzer. Aber
auf diser seyte der Lanndsknecht pliben nicht vber dreysig man.
0 ho ! waz geschach aber dieweil im Krayn lannd? Ain erparmblich
13. Apru. ding, dann am palmtag des 1822. Jars vberfielen die turgkn vnver-
sehn die herschaft adlsperg durch Krabatn , vnnd verderbten den
ganntz Karst gegen friaul. Vnnd auf ainen tag, pey dreyen Kirchen»
haben die Turgkn mer dan VI *** mentschen hingefurt, die klainen
Kind von ainander gerissen, die frauen schanntlich, vnmentschlich
gepraucht, die priester geschunten vnd alle ding verprennt. Vnd
15. Mai. auf den 18. May 1822 ligen sy noch pey laybach, pey 24*^ starckh.
Aber Niemant ist, der sich Ir Erparmt! Alda ist kain Hilf noch
Rettung. Da ist kain fürst, noch foerer. Ain Jeder wart, piss Ime
CBl. 30*.') die Wand warm wardt. 0 wie gar vnnsere cristenliche
prueder schmachlieh verlassen! Nyemandt sieht auf der cristelichen
Religion er vnd aofnemen. Aber ains jeden aigner nutz wird
zuersuechen nit vergessen.
1523. Darnach vast im anfang des 1823. Jars ward Radis, der edl Egk-
stain gemainer Cristenhait, zu grossem abpruch vnd zu freuden des
1823.
459
grausamen turggen durch den gewalt der Machometischen einge-
nomen. Kain soliehe belegerung ist nie erhört worden, was geschQtz
ynd feurwerchs alda gepraueht ist Ynbeschreybiich. In was gestalt
die stat Radis von aller Cristenliehen hilf yerlassen gebesen ist nit
guet ze hörn, dan deshalbn möcht dem cristenliehen Volck von aller
Welt ybl geret werden. Dan so ichs nit sehreib , so acht ichs fttr
verporgn in aller Welt, gleich wie die stern am haittem himml.
Pey Kayser Karl dem funfflen, der auch ain Kunig in yspania gebesen
vnd ertzhertzog von osterreich, ist diser ral beschechn. Es sey
Jhesu ynnserm Erlediger geklagt! Im teutschen Land was auch
derweil nit vil frid ynnder allen teutschen furstn , vnnd besonnders
am Rein. Dan als der gross Reichstag zu Nürnberg gehalten ward,
im 1S22. Jar, ward nit yil aussgericht, dan das man francisgkhn
von Sickingen in pan ynd acht thett rueffen. Dan wiewol derselb von
sickingen nur ain edlman was, noch dennocht hett er auf einmal zu
veind den Rischof von trier, den phaltzgraven vnd den hertzogn von
Rraunschweig, die er auch so seer im weitten veid bekriegte, daz sy
schier In Hue kumen wfirn. Sy miessten vil hilf bahn von allerlay
furstn. Zuletscht ward franncisgk von sickingen in seinem schloss
durch ain paum oder träum erschlagen, etlich sagen erschossen.
(Bl. 30^,) Dieweyl kam Ertzhertzog Ferdinandus in das Lannd auch
herr. Was er im eingang seins Regiments mit denen von Wyen vnnd
mit den zwayen hferrn Micheln von Eytzingen vnnd herrn Hannsen
von Puechhayn grausams gehanndlt, Ist sunst gedrugt vnnd offenwar.
Ist wol zubesorgen , es werde so pald nit vergessen. Der von wien
alt brief vnnd freyhait hat er alle zerissen, vnd sy aller freyhait ent-
setzt. Wurdt es guet, so welln wirs lohn. Aber disem lannd gab er
ain seer gross Enntsetzen.
In der vasten, etwo vmb Judica, 1823 ward der obgemelt fürst c. 22. Mär«,
widerumb mit seinem gemahl zu Insprugg empfangen, vnd auf
quasi modo geniti ain gemainer Landtag ausgeschrieben. Darauf dan 12. AprU.
die Herrn von prelatn , adl vnd stetten , auch gerichten sich so in
treffenlich anzall vnd so herlich vnd prachtlich sehen liessen, daz
dergleichen nit vil gesehen ist. In dem selbigen Lannttag sind mer
schöne Klaider, dan schöne sachn aussgetragen. Der Fürst was jung,
noch nit 20 Jar, Wesste auch dises Lanndes eigenschaft, nutz vnd
notturft nicht zubedenngkn. Pracht auch im Lanttag nit mer, dan
ain procurey für ain lanntschaft, darin aigentlich aussgeftkert was.
460
1523.
daz diser ferdinandus nit mer als aio gaberoator sein solt dises
Lannds, dan diss Land nämlich Kunig Karl zngetailt wardt.
Diser fürst hat ainen Rat pey Im, genant herr Michel oder
Gabriel Salamanca^» Was ain Rechter Spanier. Derselb Regieret
gewaltig diss Jung pluet von Osterreich. Vnd was f&rwar in mir
ain wunder, das ain ainig Hentsch, ain ausslender, md darzu
ainer frömbden Nacion, die teutschn, das rngezaumbt Volck, so
gewaltig solt Regirn! Man hat darror her gehört, wie es nach
absterben Kayser Maximilian so vbl ?nter dem Volck in disem laand
gestannden ist, Desshalben ich hofft, es sott in disem lanndtag
guet Ordnung, gericht ynd Recht gemacht werden. Der aber gar
kains beschechen. Kain Lanttag ist in hundert Jarn gebesen, darin
man so .wol Vrsach gehebt hett guets ausszerichten. Aber hieent-
gegen (BL 31'.) ist in hundert Jarn in kainem Lanttag weniger
Nye aussgericht worden. Die grossen herrn: her Jörg von firmian,
her Jörg potsch, her Karl trap, herr Sigmund thun, Doktor Baldung,
herr Cristoff* fux, als Regenten, betten Irer phannfschaften, so sy
besassen, gericht, Schlosser ynd dorffer sorg, darzu Irer ampter.
Darzu warn sy mit herrn Lienharten von Vels, als dem Lanndes-
haubtman, yast all unainig. Desshalben die zu bederseit yon dem adl
grossen anhang betten. Ward also haimlich zwayung ynnter dem adl,
trefienlich gemacht, dass sy auss haymiichem Neyd, ynnd daz sich ye
ain parthey wider die annder pey dem furstn gern beholfen bette,
des gemainen Nutz halbn gar nichts aussgericht. Dan aigner nutz,
neid, hoffart ynd kintlicher Rat, der dan aus solichem entspringt,
yerplendet disen erlichen adl sogar, daz sy auch aller Notturft ynd
frayhait yergassen, das dan Inen ynnd lanng hernach Iren nachkumea
zu schand ynd gespot ynd schad gedeihen mocbtl Muessten auch
durch ainen frdmbden man, wider alle Lanndsfreybait, geregiert
werden. 0 ain Rechte puess auf solich sinden! Got sey es aber
geklagt, daz dises tirolisch Volck, daz andern Lannden ain spiegl
geben, also gezambt ist. Da was forcht on not ynd sorg on schreckhn,
flucht ynnachgeeylt. Als nu diser treffennlich adl ynd die Maistn im
lannd also zwayig stuenden, kunnten die yon prelatn auch nicht die
Erstn sein, die sich wider des furstn yngewonlich begern ynd
*) Er hiess Gabriel.
1523. 461
ansuechen mochten auflaynen. Dazu so hiengen baide pischoff, Triennt ^)
md Brichsen »), gewaltigklich am furstn, gleich als war ain Ersame
ianntschaft nit auch des furstn partbey! Der bischof yon Triennt,
wicTuverporgen ist, heü(Bl. 31*.) seinem stift nit vast wol gehaust.
Dan er ye ain fursten Diener lieber, dan ain bischof sein weit; damit
er vilyerthat, hoffte doch teglich der fürst solt Ime des widerurob
ergetzen. Vnd nachdem der sprenntz Bischof zu prichsen nicht
befreunttet oder Tom adl was, vermaint er Im ainen Ruggn pey dem
furstn zemachen. Vnd pey disem gunst suechen yergassen sy des
gemainen Nutz gemainer Lantschaft rast gar. Herrn vnd prelaten
des Nidern grads kunnten auch nicht thuen. Stet rnd gericht, wiewol
die genuegsam weyslich vnd notturftigklich davon Retten, so was
doch dasselb yon Inen nit hoch behertzigt. Wiewol ich noch hoff,
die Edl gemain in stettn ynd gerichten werdn ynns des gewaltigen,
Tiranischen, spanignischen gerichts ynd gewalts yor seyn.
Dan als der salmanca, der Spanier, dise ynainigkaitt ynnter den
stftnnden des adls yermerckhte, hueb er an sich noch heher zuer-
heben. Vnd wiewol die landsfreyhaittn sprechen, das ain fürst dises
Land mit Lanntleuttn ynd nit mit frembden solRegiern ynd besetzen, so
warn doch alle preuch, Satzung ynnd freyhaitt alda für wenig geschätzt.
Dan da man solt daz loblich Regiment, so mit frumen Herrn auss dem
lannt wol besetzt gewesen, pass bestät, mit gewalt bekreiRigt ynnd
ersetzt haben, Ist das widerspil gebraucht worden. Sind alle herrn
durchaus entsetzt, all, all ab yom Regiment, ynnd an der aller stat
diss lannd zu Reglern ist H. Michel salamanca eingedrungen, der noch
nit teutseh, zu geschweygen die preuch [ynnd] diss Lannds gewisst.
Ob zwar») Manigerlay geschray ynnd beschwarnuss gehört wurden.
Noch dennocht yerschonet Menigklich des jungen furstn, angesehn
sein Jugent, ynnd ich mag daz wol für ain Wunder schreibn, daz im
Land der grayeschaft Tirol yor nye erhört ist, daz ain graff zu Tirol
selbs spanisch ynnd durch spanisch, mit yerachtung der teutschen
ynnd on yerstannd der sprach ynnd sittn , sol so gewaltig wider all
•freyhaitt Reglern, ynnd walische, tyranische Regierungen (BL 32*.)
EinAieren! 0 Tirol! 0 etschlannd! Intal ! Wiptal ! Ir migt euch Nu nit
') Bernhard II. Ton Cles.
*) Sebastian Sprenz.
*) Die Handschrift bat *Durcb Manigerlay* u. s. w.
462
1523.
mer Eurer väter berueroeo. Die altn haben gepaut ainem fursten zo
Errn vnd aufnemen an gericht, gepreuch ynod freyhait, dapey sich
die vnDterthanen haben mugen behelfen; sind gezüchtigt in frid,
gerieht rnd recht; treulich» gerichtlich» mit Recht, nit gewaltig,
aigenwillig vnd tyrannisch gestraft vnd gehalten worden. Nu aber
waz ist es ? Ain walischer Spanier regiert euch frey all, wie er will,
da ir vor nit vil guetter leut Im lannde habt zu guet genumeo. Ach
wie seyn wir doch so gar erschreckht, erstumbt, erpidmet rnd
zitternd worden! Wohin ist doch Muet ynnd pluet von vns Ter-
schwunden? Daz wir vnangesehen aller freyhaK Nu sollen Aign, arm,
geschorn. Ja gar geschnittene schaf werden, ?nnd dennocht von ain»
frembden Nacion! 0 salamanca! dein gleich lebt nit. Du hast, daz
kain herr von osterreich hie noch Nye begern torft, Du regierst den
fursten vnnd die Vnnterthanen, vnnd Nyemant fragt dich, wie vnd
warumb? Aber mer schmach ist der Lanntschaft, dan dier Er. Sol es
besteen, so hab ich alle meine tag noch Nye erhört, daz ain soh'ch
Lannt on schwertschlag so gar tieflf gezüchtigt ist. Doch geb man
der Vnainigkaitt die schuld, die von wegen derErwellung des bischofs
von brichsen ynnter dem adl enntstanden ist. War der fromLanntmaa
herr Sigmund yon Thun zu Bischoff, als pillich beschechen sein solt,
erweit worden, so warn die pracktikhn zwischen dem adl in solieb
Zwayung nye khumen. Aber also ist der pischoff nit von dem adl,
noch Yon der Lanndschaft, desshalben sein die Lanntschaft, auch er
hinwiderumb des gemainen nutz diss Lannds nit yil acht Schafft
sein Nutz, Rett, hilft vnd rat nit als das hertz der lanntschaft, so er
sein solt, piilich thät; helt sich der suppen vnd (BL 32^.) suecht
gunst. So aber der obgemelt herr Sigmund erweit md bischof worden
war, so hett der fürst rnd die Lanntschaft mugen zu Er, Nutz ynnd
aufnemen khumen, piss der fürst zu seinem yerstenndigen alter
khumen war. Wir muessen got befehln, der dise Lanntschaft yilleicbt
also strafft ynd Roboam geschickht hat. Noch ain Wunnder: disem
fursten wardt Im Lannttag yor angezaigt, zuegesagt zegeben hundert
ynnd funffzigkh tausent gülden. Der from hertzog Sigmund, der aller-
guettigist Maximilian haben diser Lanntschaft gericht. Recht, frey-
haitt ynd priyilegia gehalten; Nyemant so frayentlich gestraft oder
auss tyrannischer weyss verderbt. Noch ist Inen kain soliche steur
auf einmall noch Nye bewilligt, doch wil ich gern sehen, wie sy ein-
pracht wurdet, so doch heur die armen leut kain Nutzung haben.
1523. 463
Am xn''" tag Julj 1S23 hat der fürst ferdinandus den guetten ti. Joii.
alten man, den Michel 7on Neuhauss, zu Brichsen yanncklieh lassen
annemen» vnnd den schmachlieh lassen fuern gen Insprugg, allain
darumb» daz er nit behennd das schloss Tulmen ^i so ^^ Inne hett,
abgetretten was. Darwider aber der guet Michel von Neuhauss guet
brief vnnd sigl hette. Noch muesst er den gewalt leiden. Wir wellen
sehen» wie es mit Im gehanndit werde, vnnd darnach schauen was
Tirol sey. Lasst man disem Vnrecht thuen, so ist pillich, daz es
denen, so es wol wem mochtn^ auch Ergee. Doch waz der fürst
fürstlich ynnd Rechtlich hanndlt, daz sol man lohn vnnd nicht wenntten.
War michl von Neuhauss Ervordert worden, vnnd nitkhumeo, darnach
mocht er, als ain Vngehorsamer, gefanngklich bestrickht sein.
Thomas der Cardinal sancti Siiti, Cajetanus gehaissen, ist
aber herwider khumen am 23^'' tag Julj 1K23. Ist (BL 33"".) zu t». juu.
brichsen herlich eingefurt. Nu wellen wir sehen, waz er Neues bringt,
wiewol nicht guets zehoffen ist , wo die leut rmbziechen. Von der
Hochzeit des furstn Salamanca, so er mit der von Eberstain, ain
gräfin, zu Insprugg gehalten hat, am 27**'' Julj, kan ich nit genueg 27. Juii.
schreiben. Es ist alles vberauss kostlich gewesen, alle platz, gärttn
ynd heuser mit torniern, stechn ynnd preohen, tanntzen, springen,
singen ynd dergleichen yol gewesen. Man wurdt sunst ganntze
puecher dayon schreiben Der fugker yon augspurg, der yber Reich
man, hat disem zu der Hochzeit gesehennckht die herschaft Ernberg,
ain art schloss des Lannds, ynnd tausent Mtrck silbers. Darnach yast
am Enndt des monats augusti Ist der Lanntzfurst widerumb yon c. 25. Aug.
Insprug, auch sein gemacht die Kunigin yon Vngern yerrugkht ynnd
also ain Zeit in der Newstat plibn. Waz man daselbs gehanndit, kan
ich nit beschreiben. Hinnter sein als hofrät anstat aines Regiments zu
Insprugg warden gelassen: Cristoff philips yon Liechtenstain, des
alten beruembten herrnpaulsen sun,Anthonipranndisser, her Wilhalm
yon Reichenpach docktor» Doctor Beatt Widman, ynnd ain spaurer
pfleger zu freuntsperg, Cristoff fux. Auf der Raitt Camer waren plasy
h51zl. Andre Teubler ynd schürf yon amrass, ynnd der ausslasser
yon schwatz. Aber als ich glaublich bericht worden, so haben sy all
nit yil gewalts. Wo ain ansehnlich hanndl fQr yeldt, den muess man
^) Tolmezzo im Friaul, nahe am Zusammenflüsse des Bat und Tagliamento, an
der Einmündung Eweier Thfiler.
464
1523—1524.
dem salamanca an hof zoeschickhn, Tod seins beschaids erwarten.
Doctor Jacob FraDckfurter ist der Tirolischen Camer Vischcal Tnd
adrocat» vnnd sitzt albeg pey den Rätn (Bl. 33^.) Im Regiment. Ist
auch ain sonnder hofweys» yorroals Tnerhort. Ich glaub es beschech
darumb» daz Nyemandt wider den Lanndsfursten zu Nutz der Lannt-
Schaft nicht reden mug oder gethue.
cts. Sept. Etwo vmb den 28^* tag septembr. 1523 Ist Herr Bernhart
Yongless, Bischof zuTriendt »widerumbzum furstn geritten. Vnnd also
F. Durchleuchte ynd der bischof, als sy mdterwegen zu ainander
kumen, sein gen NeWrnberg zu dem grossen Reichstag geritten.
Dieweyl kamen In dise Lanntschaft grosse geschftft, daz man ain
gemaine bereittung äiuen solt. Waren auch schon leut darzu furg-e-
nomen, rnd solt ainem jeden sein hab vnd guet beschützt werden. Vnd
albeg anderthalb hundert gülden wert solt für ain feurstat geraitt
werden. Dieselbig Instruction hab ich mit vi! vngewonlichen arti^In
gehört vnd gelesen. Aber es hett kain f&rgang; die stett rnd gericht
kerten sich nicht daran. Aber die Brief» ain yegklicher vmb sein frei-
hait, Brivilegia, gnad oder gab von den Fürsten von osterreich, muesst
man doch gen hoff zu der Registratur antburthen. Mein gn. H. probst
In der Neuenstift Ritt derselbigen sachn halben auch hinauss gen
Insprugg. Wiewol man die steur, wie ich ?or geschribn» dem Fürsten
zuegesagt gehebt, so ist die gar Lanngksam yon stat ganngen. Die
paurn woltn zuvor Irer Vertröstung, daz wider Ir guet allt herkomen
nit beschwart selten werden, auch Versicherung bahn,
f 24. Sept In der Zeit kamen auch Mftr, daz pabst adrianus der teutsch
December. gestorben wftr. Im anfang desDecember kamen mär, wie der Cardinal
de Medicis zu Pabst er weit war worden. (BL 3^.) vnnd hiess
Clemens, aber auf dissmal sind die Cardinal lang in Conclave oder in
der Erwellung gebesen, vnd in ainer sorg gebesen mercklicher Zwit-
tracht. In Maylanndt sind die frantzosn mit grossem Voick gelegen,
die lanntschaft zuverheren, aber ist sonnders disen Winter nicht
gehandit worden.
i5U,Jinner. In Januario des 1S24. kam hieher gen Brichsen der vertrihn
hertzog von borbona ^), auss frankreich durch den Knnig verjagt.
Wardt wider seinen herm hauptman der stat Maylandt. Da welln
^) Karl I. TOD Bourbon yerliess Frankreich, eines gegen die Krone rerlorenen
Erfoschafts-Procetses wegen, zu Ende des Jahres 1523.
1524. 465
wir sehn wie es geen welle» ob rerraterey furziech? Der Bisehoff Ton
Brichsen yerliess sein Bistumb ynnd zoeh in das Regimeot gen
Insprug, oder in den Hofrat. Hiet dahaim woi ze ihnen gehebt. Vnnd
am andern tag des Mertzen des 1S24. Jars da kam aber gen Brichsen 2. Min.
ain Cardinal genannt Larencius de Compegiis, de titul. S. ceciliä, der
faeret ril gelerter leut mit Im, als Cocleum ynnd ander, so wider
Marthinum lutherum geschribn haben. Der Maynung, auf den Reichs-
tag gen Newrnberg zuyerrugkhn, alda zwischen den geistlichen ynnd
weltlichen furstn ynd den stännden guetten friden zupflanntzen.
Vnnser Bischoff yon brichsen muesst auch mit Ime ziehn auf den
Reichstag. Vnd yil yoicks redet, wiewol Ich Im noch kainen glaubn
gib, Marthinus luther solt auch dahin gen Nürnberg kumen, ynnd solt
ainMerckliche disputatio daselbs beschechenn. Waz gehanndlt wurdt,
daz welln wir zu aussgang des Reichstags hörn. Von dem Kayser
Karl, so in Ispania ymbrugkht, bort man hie yetz gar wenig.
(BL 3i^.) Im Reichstag, dayon ich yormals Meldung gethann,
Ist das maist tail gehanndlt worden, wie man die fiirst dahin bringen
mocht, das sy in der gemain des Marthein luthers Maynung, so er
wider die Römisch Kirchn ze baltn gelert, gannzlich yerdamen ynd
yerpiettn sotten. Darin hett der Cardinal Laurencius de Compegis yil
yleyss, aber je merman wern wolt, je mer des Luthers anhang wuchs.
Die prediger der Lutherischen Maynung namen wunderlich zeNeurn-
berg, Strasspurg, Augsburg etc. yberhand. Fleisch Essen in der
yasten was gemain, ynnter baiderlay gestalt dashochwirdigsacrament
geniessen waz der prauch, ynd yil Dings so man sonnst wol finden
mag. Die priester bahn der Zeit an yil orthn gehairat.
Und wiewol man yon dem 1S24. Jar yil Wunders gesagt yon
gewasser, so ist doch gar nicht wunderbarlichs piss jetz inss Wimat
gesehn worden ^. Es hat wol gerengt etwo yil tag, aber nit sonnder
schaden than. Ist noch yil, yil, yil gnediger gewesen, dan man gedrot hat.
In Augusto des 24^"" Jars yersamlten sich etwo yil pischof Angiut.
in die stat gen Regenspurg. Da ynnderstuende sich der Egemelt
legatus a latere Compegius mit der Bischof willen soyil zehanndlen,
das alle pfaffhait, so in allen Lannden dem hertzog ferdinando yon
osterreich ynterworfen warn, bemeltem hertzog auss gehayss, gepot
ynd beyelch geben soltn den drittn tail Irs einkomens, aines ganntzen
') Dt8 heissi: 'bb jetzt, gegen die Weinlese hin*. Schmeller 4, 76.
Fontes, yill. 3q
466 15U.
Jars, ynd was die MaynuDg» daz bemeltr hertzog toq Österreich dasait
den Turckn ainen Widerstandt thuen solt. Desshalbn zu briehsen,
c. 24. Ang. ymb Bartholomey des 1824. Jars, rast alle priesterschafil des b»-
ttimbs, des gleichen auch zu Triennt, pevainander yersamblt gewesen,
ynd geratschlagt, das man Ainen hin zu dem fursten schiekbii sah
ynnd sol sich der yntraglichen scbwam (Bl. 3S\) purden entschul-
digen. Also wart yon Brichsen doctor gregori Angerer, mnd
yon Tri^nt herr Karl yon hawsen gesannt, mit ainm* wol gestelteo
Instruction, darin gar yil yrsachn furgebent, warumb solicb steur des
drittntails nit gegeben ynnd begert werden sol. Dise pract *) des
drittntails hat ainer zugericht, genant Doctor balbos *), ain Reehto*
Venediger, dem der fürst wol getraut. Aber meins bedungkhns hat
er den furstn, die priesterschafil ynd ain Lanntschaft mit solich
Practickn ybl in ainander yerhetzt. Got geb das guet werde! Es
wart auch in disem Sumer zu Braunegg ynd in Taufers ain wunder-
liche Romor mit zwayenAbsagem*). Machtn yast yil Mue ynd Jamers.
Der ain hiess peter passler, der ander Venug^) wirt. Doch wartn sy
zuletscht zu schlannders im Vinstgaw gefangen ynd gestraft.
Im Wiertenbergischen Lannd , so yetz den hertzogen yon
osterreich zuegehert, hat man des salamanca gar genu^ gehebt,
ynnd was die Maynung, daz er sicherlich darin nicht wandern möcht
Es war auch die sag. Man hett in osterreich dem yolckh ain schwär
steur aufgelegt. Darumb ynd auch yon der wegen, die er yor zwaien
Jarn hiet köpfen lassen, war dem furstn abgesagt. — Absager sein gar
wolfail gewesen die Zeit. Got hab lob! Das 1624^ Jar, dayon
grosser Jamer mit gewasser gedrot, ist gnadigklich hingangen,
dan allain, das sich in der Lanntschaft ymb Maylandt stattigs Jamer
ynd Krieg gehalten hat. Dan als der yertriben Hertzog yon (BL 35^. J
borbona, dayon yor meidung gethan, etwo in augusto 1B24, Inss yeld
zum hauflen für Maylannd kam, ynd sich da die franntzosen, die
Maylandt je haben weiten, den September ynd ocktober egemelts Jars
kumerlieh enthielten ynd ye nicht schaffen mochten, da zugen sy also
^) D. i. Praktik.
') Hieronymus Baibus, damals Bischof von Gurk.
*) Missvergnfigte, die Gerichten oder ihren Herren den Gehorsam aufkün-
digten und zur Selbsthilfe schritten. Vgl. Schmeller 3, 207.
^) Vielleicht Venust, d. i. Venustus?
1Ö24— 1525. 467
gemaeh wider Tber den Montteniss 9 ^^ firankreich, denen dan
bemelter hertzog von barbon gar in frankreicb Nachfolgte, yermai-
nende daz ganntz franckreich zu erobern, auf die hoffnung, daz er
auch yermainte, daz in frankreich vil seiner parthey warn. Kam
anfanneklich für die stat Marsilia ain starcke franzosische partey, die
er auch gewan. Aber ynangesehen aller der selbigen gefarlikait
erhueb sich derKunig Infrannkreich, francisskus genant, Ain Wunder
guetter Kriegsman, yerliess frannkreich ynd die stat Marsilia, ver-
achtet ganntz des hertzogen von barbon anschleg, ynnd rucket selbs
in aigner person wunder pald wider vber das gepirg in die Hay-
lanndisch Lanntschaft mit ainer grossen Menig yoicks. Vnnd als der
hertzog diso ding yermerckht hett, vnnd als er wol wesst, daz kain
yolck in Maylanndwaz, das die selbig Lanntschaft, die stet ynndLeut
retten möcht, vnnd damit er dan sein parthey daselbs nit gar yeriiess,
liess er in frannkreich alle ding lign ynnd steen, ynd erhueb sich auf
dem Meer eylennd mit aller seiner macht, Maylannd zeretten, ynnd
kam durch wasser ynd auf Lanndt eylennd gen Payia. Daselbs nam
(Bl. 36\) er sein wintter leger. Doch waz derKunig so geschwinde
yber daz gepirg pey tag ynnd nacht geruckht, das er Maylanndt die
stat dem hertzogen abgeeylt ynd eingenomen hette, wiewol der
Kunig in Maylanndt kein leger gehaben mocht, dan die stat durch
den graussamen sterben schier gar aussgeiärt worden waz. Davon
Jamer zeschreiben war. Desshaibn der Kunig pald wider darauss in
den thiergarttn dapey geruckht was. Aber jedoch was der Kunig so
starck, daz der hertzog von borbon aussPavia nindert torft. Der hertzog
von Mayland , auch der hertzog Vice Rey auss Napeis, Kunig Karls
von hispania des Erweiten Kaisers stathalter, waren des grossen
Sterbens halben gen Crema geflochen, vnnd sich der gar eylenden
Zuekunnft des Kunigs auss frannkreich nit versechen. Desshalben an
yolck, hilf, Ratt vnd that Ir sach ganntz erloschen waz. Vnnd wiewol
der hertzog von borbon, der Irer parthey waz, auch sy Im gern
geholfen, so waz doch da kain macht. Desshalben sich der Kunig von
franckreich vnderstuende, die stat Pavia eylend ze stürmen vnd zu
erobern. Nachdem aber derselbig vast häftig stürm dem Kunig ganntziich
missriet. Auch daselbs sein Credenntz in ainem Kloster, darzu vil
namhafter Leut verlorn sach, er selbs auch kaum in ainer (BL 36''.)
*} MoDt-Cenis.
468 ist$.
Munichiss kutten davon pracht wardt, waz seingeschray etwas klaiDer.
Dan als der stürm acht stund gewert, ynd das klain Volek in der stat
sich Tmb die Haut trostlich gewert hett, vnd als derKunig des io der
Nacht am wenigsten sorg gehebt, hetten sich etlich, sonnderlich ain
theurer graf hainrich yon hoehen Zolern, roith etlichen, die doch den
tag am stürmen hart gestannden, mit franzosischen Klaidem erhebt,
in daz Kloster, da der Kunig Innen gebesen, kumen, ynd da ain
solichei) Larmn ynd ain soliche flucht gemacht, daz der ganntz franzo-
sisch häuf erschrocken waz. Vnnd in disem Larmn hett der frantzoss sein
Silber geschirr muessen lassen , damit die guett leut wider Eylennd
in die statPayia geeylet.Noch hett der franntzoss yber sechzig tanseot
gueter Man, yfid diss beschach alles im Eingang des 1825^ Jars.
Dann am 18. January kam der durchleuchtig Airst Ferdinandas,
ertzhertzog yon osterreich, wider yon Wien herauf gen Inspmgg,
ynnd zu Im auss dem Maylandischen ort bemelter hertzog yon borbon.
Vnnd alda wart durch sy eylendt soyil gehandit , dass der Edl alt
Graf Nicklass yon salbm, ain Rayssig theur hauptman , dazu herr
Jörg yon freuntsperg ynnd Marx (Bl. 37\) sittich yon emss, die
zwen namhaftigisten haubtleut der fuessknecht, aufpraeht, sovil dai
sich die bewilligten , in Maylannd zeruckn Vnnd da den franntzosen
zu wider steen. Als man hortte, daz die alten tapfern Männer an die
Sachen weltenn , da was Menigklich willig, ynd als ich warhaffl hab
born sagn, so sey pey zwantzig tausend guetter Lantzknecht mit
Inen in das Maylanndisch Lannd ankomen. Darab der franntzoss seer
erschrockhn. Vnnd diser häuf teutscher, mit hilf etlicher walischen
poten taten zuRossynndfuess» haben die in der statpayia, die schier yor
Hunger gar hetten muessen ausslassen, treulich ynnd gewaltig gerett
ynnd entschutt. Aber in diser Rettung sind die auss payia trostlich in daz
franntzosisch hör gefallen, der ob 800 erschlagen, alles derMaynung,ob
es dardurch zu ainer schlacht biet gelangen mugen, ynnd ob der
franntzoss sich seiner sterck getrost ynnd aus seinem Vortl in daz Veld
gezogen wftr. Der er aber kains gethan, soüder sich also yergraben,
Stil gehalten , desshalben er yntz auf heut in seinem Vortail auch nit
ymb gestossen ist, -Auch noch yil stercker dan yiiser parthey. Wol
waz ganntzlich die sag, Clemens der pabst, auch (BL 37^.} die
Venediger wftren zum franntzösischen tail gestannden, die doch yntz-
herr albeg pey des hertzogen seittn ynd auf ynnser parthey wol
gehanndit gehebt, hett daz dan gar ainen grossen schreckn pracht
im. 469
Der ynd ander yrsachn halben^weil auch die Schweitzer guet frantzösisch
warn, ynd es in den yordern ynd inern österreichischen hänndin ynd
Landen yast ybel stuende, beruefil ynser Landfurst ferdinandus,
Printz ynd Infant in Hispanien, Graf zu TiroU anstat seines prueders
Kayser Karl ainen gemainen Lannttag auf montag post inyocayit gen 2. Min.
Insprugg des 1626. Jars. Da well wir Nu sehen waz gehanndit wird.
Der Morderey halben was ain solich geschray Im gericht
Rodnegg ynd hier in der Neuenstift, daz nit allain Gabriel Krapf
ynd Benedikt Kefersptichler auss der Ne^stift auf die Reder gelegt,
sonnder auch yil mer. Auch yil ynschuldig warttn auch gefangen,
die schwarlich gepeinigt ynd doch ynschuldig gefunden wurden. Ain
holtz, lignum Caytanum, kam auf, darin lag der Zeit mein gn. H. .
probst äugustin yier Wochn, kam Nie an luift. Trinnckn muesst man
darab gesottn Wasser. Es halff yil leut yon yil Krannckhaittn.
(BL 38*.) Inn disem nagstgehaltnen Lanntag wart sonnder nicht^
aussgericht, dan das man an den furstn yon osterreich begertte,
Aller erbland halben ain gemainen lanttag, damit sy ainmall all pey
ainander sein kuntten, zu yergunnen, aber kain Newe steur wart
alda yersprochen.
Im Eingang dises Lannttags kamen auss Maylannd NeS^e mär.
Nämlich wie yor auch gehört ist. Als sich der frantzoss in aigner
person für die stat Payia in den Tiergartn mit dem maistn ynd pestn
adl ynd yolck seines Lands gelegt ynd yergraben gehebt, auch aus
seinem VortI kaineswegs zeruckhen willens, haben sich die drey
teutschen hauptleut, Graf Nicklas yon salm, Herr Jörg yon freunts-
perg ynd herr Marx sittich yon Emss yeraint , zu dem franntzosen
in den Tiergartn, in sein Vortl zeziechn. Nachdem aber der franzoss
ain grossen Wunderschonen hauflTen Kurasser, Rayser ynd fuess-
yolck gehebt, haben die Walischen herrn, der herzog yon Maylannd,
des Kaysers stathalter in Maylannd , Vice Re , Herzog yon bourbon,
der Markes yon Mantua, der graf yon piskierra ^) den angriiT nit wol
Rattn wellen. Jedoch zuletscht des yeraint, Ainmuettig am sand
Mathies abent 1626 in der Nacht zu dem Tiergartn mit allem Kriegs- 23. Febr.
yolck (Bi, 38^.) geruckht, ynd da die Thiergarttn Maur angefangen
ymbzewerfen. Als sy dan der auch ain weit stuck niedergegraben
ynd ymb geworffen, ynd also mit sambt dem tag mit allem Kriegs-
*) Pescara.
470
152tf.
Tolck Yod gesehutz in den Thiergarttn kumen , da dan die französi-
schen Ir mit vieiss gewart, ynd gemaint haben, daz teutsehe her
sambt den Spaniern gleich also zu erlegen. Aber mit Kurtze davon
ze reden: WiewoIKunig von frannkreich yil Schweitzer Lanntskneeht,
Caskonier, Engedeiner, Walisch vnd franzosisch Volck vil yber
vnser Volck gehebt hat, Nicht desterweniger Ist doch der frantzoss
24. Febr. In aigner person, der Kunig selbs, sambt acht ynnd sechzig gross-
machtigen seiner pesten herm, frey Im veld gefanngen worden,
darzue Im alle sein kleinot, sein gesehutz, Kantzley rnd all sein
macht genomen , darnach ob zwanzig tausent man erschlagen , ynd
in dem Wasser desin pey paria ertrenngkht worden. Da haben die
Schweitzer gross vner eingelegt. Aber die Hispanier auf diser ynser
seittn haben sich wider die frantzosen rast (BL 39*,) wol gehaltenn.
Aber Kayser Karl waz der Zeit in Ispanien. Der gefanngen Kunig
sambt seinem gefanngnen adl wart erstlich gen Payia, darnach auf
ain vest schloss, Picegeton genant, gefuert, ynnd alda mtz auf der
Kays. Maiestat beschaid Ennthalten. Kain solich Erliche that, ynd
kain so volkuroer sig ist pey kains Menntschen gedenngkn erhört
worden, das ain klain yolck zu ainem grossen hauffen in seinen Aign
Vortl Rugkhn, ynd Im yortl der Veind den Sig erlanngen sol. Got
hats nämlich also yerordnet, sonnst was es Meütschlicher weiss
kaum muglich gebesen!
Aber dargegen erhueb sich im teutsch Lannd ain graussame
plag. Also daz ain ynzalbar Volck yon der gemain in den schwäbischen
Lannden zusamen gelauffen , die ymb Niemant mer geben, sonnder
sich mit Irm aigen guetduncken Reglern wellen. In dem auch den
Bischoflfen, Klostern ynd geistlichen Stifftn yil ynfuegg zuegefuegt,
der geistlichen stett, marckht, dorfer, Kloster ynd ander gotzzier
eingenomen, die Munich yerjagt, die Kloster zerst&rt, ynd yil
Wunders angefanngen.
12. Mai. (BL 39\) Zu disen Zeiten, am 12'*'' tag May 1528 erhueb
sich ain grausame, erschrockenliche, ynmentschliche empörung in
disem Landt, von dem gemainen paursyolck , dapey Ich gebesen pin
ynd wunder gesehen. Ainer, genant castner yon tetschling, Lienhart
schnagerer yon sand Lienhartsperg , praller daselbs, hausser ab
Rodnegg, Liendl puchler, ynnd pfefferer, ynd dergleichen etlich
klaffig, yerdorbn leut, ynnderstuenden sich gewaltigklich , ainen
yerurtailten mentschen, ainen wissentlich absager, der schaden
1525.
471
gethan rnd mit Recht su der straf erkanndt , dem Richter zenemen.
Derselb rerurtailt Man hiess Peter Passler, waz auss antholz purtig.
Darnach» als sy diselbig that an ainem mittich thetten, am phintztag lo. Mai.
lufen die Paurn zu ainander Ton allen pergen, auss allen tellern, ^^*^**«
Jung ynd alt, wiewol Ir yil nit wessten waz sy thetten oder thuen
weiten , ynnd als in Miliarer aw enhalb des Eysackhs ain grosser
häuf zu einander komen wäm , was Ir beschluss : 'Irer besch warung
sich zu erledigen!' Ain Edler herr, hiess Sigmund Brandisser, waz
phleger zu Rodnegg, der gieng zu dem versamiten haufn paurn, zaigt
Inen all Ir gefarlikaitt , schaden, spott, Mue, sorg Tund gefarlikait
an , ynnd wiewol sy Ime zuesagten , mit der thatt nicht anzefachen,
sonnder Ir beschwarung für Im ordennlichen fursten , der datzemal
zu Insprugg gebesen, zepringen. Noch hielten sy nit, sonnder am
Pfintztag zenacht griffen sy mit der that zu brichsen an, ynnd
plünderten ynd beraubten gewaltigklich wider got ynd Recht all
Pfaffen, thumherrn ynd Capiän zu Brichsenn. Zügen darnach für des
bischofs hof, yerjagtenn alda darauss sein Rat ynd dienstleut mit
grosser yngestueme (Bi. ^Orj) ynd mit solich ynmentschiicher weiss,
dayon nit zeschreiben ist. Die brichsner betten gegen Irm bischoff Se-
bastian Irer pflicbt gleich so paldy ergessen, als die Neuenstiffter Paurn
gegen den Probst Augustin , Irem herrn. Inn Suma da was gar kain
pflicbt, glQbd, treu, noch anders bedacht. Brichsner ynd Paurn
warttn ainss. Jeder tail hett haubtleut. Peter lanntz , Augustin Wolf
ynd Kienieg wartn der Brichsner haubtman; Castner, schnagerer ynd
freithofer yon sarns wartn der Paurn haubtman.
Die haubtleut mith Irn mityerwanntten , Brichsner ynd paurn,
zugen mit funftausent Mannen für daz Kloster Neuenstifil on alle
absag, on alle yrsach, ynbewart der Ern, ynnd begerten yon Jörgen
Kirehmair, der des Propsts in der NeuenstiiR Richter ynd ambtman
gewesen, yber geschriiftlich ynd muntlich Zimlich Erpietten, ynnd
warlieh yber ain yberflussig erpietenl, funff Tausend guldn. Ynnd
wiewol Inen Richter aus beyelch zuegesagt, Ir beschwarung nach
Irem Rat abzethuen; Ynd wiewol er Inen auch genuegsam zubeken-
nen gab, Ir gewaltig ynnd yncristelich fumemen, wie Innen daz auch
ainen ewigen Räch ynnd misstrauen gepern wurde. Noch dennocht
yberfiellen sy daz gotzhauss, am freitag den 12^" tag May 1626.
Yon disem Muetwill, den sy alda beganngen, soll ainer ain ganntz puech
yberschreibn. Probst augustin, ain fromer Man, wart yerjagt, y erfolgt
472 I8t5.
vnnd die priester im Kloster ynd anderswo dergestalt yeraeht.
verspotte gepeinigt» daz ain Jeder sich der priesterlichen Zaychen
Tnnd des Namens schämen muesst. Die Krön maesst man (BL 90^.)
yerwachsn lassen ^). Vber xxy^ gülden haben die paum auf diss-
mal dem gotzhauss an Ingepeu»), silber, Klainot» haussratt md
haussgschirr, Prief vnd Puechern schadn gethan. Mit waz ynkeusch«
hoffart, trunnckhner Weyss y gotzlestemng , Kirchnpruchlerey dise
Zeit daz gotshaus Neuenstifft belaidigt ist, kan Niemant auss-
sprechen. Hettens auch gar yerprennt. Aber got allain woHz nit
verhengen.
13. Mai. An dem sambstag den 13. May 1626 erweiten sy Ainen obristen,
Ainen leichten, doch listigen Man, Michl gaissmayr genant, aines
knappen sun von sterzingen, Ain arg, pöser, aufruerig, aber listiger
Mentsch. Alss pald der Erweit was zu ainem obristen, da gieng Im
ganntzn Lafid das plündern der pfeffen an. Kain so armer priester
was nit im ganntzn Lannd, er muesst daz sein yerliern. Darnach
vberfielen sy vil Edlleut, verderbten der yil, dan Niemant kunt noch
mocht sich zu Weer so Eylend Richten, Ja der fürst hertzog
ferdinand ynd Ir Durchleuchtigkait gemachl selb wissten sich Nindert
sicher. Dan im ganntzen landd. Im lotall ynd an der Etsch, waz
von etlichen stetn vnd paum ain solich geleuff, geschray ynd tobn,
daz schier kain guett Man nit sicher yber ain gassen geen (BL 41^.)
mocht. Raubn, Plündern ynd Nemen waz also gemain, daz auch
etlich yil fromer Mftnner yerfuert warttn, die es hernach vbl gm*auen
hat. Doch gab got die gnad zu letscht , daz ain stilstand gemacht
wardt, ynnd daz alle stännd sich aines gemainen Lanttags solten
yerainigen.
Derselbig Lannttag wartt gen Insprugg angesetzt, Ynd Nemlich
1». Jani. angefaiign an dem 16^'' tag Juny '1626. Auf disem Lanttag war
der stannd der prelatenn yon der Lanntschaffl ausgeschlossen; ynnd-
mit grossem Kumer wartt der stannd der RitterschaiTt oder adl pey
Stettn ynd gerichten behalten. Doch zwischen dem ausschreiben
ynd des tags obgemelts Lanntags Erhueb sich mit stettn ynd gerich-
ten ain Newe puntnuss. In schein als warn sy mit dem fursten , ynnd
waren desselbigen Nutz zu furdem peyainander. Dise Versamlung
^) Corona dericalis, d. i. die Tonsur.
*) Baulichkeiten innerhalb des Klosters.
im. 473
besebacb zu Meran , da die Paurn ob 40 artigklen gemainer Lannds-
Ordnung ftndrung zegeben yermainten. Machten wider seltzsam
ansehlag Ain ganntz Neu Lanndsrecht, ynangesehen es beruerte
Kayser» Airsfn» gemainen oder aignen nutz. In disem Lannttag sind
wunderparlich practigkn gesehen worden. Aber der Paurn wuettend
schreien hat alle ding ybertroffen , Also daz der froro fürst Ferdinand
selb genött ynd gezwungen worden, sachen, die wider Vernunfft ynd
guet sittn gewesen, zubewilligen, vnnd besonnders wider die
pfaffhait, derhalben doch gar Ain yngestuem Wesen Enntstafiden.
Jedoch in demselbigen wartt mit grosser Mue, (Bl. Ul^,) durch
Hilf der Kays. Mt., des punts ynnd yillerlay furstn potschafil In
angezaigtem Lanttag beschlossen, daz menigklich furter yon
gewaltig that absteen ynd sich des Lannttags abschid benuegen
lassen selten. In mitler weyl des Lanntags Regiert der obgemelt
gaissmair gewaltigklich , hielt die Schlosser, heuser ynnd guetter des
stifft Brichsens gewaltig Inne. Schnagrer, Castner, freithofer, Peter
Lanntz, Virich Kinig, pauI Messerschmid , Strobl Schneider, Loy
Klaynnig goltschmid, Lienndl am hauss, hannss haghueber yon stufls,
Vnnd Ganner yon Velturns , Derselbig gsellen yii Regierten. Mainttn
den furstn von osterreich zuyertreiben. Gaben yil Zeit ymb Niemant.
Daz Arm gotzhauss NeuenstiiA wart pey tag ynnd Nacht beraubt, zu
letscht gepranntschatzt. Als nu aller Muetwill beschechen, kamen doch
die Comissary mit dem Lanntabschid des obangezaigten gemainen
Lantags, ynd wiewol hinderrugks aller priesterschafit , Inen zu
Nachtail, wider sy yil practiciert, ynnd furwar Inen den paurn
Mer dan zuyil nachgegeben wart. Noch dennocht yerschmachten In
alle furschleg.
Darauf eryolgte, daz man 1500 Knecht muesst aufnemen,
ynnd die pösen aufwiegler ynd aufruerigen mit gewalt muesst straffen
ynnd erschreckhen, wiewol dannocht (Bl. 92*.) die straff alzeit
mit Recht ynd nit mit gewaltig that beschechen thett. In der Zeit
muesst die erberkaitt ynnd der adl sambt der pfaffhait gar yil leiden,
yerdruckht ynnd yerjagt sein. FQrwar die Burger ynd Inwoner zu
Brichsen haben derzeit an Irm fromen fürst Bischoff Sebastian ybl
gethan ! Des dan bemelter bischoff, als er Ellendlich yerjagt was ynd
sich im yenedigischen Lannd enthalten, ynd doch zu letscht sein
Zueflucht gen Buechenstain ynd Nachmals gen Brauneggen Nemen
muesst, daselbs yor Laid gestorben. In nachyolgender Zeit muesst 3. Octobcr.
474
1525.
der Fürst yon Österreich die Enntwertten ynd yerjagten als tiI er
mocht beschirmen • Huesst das stift Brichsen, die Lanntcomenterey
vnnd die NewenstüR, als ain Fürst ron osterreich, zu seinen hann«
den einnemen vnnd die, als ain fhrst yon Österreich, yogt ynnd
Schirmherr, besetzen, ynntz auf ain Cristelich Concilium, der stinnde
des heylig Romischen Reichs Reformation. Aber da waz kain hoffimng
aines cristenlichen Conciiiums, dan es stand so gar ybl, der Intteri-
sehen sect halben, im ganntzen teutsch Lannd, daz ich maintte, es
wolt der cristelich glaub gar abgeen. Dan in schwabn ynd nach den
Rein hinab warden ob hundert tausent mentschen in diser Lutterisehen
sect ynd aufruer wider den adl ynnd priesterschafil erschlagen,
Schlosser ynnd Closter (BL 92^.) zerstört, beraubt, geplündert ynd
Jamerlich yerderbt. Darnach heyratten Hunich ynnd Nunen zn
ainander, ynnd beschache ynerhortte {Schand). Die aber keusch ynd
from pleiben weiten, die muessten alle Laster ynd yerfolgung leiden.
In disem Lannd, wie yor stet, giengs an yil orth auch also, dan allain daz
die straff ynd daz würgen der Mainaidigen ynd treulossen nit so grob
beschaeh. Dann costner, schnagerer, pratter, pfefferer, Ainen Schnei-
der, der zum ersten, den yorgemelten yerurtailten Peter Passler zu
erledigen, hett gewaltigklich angriffen, ynd noch ainen, den ich nit
gekennt, den schlueg man die Köpf zu Brichsen auf dem platz ab, dan
es förwar yngeschickht, pöss Radifuerer ynd anfennger der sachn
gewesen sind. Got yergeb es Innen I Der gaissmair, der Aufruerigen
obrister, Wiewol der den Fürsten gelobt hett, menigklich ymb seine
Spruch Rede yfid antburt zegeben , Noch entran er haymlich dayon
ynnd floch in schweitz. Dan sein gsell der Ganner yon Velturns entran
auch. Sonst warden Ir yil auss den gerichtsleutn gefangen, ymb
gelt gestrafft, etlich peinlich gefragt ynnd gezwungen, daz sy all
muessten aid schweren, kain Empörung Nimermer zemachen; Noch
darzu weder Rat noch that wider die Herrschaft ze thuen ; Auch daz
geraubt guet alles widergeben ; Auch den Lanttag abschid gannzlich
anzenemen, ynnd dem (BL 43'.^ yolkumenlich zeleben. Diser Lanttag
abschid was gannz ain Neue Landsordnung, ain genott Ding. Darnach
October. im ocktobcr zoch der Lanndsfurst aus dem Lannd , wesst sich auch
Nindert sicher. Dan die äussern ynd Innern oberosterreichischen
Lannd stuenden in grosser Empörung. So weit man auch dem furstn
kain Voick Nindert zulassen. Ynd warlich es ist zu erparmen, wie
schmachlich die paurn ymb Insprugg ynd die Knappen yon schwatz
1525-1526. 475
mit dem fromen Fürsten gelebt haben ! Bbcboff von Triennt, Bisehoff
Yon brichsen, der auch in der flucht starb in Brauneggen, Gabriel
salamanea, rnnd annder des Fürsten RSt muessten entlauffen. Doch
mness ich ainss sagen, ynnd ist ain Wunder, daz pey ainem so graus-
samen auflauf dennoeht nit yil Mentschen ymbkomen sein in disem
Lannd. Auf dem Noilss ynnd ymb Tryent hat man etwaz pass gestrafft.
Auch ymbMeran, aber im Intall ynd im Pustertall hat man nicht gestraft.
Auss diser Aufruer entstuende noch ain Mue. Ditzmals zu ynter-
haltung des Kriegsyolck muessten Kloster ynnd Kirchen, Edlleut auch,
Ir Silber Klainot, Monstranzen, Kelch ynd alle ding nachtragen,
Inyentiern lassen ynd dargeben. Ach, waz grosser costung enntstuende
da im Lannd ! Ynnd, (Bl. ^3*.) daz ich dennoeht die Warhait sag,
wardt des Raubn ynd stellen, des plunderns Niemant Reich. Es was
diser Zeit ain seltzsam Wesen mit der Restitucion. Etlich gaben
wider, etlich nit, ynnd hettens doch zuegesagt. Aber silber Klainott
kam kains herAir.
Der Zeit auf Marthini wart ain Reichstag gen Augspurg auss- ii. NoTember.
geschrieben. Aber Niemand wolt denselbigen besuechen. Aber alle
Erblannd die tagten mit dem Fürsten yon osterreich zu augspurg, ynd
in disem tag ist Gabriel salamanca, des furstn schatzmaister, auss dem
Lannd komen, ynd auch der grossmachtig Man Jacob fiigger gestorbn.
Diser Jacob fugger ist ain solich Kauffman gewesen, der sein hanndl
nit allain in der Cristenhait, sonnder pey turggen, Juden ynd haidn
gehebt. Ynnd durch sein Kaufmanschaft hat man yil grosse Inseln
funden, die man nit gewisst hat.
In der Weyl ist die Kays. Mt. Kayser Karl mit dem Kunig yon
franckreich, der yor Payia gefanngen wartt, yertragen worden. Der
schwäbische punt hielt diser Zeit, im January 1826, ainen puntstag anner isse.
zu Nörling, ynd als Ich Ir ausschreiben yernomen, haben die punts-
ständ der Zeit wider die fluchtigen Radifuerer ynnd aufwiegler
(BL 44*.^ der gegenwurtigen empörung, daz die Niemant enthalten
sol, pey schwarer straf an alle furstn ernstliche schreiben lassen
ausgeen. Haben sych auch yermessen, die lutherisch Irung ynd die
Empörungen, so darauss geflossen. Zuersetzen. In diser Zeit entstünde
aber ain Irung in Maylanndt, dan der yertriebene hertzog in Maylannd
Mocht je nit einkomen on Hilf der Kays. Mt. Als Im nu geholfen wart
mit grosser Mue, also daz er zu ainem Hertzogn furgenomen wartt,
fiel er ymb, wartt ain widerwärtige parthey wider die Kays. Mt. , des
476 «««•
sich menigklich verwunderte. Aber die Venediger rnnd Schweitzer
hieltn sich der Zeit ganntz stil.
Hie muess ich aber, wiewol ich nit solt, anregen der Himieb,
Nonnen rnnd pfaffen Leichtfertigkaitt. Ich sag euch vil vnerhorter
schand, vnzucht ynnd Laster yon Inen gepredigt, gesehen ynd gehorrtt.
Dan die Lutherisch Hatherj pracht Niemand also gar herfiir, als die
Munich, so auss Im Klostern entloffen warn. Item Hinich vnd Nanen
an vil orthn namen zu der Ee an ainander. Vil alt Pfaffen namen Juoge
Weiber. Man gstattet Inen auch solichs, die bischoff warn rertriben.
In Suma da waz warlich wenig gotsfurcht pey dem maistn tail der
Priesterschaft. Daneben warn auch vil, die haymblich ain hertzlich
Hitleiden betten, daz die priesterschaft so gar erparmblich solt ynter-
geen. Man yannd wol etlicb from prälaten ynnd priester, aber fiirwar
sy betten weder hilf ynd Ratt.
In mitler weil erhueb sich im Pintzgaw wider das stift saltzpurg
aber (BL iV,) ain Newe aufruer. Darzu schluegen sich yil Kriegsleut
ynd Lanntzknecht, ynd thetten also der Herrschaft grossen schaden,
yerprennten fünf schlosser, ynnderstuenden sich wunder zetreiben.
Doch wartt Ir HofTart durch den schwabischen pundt ynnd durch
Sigmunden Brandissers kriegsyolckh mit Irni grossen verderben
abgestelt. Vnnd als nu die paurn gestilt vnnd die im Pintzgaw vber-
wunden warn , Da samblet Michel gaissmair, von dem vor vil gesagt
ist, das verlorn Kriegsvolckh, pracht dannocht zu ainander als verjagter
Lanntzknecht vnd paurn vngefarlich pey xvi*. Damit zoch er eylennd
auss dem pintzgaw vber den thaurn In Kirchhaym^ durch Kirchhaim
gen Luentz, von Luentz gen Inichen, von Innichn für Braunegg. Vnd
als gaissmayr vor Brauneggen nicht schaffen mocht, Zoch er mit
seinem Voickh gen Mulbacher Klausen, Die er aber auch nicht zu
gewinnen vnndersteen möcht. — In der Weil hett herr Casper Kunigl.
Ritter, Etlicb Kriegsvoick, so im Lannd gelegen, auch die gerichtsleut
im pustertal aufpracht, der Maynung, den gaissmair vnd sein voick
anzegreiffen vnd zeschlagn. Vnd als aber gaissmair solichs vermerckht,
Nam er die flucht zu Hilf, zoch zu VintI vber den Rientzen vnd vber
den Hachlstain auf mit allem VoIck gen Rodnegg. Von Rodnegg
in Lisn 9» Auss Lnssn In Ennebergs *), Auf die abtey >), gen
*) Lüsen, 4 Meierhöfe und ein Gericht mit einer Pfarre, 1 V^ St von Niedenrintl.
') Decanat und Pfarre am Gaderbach.
*) Das Abtev-Thal, Yal delFAbadia, ist gemeint
l«26. 477
Puechenstain *), In Agart >) Tond forter auf das venedigisßlLliaMid»
da er von den Venedigern mit allem seinem Voick gemustert ynd
angenomen, (^Bl, 45'.^ lieb rnd schon gehalten wartt. Vnnd wiewol
Im durch herm Jörgen yon freuntsperg, herrn Caspar Kunigl mit
ainem schonen fuessyolck yntz gen Puechenstain nachgefolgt wartt.
Jedoch sag ich» daz Gaissmair der erst gewesen ist, der mit gewalt
so weitt durch das Lannd gezogen ist. Man wolt wol sagen, er hiett
mit den gerichtn etwas ain Verstannd gehebt, angesehen daz er vor
in der Empörung Ir haubtman gewesen was. Vnnd diser des gaissmairs
Zug machet ain Wunder grossen schreckhn im Lannd, Warlich gleich
als war es doch ain besonndere plag von got yber das Lannd yerhenngt.
Beschach Margrethe 1526. 43^ j„,i
Dieweil es also ybl stuend im Teutschen Lannd, ynnd kain
gehorsam ynd hilf sein wolt. Also das der frum Airst weder an Ver-
mugen, gelt, guet noch Leut nicht yermocht. Auch nit allain frembd,
auch seine erblande yngehorsam sein weiten, wartt Ain Reichstag zu
speir gehalten. Aber nicht aussgericht, ynd als man sagt sey die 25. janf.
ynainigkait der furstn daran schuldig gewesen. Darauss eryolgten
zween jamerlich gross schaden. Zum ersten: als die Walischen
potentatn, Babst, Venediger, florentiner, yermergkhten , das es im
Teutsch Lannd so ybl zueging, machten sy auch puntstfig ynd punde,
prachten pald yil yoicks zu ainander ynnd sturmeten Cremona, das October.
(Bl. 9S^.J dennocht sambt dem ganntzen Maylanndischen Lannd die
teutsche ynnd spaniol in Namen Kays. Mt. Inne betten. Vnnd als man
der Empörung ynd des Vnyermugens halben dem Kriegsyolck in
Lombardia zu Hilf nit komen mocht, wartt Cremona ynd alles Lannd
yerlom, doch mit der taiding. Zum Andern kam in der auffruer die-
weil gachling der turkh mit grosser Macht in Vngern. Herr gott das
was erst Muel Dieser tnrck hat in ainer schlacht ob 40^* cristen
erlegt, daz ganntz Vngerland eingenomen. In diser schlacht ist der
Kunig yon Vngern ellendlich in Ainem Moss ertrungkhn ynd yerdorben. zs. Aoguat
Darauss enrolgt gross Mue. Der Fürst yon osterreich, wiewol er gotz-
forchtig ynd nämlich ain frumer fürst waz. Noch hett er so wenig hilf
ynd trostung yon andern furstn im Reich, daz er zu erparmen was.
^) Castello Andraza.
*) Agordo am Flusse Cordeyole, in der ProTinz Belluno.
478 ^«W-
Die Kays. Mt Kayser Karl der was in bispania» inocht weder in teotech
noch in Walisch lannd nit komen.
September. Jedoch im anfang des 1826^^ september wart abermab ah
Laiitag hie gehalten» tU beratschlagt, dem furstn ril guets, auch
hilf zuegesagt. Das aber alles gegen so grossen feinden. Als nämlich
Pabst, Kunig ron frannkreich, der desselbigen Vertrags ynd seines
Znesagenns » so er in seiner Niderlag ynnd Vangkhnoss zq seiner
Erledigung gethan, nicht gehalten, Engelannt, Venediger, Hertzog
▼on ferrar, Marggraf ron Mantua rnd alle walische potentatn, Ain
ynerschiessliche hilf (BL W*.) was. Item der torekh mit yberaos
grosser macht lag an den ▼nterosterreichischen Lannden, dem cn
widersteen kain Hoffnung was. So was in den Erblanden, der empo-
rung halben noch, weder guetter will, noch gehorsam. Aber wol was
hoffnung pey etlichen, Gaissmair, yon dem rorgesagt ist, wurde etwo
Venediger oder Schweitzer aufpringen , ynd wurde komen die yer-
dorben, verthanen leut von allen Zinsen zu erledigen, wiewol ich die
Erbrigkait hierin wahrhaft entschuldig. Dessbalben nit mpillich der
Fürst Yon Osterreich von obgemeltem Lanttag yon Insprugg auss so
jamerlich ynd klaglich schiede, in seiner Klagkappn, daz Menigklieh
mit Ime ain hertzlich mitleiden bette. Fuer also auf dem In durch daz
Intall ab gen Lintz, dan daselbs was die Fürstin Im Kindlpett ainer
dochter gelegen. In obgemeltem Lannttag zu Insprugg wart dem
Fürsten achtzigk tausendt gülden hilfgelt wider die turgkn zuegesagt
In der Weil , als man sagt, hett der Kaiser soyil mit dem sophi
Rex persarum auss Yspania gehanndlt, das der dem Turgken binden
in sein Lannd gefallen was. Darauss den eryolgt, daz der turgk auss
yngern weichen, ab ynd baym ziechen muesst Es wart auch glaublich
gesagt, diser Turckisch Kaiser, genant Soliman, sey yon einer schonen
cristen frauen, als er sy benotten wolte, erstochen worden. Darnach
sey ymb die Regierung ynnter den turggischen herrn (BL 46^.) ain
ynerhorte aufruer worden, dessbalben das Vngerlannd geraumbt waz.
Aber des Vnger Lannds nam sich ain hertzog an, genant Bayda trans-
silyanus 9» der warf sich auf für ain Kunig.
Norember. In der Weil yor Weichnachtn, in Noyember 1626, hett der Edl
fürst, wol ain fürst seiner manhait, herr Jörg yon freuntsperg, Ritter,
in die Lanntschaft Tirol pracht manigen stoltzen Kriegsman, in die
') Johannes Zapolya, Woywode von Siebenbürgen.
1526—1527. 479
XY^ gueter gemusterter Lantzknecht. Damit ruckht er wunderbarlich
geschwind» ynversehner weyss, yber das hocbgebirg für Kastlkoro, ain
ynwegsame, pirgige ortt hin an den gartsee; von dannen Eyllend an
den pass des pfads gen Crobatza <), vnnd als beroelter herr Jörg den
pass daselbs mit gewalt wider aller Venediger Kriegsvolck willen ge-
wonnen hett, ynnd no in der Maylenndiscben Lanntsebaft was, ynnd die
Maylennder wider sicher ynd befridet waren, Nam er etlich tausendt
Knecht, von denen so rber Jar in Maylannd gelegen was, zu dem
aödern hauffn , ynd zoch damit yber daz Wasser in des Pabst Lanndt
in Platzentzer gegendt, ynd enthielt daz yoickh da zway Monatt. In
der weil kam yon dem Kaiser Karl der bertzog yon baurbon oder
burbon. Waz ain franzoss auss Hispania , dan der Kaiser waz der
Zeit in Ispania, ynd bracht xii*** Spanier. So hett sich auch ain Car-
dinal auss dem geschlecht der Coloneser*) yon dem Babst an den
Kayser geschlagen, der dan sambt seiner parthey auch x^' walische
Krieger hett. Auch der hertzog (Bi. 97\) yon Ferrar ii^ Knecht,
ynnd etlich Raysigen, waz dan ander walischen herrn yom adl, die
kaiserisch waren , betten. So waz Napls auch des Kaysers , dess-
halben des Kaysers stathalter der Vice Re auch zu Ross ynnd fuess
xii ^' Man hett Aber die hauffeu mochten nit so pald zu ainander
komen , dan der Babst ynnd die Venediger , florentiner, Boloneser
ynd ander stett, ynd yil walisch herrn betten wider den Kaiser auch
ain gross Volck, deshalben man also, jeder in seim VortI, ynntz auf
den februari des 1627. Jar gegen ainander still lag. Februar.
In mitler weil wardt Ertzhertzog ferdinand zu ainem Kunig in
Behem Erwölt ynnd herlicb gekrönt. Gewann also allain auss tugendt
Behem , Marhern vnd schleyss. (Da kam yngefar wider ain glück.)
Darnach wardt er auch zu Kunig in Vngem erw5lt, dan er hett für
sich selb ynd anstat seiner hausfrauen ainen guettn TitI darzu. Aber
in Vngarn mocht er die posess nit so pald bahn , dan der Bayda waz
zu starckh ynnd hett yil anhangs.
Aber als nu der Mertz angieng ynd fuetrung im walischen M8ra.
Lannd zu finden was , Ruckhte des Kaysers (Bl. ^T,) Kriegsyolck
im gantzn Lombardia hin ynd her, alzeit der schlachten begerend.
Aber Niemand wolt die schlacht gegen den teutschn ynd Spaniern
«) Vergl. oben S. 436, Note 1).
*} Pompeo Colonna.
480 im.
annemen. So nam sich auch der Kaiser kaine stat an zugewinoeD,
ennthielt sieh auch der Lanotschaft, vand ruckht doch oit dest^-
weniger immerzu hinein gegen Romen wertz. Dan aller Kri^ was
vber Julianum de Medizis , der dan Pabst ynnd der grosst veind des
Kaysers waz, der auch , als man sagt (Ich wayss nit) , den turckhn
in daz yngar Lannd zurerderben daz Kristen pluet geworbn hett. Hie
yiel ain Veratt für. Dan herr Jörg von freuntsberg war Im yeld
todkrank» pracht grossen schreckhn, wart hinder sich gen ferrar
gefuert , desshalben daz obrist ambt dem hertzogn von bourbon
bevolchen wart vnd dem hertzog Ton ferrar des ganntzn Velds. Der
dan für all stet furrugkht, vnd auf Rom zue den weg nam» da dan
die annschlag aller hauffen also gerieht warn , daz die in ainer stund
Tor Rom allzuainander komen selten, als auch mit grosser sorg»
anngst rnnd Mue beschechen ist. Nämlich am 7*** tag May 1627.
7,UtA.(Bl. 48*.^ Darnach pald in Hayo 1627 kamen eylennd, durch
listig anschlag des yorbemelten hertzogn von Bourbon, alle häufln
mit gewait ynnd wider aller Walchen willen für die Stat Rom. Vnd
als die yon der stat Rom ynnd der Pabst in der eyl etwas ynainig,
ynd nit pey Warung warn, wart durch die teutschn ynnd Spanier
sambt Irm Anhanng gern die stat Rom mit ainem Graussamen Sturm
ynd mit gewait genomen, der Pabst ynnd etlich herrn in daz Castell
angeli gejagt. Vnnd in disem Sturm wart der hertzog yon Bourbon
erschossen, an der stat Maur pey sand Peters Kirchn. Wie sieh
teutsch, spaniol ynnd ander darnach, als sy die Stat Rom mit gewait
gewunnen, gehalten habn, daz werden gelerter leut dan Ich pin
beschreibn ynnd die es gesehen haben. Aber als ich sonnderlich hab
warlich hörn sagen, daz gegen kainer Stat in walischen Lannd, den
ganutzen Krieg, der doch yber zehen mal hundert tausent Mentschen
cost, kain soliche Graussamkait gepraucht sey worden. Als nu die
Zerstörung der stat Rom xyi tag nachainander, on alle forcht, firey
gewert hett. Sagt man daz ain sterben ynnter daz Kriegsyolck
komen sey , desshalben Ir yil gestorben. Die anndern , so nit
krannckh worden, begerttn Irer besoldung. Vnd wiewol sy in der
Plünderung der Stat Rom yil gewunen betten. Noch was da kain
ersettigung, Woltn ye ir gelt ynnd besoldung haben. Vnd waz der
Romor also gross ymb daz gelt, daz man die Knecht nindert on gelt
kunt hinpringen. Tribn also in Rom Irn Muet (Bl. 98^.) 0 Her
got! wie ist der ganntzen kristenlichen Kirchen ynd Religion daz so
1527-1528. 481
gar ain erschrockenlicher Sig gewesen , daz wir cristen daz haubt
ynnserer Religion also yerwuesst habn 1 0 wie habn Turggn » haidn
ynnd Juden darab so grosse freud gebebt 1
Dieweil also Rom eingenomen wart, Nam aucb pald darnach
Kunig ferdinand von behem daz Vngerlannd mit gewalt ein. Vnd
gewan zwischen July 1827 ynntz Marcy 1528 dem Wayboda zwo
schlachten ab, yertrib den Weida, der entran kaum in Polanndt. Ynnd
jetz besitzt Kunig ferdinand daz Vngerlannd mit Rue. Aber ich
sorg, es sey pald wider in Krieg gericht, dan der turek wurt nit
Stil steen.
Als nu die teutschn ynd Spanier Niemandt yon Rom pringen
kundt, ynnd sy da Irn Lust suechten, in der weyl kam ain haubtman,
genant der yon Luttregk , auss beyelch des Kunigs yon frannckreich
zu Mer ynd Lanndt mit grossem Voick in Lombardia, gewan yil stet:
Bayia, aliexandria etc. ynd zoch gewaltig durch das ganntz Walisch-
iannd Eyiennd auf Napols zue. In Maynung daz selb dem Kayser
abzedringen. Jedoch thetten die Knecht ynnd Spanier, so zu Rom
lagen , Ime Irung , getorfn sich aber doch mit Ime in kain schlacht
wagn, hielten sy In Irn furnemen auf. Dan der Zeit waz Maylanndt
noch in Kays. Mt. gewalt vnd band, ynnd noch yil gueter (Bl. 49*.^
Kriegsleut darin. Vnud damit aber der franzosisch haubtroan mit dem
Kunig Reich Neapolis nicht furdrugkhn ynd dasselb einzenemen Platz
gewun, Rom, Maylandt, ander fleckhn vnd stett, darin die Reputacio
der Kays. Mt. erhalten wurd, Schickht der Kunig ferdinandus, auf
beyelch seines Brueders Kaiser Karls, der alzeit noch in Ispanien
waz, abermals zwelf tausenndt Man zu Ross ynnd fuess hinein In
walisch ynnd Venediger lannd, seinen hauffen Kriegsyolck darmit
zuersetzen ynnd sterckhn. DazKriegsyoIckh, yorauss dieReitter ynnd
Reisigen, hab ich gesehen, ynd mag wol seyn, daz ich soyil hupscher
Ross nie gesehen hab. Tausent schöner Pfärd.
Im Eingang des Mayn 1528 ist daz Voick hin für zogn. Nu sehe Mai.
man wie es gen well. Der Zeit sind die häAigischt plagn drey in
disem Lannd gewesen. Nämlich grosser Krieg, grosser sterbn, grosser
abgang der Narung. Ain Wunder? In dem Lannd sein ob x^* walisch
petler gewesen, derweil die durch die Venediger aussgetriben ynd
auss Irn Landt yerjagt worden sein. Vnd war das pairisch körn nit
herein gangen ynnd pracht worden, biet man yon hunger muessen
auss dem Laut entrinnen.
FontM. VIII. 31
482
1528.
Derzeit giengen wider die lutteriseh Materi yiI berelch auss,
Tond besoDoders wider die Seet der widertaufer, dan sy liessen ^)
noch ainst Tauffen, mit Verpindung yil (BL 49*,) pdser Artigkl.
Der Zeit wurden etwo yil ieut yerpranndt ynnd sunst gestrafil ymb Irs
Irtunibs Willen. Ach wie hat die lutteriseh Weiss in der ganntzn
Cristenhait ainen Jamer zuegericht ! — Vor habt Ir gebort, wie der
Kunig franncissgus yon frannkreieh mit seinem bor eylend Neapolis
einzenemen ynnderstannden , das Im dan Niemandt erwört hat dan
got. Namlieh der gestait. Ain baubtman Lodrego, aio französischer
her, gewan daz Kunigreich Neapolis ynntz an zwo stett, Gaietta ynnd
Napels. Darin hett die Kays. Mt, als ain Kunig in Ispania, noch sein
yoickh. Als aber der franzosisch häuf in Neapolis yil Huetwilln
gebraucht, kamen gross Kranckhait ynnder Sy, das Sy mit den hauffii
auss den stetten ynnd fleckhn in das frey Veld rugkhn muessen. Als
die Spanier dasselb erfragt betten , ynnd gelegenhait des legers na
wissten, betten sy den frannzosen Ir trennckhwasser, nämlich fünf prunen
dermassen yergilR, das der merer tail der franzosen sterben ranessen.
Vnnd als man glaublich schrifftn dessbalbn äussgeen Lassen, so sollen
yon sibenzig taussent Man des firannzosischen hauflfen nit yber zway
hundert man auss Neapis komen sein. Secht wie gar ist nicht
mentschliche Kraft! Dapey muess ich aber aoch anzaigen, das nit
allain In Neapolis, sonnder durch ganntz Walisch Lannd auss ain
mercklich sterben gewesen ist. Oho! was sind in der grafschaft
Tirol (BL SO'.) des Jars gueter Leut gestorben ! Die Krankhait hat
noch Niemandt erkanndt. Vil leut kamen gar yon Sinnen. Ach es was
ain grausame Kranckhait 1 *).
In mitler weil kam der Pabst Clemens zu Rom wider io sein
Regiment. Aber Herzog Heinrich yon Braunschweig, der mit dem
schonen geraisigen Zeug, wie yor stet, hin ftir gezogen ist, in
Maynung, Bern zu gewinnen ynd Maylandt ze sterckhn, hat nicht
aussgericht. Ist cost ynd Mue yerlorn gewesen, Vieh ynnd leut
gestorben ynnd yerdorben , ynnd der hertzog mit yerlust yil leut ynd
guet wider baym zogen. Dennocht ist Mayland dardurch etwas ersetzt
ynnd gesterckht worden. Dan Signor Anthoni de leuea *), obrister
^) 'sy Hessen sy' die Handschrift.
*) Petechien und Schweissfieber. Sehnurrer 2, 74.
«) Leiya.
1528-1529. 483
zu Maylanndt, hat etlich Knecht zu ainem Zuesatz in Maylanndt behalten.
Vnnd der Zeit ist nit vil frannzosischer gewalt im walischn lannd
gewesen, Dan alle h5r,Kayserisch,Pabstlich, franzosisch, Venedigisch,
sind durch die sterbn rast geschmelert worden, also daz gar kain
Volckh im Walischen land mer zu essen unden hat. Niemandt ist da
gewesen, der gepaut vnnd gesäet hab. Ynd hat das ganntz 28^ Jar
der sterbn den fanen gefuert, vnnd theurung vnnd hunger auch
gewesen. So ist in Vnngarn mit dem Weida rnd mit den turgkhn
auch yil Mue gewesen.
Aber in Anfang des 1829**'' Jar (Bl 50^.) Trium Regum kam 6. Jinaer 1529.
die Kunigklich Ht. gen Insprugg, vnd hielt da ainen Lanttag, ynd
suecht allenthalben hilf ynd Rat wider den turckhn. Dise Lantschaft
gab Ir Mt. zu Widerstandt der turggen hundert ynd zwaintzigtausendt
gülden. Andere Lannd gaben auch Ir hilf, ynnd wartt der Kristenhait
yon den turggn Nie soyil grausn yorgesagt. Diser Irigen Zeit *) *) 'Es wart woi
begab sich noch ain graussamer yal. Nämlich in dem das Pabst Clemens «uMgeschribn*'^
Starb; Vnnd es was gross sorg, das nit Scisma in der Kirchn wurd. *• ^" ^^®*" "'J
^ ° war, dan er hat
Nu pittn wir got pillich ymb sein gotlich gnad ynnd Barmhertzigkait, noch laog gelebt
das ynns ain cristelich Pabst gegeben werde. Hat nie so Nott gethan.
Pald darauf kamen Mär, daz der pabst nit gestorbn war. Wol biet
ersieh etlich tag, als war er gestorben, haimlich enthalten, damit
die Kardinal zur Wal kämen , ynd er Ir etlich ergreiffen möcht.
Darnach pald ward gesagt, wie die Kays. Mt. ynnd der pabst ainss
wären. Es ward auch lanng yorher gesagt, wie der Kunig yon franck-
reich, Kunig yon Engeland ynd der Kayser Ainss warn. In mitler
Zeit starb her Jörg yon freuntsperg In dem 28*" Jar yor solichen
anscblegen. Darnach wartt den ganntz sumer im 29**" Jar gesagt,
wie der Kayser solt auss Hispania heryber In Italia schiffen. Das
doch lanng yerzogen worden, ynntz auf sand Lorentzen tag, dan lo. August.
desselbigen tags ist er wol als ain Kayser gewaltig zu Genua
ankhomen, (Bh Sl*".) ynd da Erlich empfangen worden. Alspalt die
Kays. Mt. in Italia ankhomen waz, wart der frid zwischen dem pabst,
Kayser, Kunig yon franckreich^ Kunig yon Engelannd offenlich berueft
ynd aussgeschriben. Des Kaysers Zuekunft ynd diser frid waz wol
frolich zehöm. Nachdem aber die Venediger ynd der Weyda in
Vngem darin nit begriffen ynd ausgeschlossen, ynd sy Ires yerderbens
kain ander Mitl erdenngkhn mochten» dan daz der turgkisch Kaiser
in osterreich mit Kriegsyolckh ankam, Aisdan muesst der Kayser
31 •
484 *««••
walisch Lannd yerlassen ynd osterreich Retten, So weiten die Ye-
nediger Maylanndt wider besetzen vnd demKayser alle seine gehabte
Mue ynd Irrung mit spot bezaln. 0 lieber got» waz thueo die Kri^I
Damit aber die Kays. Mt. in Italia besterckht ward, wart auss den
Niderlannden ynd teutseh Lannd ain Voick, x*** Lanntzknecht yiind
ii^' pfert, aufpracht, das dan in Walisch Land hiedurch gezogen
C.15. September, yund ctwo Zu mittn September zum Kayser in Walisch Lannd khomen
ist. Aber darnach sind die päss gar yerschlossen gewesen, daz man
yom Kayser ynd seinem h5r nicht gebort hat. — Ynnd gleich im
Anfang des September 1S29 ist nu der turgkisch Kayser yber all
Wasser in Vngern ynd fQr ofn komen , da ain ganntz Monat yorhin,
Ee der Kayser selbs darfÜr khomen ist, sein Yolckh gesturmbt ; Allda
12^* man daryor yerlom. Als aber der Turggisch Kayser selbs für
daz schloss khomen, hat seinem Volckh gepotn Nicht ze essen, noch
ze trinken, daz schloss sey dan gewunen. Da ist soyilYolck^^A/. Jl\^
an den stürm geloffen, daz es ynmuglich gewesen ist zuerscblagen,
dan der turgk hat ob yiermalhundert tausend Man mit Im yetz in
Vngern pracht. Also hat er ofn ynnd daz ganntz Vngerlannd gewunen.
In ofn iii^ teutscher Knecht erwürgt, aber die Vngern ledig gelassen.
Dan die Vngern haben sich an der Kays. Ht. ynd an der Cristenhait
ybl gehalten , ynd sich wider den tuigkhn nicht setzen , Im kainen
Widerstandt thuen wellen. Darauss eryolgt, daz der tnrgkh mit all^
Macht gar für Wien in osterreich gezogen, dasselb hertigklich
belegert, die ganntz Lanntschaft erparmblich yerderbt, Weib, kind.
Jung ynd alt grausamlich gespisst, erwürgt, stett, Schlosser, Markh,
dorffer yil yerprennt. Ach parmhertziger got , wie ist da ain Jamer,
Ain Eilend yber daz annder! Nu ziehen die teutschen forstn zue
ynnd wellen dem fürst yon osterreich helfen, aber nit all mit guetten
gemuet; ynnd stet die sach nit wol. Nur allain got, der himlisch
Vater mit seiner Parmhertzigkait, sey ynns ynyerdient, auss aigner
gnad, durch daz pitter leidn ynd sterbn seines aingebornen sun
ynnsers herrn genedig, hilflich ynnd peystenndig, sunst hab ich wol
sorg, der drittail der Cristenhait mug yerderben <) ynnd sterben, ynd
der turgkh gen Köln khomen , daryor yns got behuet. Auss disem
Lannd sein jetz üi^* Knecht an daz wasser den In geyertigt, sollen
hinab schauen. Sigmund Prandisser ist Ir obrister haubtman. Ja wan
^) 'in verderbeo* die Handschrift.
1S29— 1530. 485
sy all warn als er! Sed quid inter tantos? Die Behem, als ich hör
sagen, ziehn funfzigkh tausent starckb zue» aber es hat sich hernach
nit halb soril erfanden. Als nu der turgkh die stat Wien zerschossen,
die stat Maurn vnndergraben vnnd hart verwuest hett, Ynd etwo ril
stürm daryor yerlorn hett, vnd sich die Kriegsleut in der stat Wien
so Ritterlich (BL 52'^.) hielten, vnnd mit allerlay geschutz vnd
gegenwör den turggn so ernstlich begegnetten , Mocht der turggisch
Kayser sein Volckh weder mit schlegen oder Reden zu kainem stürm
mer bewegen, vnnd muesst also, wiewol mit grossem verderben des
Lafids Österreichs , vnd nach vil Verlust seines voicks, mit schaden
von der stat Wien abziehn. Vnnd wiewol der turgk in disem Zug
durch Kelten, Wasser vnnd im stürm ob hundert tausent Man verlorn,
hat er doch auss dem Lannd osterreich ob funfzigktausend Mentschen
hingefuert. Nu Österreich ist verderbt, Yngern ist gar verlorn I
Weil der turgkh vor Wien lag. Enthielt sich Kunig ferdinandus
zu Behem vnd zu lienntz, thet muglich VIeiss , ob er dem hiet mugn
ain Schlacht verliefern. Aber es was verlorn. Aber die kayserlich Mt.
Kayser Karl ennthielt sich dieweil zu Bolonia Im Waliscben land,
Vnnd was pabst Clemens alzeit pey Ime, der Maynung frid zemaehen;
Als auch auss der Nott beschach vnnd beschechn muesst, damit der
Kayser wider die Irung im glauben im teutsch Lannd vnnd wider die
turggn etwas tapfers fumemen mochte. Als nu mit dem Kunig von
frannkreich, Enngeland, Napels, mit dem hertzog vonMaylannd, ferar,
Mantua, vnnd allerlay widerwärtigen partheien in walischen Lannden
durch kayserlich Mt. frid gemacht wardt, hielten die Venediger sovil
an, das Sy mit Irer herschaft auch in den frid genomen vnnd begriffen
wurden. Darnach wartt die Strassen zum Kaiser, Jederman ein vnnd
auss zekhumen, frey offn, vnd was also im Eingang des dreissigisten 1530.
Jars in Italia vast allenthalben frid. Dan allain mit (Bl 52^.) den
florentinern hielt Pabst Clemens, mit willen Kays. Mt., ain schwarn
Krieg. Belegt die stat hefiligklich, vnnd thett Inen grossen schaden,
verderbt Ir Lanntschaft , vnnd wolt sy zu seiner gehorsam zwingen.
Warumb aber die Kays. Mt! solichs dem Pabst nachgab, ist mir ver-
porgn. Aber menigklich redet darumb dem Pabst vbl.
Mitler Zeitt wardt Kays. Mt. zu Boloni durch den pabst vnnd
XXV Cardinal mit der Kayserlichen Krön gekröndt, Nu solemniter mit
grosser Reverentz. Vnnd ist der Kayser Magno Reputacionis gewesen,
vnnd alle walisch Potentaten Im grossn gehorsam erzaigt, vberaus
486 1530.
grosse Reyerentz erzaigt. Warumben aber die Krönung zu Bolooj
beschehen ynd nit zu Rom, kan ich nit wissen. Man hat auch gesagt,
daz dergleichen herlikait nie ersehen worden sey» mnd hat sieh das
ganntz Waliseh Lannd des Kaysers nach yii sehlachten , die er im
walischen Lannd gethan hat, nach vil verderben vnnd Krieg, so durch
Marc. In gefuert sind, hoch Erfreudt. Darnach im Eingang des Mertzn,
vnnd durch den ganntzen Mertzn, zu Bolonj hofgehalten. Recht vnod
gesatzt gegeben. Im Ennd des Mertzn von Bolony auf Mantua zue-
i. Mai. zogen, vnnd also auf Triennt gen Insprugg. Am ersten tag May ist
Kays. Mt. zu Brichsen vber in Bischof Jörgen hof gelegen , daader
Bischof der Kays. Mt gewichen. Vnnd ist Ir Mt. ganntz geschickt
furgeruckght, vnnd jederman schon bezalt.
Irer Mt. sinnd im Lannd anfanngklich zu Triennt, Botzen, Brixeo
gross Ehr beschehen. Also ist Ir Mt. eylennd auf Insprugg, darnach
durch das Intal hinab, vnnd (BL 53*.) auf München zuegerugkht,
15. Juni, vnnd furtter auf augspurg, da Ir Mt. wunderlich schön empfangen
worden ist. Darumben in Sonderheit puecher gemacht sind. Also hat
Ir Mt. den Reichstag zu augspurg angefanngen, da Kurfürsten, Fürsten,
vnnd all stännd des heyligen Reichs versamit gewesen sein« Ynod
anfangklich vil Klagen, anligung vnd beschwarnuss derLand Österreich,
Krayn, Karnthen, steir, Crabaths, Vngern vnd beheim vernemen
muessen, betreflend die turggen, mit den dise Lannd alle nur gar
zu vast beladen sein. Darnach ist vil gerett worden, vil beratschlagt,
wie man die Aufruerer vnd die lutterisch Sect abstellen, oder doch
ain klainn Vnnderrieht thuen möcht, frid im teutsch Lannd zuerhalten.
Dan weil vnnder den teutschen im heyligen Reich nit frid, recht ver-
stand des heyligen glaubenns vnnd evangelium ist. Wie kan dan
wider die vnglaubige lebt fruchtbars furgenomen werden? Nu muess
man hörn was zu augspurg beschlossen wurdt.
14. Sept. Am 14^^ tag September ist auf daz 1530^ Jar ain Lanntag zu
Botzen gehalten worden. Wiewol nu zu Augspurg vil treffenlich leut
von furstn vnnd herrn, vnd besonnder vil hochgelerter leut gewesen
sind. So haben sych doch hertzog fridrich von Sachsen, der Kurfürst,
vnd besonder der Lantgraf von hessen, ain stoltzer junger man, die
zween hertzogen von Lüneburg , hertzog von Mackiburg vnd etlich
mer fürstn, darzue die stat Memingen, Elsling, Ylm, Newrnberg vnnd
vil stet, vast vbl vnnd vngehorsam gehalten , vnnd ob gleichwol die
stat augspurg gehorsam geschworn, Ist sy doch wie die anndern
1530-1531. 487
lutterisch vad auf der New ertiehten Maynung plibn , Ynnd also die
Kays.Mt.yber allen fieyss die nit zu dem weg der cristenlicheDKircheD
(Bl. 53^.) ynnd zu gehorsam pringen mugen. Darauf die Kays. Mt.
sechs von jeder parthey, drey die gelerttisten der gesehriffly rber die
Irung gesetzt, zu yersueehen, die Irrigen Punete der heiligen gesehrifft
zu Erkläm. Wartt aber pey Innen allen kain ainigkaitt gefunden» ynnd
muesst die Kays. Mt. der Zeit gleich daryon lassen , Dan Ir Maiestat
wart pey den Lutterischen stettn ynnd furstn hoch yeracht, Vnnd hett
Im teutschn lannd Nicht die reputacion, die Ir Mt. im walischen lannd
gehebt hat.
Also yerrugken Ir Mt. ynaussgericht hinab In Irer Maiestat lannd
in Hoilandt, Brabanndt» fiandern. Da ennthielt sich Ir Mt. das ganntz
1531** Jar, ynd wartt in disem Jar die sach im Reich, ynd auch hie 1531.
in disem Lannd, mit den Ketzern, sonnderlieh mit den widertauffern,
ye lennger ye erger, ynnd ich glaub, das allain Im Lannd der grave-
schaft Tirol ynd g5rtz tausent Menschen wol darumb yerprannt,
gekopfil ynnd ertrenngkht worden sein. Dan die widertaufer ynnder-
stuenden sich ainer grossen Uartnäckigkait. Wan ain Priester Mess
hielt, luffen sy in ainer Kirchen, wan schon yil yolcks dapey was,
hinzue, zugkhten dem Priester Kelch, sacrament ynd paten , warlTen
es alles ynnder die fuess, sagten: *der Kindertauf war nit nutz; der
tauf muesst beschehn erst so man glaubn k5nnt;' sagten :*Mess halten
war Zauberey; Das hochwürdig sacrament war nicht; man betrug die
leut. Cristus war für Niemandt gestorben, dan für adam ynd Eya.
Niemandt sol obrikait sein. Wer sich ainer herschaft, pabst, Kaiser,
Kunig oder also (BL Sii\) zesein Annäm , der war ain Haid , war
des tenfls Kind*. Sy aber stnrbn darauf ynd sagten: 'Sy warn on
sund, Vnnd alle ding warn gemain'. Vil ynyerstenndiggs Voickhs
wart yerfuert, die der Auss(>n}trunnen Munich pöss practica nit
yerstunden. Vnnd stund desshalbn in dem Lannd ybl, ynnd wartt
diser sachn ynd des Turggn halbn, der osterreich , steir, Kreyn ynd
Krabatn yast bekumert, Katherine 1631 zu Innsprugg ain Lannttag 2is. Norember.
gehalten, da nu Kunig ferdinandus, der Erst kurtzlich daryor Ro-
mischer Kunig was worden , durch hilf Kays. Mt. auch darzu kham,
ynnd personlich mit der Lanntschaffl hanndlet. Da wart zu fristen
aber achtzig tausend gülden yerwilligt. Vnnd wart allenthalben Im
Reich der Lutterischen Ketzerey halbn yil gehanndit, aber nicht
aussgericht. Im walischen Land aber was guetter frid ynnd nit so
488 lS31-flS32.
grosse teurung. Hie liat man drew Jar albeg 1 star ') Khorn kaufen
muessen ymb drey Pfund perner, ynd etwo ymb dreissig Kreutzer. Die
Muntz zum maistn tail waren frantiz5sisch Kronen.
1532, 6. jfioner. In der Weil wart wider ain Reichstag gen Regenspurg gelegt, da
dan Kays. Mt. personlieh auch hinkham. Kunig. Mt. zoch Ton Insprug
auss. Ir Mt. lag lanng der Zeit warttund auf den Reichstag wol drey
Monat (BL 54^.) zu Innsprugg. Nu h5r waz der Reichstag ausgibt
14. August. Der Reichstag ist zu Regensburg noch heut 14. augusti 1532
nit beschlossen worden ; dann als die stftnnd des heiligen Reichs,
fQrstn vnnd stett, zu schweinfurt peyainander versamblt ynd nit auf
den Reichstag khumen weiten, ynnd sich Kayser Karl des etwas
beschwärte, sein gedauchte Irer yngehorsam halbn,ynnddaz syalso in
Irer Lutterischen sach yerharren woltn, ynnd doch der Kayser albeg
der pesserung yerhofte, Schickhten die selbigen yersamblten Stännd
yon schweinfurt zu Kays. Mt. gen Regensburg, ynnd begerten tmtzlieh
yon Ir Mt. zewissen: 'ob sy sich Kriegs oder Fridenns zu Irer Kays.
M., der Lutterischen sachen halben, zu yersehen betten?* Aber als
gott albeg in der höchsten Nott das heilig Romisch reich gnedigklich
begnadet hat. Also hat gott wunderparlich , on alle mentschliche
VernunfR da auch gethan. Dan der frum Kayser, als ain guettig, hoch-
weiser Kayser, hett den Egenanten potschaften yon den stSnnden des
Reichs aigentlich selbs zu antburt geben Also: 'Er wSr mit grossen
costn yber mer, in grosser gefarlikait in die walische Lannd, mitten
ynnder sein feind khumen, ynd biet mit yerlassung seines gemahels
ynnd allerliebsten Kindt, auch mit grossem schaden in Walischen land
frid gemacht. Vnnd war darumb in das heilig Reich yon Ambtswegen
khumen, da auch frid anzerichten. Vnd als Wl mentschlich ynnd
muglich war, so wolt Ir Mt. frid machen, ynnd sich selbs auch ganz
darzue naign. Solt sich auch Menigklich im heilig Reich nicht dan
aines yätterlichen fridens [sich] zu Irer Mt. yersehen'. Vnnd der
potschaft weitter zu yersteen gebn: 'das derturgk,der sich ainen Kaiser
der Turggen nennt, mit grosser Macht gerüst hab, ynnd zieh in das
Vnger Lannd, in Maynung, auf osterreich zerugkhen, ynd darnach alle
teutsche Lannd zu yberziehn. Vfo dan die stännd des heiligen Reichs
Irer Mt. hilf, peystannd ynd rat zube weisen Seumig sein wolten.
So war gewiss, das dem turgkhn sein Anschlag geratten ynnd in
^) So ?iel wie ein halber Wiener Metzen. Schmeller 3, 652.
iS32.
489
Wurckhung khomen wurd. So denn solichs (BL 55*,) beschehen
solte, daz doch got yerhuette, so wurd nit allain Yngern, sonnder der
maist tail des heiligen Reichs, alle erbland des hanss Österreichs
darzu, alle pey ynnd rmbligende furstenthumb Tnnd Lannd nit allain
von Irn zeitlichen guettern sonnder auch von dem Cristenlichen
glauben gedrungen'. Mit beger: 'daz sy, die stftnnd des heiligen
Romischen Reichs gemainer Cristenhait, als cristenliche glider, darin
helfen wellen'. Als die potschaft widerumb gen schweinfurt
ankhomen ?nd den friden pracht, ynd solich der Kays. Mt. begem
den ständen des heiligen Reichs daselbs versamblt furgehalten, hat
dem Kayser jederman gedannckht, Inne hochgelobt, ynd sich wider die
erbfeind des Namen Jhesu cristi hilf mit leib vnnd guet zethuen
ganntz guetwillig erpotten. Als solichs Kays. Mt. widerumb verkundt
vnnd hilf wider den turgkhn verwilliget worden, Ist Ir Mt. hoch erfreutt,
vnd hat Ir Mt. yon den Kunigreichn Hispania, Niderlannden, yon Irer
Mt. yermugen auch treffenlich hilf zethuen zuegesagt. Vnnd also die
gross sorg des Kriegs im Reich wunderlich zu ainem friden worden.
Als nu wäre kuntschaft khumen, daz der turgk an sannd
Johannsstag des tauffers 1532 zu Constantinopl mit dreymalhunndert 24. JudI.
tausend man ynnd grosser Rüstung aus auf ofn zuegezogen, ynd nu
schier yber alle wasser khumen ist, haben zum ersten die Behem Ir
Yolckh, yierzigkh tausenndt starckh, aufs Marchfeld In Ir Wagnpurg
pracht, ynd ist Wien wol yerwart worden. Vnd als ich glaublich hör,
so haben die stfinnd des Reichs piss in hunderttausendt Man, Jar ynnd
tag zehalten, zuegesagt, ynnd jetz sind nur yil leut auss dem. Reich
schon zu Wien.
Am 16. Tag July 1S32 hat dise grayeschaft Tirol 3000 Man i6.juu.
geschickht, ynnd ist Sigmund Brandisser Ir obrister. (Bl 55^.) Am
5**" tag Augusti ist hie durchzogen, ynnd zu Brichsen ybernacht 5. Augnst.
gelegen ain Cardinal mit dreyhundert pförden, yiel guetter leut.
0 yil samathen Röcklen ! An dem 9^** tag Augusti ist hie ftlr gezogen 9. Augmt.
zu brixen der Gross haubtman des Kaysers, obrister des walischen
Lannds ynnd Maylannds, genant Annthonj de Lefe <). Sol ain Spanier
sein. Er ist wol krump gewesen. Vnd disen Man hat man durch
das Lannd getragen. Er ist auf mentschen geritten; hat wol fein leut
pey Im gehabt, etwo hundert pf&rd. Er mag wol ain treffenlicher
*) Leiya.
490
153t.
Man mit syDoen sein, aber Kraft hat er nit für ain Mauss. So hat ^
auch nit gern gelt ausgeben. Es ist (ein) abentheuriseh geschwind
Man. An dem 14^** tag augasti sind zway mnd zwaintzig tausendtHan
gen Brixen khumen, VIIP" Spanier, 14^* Taüiäner, Als rast pnchsen-
schOtzen^rnnd UI^* sch5n pfärd, die all wider den turggen zeziehn bestellt
sein. Haben IIP- star mel, I^- oxen, \BP- gaisspöek vnnd gestraun *)
gefressen ynnd stufls *) zu brixn gar verprennt Diss Jars ist daz traid
in dem Lannd herdisshalb prenners vast ybl gerattn, ynnd haben doch
nie mer gest gehebt. Der Kayser vnnd der Römisch Kunig, als leipliehe
prueder. Rüsten sieh, personlich in daz reld zuziehen. Vnd so das
beschicht, werden on Zweifl yil furstn des Reichs personlich, dann
der treffenlichist adl der gannzen teutschn Nation mit ziehen,
c. 15. September. Vast ZU Mitten September 1S32 Ist Kays. Mt. ynnd kunigUich
Maiestat aigner person gegen dem tflrgkhn in das Veld gernckht
Sind paid wol gerust gewesen. Vnnd ist yon teutschen ynnd walischen
Kriegsleuttn ain grosser, wol geruster hauffen da gewesen. Also daz
man (BL 56*".) dem turggen starck genueg gewesen war. Aber nicht
dester weniger ist doch der turgkh yber das, das er lannd ynd leutten
grossen schaden gethan hat, Vngeschlagen herauf für die Neustat,
auf steurmarckh yber die Tra gezogen, ynd da seinen Weg mit gewalt
auf Wossen *) zuegenomen. Da ist yon stund an Jederman abgezogn,
ynnd sind nit yil turgkhn ymbkhomen. Etlich straiffend turggen sind
durch ynnser gesanndten, des Brandissers Hauffen , den Tirolischen
hauffen, in ainem tal mit gefangen Cristen ergpriffea ynnd ersehlagen
worden. So machtig ist dennocht der turgg gewesen, das es anzesehen
schrecklich gewesen. Aber war die Vnainigkait des glaubens im Reich
nit gebesen, ynd das die tallifiner nit so Muetwillig yngehorsam
leut ynd sich nit ybl gehalten betten, also das man sich etwas trosts
zu Inen biet yersehen mugen, so war der turgg yilleicht geschlagen
worden. Da trauet aber kainer dem Andern!
Als nu kayserlich Maiestatt sah, das der turgg abgezogn ynd sein
hauffen zertrennt was,zoch IrMt. eyleildt mit Walischen ynd teutschn,
Kriegsleuttn, zu Ross ynnd fues Zwantzigk tausendt starck, Inss fnaul
durch steir ynnd Kärnten. Aber yor sein im abzug waren etwo VIII^*
talliäner, die thettn grossen schaden, yerprannten stett ynnd dorffer,
triben ainen solichen Muetbill im abzug, das es nit mag gesagt werden.
^) CastrauD, d. i. Hammel. *) Eine Vorstadt Brizens. ') Bosnien.
Plibn yngestrafft von Menigklich. Her got, was haben die tallidner im
zuezug ynd im abzug Huetwillens begangen I
Den oetober, (BL S6^,) Norember vnnd Dezember des 1832**" Oct.— Dec.
Jar ist der Kayser im Walischen iannd» Maist tail zu Mantua, gelegen.
Alierlay Verhör gehaltn, vnd vil fridlicher Vertrag gemacht.
Den Januari, februari rnnd Marc! des 1S33^'' Jars ist der Kayser jfioner— Mfirz.
im Walischen lannd, Maylannd, Genua ymbzogen, als ain gewaltiger
Kaiser» ynnd hat fridlich gehandit, ynd dieweil die schiffung zu Jenua
bestellen, vnd sich alier ding zu der yberfart in Hispania richten lassen.
Sich also den gannzen april gerust ynnd in Majo auf daz Her gerugkht Mni.
ynnd in Hispania yerrugkht. Got geh wie es im Reich gee! Im 1532.
Jar in Augusto ist ainComet erschinen. Im 1633.1n Julioist ain grosser JaU.
Comet erschinen. Die Romisch Kunigklich Maiestat Kunigferdinandus
ist nach abschaid Kays. Mt. still gewesen, ynd ist mit den turggen
gehanndlt worden ymbfrid. Aber wenig gelt ist an dem hof gewesen. Ir
Ku.Mthatmit den Widertaufern yil Ordnung geben. Noch heut am 14. u. juii.
Juli 1S33 hat man zu brixn der widertaufer fraw ynnd man gericht
mit dem schwert. 0 des Pluetyergiessens ist ain weil vil gebesen!
CBL ß7\) Im 1S34. Jar ist Kays. Mt. in Hispania gewesen, 1534.
Vnnd Kunig ferdinandus zu Wien in osterreich, ynnd etwo zu behem.
In dem Jar haben sich auf anstiftung Kunig francissgkhn yon frannck-
reich zween furstn zu Krieg gericht, Hertzog Vlrich yon Wierttenberg
ynd lantgraf philip yon hessen. Die haben in aller eyl, mit hilf des
franntzosen ynd der stat straspurg, zu Ross ynnd fuess xx^ man
aufpracht. Vnnd ee der Kunig sich gerust hat, ynnd ee er mit seinem
yoick in daz lannd wiertenberg khumen ist, haben die zween Kriegs-
furstn daz Wiertenbergisch lannd ynnd all stet schon
gewunen, ynnd etlich Volckh des^ Romischen Kunig
Ferdinand erlanngt. Doch damit die zwenKriegsfursten nit noch
weitter schaden thuen, Ist ain Vertrag gemacht. Darin ist daz lannd
Wierttenberg dem yertriben hertzog Ulrich yon Wirttnberg wider
worden.
(Bl. 57^.)lm 1838**" Jar hat der Romisch Kaiser Karolus quintus 1535.
ainen treffenlichen Hörzug in affrica gethan. Dan thuniss, die gross
Kunigklich stat, hat er dem turggischn belliarbey oder bassa abge-
wunnen, ynd die goleta, id est daz gar starckh schloss, darzu hundert
ynnd zwantzig tausendt Man Im yeld bestannden, geschlagen, yerjagt
^) 'dem' die Handschrift.
492 iS35-i536.
ynnd gefanngen, also daz ganntz Lannd erschreckht rnd in gehorsam
des Romischn Kaisers praeht worden. Ist in 300 Jaren kain solieher
cristenlicher hanndl erhört worden. Daz haisst ain Sig! Inn dem Jar
sind die turgken gegen den sophi, Rex Persarum, auch hart emider
gelegen. In Vngern ynnd Behem ist zimlich guetter frid gewesen,
Etlieh gross absager gestraflfl worden, mnd hat die gross thenrong
nachgelassen. Im walisch Lannd hat jedermann ain Aufsehen gehabt
triuropfRaysJMt. ^^^ ^o^ Kayscrs Sig*) mnd gross thaten. Aber firannkreich hat dem
ciiif*vnd°*iii"der '^*'®®^ ^^^ '^™ "^'^ Ycrgunt, ynnd wider Kays. Mt. yil poser sachen
sut NapoU» er- angericht. Nicht dester weniger, wieyilpössderKunigyonfranekreieh
kan ich nit be-^ angcricht, So ist dcnnocht der Kays. Mt gross Er erpotten worden
dt^berk^deH '" ^^^^'^^' Nachdem als Ir Mt. nach Eroberung BarbariS, id est Minoris
Ist im Druck au»- affricft, widerumb in Sicilia ankhomen.ist Ir Mt. auch den September,
1535. october, Noyember, December in Sicilia 1S35 yerhart.
1536. (Bl. S8*.) Im 1S36. Jar ist der Widertaufer ynd der Lutte-
risehen, Zwinglischen ynnd Manigerlay Ketzerischen sectn halben im
heyligen Reich yil Wunders erlitten worden. Alle ymbligende Lannde
haben abgang der PriesterschafR gehabt. Mess lesen ynd aller gotz-
dienst ist an yil orthen gar abkhumen. 0 wieyil frumer hertzen sind
da yersert worden! Nit im lannd, Nit in ainer stat, Nit im dorf,
sonnder scbier in allen heusern bt Spaltung des glanbens ynnd
ynainigkait gebesen. Es haben die Vinstemussen des Mans ynnd der
sonnen daz Jar so yinster gemacht, daz Ainer ainen guetn, gerechten,
getreuen freund kaum hat kennen mugen.
i536.jioner. Im Januarioerhueb sich kayserlich Mt., ich sag der gross Kayser
Karl quintus, der ynOberwindtlich Kaiser, der Kunig in Hispania
gewessen, Kunig in sicilia etc., der hertzog zu burgundi. Es kundt
seine lanndt diss platt nit begreiffenl Vnnd in seiner Mt. erheben zoch
ynnd Ruckht Ir Mt. in Neapolis yon Ainer stat zu der anndem, pflicht
ynnd glübd seiner Vndertan zenemen,auch ir anligend Nott ynnd angst
Februar. ZU erkundigen ynd zu Ermiltern, Auch also in februario, sein Parthey
die Coloneser in der Lanntschaft Romagna ynnd daselbst haymzu-
suechen. Damach ist Ir Mt. auch gen Rom khumen. Da einzogen mit
grosser Ererpiettung, Mit grosser herlikait. Da In Babst Paulus mit
yil Cardinaln seer schon empfangen ynnd gehalten haben. So hat Ir
Mt. sich auch wider Im gebrauch ynnd Regiment zehanndlen nicht
ynnderstannden, dem scheffi Petri nicht haggen anhengen wellen.
Doch hat Ir Kays. Mt. selbs mit aignem Mund yor dem babst , den
1S36.
493
CardinalD ynd allen Potschaften (BL 58^.) ex tempore aio rast
schone Rede gethan rnd sich erklagt der Vndanckparkait des Kunig
francisskus von frannkreich. Erzelt alle guethat, die Im beschehen
sein. Nämlich 'sein leben sey Im geschennckbt worden» Dan Ir Mt.
in seiner Yangknuss In wol het mugen yertilgen. Sein Reich sey Im
wider treulich zuegestellt, alle freuntscha£ft sey Im bewisen worden,
ynnd zu ainem ewigen panntt der lieb hab Ir Mt. dem Kunig von
frannckreich seiner lieben Elichen Schwestern Aine gegeben. Daz aber
alles nit helfen well, dan Kunig von frannckreich sey Jetz (an dern^) mit
höres Krafit In Italia ynnd Lombardia zeziehen, ynnd dem Kaiser alles
daz, so er daselbs yon hertzog franzisk yon Mailand ererbt hab, ynnd waz
sonnst Ir Kays. Mt. zuegehort, abzetringen, Sambt annderm, daz frannck-
reich wider daz teutsch Kaiserthum ynd wider daz hauss osterreich
posslicb, firayenlieh ynnd Muetwillig gehanndlt hett, Daz auch dem
teutschn lannd In so gar grosser Irrung kain hilf zuerzaigen ynnd kain
Concilium generale nit mocht gehalten werden' etc. Nach solcher des
Kaisers Klag, ynd nach yil geyebter hanndlung, mir ynwissend, hat Ir
Kays. Mt. zu Widerstanndt des franntzosen furnemen, der schon frue
in februario in das Saffoisch hertzogthum ankhomen, ynd die schon stat
Turin in saphoy eingenomen ynnd besetzt hett, Ain treffenlich gross
Volckh in lombardia gefuert , Teutsch, (BL 59*".) Walchen ynnd
Spanier, VberLxxx^' 0 wie yil guetter. Adelicher, Ritteriicher Teutschn
zugen da in daz Walisch lanndt I
Herr Caspar yon freuntsberg obrister yber x*** Man]
Herr Maximilian yon Eberstain yber . . x^- Man> zu fuess;
Herr u. yon Thomiss obrister vber . . . x*** Man)
Hertzog heinrich yon Braunschweig;
hertzog Ludwig yon pairn ;
hertzog philipss Pfalzgraf;
Der Graf yon schaumburg;
Ain herr yon Geroltzegg, lanndtyogt Im Elsass;
Ain herr yon stauffn;
Ain her dyettrich spat;
Wolf diettrich yon Knoringen.
In Suma ich glaub , daz in hundert Jarn soyil Adelich Person
ynd ain solicher hauffn tapfers Kriegsyolck nie peyainander gewesen
sey. Ist daz die Vrsach, daz Romisch Kays. Mt. etc. Kayser Karl
selbs in Aigner Person, Im Yeld gelegen ist, ynnd sich da wie ain held
494 1536-1537.
gehaltn. Aber des franntzosen Listigkait vnod vneristenlich fornemen,
so er gegen den frumen Kayser geliebt, bat kain Mass gebebt. Dan
als Romiscb Kays. Mt. in frannkreicb, in daz Lannd Marsilia gezogen,
vnnd sieh da auf des Kunig ron frannckreieb begern selbs mit Aiger
Person im Veld finden, vnnd sieb aueb born lassen, daz Ir Kays. Ht
gern 'mit Irm aigen ieib, zwiseben sein vnnd dem Kunig ron frannck-
reieb, frid maeben weit, wan es ja balt seiner Kunigkiieb Mt. leben
gelten solt\ Hat aucb den Kampf oder die frey offen scblacbt dem
Kunig Yon frannckreieb zu tbuen tapfer zu enntpotten. Aber der Kunig
Ton frannckreieb bat daz gross Wasser die (Bl. 59^.) Rona genant
verhuett. Also daz Romiscb Kays. Mt. darüber nit kbumen mugen,
Sunst weder Kampf noeb scblacbt nicbt angenomen, die sacb ver-
zogen ynntz in die Kelten , daz Romiscb Kays. Mt. mit Irem Volck
ainen posen sterblicben abzug zetbuen gedrungen. Vnnd sinnd Irer
Mt.yil guetter adlicber leutt vnnd yil Lantzknecbt gestorben, Hunger
vnnd Keltn balbn. Als Ir Mt. nu wider in Lombardia kbumen , bat Ir
Mt. Maylannd vnd dasselb Lannd besetzt. Vnnd da, nacb Abgang
SignorAntbonj deLeye» Ist Markess del Wasta^) obrister in Maylannd
worden ; Vnnd ist Ir Romiscb Kays. Mt. vber in Hispania gescbift.
1537. Im 1637. Jar im Anfang ist nu des Kunigs yon Frannkreich
p5s8 pracktikbn offenwar worden, daz er mit dem Turggiscb Kaiser
Soliman ain Punntnuss gemacbt. Also daz der Tnrgk mit yiertzig
tausendt Pförden auf die Steirmarck zuzieben ynnd dem Nideroster^
reicbiscben Lannd ain Aufruer maeben sol,Also daz Kunig fer^inandus
daselbs genueg zetbuen ynnd aller Kriegsleutt daselbs ain bedurffen
bab. 'So welle Er Kunig yon frannckreieb dem Kaiser die Niderlannd»
fianndern, Brabannt, Holand, friesslannd yberfallen ynnd dennacbt auf
Maylanndt ynnd in sopboy ain anzal (BL 60*.) Volck zum scbreckben
balten. Damit so babn paid Romiscb Kays. Mt. ynnd Romiscb Kuniglicb
Mt. allentbalbn nur genueg zetbuen, Vber daz, daz der Turgkb aucb
Napis ynnd apulia zu Wasser anfallen soll*. Nu ist solicbs also laider
für sieb gangen, daz der Turgk ynnd der Kunig yon frannckreieb sein
Irem Anschlag nacbkomen, ynnd allentbalben yil Vnfuegs angefanngen.
0 almacbtig gott, wie sorgklicb ynnd gefarlicb stuend es da in allem
teutscben lannd! Dann die Romiscb Kays. Mt. bett dazemal der lutte-
riscben sect halben yom Römischen Reich kain hilf. Doch mit Kays.
*) Marchese del Ytsto.
1537. 495
Tond Kuuiglicher Mt. Vermugen ynnd hilf, auch der Walischen ynnd
Hispanischen Lanndsteum wartt dennocht auss walisch lannd ain Voick
auf Steirmarckht ynnd Wien zuegeschickht, des fuerer ynd obrister
Ainer hiess her hannss Katzianer, waz ain Krabatt. Aber der, so auss
Wälschiannd die wdischen schützen hinab fuert, hiess Graf ludwig
yon Lodron. So waren sunst anch yil herrn aus Beheim ynnd aus
Sachsen daher wider die turggn khumen.Dieweii man daz hör samlet
wider die turggn in der Steirmarckht, hett Kunig francisskus Im
frannckreich daz kayserisch hör, daz Ir Majestät Im Niderlannd hett
wider die franzosen, zn ainem friden berett. Also daz dasselb tapfer
hör, als man sagt, on des Kaisers willen mit dem Kunig yon frannck-
reich Im (BL 60^,) friden ain abzug thett. Alspald daz beschach»
Muesst der Romisch Kaiser Maylanndt ynnd sophoyPassfursehen,ynnd
mer leut zu derselbigen lannd besatzung haben. Vnnd also in ainer
Eyll wart Graf fridrich yon furstenberg, der fuert In Hitl des Sumers joU.
im 1Ö37. Jar Neuntausennt lanntzknecht, woi gerust hin ein zu dem
andern Yolckh, daz yor in Sophoy lag. Also alspald diss yolckh zu
dem Anndern in Sophoy kam , legt man sich Ar ain stat, die der
Kunig yon frannckreich durch sein VoIck inhielt, gelegn im
Piemont, genant thurin. Als aber diselb stat wol besetzt ynd nit so
pald zu gewinnen waz, kam zu berettung derselbigen stat des Kunigs
Volck pey tag ynnd nacht yber daz gepirg. Sogar starck, daz des
Kaisers yolck abziehen ynnd weichen muesst. Aber der Kunig kundt
mit seinem Yolck auch nicht schlachn noch schaden thuen. In dem
Verzug gieng die Wintters Zeit an. Damit zoch Jederman an sein
gewar ynnd den Winter plib Thurin Aranzosisch. In mitler Zeit plib
Maylant Kaiserisch , ynd zoch des franzosn yolck yast alles wider
in frannkreich. Vnnd der Kaiser yrlaubt daz Regiment des yon fursten-
berg yast alles, Vnd daz aus der yrsach, daz Pabst Paulus mit der
stännd paider Reich hilf zwischen paider Kunig ymb friede arbaittet.
Vnnd wiewol der frid so eyllend nit zu erlanngen ynnd zu beschliessen
muglich waz. Wart doch nahent auf Zehen Monatt ain fVidlicher
Anstanntt gemacht, dan beder seit was man mued. (BL 61*",) Darzue
muesst der Cesar, Romisch Kays. Mt., wider sein willen frid annemen,
Nit des Kunigs halben, sonnder daz derTurgk dieweil die Cristenhaitt
allenthalben so grausam yberfiel ynnd beschedigt. Dan im Ocktober ootober.
1537. wartt her hannss Katzianer, yon dem yor gesagt ist, im Veld
yor Essegk yor den turggn fluchtig. Floch auss dem Veld Ir yil mit
496 1537-1538.
Im, Verliess des Kunigs Voiek ob drei tausent vnnd den frumen graf
Ludwig voQ Lodron. Dieselbigen erschluegen die turgkhn vast all.
Etlich wurden in die Turgkey gefangen. Da verlor der Römisch
Kunig vnnd die lanutschaft der Niderosterreichischen lannd ain
gesehutz, davon nit zesagen ist, Vnnd darzu schand vnnd schad. Kain
soliche ischanntliche flucht ist von teutschen Kriegsleuten nie erhört
Vnnd geh got, daz es nimer besohech!
Enntgegen hielt der from herr Lienhart von Velss der Jünger,
der an dem Weyda in Vngern lannd lag, sich so wol, daz dennocht der
turgkisch Wascha auf sein Sig nit weitter verrugkhen mocht, sambt
dem, daz es kalt was, vnnd er in der Niderlag |auch grossen schaden
erlitten hett. Damit wartt disen Wintter die sach mit grossen schaden
der cristn inSteirmarckht gestillt. Vnnd diso flucht gabvnntterden lant-
leutten an allen orthen grossen vnwillen auss, davon lanng zesagen war.
153S. Darnach im Eingang des ISSS^*" Jars thett der turgk den
Venedigern grossen mercklichen schaden. Im Corfii vnd in Penopoless,
In Morea. Ergrifi* In Ire schefi*. Würgt In Ir Volck, fuert In ob
funff'zigkh tausent Mentschen in die turgey. (BL 6V,) Vnnd gieng
den Venedigern der Zeit vast vbl , vnnd beschach darumb, daz die
Venediger dem turgkhn nit pfiss betten geben wellen, dem Kunig von
frannckreich Volckh vnnd turgkhen zue zeschickhen, Dan der turgkh
vnnd frannzoss warn in punntnuss mitainander. So hett man auch
wäre Kuntschaft, daz der turgkh sich mit aller macht Rüstet zu wasser
vnnd lannd,dieKristenhaitt auf walischem land,ImVngerlannd vnnd in der
steirmarckht zu vberziehen. Darauss volget, daz der Pabst,derKayser,
der Romisch, Vngerisch vnnd Behemisch Kunig, auch die Venediger
wider den turgkhen sich zusamen muessten verpinden. Wie dan ain
treSenlicher Mannlicher Punnt zwischen Ir beschlossen wartt Auf solichs
hielt die Romisch KunigklichMt hie vnnd in allen Erblannden hilf halben
25. April, lanntag. Hie wazder Lanntag am pfinztag nach dem ostertaglS38.
Bischof Jörg von Brichsen, der dennocht nit dreissig Jar alt
vnnd noch nit Priester waz, hett zu dem Lannd nit Lust geprauchet
sich auch weniger Bischoflicher vnnd geistlicher Arbaitt Dan sein
hochgeporne gepurtt <)» die Im seine heuchler etwo zu hoch furpildeten,
pracht In dahin, das er mer gedacht an weltlich furstenthum vnnd
Eusserlich Regiment, dan an sein Bischoflich ampt Weil aber got
^) Er war ein Datflrücher Soho des Kaisers Maximilian. Sinnacber 7, 248.
1538. 497
albeg der war ynnd gerecht got ist, Yimd kain Aufsehen hat auf
die, so hoher gepurtt sind, sonnder auf die, die seinen Willen thuen.
Sieh seiner hertt treulieh annemen vnnd Ir leben zu Irn schafen
(BL 62''.) setzen, vnnd aber daz da nit sein wollte, Schickhet gott,
daz diser Bisehof Jörg sein lust in die Niderlannd gen Brussl satzte,
auch dahin Raisset, daselbs wol dritthalb Jar (tveilet)f daz maist tail
krannck, lanng gannz erkrumppet an henden vnnd an fuessen. Da
waz warlich scheinparlich die straff gottes. Dan wer die Bannhertzig
gnad gottes veracht. Warlich dem Tolgt vndannckhparkait halben
nach die straff. In der weil waz haobtman zu brichsen Ambrosy
vintler; geistlicher Vicari herr Jörg Stambler, doctor; Canntzler her
Sigmund Han, bede Korherrn, aber nit priester; doctor Wolfgang
harschl rnnd doctor Wolfgang Paumgarttner. Nit waiss ich, wie
Regieret was, dan ich kan der guetten herrn Regierung weder
schennden noch loben; dan ich verstee es nit. Daz waiss ich aber
wol, daz vil Vnrats Im stift brichsen sich derzeit zuegetragen, des
ich meins tails offt mit weinenden Augen empfunden hab. Davon nit
ze schreiben ist. Die stat Brauneggen vnnd daz gericht Michelspurg
betten Irer Richter halbn grosse Klag. Als Inen aber darin kain Wen-
dung beschehen wellen, hat sieh derhalben vil vnfuegs zuegetragen.
Dan des Cristoffoxn halben wartten im 38. Jar gefangen: der Mair
In Lus^, der Hair am orth zu sand Jörgen, der Jörg Rumer zu sand
Jörgen, der Peter Penig zu Diettenheym. Als man die für Recht stellen
mnd zu brichsen yerrechtnen wollt, Nam sich die (BL 62''. J Kunigklich
lannt-Regierung darumb an, schuef solich Rechtfertigung ab. So
schrib der Ziprian Rindler, der zu brichsen Im 37^ Jar lanng
gefanngen gelegen, gen Brichsen vil seltzamer brief, dan der maint
auch Im war gross Vnrecht beschehen« Also giengs , mer dan Ich
anzaig, gefarlich im stift brichssen zue in der Weltlikaitt. Solte Ich
den sagen, wie es mit Priestern vnnd geistlichen leuttn ainen sehein
gehebt, vnnd wie man da gehausst hat. Da hett Ich nit Yedern,
tungkhen, noch pappier genueg. Gepurt mir nit. Gott muess helfen
sonnst ist Im nit zethuen mit der zerutten priesterschafft. Her gott
wie warn die siben todstlnd da sogar daz täglich prott worden ! Aber
so die bischoff, vnberueffl vnnd vntaugenlich darzu, Ir bistumb begern,
annemen, vnd darnach den nit ausswarttn. So getts also, vnnd kumbt
darzu, daz baide,Bistumb vnnd furstentumb,nieht sein deneytllrung,die
sich selb vnd IreVndterthan hie vnd dortverderben.Vnd daz ist die straff.
Foniea. VIH. 32
498
1K38-1K39.
In dem 38. Jar war ein weil ain poser handl. Vil leuU er-
krankhten, tU starben gahling, AU Cristoff herbst ynd ain pfarrer so
gaiss in Ainer stund gesundt, kranck md tod. Der tSI begeben sieb
wol mer. Aber der traid was nit tbeor. Aber der wem galt 1 rrn
yi gülden» Jacobi 1K38.
CBL 63*.) Nu wider sekhomen auf den lanttag zu Inspmgg«
nach Ostern gehaltn 1K38, waz der aussgebn hab, Ist zu merkhen,
daz neben der gemainen sechs-Jarigen stenr da zuegesagt waz 3<H>0
gülden. Die sein, wie der praueh gewesen, hernach bezalt worden.
Schier zum Enndt des 38*** Jar prach dem schimpf zu brixen d^
poden gar auss. Dan der Zeit nach soril Klag an dem Kunigklichen
hof vnnd pejr der Regierung zu Insprugg waz yber des Bischof Jörgen
von Brixen Regiment, daz schier der Liantsfurst damit mit allen seinen
Rathen mued worden was. Darauss erTolgte ain Vnwillen , dan der
Lanndsfurst besorget sich, solich widerspanig banndl mochten,
wieTor im 1K2K*** Jar auch bescbehen, ain Neue aufiruer erwegkfaen,
Sovil, daz bischoff Jörg dahin bewegt wardt, oder sollt ich sagen
erschrechkt ward, daz er daz bbtumb Brixen frejr dem Capitl zu
Brixn Resignierte. Vnnd solich Resignacion thett Probst Virich in der
Neustifil zu brixen, Auss bevelch des Bischof Jörgen Procurator,
der hiess Doctor Daniel Manch. Also erschinen pey dem capitl
zu brixn, des dazemal doctor stambler ricari waz, herr Sigmund
Han, waz Korherr ynnd waz Cantzler zu hof. Erst dazumal waz her
Cristoff fuchs, ain alt Ritter, zu ainem Corherrn ynnd thuemtechanndt
zu brixen worden. Doctor n.<) Tphofer waz senior. Doctor Henn-
hart ain frumer, schlecht man ; ain Junger Kuen *), Doctor franz *),
Alls guet leut, aber — . Von der Romischen Kunigklich Mt. Tnd
(BL 63^.) von der Lanndsfdrstlichen Regierung wartten pald gesanntt
zwen treffenlich herrn , Nerolich der Wolgeborn graf Wolfgang ron
Montfort, Vicestathalter, vnnd doctor Beatt Widdman, tirolischer
Canntzler. Diso zwen prachten mit Kunigklichen die sach pald darzu,
daz ain Erwirdig capitl zu Brichsn den hochwirdigisten forsten
vnnd herrn, herrn Bernhartn von Gless, der heiligen Romischen
kirchn Cardinal Priester des titis Sahcti Stephani in Celio monte.
^) Lies: Ambros. SiDDacher 7,332.
») Hans Jakob.
<) Rotbnet.
1539. 499
Pischofe zu Trient, Römisch kays. Ht. vnnd Romisch kunigkl. Ht.
gehaymer Rat vnnd der gehaymen Räte president, Obrister Canntzler,
tirolischer stathalter etc.. Auch zu aioem Pischof zu prixeu erwelleu
ynnd postuliern muessten» Wiewol sy manigerlay vrsach wol auch
dahia gezwange. Dan es stund nit so gar wol rmb Rrixen« Vnnd des
bischoffs halben, sovil sein person betroflen, dem Sti£Ft Brixen nit Tbl
erschossen. Aber Ab disem Bischoff ist sich grösslich zuverwundern
gewesen seiner grossen berlikaitt halben, seines grossen Reichtumbs
halben. Dan, wie mir glaublich leutt gesagt» so hab er zu Trient
allain ain hauss gepauen, gestett mith dem yoriment 9 ob achtzigkh
tausennt gülden; Ain Credentz von silber von neuem machen lassen,
ob xv^* gülden wert; Sunst wunder vil angelegt, dem stift triendt
vnd seinen freunden zu guettem.
Pald nach der Postulation liess er daz stift brixen durch herrn
gilgn freyherrn zu Velss Einnemen. . „
^ ' ^ •^ «Daa Wasser
Darnach am 13'*'' tag Juli 1539 13. JoU.
•) «Da»
Velturns her*) geritten, vnnd warsogr
kam sein F. G. aigner person, Yber Velturns her*) geritten, vnnd war so gross, das
Nam die stat vnnd das stifft brixen Ein. SJL'^d^^tegs*;
Aber gar pald hett der Zwichfach pischoff vnnd der vbergross mtReittenmöcht'
pracbt ain Enntt, den am 30^° tag July 1539 Starb der guett man, so. juil
dan In hett der schlag verderbt. Lag drey tag on peicht, on Red, on
allen Zeichen, vnnd Entschlieff (Bl. 6U\) in Cristo. Also hett diss
mit grosser Klag seiner freund vnd Dienner ain Enndt Daz Ingeweid
begrueb man zu brixn, der leicbnam wart herlich zu der begrebnuss
genTrienndt gefuertt Requieskat In pace. Ach du vberauss gewaltiger
berr gott vber alle gottes geschdpf, wie gar wunderparlieh sein deine
gericht, vnnd wie gar pald, so du wilt, hastu die Mächtigen der Welt
abgesetzt von Irn Stuelen, vnnd hast erhocht die Diemuetigenl W^ie
gar ist aller mentschlicber pracht Eytl , stulpelisch narhait vor der
herlikeit gottes !
Dieser gaber, vnversehner Zuefal vnd abgang gab abermals dem
Stifil zu Brixen lAinen wunderparlichen Zuefal aines neuen stoss vnnd
vngluckhs. Dan pischof Jörg ab austria, der nu Resigniert hett, der
vermaint noch nit zu friden zesein , vnnd trib durch seinen Orator,
herrn Daniel Manch, doctor, vil Wunders, vnnd kuntten seine Rät
weder mit quittungIrerRaittung, Noch mit Erledigung Irer pflicht
*) D. i. innere Einrichtnog, aus dem ital. fornimento entstellt.
32 •
500 ^539.
nicht zu friden werden. Vnnd wart herr Sigmundt han, Kantzier,
darin Eben vil bemuet. Got geb ain guet orth dieser saeb !
In der weil da hueb sich ain practicieren, da waz ain geisüiche
arbaitt, da wolten Ir vil Bischof werden vnnd hett ain ErwQrdig
capitl Im furgesetzt, Nicht zu postulieren, sonnder zu Eligieren. Der
Zeitt sind Im capitl gesessen In Electione: Der edl herr Cristoff
fuchs Yon fuchsperg. Etwo waz er ain Ritter, hat yil schöner tochter
vnd ainen sun Euch pey seiner hausfrau erzeuget. Vnnd nach abgang
seiner hausfrau ist er Priester, Korherr zu Brixen, Techanndt, ynnd
1. September, an heut den Ersten tag September 1K39 zu Bischof zu Brixen Erwellt
worden, alles Inn drewen Jam. Die, so erwellt sein zu Erwellen Sind :
doctor Gregori Anngerer, Bischof zu der Newstat, thuem probst;
Doctor Ambrosy Ipphofer, Senior; Doctor Sigmund han; Doctor
Jörg stambler; doctor lienhart^ vnnd doctor frantz Rotthuet; Ain
Junger Edler herr v. Khuen Ton Belassy; Doctor y. Diettenhaym »);
vnnd ain Junger edler Pairsperger •). (BL 69\) Pey diser Bischof-
lichen Er wellung, die etwas auss forcht. Etwas auss willen des
Romischen kunig ferdinando beschach, Etwaz auss sondern geschickb-
ten practigkhn, Erschinen vil edl herm, Schier der ganntz adl im
Tirolischen Lannde: Liechtenstein, Woickhnstain, Welsperg, fucbs,
trappn, schrovenstain, prandisser, Pairsberger, thunner, han. In Namen
des Lanndsfursten sind dapey gewesen: Doctor Beatus Widdman,
tirolischer Canntzler, vnnd herr Wilhelm schuriT, Regenntt vnnd Rat
zu Insprugg. In Suma vast vil guetter herrn , Grafen , freyen , Ritter
vnnd Edl, All dahin genaigt vnnd darumb da, daz sy sehen wolten^
Ob man nit herrn Cristoffen fuchsn zum Bischoff wollt Erwellen. Ynnd
es ist zu vermuetten, wan herr Cristoff fiichs nit zum Bischof Erw5lt
worden wfir. Es hett ainen Vnlust ausgeben. Nu ist es an dem,
daz herr Cristoff fuchs Bischof gesuntt bleib, lang leb, vnnd wol
Regier. Got geb Im vnnd sein Vnterthanen vil bails. Aber, aber,
vnnd doch ! ♦).
c 23. Sept Gleich der Zeit, etwo am 23^ September 1K39, zugen vil Spanier
Kriegsleut von Wien, von den turggischen confinen ab, vnnd durch
^) Leonhard Gretsing. SiDDtcber 7, 3S0.
*) JohtDnes. Ebenda.
*) Reimperht. Ebenda.
^) Dieser Ausruf ist wohl eine Nachahnmng des ital. 'Anzi, anzi e pnre ! '
1539-1540. 501
steir ynnd Kärnten herauf in daz pustertal. Aber man wolt sj zu
Brauneggen nit Einlassen. Darnach zugen sy auf Brixen vnnd durch
daz Etschlannd ab in Walisch Lannd, Hit grossem Nachteil der
Lanntsleut Des durchziechenss ist kain orth. Hilf got, daz der turgg
ynnss nit zum letschten selbs vberziehe! Es stett wol so sorgklich.
(Bl. 65* J In dem 1540^" Jar» Etwo vmb der heiligen drejr c.6JSimeri540
Kunig tag 9 Ist der frum vnd grossmachtig Kaiser Karl, des Namens
der fünft, mitten in franngkhreich pey seinem allergrdsten feind,
Kunig franzisgkhn, gewesen, mit gar wenig Hofgesind, hat gar kain
Kriegsvolckh gehabt. Ynnd als man sagt, sey das die yrsach. Als nu
der Kunig von frannkreich mit Krieg, Ja auch mit des grossen turggn
soliman Hilf Haylandt nit gewinnen ynnd erobern mocht, vnnd Im der
Kaiser vberall zu starckh was, da griiT bemelter Kunig zu frannkreich
sein sach, Haylannd zu rberkhomen, mit lindigkaitt vnnd mit list an,
ynnd yersuechet sein Hail durch guettigMitl ynnd weg zu yberkhomen.
Des sich der hohe held Kaiser Karl, als yon got begabt mit gnaden,
pald yerstuend. Thett doch nicht dergleichen, als west oder yer-
stuende er dise des franutzosen anschleg. Nu waren des Kunigs yon
frannckreich geschwinden grilT dise. Er thett anfanngklich mit gelt,
gaben ynnd listen allen yleiss, daz die Burgundischen lannde, Holannd,
Brabanndt,Seelanndt,friesslannd,Arthoysynnd Hennegau frannz5sisch
werden selten, Dan der Kaiser war derweil nit im disen lannden,
wiewol sy Im erblich zuegehörtten , Sonnder muesste in seinen Hi-
spanischen Kunigreichen sein. Nu lag zwischen Hispanien ynnd der
Niderlanndt daz Kunigreich frannckreich also , daz man In flandern
nit gedenngkhen mocht, Aldieweil der franntzoss mit dem Kaiser nit
Ainig war, auch gar kain ainigkait Numeer zu hoffn oder zu besorgen
was, Daz Kaiser Karl in flandern khumen solt, sonnderlich nicht der
Zeitt. Ynnd als nu Kunig francissgk in frannckreich des Kaisers stett
In obgemeltem Niderland yerfuert, ynnd sy yon Irn herrn dem Kaiser
zu Im dem frantzosen zefallen bewegt, ynd yil derselbigen Stett Brief
ynnd sigl derhalben an sich bracht bette, Sanntt der franntzoss zu
seinem schwager dem Kaiser Karl Ain treffenliche potschaffl ynnd Hess
Im in Hispanien anzaigen : * Wie seine lannde , so Im yon seinem
anherrn Muetter halben, hertzog Karl yon Burgundi, erblich zuege-
stannden waren, yon Ime abfallen ynnd der Krön franngkreich ynter-
than werden wollten. Dieselbigen lannde (J?/. 65^.) bette er als
Kunig Jetzo in seiner Hannde, dan die Maisten stett in allen Nider-
502 1540.
lannden hotten sich des gewilligt. Des zu Vrkundt vond genuegsamer
he Weisung möcht der Kaiser der lannde Brief ynnd sigl sehen, Aueh
sich, ob der sach also wfir, pejr seinen vnterthafien erkunden. Aber
Jedoch wie dem, so wolt er Jetzo aller sehfiden mnd schmachhait
vergessen, so der Kaiser Im Je znegefu^ bette, vnnd ain seh wager liehs,
frenntlichs stuckh thoen, Ime soliehen abfall seiner Vnterthanen nicht
vnangezaig^ lassero, Hit freuntliehem Erpietten, Sorer Kajs. Mt bne
Maylanndt wider erfolgen vnndguetlich zuestellen wollte, Daserdander
Niderlanndt anzenemen gar nicht gedengkhen, sonnder dem Kaiser
die selbigen lannd zu seinem gefallen straffen vnnd gehorsam machen,
mnd hierzu dem Kaiser alle hilf erzaigen wolt.'
Als nu der Kaiser dise anschleg vernam ynnd wohl gedacht,
sein Schwager bette aber wievor offl pöse hanndl angericht, Erschrackh
der Kaiser zum Ersten. Doch weil list mit list, gifll mit giflt muss
yergolten werden, bedacht der Kaiser, wie sich wol erzaigt hat, list
vber list furzenemen. Liess sich merckhn, als ob Im n\ mer an den
Niderlannden, dan an Maylanndt iSg, dan die Niderlannd waren Erblieh
sein aigen, daz Maylanndt nit wSr. Vertröste also höflich, mitge-
schrawfflen wortten , des franntzosen pottschaft , vnnd gab Im sotü
zuerkenen: 'daz sy Haylannd mit diser practigkhn on Zweifl zu
yberkhomen verhoSten.' Der Kayser stellt sich auch gleich eben:
'als wolt er lieber zehen Maylanndt, dan die erblichen Niderlannd
ausslassen.' Aber Im grünt hett es ain andere gestalt. Vnnd war des
Kaysers schlussred alle dahin gericht: 'So?er sein schwager, der
Kunig Ton frannckreich. Ine furderlich In die Niderlannd durch
frannckreich fridlicb, glaittlich rnnd ireuntlich ziehen ynnd khomen
lassen wolt, dieselbig (BL 66\) Niderlannd widerumb Einzenemen
ynnd die pösen ymb Im abfal zestraffen, Aisdan sollt Ime Maylaildt
halben, daran Ime wenig gelegen wftr. Nur gar frenndtlicher ynnd
guetter beschaid Erfolgen. Vnd sollt der Kunig Ime, dem Kaiser,
seine sun, yon seiner Schwester Erpom, zu solicitatoren zuegeben.
Vnnd ob er die , Maylanndt halben , wie dan schon gewiss ze hoffen
sein sollt, Erhom wQrd, das dan derselbigen ainer ain hertzog zu
Maylanndt gemacht wQi*de, darzu der Kayser, wo der hanndl für sich
gieng, gewaltig helfen wolt/ Mit solchem ynnd dergleichen guetten
beschaid pracht der Kaiser den franzosen in ain so grosse, gewisse
hoffhung, dardurcfa Maylandt zu yberkhomen, daz der Arantzoss nit
west, wie er dem Kaiser nur genueg Er, hilf, trost ynnd peystanndt
1540. 503
thuen Solt. Aber gott der seinen hoben beiden» den frumen Kaiser
Ynd sein hertz in seiner gottliehen hannd besehirmbt bat, bat diae
ding mit seiner Macht getriben, vnnd den Kaiser gewisen Als
ainen, der in der Cristenlicben Kirchen ain erber Regiment Tassen,
geriebt, erbrikait Tnnd Recht Im teutschen lannd, so man das beilig
Reich Nennt, widerumb aufrichten solt Dan es stuent rast vbl oder
villeicbt gar wol ? Got waiss I
Auf solichs des Kaisers hoflichs Erpietten, so gleich was, als
weste er gar nicht vmb die rerfuerung der lannde» die der franntzoss
practiciert hett, Liess sich der Kunig von frannckreich mit aller
Notturfitiger Terschreibung Versicherung vnnd Geislen gegen den
Kaiser ain, Sotü, daz der Kayser Im Namen gottes sein Raiss durch
franngkreich auf die Niderlannd Eylennd ynnd rnversehens wagte
(Es haisst wol gewagt), des sich die Niderlafid wenig versehen
betten. Jedoch hielt der Kunig In frannckreich durch alle seine lannd
dem Kaiser ynnd allen den seinen guetten glauben. (Daz hat got gewiss
(BL 66^.) selbs mit gotlicher almachtigkait verordnet) Neben dem
macht man, der Er halben, so der Kunig dem Kaiser In frannckreich
than, aigne puechl, also daz Ichs nit schreiben khan. Aber in allen
anzaigen hat durch ganz frannckbreich der Kunig anhalten lassen seine
sun, daz der Kayser die vbergab vmb Maylanndt aufncht vnnd ver-
fertig. Aber der Kayser hat die aufrichtigung der Maylanndiscben
vbergab von tag zu tag hoflich verzogen, piss er vast gar auss
franngkreich an die Confin der Niderlannd khumen ist. Ynnd als
darnach des Kunigs Sun vast angehalten, vnnd gar mit dem Kaiser in
flanndern verrugkhen wellen, hat Inne doch der Kaiser zu letscht hoflich
Ainen abschid geben. Auf diso Maynung : 'Er bedannckhe sich gegen
seinen Schwager aller fTeuntscbaSl,vnnd war bedacht Ime inHispanien
ain Kunigreich entgegen zuverern,vnnd was daselb minder danHaylannd
Einkhumens bette, daz wolt er Im auss seinem Vermugen erstatten.
Aber Maylanndt war ain Kammer des Romischen Reichs, daz kuntt
oder mocht er seiner gewissen vnnd pflicht halben nit vergeben.*
Damit ist der franntzoss hoflich abgefertigt worden, vnnd ist der
Kayser darnach Eyllennd auf Genntt, die Machtig, gross Stat zue-
zogen, ddz selbs Eingnomen^ vnnd den Burgern, so franzosisch
worden^ grossmachtig straff angethan, vnnd die statt aller Irer freiheit
^} ^EinkhomeD* die Handschrift.
504
1540—1541.
entsetzt. Davon man wunder sanst schreibt. Aber der weit Webhaitt
halben, vnnd wie got die grossen forsten vmbtreibt ynd straflfl, hab
ich dise obgemelte geschieht, als vil ich des erfragt hab, hierher, mir
selb zu gedftchtnuss, setzen wollen.
Also hat der Kaiser die Niderlannd alle wider befridet, behalten,
ynnd Maylanndt daneben nicht aussgelassen. Ist also daz ganntz 1540.
Jar Im Niderlannd gewesen, ynnd daselbs wunder vil Hue gehabt,
der Teutschen fursten halben, die schier (BL 67\) all ynter
ainander vnainss worden, Tast allain der Religion mnd glaubenss
halben, Kirchenguetter , Cerimonien, pabstlichs gewalts ynnd der
Sacrament halben. Darauss der schmalkaldisch puntt ynnd der Reiniseh
puntt mit grosser gefar Erwuchsen, des der hauhtmann des Reinischen
puntts, hertzogHainrich von Braunschweig, grosslieh ynnd schwarlich
an den Curfursten yon Sachsen, hertzog Hannssen, ynnd an den Lant-
graffen philippen yon hessen gewachsen, dero schelt- ynnd schmach-
puechl Ich gesehen hab. Da stuend Teutschlannd schmal. Ynnd f<
gar ain klainss, es betten sich die fursten ynnterainander selbs
graussamlich ynnd Ir Vaterlannd gar yerderbt. Waz ybrig pliben wSr,
hett der turggisch Ertzfeind gar mit der Würzen aussgereutt. Da
Schrib der Kaiser auss dem Niderlannd mit grossem Ernst ainen Stil-
stannd zwischen der fursten ynnd der puntt auss, ynnd berueft all
partheien Auf den Reichstag gen Regenspurg, Auf liechtmessen des
541,2. Februar. 1K41^ Jars. Daz war ain Cristliches aussschreiben. Ynnd weil der
Kaiser so ain machtiger herr was, Wiewol die fursten lanngksam
zuezugen, muessten sy sich doch besorgen ynnd gehorsam thuen. —
u. April. Es yerzog sych aber der fursten ankhunft wol yber sand Jörgen tag,
daz nicht furgenomen worden. Der Sahst schickhet in der Yasten
ainCardinal zu dem Reichstag, waz ain Yenediger, ain treffenlich Car-
dinal, hiess Caspar Contereni^), des titls Sancti apolinaris, der solt
nu auch yil guets thuen, den hat der Kaiser zu Regenspurg mit
grosser solenitet Empfanngen. Wie aber die yon Nei^rnherg den
Kaiser, als er daselbs hinkhumen, Empfaiigen , ynnd was sy da Irer
Mt. für Er bewisen, war da yil zu lanng zesehreiben. Man sagt
wunder dayon.
Zuyor ynnd Ee aber diser Reichstag ist aussgeschriben worden,
Ist der Janisch Weida, Graf Hannss yon Ips«), Kunig Hannss, In
^) Gasptro Contarini.
') Lies : Zips.
iK4i. 505
Hungern noch Im 1 540'*'' Jarzeittlich(l?/.67^^ gestorben ^.Darauss
aiR seer grosser Krieg Entstuende Also. Der Romisch Kunig ferdi-
nandus hatt ain geporne Kunigin auss Vngern zu Ehlichen gemacht;
der hett Nu anfangklich, nach abgang Kunig ludwigs von Hungern,
seiner Haussfrauen pruedet, mit Krieg vnnd gewalt daz mngerlanndt
Eingenommen» dan Kunig ludwig hett gar kain Kind. Darwider satzt
sich der Janisch weida, der vast Reich was, vnnd wolt nit leiden , das
diss Kunigreich hungern Erblich an den Weibsstamen fallen solt.
Sunder weil kain mandlich stam yorhannden war, solt ain Kunig, Inhalt
Irer lanndsatzung. Erwellt werden. Derselb graussam tirann, der Janisch
weida, pracht mit listenn den grossen turggen mit aller macht auf.
Also, daz er Im 29^ Jar mit zwaymalhundert tausent Mann Inn
hungern kam, ynnd nit allain In hungern sonnder gar für Wien. Diser
Macht muesst Kunig ferdinandus weichen, ynnd wartt der weida In
hungern zu ainem Kunig gemacht, On Recht. Dennocht, nach abzog
des turggen, wiewol er in osterreich grossen schaden thett, Hess Kunig
ferdinandus nit nach, focht immerzue daz Kunigreich Yngern an,ynntz
daz der turgg abermals Im 1832^'' Jar wieyor In Yngern ynnd
osterreich kam. Doch zoch der turgk mit derCristen schaden ynnd mit
seinen schannden aber wider haym, ynnd plib Janisch weida Kunig In
Hungern. Als sy aber bede. Nämlich Kunig ferdinandus ynnd Janiseh
weida, Nu wol sahen, daz der turgk Ir kainem zu peystannt nutz, nur
ain Verderben war den Lannden, Wartt zwischen beder herrn ain
guettiger Vertrag gemacht: 'daz der Janisch weida sein lebenlang
Kunig zu Vngern sein solt. Wo er aber on Hannssstamm abgieng, solt
daz Reich on Mitl auf Kunig ferdinandus oder seine sun fallen.' Das
haben alle Vngern zuegeben, yerprieffl ynnd yerschriben. Darauf hat
Nu, wie obstet, der (BL 68*.) Janisch weida seinen tod im 1540.
genommen ynnd gar kain Elich kind gelassen*). Darauf sich der *)'^<»>>*8rtmAn
Kunig in aller wintterszeitt Im Eingang des 41 . Jar ynnd auch dayor leib tin aun ge-
beworben, ynnd herrn Lienhartten yon Velss mit yier tausent pftrden |J2f*^' aich^üiso
ynnd zehen tausent Lanndsknechten ynnd pehem wider in daz bemeit ^^^^^* (^O
Vnger lannt geschickht, da dan die tirolisch lanndschafR yil zuege-
steurt hat, auch yil guetter leut auss dem lannd darzue geben. Vnnd
hat der Kunig also auf der Vngern Zuesag ynnd yertrag gleich guetlich
yermaint, die Hanptstat ofn einzenemen. Als er dan auch yorhin yon
^) Johannes Zapolya starb den 21. Jnli 1540.
506 «541.
den Hungern rertrost worden. Als iber konigUicher Maiestit VoleU
f&r Ofn khnoien, die selbig «tat dem Konig, hut der Vertrag, raer-
öffnen beeret, bat man Erstlich qioflieb mit Inen getaidingC,dan»di
SU Inen gesebossen, mnd wiewol Konigklieb Mt Yolekb trostlieh ge-
sturrobt, haben bj es doeh nit gewnnen, mnd besorgt, Ir gesehfiti
mocht im Sturm yerlom werden. — Man hat gesagt. Es sey ainWeisaer
*) 'frator Geor- Munich*) obrister wider den König in ofli gewesen. In MaynHng,dem
^^ ^ ^ ^ turggen die stat ofn subehalten. Abo sein baid tail mts auf den
Min. Mertzen Im 1541^ mit ainander ymbgaiigen.
u. Min. An dem 23**Hag des Mersen hat ainer, genant Torgg Weylannt,
wol seebzehn tausent turggiseher pftrd mnd torggen pracht auss
Bossna. Also hat Kunig ferdinandus Volek in ain stat, ligt gegen o&
Tber, baisst pest, muessen weichen. Dieselbig haben sych gespdst,
Tergraben ynnd gestarckht. In hoShung der Kunig soh Inen hüf
scbiekben. Darauf hat man abermals ain lannttag gehalten (BL 6^,)
mnd Kunigklicher Maiestat funffzebenhnndert Knecht sechs monat
lanng zuyersolden Tnnd zehalten zuegesagt wider die turggen. Da ist
haubtman des Ersten vandl Knecht gewesen ain Junger herr von
Madrntsch, des Bischofs von trient Brued^, auch Anthoni schenckh,
Ain feiner Edlman zu stertzing. Damach derHannss teiss mnBrichsen
ist baubtman des dritten fandl. Noch hat der Kunig ain fandl Knecht
bestellt in sonnderhait, des haubtman ist der Ton graenstain. Dise
C.17. Apru. sind Eylenndt mit ii*^ Man, wol gerust, am Ostertag 184! mgeyarlich,
zu Hall Im Intal auf die schiff gesessen, mnd Eylenndt hinab gen
Vngern gefuert worden. Da bt mein schwager Peter Seil der tiro-
lischen lannttschaft Zalmaister diser Kriegsleut gewesen, ynnd
Ritterlich mit hinab gerugkht.
In mitler Zeitt hat der frum Kaiser Karolus zu Regenspurg mit
den stSnnden des Reichs für vnnd für gehanndlt mnd sechs gelerter
lerer oder doctor vnnd etlich ril hocher Männer zu Presidenten ge-
setzt, mnd den fursten der Erbrigkait, pfaltzgraf fridrichen, mnd
den hochgelerten, furstmftssigen herrn ron Granrela (0 ain beruembter
Man, der Kays. Mt. rast lieb I) ann seiner kayserlichen Maiestat Stat
gesetzt, mnd den doctoribus ynnd Presidenten mit höchsten yleiss
bevoleben, Arid, Rue vnnd cristennlicbe ainigkait in den zerspalten
mnd zerritten glaubens artigkln furzenemen, Dan doch Jederman
*) Georg Mtrtinuui.
1541.
507
Cristum Jhesum far warn got ynnd Menntschen erkenndt, glaubt vnnd
waisst So ist jederman bekanntlich, das der vier Evangelisten Evangeli
lautter gottes Wortt ist, sambt der Bibl vnnd Pauli vnnd Johans vnnd
petri Schriften. Vnnd wiewol die Doctores diser ding, wie vor stett,
all ainhellig genueg gewesen, Ist doch Ir auslegung der schrift
(BL 69'',) Ser vngleich befunden worden, vnnd haben sich die
gelerten im teutschen lannd, Wiewol sy all in Cristenlichen schueln
gelert worden, der ausslegung vnnd des Rechten verstants der
schrifflen gar Nicht vergleichen kunnen noch Hugen, Weniger als
turggen vnnd Juden, vnangesehen daz sovil treffenlicher, Cristenlich
lerer vorhin gewesen vnnd Reichlich genueg von dem Wort der 1er
vnnd den werchn, so vor gott gelten vnnd gelten mugen, geschriben
haben. Das es aber also grewlich zuegangen vnnd Vnainigkait gewesen
ist, da doch kaine sein solt, ist vnser Pueberey, hurerey, betriegerey
vnnd aller schelmerey, die Im schwang vngestrafll gett, schuld.
0 sünd I (Propter peccata veniunt adversa.)
Der frum Kaiser Karoius ist vnaussgericht, vngeschaffen ainichs
friden. Nachdem er funff Monat mit allem vleiss gehanndlt hett, von
Regenspurg abgeschiden', Vnnd am S^*" tag augusti 1K41 her gen s. Angost
Brixn kumen» vnnd da laidig, klaglieh vnnd betruebt Eingeritten,
dapey Jederman sein frum hertz vnnd traurig gemuet wol Erkennen
mugen. Dan seine Kays. Mt. hat seine vnterthanen vnnd ganntz teutsch
Lannd hinder Im In groster vnnd höchster gefar gelassen, welichs on
Zweifl Ir Kays. Mt. zum allerhöchsten belaidigt, bekrengkht vnnd
betraurt hat •)• ♦) 'Hat woi eooo
In der weil hett Romisch, kunigklich Maiestat Ir Kriegsvolck, vü kaecht mit im zu
treffenlicher, Erlich tapferer leut, vor der Stat ofn in Vngern: herr \^^^ ^rSliy-
Wilhalm von Rogendorf, obrister; herr Egg von Reischacb, vber den ^""»"^ ^*^?ki
ftiesshauffen; Gruenstain; Anthoni schenck; Hannss Teiss, haubtman;
dan prewer vnnd vil mer haubtleutt, die da lagen. Tetten den Ersten
vnnd anndern tag Juni 1541 Ainen posen stürm. Verloren vil volckhs, i. n.2. Juni,
guet leutt. Der Rrueder Jörg in ofn, der obrist, ain Munich vnnd
gerhab des jungen (Bl. 69''.) Kinds, so Janisch weida, genantt graf
hannss von Ipss 9> hinder sein gelassen, guett turggisch was, hielt
die stat mit gewalt auf, Vnntz auf den 21^'' tag July 1541. Da 2i.jiüi.
khamen Ime vnnd der stat ofn zu hilf wol 30,000 turggisch pfärtt vnnd
0 D. i. Zip».
508
1541.
80 starck» daz der Römisch, kunigklich Mt. Voick weiehen nmd sieh
im Trafeid verschantzen vond yerpolwerchn muesst, damit sy dai
treffenlich gross geschütz» so sy pey Innen hetten, nicht yerlorn. Also
seinMunich ynnd turggen wider den fruroen Cristenlichen Kayser ynnd
Kanig In den gefarlichen Zeitten yerainigt gewesen. Alss Nu eben yil
hilf allenthalben pey allen stännden des Reichs gesuecht» Also das dem
Turggen hette magen im Vngerlanndt Widerstandt gethan werden,
alles zeguett gemainer teutschen Nacion ynnd den österreichisch«!
Lannden» damit Vngern Noch ain Yormaur der Cristenhaitt diser zeitii
war, So hat doch Kunig ferdinandus weder pey den fiirsten. Noch
pey seinen lannden soyil hilf nit gehaben mugen, daz er ofn hett gewinnen
ynnd dem turggen hett mugen ainen Widerstanndt thuen. Dan als nn
der kunigisch Hauffen an der Ruer schier halber gestorben, die ybrigen
krannckh ynnd seer abgemerglt worden, kain hilf betten, auch knine
zu erwarten wessten, ynnd Nu der turggisch hauffen der kunigischen
schwachhaitt yermerckhten, griff sy der turgk In Irer Wagenpurg
ynnd schanntz an yier orthen mit allem Ernst ynnd gewalt an. Also
daz albeg zehen turggen an ainem cristen sein mochten, ynnd stürmten
also die cristenlich wagenpurg ynnd schanntz wol funff stund, das
kain Rast da was. Aber die cristen Enthielten sich Noch desselbigen
mals also, daz die turggen yon Innen ablassen ynnd yom stürm lassen
20. Aognst muessten. Diser stürm ist beschehen am 20**" tag augusti 1541, ist
ai. Angaat ain sambstag gewesen. Am sonttag frue, den 21^*, betten sich die
turggen aber in grosser anzall mit der Schlachtordnung für die
wagenpurg gestellt, gleich als wollen sy jetz wider an den stürm
tretten,Als es aber Nacht (Bl. 70*.^ wollen werden, warn die turgkn
in Ir leger gewichen. Von stund an darnach hett der kunigbchen
Kriegsleutt obrister, Withalm yon Rogendorff, In der wagenpurg ynnd
in der schanntz ymb wissen lassen In all quarttier, das sich Jederman
zum abzug Richten soll, yber die thuenaw auf pest zue zerugkhn,dan
alda möcht man sich der turggen lennger nitErwern, sonnderlich weil
sy taglich gesterckht wurden ynnd die Cristen taglich krannckher
wurden. Bemelter Herr Wilhalm yon Rogendorff Hess auch anzaigen,
wie daz die scheff zu der yberfart berait wären. Doch daz Jederman
zu mitternacht In still an die thuennaw kam, das die turggen des
abzugs nit gewar wurden. Aber daz geschütz ynnd wägen mnesst
man yerlassen ynnd daz leben dayon pringen, dan da war kain hilf
noch Rettung. Alss nu die stund des abzugs anganngen, so ymb x In
1541.
509
der Nacht gewesen. Sind Ir ril mit dem obristen Tber gefarn. Als
aber der schef zuwenig gewesen, mnd Jeder der Erst zu der yberfart
sein wellen , Ist derhalben vnnter den Kriegsleutten ain geschray
ynnd Rumor ^ worden, so laut das die turggen des geschray gewar
worden, ynnd also den abzug yermerckht. Darauf sich die turggen
Eylenndt ynnd Eylenndt In Irem leger Erhebt ynnd in die Cristen, die .
noch nit yber khumen sein, gefallen, derselbigen piss in die VIP*'
erschlagen, gefanngen ynnd Ertrennckht, alles geschQtz, xxx stuckh
auf Redern, Maurprecher ynnd annder yil yeld geschütz, Artalerey
Hunitzion, plei, kugln, pulyer. Reder, wagen ynnd dergleichen Sachen
gewunen, das gesehatzt worden ist auf Sechsmalhundert tausent
gülden Wertt, On die Kriegscostung, der yast yil gestannden, ynnd
on die frumen, treuen, cristenlichen Kriegsleutt, die daruntter Er-
schlagen sein. Dan aus diser grafschaSt sind yier yändl der Romisch-
kunigklich Mt. zu Em hinab geschickht worden. Derselbig Vftndl ist
kainss widerkhumen, ynnd schier gar kain knecht derselbigen ßindl.
Haubtman yon Hadrutsch ist yor (Bi. 70^.) diser Niderlag Erkrangkt ,
ynnd auss dem Veld gefuert worden , der ist daryon khumen, ynnd
haubtman schenckh ist auch dayon khumen*), got hat den wunderlich *)'haiibtmaQfoe-
Errett. Der fruin Haubtman Teiss ist gefanngen worden In ofn. Gruen- ^rattch daryon
stain ist gestorben yorhin. Haubtman prewer ist yerlorn**). Herr li)""*t%ocWi-
Egk yonReischach ist gestorben. Mein yetter franntz Kirchnwiyr ist derkuinen.'(K.)
auch tod. Doch so hat got Meinem Schwager Peter Selln geholfen,
das er auss der Niderlag yon den turggen khumen ist herauf zu der
Newstat In osterreich. Da hat sy Romisch-Kunigklich Mt.selbs gene-
digklich Empfangen ynnd dahin yermugt, das haubtman schenck ynnd
Peter seil sollen haubtieutt in der purg zu der Neuenstat sein ynnd
pleiben, so lang, ynntz das man sehe, wie der turgg mit Wien ynnd
mit osterreich welle.
Ynnd wiewol der Gross turgk Soleyman in aigner person Air
ofn khumen, die stat Ofn aufgenomen, den Munich , frater Georg
genannt, der Im die yngerisch kunigklich Krön, sambt der Stat ynnd
auch daz ganntz Kunigkreich yberliefert, Darzu des Janisch Weida
Weib ynnd sun ybergeben ynnd beyolchen, hoch erhebt. So hat doch
der Eilend turggisch Tiran Nit mer gemugt, Dan warlich got, der
yber aller herrn macht ist, hat mit ainem gewitter ynnd gewässer
^) 'geschray gewar Rumor' die Handschrift.
510 1541.
dem turggen alle seine anschleg yand p5ss practiklin zu poden
gestossen. Also, daz er oder sein yolckh gewassers halben herauf
gen Wien nit khumen mugen. Aber Wien hat got dennocbt hart
gestrafil, dann man sagt, es sey gleich in der Zeit der sterben so gar
gewaltig in der Stat angangen, daz yil tausent Henntschen, Jung Tnnd
alt, in vi Monaten gestorben sein. Nu hat dennocbt der Torgg noch
in Vngern die stett nit alle ingehabt, Aach nit die Schlösser, dan Gran,
Stuelweissenburg, Plinttenburg, Carmau *) etc. ynnd noch tU fleekhn
gegen osterreich herauf sind guet österreichisch, aber doch schier all
mit dem Sterben geplagt,also das Eben (Bl.71*.)Yil yolckbs gestorben.
Ynnd hat der sterben also gar yberhanntgenomen, das er auch dem
turggen in sein leger khumen ist, davon gross herrn auf der turggen
Seiten verdorben sind» Dardurch Soleyman bewegt worden, Eyllend
mit allem Her hinweg zefliehen. Doch hat er Ofh mit ainer Starekhn
Huett besetzt Acht tausent Janitscharn da gelassen, daruntter aber
der Sterben auch so graussamlich gewuet,das sy auss der Stat ziehen
ynnd im Veld vnnter den Zelten, in dem kalten Wintter haben hausen
muessen.
In mitler Zeit als Nu der turgk mit der grossen Macht auss
Vngern zogen« hat die Romisch- Kays. Ht Irem geliebten prueder,
dem Kunig ferdinando, 3000 walischer schütz zu hilf gesehickht
Der obrister ist gewesen der Marggraf von Musch*). Die hat man zu
ainer gwarda gen Gran gepraucht. Sind lanng pey dem Redlichen
Ritter vnnd freyherrn, herrn lienharten von Vels, zu Carmaun gelegen.
Sind etwo zum Aussgang des Septembers 1K41 In Vngern khumen.
Ende October. Im aussgaung des octobris sind aber 3000 schützen, walhn, piss gen
Neumarck vnnter potzen khumen. Haben auch in Vngern gewolt Aber
des grossen vncosten vnnd Irer poshait halben sind sy daselbs Im
lannd gewenntt vnnd wider hinder sich gewisen worden. Jetz Im No-
vember hat man aber Lanttag an allen orthen. Da sol nun die grave-
Norember. schaft Tirol, Jetz auf dem lanttag zu Ynsprugg am 20. November
1K41, Entlich procuratores mit yolkhumenem gewalt, on Wider-
bindersich pringen, abfertigen, daz die Neben andern Kunigreichen,
furstenthumben vnnd Erblannden schliesslich handien mugen, Waz
^) Komom.
*) Das ist Alesstndro de' Vitelli, Herr von Citti di Ctstello, Markgrtf von
S. Angelo.
1541-1542. ßll
disem land in die Harrig drey Jarig hilf wider den Erbfeint, den
tnrgg«a. damit der auss Vngern rertriben werde, (zegeben.) Nach-
dem aber dUft tirolisch lanntscbaft solicbe procuratores ausser lannd
zescbickhn Jernnd akeit gewägert, ynnd (BL 71^.) Lauf IrerLannds-
freibaitten ausserhalb bmndes ynnd das Lannd zu Enpl5ssen nit
schuldig ze sein vermainen, noch yil weniger Ainicbybermass zegeben
oder zesteurn schuldig sein wellen. Angesehen daz sy (doch ynver-
giiffen Irer freyhaitten) nu pey yiertzig Jam yber Ir yermugen mit
pluet ynnd guet alles daz gethan» waz In Immer miglich zethuen
gewesst ist, Darzue hat ain lanntsobafft yermaint: Inen sey nit auferlegt,
daz Yngerlanndt weder Zugewinnen noch zuerhalten, Wiewol ain
Lanntscbaft dennocht nach Irm Yermigen gern wolte hilfliefa sein,
daz der tiran mocht yerjagt ynnd yerer yon der Cristenhait getriben
werden. Aber doch ynyerpintlich/ Auss disem span, ynnd das Kunig
ferdinandus yermainet, man sollt Im seines gefallenss yolgen, ynnd aus
yerwiderung ainer Ersamen Lannttschaffl, Herr gott, da da
(sie I).
Aber Jedoch hat die Grayescbaft Tirol, soyer die Stännd des
Reichs den Krieg wider den turgkhn annemen wellen, gewilligt zu
fristen, jedes der drew Jar hilf gelt oder steur zegeben hundert
tauseot Gulden. Man solt wol nur 92^ gülden geben, aber Ich mag
wol mit warhait mer sagen: Vurdt dennocht dapey nit pleibeu.' So
haben die Anndern Erblannd ynnd Beheim auch yil gelts zuegesagt.
Also daz die Romisch Kunigklich Mt. ynnser Lanndsfurst Tür sich
selbs 20^* geringer pfärd, VP'' schefman ynnd allen scheffzeug, darzu
profanndt dem her allen haben sei drey Jar lang. So haben die stannd
des Reichs sich bewilligt Vin^geruster pfärd ynnd xl^man zu fuess,
die drew Jar lanng wider den turggen zehalten, auf Irn costen*),den «) 'Markgraf Jo-
turggen auss Vngern zuyertreiben. Aber Romisch Kunigklich Mt sol KiIläMt*^D''di?
darzu geschutz ynnd Hunitzion geben. Ist warlich den Erblannden, M«roh Germa-
^ nien, ut des RÖ-
ynnd zuyor Kunigklicher Maiestat, ain schwerer Krieg. 0 hilf got mischen Reichs
durch Jhesum cristum Vnsern herrn der Armen Cristenhaittl denTnrgg^n/'^
Die teutschen fursten ynnd stett, zuyor die Romisch Kunigklich (^*)
Maiestat, so selbs (BL 72''.) in aigner Person zeucht ynnd zu yeld
sein will. Sind Im Eingang des Juny 1542, wol xl^ starck, zu Wien
gewesen. Doch ist imerzu mer zuegezogen. In disem Monat Junio Juii.
ist ain geschray herkbumen, wie sich Kunig francissgk, Kunig in
firannckreich, als ainer der mit dem turggiscben Kaiser Im puntt ist
812 IS».
wider Kaiser Karl, Erhebt bab mit xxxyi^man, ynttd ziehe Eyllend
dem Walisefaen lannd auf Maylannd zue. Da hneb sieh in disem lanod
allenthalben, auch in den vordem Lannden, ain Vmbsehlag. Nor
gelts genueg was da yerhannden. Aber die haubtleutt prachten da
wenig Knecht auf. Wol vil gesessner guet man, ynnd Jung Paum«
ynnd burger sun zogen dennocht yil. Die mustert man zu Menm.
Gleich in dem, Ee dise Knecht hinwegk gezogen, Ist aber ain sorgk-
licher bevelch aussgangen, daz man alle mentschen mustern, Jedar-
man pey weer ynnd harnisch sein sol. Dan durch des Kunig in frannck-
reich poss practikhn ynnd durch ider Schweitzer ynnd Engedetner
haimlich yeintschaft war diss lannd in grossen sorgen.
Eben in dem geschray kam ain Romischer herr, N. de Vitellis *)
*ii «man ug%t genant*), ynnd signor Sforcia Marchio pallayisius *), die fiierttengen
hiet'ingesiinnt.' Vngem y^' schoner geruster pfkrd. Die mustert man zu brauneggen,
(K.) YDQJi Qpi. fuessknecht, schfltzen ynnd spiesser. Da ist eben yil sorg,
14. Juni, muc ynud gefarlikaitt gewesen. Dan gleich am abentt yiti 1542 war
das Wasser ymb brixen so gross, das grosse sorg was pey Jederman.
Vnnd biet ain leichts gethan,derEysackwärynnter der grossen sperr
herein in die Mülbuer *) prochen, ynnd hiett dem gotshauss Neuenstift
ain ynwiderpringlichen schaden gethan. Dan probst Virich hett nu
sein p5se Krannckhaitt, also das er Niemer zueschawen mecht wie
yor. (BL 72*,) Damit gieng es nit allain alda, sonnder wol an mer
orthen Im gotshauss nit alls wol zue als yor. Aber ton dem Romischen
Kayser Karl bort man diser Zeit gar nicht. Was seinthalben gleich
als schlieff er.
Vast In aussgang des Juny 1642 Ist der Monn Rott ynnd pluet-
farb, ynnd gar ain lanng Kreutz darin ersehen worden. Fear <-^
an der stallgen (sie). 6ot daz es ynns Cristen etwas guts
bedeut!
Hie ist nun weitter zu merckhn , wie gar Mentschliche arm-
seligkaitt Ir selbs nicht helfen kan, Vnnd alle ding allain an der hilf
gottes gelegen sein, ynnd wie ybl es zuegeet, so got der herr die
hannt abzeucht. Dan wiewol die teutsch Nacion durch Kayserlich
>) Alessandro de* TiteUi.
*) Sforza PallaTicini.
•) Mflhl-Damm. Yergl. Schmeller 1, 193, unter 'baeren'
1542. 513
Mt. gross gehabten vleyss gern erhalten worden, gern ainigkaitl In der
Religion gemacht bette, vnnd darumb zu Speir, zu Augspurg^ zu Regens-
purg, Vnnd Jetz zu Nuernberg Reicbsstag gehalten, vnnd wie man sich
im Reich halten sol in frid. In Recht vnnd in Cristenlicher Ainigkaitt:
Aberye mer man guetts schaffen wolt. Je merVngluckh darein schlueg.
Vnnd wartt die sach Im teutschen lannd Je lennger, Je Irriger. Vnnd
da die Kays. Mt. yermaintt, sy hiett Im teutsch lannd zu Regenspurg,
da man yil von den Religion artigkln disputirt hett, die Irung gleich
wol abgestellt, Vnnd nu sicher vermaint ze sein. In Affrica zeschiffen,
daselbs die Mauritani In der grossen stat Algerio ze straffen vmb Ir
Meer Rauberey: Da Ergaben sich wider gleich zwo grosse vngluckb.
Daz Ain, daz Kays. Mt. durch gottes gewalt vnnd vngewitter auf dem
meer gegen Algier nicht mocht ausrichten, Erlitt also grossen schaden,
daz Ir Kays. Mt. selbs dem tod kaum entran vnnd haim kham; (0 got
waz cristlichs Volckh vnnd guett Ist da verdorben !) Das Annder, der
kunig francissgk in frannckreich Machet wider den Kayser dieweil
sein punntnuss mit dem grossen turgken noch krefftiger, practiziert
auch in ttalia mit dem pabst wider die lutterischen, vnnd Im teutsch-
lannd practiciert er pey den lutterischen wider den pabst. Vnnd hielt
sich ganntz vbl vnnd vncristenlich, verpittert paid tail so gar vbl
gegen ainander, daz sy beder seitt nit wol wissten , wie Irem Irtumb
zehelfen sein mocht. (BL 73^^ Aber die lutterisch hielten Iren
Schmalkaldischen puntt nur gar vest , vnnd meret sich derselbig
dieweil täglich, wiewol vnnder Inen auch allerlay Zwiespaltig Sectn
warn. Als lutterisch, Ecolompadisch, Zwinglisch etc. Vnnd fiel Re-
genspurg auch der Zeit erst zu Im puntt, darab in Pairn grosser
Vnwillen entstuend.
Dem selbigen zu begegnen, Schrib Pabst Paulus tertius Ain
General concilium auss, vnnd legt es genTrienndt, dahin auss walisch
Lannd Cardinal vnnd Bischof khamen. Aber der teutschen furstn
geistlichn sein noch nit vil da. Auch nit auss firannckhreich oder
Spanien. Vnnd ist zubesorgen, der guett, frum pabst werde abermals
mit seinem concili, wiewol er es on Zweifl treulich maintt. Nicht
aussrichten. Dan gott steh sich vber vnnser Sunde, als sey er zornig
vnnd well nit helfen.
Vnnd wiewol Kays. Mt. vnnd Kunig ferdinandus als gottsfSrch-
tige furstn dem concili gern hilf bewisen. Sich gern weisen lassen.
So hat doch der Kunig auss frannckreich die cristenhaitt vberall geirrtt,
Fontes. VIU. 33
514
1542.
Vnnd daz ganntz 1542^ Jar nur pass Krieg gefuertt ynad angestiiiffl.
Hat Maran am mer In friaul dem Kunig ferdinandus yarräterisdi
abdringen, vnnd dem turgken den selbigen Pass am mer Yberlifem
lassen, Vnnd In sophoi, mnd In Prabaüt, auch In Nayam der
Kays. Mt Wunder yil poser Krieg zuegericht. Zwischen Eogehuiiidt
vnnd Schotten auch Krieg Erweckht, AUain daz Enngelandt demKayser
nit helfen sollt mugen. Hat auch den Hertzog von Gulch ynndCIeffange-
richt, daz er durch Marthein von Rosshaim Antorff angriffen. In latzl-
burg gefallen, Brabannt, picardi, arthoys ynnd schier alle Niderlaoodt
schwarlich, on all Redlich Yrsach, yerderbt Hat es auch dahin pnic-
ticiert, daz die Schmalkaldischen.id est luterani, den hertzog Hainrich
yon Braunschweig yon allen seinen Lanntschaft mit Krieg kurz yer-
jagt, ynnd daz er halt kain Recht nit gehaben mugen. Alss nu Mai^-
graf (BL 7^.) Joachim, obrister des Cristenlichen Kriegsyolckh^der
wider die Turggen ofn ynnd pest Zugewinnen In daz Vnngerlsumdt
gesannt wartt, solich Vnainigkaitt Im Veld yernam. Wollt er sich ynnd
sein Volckh auch in kain gefarlikait geben. Dan er war auch Im Schmal-
kaldischen puntt ynnd dem kunig ferdinand, dem frumen, edln furstn,
nit hold, Vergunte Im der Ern nit, daz er Kunig In Hungern sein soldt,
Anglist. Hess turggen turggen sein, Zoch Im August 1542 on alle Not, Ifieht
gethan dan gross guett pösslich yerzerrt, allerding ab. Ach gott, lass
Dir den posn abzug erparmen! Dan da ist die Reputaeio ynsers herm
Jesu cristi gefallen, ynnd stoltzieren die turggen : *ubi est deus eomro?*
Geben also Irem Ellenden Machomet die Er, als hab er den turggen
solich gluckh zegeben gewalt. So es doch nicht, den Vnser sund
ynnd Missglaubens schuld ist. Wo pleibt Nu der Teutschen hoher
preiss, die Jederman bekryegt ynnd gestrafft haben? Jetz auss Rechter
Neidischer Vnainigkaitt ynnd Verachtung Iresherrn des Kaisers wissen
sy nit wo]. Wo sy vor dem turggen pleiben sollen. Vnnd hab sorg^
der turgg werd der teutschen hoffart vnnd poshait straffen, wie in
Grecia beschechen ist. Gott well es verhuetten!
Jetz im vergangenen Jar 1S42 ist zu Erst Brobst Virich in der
Neuenstift, darnach Herr Cristoff fuchs, Ritter vnnd Bischof zu Briehsen,
gestorben. Da sieh vmb ainss Neuen Probst vnnd Bischoffs willen
yil Vngluck schier zuegetragen bette. Vnnd zu letscht ist doch ain
lanntman administrator worden zu briehsen, der vorhin Bischof zu
Triennt was, genannt herr Cristoff von Madrutsch, Vnnd ain Brobst,
Herr Hieronimus, ex conventu suo. (Pysendorifer )
1543. 515
Im 1543. Jar zum Eingang Sanndt Kays. Mt. auss Hispanien zu
den forsten des Reichs seinen gross Kanntzler hern N. de Granvella 9* *
Der vermaint die fursten pey ainander auf dem Reichsstag zu Newrn-
berg zefinden . da er yil, vil von wegen (BL 74*,^ Kays. Mt. ze
lianndlen gehebt hett. Ain treffenlieh, gelertt, hochweiss Man. Da er
aber gen Neurnberg khomen was, hett er Nur Romisch Kunigklich
Mt., den Kunig Ferdinand, gefunden. Da waz kain gehorsam. Jeder-
man pUb dahaim, des seinen zu wartten. Da war weder trauen,
gehorsam, noch glaubn. Vnnd der Krieg zwischen Kays. Mt. Nider-
lannden ynnd dem hertzog von Gulch ynnd Kleff gieng Je lennger.
Je hertter an. Nu Jetz sagt man , Kays. Mt. werd persönlich mit
gottes hilf In Italia, vnnd dan Verer In teutsch lannd khomen.
An dem Vn^ tag July 1S43 ist Römisch Kays. Mt auss Ytalia 7. Jaii.
gen Brichsen ankhumen, hie Air vnnd eylennd auf Brabanndt geeylt,
dem Kunig franncisscus In frannckreich zu begegnen. Dan derselbig
Kunig in frannckreich mit grosser Macht die Niderlanndt angriffen,
schier gar piss gen Brüssl alle fleckhen yerderbt, ynnd als man sagt,
so hab diser Kunig graussamlich gewuettet ynd yil ynschuldigs pluet
yergossen. Diser Zeit kurtz nach ainander sind auf beden Strassen
dem Kayser nachzogen, hinauss durch das Römisch Reich, 2000 Ring
wol gerustpförd ynnd zu fuess 10,000 talianerynnd 5000 Spanier*); *)<xyiiiM.t6aUch
Da geh der Almächtig got gluck dem fruroen cristenlichen Kaiser ^^^^ £«/0^ Mt
Karl, damit er den graussamen cristenfeind, den Kunig in frannck- f^J^^^JJJ'entha^^^^
reich, der mit dem turggen Im punnttnuss ynnd verainigt ist. Straff, ben vU hilf/
ynnd der franntzosen Vbermuett ymbsturtz. Dan wo hat man Je yon
ainem geporn Cristen gehört, das er mit aller seiner macht den
turggen wider die Cristenhaitt bewegt hat , alss dieser hoffertig
frannzoss than? Vnnd hat es darzue pracht, daz Jetz der turgg mit
zwaymal hundert tausent turggen In das Vngerlannd khumen ist, das
selb gar einzenemen. Darnach ist sein Maynung, Wien in osterreich
auch zu erobern. Damit ist yetzund ynerhortter Krieg baid an dem
Rein ynnd an der Thuenaw. Ynnd wie alle yernunfftige leut dayon Reden,
(Bl. l^J) So wurdt geacht, das teutsch lannd in solicher gefarlikait
Nie gestannden sey. Der Religion halben sind haimliche. Neidische
Krieg Nie so gemain gewesen, als yetz. Also daz ynnter den stännden
des Reichs kain hilf ze hoffen ist. Dan es flilt nit : 'Ain Jedes reich.
*) Nicolaus Perrenot de Granrelta.
33 •
516
1543.
Inn Im selbs getailt, feilt dahin.' Darumb haben der Kunig aoss
* frannkreich vnnd der gross turgg zusammen punttnnss gemacht» das
sy im Willen haben die Cristenhaitt zoyerderben. Vnnd nur allain
gott helf durch Jhesom cristum ynnsern herm , Sonnst mentsch-
lieber Hilf halben ist es schon auss ! Wiewol sich der yetzig Pabst
paulus, der dritt des Namens, vnnd die Venediger vast hoflich g^en
Romisch Kays. Mt. erzaigt, so sind doch per la vita franntzosisch. Ja
auch turggisch ! Man hat verganngner tag abermals ain lanttag zn
Tnsprug gehebt, da die Arm Lanntschaft Tirol aber Steurn muessen»
Also daz In disem iS^" ob hundert tausent gülden gesteurt worden.
0 was hat dasLannd mit den durchzugen gelitten! Vil grosser schSden
beschechen, ynnd ist noch kain Aufhören. Dan der Kayser hat vil zn
?il mit frannckreich ze thuen. So ist der Romisch Kunig ferdinandas,
der frum herr, Nit mer stathaft. Hat in zwaien Niderlagen gegen den
Turggen, namlichist zu Essegk ynnd vor ofn,soyil leut,pfärd, hämisch,
gelt ynnd guet yerloren, daz Im vnmuglich ist Widerstanndt zethuen,
Got helf Im dan miraculose.
August and l^i Augusto 1 S43 ynnd im September hat der Grossturgk mit gewalt
September.^j^QJ mit yerrfittcrcy daz vcst schloss Gran In Hungern, ynnd dieWer-
lich stat Stnelweissenburg, ynnd yil ander fleckhn daselbs in Vngem
gewunen. Im Aussgang Egemelts September Ist Romisch Kunigklich
Mt. mit yast yil Volcks, (Bl. 75''.) sonnderlich yil Reheim, piss gen
Rrespurg zogen wider den Turggen. Nachdem Nun der turgk yorher
den Summer daz sein geschaffen hett, zoch er ab ynnd haym. Liess
dannocht Nicht ynbesetzt. Erhielt auch daz waz er In Vngem gewunen
hett. Also zoch Romisch Kunigklich Mt. auch pald wider ab. Anas
dem Lannd ward auch yolck hinab geschickht zu Errettung der Ro-
misch Kunigklich Mtperson. Diess Volckhs obrister was herr Arbogast
yon Anneberg. Also ist diser Sumer mit Verlust des Hunger Lannds
auch hin.
Romisch Kays. Mt. hat, pald Ir Maiestat In Gulch, Geldern ynnd
Klef ankhomen, mit allem Emst gehanndit, Vnnd wiewol im ganntzen
Niderlannd ain geschray aussgangen, der Kayser sey tod. Also d^ss
die leut darob yerdorben ynnd gestorben sem, Ee sy wellen glauben,
daz der Kayser da sey oder noch leb. Vnnd solich geschray ist wunder-
parlich durch den Kunig francisscum In frannckreich practiciert
worden. In Maynung, die Kunigin Maria, Mt Schwester, damit zu
schreckhen. Dan dieselbig Kunigin Maria die ist stathalterin In Rra-
li»3.
517
bannt ynnd in den Niderlftnndischen furstenthumen gewesen, Weliche
der bemelte Kunig in irannekreich dem Kaiser^ der noch in Hispanien
was, mit solichen listen ynnd lugen ab Eylen ynnd die frum Kunigin
Maria ymb die lannd pringen wellen. Aber got hats nit gestatten,
sonndem den Cristenlichen Kaiser Karl aigner person in die Braban-
tische Lannde zu gesiebt seiner feinde pringen wellen. Dan als
Kayserlieh Maiestat nun sein Voickb, gesehutz ynnd alleKriegsrustung
pey ainander In Rüstung beraitt gemacht bett, Hess er für ain
Gulchiscbe stat, dem bertzog yon Cleye zuegeborig, die er auch
besetzt hett. Seine trummetter schickhen. Ynnd die stat baisst
Thewrn ^* Alss die Trummetter Nun darfur khomen, ynnd sprach
mit dem obristen (BL 7S*.) der stat gehalten, ynnd die stat im
Namen des Romischen Kaisers anfzegeben begertten, hett derselbig
obrister des Kaisers gesanntten spottlicb geanntburt: 'ObdieMeryiscb
den Kaiser wider aufs Lannd Eruetiert betten?" ynnd da pey den
trummetter gedroft: 'sy sollten sich gar pald hindan yon der stat zu
Irn Kaiser machen/ Dess anndern tags bat der Kaiser dise stattTheurn
entlieh bescbiessen , stürmen , alles yoickh darin yerderben lassen.
Ynnd zum yberfluss ist dise stat Im poden yerprenntt worden. In x
stunden ist der Jammer mit Eroberung der stat Aller beschechen.
Darnach hat der Kayser die stett ymb ynnd ymb yast yill Einge-
nomen, Etlich mit gewalt, Etlich mit tayding. Also daz in 14 tagen
der Hertzog yon Cleye gezwungen worden, dem Kayser zu fuess
zefallen. Wie er den auch gethan hat, Gnad gepetten ynnd gnad
Erlanngt hat. Doch so hat der Kayser sein selbs nit yergessen. Den
hertzogen yonKIeye wol gestrafit,6eldern ynnd manige guettestarckhe
statt, berrscbafR ynnd Schlosser, ynnd waz Im gefallen hat, so yor
des hertzogen gewesen, selbs bebalten. Ynnd bat dennocht der hertzog
yon Clef dem Kayser den gerichtscosten zum tail bezaln muessen.
Also ist diser franzosisch hertzog, der den frantzosen zu lieb disen
Krieg angefanngen, mit seines aignen Kriegscostung ynnd diser straff
wol soyil Erschöpft worden, daz er in seinem leben wider den Kayser
nit yil mer wuetten ynnd kriegen wurdt. Hab er Im seins franntzosn I
Darnach ist der Kaiser mit seinem gewaltigen hör auf des Kunig
yon frannckreicbs Ertrich khumen,ynd wiewol der franntzoss die Stat
lutzlburg Eingenomen, hat sich der Kaiser doch das alles nicht Irren
^) Das ist Düren an der Roer, im ehemaligen Herzogthume Jülich.
518 1543.
lassen» Ynnd dem Kunig vil fleckhn rnnd stett abgedruDgen, Tnnd
furan In frannekhreieh mit heres Kraflft gezogen. 0 lieber gott, waz
Jamers ist da aber der cristenhaitt zuegefuegt worden ! Hett daz
guet Ynnd die leut wider die Turgkhn gepraucbt. So stnead es Jetz
pass in der Cristenhait. (Bl. 76'.J Also hats der Teufl durch den
Kunig francissgkhn angericht, daz die cristenhait ?allen mnd verderbt
werden sol. In solicbem Einfaal ist Kays. Mt. dem franntzosea for ain
starckhestat, genant Lambrosy^» zogen. Aber der Kunig ist mit grosser
Macht khumen, diselbig stat zespeisen vnnd zeretten. Vnnd alss sy
/bald, Kayser ynnd Kunig, also yor der stat gegenainander gelegen,
ynnd alle tag der schlacht zu gewarten, ynnd nicht ge wissers gewesen
. > ' ist, dan schlachen, Ist der Kunig in ainer Nacht mit allem hör yon der
stat geflohen, Zeld ynnd gschutz alles hinder sein gelassen, doch
zuYor die stat gespeisst. Vrsach : die Schweitzer, die der Kunig bestellt
hett, weiten weder stürm noch schlacBtSn^-thuen. Damit war des
Kunigs schlacben nicht, ynnd muesst also mit schannd ynnd schad die
stat yerlassen. Vor diser Stat hat sich darnach des Kaysers saeh
yerzogen piss in die kalt Zeit. Damit ist Kays. Mt. dem Winterleger
zuezogen. Aintail yolck behalten, daz ybrig geurlaubt, ynnd yetz,
1. December. prima decembris 1S43, Ist der Reichstag zu Speir angangen. Da
geb gott gnad ynnd glück, das diser tag nit ain Raisstag, ynnd daz
heilig Romisch Reich nit gar zerrissen wird !
In disem 1643. Jar ist Im ganntz Inntal, Hai, schwatz, Innsprugg,
oben ynnd yntten, ain graussamer Sterben gewesen. Vil volck tod
pliben,ynnd daz ganntz Regiment yonlnsprugg genRraunegg geflohen,
darzu auch der Romisch Kunigklich Mt. kunigklicbe schöne Kinder,
VI töchter ynnd ain Sun, genant Ertzhertzog Karl. Sind Im schloss
Brauneggen yil Zeit pliben. Aber yber den Prenner ist in gemain
der sterbenden leuf halben nit schad beschehen. Got helf ynnss hin-
durch ynnd hinauss! Wolhat got derUimlischVatter Barmhertzigklich
ynns angesehen, daz ymb stertzingen, Brichsen, Botzen, ynnd auf
paiden Pergen nach dem Eysackh ist durch die hewschreckhn zway
Jar nach ainander so grosser schad beschehen, daz zum Aussganng
des 43. Jars schier gar kain Khorn gezinst oder ze kaufen gefunden
worden, (BL 76^.) ynnd entlich ist ain grosse theurung yor der
thur. Entgegen haben sy mer ynnd wolfailer traid Im Intall, dan hie
^) Landrecy im Hennegau, an der Sambre.
1543—1544. 519
disshalb des Prenners. Aber guetter wein ist diss 1543. Jars am
Eysack gewachsen» Aber sonnst schier in allen Lannden theur gewesen.
Im Waliscb lannd rnnd soffoy ist es ditz Jars seltzam zae-
gangen. Dan weil der Kunig in firannckreich kain glöck gehebt»
haben seine Kriegsieut die stett, pftss ?nnd Schlösser» so der franntzoss
zu Piemontess gehebt» rerlassen» rnnd die des Kaysers obristen Statt-
halter in liaylannd» Margkess del Bast 9» aufgeben» der 3000 frann-
tzosen also guettlicfa auss dem Lannd geweisst ziehen lassen. Aber
Etlich turgkhn ynnd schwaitzer pey Innea funden» die selbigen etwas
straffen lassen. Alss aber des grossen Turggen Mer-Hauptman» der
Barbarossa» solichs pey Marsillia in der Pro?intz» der dem Kunig von
franckreich starck zu Hilf kbumen » gewar worden , ynnd auch
gemerckht» daz der kaiserisch stathalter oder patricius mit Macht der
Stat Nissa zuezogen» bat er sich aufgemacht» vorkhumen, iiir Nissa
zogen» dieselbig stat yerprennt» da yil yolckhs weg gefuert» Ynnd auf
dem Mer Mediteraneum seinen Weg zu seinem Vortail genomen.
Also ist daz 1543. Jar yast zum End pracht mit klainem Nutz der
Kristenhait.
Nun yolgt daz Wunder seltzam 1644. Jar. Daz Erst Wunder:
daz diss Jars Ain graossameSeltzame yinsternuss derSunnen gesehen
worden ist» am 24. tag Januarii 1644. Es ist enntlich erschrockhen- u. Jinner.
lieh gewesen» ynnd sind sonnst drey yinsternuss des Mon auch
daneben diss Jar gesehen worden. Ynnd ist Ja enntlich daz gannz
Jar wol so yinster gewesen» daz ain cristlicher fürst den Andern gar
kbaum kennt hat. Ynnd ich sorg des Romischen Reichs Yeränderung
sey yerhannden » ynnd der Jungst tag sey nit yern. Also noch im
kalten Wintter erhueben sich die franntzosen» ynangesehen der grossen
Kelten» ynnd zugen mit ainem grossen Raissigen Zeug in Piemont
yniid in sophoy.In Willen» also daz piemontess ynnd darnach weitter
daz Maylanndisch Lannd C^l, 77*.^ zuerobern. Alss aber der kaiserlich
General Patricius ynnd obrister zu Maylannd» der Marggraf yonBftsta»
solichs Erfam» bat er solichen franzosischen anzug der Romisch Kays.
Mt. Eylend verkundt» mit beger» Inne mit Yolck zesterckhen. Das
Kayser Karl alsspald getban» zway Regiment mit lanntzknecfaten in
Maylanndt geschickht. Das Ain hat Herr Hilpranntt von Madrutsch
Als obrister gefuert» daz Annder Ain pairischer Herr, genafit der
*) Alphons de Aralo« Marchese del Vasto, (Jeneral-Lieatenani des Kaisers.
I
520 I5U.
herr toq Fern ^. Nun haben aber die franntiosen Zehen tansemt
Schweitzer Zu Irer Hilf gehabt, yddcI sonnst teutsch ynnd waKseh
Kriegsleut, Also daz bj woI xiV* zu fuess ynnd 4000 pArd gehabt
haben. Entgegen haben des Kaysers volckh xVI^- walisch Reutter rnnd
xIP- iaimizkfiecht, VIIP*- Spanier, ynnd VIII*^ talianer gehabt
Alss nun baid seitt die schlacht fiirgenomen, haben sich die
teutschen stoltz ynnd die Spanier yerachtlich Erzaigt, ynnd haben
sich yil zu yil auf Ir Mannlikaitt yerlassen, ynnd yergessen, daz die
Talianer Innen nit hold gewesen. Selten sich auf die Walchen, die
teutsch ynnd Spanier nicht lieben, gar nicht yertrost oder VerlasscD.
Es sotten auch die teutschen zu der schlacht nit so begirig gewesen,
Noch yil weniger Im Vortl aufgeben haben. Aber der Neid der
zwischen der Aidgenossen ynnd der Lantzknecht gewesen, ynnd noch
ist, hat geporn, daz die Aidgenossen Ir sach in goetter Huet gehabt,
Aber die Lanndsknecht mit yberflüssiger, zorniger begierde sich yon
15. April. Irem Vortl gelassen, ynnd desshalben Am Erchtag in Osterfeirtagen
1544 ybl geschlagen, dan sy in derselbigen schlacht, yier Meyl yon
Ast im piemontt,in ainer grossen schlacht, mit Verlust alles geschfitz,
aller fftndl ynnd yast aller Haubtieut yberwunden worden , Also dax
schier der kaiserischen , teutschen ynnd Spanier, gar wenig dayon
•) 'Da ist Peter khumen*).Die Vrsach aber diss Verlusts ist maisttails daz das die talia-
^er^"l"pi*ibrn." ""»chcn Rcitter ynnd die Walischen fuessknecht alle yon der schlacht
(K.) geflochen , Vnnd aber die frannzosen mit Irem Raisigen Zeug yast
starck gewesen , ynnd also der teutschen Ordnung , weil sy kiin
(BL IV.) Rettung yon Irem Raisigen Zeug mer gehabt haben, dorch-
prochen ynnd geschlagen. Also daz laider in die xll^ allerlay kriegs-
leut,yon teutschen ynnd Spaniern, tod pliben ynnd gefanngen worden,
Wiewol Ir, Nämlich der Schweitzer, daran (auch) yil ymbkbuiiieo
sein. Vnnd sind die Schweitzer den Lantzknechten yast yngnedtg
^)'Hemachha- gewesen, Sy alt Erstochen, soyil sy erlanngen mugen**). Aber die
schweiUflT Ttii franntzosen haben sich gnädig gegen die Lantzknecht gehalten ; Ir ril
wo* mit deo ge- |edig gelassen, die Andern in frannckreich gefuert. Aber die Spanier,
fangen lantx- «=» ■
knecht gebalten.' SO die franntzosen gefanngen, haben sy dem turggischen Mör-haubtman,
^ ^ dem Barbarossa, zu ainer peutt auf sein Armada geschenckht; Also
^) Hanns Christoph, gefallen in diesem Kriegssug am 14. April. Die Herren tob
Fern waren nach Hund, bair. Stammbuch, Ingoist. 1598, Bd. 2,44— 47, des-
selben Geschlechtes mit den Herren della Scala yon Verona.
im. S21
das man roaint, sollen der selbigen Spanier xll^' gewesen sein» die Nun
EUendlich ziehen muessen alss das Vieh. 0 Du armeeristenhaitt! Wie
ergibstu dich allain vmb zeitliche Er vnnd herlikaitt willen ynnder
den Graussamen tirannen den turggen ! Geb gott rom himel pessers I
Ich sorg aber wariich. Es werd der gross Turgg dem Walischen
Lannd Eben thuen wie er Hungern than hat, vnnd frannckreich darzue.
Dan solich frembd gest zeladen vnnd vmb hilf willen in Ain Lannd
zepringen, Ist sorgklich, dan sy gemainigklich die Lannd darnach
selbs behalten, pleiben herr, vnnd vertilgen vnnd reutten auss alle
die,die vorin da herrn gewesen. Sieh dich für, Pabst vnnd frannckreich!
Venedig huet dich ! Lass turggen nit passieren, Sy werden dich Entlich
gar verfuem ! In der obangezaigten Schlacht sind dennocht die frann-
tzosen vor der Stat Cordian ^ sovil geschwecht, vnnd Ir sovil gefangen
vnnd Erschlagen worden, daz sy Ersetzung Ires Hautfenns begert,
vnnd nur allain, Sy werden mit frischem Volckh gesterckht. Sonnst
haben sy mit Cordian nicht ausszerichten gewisst. Haben also die
franntzosen vberali hilf gesuecht Aber Ir Kunig, der Kunig frann-
cisskus In frannckreich, hat nun nit vil gelt mer gehebt, vnnd ist nun
erschöpft vnnd Arm worden, vnnd hat doch seiner parthey vil walisch
potentaten vnnd gross Herrn gehebt. Sonnderlich ainen posen, listigen
(BL 18*^.) Man von florentz, der den vorigen Hertzogen erstochen
hett zu florentz on alles verschulden. Genannt Paulus Strozi. Der-
selbig hett lieb, dem Kunig in frannckreich zedienen. Dan der
Kaiser war der Maynung, disen Strozi zestraffen vmb seine
vbl gehanndite sachen; des besorgte sich diser Strozi. Dan diser
Strozi hett auch mit Verrätterey Kunig ferdinand posslich den Mör-
pass*) In friaul abgedrungen. Also maint er, so der Kaiser In *)<^Marao.'(R.)
Jüngster schlacht vngluckh gehebt. So wolt er frannckreich Hilf
vnnd beistanndt thuen. In Hofi^nung den Kaiser auss Maylannd vnnd
ganntz Italia, mit allen seinen Spaniern vnnd teutschen, zuvertreiben,
vnnd frannckreich da wider aufzerichten. Demnach hat sich diser
Paulus Strozi pey seinen freunden, Weib vnnd Man, vmb gelt bewor-
ben, Klaider vnnd Klainot verkaufft Sovil, daz er zu Mirandula xY^'
talianer, Wol mit Hilf des pabst Paulus tercius, zusamen pracht,
Weliche Eylenndt dem frannzosischen Haufen, der vor Cordian
gelegen, zu hilf zuziehen wellen vnnd Ir Verrätterey mit Cremona
*) Dat ist CarigDftDo.
522
15U.
gemacht, Sy daselbs profantiert Tnnd einzelassen. Daz Innen aber
gefftlt. Dasselbs weder profaat noch vndersehlaiff Erlanngen mögen,
sonnder furziehn, vnnd den pass des pfads erhellen, ynnd damit auf
lodi zu Eylenn wellen. Wellicbes Innen anch geßlt, dan der Kaise-
risch General, Marggraf ?on Bast, Stathalter zu Maylannd, ('S/. 78*.^
hett dise schef am pass lodi alle yerrugkhn vnnd yerpergen lassen.
Desshalben diser Strozi mit seinem Kriegsrolck den Pass nit gehaben,
darzu kain Profanndt erlanngen mugen. Also auss gedrungner Nott
die Eben des Lannds Annemen, ynnd ron dem Wasser Ainem tal
ynnd Pirg zueziehen muessen, genannt Stretta Valle oder Serayalle <),
Darin ain yerratterischerConnto(graff) gesessen, der yon demKayser
Bandisert oder yerpanntt gewesen, seiner yblthat halben. Alss der
Nun disen Strozi gesehen in sein tal ziehen, hat er sieh Eyllennd yber
den pfad gen Maylannd gemacht zum General Marggraf del bist,
ynnd zu Im gesagt: 'Well er Im peym Kaiser gnaden erlanngen, ynnd
Im hilf thuen mit etlichen stuckh puchsen ynnd pfl&rden, so wiss er
den Strozi ynnd all sein Voickh zu erlegen,* ynnd dapey Weg ynnd
Mitl angezaigt, die glaublich gewesen. Darauf Im der General oder
patricios, stathalter zu Maylannd, gn^d ynnd hilf peym Kaiser zuege-
sagt, ynnd dem benannten grafn Ainen Kriegshaubtman, genannt Cesar
de Napoli, mit geschQtz, Knechten ynnd pfSrden zuegeben.
Als der graf ynnd Cesar de Napoli In daz tal, da der Strozi
gelegen, kbumen, hat der Graf des Talss die hoch mit seinen Paum
eingenomen, ynnd der Cesar die Enng ynntten Im tal yerhuett, das
der Strozi ynnd sein hauffen nit gedacht. Vnnd als der begnadt graf
binden her yom perg, zu baiden tailen des talss, den Strozi angriffen,
mit Stainlanen ynnd Hanntrören Im schaden gethan, Sy auch alda
kain Profanndt zu bekhomen gewisst, haben Sy alda im tal khain Zeit
yerzeihen, sonnder durch daz tal der Enng zu Eylen wellen. Da sy
gleich (BL 79\) dem Cesar in sein geschQtz ynnd Kriegsyolckh
kbumen, der sy dan mit solichem Ernst angriffen, daz sy kaihen stanntt
thuen mugen, binden ynnd yor ymbgeben, ynntz In 51 flindl yerlassen
ynnd fliehen muessen. Also ist diss Voickh zersträt, yerjagt, ynnd
yil darunter Erschlagen, auch yillrer herrn ynnd französisch Walchen,
die Je den franntzossen zum herrn haben wellen, gefanngen, ynnd
daz annder gemain Kriegsyolckh gar ybl abgefertigt worden. Also
1) Nördlich ron Verona, der Etsch entlang, ein paar Meilen Weges vor Royeredo
1544.
523
pald darnach die Anndern frannzosen ror der stat Cordian, ynge-
scbaffen vnnd nicht aussgericht, auch abzogen mit grossem schaden.
Also ist Graf felix von Arch In Erhaltung der stat, die er mit grosser
Nott dem Kayser Erhalten hat» hochberuembt worden. In disem
Juny 1644 Sind dennocht wider IIP- teutsch Knecht In Maylannd Juni,
gefuert worden, ?nnd ist Ainer von Spaur Ain Haubtman gewesen.
Vnnd yetz auf diss mal ist des Kaysers sach wider wol gestannden Im
Walisch Lannd, AUain daz sich der pabst Paulus tercius wider den
Kayser ybl gebalten, Welichs der Cristenhaitt ain grosser Stoss ist. Es
hat auch der Kayser Karolus V. des Pabsts potschafl zu Speir Im
grossen Reichstag, 1644 gehalten, nit boren wellen. Es hat auch der Februar— Joni.
Kayser Im selbigen Reichstag Ainabschid geben, den die lutterischen,
der Curfurst von Sachsen vnnd der hinntgraf von Hessen, zu dannckh
Angenomen. Aber die Andern fursten des alten prauchs Im glauben
haben da wider protestiert. Also hat es sich Jetz gannz ynnd gar
ymbkhert, Weliches der Kayser aus gedrungen Nott thuen muessen,
Auss Vrsachen, das der Kunig (BL 79\) francissgus in frannckh-
reich den Pabst wider den Kayser verfuert rnnd an sich gehenngkht
hat, ynnd also der frauntzoss ynnd pabst stilschweigefid den Grossen
Turggn an sich gehenngkht ynnd yerstanndt gemacht haben wider
die Cristenhait. Sunst hiett der heilig Kayser Karl soyil nit nach-
geben wider die alt Ordnung. Aber warlich des Pabst Grewlikait, des
franntzosenTurggischePunntnuss haben den Kayser dahin gedrungen,
daz er den lutterischen (der sach nit gar alle zuyerwerffen ist) yil,
vil hat nachgeben muessen. Doch alles Nur auf ain Cristenlich frey
Concili, welches In teutschen Lannden gehalten werden soll. Damit
hat der Kayser hilf wider Turggen ynnd frannckhreich erlanngt.
In disen tagen hat der Gross Turgg gewilligt, dem Kunig yon
frannckreich Ain Milien gelds furzestreckhen, doch daz die Venediger
darumb Zaler seyen. Aber die Venediger habenns Abgeschlagen, ynnd
des Kunigs pQrgen nit sein wellen. Alss der Kunig diss ynnd daz
die Reichsstett dem Kaiser hilf wider Ime Erzaigen wellen, Erfarn,
hat er Kaufieutten auss teutschlannd Ire guetter Tirannisch Angriffen.
Aber die Reichen Kaufleut sind gewarnt, pey tag ynnd nacht Entrunnen.
Also in der Zeit ist der Kunig Haintz in Engenlannd dem Kayser zu
Hilf zogen wider frannckhreich. Dan diss Jar hieyor hat Engelannd
Schotten gar Eingenomen, Also daz er sich wol an frannckhreich
laynen, den straffen helfen, ynnd dem Kayser dienen mugen. Nicht
524
15U.
16. Juni, desf erweniger Ist der Gross turgg mit seiner Macht, am xVI. Jony
1644, mit grossem Voickfa in Hangern ankhomen,In Ma3fnaiig, Siben-
burgen rnnd daz ganntx Vngern fridlich Einzenemen, Darnach
Osterreich, Behem, Mftrherrn, ynnd weitter die Cristenhait zq rber-
ziehen. Aber doch (got sey lob !J hat der tbeur, löblich berr, herr
Leonhart Yon Yelss, so in Hangern (BL 80*.) obrister patricius rnod
stathalter anstat Kunig ferdinandus, dermassen gehalten, daz die
torggen weitter nit griffen, sonnder sich benuegt haben an dem, dax
man mit Inen auch stil halt.
In disem 1544^" Jar, den Jony, July Ynnd augnst, hat Kaiser
Karl mit grosser herskraft. So er in frannckhreich geüiert, Wunder
getriben, davon wol aigne puecher gemacht sein, acht starckher stett,
xUI Schlosser, ?nnd alle starckhn pfiss auf Wasser mnd Lannd
gewunnen, sovil, daz Er frey in sechs tagen mit allem hör für Paria
hett ziehen, ynnd die selbig statt stürmen ynnd Einnemen mögen.
Mentschlich war es ynmuglich gebesen , aber got hat dem frumen
Kayser wider den feintseligen, tirannischen Menntschen, den König
francisgn in frannckhreich, ain solich ynerhort gluck yerlihen. Abs
aber in Paris ynnd in allem frannckhreich ain so grosser sehreckhn
was, das Niemant sicher waz, alle dorffer ynnd heuser prunnen, ynnd
khain Volck dem Kaiser ynnd seinem hör widerstanndt thuen möcht,
da begeret der Kunig anss firannckreich gnad. 0 Du poser Kunig!
Wer lernt Dich gnad suechen, so du doch khain gnad Nie gehebt,
noch yil weniger yon Dir aussgeben hast?
Nun der guettig frum Kaiser bedacht auch dess eristen-
liehen Pluets yerderben, ynnd daz Zeitt war, dem turggen
widerstanndt zethuen; Hess sich guettig finden, mit anzaigen: 'Er
hett nie des franntzosen Reich, nur frid begert." Enntlich aber hat
des Kaysers schwester, die des Königs in frannckhreich Hausfraw
6. September, gewesen, diseu yertrag erpetten ynnd Erlanngt. Am sechsten septem-
bris 1S44 Ist Kays. Mt. abzogen, ynnd ist diser Krieg yerricbt
worden. Wie aber die capitnla pacis lauttend, waiss Ich nicht;
wOrdt die Zeit zu erkhennen geben. Alss nun der Kayser den
Kunig in frannckhreich zum friden bezwungen, zoch Ir Kays. Mt
durch frannckhreich auf die Niderlannd. Vnnd nachdem der Kaiser
etlich yil tag Panketiert ynnd freud gehalten hett. Viel Ir Mt. in
ain schwäre, grosse Kranckhait, daz man sich seines lebenns yerwegen
hett. Aber got half Im (BL 80\) widerumb zu seinem gesundt
1545.
525
Dieweil wartt der Reichstag, Im Eingang des 1845**" Jarss,
zehalten furgenomnien. Aber dieweil der Kaiser darzu nit khumen
möcht, stund all saeh stil. Mitler Zeit schrib der pabst ain Concili
mit grossem pracht auss, vnnd legt dasselb gen Triennt. Der anfang
solt sein lettare 1545 in der Yasten. WazNun auss dem Reichstag
ynnd aass dem concili wurdt, gibt die Zeit zuerkhennen. In Hungern
ist piss auf sannd Georgentag ain Anstanndt gemacht.
Nun lass sehen, was Nun daz 1545. Jar hinauss sein ynnd
beschehen wurdt ! Das Concili zu Trienntt hat vier treffenlich Car-
dinal ?nnd ob 40 hochgelerter pischof pey gehabt, die haben Iren
yleiss treulich than. Aber Im 1545. rnnd 1546. Jar nicht aussrichten
mugen. Im 1547. Jar vmb letare sind die Babstischen Bischoffall c. 15. MSrz.
Ton triennt gen Boloni yerrugkht, Etlich kaiserisch pischof auss Ispa-
nien ynnd halt etlich franntzosen sind da pliben In Trienndt. Also
ist daz concili auf dissmals zerganngen. Aber on willen ynnd zue-
gebung der Romisch Kays. Mt.,ynnd ist der Kaiser Seer wider gebesen,
ist abschaiden. Vnnd hat auch yil Ergernuss pracht. Wie Im 1545^''
Jar der Kaiser den stoltzen hertzogen yon Cley ynnd gulch gezuch-
tiget , ynnd Ime geldern flir straf ynnd Kriegscosten genomen hat,
das findt man in yil Istorien. Ist auss kaiserlicher Ambtspflicht
beschehen, sonnst war der Kaiser des kriegs gern yertragen gewesen.
Im August des 1545^" Jarss pracht hertzog Hainrich yon Braun- Aa^st
schweig ain yolckh zusamen. In willen ynnd Maynung, sein lannd
ynnd sonnderlich sein schloss Wolfpeutl wider einzenemen. Als er
aber sein yolckh nit zubezalen hett, kundt er seine Reutter für sich
nit pringen. Wartt also yon Lanntgraffen yon hessen, welcher des
schmalkaldischen, lutterischen puntts obrister was, an ainem sambstag
yberfallen, geschlagen, ynnd lebenndig gefanngen. Darab die lutte- 21. October.
rischen Seer (BL 81",) Stoltz wurden, hielten also yil punttstäg
an Manigerlay ortten, ynnd besorgten sich yor Kaiser Karl, der solich
aufrauschen Im reich nit gestatten ynnd also yngestrafft hinsinckhn
lassen wurde. Jedoch triben bede fursten, als hertzog Hannss fridrich
curfurst zu Sachsen ynnd der lanntgraff yon hessen. Im Reich hin ynnd
her allerlay Muetwillen, zerstortten pistumb, stift ynnd Kloster an yil
ortten, Nötteten die leut ymb gelt, ynnd wart der Bischof yon K5ln
auch zu ainem lutterischen Ketzer, dan Marthein putzer, predicant,
ain Seer beretter, gelertter, arger Menntsch, hat dem guetten alten
fursten, dem Bischof yon Köln, ybl geratten.
526 1545- 1546.
Alss Nu der Kaiser wol merckhen moeht, das sieh die latterisrli
Seet Je lennger Je mer zum aufnemen schickhen wolt,aach daneben
die Widertäufer,YDnd die schwenngkhfelderische Seeten» so all wider
die katholische Kirche sein, Ser yberhannt nemeo wolt, ynnd schier
Niemant mer pey dem Rechten gehorsam pleiben wolt^ Schrib der
Kaiser ainen Reichstag auss gen Regenspurg,der zu lieehtmessen Im
1546. gehalten solt werden. Vnnd doch solt zuvor durch die katho-
lischen ynnd durch die lutterischen zu Regenspurg ain freontiich
gespräch gehalten werden. Noch zuversuechen, ob die streittigen
artigkl der Religion möchten guettlich zu friden gepracht werden.
Wiewol nun diss gespräch freuntlich angefanngen, Ist es doeh
vnfreuntlich, vnaussgericht, vbl zerganngen. Dan die lutterische sind
auss vbermuet (auss dem» das Innen doctor Halvenda Ir argumenta
weislich zu poden gestossen) yom coloquium Entrannen. Alss nun der
Kayser wol gemerckht^CA/. 81^^ das mit guettigkait nicht zneriialten
sein m5cht» vnnd die vberschwengklich vbermuettigkaitt mit Nichte
dan mit armut möcht abgetrieben werden, Eyllett der Kaiser mit
grossen tagreisen herauf auss Brahannt, vnnd kham gen Regenspurg,
Warttet also vil tag auf die ankunft der fursten. Etlich gehorsam
geistlich fursten vnnd der Hertzog ron Pairn Erschinen. Aber Saxen,
Pfaltz-grayen, hertzog yon wierttenberg, hessen, darzu alle Reicbs-
statt pliben yerfichtlich auss. Vnnd ob die Romisch Kays. Ht. sy gleich-
wol oft guetlich ynnd gnadigist Eryorderte, pliben sy doch yerstockht
inirer yngehorsam,ynnd erschin khainer gehorsam. Darzu yerachteten
sy alle väterliche, guettige hanndlung, so der Kaiser gepflegen,
weliches der Kaiser, allain dem teutschen lannd zuverhuetten pluet
yergiessen, gethan. Vher daz zerstörtten die schmalkaldischen das
ganntz kaiserisch Kamergericbt, daz Niement mer zu Recht khumen
mocht. Stellten auch dem Kaiser ab alle hilf wider den Turggen. Darab
sich der Kayser pillich erzQrnt, dan da mocht der firum Kaiser mit
guettigkaitt nicht aussrichten. Wartt dardurch bewegt, den Hertzog
hannss fridrich yon Saxen ynnd den philipen lanntgraffen zu hessen
In die kaiserlich acht beruelfen zelassen. 0 wie sch5n was diser
process zehora ! 0 wie yil yrsachen liess der Kayser anzaigen, dar-
durch er bewegt wurde, mit dem schwort zestraffen.
juiL Pald in vier wochen, fan July 1 546, zogen wol xx^' man zu fuess
ynnd iiii^* pßrtt Eylennd auss walisch lannd hie zu brichsen durch.
Lagen zu brichsen mit aller Rüstung, alle zwo nftcht. Da hie\i(BL 62^.)
1846. 527
ain Man Wunder gesehen, was Jammer durch das tirolisch Lannd
was pey der Strassen. Des Ziehens was khain Ennt. Jetz Spanier,
Jetz talianer, Jetz Napolitaner, Jetz may lennder. Daneben hett der
Kaiser auch piss in xx^ teutsch Lanndsknecht bestellt. Ynnd weil
der Kaiser also sein Volckh zu Regenspurg Eylennd samblte, yberfiel
der augspurger haubtman, genant schärtl, mit ainem grossen Folckh
die Emberger Klausen, gewan Klausen ynnd schloss mit Yerratterey,
des Jacob von Thun in grosse Nott kham. 0 wie war dissmalss in
Tirol ain widerwärtig wesen^vnnd war nit Jederman guett kaiserischl
Doch gewan die grafschaft Tirol durch herrn franntzen von Kastelalt
dises schloss ynnd klausen pald wider, doch nit one grosse costung.
In mitler Zeit hett der hertzog yon Sachsen ynnd Lanntgraffen
yon hessen auch ain gross, gross yolckh zusamen pracht, ynnd zugen
mit Ix^ Mannen gegen dem Kayser. Ynnd weiten Ir Maiestat zu
Regenspurg yberfallen haben, aber der Kaiser Hess sich zu Regens-
purg nit Ergreiffen; zoch seinen feinttenmit Y^pförden, teutsch ynnd
walische, ynnd pey xxx^ Mann zu fuess dem feind irisch Entgegen,
huntz hin gen Inglstat. Wie da des Kaisers feindt gegen den Kaiser
drey tag ynnd nacht geschossen, also daz dergleichen schiessen nie
erhört worden, wie auch der Kaiser mit seinem Yolckh so ritterlich
gestritten, ynnd die feint yerjagt, ynnd sy Im kain schlacht besteen
wollen, das werden gelerte leut (BL 82^.) klar schreiben. In suma
die Kays. Mt. hat Im august, September ynnd Noyember, wiewol mit
grosser mue ynnd costung, Newburg, Rain, Ja das ganntz Riess, Nor-
ling, Ylm,augspurgynnd die stett in hoch teutschlannd all zu gehorsam
pracht. Dan zu solichen hat nit wenig geholfen, das ain Niderlenndi-
scher Herr, der yon pum oder Nisslstain, dem Kaiser auss dem
Niderlannd ain gross yolckh zupracht hat*). Also hat der Kaiser die *)'DerCardinAi
bezwungnen stet besetzt, ynnd daneben den hertzogen yon Wiertten- der vfceiiM "o-
berg, der nit guet was, mit grossem Ernnst zu gehorsam pracht, der J'^J^ sabeiicus,
sein straff gedultigklich erlitten, ynnd gesagt hat: 'Ich sieh, das gott obriste vber aiie
mit dem Kaiser ist. Darumb khan ich wider den Kaiser lennger nit '*°^'^' (k.)
streiten.' Hat sich also für des Kaysers fuess gelegt, genad begert,
die Im erzaigt worden, doch daz er den Kriegscosten bezalt. Der
lanntgraf yon hessen , alss der sein yolckh gar yerlassen , dayon
entrunnen, ynnd durch des Kaisers Yolck auch yon lannd ynnd leutth
yertriben gewesen. Hat er gnad begertt,die Im mit schwarn artigkln
erzaigt worden.
528
1S47.
Damit istNundasl547.JaranganDgen.IndeiD Jar,Iin febroario«).
Min. ist Kunig Hainrich in Englaoodt gestorben. Im Hertzen 29***)
tag ist francisscus Kunig In frannckhreieb gestorben. In dem Monat
Aprü. ist Kunig ferdinands hausfraw gestorben *). In Aprili ist Kays. Ht
mit heres Kraft in Saxen zogen wider hertzog hannss fridneh. Vaad
alss bemelter hertzog sieli gar nit versehen, das der (^BL 83*,)
Kaiser mit seinem h5r vber daz gross wasser» genannt die Elb^kbumeo
m5eht» hat er sieh ynnd die seinen vnbehuetsam zu yeld gel^t Alss
aber der Kayser seinen yeind Yor sein gewisst, hat Ir Mt nit warttei
mugen, rnntz die pruggen vber die Elb gemacht wurden, sonnder hat
der Kayser vnnd Kunig ferdinand mit demRaisigen Zeug In daz gross
Wasser gesetzt, vnnd also mit der hilf gottes frey mit allem Baisigen
Zeug hinvber khumen, vnnd damit dem fuess volekb vber die sehiff-
pruggen Eylennd hinnach geholfen. Ynnd also Noch also Nass tob
stunnd an den veinden zuezogen, den hertzogen vnnd sein volekb
vberfallen, angriffen vnnd geschlagen; bemelten hertzog hannsseo
fridrich frey Im feld gefanngen, da dar feindt ob vi*** pliben, der
kaiserischen gar wenig. Vnnd dise schlacht ist an sannd Jörgen tag
1547 beschehen.
Nun weitter hat der Lafitgraf von hessen kain hilf noch Rettui^
mer zefinnden gewisst. Dan der Schmalkaldisch Punntt ist Jetz gar
zu Enntt zerrissen, zerprochen vnnd aufgethan worden.
Darzue haben alle Reichstett vbl von den LanntgraflTen gerett, vnnd
seinAuiruererische Verfuerung erst Recht Erfarn. So hat dem Lannt-
grafen von hessen, als ainem Leichtfertigen Henntschen, der König
von frannckbreich nit getrautt, vnnd also auss Rechter Verzweiflang
hat sich bemelter Lanntgraf selb Kaiserlicher Mt gefanngen zu gnad
vnnd vngnad gestellt Also ist er den Spaniern zu verwarn bevolchen
worden. Da liegt er noch. Nachdem ist der gefanngen hertzog hainrieh
K?8eM^we^^ von Braunschwcig*) ledig worden, vnnd hat Wolfpeutl, sein vestes
gefanngen wor- fßl. 83^.^ schloss, widorumb sambt lannd vnnd leutten Eingenomen.
Juni— August Also ist der Kayser den Juny, den July, den August alzeit mit dem
vmbganngen, das er die Rebellen straf, vil Grafen vnnd vom Adl Irer
leben Entsetzt, Ander gehorsam Ritter vnnd Knecht damit b^^abt die
*) Lies: 28*" Jänner.
») Lies: 31»«.
*) Sie starb zu Prag am 27. Jänner.
1547—1549.
529
stett vmb gelt gestrafft, vnnd also vberale friden gesueeht, gehorsam
aufgericht. 0 wie hat der Kayser da so kayserlich gehanndlt, Vond
hiett Je gern die Regiment der teutseh Lannd In den friden stanndt
gefasst.
Im September Ist der Kayser auf augspurg zuezogen, da den September.
Reichsstag Angefanngen. 0 wie ist da ain Reichstag gebesen ! Da
sind die forsten ainmal gehorsam worden, sind Ersehinen, sind in des
Kaysers sorg khumen. Diser Reichsstag hat gewert den Oetober,den
November vnnd December Im 1547*" Jar. Noch ist da khain Enntt october— Dec.
gewesen.
Im 1848**" Jar hat der Reichsstag auch gewertt den Januari, 15*8» «"»««'-
den february, Marcium, Aprilem, May vnnd Juny. Aber noch ist in
der Religion oder glaubennss sachen durch Romisch Kays. Mt. Nicht
geändert. Dan Ir Kays. Mt. hat Babstlicher heiligkait Nicht wellen
in geistlichen Sachen furgreiffen. Also haben die lutterischen vnnd
Zwinglischen Predicanten Noch Immer zu • geschriren, das gemain
concili hat Ja nit mugen erlanngt werden. Dieweil hat Romisch Kays. ^
Mt. gehanndlt von der gehorsam im Reich, ain schönen Lannttfriden,
aufgericht, daz kaiserlich Kamergericht besetzt vnnd wol bestellt
die Muntz-ordnung furgenommen, vnnd von ainem tapfern passagium
wider den turgkhen vii gehandlt [worden]. Noch ist der Reichsstag
nit auss.
Daz 1549. Jar, nach dem der Reichsstag mit aufrieb tung vil
grosser sachen lanng verzogen, Ist doch zu Enntt ditz Jarss der Kays.
Mt. Ehlicher Sun, Kunig oder Printz (Bl. Sä",) philip , auss
Hispanien mit grossem pracht durch die Grafschaft Tirol gezogen.
Vnnd der Cardinal Bischof cristoff von Madrutsch ist sein gelaittssman
gebesen. Vil fursten vnnd herrn, ob tausent pfarden, sein pey Im
durchzogen, gar hinab In prabaiit gen Prussl, da sy dye Romisch
Kais. Mt., die Kunigin Maria auss hungern , vnnd die Kunigin auss
frannckhreich,bede Wittiben vnnd der Kays. Mt. Schwestern, gefunden.
Der hertzog von Alba auss Hispanien ist sein hofmaister gewesen.
Dahaben die Spanier Im teutschen lannd Ir hoffart wol sehen lassen. V
Was Er, was schimpfspil, was pracht, was pancketten, was fressen,
sauffen, klaider, stechen, schawspiel, Ritterspili, herlikaitt etc. von
Genua auss vnntz gen Brässi disem fursten zu Eren beschehen, Ist
nit zu schreiben, dan es kunftigklich nit zu glauben sein wurde. Vnnd
wie man glaublich sagt, so war muglich gewesst, das mit so vil costung
Fontes. Vm. 34
530 1S49— 15SL
die Kays. Mt. dem turgkischen Tirannen ain grosse seUacht bett
lifern vnnd ain grossen herzug Jar vnnd tag daron vnterhalteii mugen.
Mit soiich dingen ist vast das 1850^ Jar gar verzert worden, Tond
ist Enntlifh der prinntz widerumb Im 51**" Jar Im Sumer, vnndmit
Im sein vetter ynnd sehwager Kunig Maximilian von Behera, des
Römischen Kunig ferdinanden sun. In hispanien geschiffet. Zum Entt
des 15Sr*"Ist Kunig Maximilian, ynnd mit Im sein gemachl N.i)>
Widerumb auss Hispanien In dise Lannd khumen, Lanttag gehalten,
vnnd ain grossen helfannt mitpracht. Vil zu Mer gelitten, yil yerloren,
ynnd hart nach Genua khumen. Von Genua 0 mit grossem prackt gea
Innsprugg, da die Römisch Kays. Mt. gewesen, ankhumeii. In mittler
Zeit, als In dem 1S51**" Jar, haben sich zwen Erschrockhenlich Kri^
ynyersehen erhebt. Ainer In Vngem, der (BL 89^,) Annder In Italia.
In Hungern ist ain Religioss*), ain Marthinianer gewesen, der Tor
etlichen Jaren ofen ynnd daz ganntz Hungerlanndt in nott pracht. Dem
turggen dasselbig yerholfen. 0 was pluet yergiessen ynnd schad ist
der Cristenhaitt auss des Munichs Verrätterey geyolgtl Nun Jetz hat
sich diser Munich gestellt, Alss well er wol thuen , ynnd den schad
widerpringen. Hat der Romisch Kunigklich Mt. ferdinando, der auch
Kunig zu Hungern pillich gebesen, sonnderlich seine Kind ynnd Sun,
so yon des Kunig Ludwigs In Hungern Schwester, die Romisch Kn-
nigklicher Mt. heilig gemäht gewesen, Ehiich geporn sein, Jetzyand
des Janisch weida, der mit gewalt ynnd mit Hilf des turggen Kunig
In Hungern worden, aber pald gestorben, Hausfraw oder Wittib ynnd
Iren sun dem Kunig ferdinando ybergeben. Dieselb fraw ynnd Im
Sun, so der Janisch weida nachgelassen, hat die Romisch Kunigklich
Mt. In Marcherrn wol yersehen, wie es der Munich haben bat weUeo.
Vnnd hat der Munich, der Nun yon des hanndels wegen hochgelobt,
ainen CardinaUhuett erlanngt. Er hat auch dem Kunig ferdinando
etwo yil stett ynnd Schlosser In Sibenburgen Eingeben , ynnd die
Hungerischen» teutschen ynnd Behemischen Kriegsleut ain Zeit
wol gepraucht, dem turggen ainen Starckhen Pass, genannt lippa,
schloss ynnd stat, abgewinnen helfen, dem turggen yil yolckhs Er-
schlagen, ynnd hat sich schon ain Weil so wol gehalten, das man yil
guetts yon Im gesagt ynnd gehofft hat. Was man aber an Im gemerckbt
*) Maria, Tochter KarFa V.
') Georg MartiDuzzi.
1551. 831
vond gespurt, weiss Ich nit. Das waiss Ich aber wo], das diser Munieh
von ainem Walischen fursten, genant Sforcia Palefesin ^), Yon dem
alten geschlecht der hertzogen von Mailanndt Erporen, In seinem
Hauss In Sibenpurgen ^) vberfallen vnnd Erstochen ist worden. 16. December.
Äinbeders darumb , das man In grosser (BL 8S'.) Ern nit
yerguntt. Im auf sein vorig hanndlung nichts getraut, oder das man
In arckwanig gehalten vnnd guett auf des turggen seitten Ergriffen
hat. Nun jetz zeucht der turgg mit gewalt an, vnnd wil disen Munieh
mit Mort vnnd pranntt rechen. Der frum Kunig ferdinandus Suecht
hilf pey dem Reich vnnd allen Erblannden. Got durch Jhesum cristum
vnnsern herrn helf vnns Amen!
Nun ist In mitler Zeitt das gemain Cristenlich Concilium zu
Triennt, weliches der Kayser lanngst practiert vnnd Pabst Julius
tercius Erhalten. 0 wie sein da sovil geistlicher Prelaten vnnd fursten
zu Triennt ankhomen! Die drey geistlichen Kurfürsten am Rain,zwen
Cardinal vnnd ob 70 Bischof auss walischen Lannden, Hispanien
vnnd teutschlanud , vnnd ob 100 doctores. Aber auss frannckhreich
ist kain Bischoff erschinen. So sein die lutterischen Predicanten noch
huntz hieher auch ausspliben. Doch Ist man Im Concily mit den
ordenlichen Sessionibus furgefaren. Die walchen vnnd Spanier haben
nicht von der Reformation oder von den abusionibus hören wellen,
haben es darfur geacht, es mug nicht pesser werden als Es Jetz ist.
Doch ist es noch nicht am Enndt. Aber der Kunig von frannckreich
hat treffenlich wider solich Concilium protestiert, vnnd nicht darin
willigen wellen, auch seiner Pischoff kainen dahin wellen Erscheinen
lassen. Ach gott wie stet es so vbl ! AU aber Babst vnnd Kays. Mt.
mit dem Concily furfaren wellen, vnnd der Babst dem Kunig von
frannckhreich auf sein Anhalten die stat Parma nit Ervolgen lassen
wellen, vnnd den Octavium Hertzog zu Camerin darin belegern lassen.
In Maynung die stat Parma zu der Kirchen gehorsam (jB/. 85\^vnnd
von der franzosischen parthey Einzuziehen, Da solichs der Jetzig
Kunig In frannckhreich Erfaren, hat er vast mit grossen tagraisen
Eylennd ain gross hör zu Ross vnnd fuess vber daz gepirg Inn lom-
bardia vnnd In Piemondt pracht, daselbs vil stett eingenomen, sich
gannz Ernstlich erzaigt. Als well er die In Parma Retten, doch daneben
*) Sforza PallayiciDi.
*) In seinem Schlosse zu Alvintz am linken Ufer der Maros.
34^
532 1551-1552.
yast auf Maylanndt geeyit. Aber durch den kaiserischen General In
Italia, hertzog femando de Casagis *), stathaiter zu May lanndt, ist
sovil grosser Widerstandt gethan. So sein auch Spanier auss teotsdi-
lannd abgefordert, vnnd oh 15^ teutsch Knecht mit herrn Nicklasen
von Madrutsch, Irem obristen , also hinein In Italien yerrugkht. Damit
hat der Kunig In frannckhreich mit allem seinem Voickh Tmb Thorio
muessen winttern, die kaiserischen ?mb parma, vnnd ril rolckh Tmb
2155, M8rz. vnnd ZU Maylanndt. Vnnd ist man piss auf den Mertzen 1552 also
stilgestannden. Nun sehe man, was sich weitter begibt, rmb der
grossen hoffart vnnd Sund willen! Äiss pald der Wintter gar auss,
vnnd Nun warm gebesen, sind durch ansthififlung des Kunigs Ib
frannckhreich zwen treffenlich fursten. Als Nämlich Hertzog Moriti
In Sachsen Churfurst vnnd Marggraf Albrecht der Junger tob
Brandenburg aufgewigit vnnd mit grossem gelt sovil begabt worden,
daz sy wider die Romisch Kays. Mt. ain gross voick von Reottern
vnnd fuessknechten zusamen pracht, vnnd mit demselbigen zum
Ersten vber die Bischoff Im Reich hin vnnd wider gezogen, darnach
die frey vnnd Reichstett angriffen, vnnd also mit prannt, (Bl, 86*.)
Mortt vnnd ach wertt Im Reich vnaussprechlichen schaden gethan. Doch
ist der Marggraf Albrecht vor Ulm vbl abgefertigt worden. Daselbs
haben sich die aufruerigen Kriegsfursten getailt, Hertzog Moritz dem
Lannd der Grafschafft Tirol zue genähert,der Margraf hinab an Rain,
darnach in frannckhreich zogen. Vnnd wiewol die Romisch. Kays.
Mt. sich gegen hertzog Moritzn nicht Arges versehen mugen, dan Ir
Romisch Kays. Mt. den benauten hertzogen zu ainem Kurfürsten
vnnd mächtigen herrn gemacht, desshalben der Kayser zu Innsprogg
Stil gesessen, Sich weder wenig oder vil gerust, vnnd kainem Krieg
vrsach geben wellen. In mitler weil hat der Kunig in frannckhreich
Senis *) In Italia eingenomen. In lutringer lannd vnnd in Burgand
hat er Metz vnnd vil mer stett vnnd Schlosser Eingenomen, vond
die Alt Stat Trier gar verprennt. Noch ist der Kayser zu Innsprogg
still gesessen.
19. Mai. In mitler weil hat hertzog Moritz InMajo 1552 dieEmberger oder
fernberger klausen pey Reitta vberfallen, vnnd mit gewalt erobert,
Etwovil volckhs, so daselbs zu bewarung gelegen, ErwQrgt, vnnd also
^) Das ist Herzog FerdinaDdo da Gonzaga.
*) Siena, Anfangs August
1552— i553. 533
mit 2000 pfärden rnod 12000 zu fuess auf ^nnsprugg zugeeylit
vnnd die Romisch Kays. Mt. Ergreiffen ynnd vanncklich annemen
wellen. Vnnd hi^tt gar ain klaines gefalt, der grif war Im geratten.
Als aber die Romisch Kays. Mt., auch die Romisch Kunigklich Mt, so
gleich pey ainannder zu Innsprugg gewesen, pey der Nacht verrugkht
yber den prenner, Eylennd auf Braunegg zuezogen , hat der hertzog
Moritz InspruggEingenomen, vil Muet willens getriben, aber dem Kaiser
yerer nit nachvolgen wellen. Die Vrsach, darumb hertzog Moritz der
Romisch Kays. Mt. so trutzlich zuegesetzt, sol die gewesen sein, dass
der Kayser den Lanntgrafen von hessen zu lanng vanncklich gehal-
ten ynnd nit ledig lassen wellen.
Nachdem alss Nun hertzog (BL 86^.^ Moritz den Kayser yerlassen,
fueret er sein yoickh wider auss Tirol. In mitler Zeit Hess der Kayser
auch hertzog Hannss fridrichen, der lanng gefanngen was, ledig. Da
sich solich anfrueren zue trugen , da war das Concili pald auss. Da
war Triennt pald lär, da plib kain Walischer pischoff. Glaube, auf
oder Nider, Es sah keinem Concili mer gleich. Alss Nun der Kaiser
yon Braunegg gen Villach yerrugkht, ynnd zu Villach drey Monat,
Juny, July ynnd schier den ganntzen August daselbs yerharrt hett,
Wartt mit hertzog Moritz zu Bassau durch ainen Neuen puntt frid ^®- •'^*-
gemacht. Der Lanttgraf zu hessen wartt ledig, ynnd hertzog Moritz
zoch mit seinem Volekh wider den turggen Ins Vngerlanndt. In mitler
Zeit hett sich die Romisch Kays. Mt. mit yoickh treffenlich gerust,
zoch yon Innsprugg auss Innss Niderlanndt. Pald der Marggraf ^ des
Kaisers Zuekunft ynnd sterckh yernam, wolt er mit seinem Volekh In
frannckhreich weichen. Aber In frannckhreich hett man sein gargenueg.
Alss er Nun der franntzosen yerachtung yermerckhte, suecht er pey
Kays. Mt. gnad, ynnd wartt also mit seinem Kriegsfolckh der Kays.
Mt. diener. Also lag der Kayser mit grosser macht yor Metz. Aber
die frafitzosen hielten starckh , soyil , daz der Kayser den ganntzen
Winter dise stat nicht Erhalten mocht. Ach gott, wieyil tausent
Menntschen sein yor der stat Erfroren !
Im Wintter darnach suecht derBabst,derKun]g yon Portugal ynnd
yil mer gross Kunig ynnd fursten Mittl ynnd weg frid zemachen. Aber
die Romisch kayserlich Mt. thett grosse fursehung. In Maynung den
künftigen sumer den Krieg wider frannckhreich mit grossem Ernst
^) Markgraf Albrecht von Brandenburg.
534
1553.
aasszefuero, darzu Ir Maiestat als Kayser wolVrsach hett. AIss sieh
24. April. Nun sannd Jörgen tag Im 1SS3. Jar sehen lassen, da zogen bede
Pottentaten, Namblieh der Romisch Kaiser Tnnd Königin irannckhreiek
gegen ainanderzu Yeld, da Jeder (BL 87*.^ piss in die 80^ man
gehebt. Der franntzoss hett vil Schweitzer. Aber der Römisch Kzjset
hett pey 16^ wolgeruster pfärd. Doch war derKunigser wol gerast
hett aber nit vil gelt mer, thett pöse Zalung.
Im'Einganng des 1SS3. snmer gewann der Kayser paJd die
pestenPäss in frannckhreich, Zoch also fort auf des <) Knnigs Ertrieh,
thett grossen schaden. Vnnd beschahen den ganntzen Samer zo
pede tail gross ScharmQtzl,wol schlachten gleich. Aber an dem Ersten
21. September, tag September 1553 zoch der Kayser mit der Kunigin Maria aigner
person In sein veld leger, enntlich des Vorhabenns,mit dem Kunig aio
frey Veldschlacht zethoen. Aber dise schlacht ist durch firidliche
Mittl furkhumen worden. Wie vnnd was massen wirt hernach zum
tail angezaigt.
In mitler Zeit stuend es des ganntzen 53^* Im Reich vnnd in
Sachsen vast vbl. Marggraf albrecht der Jung von Brandenburg der
wartt durch Römisch kunigklich Maiestat vnnd hertzog Moritzen auf
9. Juli. Luneburger haid geschlagen, vnnd in ainer Veldschlacht vberwunden.
Vnnd alss Er sich widerumb Erholen vnnd sich noch zu Veld schlagen,
vnnd die Reichsstett, fursten vnnd lannd verderben wolt, wartt er
durch hertzog Augusten von Saxen vnnd hertzog hainrichen pey der
12. September, gtat Braunschweig abermals geschlagen, vnnd verjagt In die Stat
Braunschweig.
In der Ersten schlacht ist hertzog Moritz von Saien vmbkhumen,
Zwen Jung hertzog von Braunschweig tod pliben, vnnd vil guett leutt
von beden tailn vnntergangen. Da ist daz Romisch Reich vast schwach
worden. Es ist auch an dem Rein vnnd an vil orthen der sterben
graussam Einprochen, also daz allain zu Köln vber 100^ Menntschen
gesthorben sein. Der turgg hielt dan w*h kain frid. Also daz Kunig
ferdinandus mit Hungern vnnd osterreich vil zethuen hett. 0 lieb^
gott I Hilf vnns zu Witz vnnd Vernunft» das die Cristennliehe gemain
nit so gar her genomen werde !
^) \nnd des' die Handschrift.
S3S
Register der Namen.
Aachen. ^16. 250.
Aachen» Krönung 1520. 449. 450.
Abtei-Thal. 476.
Adam, ein Dichter. 65.
Ad da, Fluss. 223.
AdeUberg. 70.72.
Adelsberg, Herrschaft 458.
Adler, Andreas, SecretSr. 293.
A d 0 1 f ▼. Nassau, deutscher Kais. 153.
AdrianVL, Pabst.457. 464.
Africa. 186. 49i.513.
Agersham = Oggersheim. 249.
A g n a d e 1 1 0, Schlacht von. 428.
Agordo. 477.
Agram, Bischof Simon. 414.
Aichhorn, Blasius. 455.
Aichperger, Miles. 12. Vergl. Aych-
perger.
Aichperger, Wilhelm. 14.
A i g n e r, Stephan. 81 .
Aisch, die. 313.
Alba, Fadrique , Herzog von. 224.
Alba, Ferdinand Alvarez v. Toledo,
Herzog von. 529.
Albersheim. 132.
AI brecht, Herzog von Baiern. 58.
• 69. 85.
Albert, Bruder K. Wladislaws IV. von
Böhmen. 54.
Albert, Markgraf von Brandenburg.
264. 415. 454.
Albert von Brandenburg, erster Her-
zog V. Preussen. 358.
Albrecht der jüngere, Markgr. von
Brandenburg. 532. 533. 534.
Albert v. Brandenburg, Erzb. von
Mainz. 98. 136. 314.
Albrecht von Brandenburg, Hoch-
meister d. deutschen Ordens. 380.
Alb recht, Herz. v. Mecklenburg. 91.
Albert, Herzog von Oesterreich. 43.
Abrecht H. v. Oesterreich. 389.
Albert, Churfärst v. Sachsen. 44. 56.
Albertus, Dominus. 11.
Albertus magnus. 12.
Albona in Istrien. 76.
AIcudia, Stadt. 188.
Alder, s. Aller.
Alexander, Bischof von Forli. 7.
Alexander VI., Borgia, Pabst. 178.
Alexander, König von Polen. 400.
Alfons, Herzog von Ferrara. 177.
Algäu, der. 100. 102.
Algier. 513.
A I i p h i u s, Ludwig. 316.
Aller. Fluss. 97.
Also-Lendva. 244.
Alt enburg. 18.
Altenburg, Deutsch-. 328.
Alten bürg, Sachsen-. 99.
Alten bürg, üngrisch-. 299. 304.
Altendorf. 327.
Altendorf, Nicol. Tschaplitz v. 131.
283.
Altenmarkt. 290.
Altenlob=Alt-Liebe. 378.
Alt-Liebe. 378.
Altroül, Fluss. 84.
Altsohl. 386.389.
Alt-Titschein. 108.
53B
Alream dothih, d. i. der Nenbnidi
am unteren Werd zn Wien. 29.
Alriano, Btrtolomeo d*. 173.425.
426. 427. 428. 432. 433.
Alrins, Sehloss. 531.
Amber, Fluss. 106.
Ambras, Schürf ron. 463.
Ambron = Embnin. 222.
Ambros, Abt r. Nenberg. 150.
Amstetten. 289.
Amsterdam. 92.
Aneona. 70. 190.
Andershoff. 94.
Anderskow, Kloster. 94.
Andraza, Castello. 477.
Andre«, Johannes, Diener Johann
Tichters.4.
Andreas I., Bischof ron Krakau,
Zebrzydowsky. 392.
Andreas, Bischof von Plotzk. 292.
Andreas, Bruder des Czaren. 126.
Anger er, Dr. Gregor. 455. 466. 500.
Angrerin. 11.
Anhalt, geforstete Grafen ron. 99.
Anhalt, Graf von, Gesandter Kaiser
Max*s I. 53.
Anhalt, Rudolf, Herzog von. 431.
A nhalt, Waldemar IV.? von. 400.
Anna, Katharina und N., Töchter
Sigisro. I. V. Polen. 375.
Anna, Braut Ferdinand*s I. v. Oest.
249. 413.
Anna, Gem. Ferd. I. v. Oest. 264.
279. 281. 282. 318. 344. 368. 381.
440. 455. 459. 463. 478. 505. 528.
Anna, Braut Maximilian's I. 58. 59.
198. 422.
A n n a de Foix, Gemahlin König Wla-
dislav*sll. v.Ung. 72.
Anna, Tochter K. Wladislaw's v. Un-
gern. 83. 197. 408. 450. 451.
Annaberg, St. 313.314.
Anspach. 99.
Anspach, Markgraf Georg der
Fromme. 359.
Antholz. 471.
Anton, Kammerd. Christienu n. 92.
Antorf. 514.
Anzesbach. 289.
Apenrade, Schlocs. 9S.
Apfalterer, Herr Haans. 8i.
Apotheker, Laur. u. Konrad. 5. 63.
Apotheker, Lanrentiiis n. Mathias
zu Wien. 5.
Apulien. 494.
Aragon, Isabeiia von. 107. 108.111.
112.
Aragon, Juan de, Erzb. tod Sara-
gosa. 193.
Aragon, Königswahi von. 225.
Arbesbach. 107.
Arbon am Bodensee. 101.
Arcimboldus, Job. Angelas. 91.
Arco, Feiice d*. 523.
Argen, der Fluss. 101.
Armastorff, Paul von. 225.
Arnsdorf. 256.
Artois. 501. 514.
Aschach. 107. 249. 299.
A Schaffenburg. 312.
Asiabin, Wolfgang. 243.
Asov. 129.
Aspan, Lazarus. 175. 180. 181.
Aspern. 390.
Assens, Stadt 95.
Asti in Piemont. 520.
Audy, Fluss. 221.
Auersberg, Hanns von. 80.
Auersberg, Trojan, Herr von. 183.
193. 204.
Aufenstein, Herr Wolf von, pfalz.
Gesandter. 312.
Augsburg. 84. 85. 87. 100. 104.
106. 135. 226. 230. 231. 249. 263.
405. 423. 440. 442. 450. 465. iS6.
513. 527.
Augsburg, Bisthum. 100. 102. 104.
106.
Augsburg, Reichstag ao. 1518. 136«
ao. 1525. 475. ao. 1547. 529.
537
Aagsburger, Herr Hanns. 434.
August, Hers. Fon Sachsen. 534.
Augustin, Probst zu Neustift. 464.
469. 471.
Aurifaber. 64.
Auschwitz. 109.131. 288.295. 323.
324. 327. 364.
Austerlitz. 390.
Aval 0 8, Ferdinando d*, Marchese
di Pescara. 181.
Aricenna, Lib. Canon. HI. 6.
Arigliana. 222.
Arignon. 221.
A y c h p e r, Miles. 11. Vgl. Aichperger.
Aygner 149.
Aynner, Hanns. 243.
Baar, Grafschaft. 105.
Backhy, Paul. 300. 301.
Baden bei Wien. 7.8. 11.24. 35.36.
39. 40. 43. 46. 47. 48. 399.
Bajazeth U., türk. Kaiser, Gesandt-
schaft an M. Corvin zu Korneuburg.
29. zu Wien. 36.
Baehrn. 266. 285. 291. 374.
Baiern. 22. 457. 513.
B a i e r n , Herzog Albrecht von. 85.
B aiern, Herzog Georg von 10.
B a i e r n , Herzog Ludwig von. 493. -
Baiern, Herz. Ludwig u. Wilhelm.
85.
B a i e r n , Herzog Wilhelm von. 257.
526.
Bainocz. 386.
B a i r e u t h , Schloss u. Stadt 99.
Baküics v. Erdöd, Thomas Erzb. v.
Gran. 404. 406. 407.
Bakich, Paulus. 304.
B a 1 a s z a , die Herren von. 388.
Balasza, Major. 385.
Baibus, Hieronymus, Bischof von
Gurk. 257. 466.
Balczhoffer. 61.
Baldauf, Dr. 455.
B a 1 d u n g, Herr Dr. Hieronymus. 442.
460.
Balffenreitter, Bernhard. 3. Vgl.
Wolffenreiter.
Balthasar von Promnitz, Bisch, r.
Breslau. 345. 360. 391. 392.
Balthasar, Probst v. Waldkirehen.
412.
Balytz. 344.
Bamberg. 88. 264.
Bamberg, Bisthum. 306.
Banfi de Also-Lendva. 244.
Baray, Signor de. 224.
Barbara, Jungfrau. 412.
Barbara, Tochter Job. Zapolyas.
290. 291.
Barbara von Radziwil, Königin von
Polen. 373. 377.
Barbarossa, tOrk. Admiral. 519«
520.
Barbona in Istrien. 77.
Barby, Stadt. 99.
Barcelona. 174. 186. 188.191. 193.
213.
Barcelona, Grafen von. 185.
Barfuss, Melchior, Commentur zu
Quanten, brandenb. Gesandter. 312.
Barsonyos. 387.
Bdrssa. 286. 378.
Bartholomaeus, S., bei Wien. 29.
B a r y, Isabella v. Aragon, Herzogin v.
Mailand und. 107. 108. 111. 112.
182. 267.
Basilisky. 325. 326.
Basilius IV. Iwanovicz, Czar. 103.
104. 123. 124. 125. 126. 265. 270.
271. 273.
Bathiany, Herr Franz. 368.
Bathor, Schloss. 382.387.388.
Bathori, Andreas. 382. 387. Ste-
phan. 385. 387.
B ea na, Simon, Bisch, von Modrusch.
403.
Beatrix, Witwe Mathias Corvin's.
54.
Bebek de Pelsöez, Franz und Eme-
rich. 386.
538
B e f a r n , s. Beyerstedt.
Behain, Wolf ?on Merleii genannt,
mainz. Marschall. 311.
B e j e r , Don Al^aro de Eatudig« Du-
qne de. 224.
Belassy, Herr t. Kaen Ton. 498. $00.
Belgrad. 290. 301. 4S7.
Belluno. 223.
B e m i 8 c h 8 , peni, ung. Feldhavptmann
an der mittleren Donan-Brüeke. 6.
Bendzin. 278. 341.
Bene schau. 307. 309. 310. 31S.
390.
Be nsin. 278.
Beraun. 310.
Bereni, Ferenz. 387.
Beresina, die. 131. 269. 27S.
Bergheim im Elsass. 105.
Berlepsch, Hanns Ton. 88.
Bern, Hanns von, Pfleger zu Schür*
ding. 257.
Bern, Herr Hanns Christoph von. 520.
Bernbeuren am Lech. 100.
Bernburg, Grafen von. 99.
Berneck am Main. 99. 100.
Bernhard, Apotheker zu Wien.
20.
Bernhardinus, Apotheker zu
Wien. 20.
Bernhard 1. Yon Stams, Abbt. 444.
Bernhard II. T.Cl es, Bisch. v.Trient.
138. 314. 413. 461. 464. 450. 475.
wird Bisch, t. Brixen. 498. 499.
Bernhard, Meister , Canonieus ?.
S. Stephan. 403.
Bernstein, Herren ron. 328.
Bersee. 222.
B e r t h o 1 d Pirstinger, Bischof von
Chiemsee. 413.
Besannen. 199.
Bererst edt. 97.
Beyttenstein = Podestagüo,
Schloss. 404.
B eziers. 221.
Biala. 278.
Bibra, Laurenz y.. Bisch, t. Wün-
burg. 411.
Bibrach, Schloss und Stadt 87.
B i e b e r. 312.
Bie bergrund. 311.
Biela=Biala. 278. 326.
Bielica. 325. 326.
Bielitz. 295.
Bielsk. 111.131.277.286.287.
Bietschaw. 279.
B i s i g n ano , Pedro Antonio Prindpe
de. 224.
Bitter feld an der Mulla. 89.
Bianca-Maria, Gem. Max. 1. 422.
441.
Bianca- Maria, Witwe Max. L
1519 (?) 412.
Blanken feld, Job. r., Bisehof to«
Beral. 136.
B 1 a s i o I i , Jakob, Bischof r. Zengg.
402.
Blei st ein. 311. 313.
Blindenburg = Yisegrid. 294.
Blumen au. 98.
Blumenthal, Georg r.. Bisch, tob
Lebus. 358.
Bobransco. 269.
Bobresky. 287.
Bockflüsz, Schloss daselbei. 4.
Bockingen. 249.
Bodensee, der. 101. 105.
Böhmen. 279. 452. 479. 485. 486.
495. 511. 524.
Böhmischbrodt 263. 279. 306.
Boes. 221.
B 0 h u s c h , Michael, Schatzmeister in
Litthauen. 274. 275.
Boli Armeoi. 387.
Bolkchens per. Vorderer bei S.
Veit a. der Wien. 48.
Bologna. 179.485.486.525.
Bona, Herzoginn T. Mailand. 111.113.
133.
Bona, Gem. Sigmund*8 I. ron Polen.
267. 316. 360. 364. 365. 375. 410.
539
Bonar, JohaDnes. 110.
Bonar, Se?eriii. 323. 327. 344.
B 0 no mo , Peter von, Bisch, r. Triesi
140. 257.
Borban» s. Barbona^
Borgia, Aleiander, Pabst 178.
Borgia, Lucrezia. 178.
Borissow. 131» 269. 275.
Boristhen es, Fluss, = Doieper.
130. 269. 287.
Bosnien. 490. 506.
Bosnien, Hertog Laurentius Toii.54b
B 0 1 s c h , Herr Georg. 442. 450.
Bolzen. 318. 443. 448. 458. 486.
518.
B 0 tzen, Landtag 1530. 486.
Boulon. 220.
B 0 u r b o n , Karl I. Herzog von. 464.
460. 467. 468. 469. 479. 480.
Brabant 487.501. 514. 515. 52a
529.
Brandenburg, Markgrafen von.
88. 99.
Brandenburg, Markgrf. Albert f.,
Erzb. von Mainz. 88. 89. 136. 264.
358. 380. 415.
Brandenburg, Albrecht der Jün-
gere, Markgf. V. 454. 532. 533. 534.
Brandenburg, Friedrich der
Aeltere, Markgf. von. 425.
Brandenburg, Markgf. Georg v.
345. 357.360.411.416.
Brandenburg, Markgraf Hanns .v.
191. 193. 206. 208. 209. 210. 224.
Brandenburg, Markgraf Hanns,
Albrecht u. Gumprecht von. 180.
Brandenburg, Joachim I. von,
ChurfÜrst. 89. 90.
Brandenburg, Joachim II. von,
Churf. 341. 358. 514.
Brandenburg, Mrkgf. Casimir. 133.
230. 281. 408. 410. 412. 413. 425.
Brandenburg, die Stadt. 90.
Brandts, Anton von. 463.
B r a n di.s, Sigm. von. 446. 471. 484.
489. 490.
Brandiser. 500.
Brasslaw. 114.
Brauns chwe ig, Herzog Christoph
von. 83. 97.
Braunschweig, Herzog Erich von.
74. 98. 425.
Brauns chweig, Ernst Herz. v. 459.
Braunschweig, Herz. Heinrich v.
482. 493. 504. 514. 525. 528. 534.
Braunschweig- Lüneburg, Christ.
Herz, von, Erzb. v. Bremen. 408.
Braunschweig- Wolfenbüttel,
Herzog Karl-Victor u. Philipp. 534.
Braunschweig, Schlacht bei 1553.
534.
Bregenz. 101. 105.
Breisach. 105.
Breisgau. 447.
Bremen, Erzbischof von. 97.
Bremen, Erzbischof Christoph, Her-
zog V. Braunschweig. 83. 408.
Bremen, Herr Tilman von. 140.
Brenner, der. 518. 533.
Brenta, Fluss. 177. 223.
Bresci a. 78. 223. 429. 430. 432. 434.
435. 438.
Breslau. 290.291.293.378.
Breslau, Bischöfe von. 278.
Breslau, Bisehof Balthasar von. 345.
360. 391. 392.
Breslau, Bischof Jakob von. 291.
Bresnitza. 378. 391. 893.
Breuer, Hauptmann. 507. 509.
Brenner, Herr Philipp. 309. 315.
Brianpon. 222.
B ri e s ty = Brzeso-Litewski. 131. 269.
286. 325. 326.
B r i X en , Bisthum. 445. 474. 499. 500.
Brixen, Bernhard von Cless Bisehof.
498. 499.
Brixen, Bischof Christoph I. 132.
453.
Brixen, Christoph II. Fuchs, Bisch.
500. 514.
. Brixen, Bisch. Georg V. von. 486.
496. 497. 498. 499. ^
540
B r i X e D , Sebtst IL ^ent Biteh. 4SI
456. 457. 461. 465. 471. 473. 475.
Brixeo, Dechant tob, Gesaadter R.
llaxiiiiilito*s I. 53.
Brixen, Deehtnt Job. Riepper. 138w
Brixen, Kanooiker zu. 455.
Brixeo, Probet HieroBymos. 514.
BrixCin, SUdt 318. 449. 456. 463.
464. 466. 471. 473. 474. 486. 489.
490. 497. 498. 5(H. 507. 512. 515.
518. 526.
Brixen, Hanns Teias. Ton. 506.
Brod. 116.
Brodnitx. 118.
Bronnicy. 118.
Bruchsal. U9.
Bruck a. d. Leitha. 20. 21. 55. 263.
264. 284. 328. 337.
Brück a. d. LcKha, Burghaoptmann
Schrat. 23.
Brück a. d. Mar. 132. 138. 158. 160.
162. 164. 195. 290. 300. 318.
Brack bei Augsburg. 263.
Brügge in Flandern. 44. 45. 56. 422.
Brunn. 107. 108. 294. 295. 414.
Brüssel. 250.255.497.529.
Bruneggen. 318. 457. 466. 473. 475.
476. 497. 501. 512. 518. 533.
Bruneggen, Ulrich Gebhart ▼. 453.
Brzesc-Litewski. 269.
Brzeznica a. d. Warta. 266. 375.
Buchern. 103.
Buchhorn bei Fried riehshafen. 101.
Budweis. 295. 307.
Budwitz. 306.
Buchholz b. Annaberg. 314.
Buechenstein. 473.
Bfihel, die windischen. 301.
Buffalora. 223.
Bug, Fluss. 111.
Buh=»Bui, Fluss. 277.
Bui, Fluss. 269. 277. 286. 325.
Buis, Le— . 221.
Bulon, Mons. de. 92.
Burgau. 249.
Burger, BaHbasar. 337.
Bargo, Aadreas de. 409. 411. 411
Bnrgund. 501.532.
Bargnnd, Herz. Karl ron. 92.
Burgnnd, Herzog Philipp Tos-täi
Bargns, Aadreas. 256.
B a r t e n b a eh , Hanns Sehirtlin T. S27.
Bnthon, Claodias, erxherzogt. Htf-
meister. 257.
Butzka, s. CUka.
Bystrzitz. 328.
Cagliari. 184. 185.186.
Cajetan, Cardinal S. SixtL 463.
Calari», Port = Cagliari. 184. 185.
Calw==Nagy-Kall6. 387.
Cambray, Friede ron. 427.
C a m e r i n o , Octarian Herzog zu. 531.
Campegiis, Laarentios de, CardiaaL
465.
Cani za, Herr Jan von. 140.
Canntz, Johannes. 442.
Canstadt am Necker. 106.
Caplitz. 307.
Capo delPinar. 188.
Capo di Pula. 186.
Capo Faruch. 188.
CaprianuSt Hannibal. 395.
Capua. 181.
C a p u a , Erzbischof Nidas. i 35.
Carantza, Hauptmann. 189.
Careati, Graf Spinola. 182.
Carignano, Stadt. 521.
Carloritz, Christoph, Secrettr. 291
299.
Carmaun=sKoniom. 510.
Carnocowsky, Probst 134.
Carnoie. 390.
Carpentras. 221.
C a s a g i s = Gonzaga, Ferd., Herz- ▼•
532.
Casansky. 129.
Cassano. 223.
Cass el, der Probst von. 192. 209.
Cassum-BeckssHaasan-Beg.331.
Castelcorno. 479.
541
Castellalto, GhrUtoforo. 432.
Castellalio, Herr Francesco. 140.
195. 247. 450. 458. 527.
Ca st e]rikh = Ostairich. 219.
Gaste 1 nuovo in Istrien. 74.
Castua bei Fiame. 75.
Cathai, Chan ?on. 129.
C a u 0 de Puia. 186.
C e c i 1 i a e , Laurentius de Campegiis
Cardinalis Sctae. 465.
Cefno = Kowno. 276.
C e 1 1 e s, Conradns. 65. 402.
C erteil, 64.
Cesar de Napoli. 522.
Cesanne. 222.
Chalinskho, Meer. 120.
Chalowa, Fluss. 118.
Chersonesns Cymbrica. 95.
Chiemsee, Bischof Berthoid. 413.
Chievres, Wilh. v. Croi, Herr von.
198. 199. 206. 208. 213. 224. 455.
Chioggia. 433.
Chiusa. 172.
Chivasso. 222.
Chlopigorod. 117.
Chorges. 221.
Chotilowo. 119.
Chreicznach, Dr. Nidas. 36.
ChristiernU. v. Dänemark. 85. 86.
92. 93. 96. 97.
Christine, Königin v. Dänemark. 95.
Christoph I. ?on Schroffenstein,
Bbchof y. Brixen. 132. 453.
C h r i s 1 0 p h U. V. Fnchsheim, Bischof
y. Brixen. 500. 514.
Christoph I. Rauher, Bisch, v. Lai-
bach. 104. 413.
Christoph I. Rauter, Bisehof zu
Seckau. 143.
Christoph U. Zäch, Bischof von
Seckau. 400.
Christoph v. Madniz, Bischof von
Trient. 506. 514. 529.
Christoph v. Braunschweig, Her-
zog, Erzbischof v. Bremen. 83. 408.
Christoph, Herzog v.Braunschweig.
97.
Chronus, Floss. 112.
Cigiiano. 222.
Cilli. 79.
Cividale. 73.
Clemens VII. Pabst. 179. 464. 468.
478. 480. 482. 483. 485.
Cles, Bemh. v., Bischof von Trient.
138. 314. 413. 450. 461. 464. 475.
Cles, Bernhard von, wird Bischof v.
Brixen. 498. 499.
Cleve. 516.
Cloderaw» Kladrau. 310. 313.
Cmielow. 286.
Cobilagora? 278.
Coccaglio. 223.
Cochlaeus, Johannes. 465.
Collimitius, Rector der Wiener
Univers. 409.
C 0 1 m o , vielleicht Mitterspill. 75.
Colonna, Ascanio. 180.
C 0 1 on n a , Chrisostomo. 106. 108.113.
Colonna, Fabricio. 181.182.
Colonna, Marcantonio. 432. 439.
Colonna, Pompeo. 479.
Colonna, Prospero. 180. 458.
Commotau. 313.
Conegliano. 173. 223.
Contarini, Gasparo. 504.
Contzet, Jakob. 444.
Copriwna, Bach. 270.
Cordian =? Carignano, Stadt 521.
523.
Cordova, Gonsalvo - Fernando de.
180. 181. 432. 433.
C 0 r d 0 V a , Reimundo de. 168. 169.
Corfu. 496.
C 0 r n e r 0 , Misser Giorgio. 425. 427.
Corneliis, Jobannes de. 177.
Corsee, s. Korsör.
C 0 r t z i n = Koszysze. 268.
Corunna. 412. 447.
Cosar»Kaza. 388.
C OS m as et Damian, Kirche. 275.
542
Coirop, t. GoUorp.
Crtmaun, s. Gemont.
CrasnosellossKrttDoie. 276.
C r t s 8 i s , Achilles de. 403.
Crastinowsky. 131.
Oratio wits. 390.
Creiix»SseDi-Kerewt 38«. 389.
Crema. 467.
CremoBa. 477. 521.
Creaa. 276.
C r ici u 8 , Herr Andreas, Bisehof vob
PloUk. 292.
Croatien. 46. 169. 4S8. 486.487.
Crobatsa, Pass. 436. 479.
C r 0 j , Adrian tod. 224.
Croj, Ant v.» Fflrsi lu. Sfinpi.257.
Croi, Wilh. von, Herr tob Chievres.
198. 199. 206. 208. 213. 224. 42»5.
Creme r, Dr. Martin, Secret&r d. K.
Sigism. I. T. Polen. 375. 376.
Cronfeld, im. 330.
Cronon. 276.
C 8 < k t o r ti 7 a , Sigismand, EfBftt V4Q,
Bisch. V. FüBikirchen. 54.
Culm, Bisthum. 375.
Curow. 286.
Cuspinian, AgBes. 406. 415.
Cuspinian, Anna. 399. 405.
C a s p i n i a n , Barbara-Sophia. 404.
C u 8 p i n i a n, UeleBa-Alexandra. 403.
409.
Cuspinian, Joh., dessen Gemahlin
Anna. 405.
Cuspini an, Johanna- Agatha. 400.
C u 8 p i n i a n , Leop.-Anastasius. 403.
C usp i n i a n , Leopold - Nicoiaas-
Chrysostomus. 402.
C u 8 p i n i an , Sebastian. 399. 402.414.
C^arna, die. 324.
Czaslan. 263.306.
Czerhowitz. 310.
Czernaja grjaz. 121.
Czestochow. 267. 286.
Czetterits, Herr Ulrich. 341.
Czirrawetz=a Czerhowitz. 310.
Dfinemark. 85.
Dfinenark, Kob. Chri8tieniLo.IL
97.
Dfinemark, König Ciiristieni IL
85. 92.
DfiBemark, Christine KönigiB. 95.
Dfinemark, König Johnmn tob. 97.
Dftntzka = DaBzig. 274.
Dalberg.WoltKimserer r. Wer«»
pfUlz. Gesandter. 312.
Da Bewirke. 95.
Daniele. 173.223.
Dankwartsgrnbe, die. 91.
Dantisea 8, Dr. Johannes. 106.
D a nz i g. 274. 276. 360. 379. 380.
Da aphin^. 221.
Dedina. 114.
Demeter, Bruder des Czaren Basi-
lins L 126.
Desehinawo. 131.
De st er, Berg. 98.
Desterleen. 98.
Deain = Diveny, Sehloss. 38&
Deutphin, Frau. 404.
Deutsch-Altenburg. 263.
Deutsehbrod. 263.279.306.
Dfortze. 390.
Dherenbutig. 116.
D i e p oJ d s k ir ch e r »Christoph. 395.
Dietenheim, Dr. Jobannes. 500.
Dietenheim, Peter Penig zu. 497-
Dietrichsiein, Sigm. Ton. 291.
293.304.442.443.
Di ei sin, Witwe. 5.
Dillingen. 256.
Dinkelspahl. 256. 454.
Disla 114.
Diana. 114.
Dissa. 114.
Dithmarsen. 95.
Diveny, S<;hloss. 388.
Dnieper, FksB. 130. 275. 287.
Dobmstatt=Domstad«l. 378.39a
DobrownassiDttbrowna. ISO. 270.
275.
843
O 0 e z i , Urban, Administrator des Ris-
thums Wien 1489. 50.
Doli ein. 378. 390.
Domstadtl. 378.390.
Don, Fluss. 129.
Dona n, die. 4. 6. 22. 23. 24. 27. 28.
KO. 105. 133. 247. 304. 335. 385.
508.
Don au brücke, mittlere. 30.
Donanirörtb. 87. 100.263.
D oporosky. 114.
Dorogbobnsfa. 272.275.
Dracbenburg. 291.
Dr an , die. 290. 301. 383. 490.
Drau barg. 318.
Drisset. 114.
Drogobusch. 130.272.275.
Drosendorf. 308. 309.315.
Drosendorf, Job. Mraxy, Pfleger
das. 246.
Druck. 275.
Druksacz, Pfarrer. 10.
Drutzeckh. 275.
Dryssa. 114.
Dscborna. 120.
D u b r a wa, Jobann t., Bischof von
Olmfitz. 345. 360.
Dubrowna. 130.270.
Dönaburg. 115.
D fi r e n , Stadt im Jdlichsehen.250.517.
Dürr, Hanns von der. 247.
DG ve ck e. Dat. 85. 86. 87. 95.
Duino. 247. 426.
Du na, Fluss. 114. 115.
Duncowitz, Hauptmann. 78.
Duorsagkb. 119.
Dwina, Fluss. 114. 115. 129. 180.
Ebenthal. 88.
Ebergassing, Herr Wolfg. Grafen-
werder auf. 19. 26.
Ebersberg. 263.
Ebersdorf, Schloss. 3.
Ebersdorf bei Wien. 31.
Ebersdorf, Veit von, dessen Witwe.
31.
Eberst«in, eine G6n. von. 463.
Eberstein, Maximilian v. 493.
Eck, Dr. Johannes. 452.
Eck e 1 , von Haselbach, Meister Peter.
40.
Eekl, Hanns. 243.
Edl, Fluss, = Don. 129.
Edeleny. 386.
E dl asp erger, Lasla. 243.
Eesl, s. Essel.
Eger, die. 313. 315.
Egg, Georg von. 247.
Eggenburg. 315.
Eggenburg, Salomon aus. 10.
Eggenfelden. 249.
E hr e n a u , Leonh. v., Vieed. in Steier-
mark. 142.
Ehrenberg, Herrschaft. 463.
Ehrenberger Klause. 104. 527.
532.
Ehrenfels, Freiherr von. 85.
E i c h a , Antoniter-Kloster. 99-
Eichstadt, Bischof Gabriel. 84.
Eiersdorf. IM.
Eilenburg a. d. Mulde. 99.
Eimbeck, 98.
Einersheim. 311. 312.
Einödt, V.O. W.W. 54.
Eisack, Der. 446. 448. 471. 512.
518.519.
Eisenfirz. 249. 290.
Eisenstadt. 43. 55. 300.
Eismeer. 128.
fiiira, die, Fluss. 102.
E i t z i ng , Michael von. 184. 208. 219.
237. 262. 414. 459.
E i t z i n g , Georg von. 17. Dessen Gat-
tin. 18.
E k c h 1 V. Haslpach, Meister Peter. 40.
E I ach , Herr Heinrich v. 78.
Elbe, die. 89. 90. 96. 97. 98. 99.
279. 306. 528.
Elderbach, Herr von. 54.
Ele onore, Schwester Kais. KarFs V.
524.
544
Eleonore, Witwe Frans I. tob
Frankreich. 529.
E 1 i 8 a b e t h y Gemahlin Christiems II.
y. Dfinemark. 85. 92. 93. 95. 96.
Elisabeth, Tochter Ferd. I. ▼. Oest.,
Königin y. Polen. 293. 3U. 345.360.
365. 369.
Eilerbach, Herr von. 54.
Ellwangen. 256.
El mau. 298. 317.
Eine, Stadt. 220.
Else, Fluss. 288.
E man uel I., K. ?. Portugal. 197. 224.
Embrun. 222.
Emerich, Palatin ▼. Ungern. 411.
Emericort, Herr, niederl. Hofmei-
ster. 257.
Emmershofen, Einer von. 455.
Emerahofen, Herr Georg v. 140.
Emershofen, Herr Hanns-Wolf von.
81.
Emmersdorf. 299.
Emmersdorf, Herr von. 409.
Ems, Marx Sittich von. 469.
E m s e r , der. 434.
Emskirchen. 312.
En, Christoph, Bürgermeister. 31.33.
En, Christoph, dessen Gattin. 30.
En, Hanns. 243.
E n, Stephan, Bürgermeister v. Wien.
30.
Engadein. 424. 512.
Engelhartszell. 107.
Engelstetter, Blasius, Baccalau-
reus. 5. 6. Vergl. Ingelstetter.
Engen. 105.
Engersdorf, Gross-. 413.
England. 140. 448.
England, König Heinrich VIU. 198.
Enneberg. 476.
Enns. 289. 317.
Ennstringen, Dr. Job. von, Trier-
scher Kanzler. 311.
Enzersdorf, Gross-, Dr. Job. Pil-
gram. 16. 30.
E p e r i e s , Job. v., Mathematiker. 66.
Erasmus Rotterodamus. 453.
Erawt^HerauU, Fluss. 221.
Erdöd, Simon von, Biseh. v. Agram.
414.
Erd 5d, Thom. Bakies tod, Erzbiseh.
V. Gran. 404. 406.
Erhard, Herr, Pfarrer xa Meidling.
54.
Erich V. Braunschweig, Ho^og. 74.
78. 79. 98.
Er lau, Thomas V., Bisdu r. 304.
Erlingen. 106.
Ernsham = Einersbeim. 31 1. 312.
Ernst, Herz. v. Baiem, Bischof voa
Passau. 413.
Ernst, Herz. v. Braunschweig. 4S9
Eschen. 256.
Esseg. 495. 516.
Es sei an der Aller. 97. 98.
Esslingen. 106.247.249. 486.
Este. 433.
Etsch, die, = Aisch. 313.
Etsch, Fluss. 177. 178. 223. 428.
437. 449.
Etsebland. 425.443. 461. 501.
Eyb, Gabriel von, Bischof yon Eicii-
stfidt 84.
Fal d er a=s Neumünster. 96.
Falk, Dr. Konrad. 400.
Falkenstein, Herr zu. 85.
Falster, Insel. 92.
Fanstorfer , Ein Herr. 184.
Farnese, Cardinal. 527.
Farnese, Pietro Aloisio, Herzog u
Parma. 368.
Faruch, Capo. 188.
Feldheiro, Herr Levinus von. 89.
98.
Feldkirch bei Grfiz. 79.
Fell ach. 172.
Feltre. 429.
Femern, Insel. 91.
Ferdin and I. v. Oest 83. 142. 1^.
157. 164. 192. 193. 210. 211. 212.
545
213. 2i6. 217. 245. 248. 249. 256.
257. 264. 265. 276. 279. 281. 285.
289. 295. 302. 304. 314. 315. 316.
318. 319. 338. 340. 342. 361. 362.
363. 366. 368. 370. 371. 376. 381.
390. 392. 393. 395. 399. 413. 414.
440. 451. 455. 457. 459. 460. 463.
465. 468. 469. 473. 474. 475. 477.
478. 479. 481. 483. 485. 487. 490.
491. 494. 496. 498. 500. 505. 506.
509. 510. 511. 513. 514. 515. 516.
518. 521. 524. 528. 530. 531. 534.
F e r d i n a D d II. y. Castilien. 403. 408.
Ferdinand II. Ton Oest. 289.
Ferdinand, derKath. König v. Spa-
nien. 91. 93. 402.
Fern berger Klausen. 532.
Ferrara, Stadt. 76.78.
F e r r a r a . Herzog von. 478 479. 480.
485.
Ferrara, Herzoge von. 177.
Ferrara, Herz. Alfons v. 177. 178.
Ferrara, Herzog Hippolyt von.
178.
Fiburg. 116.
Fiennes, Jaques de Luxembourg,
Conte de Gaure Sieur de. 224.
Fiereklin. 10.
Figueras. 219. 220.
Fils, Fluas. 106.
Finnischer Meerbusen. 117.
Firenzuola. 179.
F i r m i a n , Bartholom. von. 429.
F i rmi an , Herr Georg von. 310. 442.
449. 460.
Fischament 329. 385.
Fischau. 301.
Fischern. 295.
Fitzien, Franz. 279.
Fiume. 72. 190.
Fläming» der. 89. 100.
Flandern. 487. 501.
Flaschner, Martin. 261. 414.
Flekell, Canonicus zu Wien. 63.
Flensburg. 95. 96.
Fontes. VIII.
Flersheim, Philipp von, Bischof zu
Speyer. 299.
Flitzingerin, Ursula. 396.
Florenz. 179. 521.
Fluchenstein, Schloss. 104.
Fondi. 180.
Fopera = Orpierre. 221.
Forehheim. 88.
Forchtenauer *prepositus Werden-
sis.* 35.
Forchtenstein, Schloss. 43.
Forli, Bischof Alexander. 7.
Formentera, Insel. 189.
Frangipan, Graf Christoph. 265.
281. 434. 435.
Frangipan, Graf Franz von, Erzb.
V. Kolocza. 283. 292. 294. 304.305.
Frankenmarkt. 317.
Frankfurt a.M. 29.411. 445.
Frankfurter, Dr. Jakob. 163. 464.
Frankreich. 513. 533.
Frankreich, Heinrich U. von. 528.
Franz, Erzb. v. Kolocza. 283. 292.
294. 304. 305.
Franz I., König v. Frankreich. 181.
197. 265. 368. 439. 445. 456. 464.
467. 469. 470. 475. 478. 482. 483.
485.491. 492. 493. 494. 495. 496.
501. 502. 503. 504. 511. 513. 515.
516. 517. 518. 519. 521. 523. 524.
528.
Frauenfeld. 102. 103.
Fraunperg = Pfrauenberg. 310.
313.
Fr ei bürg im Breisgau. 105.
Freinpergerin, Alhain. 69.
Freisingen. 106. 249.
Fr eistadtl. 109. 131. 282. 288.294.
295. 323.324. 327. 341. 3U. 364.
366. 382.
Freithofer von Sams. 471.473.
Freud enthal, Hinko von. 341.
Freund sperg, Herr Georg von.
140. 432. 433. 434. 454. 458. 468.
469. 477. 478. 480. 483.
35
546
Freundsberg, Kasper von. 493.
Freunds berg, Pfleger zu. 463.
Freydenibal, Hinko von. 341.
Fr i au I. 72. 149. 426. 428. 434. 435.
439. 458. 490. 514.
Friding. Gemahlin des von. 400.
Friedberg in Baiern. 106.
Friedrieh III., Kaiser. 13. 20. 21.
22. 26. 28. 29. 31. 32. 34. 37. 41.
42. 43. 44. 45. 59. 60. 194. 281.
421. 422.
Friedrich der Weise von Sachsen«
Churfürst. 87. 89. 99.
Friedrich I., der Grossmüthige,
Churf. von Sachsen. 452. 486.
Friedrich IL der Weise v. d. Pfalz.
219. 224. 225. 359. 506.
Friedrich , Herzog zu Holstein. 97.
Friesland. 98.500.
Friesach. 318.
Friesaeh, Hauplm. Franz v. Tann-
hausen. 163.
Frösche], Virgil, Bisch, v. Passan.
400.
Fronta, Dorf. 102.
Frosch el, Meister Sigismund. 4. 14.
38. 52.
Fuchs, Geschlecht der. 500. Yergl.
Fux.
Fuchs, Herr Chrbtoph, Ritter und
Bischof. 498. 500. 514.
Fueger, Hauptmann. 509.
Ffillenstein, Wenzel von. 341.
Fünfkirchen, Bischof Sigismund.
54.
Fünfkirchen, Georg Szakmiry
Bisch. V. 404. 411.
Fürste nberg. 105.
Fürstenberg, Graf Friedrich von.
495.
Füssen. 84. 100. 102.104.
Fugger, die. 265.
Fugger zu Rom. 180.
Fugger, Herr Jakob. 412. 463. 475.
Fulneck. 341.
Fun, Insel. 94.
Fux, Herr Christoph. 450. 460.4^
Vergl. Fuchs.
Fux, Herr Thomas. 412.
Fuxmagon, Dr. Job. 403.
Gabriel, Bischof von EichsUdL8i
Gaeta. 180. 482.
Gaiss, Pfarrer das. 498.
Gaissroayr, Michel. 472. 47X 474.
476. 477. 478.
Galitz. 327.
G a 1 1 , Canonicus zu Kl.-Neubu^. 14.
Gallen, S. 263.
Gallneukirchen. 107.
Gamp, Dr. VicUr. 257.
Gangkofen. 106.
G a n n e r von Veitarno. 473. 474.
Garda-See. 223. 439. A79.
Garigliano, Fluss. 180.
Gatinara, Mercurinus. 197. 204.
206. 207. 208.
Gau er, Conte de. S. Gaure.
G a u r e , Jaques deLuxembourg Conti
de, Sieur de Fiennes. 224.
Geb = Giebau. 378. 390.
Gebhart von Bnineggen, Ulrich.
453.
Geir, Gesandter an K. Friedrich IIL
29. Vergl. Geyr.
Geislingen. 106. 249.
Geldern, Stadt 516. 517. 525.
Gelnhausen. 310.311.312.
Gemona. 72. 172.
Gemünd. 256.
Gen^vre, Mont. 222.
Gent 45.250.255.414.
Genua. 222.483. 491.530.
Georg, Bruder^ d. i. Martinuz».
332.
Georg von Blumenthal, Bischof von
Lebus. 358.
Georg von Neideck, Bbch. v. Trieot
400. 431.
Georg V. v. Oesterreich, Bischof v.
Brixen. 486. 496. 497. 498. 499.
547
Georg V. SlatkoDia, Biseh. v. Wien.
412.
Georg Szdkmiiry, Bisehof tod Fünf-
kirchen. 404. 411.
Georg, Probst y. S. Dorothea. 30.
G e 0 r g IL Probst v. Ki.-Neuburg. 408.
Georg HL Abbt v. Lilienfeld. 61.
G e o r g d. Fromme, Mkgf. z. Anspach.
359.
Georg, Herzog v. Baiern. 10. 54.
Georg, Markgraf von Brandenburg.
406.411.
Georg der Reiche, Herz, v.* Sachsen.
292. 299. 314. 452.
Georg, tartarischer Prinz. 123.
Georgen S. 321.401.
Georgen S., der Maier das. 497.
G e 0 r g e n S., Georg Raroer das. 497.
Geras. 315.
Gerb es. Insel = Jerbi. 186. 189.
Germano, San-. 222.
Gerodin. 120.
Geroldseck, Herr von. 493.
Gero na. 219.
Cesol de, Herr Ant. Graf von. 395.
Geyman, Herr Hanns, Hochmeister
des S. Georgs-Ordens. 164. 237. 245.
Geyr, Dr. Simon. 232.
Gibs, Herr Albrecht. 93.
Giczin. 108.
Giebau. 378. 390.
Gienger, Kosmas. 365.
Gilgen S. 401.
G i s ca , Dom. Petrus. 275.
G 1 a c z , dessen Gattin. 50.
Glatz. 279.
Gleisdorf. 301.
Gleiwitz. 341.
Gleyntzer, Balthasar, Vicedom.l 43.
145. 148. 150. 163.
Glinsky, Basilius. 273.
Glinsky, Michael. 112.
G 1 o d r a u = Kladrau. 310. 313.
Glogau. 266. 374. 390.
Gloggnitz. 337.
Gmünd. 311.312.
Gmunden. 81. 400.401.
Gneistlin. 11.
Gdllersdorf. 162.280.
Göppingen. i06. 247.
Görz. 76.487.
Görz, Stadt. 72. 73. 77. 426.
Görz, Hauptmannschaft das. 247.
Götzendorf, V. U. W. W., Burg.55.
Goggitsch. 315.
G ol d, Leonhard. 13.
Goltschmit. 64.
Go molin. 375.
G o n z a g a , Ferdinand Herzog v. 532.
Gonzaga, Friedrich. 265.
Gora, Schloss. 94.
G orckha== Gora a. d. Warta ? 292.
Gorka, Andreas Gf. zu. 336. 376.
Gorkau, Herr Lucas Graf zu. 292.
Gorodaja. 120.
Gorslar, s. Goslar.
Gortzin. 286.287.
Goscieradow. 324.
Goslar. 98.
Gostirada = Goscieradow. 324.
Gotthartsberg S., bei Ofen. 330.
Gottorp. 95.
Gradisca. 434.
Gradisch am Karst 75.76.
Gradner, Johannes, Landherr. 17.
Graz. 21. 22. 26. 76. 79. 146. 156.
157. 249. 250. 263. 300. 301. 318.
337.413.414. .
Graf, der. 442.
Graf, Fleischhauer. 243.
Grafenberg in Baiern. 100.
Grafendorf. 301.
Grafenegger. 41.
Grafenthal in Thüringen. 88. 264.
Grafen Werder, Herr Wolfgang.
19. 26.
Gran. 281.282.284.204. 331. 336.
i(38. 510. 516.
Gran, Erzb. Thomas. 404. 406. 407.
Gran, die. 386. 389.
35 •
548
G r a n T e 1 1 a , Ant Perenot, Card. v.
506. 515.
G r a p i e e r , Dr. Joh., köln. Schola-
ster. 312.
Graswein, Herr Wolf von. 307.
G r a V i s i 8 , Michele Marchese de. 73.
75.
Grebel, der, ein Weingarten. 51.
Gregor Angerer, Dr., Bisch, z. Neu-
sUdt. 500.
Gregor Teyinger Ton Komeuburg,
Probst V. S. Dorothea in Wien. 19.
24.60.
Gregor von Nuriia. 402.
Greiffenklao, Richard, Bisch, von
Trier. 459.
Grein. 4.5.38.299.317.
Greisenegg. 318.
Gremper. 406.
G r e s I e r , Meister Friedrieh, Lieen-
tiat d. Med. 29.
G res sing, Dr. Lienhart. 498. 500.
Grevismfihlen. 91.
Griechenland. 514.
Griess. 449«
Grinky. 131.277.286.287.
Grinzing. 28.
Grodno. 112. 114. 131. 275. 276.
277. 286. 287.
Gross, Albert. 12.
Gross-Neugarten. 116.
Gross-Wisternitz. 108.
Grottkau. 291.
Grueb b. Weiz. 36. 263.
Gfuenpeckhin. 24.
GrünpQhel, Hanns Hofman ▼. 143«
144. 147. 148. 151—159.
Gruenstein, der t. 506. 507.
509.
G r u I , Johannes Dr. 6.
GOns. 54. 300.
Güns, Pfleger P. Mraxi. 104.
Gönsburg. 106.
Gässing. 368.
G ueten hag. 344.
Gaetrater, Gabriel, Wiener Stadt-
Schreiber. 402.
Guetrater, Kathariaa dessen Gen.
403.
Gufidaon, Gericht. 445.
G u n d e 1 , Meister Georg. 43. 46.
Gundel, der, ein Weiogarteo n
Pötzelsdorf. 50.
Guntersdorf. 280.308.
Gurk, Domschule za. 70.
Gurk, Bischof Matthfius Lang. 84.
139. 400. 407.
G w e r ü c h , Wolfgang. 402.
Habef. 279.
Habern. 263.
Hachl stein, der. 476.
Hadrian VI., Pabst 224.
HSII, Rudolf. 432.
HafI, die. 90.
Haflburg, Stift. 90.
H a g , Gf. Sigmund von. 226. 228. 232.
234.236.237.238.240.
Ha gen au bei Mörsburg. 103.
Hagenau im Elsass. 106.
Hagenauer, Sigmund. 446.
Haghueber, Hanns, ron Stofb-
473.
Haimburg. 16.
Hainburch, s. Hamburg.
Halberstadt 98.
Halberstadt. SUtthalter daselbst
89.
Hall iminnthal. 132. U3. 506. 518.
Halle a.d. Saale. 88.89.264.
Hallstadt 401.
Hamberg, s. Hamburg.
Hamburg, Stadt 96. 97.
Han, Geschlecht der. 500.
Han, Hanns. 434.
H a n , Dr. Sigmund. 497. 498. 500.
„Hangenden Ort, im**, im ontern
Werd zu Wien. 31.
H a n i f f o g 1 1 , Meist Peter y. ZweU. 4.
Hannart, Herr Job. 199. 213. 2'&
Hannover. 98.
S49
Hanns v. Brandenburg, Markgf. 19i.
193. 206. 208. 209. 210. 224.
Hanns Mahler vom Werd. 64.
Hansteg, der, über die Sulm. 301.
Harbsle. 115.
Harostzy. 118.
H a r r a c h , Herr Leonhart v. 145. 162.
Harschl, Dr. Wolfgang. 497.
Harspruck 3= Hersbruek. 311.
Hart, Feld genannt, der. 408.
Hartberg, der. 300.
Hartberg, Schloss Pemeck am. 150.
Härtung, Dr. 9.
Härtung, Dr., dessen Diener. 12.
Harz, der. 98.
HaseJbach, der von. 262.
Haselbach, Meister Peter, Pfarrer
im Kahlenberger-Dörfel. 15.
Haselbaeh, Meister Peter Eekel y.
40.
H a s 1 e r , Hptm. zu Kl.-Neuburg. 45.
H a s s , Degenhart, Dr., köln. Gesand-
ter. 312.
Hassan-Beg. 331.
Hausen, Herr Karl ?on. 466.
Hausmanns tätter, Georg, Probst
y. Kl.-Neuburg. 408.
Hauss, Liendl am. 473.
H a u s s e r von Rodenegg. 470.
Ha yd. 310.
H a y d e n , Ritter Laurenz, ehem. Bür-
germeister y. Wien. 32. 33.
Haym, Ritter Laurenz Y. Hayden.
Haynschuester. 12.
Heblicher. 10.
H e c h tl , Joh. Probst yon Klosterneu-
burg. 3. 11. 19. 25. 35.
Hedwig, Mutter Joh. Zapoljas. 103.
281
Hedwig, Tochter Sigismund*s Lyon
Polen? 290.358.373.
Heil igenhafen. 91.
Heil igenstadt. 40.
Heiligenstadt, Pfarr.J. Pepert. 3.
Heiligenstadt, Pfarr. Nicolaus. 14.
H einrieb n. y. Frankreich. 503. 528.
531. 532. 534.
Heinrich Vin.,K. yon England. 56.
106. 198. 412. 448. 483. 485. 523.
528.
Heinrich, Herzog y. Braunseh weig.
482. 493. 504. 514. 525. 534.
Heinrich der Friedfertige, Herzog
yon Mecklenburg. 90. 486.
Helena, Nichte Michael 61tn8ky's.273.
Helfenstein. 108.
Helfenstein, Schloss. 289.
Helfenstein, Schloss u. Grafschaft
106.
Helfenstein, Graf Georg yon. 140.
Hei schin=» Hultschin. 341.
Hemel. 19.
Hendl in zu Kloster-Neuburg. 51.
Henndorf. 298.
Hennegau. 501.
Herault, Fluss. 221.
Herberstein, Herr Andreas y. 69.
Herberstein, Bernhardin, Freih. y.
252. 330.
Herb er stein, Herr Chrbt. y. 330.
Herberstein, Herr Franz yon. 330.
Herberstein, Georg, Freih. y. 69.
71. 72.74. 76. 77. 79. 80. 8t. 143.
187. 190. 252. 284. 394. 395.
Herberstein, Georg Sigm. Freih. y.
395.
Herberstein, Günther v. 274.279.
387.
Herberstein, Herr Hanns y. 69. 70.
72. 252. 330.
Herberstein, Herr Leonhart y. 69.
71. 74. 79.
Herber stein, Mechtilde yon. 69.
Herberstein, Herr Otto y. 69.
Herberstein, Herr Ruprecht yon.
266. Sohn Georg's y. H. 279.
Herb er stein, Sigm., Georg, Hanns
und Wilh. yon. 69.
Herberstein, Sigm. y., zu Venedig.
72.
550
Herberstein» Herr Sigmund v^
Geburt. 70.
Herberstein, Sigra. von» in kaiserl.
Diensten. 74.
Herberstein, Sigm. von» in Maren-
fels belagert. 75.
Herberstein» Sigm. von, Dienst-
seugniss. 78.
Herberstein, Sigmund von, eu Ma-
rano. 79. 80.
Herberstein, Sigm. v., cum Bitter
geschlagen. 81.
Herb erste in , Sigm. v., tritt in Hof-
dienste. 81. 82.
Herberstein, Sigm. v., nach Salz-
burg. 83. 84.
Herberstein, Sigmund v.» su Graz.
83.
Herberstein, Sigm. v. zu Neuburg
an der Donau 84, zu Augsburg und
Füssen. 84.
Herberstein, Sigm. v., nach Eich-
städt. 84.
Herberstein, Sigm. v., zu Lands-
. hut 85, zu München 85, zu Augs-
burg. 85.
Herberstein, Sigm. von, nach Uün.
84.
Herberstein , Sigm. v., nach Däne-
mark. 85. 86.
Herberstein, Sigm. v., zu Jena. 89.
Herberstein, Sigmund von, nach
der Schweiz. 101.
Herberstein, Sigm. v., zu Augsburg.
104.
Herberstein, Sigmund v., auf dem
Fürstentage zu Wien. 1515. 104.
Herberstein, Sigm. v. zu Augsburg.
106.
Herberstein, Sigra. von, Gesandt-
schaft nach Polen und Russland
1516. 106.
Herberstein, Sigm. v., Verschrei-
bung der Herzogin Isabella v. Mai-
land an ihn. 111.
Herberstein, Sigmund v., vordem
Czaren. 123.
Herberstein, Sigm. ▼., m Innsbnct
132.
Herberstein, Sigm. v., nach Ui-
gem. 133.
Herberstein, Sigm. von, Gesandt-
schaft a. d. Erzb. v. Salzburg. 1518.
136. 137.
Herberstein, Sigm. y., zq Aogsborf.
136. Erkrankt ebenda.
Herberstein, Sigm. t., vrird stei-
rischer Verordneter, Hofrath. 138.
Herberstein, Herr Sigm. von« k»
Max*s I. Ableben. 140. 145. 147.
Herb erst ein, Sigra. v^ Instruetioo
f. d. Gesandtschaft nach Spaniea.
151. Anhang dazu. 156.
Herberstein, Herr Sigm. v., stei-
risch-st£nd. Verordneter. 163.
Herberstein, Sigm. v., nach (Jngera.
225.z.Kl.-Neuburger LandUg. 226.i
Herberstein, Sigm. v., YerhlltDiss
zu den Wienern. 239.
Herber stein, Sigm. v., wird Reic&s-
karamer-Geriehts-Rath 247, wird
Landrath in Steier. 247.
Herberstein, Sigm.Fr. v., Wappea.
251.
Herberstein, Sigm. v., wird Regie-
rungsrath. 263.
Herberstein, Sigfm. v.. Reise ntch
Polen und Russland. 1526. 266.
Herberstein, Sigm. v., wird Rait-
rath. 268.
Her her st ein, Sigm. Fr. von, nach
Posen. 291.
Herberstein, Sigm. v., wird Frei-
herr. 293.
Herberstein, Sigm. Freih. v., Frei-
herrn-Diplom. 295—298.
Herberstein, Sigra. Freih. v., oacA
Ungern. 298.
Herberstein, Sigm. Fr. v., an des
Hof nach Innsbruck. 302. 303.
551
Herberstein, Sigin. Fr. v., nach
Innsbruck. 1536. 317.
Herberstein, Herr Sigmund, und
dessen Bruder u. Nachkommen, Er-
hebung in den Preiherrnstand. 319.
Herb erstein , Sigm. v., wird Ober-
ster Kammer-Rath. 323.
Herberstein, Sigm. V., beim türk.
Kaiser. 335.
Herberstein, Sigm. Freih. v., Ent^
hebung von beschwerlichen Diensten.
338.
Herb eV stein, Sigm. ?., Aufnahme
d. Neipperg*schen indessen Wappen.
342.
Her her stein, Sigm. v., in d.Kriegs-
rath berufen 361, 362, bittet um
Enthebung 361, wird Landtags-
CommissSr 363, erhält Gehalts-Ver-
bessening. 366.
Herb erstein, Sigbm. Fr. ?., nach
Polen. 370.
Herberstein, Sigm. Freiherr von,
Obersthofmeister d. Königin Katha-
rina T. Polen. 395.
Herberstein, Wilhelm von. 69. 80.
252.
Herberstein, Familie, Standeser-
höhung. 293.
Herbst, Christoph. 498.
Herbst, Kämmerer. 442.
Herman n, Herr. 3.
Herman y., Bischof v. Köln. 525.
Hernat. 387.
Hersbruck. 311.313.
Hertzenkrafft, Beruh. 143. 150.
Herzogenburg. 54.
Hesler, dessen Official Woifg. 13.
Hess, Hanns, Zeugmeister. 261.
Hessen. 452.
Hessen, Philipp I. Landgraf v. 368.
491. 504. 523. 525. 526. 527. 528.
533.
Hestlitzkain. 325.
H eyn d I , Bürger v. Wien. 42.
H e y n e r , Stephan. 7.
Heytel. 11.
Hieronymus, Pysendorfer Probst
514.
Hildeshßim, Bischof Job. lY. 98.
Hildesheim, Stift. 98.
H i I d e s h e i m , HerrLevin, Domprobst.
89.
„Himmelreich, im,** Wirthshaos im
Schwarzwald. 105.
Hinderpach. 10.
Hirschau. 311.313.
Hoch - Kunigsberg S. Hohen-
Kinsberg.
Hochst&tten a. d. Donau. 87.
Hohen-Kinsberg. 105.
Högau. 105. 447.
Höhenfeld, Rudolph von. 232.
Hölzl, Blasius. 463.
Höltzl, Dr. Paul. 455.
Hof. 285.291.374.378.390.
Hof a. d. Saale. 99. 100.
Hof er, Hanns. 247.
Hofmann zu Grünpühel, Hanns. 143.
144. 147. 148. 151. 185. 192. 210.
216. 218. 314.
Hohenems, Marx Sittieus von. 469.
Hohenfeld, Herr Rudolph von. 163.
Hohenzollen, Heinr. Graf v. 468.
Holenprunne r, Vgl. Hollaprunner.
Holenburg, V. 0. W. W. 23. 54.
Holen egg, Elisabeth u. Herr Hanns
von. 69.
Hollabrunn. 262. 309.
Hollabrunner. 13.
Hollabrunner, Wolfgang. 5.
Hollaprunnerin, Domina. 3. 10.
Holland. 487.501.
Holstein. 91.97.
Holstein, Herzog Friedrich. 97.
Holstein. 95. Herzoge. 96.
Hörn. 107.
Hörn, Dr. Matthäus. 447. 455.
Hosius, Stanislaus. 375.
Hossaschlagss Hosterschlag. 310.
552
Hosterschlag. 310.
Hoza. 276.
Hrtdek. 289.
Hraniisa. 108.
Hrauitza. 289.
Huebschreiberin. 10.
Huetsiocker, Hanns. 243.
Huttendorfer, Lorenz. 243.
Huf in gen, Schloss and Stadt 105.
Hugo, Bischof ?. Konstanz. 102. 103.
Hugo, Graf, dessen Schreiber. 12.
Hultschin. 341.
Hummel, der. 279.
Hunczhaymer. 10.
Hundsmaul („hunczmuP) bei Wien.
29.
Hundt, Egidius, Stipendiarius. 4.
Huniad, Johannes. 385.
Husram-Bassa. 332.
Hussiten. 46.
Hustopetsch. 327.374.
Hütten, Ludwig von. 136.
Hütten, Ulrich. 453.
Jacelobicy. 118.
Jacob, S., in Galizien. 447.
Jacob Blasioli, Bischof von Zengg.
402.
Jacob y. Salza, Bischof ▼. Breslau.
278. 291.
Jacob, Wegxler. 12.
Jfigerndorf. 266.286. 291.374.390.
Jage 11 0, König. 391.
Jakschitzen, die. 385.
Januga, Fluss. 120.
J anusch Weyda,s. Zapolja,Johannes.
Jaromir. 279.
Jaroslawsky, Ivan Posetzen. 267.
Jasonka, Bach. 269.
Jassonica, Bach. 325. 326.
Jazygier. 383.
Jena. 88.89.264.
Jerbi, Insel an der Küste v. Tunis.
186. 189.
Iglau. 295.306.
Iglawa, Fluss. 107.
Ihedra, See, 119.
II ia, Sanct, Kloster. 120.
Ilkhuseh==0ktt8z. 278.
Ilkuseh^Okusz. 267.341.
111, die, Fluss. 100. 102. 105. 106.
Ilmen-See. 117.
Ilsna, die. 326.
Imbst 4U.
Immenstadt 100.
Imperj dAdda. 428.
Indersdorf in Baiem. 106.249.263.
Ingelstetter. 5. Tgl. EngelstetUr.
Ingolstadt 256.526.
Ingweiller. 105.
Inichen. 318.
Inn, Fluss. 132. 133. 474. 484.
Innocenz YHI., Pabst 44.
Innsbruck. 81.82. 84. 132. 134.136.
141. lU. 223.. 247. 250. 295. 301
303. 304. 316. 318. 412. 440. 441.
442. 450. 451. 453. 455. 457. 459.
463. 464. 465. 469. 472. 474. 475.
476. 478. 483. 486. 487. 498. 5ia
516. 518. 530. 532. 533.
Innsbruck er Libell. 144.
InnthaL U2. 461. 478.
Inowraclaw. 375.
Inweiler, s. Ingweiller.
Joachim I., Cburfürst v. Branden-
burg. 89. 90.
Joachim !{. von Brandenburg. 34L
358. 373. 514. dessen Gemalin Hed-
wig, ebenda.
JoachimsthaL 313.
J 0 e r g e r , Herr Wolf, Landeshauptm.
140.
Johann VIL v. Schleinitz, Bisch, n
Meissen. 292.
Johann, Kdnigv. DSneroark. 97.
Johann HL, König y. Portugal 533.
Johann IL, Herz. ?. Jülich. 400.
Johann, Herzog von Lithauen. 404.
Johann- Friedrich U. v. Sachsen. 368.
Johann- Friedrich, d. Grossmfitfitge,
Churf. V. Sachsen. 314.
553
Johann -Friedrich T.Sachsen. 504.
523. 525. 526. 527. 528. 533.
Jo hann IV., Herz. v. Sachsen-Lauen-
burg. 98.
Johann, Herzog ron Zator. 110.
Johann II., Pfalzgraf. 526.
Johann Hechtl, Probst t. Kl. -Neu-
burg. 3. 11. 19.
Johann S. 247.
Johann, Sanct, a. d. Salza. 295.
Johann Sigismund, Sohn Joh. Zapol-
ja*s. 381. 392.
Johanna, Königin v. Spanien. 155.
Johannes, Erzb. v. Tarceto. 37.
Johannes, Bisch, t. Lund. 305.
Johannes XVI., Bischof von Olmütz.
345. 360.
Johannes, Bischof v. Posen. 292.
JohannesV. V. Blankenfeld, Bischof
T. Reval. 136.
Johannes, Subprior ?on Melk. 12.
Johannes Basiliewieh, Czar. 273.
Johannes, Gf. v. d. Zips. 103.
Johannes, Oetenarius zu St. Ste-
phan in Wien. 13.
Johannes, Sohn M. Corvins. 34. 52.
Johannes t. Eperies, Mathematiker.
66.
Johannes v. Seeligenstadt, Meister.
15. 20. 43. dessen Gattin. 16.
Johannes Franciscus Episcop. Sca-
rensis. 274.
Jonas, Dr. J. 394.395.
Iphofen. 311.312.
Ipphofer, Dr. Ambros. 498. 500.
Ips.34.
Irdning. 263.
Isabeila V. Aragonien. 107. 108. 111.
112.
Isabella, Wittwe Joh. Zapoljas. 357.
381. 389. 392.
Islingen. 105.
Isny. 103.
Isterreich, d. d. Venediger besetzt.
72.
Istumen, Gregor. 122.
Italien. 519.
Juan de Aragon, Erzbisch, v. Sara-
gosa. 193.
Juan Sapuk. 273.
Judenburg. 318.
Juden burger Alpen. 247.
Jülich. 516.
Jülich, Joh. IL, Herzog von. 400.
J ü 1 i c h und Cleve, Herz. Wilhelm. 72.
514. 515. 517-
Jütland. 95.
Jugritzen. 129.
Julius IL, Pabst. 402. 403. 405.
Julius III., Pabst 531. 533.
Julius, Bisch, v, Naumburg. 371.
Jungu era, La. 220.
Juns = Nimes. 221.
Jurischitz, Nidas. 329.
Iviza, InseL 189.190.
Iwan Wasiliewich H., Czar. 393.
Kaden. 313.314.316.
Kadeyenow = Kaydanow. 269.
Kärnten. 160. 223. 250. 447.490.
501.
Kärnten, Bambergische Besitzungen
in. 306.
Kalacha, Fluss. 118.
Kalbe, Stadt. 98.
Kaienberg. 42.
Kaienberg, Burg. 22. 402.
Kalenberger - Dörfel, Pfarrer
d.U.
Kalenperger, der, ein Weingarten.
zu Pdtzelsdorf. 50.
Kaiisch, Martin Zworowsky, Palatin
zu. 376.
K altenmarkter, Dr. Hanns, Rector.
71.
Kaltem. 318.
Kamiena, Fluss. 286.
Kamieniec. 269. 325. 326. 392.
Kamiensko. 266.377.391. 393.
Kann Stadt. 247.
Karl IV., Kaiser. 312. 313.
S54
Karl y., Kaiser. 83. 85. 86. 87. 94.
13Ö. 142. 144. 145. 146. 147. 151.
1.^2. 153. 154. 155. 156. 157. 164.
173. 177. 186. 191. 192, 204. 206.
207. 208. 214. 217. 218. 224. 225.
243. 245. 246. 247. 251. 255. 265.
302. 316. 357. 368. 371. 377. 403.
408. 411. 312. 413. 439. 440. 444.
U5. 447. 449. 450. 451. 455. 456.
457. 459. 460. 465. 469. 470. 475.
478. 481. 482. 483. 485. 487. 488.
490. 491. 492. 493. 494 495. 496.
501. 502. 503. 504. 50«. 507. 512.
513. 515. 516. 517. 519. 521. 523.
524. 525. 526. 527. 528. 529. 533.
534.
Karl I., König T. Spanien. 106.
Karl VIII. V. Frankreich. 58. 59. 198.
422.
Karl, Erzherz. v. Gest., Sohn Ferd. 1.
518.
Karl I., Herzog y. Bourbon. 464. 466.
467. 468. 469.
Karl ¥. Burgund, Herzog. 92.
Karl-Victo r/Herz. v.Braunsch weig-
Wolfenbüttel. 534.
Karlstadt in Unterfranken. 311.
Karst, der. 72. 458.
Kasan. 129.
Kasan, König Scheale. 274.
Kasansky. 129.
Kasimir, Herzog v. Teschen. 109.
Kasimir, Markgraf v. Brandenburg.
133.230.281. 408.410.412.
Kaspisches Meer. 120.
Kasten. 299.
Kasten, Pfarrer daselbst 38.
Kastner. 471.473.474.
Katharina, Königin von Polen, Ge-
mahlin Sigismunds IL 393. 394.395.
Katharina, Gem. Herz. Erieh*s I. v.
Braunschweig. 98.
Katharin, Anna und N. Töchter
Sigism. 1. ?. Polen. 375.
Katharina,S., Kirchlein. 310.
Katzianer, Herr Hanns. 282. 284.
299. 300. 301. 304. 495.
Kaufmann, Dr. Johann. 163.
Kaydanow. 269.
Kaza. 388.
Kchersperger, Marcos. 12.
Kchranperger. 40.
Kchunternpaum. 12.
Keck, Mert. 243.
Kefe rspüchler, Benedict. 469.
Keglowich, Peter. 307.
Keichlwang. 295.
Kel lerschreiber, kaiserl. 12.
Keltsch. 364.
Kempten, Stadt 102. 103. 247.
Kers berger, Marcus. 12.
Keutschach, Leonh. t., Ersb. vob
Salzburg. 83. 84. 400.411.
Keymbsky, Herr Hanns. 292.
K h e 1 m s e = Culm, Bisthum. 375.
Kheseatin. 286.
Khesta, s. Castua.
Khrow.276.
Khuen, Blasius. 338.
Khunabitz = Kunoiritz, Herr Jan
von. 304.
K hursitza=a Kosiyce. 324.
Kien. 326.
Kienberg, der. 99.
Khienberger, Purkhart, kaiserl.
Hauptmann Korneuburgs. 27.
Kienieg, Ulrich. 471. 473.
Kindberg. 300.
Ki rchberg. 401.
Kirchheim. 476.
Kirchhöfen, Wolfgang. 243.
Kirchmayr, Franz. 509.
K irchmair von Ragen, Georg. 420.
471.
Kirch müllner, Secrotar. 442.
Kitzbühel. 295.
Kit^ingen. 311.312.
Kladrau. 310.313.
Klamaun = Gemona. 172.
Klamm, Schloss. 132. 290. 295. 337.
555
Klausen. 172.
Klaynnig, Loy, Goldschmid. 473.
Klingberg b. Grein, Kressling Pfle-
ger. 63.
Klingenberg, Wolf yon, Herr. lOi.
Klobucko. 267.
Kl oster -Neuburg. 22. 23. 24. 26.
27. 28. 39. 40. 43. 4S. 46. 51. 54.
55. 57. 59. 226. 230. 231. 232. 233.
234. 322. 400. 412.
Klo st er- Neuburg, Burg daselbst.
26.
Kloster-Neuburg, das Stift. 14.37.
42. 46. 49.
Kloster- Neuburg, Borger Lindmair.
45.
Kloster-Neuburg, Canonie. Wolfg.
Rietentaler. 26.
Kloster- Neuburg, Call Canonicus
das. 14.
Kloster- Neuburg, Hauptmann Has-
ler. 46.
Kloster -Neuburg, Klöster daselbst.
40. 50.
Kloster- Neuburg , Nonnenkloster
das. 26.
Kloster-Neuburg, Paul, Pfarrer zu
S. Martin. 10.
Kloster- Neuburg, Pfarre zu S. Mar-
iin. 14.
Kloster-Neuburg, Probst Georg IL
408.
K 1 0 s t e r- Neu bürg. Probst Job. Hechtl.
3. 11. 19. 25. 35.
Klyn. 120.
K n e 1 1 e r , Dr. Hanns. 294. 306.
Knesack = Kniazyce. 269.
Knesi, Paul. 385.
Kniazyce. 269.
Knittelfeld. 318.
Knorring, Heinr. r., Land-Comthur
d. deutsch. Ordens in Tirol. 84. 163.
Knorringen, Wolf-Dietrich ?. 493.
Rnüttlingen. 249.
Kny (?) Bischof von. 377.
Koburg. 264.
Koburg, Schloss und Stadt. 88.
Kock = Kotzkho.llO.
Kockitz =sGoggitseh. 315.
Kocs. 263.
Köln. 45. 250. 423. 457. 534.
Köln, Bischof Hermann Y., Grafv.
Wied. 525.
Königsberg. 276. 286. 341. 380.
Königsegg. 310.
Königswiesen. 107.
Kolin. 283. 306.
Kolitz = Keltsch. 328.
K Ol mar, Stadt 105.
K o 1 0 c z a , Erzb. Franz. 283. 292. 294.
304. 305.
Kolocza, Erzb. Peter. 54.
Koloraan, S., Patron t. Oesterr. 4.
Kolter, Meister Ludwig. 64.
Kommotau. 313.
Komorn. 281. 329. 331. 336. 338.
510.
Konrad. 58.
Konrad, Apotheker. 63.
Konrad, Apotheker, dessen Witwe
Martha. 47.
Konrad, Herr. 3.
KonstantinopeL 402.489.
Konstantinovitz, Thimophe. 121.
Konstanz, Sttidt. 101. 102. 103.
105. 423.
Konstanz, Bisthum von. 101. 102.
103.
Konstanz, Bischof Hugo. 102. 103.
Kopenhagen. 94.
Koprzywica. 324.
Korn-Neu bürg, 14. 19. 22. 23.
24. 25. 26. 27. 29. 47. 344.
Korsör, Schloss und Stadt 94
Korsunsche Thüren. 117.
Korsola. 115.
Koschentin=3 Kheseatin. 286.
Kosel, Festung. 278.286.
Kosslec = Kosel. 278.
Koszyce. 324.
556
Kotwitz, Konrad, Deutscli-Ordciis-
Coromenthur zu Wien. 402.
Kovacsich. 307.
KowDo. 276.
Kra baten, Graf Christoph von =
Gf. Christ Frangipan. 434. 435.
Kra in. 160. U7. 486. 487.
Krakau. 104. 109. 110. 131. 267.
268. 269. 276. 278. 283. 286. 288.
289. 290. 294. 323. 324. 327. 341.
345. 360. 364. 365. 366. 392. 394.
410.
Krakau, Bischof Andreas 1. 392.
Krakau, Bisch. Samuel v. 370. 372.
375. 376. 377.
Krakau, Kastellan Joh. Gf. zu Tar-
now. 372. 376. 377.
Kraliti. 108.
Krämer. 10.
Krapf, Gabriel. 469.
Krapner. 12.
Krapnerin. 12.
Krapits. 390. Vgl. Krepitza.
Krappitz a. d. Oder. 266.
Krappitz. 374.
Kra pitz a. Alt-. 390. 392. 393.
Krasnoie. 276.
Krastinowsky. 131.
Kreiczer, Meister Christoph, Doc-
tor d. Med. 5. 13.
Kreiczer aus Traismaur, Meister
Pangraz. 5. 6.
Krems. 22. 23.55. 295. 299.
Kremser. 11.
K r e m s i e r. 295. 322. 324. 327. 341 .
364. 366.
Krepice, Alt-. 266.
Krepitza. 374. Vgl. Krapitz.
Krepitza, Alt-. 266.378.
Kressling, Pfleger zu KÜngberg. 63.
Krestcy. 118.
Kreuzenstein. 10.
Kreuznach, Dr. Nicolaus. 36. 57.
Kreuzpek, Thomas, Subcantor. 5.
Krieglach. 295.
Kriewen an der Obra? 292.
Kroaten. 383.
Kromolow. 267.
Kronberger. 40.
K r fi e g 1 , Hieronymus. 366.
Krynki. 112. 131.
Krzepice, Alt- 375. Vgl. Krapitza,
Krepitze, Krepitza.
Ktzriuin = Kriewen a. d. Obra?
292.
Kuchler, Hanns. 243.
Kuen, Hanns-Jakob. 498. ^00.
Kuen, Jakob, Burgerm. t. Innsbraek.
4U.
Kunigl, Herr Kasper. 476.477.
K u n i g 1 a n = Conegliano. 173.
Küniglon = Conegliano. 223.
K uff st ein. 132.140.424.
Kumanier. 383.
Kunigsberg, Dorothea Ton. 3.
Kunigsberg, Veit Ton. 337.
Kunigunde, Tochter Kais. Fried-
rich's IV. 21.
Kunowitz, Herr Jan Ton. 304.
Kunsegkh=>Königsegg. 310.
Kunternbo um. 12.
Kuntersweg, der. 443.
Kuttenberg. 279. 306.
Kuntstoek, Dr. Gregor. 47.
K y b u r g , Schloss u. Grafschaft 1 Qlt
Laa. 28.
Laalant, Insel. 91.92.
Ladendorf. 322.
Ladislausde Zalkan, Bisch, t. Wti-
zen. 411.
Ladislaus Posthumus. 389.
L a d i s 1 a u s n., König t. Ungern. 169.
Ladoga-See. 117.
Laibach. 73.79. 458.
L a i b a ch , Bisch. Christ Reuher. lOi
413.
Laib ach, Bisch. Sigmund Ton Lam-
berg. 434.
Laib ach er. 18.
Lamass. 131.269.326.
557
Lambach. 317.
Lamb e rg, Herr Joseph v. 306. 307.
Lamberg, Sigm. tod.. Bisch, v. Lai-
bach. 434.
Lamparter» Dr. Johannes (?). 140.
Lampert, Herr. 64.
Lamprecht, St., Abbt Valentin Pie-
rer. 143. 145. 162.
Landau, Einer ?on. 455.
Landau, Herr Hanns v., Landvogt su
Neuenbürg. 257.
Landenberg, Haug von. Bisch. 102.
Landrecy im Hennegau. 518.
Landsberg a. Lech. 100.
Landshut. 85.106.249.
Lang, Dr. Johannes. 364. 366. 370.
375. 376. 378. 390. 392. 395.
Lang, Matth., Bisch, v. Gurk,Coad-
jutor d. Bisth. Salzburg. 84.
Lang, Matth., als Erzb. u. Cardinal.
132. 139. 246. 400. 407. 413. 442.
450. 454.
Langen argen am Bodensee. 101.
Langenfeld. 311. 312.
Languedoc. 221.
Lankovitz in Steiermark. 239. 246.
303.
Lanngkhabitz = Lankovitz. 246.
Lanntz, Peter. 471. 473.
Lanoy, Don Carl von. 199. 224.
Lappitz, Dr. Ulrich von. 164.
L a s a n s k j , Herren. 388. 389.
L a 8 k y , Herr Hierony mus. 292.
294. 295. 304. 305. 323.
Lasso, Don Diego. 135.
Laubenberg, Herr Hanns-Kasper v.
442.
Laubnburg, s. Lauenburg.
Lauenburg, Herz. Johann IV. von
Sachsen-. 98.
Lauffen. 311. 312. 313. 401.
Laun. 313.315.
Laurenz, Apotheker. 5. 63.
Laurenz, Bischof v. Würzburg. 411.
Laurenz, Herzog von Bosnien. 54.
Lautreque. 481.482.
La vis. 437.
Laxenburg. 56.
L e b n t a i 1 , S. Ldwenthal.
Leb US, Georg v. Blumenthal, Bisch.
von. 358.
Lech, der. 100. 106.
Lechfeld. 58.
Leczelterin. 10.
Lee, Edward. 453.
Leen, die, s. Leine.
Leibitz=:Gleiwitz.34i.
Leibnitz.301. Leibnitzer Feld. 301.
Leibnitz, daselbst Vicedom. Balth.
GleynUer. 143. 145. 148. 150.
Leim bürg. 443.
Leinbatter, 414.
Leine, die. 98.
Leipnick. 108. 131. 289. 327. 341.
364. 366.
L e i p p a , Herr Stislaw von. 314.
Leippa & Krumenau, Berthold von
der. 394.
Leipzig. 88.89.
L e i va, D. Antonio de. 482. 489. 493.
Lei low. 286.
Lern borg. 276.
Lempekin. 3.
Le nngenfel dt = Langenfeld. 311.
312.
Leo Aglicus = Lee, Edward. 453.
Leo X., Pabst 134. 148. 179. 180.
453. 456. 457.
Leuben. 132.249. 290. 295. 318.
Leoben, Stadtrichter zu. 163.
Leobschut z. 266. 286. 374. 378.
390.
Leonfeld en. 307.
Leonhard, Chormeister bei S. Ste-
phan in Wien. 42.
Leonhard v. Keutschach, Erzb. von
Salzburg. 83.84.400.411.
Leopold der Heilige. 37.400.
Leopoldsdorf, Herr März Beck v.
298. 304. 331.
558
Lerm, Dr. Ulrich. 400.
Lesnicky, KSmmerer. 373.374.
Letalesky, Herr Hanns, Bisch, von
Posen. 292.
Leuchtenberg. 311.443.
Leutkirch an der Eytra. 102.
L'eyninger, Sigmund. 183.
Leyp, Herr Slislaw von der. 3i4.
Liechtel, der, ein Weingarten. 51.
Liechtenau. 390.
Liechtensteiner. 500.
Liechtenstein, Herr Andreas von.
140.
Liechtenstein, Christoph-Philipp,
Graf von. 310. 463.
Liechtenstein, Paul von, Bisch.
V. Trient. 427.
Liefland. 115. 117.130.
Liegnitz, Herzog Friedrich der Jün-
gere von. 345.
Lienhart.Dr. = Leonh. Gressing.
455. 498.
Lienhartsberg, Sanct. 470. Plat-
ter von, ebenda.
Lientz. 318. 476.
Liguentz = Livenza, Fluss. 173. 223.
Lilienfeld, Stift. 12.47.
Lilienfeld, Abbt Georg HL 61.
L imbach = Lendv«. 244.
Limbach, Herr Schencke Philipp v.
140.
Limburg, die Schenken von. 312.
Limmath, die, Fluss. 102.
L indau am Bodensee. 101. 105.
Lindmair, Bürger zu Kl.-Neuburg.
45.
Linsky = Glinsky, Basilius. 273.
Linsky, iVichael. 112.
Linz. 21. 30. 60. i07. 139. 249. 262.
263. 289. 290. 294. 298. 299. 304.
307. 400. 404. 413. 455. 478. 485.
Linzgau, der. 102.
Lipovetz. 109. 131.288.341.
Lippa, Pass. 530.
Listoa, die. 325.
Lithauen. HO. 130. 275.286.
Li t hauen, Witold, Grossherz. 269.
Lithauen, Herz. Johannes. 404.
Litoworsky, Niclas. 304.
Loehoseckh. 275.
Lodi. 522.
Lodron, Julia, GrSfin. 396.
Lodron, Graf Ludwig reo. 485.
496.
Löbl, Hanns. 444.
Löwen. 250.
Löwenthal am Bodensee, in Wör-
temberg. 101.
Lofers. 247.
Lohrhaid = Lohr. 311.
Loj ano. 179.
Lombardie. 428. 477.479. 481.493.
531.
Loosdorf, Vicar BarthoL Seybers-
heck. 49. 62.
Lorano in Istrien. 70.
Loredano, Leonardo, Doge. 175.
Loreto. 70.
Lorfers = La vis. 437.
Lorisman, dessen Witwe. 47.
Loschantzkj = Lasanski, Herren.
388. 389.
Losenstein. 290.
Losice. 277.
Lositzy. 286.287.
Lothringen. 106. 432. 532.
Lou pian. 221.
Lovadina. 223.
Loxaw, Herr Georg von, Secretftr.
283.
Labiin. HO. 131. 268. 269. 286.
324. 326. 327.
Lubodina = Lovadina. 223.
Luckaw. 286.287.
Luden, Dorf. 315.
Ludmansdorf, Herr Christ v. 140.
Ludovicus. 401.
Lud werger. 19.
Ludwig V. Baiem, Herzog. 85. 413.
493.
SS9
\
Ludwig IL, Sohn Wladislavs IL von
Ungern. 72. 83. i33. 134. 225. 231.
244. 245. 256. 262. 263. 264. 265.
275. 276. 281. 373. 381. 408. 409.
410. 411. 413. 414. 416. 450. 451.
505. 530.
Ludwig V., Pfalzgf. Churfärst.
358.
Ludwig in. V. Frankreich. 73. 402.
403. 407. 427. 432.
Lübeck. 91.96.97.133.
Lüneburg, Herzoge von. 97.
Lüneburg, Otto u. Ernst, Herzoge
von. 486.
LüngeK Hanns. 26t.
Lu entz et Lueg,Burggf. Niclas v. 69.
Lüentz und Lueg, Barbara, Tochter
Niclas Burggf. von. 69.
Lüsen. 476.
Lützelburg. 514. 517.
Lukchner von Medling. 44.
Lukow. 277.
Lund, Herr Johannes, Bisch, v. 305.
Lunden = Luden, Dorf. 315.
Lupfen, Grafen von. 105.
Lusen, der Blair in. 497.
Luther, Martin. 136. 247.452. 457.
465. 513.
Lu tinitz, See. 119.
Macedonia, Constantino duca di.
431.
Machmut, Dragoman. 332.
Madruz, ein Herr von. 506.
Madruz, Christoph von, Bischof v.
Trient. 506. 514. 529.
Madruz, Herr Gaudenz v. 306. 307.
Madruz, Herr Hildebrand von. 519.
Madruz, Hauptmann. 509.
Madruz, Niclas von. 532.
Mähren. 108. 279. 285. 452. 479.
524. 530.
Maestricht. 250.
Magdeburg, Erzbisthum. 98.
Magdeburg, Erzb. Albrecbt iV. 88.
89. 98.
Mailand, Herzogthum und Stadt. 84.
222. 223. 424. 427. 435. 436. 456.
458. 464. 467. 468. 469. 475. 479.
481.482 483. 491.494.495. 501.
502. 503. 504. 507. 512. 517. 519.
521. 522. 523. 532.
Mailand, Herzogin Bona von. 111.
Mailand, Herzogin Isabella von. 107.
108. 111. 112.
Main, der. 88.99.311.
M a i n a u am Bodensee, Deutschordens-
Commenturei. 101.
Mainz. 250.
M a i n z , Bisthum. Besitzungen. 312.
Mainz, Erzbisch. Albrecht. 88. 89.
98. 136. 264. 314.
Majorca, Insel. 188.190.
Mair am Orth zu S. Jörgen. 497.
M a i r in Lusen, der. 497.
Muistr es = Mestre. 174.
Majus, Michael. 185.
Malapane=> Malpont, Fluss. 266.
374. 378. 390.
M a I c e n a =3 Malaucenne. 221.
Malaucenne. 221.
Malghera. 174.433.
Malhing.er, Priester. 10.
Malpont. 378. Vergl. Malapane.
Malpontetz. 390. Vergl. Malapane.
Malvenda, Dr. 526.
Mandling, die. 263.
Mann, Valentin von. 149.
M a n s f e 1 d , Graf Hoyer von. 84 247.
442.
Man tu a. 486. 491.
Mantua, der Marqs. v. 469. 478.
485.
M a r a n 0 am Tagliamento. 79. 80.
434. 514. 521.
Marburg an der Drau. 74. 301.
March, Fluss. 108. 266. 289. 328.
March, die kleine. 390.
Marchfeld. 489.
Marchovo. 131.
Marco, Ponte San-. 223.
560
Marein» Sanct, auf der Ins. Schutt
304. 329.
Marenfels in Istrien. 72. 73. 75. T7.
247. 265.
Margeratha» Tochter Maxs 1. 155.
198. 441.
Maria v. Burgund. 441.
Maria v. Ungern, Schivester Ferdi-
nands I. 249. 281. 282. 414. 440.
529. 530.
Maria, Statthalterin der Niederlande.
516. 517.
Maria, Tochter Kais. KarFs V. 369.
530. 534.
Maria, Tochter Pbilipp*s 1. v.Spanien.
83. 450.
Markd orf im Linsgau. 102.
Markersdorf. V. 0. W. W.43.
Marktrenk. 298. 317.
Marottinger, Bürger Wiens. 27.
Marseille. 467. 494. 519.
Martha, Witwe Konrad*s d. Apothe-
kers. 47.
Martinussi, Bruder Georg. 332.
381. 389. 506. 507. 509. 530. 531.
Martorell. 193.218.
Marx, S., bei Wien. 31.
Masmünster, Herr Melchior ▼. 429.
M a s 0 ? i e n , Herzogthum. 373.
Mass, die, =» Masovien. 377. 378.
M a t h e i s , Kfimmerer. 442.
Mathias, Apotheker. 5.
Mathias Corvin.4. 6. 16. 2i: 27. 29.
31. 34. 36. 37. 39. 40. 42. U. 46.
48.52.53.384.
Matthäus Lang, Bischof v. Gurk.
400. 407.
Matthäus Lang, Coadjutor des Erz-
bisthums Salzburg. 136. 137.
Matthäus Lang, Erzb. v. Salzburg.
442. 450. 454.
Mathiowsky, Samuel, Bischof von
Krakau. 370. 372. 375. 376. 377.
Matrei. 318.
Matzacher, Herr Hanns. 162.
Manch, Dr. DanieL 498. 499.
Maulbronn. 247.
Mautern. 22.23.55.
Mauterndorf im Lungao. 84. 131
Mauthausen. 298.299.
Maximilian L, Kaiser. 29. 30. 31.
38. U. 45. 53. 54. 55. 56. 61. Tl.
73. 79. 82. 84. 85. 100. 101. lOt
103. 123. 126. 132. 133. 136. 119.
140. 141. 175. 181. 194. 195. 196.
198. 210. 211. 216. 230. 257. 263.
281. 293. 369. 400. 401. 404. 463.
406. 407. 408. 409. 411. 412. 411
421. 422. 428. 440. 445. 447. 450.
462.
Maximilian IL, König von Böhmes.
281. 530.
Maximilianus Transilvanus. 191.
192. 199. 248. U7.
Mechmet-Bassa. 332. 333. 334.
335.
Mechmet-Beg. 333.
Mecklenburg, Fürsteothum. 90.
452.
Mecklenburg, Herz. AlbrecM
V. 91.
Mecklenburg, Herz. Heinrich der
Friedfertige. 90. 486.
M e d i c i , Herr Hanns Jakob v., Markgf.
zu Malignan. 338.
M e d i c i , Julian von. 480.
M e di c i, Cardinal Julius y. 179. 464.
Mediin g, Lukchnervon. 44.
Med na. 119.
Mednigkh. 276.
Megyer, Nagy-. 329.
Meichsner, Balthasar. 100.
Meichsner, die. 172.
M e i d 1 i n g , Pfarrer Erhard zu. 54
Mestre. 174.433.
Meteney, Hieronymus v. 192. 809.
Metz, 532. 534.
Metz, Bisthum. 106.
Michael. S. 318.
Michael, Dr. 59.
S61
Michael, Meister, Baccal. d. Medicin.
49. 51.
Michael, Meister, Züchtiger. 262.
Michelin. 63.
Michels barg. 497.
Mjednoje. 119.
Miedzyrzyc. HO.
Mi en8co=: Minsk. 269.
Miescowsky, Lorenz. 110.
Milenckhy. 115.
Milenetz. 277.
Mileziz. 286.
Millauer-Au.471.
Milo, Jurisconsultus. 402.
Miltschin. 307.309. 310.
Mindorf, Christoph von. 143.
Minorca, Insel. 187.188.
Minsk. 269.
Mirandola. 521.
Mirandola, Gf. Albert von. 330.
Mirandola, Galeoto zu Coneordia,
Graf von. 329.
Mirandola, Johannes - Fr anciscus,
Graf zu. 329.
Mirandola, Job* Thom. Picus, Gf.
zu. 329.
Mistelbach. 132. 266. 289. 291.
323. 328. 342. 344. 374.
MittelUndisches Meer. 519.
Mitterburg in Istrien. S. Pisino.
Mitterspill, vielleicht Colmo. 75*
Modrusch, Bischof Simon v. Beana.
403.
Mönchberg. 386.389.
Mörsburg am Bodensee. 101. 102.
Mogilew. 269.
Mohacs. 276. 416.477.
Mola. 180.
Moldau, Peter Raresch, Wojwode
der. 300.
Moldau, Wojwode Stephan. 54.
Molin del Hey. 191. 192. 197.210.
213. 217. 218. 224.
Molodeczno. 276.
Molodesch. 276.
Fontes. VIII.
Mondsee. 401.
Monfalcone, s. Neuroarktl.
M o n h e im, in der Pfalz. 87.
Mont-Cenis. 222.467.
Montagnan a. 433.
Montebello. 223.
Monte Leon, Camillus, Gf. von. 182.
Monte Leon, Hector, Graf von. 182.
Mo nt fort, GrS6n Apolonia v. 100.
Montfort, Graf Georg v. 143.145.
M 0 nt f 0 rt, Hugo Gf. der Ältere und
dessen Gemahlin. 87. 100. 105.
Montfort, Graf Wolf von. 192. 209.
299. 498.
Montfort, G%||^ich von. 101.
Montfort, Grafen v. 100. 101.
Montpellier. 221.
Montserrat. 187. 213.
Moosburg. 263.
Mo ra vitza, die. 374.
Morea. 496.
Moretz. 287.
Moriz, Herzog v. Sachsen. 532. 533.
«34.
Mo ro Hinge r in, Polixena. 396.
Mo roschopi. 131.
Mors per g. 264.
Mosaisco. 274.275.
Mosaysco. 130.
Mosaysko = Moshaiek. 273.
Mozaisk. 130.
Moschat. 269.
Moscu. 325.326.
Moshaiek. 273.
Mosheim, Herr Thoman. 143.
Moskau. 94. 103. HO. 113. 271. 273.
Mo aqua, Fluss. 126. 129. 273.
M o s s , die = Masovien. 377. 378.
Mota, Bischof. 199. 204. 208.
Mr axi, Herr Jan. 225. 246. 408. 409.
410.
Mraxi, Peter, Pfleger zu Güns. 104.
107.
Mraxki, Dr. 406.
Msta, Fluss. 118. 119.
36
562
Muchowets» Flosa. 260.
Muhlbacber Klause. 476.
MQhlberg. 368.528.
Mühldorf. 137. 139.40i.
M ü 1 h a m e r , Burgrogt fca Boekfläss. 4.
Mulpach in Meissen = Mfihlberg.
368.
München. 85.263.486.
München, Stoffel Ton. 432.
Münsterberg, Herzog Hanns Ton,
345 ; dessen Gem. Kath. r. Schulo-
witz, ebenda.
Mürsthal, das. 200.400.
Murszuschlag. 132.
Mulbangerin. 11.
Mulde, die. 89.99.
Mulla, die, s. Mulde.
Mumbl = Memel, Fluss. 276.
M u m 1 , die, s. Memel.
Muntzels = Montagnana. 433.
MurSn. 386.
M u s c h , Markgraf von. 510.
N a d a s d y , Gf. Thom. 382. 385. 386.
387. 388.
Nagy-Kallo. 387.
Nagy-Megyer. 329.
Nagy-Tapolczän. 386.
Napoli, Cesar de. 522.
Narbonne. 221.
Nare f, die. 111. 131. 277. 286. 287.
326.
Nauer, See. 114.
Naumburg, Julius, Bisch, v. 371.
Navarra. 514.
Neapel. 180. 181. 448. 479. 481.
482. 485. 492. 494.
Neckar, der Fluss. 106.
N e i d e c k , Achaz r., dessen Gemah-
lin. 400.
Neid eck, Georg v.. Bisch, v. Trient.
399. 400. 425. 431.
Neipperg, Herrn von. 342.
Neisse. 278.291.365.378.
Neuenbürg, Landvogt, Hanns von
Landau. 257.
Nemenczin. 113.
Nemtzitz, Gross-. 328.
NemtzitzssNiemtsehitz. 324.
Nesselwang. 102.
Nestnigkh, SUdt 94.
Nestved, Stadt 94.
Neuberg in Steiermark. 247. 263.
Neuberg, Abt Ambros von. 159.
Neuburg. 264.
Neu bürg an der Donau. 84.
Neuburg am Inn. 527.
Neuburg a. d. Saale. 88.
Neu bürg auf d. Insel Fan. 94.
Neudorf. 289.294.328.
Neudorf im V. U.M. B. 285. 324.341.
Neugarten, s. Nowgorod.
Neuhaus, s. Castel naovo.
Neuhaus in Bdhmen. 295. 309. 310.
315.
Neu haus, Herrn von. 315.
Ne uhaus, Herr Hanns von. 78.
Neu haus, Michel von. 463.
Neu mann, Meister Joh. 36. 4(^.51.
Neumarktl. 73.
Neumünster. 96.
Neunkirchen. 132. 301. 302.337.
Neusohl. 389.
Neustadt a. d. Aisch. 311. 312.
Neustadt a. d. Leine. 98.
Neustadt am Schwarzwald. 105.
Neustadt in Holstein. 91.
Neustadt, Nowgorod. 117.
Neustadt = Nowe-Brzesko. 268.
Neust ad t=:Nowo-Gortzin. 131.
Neustadt, Wiener-. 4. 5. 6. 18.24.
30. 31. 36. 41. 46. 53. 56. 72. 141.
245. 256. 262. 263. 264. 290. 300.
301. 328. 331. 337. 408. 411.411
414. 415. 441. 463. 490. 509.
Neustadt, Wiener-, Kirchen, Pfarr-
kirche, Kirchenvater derselb. 14T7.
S. Pottensteiner, Augustin.
Neustadt, Bisch. Dr. Gregor Ange-
rer. 500.
Neustadtl. 291.
563
Neustift bei Brixen. Kloster. 420.
449. 469. 471. 473. 512.
Neustift bei Brixen, Probst Augustiu.
464. 469. 471.
Neu Stift, Probst Ulrich. 498. 512.
514.
Neu-TitscheiD. 322. 323. 324.
Neutra. 282. 386. 389.
NeuweilersaNeuviller. 105. Max I.
das. 105.
Newa, Fluss. 117.
Neydeggor, Dr. Paul, Bamberg.
Probst. 306.
Nie las, Dr. 455.
N i c o 1 a u 8 , Diener des Konrad Celtes.
66.
Nico laus, Pfarrer su Heiligenstadt.
14.
Nicolsburg. 132.266.291.
Nida, Fluss. 286.
Niederheid. 307.
Niederlande. 250.432. U8. 457.
495. 501. 502. 503. 504. 514. 515.
516. 527. 533.
Nieder-Limbach. 244.
Niemen, Fluss. 112.276.286.325.
326.
Niemtschits, Gross-. 289.324.
Nieper. 269.271.272.273.
Nifo, Agostino, der Philosoph. 181.
Nimburg. 279.
Nimes. 221.
N i r i t a s = Nyiregyhaza. 388.
Nischa. 115. 118.
Nisslstein, der von. 527.
Nittenburg. 117.
Nizsa, Stadt. 519.
Ndrdlingen. 263. 475. 527.
Nogarol, Graf Leonhard. 265.271.
274. 275. 279. 316. 403.
Non, Berg. 437. 456. 475.
Norby, Severin. 93.
Nortwed, Severin. 93.
Nortweden, s. Norwegen.
Norwegen. 97.
Nouidwor. 325.326.
Novara. 223.
Nowgorod, Gross-. 116. 117. 118.
128. 130.
Nowo-Brzesko. 268.
N owo-Gortsin. 131. 286. 287. 324.
327.
Nowo-Grodek. 269.
Nürnberg. 88. 100. 255.264.311.
450. 459. 464. 465. 486. 504. 513.
515.
Nürnberg, Dr. Chr. Scheurlein. 257.
Nurs i a , Gregor von. 402.
Nussberg, der. 40.
Nyiregyhaza. 388.
Nykdping. 92. 94.
Ober-Enheim. 105. 106.
Oberheid. 307.
Ober-KSrnten. 457.
Obernburger, Johannes. 372.
Obernehnam, s. Ober-Enheim.
Oberno. 269.
Oberstein, Herr Probst Paul v. 140.
Obertzan, Herr Erasmus. 300.
Oberw einroayr, Herr Jodocus. 410.
Odense, Stadt. 95.
Odenwald, der. 312.
Oder, Fluss. 108. 109. 266. 278.
286. 374. 390.
Oderberg. 109.288.
Oecolampadi US. 513.
Oedenburg. 54.264.
Oeder, Hanns, Secretär. 257.
Öls, Fluss. 109.
Oesterreich.U7. 486.524.
Oesterreich, Herz. Georg v., Bisch.
zu Brixen. 496. 497. 498. 499.
Oesterreich ob d. Enns. 159. 301.
Ötting, Alten-. 401.
Oettingen, Graf von. 412.
Ofen. 64. 133. 134. 263. 266. 281.
289. 295. 330. 333. 381. 382. 403.
404. 405. 406. 407. 409. 410. 411.
415. 484. 505. 506. 507. 508. 509.
510. 516. 530.
36»
564
Ofen, Soliman Bassa das. 332.
Ogf^ershe im. 249.
Ogiein, Kfimmerer. 442.
Ohlau. 291.
Okrieja = Oxj. 2T7.
Oko8B.267.278. 34i.
Olau. 390.
Olkeniki. 113.
Oleschno. 266. 374. 378. 390.
Olfer. 120.
Ol mutz. 108. 131.266. 283. 28S. 289.
291. 323. 327. 341. 344. 374. 378.
390. 395. 410.
Ol m fitz» Bisthum von. 108.
0 1 m ü t z , Bisch. Johann XVI. 345. 360.
Ol mutz, Bischof Stanislaus I. 304.
Opatow, 110.286.287.
Opiro, 8. Ap^nrade.
Opoczka. 114. 115. 116.
Opole 287.
Oponitza, das Wasser. 341.
Oppa. die. 390.
Opp ein, Furstenthum. 266. 392.
Oppeln. 374.378.390.393.
Oppava. 390.
Oreat Rechelwitzkha. 118.
Oreschackh. 117.
Orlo, Abtei. 109.
Orpierre. 221.
Orsa. 113.
Ors a = Orsza. 130. 269. 270. 275.
Oschna, die. 325.
Oseck. 327.
Osiek. 324.
0 s 0 p p o , Berg. 1 72. 173. 434.
Osse. 287.
Ossega. 119.
Osseckr^Osiek. 324.
Ostairich. 219.
Osterburg. 90.
Osternitza, Fluss. 115.
0 s t r an. 108. 131. 288. 295. 322. 323.
327. 364.
Ostrawitza, Fluss. 108.
Ostrositz, Niclas. 300.
Ostsee. 115.276.
Oswi eczin. 109. 131. 29S. 323.324.
327. 3U. 364. 374.
Osze = Hoza. 276.
Otmüt 269.
Ottakring, Kirchen S. Limbert*!
und S. Wolfgang*8. 27.
Ottensee, Stadt, s. Odense.
Ottensheim. 299.
Ott -Hein rieh, der GrossmÜhif«
V. d. Pfalz, Herzog zu ^euburg. 359*
Ottilienberg, St 105.
Ottmac hau. 279.
0 tto u. Ernst Herz-r. Läneburg. 48&
OttokarH.v. Böhmen, Kon. 153.194.
OuTCze, Flass. 221.
Ox, Christoph. 497.
0 X y , Fluss. 277. = Okrzeiea.
Pa dua. 73. 177. 428. 429. 430. 431.
433. 436.
Pairsperger, ein Junger. 500.
Palamit, Fluss. 118.
Palbier, Kümmerer. 442.
Palermo. 184. 185.
Pallaricini, Sforza Marcbese. 5ft
531.
Pappenheim, MarschSlIe von, 87.
88.
Pappenheim, Wolf Dietr. t., Bzm-
berg. Domherr. 306.
Paradeiser, Augustin, aus Kirnten.
307.
Parchim, Stadt 90.
Parcho. 116.
Paris. 524.
Parma. 456- 531. 532.
Partin, Dorf. 265.
P a r t z o w. 131. 268. 286. 324. 326.
Passau. 249. 256. 299. 414. 533.
Pa s s au , Bisch. Ernst, Herz. v. Baiern.
413.
P a s s a u , Bisch. Virgil Fröschel. 400.
P a s s a u , Meister Stephan von. 44.
Passl er, Peter. 466. 470. 474.
Paul, St, bei Wien. 31.
565
Paul in., Papst 368. 369. 492. 495.
496. 504. 512. 513. 516. 521. 523.
525. 527. 529.
Paul IV., Papst. 135.
Paul St., Abt Ulrich. 163.
Paul Algimunt, Bisch. ?. Vilna. 360.
Paul, Pfarrer lu Si Martin in Kl.-
Neuburg. 10.
Paul V. Liechtenstein, Bisch, v. Trient.
427.
Paumgartner,Dr. Peter, bair. Hof-
rath. 257. 497.
Pavia. 181.467.470.
Paynak, das Gebirge. 75.
Payrstorffer 149.
Pcsina. 109.
Pecsora. 129.
Pegnits, die. 100.
Peiersdorf. 88.
Peischldorff. 172.
Pelkhy. 278.
Pelopones. 496.
Pels. 247.
Pemphlinger, Herr Stephan. 265.
Peni Beinischs, ung. Feldhauptmann
an der mittleren Donau-Brücke. 6.
Pen ig zu Dietenheim, Peter. 497.
Penning, Meister Jan. 92.
Pepert, Jakob, Pfarrer in Heiligen-
stadt. 3.
Perenyi, Peter. 323. Vergl. 411.
Perg, Herr Kasper ?., bambergischer
Gesandter. 306.
Perkheim, Georg von. 307.
Perleberg. 90.
Permenczo, Feldhauptmann M. Cor-
yin's. 31.
Permien. 129.
P e r n e ck am Hartberg. 150.
Pernegger, Ulrich. 134.
Pernheim. 312.
Pernstein, Herren ?on. 108. 289.
Pernstein, Herr Albrecht od. Woi-
tich Y. 304.
Pernstein, Herr Wittich von. 299.
Perpignan. 209. 220.
Persenbeug. 249. 299. 317.
Pescara, Graf von. 469.
P es car a , Ferd. d'Avalos, Marchese
di. 181.
Peschiera. 223.
Pesitzateitz. 325.326.
Pesth. 134. 330.
Peter, Bischof von Pf emisl. 113.
Peter Bonomo, Bischof von Triest.
140. 257.
Peter Raresch, Wojwode d. Moldau.
360.
Peterkaw = Piotrko w. 266. 267. 370.
Pe t er sd or ff auf d. Insel Femern. 92.
Peterswalde. 289.327.364.
Petlern. 310.313.
Petronell. 389.
Petrowitz = Peter Raresch, Woi-
wode der Moldau, 360. 381.
Petschach, Felician von. 163.
Pettau. 295.
Peutten. 341.
P e y s s e r. 449.
Pfad = Po. 479.
Pfaff, Martin. 434.
Pfalz, Friedrich II. von der. 359.
Pfalz, Ott-Heinrich von der, Herzog
zu Neuburg. 359.
Pfarrkirchen in Baiern. 106.263.
Pfefferer. 470.474.
Pfiert, Herr Symon-Sigm. v. 140.
Pfintzing, Melchior. 84.
Pfintzing, Ulrich von, Abt von St.
Paul. 163.
Pf lu eg, Herr Hanns. 304. 313.
Pflueg, Julius, Bisch, v. Naumburg.
299. 371.
Pfortzach. 106.
Pfrauenberg. 310. 313.
Pfrembt. 313.
Pfuntner. 61.
Phad»Po. 222.
Philipp, Herzog von Braunschweig-
Wolfenbüttel. 534.
566
Philipp ron Burgund, Herzog. 224.
422.
P h il i p p d. GroMinuthige, Landgf. t.
Hessen. 368. 486. 491. 504. 523.
525. 526. 527. 528. 533.
Philipp» Pfalzgraf b. Rhein. 493.
Philipp I.T. Spanien. 44. 104. 401.
408. 441. 445. 450. 451.
Philipp n., Sohn Karfs Y. 529.
Philipp Ton Flershein, Bischof zu
Speyer. 299.
Philistini. 383.
Piacenza. 368. 479.
Piare» Flass. 173.
Piaresella. 173.
Piber-Alpe, die. 263.
Pibra eh , Jakob and Sebald t. 332.
Picardie. 514.
Piela, Fluss. 271.
Pielstouitza. 278.
P i erao nt. 222. 495. 519. 520. 531.
Pientzenawer, der. 424.
Pierbach. 107.
Pierer, Valentin, Abi zu St. Lamp-
recht. 143. 145. 162.
Piesch, Friedrich. 243.
Pieschackh. 120.
Piersinsky. 287.
Piesky==Bielica. 325.326.
Piestonetz. 278. 326.
Pietro, Isoladi San-. 186.
Pietsch, Friednch. 261.
Pietza. 278.
Pieve di Cadore. 426.
P i 1 gr a ni , Meister Job., Licentiat d.
Medicin. 16.
Pilsen. 310.313.
P i m p i n e 1 1 a , Vincenz, Erzbischof.
299.
Pinar, Capo del. 188.
Pinzgau. 476.
P i o t r k 0 w. 266. 282. 283. 370. 374.
375. 377. 378. 390. 391. 392. 393.
Piperno. 180.
Pirnitz. 306.
Pirstinger, Berthold, Bisehof tm
Chiemsee. 413.
Pisa. 423.
Pisanntz, N., Dechant tod. 199.
Pisino. 72.73.77.78.247.
Pisino, Karl Trapp auf. 84.
Pisino, Tgl. auch Müterburg.
Piskowice. 278.
P i st 0 r i s , Dr. Simon, Kanzler. 291
Pitigliano, Conte. 425. 427. 428.
Pias UI., P. 399. 428. 429. 430. 432.
Pizzigetone. 470.
Placenz^Piare, Flosa. 223.
Planer. 8.
P 1 a n k e n 8 1 e i n , Lienh. Ranber, Frei-
herr zu. 164.
Plankensteiner, Herr Johaaa. 10.
Plankner, Herr Wolfhart 314.
P 1 a t e n = Piave, Fluss. 223.
Plauen in Sachsen. 99.
PI e i f im Cadober = Piere di Cadore.
426.
Pleiskirchen. 401.
Pleskow. 128.
Pless, Schloss und SUdt. 109. 131.
283. 288. 295. 323. 324. 327. 341
364. 366.
P 1 e t z k 0 , Wojwode Pet Schisehkt.
274.
Plintenburg=sVisegrtfd. 331.336.
PI ot z k, Herr Andreas Crieius, Biseh.
von. 292.
P 1 o c k , Probst Johannes von. 404.
PI otzk , der Wojwode von. 377.
Po. Fluss. 178.479.
Pockzweuitza=s Koprzywiea. 324.
Poczatek. 295.
Podestagno, Schloss. 404.
Podkhzreuitza. 327.
P 5 1 1 a u , Probst Ulrich v. TrautmaaDs-
dorf zu. 150.
Polten, St. 55.289.409.
Poesing. 321.
Pösing, GrfiBn von. 18. 20.
Pö s i n g , Graf Thomas von. 61.
567
Pötzelsdorf. 50.
Poglin, Maria. 396.
Poikthal iD Krtm.78.
Pol an, Probsiei, 8. Pöllau.
Polaniec. 324.
Polderl, Georg. 434.
Polechowitza. 326.
Polen. 109. 289.294.481.
Pol en, Alexander, König y. 400.
Polen, Königin Barbara. 373. 377.
Polen, Königin Bona. 316. 375.
Polen, Elisabeth, Königin v. 344.
Polen, Hedwig, Tochter Sigmund'sl.
358.
Polen, Katharin, Anna u. N. Töchter
Sigismand*s I. von. 375.
Polen, Sigmund I. Ton. 169. 267.
270. 271. 278. 316. 325. 336. 364.
369.
Polen, Sigismund n. von. 365. 369.
370. 371. 376. 377. 390. 392.
Polen, K. Uladislaus von. 390.
Pol heim, Herr von. 12.
P 0 1 h ei m , Herr von. 399.
Pol heim, Herr Erhard von. 143.
150. 306.
Pol heim, Herr Kiriak yon. 414.
Polin. 262.
Polna. 279.
Polohitza. 325.326.
Polock. 114.115.
Polocka, Bach. 115.
Polomed, Fluss. 118.
Polonitza. 131.324.
Polotzko. 130.
Polowitza. 327.
Pontaffel. 172.
Pontebba. 172.
Poppenberger, Dr. 232.
Porchow. 116.
Pordenone. 173. 435.
Porgkh, Stadt auf Fernem. 92.
Porosoua» Rozawa. 325. 326.
Poraenna, Graf ron. 224.
Portenaw. 173.
Portugal, Emanuel I., König v. 1 97.
Portugal, König Johann III. r. 533.
Posadowsky, Herr Jan. 378.
Posen. 291. 292.293.378.
Pos^n, Bischof Johannes ron. 292.
Posen, Probst Johannes y. 404.
Posen, Andr. Gf. z. Gorka, Castellan.
376.
Posetzen Jaroslawsky, Iwan. 267.
P 0 si e 8 s es Beziers. 221.
Pospier. 45.
P 0 1 s c h , Herr Georg. 460.
Pötten brunn, Dr. Andreas Ton,
Vicekanzler d. Universitfit 42.
Pottendorf, Domina de. 33. 42. 47.
Pottendorf, Christoph von, dessen
Witwe. 14.
Pottenstein in Baiem. 100.
Pottensteiner, Augustin, Kirchen-
vater der Pfarrkirche zu Wiener-
Neustadt 5.6.
P ra g. 256. 262. 263. 279. 305. 306.
307.308.309.310. 313. 315. 321.
361. 362. 364. 368.
Pralitz. 107.
Pr antner, Erasmus. 266. 279.
Pranntner, Herr Wolfg., Hoch-
meister des St. Georgs-Ordens. 337.
P r a tter von St. Lienhartsherg. 470.
474.
Prausnitz. 291.
Precop. 129.
Pregarten. 107.
Pregnitz am Bodensee, s. Bregenz.
Prelay. 112. 287.
Prellenkirchen. 329.
Premisl, Bischof Peter. 113.
Premsa, Fluss. 109.
Prenner, Dr. Georg. 403.
Preny, Emerich, Palatin v. Ungern.
411. Vergl. 323.
Prerau. 341.
Presch. 414.
Press b ur g. 5.U. 72.225.257.282.
295. 298. 299. 300. 304. 316. 321.
568
323. 331. 337. 385. 389. 393. 407.
516.
PresnitE. 314.
PretotEDo. 286.287.
Pretta. 249.
Prevelka. 286.
Preuolkha. 112.
Preuerio, Dorothea. 3.
Preussen. 276.
Preussen, Albert, erstHerf.T. 358.
Preussen, Hochmeister d. d. Ordens.
104.
Preys, die. 106.288.
Pririgrye. 386.
Priuitia =Pri?igye. 386.
Prodericos, Herr Steph., Bisch, v.
Sirmien. 285. 305.
Promnitz, Balth. y., Bisch, t. Bres-
lau. 345.360.391.392.
ProsnitE. 108. 285. 289. 323. 328.
Prosono wsky, Wilhelm. 304.
Prospero, San. 179.
ProstoYitz. 131. 266. 278. 288.
Prossowice. 110.278.
Prukner, Pfarrer. 10.
Prselaje. 112.
Przywalka. 112,
Pschega, Fluss. 116.
Ptsina. 288.
Puchler, Liendl. 470.
Pucheim. 401.
Puechaim, Domina de. 36.
Puecheim, Frau ron. 404.
Puecheim, Christoph ron. 232. 242.
Puecheim, Georg von. 245.
Puecheim, Herr Hanns y. 162. 235.
242. 261. 262. 414. 459.
Puecheim, Pilgrim von. 242.
Puecheim, Herr Wilh. v., dst Land-
marschall. 337.
Puechenstein. 477.
Puechern. 103.
Püchler, M. 82.248.
Puechperg, der, Weingarten. 54.
Pula, Capo di. 186.
Pulkau. 309.
Pum, Peter, Stipendiatus. 18.
Purn, der von. 527.
Pusterthal. 425. 426. 457. 475.
476. 500.
Putsch, Johannes. 409.
Putsch, Ulrich. 400.
Putzer, Martin. 525.
Pyber-Alpe. 318.
Pysendorfer, Hieron., Probst. 514.
Pyskow auf d. Ins. Schutt 304.
Psrebrach= Schebrak. 310. 313.
Quadasen. 115.
Raab. 134.263.328.
Rabenhaupt ron Suche, Nidas,
Secretar. 257.
Rabenstein. 341.
Rabnstainer, Hanns, Bamberg.
Gesandter. 306.
Rah in. 327.
Rachling, die. 310. 313.
Rtfcknitz, Christoph von. 143.
Raco, Lo. 218.
Radechuosec =» Radoszkewiese.
276.
Raditz, ein Raize. 383.
Radlsdorf. 88.
Radnburg = Rattenberg. 247.
Radoszkewicze. 276.
Radouil, Gregor, Wojwode. 131.
Radowj. 325. 326.
R a d 0 w i 1 => Radziwil. 370. 376.
Radzivil, Barbara ron. 369. 370.
Rad zivil, Gregor, Wojwode. 131.
Radziwil, Herz. Niclas von. 376. 302.
Ragendorf. 329.
Raicy. 116.
Raid, Michael. 89.
Raigersdorf. 378.
Raimund US, pfipstl. Legat 91.
Raizen. 3. 383.
Rakhl in Istrien. 77.
Rakos, das Feld. 54.
Ranaritz = Reinerz. 279.
Rapersweil = Ribeuvillier. 105.
569
RappoIdsteiD. 105. 107.
Rasenpuche, d.» ein Weingart 50.
Raskay, Kasper. 294.
Rasp, Paul. 163.
Raspe in Istrien. 73. 74. 75.
Rasparg, s. Raspe.
Rasz, Ulrich. 5.
Rastadt. 106.132.247.263.
Rastenberg. 107.
Rasienfeld. 107.
Rathenow. 90.
R atibor. 341.378.
Ratmannsdorf, Lasla von. 143.
148. 150.
Rattenberg. 132.247. 295.
Ratsnberger, Meister Georg. 71.
R a Q b e r , Christoph, Risch. y. Laibach
104 und Seckau. 143. 413.
Rauber, Herr Leonh., Hofmarschall.
141. 164. 442.
Rauber, Niclas, dessen Witwe. 367.
Räuden. 341.
Raumbschfissel, Christ. 266.279.
Raumschussl,Georg.l06. 107.114.
R a u n a c h , Herr Rernhardin von. 78.
163.
Rauscher, Friderich, Probst. 63. 64.
R a u s e r , Kasper und Gregor. 140.
Ravenna. 431.
Ravensburg. 102.
Ravent, Schlesier. 11.
Rayner, der Lang. 434.
Recanati, Wallfahrtsort. 70.
Refl, s. Reval.
Regensburg. 59. 256. 264. 465.
488. 504. 506. 507. 513. 526. 527.
Reichenau, Abtei. 103.
Reichenau, Joach., Marschall su, aus
Kirnten. 307.
Reichenbach, Dr. Wilhelm v. 101.
. 102. 103. 463.
Reichenbarg, Herr Hanns v. 143.
145. 163.
Reiche rsdorf= Raigersdorf. 378.
Rein. 527.
Reinerz. 279.
Reisch. 116.
Reischach, Herr Egg von. 507. 509.
Rendsburg. 95.
Renner, Meister Hanns. 442.
Resan, Ffirstenthum. 129.
Retzin, Herr Peter. 314.
Reuendt, Schlesier. 11.
Reutlingen. 447.
Reutter, Kasper. 261.
Reutti. 104.247.532.
Reval. 133.
Reval, Bischof Johann V. 136.
Rey henburg, Herr Hanns v. Haupt*
mann. 72. 73.
Reytter, Kasper. 243. 261.
Rha. 120.
Rh ei n, der. 105. 106. 247. 474. 532.
Rheinischer Bund. 504.
Rhodus. 14.264.458. 459.
Rhone, Pluss. 221. 494.
Rjäsan, Gouvernement. 129.
Ribeauvillier. 105.
Richard Greiffenklau, Bischof von
Trier. 459.
Ried. 401.
Rientzn, der. 476.
Riepper, Joh., Decliant von Brixen.
138. 455.
Riess, das. 454. 527.
Rietentaler, Wolfg., Canonicus zu
Kl.-Neuburg. 26.
Riga. 115. 276.
Rima, die. 386.
Rima-Szombat. 386. 388.
Rinderer, Hanns. 261.
Rind 1er, Ciprian. 497.
Rinner, Hansgraf. 235:
Rivoli. 222.
Rockentzan = Rokitschan. 310.
R 0 ck n e r , Paul, Schulmeister bei St.
Stephan in Wien. 71.
Rodby auf Laaland. 92.
Rodenegg. U5. 446. 469. 476.
Rodenegg, Hausser von. 470.
570
Rodenegg, Pfleger das. Sigm. von
Brandis. 471.
Rotz. 107.306.
Rogen dorf, Herr Wilhelm v. 294.
314. 320. 331. 408. 432. 451. K07.
508. 509.
Rohrschach am Bodensee. 101.
Rokitscban. 310.
Rom. 179. 180. 458. 480. 481. 493.
Ro magna. 492.
R 08 at E, d. i. Rosazzo, Benedietiner-
Abtei. 73.
Rosenberg. 266. 374. 378. 390. 393.
Rosenberg, Herrn ron. 315.
Rosen heim. 132.
Rosmülner aus Rassbach, Meister
Andreas, Collegiat der Rosen-Barse
in Wien. 5.
RospreseaRospna. 391.
R 08 s an Ot Erzbisch. Yinc. Pimpinella.
299.
Rossheim, Martin von. 514.
Rostowsze. 325.
Rostrass Rosprza. 375. 377.
Rotber = Pnwoz. 108.
Rotber=>Ratibor. 341.
Rotenburg, s. Rattenberg.
Rothenburg. 312.
Rothenburg an der Wümme. 97.
Rotbenfels, Schloss in Baiem. 100.
312.
Rothuet, Dr. Franz. 498. 500.
Rottal, Herr Georg von. 261.
Rottenmann. 132. 148.247.
Rottenmann er Tauem. 247. 263.
Rottnburg »Rattenberg. 295.
Rottnperg, Ratnperg, Paul von.
76.
Roussillion, Grafschaft 220.
Rovereto. 428. 439.
Rovigo. 177.
Rozawa. 325.326.
Rosprza. 375. 377.
R ud, Sigismund, Canonicus v. Wald-
hausen. 63.
Rudniki a. d» Mereesanka. 113.
276. 325. 326.
Radnitz = Raadei. 341.
Rudoletz. 310.
Rudo Iph I. V. Habsburg. 194.
Rfide.... 150.
Rfidiger, Abt von WeiMenburg im
Elsass. 106.
Ruedolfs = RudoleU. 310.
Ruelantin. 38. 61.
Rumer, Georg. 414. 497.
Rungelstein. 443.
Russbaeh, Meist And. RosaiüllMr
aus. 5.
R u s 8 1 a n d , Czar Basilins IwAoowics.
270.
Rustam-Bassa. 332. 333. 334. 335.
336.
Rutsehon, der. 433.434.
Saale, die. 88. 98. 99. 264. 311.
Saal fei d. 88.264.
Saatz. 315.
S a b e 1 i e u 8 , Johannes. 527.
Sabine, Gem. Herz. Ulrich*8 v.Wfir-
temberg. 256.
Sabinsky, Peter KmiU. 327.
Sachsen. 495.528.
Sachsen, Albert, Churfurat v. 44.
Sachsen, August Herz. von. 534.
Sachsen, Herz. Georg der Reicke
von. 299. 314.
Sachsen, Ohurf. Friedrich d. Weise.
89. 99. 452. 486.
Sachsen, Job. Friedr. I. d. Grossm.
aurf. 314. 368. 504.523. 525. 526.
527. 528. 533.
Sachsen, Herzog Moritz von. 532.
533. 534.
S achsen-Lau enbur g, Herzog
Johann IV. 98.
Sacile. 173. 223.
Sftus enst ein, V.O.W. W. 54.
Sagrewskhy, Gregor-Demetry. 1 06.
S a I a m a n e a , Gabriel. 460. 46 1 463.
464. 475.
571
Salces.Schloss. 209.
S a 1 i u 8 , Gesandter Karl's. Y. 410.
Salm, Graf Nicla8.80. 2SZ. 329. 331.
334. 336. 337. 360. 381. 469.
S al m ans weil. 105.
S a 1 o m e h » Grossffirsiin. 273.
S a 1 o m o n aus Eggenburg. 10.
Salsalona=»St. Seloni. 219.
Salsa SS, Schloss. 221.
Sa User, ein Edelmann. 94.
Salsa, Jak. y., Bischof von Breslau.
278. 291.
Salsach, die. 304.326.
S al sbur g. 84. 132. 247. 263. 298.
302. 303. 401.
S als bürg, Ersbisthum. 136. 147.
255. 476.
S a 1 s b u r g , Bisthums - Coadjutor
Matthfius Lang. 84. 136.
S a 1 s bu r g , Ersbischof Leonhard von
Keutschach. 83.84.400.411.
S a 1 s b ur g, Ersbischof Matth&us v.
132. 413. 442. 450. 454.
Samarko, Dorf. 265.
Samborsina. 287.
Samogitien. 276.
Sambstin, See. 118.
Samuel, Bischof v. Krakau. 370. 372.
375. 376. 377.
Sand- Mar ein in der Schutt 331.
Sandomier. 131.324.327.
S a n n a =s Sienno. 278.
Sannart, J. 174.
Santa Grus, Hauptmann. 187.189.
Sa pur, Juan. 273.
Sara, Hieronymus. 305.
Saragosa, Juan, Ersbisch. v. 193.
Sardinia, Insel. 184.
Sirkinyi, Herr Ambros. 413. 451.
Sarns, Freithofer von. 471.
Saruns, Fluss. 222.
Sauberg, der. 374. 378.
Saurau , Erasmus v., Marschall. 143.
150.
Saurau, Wolfg. von. 143.150.248.
Saurer, Laur., Vicedom. 394. 395.
402. 403. 406. 410. 411.
Savarsinsky, Jan. 112.
Save, die. 383.
Savorgnano, Girolamo conte di.
434.
Savoyen. 222.493.495. 514. 519.
Sawolskische Tataren. 131.
Scaletta,La = Pass d. Laitter. 429.
Scarperia. 179.
Scava, die. 323.
S ch a b a = Chivasso. 222.
Schfirding. 107.263.
SchSrding, Hanns v. Bern, Pfleger
das. 257.
Schärf enberg, Herr Christoph von.
163.
Schfirfenberg, Herr Hanns v. 163.
Schftrtlin von Burtenbach, Hanns.
527.
Schalders-Thal. U9.
Seh allen berger, Kasper. 163.
Schämen a. 114.
Scharadits. 266. 285. 289. 322.
323. 328. 341.
Scharescheff. 269.
Schar ndorf=Schordorf. 256.
Schaunburg, Graf Georg r. 140.
493.
Scheachmet, tatar. König. 131.
S c h e a 1 e , König von Kasan. 274.
Schebell, Georg, Dr. 6.43.
Schebrak. 310.313.
Seh edlin. 63.
Schegima, Fluss. 119.
Sc hellen berg, Herrn von. 105.
Schellenberg, Herr Jaroslaw von.
314.
Schellenberg, Herr Ulrich v. 433.
Schenk, Antoni. 506.507.
Schepper, Comelius-Duplicius. 305.
Schereschowa. 325.326.
Scheurlein, Dr. Christoph v. Nürn-
berg. 257.
Schibansky. 129.
572
Sehidlovietsky, Herr Christoph, S
Castellan zu Kraktu. 292. S
Schidlonr. 278.286.287. S
Schielle^Sellye. 322. S
Schiern, Georg ron, brandenb. 6e- S
sandter. 312. S
Sehilcherberg, 79. S
Schilhertaber. 78.
S c h i n t a = Sempthe a. d. Waag. 315. 8
316. 322. S
Schischka, Peter. 274. S
Schkhloff=»Szklow. 269.
Schlachindweyt, Stephan. 243. S
261.
Schlaindieweit. 414. S
Sehladming. 132.247.263.295. S
Schi an. 313.315.
Schi anders im Vintschgau. 466. S
Schleinitz, Johann v., Bischof ?on S
Meissen. 292. S
Schlesien. U. 46. 109. 266. 278.
288. 292. 294. 479.
Schleswig. 95.96. S
Schietstadt. 105. S
Schlick, Graf Albrecht 314. S
Schlingua, Fluss. 119.
Schluedr, der. 434. S
Schiasselburg. 117. S
Schmalkaldischer Bund. 504. S
514. 525. 528. S
Schmetkovitsin, Clara. 396. S
Schmidhfltte. 311. S
Schmidinger, Hanns. 261. S
Schmidinger, Wolfgang. 243. S
Schmutzer 148. S
Schnagerer, Lienhart. 470. 471.
473. 474. S
8 c hna ytp eck, Herr Job., Kanzler. S
2U. 245. 257. 261. S
Sehn eidpeck, Herr Job., Kanzler, S
dessen Gattin. 404.
Schnitzpfimer 185. 197. S
8 chön borg er, Bruder Nidas. 179. S
Schonkirchen, Hanns Schnayt-
peck, Herr zu. 257. S
cholona, Fluss. 116.
chonberg. Nielas tod. 134. 135.
chon egg, Gericht. 445.
chonher, Fleischer. 4.
chorndorf. 256.
Chor na. 121. Fluss. 121.
chosa, Fluss. 120.
chottland. 523.
ch Ottwien. 41.132. 300. 331.
chrfittel, Dr., dessen Gattin. 403.
ch ra t, Burghauptm. za Bmek a. d.
Leitha. 23.
chreckenberg, der bei Zwickau.
99.
chroffensteine. 500.
chroffenstein. Bisch. Christi.
T. 132. 453.
chroffenstein, Sigmund ▼. 450.
ehr Ott, Achaz. 143.307.
chrott, Herr Wilhelm. 143. 145.
148. 160. 161. 163. 226. 233. 234.
236. 237. 238. 240.
eh rot, HerrWolfg., Licentiat 163.
chütt, Insel. 304.
chulowitz, Katharina ron. Gem.
Herz. Hanns v. Munsterberg. 345.
churf, Herr. 442.463.
churff, Herr Wilhelm. 500.
chussen, der Fluss. 101. 102.
chwabach. 88. 100.
chwaben. 457. 474.
c h w a b e n , Landvogtei in. 102.
chwa der loch, der Wald. 102.
ehwftbiseher Bund. 58. 475. 476.
ch wager, Ulrich. 243.
chwartz, Hanns. 243.
ehwartza, die. 327.
chwarz. 414.
chwarz, Hanns, Mönzme ister. 261.
chwarzenberg. 312. Freiherren
von. 312.
chwarzwald. 105.447.
chwarzwasser. 109. 131. 288.327.
chwatz. 132. 247. 298. 463.518.
chweden. 97. 117.
573
Schweis. 101.457.512.
Schwerin, Stadt 90.
Schwerin, Grafen von. 90.
Sebastian II., Sprenz, Bischof von
Brixen. 454. 456. 457. 461. 465.
471. 473. 475.
Sebeckin.Frau. 399.400.
S ecka u , Bisch. Christoph I., Rauber.
143.
S e c k a u , Bisch. Christ IL, Zäch. 400.
S e c k a u , Probst Yon. 146.
Sedletz. 327.
Seeland. 412.448.501.
Seeligenstadt, Dr. Johannes Grul
aus. 6. 15. 20.
Seeperg. 96.
Segeberg, Schloss und Stadt 96.
Seiseneck, Herr Georg von. 409.
Seitzkhow. 118.
S e 1 i m , tfirk. Kaiser, Gesandte. 409.
Seil, Peter. 506.509.520.
Sellye. 322.
Seloni, St 219.
Selua,die. 325. 326.
Sem Die ring, der. 302. 337.
Seropthe a.d.Waag. 315. 316. 322.
382. 385. 386. 389.
Senis-Siena. 532.
Serayalle. 522.
Serben. 383.
Sermoneta. 180.
Serntein, Herr Ciprian von. 442.
Sernteiner,U. 82.87.
Sesia, Fluss. 222.
Sessa. 181.
Seuera. 129.
Seyberspekch, Barthol., Vicar zu
Loosdorf. 49. 52. 62. 64.
S f 0 r z a , Franz, Herzog von Mailand.
432. 469. 475. 485. 493.
Sialand, Insel. 94.
Sibenburger, Dr. Mert. 162. 177.
180. 184. 191. 192. 193. 203. 205.
210. 219. 220. 237. 243. 261. 414.
Sibidat, s. Cividale.
Sicilien. 492.
Sickingen, Franz ?on. 459.
Siebenbürgen. 524. 530.
Siebenbürgen, Maximilian v. 447.
Siefring, Pfarrer daselbst. 15.
Sie na. 179.532.
Sienno-Sanna. 278.
Sierndorf. 306.
Sierershausen, Schlachtbei. 1553.
534.
Sigberg. 96.
S i g i s m u n d , Bisch. ?. Fünfkirchen. 54.
S i g i s m u n d , Kaiser. 391.
Sigmund I., König ?. Polen. 83.103.
104. liO. 111. 112. 113.125. 131.
133. 134. 169. 265. 267. 270. 271.
274. 278. 285. 289. 290. 291. 294.
299. 316. 325. 336. 358. 364. 365.
369. 373. 403. 406. 407. 408. 410.
440. 451. 454.
Sigismund H. von Polen. 293. 365.
369. 370. 371. 376. 377. 390. 392.
393. 394. 395.
Sigmund, Herzog y. Österreich. 30.
441. 462.
Sigmund von Lamberg, Bischof von
Laibach. 434.
Sigmund, Abt von Melk. 162.
Silberberg, Andre v., aus KSrnten.
307.
Silberberger, Hanns. 177.
Silberberger, 185. 197.
205. 207.
Silberprenner, Georg. 52.
Sile, Fluss. 173.
Sime on, Bruder des Czaren. 126.
S i m m e r i n g , Taber daselbst 28.
Simon, Bischof von Agram. 414.
Simon, Bischof von Modrusch. 403.
Simpy, Anton von Croy, Herr von.
250. 257.
S i n i c h e n = Sirmien, Bisch. Stephan.
305.
Si r atz , Spiteck v. Tarnow, Wojwode
zu. 378.
574
Sirmien, Bischof Stephan Yon. 30tf.
S i 1 1 a u e r , Taofpathe J. Tichiels. 50.
Sita vor, Bürger von Wien. 42.
Szina. 284.
Skara, Flosa. 110.
SiafnitzB=Zlabings. 310.
Slan = Sehlan. 313.315.
Slatkonia, Georg von, Bischof von
Wien. 412.
Slatona. 390.
Slawnitz. 315.
Slonim. 269.
Smerduntze. 364.
S m er kalnky, Kloster. 275.
Smolenszk. 130. 270. 271. 275.
Snay, Fluss. 119.
Sniczerin. 11.
Sobeckh, Walthasar. 286.
Sobieslau. 307. 309.
So letz. 286.287.
Soli man I., tu rk. Kaiser. 376. 478.
494. 501. 509. 510.
Soliman II., Kaiser. 264. 285. 289.
293. 330. 332. 333. 334. 335.
Soliman-Bassa. 332.
Solun. 269.
So mm er ein. 337.
Somorja. 329.
Sonnder-Juchtlanndt 95.
Sonthofena. d. Hier. 105.
Sophi, der Berg, = Osoppo. 172.
434.
Sophi, Rex Persarum. 478.
Soreth, Fluss. 116.
Soss,Istvan. 387.
Sotoki. 116.
Souichost = Zawichost. 324.
Span, Emerich, zu Pressburg, dessen
Gattin. 44.
Spanien. 148. 489. 491. 494. 513.
530.
Spanien, Königin Johanna von'. 1 55.
Spat, Herr Dietrich. 493.
Spaur, einer von. 463.523.
Spenberg. 173.223.
Sperck, . . . . ein Gefangener. ISl.
Spessart, der. 312.
Speyer. 247. 249. 250. 477. 513.
515. 518. 523.
Speyer, Philipp, Bisehof von. 299.
Spiezbeklin. 10.
Spilimbergo. 173.223.
S p i n o 1 a , Graf Careati. 182.
Sprentz, Sebastian. 454. 4S6. 457.
461. 465. 471. 473. 475.
Spital. 318.
Spitz. 299.
Ssaburow, Jury. 273.
Sslupetzky, der. 286.
Ssola, Fluss. 288.
Staats. 294.
Staats, Trochslssin zu. 60.
Stade, SUdt 97.
Stadler. 11.14.
Stadler, Bernhard. 143.
StSber, Dr. BartholomSus. 36. 66.
399. 400.
StSdelmair, Meister Ulrich. 50.
51.
Stain, Dietrich v., trierscher Gesand-
ter. 311.
Stainach. 318. U5.
Stainpeiss, Meister Martin. 44.48.
54. 60. 150.
Stambler, Dr. Jörg. 455. 497. 498.
500.
Stammersdorf. 22.
Slams, Bernhard I., Abt von. 444.
S tan isla US L, Bischof zu Olmütz.
304.
Starhenberg, Hanns, Herr voto. 175.
184. 193. 202. 203. 205.
Stark, Zeugmeister. 261.
Stary-Giczin. 108.
Stasfurth,SUdt. 98.
Stauffen in Wfirtemberg. 100.105.
Stauffen, Herr von. 493.
Stauffen, Hieronymus von. 85.
Stayner, Sigmund. 243. 261.
Steier, Stadt. 249. 290. 447. 486.
575
Steiermark. 46. 72. 76. 194. 192(.
196. 217. 490. 494. 49t>. 496. 501.
Stein. 11. %Z. 263. 317. 425. 426.
Stein und Krems. 22. 23.
Steinakirchen. 307.
Steinbeek, Burger EU St Veit 163.
Steinfeld, das. 302.
Stendal. 90.
Stephan, Meister ?on Wien. 5.
Stephan, Prodericus, Bisehof y. Sir-
mien. 305.
Stephan, Graf v. d. Zips. 103.
Stephan, Wojwode der Moldau. 54.
S t e p h a n Yon Passau, Meister. 44.
Stephan US, .... Dr. 404.
Sternberg. 266.285.
Stertzing. 318. 445. 449. 506. 518.
Sterzinger, Michel Gaissmayr von.
472.
Stetten, Herren von. 143.145.
Steyrer, Veit, Zeugmeister. 262.
Stezycaa. d. Weichsel. 277.
Stockerau. 22.299.306.315.317.
Stockholm. 96.
Stolberg, Graf Pott von. 89.
Stolberg, Graf von. 358.
Straburkae=> Drachenburg. 291.
Strachwitz, Niclas. 266. 279.
Strassburg im Elsass. 106.465.
Strassgang. 300.
Strasswalchen. 141.317.401.
St rein von Schwarzenau, Herr Veit.
134.
Strengberg. 289.
Stretta Valle. 522.
Strobl, Schneider. 473.
Strozzi, Paolo. 521.522.
SträmensB Schwarzwasser. 288.*
Strumen. 109.
Strupin,Fluss. 116.
St üben her g, Hanns von. 83.
Stubenberg, Herr Kasper Y. 143.
Stubenberg, Wolfgang Yon. 146^
Stufls, Hanns Haghueber von. 473.
Stuttgart 256.
Stuhlweissenburg. 55. 57. 281.
283. 414. 510. 516.
Stuhlweissenburg, Lorenz, Probst
zu. 283.
Stukfleiss, Pfarrer. 63. 64.
Suche, Nid. Rabenhaupt v., Secret
257.
Sudan, Gegend. 380.
S Ulm, die, Fluss. 301.
SuUbach. 313.
Sumtraua. 113.
Sunderpurk, Schloss. 94.
Sundgau, der. 105.447.
S u o 1 e n a = Zwolin. 278.
Susan na, St., = Cesanne. 222.
Sutoki. 116.
Suza. 222.
Swerdtvel. 5.
Sweyncer, Feldhauptmann. 27.
Swolsky, einervon. 341.
Sworow. 288.
Sworowsky. 288.
'Symanynflaht*. 28.
S y m p i , Ant v. Croy, Fürst zu. 257.
Szikmiry, Georg, Bischof v. Fünf-
kirchen. 404. 411.
Szelon, Fluss. 116.
Szempthe. 329.338.
Szent-Benedek. 389.
Szent-Kereszt 386. 389.
Szeredi, Benedict 387.
Szerencse. 387. 38&
Szikszo. 387.388.
Szklow. 269.
Szola, Fluss. 109.
Szosza, Fluss. 120.
Tabor. 307.309.310.315.
Täntzgar= Dansig. 360.
Tagiiapietra, Girolamo. 176.
Tagliamento, Fluss. 173.223.
Tal er, Sigmund, Abt von Melk. 162.
Talfer,die. 448.
Talheim, Herr Johann von. 310.
Tallard. 221.
Tanabeschel. 38.
576
TantisesDon. 120.
Taagermünde. 90.
Tannhtusen, Frtns ?on. 163.
Tannheim. 100.102. 104.
T a n t z i n , Stanislaus, Graf Yon. 302.
Tantzinsky, Herr Andreas, Woj-
wode zu Krakau. 134. 292.
Tarlo, Herr Sianislaus. 316.
Tarnow. 284. 286. 372. 376. 377.
392. Vergl. Tomaw.
Tarnow, Herr Hanns, Graf zu. 292.
Tarnow, Herr Spiieck von. 378.
Tarsia, Damiano de. 77.
Tartzal, Dorf. 387.
Tarris. 172.203.
Tatia. 403.
Taufers, in. 466.
Taya, Fluss. 107. 132. 289. 315.
328.
Teggendorf. 256.
Teiss, Hanns, Ton Brixen. 506. 507.
509.
Telfs. 247.
Tenkh, Thomas, Wiener SiadtkSm-
merer und Siadtrichter. 32.
Terfis. 428.
Terracina. 180.
Terra firma, Bisehof ron. 224.
T e s c h e n , Ffirstenthum. 109.
T es eil en. Herzöge. 109.288.
T e s eh e n , Kasimir, Herzog v. 109.
Teitnang. 100.103.
Teubl er, Andre. 463.
Teufenbach, Ursula u. Herr Hanns
von. 69.
Teur, die, Bach. 102.
Teurnss Düren. 250.
Teyinger, Gregor, Probst zu St.
Dorothea in Wien. 19.
Teyinger t. Kornneuburg, Gregor.
60.
Tfer. 120.
Tfertza, Fluss. 119.
Thaya,OrtimV. 0, M. B. 60.
Th ei SS, die. 383. 387. 388.
Thobias, Feldhauptm. K. M. Corrm.
27. 54. 55.
Thomas, Cardinal StL Sixti. 463.
Thomas Bakics v. Erdöd, Erzbisebof
von Gran. 404. 406. 407.
Thomas V., Bischof von Erkia. 304.
T h 0 m a s, ein Kaufmann. 12.
Thomiss, Herr und von. 493.
Th 0 r n a w =3 Tarnow , Johannes Graf
von. 392. 393.
Thuringerwald,der. 88. 264w
Thun, Jakob von. 527.
Thun, Herr Sigmund von. 442. 454.
460.462.
Thuner. 500.
Th u r n , vergl. auch Turn.
T h u r n , einer von. 455.
Thurn, Herr Franz von. 304.
Thurn, HerrNidas v. 184. 190.191.
Thurn,Herr Veit von. 140.
Thury, Hanns von. 106.
Thurzo, Herrn von. 109.
Thurzo, Herr Alexander. 265. 304.
315. 329. 338.
Thurzo, Stanislaus von, Bischof von
Olmfitz. 304.
Tibeio == Duino, Schloss. 426.
Tiboltin. 9.
Tichtel, Andreas. 42.
Tichtel,Anna. 52.57.
Tichtel, Dr. Bartholomius. 4. 21. 57.
Tichtel, Gregor. 14.20.24.25.
Tichtel, Johannes, dessen erste Dis-
putation. 4. Dritte Disputation. 11.
Tichtel, Job., wird Doctor. 5.
Tichtel, Job., wird Arzt des Klosters
St. Dorothea. 5.
Tichtel, Job., Beginn seiner Praxis. 6.
Tichtel, Job., liest über die Apho-
rismen des Aristot. 46. Ober An-
cennas Canon L. Hl. 6. Ober Aristot
Lib. Prognost 46.
Tichtel, Job., Decan der medicii.
FacuIUt 6.
Tichtel, Joh., Hochzeit. 9.
577
Tiehtel, Joh.» Geburt seine« ersten
Sohnes. 10.
Tichtel» Job., dessen Gattin Marga-
reth. 10. 16.
Tichtel, Job., beeidet als Prof. 13.
Ticbtel, Job., zum zweiten Male
Decan. 14. Resignirt 14.
Ticbtel, Job., erkrankt an der Pest
14. n.
Ticbtel, Job., kauft ein Haus. 15.
Ticbtel, Job., beziebt seb neues
Haus. 17.
Ticbtel, Job., Hauskauf von Job. v.
Seeligenstadt 20.
Tiebtel, Job., Gattin u. 2 Söbne. 20.
Ticbtei, Job., gegen Kaiser Frie-
drieb 111. 21. 22.
T i e b t e 1 , Job., zum dritten Male Decan.
26.
Ticbtei, Job., dessen Garten. 37.
Ticbtei, Job. u. dessen Gattin. 47.
Tiebtel, Job., kauft ein Haus zu
Weinbaus, 49; einen Weingarten zu
Pdtzleinsdorf, 50; einen Weingarten
gen Rasenpucbel. 50.
Ticbtei, Job., Gedficbtniss seiner
Eltern. 52.
Ticbtei, Kosmas. 25.35.
Ticbtei , Leopold. 10. 11. 20. 52.
Ticbtei, Lucas. 39.
Ticbtei, Margaretba. 16. 20. 52.
Tilman von Premen, Herr. 140.
Tirol. 132. 151. 442. 457. 461. 482.
487. 510. 511. 527. 532.
Tiscbka, Otto von. 338.
Titscbein. 131.288.295.327.341.
344. 364. 366.
Tobl. 318.
Tor eck, Valentin. 333.
T 5 SS, Kloster. 102.
Tokay. 281. 282. 382. 387. 388.
Tolar=Tallard. 221.
Tolmezzo amTagliamento. 73.463.
Tomitzky, Peter. 113.
Topoltaawa=Nagy-Tapolczin.386.
Fontes. VIII.
Torgau. 88.89.
Tornaw=Tamow. 378. Vgl. Tar-
now.
Tornaw, Herr von. 324.
T 0 r t o s a , Erzbiscbof von. 199.
Torzok. 119.
Toszek. 286.
Tottis. 281.
Traetto. 180.
Trafeid, das. 508.
Trafl,Fluss. 96.
Traismauer. 64.
Traismauer, Meist. Pangraz Kreu-
zer aus. 5. 6.
Tramin. 318.
Transilvanus, Maximilianus. 191.
192. 199. 248. 447.
Trapp, Herr Karl, auf Pisino. 84.
310.442.449.460.
Trappen, Gescblecbt der. 500.
Traunstein, der. 401.
Traupitz, Heinr. von. 142.
Trautmannsdorf. 337.
Trautmannsdorf, Herr Erasmus t.
306.
Trautmannsdorf, Herr Pbilipp v.
146.
Trautmannsdorf, Ulricb v., Probst
zu Pöllau. 150.
Trautsobn, Hanns. 450.
Trautson, Sixt 426.
Trebesebow. 287.
Trebitscb. 262.
Treitsaurwein, Marx, Secretfir.
242. 257.
Treuenbrietzen. 89.90.
Trevin. 50.57.
Tr eviso. 73. 173. 174. 177. 428. 429.
430. 431.
Tri ent 318. 425. 426. 458 466. 475.
486.499.
Trient, Concil. 513.525.531.533.
Trient, Biscbof Bernbard IL von
Cles. 138. 314. 413. 450. 461. 464.
475.
37
578
T r i e n t , Bisehof Christoph r. Madnn.
506. 514. 529.
Trient, Bischof Georg tod Neideek.
400. 425. 431.
Trient, Bisehof Paul ?on Liechten-
stein. 427.
Trier. 532.
Trier, Bischof Bichard GreiffenUau.
450.
Trier, ungenShter Bock Christi eu.
423.
Tri est. 72.73.76.
Tri est, Bischof Peter Bonomo. 140.
257.
Trigla =: Iglaw. 295. 306.
Triticiburgum, d.i. Kornneuburg.
26.
Troeky. 287.
Troki. 131.
Trophimor, Semen. 267.
Troppau. 341. 390.
Trosna,Wald. 326.
Truchsfissin von Staatz. 60.
Truckenaw. 386.
Tryebneck, Georg. 143.
TschaplitzY. Altendorf, Nico!. 131.
283.
Tscheladin, Iwan. 113.
Tseherna, die. 327.
Tschernaho, Jaroslaus de. 37.
Tschernahor, Ulrich Christoph y.
367.
Tschitschenboden, der. 73.
'Tuerefl* vinea. 40.
T ul 1 e n = Dollein. 378. 390.
T u 1 m e i n , s. Tolmezzo.
T u I m e n = Tolmezzo in Priaul. 463.
Tulment, Flosa, = Tagliamento.
173. 223.
Tuln. 24.35.
Tu In, Job. Plankensteiner aus. 10.
Tuln, Prukner druksacz presbiterdas.
10.
Tulnerfeld. 63.
Tumensky. 129.
Tanis. 491.
Turgau,der. 102.
TurggWeylannt 506.
Turin. 222.495.532.
Turn. Vergl. auch Thum.
Turn, Hanns ?., Vetter Sigm. r. Her-
berstein. 124. 126.
Turso, Herren Ton. 109. Vgl.Thinxo.
Turso, Alexander. 265.
Tu8cbky = To8zek. 286.
Twer. 120.
Twerca.Fluss. 119.
Tybein = Duino. 247.
Tyrnaa. 282.321.
Tserna = Czama. 324.
Tzestochow. 286.
Tzetterits, Herr Ulrich. 341.
Tzeverss, Herr t., s. ChiCTTCs, Wil-
hehn ?on.
Tzutziua. 325.326.
Udine. 73.
Cberlingen am Bodensee. 101.
105.
Uladislaus, König ron Polen. 390.
Uladislaus VI. ▼. Ungern. 72.281.
403. 404. 405. 406. 407. 408.
Ulm, Max I. daselbst 84. 106. 247.
250. 256. 486. 527. 532.
Ulrich, St. 400.
Ulrich, Abt ron St Paul. 163.
Ulrich, Probst zu Neustift 498. 512.
514.
Ulrich Yoo Trautmannsdorf, Probst
Yon Pdllau. 150.
Ulrich, Herzog v. WOrtemberg. 136.
256. 311. 313. 314. 316. 447. 491.
526. 527.
Ulrich, Meister. 11.24.
Ulrichskirchen. 266. 285. 289.
323. 324. 328. 341. 374. 378. 390.
Ungern. 55. 58. 129. 245. 294.
298. 477. 479. 483. 484. 486. 496.
524.
Ungern, König Ludwig H. 133. 134.
169. 244. 256. 262. 263. 264.
579
Ungnad, Herr ron. 180. 183.
193. 205.
Unken. 298.
Urban, Administrator des Bisthuros
Wien. 50.
Urschendorff. 131.
Ursedow. 110.324.327.
üsche. 272.
Ussa.Flufts. 116.
Utzka> das Gebirge. 75.
Vacca. 287.
Yachingen. 249.
yald*Abadia. 476.
Valentin Pierer, Abt zu St. Lam-
precht. 143. 145. 162.
Valia.Fluss. 287.
Valladolid. 369.
Vallestrctta. 522.
Yaistagna. 429.
ValtzianssValstagna. 429.
Valzekh.N. 283.
Vamosfalva. 386. 388.
Virda, Petrus de, Erzbischof von
Kolocza. 54.
Varn, Dorf. 449.
Vasiliskj. 325.326.
Vasto Marehese del. 494. 519. 522.
YedraPusU. 119.
St Veit b. Wien, Weingarten J. Tich-
ieYsi 48.
St. VeitinKSmten. 318.
St. Veit, Bürger Steinbeck. 163.
Velia,Fluss. 276.
Velikhareka,Fluss. 115.
Velikjlukj. 114.
Velletri. 180.
Vels, Gilg Freiherr zu. 499.
Vels, Herr Lienhart v., Hofmarschall.
294. 307. 328. 331. 425. 443. 460.
505. 510. 524.
Vels der Jflngere, Lienhart Graf von.
496.
Vels , Herr Melchior. 450.
Velturns. 499.
V e 1 1 u r ns , Ganner von. 473. 474.
Velturns, Pfarrer Lienhart. 455.
Venedig, Stadt und Republik. 72.
73. 148. 156. 175. 176. 402. 403.
423. 429. 433. 434. 516.
Veniero, Nicola. 176.
Venzone. 172.
Veprinaz bei Fiume. 75.
Verb er, Hanns, 30.
Verböczy, Herr Stephan, Kanzler.
292. 305.
Verona. 73. 223. 428. 429. 430. 431.
432. 434. 435. 436. 439.
Veschna, die. 325.
Veselka. 287.
Vesero, . . . . Herzog von, s. Bejer.
Viatka. 129.
V i c e 1 i u s , Alexander. 527.
Vicenza. 73. 223. 431. 433. 434.
Vi ein. Franz. 266. 328.
Victurin, Zwan, d. i. Giovanni. 80.
Vidocha,Fluss. 116.
Vienes, s. Fiennes.
V i e n n e r , Thomas, von Komneuburg,
Collegiat zu St Jakob in Wien. 14.
54.
Viepers, Fluss. liO. 286. 287. 326.
Viesroa. 130.272.275.
V i 1 i a na = Avigliana. 222.
Vi 11 ach. 318.434.533.
Villanova, Angelo de, Vicere. 185.
Vi Ina. 285. 287. 325. 326. Vergl.
Wilna.
Vilna,Bach. 276.287.
Vi Ina, Paul Algimunt Bisch, v. 360.
Vils, die, Fluss. 102.
Vilsbiburg. 263.
V i n c e n z , Erzbisch, v. Rossano. 299.
Vin8terwald,H. 81.
Vinsterwalder, Secretfir. 442.
Vintl. 476.
Vintschgau. 466.
Virgil Fröschel, Bischof von Passau.
400.
Vischnitza.die. 326.
Visegräd. 294.331.336.
37«
580
Vis 60, Inigo Pernandez de Velasf o
Condesttble de CaeüHa, Daqve de.
224.
Visiran, . . . .Prinz tob, s. Bisigoano.
Visla, Fluss. 109.
Vislica. 278.286.
V i t e 1 1 i , Alessandro dei, Markgraf v.
S. Angelo. 510. 512.
Yiierbo. 179.
Vitov = Witow. 375.
Vladeschits, Lueas. 77.
y I a d i sl a n 8 VI., König von Ungern u.
Böhmen. 83. 103. 104.
VI ad isla US VII. von Ungern, König.
381. 440. 450.
Vliessingen. 412.448.
Voberger, Dr. Andreas. 50.
Vöcklabmck. 137.298.
Völs, Leonh. von, Landeshauptmann
Ton Tirol. 138.
Vodra => Vohenstrans. 311. 313.
Vogaros = Figueras. 219.
Vogt,G. 137.
Vogt, Herr Gabriel. 148.
Vohenstraus. 311.
Voigtland, das. 99.
Voiteskow. 286.
Vola. 341.
Volchow, Fluss. 117.
Volday.See. 119.
Volkhamickh. 276.
Volkerstorf, Herr.... von. 408.
Volkerstorf, Kasper v., Landmar-
schall. 218. 232. 233. 236.
VoIkhonitsa = Wolkowisk. 269.
Volkonickh, d. i. Olkeniki. 113.
Volodimerets. 116.
Volotzackh. 119.
Volwors. 377.
Vopeti.Bach. 271.
Vordernberg. 290.
Voronetz. 116.
Voronow. 287.
Vovolnitsa. 286.287.
Voytevakretzma. 287.
Vulturnns,Fla8s. 181.
Waag, Fluss. 382. 383. 385. 386.
Wfi hingen. 132.
Wfihring bei Wien. 29.47.
Wagingen. 263.
Wagstadt. 341.
Waidhofen. 63.
Waizen. 410.
Waizen, Bischof Ladislaus. 411.
Waizen, Bischof Stephan. 283.
Walczhoffer. 61.
'Wald, vor dem*, Gegend. 105.
Wald , Schloss im V. 0. W. W. 36.
Waldemar IV. von Anhalt 40a
Waldhausen, Sigism. Rud., Caneni-
cus. 63.
Waldkirchen, Balthasar, Probst r.
140. 412.
Wallachen. 383.
Walterschlaga. d. Taya. 3ia
W a n ge n in WOrtemberg. 100. 103.
Warrenburg, s. Wordingborg. 94.
Warschau. 276.
Wartberg. 316.385.389.
Wartha, die. 279.375.378.391.
Wasserburg. 263.
Wassili i IV. Iwanowies. 270. 271.
273. 274.
W a y d e e k , Cbristoph von. 142.
Waynisy, Secretlr. 442.
Wegles. 386.389.
Wegxler, Jakob. 12.
Wendin =Bendzin. 341.
Weichsel, Fluss. 109. 110. 268.
269. 278. 283. 286. 288. 324. 327.
341.
Weickersdorf. 315.
Weickerstorf, Meister OswaK font
Rector der Wiener UniversitSt. 71.
Weiden, s. Udine.
Weidensehlagsa Walteraeblag >•
d. Taya. 310.
Weidhausen. 313.
Weihenpurkzu Wien. 15.
Weingarten, Kloster. 102.
581
Weinhaus bei Wien, das. kauft J.
Tiehtel ein Haus. 49.
Weispriaeh, Frau von. 237.245.
Weispriach , Ulrich von. 245.
Weissenburg, Griech.-, s. Belgrad.
Weissenburg im Elsass, Kloster.
106. Abt Rödiger 106.
Weissenburg im Nordgau. 88.100.
Weisseneek» Herr Wolf Ton. 146.
Weissen felder, Dr., bair. Hofrath.
257.
Weissenf eis im Osterland. 88.
Weissen kirchen. 108. 131. 263.
289. 327. 341. 344.
Weitmül, Michael von. 390.
Weihisch. 61.
Wels. i36. 141.411.441.
Wels, Meister Erasmus, Pfarrer das.
38.
Welsberge. 500.
Weltzer, Herr Moriz, aus Kärnten.
307.
Welz er, Herr Rupprecht 143.
Weltzer, Herr Sigmund. 163.
Weltzer, Veit. 163.
Weltzer, Herr Wilhelm, Domprobst
zu Gurk. 70.
Wenzel, der heil. 313.
Woran = Beraon. 310.
Werben, die Stadt. 90.
Word, der untere. 4.
Werden , Stadt und Schloss. 97.
Werden, Stift. 97.
Werdenberg =3 Wernberg. 31i.
Werfen. 132.263.
Wernberg. 311.
Wernfelser, Johannes. 13.
Weschausen, Johann v., Dr. und
Kanzler des Churf. von Mainz. 311.
Weser, die. 97.
Weste rburg, Graf von. 140.
Wetta. 114.
Wetzna. 289.
Wetzwa,Flus8. 108.
Weychselberger, Herr Sigm. 148.
Wey1annt,Turgg. 506.
Wifttka, Wiüzk. 129.
Wiazma. 130. 272.
Widmann, Dr.Beatus. 291.463.498.
500. '
Wi e d , Hermann, Graf von, Bisehof v.
Kdln. 525.
Wien. 6. 16. 18. 20. 21. 22. 23. 28.
29. 32. 33. 34. 39. 44. 47. 48. 50.
53. 54. 57. 60. 61. 63. 79. 83. 104.
132. 133. 134. 141. 235. 250. 257.
263. 264. 265. 266. 280. 281. 283.
284. 285. 289. 290. 291. 293. 294.
295. 298. 299. 302. 305. 307. 309.
315. 316. 317. 318. 321. 322. 323.
328. 329. 331. 337. 340. 342. 344.
360. 361. 364. 366. 374. 378. 385.
389. 390. 393. 394. 395. 399. 400.
402. 404. 405. 406. 407. 408. 409.
411. 412. 413. 414. 415. 416. 450.
457. 459. 468. 485. 489. 491. 495.
500. 505. 509. 510. 511. 515.
Wien, Burg. 34.53.415.
Wien, Hfiuser, Deuphaus. 33.
Wien, Häuser, Deutsches Haus. 402.
Wien, Hftuser, Domprobsthof. 12.36.
63.
Wien, Häuser, zur blauen Lilie. 15.
Wien, Häuser, Melkerhof. 64.
Wien, Häuser, Praghaus. 34.
Wien, Kirchen, St. Dorothea. 52.
Wien, Kirchen, St. Hieronymus. 55.
Wien, Kirchen, St. Laurenz. 52.
Wien, Kirchen, St. Michael. 4. 415.
Wien, Kirchen, St. Michael. 415.
Wien, Kirchen, Minoritenkirche. 52.
Wi en, Kirchen, St Pangraz. 45.
Wien, Kirchen, St. Paul in Erdberg. 52.
Wien, Kirchen, St. Peter. 52.
Wien, Kirchen , St. Sebastian und
Rochus. 52.
Wien, Kirchen, Schottenkirche. 52.
Wien, Kirche St. Stephan. 5. 13. 14.
21. 23. 24. 36. 37. 39. 42. 52. 54.
71. 104. 140. 408. 411.
582
Wien, Klöster, St. Dorothci. 5. 7. 8.
12. 15. 19. 35. 36. 38. 39. 40. 42.
43. U. 45. 46. 47. 48 50. 51. 54.
56.60.
Wien, Klöster, St Hieronymut. 15.
20. 29. 47. 415.
Wien, Klöster, Himmelpforte. 20.
415.
Wien, Klöster, St Jakob tuf der
Hölbn. 14. 415.
Wi en , Klöster, St Laurent. 262.
Wien, Klöster, Schotten. 45.
Wien, Schale bei St Stephan. 71.
Wien, Strassen, Weihenpurk. 15.
Wien, Thore, St Nicias-Thor, im
untern Ward. 31.
Wien, Thore, Rother- Thurm- Thor.
32.
Wien, Thürme, KSmerthurm. 53.
Wien,ThOrme,Pibertharnu 31.
Wien, Umgebung von. 16. 18.
Wien, Umgebung, 'hunczmur. 29.
Wien, Umgebung, WShring. 29.
Wien, Universitfit 4. 5. 13. 33.34.
42. 43. 47. 53. 71. 400.
Wien, Vorst&dte, 'Gumpendorf Schan-
zen. 29.
Wien ,yor8tädte. St BartholomSus. 29.
Wien, VorsUdte, St Marx. 31.
Wi en, Yorstfidte, St Nicias. 33.
Wien, VorsUdte, St Paul. 31.
Wien, Yorstfidte, 'am Sperkenbüher
Schansen. 29.
Wien, Yorstfidte, unt Word. 27. 28.
Wien, Yorstfidte, unterer Word, 'im
hangenden ort*. 31.
Wien, Yorstfidte, unt Werd, Taber. 31.
Wien, Yorstfidte, unt Werd, Anlend-
Taber. 32.
Wien, Yorstfidte, unterer Werd, Neu-
bruch-Taber. 27. 29. 32.
Wien, Yorstfidte, unterer Werd, St
Nidas-Thor. 31.
Wien, Yorstfidte, unt Werd, Wolfsau-
Brücke. 28,
Wien, Bkchef Georg ron Slatkoak
412.
Wien, Bisthuma-AdroiDistratar Uibaa,
1489. 50.
Wienerberg, RichUtätte. 45.
Wiener-Wald. 20.
WieprcFloss. 278.
Wiglits=>Wegle6. 386.388.
Wiglosss=Wegles. 389.
Wildberg. 307.
Wildenstein. 401.
Wildgrub, Nieder-. tfH.
Wild OB. 301.
Wilfersdorf. 291.
Wilhelm, Henog von Baiera. 85.
257. 359. 526.
Wilhelm, Henog v. Jfilieh n. Clere.
514.515.517.525.
Wilna. HO. 113.130.131. 267.289.
276. Yergl. Yilna.
Wilsnak. 90.
Windisch-Garsten. 249.
Windischgratz, WolffTon. 82.
Winckelfall, StalhnetstK.Kari'sT.
199. 224.
Winkel hofer, Dr. Heinrich, wär-
tembergischer Kanzler. 257.
Winkler, Herr Georg. 143. 164.
Winter, Michel. 243.
Winterthur. 102.103.
Wipp ach am Karst 70. 71.
Wippthal. 449.461.
Wirt, Augustin. 458.
Wirt, Yenust 466.
Wisand,Dr. Ambrosius. 232.
Wischau. 107. 108. 132. 266.289.
291. 285. 322. 323. 324. 328. 341.
344. 364. 374.
Wischowits.262.
Wisegrad. 510.
Wislica. 110.278.
Wismar, Stadt 91.
Wisternits. 108.132.266.289.291.
322. 323. 328. 341. 344. 364. 378.
390.
583
Wistritzs^Bystriitz. 328.
Wistritz, Gross- und Unter-. 322.
323.
Witold, Grossherzog von Lithauen.
269.
Witow, Kloster. 375.
Wittenberg. 89.90. 99. 452.457.
Wittenpach, Ulrich. 458.
Wixnsta in, Herr Philipp ¥.140.163.
Wladislaw. 286.
Wl ad isla w II. von Böhmen. 56. 58.
Wladislaw IV. zum König von Böh-
men gekrönt. 54.
Wla sitz, Andreas. 77.78.
Wodrok,Fluss. 387.
Wörgl. 247.318.
Wörth. 263.
Wolf, Augustin. 471.
Wolfenbüttel. 525.528.
Wolffenrciter, Bernhard. 3. Vgl.
Balffenreitter.
Wolf gang, St. 401.
Wolf gang, Official Hesler's. 13.
Wolframitz. 107.
Wolfsaubrücke. 28.
Wolfsberg. 295.
Wolfsbruck, Dorf. 385.
Wolfs-Taber. 30.
Wolga, Fluss. 119.120^129.
Wolin. 325.
Wolckensteiner. 500.
Wolkenstein, Michael Freiherr v.,
Landeshofmeister in Tirol. 138. 442.
443. 446.
Wolkenstein, Herr Osswaltv. 140.
163. 450.
Wolken st ein, Herr Wilhelm von.
412.
Wolkersdorf. 291.341.
Wolkowisk. 269.325.326.
Woloczok. 119.
Wonitz=:Bajn6cz. 386.
Wordingborg. 94.
Worms. 246. 247. 248. 249. 250.'
450. 453. 455.
Woronicz. 116.
Wo so, Matthias. 386.
Wuecherer, Hanns. 266.274.279.
Würtemberg. 250. 313.314. 316.
368. 466. 491.
Würtemberg, Herzog Ulrich. 136.
447. 491. 527.
Würtemberg, Herz. Ulrich *8 Gemah-
lin Sabine. 256.
Würzburg. 311.312.
Würzburg, Bisch. Laurenz v. Bibra.
411.
Wulffendarffer, kais. Feldhaupt-
mann. 24.
Wullersdorf. 306.
Wunsdorf. 98.
Wutsch. 75.
Wydropusk. 119.
Wylms, Sigbritte. 86.
X er n a h 0 , Jaroslaus de. 37.
Tphofer, Dr. Ambros. 455.498. 500.
Zabrzezinsky, Johannes. 112.
Zfich, Christoph, Bischof von Seckau.
400.
Zaicowa. 118.
Z a 1 a h i z y , Thomas von, Bischof von
Erlau. 304.
Zalkan, Ladislaus de, Bischof von
Waizen. 411.
Zandomirz. 268. 324.
Zapolja, Johannes. 281. 282. 284.
291. 292. 293. 294. 299. 304. 305.
323. 325. 392. 478. 479. 481. 483.
496. 504. 505. 507. 509. 530.
Zapolja, Johannes , dessen Witwe
Isabella. 330. 357. 381. 392. 509.
Zapolja, Johannes, dessen Kinder.
332.
Zar ki. 267.
Zator. 110.323.327.
Zator, Herzog Johann. 110.
Zausch-Bassa. 332.
Zavich ost. HO. 268. 324. 327.
Zebrzydewsky, Andreas, Bisch, v.
Krakau. 392.
584
Zeckel , Georgias. 406.
Zeiring. 263.
Zeladin, Jan. 113.
Zelking, HeiTTOii. 3.228.232.233.
236.
ZelUmUniersee. 105.
Zelle, Sttdt. 97.
Zeller,Mattlifiu8. 266.
Zengg, Jakob BlasioU, Bischof von.
402.
Z erbst, Stadt. 99. Die Bnichgasse
daselbst 99.
Zernig. 269.
Zerteil. 64.
Ziegler, Herr Nielas. 83. 442.
Zi er otin, Herren Ton. 108.
Z i p 8 , Grftfin Hedwig ron der. 103.
Z i p 8, Graf Johann Ton der. 133. 381.
507. 509.
Zips, Graf Stephan r. d. 103. Graf
Johann. 103.
Zips, die Burg. 338.
Zizeil an der Ligiieotx »=
173.
Z i z i m a s , Sohn d. Sultans BvjauiiA
. !♦•
Ztzka Ton Trocnow, Johannes. Ml
Zlabings. 310.
Znaim. 107. 108.262. 279. SO«.«»
ZobiesIaw = Sobie8law. 307.
Zoch,DoetorN. 89.
Zorses =» Chorges. 221.
Zott, Herr Johann. 307.
Znckmantel. 291.
ZQlz. 278.
Zürich. 101.102.103.
Zwetl. 16. 107.
Z weti, Meister Peter HaniffbgU ?* 4
Zwickau. 99.
Zwingli. 513.
Zwitarin. 8.30.
ZwolintsSttolena. 278.
Zworowsky, Martin, PalaÜBOS Oi-
siensis. 376.
*
%%!*::%,
llinHn
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