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Full text of "Fontes rerum Austriacarum. Zweite Abtheilung, Diplomataria et acta = Österreichische Geschichtsquellen. Zweite Abtheilung, Diplomataria et acta"

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Aus205.13 Bd. et RE 


Harvard College Library 
DENMAN W. ROSS, 
OF CAMBRIDGE, 


Received 16 January, 1888. 





* s 


2-ve Ze 


FONTES. RERUM. AUSTRIACARUM. 


—— Ó—— nn 


(ESTERREICHISCHE GESCHICHTS-QUELLEN. 


—————— M 


HERAUSGEGEBEN 


VON BER 


HISTORISCHEN COMMISSION 


DER 


KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN IN WIEN. 


— i 


ZWEITE ABTHEILUNG. 
DEPLOMATAREA ET ACTA. 


XXXL BAND. 


SAMMLUNG VON URKUNDEN UND URBAREN ZUR GESCHICHTE DER 
EHEMALS FREISINGISCHEN BESITZUNGEN IN ÖSTERREICH. 





WIEN. 


AUS DER KAISERLICH-KÖNIGLICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEREI. 
1870. : 











CODEX DIPLOMATICUS 
AUSTRIACO-FRISINGENSIS. 


SAMMLUNG 


VON 


URKUNDEN UND URBAREN ZUR GESCHICHTE 
DER EHEMALS FREISINGISCHEN BESITZUNGEN IN 
ÓSTERREICH. 


HERAUSGEGEBEN 


VON 





vl 
AUS DER KAISERLICH-KÖNIGLICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEREI. 
1870. 


Des a SSL 
Aus205.1.3 


--— 


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JAN 16 1868 


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Vorrede. 


Was ich in Folgendem vorlege, ist der Wesenheit nach 
die erste Ausarbeitung jener Stoffe, deren einen Theil ieh als 
Vorstudie 1861 im „Archive f. Kde. österr. Gesch.-Quellen* 
zu besprechen Gelegenheit hatte‘). Dort nämlich habe ich 
das zu München sowol im Reichsarchive, als auch in der Bi- 
bliothek des erzbischófl. Consistoriums aufbewahrte buch- 
mässige Materiale zur Geschichte der freising. Besitzungen 
in Oesterreich beschrieben und erörtert, — hier biete ich 
nun das Materiale selbst und nicht von jenem Orte und aus 
jenen Fundstellen allein, sondern in jeder Form und von aller- 
wärts her, wohin Zeit und Mittel zu gelangen mir erlaubten. 

In den einleitenden Worten jenes Aufsatzes versuchte 
ich die grundherrliche Stellung des Bisthums Freising in 
Oesterreich und die Lagerung seines Besitzes in der Monar- 
chie zu zeichnen. Damit war auch im Allgemeinen seine Be- 
deutung und die seiner geschichtlichen Stoffe für unsere 
Lande dargelegt. Ich darf wohl, da ich, umschreibend und 
erweiternd, nur denselben Gedanken durchführen konnte und 
die hier vorliegenden Documente füglich der passendste Dol- 
metsch selbst sind, auf jene Zeilen nur verweisen. 


I Die freising. Sal-, Copial- und Urbarbücher in ihren Beziehungen zu 
Österreich I. e. XXVIL. 199 uff. j 


VL 


Einige wenige Bemerkungen hinsichtlich dieser Samm- 
lung allein sei mir gestattet vorauszuschicken. 

Diese gliedert sich im Ganzen in zwei Gruppen, deren 
erste die Urkunden bilden, während die zweite die urbaria- 
len Aufzeichnungen enthält. Durch den unmittelbaren 
Anschluss der Letzteren an Erstere handle ich gewissermassen. 
im Gegensatze zu einem Herkommen, welches fast ausnahms- 
los in einem Codex diplomatieus die Urkunden allein, gleich- 
sam als unergänzbare Serie, die für sich allein genügte, ans 
Licht stellt. Gewiss übersehe ich dabei nicht, dass nachträg- 
lich hin und wieder von dieser Regel abgegangen wurde, 
doch scheint mir dadurch nur eine örtliche Ergänzung, für 
die Auffassung des Stoffes selbst aber noch nicht das leitende 
Prineip gegeben. Es kömmt mir vor, als hafte man zu strenge 
an dem Begriffe eines Coder diplomaticus und schlösse: 
damit Alles aus, was mit Diplomen oder Urkunden die Form 
nicht gemeinsam habe. Damit verband sich ganz natürlich ein 
Verkennen des wahren Charakters der Urkunden jener 
Sammlungen, die ich meine und welche der vorliegenden 
homogen sind, und der Richtungen, welche ihr Inhalt zu klä- 
ren bestimmt war. Für geschichtliche Individualitäten, wie eben: 
geistliche und weltliche Gemeinden sind, die Documente allein 
hinstellen, welche von Erwerbung, Entwickelung und Erhal- 
tung des Besitzes sprechen, scheint mir ungenügend für den 
Zweck der Herausgabe. Dieser kann füglich kein anderer sein, 
als mit den zusammengehörigen Mitteln über das Leben einer 
solchen Individualität in bestimmtem Zeitraume soweit möglich 
Licht zu verbreiten. Zu den Urkunden gehören aber dann auch 
jene Aufzeichnungen, welche mit deren Gegenständen in näch- 
ster Beziehung stehen, und solcher Natur sind die Urbare. 














VII 


Sie sind es, welehe den Inhalt der Documente so zu sagen ins 
Praktische übersetzen. Während diese von der Erwerbung : 
des Besitzes im Allgemeinen sprechen, zirkeln jene uns den- 
selben im Einzelnen aus, und während jene das Recht des 
Besitzes vorkehren und nachweisen lassen, zeigen uns diese 
die Vertheilung, die Bebauung und Bewirthschaftung. Ich kann 
mir nieht vorstellen, dass eine ordentliche Geschichte irgend- 
welcher geistlicher oder weltlicher Gemeinde aus den Urkun- 
den allein geschrieben werden kónne, ebensowenig dass in 
diesen allein aller Fond für die Landesgeschichte und ihre 
Zweige, wie Rechts- und Sittenwesen, die Geschichte der Be- 
siedelung des Landes, der Landeseultur, die nationale Glie- 
derung, die geschichtliche Topographie, die Orts- und Per- 
sonennamenforschung, das Münzwesen u. dgl. gegeben sei. Im 
Gegentheile habe ich alle Ursache anzunehmen, dass in den 
Urbaren ein grosser Schatz nach diesen Richtungen hin liege, 
welchen weder die Forschung, noch die Darstellung bisher 
entsprechend sich zinsbar gemacht habe. Aus diesen allge- 
meinen Erwägungen glaubte ich überhaupt den Stoff in vor- 
liegender Gliederung geben zu sollen. Bei Freising selbst 
kamen noch besondere Veranlassungen dazu. Der Besitz des 
Bisthums ist über acht Provinzen verstreut und wurzelt auf 
nahezu ebenso vielen in Rechtsanschauungen und Sprachen, 
in Sitten und Gebráuchen?verschiedenen Gebieten. In solchem 
Falle ethnographischer Mannigfaltigkeit wäre es Nachlássig- 
keit gewesen, das wesentlich culturgeschiehtliche Materiale der 
urbarialen Aufzeichnungen von der Hand zu weisen und damit 
zu verkennen, dass die Stellung des Bisthums in Oesterreich 
nie eine politisch bedeutende, eulturgeschiehtlich aber eine her- 
vorragende gewesen. Dazu tritt, dass gerade bei Freising und 


VIII 


wie es bei so zersplittertem Besitze nieht leicht anders móg- 
lich, ein eigenthümliches Sehwanken des Letzteren sich be- 
merkbar macht, über dessen zeitweiligen Umfang die Urkun- 
den keine Aufklárungen haben. Auch hier fasse ich, wie bei 
jedem neuen mir ersehlossenen Archive, in dessen örtlichem 
Gebiete ich mieh orientiren will, die Urbare als die zweck- 
mässigsten Nachschlagewerke für Constatirung der urkundlich 
vorkommenden Orte auf und haben sie mich öfter da ins 
Reine gebracht, wo die Urkunden im Stiche liessen. Welche 
Fülle endlich von Oertlichkeiten aus ihnen auftaucht, deren 
die Documente nicht erwähnen, und welches Correctiv darin 
für lückenhafte Anschauungen über Besiedelung des Landes 
in gewisser Zeit liegt, dürfte eine auch nur oberflächliche 
Vergleichung zeigen. Für die Zuziehung dieser Aufzeichnun- 
gen sprach auch noch das seltene Alter der einen und der 
grosse, ausnehmend mannigfaltige Reichthum der anderen. 
Diese letztere Bezeichnung will ich dermalen blos auf das 
merkwürdige Notizbuch Bischofs Konrads III. bezogen wissen, 
das in seiner Art des Gleichen wenig haben dürfte. 

Was die territoriale Umschreibung des in beiden Grup- 
pen behandelten Gebietes betrifft, so stehe ich mit dem darin 
eingehaltenen Grundsatze eigentlich auf einem sogenannten 
überwundenen Standpuncte, auf jenem nämlich vor 1866, 
Noch beziehe ich das damals österr. Italien in die Monarchie- 
grenzen ein und führe demnach Urkunden und Urbare auch 
für diesen Boden mit auf. Damit stehen nun heute die That- 
sachen im Widerspruche und enthält sonach der Titel eine 
bewusste Unwahrheit. Allein indem es sich darum handelte, 
entweder die neue politische Gruppirung zu berücksichtigen 
und einige wenige aber interessante Documente auszuschei- 








IX 


den, oder lieber Erstere als Letztere zu ignoriren, dürfte dem 
Zwecke noch am besten in der festgehaltenen letzten Form ent- 
sprochen sein. Wie sieh die Arbeit betreffs Freisings zu theilen 
scheint, würde jenes Flecks Erde in anderem Falle Niemand 
sieh annehmen. 

Innerhalb dieser Gruppen ist nur freisingisches und 
zwar entweder bischöfliches oder domcapitlisches Materiale 
gegeben. Es lag die Versuchung nahe, auch von Kirchen zu 
Freising (z. B. S. Andrä) ähnlichen Stoff anzuschliessen, 
doch wurde davon abgesehen, da die Grenzen unnöthig erwei- 
tert worden wären, zumal ohnehin mehrfach Gelegenheit sich 
ergab, den Urkundenschatz auch durch mittelbar zugehörige 
Stücke zu mehren. Darüber werde ich in der Einleitung zur 
ersten Abtheilung Aufklärung geben. 

Für die einigermassen beengende Frage betreffs der Zeit 
des Abschlusses der Sammlung lagen zunächst zwei Momente 
vor: entweder konnte derselbe, wie so häufig beliebt, an 
irgendeinem Zeitabschnitte, als etwa der Schluss eines Jahr- 
hundertes ist, oder an einer in die Geschicke Freisings auf 
österr. Boden eingreifenden Thatsache, einer politischen Wen- 
dung genommen werden. Für Beide musste aber diess zur 
Norm gelten, dass innerhalb des fraglichen Zeitraumes der 
Stoff Viel und Namhaftes an Neuem bóte, ohne desshalb zu 
weit in das spätere Mittelalter vorgeschoben zu werden. Ein 
Abschluss mit 1300 war damit unthunlich — abgesehen davon, 
dass ein Abhacken stets ein naturwidriges Verfahren —, denn 
eben von dieser Zeit an entwickelt in grosser Menge nicht nur 
überhaupt neuer, sondern auch neue Seiten aufdeckender 
Stoff, jener des freising. Lehenbesitzes. Dagegen war in der 
Regierung Bischof Pauls von Freising (1359 — 77) ein Mo- 


X 


ment gegeben, aussen zwar gelegen, für die Geschicke der 
freising. Besitzungen aber von grossem Einflusse. Es ist that- 
sächlich ein Moment, den ein Erzähler desselben Thema's zum 
Abschnitte eines Capitels machen würde: der Tod Herzog 
Rudolfs IV. von Oesterreich und die Versóhnung des Bisthumes 
mit dessen Nachfolgern (1365). In seinen letzten Jahren 
stand der Herzog in offener Feindschaft zu Bischof Paul; diese 
ging sogar bis zur Confiscation der besten Güter des Bis- 
thumes und Brandschatzung der Schlösser desselben durch 
herzogliehe Machthaber. Mit dem Tode Rudolfs stellte sich das 
alte Verhältniss wie mit Einem Schlage wieder her. Eine der 
ersten Kundgebungen seiner Brüder war der Vergleich mit 
Bischof Paul und die bedrohte, ja gestórte Entwicklung des 
Besitzlebens nahm ihren ungehinderten Fortgang wieder auf. 
Dass gerade diese erste Hálfte des 14. Jhrh. auch die Zeit 
ist, bis wohin die Urbare mit den Urkunden gleichmässig fort- 
schreiten, um dann lange stille zu stehen und erst nach gros- 
ser Pause in neuer Redaetion zu erscheinen, ist mit ein 
Hinweis auf sie als den geeignetsten Abschlusspunkt. Eine 
gewisse Periode des ersten Schaffens und Gestaltens ist damit 
als abgethan angedeutet. Dass endlieh das Abschlussjahr in 
sácularer Weise mit dem Jahre der ersten Urkunde dieser 
Sammlung in Beziehung steht (1365 zu 763), ist ein beson- 
derer Zufall. 

Wie schon anfangs angedeutet, ist erstrebt worden, zur 
Herstellung der Sammlung alle Quellen sich zu öffnen, welche 
erreichbar waren. Zu den unerreichbaren gehören jene von 
Maria Wörth und Ardacker; für Ersteres scheinen alle Docu- 
mente verloren und für Letzteres vermuthlich gleichfalls, 
denn, wie ich mir sagen liess, wurden sie vor wenigen Jahren 





XI 


von einem Ántiquar zu München an einen unbekannt gebliebenen 
Privaten verkauft‘). Die bedeutendsten Beiträge lieferten das 
k. Reichsarchiv zu München, das k. k. geh. Haus-, Hof- und 
Staatsarchiv zu Wien und die Bibliothek des erzbischöflichen 
Consistoriums zu München. Aber auch am Lande liegt noch 
teilweise viel Materiale zerstreut. So fand ich welches zu 
Propstdorf im Marchfelde, zu Holenburg a. d. Donau, zu 
Waidhofen a. d. Ybs, zu Oberwelz und s. Peter am Kammers- 
berge in Steiermark und endlich zu Innichen in Tirol. Ulmer- 
feld zeigte mir nur ein halbverwestes Gutsarchiv, dessen Be- 
nützung nicht thunlich, Gross-Enzersdorf erst Urkunden vom 
15. Jhrh. an; Rotenfels bei Oberwelz konnte gleichfalls für 
die ältere Periode nichts bieten. Dagegen ergaben sich werth- 
volle Beiträge aus dem Landschaftsarchive zu Wien und aus 
dem Landesarchive zu Graz. Von ferne her, von Wolfen- 
büttel, wurde der in der Bibliothek daselbst befindliche Tra- 
ditionseodex für Freising beigezogen. Verhältnissmässig viel 
lieferte das Archiv des Klosters Seitenstetten und ich fühle die 
Verpflichtung hier der grossen Opferwilligkeit des dortigen Capi- 
tulars, Herrn Prof. Gottfr. Fries, mit besonderem Danke zu 
erwähnen, der mir die zahlreichen Abschriften daraus zumit- 
telle und dadurch eine wiederholte Reise ersparte. In Glei- 
ehem erstatte ich allen jenen Herren an den Archiven, welche 
ich besuchte und die mit grosser Zuvorkommenheit öfters 
dureh lange Zeit hindureh meine Arbeiten fórderten, hier 
meinen ergebensten Dank, wobei ich namentlieh des hoch- 


I Das k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv hat 1868 von der Hofbi- 
bliothek eine ziemlieh bedeutende Anzahl von Urkunden für Ardacker über- 
nommen — wohl nur den Rest des ehemaligen Stiftsarchives —, die indess für 
die vorliegende Sammlung blos einige wenige Stüeke boten. 


XII 


würdigen erzbischöflichen Consistoriums zu München, respect. 
der p. t. Herren Dompropst Dr. Prant und Secretärs Grund- 
ler, gedenke, welche mir Codices sogar in die Heimat 
mitgaben. 

Der Aufgabe, der Sammlung einen gewissen Grad von 
Vollständigkeit zu geben, habe ich nach Kräften versucht 
gerecht zu werden. Allerdings dürften sich hinwieder einzelne 
Nachträge einfinden; bei so zersplittertem Gebiete ist ihnen 
ja doch nicht auszuweichen. Doch werden sie kaum alterirend 
auf das hier Gegebene einwirken, das ich mit dem Bewusst- 
sein vorlegen kann, seine Zusammenstellung nach Massgabe 
meiner Mittel und in dem Grade, der mir zu erreichen mög- 
lich war, ehrlich angestrebt zu haben. 


Graz, im April 1869. 





URKUNDEN, 


I. BAND, VON 763 — 1299. 





Einleitung. 


Von den mehr als aehthalbhundert Urkunden dieser Sammlung, 
welche den mir bekannt gewordenen Fond an Documenten für die 
Geschichte der österr. Besitzungen Freisings innerhalb des Zeit- 
raumes von 763—1365 darstellen, sind etwas über 350 Stücke bis- 
her noch unbekannt geblieben. Der wesentlichste Antheil an Letzte- 
ren entfällt auf das 14. Jahrh., doch sind auch die früheren Perio- 
den, allerdings in abnehmendem Verhältnisse, mit solchen ausge- 
stattet. 

Ein grosser Theil des Stoffes dieser Richtung lag sonach be- 
reits vor. Wir verdanken diess dem Werke, das auf Anregung und 
unter Mitarbeit des geschichtsfreundlichen Bischofs Johann Franz 
zur Feier des tausendjährigen Bestehens des Bisthums der Benedic- 
tiner Karl Meichelbeck 1724 edirte. Von seiner Historia Frisin- 
gensis, die mit mehreren Tausenden von Urkunden ausgestattet ist, 
erschien der erste Band im genannten Jahre, der zweite aber 1729. 
Bei dem Umstande, dass er wesentlich die Geschichte der Bischöfe 
im Auge hatte und der Kern des weltlichen Einkommens dieser 
auf österreichischem Boden sich befand, erklärt sich, warum ver- 
hältnissmässig viel Materiale aus dem Bereiche des vorliegenden 
Sammelgebietes schon vordem gegeben sein könnte. 

Allein abgesehen davon, dass aus demselben das specifisch 
österreichische nicht immer klar hervortritt, muss noch bemerkt 
werden, dass Meichelbeck nicht gleichmässig vertheilte, dass er 
nicht Alles für unsere Zwecke (auch für die ältere Zeit nicht) gab, 
was ihm bereits vorliegen musste, endlich, dass ihm nicht alle Quel- 
len zugängig waren, die hier in Ausbeute kamen. Diesen Rück- 
sichten entstammt der Gedanke der Anlage dieser Sammlung. 


XVI 


Man findet in seiner „Hist. Frisingensis, dass vom 14. Jahrh. 
ab der Urkundenreichthum sehr sparsam bemessen wird. Ent- 
weder übermächtigte ihn ihre allzugrosse Zahl und er schied in 
Menge aus, um das Werk nicht allzu weitläufig zu machen, oder, 
da bereits ein neuer Bischof, Johann Theodor von Baiern, den Stuhl 
zu Freising bestiegen, man wollte überhaupt mit dem Buche zum 
Abschlusse kommen. Und gerade das 14. Jahrh. ist die Zeit, in 
welcher der Stand der freisingischen Besitzungen in seiner schönsten 
Gestaltung sich zeigt, zu der er sich erst emporarbeitete und worauf 
eine Art von Ruhepunct eintritt. Das beweist die lange Pause, welche 
dem letzten unserer Urbare folgt. Anderseits kannte Meichelbeck 
den Wolfenbüttler Codex nicht, noch standen ihm die Urkunden von 
Innichen zur Verfügung, noch benützte er jene Privat- und Kloster- 
archive, welche hier zur Vertretung gelangen konnten. Übrigens 
schied er selbst bis 1300 Mancherlei aus, was für unsere Lande von 
grossem Interesse ist, was ihm vorgelegen und für dessen Nichtan- 
nahme ich mir den Grund nieht anzugeben vermag. So z. B. für das 
neunte Jahrh. die Nummern 20, 22, für das 10. jene von 39—42 
u. S. w., für das 13. Nr. 133, 136, 137, 147, 151, 154, 170, 173, 
196. 201, 202, 266 u. s. f. 

Von Meichelbeck ab ist eine gróssere Anlage, welche frei- 
singische Urkunden enthielte, nicht erschienen. Wohl aber lassen 
sich fragmentarische Publicationen solcher seinem Werke anreihen. 
Diese geschahen entweder derart, dass sie Urkundenabdrücken 
allgemeiner Richtung freisingische Materialien anschlossen, wie 
z. B. die Monumenta boiea, oder Sinnachers Beiträge zur Ge- 
schichte des Bisthums Säben-Brixen, oder in sehr geringem Mass- 
stabe die Monumenta Zollerana. Die anderen Publieationen, welche 
hier noch in Frage kommen, sind dann jene in Vereins- oder 
gelehrten Zeitschriften und zwar entweder mit besonderer Rück- 
sieht auf Freising oder unter gelegentlicher Bezugnahme, z. B. 
bei Abdrücken von Documenten aus irgendwelchem Archive. Im 
Ganzen genommen ist aber die Liste derjenigen Veróffentlichungen, 
welche entweder wirklich Neues oder das Alte in correcterer Form 
gaben — und nur diese gedenke ich hier zu notiren — nicht sehr 
gross. Jedenfalls aber zeigt sie hinreichend, was ich auch ander- 
würts bemerken musste, dass eine selbst einseitige Zusammenstellung 
des Geschichtsstoffes für freisingisehe Güter in Oesterreich seit 








XVII 


Meichelbeck nicht mehr stattfand und alle Arbeiten in dieser 
Richtung nur ,Beitráge* sind. 

So verzeichne ich von den benützten Werken; Anzeiger für 
Kunde der deutsehen Vorzeit, 1860, 1868, — Archiv für Kunde 
österr. Gesch.-Quellen XXVII, — Archiv, Oberbair. —, II, — 
Chmel: Österr. Geschichtsforscher, L, — Chmel: Notizbl. für, 
österr. Geschichte, — Duellius: Miscellanea L, — Fontes rer. 
Austriacar. IL/1., — Jahrbuch für Landeskunde von Niederöster- 
reich I, — Lichnowsky: Geschichte des Hauses Habsburg I, — 
Mittheilungen des historischen Vereines für Krain, 1867, — Mitthei- 
lungen des historischen Vereines für Steiermark, XI., — Monumenta 
boica, XXVIIL/2, XXIX./1 und XXXL/1, — Monumenta Zollerana, I., 
— Notizenblatt der kaiserl. Akademie der Wissenschaften, 1852, 
1854, 1858 und 1859, — Resch: Annal. Sabionen., L—IL, — 
Resch: Aetas millen. ecel. Aguntinae, — Sinnacher: Beiträge zur 
Geschichte von Sáben-Brixen, I. —1L, — Urkundenbueh des Landes 
o. d. Enns, IIIL.—IV., — Zeitschrift. österr. — für Geschichte und 
Staatskunde, 1837 1). — Andere benützte Werke sind am Ende der 
Urkunden angeführt. 

Bei der Anlage der Sammlung musste selbstständlich das - 
Streben nach Feststellung des unzweifelhaft ósterreichisehen Stoffes 
der vornehmste sein. Die Ausführung desselben gestaltete sieh nieht 
der grossen Menge wegen, namentlieh in der Zeit der Traditionen, 
vom 8.—12. Jahrh. schwierig, sondern viel mehr der Unsicherheit 
halber, ob fragliche, auf ósterreichischen Boden scheinbar zielende 
Urkunden, auch wirklich nur diesem und nicht etwa auch oder 
besser bairischem gelten sollten. In dieser Unterscheidung lie- 
ferten die Ortsnamen die Fühler, aber nicht immer die sichersten 
Führer. Leichter wäre sie geworden, hätten wir eine ländlich fest- 
gestellte Reihenfolge der Grafen und Kirchenvögte, obgleich auch 
dann Zweifel nicht ausgeschlossen blieben. So war eigentlich nur 
das verdienstvolle Buch Freudensprungs 2) eine Art Leitfaden, frei- 
lich öfters nur in negativem Sinne. Was die Trennung so erschwert, 
ist bei der vielfachen Namensverwandtschaft der Colonen österrei- 


] Soeben ist mir das Urkundenbuch von Seitenstetten, Fontes rer. Austr. I. 33 
zugekommen, welches unter obige Werke !zu reihen ist (25. Dec. 1870). 2 Die im 
I. Tomus der Meichelbeck'schen Historia Frisingensis aufgeführten im Königreiche 
Baiern gelegenen Örtlichkeiten, Freising, 1856. 

b 





XVIII 


chischen Bodens mit Baiern das häufige Vorkommen derselben Orts- 
namen da wie dort. Hin und wieder trifft es zu, dass einige Namen 
unter den Mancipien oder unter den Zeugen die Zuweisung erleich- 
tern, allein sehr oft kann nur eine gewisse Fühlung darüber hinaus- 
helfen. Eben desshalb will ich hier nicht Stück für Stück des Auf- 
genommenen mit allen Gründen rechtfertigen, sondern beschränke 
mich darauf zu erklären, dass ich Zweifelhaftes von vorne herein 
eher ablehnte, als annahm und dass jeweilig bestimmte Anhalts- 
puncte für Letzteres mir vorliegen mussten. So nahm ich die von 
Resch: Annal. L 779 und 780 Tirol vindieirten Traditionen für 
„Hipach“ und „Cella“ nicht als sicher Österreichisch an und schied 
aus Cod. 188, f. 37 und 148’ aus, was mir anfänglich ziemlich pas- 
send geschienen hatte. So wusste ich für die eigentlich heikle Zeit 
bis 1100 nur Nr. 23, Hall betreffend, als nicht über allen Zweifel 
erhaben anzuführen. Dagegen muss ich allerdings Nr. 16, 18, 42, 
56, 70 als solche Stücke bezeichnen, deren Orte ich für dermalen 
als österreichische nicht nachweisen kann, wo ich aber dennoch 
überzeugt bin, dass nur unser Land in Frage zu ziehen sei. 

Man wird im Verfolge der Sammlung Urkunden finden, welche 
direct den Namen Freisings nicht nennen. So unter den ältesten 
jene, welche Innichen betreffen und entweder in den Copialbüchern 
zu München oder in ihren Originalen zu Innichen noch hinterliegen. 
Bei dem festen Verbande, in welchem das Stift seitens des Bisthums 
gehalten war und der erst um 1140 sich löste, sind mir eben Beide 
identisch. Daher fasse ich Innichener Urkunden als Freisinger bis 
dahin auf, selbst dann, wenn eben die Originale an Ort und Stelle 
noch vorlindig, ohne dass (wie bei 33) der Ort je mehr erwähnt 
wird oder (wie bei 45) die Constatirung der Örtlichkeiten ganz 
unmöglich war. Ähnlich verhält es sich mit den Documenten, 
welche Maria Wörth behandeln. Für die spätere Zeit habe ich ein- 
zelne, welche das Bisthum als verfügende oder mitverhandelnde 
Person nieht nennen, wohl aber auf dessen Güter sich beziehen, auf- 
genommen. So einige wenige für Holenburg aus dem Herzogenbur- 
ger, für Waidhofen aus dem dortigen Stadt-, für Enzersdorf aus dem 
Ebersdorfer Archive der niederósterr. Landschaft und für s. Peter 
am Kammersberge aus dem dortigen Pfarr- und für Oberwelz aus 
dem steirisehen Landesarehive. Da es sich in der Sammlung um die 
Geschichte der Besitzungen überhaupt handelt, ob nun das Bis- 











XIX 


thum Acte dafür fertigte oder nicht, schien mir diese Zuziehung 
gerechtfertiget. Namentlich ist diese dann im Stande, die etwa 
getheilte geistliche oder weltliche Jurisdiction, wenn solche auf 
Freisinger Boden vorhanden, ins Klare zu stellen. Letzteres gilt 
besonders für den Pfarrbesitz zu Holenburg und den Lehenbesitz der 
Herzoge und der Herren von Ebersdorf in der Hofmark Enzersdorf. 

Was den Abdruck der Urkunden anbelangt, so habe ich mit 
Ausnahme der grossen Anfangsbuchstaben, welche ich nur den 
Namen einräume, die originale Schreibweise beibehalten. Wegen 
des Umstandes, dass ich verschiedene Copien auch zu benützen 
hatte, war es übrigens auch nothwendig von den langen s, die ich sonst 


. für gewisse Zeiten als charakteristische Merkmale respectire, der 


Gleichförmigkeit wegen abzusehen. Die Interpunetion möglichst ein- 
fach zu geben, ohne Rücksicht auf die wechselvollen Schreibweisen 
des Mittelalters, ist wohl ein dringendes Erforderniss. 

Die Regesten sind derartig abgefasst, dass, wo es thunlich 
war, die Reduction der Ortsnamen in ihnen sogleich geschah; nicht- 
reducirbare Ortsnamen "stellen sich durch Schreibform und Laut in 
dieser Eigenschaft dar. 

Was die Reduction der Daten anbelangt, so habe ich zu bemer- 
ken, dass nach meiner Erfahrung die Jahresrechnung bei uns mit 
dem 25. December begann; darnach sind auch die wenigen Urkunden 
behandelt, welche zwischen den 25. und 31. Dee. fallen, und somit 
um ein Jahr zurückgestellt. 

Sigelbeschreibungen zu geben konnte ich aus drei Gründen 
mich nicht herbeilassen. Es ist mir nicht unbekannt, wie sehr die 
technische Nomenclatur der heraldischen Figuren auf den Schildern 
schwankt, wie schwer häufig der Gegenstand überhaupt und erst 
dann richtig zu erkennen ist. Zudem bekenne ich, dass mir auch 
die unsichere Nomenelatur nicht geläufig ist. Ich glaube kaum 
Vielen einen Vortheil entzogen zu haben, indem ich Darstellungen 
nicht beschrieb, an deren mangelhafter Formulirung die Fach- 
männer sogleich den Laien in der Sache erkannt hätten. 

Somit übergebe ich diese Sammlung den Freunden urkund- 
licher Forschungen mit dem Wunsche, dass die Vortheile die Mängel 
derselben nicht allzusehr mögen hervortreten lassen, 


Graz, im April 1869. 


Reihenfolge 


der 
Bischöfe von Freising von 763 — 1365. 


(Nach Deutinger: Reihenfolge u. s. w., B, p. 15.) 


Joseph, ... März 749 — 17. Jänner 764. 

Aribo, 764 — 4. Mai 784. 

Atto, 784 — 27. Sept, 810. 

Hitto, 810 — 10. Dec. 835. 

Erchanbert, 20. Juli 836 — 11. Jänner 854. 
Anno, 1. März 854 — 9. Oct. 875. 

Arnold (Arnulf), &. Dec. 875 — 21. Dec. 883. 
Waldo, 19. Oct. 883 — 18. Mai 906. 
Utto, ... Juni 906 — 30. Juli 907. 

Drakolf, ... Sept. 907 — 25. Mai 926. 
Wolfram, 10. Dee. 926 — 11. Juli (7. Juni?) 938. 
Lambrecht, 28. Aug. 938 — 19. Sept. 957. 
Abraham, ... Nov. 957 — 7. Juni 993. 
Gotsehalk, 993 — 6. Mai 1006. 

Egilbert, ... Juni 1006 — 4. Nov. 1039. 
Nitker, ... Dec. 1039—1052. 

Ellenhard, 15. Dee. 1052 — 11. März 1078. 
Meginward, 22. März 1078 — 28. April 1098. 
Heinrich L, 28. Juni 1098 — 9. Oct. 1137. 
Otto L, 1137 — 22. Sept. 1158. 

Albert I., 22. Nov. 1158 — 11. Nov. 1184. 
Otto IL, 1184 — 17. März 1220. 

Gerold, 28. April 1220 — 29. Juli 1230. 
Konrad L, 24. Oct. 1231 — 18. Jänner 1258. 
Konrad IL, ... März 1258 — 29. April 1279. 
Fridrich, 1279 — 8. Dee. 1282. 

Emieho, 24. Jänner 1283 — 23. Juli 1311. . 
Gotfrid, 1. Sept. 1311 — 27. August 1314. 
Konrad IlL, 3. Oet. 1314 — 12. April 1322. 
Ludwig, .......... 8. Febr. 1342. 

Johann L, 21. März 1323 — 26. April 1323. 
Konrad IV., 1323 — 5. März 1340. 

Johann II., 1340—1349. 

Ludwig oder Leutold, 1342—1355. 

Albert II., 7. Oct. 1349 — 25. April 1359. 
Paul, 2. Juli 1359 — 23. Juli 1377. 


1. 


(763.) 29. Juni. Seharniz. Ein gewisser Reginpert stiftet mit Gütern zu 
Polling, Flauerling und Imst, zu Schlehdorf, Hofham, Sindelsdorf, u. s. w. dem 
heil. Petrus ein Kloster zu Scharnitz in Tirol. 


Quomodo Reginperht ecclesiam condidit in Sca- 
ranziae, 


In dei nomine. Me Reginperto cogitante uel tractante de anima 
mea seu de uita futura ut in quantitate apud pio domino ueniam ac- 
cipere mererer, pari suffragante germano nostro Irminfrido atque 
genetrice nostra Ackilinda seu parentibus nostris Otiloni et Crosoni 
in solitudine Searantiense ubi ecelesiam in honore beati apostolorum 
principis Petri moeniis eonstruxi et ibi in cenobie spem hereditatem 
propriam atque substantiam transfundaui per manum propriam et 
manum uenerabilis episcopi Josephi per consensum illustrissimi du- 
cis Tassilonis et satrabum eius atque confinitimorum nostrorum con- 
sentientium rem inexquisitam stipulatione subnexam inprimis Ualle- 
nensium ex pago portionem meam in uillas nuncupantes Pollinga 
et Flurininga et in opido Humiste, portionem meam similiter foras 
montes in uilla Slehdorf nuncupante et in Hofahaim et in uilla que 
dieitur Sindoluesdorf, similiter et in Kisingas omnem terminum no- 
strum ita in augmentum iustitiae; frugi adduxi in uilla Pasingas et 
Grefoluinga dicente, et portionem nostram in pago Rotahgauuue in 
uilla,que dieitur Curtana iuxta Fruen flumine sic nuncupante ita ob 
eonsuetudine uilla ita appellari, nam et non pari modo pagum deser- 
tum que Uualhogoi appellamus eum laeu sub iacente et piscatione et 


infra fluente [sura ad ipsum locum quae adtingere uidebatur, omnes 
Fontes. Abthlg. ll. Bd. XXXI. 1 


7 


2 

predictas uillas et in earum termino quicquid nobis in portionem 
euenerat, tam liberis quam colonis et seruibus, casas, eurtes, umen- 
tis, pecodibus, alpis, ermis, aquis earumque deeursibus, molen- 
dinis, pratas, pascua, culturas, termimos omnes eum utensiliis, erium 
et calippeum uasorum et ligneorum uel quiequid iure possidere uide- 
bam, sub dicione beati Petri apostolorum principis reliquiis in pre- 
dictum loeum tradidi et transfundaui in communem possessionem fra- 
trum qui ibi commemorare ( ! ) uiderentur, et ut ex eodem loco in eon- 
iacentis diocesis id est Frigisinga ad sanetam Mariam ad episcopum 
qui illuc esse uideretur, censum exire uideretur id est pedules duos, 
propter stabilitatis patrum subposite regule ut dicio episcopalis non 
deesset ad ordinandum abbatem cum consensu fratrum illuc in loco 
demorantium similiter et Ackilind genetrix nostrae (!) in predictis 
uillis termino portionem suam ad eodem tradidit locum, pari modo 
et Irminfrid portionem suam tradidit, et si ei nati fuerint filii accipient 
portionem suam quantum eis eontigerit, mea autem. portio &rma et 
stabilis permaneat, et si filii non fuerint, omnis hereditas mea ad pre- 
dictum loeum sit confirmata post obitum meum et hoc per consensu 
Tassiloni inlustrissimi ducis, nee non et Otilo simili sententia per 
consensu predieti ducis si filios uel filias non procreasset, heredita- 
tem suam ex integro tradidit, si autem nati fuerint filii, accipient por- 
tionem suam et ea portione quam eo predicto Otilone euenerit, ad 
predietum locum Searaza firma atque stabilis traditio permaneat. 
Cros uero eonpunetus dei ammonitione seu plaga insanabile ab Ke- 
parohe eomite in loco nuneupante Pahhara pereussus semetipsum 
cum omne substantia sua eum eonsensu principis nostri summi Tassi- 
lonis ad ipsum loeum predictum tradidit et ibidem corone signum 
ab Arbione archipresbitero aecepit. Si quis contra haec tam de pro- 
pinquis quam de extraneis uenire temptauerit, cum deo et apostolo 
Petro pro hoe rationem referat, Actum Scaratie solitudine sub die 
consule quod est III. kal, Julias, in anno XVI. regnante inlustrissimo 
duce Tassilone, in presentia Josephi episcopi ortatoris rei et Arbionis 
archipresbiteri ui ecclesiam cum donatione tradendi studio conmen- 
dauimus ad regendum. 

Haee sunt testes, inprimis Josephus episeopus et Arbeo ar- 
chipresbiter, Riholf presbiter, Albinus presbiter, Hato presbiter, 
Erchanfred, Irminfrid traditor, Otilo traditor, Kermunt, Lantpald _ 
diaconi, Adalperht, Situli, Liutolt, Leitrat, Chuniperht, Regin- 


3 


pald, Cundpald et ceteri absque numere, Ego Arbeo rogitus et 
iussus de episcopo Joseph donationem istam firmaui et testes 
subscripsi. | 

Cod. 187, f. 133—234, k. Reiehsarehiv zu München; Meichelbeck L./2, 31, 


Nr. 12; Resch: Ann. Sabionenses 1. 653, Aetas millen. 19; vgl. Roth: Oert- 
lichk. Freisings, Nr. 232. 


2. 


770. .... , Botzen. Herzog Tassilo von Baiern überträgt den Ort Innichen 
in Tirol, gewöhnlich Campogelau genannt, an Abt Atto (von Scharniz), damit 
daselbst ein neues Kloster gestiftet werde. 


De Campo gelau quod dieitur India. 


In dei nomine. Ego Tassilo dux Baiouarorum uir inluster con- 
punctus de diuina miserieordia atque de aeterna beatitudine manu 
ualente eum consensu optimatum Baiouarorum dono atque transfundo 
loeum nuneupantem India quod uulgus Campogelau uocantur, Attoni 
abbati ad eeclesiam saneti Petri apostolorum principis seu ceterorum 
sanctorum apostolorum atque martyrum pro remedio anime meae 
seu et antecessorum meorum in aedificatione monasterii atque ipsius 
seruitio, a riuo quae uocatur Tesido usque ad terminos Selauorum 
id est ad riuolum montis Anarasi totum atque integrum, campestria 
seu et montana, paseuas, uenationes, umecta seu frutecta omnia ad 
eadem pertinentia locum, ut nullus deinceps genitorum hominum 
queat nec usurpando presumat quis quolibet ingenio aut querimonia 
oriente ullo modo inquietare locum atque inhabitantes in eo, in exor- 
dio rationis predicto abbati Attoni, nee posteros eius, quia manu pro- 
pria ut potui caracteres cyrografu inchoando depinxi.coram iudicibus 
atque optimatibus meis, quia et ipsa loea ab antiquo tempore inanem 
atque inhabitabilem esse cognouimus, nune uero postulantem atque 
humiliter supplicantem audiui et propter ineredulam generationem 
Selauanorum ad tramitem ueritatis deducendam eoncessi et hilari 
uultu tradedi per presentes apices, ut nullus quod fieri minime arbi- 
tror, ex heredibus aut coheredibus meis siue quolibet opposita per- 
sona qui contra, hane epistolam donationis ire aut infrangere uult, 
iram dei incurrat et omnium sanetorum. T Signum manus meae pro- 
pria Tassilonis donante atque confirmante. Actum in Bauzono rediente 

1* 


4 , 
de Italia, anno dueatui eius XXII. F Alizzeo, T Reginuuolf, F Signum 
manus Cundheri, t Drudmunt, + Pillune, T Oatachar, + Hliodro, 
T Crimperht, + Papo, + Hariperaht, + Kislolt, T Jubeanus, t Alim 
episeopus testes. 

Ego Anno indignus iussus scripsi et subseripsi. 


Cod. 187, f. 73, k. Reichsarchiv zu München; ebend. auch in Cod. 238, 
f. 18’; vgl. Meichelbeck 1./2, 38, Nr. 22 und das Facsimile in Archiv f. Kunde 
ósterr. Gesehiehtsquellen XXVII. Bd.; Resch: Ann. Sabion., I. 669, Aetas 
millen. 22. 


3. 


e. 772. ..... Yt Bischof Aribo von Freising beurkundet die von ihm ver- 
anlasste Übertragung des Klosters Scharniz nach Schlehdorf und die Fest- 
setzungen hinsichtlich der Abtwahl. 


Quomodo Arbeo episcopus accepit Scarazias. 


In nomine summi dei patrisque et filii atque sancti spiritui. Ego 
Heres episcopus diuini largitoris munere fratres quos sub gradu mi- 
nori ad regendos suscepi, Searitiae deserti congregatos id est Regin- 
perhtum nee non et fratrem eius, qui in alode proprio per consu 
(! consensu) domno et decessore (!) nostro Joseppo monasterium 
condere coeperunt et postmodum per nostrum consilium locum mu- 
tauerunt ad Slehdorf, meque occupatum eum agnouissem fratrem et 
caritatis mihi socium Attonem religiosum Raginperto per consensu 
atque fratibus meis quae uiei proposuimus, stetit namque ipsos coa- 
dunare possessiones sicut norma huius declarat uitae, ut quiequid 
proprie habuissent, ad ipsam communitatem coniecissent, et post 
Attonem abbatem ipse Raginpertus preesse debeat tam ipso uiuente 
quam eius post obitum, et nos quidem statuimus eorum post obitum, 
ut nullus ibi abbatem mittere debeat, nisi ipsi episcopi post nos qui 
fuerit si ex eadem congregatione elegant abbatem, excepto omni 
modo si defuerit talis qui dignus sit regularis, tunc subiaceat sen- 
tentia eorum per eonsensu, episcopus alium loci eius restituat, nos 
autem manum nostrum non subtrahimus, tamen canonica per omnia 
firmamus manu nostra permanere sententiam et regularem tramitem 
ut ordo deposcit. 


Cod. 187, f. 135, k. Reichsarehiv zu München; Meichelbeck 1/1, 75; 
Reseh: Ann. Sab. 1. 703; Aet. millen. 23. 





ot 


Á. 


776, 8. Sept., Wels. Ein gewisser Machelm schenkt dem Bisthume Freising | 


sein Erbtheil zu Polsing in Oberösterreich. 
Traditio Machelmi de Polasinga. 


In dei nomine. Cogitante uel tractante me de anima mea seu de 
uita futura, ut in quantitate apud pio domno ueniam merear acci- 
pere, ideireo ego Machelmus propriam hereditatem quod domnus 
meus Oatilo ia hereditatem mihi constituit atque tradidit et eonfir- 
mauit in loco quae dieitur Polasingas ad ecclesiam beate et inteme- 
rate uirginis Mariae domum episeopalem quae nuneupatur Frigisin- 
gas. Actum in castro quae nuneupatur Uueles sub die consule quod 
est VI. idus Septembres, indictione prima, anno XXVIIII. regni domni 
et inlustrissimi dueis Tassilonis, et ipsum loeum quod supra diximus, 
Polasingas cum omni utensilia, pratis, siluis, pascuis aquarumque 
decursibus, agros uel ueneas, similiter domos et mancipias, inprimis 
Uuolfpald eum sua uxore et iii filiis, Deotleip eum sua (uxore) et 


. tribus filiis, Deotleih eum sua uxore, Pirhtilo cum duobus filiis suis, 


Uuolfhram, et haec sunt de donatione domini sui, et istas quos ad- 
quisiui, Peiarin cum tribus filiis suis, Sigolt cum sua filia, Pezzila 
eum duobus filiis, supra id quod scripti sunt, unum uindemiatorem 
nomine Reginperht in omnibus numero complentur. Et haee sunt 
testes (qui) oeeuli(s) uiderunt et auribus ad testibus tracti, inpri- 
mis Uirgilius episcopus testis, Megilo testis, Benedictus diaconus 
testis, Salomon, Dauid, Einhart presbyter, Heripald, Farit Popilo (!), 
Cote deo amo. 


Ego Uuatto presbyter seripsi iussus ab domno meo Machelmo. 


Cod. 187, f. 55, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1,2, 57, 
Nr. 51. 





5. 


Fälschung. 


788, ..... , Scharniz. Herzog Tassilo von Baiern schenkt dem Kloster 
Scharniz verschiedene Liegenschaften in der Gegend von Innichen, namentlich 
eine Zahl genannter Alpen. 


C. Notum sit omnibus Christi fidelibus tam presentibus quam 
futuris qualiter Tassilo dux pro remedio animae suae 1) parentum- 
que suorum quaedam proprietatis suae predia in loco Intichinge?) 
sita cum ministris ad eundem locum pertinentibus ad altare saneti 
Petri sanctique Tertulini martirum in loco Searenza per manum Ri- 
chardi eiusdem congregationis abbatis omnium contradictione remota 
firmiter ae legitime £radidit, eo scilicet tenore ut idem prelibati 
ministri eorumque successores prediorum suorum cum familiis 
utriusque sexus et cum areis, aedificiis, terris cultis et incultis, uiis 
inuiis, exitibus vel reditibus, quaesitis et inquirendis, rebus mobi- 
libus seu inmobilibus, aquis earumue decursibus, molis, molendinis, 
piscationibus, siluis, uenationibus, pascuis, paludibus, alpibus, 
uallibus, planiciebus, omnibus rebus iuste vel legaliter ad eorum 
proprietatem respicientibus liberam habeant potestatem tenendi, 
possidendi, conmutandi vel quicquid sibi libeat modis omni- 
bus inter se inde faciendi®). Nomina alpium ad eiundem ( ! ) 
iuris proprietatem pertinentia Riualua, Monteplana, Ualgratta, 
Campcauerin*), Frontal, Ualferna, Sirmenit, Maserola, Aluala, 
Uallesella, Plancho, et aliae quocunque sint uocabulo, uocata. Anno 
domini inearnationis DCC.LXXX.VIIL, indictione XIL, anno vero du- 
catus sui V. Actum Scarenza feliciter amen. 

Angebl, Orig., geschrieben in der Mitte des 12. Jahrh. Pgt. ohne Siegel, 


Stiftsarehiv zu Inniehen. — Resch: Aet. millen. eccl. Agunt. 24; Sinnacher: 
Beitr. I. 506; Nr, 14. 


] Bis hieher erste Zeile und verlängerte Schrift. — 2 Das zweite n über 1 auf- 
gesetzt. 8 Von hier bis uyocafa andere (?) Hand derselben Fälschungszeit mit 
weit schwürzerer Schrift. Überhaupt ist dieser Passus zwischen Haupttext und Datum 
nur eingefügt, 4 Das p zwischen m und c eingefügt. 

Die unterstrichenen Stellen weisen die übereinstimmenden Passus mit dem 
Texte der Urkunde von 965, 21. Juli, Mainz (pag. 32, Nr. 3&) nach. 

Eine Bemerkung aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, auf der Aussenseite 
(von des Kanonikers und Geschichtsschreibers Paprions’ Hund?) sagt, dass der 








6. 


799. 28. Oct. ...... Gaio schenkt sein Erbgut im Gaue Innthal zu Obern- 
hofen und Zirl, dann zu Pettenbach dem Kloster Schledorf. 


Traditio Gaioni in locis Poapintal, Oparinhof, Cyreola, 
Petinpah. 


Dum fragilitas humani generis pertimeseit ultimum uite tempo- 
ris diem subitanea transpositione uentura, oportet ut non inuenia (!) 
unum quemque inparatum, ne sine aliquo boni operis respectum 
migret de seeulo, nisi dum suo iure et potestate consistat, preparet 
sibi uiam salutis dum pretium in manibus habet, per quam ad aeter- 
nam ualeat beatitudinem peruenire. Ideoque ego Gaio in dei nomine 
cogitans pro remedium anime mee et remissionem peccatorum meo- 
rum, ut ueniam in futuro consequi merear, trado omnem hereditatem 
meam quod mihi ob iure parentorum meorum obuenit, uillas nuncu- 
patas in pago qui cognominatur Poapintal, id est in Oparinhofe et in 
Cyreolu, seu foras montes in loeo qui nuncupatur Pettinpaeh uel 
ubieumque uisus sum habere, cum terris, cum domibus, aedificiis, 
accolabus, mancipiis, alpis, siluis, campis, pratis, pascuis, aquis aqua- 
rumque deeursibus, adiunctis, adiacentiis, adpenditiis, peculium 
utriusque sexus, mobilibus et inmobilibus trado ad monasterium quae 
nuncupatur Sleehdorf, ubi corpus sancti Tertuliani requiscit et Atto 
episcopus ibi pre esse uidetur unacum monachis ibidem degentibus, 
et recepimus a uobis in beneficium illam terram quam habetis in Pet- 
tinpach de parte Otiloni et boues iiii in ea ratione, ut annis singulis 
censum soluere debeam dimidium solidum in argento aut in grano et 
ipsas locas quas superius prenotauimus, nec uendere, nee alienare, 
nee nullum naufragium inponere, sed emelioratas ad ipsum monaste- 
rium reuocare. Si quis uero quod futurum esse non credo, huie uo- 
luntati nostrae de quibuslibet adinuentionibus aliquis in heredibus 
nostris uel quislibet persona qui contra huius traditionis firmitatem 
frangendi repertus fuerit, a conuentu omnium Christianorum uel 
limitibus ecclesiarum extraneus habeatur et Jude traditoris domini 


— 


Kanoniker Peter Frizlar die Urkunde um 1452 gefälscht habe (finxit). Die 
älteste Archivsnotiz, welche dieselbe trägt, mag dem 14.—15. Jahrhunderte ent- 
stammen. 


8 


nostri Jesu Christi perfruatur consortium, insuper etiam inferat par- 
tibus ipsius monasterii uel fratrum ibidem consistentium auri libras 
duas, nec sic quoque quod repetit non ualeat uindicare et nihilomi- 
nus preseus traditio quae pro timore dei et amore Christi conscribta 
est, firma et inuiolata omni tempore ualeat permanere. Haec sunt 
testes, Reginhart comes, alius Reginhart, Kaganhart, Alprih, Rubo 
diaconus, Zotto diaconus, Engilperht, Helmperht, Nothart, Etti, Coz- 
rat, Engilperht. Regnante domno nostro Karolo rege in Baiouuaria 
anno XIL, V. kal. Novembris. Ego Meriolfus presbiter scripsi et 
subscribsi. 


od. 187, f. 164, k. Reiehsarchiv zu München; ebend. Cod. 238, f. 36' ; 
Meichelbeck 1,2, 150, Nr. 274; Resch: Ann. Sab. I. 778, Aetas millen. 26. 


1. 


802, 4. Aug.. Freising. Die kuis. Sendboten Erzbischof Arno und Bischof 

Adalwin entscheiden im Besitzstreite zwischen dem Bischofe Atto von Freising 

und einem gewissen Lantfrid wegen Güter des (ehemaligen) Klosters Scharnitz 
zu Flauerling, Polling u. s. w. im Innthale. 


De eontentione Irminfrid cum Attone episcopo. 


Resedentibus missi (!) serenissimi Caroli augusti Arnoni uidelieet 
archiepiscopo nee non et Adaluuino antestite in loco qui dicitur Frigi- 
singas ad uniuersas eausas exactandas ibique de presente ueniens ad- 
uocatus Attoni episcopo nomine Lantfrid aliquo homine Lantfrido no- 
mine filio Irminfrido interpellabat dum diceret eo, quod rebus ecelesiae 
saneti Petri iniuste usurparet in loco qui dieitur Scarantia, unacum 
appendiciis suis loea nuneupatas (!) in Flurininga et in Pollinga et in 
Slehdorf et in Houaheim et in Sindoluesdorf et in Kisingas et in Pasin- 
gas et in Grefoluinga, quas tradidit pater suus Irminfridus sub tempori- 
bus Joseppi episcopi cum licentia Tassiloni dueis. Tunc ipse Lantfridus 
de presente adstabat et hae causa denegare non ualuit. Tum ipsi 
prefati missi una eum Orendilo iudice et Reginhardo comiti uel aliis 
quam plurimis in ipso placito adsistentibus hane causam puriter (!) 
et diligenter inquirentes inuenerunt, qualiter ipsa traditio ab ipso Ir- 
minfrido sie firmata fuit, ea uero ratione ut si ipse filium procrearet 
portionem suam in ipsa loca accipere deberet. Similiter et causa alia 
ibidem uentilata est, hoc est ut ipse Lantfridus requirere aptabat (!) 








9 


portionem suam de ipso altari sancti Petri in prefato loeo Scarantia. 
Tune ipsi missi predicti una cum ipsis placitantibus dixerunt inter 
se, ut licuisset prefatum Lantfridum ipsa portione patris sui sana 
manu sine conpositione uel debitum imperialem et emendationem 
immunitatis reddere suamque portionem recipere et placitare de ipsa 
medietate altaris sancti Petri ut numquam amplius repeteret ad par- 
tibus ipsius sancte dei ecclesiae de ipsa sua portione, quod pre- 
sentialiter factum est eo uero tenore, ut si amplius repetere de eadem 
causa uoluisset, omnem debitum gratis perdonatum ad eum exigere- 
tur et eum testibus ueraciter adfirmatum quorum nomina subter te- 
nentur inserta. Actum Frigisinga episcopato publico pridie nonas 
Augustas, anno XXXIII. et secundo regnante et imperante domno 
nostro Carolo gloriosissimo augusto. Isti sunt testes per aures tracti 
in manus, Ellannod archipresbitero, Kaganhardo et Lantfrido ad- 
uoeatos (1), Orendil iudex testis, Toto testis, Helmuni testis, Cote- 
helm testis, Immo testis, Erlapald testis, Reginperht testis, Rihpald 
testis, Liutprant testis, Reginhart comes testis, Eodune testis, Son- 
perht testis, Herirach testis, Uuolfperht testis. 

Bertharius notarius iussus a summo pontifice Arnoni hane car- 
tulam relationis seripsi et subscripsi. 

Cod. 187, f. 140, k. Reiehsarchiv zu Münehen; ebend. aueh Cod. 238, 


f. 36; Meichelbeck L/2, 87, Nr. 115; Resch: Ann. Sabion. I. 770, Aet. 
millen. 27. 


8. 


802. 4. Aug., Freising. Die kais. Sendboten Erzbischof Arno und Bischof 

Adalwin entscheiden im Besitzstreite zwischen Bischof Atto von Freising und 

einem gewissen Lantfrid wegen Güter des Klosters Schledorf zu Flauerling, 
Polling u. s. w. im Innthale. 


Quomodo Atto episcopus et Lantfrid aduocatus inter- 
pellauerunt alium Lantfridum. 


Resedentibus missis domni Karoli magni imperatoris Arnoue 
uidelicet archiepiscopo et Adaluuino coepiscopo ipsis una eum Oren- 
dilo iudice in loco publieo Frigisinga ad examinandas eum iustitia 
multorum aduenientium eausas ibique adueniens de presente aduo- 
catus Attonis episcopi nomine Lantfrid interpellabat alium quendam 


10 


hominem similiter nuncupatum Lantfridum filium Irminfridi cuiusdam 
nobilis uiri dieens, quod iniuste possideret res sancti Petri de mona- 
sterio Slechdorf dieto, quas predictus Irminfrid potestatiuo iure 
tradidit ad ipsum monasterium pro salute anime suae loca nuncupata 
Searaneia eum appenditiis suis in Fluriningum. in Pollingun, in Slech- 
dorf, in Houaheim, in Sindolfesdorf, in Gisingun, in Pasingun, in 
Grefoluingun, quae omnia tradidit Irminfrid pater eius deo et sancto 
Petro ad ipsum iam dietum monasterium temporibus domni Pipini 
regis et Tassiloni ducis eorum consensu. Tune ipse Lantfridus pre- 
sens adstabat et hoe excusare nequaquam preualens quia ipsi 
missi predieti hoc ita factum esse dilligentissime inquirentes per 
fideles et ueraces homines inuenerunt ea ratione firmissima, ut si 
ipse Irminfrid legitimos heredes filios procreasset, ipsi filii sui secun- 
dum legem inde haberent suam portionem et portio Irminfridi ad 
ipsum monasterium stabilis esset. Super hoc autem eontentiose agens 
ipse iam dictus Lantfrid temptabat medietatem ipsius altaris de Sca- 
rantia ad opus suum 'exquirere. Tunc ipsi missi unacum his qui in 
ipso placito adfuerunt, precogitantes stultitiam eius ut etiam sine 
graui damno euaderet, in mercedem sanctae dei ecclesie et domni 
imperatoris rogantes ipsum uenerabilem Attonem episcopum conpla- 
eitauerunt ei, ut lieuisset ei sine conpositione legitima res praedictas 
sancte ecelesiae sana manu etiam sine conpositione emunitatis regis 
etsine debito regali reddere, ea uero tenore hoe factum esset, ut 
numquam amplius quiequam repeteret de ipsa iam dieta ecclesia ni- 
hilque de predictis rebus sibi amplius uindicaret, et hoc ita coram 
testibus firmatum et adseriptum est quorum nomina subter tenentur 
inserta. Actum in Frigisingas loco publico die consule II. nonas Augu- 
stas, anno seeundo imperii domini Karoli serenissimi augusti, indic- 
tone X., et hi testes per aures tracti eiusdem conplacitationis per 
manus Ellanodi archipresbiteri, Kaganhart et Lanfrit aduocati ipsius 
episcopi Attonis, Orendil iudex, Toto, Helmuni, Uuolfperht, Cotehelm, 
Immo, Erlapald, Reginperht, Rihpald, Liufprant, Reginhart comes, 
Eodune, Suamperht, Herirac, Crimuni, Seliker, Lantperht, Folerat, 
Perahart, Huusuuart, 
Ego Horskeo indignus presbiter scripsi ex ore Adalperhti. 
Et ego Adalperht indignus subseripsi et confirmaui. 


Cod. 187, f. 16%, k. Reiehsarchiv zu München; ebend. auch Cod. 238, 
f. 32; Meichelbeck 1/2. 88, Nr. 116; Resch: Ann. Sabion. Il. 404, Aet. mill. 28. 


11 


9. 


(816, 5. Febr.), Achen.) Kaiser Ludwig I. stellt das Kloster Inni- 
chen aus dem Besitze des Erzbisthums Salzburg wieder in jenen des Bis- 
thums Freising zurück. 


In nomine domini dei et saluatoris nostri Jesu Christi. Luduuui- 


eus?) diuina ordinante?) prouidentia imperator augustus. Si erga 


loca diuinis cultibus mancipata propter amorem dei in locis sibi famu- 
lantibus *) beneficia oportuna largimur, premium nobis apud dominum) 
eterne remunerationis rependi non diffidimus. Proinde nouerit om- 
nium fidelium nostrorum tam presentium quam fu (turorum) sollertia, 
quia Atto *) quondam Frisigensis *) ecelesie episcopus construxit 7) 
quandam cellulam que nuneupatur Inticha s), et fratres ibidem ad dei 
omnipotentis officium peragendum congregauit in confinio uidelicet 
Pudigin *) (leerer Raum) et Carniensi 1°) ubi Draus fluuius oritur, et 
eam in honorem saneti Petri principis apostolorum et sancti Can- 
didi martiris construxit et 11) constructam atque propriis ditatam 
rebus predicte eeclesie Frisigensi 1?) perpetuo ad habendum tradidit, 
Sed postea casu 13) ab eadem ecelesia abstracta est et in beneficium 
data. Vnde deprecatus est excellentiam culminis nostri uenerabilis 
Arno ep iscopus qui ipsam cellulam in beneficium habere uidebatur, 
ut eam cum omni integritate prediete ecelesie sanete Marie Frisi- 
gensi pro anime nostre 1%) emolumento et eterne retributionis fructu 
redderemus, Quapropter uolumus atque iubemus et per hanc nostram 
auctoritatem decernimus ut nostris uidelicet et futuris temporibus 
predieta cellula quam pro nostre mercedis eumulo ad ecclesiam 
sanete Marie Frisigensem ubi Hitto 15) uenerabilis episcopus preest, 
reddidimus 18) et per hane nostram auctoritatem perpetuo ad haben- 
dum confirmauimus, ut omni tempore in ditione et potestate predicte 
ecclesie permaneat, ita dumtaxat, ut rectores prefate ecclesie quie- 


Die vorzüglichsten Varianten des Vidimus mit Cod. 189 (saec. XII.) sind 
| Hlodowicus; ^2 praeordinante; 3 eiusque in eisdem locis sibi famulantes ; 
4 deum; 9 Atto; 6 Frisingensit; 7 struxit ; 8 Hinticha; 9 fehlt; 
Resch liest Pudiginensi; i0 Tiburniensi ; il fehlen letzte zwei Worte; 
12 wie Note 6; 13 fehlt casu, dafür leerer Raum; 14 fehlt, dafür nostro 





12 


quid de ipsa uel in ipsa ad 1?) utilitatem et profectum predicte ecclesie 
facere uoluerint, libero in omnibus perfruantur arbitrio faciendi et 1) 
nullus quislibet de predicte ecclesie potestate eam abstrahere aut de 
rebus ipsius cellule aliquid minuere 19) presumat, sed sieut a nobis 
eonfirmatum est, ita perpetuo permaneat. Et ut hec auctoritas per 
futura tempora inuiolabilis permanere ualeat, manus nostre signaculis 
subter eam firmauimus et de anulo nostro signari iussimus. 


Vidimus des 12. Jahrh., Pergament, der untere Theil mit den Kanzlei- 
formeln weggerissen, gefertiget unter aufgedr. Siegel, welches den h. Corbinian 
in halber Figur mit Buch und Stab darstellt, Stiftsarchiv zu Innichen; 
Resch : Annal. Sabion. II. 67 und Aet. mill. 29 nennt das Stück ein , Apographum 
authentizatum saeeuli X.“ — Cod. 189, f. 30 mit Datum (s. Nota20), k. Reiehs- 
archiv zu Münehen, dargus Meichelberk 1.2, 252, Nr. 479. 


10. 


822, 10. Juli, ..... Matheri schenkt der Kirche zu Innichen seinen 
Besitz unterhalb Trixen und Griffen in Kärnthen. 


Matheri. Truhsna Criuina. 


In nomine dei et saluatoris nostri Jesu Christi. Ego itaque 
Matheri eogitans qualiter peccata mea possum minorare et apud pio 
domino aliquam indulgentiam in eterna beatitudine merear accipere, 
quapropter omnem rem proprietatis aut adquisitionis mee dono atque 
perpetua stabilis trado in manus Hittonis episcopi ad monasterium 
quae est eonstructum in honore sancti Petri apostoli et Candidi mar- 
tyris Christi in loco nominato Intihha, hoe est infra Truhsna et 
Criuina quiequid ibidem presente habere tempore uel possidere 
uideorum (!), hoe totum funditus ad supradieto monasterio deligabo 
et modis omnibus confirmo eum terris, siluis, campis, pratis, pascuis, 
molinis, uineis, mancipiis, pecodibus, cultis ef incultis, cum omnibus 


s». s. w.; 15 Hetto; l6 reddimus; l7 ob: 18 ut; — 19 diminorare ; 
20 die Kanzleiformeln und das Datum lauten nach dem Codex: „Signum domni 
Hludouuici serenissimi imperatoris. Data nonis Februarii anno Christo propitio tertio 
imperii Hludowiei piissimi augusti, indictione VIII. Actum Aquisgraui palatio regio feli- 
citer amen " Auch ist das Monogramm am Rande facsimilisirt. 








13 


adiacentiis, ut quiequid exinde reetores ipsius monasterii facere 
uoluerint, liberam in omnibus teneant potestatem, et ego ipse hoe 
ipsud in benefleiarii usu Hittone episcopo habitandum et emelioran- 
dum accepi, ita ut in nullum naufragium ponere licentiam non habeam 
et haee sunt testes per aures tracti, Reginhoh, Reginolf, Uuieco, 
Petto, Adalune, Ratpot:), Lanto, Uuolfperht, Meginrat, Uuisurih, 
Kepahoh, Uuillahart, Mareho, Arpeo, Liutperht, Hriffo, Engilperht, 
Herigo fideiusser huius traditionis, Adalker. Actum est hoc sub die 
eonsule quod est VI. idus Julius (!), indietione XV., anno domini 
DCCCXXII. et Hloduuuieo piissimo imperatore regnum gubernante 
VII. Ego itaque Pirthilo indignus subdiaconus iussus domnus 
Hittonis episcopi seripsi et subscripsi imperatoris amen. 


Cod. 187, f. 282, k. Reichsarchiv zu München; ebend. auch in Cod. 238, f. 
63; Meichelbeck 1/2, 228, Nr. 430; Resch: Ann. Sab. II. 75, Aet. mill. 31. 


41. 


827, 31. Dec., Innichen. Ein gewisser Quarti widmet dem Kloster 
Innichen seine Liegenschaften im Wippthale zu Sterzing, Stilfs, Trens, Vals, 
Tschötsch, Telfes, „Teines“, Tulfer, zu „Suczanum“ bei Bozen u. s. w. 


Traditio Quartini ad Uuipitina, ad Stilues, Torentes, 
Ualones, Zedes, Telues, Teines. 


Quia necesse est unicuique Christiano de istis caducis et tran- 
sitoriis rebus aeterne sibi beatitudinis premium eonparare, ideoque in 
dei nomine ego Quarti nationis Noricorum et Pregnariorum dono, 
trado ac perpetualiter transfirmo ad possidendum deo et sancto 
Candido ad Intiha monasterio propriam hereditatem meam pro 
remedio anime mee et parentorum meorum, pro quibus debitor 
sum deo hostias offere, in loeis illis hoe est, ad Uuipitina in castello et 
in ipso uico et in aliis uillulis ibidem adiacentibus, ad Stilues, Tor- 
rentes, Ualones, Zedes, Telues, Teines, Tuluares, ad Bauzana in 
uieo Suezano cum uineis et siluis, cum pratis et agris, et ad Taurane 
suum proprium seu ad Stauanes coloniam i, et in his supra dietis 


———— 





——— — 


] Hier liest Meichelbeck „Delanto.“ doch steht zwischen beiden Namen nur 


de mit aufgelegtem Kürzungsstriche und mit dem Namen Lanto nicht zusammenhängend. 


14 ; 


locis quiequid in eis proprii habere uisus sum, in siluis, in pratis, in 
campis, in agris, in pascuis, in uineis, in aquarum decursibus, in omni- 
bus calasnis etinterminis, sicut antecessores mei habueruntet pater meus 
et mater mea mihi reliquerunt in proprium, totum ex integro, et mani- 
eipiashis nominibus Urso, Secundina, Mora, Marcellina, Tata, cum om- 
nique confirmo quicquid ad meam proprietatem pertinet in his supradictis 
locis et eo tenore ipsam traditionem firmabo, ut usque dum uiuam, 
ego et mater mea Clauza hoc usu fructuario ad usitandum et ad 
eineliorandum quantum domino largiente ualeamus, illud perficere 
preeuramus, non tamen in aliquo comminuendi, perdendi, nec com- 
mutandi, neque alienandi nullo modo postea potestatem habeamus, 
sed ut post obitum nostrum uel aatea, sicut nobis conplacuit ad 
ipsam iam dietam easam dei et ad potestatem reetorum ipsius absque 
ullius contradictione cum omni conlaboratu et conquestu, qualescum- 
que ipso die ibi inuentum fuerit pleniter permaneant et ista mea tra- 
ditio atque conplacitatio firma omnino stabilisque permaneat in per- 
petuum. Uenerabilis pater Hitto episcopus matrieularius sanete sedis 
Frigisiensis et reetor monasterii sancti Candidi martyris Christi istam 
traditionem eondixit cum Quartino et econtra prestabit illi in bene- 
ficium in uico qui dieitur Duplago, talem sieut ei placitum fuit, ut hoc 
haberet et mater eius Clauza pro talem traditionem quam fecerunt 
ad ipsa casa dei. Isti sunt qui illam traditionem uiderunt et legitime 
per aures traeti sunt. Signum Paldine, signum Uuolchart, signum 
Petto, signum Adalhart. signum Uuieco, signum Oadalker, signum 
Tozi, signum Ellanperht, signum Engilperht, signum alii Engilperht, 
signum Sintaruizzilo, signum Uuolferim, signum Mahtuni, signum 
Marcheo, signum Pezzi, signum Liutolt, signum Uuitagauuo, signum 
Meginhart, signum Secundo, signum Urso, signum Purro, signum 
Lupo, signum Minigo, signum Johannes, signum Uideal, signum alii 
Lupo, signum alii Urso, alii Minigo, signum alii Urso, signum «lii 
Urso, signum Seuiro, signum Alpolf. 

Actum est haec traditio ad [nticha coram Hittone uenerabili 
episcopo in pridie kal. Januarias, anno incarnationis domini 
DCCCXXVIIL, indietione V., Hludouuici imperatoris XV. 


Ego quoque 'Undeo indignus diaconus scribsi hane cartulam. 


Cod. 187, f. 332, k. Reichsarchiv zu München; ebend. auch Cod. 238, 
f. 74; Meichelbeck 1./2, 279. Nr. 532; Resch: Ann. Sabion. 1l. 87, Aet. mill. 32. 





12. 


(828), 17. Jän., Sterzing. Ouartinus wiederholt seine Schenkung an 
das Kloster Innichen. 


Notitia traditionis quam Quartinus secunda uice iterum renouauit ad 
Uuipitina coram Hittone uenerabili episcopo et Arpeone uocato episcopo. 
Tune quidem Quartinus simul eum matre Clauzana ambo pariter tradide- 
runt propriam hereditatem suam seu quicquid habere die presente uide- 
bantur,in easa sanete Marie et ad monasterio sancti Candidi ad Intiha ut 
post obitum illorum ibidem firmiter permaneret et statim uestiuit Hittonis 
episcopi aduocatum Ellanperhtum in presentia istorum testium Uuilli- 
helm, Marcheo, Cundalperht, Alpoh, Anno, Auto, Odalker, Hucperht, 
Petto, Adalhart, Lantírid, Paldine, Uuieco, Eigil, Tozi, Alpkis, 
Orilius, Dominieus, alius Dominieus, Passiuus, Currentius, Sindo, 
Herimar, Magister, Sintaruizzilo, Erinperht, Uuilliport, Pernuuin, 
Immo, Einhart. Actum est hoc ad Uuipitina in XVI. kal. Februarii 
anno supradicto. Et iterum ego quidem Undeo indignus diaconus 
seripsi istas cartulas uno tenore. 


Cod. 187, f. 338, k. Reichsarehiv zu München; vgl. auch Cod. 238, f. 74; 
Meichelbeck 1,2, 280, Nr. 532, 2. Theil; Resch: Ann. Sabion. II. 91, Aet. 
mill. 33. 


13. 


(828), 28. Juni, (Brixen). Quartinus wiederholt zum zweiten Male die 
Schenkung vorgenannter Liegenschaften an das Kloster Innichen. 


Iterumque contigit quod Arbeo episcopus et Felicius decanus et 
presbiter supradieti (T) domus conuenerunt ad locum quae dicitur 
Pressena ibidemque iterum ego Quartinus in presentiam ueni et pri- 
stinam traditionem renouaui et quiequid habui tam de alode paterno 
quam de hereditate materna firmiter et indubitanter publice presentie 
tradidi omnes substantias et adquisines (!) measad domum saneti Candidi 
ad Intieha quod dicitur Campogelau ut ibidem pro remedium anime 
mee perpetualiter permaneat. Hoc factum est III. nonas Julias anno 
supradieto et haec sunt testes qui hane traditionem oeulis uiderunt 
et testes per aures tracti, inprimis Aurelius fideiussor, Erimperht, 


16 


Uuillihelm, 'Kerhoh, Hiltiperht, Anno, Uuilliport, Helpfrih, Sigiperht, 
Adalperht, Uuasagrim, Oadalscalch. Rihheri, Anthelm, Reginperht. 
Ego Adalperht diaconus iussus a domino meo: Árpeone episcopo con- 
scribsi. 


Cod. 187, f. 333, k. Reichsarebiv zu München; vgl. auch Cod. 238 f. 
7^; Meichelbeck 1/2, 280, Nr. 532, 3. Theil; Resch: Ann. Sabion. Il. 93, 
Aet. mill. 34. 


14. 


855, 17. März, Aibling. Notizweise Verzeichnung über die gericht- 
liche Entscheidung ‚zwischen Bischof Anno von Freising und Odalschalk von 
Trient betr. Weingärten bei Botzen. 


Quodam tempore dum turbida res agitabatur in episcopatu Fri- 
singe, contigit deo donante plebem elegisse sibi Annonem episcopum. 
Quod domnus rex Ludowicus assensit talemque uotum benigne sus- 
cepit illumue statuit felieiter regere sanctum ouile. Tune temporis 
Ödalschale Triente episcopus per malorum suasionem ad Pauzanam 
uinearum sanete Marie inuasionem feeit iniuste. Quibus sibi subactis, 
ut loeus obtulit, dono dei aptissimus rex Ludowicus interea ad Eipi- 
lingun dies quadragesimales frequentabat. Misit aciem Baiowariorum 
in Poemanios quorum ductor Ernst comes exstitit, episcopis simul 
comitantibus. Tum demum reuersi cum rumore non minimo ut moris 
est, confluebant ad regem. Dum autem euenit inter alia missos regis 
Longobardorum affuisse, Notingum episcopum et Pernhardum comitem 
simulque Odalscalci episcopi Jacobum aduocatum et Willipertum pro 
uineis ipsis contradicendis. Tune mediatore rege interrogante causam 
terminandam quid legis fuisset, turba tota subclamat prouinciarum 
qui uestituram prius haberet, inter duo regalia testes exhibere, si xxx 
annorum etate subiecte essent uinee ad domum sancte Marie, num- 
quam mutaretur, sin autem, ad locum Trientarum reuertisset. Inito 
autem hoe consilio statim domnus Anno episcopus testes exhibuit 
quibus presentatis domnus rex mandauit Ernsto comiti palatium adire 
eum quo missi Longobardorum regis ac Ödalschalei palatium inierunt. 
Tune iurauerunt testes quorum nomina in libro traditionum habentur. 
Post ivramentum Ernst comes interrogauit quomodo se res haberet, 
ilii uero secundum legalem iusticiam soluere iuramentum parati ita 


17 


dixerunt, hoc scimus ueraciter quod ipse uinee in uestitura domus 
sanete Marie XXX annos sine malo et iniuria ullius hominis perman- 


‚sit. Tune Ernst comes regalem multitudinem uulgique summam inter- 


rogauit quid iusticie esset peragendum, omnes autem singulatim ad 
ultimum simul iudicabant euis temporibus ad domum sanete Marie 
eas persistere, quod et rex ita definiuit esse et missi ineuitabili 
assenserunt iusticia. Actum ad Eipilingen XVI, kal. Aprilis anno in- 
carnationis dominice DCCCLV., indietione IIT. 


Cod. 238, f. 82, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1,2 350, 
Nr. 702; Resch: Ann. Sab. II. 141. 


15. 


(855),..... , Trient. Notizweise Aufzeichnung über wiederholte gericht- 
liche Bestätigung des von Bischof Odalschalk von Trient angefochtenen Be- 
sitzes des Bisthums Freising an Weingärten bei Bozen. 


Cvm res bonitatis et pacis inter regum statuta uentilatur, 
Ludouuici quippe Baiouuariorum regis et equiuoei sui Ludowici Lon- 
gobardorum regis, contigit conuentum illorum alloqui fore ad Trientam 
Ódalscalei episcopi ciuitatem. Ibi uero multa utilia Christianitatis eum 
suis familiaribus reges exercebant et magna populorum concordia. 
fiebat, letantes in eo quod Octauianum tempus se accepisse mira- 
bantur. Interim dominus episcopus pro ei(s)dem uineis cum suis 
fidelibus sermocinari cepit, ut in presentia dominorum peracta causa 
uinearum iterato plenius statueretur. Presciuit enim se eum maxima 
iusticia commissum habere, ideo uentilauit usque ad regum patulas 
aures qui statim ad illam interrogationem se erigentes fecerunt 
eausam iuramenti pro uineis peractam ante se recoli. Cum scilicet 
causa sie ut facta fuit, ante illos duceretur, precipiebant multitudinem 
plebis interrogare si iuste causa ageretur inter urbem Frisingam 
et eiuitatem Trientam. Tunc omnis plebs cum audierat concilium, 
tam principes quam mediocres iudieauerunt iustissimum iudicium, 
ut uinee ad domum sanete Marie perpetualiter et inconuulse per- 
maneant. 


Cod. 238, f, 82, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck I1, 351 
Nr. 703; Resch: Ann. Sab. II. 143. 


Fontes. Abth. II. Bd. XXXI. 2 


18 


16. 


857,5. April, Freising. Bischof Anno von Freising tauscht mit dem Vollfreien 
Gros ein Gut zu Ehing und Berghofen gegen ein anderes zu „Mezites“ in Tirol ein. 


In dei nomine. Placuit atque conuenit inter unerabilem Annonem 
Frigisingensis eeclesie episcopum nee non et quendam nobilem 
uirum nomine Gros ut aliquas res pro communi utilitate et compendio 
inter se eommutare deberent, quod ita fecerunt. Dedit itaque Anno epis- 
copus ex ratione prefate eeclesie sue unacum consensu et conhibentia 
canonicorum atque monachorum aliorumque fidelium in ipsa ecclesia 
degentium etiam per licentiam domni Hludouuici regis eidem supra 
nominato Grose ad suum proprium habendum in loeo qui 1) dieitur 
Mezites quiequid habuit, et econtra in reeonpensationem huius rei 
dedit memoratus Gros ex suo proprio supra dicto episcopo *) Annoni 
ad partem monasterii sui in loco quis) dieitur Ehinga et ad 
Perehouon quiequid ibidem proprietatis habuit. Unde et duas com- 
mutationes pari tenore conscriptas inter se fieri rogauerunt, per quas 
deinceps unusquisque quod ab altero accepit, teneat atque possideat 
et quiequid exinde ob commoditatem sui faeere uel iudieare uoluerit, 
liberam in omnibus habeat potestatem faciendi. Istisunt testes, Alprat 
eomes, Kepolf*), Uuillihelm eomes, Tento, Cundpalt, Petto, Chuni- 
perht, Cotascalh, Adalperht. Hoc factum est ad Frigisingas anno in- 
earnationis domini DCCCLVIL, indictione V., in nonis Aprilis. 


Cod. 188, f. 46 und 66, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 
I,2, 357, Nr. 524. 


17. 


c. 860,....,..... Alpwin aus Karantanien widmet der Kirche zu 
Freising sein Gut zu , Taurn.* 


Notvm sit eunetis primatibus Baiouuariorum quod Alpwinus de 
Carintania tradidit ad sanetam Mariam quiequid ad Taurn proprie- 
fatis uisus fuit habere, cum peeunia redimendi, hoe est curtem cum 





l Codex f. 66 que; — 2 Ebenso episcopi; — . 93 wie1; — 4Dieser 
Name folgt bei Aufzeichnung auf B. 46 erst nach Uuillihelm comes. 





19 


domo aliis que edificiis et de terra arabili iugera xl, de pratis 
carradas |. 


Cod. 238, f. 85, im k. Reiehsarehive zu München; Meichelbeck I2, 358, 
Nr. 718, Resch: Ann. Sabion. II. 185. 


18. 


861, 21. März, Regensburg. Der slarische Graf Chezul widmet der Kirche 
zu Freising seinen Besitz in der „uilla Uuampaldi“ bei „Pilozsuue“ in Ungarn 1). 


In nomine domini nostri Jesu Christi declaratum est eommoran- 
tibus eunetis, quod quidam comes de Selauis nomine Chezul omnem 
rem quam habuit prope Pilozsuue in uilla que dieitur Uuampaldi, 
eum territoriis. et uineis, pratis et siluis ad hec pertinentibus cum 
omni integritate in capsam sanete Marie firmiter tradidit ut euis tem- 
poribus ineonuulsum permaneat ad Frisingam, ubi electus dei Cor- 
binianus eorpore quiescit. Hoc factum est anno incarnationis domini 
DCCCLXI., indietione VIIIL, in loco regali publico Ratispona in XII. 
kal. Aprilis. Nomina in testium in l(ibro) t(raditionum) h(abentur). 


Cod. 238, f. 83, k. Reichsarchiv zu München ; Meichelbeck I./2, 353, 
Nr. 710. 


19. 


861, ..... , 8. Georgen. Ein gewisser Kegio tritt der Kirche von Frei- 
sing nach Innichen sein Gut am Flusse Taisten in Tirol gegen Geld und 
anderweitige Entschädigung ab. 


Notum sit cunctis in Baioarica prouincia constitutis quod quidam 
ur nomine Kegio tradidit ad casam saneti Candidi in capsam 
sancte Marie in loeo qui prope illum riuolum iacet eui uocabulum est 
Tesito, totum et integrum quiequid ei dominus eius nomine Katto 
condonauit in hereditatem, pro se et pro suo seniore et conplacitauit 
de oratione episcopo Annone inter missas et psalteria trecentas et 





] Ob dies wohl identisch mit Bilisasseo in Annamot's Cod. trad, s. Emme- 
rammi; Pez: Anecd. l/8, 218, Nr. 23, wo ebenfalls Graf Chesil auftritt (ders. auch - 


l. e. 233, Nr. 50). 
2* 


20 


insuper accepit pecuniam trecentos solidos ab episcopo in mancipiis, 
iumentis siue uestimentis atque alia pecunia, ut deinceps ipsa traditio 
euis temporibus fixa et inconuulsa permaneat et ut nullus ei deinceps 
contradicere queat domui sanete Marie. Nomina testium in libro tra- 
ditionum habentur. Actum est in publieo placito prope ecclesiam 
saneti Georii anno incarnationis domini nostri Jesu Christi DCCC.LXI. 


Cod. 238, f. 83, k. Reichsarehiv zu München; Meichelbeck I2, 353, 
Nr. 711; Resch: Annal. Sabion. II. 185. 


20. 


e. 870,... 4... .- Der Vollfreie Egino schenkt der Kirche von Frei- 
sing eine Liegenschaft zu Wilten bei Innsbruck. 


Ad notitiam cunctorum perueniat fidelium quod Egino quidam 
nobilis uir tradidit in capsam sanctae Mari® Frigisigensis territorium 
i ad Uuiltina eum omnibus aedifieiis ad hoe pertinentibus, mancipiis, 
(leerer Raum) pratis, paseuis, aquis aquarumue decursibus et in 
confinio eoheredum habere. Isti sunt testes, Liutfrid, Anno, Rihpold, 
Uuirunt, Eginolf, Uuiedarp, Otperht, Uuichelm. 


Cod. 188, f. 241, k. Reichsarchir zu München. 


21. 


c. 870,... 4, ..... Abt Deotrih (von Tegernsee?) schenkt der Kirche 
zu Freising auf seinen Todesfall sein Eigen am Berge Ritten bei Bozen 
und erhält gegen Rückfall dafür Güter zu Tegernbach in Baiern. 


In dei nomine omnipotentis. Notitia qualiter quidam nobilis uir 
et abbas nomine Deotrih uenit ad Frigisingas et tradidit ad domum 
sanete Marie quiequid in monte habuit qui dieitur Ritano, quod ei 
quedam uidua nomine Anna potenti manu dedit. Etiam et uenerandus 
uir eiusdem sedis episcopus uidelicet Anno, prestauit eidem supradicto 
abbati eolonias duas in loco nuncupato ad Tegarinuuac et conplaci- 
tauit ut et ipsam traditionem et supra dietum beneficium habuisset 
usque in finem uite suae et post tempus exitus sui ad supradictam dei 
domum ambe res ulterius permanerent. Isti sunt testes, Anno, Rih- 
pald, Reginhoh, Fatto. 

Cod. 188, f. 254, k. Reichsarebiv zu München; Meichelbeck L/2, 391, 
Na. 856; Resch: Ann. II. 189. 


21 


22. 


875, 24. März, Freising. Graf Waldprecht überträgt der Kirche von 
Freising sein Eigen zu „Puron“ am Berge Ritten gegen anderes Gut zu Holz 
und Tegernbach in Baiern. 


Traditio Uualdberti ad Frigisingas. 


In dei nomine omnipotentis. Notum sit omnibus in prouintia 
Baiuuarioriorum (7!) constitutis, qualiter quidam comes serenissimi 
domni Hludouuiei regis nomine Uualdperht adiens Annonem episco- 
pum Frigisigensis eeclesie cogitans pro remedio anime sue et ante- 
eessorum nihilominus successorumque suorum seeundum apostolum 
dicentem : Date carnalia ut mereatis eterna, inde conpunctus ad tum- 
bam uenit sanete Marie sanetique Corbiniani eonfessoris Christi pre- 
sente uenerabili episcopo ceterisque primatibus regis tradidit manu 
propria in capsam eiusdem ecelesie nullo contradicente quiequid in 
eodem die iure hereditario uisus fuit habere in monte Ritano in 
loco nuncupato ad Puron, nil preter mittens quod totum et integrum 
domo dei non tradidisset eum edificiis, agris, pratis, pascuis, siluis, 
aquis aquarumue deeursibus prouisori ecelesie euis feliciter utendum 
temporibus, ea uidelicet ratione ut in ius ac in propriam hereditatem 
Sibi ac su (leerer Raum) de domo accepisset res que uoeantur ad 
Holze et ad Tegarinuuac cum omnibus illuc pertinentibus, ut a nullo 
rumpet (!) sed in euum teneat atque possideat feliei cum gaudio. Isti 
sunt testes qui presentes ibi fuerunt, inprimis Erehanfrid sculdhaizo, 
Otacchar, Liutfrid, Managolt, Reginhel(m), Hiltirih, Marcholt, Alt- 
uuart. Erchanbreht, Odalrih, Adalune, Zuozo, Isune, Alto, Cozzo, 
Uoto, Chunihoh, Tagabreht, Rihhart, Ellanmuot, Reginhoh. Et hec 
traditio 1) faeta est ad Frigisingas in VII. kal. Aprilis, anno incar- 
nationis domini DCCC.LXX.V., indictione VIII. | 


Cod. 188, f. 231 (ohne Zusammenhang mit dem Übrigen eingebundenes 
Blatt des 9. Jahrh.), k. Reichsarchiv zu München. 


| Cod. „traditie“. 


22 


23. 


875, 21. Mai, Freising. Anno, Neffe Bischof Annos von Freising, schenkt 
dessen Kirche sein Eigen zu Hall (im Innthale?). 


Tradıtio Annonis. 


In Christi nomine. Pateat auribus fidelium nobiliumque uirorum 
in prouineia Baiuuuariorum degentium, qualiter quidam nobilis uir 
nepos et equiuoeus domni Annonis episcopi diuina eonpunetus cle- 
mentia deuota pertraetans mente, ut aliquid boni domo dei concessis- 
set et suorum mereretur indulgentiam percipere delictorum, inde 
ueniens Frigisingam ante requiem sancte dei genetrieis Marie sancti- 
que Corbiniani confessoris Christi tradidit in eapsam eiusdem uir- 
ginis Marie quicquid illo die in loco qui dicitur Hal, uisus fuerit pro- 
prietatis possidere, et nihil pretermisit quod domo dei non donasset, 
eo siquidem modo quod de domo dei eodem rectore Annone tribuente 
de peeunia solidos suscepit xl, ut eo firmius nullo contradicente me- 
morabiliusque eadem iam dicta traditio ad eandem permaneret ecele- 
siam inconuulse perennis feliciter annis. Acta ad Frigisingas in XIII. 
kal. Junii, anno incarnationis domini DCCC.LXX.V. indictione VIII. 


Isti sunt testes, Petto, Liutprant, Otbreht, Otacchar, Uuerimbreht, 
Uuillibreht. 


Cod. 188, f. 240, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1/2, 354, 
Nr. 713 mit J. 865 und so auch Resch: Ann. II. 187. 


24. 
c. 880, ..... ye Bischof Arnold von Freising tauscht an den Vollfreien 
Gotschalk eine Hube zu Wörthsee gegen eine andere zu Rosegg, beides :n Kärn- 
ten, aus 


Commutatio inter Arnoldum episcopum et quendam 
nobilem uirum nomine Cotescale. 


In dei nomine placuit atque conuenit inter uenerabilem Arnol- 
dum Frigisingensis ecclesie episcopum, nec non et quendam nobilem 
uirum nomine Cotescale quandam commutationem facere sieut et fe- 
ceruat. Dedit itaque predietus uenerabilis episcopus eidem nobili 











23 


uiro ex parte ecclesie sue in proprietatem habendum in loeo qui di- 
eitur ad Uueride hobam i. Econtra in reconpensatione huius rei dedit 
pretitulatus nobilis uir eidem episcopo ad ecclesiam retinendum ex 
parte proprietatis sue in loeo qui dieitur Rasa hobam i, Unde et 
duas commutationes inter se fieri rogauerunt pari tenore conseriptas, 


‚ut uterque quod ab altero accepit, teneat atque possideat aeuis tem- 


poribus. 
Cod. 188, f. 72’ (X. Juhrh.), k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 
1/2. 396, Nr. 875; Resch: Ann. Il. 227 mit Bezug auf Rasen im Pusterthale. 


25. 


891, 21. Juli, Matighofen. König Arnulf widmet 
der Kirche zu Wörthsee | dem Bisthume Freising 
eine Capelle in Kärnten nach dem kónigl. Hofe „Liburna“ gehörig 


(Fälschung): 
C. In nomine sanete et indiui- 
due trinitatis. Arnolfus diuina fa- 
uente elementia rex. Si erga loea 


diuinis cultibus mancipata curam 
gerimus et aliqua potestatis no- 
stre eis inpenderimus subsidia, 
pro eterna adipiscenda salute hoc 
nobis non ambigimus esse pro- 
futurum. Quapropter omnium 
Christicolorum patescat agnitioni, 
quomodo nos pro diuine remune- 
rationis emolumento, nec non ob 
interuentum Waldonis sanete Fri- 
singensis ecclesie presulis quan- 
dam iuris nostri capellam in Sela- 
uinie partibus ad curtem nostram 
que Liburna uocatur consisten- 
tem quamque Waningus capella- 
nus noster in beneficium tenuit, 
eum omnibus appenditiis suis ad 


prefatam sancte dei genitrieis . 


diuino cultui 
et aliqua eis potestatis 
nostre 


patescat Christieolarum agnitioni 


vulgo Lurna uocatur, consi- 
stentem, quam Zacharias papa 
ob heredes quasdam illis in par- 
tibus obhortas (1) necandas illo 
ueniens Johanne Aquilegiense 


24 


semperque uirginis Marie eccle- 
siam eleetumque Christi confes- 
sorem Corbinianum qui ibidem 
corporaliter requiescit, nec non 
ad sanctos dei martyres Primum 
uidelicet et Felieianum quorum 
in eisdem partibus in loco qui 
uulgo Uueride uocatur, conser- 
uata micat eeclesia, perpetualiter 
consistendam tradidimus eum eur- 
tibus et edificiis, familiis ae man- 
eipiis, decimis, censibus, terris 
eultis et incultis, agris, pratis, 
pascuis, siluis, aquis aquarum- 
que decursibus, molinis, piseatio- 
nibus, uiis et inuiis, exitibus et 
redditibus, quesitis et inquiren- 
dis et uniuersis que legaliter ad 
ipsam capellam pertinere eensen- 
tur, et iussimus hune presentem 
muniminis nostri titulum inde 
conseribi firmiter imperantes, ut 
eadem capella cum uniuersa inte- 
gritate sua ad prelibatam prinei- 
palem diocesis sue sedem nostris 
futurisque temporibus pertineat 
atque constistat, ita ut rectores 
eiusdem ecclesie perenni ueluti 
de ceteris episcopii sui rebus 
semper utantur arbitrio quiequid 
inde facere uoluerint sine ullius 
obstaculo. Et ut hoc uerius ere- 
datur diligentiusque ab omnibus 
eonseruetur, manu nostra subtus 
hoc idem roborantes preceptvm 
anulo nostro iussimus insigniri. 
Signum  Arnolfi piissimi regis 
(M.). Egilpero notarius ad ui- 


presule assistente in honore saneti 
Petri consecrauerat, Pipini regis 
ob amorem, eum omnibus appen- 
ditiis suis ad prefatam sancte dei 
genitrieis ecclesiam eleetumque 
Christi confessorem Corbinianum 
qui ibidem corporaliter requies- 
eit, perpetualiter consistendam 
tradidimus 


decimis utraque Trahaut 
fluuii in parte ad ipsam capellam 
antiquitus terminatis, censibus 


sedem diocesis sue 


perenni sem- 
per utantur arbitrio quiequid 
inde facere libuerit 





20 


eem  Theotmari archicapellani Thiotmari 

recognoui. Data XII. kal. Augu- 

sti, anno dominice incarnatióhis 

DCCCXCI., indictione VIIL, anno Ä 
regni domni Arnolfi piissimi re- Arnolfi regis iiii. Ac- 
gis iii, Actum ad Matahhoue | tum Matahoue feliciter amen. — 
eurte regia in dei nomine felicter 

amen. | 


Cod. 189, k. Reichsarchiv zu München, 

f. 21, f. 31’. 
ebend. Cod. 238, f. 97’. ebend. Cod. 238, f. 981. 
Meichelbeck, 1/2, 403, Nr. 902. Meichelbeck erwähnt, I/1, 145. 
Monum. boica XXXI/1. 137, Nr. 66. Monum. boica, XXX1/1, 139, Nr..67 


26. 


ce. 900, ...., ..... Ein gewisser Georgius schenkt der Kirche zu Würth- 
see die Güter seiner Frau T'unza, gelegen am Ende des Sees daselbst. 


Notum sit omnibus presentibus seilicet et futuris partibus Caren- 
tanis constitutis, qualiter quidam nobilis uir nomine Georgius per- 
ueniens ad uenerabilem Uualdonem Frigisingensis ecclesie episco- 
pum ad Uueride loco nominato cogitans aliquid euangelici implere 
precepti dieente domino: Date terrena ut mereatis eterna, inde di- 
uina Christi conpunctus clementia perueniens ad locum pretitulatum 
qui proprio nomine ad Vueride uocitatur, vbi sanctorum martyrum 
Christi Primi et Feliciani eorpora requiescunt, tradidit iure hereditario 
in eapsam supra scriptorum electorum dei, ipso uidelicet uenerabili 
episcopo traditionem aceipiente unaeum eum Vadalhoho ipsius tradi- 
tionis aduocato quicquid in summitate lacit) ipsius Heimo filius 
Vuitagouonis sue sorori nomine Tunza tradidit improprietatem (!), 
que et ipsa ipsius Georgii uxor legitima fecit, ut statim deinceps 
preseriptus rector sanete dei ecclesie ad utilitatem domus dei 
potestatem habuisset possidendum eum omnibus ad eundem loeum 
legitime pertinentibus, hoc est territoriis cultis et incultis, curtiferis, 
pratis, siluis, paseuis?), aquis aquarumve decursibus, mobilibus et 





| Cod. ,laei^; — 2 Codex hat puscuis. 





206 


inmobilibus, egressibus et regressibus, quesitis et inquirendis, nil 
preter mittens sed totum et integrum domo dei tradidit nullo contra- 
dicente, sed ut perenniter ista inconvulsa permansisset traditio rectori- 
bus'loci ipsius felieiter possidendum. Ea itaque firmitate ae ratione 
ista fuit peraeta traditio, ut ipse predictus uir Georgius ac Tunza 
uxor ipsius potestatem habuissent, ibi saero in loco elegendi suorum 
sepulturam corporum, quandoque dei visitante de hoc seculo essent 
recessuri et ut ibi a clerieis deo seruientibus iamborum (!) perpe- 
tualiter memoria saeris in orationibus permansisset. Istius traditionis 
isti sunt.testes, Lantolt, Herilant, Sigiuuart, Paldachar, Heimpercht, 
Vrolf. 


Cod. 188, f. 107’, k. Reichsarchiv zu München; ebend. auch Cod. 238, 
f. 101; Meichelbeck 1/2, 428, Nr. 980; Resch: Ann. II. 236. 


21. 


c. 900, ...., an der Stiefern. Ein gewisser Joseph schenkt dem Bisthume 
Freising zu zwei wiederholten Malen seinen Besitz zu Stiefern oberhalb Krems 
in Niederösterreich. 


Notum sit omnibus presentibus scilicet ac futuris, qualiter qui- 
dam uenerabilis uir eui nomen erat Joseph, diuina compunctus cle- 
mentia eogitans pro remedio anime suae domo dei Frigisingensis 
eeclesiae quasdam res tradere que in honore sanete Mariae est con- 
seerata, vbi confessor Christi Corbinianus eorpore quiescit. Inde pre- 
seriptus uir Joseph perueniens ad dominum Vualdonem episcopum ad 
Stiuinna, qui tum temporis rector istius ecclesie fuit, tradidit in 
manus pretitulati episeopi Uualdonis et aduocati sui nomine Engil- 
hart indubitanter iure perpetuo nullo contradicente ad domum dei 
retinendum quasdam res proprietatis suae in eodem loeo, quas ipse 
Joseph dominum episcopum hominesque illorum cauallicando circum- 
duxit, hoc est in ipsa marea de superiori via que ipsa uia uadit in 
duos riuuolos, ae deinde usque ipsi rivuoli eadunt in flumen qui dici- 
ter Stiuinna, quiequid ibi interest, nil preter mittens quod totum et 
integrum domo dei successoribus episcoporum tradidisset. Denique 
vero alteram peregit traditionem, in eodem loco res proprietatis suae 
tradidit in manum domini episcopi ac prescripti aduocati sui Engil- 
hardi, que ipse res iam olim ab antecessoribus suis domo dei tra- 








27 


dita fuerunt annuatim illis censum persoluendi de domo dei, eo modo 
uenerabilis uir Joseph easdem tradidit res laudabili episcopo et 
aduocato suo ad domum dei suisque successoribus retinendum, in 
omni anno illi persoluerent denarium i seu de cera pretium ualentis 
denarii, et ut orationis assiduitas et fidei amicitia talis inter eos 
fuisset qualis antea mansit inter antecessores eorum. Isti sunt testes 
per aures traeti, Ratheis, Rihperht, Heistolf, Arnolt, Ruodperht, Sel- 
prat, Uuadallant, Helmrih, Suvidperht, istique homines sui istius tra- 
ditionis testes fuerunt, Abraham, Prozilo, Petto, Seman, Tribagos, 
alter Abraham, Pretimir, Prozila, Joseph. 


Cod. 188, f. 108', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeek 1/2, 428, 
Nr. 981. 


28. 
e. 930. ...., ..... Bischof Wolfram von Freising tauscht mit einem unge- 
nannten Freien 4 genannte Unterthanen gegen 2 andere der Kirche von In- 
nichen ein. 


Notum sit omnibus in tempore presenti consistentibus et in 
futuro superuenientibus commutatio que inter episcopum Frigisin- 
gensem et quendam liberum hominem faeta. Prenominatus ergo vir 
Zelabo, Adalhart, Imuza et tradidit in manus prescripti presulis et 
aduocati sui nomine Ratolti. Econtra autem prefatus antistes t) ad- 
uocati sui eum consensu aliorum fidelium suorum tradidit eidem 
homini ingenuo duo mancipia Job et Anthalm qui pertinebant ad lo- 
eum qui dieitur Intiha. Hie (!) sunt nomina testium qui ad confir- 
mationem eadem (!) traditionis trahebantur, Reginpreht, Aripo, ii. 
Aripo, Anzo, Isanhart, Wolomunt, Wolffolt, ii. Wolffolt, Englpreht 
et alii multi. 


Cod. 188, f. 113, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1 72 436, 
Nr, 1003 unvollständig; Resch: Annal. II. 419, Aet. Mill. 47. 


l Die gegenwärtige Tradition nennt den Namen des Bischofs nicht, da aber alle 
früheren Documente im Codex zunächst diesem von Bischof Wolfram handeln, ist auch 
hier derselbe zu verstehen. 


28 


29. 


931, 14. April, Quedlinburg. König Heinrich I. schafft dem Bisthume 
Freising dessen entfremdete Güter zu Mais, Kortsch und Kuens in Tirol wieder 
zurück. 


C. In nomine santae et indiuiduae trinitatis. Heinricus diuina 
fauente clementia rex. Diuinae igitur auctoritatis innumerabilibus pro- 
uocamur exemplis inutile terrenum spernere negocium et perpetuae 
felicitatis adamare substantias quas erugo et tinea demoliri nequeunt, 
nee fures effodere et furari. Ideirco nouerint omnes fideles nostri, 
tam presto manentes, quam etiam futuro tempore succedentes, quali- 
ter nos rogatu fidelis nostri scilicet Uuolframmi Frigisingensis aeccle- 
siae episcopi praedium a saneto Corbiniano quondam emptum et a 
monasterio in ipsius honore constructo hactenus iniuste ablatum, in 
ius proprietatemque praefati monasterii per hoc nostrae auctoritatis 
praeceptum remittimus perpetualiter possidendum, hoc est Meies et 
Chorces et Cheines et quiequid ad hec iure legitimeque pertinere 
uidetur, tam terris quam domibus, mancipiis, pratis, pascuis, siluis, 
aquis aquarumque decursibus, mobilibus et immobilibus uel quiequid 
diei aut nominari potest, que sita esse dinoscuntur in pago Uenusta 
in comitatu Berhtolti. Et ut hoc firmius eredatur diligentiusque in- 
contaminatum obseruetur, hane nostri corruborationem (!) prae- 
cepti inde eonseribi iussimus manusque nostrae confirmatione indita 
anuli nostri impressione sigillari praecepimus. 


Signum domni Heinrici (M.) serenissimi: regis. Poppo cancel- 
larius ad uicem Hiltiberti archicapellani recognoui et (subscripsi). 


Anno incarnationis dominicae DCCC.XXXI., indictionejlIII., XVIIT., 
kalendas Maias, anno imperii Heinrici regis XIII. Actum in Quitilingir- 
burc feliciter amen. 

Orig. Pergament, aufgedr. Sigel nur mehr in 2 Bruchstücken vorhanden; 


k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1/1, 163; Mon. boiea XXVIIL/2, 1 68 
Resch: Annal. II, 404. 


29 


30. 
Pälschnng. 


(932), ..., .. ... 1) Herzog Berthold von Baiern befiehlt seinen Va- 
sallen Rudolf und Merolt, der Kirche von Freising ehemals derselben entzogene 
nun aber wieder rückgestellte Güter zu Mais und Kortsch freizugeben. 


Perahtoldus diuina fauente clementia dux Ruodberto et Merolto 
nostris fidelibüs. Cognoscere uos uolumus, quia dilectissimus frater 
noster Arnolfus una nobiseum rogatu Wolframmi uenerabilis episcopi 
in Frisingam predieti episcopi parochiam, ubi sanctus Corbinianus 
requiescit eum nostris fidelibus conuenimus ibique inuictissimus 
frater (noster) pro remedio anime sve quasdam res eidem ecclesie 
quondam iniuste abstractas cum consilio suorum fidelium relaxauit. 
Nos vero uite nostre stabilitatem animeque nostre felicitatem omnium- 
que nostrorum prosperitatem prospicientes et consultu iam dieti fratris 
nostri ceterorumque nostrorum fidelium precibus prefati episcopi 
omnisque eius familie peticionibus annuentes proprietatem beatissimi 
Christi eonfessoris Corbiniani ad Meies et Chorces quamlibet eius 
ilius esse iure testatur et priscis temporibus iniuste ab ecelesia 
eiusdem saneti ablata esse constat, in requiem beate dei genitricis 
Marie et ante dicti confessoris Christi Corbiniani in manus prescripti 
episcopi potestatiue remisimus. Quapropter precipiendo uobis iubemus, 
ut sicut gratiam nostram habere uelitis, predietas proprietates ad 
Meiges et Chorces et omnes res iure ad easdem prorietates perti- 
nentes sine ulla mora et absque omni impedimento nuntiis predicti 
episcopi representare et eius seruituti subiugare potestatique illius 
restituere non tardatis. Et ut hec auctoritas nostri precepti et lega- 
tionis firmior et stabilior habeatur et a uobis uerius credatur et 
diligentius perficiatur, anuli nostri inpressione hanc epistulam subter 
sigillari iussimus, quia hoc preceptum nostrum firmum et inuiolabilem 
esse uolumus. 


Cod. 189, f. 35, k. Reichsarchiv zu München; ebend. Cod. 191, f. 116 und 
Cod. 238, f. 101; Meichelbeck L/1, 164 unvollständig; Resch: Ann. II, 418. 


l Das Jahr nach Huschberg: ält. Gesch. des Hauses Scheiern u. s. w. 143. 


30 


31. 


c. 950, . . - ., Freising. Bischof Lantbert von Freising tauscht mit dem 
vollfreien Manne Jagob Güter zu Gufdaun und Stilfs gegen andere zu Thaur 
bei Innsbruck ein. 


Notum sit omnibus sancte dei ecelesie fidelibus, nobilibus et 
ignobilibus, presentibus scilieet et futuris, qualiter Lantbertus uene- 
rabilis Frigisingensis ecclesie episcopus nec non et quidam nobilis 
uir nomine lagob eiusdem episcopi uassallus quandam commutationem 
facere inter se decreuerunt, sieut et fecerunt. Dedit itaque idem 
prenominatus nobilis uir quiequid proprietatis habuit in loco Cubi- 
dunes dicto, id est curtifera duo et arabilis terre ivgera xxx, prato- 
rum karradia xl, et in alio loco Stilues nominato in ualle Vuibitina 
arabilis terre iugera iiii, pratorum karradia v eum omnibus rebus 
iure ad predictam proprietatem pertinentibus in manus prefati 
episcopi et aduocati sui Ratoldi ad ecelesiam sanete Marie sanctique 
Corbiniani confessoris Christi perpetualiter existendum. Eeontra vero 
in reconpensatione eiusdem commutationis idem iam prenominatus 
laudabilis episcopus una eum manu sui aduocati prescripti de rebus 
prefate dei eeclesie in loeo Toura dieto id est eurtiferum i et arabilis 
terre iugera xxxvi, pratorum karradia xx eum omnibus rebus iuste 
legitimeque ad:eundem Toura pertinentibus eidem pretitulato nobili 
uiro euis temporibus temporibus in proprietatem tradidit habendum. 
Predictus igitur lagob trium iugerorum et pratorum karradia xx in 
illo loco Cubidunes plus dedit quam sibi ad Touro daretur. Unde et 
duas commutationes inter se fleri deereuerunt pari tenore conseriptas, 
ut uterque quod ab altero accepit, firmiter teneat atque in dei nomine 
feliciter possideat. Ita namque eommutatio facta est ad Frigisingam 
eum consilio principalium uassallorum Aribonis, Uvolftregili, Eram- 
berti et ceterorum omnium atque de familia elericorum Adalliozzes 
magistri, Kerhandi, Liutberti et Fritilonis ac laicorum Rihfridi, 
Uvaldmanni, Otmari et Uuolfkozzes et aliorum ualde plurimorum 
principalium. Isti sunt testes eiusdem commutationis sicut mos est 
per aures attracti, inprimis Eramperht, Papo, Kotescalch, Uvetti, 
Dietrih, Irmanheri, Ratkis, Iagob, item Ratkis, item Uuetti et alii. 


Cod. 188, f. 135', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1,/2, 456, 
Nr. 1069 unvollstándig; Resch: Ann. II, 460; Aet. mill. 48. 





31 


31. 


e. 950,..... ye Bischof Lantbert von Freising tauscht mit dem 
Vollfreien Papo Güter zu Ambras und Biberbach in Tirol gegen andere in 
Walkershofen ein. 


In dei nomine. Plaevit atque conuenit inter uenerabilem Lant- 
bertum Frigisingensis eeclesie episeopum nee non et quendam 
nobilem uirum Papo nominatum quandam commutationem facere 
sicut et fecerunt. Tradidit itaque idem predictus nobilis uir in manus 
prefati episcopi et aduocati sui Ratolti talem proprietatem qualem 
suus pater Piligrim nomine in potestate et tutamine habuit in loco 
Omaras dieto, cum curtiferis et edificiis, pratis, pascuis atque nemo- 
ribus et cum i seruo qui dispensationi preerat, cum exitibus et redi- 
tibus, quesitis et inquirendis omnibusque rebus iuste legitimeque ad 
eundem loeum pertinentibus, et in alio suo loco Piparpah dieto colo- 
niam i excepto curtifero, ad ecclesiam sanete Marie sanctique Cor- 
biniani eonfessoris Christi eternaliter persistendum. Econtra vero in 
recompensatione eiusdem conmutationis idem prefatus laudabilis 
episcopus eum manu sui aduocati predieti eidem prefato nobili uiro 
de rebus prefate ecelesie locum Waltkereshoua dietum cum ecclesia 
i et omnibus causis iure ad eundem loeum pertinentibus. euis tempo- 
ribus in proprietatem tradidit habendum. Unde et duas commutationes 
inter se fieri uoluerunt pari tenore conscriptas, ut vterque quod ab 
altero aecepit, teneat atque possideat firmiter. Isti sunt testes eiusdem 
conmutationis, Kundpold, Engildieo, Isanhart, Adalfrid, Anno, Engil- 
preht, Kotesscalh, Sigimuot, Kundheri, Sigihart, Helmrih, Reginheri 
et alii. 

Cod 188, f. 121’, k. Reiehsarchiv zu München; Meichelbeck 1./2, 447, 
Nr. 1039 unvollständig; Resch: Ann. II, 459. 


33. 


965, 3. April, Gelnheim. Kaiser Otto schenkt auf Bitten Bischof Abra- 
hams von Freising dem Vasallen desselben, dem Slaven Negomir, Güter zu 
Wierthschach in Kärnthen. 


C. In nomine sanete et indiuiduae trinitatis. Otto diuina 
annuente clementia imperator augustus. Nouerint omnes fideles nostri 





32 


praesentes seilicet et futuri, qualiter nos per interuentum dilecte 
dueis (!) domineque Judite, nee non oratu nobis satis cari episcopi 
Abrahe cuidam suo vasallo Negomir nueupato (!) donavimus talem 
proprietatem, qualem nos visi sumus habere ad Vuirzsosah in par- 
tibus Carantanie in comitatu Hartuuigi comitis qui et ipse inibi 
vualtpoto dieitur, ac in decania Vuolframmi decani, aeternaliter in 
proprietatem habendum cum curtibus et edificiis, pratis, pascuis, 
terris eultis et ineultis, aquis aquarumue decursibus, molendinis, pis- 
cationibus, viis et inviis, exitibus et reditibus, quesitis et inquirendis 
omnibusque rebus ad prefatum locum iure legitimeque pertinentibus 
eo tenore, vt prefatus Negomir liberam habeat potestatem de iam 
ante dieta proprietate sibi tenendi, donandi, vendendi, commutandi 
vel quiequid exinde ei placuerit faciendi. Et vt haec nostre dona- 
tionis auctoritas firma permaneat, anuli nostri impressione sigillari 
iussimus manu nostra eam subtus roborantes. 

Signum domni Ottonis (M) pigissimi (1) imperatoris. 

Liutulfus notarius ad uicem Brunonis archicapellani recognouit. 

Data iii. nonas Apriles anno vero dominiee incarnationis 
DCCCC.LXV., indietione VIIL, imperante vero piissimo imperatore 
anno imperii eius ilii. Actum in Gilanheim amen. 


Orig., Pgt., aufgedr. vorzüglich erhaltenes Sigel, Stiftsarchiv zuInnichen; 
Resch: Aet. millen. 49. 


94. 


Fälschung. 


965, 22. Juli, Mainz. Kaiser Otto T. bestätiget die Schenkung genannter 

Alpen bei Innichen, welche Herzog Tassilo von Baiern der Kirche von Frei- 

sing gewidmet hatte, und befreit das Kloster von der Gerichtsbarkeit der 
Herzoge und Grafen. 


C. In nomine sanetae et indiuiduae triuitatis. Nouerint 
omnes Christi fideles tam presentes quam futuri, qualiter Otto 
imperator Romanorum augustus quaedam iuris sui predia in loco 
Intichinge sita cum ministris et cum omnibus pertinentiis et uten- 
silibus eorum aliisque appenditiis ad aecclesiam sanetae dei 
genitricis sanctique Corbiniani Christi confessoris perpetualiter 


- 





33 


existenda fradidit, ea uidelicet ratione ut idem prefati ministri 
eorumque successores prediorum suorum scilicet cum areis, edibus, 
terris cultis et incultis, uiis. inuiis, exitibus vel reditibus, quaesitis 
et inquirendis, aquis earumue decursibus, molis, molendinis, pisca- 
tionibus, siluis, uenationibus, apum pascuis, paludibus, alpibus, 
uallibus, planiciebus, omnibus rebus iuste vel legaliter ad eadem 
respicientibus, liberam habeant potestatem ante dicta predia 
tenendi, possidendi, commutandi vel quicquid sibi libuerit modis 
omnibus inde inter se faciendi. Insuper idem gloriosissimus impe- 
rator locum eundem ab omni iugo regiminis scilicet ducum, comitum 
aliarumque potestatum liberum et securum suspendit, excepto aduo- 
eato qui eius imperiali panno ex regia manu suscepto que regenda 
sunt regat, quae deffendenda sunt deffendat, et si aliquis eosdem 
filios aeeclesiae siue episcopus siue alii potentes vel de predii pro- 
prietate vel regiminis potestate iniuste et inlegitime opprimere et 
inquietare praesumpserit liberam habeant licenciam imperialem aulam 
super hoe appellare et proclamare. Nomina alpium ad eandem pro- 
prietatem pertinentium, Pragas, Serla, Pletces, Cunasella, Uisealina, 
Sexta, Nemes, Anauanto, Ualdomonega, Ualpericula, Kartitsa, 
Uallesella, Aluala, Maserola, Sirminit, Ualferna, Frontal, Camp- 
cauerin, Ualgratto, Plancho, Monteplana, Riualua. 

Signum domni Ottonis (M.) inuieti imperatoris augusti. 

Hartradus cancellarius uiee 1) rononis archicapellani subseripsi. 

Data XI. kalendas Augusti, anno incarnationis domini DCCCCLXVY., 
indietione VIII. Magoncia actum feliciter amen. 


Angebl. Orig. Pgt., mit sehr gut erhaltenem Sigel, Stiftsarchiv zu Inni- 
chen. — Resch: Ann. Sabion. II, 400; Aet. millen. 45; Sinnacher Beitr. 
I, 549, Nr. 33; vgl. Stumpf: Reichskanzler. II, 34, Nr. 383. 


] Der hier weggelassene Buchstabe soll wohl B sein, ist aber bestimmt e 
mit einem Nebenschafte ähnlich dem cursiven verlängerten t. 

Betr. der Stellen in Cursiv vergl. Urk. v. 788, . . . ., Scharniz (Nr. 5). 

Aussen steht (von Paprions Hand?): „Petrus Frizlar natus in Silian nota- 
rius imperialis et protonotarius apostolicus, dein canonicus domicellaris in Intica et 
parrochus et archidiaconus in Villach finxit anno 1452 hoc diploma de anno 925, quod 
iterum anno 1782 a certo alio canonico Inticensi ad annum 965 correctum et emen- 
datum fuit.^ Die älteste Archivsnotiz, welche das Document trägt, stammt aus dem 14. 
bis 15. Jahrh. 


Fontes. Abth. II. Bd. XXXI. 3 


34 


35. ° 


972, 28. Mai, Pavia. Kaiser Otto I. schenkt dem Kloster Innichen einen 
bezeichneten Landstrich am Flusse „Uallat“, zu Cuneo und „Piscatorus“ bei 
Godego im Venetianischen. 


C. In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Otto diuina fauente 
clementia imperator augustus. Nouerint omnes nostri fideles presentes 
scilicet atque futuri, qualiter nos per interuentum dileete coniugis 
nostre Adalheide nee non equiuoci nostri (!) quasdam res nostri iuris 
sitas in comitatu Taruisiano haut longe a fluuio Uallatus:) et in loeo 
qui dieitur Chunio, qui situs est prope litus Brente, qui fuit Ysaae 
Judeo traditus a Wicberto, etin loco qui dicitur Piscatorus et Uicentino 
comitatu in eireuitu Gudage ultra tria miliaria, et in utraque ripa Brente 
ius macelli et ineius finibus que inter istos designatos fines iacent, que 
appellantur Aunario, deinde terminante in aqua que dieitur Musone, 
deinde terminante in flumine Diso et deinde terminante in Litrano unde 
Silus resurgit, et de ipsa supra nominata eurte Gudago ?) terminante in 
Aurillia et deinde terminante inReseio, inter istos designatos fines cum 
pratis, paseuis, uiis et inuiis, exitibus et reditibus, fontibus, aquis aqua- 
rumque decursibus, piscationibus, molendinis, siluis et paludibus omni- 
busque rebus iuste legitimeque ad eandem curtem respicientibus, 
quesitis et inquirendis ad seruitium saneti Candidi ad Inticam in 
manus nobis satis cari episcopi Abraham appellati ob remedium 
anime nostre tradidimus eo seilicet tenore, ut isdem iam dictus 
episcopus usque ad obitum sui absque contradietione omnium totum 
atque integrum teneat atque possideat, postea vero seruitio saneti 
Candidi redintegratum perpetim inibi permansurum ad Inticam redeat 
atque respiciat. Et ut hec nostri iuris donatio firma stabilisque per- 
seueret, hane cartam conscribi ac sigilli nostri inpressione sübsignari 
iussimus. Signum domni Ottonis (M.) inuietissimi imperatoris augusti. 
Liutolfus cancellarius uice Hattonis archicappellani subseribsi. Data 
V. kal. Junii anno incarnationis dominiee DCCCCLXXII. , indictione 


1 Fol. 20 „Uallat“; — 2 ib. ,curte supra nominata“ ; 














35 

XV., anno regni domni Ottonis XXX., imperii autem VIII. Actum in 
proilo Papie. 

Cod. 189, t. 10 und 20, k. Reichsarchiv zu Munchen; ebendort Codd. 


191, f. 74, 100' und 106, 238, f. 104; Meichelbeck 1/1, 179; Resch: Ann. II 
527, Aet. millen. 51, Monum. boica XXXI,/1, 216. 


36. 


Fälschung. 


973, 28. Mai, Altstädt. Kaiser Otto spricht dem Bisthume Freising den 

Besitz gewisser Landstriche in den Grafschaften Puster-, Lurn- und Kad- 

‚oberthal, dann der Alpen „Nemes“, „Anauanto“, „Uvaleummunaga“ u. 8. w. 
ın Tirol zu. 

C. In nomine t) sanete et indiuidue trinitatis. Otto diuina 
f(a)uente clementia imperator augustus. Nouerit omnium industria 
fidelium nostrorum tam presentium quam et futurorum, qualiter 
uenerabilis Frisingensis aecclesiae Abraham episcopus nostram adiit 
€elsitudinem proclamans se quedam loea in medio horum comitatuum 
constituta qui vulgo uocantur Pustrussa, Lurno, Catubria, iniuste et 
inlegitime a prefata Frigisingense aecclesia subtracta, nos uero per 
interuentum dilecte matris nostre Adalhaide et nostri nepotis uidelicet 
‚dueis Heinriei suis petitionibus eonsentientes et quiequiq (!) inter 
hos?) tres supra titulatos comitatus proprietatis habuimus, hoc est 
ubi ingreditur fluuius Pudio Rionzum, ex eo loeo sursum quecumque 
adiacent utrisque ripis eiusdem fluminis cum comitatu Catubriae, inde 
usque ad flumen Affoltrupach alpes sie appelatas uidelicet Nemes, 
Anauanto, Uvaleummunaga, Fiscalina, Cunisello, Plezzes, Serula, 
Pragas, Sexta siue omnia quocumque uocabulo sint, si inter hos 
fluminum meatus Pudio et Rionzum, montes, ualles, planities, prae- 
fatae aecelesiae presuli potestatique subposuimus et per nostre tra- 
ditionis seriptum iterum 3) renouamus sieut ab antecessoribus nostris 
regibus illuc tradita conperimus. Insuper etiam sub panno imperiali 
nostro iubemus, quiequid de(in)ceps in his locis nascatur in uena- 
tionibus siue piscationibus, ut nullus audeat se absque licentia epis- 


l Eigentlich steht „Inmine“!; — 2 Der ganz ungefüge Schreiber besserte 
so aus: ,intreshos^; — 8 Dies Wort ist aufgesetzt. 


3* 


| $6 


eopi intromittere, si quis hoe praeuaricauerit, regium pannum epis- 
copo siue aduocato illius persoluat. Iussimus hoc preceptum conseribi, 
per quod iubemus ut omnia prefata ad ecclesiam Frigisingensem per- 
petuo iure pertineant. Ut autem haee eoneessio nostra firmam habeat 
stabilitatem, manu nostra raborauimus anuloque nostro sigillari pre- 
cepimus. 

Signum domni Ottonis (M) inuieti imperatoris augusti. 

Uuildigissus cancellarius uice Rudeberti archicancellarii sub- 
scripsi. 

Data V. kal. Ivnii anno incarnationis dominice DECCCLXXIHL, 
indietione L, anno regni domni Ottonis XIIL, imperii autem V., 
actum 1) Altsteti. | 


Fälschung des 12, Jahrh. ,Urkundenform Pgt., im Texte ein paar kleine Moder- 
lucken, Sigel an Seidenfäden angehängt gewesen, k. Reichsarchiv zu Mün- 
chen; ebend. auch Codd. 189 f. 2, 238 f. 103' und 191 f. 73,’ 95’; Meichel- 
beck [/1, 179 ; Resch: Ann. Sab. II. 530; Aet. mill. 52; Mon. boica XXXI/1, 216. 


31. 


973, 30. Juni, Tribur. Kaiser Otto I. schenkt dem Bisthume Freising 
Güter in Krain an der Safniz, mit den Orten Safniz, Lack, „Susane“ u. &. w. 
unter Angabe der Grenzen. 


C. In nomine sanete et indiuidue trinitatis. Otto diuina fauente 
elementia imperator augustvs. Nouerit omnium industria fidelium 
nostroram tam presentium quam futurorum, qualiter per interuentum 
dilecte matris nostre Adelheide et fidelis nostri uidelicet Heinriei ducis 
quasdam partes nostre proprietatis sitas in ducatu prefati ducis et 
in eomitatu Poponis comitis quod Carniola uocatur et quod uulgo 
Creina marcha appellatur. Est enim in ipso comitatu riuulus paruus 
qui uocabulo Selauorum Sabniza nuncupatur, ab exitu illius ubi oritur, 
statim cacumina uel sumitates montium occidentalem partem uersus 
usque ad Zelsah, et hoc ipsum territorium cum omnibus ad hoc per- 
tinentibus, nee non et alpem Bosangam, deinde trans Zouriza usque 


] Es steht eigentlich „acto“ mit irgend einer sonderbaren Kürzung oberhalb. 








37 


ad montem Lubnie ipsumque montem usque ad maiorem amnem qui 
Zoura uocatur, utramque ripam illius amnis deorsum usque ad ostium 
pretitulati riuuli Sabniza indeque sursum ad caput uel exitum ipsius 
riuuli quiequid inter ipsa confluentia habuisse uideamur, loca sie no- 
minata Sabniza, Lonca, Susane, iterumque Celsah uel qualicumque 
uocabulo uocantur, hoe totum in proprium cuidam nostro fideli nobis- 
que satis percaro episcopo Abraham uocitato donauimus eum omnibus 
rebus iure legitime(que) ad pretitulata loca aspicientibus, cum eur. 
tilibus et edifieiis, manicipiis utriusque sexus, si inibi nostri iuris 
inueniuntur, agris cultis et incultis, pratis, pascuis, siluis, aquis aqua- 
rumque deeursibvs, molendinis, piscationibus, uenationibus, uineis et 
uinetis, uiis et inuiis, exitibus et reditibus, quesitis et inquirendis, 
mobilibus et inmobilibus, hee omnia ut preseripsimus uolumus ut 
prefatus episcopus firmiter teneat sine obstaculo uel contradictione 
ulla. Insuper vero ubieunque in illa regione in foresto nostro siue in 
qualieunque loco paseua poreorum inuenta erunt, suis porcis inibi 
nutritis saginationem habeat. Et ut nullus comes uel dux seu ulla 
persona in aliquo se intromittat absque licentia uel iussione prefati 
episcopi Abrahe aut illius hominis cui episeopus hoe ad regendum 
commiserit. Et ut hee nostre donationis auctoritas firmior stabiliorque 
permaneat, iussimus quoque hoe presens preceptum inde conscribi 
anulique nostri inpressione sigillari, per quod uolumus firmiterque 
iubemus quatenus prefatus episeopus liberum arbitrium habeat sibi 
tenendi, commutandi, tradendi uel quiequid sibi plaeuerit exinde 
faciendi, et ut uerius a posteris nostris in futurum eredatur, manu 
nostra id ipsum subtus roborantes. Signum domni Ottonis (M.) 
inuietissimi imperatoris. Willigisvs cancellarius uiee Rodberti archi- 
eancellarii recognoui. Data II. kal. Ivlias anno dominice incarnationis 
DCCCC.LXXIII, indietione II., anno domni Ottonis regni XIII, 
imperii VII. Actum Dribure. 


Cod. 189, f. 19, k. Reichsarehiv zu München; ebend. 238 f, 104' und 
191 f. 83' und 106; Meichelbeck L/1, 180; Resch: Ann. Sabion. II. 533; Mon. 
boiea XXX1,/1, 220. | 


38 


38. 


973, 23. Nov., Heiligenstadt). Kaiser Otto II. schenkt dem Bisthume 
Freising einen Landstrich innerhalb angegebener Grenzen in Krain an der 
Safniz und Zeyer. 


C. In nomine sanctae et indiuiduae trinitatis. Otto diuina. 
fauente clementia imperator augustus. Nouerit igitur omnium fidelium 
nostrorum praesentium scilicet et futurorum industria, qaliter (!) 
nos dignig et admodum honestis petitionibus dilectissimae coniugis 
nostrae Theophanu nee non cari nepotis nostri Baioariorum ducis. 
Heinrici suppliciter obsequendo rogati venerabili et totius religionis 
uiro Abrahae sanctae Frigisingensis aecclesiae praesuli nostrae fami- 
liaritati digne adiuneto quandam nostrae proprietatis partem in. 
regione vulgari vocabulo Chreine et in marcha et in comitatu Paponis 
comitis sitam, id est ubi riuvlus Sabniza originem producere incipit, 
deinde statim occidentem uersus cacumina montium siluasque interia- 
centes usque ad Bocsanam et sic ad fines earundem alpium, deinde 
ubi riuvlus Cotabla originem sumit, usque ad hune locum ubi hostium 
in Zoura fluuium mittit, sicque trans Zouram usque ad summitatem 
ipsius montis Zourae adiacentis qui extenditur orientem uersus, et ita. 
per eundem montem perque conualles usque ad castrum quod vulgo 
Bosisen uocatur et sie deorsum de ripa quantum extenditur unius. 
iugeri longitudo usque ad uadum quem vulgo Stresoubrod uocant, 
ibique ultra eundem fluuium occidentem uersus usque in uiam quae 
uocatur uia Chreinariorum et sursum per eandem uiam quiequid campi 
in australi eiusdem uiae parte iacet, ita ut Primet territorium et sil- 
uvla quae Szovrska Dubravua (dieitur), sub eadem eomprehensione te- 
neatur et spatium quod iacet inter Primet et Vuizilinesteti, per medium 
diuidatur et sic usque in praefatum riuvlum Sabniza, nostra imperiali do- 
nauimus potentia in proprium et perpetuum vsum concessimus firmiter- 
que cum terris eultis et incultis, pratis, pascuis, siluis, aedificiis, aquis 
aquarumue deeursibus ipsoque iam dicto foresto, uenationibus, pis- 
cationibus, molendinis, mobilibus et inmobilibus, uiis et inuiis, 
exitibus et reditibus, quaesitis et inquirendis et cum omnibus iure 
legaliterque ad haec pertinentibus. Praecipimus etiam et nouiter con- 


] Das Datum nach Stumpf: Reichskanzler 56, Nr. 613. - 











39 


stituimus eisdem in locis bannum nostrum a riuulo Sabniza uersus 
occidentem usque ad finem Bosanga et inde usque ad iam dictum 
riuvlum Chotabla, indeque usque in Zovra fluuium et quicquid intra 
haee eadem praefata undique secus comprehensum uidetur loca, et 
regio imperatorioque more iubemus eo tenore, ut siquis quarumlibet 
personarum in quibuslibet iam dictis siluularum uel forestorum locis 
euiuslibet generis feras canibus uel qualicumque modo compraehen- 
derit, bannum huiusmodi culpa nostro debitum fisco (i)psi episcopo 
dubietate postposita, si hoe absque eius fecerit licentia, dominica 
aestimatione persoluat. Haec uero et caetera iam dieta tali consistant 
ralione, ut ipse iam dictus episcopus libero deinceps perfruatur 
arbitrio haec omnia tenendi, dandi, uendendi, ceommutandi seu quie- 
quid inde uoluerit faciendi. Et ut haec nostrae largitionis aucto- 
ritas firmior stabiliorque cunctis sanetae dei aecclesiae filiis per- 
petim credatur, hane cartam inscribi iussimus anuloque nostro 
signatam manu propria subtus eam fimauimus. Praeeipimus etiam ut 
nullus comes uel iudex siue decanus neque aliqua persona ius ha- 
beat se intromittendi absque licentia episcopi aut eius cuicumque 
ipse commendauit. 

Signum domni Ottonis imperatoris (M.) augusti? 

Uuilligisus cancellarius uice Ruodberti archicappellani sub- 
seripsi. | 
Data VIM. kal. Decembris anne incarnationis domini 
DCCCCLXXIIIL, indietione IL, anno regni domni Ottonis XIIL, 
imperii VIL, Actum Heiligenstat amen. 


Orig., Pgt., mit mehrfachen kleinen Lücken an den Bugecken, aufgedr. Sigel 
bis auf geringen Rest abgefallen, k. Reichsarchiv zu München ; ebend. Codd. 
189, f. 22, 191 f. 85 und 238, f. 105; Meichelbeek 1/1, 180; Monum. boica 
XXVIIL/2. 210. 


39. 


c. 975,...., .... Bischof Abraham von Freising tauscht mit dem 

Kieriker Ruodhari Kirchen, Güter und Unterthanen zu Velach und Stall 

gegen solche zu ,Vualaha*, an der Lurn und Piser, sämmtlich in Ober- 
kärnthen. 


In nomine sanete et induiduz trinitatis. Placuit atque conuenit 
inter uenerabilem Abraham Frisingensis aecclesi? episcopum et quen- 


40 


dam nobilem clerieum Ruodharium nomine quandam inter se facere 
conplieitationem (!) sieut et fecerunt. Dedit namque idem clericus 
iam dictus in duobus loeis Velah et Stalla nuncupatis aecclesiam iure 
et legitime decimatam aliamque sine decima et hobas v unacum 
manieipiis sie nominatis Tihmar, Goztibil, Imizi, Goztizai, Radagozt, 
Salacho, Rihmunt, Kisalhart, Vitina, Kazne, Siuina, Lunota, Liutza, 
Rihpirih, Engilpurc, Keza, Engiza, Peza, Gotauuar, Adalsuint, 
Erchanrat, eum curtiferis et »difieiis, pratis, pascuis, siluis, aquis 
aquarumve decursibus, molendinis, piseationibus, exitibus et rediti- 
bus, viis et inuiis, quesitis et inquirendis et omnibus rebus iuste ad 
loea illa pertinentibus vna cum manu Ruodolfi cuiusdam nobilis viri 
in manus uenerabilis episcopi et aduocati sui Ödalscalchi ad ecclesiam 
sancte Marie sanctique Corbiniani. Econtra vero laudabilis antistes 
cum consilio omnium suorum clericorum laicorumque una cum manu 
aduocati sui iam dieti in tribus loeis Vualaha, Lurna, Lisara uocitatis 
aecclesias ii decimatas, hobas x et mancipia sic nominata Zeizo, item 
Zeizo atque iterum Zeizo, Gomman, Peratholt, Sanzi, Azo, Minigo, 
Pezaman, Ruodolf, Pitalo, item Comman, Engizo, Isanhart, Ticho- 
drah, Lazdimir, Uuleonga, Perahtolt, Zidebit, Godemir, Krazza, 
Engiza, Razs Tihca, Azala, item Azala, atque iterum Azala, 
Liupa, Aza, Uvipa, Lanza, Uvilliipure, Engiza, Tupa, Sigila, 
Eecha, Meginpure, Enzila, Chirichpurc, Hiltigunt cum  eurti- 
feris, aedificiis, pratis, pascuis, siluis, (aquis) aquarumque de- 
cursibus, molendinis, piscationibus, exitibus et reditibus, uiis 
et inuiis, quesitis et inquirendis et omnibus rebus ad ista loca 
pertinentibus retradidit, eo tenore ut ille iam dietus clericus et suus 
nepos Ruotharius nuneupatus loea dieta et accepta usque in finem 
uit? firmiter teneant atque possideant, postea uero omnia illa ad 
ecclesiam Frigisingensem redeant atque respiciant. Testes Arnolt, 
go, Penno, Ratpot, Altuom, Eparheri, Uuitagouuo, Isanrih, Megin- 
hart, go, item Meginhart, Koteschalh, Gumpo, Anno, Ödalschalh, 
Helmpreht Zacco, Kisalolt, Erchanger, Dietrih, Zacco, de familia 
Asmar, Rihheri, Aripo, Isangrim, Adalhart, Vuolfhart, Humpreht. 


Cod. 188, f. 181, €. Reichsarchiv zu Münehen; Archiv f. Kde. österr. 
Geschichtsquellen XXVII., 259, Nr. 3. 





A1 


40. 


e. 975, ... 4, ..... Bischof Abraham von Freising tauscht mit dem 
Volifreien Gozhalm Güter zu Rotenbach, Hochstetten u. s. w. in Baiern 
gegen andere zu Malentein in Kärnthen aus. 


Consultum namque et iustum videtur, ut quiequid ecclesiasticis 
vel seeularibus negociis agitur, ordine litterarum ac stabilitate 
ueracivm testivm ita ligetur et firmetur, ne inposterum ab ullo possit 
dissolui uel corrumpi. Quapropter omnes eeclesie fideles nouerint 
quomodo complacuit atque conuenit inter uenerabilem Abraham Fri- 
gisingensis ecclesie episcopum et quendam nobilem uirum nomine 
Gozhalmum quandam faeere conmutationem sieut et fecerunt. Tra- 
didit namque idem prefatus episcopus cum manu sui aduocati Paponis 
prefato nobili uiro ad Rotinpah arabilis terre hobas iii et iugera xiii 
ac prata omnia in eodem loco constituta et eeclesiam i decimatam ad 
Hohsteten, nee non ad Rihhinchirihhun tertiam partem deeime in 
proprietatem habendum et exinde quiequid libuerit faciendum. 
Eeontra vero idem Gozhalmus in reconpensationem eiusdem conmu- 
tationis in manus episcopi et aduoeati predieti retradidit equam 
mensuram arabilis terre atque pratorum in loco Malontina dieto, in- 
super etiam dedit hobam i et molinas iii et quid ibi plus habere visus 
fuerit de pratis et de siluis,ac eum omnibus iure legitimeque ad eun- 
dem locum pertinentibus pro ecclesia supradieta et pro tercia parte 
decime prefate quas de manu episeopi et sui aduoeati accepit. Isti 
sunt testes eiusdem eonmutationis, Odalrich, Dietrich, Anno, Ruodolf, 


Kotascalch, Timo (et) ceteri. . 


Cod. 188, f. 204, k. Reichsarehiv zu München; Agchiv f. Kde. österr. Ge- 
sehichtsquellen XXVII., 260, Nr. 4. 


41. 


e. 980,... , ..... Bischof Abraham von Freising tauscht von dem 
Vollfreien Diotrih Güter zu Gising bei München gegen andere zu Ried bei 
Teisten im Pusterthale ein. 


Consultum namque et iustum videtur, ut quiequid secularibus 
agatur negotiis, quatinvs serie litterarum fideliumque testimonio viro- 
rum ita ligetur atque firmetur, ne in posterum ullo modo possit mu- 


A2 


tari uel dissolui. Quapropter nouerint omnes Christi fideles presentes 
et futuri, qualiter unerabilis episcopus Abraham Frigisingensis eccle- 
sie et quidam nobilis vir nomine Diotrieus quandam conmutationem 
inter se faeere voluerunt sieut et fecerunt. Tradidit itaque nobilis 
uir eiusque uassallus talem proprietatem qualem ipse tune habuit in 
loco Gisinga dicto, hoc est curtiferum i cum edificiis et legalem hobam 
vnius cuiusque nobilis viri cum exitibus et reditihus, viis et inuiis, 
aquarum deeursibus omnibusque rebus iuste legitimeque ad eundem 
loeum pertinentibus in manus prefati episcopi et aduocati sui 
Ödalscalchi ad altare sanete Marie sanetique Corbiniani confessoris 
Christi perpetualiter existendum. Econtra vero in reconpensatione 
eiusdem conmutationis idem prenominatus episcopus vna cum manu 
aduocati sui quiequid ipse habuit in loco Riod dicto, hoc est curti- 
ferum i eum edifieiis et hobam i eum omnibus rebus iure legitimeque 
ad eandem pertinentibus in confinio loci Thesitin nominato eidem :) 
nobili viro tradidit perpetualiter habendum et exinde quicquid libuerit 
faciendum. Unde et duas conmutationes inter se pari tenore con- 
seriptas fieri decreuerunt, ut uterque quod ab altero accepit, firmiter 
teneat atque?) possideat. "Testes Godescalch, Timo, Gozhalm, 
Perahtolt, Amalpreht, Williheri, Ratolt, Ögo et alii. 


Cod. 188, f. 224, k. Reichsarchiv zu München. 


42. 


c. 980, ..... yrteÓ Bischof Abraham von Freising tauscht mit seinem 
Unterthan Sintpreht Liegenschaften zu Mauer in Niederösterreich (?) gegen 
andere zu „Cammindorf“ aus. 


In dei nomine. Placuit atque conuenit inter uenerabilem Abra- 
ham episcopum et quendam proprium seruvm eius ecciesie Sintpreht 
quoddam concambivm perficere sicut et fecerunt. Dedit namque idem 
Sintpertus talem proprietatem qualem habuit in loco Mura dicto, in 
manus episcopi et aduocati sui Ruotperti curtiferum iuger i et arabilis 
terre ivgera xvii et pratorum iugera ii nemine contradicente ad 
eeclesiam sanete Marie sanctique Corbiniani perpetualiter existenda. 


] Cod hat idem; — 2 Ebenso at. 





A8 


Econtra vero episcopus cum consensu et consilio nobilivm et igno- 
bilivm personarum eum manu advocati sui Ödalscalchi ad Cammin- 
dorf eurtiferum i et totidem iugera arabilis terre et pratorum eidem 
seruo Sintberto in proprietatem (tradidit) continendum, Isti sunt 
testes per aures traeti, Richheri, Sintpreht, Kerrat, Amalgoz et ceteri. 


Cod. 188, f. 202, k, Reichsarchiv zu München. 


43. 


989, 1. Oct, Frankfurt. König Otto III. bestätiget dem Bisthume Frei- 
sing unter genauerer Feststellung der Grenzen einen (demselben von Otto II. 
geschenkten) Landstrich in Krain an der Safniz und Zeyer. 


In nomine sanete et indiuidue trinitatis. Otto diuina fauente ele- 
mentia rex. Nouerit igitur omnium fidelium nostrorum presentium 
scilicet et futurorum industria, qualiter nos dignis et admodum 
honestis petieionibus dilecte matris nostre "Theophanu, neenon 
cari nepotis nostri Karentinorum dueis Heinrici suppliciter ro- 
gati uenerabili viro Abrahe sanete Frisingensis ecclesie presuli 
nostre familiaritati digne adiuneto quandam nostre proprieta- 
tis partem in regione uulgari uocabulo Chreine et in marcha 
dueis Heinrici et in comitatu Waltilonis comitis sitam, inde 
ubi riuulus Sabniza 1) originem producere incipit, deinde statim 
oceidentem uersus cacumina montium siluasque interiacentes usque 
ad?) Bosanam et sie ad fines earundem alpium, deinde ubi riuulus 
Cotabla originem sumit usque ad hunc loeum ubi hostium in Zoura 
fluuium mittit, sieque trans Zouram usque ad summitatem ipsius 
montis Zoure adiacentis qui extenditur orientem uersus, et ita per 
eundem montem perque ualles usque ad castrum quod uulgo Bosisen 
uocat(ur) statimque de eodem eastro usque in riuulum qui uocatur 
Goztehe et cacumina montium ad Zouram respicientia perindeque 
ubi prefatus riuulus australi parte decurrens hostium uadit in Zouram 
ac sic traetim dum Zoura hostium facit in Zauam ae quiequid inde 
locorum inter illas proprietates duas situm est, Abrahe uidelicet 
episcopi ac Vuernhardi?) comitis, excepta proprietate Pribizlauui, 


] Cod. 238 Sabiniza; — 2 Ebend. fehlt ad; — 9 Ebend. steht Wer- 


herdi; — 


AA 


nostra regali traditione sibi donata hoc totum nobis pertinens Abrahe 
episcopo in proprietatem donare curauimvs a iuncta ripa Zourae 
quantum extenditur unius iugeri longitudo, usque ad uadum quod 
uulgo Stresoubrod uocant, ibique ultra eundem fluuium occidentem 
uersus usque in uiam que uocatur uia Chreinariorum et sursum per 
eandem uiam quicquid campi in australi eiusdem uie parte iacet, ita ut 
Primet territorium et siluula que Zourska Dobrauua (dieitur) sub eadem 
comprehensione teneatur, et spatium quod iacet inter Primet et Uvizi- 
linesteti, per medium diuidatur et sie usque in prefatum riuulum 
Sabniza, nostra regali potentia in proprium usum concessimus firmiter- 
que donauimus eum terris cultis et ineultis, pratis, pascuis, siluis, edi- 
ficiis, aquis aquarumve decursibus ipsoque iam dieto foresto, uenationi- 
bus, piscationibus, molendinis, mobilibus et inmobilibus, uiis et inuiis, 
exitibus, et reditibus, quesitis et inquirendis et cum omnibus iure 
legaliterque ad hec pertinentibus. Precipimus etiam et nouiter consti- 
tuimus eisdem locis bannum nostrum a rinulo Sabniza uersus occi- 
dentem usque ad finem Bosanga et inde usque ad iam dictum riuulum 
Chotabla indeque usque in Zoura fluuium et quiequid inter hec eadem 
prefata undique secus comprehensum uidetur loca, et regio impera- 
torioque more uibemus eo tenore, ut siquis quarumlibet perso- 
narum in quibuslibet iam dictis siluularum uel forestorum locis 
cuiuslibet generis feras canibus uel qualicumque modo insequitur, 
bannum huiusmodi culpa nostro debitum fisco ipsi episcopo omni 
dubietate postposita, si hoe absque eius fecerit licentia, dominica 
estimatione persoluat. Hee vero et cetera iam dieta tali consta(n)t 1) 
ratione, ut ipse iam dietus episcopus libero deinceps perfruatur arbitrio 
hec omniatenendi, dandi, uendendi, commutaudi seu quicquid inde uolue- 
rit faciendi. Et ut hec nostre largitionis auctoritas firmior stabilior- 
que cunctis sancte dei ecclesie 2) filiis perpetim credatur, hanc cartam 
inseribi iussimus anuloque nostro signatam manu propria subtus eam 
firmauimus. Precipimus etiam ut nullus comes nee iudex siue decanus 
neque aliqua persona ius habeat se intromittendi absque licentia 
episcopi aut eius cuicumque ipse commendauerit. Signum domni 
Ottonis gloriosissimi regis (M). Hildibaldus episcopus et cancellarius 
uice Vuilligisi archiepiscopi recognoui. Data kal. Octobris anno do- 


l Die Codd. constat; consistant?; — 2 Ecclesie fehlt. 








45 


minice incarnationis DECCCLXXXVIUL, indietione IL, anno autem 
tercii Ottonis regni VI. Acetum Franconofurt feliciter amen. 


Cod. 189, f. 38', k. Reiehsarehiv zu München; ebend. auch Codd. 238, 
f. 104' a. 191, f. 118; Meichelbeck I/1, 185; Monum boiea XXXI/1. 247. 


Ah. 
992, 5. Nov., Dornburg. König Otto III. bestätiget dem Bisthume Frei- 
sing den bedingten Besitz des von seinem Grossvater. demselben verliehenen 


Landstriches am Flusse „Vallat“ zu Cuneo und „Piscatorus“ bei Godego bei 
Treviso. 


C. In nomine sanete et indiuidue trinitatis. Otto diuina fauente 
clementia rex. Nouerint omnes fideles nostri presentes atque futuri, 
qualiter fidelis noster Abrabam episcopus obtutibus. nostris presentari 
fecit preceptum beate memorie domni aui nostri Ottonis uidelicet 
imperatoris augvsti, in quo continebatur quomodo ipse per interuen- 
tum dileete sue conteetalis:) Adalheidis imperatrieis avguste care 
auie nostre, nee non et eius equiuoci genitoris, nostri quasdam res 
imperialis iuris sitas in comitatu Taruisiano haut longe a fluuio 
, Uallatus et in loco qui dicitur Chunio qui situs est prope litus Brente 
qui fuit Isaac traditus Judeo a Wieberto et in loeo qui dicitur Pisea- 
torus et Vicentino comitatv in circuitu Gudage ultra tria miliaria et in 
utraque?) ripa Brente ius macelli et in eius finibus que inter istos 
designatos fines iacent, que appellantur Aunario, deinde terminante in 
aqua que dieitur Musone deinde terminante in flumine Diso et deinde 
terminante in Litrano unde Silus resurgit, et de ipsa curte supra 
nominata, Gudago terminante Aurillia et deinde terminante in Rescio, 
inter istos designatos fines eum pratis, pascuis, uiis et inuiis, exitibus 
et reditibus, fontibvs, aquis aquarumque decursibus, piscationibus» 
molendinis, siluis et paludibus omnibusque rebus iuste legitimeque ad 
eandem curtem respicientibus, quesitis et inquirendis ad seruitium 
saneti Candidi ad Intieam in manus sibi satis cari episcopi iam supe- 
rius Abraham apellati ob remedium anime sue tradidit eo scilicet 
tenore, „ut idem iam dictus episcopus usque ad obitum sui absque 
contradictione omnium totum atque integrum teneat atque possideat 


—— 


l Cod. 189 hat contectulis; — 2 Ehenso utrique. 


Á6 


postea vero seruitio saneti Candidi redintegratum perpetim inibi per- 
mansurum ad Inticam redeat atque respiciat. Pro rei!) tamen firmi- 
tate petiit celsitudinem nostram idem iam dietus Abraham Frisingensis 
ecelesie episcopus uenerabilis, ut nos denuo id ipsum nostre donationis 
auetoritate eonfirmaremus. Nos uero ob dilectionem prelibate auie 
nostre Adalheidis imperatrieis avguste et freqens seruitium quod 
ipse deuoto animo sepius nobis exhibuit, pie petieioni illius benignum 
assensum prebentes eandem curtem Gudago supra nominatam cum 
omnibus rebus illue rite aspieientibus eodem tenore sieut superius 
scriptum habetur et uidetur, ad ecclesiam saneti Candidi ad Inticam 
nostre celsitudinis preceptione a nouo donamus, tradimus atque con- 
firmamus ea scilieet ratione, ut idem iam dietus episcopus usque ad 
obitum sui absque contradietione omnium omnia hee teneat atque 
possideat et post eius excessum serui&o saneti Candidi ad Inticam 
perpetualiter ibi mansura cum omni integritate redeant atque respi- 
ciant. Et ut hee nostri iuris donatio atque confirmatio firma stabilis- 
que perseueret, hane eartam *) conscribi ac sigilli nostri impressiene 
iussimus consignari et qui uiolator huius precepti extiterit inuitus 
persoluat mille libras auri obrizi, medietatem camere nostre et 
medietatem prefato episcopo suisque successoribus et ecclesie Intice 
Signum domni Ottonis (M.) gloriosissimi regis. Hildibaldus episcopus 
et cancellarius uice Willigisi archiepiscopi notaui. Data nonos 
Nouembris anno dominice inearnationis DCCCC.XCIL, indietione VI., 
anno autem III. Ottonis regnantis nono. Actum Dornburg felieiter 
amen. 


Cod. 189, f. 2', k. Reichsarchiv zu München; ebend. Codd. 238, f. 103' u. 
191, f. 7&À' u. 96; Meiehelbeck 1/1; 187; Resch: Annal. Sab. II. 639; Aet. 
millen. 55; Mon. boica XXXI /1, 250. 


A5. 


993, 19. Juli, Magdeburg. König Otto III. schenkt dem Slaven Zebego 
Huben zu „Suarzdorf“, ,,Podinauuiz^ u. &. w. im (raue „Croudi“ in Kürnthen. 


C. In nomine sanete et indiuiduae trinitatis. Otto diuina 
fauente clementia rex. Notum sit omnibus fidelibus nostris praesen- 


] Codd. 189 und 138 haben re. — 2 Beide ältere Codd. curtam. 








AT 


tibus seilicet atque futuris, quomodo nos ob petitionem dilecte 
aulae nostrae Adalhaidis uidelicet imperatricis auguste et care 
amite nostrae Mathhildis Quitilinburgensis eeclesiae unerabilis abba- 
tisse cuidam Slavo Zebegoi nominato dedimus duos mansos in uillis 
Suarzdorf, Podinauuiz, Duchumuzlidorf, Gumulachi et Donplachi 
nominatis sitos et in pago Croudi uocato et in comitatu Otgeri 
comitis iacentes atque atque eosdem mansos eum omnibus uten- 
silibus ad eos rite pertinentibus in areis, aedificiis, terris cultis 
et incultis, viis et inuiis, (exitibus et reditibus,) quaesitis et in- 
quirendis cunctisque aliis appendieiis quae adhue dici aut nominari 
possunt, ad integrum sibi in proprium tradidimus ea uidelicet ratione, 
. ut idem iam dietus Zebegoi de prefata proprietate sibi a nobis tra- 
dita liberam dehine faciendi quod velit potestatem h(a)beat, siue 
eam tradere uel commutare aut uendere seu magis sibi retinere uo- 
uerit. Et ut haec nostra donatio presenti ac futuro tempore firma 
eonsistat, hoc praeceptum inde conseriptum sigilli nostri inpres- 
sione signare iussimus manuque propria ut infra uidetur corrobo- 
rauimus. 

Signum domni Ottonis (M.) gloriosissimi regis. 

Hiltibaldus episeopus et cancellarius uiee Uuilligisi archiepis- 
copi recognoui. 

Data XIII. kalendas Augusti, anno dominice incarnationis 
DCCCCXCIIL, indietione VI., anno autem terti(i Ot)to(nis) regnan- 
tis decimo. Actum Magadaburg. 


Orig., Pgt., an mehreren Stellen ausgemorscht doch ergünzbar im Texte; 
sehr gut erhalten. aufgedr. Sigel, Stiftsarchiv zu Innichen; Resch: Aet. 
millen. 56. 


46. 


995, 16. Aug., Magdeburg. König Otto III. gibt dem Bischofe Abraham 
von Freising für Überlassung eines Gütchens bei Krems sechs königl. Huben 
zu Ulmerfeld in Niederösterreich. 


C. In nomine sanctae et indiuiduae trinitatis. Otto diuina fa- 
vente 1) clementia rex. Omnium tidelium nostrorum tam praesen- 


] Dieses Wort steht zweimal. 


A8 


ti(um quam et futurorum nouerit industria, qualiter) Gotesschalchus 
Frisingensis aecclesiae episcopus quoddam praediolum suae aecclesiae 
iacens in confinio nostrae propriet(atis orientalis urbis que dicitur , 
Creinisa eum) omnibus utilitatibus ad idem pertinentibus consiliante 
duce Henrico in ius nostrae potestatis manu sua suique aduo(cati 
Anzonis perpetuo consistendum tradidit. Nos) autem econtra in 
eadem marcha et in comitatu Henrici comitis nostrae proprietatis 
vi regales hobas in loco qui dieitur (Zudamaresfelt iuxta flumen qui 
dicitur Ipisa, eum curt)iferis, areis, pratis, pascuis, siluis, sagina- 
tionibus 1), uenationibus, piscationibus, zidaluueida, molendinis, exi- 
tibus et rediti(bus, uiis et inuiis, quesitis et inquirendis, ea omni qua) 
nos hactenus detinuimus, utilitate ac iuste legitimeque ad easdem 
hobas pertinente sub presentia fidelium nostrorum in (manus pre- 
seripti episcopi tradidimus, ea lege et eo tenore) ut prefata ecle- 
sia (!? sanetae Mariae sanetique Corbiniani et Gotesschalchus epis- 
copus et suecessores eius sine contradietio(ne omnium hominum eas 
in perpetuum potestatiue possideant). Et ut haee proprietatis nostrae 
traditio nune et in futuro stabilis et inconvulsa consistat, hane cartam 
inde cons(eriptam inpressionis nostre sigillo confirmari atque) corro- 
borari precepimus manuque nostra propria ut infra uidetur secun- 
dum consuetudinem regum uel imperatorvm eam (firmauimus). 

Signum domni Ottonis (M.) gloriosissimi regis. 

Hildibaldus episcopus et eancellarius uice Uuilligisi archiepis- 
- eopi recognoui. 

Data XVII. kal. Septembris anno dominice incarnationis 
DCCCCXCV, indictione VIIL, anno autem tertii Ottonis regnantis 
(XII. Actum Magadaburg feliciter amen). 


Orig., Pgt., davon die Hälfte fehlt, und ebenso das Sigel, k. Reichsarchiv 
zu München; ergänzt aus ebend. Codd. 189, f. 27, 238, f. 106 u. 191, f. 75 u. 111; 
Meichelbeck I/1, 191; Resch: Ann. Sabion. II. 640; Mon. boica XXVIII,/2, 260 
und XXX./l, 258. 


] Die vorstehenden 2 Worte sind theilweise auf Rasur. 





49 


AT. 


e. 995, ...., ...... Bischof Abraham von Freising tauseht an Bischof 
‚Albuin von Brixen eine Hube zu Gais im Pusterthale gegen eine andere zu 
Sirniz in Kärnten aus. 


Notum sit omnibus Christi fidelibus commutatio quedam facta 
inter Abraham et Albuuinum uenerabiles episcopos. Tradidit enim 
Abraham uenerabilis episcopus eum manu aduocati sui Dieotrici loco 
Geizes 1) hobam i arabilis terre in manus Albuuini uenerabilis epi- 
scopi et aduocati sui Rodani sue ecclesie et suis usibus perpetuo 
possidendvm. Econtra Albuuinus uenerabilis episcopus cum manu 
aduocati sui Rodani tradidit talem partem arabilis terre qualem sua 
aecclesia loco Sirnvuiza?) habuit in manus Abraham uenerabilis 
episcopi et aduocati sui Dieotriei sue ecelesie et suis vsibus aeter- 
naliter possidendvm. Huius rei testes sunt Ruodolf, Penno, Perahtolt, 
Isaac, Ozi, Pezili, Hazo, item Penno, Isanhart, Azili, Gisalolt. 


Cod. 992 (olim Tirol 86). f. 5’ und 32 (X.—XI. Jahrh.), k. k. Staatsarchiv 
zu Wien; Resch: Ann. Sabion. II. 663; Sinnacher: Beitrüge II. 135. 


48. 


e. 995, ...., ..... Bischof Abraham von Freising tauscht mit Bischof Al- 
buin von Brixen je 6 Unterthanen. 


Notum sit omnibus Christi fidelibus conmutatio maneipiorum 
quedam facta inter Abraham et Albuuinvm uenerabiles episcopos. 
Tradidit enim Albuuinus uenerabilis episcopus eum manu aduocati 
sui Rodani vi mancipia in abbatia Intichinga manentia que uocantur 
Sado, Enzi, Wenilo, Azo, Moyza, Pranca in manus Abraham uenera- 
bilis episcopi et aduocati sui Dieotriei sue ecelesie et suis usibus 
perpetuo possidendum. Econtra uero Abraham uenerabilis episeopus 
eum manu aduocati svi Dieotriei mancipia vi que vocantur Enzi, 
Engilhart, Guntheri, Wipila, Reginhilt et infantem unum lactantem 
tradidit in manus Albvvini episcopi et aduocati sui Rodani sue aec- 


l fol. 35, Geizzes. 2 fol. 35, Sirnuuiza. 
Fontes. Abthig. II. Bd. XXXI. 4 








50 


clesie et suis usibus eternaliter possidendvm. Huius rei testes sunt 
Ruodolf, Penno, Perahtolt, Isaac, Ozi, Pezili, Hazo, item Penno, Isan- 
hart, Azili, Gisalolt. 


Cod. 992 (olim Tirol 86), f. 5' und 32 (X.—XI. Jahrh.), k. k. Staatsarchiv 
zu Wien; Resch: Ann. Sabion. Il. 663; Sinnacher: Beiträge IL. 134; Resch: 
Aetas mill. 54. 


49. 


e. 995, ...., ..... Bischof Abraham von Freising überlässt am Bischof 
Albuin von Brixen vier Huben zu Velturns gegen Verzicht desselben auf alle 
Zinsungen von anderen acht daselbst. 


Notum sit omnibus Christi fidelibus concambivm quoddam fac- 
tum inter Abraham Frigisingensis aecclesie uenerabilem episcopum 
et Albuuinum Sabiensis aecclesie episcopum. Tradidit enim predictus 
Abraham episcopus eum manu aduocati sui Diotriei loco Velturnes 
hobas iiii arabilis terr& eo pacto, ut ab aliis viii hobis eodem loeo 
possessis debitus census penitus remaneret, in manus Albuuini uenera- 
bilis episcopi et aduocati sui Rodani sue ecelesie et suis usibus per- 
petuo possidendum. Econtra predictus Albuuinus episcopus cum manu 
, aduocati sui Rodani recredidit se eundem censum ex inde nunquam 
requirendum et eum tali affirmatione aeternaliter fixum et stabile 
utrobique permanendum. Huius rei testes sunt Ruodolf, Penno, Perah- 
tolt, Isaac, Ozi, Pezili, Hazo, item Penno, Isanhart, Azili, Gisalolt. 


Cod. 992 (olim Tirol 86), f. 5 und 32, (X.—XI. Jahrh.) k. k. Staatsarchiv 
zu Wien; Resch: Ann. Sabion. II. 662; Sinnacher: Beiträge II. 134. 


50. 


996, 1. Nov., Bruchsal. Kaiser Otto III. schenkt dem Bisthume Freising 
den Hof Neuhofen in der Ostmark mit 30 kónigl. Huben. 


C. In nomine sanctae et indiuiduae trinitatis. Otto diuina preor- 
dinante clementia imperator augustus. Nouerint omnium industriae 
fidelium nostrorum tam praesentium quam et futurorum, qualiter nos 
dignis petitionibvs dilectissimi nepotis nostri Baioariorum ducis Hein- 
rieji annuentes quasdam nostri iuris res in regione vulgari vocabulo 





51 


Ostarriehi in marcha et in comitatu Heinrici comitis filii Liutpaldi 
marchionis in loeo Niuuanhova dicto id est cum eadem curte et in 
proximo confinio adiacentes triginta regales hobas eum terris cultis 
et ineultis, pratis, pascuis, siluis, aedificiis, aquis aquarumue decur- 
sibus, venationibvs, zidalvueidun, piscationibvs, molendinis, mobili- 
bus et inmobilibvs, viis et inviis, exitibus et reditibus, quesitis et 
inquirendis, omnibvsque iure legaliterque ad easdem hobas. per- 
tinentibus super gremium Frigisingensis aecclesiae ad seruicium 
sanet® Mariae sanetique Christi confessoris atque pontifieis Cor- 
biniani cui nunc fidelis noster Kotasealhus venerabilis presidet 
episcopus, in proprium atque perpetuum vsum concessimus firmi- 
terque tradidimvs nostra imperiali potentia eo modo eoque tenore, 
ut eadem prefata Frigisingensis aeeclesia idemque praelibatus anti- 
stes Kotascalhus atque omnes sui successores libero deinceps per- 
fruantur arbitrio haee omnia tenendi, commutandi et quidquid volu- 
erint inde faciendi. Et ut nostrae largitionis auctoritas firmior sta- 
biliorque cunctis sanctae dei aecclesiae filiis perpetim credatur, 
hane cartam inseribi iussimvs anuloque nostro signatam manu, pro- 
pria subtvs eam firmavimus. 

Signum domni Ottonis (M) inuietissimi imperatoris augusti. 

Hildibaldus episcopus et cancellarius uice Uuilligisi archiepis- 
copi recognoui. - 

Data kalendis Nouembris anno dominic® incarnationis 
DCCCCXCVI., indictione X., anno autem tertii Ottonis regnan- 
tis XIIL, imperii vero i. Actum (Bruehs)elle feliciter. 


Orig., Pergament, unten Lücken im Texte und im Ortsdatum, aufgedr.Siegel 
ausgefallen, k. Reichsarchiv zu München; ebend. Codd. 238 f. 106 und 191, 
f. 83 und 107: Meichelbeck L/1, 193; Monum. boica XXXI./1 259; Resch: Ann. 
Sabion II. 642. 


Die () eingeklammerten Stellen sind aus Cod. 191 ergänzt. 

Von der Echtheit des Documentes sind die Mon.'boica nicht überzeugt; in der That 
liegt Heinrich's II. Siegel bei, doch .ist dies kein Beweis, dass dasselbe auch daran 
gewesen. Am verdächtigendsten ist das Pergament, welches zwar die Form der Ottoni- 
sehen Urkunden festhält, doch seiner Bearbeitung nach sehr jenem der Mitte des 11. Jhrh. 
ähnlich ist. Die Schrift des Datum ist eine andere, gröber und breiter, als die des Textes, 
welehe der Ottonischen Zeit nicht widerspricht. Sieht man von der Unregelmässigkeit des 
Pergamentes ab, so liesse sich kaum Bedeutendes gegen die Echtheit einwenden. 


A* 





52 


51. 


c. 1000, ..., ... Bischof Gotschalk von Freising tauscht mit einem seiner 
Unterthanen Namens Waldmann Güter zu Hörbersdorf in Baiern gegen andere 
zu Inichen und Niederndorf im Pusterthale ein. 


Nouerint omnes Christi fideles presentes scilicet ac futuri, qua- 
liter placuit venerabili episcopo Gotescalcho et familie omnibusque 
fidelibus cum quodam seruo eiusdem ecclesie nomine Waldmanno 
quoddam concambium facere, sieut et fecerunt. Dedit ille predictus 
Waldman in manus episcopi et aduocati sui Helmperti in loco Heri- 
vuartesdorf inter prata et arabilem utileque lignum lxiii et iussu 
eiusdem presignati episcopi aecepit cum manu aduocati sui Pezilini 
in loeo Inticha et in loco Nidrindorf arabilis terre iugera xxx et 
areae iugum i et pratorum iugera x, et ut firmiorem teneat firmita- 
tem testes isti traeti sunt per aures, Hervuart, Watto, Diohoh, Pero, 
Richeri, Liutheri, Reginhart. 


' Cod. 188, f. 227b, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1/2, 483, 
Nr. 1146; Resch: Annal. IL 710, Aet. mill. 58. 


52. 


e.1000. ..... m Graf Otto widmet dem Domcapitel von Freising für 
den Hof zu Gerolsbach in Baiern Güter zu Aufkirchen, im Stubeithale u. e. wo. 
dann zu Ebershausen ın Baiern, Laijen, Barbian, Tschötsch, Tiers u. 6. vo. 
in Tirol. 

. Consultum namque et iustum Hec sunt loea que Otto comes 
uidetur ut quiequid aecclesiasti- | canonicis Frisingensibus pro re- 
eis aut secularibus negotiis agi- | medio anime sue ut suam com- 
tur, serie litterarum et testimonio | placitationem perageret, potenti 
nobilium personarum ita robore- | manu absque omni contradictione 
tur, ne in posterum possit dis- | in proprium tradit. 

solui vel mutari. Quapropter no- 
tum sit eunctis Christi fidelibus, 
quod quidam comes Otto nuncu- 
patus tradidit potenti manu et 
absque omni contradictione in 





manus  uenerandi Gotescalchi 
Frigisingensis episcopi et fra- 
trum inibi eanonice deo famulan- 
tium loea sie nominata Vfkhi- 
rieha cum omnibus que illue per- 
tinent et que sui iuris erant, in- 
ter alpes ad Stupeia hobam, i et 
in ualle Uintulla dieta et in monte 
Torento hobas iiii et in Pauzano 
uineam i eum omnibus iuste ad 
eadem loca pertinentibus ad al- 
tare videlieet sante Marie sancti- 
que Corbiniani in usum fratrum 
pro remedio anime. suae perpetu, 
aliter existendum ea tamen ma- 
xime ratione, ut liceret sibi a 
supradieto episcopo G. et suis 
canonicis eurtem quandam Ge- 
roltespach dietam eum aliis suis 
locis et possessionibus quarum 
nomina subseripta sunt, conplaci- 
tare. Hunc eius petitionem vene- 
rabili G. episcopo annuente idem 
prefatus comes O. tradidit in ma- 
nus eiusdem antistitis et fratrum 
sepe nominatorum hee loea, Epa- 
ranashusa, Legian, Parpian, Sut- 
sis, Tieres, Albiun, Tanurcis, 
Tseuis, Tsusis, Segies, ad Gre- 
dine forestum i cum omnibus re- 
bus ad eadem loca pertinentibus 
ad altare sanete Marie in usum 
fratrum euo perpetuo existendum, 
Econtra supradictus pontifex eum 


consilio suorum fam elericorum - 


quam laicorum tradidit eidem 
comiti eurtem que Geroltespach 
dieitur, usque ad finem uite sue 


53 


Inprimis ad Ufehiriehun quiequid 
uisus est habere et. quiequid eo 
respicit, ad Stupeia inter alpes 
hobam i et in ualle Uintulla 
dieta et in monte Torento hobas 
iii et Pauzane uineam i cum om- 
nibus rebus iuste ad eadem loca 
pertinentibus 


Postea in conplaeitationem circa 
Geroltispach 


alia loea que subseribuntur, Ebar- 
munashuse, Legian, Parpian, Sut- 
sis, Tieres, Albiun, Tanurces, 
Tseuis, Tsusis, Segies, ad Gre- 
dine forestum i eum omnibus re- 
bus ad eadem loca pertinentibus 





54 


possidendam, ut postea et datum 

et acceptum in ius et in potesta- 

tem aecclesiae sue ad seruitium 

canonicorum rediret. Testes Otto, | Testes, Otto, Chónrat, Isingrim, 
^ Chuonraht (!), Isangrim, Immo, | Immo, item Immo, Arnis, Heil- 
item Immo, Arnis, Helmpreht, | preht, Aripo, Odalrih, Etih, Me- 
Aripo, Ödalrich, Etich, Meginrat, | ginrat, Rihheri, Papo, Tagini. 
Richeri, Papo, Tagini, Piligrim, 

Gotescalch, Purachart (!), Ge- 

rolt, Ödalscalch, Petto, Lipolf, 

Hoholt, Ruotpreht, Piligrim. 


Cod. 128, k. Reichsarchiv zu München, 


f. 298. f. 285a und 294a, 
Meichelbeck I./2, 485, Nr. 1153. beide auseinander gerissen und 
Resch: Ann. Il. 711. zusammen gehörig. 
» Aet. mill. 59. Arch. f. Kunde österr. G.-Quel- 


len, XXVII. 261, Nr. 5. 


53. 


1002, 24. Nov., Regensburg. König Heinrich II. schenkt dem Bischofe 
Gotschalk von Freising auf sein Leben und darnach dem Domcapitel daselbst 
das Gut Strasische in Krain. 


In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Heinricus diuina fauente 
 elementia rex. Nouerint omnes fideles nostri presentes scilicet et fu- 
turi, qualiter nos ob interuentum dilecte nostre coniugis Chunigunde 
regine fidelisque nostri Gotescalchi Frisingensis eeclesie antistitis 
quoddam predium Strasista uocatum et quiequid intra tres fluuios 
Libniza, Sabum, Zoura in regione Carniola et in comitatu Vualtilonis 
eomitis nostri iuris situm est, super gremium sanete Marie seinper 
uirginis sanctique Corbiniani ibidem Frisinge corporaliter quiescentis 
in proprium donauimus cum omnibus ad idem predium pertinentibus 
edificiis, mancipiis, agris, pratis, siluis, pascuis, aquis aquarumqne 
decursibus, molendinis, piscationibus, exitibus et reditibus, zidaluve- 
don 1), foresto, decimis, uineis,| uinetis, uenationibus, uiis et inuiis, 





] Cod. 238 „zidalwaiden“. 




















55 


eultis et ineultis, quesitis et inquirendis et cum omnibus appenditiis 
eo tenore, ut predieta nostra regalis traditio eidem presuli Gotescalco 
et post illius uite terminum Frisingensi eeclesie canonicis pro reme- 
dio anime nostre parentumque nostrorum absque omnium contra- 
dietione mortalium in perpetuum deseruiat. Jussimus quoque inde 
hoc preceptum seribi et ut hoe firmius stabiliusque permaneat in 
futurum, manu propria subtus firmauimus anulique nostri inpres- 
sione assignauimus, Signum domni Heinrici inuietissimi regis. Engil- 
bertus cancellarius in uice Willigisi archicancellarii notaui. Data 
VIII. kal. Decembris anno dominice incarnationis M. II., indietione i., 
anno vero domni Heinrici inuictissimi regis. Actvm Radaspone. 


Cod. 189, f. 37, k. Reiehsarehiv zu München, ebend. auch Cod. 238, 
f. 106’; Meichelbeck L/1, 198, Monum. boiea XXXI/2, 274. 


54. 


1007, 10. Mai, Bamberg. König Heinrich II. schenkt dem Bisthume Frei- 
sing sein Gut zu Oberwelz und Lind in Obersteier. 


C. In nomine sanete et indiuiduz trinitatis. Heinrieus diuina 
fauente clementia rex. Omnibus sancte dei ecclesiae fidelibus pre- 
sentibus et futuris notum fieri uolumus, qualiter nos tam pro nostrae 
remedio animae quam pro dilectissimae contectalis nostrae Cuni- 
gunde uidelieet reginae peticione, nee non et familiarissimi ' nobis 
Eberhardi cancellarii pia interuentione, insuper amabillimi nostri 
Egilberti 1) (episcopi assidua) obsequendi (1)*) admonitione quedam 
nostri iuris predia Uueliza et Linta vocitata in provincia Karinthia 
et in eo(mitatu Adelberonis sita eum) familiis utriusque sexus et cum 
eurtiferis, areis, aedificiis, terris cultis et incultis, uiis et inuiis, exi- 
tibus et reditibus, qu&(sitis et inquirendis), rebus mobilibus seu im- 
mobilibus, aquis earumue decursibus, molis, molendinis, piscationi- 
bus, siluis, saginis, uenationibus, apum pascuis, paludibus, alpibus, 
uallibus, planieiebus [et] omnibus rebus iuste uel legaliter ad ean- 
dem cortim respicientibus, ad ecclesiam sanete dei genitricis sancti-. 
que Corbiniani Christi confessoris omnium contradietione remota 


] Cod. 189 setzt hier Frisingensis ein. 2 ibid. obsequiali.' 


56 


hae nostrae auctoritatis praeceptali pagina donantes proprietauimus 
eo seilicet tenore, ut prelibatus episcopus suique suecessores liberam 
dehine habeant potestatem eadem antedicta predia tenendi, possi- 
dendi, commutandi, uel quiequid sibi libeat modis omnibus inde fa- 
ciendi. Et ut haee nostrae tradieionis auctoritas stabilis et incon- 
uulsa permaneat, hane eartam manu propria roborantes sigilli nostri 
inpressione insigniri iussimus. 

Signum domni Heinriei (M.) regis inuictissimi. 

Eberhardus cancellarius uiee Uuilligisi archicapellani re- 
cognoui. 

Data VI. idus Mai, indietione V., anno dominice incarnationis 
M VIL, anno vero domni Heinrici secundi regni V. Actum Babenberc 
felieiter amen. 


Orig., Pergament, an einer Stelle ausgemorscht und in deren Umgebung an 
der Schrift schadhaft, Siegel aufgedrückt, ausgerissen, k. Reichsarchiv zu 
München; ebend. Cod. 189, f. 29a (auf 29 aufgenähtes Blatt, XIII Jahrh. 
Anfg.), und 191, f. 82’, 97; Meiehelbeck 1/1, 206; Resch: Aet. mill. 62; Mon. 
boica XXVIII,1, 332. 


Die () eingeklammerten Stellen sind schadhaft und aus Cod. 189 und Mon. boi- 
eis ergänzt; [] ist freie Textesausfüllung. 


55. 


1007, 10. Mai, Bamberg. König Heinrich II. schenkt dem Bisthume Frei- 
sing das Gut Katsch im oberen Murthale. 


C. In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Heinricus diuina 
fauente clementia rex. Nouerint omnes Christi nostrique fideles qua- 
liter nos pro nostre seniorisque nostri Ottonis imperatoris anime con- 
sulentia parentumue nostrorum felici memoria et per interuentum 
dilecte coniugis nostre Cunigunde regine Parthenopolitanique archi- 
episcopi Taginini dieti ae pro indulgentia bone memorie Abrahe 
episcopi in euius laribus eis que sancte Marie sanctique Corbiniani 
erant, bonis pariter utentes paterno lenimine benigne nutriebamur, 
ac pro requie pii presulis Gotescalchi iam defuneti et quia nostrum 
fidelem Egilbertum antistitem de propria quasi camera ad tale 
dispendium superandum vix nostre assiduitati subtraximus, quoddam 
nostri iuris predium Chatsa uulgo nominatum, in prouincia Karinthia 











517 


situm cum familiis utriusque sexus, cortiferis (!), edificiis, terris 
cultis et incultis, quesitis et inquirendis, rebus mobilibus et inmobi- 
libus, uiis et inuiis, exitibus et reditibus, aquis aquarumque decur- 
sibus, molendinis, piscationibus, siluis uenationibus, saginis, zi- 
daluueidis, alpibus, uallibus, paludibus omnibusque eidem predio iuste 
uel legaliter pertinentibus ad ecclesiam Marie ınatris domini eiusque 
sanete confessoris Corbihiani in proprium donauimus eo namque 
tenore, ut iam dictus Egilbertus Frisingensis episeopus suique suc- 
cessores absque eontradietione omnium nostro dominio subditorum 
liberam exinde habeant potestatem tenendi, possidendi, ceommutandi 
uel quiequid in usum ecclesie libuerit faciendi, precipientes igitur 
ut nullus dux aliquisue comes iugum aut aliquam districtionem 
seruis libertisque in eodem predio habitantibus imponere ius habeat, 
sed aduocatus eidem corti *) ab episcopo inpositus, quiequid in 
eadem eurte regendum emendandumue sit, iuxta leges ac instituta 
maiorum potestatiue difiniat (!). Et ut hee nostre traditionis aueto- 
ritas stabilis et inconuulsa permaneat, hane nostri precepti paginam 
inde conscriptam manu propria roborantes sigilli nostri inpressione 
insigniri iussimus. Signum domni Heinriei (M.) regis inuietissimi. 
Eberhardus cancellarius uice Willigisi archicapellani recognoui. Data 
VI. idus Maii, iudietione V., anno dominice incarnationis M. VIL, 
anno vero domni Heinrici seeundi regnantis V. Actum Babenberg 
feliciter amen. 

Cod. 189, f. 4’, k. Reichsarchiv zu München; ebend. auch Codd. 238, 


f. 108 und 191,f. 113; Meichelbeek 1/1. 208; Resch: Aet. mill. 63; Mon. 
boica XXXL/1, 280. 


56. 
e. 10920, ...., ..... Bischof Egilbert von Freising tauscht mit seinem. 
Unterthan Liutfrid einen Hof zu Launsdorf gegen einen anderrn im „Mouvn- 
tal“ aus. 


Nouerint omnes Christi fideles, qualiter placuit atque conuenit 
inter uenerabilem Frigisingensis eeclesie episcopum et quendam 
eiusdem eeclesie seruvm nomine Liutfridum quoddam concambium 
facere quod et fecerunt. Tradidit namque idem predietvs Liutfrit (in 


loeo qui dieitur Lonesdorf eurtiferum i) xxiiii iugerum arabilis terre 


] Cod. hat ,corn*. 


58 


iussu episcopi in manus aduocati sui Albrici ad altare sancte Marie 
sanetique Corbiniani perpetualiter existendum. Econtra quidem epis- 
copus et aduocatus iam dietus in loeo (qui dieitur Mouvntal curtife- 
rum i xx)iiii iugerum arabilis terre et silue simul iacentis redonauit 
eo rationis tenore, ut liberam in posterum faciendi quicquid hinc sibi 
sit libitum potestatem habeat. Hujus rei testes sunt Pezili, item Pe- 
' zili, Aripo, Asmar, item Asmar, Liutheri, alius Liutheri, [sangrim, 
Herrik, Woluolt, Guntheri, Sigihart. Idem namque Liutfridus antea 
de rebus eiusdem ecelesie curtiferum i conmutauit in loco Fieota 
dieto eodem Alberico aduocato eum consensu familie hoc sibi dante 
pro reconpendio cuiusdam agri duplicis, mensure quem ipse in loco 
Perehoua tradidit. Testes Livtheri, Rihpolt, Paldrich, Wolfman, 
Walto, Engilpreht, Willipreht, alius Vuolfman. 


Cod. 188, f. 291, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1/2, 506, 


Nr. 1209. 
Die eingeklammerten Stellen sind von gleichzeitiger, der des Textes sehr ähnlicher 


Hand auf Rasur von Worten geringerer Ausdehnung als das Uebergeschriebene. 


91. 


e. 1020, ...., ..... Der Vollfreie Aribo schenkt der Kirche zu Freising 
eine Hofstätte zu Kains bei Meran. 


Traditio Aribonis euivsdam viri ad Kienas. 


Ad notiam eunetorum Christi fidelium peruenire deereuimus, 
quod quidam nobilis vir Aribo nomine uenit ad ciuitatem Frigisingam 
et tradidit pro anime sue et eiusdem eiuitatis episcopi remedio in loco 
Kiehna nuneupato !) aream i iuxta eurtiferum cuiusdam uiri qui diei- 
tur Migino 2) sitam eum hoba i ad eandem aream pertinentem ad 
altare saneti Urbani in seruitium scilicet eiusdem altaris clerico per- 
petualiter existendum, necnon etiam pollicens, vt si de prefata hoba 
aliquid deesset, ex aliis suis loeis restitueret in integrum. Ad hane rem 
testes prenotantur Altman comes, Ruotpreht. 


Cod. 188, f. 232’, k. Reichsarchiv zu München; Meiehelbeck 1/2, 487. 
Nr. 1158; Resch: Aet. mill. 66. 


l Codex hat nuncupati. 2 Ist für Minigo vermuthlich verschrieben, der roma- 


nische Name für Dominicus. 








59 


58. 


c. 1020. ..... ye Der Vollfreie Purchard übergibt der Kirche von 
Freising seine Liegenschaften zu Assenhausen, zu Kampill bei Bozen einen 
Weingarten u. 8. w. 


Tradidit "Purchardus quidam nobilis uir in manus Guntholdi 
nobilis uiri in loeo Asinhusa dieto quiequid inibi sui iuris erat, in- 
super in Bauzona uineam iugerum trivm in loco Campilli dieto, vt 
siquid ibi mensure supradicte defuerit, in loco proximo suppleatur, 
vt uidelicet iuxta arbitrium uenerandi antistitis Egilberti traditio et 
uestitura illa quocunque ei libitum fuerit, in totvm et integrum tra- 
datur. Testes Ödalsealch, Gerolt, Ekkihart, Altman, Etih, Hoholt, 
Sizo, Hartuvieh, Heinrih, Aripo. 


Cod. 188, f. 269, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1/2. 488, 
Nr. 1163; Resch: Aet. mill. 66. 


59. 


c.1020, ....,..... Bischof Engilbert von Freising und Gebehart von Re- 

. gensburg tauschen zusammen Güter zu Layen, Barbian, Tschötsch, Tiers u. 5. w., 

doch gegen Rückfall der von Ersterem dem Letzteren verliehenen an die Frei- 
singer Kirche. 


Item conplacitatio qve facta est inter Egilbertum Fri- 
gisingensem episcopum et Gebehardvm Radasponen- 
sem pontificem. 


Postea item longo temporis interuallo 1) placuit atque conuenit 
inter duos sanete aecclesi@ uenerandos pontifices Egilbertum uide- 
licet et Gebehardum quandam complacitationem facere, sieut et fece- 
runt. Predictus itaque antistes Radasponensis Gebehardus cupiens ex 
rebus terrenis et caducis aeterna anime sue eommoda preparare, tra- 
didit cum manu aduocati sui Willipatonis in manus reuerendi Egil- 
berti Frigisingensis episcopi et aduocati sui Helmperti ad altare 
sanete Marie uirginis sanetique Corbiniani confessoris Christi quie- 











] Unmittelbar voran geht der Tausch des Grafen Otto mit Bischof Gotschalk von 
c. 1000, ...., .... (Nr. 82). 


60 


quid iure hereditario in loeo Legian dieto habuit, in usum uidelicet 
canonicorum deo inibi iugiter famulantium absque omni contra- 
dictione post finem uite sue perpetuo existendum eum mancipiis utri- 
usque sexus, edificiis, siluis, uenationibus (et) omnibus ad locum 
predietum pertinentibus. Econtra pius pastor Egilbertus cum eon- 
silio et consensu suorum fidelium retradidit Gebehardo coepiscopo 
suo ex rebus aecclesiae sue loca sie dicta Legian, Parpian, Sutsis, 
Tieres, Albiun, Tanurcis, Tseuis, Tsusis, ad Seges, forestum ad Gre- 
dine eum omnibus utilitatibus que in potestatem canonicorum supra- 
dictorum ab Ottone comite bone memorie in eisdem locis tradita 
uidebantur, vt sieut dictum est, idem episcopus Gebehardus et datum 
et acceptum usque ad finem uite sue potestatiue possideret, postea 
vero in ius Frigisingensis aeccelesi@ et canonicorum sepedictorum et 
datum et aeceptum in integrum refundetur(!). Posthec antistes Ge- 
behardus diuino conpunetus amore et ne aliquis locus inimicorum 
pateret insidiis, die eodem omnem hane que supra continetur, traditio- 
nem sponte remisit et uestituram dati et accepti pio episcopo Egil- 
berto contradidit in tantum, ut proprio aduocato suo exeluso quem- 
eumque episeopus ex suis uellet, super easdem res aduocatum con- 
stitueret, quod et factum est, nam ad ultimum Gebehardus episcopus 
res supradictas ab episcopo sedis Frigisingensis Egilberto in bene- 
ficium accepit. Testes Ödalscalch comes, Etih, Gerolt, Ödilrich, En- 
gildio, Magnus, Hoholt, Guntpold, Altman, Routpreht, Lieparto, 
Ekkihart, Aripo, Otzi. 


Cod. 188, f. 298', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1/2, 490, 
Nr. 1270; Resch: Aet. mill. 70. 


60. 


e. 1020... ..... PEN Bischof Egilbert von Freising macht im Vereine 
mit Bischof Udalrich von Trient den Tausch rückgängig, welchen er mit dessen 
Vorgänger Udalrich betreffs seines Gutes zu Godego getroffen hatte. 


In nomine domini nostri Jesu Christi. [Incipit commutatio bone 
fidei uenerabilium episcoporum Egilberti et Odalrici. Patescat liquido 
eunctorum Christi fidelium agnitioni pariter et omnibus inquisitoribus 
huius rei, qualiter apud uenerabilem Frisingensis eeclesie Egilbertum 
presulem et domnum Ödalricum Tridentine sedis episcopum dignum 





61 


iam uisum et utile quoddam inter se pactum commutationis agere, 
quam et fecerunt utraque ex parte communi deliberacione et con- 
eordi unanimitate. Ille uero deo dignus antistes Egilbertus cuius 
supra mentionem fecimus, cum manu aduocati sui Odalscalchi quan- 
dam sui iuris eurtem Gudago uoeatam ob remotissimam patrie illius 
longiquitatem haut apte satis eius usibus sitam, eum totis rebus iuste 
ae legitime preter mancipia ad hanc respicientibus adhibito fidelium 
suorum consilio in manum prelibati presulis Ódalriei eiusque aduo- 
eati Odalsealehi omnino tradidit eo rationis tenore, ut iuxta con- 
dictum utriusque partis de rebus sue ecclesie in decimis, uineis ac 
ferris cultis et ineultis ab eo in locis sibi propinquis nullatenus dubi- 
taret accipere. Econtra ille memoratus pontifex Ödalrieus eum in ce- 
teris eidem  concambio seeundum placitum supra memoratum 
suffieienter responderet ac libenti animo satisfaeeret, maneipiis que in 
eadem eurte inueniebantur, nulla firma ratione ad hane commuta- 
tionem eo(n)nexis sed sola promissione eotenus alligatis, ut si paribus 
paria restituerentur et numerus congrueret numero firma quoque 
maneipiorum constaret commutatio, ha(c) inpossibilitate cautionem 
illam penitus euacuatam reliquit, quod integre summam mancipiorum 
restituere non potuit. Ob hoc contigit quod postea reuolutis quorun- 
Jam annorum eurrieulis defuneto eodem Tridentino episcopo ab eius 
successore presule scilicet Ödalrico, nee non et a uenerando antistite 
Egilberto utrimque consentientibus ac in id ipsum conspirantibus 
eorum aduocatis eum fidelibus ceteris digne conlaudatum est, ut illa 
prorsus commutatio ex utraque parie benigne remitteretur et utrique 
eorum sua uidelicet sieuti antea reseruarentur, quod et ita miti ambo- 
rum consensu faetum esse probatur. Huius rei gratia ne inposterum 
exinde ulla deueniat inquietatis molestia, sub omnium cireumastan- 
tium presentia amborum presulum carte hac de re dudum conseripte 
in partes secte et uterque eorum non partes que sue fuerunt, sed que 
alterius pro testimonio reseruauerunt, et ut hoc uerius eredatur om- 
hisque suspieionis diffieultas penitus abscidatur, placuit huius rei 
testes haberi et nomina eorum conseribi, Gotti, Nithart, Etih, Azili, 
Chadolt, Vuolftrigil, Grimolt, item Azili, Johannes, Gozpreht, Altman, 
Alberich, Ruotpreht, Hartuuich, Dietrieh, Jacob, Perahtolt, Hiltipolt, 
Gepolf, Cholo. 


Cod. 189, f. 36’, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck L/2, 491, 
Nr. 1171; mank, durch Auslassung zweier Texteszeilen. Resch: Aet. mill. 72. 


62 


61. 


1021, 14. Nov., Mehringen. Kaiser Heinrich II. schenkt dem Kloster 
Weihenstephan einen näher bezeichneten Theil der Insel Sachsengang an der 
Donau. 


C. In nomine sanete et indiuiduae trinitatis. Heinricus diuma 
fauente clementia Romanorum imperator augustus, Si uenerabilibus 
ecclesiarum (dei) locis quiddam largimur beneficii necessitatesque 
aeeclesiasticas nostro relevamus iuuamine, id profecto et anime et 
(regni nostri saluti) prouenire non dubit(amus. Prouinde omnibus 
Christi nostri)sque fidelibus (notum esse uolumus, qualiter nos ob 
recordationem) et elemosinam diui senioris nostri Ottonis impera- 
toris augusti, ob spem quoque diuine remunerationis tam nobis quam 
etiam dilecte nostre conteetali Chunigunde impetr(and)am atque ob 
fidelissimum  uenerandi Frisingensis presulis Egilberti obsequium 
(amore)mque dedimus quandam partem cuiusdam insule Sahsona- 
ganc diete ad monasterium sancti protomartyris Stepbani in episco- 
patu eiusdem egregii antistitis ab eodem presule constructum fratri- 
busque inibi Christo militantibus in prouintia scilicet orientali iuxta 
Danubium et in marchia Adalberti comitis sitam et his terminis in- 
elusam, a loco enim Zuntinesprucca visum per ripam Danubii (usque 
in) locum Orta dietum et inde usque in siluam quam (Ha)rt uulgari- 
ter nuncupant, et a supra dicto ponte per directum usque in eandem 
siluam Hart, ipsam uidelicet insulam Sahsonagane quantum supra- 
scripto eontinetur termino et quiequid re(li)qu(e terre) culte vel 
ineulte intra predietum inuenitur terminum, cum arei(s, edificiis, _ 
aquis, p)iscationibus, uenationibus, zidaluueidis, pascuis et lignorum 
incisionibus, omnibus illic habitantibus et quiequid utilitatis inibi 
poterit inuenir(i), ea r(atione) hane nostram concessionem sancto 
Stephano et iam dictis fratribus firmantes, ut nullus episeopus seu 
alia quelibet persona potestatem habeat res easdem inde alienare vel 
auferre. Et ut hee nostre concessionis m(unificent)ia eum omni .euo 
stabili tenore firma et ineonuulsa permaneat, hoc presens (preceptum) 
inde eonscript(um manu) propria roborantes sigilli (nostri impres- 
sione iussimus insigniri). 

Guntherius can(cellarius uiee) Aribonis archicapella(ni recog- 
noui) (M.) . ) 








63 


(Data) :) XVIII. (kalend.) Decembris indictione III. a(nno 
dominice) incarnationis millesimo XXL, anno (vero domini Hein)rici 
secundi regnantis (XX., imperii) autem VII. Actum apud uillam 
Moringa. 

Orig., Pgt., mit sehr vielen durch Moder entstandenen Lücken, aufgedrücktes 
Siegel verletzt, k. Reichsarchiv zu München; ebend. auch Cod. 189, f. 14, 
288 f. 108' und 191 f. 73 und 103; Meicbelbeck 1./2, 212; Monum. boica 
XXVIIL/2, 596 als Regest. 


Die Lücken des Originals aus Cod. 189 ergänzt. 


62. 


1025, ....,..... Kaiserin Kunigunde, Witwe Heinrichs II., widmet dem 
Bisthume Freising Güter zu Ranshofen, Hohenbercha, Ostermieting u. 8. w. 
nebst dem Forste Weilhart, zum Theile in Oberösterreich, theilweise in Batern. 


Precaria s(ev conplaeitatio) domn(m Chvnegvnd)e 
imperatricis augvstae atque venerandi Egilberti Fri- 
gisingensis aecclesi® episcopi. 


C. Anno dominiee incarnationis millesimo uicesimo quinto. 
Summe diuinitatis miseratione prouisum est, ut pia deoque amabilis 
domina Chunigunda imperatrix augusta ob amorem celestis desiderii 
atque ob recordationem diue memorie senioris sui Heinrici impera- 
toris augusti, neenon ob quoddam uite temporalis emolumentum cum 
consilio gloriosi ducis Baioariorum Heinrici scilicet fratris sui eunc- 
torumque proeerum et optimatum comitumque Baioariee prouintie ae 
iudieum quedam iuris sui predia, Rantesdorf siue Ranteshova, Hoh- 
perchah, Ostermuntinga, Veltehirieha nominata, traderet in manus 
venerandi Egilberti Frigisingensis eeclesie episcopi et aduocati sui 
Ödalscalchi cum ecclesiis ac decimis, cum foresto Vvillihart et fore- 
stariis, cum terris eultis et ineultis, mancipiis utriusque sexvs, vineis, 
molendinis et eum omnibus iuste et legaliter ad ea pertinentibus, 
exceptis tantum v servilibus mansis cum pratis ad eosdem rite per- 
tinentibus in officio Bezilini sitis quod nuncupatur (leerer Raum) 


l Hier ober ,Data^ u. s. w. setzte der Schreiber zur Datirung mit ,Data in" an, 
löschte aber diese beiden Worte, deren Spuren noch zu sehen, wieder aus. 


64 


et quinque servis eum iii aneilis quibus ipsvm beneficium tune 
temporis erat possessum. Quod uidelicet beneficium ea lege ut die- 
tum est, ipsa domna imperatrix augusta tradidit in proprium vxore 
prefati Bezilini absque uenationibus et saginationibus ac sine lig- 
norum incisionibus in foresto iam dieto. Excepit etiam memorabilis 
imperatrix camerarium i Azili nominatum absque beneficio sui(!) et 
famulas ii Peza et Raza nominatas. Insuper etiam imperatrix augusta 
tradidit eidem episcopo quiequid visa est habere in loco Hal 
dicto, cum utriusque sexus mancipiis, edificiis, terris cultis et incultis, 
sartaginibus ae locis sartaginum ac locis onustariis, witeuendin, cen- 
salibus et eum omnibus iure et legaliter ad ipsam salinam respi- 
cientibus atque cum omnibus rebus quas visa est habere supra fluvium 
Sala nominatum, ea videlicet ratione ut ipsa venerabilis domina, 
quamdiu deo ordinante u(iueret ausgefressene Stelle, auch im Cod. 
leerer Raum) res omnes supramemoratas in integrum possideret. 
Post deeessuin vero vite mortalis pro elemosina pie memorie domini 
sui Heinriei imperatoris adoptato quoque proprie anime remedio ad 
altare sanete Marie semper virginis sanctique confessoris Christi Cor- 
biniani Frigisinge corporaliter quiescentis in ius videlicet atque 
dominium egregii antistitis Egilberti suecessorumque suorum lege 
precaria refunderentur. Testes Gerolt comes, Fridirih comes, Arnolt 
comes, Hartvuie palatinus comes, Adalpero comes, Tiemo comes, 
Poppo comes, Piligrim comes, Altman comes, item Gerolt comes, 
Gumpolt comes, Heinrih filius Tiemonis comitis, Perahtolt filius 
Fridiriei comitis, Gerolt filius Geroldi comitis, Sarhilo filius Sarhilonis 
comitis, Gerolt, Maganus, Gamanolf, Helmpreht, Hartvvie, Ekkihart, 
Liutolt. 

Econtra vero prelibatus pontifex cum consilio atque consensu 
suorum tam clericorum quam laicorum maximeque pii ducis Heinrici 
ae optimatum suorum retradidit deo deuote imperatrici Chunigunde 
lege ut supradictum est, precaria cum manu aduocati sui Odalsealchi 
de rebus aecclesiae suae curtem [sona uocatam , curtem Purgreina ac 
curtem quz dicitur Dorfa, curtem etiam Tegrinvvach cum terris cultis 
et incultis, cum ipso monasterio et congregatione saneti Zenonis ac 
reliquis aecclesiis et decimis, cum maneipiis utriusque sexus, molen- 
dinis, siluis, conpaseuis, zidalvueidis omnique poenitus utilitate ad 
predietum uenerabilem loeum pertinentibus rerumque predictarum 
uestituram eo tenore, ut predicta domina et datum et acceptum usque 











4. 05 


ad felicem uitae suaé (terminum) potestatiue possideat, postea vero 
integritas ambarum partium datis eilicet et accepti omni contradictione 
remota ad altare sancte Mariae sanctique Corbiniane ad specialem 
usum Frigisingensis presulis Egiberti suorum successorum firma alle- 
gatione iureque proprio consistat, Si autem forte quod absit, euenerit, 
ut uiolentia siue usurpatiua potestate alieuius imperatoris vel regis 
aut etiam ducis siue episcopi haec precaria in illa uel in ista parte 
dissoluatur aut (infringatur, uterque qui) dedit, recipiat (et in) suum 
usum et uestituram sieut ante habuit, reflectat. Testes Gerolt comes, 
Fridirih comes, Arnolt comes, Hartvvie palatinus comes, Adalpero 
comes, item Adalpero comes, Eberhart comes, Tiemo comes, Poppo 
comes, Piligrim comes, Altman comes, item Gerolt comes, Guntpolt 
comes, Heinrih filius Tiemonis comitis, Perahtolt filius Fridirici 
comitis, Gerolt filius Geroldi comitis, Sarhilo filius Sarhilonis comitis. 
Gerolt, Maganus, Gamanolf, Albrih, item Gamanolf, Helmpreht, 
Hartvvie, Ekkihart, Liutolt. | 


Orig., Pgt. (charta litterata), vielfach durch Flecken, Lücken und Risse 
schadhaft, zum Theile aus Cod. 189, f. 371 zu ergänzen, ohne Siegel; Meichel- 
beck I./1, 219. 


63. 


c. 10830,... ,..... Bischof Egilbert von Freising überträgt an die Kirche 
zu Innichen eine Leibeigene Namens Oza, eammt deren ganzer Nachkommen- 


schaft. 


Nouerint omnes Christi fideles, qualiter Egilbertus episcopus 
Altmanno comiti precepit, ut quandam feminam suam propriam 
aneillam Ozam nuncupatam cum filiis et filiabus suis successoribusque 
eorum per manus Peratholdi aduocati sui ad altare saneti Candidi 
perpetualiter existendum traderet eo tenore, ut in singulis annis ad 
idem altare denarios iii darent et si illi denarii pro aliqua necessi- 
tate per annos duos minime traditi fuissent, quatenus illi(s) licuisset 
hoe tertio anno emendare. Isti sunt testes per aures tracti, de liberis 
Sarhilo, Eppo miles comitis Altmanni, Adelman, Azili de Virsach cum 
filio suo Azilino, Tazo, de familia Reginhalm, Rihhilo, Waltman, Goman, 
Vulvine, Ascuin. 


Sinnacher: Beitr. II. 398, nach einer alten Aufzeichnung im Archive Innichen. 


Fontes. Abthlg. Il. Bd. XXXI. 5 


64. 
6. 1030, ...., ..... Bischof Egübert von Freising tauscht mii dem Voll- 
freien Sigart Liegenschaften zu Lind gegen andere zu Scheufing im 
oberen Murthale. 


Precariam que inter uenerabilem Frigisingensis ecclesie . anti- 
stitem et quendam nobilem virum nomine Sigihardum conplacifa..est 
omnibus in Christo fidelibus notam esse volumus. Tradidit mamque 
idem prelibatus antistes eidem Sigihardo quicquid proprietatis in loeo 
. Linto dieto habuit, cum mancipiis xxii utriusque sexus ad eundem 
loeum pertinentibus que sic appellantur, Ratigoi, Sitiuuit,: Adalpreht, 
Wola, Sitilaz, Bratreza, Dobroziza, Gelen, Witobrater, Uraniza, Bra- 
zuta, Radoz, Steizemo, Dridodrago, Egizi, Sieca, Otloch, Dridogoi, 
Imiza, Sigipurach, Aza, Gohza ad spacium uite sue uxorisque eius et 
fili eorum si forte filium genuerint, retinendum. Talem precariam 
ad optinendum tradidit idem prefatus Sigihardus eidem iam dicto 
uenerando episcopo quiequid proprietatis visus est habere in loco 
Suvelich dieto, emenso spacio uite horum trium prelibatorum ad pos- 
sidendum eum mancipiis eiusdem pertinentie quorum ista sunt nomina, 
‚Perama, Zato, Adelhalm, Scisniz, Woluolt, Pero, Dietrich, Trebeiza: 
Ruoza, Imala, Mirlaz, Penno, Dobriza, Anza, Dietta, Dietza, Dietrat: 
Rihpolt, Meisa, Adalsuint, Radonga, Ecegoi. Huius rei testes sunt 
Ödalscalch, Routprecht, Aripo, Altman, Durinchart, Petto, Hartnid, 
Pillune. 


Cod. 188, f. 288, k. Reichsarchiv zu München; unvollständig bei Meichel- 
beck 1,2, 503, Nr. 1200; Arch. f. Kde. österr. G.-Quell. XXVII. 262, Nr. 8. 


65. 


e. 1030, ...., ..... Bischof Egilbert von Freising überträgt zwei Theile 
seines Weinzehentes zu Bozen an das Kloster Weihenstephan. 


Notum sit omnibus Christi fidelibus, qualiter uenerabilis Egil- 
bertus Frisingensis sedis episcopus cum manu aduocati sui Ödal- 
scalchi pro felieitate anime sue tradidit ad altare sancti Stephani 
duas partes decime sui uini in Pozana eiusque altaris seruitoribus 





67 


perpetualiter possidendum, Isti sunt.testes tracti per aures Altnian 


comes, Hartuuie, Herrant, de familia Gerhart, Sihzo; |  Dietpreht 
Geruuie, Gozolt. 


i 


Cod. 188, f. 283°, k. Reiehsarchir zu München; Archiv £. Kae. n. 
&.- Quell. XXVII. 261; Nr. 7. vgl. Meichelbeek I/f; 214; Rosdh: Aet.'rhill. 69. 


66. 


e. 1080, ...., ..... Bischof Egilbert tauscht mit dem Volifreien namens 
Beginolt dessen Gut zu Mammendorf in Baiern gegen 8. slavische . ‚Huben zu, 
Sch, Lesach und Göriach in. Oberkürnten um,  - 


Nouerint omnes huius rei inquisitores, qualiter inter uenerabi- 
lem :Frigisingensis sedis presulem Egilbertvm et. quendam nobilem 
aue: diocesis uirum. nomine Reginoldum conuenit:atque placuit quas- 
dam proprietatis eius partes alternatim inter se conmutare, sicut 
modo..constat: utrimque finitum est. Miles ergo prelibatus: tale sui 
"turis predivm . qvale ei erat apud Mamindorf uicum, utriusque sexus, 
mencipiis octo, cum agris, pratis, cum silvulis et eonpaseuis, cum 
<ultis-et-incultis, quesitis et inquirendis, cum exitibus et reditibus, 
eum priuatis. et conmunibus usibus pariterque cum 'omnibus utensili- 
bus ad.eundem loeum pertinentibus provt ipse: possessor erat eorum 
his temporibus, nec non et. basilicam que ibi est dimidiam partemque 
totius deeime dimidiam seu etiam dimidium dotis qua dotata est 
eeclesia tune temporis, additis quoque oblationibus dimidiis per fide- 
les quos(dam) eo oblatis et offerendis.eum ceteris, rebus omnibus iure 
legaliterque ad hane respieientibus prenotato presuli et eius aecelesie 
usui in manus uidelicet. aduocati: sui comitis Odalscalehi iure per- 
petuo . subeistendvm. sine ullo. contradietionis scrupulo contradidit. 
Econtra uero memorabilis ille pontifex eidem retradidit per manum 
aduocati supradieti. in. Carinthie partibus hobas sclauaniscas octo 
quarum quinque iuxta Tra fluuium in uilla quam dieunt ad Stallvn, 
sexta uisum per ripam eiusdem flvuii apud uillam Lescah, septima 
uero et ectaua penes uicum qui vocatur Goriah, site sunt in ualle 
Lurna et sub. his omnibus totidem mancipia quot et ipse recepit in 
Sua, cum pratis, pasevis, lignis et cum totis legibus ae iusticiis 
quibus illi seruiebant, perpetualiter sibi retinendum, possidendum 
et quid inde libitum fuerit faeiendum, condonauit, Hec sunt nomina 

5* 


68 


illerum qui huius rei testes fiunt (!), Altman comes, Perahtolt, Hezil, 
Dietrich, Otzi, Hiltipolt, Etzo. Hec autem sunt nomina mancipiorum 
qve cum predio dabantur episcopo, Gerpreht et filius eius, Ceizrih et 
uxor eius cum filiis iiii, quorum simul octo sunt. 


Cod. 188, f. 273', k. Reichsarehiv zu München; Meichelbeck L/2, 500, 
Nr. 1193; Resch: Aet. mill. 67. 


67. 


e. 1030, ...., ..... ‚Bischof Egilbert von Freising tauscht mit Propst 
Werinher seines Capitels dessen Güter in Krain gegen andere zu -Viecht, 
Oberndorf, Zorneding u. s. w. in Baiern ein. 


Justum et rationabile uidetur, ut quiequid sseularibus agitur 
negotiis, testimonio ueratium testium et serie litterarum ita ligetur 
atque firmetur, ne postmodum ullo modo dissolui uel infrigi quaeat(!). 
Proinde nouerit industria omnium, qualiter placuit atque conuenit in- 
ter uenerabilem Egilbertum episcopum et eanonicos sancte Frigisin- 
gensis eeclesie una cum domno Werinhario preposito ae magistro 
fratrum eorundem quoddam coneambium facere, sicut et fecerunt. 
Tradidit namque idem uenerandus antistes cum manu aduocati sui 
Ödalscalchi in manus eiusdem domni W. et aduocati sui Altmanni 
comitis de rebus ecclesiae sue loca infra nominata id est Fiohta eum 
ecclesia decimata, excepta tantum decima que pertinet ad pauperes, 
Oparandorf quoque et Zorogeltinga cum ecclesiis in utrisque locis 
constructis et quiequid in beneficiari habuit domnus supradietus tam 
in mancipiis quam in rebus ceteris, insuper post obitum uite sue ad 
O(pa)ranpahha, quod prefatus senior precaria possessione tune possi- 
debat, item ad Nidaranpahha post obitum Ariponis, cui precario nihilo- 
minus iure illud erat concessum, cum ecelesiis in utrisque loeis consti- 
tutis, excepta item deeima que ad pauperes pertinet, et molendinas ii, 
unam ad Frigisingam, alteram ad Weidland, totum atque integrum 
ad usum canonicorum ín sede supradicta Christo famulantium tradi- 
dit atque firmauit, conplexis quoque ad item concambium locis his, id 
est Weingi et Erlipah omnibusque que ad hoe tempus in benefieium 
erant concessa ab episcopis, eum mancipiis utriusque sexus tam in 
predictis locis manentibus quam etiam his que de parte episcopatus 
usque in locis potestati fratrum concessis habitare uidebantur. Econ- 











69 
tra prelibatus. domnus W. eum manu aduocati sui A. in manus uene- 
randi E. episcopi et aduocati sui .O. de rebus fratrum in comitatu 
Cerniola quiequid eisdem fratribus dono et largitate bone memorie 
Heinrici imperatoris traditum erat, in recompensationem traditionis 
supradiete potestatiua manu retradidit, consentientibus et ambarum 
partium traditiones collaudantibus tam uniuerso clero quam populo 
et cunctis pariter fidelibus suis tam nobilibus quam ex familia, et 
totus huius commutationis tenor hoc flne ac ratione conclusus et per- 
fectus est, ut tota ratio predicte commutationis euo perpetuo ob com- 
mune conpendium utriusque partis stabilis et inconuulsa perma- 
neat. Testes Perahtold, item Perahtold, Ödalrich, Hartuuich, Jagob, - 
Dierich (!), Weriant, Wazaman, de familia Heilrih, Reginhalm, 
Chuonrad, Geruuie, Epararo, Waldman, Razo, Rihker, Erchanfrid. 


Cod. 188, f. 234', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck IA, 232, 


68. 


c. 1080, ...., ..... Bischof Egübert von Freising tauscht von Abt Arnold 
von Weihenstephan dessen Besitz auf der Insel Sachsengang gegen Liegen- 
schaften zu Hegelhausen, Bercha, Mammendorf u. e. w. in Baiern ein. 


In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Notum ‚sit uniuersis 
ecelesie filiis, qualiter inter uenerabilem Frigisingensis ecclesie pre- 
sulem Egilbertum et inter abbatem santi Stephani protomartiris Ar- 
noldum quoddam eum concordi cleri et plebis deliberatione et uoto 
factum est concambium, Tradidit namque idem antistes eum manu 
aduocati sui Ódalsealchi in manum abbatis prefati de possessionibus 
sue ecclesie quiequid eo die iam dietus abbas in potestate uel inue- 
stitura sua habuit, in prediis, in mancipiis, in decimis, molendinis, 
seilicet Hegilinhusun eum omnibus appendiciis ad eundum locum 
pertinentibus, Perhah sub eodem iure, Mammandorf cum ecclesia deci- 
mata, Östi, Ubarmussi' cum ii ecelesiis decimatis, tres hobas Wihsa, 
Gisilinga, Stroga, Uuippanhusun quod beneficium fuit Aribonis, 
Buirra cum ecelesia decimata, Zamindorf quod Egino presbiter in 
mutuum dedit episcopo predicto, territorium in urbe Radaspona, 
unam houbam cum equino territorio ad Pullingun, territorium equi- 
num ad Hutichar, Elahbah. Hec omnia Egilbertus episcopus ut dixi, 
tradidit ad altare saneti Stephani et ipsius altaris seruitoribus siue 


70 


sint monachice seu canonice conuersationis, pro perenni imperatoris 
Heinriei suimetque felicitate iure proprietatis possidendum. Econtra 
abbas Arnoldus cum manu eiusdem aduocati Odalscalchi in manum 
predicti antistitis Egilberti in reconpensationem traditionis predicte 
eum manu. potestatiua in ius proprietatis ecelesie sanete Marie et 
sancti. Corbiniani pari utriusque partis deliberatione et consilio retra- 
didit partem cuiusdem insule Sahsonaganc diete in prouincia Orien- 
tali et in marehia Adalperti comitis site, quam ob spem retributionis 
diuine et ob interuentum eiusdem episcopi bone memorie Heinrieus 
imperator sancto Stephano eiusque seruitoribus sub testamento tradidit 
his terminis inelusam, a loeo Zuntinesprucca uisum per ripam Danubii 
usque in locum Orta dietum et inde in siluam quam Hart uulgariter nun- 
eupant, et a supradicto ponte per directum usque in eandem siluam Hart, 
ipsam uidelicet insulam Sahsonagane quantum suprascripto continetur 
termino, prout altari sancti Stephani traditum erat, ut dixi, episcopo 
mutua uicissitudine retradidit. Et ut hec commutatio stabilis per- 
maneat litterarum serie ueraciumque testium ut mos est, firmatum est 
testimonio. Altman comes, Hartuuie, Sarhile, Meginhart, Herrant, 
de familia Heilrih, Mathuni, Liutheri, item Liutheri, Sinzo, Gerhart, 
Reginhalm, Geruuic, Peratholt, Herrih, Rihfrit, Gozolt, Dietpreht, 
Ebararo, Frouimunt. 


Cod. 188, f. 281’, k. Reiehsarchiv zu München; Meichelbeck I/1, 213. 


69. 


c. 1030, „u... Bischof Egilbert von Freising tauscht mit seinem 
Diener Dietmar 140 Joch Grundes zu Tegernbach gegen gleich viel zu „Niu- 
sarinhun“ in Hratn ein. 


Nouerint omnes Christi fideles, qualiter Egilberto ringen 
eeclesie episcopo et Diemaro eiusdem ecclesie seruo placuit quod- 
dam concambium facere quod et fecerunt. Tradidit namque idem 
Dietmar.predium quod habuit in loco Tegiranpah, ex] iugera ad altare 
sancte Marie sanctique Corbiniani perpetualiter existendum. Econtra 
predietus episcopus eidem seruo ad Crheina(?) i in loco qui dieitur Niu- 
sazinhun, equalem mensuram cum manu sui aduocati Ódalscalehi 
dedit perpetuo sibi tenendum. Huius rei testes sunt comes ‚Altman- 
nus, Liutheri, Pezili, iterym Liutheri, Wolfolt, Geruich,. Asmar, 





71 


Meginhart, Mazili, Huc, Aripo, Warmunt, Walto, Waldmant, Fro- 
uimunt. 


Cod. 188, f. 273', k. Reichsarchiv zu München; Archiv f. Kde. österr. 
G.-Quellen, XXVIT., 261, Nr. 6. 


70. 


e. 1080, ...., ..... Bischof Egilbert von Freising tauscht mit einer seiner 
Unterthaninen namens Willirun Güter zu Launsdorf (?) in Kärnten (?) um. 


Notum sit omnibus Christi fidelibus presentibus scilicet atque 
futuris, qualiter placuit inter uenerabilem istius sedis presulem Egil- 
bertum et inter quandam familie huius feminam Willirun dietam 
eum consilio. vieedomni Altmanni nee non videlicet aduocati Ödal- 
scalchi eeterorumque huius familie virorum quandam conmutationem 
facere quam et fecerunt. Tradidit namque eadem femina eum manu 
aduocati .sui Pezilini in loco Lochnesdorf dicto arabilis terre dimi- 
dium iuger in manum aduocati supradieti O. ad altare sanete Marie 
sanetique Corbiniani perpetualiter existendum. Econtra predictus 
aduocatus in manum eiusdem femine et aduoeati suit) retradidit in 
eadem uilla Lochnesdorf eurtiferum i non equali mensura sed minus 
quam tradidit eo tenore, ut liberam inde habeat potestatem quicquid 
libitum fuerit, faciendi. Testes de familia Livtheri, item Liutheri, 
Eecho, Rantvuic, item Rantuuic. 


Cod. 188, f. 277, k. Reichsarchiv zu München. 


11. 


e. 1030, : v.s Bischof Egilbert von Freising tauscht mit dem Freige- 
Inssenen Hesil Güter zu ,Litapach* und „Gozoltasdorf“ gegen andere zu D0- 
! briach (?) und »Leisniza* in Kärnten ein. 


— Nouerint omnes Christi fideles presentes seilicet et futvri, qua- 
liter. plaeuit. atque conuenit inter uenerabilem Frigisingensis eeclesie 
Egilbertum episcopum. et quendam libertum Hezil dietum filivmque 


] Codex hat suae. F4 


72 


eius Wezil vocatum quoddam concambium facere quod et fecerunt. 
Tradidit namque idem iam dictus Hezil simul eum filio suo talem pro- 
prietatem qualem habuit in locis Litapach et Gozoltasdorf dictis, in 
manus episcopi Egilberti et aduocati sui Ödalscalhi ad eeclesiam 
sanete Marie sanctique Corbiniani perpetvaliter existendam. Econtra 
vero idem episeopus et aduocatus eius eum consilio suorum fidelivm 
tam clericorum quam laicorum retradidit supra nominato Heziloni 
filioque eius de rebus ecelesie ad Tobrochotasfeld iii hobas, ad Leiz- 
niza hobam i absque omni eontradictionis molestia possidendum. 
Testes Altman, Hartuvie, Perahtolt, Sarhilo, Penno, Engilmar, Re- 
ginolt, de familia Reginhalm, Epararo. 


Cod. 188, f. 277', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1/2, A95, 
Nr. 1181. 


42. 


e. 1030. ...., ..... Bischof Egilbert von Freising tauscht von einem Voll- 
freien namens Popo Güter zu Rudersdorf, Stall, ,Lesniza* u. 8. w. 
gegen andere zu Malentein in Kärnten ein. 


Nouerint omnes Christi fideles tam presentes quam futuri, qualiter 
placuit atque conuenit inter uenerabilem Frisingensis sedis episcopum 
Egilbertvm et quendam nobilem hominem Popo nuncupatum com- 
mutationem quandam facere quam et fecerunt. "Tradidit namque 
pretitulatus Popo in manum Egilberti episcopi et aduocati sui 
Ódalschi (!) tale predium quale in loeis infrascriptis Starchando et 
aliis nuntiis eum eo illue datis eum mensura et ostensione presenta- 
uit, inprimis in uilla Routkerasdorf dieta eeclesie partem et dotales 
hobas Sclauanicas iii et iugera iiii fiscalis et censualis ruris hobas xi, 


ad Stallun hobas iiii, ad Lesniza hobas ii, ad Dobrozfelt 'hobas iii, 
ad Trahun hobas iii cum pascuis, pratis, alpibus, siluis, uiis et inuiis, - 


exitibus et reditibus, quesitis et inquirendis (et) omnibus rebus iure 
ad loca eadem pertinentibus ad altare uidelicet beate Marie sanctique 
Corbiniani perpetualiter existendum. Econtra uero prelibatus epis- 
copus et aduocatus eius supra memoratus!) cum consilio fidelium 
suorum tam elericorum quam laicorum nobilium atque ignobilium 


l Codex hat momoratus. 











13 


personarum retradidit supra nominato Poponi quiequid ipse in loco 
Malantina dieto a quodam nobili uiro Irinch uocitato conplacitauit, 
item 1) eeclesie deeimate partem quartam, dotalis et fisealis ac cen- 
sualis ruris hobas xx cum omnibus utensilibus ad predium idem per- 
tinentibus absque omni contradictionis molestia in proprietatem pos- 
sidendum, item per manum Altmanni comitis eidem Popponi ad Eichi 
tradidit hobas ii. Testes per aures tracti Altman comes, Gumpolt, 
Hartwic, Perahtolt, Dietrich, Jacob, Branhart, Pero, Cholo, Heriman, 
Hiltipolt, Egilolf, Perahtolt, de familia Rihilo, Heilrich, Reginhalm, 
Vualtman, Azili, Gozolt, Sinzo, Chó(n)rat, Geruuie, Mazili, Vuald- 
man, Gisalbrecht, Rihpolt. Item Poppo prenominato episcopo ad Tra- 
hun tradidit bobas ii. Testes Ödalscalch comes, Altman comes, Gun- 
polt, Hartwie, Sinzo, Perahtolt, Reginhalm. 


Cod. 189, f. 35', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1/2, 507, 
Nr. 1212; Resch: Aetas millen. 68. 


73. 


1033, 19. Juli, Memleben. König Konrad II. schenkt dem Bisthume Frei- 
sing den Hof Ollern in der Ostmark bei Tulln. 


C. In nomine sanetae et indiuiduae trinitatis. Chuonradus di- 
uina fauente clementia Romanorum imperator augustus. Si loca 
uenerabilia diuino cultui mancipata ob memoriam diuine remunera- 
tionis munere nostrae consolationis benignius adaugendo ditare 
deereuerimus, hoe non solum nobis ad regui nostri commodum, 
uerum et ad animae nostrae remedium salubriter prouenire credimus. 
Quapropter omnium Christi nostrorum fideliam presentium scilicet et 
futurorum uniuersitati notum esse uolumus, qualiter nos summe divi- 
nitatis intuitu per interuentum amantissime coniugis nostrae Gislae 
imperatricis augustae nostrique dilecti filii Heinrici regis cara peti- 
tione, nee non ob assiduum fideleque seruitium Egilberti Frisingen- 
sis aecclesie uenerabilis episcopi, qui pre ceteris multiplicato genere 
seruitutis pro uiribus (gratanter deseruiuit) suumque seruitium in 
hoe -multiplieiter adauxit, quod eundem unieum nostrum filium 


l Codex hat idem. 


74 


per nos sue fidei commendatum plena fide vice nostra fouit, amplec- 
titur, amauit et per omnia fideliter. educauit, tradidimus ad altare 
semper virginis Marie.sanetique Corbiniani nobilissimi Christi con- 
fessoris in civitate Frisinga corpore quiescentis, eurtem Alarun 
sitam in marchia et in comitatu Adalberti marchionis cum omnibus 
ad eundem locum iure ac legaliter pertinentibus cum mancipiis utri- 
usque sexus, cum arejs, aedificiis, agris, vineis, campis, terris cultis et 
incultis, pratis, pascuis, siluis, uenationibus, aquis aquarumue deeursi- 
ubs, piscationibus, molis, molendinis, viis et inviis, exitibus et reditibus, 
quesitis et inquirendis seu eum omni utilitate que uel scribi aut wo- 
minari ullo modo potest, eandemque curtem de nostro ivre ac domi- 
nio ea ratione in ius atque dominium prefate Frisingensis aecclesiae 
omnino transfudimus et in perpetuam proprietatem donauimus, ut 
idem uenerabilis antistes Egilbertus et successores sui absque uio- 
lentia ullius nostri successoris siue regis sive imperatoris liberam 
posthac licentiam hane habeant potenter possidendi, commutandi vel 
quicquid inde sibi saluo iure aecclesiae placuerit faciendi. Et ut haec 
imperialis nostrae traditionis integritas stabilis et inconuulsa per 
futura annorum eurricula perseueret, hoe auetoritatis nostre prae- 
ceptum inde conseriptum sigilli nostri impressione insigniri ivssimus 
et ambo nos ego idemque filius meus dilectus rex videlicet Heinricus, 
ego ipso humiliter interueniente, ille me consentiente atque iubente 
uterque in sui nominis signo manu propria subtus corroboravimus. 

Signum domni Chuonradi inuictissimi (M.) Romanorum impera- 
toris augusti. Signum domni Heinriei (M.) tertii regis glorio- 
sissimi. 

Burchardus cancellarius uice  Bartonis archicapellani re- 
cognoui. | 

- Data XIII. kal. Augusti, indictione L, anno dominice incarnatio- 
nis .millesipo XXXIIL, anno vero domni Chuonradi secundi regnan- 
tis VII, imperii autem VIL, anno etiam domni Heinrici regis 
tertii VI. Actum Imileb feliciter amen. 


Orig., Pgt., aufgedr. Bleibulle, k. Reichearehiv zu München; ebend. auch in 
Cod. 189, f. 17, 238, f. 109; 191 f. 76’, 104’ und 108; Meichelbeck L1, 227, 
Monum. boica XXIX/1; 37. Vgl. wegen der Datirung Stumpf IL, 165, Nr. 2043. ' 





15 


7À.- 


1034. 7. Mai, Regensburg. Kaiser Konrad Il..schenkt dem Bisthume 
Freising eine Anzahl kónigl. Huben an dem Flusse Url bei Maur und bestätiget 
demselben ausserhalb den Besitz anderer Güter an der Ibs innerhalb ange- 

gebener Grenzen. | 


C. In nomine sanctae et indiuiduae trinitatis. Chuonradus di- 
uina fauente. clementia Romanorum imperator augustus. Si uenera- 
bilia aeeelesiarum dei loca alieuius doni ineremento sublimare stude- 
mus, id profecto nobis nostrique regni statui liquido proficere minime 
diffidimus. Quapropter omnium Christi fidelium presentium scilicet ac 
futurorum nouerit uniuersitas, qualiter nos diuini amoris instinetu 
pro remedio animae nostrae ob interuentum et petitionem dilectae 
nostrae coniugis Gisilae imperatricis augustae, neenon Heinriei regis 
filii nostri, ob iuge etiam deuotumque seruitium fidelis nostri. Egil- 
berti Frisingensis aecclesiae 1) uenerabilis episcopi eidem presuli 
suaeque aecclesiae *) Frisingensi largiti sumus in Orienti parte iuxta 
fluuium Urula uocatum in comitatu marchionis Adalbertis) cum 
omni lege hobas regales duas quae antea ad Murun sui iuris curtem 
ibi iuxta iacentem ex rebus regni pro beneficio concessae sunt, et 
insuper hobam unam regalem prope fluuium eundem inferius iacen- 
tem quam habuit in beneficium predictus marehio Adalpertus, et 
etiam in medio utrarumque partium iugera xxx supradictae curti: 
contigua, quae Aribo de Ensinburc in benefieium habuit, cum omni- 
bus eius apenditiis, areis, edificiis, exitibus et reditibus, uiis et in- 
uii, cultis et incolendis, quesitis (et) inquirendis, agris, campis, 
pratis, siluis, uenationibus, aquis aquarumque decursibus, molis, 
molendinis, piscationibus seu eum omnibus utilitatibus que sic diei 
aut scribi possunt, easque per hane nostram imperialem paginam de 
nostro iure et dominio in eius ius et dominium transfundimus et in 
proprium tradidimus ea videlicet ratione, ut iam dictus presul suique 
suecessores liberam deinceps potestatem habeant in usum aeccle- 
Siae^) quiequid eis :placuerit faciendi. Insuper 'vero eidem episcopo 
eonfirmauimus'ibi cetera sui iuris bona; a termino orientali-ubi: Liud- 





l Orig. hat aclesiae; 2 ebenso acclesiae; 3 ebenso Adalberi. 4 Orig. 
acelesiae. 


P 


76 


zimannespah influit Ibisam et inde Phezniza !) deindeque Rudnicham, 
itemque a termino oceidentali a uilla Chrellindorf usque in fluuium 
Zuchaha et ad Rudnicham sieque ad montana Carinthiam respicien- 
tia. Et ut hec nostre donationis immo confirmationis auctoritas sta- 
bilis et inconvulsa omni euuo permaneat, hoc preceptum inde con- 
seriptum manu propria corroborantes sigillo nostro insignimus. 
Signum domni Chuonradi Romanorum (M.) imperatoris augu- 
stissimi. 

Purchardus cancellarius uice Bardonis archicapellani recognoui. 

Data nonis Maii anno dominicae incarnationis millesimo XXXIII, 
indictione IL, anno autem domni Chónradi secundi regnantis X., im- 
perii VIII. Aetum Radaspone feliciter amen. 


Orig., Pgt., aufgedrucktes ziemlich erhaltenes Siegel, k. Reichsarchiv zu 
München; ebend. aueh Cod. 189, f. 22 und 24, 238, f. 186 und 191, f. 107' 
und 108'; Meichelbeck: 1/1, 226; Resch: Aet. mill. 79; Mon. boica 
XXIX./1, 45. Vgl. wegen des Datums (1034) Stumpf, Reiehskanzler, IL, 167, 
Nr. 2061. 


15. 


1040, 18. Jän., Augsburg. König Heinrich III. bestätigei dem Bisthume 
Freising die Schenkung seines Vaters an dem Hofe zu Ollern in der Ostmark 
bei Tulln. ' 


C. In nomine sanetae et indiuiduae trinitatis. Heinricus diuina 
fauente clementia rex. Si loca uenerabilia diuino cultui mancipata 
ob memoriam diuinae remunerationis munere nostrae consolationis 
benignius adaugendo ditare decreuerimus, hoc non solum nobis ad 
regni nostri commodum, uerum et ad anime nostrae remedium salu- 
briter prouenire eredimus. Quapropter omnium Christi nostrorum- 
que fidelium presentium seilicet et futurorum uniuersitati notum esse 
uolumus, qualiter nos summe diuinitatis intuitu per interuentum 
nobis dileetissimi Sigibotonis sanctae videlicet Spirensis aecclesiae 
uenerabilis episcopi, necnon ob assiduum fideleque seruitium domni 
Nitkeri Frisingensis aeeclesie presulis celeberrimi, eadem . scilicet 
beniuolentia et auctoritate qua similiter fecit et ante me beate me- 


1 Cod. 189, f. 22 ebenso und f. 24 Pheznizam. 


M 








14 


morie dominus genitorque meus pius et per omnia catholicus Chuon- 
radus siquidem imperator augustus, qui me interpellante, in idipsum 
etiam consilio et re conspirante cartam constitutionis eiusdem, 
immo haee eadem continentem manu propria roborando omnique 
lege eonfirmando in ius Frisingensis aecclesiae tradidit, nos pariter 
animo nihilominus uolenti tradidimus et concessimus ad altare sem- 
per uirginis Marie sanctique Corbiniani nobilissimi Christi con- 
fessoris in ciuitate Frisinga corpore quiescentis curtem Alarun 
sitam in marchia et in comitatu Adelberti marchionis cum omnibus 
ad eundem loeum iure ac legaliter pertinentibus, cum mancipiis 
utriusque sexus, cum areis, edificiis, agris, uineis, campis, terris 
eultis et ineultis, pratis, paseuis, siluis, uenationibus, aquis, aqua- 
rumue deeursibus, piscationibus, molis, molendinis, viis et inuiis, 
exitibus et reditibus, quesitis et inquirendis seu eum omni utilitate 
que vel seribi aut nominari ullomodo potest, eandemque curtem in 
ius atque dominium prefate Frisingensis aecelesie ea ratione omnino 
transfudimus et in perpetuam proprietatem donauimus, ut idem 
uenerabilis antistes Nitkerus et successores sui absque violentia 
ullius nostri suecessoris siue regis siue imperatoris liberam posthae 
lieentiam hane habeant, potenter possidendi, commutandi vel quic- 
quid inde sibi saluo iure aeeclesie placuerit faciendi. Et ut hee 
regalis nostre traditionis integritas stabilis et inconuulsa per futura 
annorum curricula perseueret, hoe auetoritatis nostre preceptum 
inde conscriptum sigilli nostri impressione insigniri iussimus. 

Signum domni Heinriei tertii (M.) regis inuictissimi. 

Theoderieus cancellarius uice Bardonis archicapellani re- 
cognoui. 

Data XV. kal. Februarii, interdietione VIII, anno dominice in- 
earnationis M. XL., anno vero ordinationis domni Heinrici tereii XIL, 
regni autem I. Actum Auguste feliciter amen. 


Órig., Pgt., aufgedr. Siegel nur im Bruchstück vorhanden, k. Reichsarchiv 
zu München; ebend. Codd. 189, f. 27’ und 238 f. iii; Meichelbeck I/1, 237; 
Mon. boica XXIX/1, 66. 


78 


76. 


1049, 7. Jänner, Ebersberg. Kaiser Heinrich III. schenkt dem Bi- 

schofe Nitker von Freising ein dem Fiscus anheimgefallenes Stück Land zu 

Ardagger in der Ostmark mit der Verpflichtung den daselbst bestehenden Secu- 
larconvent von Priestern in einen stiftlichen: zu verwandeln. 


In nomine sancte et induidue trinitatis. Heinricus diuina fauente 
clementia Romanorum imperator augustus. Quoniam ex iure suscepti 
regni omnibus ecclesiis Romani imperii debitam sollicitudinem debe- 
mus impendere, uolumus unamquamque quantum. nobis ex diuine 
gratie munere conceditur, procurare et ad dei seruitium promouere. 
Vnde quidem omnes Christe nostrique tam futuri quam presentes 
nouerint fideles, qualiter nos pro anime nostre felicitate et ante ces- 
sorum nostrorum requie et ob interuentum nostri thori ae regni con- 
sortis seilicet Agnetis imperatrieis auguste et ob deuotam seruitutem 
nostri fidelis et dileeti Nitkeri Frisingensis. episcopi : ad altare sancte 
Marie semper uirginis sanctique Corbiniani confessoris i in monasterio 
Frisinga tale predium quale Vlrich et Ascuuin in Ardack(er) i in eomi- 
tatu marchionis Adalberti trans fluuium Ensa habuerunt, iure gentium 
nostre potestati dicatum tradidimus eum omnibus suis pertinen- 
tiis, eum mancipiis scilicet utriusque sexus, areis, edificiis, agris, 
pratis, campis, paseuis, terris cultis et ineultis, siluis, uena- 
tionibus, aquis aquarumque decursibus, molis, molendinis, piscationi- 
bus, exitibus et reditibus, uiis et inuiis, quesitis et inquirendis et 
cum omni iure et utilitate que ullo modo poterit prouenire, ea uide- 
licet ratione, ut prefatus episeopus et sui suecessores tm predicto 
loco Ardacher clericos seculares ad dei seruitium-pascant et susten- 
tent regulari prebenda in honorem sanete Märgärete uirginis et 
martyris ibidem constitutos et congregatos. Et ut hee nostra impe- 
rialis traditio stabilis et inconuulsa omni suecedentis temporis per- 
maneat euo 1), hoc preceptum inde conscriptum magu propria corro- 


l Duellius liest succedentia und alle Drucke haben ideo; ich vermuthe, dass euo 
zu lesen sei, denn die Lesung succedentia ist wohl nur sehr plausibel, mit succedentis 
ergibt sich kein Sinn. 








79 


borantes sigilli nostri impressione iussimus insigniri..  Termiti autem 
prefati predii isti sunt, ab Holesceit usque in Sambach, a Sambach 
usque in Tieufenbach. Data VII, idus Ianuarii anno dominice i incar- 
nationis MXLVIIIT., indietione IL, anno autem domini Heinriei tertii 
regis imperatoris secundi ordinatione eius XX., regni quidem X., im- 
perii autem III. In nomine domini actum Eberesperg feliciter amen. 


UJ 


Archiv für Kunde österr. Gesehichtsquellen VI. 293, aus einem Cod. des 
12. Jahrh. der Klosterbibliothek ‚zu Seitenstetten; vergl. Duellius Miscell. I. 
106 u. Meichelbeck I. 243. 


17. 


1055, 10. Dec., Neuburg a.d. Donau. Kaiser Heinrich III. stellt dem 

Bisthume Freising jene Güter zu Layen, Aufkirchen und Ebershausen zu- 

rück, welche bedingterweise Graf Otto demselben verliehen hatte und die 
von Gerichts wegen dem Grafen abgenommen worden waren. 


€. In: nomine sanete et indiuiduae trinitatis. Heinrieus diuina 
fauente eleinentia Romanorum imperator augustus. Agenda est eausa 
rei pupliee (1), sed 'salua re matris nostre ecclesie et plerumque 
que iure fori obtinemus, hec iure celi ultro reddere destinamus. 
Hoe ergo conplacuit nobis in re fratrum nostrorum spiritalium qui 
Frisinge sub eanonica constituti deo seruiunt et de collectis fidelium 
se agunt. Cum ipsis enim aliquando Otto marehio precarium fecit 
et dedit quod uisus est habere in loco qui dicitur Leian inter mon- 
fana in eomitatu Popponis, et in loco qui dieitur Ufehirehin in 
eomitatu Fridiriei et in loco qui dicitur Ebarhvsen in comi- 
tatu. Burchardi. Antea autem. ille Otto infelix deo et sanete 
ecelesie pro: incesto- ad ‚satisfactionem inobediens iuxta quod 
apostolus instituit, traditus est santane in interitum carnis et ob 
hoe secundum legem Bauuariorum in nostro colloquio diffinitum est, 
omnia: ad fiscum pertinere quae idem Otto potuit habere. Qua ratione 
Geroldvs aduocatus Suprà memoratorum fratrum nostrorum eonuietus 
nobis et aduocato nostro Hartvvigo eiusdem traditionis inuestituram 
tradidit, quia in eius defensionem nullam inuenire potuit rationem. 
Igitur habemus in potestate, ut quodlibet in de faciamus. Libet ergo 
amieos nobis de mammona iniquitatis faeere, qui nos ex presenti uita 


80 


defieientes in eterna tabernaeula possint reeipere. Propterea notum 
sit omnibus Christi nostrique fidelibus tam futuris quam presentibus, 
quia illis nostris fratribus in memoriam nostri et regni thorique nostri 
consortis Agnetis imperatrieis, neenon dilectissimi filii nostri Heinrici 
regis quarti, quiequit Otto dare destinauit, cum omnibus suis appen- 
ditiis hoc est utriusque sexus maneipiis, areis, edificiis, agris, pratis, 
pascuis, terris eultis et incultis, uineis, aquis aquarumque decur- 
sibus, molis, molendinis, piscationibus, siluis, uenacionibus, exitibus 
et reditibus, quesitis et inquirendis eum omni utilitate quae ullomodo 
inde poterit prouenire, in proprium damus. Et ut hee nostre imperi- 
galis (!) traditionis auctoritas stabilis et ineonuulsa omni euo perma- 
neat, hane eartam inde conscriptam manu propria ut infra uidetur, 
corroborantes sigilli nostri impressione iussimus insigniri. 

Signum domni Heinriei tercii regis (M.) secundi Romanorum 
imperatoris augusti. 

Uuinitherius cancellarius uice Liutpoldi archicancellarii re- 
eognoui, (M.) 

Data IIII. idus Decembris anno dominice inearnationis M. L. VI, 
indietione VIIL, anno autem domni Heinrici tercii regis imperatoris 
secundi, ordinationis eius XXVIIL, regni vero XVIIL, imperii uero 
VIIII. Actum Niuenbure in dei nomine feliciter amen. 


Orig., Pgt., aufgedrücktes Siegel ausgefallen, k. Reichsarchiv zu München; 
ebendort auch Codd. 189, f. 8' und 191, f. 99'; Meichelbeck I/1, 251 ; Resch: 
Aet. millen. 87; Monum boica XXIX/1. 123. 


18. 


1060, 16. Mai, Ulmerfeld. Bischof Ellenhart von Freising tauscht mit 
einem seiner Unterthanen Namens Wintheri eine Hube zu „Loupach“ gegen 
eine andere zu Ollern ein. 


Concambium inter Ellenhardum episcopum et Uvintherum 
seruum ecclesie. Traditit idem (Uvin)therus proprietatis sue hobam 
unam in loco qui dieitur Loupach iuxta lignum domini, ad altare sancte 
Marie et in manus Ottonis aduocati presente et conprobante episcopo 
Ellenhardo. Pro hac traditione ex proprietate ecclesie et ex beneficio 
Ottonis filii Perhtoldj co(mitis) ipso permittente atque petente per 














81 


manus etiam Ottonis aduocati eidem Uvinthero tradita est ab epis- 
copo hoba vna in proprietatem in loeo qui dieitur Alarun. Actum est 
istud 'eon(cam)bium aput Udimaresphelt anno domini MLX., XVII. 
kal. Iunii, feria iii. Pentecostes. Eadem commutatio iuramento con- 
laudata est a familia presente agente et confirmante. Hi sunt testes, 
liberi homines Rótpreht, Cotti, Timo, Heriman, Ozi, Hadamar, de 
familia Gerolt, Albrich, Phedigoz, Liutpolt, Ederam, Waltman, Ögo, 
Managolt, Chuonrat. 


Cod. 188, f. 301 (am Rande mannigfach schadhaft), k. Reichsarchiv zu 
München; Meichelbeck //2, 517, Nr. 1234. 


19. 


c.1060,....,.... Bischof Ellenhart von Freising vergleicht sich mit dem 

Erzbischof Gebhart von Salzburg betreffs der Zehente von seinen Gütern in der 

Salzburger Diöcese belegen, als zu Wörthsee, Katsch, s. Peter i. Holz, Pusar- 
nifz u. s. w. in Kärnthen u. Steiermark. 


In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Ad omnium Christi fide- 
lium noticiam perpetuamque memorie cautelam literis eonmen- 
dauimus (!), qualiter eontentio que erat de decimis quas in archi- 
episeopatu Salzburgensi sancta Frisingensis possedit ae possidet 
ecclesia, iuxta conmunem assensum utriusque ecelesie fidelium deter- 
minata est. Conuenit namque inter uenerabiles pontifices predie- 
tarum ecclesiarum, ut domnus Ellenhardus Frisingensis episcopus 
de tribus curtiferis quibus uelit sibique plaeeat apud Wertse , deci- 
mam integram habeat, de reliqua autem decimatione ipse terciam, 
duas uero domnus Gebehardus archiepiscopus partes aecipiat, item 
de prediis Frisingensis ecelesie in loeo Chatzis positis conplacuit, ut 
presul Frisingensis de eurtifero uno quo uelit, decimam integram 
habeat, de ceteris decima in tres partes diuidatur, quarum una sit 
episeopi Frisingensis, due archiepiscopi Juuauiensis. Et ut hee 
eonuentio perpetualiter inconuulsa permaneat domnus E. Frisin- 
gensis episcopus conmuni eonsilio fidelium suorum tam clericorum 
quam laicorum cum manu aduocati sui Ottonis unum mansum 
Selauonieum in predicto predio Chatzis in uilla que dieitur Pederdorf 
in manum archiepiscopi nec non aduocati sui Engilberti in proprium 
tradidit atque delegauit et cum hoe partem deeimationis que sibi 

Fontes. Abthlg. II. Bd. XXXI. 6 


82 


cessit, eoneambiuit. Testes Egilpreht, Hartnit, Ödalschalch, Marh- 
ugart, item Meruuart, Meginhart, Gebehart, Hartnit, Ernest, Ger, 
Ödalscalch, Amalrih, Ekkihart, Hartwie, Guntheri, Eppo, Walt- 
frit, Tagani, Reginolt, Ödalrich, Etih. Preterea, eum traetarent de 
basilieis quas in Libwrnia Fisingensis ecclesia habet, una seilicet 
saneti Petri apud Frezna, altera saneti Michahelis apud Bosanriza, 
tereram saneti Martini apud Velah, earundem aduoeatus ecclesiarum 
A. iuramento firmauit, quod prenominate ecclesie terminationem 
toeius populi qui habitat infra terminos, ın sequentibus annotatos xxx 
annos absque proclamatione obtinuerint ideoque iure eandem perpe- 
tualiter obtinere deberent, his quidem signis et cireumsceriptioni- 
bus, sane de loco ubi Lisara influit fluuium Tra. ad uillam que dici- 
tur Zregiah et de hae uilla ad illam que uocatur Fuhta et inde ad 
montem Huonaresperch et per eircuitum montis illius, nec non ab 
utraque ripa fluminis Molna ad acumen montis qui dieitur Turo, in 
litore etiam predicti Tra sursum ad paludem Gerlindamos nomina- 
tam. Quo finito eonmuni assensu utrobique laudatum est, ut quic- 
quid decimarum archiepiscopus euius parrochia est et regimen epis- 
eopale, infra predictarum ecclesiarum terminationes a populo uel 
exegit uel inposterum exigere potuerit, hoe in duas diuidatur partes, 
quarum una episcopo Juuauiensi, altera Frisingensi persoluatur pon- 
tifiei, excepta deeimatione prediorum que tune temporis in Liburnia 
saneta Frisingensis possedit ecelesia, quam episcopus Frisingensis 
sine particione integram obtineat, Et si forte tres preseripte ecelesie 
a populo longius remoto uiarum longitudine et itineris difficultate 
facile non possint uisitari, noue ibi a presule Frisingensi consultu 
tamen et ordinatione archiespiscopi edificentur, quas uel :archipresul 
consecret et populum iuxta uelle petieionemque episcopi Frisingensis 
terminet uel sibi idem faciendi potestatem conmittat. Et ut hoc 
pactum stabile et inconuulsum perseueret, sepe dietus domnus E. Fri- 
singensis episeopus conlauda(n)tibus suis clericis, militibus serui- 
entibus cum manu aduocati sui A. mansum unum Sclauonicum et di- 
midium in loeo qui dicitur Lengindorf in manum domni Gebehardi 
Salzburgensis archiepiscopi nec non et aduocati sui E. in propriam 
tradidit et delegauit, sieque decimarum portionem que sibi cessit, con- 
eambiuit atque redemit. Huius rei superioris conuentionis testes svnt. 


Cod. 189, f. 25, k. Reichsarchiv zu München; ebend. auch Codd. 238, 
f. 11& u. 191, f. 109 u. 96; Meiehelbeck I/1, 273; Resch : Aet. mill. 92. 








83 


80. 


1065, ...., ..... Der Vollfreie Azo übertrügt seine Leibeigene namens 
Machtild an das Kloster Innichen. 


Notum sit omnibus sub eultu Christiani nominis degentibus, 
qualiter quidam uir nobilis nomine Azo famulam suam propriam 
nomine Machtildam nuncupatam ad altare sancti Candidi tradidit ea 
uidelicet institutione, ut annis singulis tam ipsa quam eius posteritas 
ad prefatum altare v nummos argenteos pro redemtione libertatis 
persoluerent. Ista uero anno dominice incarnationis MLXV sub Ellen- 
hardo episcopo et Adalramo aduocato coram subseriptis extant finita, 
Isti sunt testes, Willipreht, Peretholdus Rufus, Hiltimar, Dietrich, 
Penno, Regil, Ebarmund, Albrich, de fidelibus aduocati Chuono, 
Hisker. Isti sunt filii de eadem Machtilda nati Albrich, Adalbero, 
Minigo, Sicco, Sigehart, Rezili et soror eorum Heiza. 


Sinnacher: Beiträge, II. 574 „aus einem alten Codex der Bibliothek zu 
Innichen“. 


81. 


c.1065, ..... ..... Ein gewisser Imizind überträgt seine Leibeigene 
namens Chainza an das Kloster Innichen. 


Notum sit omnibus Christi fidelibus, quod uir quidam uocabulo 
Imizind quandam feminam suam propriam ancillam nomine Chainzam 
eum filiis et filiabus eorumque successoribus sub Adalramo aduocato 
ad altare saneti Candidi perhenniter existendum tradidit ea lege, ut 
singulis annis ad predictum altare nummos v darent, et si illi denarii 
pro aliqua necessitate minime traditi fuerint, licitum eis esse uide- 
tur anno hoc tertio emendandum. Isti sunt testes per aures tracti, 
de liberis Adalramus filius aduocati, Hisker, Chuono, de familia 
Willipreht, Waltman, Hiltimar, Regil, Dieterich, Ebarmund, Me- 
ginprecht. 


Sinnacher: Beiträge II., 575, „aus einem alten Codex der Bibliothek zu 
Innichen*. 


6* 


84 


82. 


e. 1065, ...., ..... Der freisingische Vogt zu Innichen, Adalram, über- 
trägt an die Kirche daselbst seinen Knecht Wolfpero. 


Notum sit omnibus Christi fidelibus, qualiter quidam nobilis uir 
nomine Adalramus ecclesie huius aduocatus quendam proprium suum 
famulum Wolfpero nuneupatum ad altare saneti Candidi tradidit ea 
uidelicet lege, ut ipse et suceessores eius v nummos ad idem altare 
annuatim persoluerent, quatinus idem Wolfpero cum suecessoribus 
suis firma ac legitima libertate potirentur. Huius traditionis testes 
sunt Adalram filius (Adalrami?) et frater eius Eppo, et fideles eius 
Hiskier et Chuono, de familia Hiltimar, Willipreht, Penno, Dietrich, 
Regil, Meginprecht, Eberman. 


Sinnacher : Beitráge IL, 574 ,aus einem alten Codex der Bibliothek zu 
Innichen“. 


83. 


1067, 5. März, Regensburg. König Heinrich IV. schenkt dem Bisthume 
Freising die Ortschaften Couvedo, Lonche, Ospo, Rosariol, Trusche u. s. ww. 
in der Markgrafschaft Istrien. 


C. In nomine sanete et indiuiduae trinitatis. Heinricus diuina 
fauente clementia rex. Sancte dei ecclesiae profeetui tanto diligen- 
tius providere debemus, quanto excelsius ex diuino munere sublimati 
sumus. Quapropter omnibus Christi nostrique fidelibus tam futuris 
quam presentibus notum esse uolumus, qualiter nos Frisingensi 
ecclesiae in honorem sanete Marie sanctique Corbiniani constructo 
et consecrat2 ob petitionem ac interuentum Berthe reginae regni 
thorique nostri consortis dileetissimae instinctu quoque Epponis 
Niwenburgensis episcopi, Ekkiberti marchionis, Ödalriei marchionis, 
nee non ob fidele meritum Ellenhardi eiusdem sedis episcopi, has- 
uillas Cubida, Lovnca, Ozpe, Razari, Trvsevlo, Steina, sanete Petre 
in pago Istria in marcha Ödalriei marchionis sitas eum omnibus 
appendiciis suis hoe est utriusque sexus mancipiis, uineis, agris, 
pratis, campis, paseuis, siluis, uenationibus, forestis, forestariis, 





85 


ecclesiis, areis, edificiis, terris cultis et ineultis, aquis aquarumue 
decursibus, : molis, molendinis, piseationibus, exitibus et reditibus, 
uis et inuiis, merkatis, theloneis, monetis, quaesitis et inquirendis 
omnique utilitate in preprium dedimus, confirmauimus, perpetuo iure 
obtinendum eoneessimus; ea uidelicet ratione, ut nullus successorum 
nostrorum imperator siue rex, dux, marchio, comes aut alia maior 
uel minor persona iudicialis haee data prefatae ecclesiae auferre, 
alinare aut ullomodo presumat inquietare, sed prenominatus episco- 
pus eiusque successores liberam inde potestatem habeant tenendi, 
precariandi, commutandi uel quiequid inde ad utilitatem eiusdem 
ecclesiae uoluerint faciendi. Et ut haec nostra regalis traditio stabi- 
lis et inconuulsa omni permaneat euo, hane cartam scribi manuque 
propria eorroborantes sigilli nostri impressione iussimus insigniri. 

Signum domni Heinrici (M.) quarti regis. 

Gregorius cancellarius uice ^ ° Annonis archicancellarii re- 
eognoui. 

Data III. nonas Martii anno dominieae incarnationis M, LXVIIL, 
indietione V., anno autem ordinationis domni Heinriei quarti regis XII, 
regni vero XI. Aetum Ratispone feliciter amen. 


Orig., Pgt., aufgedrüektes Sigel ausgefallen, k. Reiehsarehiv zu München; 
ebend. auch Codd. 189, f. 12, 238, f. 113, 191, f. 8& und 102; Meichelbeck 
1/1, 261; Resch: Aet. millen. 96, Mon. boiea XXIX/1, 170. 


84. 


1070, ...... , Rasen. Bischof Ellenhart von Freising überträgt dem Bis- 
thume Brixen, gegen Nachlass von Zehentforderungen an das Kloster Innichen, 
2 Huben zu Reisach in Tirol. 


Exemplum autentici priuilegii. In nomine sanete et indiuidue 
trinitatis. Notum sit omnibus Christi fidelibus, qualiter Ellenhardus 
sanete Frisingensis ecclesie presul uenerandvs duos mansos loco 
Risach, comitatu autem Engilberti sitos manibus aduocatorum suorum 
Ottonis uidelicet comitis et Adalrammi conlaudantibus clericis, mili- 
tibus, seruientibus suis supra altare sancti Cassiani et Ingenuini in 
manus Altwini Brixinensis episcopi uenerabilis suique aduocati Gvn- 
daehar nuneupati, areis, edificiis, agris, pratis, pascuis, aquis aqua- 
runque decursibus, exitibus et reditibus, quesitis et inquirendis 


86 


omnibus pertinenciis superaddito infrascripto obsequio prefato epis- 
copo Altwino suoue misso ante festum sancti Martini loco Intichingen 
annuatim exhibendo delegauit, eo tenore ut ab illa die et deinceps 
omnis eontencio et inquisicio quam sepe dictus Brixinensis episeopus 
Altvvinus super deeimaciones ad ecclesiam sancti Candidi pertinentes 
aduersus prelibatum Frisigensem episcopum Ellenhardum habuit, in 
perpetuum diffinita et determinata esset et sit. Huius tradicionis utro- 
bique faeti sunt testes Megenhart comes, Ernost comes, Gero comes, 
Tagino, Penno, Reginpreht et eius filius Adalbero, Perhtol (!). 
Wezil, Willihalm, Otto, Chuono, Röpreht, Pabo, Durine, Woffo, 
Hainrih, Ödalrih, Rigimar, Ato, Gotesah (f), item Tagino, Pubo, 
Mazili, Jacob, Cotebolt, Ratkis, de familia Haimo, Eppo, Peretolt, 
Hartwie, Eckirih, Paldemar. His ita per aetis reuerendus Brixinensis 
episcopus Altwinus eonlaudacione clericorum, militum seruieneium- 
que suorum omnem contencionem et inquisieionem quam aduersus 
supra memoratum uenerabilem Frisigensem episcopum super deci- 
maciones ad ecclesiam sancti Candidi pertinentes habuit, cum manu 
sui aduocati Gvndaehar nomine in manus pretitulati Frisigensis 
episcopi Ellenhardi aduocatorumque eius Ottonis comitis et Adal- 
rammi remisit et resignauit ea conuencione, quatenus nec ipse, nec 
aliquis successorum eius super easdem decimaciones amplius ullam 
eonteneionem moueret uel inquisionem (!) faceret. Et huius resigna- 
eionis testes sunt Ernost eomes, Ger comes, Hainrih, Penno, Echirih, 
Tagini, Meginhart comes, Peritolt, Rüpreht, Reginpreht, Adalbero, 
de familia Heimo, Perctolt, Paldemar. Supradieti autem obsequii 
quantitas hec est, modius i simile et i polente, ii modii dispensalis 
panis, :f)ii poreine vietimales et iiii ouine, porcellus i vel agnus i, 
anseres ii, galline vi, oua l|, casei x, sagme ii uini, dimidiam karra- 
tam ceruisie, farraginis xii modios. 


Anno dominice incarnacionis M.LXX., indictione viii., apud 
Rasinen in capella sancti Johannis actum feliciter. 


Orig., Pgt., ohne Sigel, Stiftsarchiv zu Innichen; Resch: Aet. millen. 97; 
Sinnacher: Beitr. II. 575, Nr. 95. 


l Von da ab auf die nächste Seite überschrieben. 


87 


85. 


e. 1076, ...., ..... Bischof Ellenhard von Freising tauscht mit einem 

seiner Unterthanen, Albrich, Liegenschaften zu Triesenegg, Mitterbach und 

Gaisstechen gegen andere zu Pittersberg, sämmtlich in der Gegend bei Am- 
stetten in Niederösterreich gelegen, ein. 


Commutatio inter Ellenhardum episeopum et Albericum servum 
ecelesiae. Tradidit idem Albrich ad altare sanctae Mariae in manus 
episcopi Ellenhardi et Ottonis advocati apud Trisnicha servilem 
hobam et vineam i, apud Mitterbach iugera xlv, apud Kaizstechen 
iugera iii. Retraditum est eidem Albrico.ab episcopo per manus 
Ottonis advocati ex proprietate eeclesiae apud Pittrichesdorf aequa 
mensura in proprietatem. Testes Ger., Heinrich ete. 


Meichelbeck (aus Freisinger Codex, darin nieht mehr vorgefunden) 1/2, 
519, Nr. 1243. 


86. 


e. 1070. ...., ..... Bischof Ellenhard von Freising schenkt dem Kloster 
Weihenstephan 2 Weingärten in der Wachau in Nieder-Österreich. 


Notum fieri eupimus....... qualiter venerandus Frisingensis 
ecelesiae episcus Ellenhardus pre remedio animae suae tradidit ad 
altare saneti Stephani protomartyris ii vineta in loco qui dieitur 
Vuachorea 1) sita perpetualiter seruiendum eiusdem altaris servitori- 
bus, unum ad complendum mandatum, alterum in annonam. Huius 
rei testes sunt, de nobilibus Eppo ete. 


Meichelbeck (aus nieht mehr vorfindigem Weihenstephaner Codex) I/, 
212; Resch: Aet. millen. 


87. 


c. 1076, ..... ..... Bischof Eilenhard von Freising schenkt dem Kloster 
Weihenstephan 2 Weingürten bei Bozen und bei Hohenkeller. 


Notum sit omnibus in Christo fidelibus presentibus et futuris 
qualiter venerandus Frisingensis ecclesie episcopus Ellenhardus pro 





l Ich vermuthe, es ist Vuachoua zu lesen und sonach nicht Wackerau bei Bozen, 
das Resch will und ich nicht nachweisen kann, gemeint. 


88 


remedio animae suae, nec non ob amorem interventumque Herrici 
abbatis tradidit in dotem saneti Dionisii a se dedicato in monasterio 
saneti Stephani protomartyris duo vineta ad Bozana sita, unum in 
loeo qui dieitur Seala, alterum in loeo qui dieitur Altum Chellari 
perpetualiter serviendum fratribus inibi Christo militantibus. Et 
ut haee eius traditio firma et inconvulsa in perpetuum permaneat 
testibus subscriptis firmaverat. Liutpolt, Ratolt, Reginhart, Willipolt, 
Gerhart. 


Meichelbeck (aus einem nieht mehr vorfindigen Weihenstephaner Codex) 
1/1, 272; Resch: Aet. millen. 110. 


88. 


c. 1070, ...., ..... ‚Frau Ita und ihr Sohn Griph widmen dem Bischofe 
Ellenhard ihr Gut zu Kappel in Kärnten, wogegen derselbe ihnen einen Hof zu 
Faning ebendort auf Lebenszeit überlässt. 


Notum sit omnibus Christi fidelibus et nostris, qualiter quedam 
nobilis femina nomine Ita et filius eius Griph predium quod haberunt 
in.loco Capella dieto, cum mancipiis, molendinis, portvbus, agris eul- 
tis et ineultis, quesitis et inquisitis(!) et omnibus pertinentiis et 
utilitatibus quibus possederunt, ad altare sancte Marie sancti(que) 
Corbiniani in manus domni Ellenhardi Frisingensis sedis uenerabilis 
episcopi (et) aduocati sui Ottonis delegauerunt et uestituram eius- 
dem boni ab eis eodem die sibi traditam prenominatus episcopus et 
aduocatus possiderunt. Econtra sepe dictus episcopus eum manu 
eiusdem sui aduocati Ottonis retradidit eis quoddam curtiferum in 
loco Vaniceha cum omni iure et seruicio quo ipse ad manvs suas 
eo die ipsum habuit, et utilitate sibi ab eis delegato predii uite 
eorum reconcessit, ut post obitum eorum utraque ad ius sancte Marie 
et domni episcopi redeant. Si autem idem episeopus uel uiolentia 
alicuius successoris eius idem paetum uiolent et rumpant, ipsa domna 
et fllius eius de predio sue facieudi quiequic(!) uoluerint, liberum 
ius et arbitrium habeant. Testes Ekkehart et frater eius Otto, 
Vdelscalch et (frater?) eius Otto, Gotesealh, Otto, Sigemar, Vdel- 
rich, Adelpreht, Amelrich, Walehvn, immo de familia Wolfheri, 





89 


Eppo, Gerwieh, Arnolt, Vdelseale, Wecil, Liuther, Sigehart, Engil- 
scalc, Mazil, Eppo. 


Cod. 238, f. 114, k. Reichsarebiv zu München; Meichelbeck I/2, 519, 
Nr. 1244; Resch: Aetas millen. 111. 


89. 


, 


1074,15. Juni, Aquileia. Bischof Ellenhart von Freising vergleicht sich 

mü Patriarch Sighart von Aquileia betreffs der Zehente auf dem Gebiete von 

Lack und vereinbart sich weiters mit demselben hinsichtlich des Baues von 
Kirchen, der Anstellung von Priestern, ihrer weltlichen Bezüge u. 8. w. 


Notum sit omnibus Christi fidelibus, qualiter Ellinhardus Frisin- 
gensis episcopus recognouit omnem deeimam de uniuersis bonis que 
ecclesia sua tunc temporis habuit in comitatu Carniole, sanete Aqui- 
legiensi ecelesie per manum aduocati sui Ekkehardi ad altare sancte 
Marie in manum Sigehardi pathriarehe suique aduocati Marehvardi. 
Post hec vero idem episcopus traditis duabus Sclauonieis massaritiis 
eum omni iure ac proprietate qua ipse eas habuit, in pertinentia cur- 
tis sue Lonka diete sitis, una seruo, altera libero possessa ac ple- 
naria decimatione ilii arearum ibidem positarum, necnon et delega- 
tis x Selauonicis massariciis apud Uuinpereh cum integra trium 
eiusdem curtis arearum cunetorumque tune temporis inibi degentium 
seruorum decimatione eandem decimam redemit. Preterea inter eos con- 
uentum est, ut si quos pathriarcha uellet ad ecclesias in Lonka construc- 
tas determinare, cleriei qui ibi sunt, ita illos sicuti qui et determinati 
sunt, ad Christianitatis iura legitime compellat, ae inde et de ceteris ad 
ius pathriarche pertinentibus sibi uel archidiacono suo respondeant. . 
Collaudatum quoque est, ut Frisingensis episcopus in supradietis a se 
datis apud Uuinperch massariciis ubicunque pathriareha postularet, 
aecelesiam faceret fabricari ea ratione, ut pathriarcha eam conse- 
seerans incolas earundem massaritiarum et siquos alios preter 
ad episcopum pertinentes uellet, ad eam determinaret, idem etiam 
episeopus in suis bonis iuxta utriusque partis uoluntatem ubi opus 
esset, unam uel duas aeeclesias construeret et pathriareha uel epis- 
copus ipsius licentia eas consecraret ita tamen, vt omnes ad epis- 
copum pertinentes et siquos alios pathriarcha uellet, ad eas determi- 
naret. Ut autem huius congambii ac conuentionis firmitas stabilis et 


90 . 


inconuulsa permaneat, eleri ac populi ex utraque parte assensu robo- 
ratum (!) est. Huius rei testes sunt de militibus Aquilegiensis aecclesie 
Ratpot, Marchuart, Johannes, Gozpreht, Heinrih, Altman, Durinch, 
Adelper, de familia Nouol, Ermenhart, Johannes, Engilfrit, de mili- 
tibus Frisingensis ecclesie Wignant, Erchinpreht, Reginmar, Heimo, 
de familia Dietrich, Pezili. 

Aetum in civitate Aquilegia XVII. kalendas Julii anno dominice 
inearnationis M. VIT. IIII. (*) 1), indictione XI. 


- Orig., Pgt., (littera pariela), aufgedr. Sigel in Fragment, k. Reichsarchiv 
zu München ; ebend. Codd. 189, f. 28/, 238, f. 114’ und 191, f. 112; Meichel- 
beck 1/2, 521, Nr. 1248a; Resch: Aet. millen. 106. 


90. 


1074, 26. Nov. Regensburg. König Heinrich IV. schenkt dem Bisthume 
Freising 100 kónigl. Huben zu Bruck a. d. Leitha, „Choningesbrunnen“, Neudorf 
u. &. w. an der Leitha gegen Bemannung der Burgen wider die Ungarn. 


C. In nomine sanctae et indiuiduae trinitatis. Heinricus ' diuina 
fauente clementia rex. Omnibus Christi nostrique fidelibus tam futu- 
ris quam presentibus notum esse uolumus, qualiter nos in presentia 
principum nostrorum Gebehardi Salzburgensis archiepiseopi, Otto- 
nis Ratisponensis, Uvillehelmi "Traiectensis episcoporum, Uvelph 
dueis Bauuariorum ceterorumque fidelium nostrorum ex predio quod 
Salamon rex Ungarorum nostre potestati subiugauit, sanctae dei geni- 
trici uirgini Mariae in aecclesia Frisingensi, ubi corpus sancti Cor- 
biniani quiescit, rogatu et seruitio eiusdem sedis episcopi Ellen- 
hardi c mansos his locis sitos, Ascherichesbrvgge, Chvningesbrvnnen, 
Nowendorf, Hasilowe sicque de Litaha ad eum locum, qui terminus 
est inter Litaha et Vertowe, cum omnibus appenditiis hoc est utrius- 
que sexus mancipiis, areis, aedificiis, pratis, pascuis, uineis, terris 
eultis et incultis, uiis et inuiis, aquis aquarumque decursibus, melis, 
molendinis, piscationibus, exitibus et reditibus, quaesitis et inquiren- 
dis, exceptis uenationibus et uviltbanno in Litahaberge, aliis autem 
omnibus utilitatibus in proprium tradendo firmauimus [et] firmando 


l Über vii. ist ein Kürzungsstrich, welcher vielleicht die ordentliche Schreibung 
der Zehner ersetzen soll. 








9t 


tradidimus, ea uidelicet conditione qua cum omnibus ex prefato pre- 
dio donatis convenimus, ut idem Frisingensis episcopus. Ellenhardus 
suique suecessores in quolibet eastello specialiter in Miesenbvre, mu- 
niendo pro his c regalibus mansis nobis seruiant et in aliis omnibus 
nobis fideles existant. Cuius traditionis testem cartam presentem 
nostro iussu eonse(riptam nostra) autem manu confirmatam sigilli 
quoque nostri impressione insignitam eunctis seculis reliquimus. 

Signum domni Heinriei quarti regis inuie(M.)tissimi. 

Adalbero cancellarius uice Sigefridi arehicancellarii recognoui. 

Anno dominicae inearnationis millesimo LXXIIIL, indictione 
XIIL, VI. kal. Deeembris data, anno autem ordinationis Heinriei 
quarti XX., regni XVIIL, Actvm Ratispone in nomine domini Jesv, 
amen. | 


/ 


Orig., Pgt., mit 2 kleinen Lücken, aufgedr. Sigel ausgefallen, k. Reichs- 
archiv zu München; ebend. auch Codd. 189, f. 3', 238, f. 112' u. 191, f. 75 v. 
96’; Meichelbeck 1,1, 268; Monum boica XXIX/1. 189. 


Das [] Eingeklammerte aus cod. 189 ergänzt. 


91. 


ll.Jahrh.P Vergleich des Bisthum Freising mit einem genannten Grimolt, 
Alpen in Tirol betreffend. 


Conuentio inter legatos Frisingenses et Grimoldum de alpibus. 
Ea pars montis Abliu, quz municipium eius attingit, quamquam in- 
praesentiarum siue pro feudo siue iure proprietatis tenet, Grimoldo 
cedat, reliqua pars quae duplo maior est, Frisingensibus. Abdicauit 
autem Grimoldus omnem iurisdictionem montis Cauat a termino usque 
ad terminum quam habuit siue iure proprietate siue iure communicandi, 
et de monte Intereipiis (?) pars que a iugo eiusdem montis iu planum 
respieit, pratum videlicet, Frisingensibus cedat, superior pars Grimoldo, 
reliqua ad communem usum. De monte vero Adril (?), quod in totum 
cedat Frisingensibus. Super hae conuentione pronuntio ego Mar. 
praeco, si ita constiterit, quod nec ego neque aliquis de concolonis 
meis in Leuan debebimus vel poterimus occasionem obtendere quin 
soluamus debitum servitium pro iure alpium, idem Suluan, idem 


92 


Maltman, idem Adalperht, idem Adalperht alter, idem Wolfperht, 
idem Jannes, idem Willefrit. 


Aus einer Abschrift der Mitte des 18. Jhrh. in Cod. 260 der Hecken- 
stallerischen Frisingensia beim Domeapitel zu München genommen aus einer 
„antiqua parua membrana que non impacta iacet in libro commutationem“ 
(d. h. in Cod. 188 d. Reichsarchives), worin das Stück übrigens nicht mehr 
zu finden. 


92. 


c. 1100, ...., ..... Das Domcapitel zu Freising tauscht an einen seiner 
Unterthanen Namens Urso Güter bei Bozen gegen andere zu Layen ein. 


Notum sit omnibvs Christi fidelibus, qualiter fratribus de domo 
Frisinge cum suo quodam famulo nomine Ursone congambium agere 
placuit atque conuenit. Tradidit namque idem Vrso de sua proprietate 
apud Pausanum uineam i cum curtifero in proprietatem fratrum. 
Econtra eidem Ursioni(!) traditum est in proprietatem de bonis 
fratrum aput Leigianum eurtiferum unum. Ad hoc etiam pro alia 
uinea quam idem Urso apud Pausanum in proprietatem fratribus 
dedit, siluula tuna apud Leigianum sibi a fratribus in proprietatem 
tradita est. Super utroque autem congambio familia iuramento inter- 
rogata ex commodo fratrum hec fieri respondit. Quo faeto idem Urso 
Frisingam uenit ibique permissione domni Woluoldi prepositi et fra- 
trum omnium consensu eadem congambia peracta sunt et confirmata. 
Testes Lanzo, Isanger, Dietram, Willihalm, Regingoz, Pezili, Hezil, 
Urso filius Ursonis. 


Cod. 188, f. 296', k. Reichsarchiv zu München. Archiv f. Kde. österr. 
G.-Quellen XXVII. 265, Nr. 11. 


93. 


e. 1115, ....,..... Bischof Heinrich von Freising tauscht mit Bischof 
Hugo von Brixen je 9 Unterthanen. 


Notum sit omnibus in Christo credentibus, qualiter Frisin- 
gensis episcopus Heinrieus nee non et Brixinensis episcopus Hugo 
cum communi peticione et collaudatione tam clericorum quam laico- 





93 


rum suorum de eommutatione quorundam mancipiorum ex ministeri- 
alibvs filiis ecclesiarum suarum utriusque generis in unum conuene- 
runt. Tradidit enim prefatus Frisingensis episcopus H. cum manu 
aduocati sui Arnoldi supra altare sanctorum Cassiani et Ingenuuini 
in manus Brixinensis episcopi H. quendam filium eeclessie sue Ta- 
gini dietum cum duabus sororibus suis Richiza et Merigarth uocatis 
ad iustam legitimamque concambionem omni retro aeta contradic- 
tione perpetualiter tenendum eum legitimo iure ministrorum atque 
legauit. Huius traditionis testes infrascripti utrimque manibus traeti 
sunt per aures, de nobilibus Ger. comes, Heinrieh comes, Grimolth 
flivsque eius ‚Ödalrich, Hartuuich, Freiso, Wolftrigil, Werinheri, 
Gaminolf, Wotolo, Otto palatinvs comes 1), de familia utriisque eccle- 
süs(!) Wielant, Aribo, Otto, Chvnrath, Wintheri, Marchuuarth, Hum- 
reht, Heinrich, Maganes, item Maganes, Chünrath, Ortolf, Friderich 
Üdalsehaleh, Perchtolt, Volehmar, Wiehman. Quibus rite peraetis 
prelibatus Brixinensis episeopus H. eum manu aduoeati sui Arnoldi 
supra altare saneti Corbiniani in manvs prescripti Frisingensis epis- 
copi H. eeclesie sue ministrum unum Adalman nominatum cum dua- 
bus sororibus suis Glisnoth et Gisala personatis ad firmam perpetu- 
amque eoneambionem econtra tradidit atque legauit traditionemque 
prelibatis testibus solito more stabiliuit atque confirmauit. 


Cod. 993 (olim Tirol 160), f. 112", Nr. 358 (XII. Jhrh., Anfang), k. k. 
Staatsarchiv zu Wien; Resch: Aet. mill. 132. 


94. 


c.115, ...., ..... Bischof Heinrich von Freising übertrügt seinen 
Besitz zu Ebersdorf und „Grie“ in Nieder-Österreich, 20 Huben ausgenommen, 
dem Domcapitel zu Freising mit der Widmung für den S. Leonhardsaltar. 


Nouerint omnes tam futuri quam presentes, qualiter Heinricus 
Frisingensis episcopus ob suam suorumque?) memoriam predium in 
Eberesdorf et quicquid in Grie habuit per manum Geroldi de Pain- 
gen ad altare sancte Marie in communem usum fratrum ibidem deo 
militantium sine contradietione contradidit, exceptis xx hobis quas 
communi fidelium suorum consilio sancti Leonardi seruicio se demon- 





1? 2 Parentum ist hier ausgelassen. 


94 


strare destinauit. Huius rei testes sunt tam nobiles quam ministeriales 
subseripti, Chónrat de Dahóa, Ödalscalh de Walheshovan, Werinheri 
de Frich(ingen?), Hartman de Stainhart, Chóno de Tegrenvuach, 
Marachuvart de Mohingen, Heinrich de Empfenbach, Aribo de 
Aspach, Isenrich camerarius, Ödalrich de Harthusen, Rötlant de 
Bub(enhusen?), Ödalscalch de Altenh(usen?), Aribo de Gozingen, 
Megengart Fuhs, Wielant, Isengrim de Halle, Mahtuni cocus, We- 
rinheri Puchef (—?), Marholt et Werinheri de Dah(óa?), Sigunit 
Staro, Adalbero Pee(— ?). 


Cod. 188, f. 16’, k. Reichsarchiv zu München, unvollständig bei Meichel- 
beck 1./2, 535, Nr. 1282; Resch: Aetas mill. 127; Meiller: Banntaidgsb. v. 
Ebersdorf, Archiv f. Kunde österr. G.-Quellen XII. 34, Sonderabdr.; ibid. 
XXVII., 266, Nr. 12. 


95. 


c.1115, ...., ..... Bischof Heinrich von Freising widmet dem Dom- 

capitel daselbst für den S. Leonhardsaltar auch die bei erster Schenkung 

ausgenommenen: 20 Huben seines Besitzes zu Ebersdorf und „Grie“ in Nie- 
der-Österreich. 


Tradidit quoque predietus uenera(bilis antistes pre)dietas xx 
hobas pro sua parentumque et omnivm. debitorum suorum animabus 
per(manum Geroldi) de Paingen ad altere sancti Leonhardi in usum 
fratrum ibidem deo militantium et in stipendium Christi pauperum ad 
idem altare pertinentium. Quasdam statim nominando demonstrauit, 
quasdam eommuni fidelium suorum consilio demonstrando subpleri 
debere affirmauit, hobam scilicet in Meginboldisberch cum uineis in 
eadem hoba plantatis, predium in Harda iuxta Treuinize et duo in 
Suarzhaha, nouale quod armentarius suus Enziman possederat iuxta 
Griestig situm. Testes de nobilibus Aribo de Prüli, Chunrat de 
Notzinhusen, de familia Ysenrich camerarius et filius eius Heinrich, 
Engildio de Pachen, Rütlant et filius eius Rüdo(1)f et Chünrat de Pu- 
benhusan, Dietpolt de Wippinhusan, Geruuieh de Rubindorf, Ysen- 
rich de Pietendorf, Machtuni et Sigiboto de Marcelingin, Eppo. 

Cod. 188, f. 17, k. Reichsarehiv zu München, lückenhaft und hier nach 
dem Contexte ergänzt; unvollständig bei Meichelbeck I,,2, 535, Nr. 1282; Meil- 


ler am zuvor angegeb. Orte, 35; Arch. f. Kde. österr. G.-Quellen XXVII. 266 
Nr. 12. 











95 


96. 


e. 1120, ...., .... Bischof Heinrich von Freising tauscht mit Bischof 
Ulrich von Passau Güter zu Ardacher, Matzleinsdorf u. s. w. gegen das Dorf 
Sebarn ein. 


Notum sit omnibus ecclesie fidelibus tam futuris quam presen- 
tibus, qualiter concanbium inter duos pontifices uidelicet Frisin- 
gensem pontificem Heinricum et Patauiensem pontificem Ovdalricum 
factum sit per aduocatum Frisingensis ecelesie Otacharum mar- 
chionem et aduocatum Patauiensis eeclesie Adalbertum Leupoldi 
marchionis filium. Patauiensis pontifex in eoneanbio Frisinensi (!) 
pontifiei tradidit predium quoddam, uidelicet duos mansos in loco 
Ardachari et uineam cum decimatione in uilla Mecilinisdorf et 
mansum in loco qui dicitur Grie (?) pro uilla Sewarin et eandem 
uillam ecelesie sancti Georgii per manum Hertwici cuiusdam nobilis 
potestatiua manu delegauit. Huius rei testes sunt Purchardus de 
Mosbure, Hertwicus de Rudniche, Gotefrit de Rota, Sigebote (1), 
Waltehuon, Sigefrit, Tiemo, Duriue, Heinrich, Pernoh, Werimuot 
Rudeger. Cum eisdem testibus eadem hora tradidit eidem ecclesie 
quatuor uineas in uilla que dicitur Steine sub eisdem testibus. 


Cod. zu Herzogenburg, Archiv für Kunde österreichischer Geschichts- 
quellen, IX. 254. 


97. 
c. 1180, ..., Melk. Bischof Heinrich von Freising tauscht mit seinem 


Bruder Grafen Friedrich von Peilstein Güter zu Schwarza, Thal und 
„Burese“ in Niederösterreich. 


Seiant omnes Christi fideles, qualiter conuenit inter Heinricum 
Frisingensis ecelesie uenerabilem episcopum et fratrem eius Fride- 
ricum eomitem de Pilstein quandam commutationem facere sicut et 
fecerunt. Tradidit enim et potestatiua manu delegauit prefatus 
antistes memorato comiti tres uillas uidelicet Tale et utrumque 
Rurese ea iustitia et pertinentiis quo ipse proprietario iure possidebat. 
Econtra Fridericus comes retradidit et legitime delegauit predium 


suum seilicet utrumque Suuarzhah cum omnibus eo pertinentibus in 
manum cuiusdam nobilis uiri Geroldi de Paingen eo pacto, quod 
ipse illud delegaret quoeumque episcopus petisset. Huius rei testes sunt 
Leupaldus marchio, Otacher marchio, Heinrich et Gebehart comites de 
Burchhusen, Chunradus comes de Pilstein, Ekkeperht comes de Putene, 
Friderih de Loutesdorf et filii eius Berhtolt et Otto, Rapoto de 
Chuleup, Otto de Burchstat, Meginhart Fusil 1) et multi alii. Acta 
sunt hec in monte Medelicensi. 


Aus Meichelbeck (da in den Codd. tradit. unfindbar), 1/2, 535, Nr. 1282/a 
Meiller: das Banntaidingsb. vy. Ebersdorf, Arch. f. Kunde österr. Geschiehts- 
quellen, XII., 33 Sonderabdr. 


98. 


c. ll30, ....,.... Bischof Heinrich von Freising widmet zwei Güter zu 
Mampasberg und Ebersdorf, welche er von den Brüdern Gotschalk und 
Wikart gekauft hatte, dem s. Leonhardsaltare zu Freising. 


Omnibus uiuentibus fixum sit in memoria, quod Heinricus Frisin- 
gensis episcopus comparauit duo predia, unum apud Meginboltesperge, 
aliud apud Eberesdorf in suburbio id est?) in pede montis a duobus 
fratribus uiris nobilibus Gotescalco et Wiehardo. Tradiderunt enim illi 
prefata predia rogatu episcopi et delegauerunt in manum euiusdam no- 
bilis de Uustrize eo paeto quod ipse delegaret quoeunque episcopus 
petisset. Testes huius rei sunt Gerolt et frater eius Eberhart de 
Bochesrukke, Liutolt de Lasach et Dietrich et Ratherus et Wiulant 
et alii plures. Eandem traditionem prefatus Waltrieus peticione 
episcopi delegauit in manus Geroldi de Paingen, ipse autem ad 
altare saneti Leonhardi Frisinge contradidit. Testes huius rei sunt 
comes Chunradus de Dachovve et filius eius Chunradus, Aribo de 
Prule ete. 


Aus Meichelbeck (da in den Codd. tradit. unfindbar) 1/2, 536, Nr. 1282,b; 
am zuvor a. O. bei Meiller p. 34. 


1 Meichelbeck hat irrig Euhsil. 2 Meichelbeck hat irrig „i.“ 








97 


99. 
e. 130, ...., ..... Gerold von „Paingen“ überträgt die von Bischof 
Heinrich von Freising eingetauschten Güter zu Thal(?) und Schwarza an den 
S. Leonhardsaltar zu Freising. 


Non multo post tempore pretaxatus &eroldus 1) monitu Heinriei 
episeopi predium quod fidelitati sue eommissum et delegatum fuerat, 
ad altare beati Leonhardi Frisinge quod episcopus eonstruerat et 
dedicauerat, id est?) Tale et utrumque Suarzahe legitime delegauit. 
Testes huius rei sunt Chunrat comes de Bachovve, Marehvvart de 
Moching et frater eius Otacher, Aribo de Prüle, Isinrieh: eamerarius, 
Chunrat de Heidoluingen, Udalrich de Harthusen, Wilibolt de Ru- 
bendorf, et filius eius Gervvich et alii plures. 


Aus Meiehelbeck (da in den Codd. tradit. unfindbar) 1,2, 536, in 
Nr. 12822; Meiller am zuvor a. O. 34. | 


100. 


1140, 3. Mai, Frankfurt. König Konrad III. bestätiget die Privilegien des 
Bisthumes Freising unter namentlicher Betonung des Besitzes der Grafschaft 
Cadober. 


C. In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Cónradus diuina 
fauente clementia Romanorum rex seeundus. Si religiosorum uirorum 
dignis petieionibus benigne aequieseimus, si illorum utilitati paterne 
consulimus, si priuilegia eeclesiis dei antiquitus collata renouando 
confirmamus, si libertatis iura eisdem rationabiliter concessa retine- 
mus et eonseruamus proeul dubio predecessorum nostrorum regum 
siue imperatorum exempla sequendo tenemus et id nimirum tam ad 
presentis uite felicem eursum peragendum quam ad future uite beati- 
tudinem promerendam nobis profuturum non dubitamus. Omnibus 


"» 


1 „de Paingen“ und bezieht sich diese Stelle auf die vorhergehende Tausch- 
handlung; — 2 Meichelbeck hat irrig ,1.", da es wohl so in der Aufzeichnung 
stehen mag, was aufzulösen ist wie oben. 


Fontes. Abth. Il. Bd. XXXI. 7 


98 


Christi nostrisque fidelibus tam futuris quam presentibus notum esse 
uolumus, qualiter nos pro remedio anime nostre nec non parentum 
nostrorum et instinetu dilectissime (coniugis) nostre Gerdrudis re- 
gine, interuentu quoque dilecti fratris nostri Ottonis uenerabilis 
episcopi omnia sancte Frisingensis ecclesie priuilegia renouando 
confirmasse, nominatim autem comitatum Catuurie eum prediis adia- 
centibus que pie memorie imperator Otto pia matris sue Adelheidis 
peticione et uenerabilis episcopi Abrahe legitime eidem concessit 
ecelesie. Decernimus etiam regia auetoritate, ut ministeriales eiusdem 
ecelesie in ea libertate permaneant in qua ministeriales regni et 
eeterarum ecelesiarum (existunt?), et in predicto episcopatu nemo 
monetam habeat preter ipsum episcopum. Preterea firme interdici- 
mus omne nouum forum in eodem episcopatu, nisi quod antiquitus 
roboratum est auctoritate predecessorum nostrorum, in ipsa vero 
Frisingensi ciuitate annale forum concedimus. Ut autem huius nostre 
renouationis et confirmationis preceptum stabile permaneat, hane 
eartam inde seribi et sigilli nostri inpressione insigniri iussimus ma- 
nuque propria ut infra apparet, corroborantes testes qui presentes 
aderant, subnotari fecimus, quorum nomina hec sunt, Adelbertus Mo- 
guntinus archiepiscopus, Adelbero Treuirensis archiepiscopus et apo- 
stolice sedis legatus, Embricho Wircehurgensis episcopus, Bucco 
Wormatiensis episcopus, Sifridus Spirensis episcopus, Reimbertus 
Patauiensis episeopus, Adebertvs (!) dux Saxonie, Cónradus dux 
Burgundie, Heinricus comes palatinus, Engelbertus marehio, Öthel- 
ricus comes de Lenzeburch. Signum domni Cünradi secundi Roma- 
norum regis inuietissimi (M.). Ego Arnoldus cancellarius uice Adel- 
berti Moguntini archicancellarii recognoui. Anno dominice incar- 
nationis M. CXL., indictione IIL, regnante Cünrado Romanorum rege 
seeundo anno vero regni eius IIl., data Francheneuord V. nonas Maii 
in Christo feliciter amen. 


Cod. 189, f. 18, k. Reichsarchiv zu München; ebend. Cod. 191, 
f. 73; Meichelbeck 1/1, 819; Resch: Aetas millen 159, Monum. boiea 
XXXI,A, 294. 





99 


101. 


1141, 20. Nov., Lateran. Papst Innocenz II. nimmt das Bisthum Freising 
in seinen besonderen Schutz und eignet ihm namentlich die Kirchen seiner 
Grundherrlichkeit zu, es mögen dieselben auch nicht in seiner Diöcese liegen. 


Innocencius episeopus seruus seruorum dei. Uenerabili fratri 
Ottoni episcopo Frisingensi eiusque successoribus canonice sustinen- 
dis(}) inperpetuum. Ex eommisso nobis a deo apostolico officio fratres 
nostros episeopos debemus diligere et ecclesiis sibi a deo commissis 
suam iusticiam conseruare. Proinde dilecte in domino frater Otto 
episcope, preces tuas racionabiles clementer admittimus et personam 
tuam eum commissa tibi a deo ecelesia sub beati Petri et nostra 
proteetione suscipimus et presentis seripti patrocinio communimus, 
statuentes ' vt quaseumque possessiones, quecumque bona eadem 
eeclesia inpresentiarum iuste et canoniee possidet aut in futurum 
 €oneessione pontificum, largieione regum uel principum, oblacione 
fidelium seu aliis iustis modis deo propicio poterit adipisci, firma tibi 
tuisque sueeessoribus et illata (*) permaneant. Saneimus etiam, ut in 
quoeunque episcopatu in fundo Frisingensis eeclesie monasteria vel 
eeclesie edificate sint, assensu et consilio tuo in eis presbiteri statu- 
antur. [ura quoque ecclesie tue que venerabilis frater noster Chvn- 
radus Sälzpurgensis archiepiscopus recognouit et seripti sui auctori- 
tate firmauit, tibi et commisse tibi ecclesie confirmamus, Decernimus 
ergo, ut nulli omnino hominum liceat eandem ecclesiam temere per- 
turbare aut decimas, hona et possessiones ipsius auferre vel ablatas 
retinere, minuere vel ab ipsa alienare seu quibuslibet molestiis fati- 
gare, sed omnia integra conseruentur tuis tuorumque successorum 
vsibus profutura. Preterea quoniam aduocati ad defensionem ec- 
clesie statuuntur, aduocatis ipsius ecelesie ommimodis interdi- 
cimus, ne aliquid grauamen eidem loco vel rebus ad ipsum per- 
tinentibus inferre uel aliquid preter ius suum ab eis exi(g)ere 
presumant. Siqua igitur in futurum ecclesiastica secularisve per- 
sona hane nostre constitucionis paginam sciens contra eam temere 
venire temptauerit, secundo tercioue commonita, si non satis- 
factione congrua emendauerit, potestatis honorisque sui dignitate 
eareat reamque se diuino iudieio existere de perpetrata iniquitate 
eognoseat et a sacratissimo corpore et a sanguine dei et domini 

7* 


100 


redemptoris (nostri) Jesu Christi aliena fiat atque in extremo exa- 
mine districte vleioni subiaceat, eunctis autem eidem loco iusta 
seruantibus sit pax domini Jesu Christi quatenus et hie fructum bone 
actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis 
inveniant. Amen, amen, amen. Datum Laterani per manum Baronis 
capellani et scriptoris XII. kal. Decembris, indietione V., incarnatio- 
nis dominiee anne domini(Y) M.°C.XLI., pontificatus vero domini 
Innocentii pape ij. anno XI. 


Aus dem Gerichtsprotokolle von 1284, 6. Juni, Regensburg vgl. dieses; 
Meichelbeck 1L/2, in Nr. 181/1, p. 116. 


102. 


c. 1141, ...., ..... Erzbischof Konrad von Salzburg bestätiget dam Bischofe 
Otto I. von n Freising die Rechte auf den Kirchen, welche auf den Gütern seiner 
Kirche liegen. 


Domino venerabili O. sancte Frisingensis eeclesie antistiti C. 
Salzburgensis ecelesie qualiscumque minister eum oraciene serui- 
cium deuotum. Peticio vestra dure in auribus nostris sonuit, dum ad 
profectum intellecta non fuit, sed pestea considerantes rei veritatem 
verborumque virtutem, quam integra et racionis plena fuerit, satis 
enituit. Accessit quoque verbis nostris(!) studium fidelium nostro- 
rum quorum eonsultu didicimus in hac repeticione, nichil ecelesie 
nostre deperire, nichil decrescere, maxime cum iusticiam quam repo- 
seitis, uobis in ecclesia vestra inuiolabiliter seruetis. Ne ergo exemplo 
nostro alii peecent et per hoc ecclesia distraeta detrimentum paeia- 
tur, concedimus vobis auctoritatem inueniendi ae mittendi presbiteros 
vt inuestiantur a nobis, et quiequid in ecclesiis de iure fundi legit- 
time possidere debetis, vobis benigne remittimus. Harum integritatem 
sic perfecte reformamus, vt nobis de iusticia vestra nichil reserue- 
mus, sed in eo statu eos manere permittimus, in quo illas ab ante- 
eessoribus nostris et vestris locatas esse didicimus. Decernimus 
quoque, vt eeclesia que prius mater fuit ac plebem. habuit, adhuc 
materno iure pociatur, illa vero que legittimis earuit, denuo conse- 
eretur uel quod violata non sit, legittime comprobetur. 


Cod. 191, f. 128', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1/2 525, 
Nr. 1316; vgl. Meiller Salzb. Regg. Note 79 auf p. 436. 








101 


103. 


1147, ..... , Regensburg. Bischof Utto I. von Freising tauscht mit Äbtissin 
Adelheid von Passau genannte dienstbare Frauen. 


In dei nomine placuit atque conuenit inter magnificum Frisin- 
giensis ecclesie antistitem dominum Ottonem et venerabilem abba- 
tistam Patauiensis cenobii dominam Adelheidem quandam commuta- 
tionem facere sieut et fecerunt. Tradidit enim episcopus per manum 
aduocati sui Waltichüni de Machlande (et) sine contradictione dele- 
gauit ad prefatum cenobium quedam mancipia videlicet Liutkardam 
de Ense et sororem eius Methildem cum filiis et filiabus omnique 
posteritate eorum eo tenore et iure, ut sieut episcopo ad cameram 
suam servierunt, ita exinde camere iam diete domine A. sibique re- 
gulariter succedentium deseruiant. Econtra prefata matrona tradidit 
ac per manum aduocati sui Gebehardi eomitis de Sulzpach legittime 
episcopo delegauit quandam feminam Richkardam nomine cum filiis 
et filiabus omnique posteritate earum ea conditione, ut sieut antea 
capelle sue Houechirichen censum quinque denariorum singulis annis 
persoluebant, ita de cetero eundem tantummodo censum episcopo 
Frisingensi in Coena domini ad mandatum et ministerium pauperum 
sine querela persoluant. Bee autem commutatio siue concambium 
assensu eleri, sanctimonialium et fauore familie utriusque partis per- 
fecta est et presente ac annuente serenissimo Romanorum rege 
Chünrado secundo in conspectu principum ac totius cleri apud Ratis- 
ponam priuilegiis confirmata et conscripta, ut uterque quod aceepit, 
teneat atque irrefragabiliter in perpetuum possideat. Testes de curia 
sunt isti, Heinricus Ratisponensis episcopus, Reginbertus Patauiensis _ 
episeopus, Eberhardus Pabinbergensis, Gebehardus Eistetensis, AK- 
mannus Tridentinensis, de laieis principibus Fridericus Ratisponensis 
aduocatus, Heinricus vrbis prefectus et frater eius, Poppo et'Berh- 
tolt comites de Andehs, Hartvvicus comes de Pogine, Dietpaldus 
iunior marehio de Voheburch, Otto filius Ottonis palatini comitis et 
multi alii prineipes et nobiles quorum nomina longum est enarrare. 
Porro eorum testium qui huie negotio familiariter interfuerunt, hec 
nomina sunt, iunior D. marchio de Voheburch, Chunradus de Pi- 
burch, Waltehun de Griezpach, Wernher de Meminchouen, Berh- 


102 


tolt de Scammer, Erchanperht de Hanenpach, hi omnes milites Ge- 
behardi comitis, de nostris Albertus de Moseburch, et frater eius 
Burchart, Isinrieus camerarius, Friderich de Haga, Chunrat de Hei- 
doluingen, Gervrich de Rubendorf, Rüdolf et frater eius Rülant de 
Pübenhusen, Eberhart de Werde, Gotefrit pincerna, Herewich, Fri- 
derieh, Rudiger, de familia Patauiensi Róbertus, Marchwart, Adal- 
perht, Piligrim, Marchvvart, Eckihart, Enziman et plures alii. Actum 
Ratispone et in celebri euria terminatum anno dominice incarnatio- 
nis Me.Co. XL. VII». 

In Cod. 188 einst auf eingelegt. Blatt, laut Angabe der Abschr. des 


18. Jhrh., der diese Cop. entnommen, in Bd. 260 der Heckenstall. Frising., Dom- 
. capitelsbiblioth. zu München ; Meichelbeck 1/2, 549, Nr. 1321. 


104. 


1157, 6. Nov., Freising. Bischof Otto II. von Freising bestätiget dem Klo- 
ster 8. Andrä daselbst alle Güter. 


„quae bonae memoriae antecessor noster Ellenhardus venera- 
bilis episeopus alique antecessores nostri in areis, decimis, vinetis, 
maneipiis aliisve possessionibus pia vobis devotione contradiderunt 
seu congrua commutatione et coneambio contulerunt, videlicet .... 
in montanis Tholbach, Cheines..... TUE . 

Anno dominicae inearnationis M.C.LVIL, anno autem domini 
Ottonis Frisingensis eeclesiae (episcopi) decimo nono, indietione V. 
Data VIII. idus Novembris. Actum Frisingae in nomine domine Jesu 
Christi amen. 

Meichelbeck L/1, 336. 


105. 


(1158, 17. April, „Stiersdorf“) !). Bischof Otto II. von Freising gestattet 
tauschweise, dass das Kloster &. Georgen a. d. Traisen einen Wasserlauf von 
‚Wagram aus auf freising. Gut ziehe und fügt noch 6 Huben zu Sebarn dazu, 

wogegen er von Bischof Konrad von Passau Güter zu Ardacker und Nussdorf, 
dann den Zehent zu Holenburg erhält. 


Contra obliuionis ineursum salubriter labili hominvm memorie 
consulendo, scripture que rerum iudex est absentivm, suffragandum 


l Betr. der Datirung vgl. Notizenbl. d. k. Akad. I. 79 und 139, dapn an obgen. 
Orte p. 263 des Herausgebers Bemerkungen. 





103 
monimentis veneranda et prudens patrum censuit antiquitas. Horum 
igitur suadente auctoritate concambium inter Ottonem Frisingensis 
ecelesie episcopum et fratres saneti Georgii legittime faetum presen- 
tis pagine corroborari testimonio et prefati episcopi muniri sigillo 
perutile uisum fuit. Factum est itaque, dum Chuonradus Pataviensis 
episcopus eum Henrico fratre suo duce Austrie et memoratus Fri- 
singensis episcopus Otokaro (aduocato?) et marchione de Stirhae (!) 
accersito in loco qui Stiersdorf dieitur, essent congregati, Frisin- 
gensis episcopus per interuentum  Chünradi episcopi aquam a 
uila que Chagrana nominatur, per predium ecclesie sue ad usus 
supradietorum fratrum deduci permisit et utraque parte terram lati- 
tudine trium mensurarum que uulgo rahen nuneupantur, sex mansis 
in uilla Sewarn adiectis, potenter et iure perpetuo eisdem assignauit 
Ipse vero ratione commutationis duo benefieia in Ardacher et uineam 
in Nuzdorf eum agris ad culturam uinee pertinentibus eum decima 
que de predio Holenburch persolui debuerat, a prescriptis fratribus 
aecepit. Sane his ita perspicue patratis Pataviensis episcopus in 
manus aduocati sui Henriei ducis Austrie que usibus quos premisi- 
mus 1) fratrum cesserant, tuenda deposuit, Frisingensis uero episco- 
pus aduocati sui marchionis de Stirhae que in concambio ut preliba- 
tum est, acceperat, defensioni subiecit. Et ad huius inuiolabilem rei 
eonfirmationem indueti sunt testes Vdalrieus prepositus de Mose- 
burch, Rahwinus et Volmarus Frisingensis eeclesie canonici, de 
numero laicorum Hademarus de Chüpharn, Waldmannus de Pahs- 
berch, Albertus pincerna Frisingensis episcopi, Hartwieus Saligeh- 
ehint, Vdalrieus de Asparn, Albertus de Perge, Otto senex de Lenge- 
bach, Albero de Chunringen, Henricus de Zebingen. Acta sunt autem 
hec anno M.C.L.IL., (!) indictione III. (!), feria V., Adriano uiro An- 
glieo apostolice sedi presidente, Chünrado imperii gubernacula 
tenente. 


Orig., Pgt., aufgdr. gebr. Sigel Bischof Ottos; Archiv des Stiftes Herzogen- 
burg; Archiv f. Kde. österr. Geschichtsquellen IX. 262, Nr. 8. 





l Abdr. irrig permissimus. 


194 


106. 


1158. ...., ..... Bischof Konrad von Passau beurkundet den Austrag 
des Zehentstreites zwischen Bischof Otto II. von Freising und dem Kloster Sei- 
tenstetten betr. 8. Georgen in der Klausen. 


In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Chunradus gratia dei 
Patauiensis eeclesie episcopus uniuersis Christi fidelibus eterne uite 
salutem. Quia propter instabilem humanarum rerum transcursum 
multa sepius a memoria hominum tolluntur, ideireo pro bono pacis 
neeessarium duximus, ut que nobis coram positis discussa et deter- 
minata fuerunt, seripte posteris in memoriam reuocemus. Eapropter 
omnibus in gremio sancte matris ecclesie eonstitutis notum facimus, 
quemadmodum in presentia nostra decisa sit lis et controuersia que 
diu inter dilectum fratrem nostrum Ottonem Frisingensem episcopum 
et dileetos fratres nostros de Sitanstetten pro quibusdam decimatio- 
nibus apud Clusam multis querimoniis et contentionibus est agitata. 
Itaque eum apud Laureacum in communi eapitulo clerieorum esse- 
mus constituti, utramque partem abbatem scilicet predicti monasterii 
Fridericum et Ódalricum prepositum de Ardakker quem predietus 
frater noster Otíe episcopus uice sua ad nos transmiserat, diligenti 
animaduersione et discussione audiuimus, donec per multa tandem 
ad id uentum est, quod hii tres, Chaleelimus scilicet decanus de 
Ensa, Herboto deeanus de Puhilarn et Gerhardus plebanus de Wol- 
vesbach per uirtutem sancte obedientie interrogati sub stola sua in 
plenario iarawerint, omni capitulo eis assenfienti, quicumque parro- 
chiam Aspaeh canonice possideret, quod et decimationes apud Clu- 
sam eodem iure habere deberet. Sed cum in hoc fratri (nostro) 
Frisingensi episcopo minus adhue satisfaetum esse uideretur, in 
oceursum eius apud Aspach deuenimus, et quod iam dieti sacerdotes 
apud Laureacum iurauerant, hoc decretarii ducis, Ratso seilieet et 
Haderieus et Willehalmus ibidem eo presente multis eis assentienti- 
bus iurauerunt. Unde communis sententia et consensus omnium de- 
ereuit, iam dietam litem iuste admodum esse decisam et predictos 
fratres ac monasterium pro iam dietis decimationibus nullatenus 
debere ulterius fatigari. Huius rei testes sunt hii, Chadalhohus pre- 
positus maioris ecclesie, Ödalricus abbas de Clunikeha, Ödalrieus 











105 


prepesitus de Ardakker, Dietmarus prepositus sancti Floriani, et de: 
choro Otto de Witen et Adalgohus(!), Rubertus de Pirenbach et Rant- 
wieus, Alramus quoque de Cheraha, Pabo de Hollingen, Egeno et 
(rater eius Alramus de Vrla, Manegoltus de Wesen, Dietericus de 
Werdarn, Hartmwt pinceraa, Gerhart de Grazberge, Hartwicus 
Poum, Marehwardus de Gluzze et frater eius Dietericus et alii di- 
uerse conditionis quam plures. 

Hec ita gesta sunt anno deminice incarnationis M*C*L».VIIIo., 
indietione VIT*. 


Orig., Pgt.; Archiv des Klosters Seitenstetten. 


107. 


«158, ...., ..... 1) Bischof Albert von Freising benachrichtiget 


sein Capitel von seinen Erfolgen bei Herzog Heinrich von Österreich in Betreff 
der Befreiung der Kirchengüter von gewissen Lasten. 


Ego Albertus Frisingensis ecclesie episcopus significo fratribus 
meis quantam diuina fauente clementia aput ducem Austrie gratiam 
inueni. Audito aduentu meo in Austriam preuenit me nuneiis suis qui 
me cum multa diligentia inuitarent ad se. Venientem officiose susce- - 
pit, benigne tractauit, peticiones meas omnes exaudiuit, ita ut eecle- 
sie nostre bona a cottidiana exactione sie pentus (!) libera dimitteret, 
ut nullus iudieum vel offieialivm suorum in eis quiequam tractare 
habeat. Nos vero paruum ei de predictis bonis nostris obtulimus 


censum quem annuatim de hominibus nostris et nichil amplius acci- 


piendum inpetrauimus, de bonis in Ebersdorf tam nostris quam No- 
uecelle ii libras et xl nummos, item de Alarn ii libr(as et) xl num- 
mos, de Enzinesdorf xiii libras, et si inuenti fuerint ibi fures, soli illi 
tradantur iudicibus, reliqua foris facta officiales nostri iudieabunt. 
Hee omnia nobis diuine dilectionis et orationum nostrarum intuitu 
sic firmauit, vt toto tempore uite sue et nostre de iudicibus et offi- 








l Ich möchte diesen Brief früher ansetzen als v. Meiller, weil ich annehme, dass 
er, respect. Reise und Zweck des Bischofes, mit der Erhebung Österreichs zum 
Herzogthum und mit der dadurch bewirkten neuen Stellung der auswärtigen Herren 
iem Landesfürsten in Verbindung steht; vgl. Note 2 auf p. 297 in Arch. f. Kde. österr 
Gesch.-Q. XXVIII. meiner Abhandlung über Sachsengang. 


106 


eialibus suis nichil amplius bonis et hominibus nostris timere debea- 
mus. Hec ideo uobis seripsimus, vt in exemplum suecessoribus nostris 
relinquatur, vt et ipsi eandem gratiam impetrare non negligant. Pre- 
terea alia ecclesie nostre bona que longo tempore nobis alienata 
fuerunt, per ipsum dueem rehabere meruimus, hominibus suis tam 
nobilibus quam ministerialibus ad hoc destinatis, a quodam Vlrico 
de Hintpere, a Geroldo de Sahsenganc, a Rapotone de Putene. Solus 
Hartnidus de Sahsengane contentiose adhuc nobis resistit, cuius 
etiam contentionem in breui terminandam speramus. 


Orig., Pgt., aufgedr. Sigel stark verletzt; Meichelbeck 1/1, 372. vgl. 
Meiller: Babenberg. Regg. Note 231. 


108. 


1159, 18. Febr., Marengo. Der kais. Hofrichter Berzo und Roger von 
Caterasum sprechen in dem Streite Bischof Alberts von Freising mit Exzelin 
von Bassano betreffs des Gutes Godego alles Recht auf dieses dem Ersteren zu. 


Sancti spiritus assit nobis gratia, etiam simul cum eadem Fre- 
derico Romanorum imperatori augusto uita et uictoria. Anno VIT. 
regni eius, imperii vero IIll., anno ab incarnatione domini MCLVIIII., 
indietione VIL, ego Berzo iudex ordinarius sacri palatii gloriosi impe- 
ratoris F. et Rogerius de Cateraso ex precepto predicti imperatoris 
cognitores cause que uertebatur inter Albertum Frisingensit ecelesie 
episcopum et Ezelinum de Basano super possessionem terre de Gu- 
daga cum eius appenditiis, Ezelino legitime uocato et uenire nolente, 
communicato multorum prudentium conscilio pronuntiauimus predic- 
tum Albertum Frisingensis eeclesie episcopum mittendum iu posses- 
sionem terre de Gudaga eum pertinentiis eius in integrum. Hec aeta 
sunt in presentia predieti imperatoris F. et aliorum eonplurium prin- 
eipum quorum nomina hee sunt, Euerandus (!) Babenbergensis epis- 
copus et Daniel Braigensis episcopus et Conradus Eistetensis et Fre- 
derieus dux de Ratenbure et Conradus palatinus de Reno frater im- 
peratoris, et Otto palatinus de Witilenespach et frater eius Otto, et 
Hermannus marehio Ueronensis et Heinricus dux Karentanus et 
Gvuilelmus marchio de Monte ferrato et Gvvido comes Blantatensis 
et Guuido de Canerosa Bononiensium potestas et marchio Opizo 
Malaspina et alii multi. Data in loco Marenco et territorio Terdo- 











107 


nensi, indietione predicta, XII. kalendas Marcias. Ego Berzo iudex 
ordinarius saeri palatii predicti imperatoris ex eius mandato con- 
pleui, seripsi et subscripsi. 


Cod. 189, f, 42, k. Reiehsarchiv zu München; ebendort auch Cod. 238, 
f.119; Meichelbeck: L/1, 353; Verei: Storia degli Ecelini L, 67, Nr. 3, mit 
falschem Jahre 1157. 


109. 


159, ...... ‚ Modena. Der kais. Hofrichter Berzo spricht in dem 
Sireite zwischen Bischof Albert von Freising und Guezolo von Camino um 
den Besitz der Grafschaft in Cadoberthal, diese dem Ersteren zu. 


Saneti spiritus assit nobis gratia et simul cum eadem Frederico 
Romanorum imperatori augusto uita et uietoria. Anno VII. regni eius 
imperii vero IIII., anno ab inearnatione domini M*. C. LVIIIL, indicti- 
one VIT, ego Berzo iudex ordinarius sacri palatii gloriosi imperato- 
ris F. ex eius precepto cognitor (cause) que uertebatur inter Alber- 
tvm Frisingensem episcopum et Guuezolum de Camino Seuolrieum 
Guuezoli procuratorem super possessione totius comitatus de Catu- 
brio uisis rationibus utriusque partis et diligenter pro posse inspectis, 
eondemno Guezolum, Seuoldricum eius procuratorem Alberto Frisin- 
gensi episeopo in restaurieionem (!) possessionis totivs comitatus de 
Catubrio et predicti comitatus possessionem in integrum a Guuezolo 
restituendam esse Alberto Frisingensi episcopo pronuntio. Hec acta 
sunt coram predieto imperatore F. in ciuitate Mutina in palatio, in- 
dietione predicta. Testes interfuerunt quorum nomina hec sunt, E. 
Bambergensis episcopus et F. comes palatinus de Gunspach et Bur- 
eardus de Asburgo et Armannus marchio Ueronensis et comes Alber- 
ts et alii plures. Ego Berzo iudex ordinarius predicti imperatoris ex 
elus mandato scripsi et subscripsi. 


Cod. 189, f. 4%, k. Reichsarchiv zu München; ebend. auch Cod. 238, 
f. 119; Meichelheck 1/4, 354. 


108 


110. 


1160, 7. März, Lack. Bischof Albert von Freising belohnt Exelin. und 
dessen Sohn Johann in deren Vertreter dem Richter Jacob mit dem Schlosse 
und Hofe Godego. 


Anno domini M.C.LX., indictione VIIIL, nonis Martii. Breue 
recordationis pro futuri temporis securitate. Albertus dei gratia 
sancte Frisingensis ecclesie episeopus, cum cognouisset Jacobum 
iudicem esse nuntium Ezelini et Johannis eius filii ex litteris eiusdem 
Ezelini tam apertis quam clausis eique Jacobo a Ezelino eiusque filio 
esse commissum, quod inuestituram castri Gudigi et totius curie uice 
sua et eius filii acciperet, ideo predictus episcopus inuestiuit Jaco- 
bum uice Ezelini et Johannis eius filii de castro Gudigi et de curia 
eius cum omnibus pertinentiis eurie ad rectum feudum, que perti- 
nentia Ezilo patruus eius possedit siue alius nomine eius possedit, 
aut que Ezelinus uel alius nomine Ezelini possedit uel nune possidet, 
excepto iure comitum Taruisii saluoque iure Ezelini in aliis perti- 
nentibus ad prenominatam curiam que ab aliis possidentur, ut iure 
possit aduersus eos experiri, tali pacto habito, quod Ezelinus, nee 
eius filius, nec eius heredes ultra montes seruire cogantur predicto 
episcopo uel eius successoribus et quod Ezelino uel heredibus non 
noceat si usque terminum steterint, quod Ezelinus uel eius filius aut 
eius heredes masculi qui ?) legitime in feodo succedere possunt in- 
uestituram non petierint a predicto episcopo uel ab eius successori- 
bus, et sufficiat Ezelino et eius filio eiusque heredibus, si per se uel 
per nuntios suos inuestituram a predicto episcopo uel ab eius suc- 
cessoribus petierint in curia que uocatur Lonca, in Chreine uel in 
curia que uocatur Intica in Pustris posita. Actum feliciter in curia 
Lonea in Creina et pro predicta inuestitura et pacto dedit predictus 
Jacobus uice Ezelini et eius filii c marcas Latinas argenti predicto 
Alberto episcopo. Testes Waltman et frater eius R., Hartwic, Hain- 
rihe, Adelpreht, Rudiger, Pero, Frowin, Wido, Wulfwin, Siboto, 


Herman, eleriei abbas Rotensis Lotharius, Otto prepositus sancti 


1 Cod. quod. 





109 


Andree, Rah(win?), Hartwieus Perwinus, Stephanus, magister 
Eng(elbertus?) evm ceteris qui audierunt et vidervnt. 


| Cod. 238, f. 121, k. Reiehsarchive zu Müncben; Meichelbeck 1/2, 558, 
Nr. 1340; Verei: Storia degli Ecelini I, 97, Nr. 7. 


111. 
e.1160, ..... .... . Hainrich Pris der Jüngere verspricht dem Bischofe 
Albert von Freising die Vogtei von Katsch in Ober-Steier in keiner Weise 
zu vergeben. 


Hainrieus Pris ivnior laudauit in manum episcopi Alberti, ipse 
et miles eius Vlrieus, quod aduocatiam de Chaths nulli in beneficium 
concedat, nee subaduocatum ibi ponat sine peticione et assensu epis- 
copi, et resignauit eandem aduocatiam in manum episcopi, si contra hoc 
lmdamentum fecerit. Huius (rei) testes sunt Rachwin, Ortwin, Vol- 
mar, Waltman, Haertwie, Hainrieh, Gerwie, et de suis Dietrieh et 
Chrorat Sueuus et alii, 


Cod. 189, f. 56', (dem Urbare des Bisch Albert eingeschaltet), k. Reichs- 
archiv zu München; Archiv f. Kde. österr. Gesch.-Quellen XXVII, 268, Nr. 14. 


112. 


180. ...., ..... Der fraising. Priester J. schenkt seiner Kirche 14 Un- 
ierihanen seines Eigene. in Krain und ersucht Bischof A. von Freising um 
Genehmigung seiner Bedingungen. 


Domino suo A. dei gratia Frisingensis ecelesie episcopo, J. eius- 
dem ecelesie sacerdos diu noctuque assiduas orationes congregationi 
fratrum et ministris, quicquid sedulis orationibus apud deum impe- 
{rari potest. Notum sit omnibus uobis, quod ego Johannes familiam 
meam, seilicet seruos et ancillas quatuordecim in manus Herwici de- 
bitoris eonmisi coram duce qui est aduocatus apud Lonke, astantibus 
Ot»cher de Bosenie, Herewic et. frater eius Trebemer, Amalunc, 
Johannes, eiusdem familie et Ernust, eo tenore quod ipse super altare 
Sancte Marie sanetique Corbiniani obtulisset et sacrificaret,. ita ut 
post mortem meam unus quisque tres nummos episcopo per annum 
persolueret et quod nullus episcopus potestatem habeat alicui in 
beneficium eos prestare et a se in censum eorum dare. Vnde. ego 


110 


dominum meum episcopum rogo, ut hane rem ita confirmet, vt titulos 
duos seribere faciat et nobis unum remittat, alterum in sacrario con- 
seruet. Hanc delegationem Herewieus compleuit sub his testibus, 
Fritilone de Ismanningen, Gerwico de Horsenhouen, Gotefrido de 
Frisinga, Herewico de Creine, Heinrico do Perchah, Imbrico, Sigi- 
botone et aliis quam pluribus. 


Cod. 9, 7, der herzogl, Biblioth. zu Wolfenbüttel, f. 35; Arch. f. Kde. 
ósterr. G.-Quellen XXVIL, 268, Nr. 15. 


113. 


1166, 3. Dez., Bozen. Bischof Albert von Trient entscheidet zwischen Bi- 

schof Albert von Freising und dem Grafen Berthold von Tirol und Arnold von 

Greifenstein wegen Zehente von Neugereuten zwischen den Höfen des Mannus 
und Engelmannus, die der Pfarrer von Zell bisher besessen. 


Otto iurauit et interrogatus dixit, ego scio et uidi quod totum 
nouale quod erat inter eurias illas scilicet Manni et Engelmanni, dedit 
decimationem eeclesie de Cella et bene per xxx annos quiete ha- 
buit eam ut mihi uidetur, et Ermestain possedit eam dum uixit, Ri- 
poldus iurauit et interrogatus dixit, ego recordor, quod Ermestain 
accipiebat decimationem grani de sancto Jeorio ex ista parte aque. 
Aseoinus iurauit et interrogatus dixit, ego recordor quod Ermestain 
accipiebat decimationem de grano noualium que erat inter Mannum 
et Engilmannum, et audiui diei quod Odelscaleus fugauit eum in 
ecclesiam pro decimatione ista, et de decimatione sancti Jeorii idem 
dixit quod Ripoldus. Isimperus iurauit et interrogatus dixit, ego scio 
et uidi roueretum quod erat inter curiam Manni et Engelmanni, et 
uidi eum roncari, et uidi Ermestain plebanum de Cella accipientem 
decimam per tres annos, et postea uidi Odescaleum expellentem eum 
de possessione, dicebat enim quod sua esset, quia decima utriusque 
supradicte eurie ad eum pertinebat, et dieit decimationem Crispi- 
niani et Canceai et saneti Jeorii et Pradaci et Feriani uidisse eundem 
(plebanum aceipere et) *) ut mihi uidetur, quod iam sunt xxx anni 
quod hoc uidi. Penze iurauit et interrogatus dixit idem quod Isim- 
perus et addidit, quod communitas illorum de Cella illud quod non 


] Das Eingeklammerte ist durch einen Zufall radirt und hier nach Meichelbeck 
ergänzt. 


111 


erat roncatum, tenebat pro communi. Seafredus iurauit et interro- 
gatus dixit, ego uidi plebanum Ermestain accipientem decimationem 
noualium de Rossano et tenentem usque dum Odescaleus ui eum 
expulit, et sunt bene xxx anni quod hoc recordor. Teatemarus iura- 
uit et interrogatus dixit idem quod Penzo. Wezilis iurauit et inter- 
rogatus dixit idem quod Isimperus et Penzo, excepto quod ignorat 
qui fecit uiolentiam. Stecianus iurauit et interrogatus dixit idem 
quod Penzo. Minieus iurauit et interrogatus dixit idem quod Penzo. 
Adelpertus iurauit et interrogatus dixit idem quod Penzo et addidit 
quod interfuit. Visis et auditis supraseriptis allegationibus et dili- 
genter inspectis Albertus dei gratia uenerabilis Tridentine (eeclesie) 
episcopus super hoc negotio talem dedit sentenciam in scriptis ita 
pronuntiando dicens. In nomine patris et filii et spiritus sancti. Ego 
Albertus sancte Tridentine ecclesie episcopus, uisis et auditis alle- 
gationibus domini Alberti Frinsingensis episcopi super lite que uerte- 
batur. inter eum et comitem Bertolfum (!) de Tyrole, et comitem 
Arnoldum de Grifinstain de possessione decimationum noualium que 
iacent inter curiam Manni et Engelmanni et Crispiani et Cancenai 
et sancti Jeorii et Pradaei et Feriani, et cum sepe interrogati non 
eontradicerent, et per plures testes cognouissem, ecclesiam de Cella 
horum noualium decimationem possedisse, comites ad restituendam 
eam partem possessionis decimationum istorum noualium quam ipsi 
tenent, condempno. Interfuerunt testes Lotarius abbas Rotensis, 
Richerus prepositus Intieinensis, Hartmót, Rawinus, Wirinto (!) ea- 
noniei Frisingensis ecclesie, dominus Conradvs, Bertoldus, magister 
Romanus canonici saneti Vigilii, et Tyapoldus plebanus de Marnigha, 
Heinrieus de Labella iudex, Robertus de Salurno, Albertus de Lino 
et Rodegerus filius eius, Albertus Zol, Folmarus, Odelrieus de Sin- 
des, Conradus de Sefrs, Cadolchus (!) et frater eius Lanzo, Albanus, 
Otto Luohel, Artoicus, Bertoldus et frater illorum Heinricus de 
Wineeo, Heinricus de Formiano, Albanus de Pousenchaim, Eg- 
hino de Attingen, Conradus de Dosso, Prantóh de Laghugnano, 
Rodegerus de Nidrdorf, Arnoldus Prituelin, Fredericus et Asco- 
uinus....... 1) de Eppano et frater eius Toringus, de Frisingen- 


l Hier eine der Rasur der Gegenseite entsprechende zweite Rasur, welche ein 
Stück zweier Zeilen berührt. Da Meichelbeck die Zeugen sehr unvollständig gibt 
konnte nur das Eingeklammerte aus ihm ergänzt werden. 


112 


sibvs Waltman (et Rudolfus frater eius) Isinricus camerarius, 
Engilwan, Eberhardvs et Piligrim de Werde, Albertus dapifer, Go- 
tefredus pincerna, Ulrieus de Sins, Fredericus de Pómgarten, Pil- 
grim de Riede, Gholferus(!) de Holzhus, Ebrardus de Tagolf(in- 
gen) et alii quam plures. Actum in dei nomine Dauzani, anno 
dominici natiuitatis M. C. LX. V., indietione XHIL., die Veneris ILI. 
nonis Decembris. (0 Ego Malwarnitus notarius demini Frederici 
invietissimi imperatoris interfui et istas allegationes et sententiam 
seripsi et subscripsi in supradicta die. 


Cod. 189, f. 47’, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck L/2, 562, 
Nr. 1348. 


114. 


c. 1170, ..... ye Bischof A. von Trient benachrichtiget Bischof Albert 

von Freising von seiner Einwilligung zur Heirath seines Ministerialen Rudolf 

mit einer freising. Ministerialin unter Kundgabe der Bedingung betreffs Thei- 
lung der Kinder aus dieser Ehe. 


Alberto dei gratia Frisihgensi episcopo A. eadem gratia Tri- 
dentinorum quieumque minister orationem et seruitivm. Seire uolu- 
mus dilectionem uestram, quod Ródolfus ministerialis ecclesie uestre 
communi consensu nostro et ministerialivm ecelesie nostre uxorem 
de domo nostra duxit, eo uidelicet tenore ut filii qui ex eis nasceren- 
tur. eeclesiis, mutuo diuiderentur, ea conditione ut uester apud nos et 
noster apud uos iusticiam feudi obtineat. Quod nos ratum habere 
uolentes dilectionem uestram rogamus, ut siquid apud uos obtinere 
ualet nostra petieio, illis proficiat et cunctis ecelesie uestre ministe- 
rialibus liquido cognitum appareat. 


Cod. 189, f. 46', k. Reichsarchiv zu München; ebend. auch Cod. 238, 
f. 121; Meichelbeck 1/2, 560, Nr. 1344. 








113 


115. 
e, 1170, ...., ..... Notiz über die Verzichtleistung des Grafen H. von 
Schalla auf je das 10. Fass Weines von den freisingischen Gütern in 
| Österreich. . 


Comes H. de Scalah exfestucauit et abrenuntiauit omni iuri 
quod se dixerat habere in decimo uase vini episcopi Frisingensis per 
totam terram Austrie et de vino quod uno anno abstulerat, satisfecit 
et reddidit et composuit. Huius rei testes sunt Heinrieus dux Austrie, 
Heinrieus burgrauius Ratisponensis, comes Conradus de Pilstein, 
Otto de Reehpere, Rütbertus Lupus, Waltehun de Steine, Folmarus, 
de ministerialibus dueis Albere de Chunringen:), de nostris Eber- 
hart de Werde, Einwich, Albrih, Albreht, Friderich, Rolant, Hein- 
rih, Arnolt, Gebehart, Gerolt. 


Randnote in Cod. 189, f. 46’; Meichelbeck 1./2, 562, Nr. 1347. 


in 


116. 
c. 1180, ...., Freising. Herzog Heinrich von Baiern vergleicht sich mit 
Bischof Albert von Freising betreffe der Vogtei zu Innichen und anderer 
Angelegenheiten. 


Heinricus dei gratia dux Bawarie et Saxonie. Cum inter nos et 
dilectum dominum nostrum Albertvm Frisingensem episcopum negotia 
agitarentur de aduocatia apud Intichingen et ad eam pertinentibus, 
laudatvm est a nobis, si is quem prefecerimus aduocatie, domino 
nostro supra nominato ingratus extiterit et oculis eius displicuerit, 
quod eo deposito et amoto alium substituamus loeo illius qui gratiam 
iam dicti domini nostri episcopi demeruit, et damnum ab eo illatvm 
secundum cause equitätem emendari statvamus. Laudauimus etiam 
et conpromisimus, quod in bonis que sub illa continentur aduocatia, 


] Da ohne Grund die Notiz hier mit neuer Zeile beginnt und selbst diese weiter 
nach ianen erst anfüngt, scheinen in der Aufzeichnung einige Namen an dieser Stelle 
ausgelassen. 


Fontes. Abth. II. Bd. XXXI. 8 





114 


nullum eastrum fabricabitur nisi consensu et peticione domini epis- 
eopi. Duas hobas apud Russan, quoniam non pertinent ad aduoca- 
tiam, non expetemus. Hoc laudamentvm in manum episcopi data 
dextra propria firmauimus et ut filius noster H. qui inpresentiarvm 
adolescit, uel si quos filios alios habuerimus, cum ad puberem etatem 
deo propieio uenerint, ut idem laudamentvm eodem pacto se serua- 
turos spondeant, fideliter efficiemus, omnes quoque posteri heredes 
nostri ad quos aduocatia illa iure deuenire debet, cum eam in bene- 
fitio aecipiant, presentis scripti cartula commoniti prefatvm lauda- 
mentvm facere et seruare tenentur. Preterea comes Heinricus de 
Stóph et ministeriales nostri Heinrieus de Pöchlon et Ulrieus de 
Phetene et Gerungus de Perge et Heinricus de Vbingen et Conradus 
Milleiurerando, Jordanus etiam fidelis noster et Hartmannus de 
Sibenaich data fide promiserunt et firmauerunt, quod nos hoc lauda- 
mentvm dum uixerimus, sine fraude et malo ingenio obseruabimus et 
ut filii nostri sev heredes qui forte illis uiuentibus creuerint, idem 
faciant, spondeant et obseruent ipsi fideliter adiuuabunt. Hec autem 
singula inter nos et successores nostros et inter dominum nostrum 
Albertvm Frisiitgensem episcopum et successores eius pari uoluntate 
decretvm est(!) ut semper obseruentur, 1) scilicet ut episcopus non 
teneatur concedere aduocatiam priusquam hec omnia fideliter pro- 
mittantur et a ministerialibus nostris et heredvm nostrorum sacra- 
mento iuris iurandi obseruanda firmentur. Acta sunt hec Frisinge 
sub presentia testivm quorum hee sunt nomina, hii nobiles Otto 
maior palatinus comes, Walchón de Stainipach, Eberhardus de 
Maisa, Erchenbertus de Mosepach, Pabo de Eringen, Liebardus de 
Ekkehartesdorf, Dietrieh de Mosen, Alber de Moching(en, Li)utolt 
de Hagenowe, Conradus aduocatus de Mosebure, comes Sifridus de 
Livbenowe, Conradus de Dornbere, palatinus comes de Tiwingen, 
hii ministeriales Frisingenses Waltman de Pastpere et filii eius Walt- 
man et Fridericus, Heinrieus camerarius, Rödolfvs de Waldecee, 
Hartwicus de Richolfesdorf, Ródolfus et frater eius Gerwicus de 
Póbenhusen, Adeloldus de Dornipach, Ainwieus et filius eius Ródolf 
de Hittenfurt, Eberhardus et frater eius Liebart Chaste, Fritilo et 
fratres eius Conradus et Sigihardus de Isemaningen, Albericus 


I Hier steht ausgestrichen Acta sunt hec. 








115 
dapifer, Alban pincerna, Eberhardus et frater eius Helenwie de 
Veltmochingen. 


Orig., Pgt., mit kleinen Lücken, an Leinenfäden anghgt. Sigel abgerissen; 
&. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1/1, 371. 


117. 


1181, Ende Decemb., Friesach 1). Bischof Albert von Freising geneh- 

miget, dass Dietmar von Liechtenstein seinen Besitz freising. Lehenschaft zu 

‚Lasnitz bei Murau gegen Güter an genannten Orten bei Judenburg an das 
| Kloster 8. Lambrecht vertausche. 


+ In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Albertus dei gratia 
Frisingensis episeopus omnibus Christi fidelibus orationes eum salute 
perpetua. Quoniam quidem uniuersitati ecclesiarum presertim eccle- 
sie dei miseratione nohis collate pro posse nostro subuenire in bono 
paeis aliisque commoditatibus tenemur, contractum inter dilectum 
fratrem nostrum abbatem Peringerum sancti Lamberti confratresque 
sues et dominum Dietimarum de Liethnstein celebratum ad peticionem 
ipsorum sigillo nostro de consensu capituli nostri et ministerialium 
nostrorum confirmare decreuimus. Iam dictus igitur Dietimarus de 
Liethnstein vii mansos iuxta Lazinich uulgo propter nouitatem gerYt 
appellatos eum adtinenti silua et omnibus colendis que tangit sil- 
"am Razman uulgariter dictam, a nobis in feodo habitos ecclesie 
saneti Lamberti libere tradidit ex permissione nostra recipiens ab 
ipsa eeclesia in eoneambio Medwetstorf et molendinum ibidem, in 
Mitterdorf duo predia, in Lonk unum, in Hüntstorf prope Vndrim unum, 
in Segor unum, in Celtvvich duo, in Ratenberch duo, superius iuxta 
M*ram apud Purchstal duo, in Gezendorf unum, super additis Ix mareis 
denariorum, quod idem Ditimarus a nobis in feodum, ut puta posses- 
siones priores recepit, ecclesia sancti Lamberti intrante liberam 
proprietatem possessionum supra dietarum. Acta sunt hee apud 
Frisaeum in presentia nobilis et magnifiei ducis Styrie Otakeri, 
annuente capitulo nostro, fauentibus ministerialibus nostris, datis 
hiis testibus, Ditrico uenerabili episcopo Gurcensis ecclesie,- Rödolfo 


4 Wohl — im Zusammenhange mit der nüchstfolgenden Urkunde — am 23. oder 
24. Dec. gefertiget, wenn man den Jahresanfaug auf den 25. setzt. 


8° 


116 


abbate de Admünd, Werinhero preposito de Sekkowe, Vvlfingo de 
Kaphenberch, Otto de Stubenberch, Svvikerus de Gestinich, Otto de 
Kremes, Herrandus de Uvildonia, Lantfridus de Dirnstain, Otto de 
Stain, Offo de Teuphnpach fraterque eius Ulrieus de Chustelvvanch, 
Vvaltmannus de Pastperch ministerialis ecelesie Frisingensis, Chün- 
radus de Velze officialis eiusdem ecelesie, Arbo et Walchunus de 
Dirnstain, Ditrieus de Puchse, Marchuvvardus de Schalvn, Ditimarus- 
de Haslar, Peringerus de Paierdorf, Poppo de Vvokenperge, Albertus 
Schüchprenne, Gerungus de Waissendorf, Engilscaleus Longus, 
Eberolfus et frater eius Otto de Stretevvich, Rvzo iudex de Frisaco, 
Albertus de Turri, Wasgrimus thelonearius, Pero, Ródolfus, Hart- 
mudus, Waltricus, Ditimarus et alii quam plures fideles ecclesie. Da- 
tum Frisaei, anno domini millesimo C*.LoXXX*.I9. 


Orig., Pgt., aufgedr. stark verletztes Sigel, Stiftsarchiv zu s. Lambrecht. 


118. 


1181, c. 27. Dec., Friesach !). Herzog Otakar von Steiermark geneh- 

miget den Tausch zwischen Dietmar von Liechtenstein und Abt Berenger- 

von 8. Lambrecht, betreffend Güter zu Lasnitz bei Murau einer- und bei 
Judenburg anderseits. 


T Otakar dei gratia dvx Styrie omnibus fidelibus salvtem inper- 
petvvm. In nomine domini amen. Quoniam de omni defensione 
nostra nobis a deo collata et credita ante tribunal iusti iudicis astare 
certum habemus, maxime tuitione elaustralium, uiduarum orphano- 
rum specialiter ad denfensionem nostram spectantium diuersos con- 
tractus ab eisdem celebratos pro uariis commoditatibus et utilitati- 
bus firmitati scripture commendare dignum duximus. Nobis igitur in 
Frisaco constitutis uenerabilique episcopo Frisingensi Alberto dilec- 
tus noster Peringerus abbas sancti Lambert et Ditmarus ministerialis. 
noster de Liehtstein contractum ab ipsis uicissim celebratum ad 
eorroborationem coniuentie nostre et sigilli nostri obtulerunt. Fuit 
autem is eontraetus. Ditmarus de Lihtstein, cum quasdam posses- 


1 Wenn der Jahresanfang auf den 25. Dee. gesetzt wird, so kann, im Vergleiche 
mit der vorhergehenden Urkunde, die Datirung wie oben lauten. 





117 


siones. ab eeclesia Frisingensi in feodo possideret infra terminos 
prediorum ecelesie saneti Lamberti sitas, et eadem ecclesia posses- 
siones uicinas castro Liehtstein haberet, conuenerunt utrimque propter 
commoditatem uicinie de ratione concambii, Consentiente igitur ex 
parte Ditmari reuerendo domino Frisingensi episcopo Alberto con- 
cambium celebrarunt. Recepit idem iam dictus Ditmarus ab ecclesia 
saneti Lamberti in concambio Medwetstorf et molendinum ibidem, 
in Mitterdorf duo predia, in Lonk unum, in Huntstorf prope Vndrim i, 
iı Segor i, in Celtwich ii, in Raetenperch ii, superius prope Miram 
prope Purchstal ii, in Gezendorf ii, super additis Ix marcis denario- : 
rum. Hee iure feodi supradictus Ditmarus a iam memorato epis- 
€opo recepit, ut iure proprietario septem mansos iuxta Laznich 
uulgo propter nouitatem gerYt appellatos cum attinenti silua et omni- 
bus in ea colendis que tangit siluam Rasman uulgariter dictam, 
ecclesie saneti Lamberti de consensu sepedicti episcopi et coniuentia 
<apituli ministerialiumque suorum libere traderet. Uerum cum utra- 
que pars de iurisdictione fori nostri existat, ut omnia genera litium 
exstirpentur a succedentibus, in testimonium rei transaete sigillum 
aostrum annuentibus ministerialibus nostris presentibus pagine pre- 
senti imprimimus. Acta sunt hee sub hiis testibus, Ditrico episcopo 
Gureensi, Rudolfo abbate de Admund, Wernhero preposito de Se- 
kowe, Wulfingo de Chaphnperch, Otto (!) de Stupenperch, Swikerus 
de Gestnich, Otto de Chremes, Herrandus de Uvildonia, Lantfridus 
de Dirnstein, Otto de Saxo, Opho de Tevphenbach fraterque eius 
Ulrievs de Chustelwanch, Uvaltmannus de Pastperch ministerialis 
eeclesie Frisingensis, Chunradus de Welze officialis eiusdem eccle- 
sie, Ditmarus de Haslarn, Ditricus de Puchse, Marquardus de Scha- 
ivn, Perngerus de Paierdorf, Poppo de Wokhnperg, Albertus Schfch- 
prenne, Aribo de Dirnstein et Uvalehvnus, Richerus de Seder et 
frater eius Leopardus, Gerungus de Waissendorf, Engilscaleus Lon- 
gus, Eberolfus et frater eius Otto de Stretwich, Rvzo de Frisaco 
iudex, Albertus de Turri, Waisgrimus theolenarius(!), Pero, Rudol- 
(us, Hartmüt, Waltrieus, Ditmarus familiares eeclesie aliique ptures. 
Datum Frisach, anno domini Me.Co.LXXXe.1I. 


Orig., Pgt., anhgds., etwas verletztes Sigel; Stiftsarchiv zu s. Lambrecht. 


118 


119. 
I182, ...., ..... Bischof Albert von Freising verleiht dem Markgrafem 
Berthold von Istrien und dessen Sohne die Vogtei der Güter seines Bisthums: 
in Tirol. 


In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Ego Adalbertus det 
gratia Frisingensis episcopus. Notum esse uolumus tam presentibus. 
quam futuris Christi fidelibus quo pacto aduocaciam bonorum nostro- 
rum que habemus tam nos quam nostri in Montanis, in episcopatu. 
scilicet Brixinensi et in episcopatu Tridentino et in episcopatu. 
Curiensi, concessimus Bertolto marchioni Ystrie et filio ipsius Dal- 
macie Cromacieque duci ea uidelicet conuencione et sacramento 
fidei in sacerdotales manus nostras firmato, ne alicui hominum de 
aduo(ca)cia illa aliquid vnquam inbeneficient et ne potestatem. 
habeant edificandi eastrum aliquid in eisdem bonis sine licencia siue 
mandato nostri uel successorum nostrorum, et ne officialem aliquem. 
ibi habeant nisi secundum peticionem nostram (et suecessorum 
nostrorum, et si officialis ille qui sicut dietum est, ad peticionem 
nostram) ibi ordinatus fuerit, hominibus nostris uel aliorum in eadem. 
aduocacia nimis grauis et iniuriosus esse ceperit et infra sex ebdo- 
madas iniuriam quam intulisse dinoscitur, non emendauerit, ad peti- 
cionem nostam mutetur et alius quem nos petiuerimus, substituatur. 
Et vt hec rata et inconuulsa permaneant, hane cartam inde eonseribi 
et sigillis utrorumque nostrum iussimus insigniri cum testibus sub- 
nofatis quorum hee sunt nomina, Ch. saneti Andree prepositus, Ort- 
winus sancti Sixti prepositus apud Slirse, Ch. sancti Viti prepositus, 
Heinrieus de Scheftelarn prepositus, Engelscaleus prepositus saneti 
Petri Noue celle, Heinrieus et Gotfridus capellani, de laieis Uolmarus 
de Wikkershouen, Hainrieus de Hergoltspach, Otto de Waldek, 
Megenhart de Hage, Haertwicus de Frisinga, Hainrieus de Ahdorf, 
Friderieus de Wippenhusen, Altmannus camerarius, Eberhart de: 
Tagolvinge, Wolfer de Holzhusen, iunior Eberhardus de Tagolvin- 
gen, item de ministerialibus marchionis Lazarius de Wolfrant- 
husen (!), Gotfridus de Vnigen, Chuno de Schacslich, Vdalricus 
filius Lazarii, Otto de Pergen, Pernhart de Kirchaim, Arnolt et 


119 


Albreht de Gollenhouen et alii quamplures fidedigni. Acta sunt hec 
anno dominice incarnacionis M.C.LXXX.IL, regnante F. Romanorum 
imperatore feliciter amen. 


Cod. 191, f. 69', k. Reichsarehiv zu München; Meichelbeck I./1, 370. 


120. 


(vor 1184, 15. Nov., Freising). Bischof Albert von Freising vermacht 
seiner Kirche etliche genannte Unterthanen zu Oberwels. 


Cunetorum tam presentium quam futurorum memorie conmen- 
damus, qualiter episcopus Adilbertus cum tempus instaret quo debi- 
tum morti solueret, et tam de prediis quam de hominibus qui sue 
proprietatis erant, pro anime sue remedio disponeret, conmonitione 
quorundam fidelium suorum quandam Richkardam cum filiis Sigbo- 
tone videliet et Hainrieo et filia Chunigunda et eius filia Elspeta et 
quadam Emehilda eiusdem cognationis (eum tota illorum posteri- 
tate) in domo sua Welze per manum cuiusdam Lamberti de 
Chienberch ad altare sanete Marie perpetue uirginis sanctique Cor- 
biniani Frisinge pro censu v denariorum delegari fecit, quod et fac- 
tum est in die depositionis prefati episeopi cum testibus subnotatis 
quorum hec sunt nomina, Chrnradus prepositus saneti Andree, Engel- 
sehalehus prepositus Noue celle, Hainrieus capellanus, frater Isen- 
grimus, Waltmannus de Pastpere, Lantpertus de Chienbere, Gerolt, 
Tamelhart, Rüdolf de Riede, Wernher de Frimuntespach, Eberhart 
de Tagolfingen et filius eius Eberhart, Wolfherus dispensator, Hain- 
rieus de Widerspere, Gerboldus de Carneola, Pernhardus de Lonca. 


Cod. 9. 7, der herzogl. Bibliothek zu Wolfenbüttel, f. 41’; Archiv f. Kde. 
österr. G.-Quellen XXVII., 268, Nr. 19. 


121. 


187, ..... Fa Bischof Otto II. von Freising tauscht mit den 
Kloster Scheftlarn Weinzehente zu Tschevas bei Klausen in Tirol und einen 
Hof zu Haindlfing in Baiern gegen einen Hof zu Dietersheim bei Eching aus. 


In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Otto dei gratia Frisin- 
gensis ecclesie episcopus secundus. Ad memoriam futurorum ea que 


120 


per donationes siue commutationes ecclesiis dei conferuntur, scripto 
dignum reputamus annotari, ne de facili possint iniquo retractari 
eonsilio que pia deuotione propterea fiunt, ut inde summi regis honor 
eiusque sanctorum amplietur. Unde fidelium Christi noticie comme- 
moramus, qualiter nos ob amorem et precum instanciam dilecti 
nostri Hainrici uidelicet prepositi ecclesie Scheftlarn quasdam deci- 
maciones uinearum in subsidium fratrum ibidem deo famulantium 
tradidimus apud Sefers, resignante nobis eas quodam Egilolfo qui 
longo easdem tempore iusticia possederat feodali, euius eeiam lau- 
damento idem tractatum fuit et confirmatum. Preterea de quodam 
eoncambio cum memorato preposito et fratribus ipsius conuenimus 
hoe tenore, quod ipsi pro decimationibus pretaxatis et curte una 
Haidolfingen assignauerunt nobis curtem unam in Dietershaim, prop- 
terea quia nostris uicina fuit dominicalibus. Ne autem memorata 
tradicio simulque pretaxata commutacio possint imposterum ab ali- 
quo tassari, presentem inde paginam conscribi et impressionis nostre 
sigillo communiri fecimus eum testibus qui intererant, subnotatis 
quorum hec sunt nomina, Ortuuinus prepositus sancti Sixti, Frideri- 
eus sanetorum Primi et Felieiani prepositus Chunradus sancti Uiti 
prepositus, Gebhardus maioris ecclesie canonieus, Gotfridus capel- 
lanus, Geruuieus parrochianus de Ottenburch, de nobilibus Bernhar- 
dus de Mosen, Chunradus de Risen, Hainricus et frater eius Wern- 
herus de Prukke, de ministerialibus Waltmannus de Pastperch, Rü- 
dolfus de Waldekke, Chünradus de Hittenfurte, Hainricus Felix puer, 
Hartuuicus de Richolfesdorf et filius eius Otto, Adilboldus de Domi- 
bach (!), Eberhardus de Werde, Diepoldus de Wippenhusen, 
Engelmarus de Massinhusen, Meginhardus de Hage, Gerolt de 
Ismanningen, Bertoldus de Rubelingen, Vlricus Uertineh, Vlrieus 
de Pergen et alii quam plures. Actum est anno dominice in- 
carnationis M.C.LXXX.VIL, anno uero domini Ottonis Frisingensis 
episcopi III. 

Seheftlarner Codex des k. Reichsarchiv zu München, f. 6'; Meichelbeck 
I/2, 569, Nr. 1363. 








121 


122. 


1189, 18. Mai, Wien. Kaiser Fridrich I. überträgt nach Verzichtleistung 

des Herzoge Leupold von Österreich die Rechte desselben auf den freising. 

Gütern zu Enzersdorf, Ollern, Holenburg und Ebersdorf an Bischof Otto 
von Freising. 


In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Friderieus dei gracia 
Romanorum imperator augustus. Imperialem nostram decet auctori- 
tatem, ut quecumque de ratione fleri decreuerit, litterarum noticie 
commendari faciat, ne cursu temporum labente facilius a memoria 
succedentium facta preteritorum euanescant. Vnde nouerint tam 
presentes quam postfuturi fideles Christi, quod cum dilecti nostri 
consanguinei dux videlicet, Austrie Leopaldus eiusque filius Fridericus 
nomine omnem maiestati nostre resignasse(n)t iusticiam, quam. per 
dominicalia Frisingensis episcopii: quondam ab imperio possederant 
in Austria, id est. marhreht et lantgerihte et burwerch que specia- 
liter ad usus ipsorum respieiebant tam in officio Enzinstorf et Alarn, 
quam etiam in Holenburch et Ebersdorf, nos ob instantem eorundem 
petieionem atque dilecti nobis ac venerabilis episcopi Ottonis amo- 
rem ad hoc sumus indueti, quod predictam. iusticiam nobis resigna- 
tam ecclesie beate Virginis sanctique Corbiniani Frisinge donacione 
regali tradidimus, proinde sperantes premio nos eterne beatitudinis 
in futuro remunerari. Vt autem hec nostra traditio sine retgactatione 
stabilis et inéonuulsa omni permaneat euo, hane inde paginam con- 
scribi ac inpressionis nostre sigillo iussimus insigniri cum testibus 
subnotatis quorum: hee sunt nomina, Otto Babenbergensis episeopus, 
Theobaldus Patauiensis episcopus, Heinricus Babenbergiensis prepo- 
situs, Bertoldus dux Dahnacie, Chunradus comes de Pilstein, Albertus 
comes de Bogen, Otto comes de Veleburch, Chunradus burehrauius 
de Nürenberch, Otto Ratisponensis aduocatus, Heinrieus de Alten- 
dorf, Chraft de Ameinesbach, de choro Frisingensi Chunradus Felix 
puer, Ortolfus Itieinensis prepositus, de ministerialibus ecclesie Fri- 
singensis Heinricus Felix puer, Gerwieus de Pubenhusen, Otto de 
Waldekke, Friderieus de Pastperch, Vlricus Vertinch, Albanus de 
Elhpach, de ministerialibus dueis Austrie Wiehardus de Seuelde, 
Hatmarus de Chunringen, Liutwinus de Sunnenberch, Rudolfus Stu- 


122 


bich. Ego Johannes imperialis aule cancellarius in vice domini Chun- 
radi Maguntini archiepiscopi Germanie archicancellarii recognoui. 
Aetum anno dominice incarnationis M. C. LXXXVIIIL, regnante do- 
mino Friderico Romanorum imperatore semper augusto anno regni 
XXXVIIL, imperii vero XXXVI. Datum Wienne XV. kal. Junii, indic- 
tione VII. feliciter amen. 


Cod. 189, f. 60°, k. Reichsarchiv zu München; ebend. Cod. 191, f. 22'; 
Meichelbeck L/1. 379; Mon. boica XXXI, 437. 


123. 


e. 1190, ...., ..... Bischof Otto II. von Freising widmet dem Kloster 
Scheftlarn für die Nonnen daselbst Weinzehente in der Gegend von Botzen, 
welche dasselbe an ihn zu entrichte hatte. 


In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Otte dei gratia Frisin- 
gensis eeclesie episcopus ii. Cunctorum Christi fidelium noticie com- 
mendamus, qualiter nos inductu atque peticiene dilecti nostri Hain- 
rici prepositi qui tune temporis eeclesiam Scheftlarn gubernabat, 
quasdam decimaciones quas de uineis eiusdem ecclesie apud Bozan 
nostris cedere debebant usibus, fratribus ibidem deo famulantibus 
eontradidimus ea condicione, ut.sorores memorati loci, quociens- 
eunque minuantur sanguine, consolacionem exinde recipiant. Kt ut 
haee nostra tradicio a nullo successorum nostrorum debeat infringi, 
sed rata semper fratribus pretaxatis et inconuulsa permaneat, hane 
eis inde paginam conscribi et impressionis nostre sigillo fecimus 
communiri cum testibus subnotatis quorum hec sunt nomina, comes 
Hermannus de Wartstain, Chunradus de Baierbrunnen, Rüdolfus de 
Waldekke, Hartuuieus de Richofesdorf, Fridericus filius Waltmanni 
de Pastperch, Rütbertus filius Rütberti de Zaizmanningen, Hartuuicus 
de Pasingen, Rüdolfus Cancer, Rüdolfus de Riede, Alban de Elhpach, 
Chunradus de Houen, Heinricus de Sindelsdorf, Egelolf de Pasingen 
et alii quam plures. 


Scheftlarner Codex des k. Reichsarchives zu München, f. 7; Meichel- 
beek 1,2, 569, Nr. 1364. 











123 


124. 


c. 12092, ...., ..... Bischof Otto von Freising leiht dem  Cupitel von 
Passau 150 Mk. Silbers, wofür dieses ihm den Kirchenzehent von Enzers- 
dorf verpfündet. 


Hec est forma contractus et laudamenti facti inter dominum 
Ottonem Frisingensis ecclesie episcopum et chorum Pataviensem. 
Dominus Otto Frisingensis eeclesie episcopus ad peticionem tocius 
collegii Patauiensis ecelesie tam chori quam ministerialium el mar- 
eas mutuo conferens deeimam que prouenit de dominiealibus prefate 
ecelesie Frisingensis et appendiciis capelle in Enzinsdorf, sub nomine 
pignoris obligauit, ita quod eiusdem decimacionis vsufructus annua- 
tim sibi uel suecessoribus suis.plenarie debeat persolui, si in festo 
uidelicet Ascensionis argumento equipollenti redimi differatur. Vt 
autem destinati pignoris conuentionem eirea Frisingensem episcopum 
tam uenerabilis Patauiensis eeclesie episcopus Wolfkerus quam eius 
successores ratam per omnia habere debeant et approbatam, meliores 
de choro (et) de ministerialibus data fide confirmantes se fideliter 
obtemperatos in his pollieiti sunt quorum hec sunt nomina, Ma- 
negoldus abbas in Chremsmvnster, Meingotus prepositus de Matse, 
Ortolfus prepositus et archidiaconus, Arnoldus cellerarius, Arnoldus 
Biber, Wernherus de Ascha, Hermannus, Gotfridus, Albero magister, 
Vlrieus seriba, Rieherus de Wesen, Albertus Puer, Tiemo de Pu- 
chelberch, Heinricus Vlisaer, Marquardus de Matse, Engelbertus de 
Nordernpach. - ) 


Monum. boica XXVIIL/2, 266, Nr, 4& aus dem 3. Passauer (Lonsdorfer) 
Codex. 


125. 


c. 1212, ...., ..... Bischof Manegoit von Passau bestätiget die Verfügung 
seines Vorfahrs Bischof Theobald bezüglich der Rückstellung des Patronats- 
rechtes auf die Kirche zu Enzersdorf an das Bisthum Freising. 


C. In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Manegoldus dei 
‚gratia Patauiensis episcopus. Cum quilibet hominum suo iure con- 


124 


tentus esse debeat, ad notieiam eunetorum Christi fidelium reuoca- 
mus, qualiter pie memorie frater et antecessor noster Theobaldus 
venerabilis Patauiensis episcopus eeelesie Frisingensi ius presentatio- 
nis in capella Enzinsdorf diu sibi alienatum et indebite subtractum 
recognouit saluo iure Patauiensis eeclesie quod in decimationibus 
hactenus habuisse dinoscitur et deinceps est habitura. Hoc autem 
factum est annuentibus et consentientibus eanonieis pariter et mini- 
sterialibus eeclesie Patauiensis quorum hee nomina sunt, Tagino 
decanus, Viricus Ardeacensis prepositus, Burehardus de Kambe 
eanonieus, Meginhalmus plebanus et canonicus, Chünradus de 
Burehusen canonicus, Rüdegerus de Aheim canonicus, Richerus sco- 
lasticus et eanonieus, Chünradus de Sirnich canonicus, Richkerus de 
Wesen, Liutoldus de Sauersteten, comes Vlricus de Berge. Nos 
igitur memoratum fratris nostri faetum tali modo confirmantes decer- 
nimus, quod ad peticionem Frisingensis episcopi in prenotata capella 
sacerdos instituatur et sicut prelibatum est, Patauiensis ecelesia deci- 
mationes totius predii sub iurisdictione diete capelle consistentes 
integraliter et in omni tranquillitate possideat. Et vt hec ita deinceps 
rata et inconuulsa permaneant, hane inde paginam: conscribi fecimus 
inpressionis nostre sigillo corroboratam. 


Orig., Pgt., anghgt. Sige! abgefallen, k. Reichsarchiv zu München; ebend. 
auch Codd. 189, f. 62 und 191, f. 68; Meichelbeck 1/1, 391. 


126. 


c. 1215, ...., ..... Notizweise Aufzeiehnungen über verschiedene Streit- 

und Kaufsangelegenheiten Bischof Ottos von Freising mü Verschiedenen, be- 

treffend die Schlösser Konradsheim, Reinberg, Wartenberg, die Besitzungen 

zu Nassenfuss und Lack, die Orte Baumgarten, Gostetsche u. s. w. in Nieder- 
Österreich und Krain. 


Memorie dignum duximus commendandum, quam graui labore.. 
presul Otto castrum in Chunratsheim cum foro in Waidhoun et suis 
attinentiis coram imperatore Hainrico faciendo querimoniam, obtinue- 
rit a comite Chunrado de Pilenstain, quo defuncto filius eius Fride- 
ricus nomine sibi hereditario iure usurpauit. A cuius laqueo dum per 
graues expensas et labores obtinuisset eo defuncto, aliud iniquum 
membrum subereuit uidelicet in fratre suo qui hereditario iure pre- 
dictum predium habere uoluit. Post euius discessum filius eius qui 








125 


sacris literis fuit inbutus, cingulum militare uolens assumere, uiam 
uniuerse carnis ingressus est. Post euius obitum uiolenter occupare 
incepit comes Fridericus de Morn eo quod genealogiam de predicto- 
rum comitum prosapia duceret, et ipsum Frisingensem episcopum 
adeo damnificare presumsit, quod castrum suum fraudulenter et 
uiolenter occuparet omniaque adtinentia uiolenter sibi usurparet, 
quoadusque per querimoniam  predietus episcopus coram duce 
Austrie iusticiam obtinendo liti finem imponeret taliter, vt unum 
castrum in Chünrathsheim episcopo Frisingensi et aliud comiti cede- 
ret. Verum equitatis amator et iusticie qui non derelinquit sperantes in 
se, non passus iniuriam predietus comes exercere satagebat, liti finem 
inposuit dum eum de hoe secula migrare permisit, et sie episcopus 
eum quieta pace predieta bona possedit nulli aduocaciam uolens 
conferre. Preterea defuncto domino Ottone filio domini Hadmari 
eonseruauit castrum in Rainspereh eum suis addinentiis (1), inexora- 
bilis ut nec per preces flecti posset nec terrore concuti, ut uellet ali- 
eui infeudare. 

Nec supticendum est, quod Otto Frisingensis episcopus obtinuit 
a duce Austrie benefieivm qvod dieitur marchvtr in omnibus bonis 
suis 1). 

Notum sit omnibus Christi fidelibus, qualiter Frisingensis epis- 
copus data magna pecunia redemit castrum in Wartenbereh situm in 
Carniola cum beneficiis sibi adtinentibus a comite Ottone de Orten- 
berch. Dum adhuc uiveret ipsum eastrum resignauit episcopo cum 
heübis et beneficiis adtinentibus, ne forte filii fratris sui comitis 
Hainriei post obitum suum episcopum possent inpetere uel sibi iure 
hereditario possent usurpare.. Episcopus uero possessor illius castri 
factus, totum destruxit, ueritus quod fratrueles predicti comitis frau- 
dulenter oceuparent, dum etiam quod in uieino in dominicalibus suis 
in loeo qui dieitur Lonca, castrum haberet firmissimum. Hee omnia 
determinata sunt coram Vlrieo duce Karintie. 

Nec pretereundum est quod Otto Frisingensis episeopus data 
magna pecuaia comparauit uillam que dicitur Costech. 

Item comparauit uillam.que dicitur. Pauumgartn pro lxxx mareis. 

Item sciendum est, quod idem deminus Otto Frisingensis epis- 
eopus eomparauit a domino Ottene de Narzeavvz et uxore sun 


] S. Urk. Nr. 122. 


126 


Ix heubas sitas in Marchia in uilla que dieitur Zlab et in alia uilla 
que dicitur Lonca, citra aquam Gurk sub castro Orishek pro trecen- 
tis marcis. 

Non latere uolumus, quod dominus Otto Frisingensis episcopus 
redemit quoddam beneficivm in uilla que dieitur Mittrndorf (?Mutrn- 
dorf?) aput Chaths situm, pro lxxx marcis et annuatim persoluit xvi 
marcas absque steura. 


In presenti pagina notatum cunetis fidelibus liquescat, quod 
dominus Otto Frisingensis episcopus querimoniam faciens de domino 
Heinrico suo nepote marchione Istrie de damno sibi illato apud Lon- 
cam, talem reeompensationem obtinuit, quod marehio potestatiua 
manu tradidit ecelesie Frisingensi ] heubas sub castro Michow et ab 
ipso in feudum recepit, sicut testatur priuilegium ab eo traditum et 
sigillo utrivsque prineipis signatum. . 

Item querimoniam faciens de domino Bernhardo duce Karintie, 
quod homines suos in aduocatia Lonca damnificare presumsit, idem 
dux pro damno episcopo illato tradidit ad altare suncte Marie in 
Frisinga potestatiua manu xx heubas de suo predio apud Nazzenvvz 
et eas ab episcopo in beneficium recepit. Nomina testium sunt 
scripta in priuilegio super hoc compacto. 


Cod. 238, f.. 121 —122, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1I/2, 
572—73, Nr. 1369 —74. 


127. 


c. 1215, ...., ..... Herzog Bernhart von Kürnten übertrdgt an das Bisthum 

Freising 30 Huben zu „Tunelindorf“, „Haulach“ und Arch in Krain und 

nimmt sie wieder von ihm zu Lehen, zur Sühne der in Vogtei Lack ihm zuge- 
. fügter Schäden. 


Notum sit omnibus Christi fidelibus, qualiter Bernhardus dux Ca- 
rinthiae contulit eeclesiae Frisingensi de patrimonio suo xxx mansos 
quorum siti sunt in Tunelindorf duodecim, in Haulach decem, in 
Areh octo, Contulit inquam praefatus dux eosdem mansos ecclesiae 
praetaxatae pro remedio animae suae et patris fratrumque suorum 
neenon in recompensationem dampni quod ipse-intulerat eidem eecle- 
siae in aduocacia sua Lonkk, pro quo eum dominus Otto episcopus 








127 


impetebat qui ipsius eeclesiae episcopatui praesidebat. Dominus 
etiam dux faeta toli traditione eosdem mansos ab eodem Ottone 
episcopo statim in feodo recepit tali interposito pacto, quod haeredes 
ipsius ducis siue sint filii siue filiae, sibi in hoe feodali iure hae- 
reditario succedant. Huius rei testes sunt Poppo Petinensis episcopus 
Engelber(tus) de Vrsperg, Marguart de Valchenburch et Fri. frater. 
suus, Gerloch de Hertenberch, Gotfridus Vogel, Otto de Purchstallo, 
Her. de Grátze et filius suus Hort. (!), Gerloch de Steine. Magens 
de Mengospurch, Ortolfus dapifer ducis, Her. pincerna, Haertwich 
de Ibach, Ch. de Carsperch, Walther de Nuzperch, Otto (de) Re- 
genspurch, Pilgreim de Malentin, Otto Viroge, Wolrieh de Paris, de 
familia episcopi H. camerarius, H. pincerna, Ch. camerarius, Sighart 
de Chinberch, H. de Niunsaezze, Gerboto, Gazwin, Linhart, Jannes, 
Ch., Wlfinch, Sighart frater Leunhardi, Gerloch filius Her. et Linhart 
Rabel filius Gozwini, Libhart Chasto (?), Wernhart, Eberhart de Niu- 
berting, H. filius iudieis, Gebhart de Maentzing, Gerwicus de Lonkk, 
Ch. et Wolrich de Percheim, Wlrich Tumbe, Engelschalch Praentel, 
Albrant, Wergant de Vletnich, Rapoto de Vlednich, Engelshalch 
de Trasichs et filius suus Her., Wernhardus de Chümstorf, H. de 
.Nakel, Ch. de Hakelshusen. Hoc in fine adiungimus, ut si de volun- 
tate ducis fuerit, episcopus concedat ipsum feodum uxori suae. 

Aus einer Abschr. der Mitte des 18. Jhrh. in Cod. 260 der Heckenstalleri- 
schen Frisingensia beim Domeapitel zu München; Meichelbeck 1/2. 572, 


Nr. 1368 unvollständig, nach einer in den codd. tradit. des k. Reichsarchives 
nieht mehr aufgefundenen Vorlage. 


138. 


1224, 25. März, Passau. Bischof Gebehart und das Domcapitel von 
Passau beurkunden die gänzliche Verzichtleistung des Dechants und Capitels 
von Ardacker auf die Wahl ihres Propstes zu Gunsten des Bischofes Gerolt 


von Freising. 


In nomine domini amen. Quia post multos labores et expensas 
ecclesia Frisingensis et capitulum Ardacense respirare desiderant a 
lite et in totum desistere super prepositura Ardacensi, coram venera-. 
bili patri Gebehardo Pattauiensi episcopo tamquam ordinario et 
ejusdem ecelesie capitulo decanus eum capitulo Ardacensi prote- 
status est in iure et confessus, se non habere ius in electione prepo- 


128 


siti Ardacensis, uel si quid aut habuit uel uidebatur habere in 
dicta prepositura, sollempniter renunciauit dietus decanus cum 
eiusdem ecclesie capitulo et illam renunciacionem iuramento 
roborauit sollempni, quod in perpetuum recognosceret Geroldo 
Frisingensi episcopo et omnibus eius successoribus plenum ius 
et liberam potestatem eligendi prepositum et conferendi preposi- 
turam Ardacensem prefato domino Gebhardo Pattauiensi episcopo 
iudice ordinario presente et eius eapitulo ac aliis multis ibidem pre- 
sentibus. Insuper decanus dietus eum suo capitulo Ardacensi iura- 
mento eciam sollempniter interposito firmauit, quod prenominato epis- 
copo G. Frisingensi et eius successoribus numquam in prepositura 
contradiceret aut contradicentibus consentiret. Adiecit eciam suo 
iuramento decanus Ardacensis eum eius capitulo, quod quieumque de 
cetero fuerit in ecelesia Ardacensi in prepositum aut decanum uel 
eanonieum assumptus, idem prestare teneatur iuramentum. Sed vt 
. ista protestacio et renunciacio sit imperpetuum valitura, rata et illi- 
bata et inconuulsa, presens pagina sigillis predicti domini Gebhardi 
Pattauiensis episcopi et capituli eiusdem eeclesie nee non Ardacensis 
eapituli eommunitur. Huius rei testes sunt dominus Otto maior pre- 
positus, magister Chünradus decanus, dominus Kalohus, magister 
Heinrieus Zobello, dominus Chünradus maior plebanus, dominus 
Heinrieus de Mistelbach, dominus Eberhardus de Johanstorf, dominus 
Siboto, magister Albertus de Possenmvnster, dominus Wilhelmus 
eantor, dominus Albertus custos senior, dominus Chunradus custos 
iunior, magister Einwieus et alii quam plures. Anno incarnacionis 
domini millesimo CC. XXIIII., in annunciacione beate Virginis anni 
presentis acta sunt hec Pattauie in choro maioris ecclesie. - 


Cod. 191, f. 67° und 72', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 
11./1, 400. 


129. 


1229, 5. April, Wien. Bischof Gerold von Freising überträgt seine mit 

dem Tode des Markgrafen Heinrich von Istrien erledigten Güter in der 

Windischen Mark für 1500 und 150 Mark an Herzog Leopold VI. von 
Österreich... 

Notum sit omnibus presentibus et futuris, quod inter venerabi- 

lem Frisingensem episcopum Geroldum et Livpoldum illustrem 








129 


ducem — Austrie et Styrie tractatus huiusmodi interuenit, quod 
uidelicet idem episcopus iam dicto duci fevdum in Marchia quod 
Heinrieus marehio Ystrie beate memorie ab ipso domino episcopo 
habuisse dinoseitur, iusto titulo feodali concessit in toto, seili- 
cet in hominibus, castris, in rebus aliis quibuslibet, terris cultis 
per omnia et incultis, et huius feodi idem episeopus debet esse 
auetor contra omnem hominem ipsius dueis secundum iusticiam quod 
gewer uulgariter nuneupatur, sed et si idem episcopus hoc non 
fecerit, omnem pecuniam quam super hoe a duce recepit, restituere 
in pleno tenetur eidem, et ipse dux eidem episcopo dare promisit 
mille quingentas marcas argenti ponderis Coloniensis et ipsius consilio 
eentum | mareas, de qua pecunia in proximis oetauis Pasche idem 
dux aput Wiennam soluet ml marcas episcopo antedicto et in proximo 
uenturo festo sancti Michahelis apud Wiennam similiter ipsi episcopo 
soluere tenetur reliquas de marcas, isto tamen pacto apposito, quod 
si memoratus dux in ipso festo Michahelis ut dietum est, has de 
marcas"soluere forsan omiserit, ille ml marce quas soluit, sibi sint 
perdite et preterea antedietum feodum ab eo absque lite omnimoda 
sit solutum, Acta. sunt hee apud Wiennam in nonis Aprilis, anno 
domini M». CC. XXVIIIL, mediantibus Berhtoldo venerabili sanete 
Aquilegensis ecclesie patriarcha et prefato episcopo Frisingensi Ge- 
roldo et predicto duce Livpoldo quorum sigillis hec pagina ad maio- 
rem confirmationem cernitur roborata, et episcopus unam et dux 
alteram obseruabit. Huius rei testes sunt Heinrieus prepositus Pata- 
viensis, Eberhardus decanus Frisingensis, Berhtoldus plebanus de 
Greze et vicedominus, Heinricus nobilis de Vilalt, ChYno de ZVfe, 
Eberhardus de Swaebingen, Isenricus camerarius, Sighardus de 
Chiemberch, Reimbertus de Mürekke, Otto de Perhtoltsdorf, Iren- 
fridus de Hintperch et alii quam plures. 

Orig., Pgt., von 3 angehgt. Sigeln noeh 1 und 3 in Bruehstücken vor- 


handen, k. Reichsarchiv zu München; ebend. Cod. 191, f. 65’; Meichel- 
beek I1./1, 5. 


130. - 
c.1930, ...., ..... Bischof Konrad von Freising und Herzog Bernhard 


von Kärnten theilen die Kinder Leonharts von Lack unter sich. 
Notum sit omnibus tam futuris quam presentibus, quod cum 


fieret particio de pueris Leonhardi de Lonk inter Ch. Frisingensem 
Fontes, Abthlg. II. Bd. XXXI. 9 


130 


electum et illustrem Karinthie dueem Bernhardum, Wern., Ja., Jevta, 
Rihza domino electo Ch., Morhardus, Agnes, Dimuda domino duet 
cesserunt in partem, ita quod predietis pueris et adhue genitis equa 
in porcione substancie et patrimonii pars tribuatur. Vt autem hoc ra- 
tum permaneat, presentem eartam prenominatorum C. electi et Bern. 
ducis sigillis fecimus communiri. Testes hii sunt, Hermannus comes 
de Ortenberch, F. de ‚Valchenberch, Reinwieus de Laibach, Swike- . 
rus de Vrowenstein, Vto prepositus, Eberhardus decanus Frisin- 
gensis, Isenricus de Waldeke, Heinrieus de Vagn, C. de Humbeln, 
Engelwanus de Ahdorf, Sighardus dapifer, Leon. de Lok, H. de Wil- 
haim, Pertoldus de Geboltspach, Hainrieus de Niwertingen, Gerlohus. 
de Lok, Albertus de Altenburch, C. Sappo et alii quam plures. 


Cod. 191, f. 86', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1[/2, 2, 
Nr. 4. 


131. 


c. 1230, ...., ..... 2) Der Propst des Klosters s. Georgen (Herzogenburg) 

fordert die Ausgrabung des wegen Verletzung des stiftischen Pfarrrechtes zu 

Holenburg excommunicirten und widerrechtlich auf dem Friedhofe bestatteten 
Priesters Heinrich. 


Hee sunt iniurie illate preposito saneti Georii et eapitulo eius- 
dem ecclesie. Heinrieus sacerdos nuper, id est infra biennivm trans- 
gressus terminos quos antiqui patres posuerunt, invasit plebem 
ecelesie nostre intendendo falcem in messem alienam, ius parrochiale 
nobis in Holenburch minuendo et subtrahendo, eum termini parro- 
chie nostre usque ad villam que dicitur Chlebidorf, et fines parro- 
ehie Mutarn episcopali diffinitione et antiqua limitatione proceda(n)t. 
Cum ergo iamdictus sacerdos propter iniurias nobis illatas tanquam 
violentus invasor excommunieatus asininam meruerit sepulturam, 
eontra fas et iura canoniea in iustitiam eidem collata est in cimiterio 
eeclesiastica sepultura. Petimus ergo suppliciter, vt quod factum 
est in preiudicium iuris nostri, retractetur et idem temerarius invasor 


] Nach der Notiz des Herausg. gehórt die Schrift dieses Documentes dem 13. Jhrh. 
an, Die Formen sowohl des Textes als der Ortsnamen lassen auf die 1. Hälfte dieser 


Periode schliessen und daher wurde obige Datirung gewählt. 














131 


extra eimiterum proiciatur et successor suus quem ex imitatione 
malitie auctoris eulpa comitatur, a nostra invasione per censuram 
ecclesiasticam repellatur. 


Pgtbl. o. Sigel, Archiv des Stiftes Herzogenburg; Arch. f. Kde. österr. 
G.-Quellen, IX. 284, Nr. 27. 


132. 


1232(P)? 18. Dec. Kirchheim. Patriarch B(ertold) von Aquileia 

bestätigt die Heirath zwischen seiner Ministerialin Engilrat von Hottenstein und 

dem freisingischen Ministerialen Kunzo von Lack unter gewisser Festsetzung 
betreffs der Kindertheilung. 


Nos B. dei gracia sancte Aquilegiensis sedis patriarcha anno- 
tatione presencium confirmamus matrimonium iam contractum inter 
Engilradim mulierem ecclesie Aquilegiensis de Rattenstein et Cun- 
conem de Loch ministerialem ecelesie Frisingensis, ita tamen, quod 
proles generate uel generande ex eis inter Aquilegiensem et Frisin- 
gensem ecclesias equaliter diuidantur. In cuius rei memoriam et sta- 
bilem firmitatem presentem litteram scribi iussimus et eam nostri 
sigilli munimine roborari. Datum in Chirheim, XVIII. Decembris, 
V. indictionis. 

Orig., Pgt., k. Reichsarchiv zu München, Sigel abgerissen, vgl. Oberbair. 


Archiv III, 412, wo Hoheneicher im Abdrucke nach einer Abschrift den Patri- 
arehen Gregor annimmt, während im Orig. deutlich B. zu lesen. 


133. 


c.1232, ...., ..... Bischof Konrad von Freising verleiht die durch den 
Tod des Grafen von Liebenau erledigten Lehen seines Bisthums in der Windi- 
schen Mark dem Herzoge Bernhard von Kärnten. 


Notum sit omnibus tam futuris quam presentibus, quod ego 
Chünradus Frisingensis electus contuli duci Karinthie Bernhardo 
feudum comitis de Livbenowe quod in Marchya tantum ab ecclesia 
Frisingensi habuisse dinoscitur, et eiusdem fevdi auctor ei sum 


l Da die 5. Indiction im J. 1247 widerkehrt und Patriarch Bertold bis 1251 
regierte, so ist das Datum 1247 nieht ganz ausgeschlossen. 


9 * 





132 


contra quemlibet ad iustieiam, Huius rei testes sunt Vto prepositus, 
Eberhardus decanus Frisingensis, Isenrieus camerarius, Chünradus 
pincerna, Heinrieus de Vagn, Engilwanus de Ahdorf, Sighardus 
dapifer, comes Hermannus de Ortenburch, Friderieus de Valken- 
berch, Fridericus de Waldenberch et alii quam plures, 


Orig., Pgt., anhgds. verletztes Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staats- 
archiv zu Wien; Font. rer. Austr. II/1, 4, Nr. A. 


134. 


1933, 29. April, Wien. Herzog Fridrich von Österreich genehmiget die 
Heiraten seiner Ministerialen mit freisingischen gegen Theilung der Kinder und 
deren Güter. 


F. dei gracia dux Austrie et Stirie et dominus Carniole omnibus 
presentem paginam inspicientibus salutem. Vniuersitati uestre volu- 
mus esse notum, quod noster accedit assensus pariter et voluntas, vt 
si ministerialis noster matrimonium contraxerit cum aliqua ministe- 
riali Frisingensis ecelesie vel econuerso, heredes ex ipsis progeniti et 
possessiones equaliter diuidantur, ita quod una pars heredum et pos- 
sessionum in potestatem nostram redeat, altera vero in potestatem 
ecelesie Frisingensis, Insuper presentis pagine testimonio confir- 
mamus, si nos absque heredibus continget decedere, quod predicta, 
heredes scilicet et possessiones totaliter redeant in potestatem 
eeclesie Frisingensis. Datum Wienne, III. kal. Maii, anno domini 
M. CC. XXXIII. 

Orig., Pgt, anhgdes Sigel in Fragment, k. k. geh. Haus-, Hof- und 


Staatsarehiv zu Wien. — Cod. 191, f. 34, k. Reichsarchiv zu München; 
Meichelbeck 11/1, 12. 


135. 


1236, Juli, ..... Herzog Fridrich von Österreich verpfändet dem Bisthume 

Freising für 500 Mark, welche sein Vater noch aus den Lehen der Windischen 

Mark demeelben schuldete, den Markt Aschbach in Nieder-Osterreich, den er 
als Lehen von Freising besase. 


Fr. dei gratia dux Austrie et Styrie et dominus Carniole. Te- 
nore presentium notum fieri uolumus vniuersis, quod nos forum 








133 


Aspach quod ab ecclesia Frisingensi in fevdo habere dinoscimur, 
venerabili domino nostro eiusdem episcopo pro quingentis mareis 
argenti quas pro feudo marchionis Ystrie quod est in Marchia, pie 
memorie pater noster eidem ecclesie tenebatur, obligauimus, tali 
pacto quod cum nos dietam pecuniam episcopo memorato vel eius 
successori soluerimus, predietum forum nomine fevdi ad nos redeat 
absolutum. Ad cuius rei memoriam Ipresentem paginam venerabilis 
domini nostri archiepiscopi Salzburgensis et nostri sigillis iussimus 
communiri. Datum anno incarnationis domini M. CC. XXXVT., VII. 
indictione, mense Julii. 


Orig., Pgt, von 2 angehgt. Sigel nur mehr unbedeutende Bruchstücke, 
k. Reichsarchiv zu München; ebend. Cod. 191, f. 34’; Meichelbeck IL/1, 15. 


136. 


1236, Juli, ..... Herzog Fridrich von Österreich verpfündet dem Bischofe 
von Freising, für gehabte Reiseauslagen in seinem Interesse nach Rom im 
Betrage von 500 Mark Silbere, den Markt Aschbach. 


Nos Friderieus de gracia dux Austrie et Styrie et dominus 
Karniole !) tenore presencium notum fieri volumus vniuersis, quod 
forum in Aspach quod ab eeclesie Frisingensi in feodo habere 
dinoseimur, venerabili domino eiusdem ecclesie episcopo pro quin- 
gentis marcis argenti in quibus sibi et eeclesie sue tenemur pro 
expensis factis ad curiam Romanam et diuersis obsequiis, obligaui- 
mus tali pacto quod cum nos dietam pecuniam episeopo memorato 
vel eius successori soluerimus, predictum forum nomine feodi ad nos 
redeat absolutum. Ad cuius memoriam presentem paginam venera- 
bilis domini nostri archiepiscopi Salzburgensis et nostri sigilli(s) 
iussimus communiri. Datum anno incarnaeionis domini M. CC. XXXVI., 
(VIIII.) indictione, mense Julii. 


Aus Vidimus des Graf. Heinr. v. Hardeck ddo. 1267, 21. März, Amstetten, 
Cod. 191, f. 61, k. Reichsarchiv zu München. 





] Codex bat Karinthie. 


134 


137. 


12936, Juli, ..... Herzog Fridrich von Üsterreich verpfündet dem Bischofe 
K. von Freising, für dessen Auslagen in seinem Interesse am kais. Hofe im 
Betrage von 500 Mark Sübers, den Markt Aschbach. 


Fr. dei gracia dux Austrie et (Styrie,) dominus Carniole. Te- 
nore presencium notum fieri volumus vniuersis, quod nos forum Aspach 
quod ab ecclesia Frisingensi in feodo habere dinoseimur et confite- 
mur, venerabili domino nostro eiusdem ecclesie episcopo Ch. pro 
quingentis marcis argenti oecasione expensarum quas idem epis- 
copus in euria domini nostri Fr. serenissimi imperatoris Romanorum 
nostro nomine atque de mandato nostro fecisse dinoscitur, obligaui- 
mus tali pacto, quod cum nos diefam pecuniam episcopo memorato 
vel eius successori soluerimus, predictum forum nomine feodi ad nos 
redeat absolutum. Ad euius rei memoriam presentem paginam vene- 
rabilis domini nostri arehiepiscopi Salzburgensis Eberhardi et nostri 
sigillus iussimus eommuniri. Datum anno inearnacionis domini 
M. CC. XXXVL, nona indictione, mense Julii. 


Cod. 191, f. 281, k. Reiehsarchiv zu München 


138. 


1238, März, Padua. Kaiser Fridrich II. beurkundet den Vergleich zwi- 
schen Bischof Konrad I. von Freising und dem Grafen Albert von Tirol betr. 
Schäden, welche Letzterer dem Ersteren zufügte. 


F. dei gracia Romanorum imperator semper augustus, Jerusalem 
et Sycilie rex. Per presens scriptum notum faeimus vniversis, quod 
constituti in preseneia nostra C. venerabilis episcopus Frisingensis, 
dilectus prineeps noster et Albertus comes  Tyrolensis fidelis 
noster compromiserunt in venerabilem archiepiscopum  Salzburgen- 
sem et episcopum Patauiensem dilectos prineipes nostros, comitem 
Meinhardum de Gorizia et Heinrieum Aquensem prepositum et fide- 
lem nostrum stare dicto eorum super dampnis illatis ab eodem 
eomite episcopo nominato de triennio antequam eoncordia inter eos 
apud clausam Sabyone ordinata fuisset in nostra presencia, que 





135 


tamen sieut asserebant, fuit minime obseruata, pro quibus tune 
emendandis apud eundem loeum dictus comes sibi posuerant(!) 
fideiussores et de dampnis que sibi intulit postquam dicta compo- 
sicio fuerat ordinata usque ad diem presentem, promittentes eorum 
arbitrio per omnia obedire. Nominatus igitur comes de arbitrio pre- 
dictorum et ordinacione nostra promisit dieto episcopo uel succes- 
soribus suis qui pro tempore fuerint, pro resareiendis dampnis sibi et 
eeclesie sue illatis sieut superius est expressum, persoluerint (!) 
trecentas marcas argenti ad pondus Colonie uel tria millia librarum 
Veronensis monete, x libris pro marca qualibet computatis, quarta 
decima die post festum beati Martini proxime futurum terciodecima 
indictione, et xxv earradas vini apud Bozanum infra eundem termi- 
num ad mensuram Bozanam, et si forte prenominatus comes idem 
promissum non eurauerit adimplere, prefatus comes Goricie, Vlricus 
de Bozano, Vlrieus de Risenberch(!), Heinrieus burchgrauius de Lünz 
et Engelmarus Tarant fideles nostri data fide in manus archiepiscopi 
preseripti iurauerunt ex nune intrare Brixinam abinde nullatenus 
antequam prefato episcopo tam de prescripta summa pecunie quam 
etiam de vino per comitem Tyronensem (!) satisfactum fuerit, reces- 
suri. Dieta uero solueio pecunie est sub prepositi et decani Brixinen- 
sis et Arnoldi de Rodench testimonio facienda, nee probari poterit 
ipsa solucio nisi per testes ipsos aut certos nuncios eorundem.. Ad 
euius facti euideneiam et utriusque partis instanciam presens scrip- 
tum fieri et sigillo nostro iussimus communiri. Huius autem rei 
testes. sunt Eberhardus archiepiscopus Salzburgensis, Rudigerus 
episcopus Patauiensis, Ch. abbas de Tegernse, Heinricus Aquensis 
prepositus, Eberhardus: decanus Frisingensis, Meinhardus comes 
Gorieie, Egeno comes de Parrano(?), Hauuardus iudex Brixinensis, 
Vsealeus de Dewin, Vlrieus de Rifenberch, Heinricus de Luenz, 
Vlrieus de Bozano, Engelmarus Tarant et alii quamplures. Datum 
Padue anno dominice incarnaeionis millesimo CC. XXX. octauo, 
mense Marcio, XII. indictione. 


Cod. 191, f. 75’, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/1, 16. 


136 


139. 


1940, 29. Dec., Wien. Herzog Fridrich von Österreich nimmt die Vogtet 
von Enzersdorf an sich, nachdem dieselbe durch Bischof Konrad von Freising: 
von Ulrich von Pillichsdorf mit 500 Pfennigen war gelöst worden. 


Nos Fridericus dei gracia dux Austrie et Styrie et dominus. 
Carniole omnibus hanc paginam inspecturis notum fieri eupimus per 
presentes, quod induetu, meritis et dilectione nostri domini et amici 
venerabilis episcopi Frisingensis aduocaciam in Enzenstorf extraxi- 
mus de manibus seu potestate nostri ministerialis Vl. de Pilhdorf pro 
quingentis talentis ipsi per nos et dictum dominum nostrum Frisin- 
gensem episcopum pretextu huiusmodi integraliter persolutis, condi- 
eionibus hiis adiunctis vt in eternum nostre potestati et vsui nec non 
heredum nostrorum aduocacia huiusmodi sit addicta, quod vtique 
promisimus fide data, nobis in penam et nostris heredibus si per. nos 
vel nostros heredes alienata fuerit statuentes, vt ex ipso facto dicta 
aduocacia vacare debeat ecclesie Frisingensi. Vt autem huiusmodi 
negocium robur obtineat perpetue firmitatis, presentem cartam iussi- 
mus sigilli nostri munimine roborari, testibus qui presentes fuerant. 
subnotatis, comite Hermanno et comite Ottone de Ortenburch, Wern- 
hardo de Schawenburch, Gebhardo de Tolnze, Heinrico de Prunne,,. 
Heinrico de Liehtenstein, Heinrico de Hakenberch, Ottone de Has- 
lawe, Heinrico pincerna de Hauspach, Ottone de Missowe et aliis 
quam pluribus. Acta sunt hec anno domini M. CC, XLL, indic- 
tione XIII. Datum Wienne Ill. kal. Januarii. 


Cod. 194, f. 60', k. Reichsarchiv zu München, ebend. Cod. 189, f. 61; 
Meichelbeek, IL./1, 19. 


140. 


1242, 7. Nov., „Lovpe“. Herzog Fridrich von Österreich verspricht vor 
der Vogtei zu Enzersdorf nicht mehr als 30 Pfd. Wiener Pfennige jährlich. 
sich entrichten zu lassen. 


Nos Friderieus dei gracia dux Austrie et Styrie et dominus 
Carniole notum fieri volumus huius scripti testimonio vniuersis, quod 





137 


precibus dileeti nostri domini et amici Ch. venerabilis Frisingensis 
episeopi inclinati de aduocacia in Enzenstorf tantum xxx talenta 
Wiennensis monete semel singulis annis nos promittimus accepturos, 
eoneessione huiusmodi et gratia per nos facta huius instrumenti 
testimonio perpetuo valitura. Datum aput Lovp VII. idus Nouembris 
anno domini M*, CC. XLII. 


Cod. 191, f. 26’ und 189, f. 62’, k. Reichsarchiv zu München. 


141. 


1242, 7. Nov., „Lovppe“. Herzog Fridrich von Österreich verspricht dem 
Bischofe Konrad I. von Freising künftighin an der Vogtei von Enzersdorf 
mit ciner Gebühr von jährlichen 30 Pfd. Wiener Pfennigen sich zu begnügen. 


In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Nos Friderieus dei 
gracia dux Austrie et Styrie et dominus Carniole vniuersis Christi 
fidelibus in perpetuum. Huius scripti testimonio notum fieri volumus 
vniuersis, quod dilecti domini et amici nostri Chvnradi venerabilis 
Frisingensis episcopi precibus inclinati hane sibi et ecclesie Frisin- 
gensi fecimus gratiam, vt pro toto iure.quod de aduocacia in Enzin- 
stor nobis cedere deberet singulis annis in festo Purificationis 
sanete Marie tantum xxx talenta Winnensis monete recipiamus. Ut 
autem hee gracia et concessio nostra episcopo et ecclesie Frisin- 
gensi perpetuo inconuulsa permaneat, presentem paginam nostro 
fecimus sigillo communiri. Testes sunt venerabilis dominus Rud- 
gerus Patauiensis episcopus, Vlrieus de Memninge et magister 
Vlrieus de Chirichpereh iam diete ecclesie canonici, Gotschalcus 
plebanus de Holaerbrünne, laiei Anshalmus de Justinge, Gebhardus 
de Tolnze, Vlrieus de Wikershoven, Vlricus de Chirchlingen, Wolf- 
gerus de Parówe, Otto de Valchünschirichen, Dietrieus de Tobra, 
Chunradus de Humbel, Heinricus de Vagen, Perhtoldus de Gebol- 
vespach, Eberhardus de Newertinge et alii quam plures. Acta sunt 
hee aput Lovppe VII. idus Novembris anno domini Me. CC. XLII. 


Cod. 191, £. 42', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II./1, 19. 


138 


142. 


1243, 10. März, Haimburg. Ulrich von Himberg verzichtet gegen Bischof 
Konrad I. von Freising auf die von Herzog Fridrich ihm zu Lehen gegebene 
Vogtei von Enzersdorf gegen Abfindung von 500 Pfd. Wiener Pfennigen. 


Ego Viricus de Himperch scire volo tenore presencium vniuer- 
sos, quod aduocaciam aput Enzinstorf quam a domino meo Friderico 
illustre(!) dvce Austrie et Styrie ac domino Carniole nomine feodi 
possidebam, liberaliter et voluntarie resignaui, renuncians omni iuri 
quod in eadem aduocaeia michi vel meis competebat heredibus aut 
competere videbatur, et dilectus dominus meus Chunradus venera- 
bilis Frisingensis episeopus vt eandem aduocaciam a me de bona 
mea redimeret voluntate, quingenta talenta Wiennensis monete michi 
dedit et dari procurauit integraliter pro eadem, quam pecuniam me 
eonfiteor recepisse testimonio huius scripti. Et vt huius aduocacie 
resignacio ac solucio facta pecunie memorate non possint recipere 
dubium in futurum presentem paginàm non solum sigilli mei, verum 
eciam predicti domini mei dvcis ac aliorum sigillorum que obtinere 
potui procuraui karaetere communiri ad  perpetue(!) huius faeti 
memoriam et cautelam. Datum Heimburch anno domini millesimo 
CC. XL. tercio, VI. idus Marcii coram testibus subnotatis, domino meo 
Friderico illustre duce Austrie et Styrie ac domino Carniole, Chun- 
rado de Hardeke, Hermanno. de Ortenburch, Willelmo de Hunen- 
burch, comitibus, Ottone de Zloenz, Gebhardo de, Tolnz, Anshalmo 
de Justingen, Poppone de Pezla, Wernhero de Labir nobilibus, 
Kadoldo de Poungarten, Heinrico de Halkimberch, Alberone de 
Kunringen, Alberone de Swarzenawe, Chunrado de Zelkingen, 
Ottone de Missawe, Heinrico de Haugsbach pincerna, Heinrico 
de Gretsehinstain, Zlawat dapifero, Wolfkero de Parowe, Vlrico 
de Hutendorf, Cholone de Vronhoven, Ottone de Walckuns- 
kirichen camerario, Dietrico de Dobra pincerna, Wernhardo, Pru- 
zelino et aliis quam pluribus fide dignis quorum non sunt nomine 
hie notata. 


Cod. 191, f. 57, k. Reichsarchiv zu München, ebend. Cod. 189, f. 63; 
Meichelbeck IL/2, 4, Nr. 7. 








139 
143. 


1244, 20. Febr., Wien. Graf Hermann von Ortenburg stellt an Bischof 
Konrad I. von Freising Güter zu Drauhofen zurück, welche er als angebliches 
Erbe von seinem Oheim unrechtmässig eine Zeitlang besessen hatte. 


Notum sit omnibus tam presentibus quam futuris, quod ego 
comes Hermannus de Ortenburch possessiones quasdam sitas in Tra- 
houen, quarum prouentum et vsufructum iam diu tenui et percepi, 
credens hoc mihi competere occasione hereditatis patrui mei co- 
mitis Heinrici de Wartenberch, confiteor tenore presencium et pro- 
testor pertinere ad ecclesiam Frisingensem ad quam spectant ut pote 
dominicalia pleno iure, vnde nune saniori consciencia instructus er- 
rorem preteritum purificans in manum domini mei Chunradi vene- 
rabilis Frisingensis episcopi renuncio predietis possessionibus et sicut 
pertinenciis hactenus a me preter iusticiam usurpatis, qui eciam ex 
diuina clemeneia et sui gracia et iniurias eeclesie sue pretextu supra- 
diete vsurpacionis irrogatas relaxauit in domino et remisit. Et ne a 
me uel a meis uel a quolibet heredum meorum de predictis ualeat lis 
et questio suscitari, presens instrumentum in testimonium renuneia- 
eionis trado ecelesie Frisingensi meo sigillo consignatum, presentibus 
testibus subnotatis qui sunt dominus Wernhardus, C., Heinricus ca- 
pellani domini Frisingensis episcopi, dominus Gebhardus de Tolnz, 
H. Wagnarius, Albertus de Ardacher, H. de Niwertingen milites, 
Heinricus de  Hohenbureh, comes Meinhardus de  Rotenek :) 
et alii quam plures. Datum Winne anno domini M. CC. XLIIII, 
XI. kal. Mareij. 

Cod. 191, f. 86', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck IIA, 21. 


144. 


1245, 4. Aug., Lyon. Papst Innocenz IV. beauftragt den Bischof von Seckau 

und andere Genannte, dem Bischofe von Freising zu den von dem Grafen von 

Tirol und den Gebr. Heinrich und Otto von Welsberg demselben entzogenen 
Einkünften zu verhelfen. | 


Innocentius episcopus seruus seruorum dei. Dilectis filiis . . . 
electo Secovensi, . . . de Frisiaco et . . de saneto Virgilio eccle- 


l Ob es nicht eher comitis Meinhardi heissen sollte ? 


140 


siarum prepositis Salzburgensis dyocesis salutem et apostolicam be- 
nedietionem. Querelam venerabilis fratris nostri episcopi Frisingensis 
recepimus continentem, quod nobiles viri . . . comes de Tyrol, 
Hainrieus et Ot. de Welfsperch fratres Curiensis et Brixinensis dyo- 
eesis ipsum quibusdam reditibus et rebus aliis ad eum de iure spectan- 
tibus contra iusticiam spoliantes, redditus ipsos per septennium pro 
sue uoluntatis libito (!) perceperunt in ipsius preiudicium non modi- 
eum et grauamen. Vnde dictos nobiles rogandos duximus attentius et 
monendos nostris sibi datis litteris in mandatis, ut eidem episcopo 
redditus ipsos et alia sine qualibet difficultate restituere et de per- 
ceptis satisfactionem congruam ut tenentur, exhibere procurent. Quo 
circa discretioni vestre 1) per apostolica seripta mandamus, quatenus 
si dicti nobiles mandatum nostrum neglexerint adimplere, nos eos ad 
id monicione premissa per censuram ecclesiasticam appellatione re- 
mota cogatis, constitutione de duabus dictis in concilio generali edita 
non obstante. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, 
duo vestrum ea nichilominus exequantur. Datum Lugduni, II. nonis 
Augusti, pontificatus nostri anno tercio. 


Cod. 191, f. 81; k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck IL/1, 26. 


145. 


1945,31. Aug, ..... Graf Konrad von Neuburg tritt unter Vorbehalt des 
Nutzgenusses seine sämmtlichen Güter in Baiern und Österreich an das Biethum 
Freising ab. 


Nouerint vniuersi presentem paginam inspecturi, quod ego Ch. 
comes dietus de Niwenberch Frisingensis dyocesis omne dominium 
rerum siue mobilium siue inmobilium sev se mouencium tam in Ba- 
waria quam in Austria quam etiam vbique locorum iure proprietario 
me respiciencium dedi et transtuli iure plenissimo kathedrali ecclesie 
Frisingensi, omnium predictarum rerum usufructum mihi pro tem- 
pore vite mee reseruans, salua tamen ipsarum rerum proprietate quam 
transtuli ad ecclesiam memoratam. Homines quoque mei nobilis con- 
dieionis ad debitum ecclesie Frisingensis suisque in futurum episco- 
pis seruicium vtpote ministeriales iureiurandi (!) se vinculo astrinxe- 


1 Cod. hat irrig tue. 


141 


runt, niehilominus tempore predieto mihi obsequia non incongrua 
depressuri, adieeti (!) inquam vt mei liberi virilis sexus, si quos ex 
libera genuero, hec mea gesta, dum sue fuerint compotes racionis, in 
ecclesia kathedrali coram pro tempore episcopo et canonicis, neenon 
ministerialibus diete kathedrali eeclesie approbent et affirment. Ce- 
terum si qui eorundem liberorum hec vel negligere vel hiis attempta- 
uerint ouiare (!), ab omni quod in suprafatis possessionibus iure iuxta 
predietum modum habere poterant, cadant destituti. Plane et huie ego 
me subieci liberaliter neccesitati, ne si corrupto (!) mutato forsitan 
consilio suique supradictorum attemptauero quod absit contraire, pari 
eum liberis meis in sepe dictis rebus et iuribus pena astringar. Ade- 
rant autem predicte tradicioni Eberhardus decanus, Fridericus sancti 
Andree prepositus, Eberhardus Werdensis prepositus, Petrus saneti 
Viti prepositus, Friderieus de Reurippe, Otto Sappo, Wernhardus de 
Weilhaim, Fridericus vicedominus canonieus Frisingensis, Heinricus 
de Weilhaim, Heinricus de Hohenburch nobiles, Chvnradus de Humel 
pineerna, Heinricus de Wagen dapifer, Bertoldus de Vagen, Heinrieus 
de Niwertingen milites ministeriales Frisingenses, Heinricus de Vagen 
iunior, Ludwicus de Pütelpach, Vlricus Gretzel et alii quamplures. In 
huius itaque rei testimonium et habundantem cautellam (!) meo sigillo 
presentem paginam per manum Chunradi notarii seriptam placuit com- 
muniri. Octa sunt hec II. kal. Septembris anno gracie M. CC, XLV. 


Cod. 191, f. 28', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1I,4, 27. 


* 


146. 


e1245,......... Ritter Otto, Herr zu Steier, sandet dem Bischof 
Konrad I. von Freising & Lehen zu Klausen und Öd auf, damit derselbe sie 
den Gebrüdern von Neudorf verleihe. 


Reuerendo in Christo patri ac domino Conrado Frisingensis 
eeclesiae episcopo Otto miles dominus de Styre affectuosum et pa- 
ratum ad omnia famulatum. Protestor praesentibus coram uobis, quod 
quinque pheoda quae uestra gratia mediante hactenus possedi titulo 
feodali, quorum quatuor super locum dietum Clusa sunt posita, et re- 
siduum super solitudinem dictam uulgariter Oede uobis uoluntarie et 
libere eum omni iure quo illa possedimus, reconsigno et seilicet re- 
siduo (?), ut mei causa seruitii Henrico de Neundorf et suis fratribus 


142 


conferatis cum omnibus pertinentiis et iuribus sicut a me ab ecclesia 
Frisingensi et vestra munificentia eadem sint possessa. Feoda enim 
de quibus agitur, ad manus aliorum' transferre disponens (!) causis 
aliquibus est intereeptum, maxime cum predieti fratres in eisdem 
priores fuerint possessores et ideo maiori instantia uestre paternitati 
porrigo preces meas. Testes autem qui huie seripto pr&sentes aderant, 
est (1) meus frater Duringus et Cunradus de Gailspach, Otto de Chel- 
dorf et Theodorieus de Vokkenberg et Ericus Bauarus. 


Aus einer handschriftl. Genealogie der Grafen u. s. w. von Steier, verfasst 
von V. Prevenhueber, 1637, im Archive zu Eschelberg, Urkundenbuch des 
Landes o./d. Enns III. 127, Nr. 126. 


147. 


c.1245,...,.... Graf Hermann von Ortenburg u. a. gen. Schiedsrichter 

vergleichen zwischen Bischof Konrad I, von Freising und seinem Amtmann 

von St. Peter a/ Kammersberge in Steiermark einer- Wulfing von Stubenberg 
andererseits in nicht näher bezeichneten Angelegenheiten. 


Ego Hermanus comes de Ortenburch, Gebhardus de Tolnz, 
Heinricus de Vagen (leerer Raum) vniuersis presens seriptum in- 
tuentibus et audituris eupimus fieri manifestum, videlicet quod C. ve- 
nerabilis Frisingensis episeopus et dominus Wifingus de Stuben- 
bereh communi accedente voluntate super controuersiis que idem 
Wlfingus dieto venerabili Frisingensi episcopo et Hainrieo officiali 
suo de saneto Petro intulit et irrogauit, in nos tanquam in arbitros 
eonpromiserunt in hune modum, videlicet quod haberemus auctori- 
tatem liberam deeidendi controuersiam que uertitur inter eos, hae 
tamen adieeta penà, quod si quis illorum in nos eonpromittencium 
nostro stare uel parere arbitrio recusaret, quod quidam qui tunc in 
eonpromisso expressi nominati fuerant et qui adhue nominabuntur 
dum necesse fuerit, per obstagium hoc est per alicuius ciuitatis uel 
alterius loci introitum tanto tempore artarentur, donec ad illorum exi- 
tum nostrum obseruantis arbitrium consensus accederet et voluntas. 
Cvm igitur per modum supra tactum habeamus inter memoratos arbi- 
trandi liberam faeultatem, tenor et series arbitrii nostri sit talis. Ar- 
bitramur igitur quod dominus Wifingus de Stubenberch ante omnia 
relaxet Heinrico officiali de sancto Petro xxx marcas argenti, pro 








143 


quibus persoluendis idem H. eidem W. (dedit) fideiussoriam cautionem 
et quod idem W. obligatus sibi per hune modum fideiussores . . . . 
arceat et compellat, quod pro eisdem xxx mareis argenti memoratum 
H. officialem de cetero non impetunt, nee infestant (!). Arbitramur 
etiam quod supradictus W. prefato H. pro recoinpensaeione suorum 
grauaminum et dampnorum conferat redditus v marcarum Frisacensis 
monete sitos infra Chez et Judenburch cum iure feudali absolute et 
libere sibi et suis heredibus possidendos. Pro offensis autem et gra- 
uaminibus abolendis in quantum hace in parte venerabilem Frisin- 
gensem episcopum respiciunt, inducias impetrauimus usque ad festum 
proximum beati Johannis baptiste tali adiecta condicione, vt idem W. 
medio tempore laboret modis omnibus apud sepe memoratum epis- 
copum pro composicione amicabili et pro sue gracie plenitudine ob- 
tinenda. Verum si forte idem W. hac in parte inuentus fuerit ne- 
gligens et remissus, tunc illi quorum supra reticentur nomina, sint ad 
penam subeundam quam supra expressimus, donec ad voluntatem ob- 
seruantis nostrum arbitrium obligati. 


Orig., Pgt., mit anhüngendem Sigelbruchstück, k. Reichsarchiv zu 
München. 


148. 


1246, 31. Dec., Wien. Graf Konrad von Neuburg tritt seine sämmtlichen 
Güter in Baiern und Österreich gegen Bezug deren Einkünfte für sich und 
seine gesetzlichen Erbsnachfolger an Bischof Konrad von Freising ab. 


Ego Chvuradus comes de Niwenbure diocesis Frisingensis 
vnisersis hane paginam inspecturis inperpetuum. Etsi ex uirtute 
aetionis a fidelibus res geste merito gaudere debeant perpetuo firmi- 
tate, ad cautelam tamen expedit propter hominum labilem memoriam 
singula que utiliter acta fuerint, scripto autentico roborare. Noscant 
ergo tam modernorum etas quam futurorum posteritas, quod ego 
predictus Chünradus comes de Niwenbure thesaurizare thesaurum 
in celo cupiens qui non perit, homines ac vniuersas et singulas pos- 
sessiones tam in Bawaria quam in Austria quam etiam ubique loco- 
rum, quesitas et inquirendas que me proprietatis titulo contingebant, 
de bona uoluntate donaui ecclesie sanete Marie in Frisingia nomine 
proprietatis perpetuo possidendas, nullo iure mihi et filiis meis si 


144 


forte aliquot per futuram uxorem que mee conditionis fuerit, proere- 
auero, nisi quantum presens instrumentum subsequenter declarauerit, 
in dietis possessionibus reseruato. Erit utique emolumentum tale 
mihi tempore vite mec e£ filiis meis quos de vxore que conditionis 
fuerit mee et non de alia, procreabo, in possessionibus seu proprieta- 
tibus memoratis, quod videlicet prouentus singulos qui percipi pote- 
runt, mihi offieiales episcopi Frisingensis quieunque pro tempore 
fuerint, quos idem prefecerit possessionibus antedietis, sine dimi- 
nutione qualibet quoad uixero ministrabunt, qui etiam offieiales in 
possessionibus memoratis mee obedient per omnia voluntati, excepto 
dumtaxat quod mihi easdem non est lieitum vel vendere vel distra- 
here vel obligare, filiis meis de legitima ut predixi, mihi suo tantum 
tempore suecedentibus in consimili emolumento. Si uero futuri filii 
mei quiequam iuris ultra quam premissum est, sibi adtemptauerint 
vendicare, ex tune in antea non solum a consolatione quam Frisin- 
gensis pontifex esset faeturus eisdem iuxta modum quem mihi duxi 
‚pro meo tempore reseruandum, erunt perpetuo alieni, verum etiam 
nichil iuris eos pronuntiavi habere in omnj pheudo, quocunque 
eenseatur nomine quod tenui a preside ecelesie Frisingensis, quod 
etiam pheudum cum prouentibus pereipiendis vacare pronuntio 
testimonio huius scripti si omni inpetenti in Bawaria et in Austria 
et alibi proprietates memoratas non satisfecero in hune modum 
ut ecelesie Frisingensis sit cautum et expediat in eternum. Ho- 
mines etiam mei tam minores quam maiores qui de mea voluntate et 
mandato ecelesie et pontifici Frisingensi fidelitatis iuramenta publice 
prestiterunt, ad me et filios meos si quos mee conditionis per uxorem 
procreauero, nullum respectum habebunt obsequio et fidelitate perpe- 
tuo si universa et singula que promisi, non fuerint fideliter obseruata. 
Que autem et qualia, quantum et qualiter dominus meus venerabilis 
Frisingensis episcopus Chünradus dare mihi in recompensationem pro- 
prietatum mearum in pecunia promiserit, eum pena adiuncta ex parte 
ipsius instrumenti mihi dati series manifestat. Vt autem hec rata per- 
maneant et ineonuulsa presentem paginam meo sigillo volui roborari. 
Acta sunt hee anno gratie millesimo CC. LVIL, II. kal. Januarij apud 
Wiennam. Aderant autem huie negocio Chunradus et Wernhardus et 
Ch*nradus notarius cappellani, Chünradus de Hintperch, Wolfger pin- 
eerna de Barówe, Engelwanus de Ahdorf, Heinrieus Vagenarius, 
Heinrieus de Gütenturn, Eticho de Herrantstein, Heinricus de Klaffen- 





145 


brunne, Vlrieus marscaleus, Chénradus de Wippenhüsen, Chunradus 
dapifer, ‚Chünradus, Otto de Alphiltüwe, Vlrieus Kraetzel, Vlrieus 
Gelttingaer, Fridericus de Niwenbnre, Vlrieus et Chunradus et Hein- 
ricus de Perkheim, Fridericus Perm?sel, Heinrieus de Ollingen, Otto 
filius. Alhohi, Chunradus de Forhah, Wisent iudex de Enzenstorf, 


et alii quam plures eum nobilibus Gebhardo et Heinrico de Hohen- 
burk. 


Orig., Pgt., anhängendes Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv 
zu Wien; k. Reichsarchiv zu München, Cod. 191. f. 29; Font. rer. Austr. I/i, 
2, Nr.-3.- 


149. 


1247, 19. Juli Passau. Bischof Rüdiger von Passau tritt dem Kloster 
Lilienfeld den Pfarrzehent von Probstdorf, den dasselbe von den Herzogen als 
lehenweisen Besitz erhalten, für 100 Pfad. eigenthümlich ab. 


Rudgerus dei gracia Patauiensis episcopus omnibus presentem 
litteram inspecturis salutem in domino. Notum uobis facimus, quod 
cum decima parrochialis eeclesie in Probstorff quam ecclesia sanete 
Marie in Liligenueld ex donacione dueum Austrie dum uiuerent, possi- 
debat, post obitum domini Friderici dueis Austrie qui eam ab eecle- 
sia Patauiensi feodaliter possedit, ad nostrum deuoluta dominium 
esset uacans, nos deuocionem eiusdem eeclesie et continua seruieia 
nobis exhibita et exhibenda in posterum aduertentes, ob remedium 
quoque anime nostre (nec non et) antecessorum et successorum 
nostrorum receptis ab ipsa eeclesia centum libris quas in necessi- 
tates reedifieationis eastri nostri in Greifenstain et municionis ciui- 
tatis nostre in sancto Yppolito conuertimus, ipsam decimam ad usus 
fratrum :diete ecclesie tradidimus perpetuo possidendam. Vt autem 
hec nostra donatio prefate ecclesie eum consenssu (!) eapituli nostri 
faeta obseruetur eidem ecelesie .a nostris successoribus et robur 
obtineat firmitatis, ad confirmationem et in testimonium huius rei pre- 
sentem litteram ipsi ecclesie dedimus robore sigilli nostri et capituli 
communitam. Huius rei testes sunt Pilgrimus abbas de saneta Cruee, 
Pertholdus abbas de Poumgartenberge, Dietricus abbas de Alders- 
paeh, Ernestus abbas in Wilheringe Cisterciensis ordinis, Gerho- 


chus archydiaconus, Vlrieus de Marnunge(?) archydiaconus, Diet- 
Fontes. Abthig. 11. Bd. XXXI. 10 


————— — 7 


146 


marus plebanus canonici Patauienses, Hadmarus de Wesin, Otto de 
Possemunster laici. Datum Patauie anno domini millesimo CCXLVVII., 
quarto idus Julii, pontificatus nostri anno quartodecimo. 


Cod. 871, ol. Österr. 78 (XV. Jhrh.), k.k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv 


zu Wien. 


150. 


1247, 24. Sept, Laibach. Herzog Ulrich von Kürnten sagt Schloss 
„Praunsdorf“ dem Bischofe Konrad I. von Freising heim, dass derselbe es den 
Gebrüdern Rudolf und Fridrich von Blindenbach verleihe. 


Nos Vlrieus dei gratia dux Karinthie, dominus Carniole con- 
stare volumus vniuersis intuentibus presens scriptum, quod ius feo- 
dale videlicet quod in castro Praunsdorf habuimus ab ecclesia Fri- 
singensi haetenus pacifice et quiete, ob formam conuentionis inter 
venerabilem episcopum Ch. eeclesie memorate videlicet et Rudolfum, 
Fridericum quoque de Plintenpaeh fratrem suum pro ipso eastro 
habite plenius conformandam ad manus dieti episcopi libere resigna- 
mus, vt ipsum castrum dicti fratres a domino episcopo sepedicto 
teneant deinceps iure feudi, salua niehilominus forma conuentionis 
eorundem quemadmodum in instrumentis domini episcopi plenius 
continetur. Preterea si dieti fratres de Plintenpach in forma ipsius 
comuencionis peccauerint et excesserint contra ecclesiam Frisingen- 
sem, nisi ipsos excessus emendauerint pena debita et statuta, pre- 
fatus episcopus memoratum castrum destruat per omnia et dissoluat, 
nec ipsum castrum ex tunc indissolutum sibi liceat obseruare. In 
euius rei testimonium conscribi iussimus presens scriptum nostri 
pendentis sigilli munimine roboratum. Datum in Laybaco anno domini 
M. CC. XLVIL, in die beati Rüdeberti. 


Orig., Pgt., anhgdes. Sigel, k. Reichsarchiv zu München; ebend. auch Cod. 
191, f. 6; Meichelbeck IL,2, 5, Nr. 10 und Oberbair. Archiv III. 277. 























147 


151. 


1947, ..... , Enns. Graf Otto von Eb(er)stein, Reichsverweser in Óster- 

reich, stellt dem Bischofe von Freising im Namen des Reiches genannte 

Bürgen für eine von demselben in Wien gethane Auslage von 700 Pfd. 
Pfennigen. 


Otto comes de Ebstein (!) sacri imperii per Austriam et Stiriam 
eapitaneus et procurator vniuersis presentem litteram inspecturis 
salutem. Notum facimus singulis et vniuersis presentium per tenorem, 
quod nos (Ottonem de Perhtoltstorf), Ottonem de Haselowe, Otto. 
nem de Missowe, dapiferum de Grizanstein et Witigonem scribam 
Austrie et Stirie fideiussores constituimus uenerabili domino Frisin- 
gensi episcopo pro dee talentis Wiennensium denariorum pro expen- 
sis suis faetis aput Wiennam, cuius peeunie medietas in festo 
Martini et altera medietas in Natiuitate domini eidem episcopo per- 
soluetur, hoe tamen pacto iuteriecto, quod si dominus imperator ante 
prefixos terminos per suas patentes litteras supradicto episcopo 
directas prohibuerit recipere (predictum?) episcopum pecuniam 
prelibatam, ex tune fideiussores predicti erunt absoluti, si autem 
dietus dominus i(mperator) medio tempore decesserit aut nos de 
medio reuocauerit uel si uiam carnis ingressi fuerimus uniuerse, 
aut (quod) si imperator dietam peeuniam nos soluere prohibuerit 
ante terminos statutos per suam preseneiam personalem, dieti fideius- 
sores esse debent similiter absoluti, item si de medio fuerit sublatus 
episcopus memoratus eadem (suo) decurrat [pecunia] successori. 
Adieimus eciam, si dicti fideiussores in solucione dicte pecunie sta- 
tutis terminis fuerint negligentes, Wiennensem intrabunt ciuitatem, 
non exinde exituri donee prefata peeunia dieto domino episcopo per- 
soluatur. In euius rei testimonium presentem cedulam nostro sigillo 
iussimus communiri. Acta sunt hee aput Anasum anno domini 
M. CC. XLVIL, V. indictione. 


Orig., Pgt., in der Mitte eine Lücke, Sigel abgerissen, k. Reichsarchiv zu 
Münehen. 


Die Stellen innerhalb runder Klammern von der Texteshand mit anderer Tinte 
über die Zeile gesetzt. 


10* 





148 


152. 


1948, 2. Jün., Gallenberg. Wilbirg, Konrad Gallos Tochter und Wer«os 
Gattin, verzichtet auf Liegenschaften zu Poschenig, welche ihr Gatte an das 
Bisthum Freising gegeben hatte. 


Ego Wilbirgis filia Chvoradi Gallonis vxor Wersonis sub huius 
seripti testimonio renuncio iuri proprietario quod habui in possessio- 
nibus Posenik sitis, ratam habens tradieionem per meum maritum Wer. 
factam ad ecclesiam Frisingensem sub 'hac condicione, vt si dietus 
maritus meus W. me superstite de medio fuerit sublatus, ego pro 
tempore vite mee predictas possessiones quiete debeo possidere. In 
euius rei testimonium hane paginam cum patris et dicti mei mariti 
sigillis, quia proprium non habui, testibus adnotatis volui roborari. 
Aderant autem huie renunciacioni Chvnradus Gallo pater eiusdem 
Wilbirgis, Stephanus eapellanus, Wilhalmus notarius de Lok, item 
Hilprandus de Neynnenhoven, Ditrieus de Rovsch, Marchwardus de 
Seynia, Vlrieus de Chazzenbereh, Vlricus de Sawa et alii quam 
plures. Datum aput Gallenberch, anno gracie M. CCXLVIII., IIH. idus 
Januarii. 


Cod. 191, f. 14', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1L/2, 6, Nr. 12. 


153. 


1248, 3. Jän., Lack. Vicedom Wertand, Gerloch von Stein und «Konrad 

gen. Gallo beurkunden die Bedingungen der Wiederaufnahme Wersos in die 

Gnade Bischof Konrads I. von Freising und verbürgen dem Letzteren die -Er- 
haltung derselben. 


Nouerint vniuersi tam presentes quam futuri presentem pagi- 
nam inspeeturi, quod eum nos Wergandus vicedominus, Gerlohus 
de Stein et ChYnradus dietus Gallo cum Wersone dominum nostrum 
Ch?nradum venerabilem Frisingensem episcopum accederemus, cu- 
pientes dietum Wersonem eiusdem domini episcopi gratie quam 
idem W. per illata sibi dampna grauius offenderat, reformare, ipsum 
dominum episcopum paratum inuenimus ad exaudiendum, ea tamen 
interposita ‘conditione vt dietus Wer. eidem episcopo xxx marcas 

















149 


Laibaeensis monete persolueret intra proximo venturam domini Nati- 
uitatem nobis prestantibus eautionem fideiussoriam, vt si predietum 
infra terminum domino episcopo prenotato expressa pecunia non sol- 
uatur, nos Lokam forum intrabimus inde nwllatenus exituri, donec 
viginti marce, quia x mareas dominus episcopus relaxauit, in inte- 
grum persoluantur eidem. Ad hee prefatus (Werso) xvi mansus in 
Posenike sitos quos idem W. ipsius post patris obitum ab eius W. 
matre comparatos, ipsius W. sorore Bertoldo de Graednik copulata 
et ab hereditate Wersonis separata, iure proprietario possidebat, 
nobis per interpositum ivramentum approbantibus, quod ipse W. 
easdem possessiones tradere posset libere et absolute vtpote pro- 
prias, in proprietatem Frisingensis eeclesie per manus nostras puta 
Wergandi vicedomini et Gerlohi de Stein tradidit pleno iure, addito 
pacto tali vt dietus Werso et ipsius vxor domina Willebirgis filia 
Ch. Gallonis ab eodem domino episcopo iure pfeudali(!) debeant 
hübas recipere memoratas. Obligauimus autem nos ad id per iura- 
mentum sub testimonio huius seripti vt sine fraude bono studio pro- 
euremus, quod si soror prefati W. vxor prenotati B. de Graednik 
predietam traditionem inpulsauerit, nos eam ab eadem inpetieione 
penitus quiescere faciamus. Preterea promisimus fide data per ius- 
ivrandum a nobis interpositum, quod omni remoto dubio obtineu- 
mus (!), quod eadem traditio per reuerendi patris nostri et domini 
B. sancte sedis Aquilegensis patriarche, ipsius quoque neptis nostre 
domine gloriose dveisse Austrie manus confirmetur. Igitur quodeum- 
que predictorum perduetum non fuerit ad effectum, ad ius quod ante 
oblatam satisfactionem ad Wersonem habuit episcopus, reuertetur 
secundum quod idem episcopus eoram memorato domino patriarcha 
per sententiam obtinuit super Sawam, Wersone iudicium declinante. 
Insuper vero xx marce supra notate domino episcopo per nos certi- 
ficate nichilominus debent termino statuto persolui. Adicimus etiam 
et profitemur, quod quieumque supra nominatam traditionem impetierit, 
nos easdem possessiones domino episcopo prefato tenemur defendere 
vtpote fideiussores. Testes dominus Eberhardus venerabilis decanus 
Frisingensis, Wernhardus, ChYnradus, magister Heinrievs, ChYnra- 
dus notarius sanctorum Andree et Viti Frisinge canonici tunc tempore 
domini Frisingensis episcopi capellani, Heinricus de Vagen, Engel- 
wanus de Ahdorf, Gotpoldus, Leonhardus, Jacobus gener eiusdem L., 
Ortolfus Jvdevs milites, Heinricus nobilis de Hohenbure. Vlricus 


150 


marsaleus de Otenbure, item Gerlohus de Loka, Wernherus et ChYn- 
radus filii prefati L., Wernherus et Pertoldus quondam officiales, 
Raebelinus et Pernherdus sagittarii, Wernherus de Richolsteten et 
Pirarius et alii quam plures. Acta sunt hec anno gratie millesimo 
ducentesimo XLVIIL, III. nonis Januarii, in ecclesia Loka. 


Orig., Pgt., von & angehgt. Sigeln nur Nr. 1 und & in Fragmenten vorhan- 
den; k. Reichsarchiv zu München, ebend. Cod. 191, f. 12; Meichelbeck II/2, 5, 


Nr. 11. 


154. 


1248, 1. Sept., Frisach. Erzbischof Philipp von Salsburg genehmigt die 
Anstellung eines gewissen W. durch Bischof Konrad ]. von Freising als Pro- 
visor zu Oberwelz. 


Ph. dei gratia eleetus Salzburgensis apostolice sedis legatus 
omnibus presentem paginam inspecturis sulutem(!) in domino Jesu 
Christo. Ne gesta rerum elabantur eum tempore, modernorum etas 
consueuit ea litterarum testimonio perennare. Hoc igitur scripto 
notum facimus vniuersis, quod eum uenerabilis in Christo frater Ch. 
Frisingensis episcopus ad quem ius patronatus in ecclesia Weltz 
noseitur pertinere, de consensu dileeti nobis Eberhardi de Wilheim 
prepositi Moseburgensis nepotis sui in eadem ecelesia dominum W. 
perpetuum loeauerit prouisorem, nos eiusdem W. honestatem simi- 
liter intuentes eandem locaeionem ratam per omnia habituri, presenti 
pagina confirmamus sigilli nostri minimine roborata, Datum huius 
in Frisaco anno domini M.CC.(X)LV(III.), kalendis Septembris, 


VI. indietionis. 


Orig., Pgt., im Jahresdatum sind die oben eingeschlossenen Zahlen (noch 
erkenntlich) ausradirt, ebenso stand statt kal. idib. und statt Sept. ein nicht 
mehr erkennbarer Monatsname, doch ist bei letzteren 2 Puncten die Cor— 
rectur sicherlich gleichzeitig, anhgd. Sigel in Fragment, k. k. geh. Haus-, 
Hof- und Staatsarchiv zu Wien. 





151 


155. 


1249, 2. Febr., ..... Gräfin Kunegunde von Wasserburg testirt ihre Güter 

in Niederösterreich, als Habs, Weikartsschlag, Heidenreichstein u. 8. w. dem 

Bisthume Freising und verfügt in gleicher Weise unter festgestellten Bedin- 
gungen über ihre Liegenschaften in Baiern. 


Uniuersis Christi fidelibus presentem paginam respecturis Chv- 
negundis comitissa de Wazzerbure salutem in omnium saluatore. Uni- 
uersorum noticie cupio declarare, quod per subscripta mearum dis- 
positionem rerum iure testamentario volens ordinare, huius rei gratia 
subnotatos in testimonium vtile duxi aduocare, Igitur in nomine do- 
mini heredem mihi instituo kathedralem ecclesiam Frisingensem 
eiusque pro tempore venerabilem ChYnradvm episcopum, nominatim 
in his prediis, Ragz, Wikartslage, Heidenrichestein, Lindestein in 
Austria eum omnibus eorum appenditiis, siue mobilibus siue se 
mouentibus seu inmobilibus ac generaliter vniuersis rebus que 
me quoquo contingunt iure, ubique locorum sitis, legans ut ex- 
pressa predia mox ut de medio euocata fuero, ad ecclesie memorate 
dominium transeant pleno iure. Preterea dicti C. venerabilis episcopi 
fidei committo, vt usufructum prediorum Degenperge et Pivgen cum 
suis attinentiis et insuper sexaginta librarum Ratisponensium monete 
reddituum rerum ex donatione propter nuptias obuenientium prioris 
matrimonii mei, nec non hereditatis bonorum fratris mei felicis recor- 
dationis Gebehardi ad me deuolute, duleissimo marito meo penes me 
bene merito ChYnrado comiti de Wazzerbure tantum in omne vite 
sue tempus ex integro derelinquat, eodem usufruetu proprietati post 
ipsius mariti mei obitum consolidando. Lego autem mee familie que 
mihi adhesit meque usque in obitum est secuta, res meas mobiles 
quecunque (!) nomine suppellectilis censeantur, per dietum episcopum 
cuique iuxta suum meritum distribuendas. Sane certa quod hec mea 
ordinatio per querelam inofficiosi testamenti iure ciuili nullatenus ex- 
pugnetur, seu quod eontra meas tabulas testamentarias nulli bonorum 
possessio iure pretorio tribuatur, cum nemo sit superstitum qui vel 
isto uel illo iure ad euacuandas presentium vires admittatur, ea pro- 
prii munimine sigilli, neenon venerabilis patris supradicti C. episcopi 
et Eberhardi Frisingensis decani et Friderici et Petri sanetorum 
Andree et Viti prepositorum, Wernhardi, Alberonis, Chvnradi, magi- 





152 


ster Heinriei. Chvnradi notarii canonicorum earundem ecclesiarum, 
vt pote hee aeta sunt presentia, volui roborari. Aderant etiam huie 
testamento nobilis vir Gebehardus de Tólnze, Chvnradus de Hum- 
: beln pineerna et Otto de Gotestorf. Acta sunt hec anno gratie mille- 
simo ducentesimo quadragesimo nono, IIII. nonas Februarii. 

Ego Eberhardus ecclesie Frisingensis decanus ordinacioni huius 
testamenti rogatus interfui et hie subscripsi. 

Ego Friderieus prepositus sancti Andree Frisinge ordinacioni 
huiüs testamenti rogatus interfui et hie subscripsi. 

Ego magister Petrus sancti Viti Frisingensis prepositus hwie(!) 
ordinaciom testamentarie rogatus interfui et hie subscripsi. 

Ego Wernhardus eanonieus saneti Andree Frisinge huic ordi- 
nationi testamentarie rogatus interfui et hie subseripsi. 

Ego Albero canonieus saneti Andree Frisinge huic órdinationi 
testamentarie interfui et hic subscripsi. 

Ego Chvnradus eanonicus sancti Andree Frisinge hvic ordina- 
tioni testamentarie rogatus interfui et hie subseripsi. 

Ego Heinrieus saneti Ahdree canonitts huie ordinationi rogatus 
interfui et hie subseripsi. 

Ego Chvntadüs canonicus saneti Viti Frisinge et pro tethpore 
n'ötarius huie ordinationi rogatus interfui et hic subseripsi. 

Ich Gebehart von Tolnze was an dem geschaeft vnd bins ovch 
gezivk. 

Orig., Pgt., siinmtliche Unterschriften eigenhändig, von 12 angehgt. Sigéln 
nur die Fragniente von 1, 2, 4, 5, 11 und 12 vorhanden, ; Meichelbeck 11/1, 32. 


156. 


1249, 30. April, ..... Hadmar von Kuenring verpfändet dem Bischofe 
Konrad I. von Freising Güter zu „Urleugstorf“ gegen genanntes Silbergeräth, 
dessen Lösung zu bestimmter Zeit er zusagt. , 


Á. B. 

Ego Hadmarus de EChvnting 
marschaleus Austtie notum vni- 
uersis facio [rotestanüo; quod 
dominus Ch. venerabilis Frisiti- 
gensis episcopus mbe petitioni 

annuens super villari meam in | amnuefis mihi Assignabit vnam 








Vrleugstorf bona fide michi mu- 
tuauit et assignauit pecuniam 
subnotatam videlicet vnam lagun- 
culam u. 8. w. 


Medio etiam tempore de- 


to. 
— 


153 


laguneulam et poekarium ı) que 
ponderant xv marcas auri preter 
dimidium fertonem, item duo pe- 
karia2) argentea deaurata que 
ponderant xxxii marcas argenti 
et i fertonem, item duas seutel- 
las ponderantes vi marcas et 
dimidiam marcam argenti, item 
duas seutellas que ponderant iii 
mareas argenti et i fertonem, que 
omnia obligaui pro lxiiii (marcis) 
argenti ponderis Ratisponensium 
et pro xlvi libris Ratisponensium 
et pro iii libris Ratisponensium, 
fide data promittens vt omni 
fraude et dolo exeluso infra pro- 
ximum solstitium redimam uni- 
uersa, quod si non fecero tam 
ego personaliter quam Engel- 
sehalehus de Kunigesprunne, 
Virieus de Sahsendorf, Chunra- 
dus de Kunring et Fridericus 
filius dicti Engels), Patauiam ei- 
uitatem introibimus *) nomine 
obstagii inde nullatenus exituri, 
donee sine dampno domini nostri 
episcopi predieti redimam vnt- 
uersa. Ceterum si medio tempore 
quod absit, de medio sublatus 
fuero, mei patrimonii heredes om- 
nia prenotata suppellectilia uel 
vtensilia redimere et memorata 
domino episcopo restituere tene- 
buntur. In euius rei testimonium 


nee ad diem übitus inei debet | presentes uolui mei sigilli muni- 


| In Cod. picarium; — 2 ebenso picaria; 3 ebenda Engelscalchi de Kuniges- 


P'nne; — £ ebenda intrabimus. 


a umb Aue ea hh M 


154 


dieta villa meis vsibus deseruire, | mine insigniri. Acta sunt hec 
si uero post obitum meum infra | anno domini M. CCXLVIIIL, pri- 
mensem post ammonieionem he- | die kal. Maii. 
redes mei prefatam p ecuniam Aus Vidim. des Grafen Heinrich v. 
siue supelleetilia vel vtensilia vt | p,raeck ddo. 4267, 12. März, — , 
supradictum est, prelibato do- | k. k. geh. Haus-. Hof- und Staatsar- 
mino episcopo restituere negle- | chiv zu Wien; Cod. 191, f. 61', k. 
xerint, tune ab omni iure quod Reichsarchiv zu München; Font. rer. 
. . . Austr. IL/1, 16. 
habent in eadem villa, omnimode 
ceciderunt et ipsa villa in Vr- 
leugstorf tamquam propria ex- 
tune primo incipiet deseruire 
Frisingensi ecelesie pleno iure. 
Ten(e)or insuper sepedicto do- 
mino episcopo restituere quar- 
tam dimidiam libram Monacen- 
sium, quas aput Aerding ex- 
pendi. 
(Schluss wie neben.) 


Cod. 191, f. 28, k. Reichsarchiv 
zu München: Meichelbeck 16.2, 7, 
Nr. 13. 


157. 


1251, 15. Juni, Lack. Bernhard, Herr in Krain, stattet dem Bisthume 

Freising den Markt Gutenwörth nebst anderen genannten Gütern in der windi- 

schen Mark zurück, welche sein Vater Herzog Ulrich von Kärnten demselben 
widerrechtlich vorenthalten hatte. 


Que aguntur in tempore (ne) labantur cum tempore, litterarum 
debent testimonio perhennari. (Tenore igitur presencium omnibus 
has litteras inspecturis tam) presentibus (quam futuris nos Vlricus 
filius Bernhardi serenissimi) dueis Karinthie et dominus Carniole 
recognoscamus(!) et manifeste ac publice protestamur, quod memo- 
ratus pater noster Bernhardus inclitus dux Ka(rinthie) eontra debi- 
tum iuris et iustieie ordinem possidendo detinet forum (Gvten) werde 
et montem qui Weinperch dieitur, et vniuersas villas in Marchia sitas 





155 


quarum nomina sunt hee, videlicet Zagrat, Clenonieh, Chraztn..., 
in Loknitz molendinum et mansum, Polanum maius et minus, 
Wre..z... duos mansos et molendinum, Drage, Altenburch, ambo 
Paiersdorf, nauigium Nabrego, Ztrug, Vreznich et Gavri et alias 
possessiones dieto foro et monti Weinperch attinentes et cetera (?) 
videlicet loca aquosa et siluosa, culta et inculta, fructifera et infruc- 
tifera que quondam n(obilis) et illustris Heinrieus marehio de Andess 
et Leupoldus inelitus (dux Aus)trie nee non et Friderieus eiusdem 
filius pie memorie iure (feudali) ab ecelesia Frinsingensi a multis 
retroaclis temporibus quiete et pacifi(ce posseder)unt, et que omnia 
post obitum predictorum noseuntur ad Ch(vnradum vener)abilem 
eeclesie Frisingensis episcopum et ad eandem eeclesiam eum o(mni 
[iuris?] ple)nitudine deuoluta, que nune omnia supradicta dietus 
pater noster p(ost obitum) memorati dueis Austrie Friderici pie 
memorie contra suam eonseiene(iam vi)olenter usque nune manute- 
nuit et adhue detinet oecupata. Recognoscentes igitur quantus fauor 
eiuibus ecelesie debeat adhiberi, lueide protestamur, cum prelibatus 
pater noster fuerit sublatus de medio et si nos superuixerimus, quod 
generaliter in omnibus prefatis prediis et possessionibus quoeunque 
iure ad sepedietam ecelesiam Frisingensem spectantibus nullam 
prorsus iurisdictionem, potestatem et auctoritatem possidendi et deti- 
nendi ex nune vsque in antea volumus nobis aliquatenus yendieare, 
immo volumus quod idem episeopus et omnes sui suecessores per 
patrem nostrum sibi et ecclesie Frisingensi ablata rehabeat et 
nomine eiusdem eeclesie rehabita eum omni iure, absolute, lihere, 
pacifice in perpetuum possideat et quiete. Ne autem nostra prote- 
staeio valeat in posterum infirmari, eandem supratactum modicum 
editam (!) duximus nostri sigilli munimine roborandam. Huius rei 
testes sunt, videlicet dominus Eberhardus Werdensis prepositus, 
Hainricus de Vagin, Wernherus de Lok et Wilhalmus, Chvnradus 
Gallo, Chvnradus purchgrauius de Leuntz, Jacobus de Gvtenberch et 
Rvydlinus de Pirbavmein. Datum in Lok anno domini M.CC.LI., 
indictione X., XVI. die exeunte. Junio. 


Cod. 191, f. 7, dureh Nässe sehr beschädiget und in den mangelhaften 
Stellen aus Meichelbeck II./2, 8,Nr. 15 oder aus dem Contexte ergänzt; k. Reichs- 
arehiv zu München, ) 





- 


156 


158. 


1951, 29. Juni, Innichen. Bischof Konrad II. von Freising beurkundet, dass 
Alheit von Messensee bei Silian und ihr Bruder Gerold dem Bisthume Freising 
genannte Leibeigene übertragen hätten. 


Nos Chvnradus dei gracia Frisingensis episcopus notum fleri 
eupimus vniuersis presentem paginam inspecturis, quod domina Al- 
heidis de Maessense et frater ipsius Geroldus, neenon et ipsius Al. 
liberi Ch*nradus, Agneta et Elisabeth famulam suam Alheidem filiam 
Perthe quam possederunt proprietatis iitulo, pleno ivre tradiderunt 
nebis et kathedrali nostre eeclesie Frisingensi tali conditione appo- 
Sita, vt dieta Al. gaudere debeat omni iure quo fruuntur homines qui 
vrbors lvte dicuntur nostre ecclesie attinentes. Et ne quis dietam Al. 
vel eius sueeessionem ad suum dominium reuocare valeat, in huius- 
modi tradicionis memoriam presentem paginam iussimus roborari. 
Acta sunt hec in ehoro Iticensi anno gratie millesimo ducentesimo 
quinquagesimo primo, III. kalendas Jvlii. Aderant autem testes Alt- 
mannus decanus, Ditrieus, Virieus, Chvnradus seriba, Albwinus, 
Ch?nradus tabellarius canonici Itieenses, Geroldus, Marquardus, 
Eckardus, Heidenricus, Otto ministeriales, Hiltegrimus, Jordanus de 
Hovuenvels homines Welfspergenses, Herbrandus officialis de Tessen- 
bere, Geroldus filius eiusdem et frater eiusdem G. Heinricus, Pertol- 
dus filius magistri Albani de Karttids et Fridericus frater eiusdem 
Pertoldi, Volker et Chynradus filii Altmanni Mesmarii de Karttids, 
Meinhardus et Ch?nradus et Heinrieus filii Chvnradi dieti Prenten de 
Hof et alii quam plures. 


Orig., Pgt., angehgt. Sigel ausgerissen, Stiftsarchiv zu Innichen. 





157 


159. 


(1252), 21. Jan., Lyon. Papst Innocenz IV. beauftragt den Bischof won. 


. Seckau mit der Entscheidung des Streites zwischen Bischof (Konrad) von Frei- 


sing und Herzog (Bernhard) von Kärnten betreffs der von diesem in Besitz ge- 
nommenen erledigten Freisinger Lehen des Herzogs von Österreich. 


Innocentius episcopus seruus seruorum dei. Venerabili fratri. . . 
episcopo Seeowensi salutem et apostolicam benedietionem. Cum, sicut 
ex parte venerabilis fratris nostri . . . episcopi Frisingensis fuit pro- 
positum eoram nobis, quedam ville, homines et possessiones et ivra 
et res alie quas quondam dvx Austrie ab ecclesia Frisingensi tenebat 
in fevdvum, ad ipsam sint dieto dvce mortuo devoluta, nobilis vir dux 
Karinthie senior predicta omnia per violentiam occupauit et detinet 
oceupata in eius et ecclesie prediete non modieum preiudicium et 
grauamen, ideoque fraternitati tue per apostoliea scripta mandamus, 
quatenus si res ita se habet, dietum dvcem Karinthie vt eisdem epis- 
copo et eeclesie villas, homines ae alia predieta restituat vt tenetur, 
monitione premissa per excommunieationis in personam et in terram 
eius interdieti sententias appellatione remota preuia ratione com- 
pellas. Datum Lvgduni, XII. kal. Februarii, pontificatus nostri anno 
sexto. 


Aus Urkunde der subdelegirten Richter ddo. 1252, 16. August, Juden- 
burg (Nr. 166) vergl. diese; Meichelbeck 11/2, 12 in Nr. 22. 


160. 


1252, 29. Mai, ..... Petrjarch Gregor vou Aquileja und Bischof Konrad I. 
von Freising vereinigen sich hinsichtlich der Zulassung und Behandlung der 
Käufe und Tausche zwischen ihren beiderseitigen Unterthanen. 


Notum sit vniuersis tam presentibus quam futuris, quod nos Gre- 
gorius dei graeia sancte Aquiligensis sedis eleetus et Chynradus per 
eandem Frisingensis episeopus super omni genere empeionis et vendi- 
eionis et aliorum contractuum que suborari (!) poterunt per homines 
nobis attinentes in utriusque (!) nostris distrietibus constitutos, tale 
statutum edidimus tam inter nos quam nostros homines ex nunc us- 
que in antea stabiliter obseruandum, cuius series talis est et ordo. 


! 





158 


Statuimus primo quod nullus ex nostris hominibus vendat vel mutuet 
alteri nisi eimentis aut mutuuin recipientis faeullate primitus diligen- 
cius considerata, ita videlicet quod res vendita vel mutuata in ualore 
non uideatur recipientis excedere quantitatem, vel certe vendens aut 
mutuum dans ab emente fideiussoriam caucionem recipiat pleniorem, . 
ne alienus inposterum propter ipsorum contractum aliqualiter debeat 
per ablacionem pignorum pregrauari Verum si forte emens vel mu- 
tuum accipieus in soluendo debito erga suum creditorem inuentus 
fuerit negligens et remissus, uolumus quod creditor suum debitorem 
per penam pignoris uisi prius requisito iudieio, non offendat. Quod si 
aliquis preter prenotatam formam pignus abstulerit, preda pocius quam 
pignoracio reputetur et iudex debitoris et pignus auferentis, si facere 
querenti iustieiam neglexerit, ipse iudex honus subire tenebitur de- 
bitorum. In huius rei stabilitatem presentem paginam scribi fecimus 
et nostrorum sigillorum pendencium munimine roborari. Aeta sunt 
hee anno domini M.CC.LIL, indictione deeima, IMI. kalend. Junii. 


Cod. 194, f. 9, k. Reiehsarehiv zu München; Meichelbeck IL/2, 9, Nr. 16. . 


161. 


1252, 31. Mai, Görz. Graf Meinhart von Górz bürgt dem Bischofe Kon- 
rad I. von Freising hinsichtlich weiterer Nichtbehelligung durch seinen Ministe- 
rialen Konrad von „Bitersperch“. 


Nos Meinhardus comes Gorieie, Aquilegeiüsis eeclesie aduocatus 
per presens scriptum notum facimus vniuersis, quod nos occasione 
captiuitatis Chvnradi de Bitersperch ministerialis nostri, quem suis 
carceribus dominus Ch. venerabilis Frisingensis episcopus tenuit 
quondam maneipatum, nolumus ipsum episcopum neque suos per nos- 
uel homines nostros vel etiam dieti ministerialis nostri amicos aliqua- 
tenus ex nune husque in antea molestari uel offendi, nos pro pace 
perpetua ipsi domino nostro episcopo memorato et suis hominibus 
obligantes. Datum Goricie anno domini M.CC.LII., indictione X, vlti- 
mo Maij. 

Cod. 191, f. 14; k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1I/2, 9, 
Nr. 17. 








159 


162. 


1252, 12. Juli, Gutenwörth. Liutpoid von Scharfenberg verzichtet auf 
seine Rechte auf Besitzungen zu Mötnik mit Ausnahme des Pfandrechtes, 
welches ihm bis zur richtigen Auslösung bleiben soll. 


Ego Livpoldus de Scharphenberch per presens scriptum decla- 
rare eupio v(niuersis tam presentibus) quam futuris, quod omni iure 
cessi penitus renunciando quod in possessionibus Motevnieh videbar 
(habere preter id quod sic)ut protestor, eedem possessiones cum 
omnibus suis pertinenciis a karissimo domino Chvnrado venerabili 
Frisi(ngensi episcopo) sunt obligate, pro xl mareis Lautstrostensis !) 
monete in festo Georii iuxta Marehie consuetudinem redimende, hae 
adieeta forma, vt earundem possessionum prouentus, quamdiu a me 
redempte non fuerint, percipiam absque peccato, quandocumque vero 
prenotata peeeunia mihi vel meis heredibus sieut premissum est, in 
festo beati Georii oblata fuerit pro solucione, prefate possessiones 
qualibet occasione postposita ad dominium ecclesie Frisingensis libere 
reuertentur. In cuius rei testimonium presentem paginam meo sigillo 
volui roborari. Aderant autem huic obligacioni Eberhardus Werdensis 
et Berenhardus Moseburgensis prepositi canoniei Frisingenses, Hein- 
ricus, Wilhelmus et Vlrieus fratres mei de Scharfemberch, Heinricus 
Vagenarius, Berhtoldus de Gurkevelde, Heinricus de Werde et alii 


quam plures. Acta sunt hec in Gvtenwerde anno gracie millesimo 
CC.LIL, II. idus Julii. 


Orig., Pgt., oben eine Lücke ausgemorscht (hier nach Cod. 191, f. 31' 
ausgefüllt), aufgedrucktes sehr verletztes Sigel, k. Reichsarchiv zu München; 
Meichelbeck 1L/2, 10, Nr. 19. 


163. 


1252, 3. Juli, Gutenwörth. Wilhelm von Scharfenberg verzichtet auf seine 
Rechte auf Güter zu Teltschach, ausgenommen die Pfandrechte, welche ihm 
bis zur Ablösung bleiben sollen. 


Ego Wilhelmus de Scharffenberch per presens scriptum decla- 
rare (cupio) vniuersis tam presentibus quam futuris, quod omni iure 





l Orig. hat Lanscronensis. 


160 


cessi penitus renuneiando quod in possessionibus Teltsaco videbar 
habere, preter id (quod) sieut protestor, eedem possessiones cum om- 
nibus suis pertinenciis a karissimo domino Chvnrado venerabili Fri- 
singensi episcopo sunt obligate, pro lx marcis Landestrostensis monete 
in festo beati Georgii iuxta Marchie consuetudinem redimende, hac 
adiecta forma vt earundem possessionum proventus, quamdiu a me 
redempte non fuerint, percipiam .ahsque peocato, quandocunque vero 
prenetata pecunia amihi vel meis heredibus .sicut premissum .est, in 
festo heati Georii oblata fuerit pro solucione, prefate possessiones 
qualibet oceasione postposita ad dominium ecelesie Frisingensis libere 
reuertentur. In euius rei testimonium presentem paginam meo sigillo 
volui roborari. Aderant autem huie tractatui Eberhardus Werdensis 
et Bernhardus Mosburgensis prepositi canonici Frisingenses, Hein- 
rieus, Livpoldus et Vlricus fratres mei de Scherffenberch, Heinricus 
Vagenarius, Perchtoldus de Gurkenvelde, Heinricus de Werde et alii 
quam plures. Acta sunt hee in Gutenwerde anno gracie M.CC.LII, 
III. idus Julii. 


Cod. 191, f. 13, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck n./2, 10, 
Nr. 20. . 


164. 


(1252), 30. Juli, Biber. Bischof Ulrich von Seckau überträgt das Richter- 
amt in dem Streite zwischen Bischof Konrad von Freising und Herzog Bern- 
hard von Kärnten an Dechant P. und Chorherrn R. von Seckau. 


Vlrieus dei gratia Secowensis episcopus. Dilectis in Christo fra- 
tribus P. decano et R. canonico eiusdem ecelesie salutem et frater- 
nam in domino karitatem. Mandatum domini pape recepimus in hec 
verba : 


Folgt nun der Auftrag Papst Innocenz IV. ddo. (1252), 21. Jünner, 
Lyon (Nr. 159). 


Quia vero citatis peremptorie partibus in Judenbure proxima 
die Veneris post ad Vincula Petri non possumus eidem cause in- 
teresse personaliter, aliis negotiis legitime prepediti, vobis in ipsa 
causa committimus vices nostras, discretioni vestre mandantes aucto- 
ritate qua fungimur, quatinus in eadem ratione previa procedatis 





161 


super illa qued «canonicum faerit statuatis, difünitiua famen nobis 
sententia reseruata. Datum in Pyber, UL kal. Augusti. 


Aus Urkunde der Beauftragten ddo. 1252, 16. Aug., Judenburg (Nr. 166), 
vel. @iese; Meichefbeck 11/3 12, in Nr. 22. 


165. 


1252, 4. August, Lack. Bischof Konrad von Freising vergleicht sich mit 
Gerloch von „Hertenberch“ wegen erlitiener Schüden und wegen der 'Be- 
fangennahme 'eimiger :oute desselben. 


Nos Chvnradus dei gracia Frisingensis episcopus presencium 
fenore tam presentibus guam futuris notum facimus vniuereis, quad 
post multam inter mos et Gerlhohvm (de Hertenberch?) ministerialem 
ducis Karinthie agitatam discordiam cum :endem .G. (in formam 
pJaeis et concordie rediuimus in hune modum, videlicet quod Alber- 
tum mili(tem.. . . .)te et Ottonem filium Meinhalmi:de Zevra quos ‚ho- 
mines nostri oecasiane pre(fate?) .dissensionis Yet] discordie capti- 
uarant, a vineulis feeimus enodari, (su)b tali siquidem certitudine 
adiunata primitus et premissa:quadıidem G. sine (oron)i serapulo-e22c- 
onis, nude pariter et aperte omnem materiam rancoris, adii.........a€ 
ipso (G.) vel a suis .conceptam per pacis oseulum qpestpesuit et nami- 
sit, sub pena dn(cen)tarum.marcarum.Laibanenais monate prowniltens 
quod .deinaeps ab omni genere (dam)pnorum,.grauamioum at iaiuria- 
rum que nobis et-eeclesie nostre ipse .G, et .aui;baetenus virrogane 
consweueranf, ex nuBc usgue in antea «debeant inyialahiliter.abeki- 
nere, pro quibus vtigue darspnis, ‚grauaminikns .et-iniuriis ‚endtandis 
et.pro inimieieiis.non reminiscendis quad wlgariter wrach dicitur, nobis 
idem G. de dietis ce marcis fideiussariam ,prestitit .oaugionem, .ep 
pretextu racionis quod si ipse (X vel suván aliquo-gemene,gaaua- 
minum nobis uel nostris irrogatorum 'eg]pahiles per rei  euidaneiam 
reperiantur, vel si quispiam nostrorum roinisterialium-nastro napine 
per imsiurandum interpositum ipsum 6. negantem «eonuiearit, idem 
G. reguisitus et monitus post admonicionem infra vniua.mensais apa- 
eium secundum estimacionem et quantitatem irrggati nobis dampni.sa- 
tisfaetionem et emendacionem debitam nobis et nastria sub.premissa 

Fontes. Abthlg. Il. Bd. XXXI. 11 


162 


pena ce marearum tenebitur.exhibere. Verum si forte talis culpa uel 
tam ardua causa emerserit, pro cuius qualitate sev quantitate noster 
offieialis qui pro tempore fuerit, emendacionem congruam vel satis- 
faetionem sufficientem ab eodem G. et suis habere nequiuerit, huius- 
modi eulpa vel causa donec ad nostrum aduentum (insta)ntem 
quieta permaneat et intacta. Qui seilicet G. post nostrum (de Car- 
niola?) reditum infra dies xiiij se nostro presentabit conspectui, 


nobis......eeeee nh n quemadmodum qualitas 
eupe......seeee m III sorum aut nominum 
expressio... cese n nn talis est, Heinricus de Scharf- 


fenberch pro c marcis, Gerlhohus de Stein pro quinquaginta marcis 
Marchwardus de Chvlm pro viginti quinque et Gerlohus Vngarus pro 
viginti quinque mareis nobis caueionem fideiussoriam prestiterunt. 
Insuper prelibatus G. de Hertenberch iureiurando laudauit firmiter et 
promisit, quod bona fide ac summo studio vna nobiseum aput nobi- 
lem virum dominum Vlrieum filium Bernhardi illustris ducis Karinthie 
laboret optinere, quod eiusdem domini Vl, accedente consensv et 
voluntate castrum Hertenberch eum hominibus et (cune)tis attinenciis 
et vniuersas possessiones quas iure proprietatis vel quas (ab) eccle- 
sia nostra iure fevdali possidet, per manus vxoris sue ac liberorum 
suorum (et) confitmaeionem dieti domini Vl. dueis Karinthie [filii ?] 
in manus nostras obligauit, (ita) videlicet si ipse G. de Hertenberch 
vel sui seeundum prelibatam formam nos et (nostros) in parte aliqua 
decetero grauauerint, dietum castrum eum hominibus et eum (omni- 
bus at)tineneiis et cuncte possessiones sieut premissum est, ad n(os 
et nostram) ecclesiam sub memorati ducis presidio pleno iure deuol- 
uantur. Ceterum si idem dominus dux huiusmodi obligacionem ad- 
mittere recusauerit, aliam caucionem posse ipsius G. non excedentem 
quam adinuenerimus, nobis sepedietus G. (certi)fiet et prestabit sub 
pena pecunie supra notate. Preterea seeundum arbitrium videlicet 
Heinrici de Scharffenbereh et Heinrici Vagenarii pro parte nostra 
et Gerlohi de Stein et Marchwardi de Chvlm pro parte altera pro- 
mulgatum, idem G. de Hertenberch pro refusione dampnorum xiiij 
mansos (ut)puta in Drag vnum, item in Schebelach iiii, in Harde 
quinque nobis publice tradidit et donauit, protestans sub vineulo 
iuramenti quod vxore sua et heredibus consencientibus libere posset 
eandem facere donacionem, quos nos sibi et vxori sue ac liberis 
iure feodali contulimus in instanti. In huius itaque rei testimonium 


163 


presens paginam nostri et Heinriei.de Seharffenberch et ipsius Ger- 
lohi.de Hertenbereh et Gerlohi de Stein et Heinriei de Vagen sigil- 
lorum est munimine roborata. Acta sunt hec anno domini M.CCLLII., 
Il. nonas Avgusti, indictione X., apud Lok. 


Cod. 191, f. 8, durch Nässe zuweilen sehr beschädigt, k. Reichsarehiv z zu 
München; Meichelbeck II/2, 10, Nr. 21. 


166. 


1252, 16. Aug., Judenburg. Dechant P. und R., ehemals Propst zu Seckau, 
beauftragen den. Propst.von Überndorf mit der Publication des Bannes Herzog 
Bernhards von Kärnten und des Interdictes über gewisse Orte. 


Magne discretionis ac prudentie viro venerabili... preposito 
in Oberndorf P. decanus et R. quondam prepositus Secöwensis 
ecelesie salutem in omnium saluatore. Noueritis nos litteras venera- 
bilis patris et domini nostri Vlrici Secówensis episcopi in hune mo- 
dum recepisse: 


Folgt nun die Zuschrift Bischof Ulrichs von Seckau ddo. (1252), 30. Juli, 
Biber (Nr. 164) mit dem Inserte des Auftrages Papst Innocenz IV. ddo. (1252), 
21. Jän., Lyon (Nr. 159). 


Sane cum mandatum nobis traditum teneamur pro viribus 
adimplere, partibus supradietis legitime citatis et termino peremp- 
torio aput Judenbure prefixo nobis pro tribunali sedentibus venera- 
bilis episcopus Frisingensis per legitimum procuratorem comparuit, 
qui inquam procurator coram nobis legitimis monstrauit documentis 
dietum ducem peremptorie fuisse citatum et citationis litteras rece- 
pisse, prefatus vero dux nee per se nec per procuratorem comparuit 
aliqualem. Quapropter quamquam contra dictum ducem tamquam 
eontra contumacem et rebellem procedere potuissemus de rigore 
iuris, sue tamen nobilitati et magnitudini deferentes excommunica- 
tionis et interdicti sententias in personam ipsius ducis et in terras 
suas ad quindecim dies post peremptorium terminum elapsum ferre 
distulimus ad ipsius ducis contumatiam emendandam. Cum igitur 
ipse dvx iam dietis xv diebus expectatus nee per se nec per defen- 
sorem compareret, et dicti episcopi proeurator instanter peteret vt 
eontra sepe dietum ducem seeundum iuris ordinem procederemus, 


11* 


164 

nos habito consilio dicti domini nostri episcopi Seeöwensis et aliorum 
virorum discretorum nobilem virvm Bernhardum illustrem ducem 
Kurinthie seniorem excommunicamus et eiuitates ipsius videlicet ad 
sanctum Vitum, Volkenmarete, Klegenfort, Lemdéstrost cum eastris 
earundem ciuitatum ecclesiastico subponimus interdicto, subtrahentes 
in ipsis ciuitatibus et castris omni(ioda) ecclesiastica sacramenta 
preter penitentias morientium et baptismata paruulorum. Insuper 
omnia loca et parrochias in quibus ipse dux presentialiter fuerit, 
simili modo sub interdicto ponimus quamdiv dictus dux moram fece- 
rit in eisdem. Vnde auctoritate qua fungimur, vobis mandamus sub 
pena officii et beneficii vestri firmiter precipientes quatenus dietas 
exeommunieatienis et intefdieti sententias per nos letas ia personam 
memorati Bueis et erürtates swa ahtedictee CAm Tadtris per totam 
Karinthiam sollempniter publicetis, publicando etiam quod in quacum- 
que parochia idem dvx personaliter fuerit, vt in eadem tota parro- 
chia medio tempore non fiant diuina et alia sacramenta ecclesiastica 
preter penitentias sieut premissum est, morientium et baptismata par- 
uulorum. Que inquam sacramenta ecclesiastica dictis ciuitatibus cum 
eastris per nos esse subtracta legitime nvntietis, et hoe vobis sub 
dieta pehà officii et beneficii vestri distriete preeipimus et manda- 
mus. Datüm apüd jvdehburte anno domini iillesimo ducentesimo 
quinquagesimo secundo, XVII. kal. Septembris, decime indictionis. 


Orig. Pgt, angehgt. Sigel ausgerissen, k. Reichsarchiv zu München: 
Mieichelbeek 112, 12, Nr. 22. 


167. 


12983, 20. Jn., Wien. König Otakár von Böhmen, Herzog von Österreich, 
beurkundet, dass Bischof Konrad von Freising die Vogéei über Unzarsdorf oon 
Ulrich von Pülichsdorf gelöst habe und dass, da sie nun an ihm gekommen, er 
nicht mehr als jährlich 30 Pfund Wiener Pfenn. Gebühr davon nehmen wolle. 


Nos Ottaeharüs dux Aüstrie et Styrie et 'itarehio Motbuie hot 
sse cupimus vhiuersis presens beriptum ihbpethuris, dileeiüm 'donri- 
"iuürà et amieutti ndsteim Chunraditn venérabilem Frisingenserh epis- 
"teptin vocati nobis Ih Hrdicho tesidentibus presentibus fratribus de 
Pilchäorf legiWiriis Hoeuüthtntis'eomprobasse, quod'à üuthino Vhrieo 
de Pilchdörf pie memorie patre predictorum Tratrum aduecactam Th 





195 


Enzinstorf pro quingentis talentia Wiennensis monete comparari et 
quod de eadem pecunia integraliter pagatus fuerit, predictus Vlrinug 
toram domino Friderico clare memorie tunc duce Austrie est, publioe 
pretestatus, iam dicto dqmino duci prenotatam aduncaciam sine 
omni costredictione libere resignando. Cvm igitur ex hiis prefata 
aduocapia in potestatem et dominium domini episcopi transisse dinogr 
eatur, eam nobis ef heredibus mostris commisit perpetuo, tali parto 
vt in sigaum boneris pariter et laboris quem pro defensione ipsius 
loci et aliarym possessiongm et hominum pertineneinm ad eeclesiam 
Frisingensem qui in terminis nostri sunt dominii constituti, xxx talenta 
in Purifieacione beate virginis nobis et nop amplius singulis anuig 
persoluantyr et quad nulli winenti uel uieturo feadali tytulo sepedie: 
tam aduocaciam conferre debeamus, sed consergatam nostris vaibus 
quemadmodum inter dietym dominum nostrum et nos est constitutum, 
€ontenti erimus et promisimus annis singulis peeunia memorata. Vnde 
vt singula que cirea nos facta suut, virtutis amgre per dominum 
qostrum supradietum et nostra promissin de nop daudo aduoegaciam 
predictam certa sint et gaudeant memoria sempiterna, presens gcripr 
tum in euidens testimonium ef cautelam sigillorum nostrorum muni- 
mina et subscriptis testihus mandauimus roborari quorgm nomina 
sunt hee, Heinricus pincerna de Hahechspach, Heinrieus de Lichten- 
stein, Otto de Has(el)awe, Rappoto de Valehenbereh, Chunsadys de 
Zekkingen, Chvnradus de Hintperch, Wolfgerus de Parówe, Otta de 
Valehunschirichen, Eberanus de Erasprunne Australes, dominus 
Benisehius, dominus Siralog, dominus Janzo Boemi et alii quam 
plures. Acta sunt hee. Wienne in domo nostra, anno domini mille: 
simo CC. LIIT., XII. kalend. Fehr., XI. indictione. 


£Ced. 191, f. 44, k. Reichsarehiv zu München ; Meichelbeck IL/1, 39. 


168. 


1253, 7. März, Krainburg. Herzog Ulrich von Kärnten vergleicht Bischof 
Konrad von Freising mit Heidenreich von Halleck, dessen ehemaligem Amt- 
manne zu Lack. 


Quum hupanum genus potius ad discentiendum(!) quam ad 
coneordandum propius essq dinoseitur, summa requirit necessitas, vf 
sopita qualibet discordia pene alicuius in seriptis redacte pretendatur 


166 


gladius cuius metu discentire volentium sinister animus debitis icti- 
bus retundatur. Nos igitur Vlricus dei gracia filius serenissimi dueis 
Karinthie ac dominus Carniole sub serie protestationis patefacimus tam 
presentibus quam futuris, quod cum dominus C. venerabilis in Christo 
pater et amicus noster Frisingensis episcopus Heidenrieum de Helke post 
resignacionem officii de Lok cui eundem prefecerat, peracta racione cum 
eodem pro quibusdam debitis in quibus eidem episcopo idem Haid. 
debitor remanserat, et etiam pro domino Hainrico de Scherffenberch, 
preeepit per Wernherum de Lok tune officialem sub pretentu sue 
gracie captiuari et retineri tam diu captiuatum, donec idem Haiden- 
ricus per solucionem debitam satisfaceret de debitis vniuersis, et 
etiam donee dietus H. de Scherffenberch prefatum dominum epis- 
copum ab inpetieione Sivridi de Merinberch pro quibusdam debitis 
redderet absolutum. Pro quibus idem dominus episcopus ad evndem 
S. se bona fide obligauerat pro H. de Seherffenberch memorato, nec 
etiam post vniuersum persolutum debitum et post procuratam et 
optentam absolueionem apud iam dietum S. de Merenberch, nisi suf- 
ficienti securitate coram nobis primitus prestita et firmata inimicitiis 
que vrveh dicuntur, pro eadem eaptiuitate in posterum reuiuiscendis 
eundem Haid. a uinculis aliquatenus enodari, tam prelibatus H. de 
Scherffenberch quam idem Haidenrieus de Heleke in nostra presencia 
constituti fidei et iuramenti interposicione ac sub pena cce marca- 
rum in manus nostras firmiter promiserunt, quod non occasione pre- 
tacte captiuitatis tam eorum quam aliorum ipsis consanguinitate atti- 
nentium (opere) uel consilio dicto domino episcopo Frisingensi et 
supra memorato Wernhero et fratribus suis nec non et ceteris F'risin- 
gensis ecclesie fidelibus grauamen, dampnum uel malum aliquod inper- 
petuum suseitetur, et ad hoc proeurandum et obseruandum pro illis ccc 
marcis sepe dictus H. de Scherffenberch suas possessiones sitas in 
Carniola et ipse Haidenricus suas quas habet in Carinthia, nobis obli- 
garunt, easdem ecc mareas siquis illorum in hae parte sue fidei 
tenorem et sui iuramenti -prestiti uiolare presumpserit, ante memo- 
rato domino episcopo persoluendas. Vt autem iam dieti domini epis- 
copi simus in eadem pecunia debitores, sub lueida et aperta protesta- 
tione presentem paginam in huius rei testimonium tradidimus nostri 
pendentis sigilli munimine roboratam, adicientes vt tam prefatus 
Hainrieus de Scherffinberch quam Gerlochus de Hertenberch eandem 
paginam ad maioris roboris fortitudinem eorum sigilli signaculo con- 





167 


signarent. Testes autem qui huie interfuerunt negocio sunt tales, 
Perhtoldus de Newenburch, Jacobus de Gvtenberch, Wilhelmus de 
Minchendorf et Gebhardus de Gvttenawe. Datum in Chrainburch, 
anno domini M. CC. LIII, indictione XI, nonis VII. Martias. 


Orig., Pgt., drei anhgde. Sigel, k. Reiehsarchiv zu München; ebend. auch 
in Cod. 191, f. 6 —7, mit unwesentlichen Abweichungen im Texte und in den 
Namensformen, doch sonst dureh Nässe sehr schadhaft; vgl. Meichelbeck II/1, 
40 und Abdruck im Arch. f. Kde. österr. G.-Quellen XXVII 79, Nr. 17. 


169. 


1253, 26. Aug. s. Veit i. Krnt. Herzog Ulrich von Kürnthen verfügt 

betreffe der Theilung der Kinder aus der Ehe Wulfinge von Lack genannt 

Raebel, eines freising. Ministerialen, mit seiner Ministerialin Richart, Tochter 
Wilhelms von Minckendorf. 


Ne processu temporis gesta hominum imprimenda memorie 
obliuionis periculo subiacere debeant, prudentum virorum sagacitas 
adinvenit, vt ea perhennentur apicibus litterarum. Nos ergo Vlricus 
dei gracia sereni Bernhardi ducis Karinthie filius ac dominus Car- 
neole per presens scriptum publice protestamur, quod liberorum quos 
Wülfingus de Loka dietus Raebel ministerialis Frisingensis eccle- 
sie per Rihkardem filiam Willelmi de Minkendorf nostram ministe- 
rialem genuerit, dimidia pars eodem debet iure pleno ecclesie memo- 
rate, ita quod eorundem Wiülf. et Rihk. liberi iure communi posses- 
siones proprietarias eos ab vtraque parente contingentes debeant 
quiete ac lieite possidere. In cuius rei testimonium presentem pagi- 
nulam impressione nostri sigilli voluimus roborari. Acta sunt apud 
sanetum Vitum ciuitatem Karinthie anno gratie millesimo CC. quin- 
quagesimo tereio, VII. kalendas Septembris, XI. indictione. 


Orig., Pgt., anhgd. stark verletztes Sigel, k. Reichsarchiv zu München; 
ebend. auch Cod. 191, f. 7", und daraus in Archiv f. Kunde österr. G.-Quellen 
XXVIL, 210, Nr. 18. 


Tara 40 


170. 


(14254), 15. März, Lateran. Papst innocens IV. beauftragt den Bischof 

von Seckaw und den Propst von Völkermarkt, den Leichnam des gebannten 

Grafen von Tirol ausgraben und ausserhalb des Friedhofes heerdigen zu 

lassen und überhaupt dem Bisthume Freising Genugthuung an seinen Schäden 
zu verschaffen. 


Innecentius (episcopus serus seruorum dei) 1). Venerabili fratri 
episeopi Secovensi et dilecto filio. .. preposito de Folkemart Salz- 
bvrgensis dyocesis salutem et apostolicam benedictionem. Ex parte 
venerabilis fratris nostri episcopi Frisingensis fuit propositum coram 


nobis, quod licet quondam comes de Tyrol pro dampnis ab eo eccle- 


sie Frisingensi irrogatis excommunicatienis decesserit sentencia 


inmodatus, nichileminus tamen corpus eiusdem est traditum eccle- 


siastice sepulture. Quo circa discrecioni vestre per apostolica 
seripta mandamus, quatenus si est ita, idem corpus extumulari et 
extra Christianorum cimiterium dum modo ab aliis corporibus dis- 
cerni possit, proici facientes contradictores per censuram ecclesiasti- 
cam appellationi postposita compescendo, nobiles mulieres Goricie 
et de... Hirzperch comitissas eiusdem comitis heredes, quod eidem 
ecelesie de huiusmodi dampnis satisfactionem plenariam exhibeant, 
ut tenentur, monieione premissa per censuram eandem appellacione 


remota sieut iustum fuerit compellatis, non obstante si alicui de par- 


tibus hiis quod: excommunicari vel interdici aut suspendi (non pos- 
sint), a sede apostolica sit indultum. Datum Laterani, idibus Martii, 
pontificatus nostri anno XI. 


Cod. 191, f. 79', k. Reichsarehiv zu München. 


171. 


1254, 31. März, (Wien). König Otakar von Böhmen, Herzog von Öster- 

reich, überträgt als Ersatz des von den Ungarn erlittenen Schadens genannte 

Dienstleute weiland des Grafen Albrecht von Weichselberg und des Vollfreien 
Preis an das Bisthum Freising. 


In nomine patris et filii et spiritus sancti amen. Ottakarus dei 
gracia dominus regni Bohemie, dux Austrie et Styrie et marchio 


l Der Codex hat einfach „etcetera“. 








109 


Moranie, vniuersis Chrisia fidelibus ia perpetuum. Quoniam que iustis 
et piis interdum ducti affectibus presendi tempore donant. bomines, 
noa aolum subrepens enernat obliuio, imme eadem idem. quandeque 
ali perniciase. nituntur reuocare, infringere vel mwisre auctriee que 
verita(ti)s est, emula, leuitate, quapropter necessario et salubriter 
est inuentum, quad donaciones racionabiliter et rite faete (vt) in ue 
firmitatis perseuerent robexe, scripti perpetuaciene atqwe memoria 
perennentur. Ila autem digna precipue sunt aput homines firmitate, 
que aput conditorem bemimim auctoribus suis eterne felicitatis dona 
preparant sempiterna, sana quia decens esse judicamus pariter et 
henestum, quod debeamus singulerum ohsequia prouisionis oculis 
intueri et illerum commodo et vtilitati facilius intendere, qui pro 
honore nostro ampliande honera grauia et laberes continuos susti- 
nemt et propter terrarum nostrarem quietem et commodum obtinen- 
dem passi sunt rerum suarum dampnum pariter et iaeturam. Tune 
esim benor noster profectiua suseipit incrementa et fauore multi- 
plici deeoratur, eum illos diligimus qui semper cirea nos in sincere 
fdelitatis opere perstiterunt 1), ex quibus vnum esse venerabilem 
peírem et amieum nostrum dominum Chunradum Frisingensem epis- 
eepum non ambigimus qui circa nos et terras nostras etiam cum 
rerum suarum ammissione in ommi deuocionis et fidei constaneia 
perstitit opere luaessente (1). Notum sit igitur vniuersis Christi fide- 
Jihus tam futuris quam presentibus hane paginam inspecturis, quod 
ex deine Margarete dilecte vxoris nostre aensensu et bona ipsius 
voluntate plenariter accedente, ad instanciam et ob amorem dieti 
domini Frisingensis episcopi et precipue ob reuereneiam at honorem 
sancte dei genitricis virginis Marie que in Frisingensi ecelesia esse 
dinoscitur domina propicia et patrona, vniuersos homines eum eorun- 
dem heredibus qui quondam nobilis comitis Albrehti de Weiselberch 
et nobilis viri dicti Preis fuerant, qui nune vere ad eandem vxorem 
nostram iure hereditario et ex illa ad nos dinoscuntur tytulo donaci- 
onis facte propter nuptias deuoluti, siue sint militares sev populares 
aut cuiuscunque sexus vel condicionis fuerint cum omni iuris et 
dominii plenitudine que in illos et eoram heredes nos et dicta vxor 
nostra habere dinoscimur, memorate Frisingensi eeclesie nos et 
eadem vxor nostra donamus libere in perpetuum possidendos et hoc 


1 Codex hat prestiterunt. 


170 


facimus in recompensacionem dampnorum que per cedem, incendium 
et rapinam prelibatum dominum eiusdem ecclesie episcopum in suis 
prediis et hominibus propter nos a rege Vngarorum recognoscimus 
recepisse. Vt autem presens nostra donacio maius robur suscipiat, 
aliquorum supradictorum hominum nomina quos secundum pretae- 
tam formam vna eum prefata vxore nostra donauimus, sepe diete 
ecclesie duximus exprimenda que sunt hec, prime milites videlicet 
Alkerus de Reutenberch, item Heinricus et frater suus de Werde, 
item Rudolfus de Nazenvelt, item Vlricus, Gotfridus, Marquardus et 
Wulfingus de Preisekke, item Gebhardum(!) iudicem et fratrem 
eiusdem de Gütenwerde, item parentelam illam que sumpsit originem 
de genere illorum qui dicuntur Chauzer, item aliam parentelam que est 
de genere illorum de Preutenowe ceterosque vniuersos quibuseunque 
vocentur nominibus aut in quoeunque locorum habitent et morentur 
dum tantum sint de familia et de domo aut quondam fuerint illorum 
quos prediximus, videlicet nobilis comitis Albrehti de Weisselbereh 
et nobilis viri dieti Preis, nos et antedicta vxor nostra donauimus 
supramemorate ecclesie Frisingensi, vt prelibato eiusdem episcopo et 
vniuersis eius successoribus omnia felicitatis seruicia cum summa 
et debita reuerencia exhibeant et honore. lgitur vt hee omnia tam 
aput nos quam aput posteros nostros rata et firma semper perma- 
neant et inconuulsa, presentem paginam ad euidens nostre et sepediete 
vxoris nostre donacionis testimonium conscribi fecimus et vtriusque 
sigilli pendentis munimine iussimus roborari. Acta sunt hec anno in- 
carnacionis domini M. CC. LIIH, indictione XII, pridie kalend. Aprilis ). 


Cod. 191, f. 39, k. Reichsarehiv zu München ; Meichelbeck II./1, 41. 


172. 


1254, 31. März, Wien. König Otakar von Böhmen, Herzog von Öster- 

reich, verkündet genannten Leuten, ehemals der Unterthanschaft zu Graf 

Albrecht von Weichselberg und dem Vollfreien Preis, dass er sie an das 
Bisthum Freising übertragen habe. 


O. dei gracia dominus regni Bohemie, dvx Austrie et Styrie et 
marchio Morauie, pariter et domina Margareta vxor sua dilectis eorum 


1 Eine mutatis mutandis vollkommen gleich lautende Urkunde von Königin Mar- 
garetha ausgestellt vom selben Tage in Codex 191, f. 49. 





171 


fidelibus Alkero de Revtenberch, Heinrieo et fratri suo de Werd, 
Rudolfo de Nazzenvelt, Virico. Gotfrido, Marquardo et Wlfingo de 
Preseke, Gerhardo iudici et fratri suo de Gütenwerde et illis singu- 
lis et vniuersis qui sunt!) de duabus parentelis, quorum quidam 
dieuntur Chauzer, et quidam alii qui sunt de Preitenawe, ceterisque 
vniuersis quibuscunque vocentur nominibus aut in quoeunque loco- 
ram habitent et morentur, qui fuerint de familia et de domo quon- 
dam nobilis eomitis Albrehti de Weihselberch et nobilis viri dieti 
Preis eorum gracie plenitudinem cum salute. Decens est pariter et 
honestum, quod debeamus singulorum obsequia prouisionis oculis 
intueri et illorum comodo et vtilitati facilius intendere qui pro honore 
nostro ampliando onera nobiseum grauia et labores continuos susti- 
nent, et qui propter quietem et commodum pacisque bonum terris 
nostris obtinendum passi sunt rerum suarum graue dampnum pariter 
et iacturam. Tune enim honor noster profectiua suscipit incrementa 
et fauore multipliei decoratur, (eum) illos diligimus qui semper 
circa nos et terras nostras in sincere fidelitatis opere perstiterunt, 
ex quibus vnum de principalioribus esse venerabilem patrem et ami- 
eum nostrum dominum Ch. Frisingensem episcopum non ambigimus, 
qui etiam eum rerum suarum amissione in nostris seruieiis cum 
omni deuocionis constancia et fidei puritate semper perstitit opere 
lucescente. Presentis igitur scripti serie notum vobis faeimus tam 
singulis quam vniuersis, quod de communi eonsensu et de nostra 
vnamini voluntate ad instanciam et ob amorem dicti domini Frisin- 
gensis et precipue ob reuerenciam et honorem sancte dei genitricis 
virginis Marie que in Frisingensi ecclesia esse dinoscitur domina 
propicia et patrona, vos cum vestris heredibus qui quondam nobilis 
eomitis Albrehti de Weiselberch et nobilis viri dicti Preis fueratis, 
qui nunc vero ad nos estis iure hereditario deuoluti, siue sitis mili- 
tares sev populares aut cuiuseunque sexus vel condieionis fueritis, 
eum omni iuris et dominii plenitudine, que in vos et vestros heredes 
habere dinoseimur, memorate Frisingensi eeclesie donauimus libere 
imperpetuum possidendos, et hoc facimus in recompensacionem 
dampnorum que per cedem, incendium et rapinam prelibatum do- 
minum Frisingensem episcopum in suis prediis et hominibus propter 
nos a rege Vngarorum recognoscimus recepisse. Quapropter rogan- 


l Codex sicut. 








172 


tes volumus et mandamus, vt deinceps prefato domino Oh, venevalii 
Frisingensi episeqpo et vniuersia eius guecessoribus cumcta exhà- 
beatis sincere fidelitatis seruicia cum summa et debita reuerencia et 
honore, discreeionia onylis salubriter intuentes quod atatum vestrum 
non in peius sed in melius commutauimus et quod vestram eondicio- 
pem aput omnes et per omnia et in omnibus fecimus' meliorem. 
Datum Wienne anno demini M. CC, LIIIL, indictione XII, pridie kal. 
Aprilis. 

.— Qed. 191, f. 58, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck IL/2, 13, 
Nr. 23, unvollständig. 


173. 


(1254), 5. Juli, Assisi. Papst Innocenz IV. beauftragt den Bischof von 

Freising den Legaten Velasco, welcher zur Friedensvermittlung zwischen 

Böhmen und Ungarn nach Österreich gehen werde, mit Rath und That zu 
unterstützen. 


Innocentius -episcopus seryus seruerum dei. Venerabili fratri, . - 
episcopo Frisingensi episcopo salutem et apostolicam benedictionem. 
Si considerarent ut expediret, guerarum diserimina dimicantes, cum 
hine inde uix aut nunquam nisi animarum perjcula, exejidia personae 
rum et rerum dampna reportent, ab earum forsan inehoatione wel 
saltem exereitio abstinerent, Sed quia quosdam sic plerumque im- 
petus furoris inuoluit, ut eo plus se bellis exereitent quo magis ipso- 
rum non sine amaritudine detrimenta degustant, oportet nos qui nen 
tam puri hominis quam ueri dei uicem in terris gerimus, partes nostras 
eontra talia jpterponendo diserimina remauere scandala, sedare litigia, 
reuocare ad concordiam discordantes. Aecepimus siquidem ueridica 
relatione multorum, quod eum karissimi in Christo filii nostri . , . Vngar 
rieet .. . Boemie reges illustres et nobilis uir P. eiusdem regis Boemie 
natus dux Austrie fuerint se hactenus tanquam consanguinei affectione 
mutua prosecuti, nuper inter eos adeo seintilla diseordie suffjante jni- 
mieo humani generis est succensa, ut quos antea familiaris decorabat 
dilectio et familiaritas confouebat alterna, tempestatis exagitet spiri- 
tus et in profundum uorago iurgiorum absorbeat, dum ad non neces- 
saria bella sed pernitiosa prorsus insurgunt et congrediuntur, ad 
inuicem inuocato quod nephandius est, auxilio paganorum, sieque fit 





173 


quod eis propria regna predantibus et depopulantibus eireumpositas 
regienes terra remanet habitatoribus predolét, desolata. Quiu Hero 
Bosire soMicitudinis interest, ut nós qui disponente dürhino uniuer- 
sali regimini presidemus, ex *offcio nostro pro eo maxime quod 
eeclesie que inde consueuerunt nune ledi, nunc destrui, preseruentur 
el Christianus populus taliter non perdatur, tantis oceurramus peri- 
eulis remediis oportunis, regibus et duci dirigimus seripta nostra, ut 
ab huiusmodi guerris penitus desistentes sic ad ueram pacem et non 
fitam conéordiam reuertantur, quod exinde apud deum et homines 
ualeant non immerito commendaN. Nos enim dileetum filium Yrattehi 
Velaseum de e?dine Minorum penitentiarium nóstruin ad parles illas 
ad reformanda ihter ipsos pacis federa destinamus, dantes ei co- 
gendi eontradietores et rebelles per excommunicationis fn personas 
et terras ipsotum interdicti sententias plenariam potestatem, non 
obstante ei eis ab apostolica sede cohoessum sit, üt in ipsos 5éu 
terras ipsorum néa possint huiusmodi sententie pronvelpari. Quocit«a 
fraternitati tue per apostolica seripta mandans, quafinus inter- 
ponens ad ptedictam paeem efficaciter partes tuas eidem peniten- 
tiario des ad id fawerem, eonsilimm et &uxiliuth oportuna, ita qued 
proinde tuam dähgentiam et aolliestudinem fignis in domino laudibus 
commendemus. Datum Asislü, IH. nonas Julii, pentifivetus aostii anno 
vndecimo. 


Orip., Ppt., Bulle Ausgerissen, k. Reichsarchiv zu München. 


174. 
1854, 3. Aug. Freising. Graf Konrad von Hörnstein bestätiget dem Bi- 


schofe Konrad il von Freising den Empfang von 600 Pfund Pfennigen, als 
Verkäufspreis seiner freieigenen Güter und Unterthanen. 


Ego Ch. eomes de Herrantstein notem (facio vnttersis, (uod 
anae domini M, CC. LIE, indictiene KAIL, facta racione Inter Me et 
dominum C. .Fnisingensem 'episcepem in "die inventronis sámeti Ste- 
phaai cordi domino preposito et deedno 'eccluse maioris 6t coràin 
magistro P. preposito ecelesie saneti Viti et demino Friderico de 
Montelbane et Ch, et H. 'hotaris protestatus sum puriter et eonfes« 
sus, quod dietus deminus meüs episospes sexeurtbs librüs mihi ple- 
aariter persoluít pie quibus :eidem vendideram 'tdth. predia (dati 

e 


174 


homines meos qui me iure proprietatis contingebant, et confiteor 
quod idem dominus meus episcopus in nullo alio mihi prorsus tene- 
tur nisi solummodo ip xxv libris. Acta sunt hee Frisinge, in camera 
sepedieti domini mei episcopi coram testibus memoratis. 


Cod. 191, f. 30 u. 48’, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II./1, 42. 


175. 


1254, 24. Nov., Brixen. Bischof Bruno von Brixen anerkennt, dass 
nach dem  Ausspruche eines genannten Schiedsgerichtes das Patronat der 
Kirchen auf dem Gebiete von Innichen dem Bisthume Freising zustehe. 


Qvoniam humani generis memoria eonstat esse labilis et caduca, 
necesse est ut gesta hominum que debent reseruari illibata in poste- 
rum, tam lingua testium quam testimonio perhennentur litterarum. 
Nos igitur Bruno dei gracia Brixinensis ecelesie episcopus vniuersis 
Christi fidelibus protestando notum facimus tam presentibus quam 
futuris, quod dum inter dominum Chunradum venerabilem patrem 
Frisingensem episcopum et nos orta esset contentionis diseordia 
super iure patronatus quod se et suam Frisingensem ecclesiam 
habere auctoritate papalis autentici profitebatur in vniuersis .ecele- 
siis sitis in fundo Yticinensis prouintie que ad ipsam Frisingensem 
eeclesiam iure proprietario noscitur pertinere, ambo de communi 
consensu in dilectos in Christo fratres videlicet. Chunradum prepo- 
situm, Hainricum decanum et in Albertum canonicum Brixinensis 
ecelesie et in dilectum nobis et fidelem Arnoldum seniorem de Rod- 
nich taliter compromisimus, quod isti prefatam eontentionem nostram 
deberent sacramento prestito dirimere atque diiudicare. Qui non 
solum ex fama quam a longe retroactis temporibus ab antiquioribus 
plurimum fidedignis audierant, immo etiam ex tenore cuiusdam papalis 
autentici quod tune ab ipso domino Frisingensi in medium produce- 
batur, sufficienter informati sub eorum iuramenti uineulo ius patro- 
natus in memoratis eeclesiis ipsi domino Frisingensi episcopo et eius 
svecessoribus omnimodis adiudicauerunt, et ita prelibatus Frisingensis 
episcopus coram nobis et capitulo nostro et ministerialibus Brixinen- 
sis ecelesie prefatas ecclesias in fundo Ytieinensis prouintie suas 
tam per papale autenticum quam per dieta dictorum testium optinuit 
et euicit. Ne autem huiusmodi optentio uel euictio valeat in posterum 

e 


175 


per nos uel nostros.successores in dubium reuocari, sepedicto domino 
Frisingensi episcopo in testimonium sue optentionis et euictionis 
presentem tradidimus paginam nostri et chori Brixinensis .eeclesie 
sigilli munimine -roboratam. Acta’ sunt hec eoram nobis et capitulo 
et ministerialibus nostris apud Brixinam in ecelesia maiori, anno 
domini M. CC. LIIIL, indictione XIL., VIII. kal. Decembris. 


Orig., Pgt., 2 anghgte. Sigel abgefallen, k. Reichsarehiv zu München; 
Meichelbeck 11/2, 43. 


176. 


(1255), 27. April, Neapel. Papst Alexander IV. beauftragt den Abt von 

Mölk und andere genannte Prálaten, den Streit zwischen dem Bischofe von 

Freising und dem Priester Wisint von Wien betreffs der Kirche zu Propst- 
dorf xu entscheiden. 


Alexander episcopus seruus seruorum dei. Dilectis filiis .... 
Medlicensi et ..... Seotorum Wienne abbatibus et .... preposito 
eeclesie Nevnburgensis salutem et apostolicam benedictionem. Que- 
relam uenerabilis fratris nostri . ... episcopi Frisingensis recepimus 
continentem, quod licet ei sit ab apostoliea sede indultum, ut in 
ecelesiis in territorio quod tecclesia Frisingensis in alienis dyocesi- 
bus obtinet, constitutis nullus institui debeat eius irrequisito assensu, 
nichilominus tamen Wisinto de Wienna presbiter Paéauiensis !) 
dyoeesis fuit eo irrequisito qui requiri commode poterat, contra 
tenorem indulti huiusmodi per venerabilem fratrem nostrum epis- 
eopum Patauiensem in ecclesia de Probstorf sita in territorio quod 
habet dieta Frisingensis eeclesia in ipsa dyocesi, institutus, qui eam 
' detinet in'ipsius episcopi preiudicium et grauamen. Ideoque discre- 
cioni uestre per apostolica seripta mandamus, quatenus uocatis qui 
fuerint euocandi et auditis hine inde propositis quod canonieum 
fuerit, appellatione postposita decernatis, facientes quod decreueritis, 
per censuram eeclesiasticam firmiter obseruari, testes autem qui fue- 
rint nominati, si se gratia, odio uel timore subtraxerint, per censuram 
eandem appellatione cessante eogatis veritati testimonium perhibere, 
non obstante si aliquibus apostoliea auetoritate est indultum, quod 





| Das Document bat pater. 


1v6 


énterdici, suspendi uel excommunicari non possent, per litteras 'apo- 
sbelitas non facientes de indulto ireismodi mentiemem. Quod si nen 
emnes hiis exequendis non poteritis interesse, due vestri ea táchile- 
ehinus exequamiur. Datum Neapolis V. kal. Mail, powtifieetws nostri 
enno L 


Aus dem Gerichtsacte von 1256, 24.—27. Juni, Wien (Nr. 182), vgl. 
diesen; Meichelbeek IL/2, in Nr. 181/1, p. 110. | 


174. 


(1255, vor Oetob,, ..... ) Abt Ph(ilipp) von den Schotten in Wien 
Sehnt En. einem Schreiben an seine vom Papste ernannten Mitrichter ab, in 
Wem Streite zenischen dem Bischofe von Freising und Priester Wisinto von 
Wien um tie Pfárre zu Propstdorf das Richteramt zu übernehmen. 
Dilectis in Christo fratribus et amicis ... abbati Medlicensi 
et .... preposito Nevnburgensi Ph. abbas Seotorum in Wienna 
fraternam in domino karitatem. Cum cause que vertitur infer domi- 
wur nostrum Frisingensem episcopum et Wisintonem presbiterum 
de Wienna super ecelesia in Probstorf, uobis et nobis ab apostolica 
sede eoiinisse interesse nón possumus nec uelimus, consulimus et 
petimus ut secünduin quod ab apostolica sede habetis in mandatis, in 
eadem táüsa protedatis, scientes quod causas inviti sucipere non 
copimür. ^ 
. Aus dem Gerichtgprotokolle von 1284, 6. Jani, Regenshusg (Bir. 183) 
vgl. dieses; Meichelbeck IL/2, in Nr. 191/1, p. 210. 


178. 


(1255), 8. Oct, Kluetbrneubuürg. 'Propst Konrad von Klosterneuburg, 

als püpstlich ernanuter Michter sum Stneite nlschen dem Bischofe von Freising 

und dem Priester Wisinto von Wan, ermesnt den Por von Melk io& veins 
Stellvertreter im RBichteramte. 


Chvaradus dei 'grafià prepositus Nevnburgensis üilecto in 
Christo fratri ..... venersbili priori eeclesie Medlicensis 'salutem in 
omnium saluatore. Cum causae que vertitur inter dominum nostrum 
Frisingensem episcopum et Wisintonem presbiterum super eclesia 











177 


in Probstsorf nobis et venerabilibus .... Medlicensi et .... Sco- 
torum in Wienna abbatibus per sedem apostolicam eommisse, prout 
ex rescripto apostolico quod apud dictum venerabilem abbatem 
Medlicensem si expedit, requiratis (patebit), arduis ecelesie nostre 
negociis impediti interesse non possimus, uobis in ipsa causa termi- 
nanda committimus totaliter vices nostras. Datum in Nevnburch, 
V. non. Oetobris. 


Aus dem Gerichtsprotokolle von 1284, 6. Juni, Regensburg (Nr. 384) vgl. 
dieses; Meichelbeek IL/2, in Nr. 181./1, p. 116. 


179. 


(1255), 22. Oct., Wien. Abt (Ortolf) von Melk und der Prior daselbst, 

als delegirte Richter in dem Streite des Bischofs von Freising mit Dechant 

Wisinto von Wien um die Kirche zu Propstdorf, verschieben den bereits ange- 
setzten Gerichtstag auf Weiteres. 


De mandato iudieis delegati venerabilis abbatis Medlicensis et 
prioris eiusdem eeclesie subdelegati venerabilis prepositi de Nevn- 
burch, citacione facta per dictos abbatem et prepositum inter uene- 
rabilem patrem et dominum Frisingensem episcopum ex vna parte 
et dominum Wisintonem decanum de Wienna ex altera super eccle- 
sia in Probstorf peremptorie ad eiuitatem Chremensem proxima feria 
sexta post instans festum Omnium sanetorum consencientibus parti- 
bus predictis terminus dicte citacionis taliter prorogatur, vt post 
receptionem litterarum ipsorum abbatis et prioris infra xiiij dies 
dicte partes se dietorum abbatis et prioris debeant se(!) conspectui 
presentare de obiectis ad inuicem responsure, induciis autem tam 
deliberatoriis quam aliis partibus competentibus ipse partes ad inui- 
cem renunciarunt. Vt hiis autem plena fides habeatur, nos dei gratia 
abbas eeclesie Medlicensis iudex delegatus domini pape presentem 
cedulam nostri sigilli munimine roboramus. Ego prior ecclesie Med- 
licensis subdelegatus venerabilis prepositi de Nevnbureh eum pro- 
prium sigillum non habeam sigillum, mei conuentus huie cedule 
appendo. Ego Wernhardus notarius dieti abbatis de mandato abbatis 
et prioris hee omnia seripsi et in presentem formam redegi. Datum 
Wienne, XI. kal. Nouembris, presentibus testibus Alberto capellano 

Fontes. Abth. II, Bd. XXXI. 12 





178 


dicti abbatis, decano de Nevnburch, Dietrieo de Timinge, Levpoldo 
de Ramsholtzpach (!), Ewerhardo, Wolflino incisore. 


Aus dem Gerichtsprotokolle von 1256, 24.—27. Juni, Wien (Nr. 183), 
vgl. dieses; Meicheibeck IL/2, Nr. 191,1, p. 111. 


180. 


1256, 9. Febr. Lateran. Papst Alexander IV. ersucht den Bischof von 
Freising, dem Bischofe von Trient gegen die Angriffe Erzelins (da Romano) 
beizustehen. 

Alexander episcopus (seruus seruorum dei). Venerabili fratri... 
episcopo Frisingensi salutem et apostolicam benedictionem. Sua 
nobis venerabilis frater noster ... "Tridentinus episcopus eonque- 
stione monstrauit, qued Ezelinus dei et ecclesie inimieus ipsum et 
eiuitatem Tridentinam continuis incursibus non desinit inpugmare. 
Cum igitur m dyoeesi Brixinensi quasdam possessiones et redditus 
habere dicaris et ad subueniendum super hoc eidem episcopo tanto 
propensius te ae alios prelatos intendere deceat, quanto idem perfi- 
dus fidem katholieam et libertatem ecclesiasticam instancius persequi 
non desistit, fraternitatem tuam rogamus, monemus et hortamur, 
attente et per apostoliea seripta tibi mandantes, quatinus attendeus 
prouide quod tua res agitur paries eum proximus ardet, eidem epis- 
copo contra prefatum perfidum pro nostra et apostolice sedis reue- 
rencia quociens ab ipso super hoc requisitus fueris, inpendas fauo- 
rem, consilium et auxilium oportuna, non permittens aliquos sue 
iurisdietioni subditos seu alios quoscunque in subsidium eiusdem 
Ezelini uolentes accurrere per tuum transire districtum, eis obstacula 
potenter et uiriliter opponendo, preces nostras et mandatum in hac 
parte taliter impleturus, quod idem episcopus eas per effectum 
operis sibi senciat profuisse nosque proinde tue deuocionis prompti- 
tudinem merito conmendemus. Datum Laterani, V. idus Februarii, 
pontificatus nostri anno secundo. 


Cod. 191, £ 80', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeek IL./4, A6. 








119 


181. 


(1256), 8. Juni, ..... Abt O. von Melk und der Priof M. Haselbst laden 
als Richter in dem Stréite zwischen dem Bischofe von Fréising und Wisinto 
Priester zu Wien, um die Kirche in Probstdorf den Letileren auf genannten |. 

Tag und Ort vor ihr Gericht. 


O. dei gratia Medelieensis ecelesie abbas domini pape iudex 
"delegatus et M. prior eiusdem ecclesie subdelegatus venerabilis pre- 
positi ecelesie Nevnburgensis Wisintoni presbitero de Wienna salu- 
tem et sinceram in domino caritatem. Ad memoriam uestre prudéncie 
reuocamus, qualiter nostras peremptorie citaeionis litteras quibus 
papale rescriptum intersertum fuerat, recepistis et quomodo de con- 
sensu uestro et Vl. procuratoris reuerendi patris et domini Frisin- 
gensis episcopi diete citationis terminus per nos extitit prorogatus, 
videlicet vt si eausa iuris patronatus ecolesie in Probstdorf inter 
reuerendum patrem et dominum Patauiensem et predictum Frisin- 
gensem episcopos non posset amieabiliter terminari infra xiiij dies 
post recepcionem litterarum nostrarum, dieto episcopo Frisingensi 
uel eius procuratori, renunoiatis omnibus indueiis tam de facto quam 
‚de iure uobis competentibus responderetis eoram nobis finaliter de 
-obieetis. Cum igitur huius modi causa per amicabilem compositi- 
onem sedari non valeat, vos ad nostram legittime presenciam voca- 
mus apud Wiennam, proxima feria sexta ante festum beati Johannis 
baptiste proximo futurum, loeum et terminum peremptorium vobis 
statuentes ad respondendum prefato episcopo uel procuratori (erus) 
nec non aliis personis ad quos prefata causa pertinere dimöseitur, de 
vniuersis que nobis. Verum si dietum terminum atque locum propter 
«commoditatem parcium et nostram seu alium casum uariare contin- 
gerit(!), volumus et mandamus vobis ut similiter pro ut superius 
est expressum, ad locum et terminum quem uobis per alias litteras 
^ostras prefigere decreuerimus, veniatis. Datum VI. idus Junii. 


Aus dem Geriehtsprotokol! von 1256, 24.—27. Juni, Wien (Nr. 183), vgl. 
dieses; Meichelbeek IL/2, in Nr. 181/1, p. 110. 


12* 


180 


182. 


1256, 9. Juni, Wien. König Otakar von Böhmen, Herzog von Österreich, 
bestätiget dem Bischofe Konrad 'von Freising die Gerichtsfreiheiten dessen: 
Hofes zu Wien, der Bewohner und der Hörigen desselben. 


Otakarus dei gracia dominus regni Bohemie, dux Austrie et 
marchio Morauie omnibus Christi fidelibus imperpetuum. Dignum 
est et racioni consentaneum, ut amicorum nostrorum honesta peticio 
a nobis debeat in omnibus exaudiri et ipsorum quam circa nos 
gerfnt, sinceritas amplecti plus ceteris et foueri. Hine est quod 
dileeti domini et amici nostri Chunradi venerabilis Frisingensis epis- 
copi peticionibus annuentes, ius et prerogatiuam quam predecessores 
nostri principes Austrie domui sue quam habet in Wienna, noscuntur 
contulisse tenore presencium innouantes, confirmamus videlicet vt 
rector et hospes diete domus ac ceteri ipsam domum inhabitantes, 
nee non et omnes in dote capelle ipsius domus commorantes non 
nisi pro excessibus qui mortem vel paeis violacionem inducere 
videntur, a iudice ciuitatis ad iudicium debeant euocari, et tune si 
eulpe qualitas id exposcit, de deli(n)quentis persona iudex ciuitatis 
se tantum intromittat, rebus et possessionibus rei saluis existentibus, 
que in ipsius episcopi vel eius quem ad hoe instituerit transeat 
potestatem. Si autem eontra memorate domus vel capelle homines 
questionem quisquam mouere voluerit, coram prelibato episcopo uel 
eius in hae parte vicario eos conueniat, ab eo siquid iuris habuerit, 
plenar(i)e recepturus. Ipsis hominibus de sibi iniuriantibus a 
iudice ciuitatis iustitiam volumus exhiberi, prout dietauerit ordo iuris. 
Datum Wienne anno domini M. CC. LVI., V. idus Junii, XIII. in- 
dictione. 


Cod. 191, f. 53, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II./1, 46. 








181 


’ 183. 


1256, 24.27. Juni, Wien. Adt (Ortolf) von Melk und M., Prior da- 
selbst, als delegirte Richter in dem Streite zwischen Bischof (Konrad) von 
Freising und Dechant Wisinto von Wien beurkunden die Acten und Schritte, 
welche hinsichtlich der Zuerkennung der Pfarre Propstdorf an den oben 

genannten Gerichtstagen zur Verlesung kamen und vorgenommen wurden. 


Anno domini M. CC. LVL, VIII. kal. Julii, in eeclesia saneti 
Petri in Wienna, presidentibus iudicibus delegatis domini pape vide- 
licet venerabili domino abbate de Medlico et priore eiusdem loci sub- 
delegato prepositi de Nevnburch, presidentibus (1) venerabili abbate 
Scotorum in Wienna, magistro Gerhardo plebano Wiennensi, magistro 
Heinrico de saneta Petronella, domino Ottone plebano de Valchen- 
stein et aliis multis, magister Vlrieus procurator domini venerabili(s) 
episcopi Frisingensis et dominus Wisinto decanus Wiennensis de 
communi consensu elegerunt notarium domini abbatis de Medlico ad 
eonsceribenda acta et alia omnia que oceurrere possunt in causa que 
uertitur super ecclesia in Probstorf inter predictum dominum epis- 
€opum Frisingensem et dominum Wisintonem decanum Wiennen- 
sem, quo facto in eorundem presentia lectum fuit autentieum domini 
pape cuius tenor talis est: 


Folgt nun die Utkunde Papst Alexander IV., ddo. 1255, 27. April, 
Neapel (Nr. 176). | 


Eodem die lecta est ibidem littera citationis euius tenor 
talis est: 


Folgt das Ladeschreiben Abt Ortolfs von Mólk ddo. (1256), 8. Juni, ..... 
«Nr. 181). 


Deinde ibidem Vlrieus eanonicus ecclesie saneti Andree qui se 
‘obtulit pro procuratore domini episcopi Frisingensis in causa que 
vertitur inter eum et dominum Wisintonem super predicta questione, 
fecit eaucionem eoram eisdem iudicibus super rati habitione memo- 
vati domini episcopi Frisingensis per fideiussores videlicet magistrum 
Heinrieum de saneta Petronella et G. plebanum Wiennensem a feria 
Yi. vsque in proximam feriam secundam nune sequentem et sie ad- 
misso prefato magistro Vl. proeuratore per dominum Wisintonem ob- 
latus est libellus cuius tenor talis est: 


182 


Coram vobis domino abbate Medlicensis ecelesie iudice domini 
pape delegato et priore eiusdem ecelesie subdelegato prepositi Nevn-- 
burgensis conquerendo proponit Vlrieus ecelesie Saneti Andree cano- 
nieus venerabilis episcopi Frisingensis precurator, quod dominus 
Wisinto presbiter de Wienna ecclesiam in Probstorf in qua idem 
episcopus ius patronatus habet, in eius preiudicium et grauamen 
elam oeeupauit et detinet eontra iusticiam occupatam, vnde petit 
dictus procurator, quatenus predicto Wisintone amoto de ecelesia 
prefata predietum episcopum uel ipsum procuratorem nomine 
ipsius episcopi in possessionem iuris quod in dieta habet eeclesia, 
eum vniuersis pertinentiis restituatis, saluo iure diminuendi uel 
addendi. . 


Item eum dominus Otto deeanus de Nevnburch de iure non 
posset esse aduocatus Wisintonis memorati, de gratia in eadem 
eausa usque ad horam prandii est admissus, item eodem die cum 
peteretur a domino Wisintone quod responderet libello, respondit 
quod ecelesiam de Probstorf possideret nomine alieno, e contrario 
Vlrieus procurator episcopi Frisingensis respondit, quod nec proprio 
nec nomine alieno dietus Wisinto haberet ius in ecclesia memorata, 
et ad hoe quod dominus Wisinto dixerat ea que supra dixerat, non 
dixisset animo contestandi litem, dixit magister Vlricus procurator 
nullam super hoc processisse protestationem, quod et verum est. In- 
super adicimus quod lieet ad urgentem instanciam actoris de iure 
debuissemus processisse ad interloquendum super premissis, vo- 
lentes tamen eum maturitate procedere, presertim ad conuincendam 
maliciam rei, proferendam sententiam distulimus de gratia usque in 
diem Lune proximo subsequentem, actoris per omnia saluo iure. 
Lectum fuit eciam ibi eo die quoddam instrumentum venerabilis. 
abbatis de Medlieo iudicis delegati et ... prioris eiusdem ecclesie 
subdelegati prepositi de Nevnbureh cuius tenor talis est: 


Folgt nun die Urkunde von (1255), 22. Oct., Wien (Nr. 179), die Verschie-- 
bung des.Gerichtstages betreffend. 


Anno M. CC. LVI., VI. kal. Julii, in ecelesia sancti Petri 
Wienne. Cum super eontrouersia que vertitur inter Vlricum prpeu-- 
ratorem venerabilis episcopi Frisingensis et Wisintonem presbiterum 
de Wienna super super ceclesia de Probstorf, causa suspicionis. 
coram nobis esset proposita per ipsum dominum Wisintenem non. 











183 


tamem probata, videlicet quod nimis fauorabiles essemus eidem 
episcopo, eui quidem episeopo debitam reuerentiam et fauorem geri- 
mus sine preiudicio tamen et grauamine partis alterius, deo teste ac 
ipsis assessoribus uidelicet magistro Gerhardo domini pape capellano 
plebano Wiennensi et magistro Heinrico de sancta Petronella, nec 
non aliis viris seientibus, domini Wisintonis et aliorum alia etiam 
causa grauaminis allegata lite contestata fuit per dictum Wisinto- 
nem, videlicet quod dieto procuratori testimonium perhibuimus per 
litteras nostras super eo, quod predicti Wisinto et Vlrieus procu- 
rator de communi consensu in presentia nostri iudieiis deliberatoriis 
et aliis ipsis competentibus ad invieem renunciarunt, que siquidem 
renunciacio Wienne in hospicio nostro fuit facta publice, nos abbas 
Medlicensis iudex domini pape delegatus et M. prior eiusdem eccle- 
sie subdelegatus iudex prepositi de Nevnburch, communicato sapien- 
tum consilio pronuneiauimus, tales excepciones et predictas causas 
non fore admittendas et interloquendo pronunciamus non obstantibus 
appellacionibus premissis et causis post litem contestatam contra 
iuris ordinem propositis ipsum Wisintonem dieto procuratori legit- 
time respondere, maxime cum appellacio uel prouocacio diei non 
valeat que facta est extra iudieivm in choro sancti Stephani in eecle- 
sia Wiennensi ex eo, quod idem dominus Wisinto postmodum coram 
nobis quasi renuneiando uoluntarie eo quod fecit cum aduersario, ex- 
pertus est in iure. 

Eodem die VI. kal. Julii fuit reuoeatus dominus Wisinto 
post appellationem quam emisit uiua uoce sine seriptis, et que- 
situm fuit ab eo si in aliquo esset grauatus, illud grauamen parati 
erant iudices reuocare, et super hoe sepius requisitus nullam causam 
legittimam grauaminis assignabat. ' 

Feria secunda coram nobis iudicibus O. et M. priore compa- 
ruit dictus Wisinto, deferens quandam appellacionem in seriptis euius 
tenor talis est: 

Coram uobis viris venerabilibus domine abbas et prior Medli- 
censes super eo quod alter uestrum seilicet prior suo sigillo nee alio 
vsus me non eitauit, solus in causa procedere non potuit, item quod 
non admisso aduocato meo tempus inueniendi aduocatum alium mihi 
denegastis, item quod inducias deliberatorias et libellum conueneio- 
nalem negastis, item quod exceptiones dilatorias et peremtorias ne- 
gastis, item quod quadam littera cuius copiam non habui, sine mea 


184 


conscientia ex parte uestri emanauit, que continebat quod induciis 
et exceptionibus mihi competentibus renunciarim, item quod uos 
habeo suspectos quod domino Frisingensi meo aduersario nimis 
estis familiaris, ad sedem apostolicam appello, apostolos peto, saluis 
aliis exceptionibus meis loeo et tempore proponendis, salua mihi etiam 
appellacione premissa ad cautelam. Litteras citationis recepi coram 
magistro Gerhardo plebano Wiennensi, Heinrico Ruteno, Marquardo, 
Chvnrado de saneta Katharina sacerdotibus et aliis. 

Huius appellationis testes dominus Phylippus abbas Seotorum, 
magister Ger. plebanus Wiennensis, magister Haeinricus plebanus 
de saneta Petronella, Otto decanus Nevnburgensis, Rvtenus, Nyco- 
laus sacerdotes et'alii qui aderant. Actum Wienne in ecclesia saneti 
Petri, VI. kal. Julii, anno domini millesimo, CC. LVI. 

Nos uero iudices, auditis rationibus allegationibus procuratoris 
domini Frisingensis, communicato sapientum eonsilio interloquendo 
pronunciamus, predietam appellacionem esse friuolam et inanem, et 
parati sumus recipere testes Frisingensis episcopi super hiis capitulis. 

Hee sunt capitula que probare intendit Virieus procurator 
domini Frisingensis, quod fundus cum vniuersis suis pertineneiis in 
quo sita est eeclesia Probstorf, est proprietas eeclesie Frisingensis, 
et quod duees Leupoldus ét Fridericus in feudum habuerunt dictum 
fundum eum pertinentiis et iure patronatus ab episeopo ecelesie Fri- 
singensis, et quod per mortem dietorum dueum dietus fundus cum 
pertinentiis et iure patronatus reuersus est et deuolutus ad dominium 
et vsus dicti episcopi et ecclesie Frisingensis. 

Item eodem die uocauimus dominum Wisintonem per cappella- 
num nostrum Al. ut venerit ad testes audiendos, et expectatus non 
venit nec aliquem pro se misit. 

Hii sunt testes qui iurauerunt dicere veritatem super capitulis 
premissis, Levpoldus prepositus Ardacensis, Levpoldus plebanus de 
Enzenstorf, magister Heinricus canonicus Ardacensis, Ditmarus 
. sacerdos de Entzeinstorf, Hainrieus scolaris ibidem, dominus Otto et 
Reimbota fratres de Lusnich. 

Feria tercia vero, V. kal. Julii Wisinto presbiter uocatus fuit a iudi- 
cibus domini pape per capellanum domini abbatis de Medlieo ad exeipi- 
endum et contradicendum in personas et dueta(!) testium et non venit. 

Recepti fuerunt testes quos Vlrieus proeurator produxit et dieta 
eorundem testium publicata. 








185 


Deinde lectum fuit papale instrumentum. 

ePostea contra dietum Wisintonem lata fuit sententia diffinitiua 
presentibus testibus in sententia annotatis et idem procurator missus 
fuit in possessionem iuris patronatus ecclesie in Probstorf nomine 
episcopi et ecclesie Frisingensis. Datus fuit exeeutor dicto procuratori 
plebanus de Enceinstorf et dapifer Grischenstein datus fuit ei in de- 
fenssorem. 


Aus dem Gerichtsprotokolle v. 1284, 6. Juni, Regensburg (Nr. 384), vgl. 
dieses; Meichelbeck 1L/2, 109, Nr. 181/1. 


184. 


(1256, 27. Juni, Wien). Zeugenaussagen in dem Streite Bischof Kon- 
rads von Freising mit Dechant Wisinto von Wien um die Kirche zu Probstorf. 


Dominus Heinrieus eanonieus Ardacensis testis iuratus inter- 
rogatus dixit, quod fundus cum uniuersis suis pertinentiis in quo 
sita est ecclesia in Probstorf, est proprietas 'ecclesie Frisingensis. 
Interrogatus qualiter-hoc sibi constet, respondit quod ab eo tempore 
quo recordari potest, dux Levpoldus et Fridericus fuerunt uassalli 
ecelesie Frisingensis pro eadem ecclesia et fundo ipsius et omnibus 
pertinenciis et iure patronatus, et quod proprietas fundi ipsius eecle- 
sie et omnium possessionum pertinentium ad ipsam ecclesiam, eum 
adhue terra esset ineulta et nouella plantacio et antequam ducatus 
in Austria esset, ecclesia de Probstorf 1) iure donacionis perti- 
nuit ad eandem ecclesiam Frisingensem, et interrogatus quis 
fuerit donator predictorum, respondit quod audiuit et legit in libro 
tradieionum Frisingensis ecclesie de quodam marchione cuius nomen 
ignorabat. Interrogatus si predieti duces dictas possessiones cum 
fundo ecclesie et iure patronatus pacifice et quiete sine interruptione 
possederint in tempore quo recordari potest, respondit quod sic. 
Interrogatus a quo teinpore recordari possit hoc fuisse verum, respon- 
dit a xxxvi annis retro. Interrogatus iterum si post mortem dictorum 
dueum dietus fundus cum pertinenciis et iure patronatus reuersus 
est et deuolutus ad dominium et vsus dieti episcopi et ecclesie Fri- 
singensis, respondit quod sic. Item interrogatus utrum predicti duces 
Levpoldus et Fr. vassalli ecclesie Frisingensis ad ecclesiam de 





] Urk. hat ecclesia Frisingensis. 


186 


Probstorf presentauerint plebanos dyocesano tamquam patroni, re- 
spondit quod sie. Interrogatus qui fuerint presentati et admissi, 
respondit quod dominus Heinrieus tum prepositus Patauiensis qui fuit 
postea predicator, Vlrieus quondam plebanus in Draesehirchen, 
Eberhardus canonicus Patauiensis postea occisus, Heinricus phisicus 
postea plebanus in Ruspaeh, magister Leupoldus quondam Wiennen- 
sis plebanus, Albertus comes de Eberstein. Item interrogatus siquis 
presentauerit post mortem predictorum ducum, respondit quod domi- 
nus Frisingensis presentauerit Eberhardum prepositum de Wertse 
dyoeesano. Interrogatus ubi fuerit presentatus, respondit Wienne, 
interrogatus quando, respondit a tempore vocacionis (!) ipsius 
eeclesie quam cito peruenit fama siue rumor mortis Alberti ple- 
bani ad noticiam dieti episcopi Frisingensis, eundem prepositum 
presentauit. 

Leupoldus plebanus de Enceinstorf testis iuratus interrogatus 
dixit, quod fundus eum vniuersis suis pertinentiis in quo sita est 
ecelesia in Probstorf, est proprietas ecelesie Frisingensis. Interro- 
gatus qualiter hoc sibi eonstet, respondit quod dietas possessiones 
eum ecclesia asseeuta est ecclesia Frisingensis a marchione qui fuit 
antequam ducatus esset. Interrogatus utrum dux Levpoldus et Fr. 
in fevdum habuerint dietum fundum cum pertinenciis suis et iure 
patronatus ab ipso episcopo Frisingensi, respondit quod sie et ab eo 
tempore quo recordari potest, Item interrogatus si quiete et pa- 
eifiee et sine interrupcione possederint predictas possessiones et ius 
patronatus in ecclesia memorata, respondit quod sic a xxx annis retro 
quibus recordari potest. Item interrogatus si post mortem dictorum 
ducum dietus fundus cum pertinentiis suis et iure patronatus reuer- 
sus est et deuolutus ad dominium et vsus dieti episcopi et ecclesie 
Frisingensis, respondit quod sic. [n aliis coneordat in omnibus cum 
domino Heinrieo eanonieo Ardacensi teste iam predicto, eo adiecto 
quod tempore persecueionis dueis Fr. ipsam ecelesiam eum fundo in 
quo sita est ecelesia in Probstorf, eum pertinenciis suis idem dux 
assignauit episcopo Frisingensi ad cautelam ne sibi fieret preiudicium 
occasione diete persecucionis. | 

Dietmarus sacerdos de Enzenstorf testis iuratus interrogatus 
dixit, quod fundus in quo sita est ecelesia in Probstorf cum omnibus 
possessionibus et pertinenciis suis pertinet ad episcopum et eecle- 
siam Frisingensem. Item interrogatus quomodo hoc sibi constaret, 





187 


respondit quod ab alio (! auo) et patre suo intellexerit, quod pro- 
prietas et fundus ecelesie memorate pertineret ad ecclesiam Frisin- 
gensem, et quod quidam marchio dietas possessiones eum pertinenciis 
suuis diete eeclesie Frisingensi contulerit. Item de assignacione 
feudorum tempore persecucionis ducis Friderici idem dieit cum ple- 
bano Leupolda de Enzenstorf. Item de quieta et pacifica possessione 
iuris patronatus in Probstorf et possessionibus pertinentibus ad ean- 
dem ecclesiam, quod (!) habuerunt quondam dux Leupoldus et Fr. et 
reuolutione proprietatis dietarum possessionum et iuris patronatus 
post mortem dictorum ducum ad ecclesiam Frisingensem et presen- 
tacionem factam ab ipsis ducibus premortuis plebanorum usque 'in 
hodiernam diem idem dieit eum primo teste domino Heinrieo cano- 
nico Ardacensi, excepto eo quod non recordatur de presentacione 
facta domini Heinrici tumprepositi, et insuper dixit quod etiam domi- 
nus Reinherus fuit presentatus a duce Fr. in ecclesia memorata. 

Heinrieus subdyaconus de Enzenstorf testis iuratus interrogatus 
dixit, quod sibi constat per auditum quod ecclesia Frisingensis fuit et 
est in possessione et proprietatis possessionum in qua sita est eccle- 
sia in Probstorf. Interrogatus de aliis, respondit se nichil aliud seire - 
nisi per auditum eo quod sit vix xx annorum. 

Otto miles de Spilberch testis iuratus interrogatus dixit sibi 
constare pro certo quod ecclesia Frisingensis fuit in possessione 
proprietatis fundi in quo sita est ecclesia jn Probstorf, et omnium 
possessionum ad eam pertinentium a x] annis retro, et quod marchio 
patruus Heinrici imperatoris contulit predictas possessiones ecelesie 
Frisingensi sicut veraeiter intellexit a progenitoribus suis, et quod 
hec donacio faeta fuit a tempore cuius nune non extat memoria. 
Item dieit quod idem fundus in quo sita est ecelesia, eum uillis, - 
possessionibus et omnibus pertinenciis suis et iure patronatus colla- 
tum est in fevdum duci Leupoldo ab Ottone et Geroldo episcopis 
nomine eeclesie Frisingensis ante xl annos et dieit se fuisse presen- 
tem, quando Geroldus episeopus de eodem fundo in quo sita est 
ecelesia in Probstorf, eum omnibus pertineneiis infeodauit ducem, 
Levpoldum Winne in domo camerarii. Interrogatus de tempore, re- 
spondit quod possunt esse plus quam xxxvi anni. Interrogatus qui 
fuerint presentes, respondit Eberhardus de Swaelinge, Friderieus de 
Swaeling, Chvnradus de Humel, Haeinrieus de Vagen, Aeinwicus de 
Lusnieh, Heinrieus de Prunn, Irnfridus de Hintperch melites(!) et 


188 


alii quam plures. Fuit etiam presens quando episcopus Chvnradus 
qui nune est, infeodauit ducem Fr. de predictis. Interrogatus de tem- 
pore, dieit quod possunt esse xxij anni. Interrogatus de loco, respon- 
dit se non recordari, et dicit quod in Noua ciuitate tempore perse- 
eucionis domini ducum (!) Fr. idem dux Fr. dietum fundum in qua 
sita est eeclesia in Probstorf, ad cautelam resignauit ne ecclesia 
Frisingensis per Fr. imperatorem qui eundem Fr. impugnabat, frau- 
daretur iure suo. De presentatione diuersorum plebanorum faeta per 
dictos duces ordinario ad ecclesiam memoratam et quieta et pacifica 
possessione iuris patronatus in eadem ecclesia possessionum perti- 
nentium ad ea(n)dem eorundem ducum et reuolutione proprietatis et 
iure dominii predietorum (!) post mortem predietorum dueum ad 
ecclesiam Frisingensem et possessione in qua hodie est episcopus 
Frisingensis sine euius quam impedimento, idem dicit per omnia eum 
Dietmaro sacerdoto de Entzeinstorf. 

Rinboto miles frater Ottonis testis iuratus interrogatus. dicit in 
omnibus et per omnia sieut frater suus Otto, eo excepto quod non (!) 
dicit se non recordari de Ottone episcopo et infeodacione quam fecit 
idem episcopus duci Levpoldo, et de loco infeodacionis facete duci 
Fr. ab episcopo Chu(n)rado qui nune est, adiecit super dictum fra- 
tris sui quod facta fuerit in Wienna. De tempore concordat eum 
fratri (T) suo et dieit quod presens fuit quando hoe faetum fuit, Irm- 
frido (!) de Hintperch et fratre suo Chvnrado et Heinrico de Prunn 
ministerialibus et aliis quam pluribus. . 

Dominus Levpoldus prepositus Ardacensis et canonieus Pata- 
uiensis testis iuratus interrogatus dixit, quod fundus in quo sita est 
ecelesia de Probstorf tum ipsa villa parrochiali que voeatur Prob- 
storf, et aliis villis que uocantur Sehonahe et Vrvar, et omnibus pos- 
sessionibus cum pertinenciis suis pertinentes ad easdem villas colla- 
tus fuit ab eo tempore euius non extat memoria, in feudum ducibus 
Austrie ab ecelesia Frisingensi. et dicit quod proprietas in predictis 
locis sicut pro certo est de iure et proprietate ecclesie Frisingensis. 
Item dieit quod duees Levpoldus et Fr. fuerint in quieta possessione 
dieti fundi et possessione vsque ad mortem eorum nomine ecclesie 
Frisingensis, et quod presentati sunt a predietis ducibus et admissi 
sine contradietione ordinario tales plebani videlicet Heinricus tum- 
prepositus Patauiensis, Vlricus de Draeschirehen, Eberhardus de Jo- 
hanstorf canonicus Patauiensis, magister Heinricus phisieus, magister 


189 


Levpoldus quondam Wiennensis plebanus, Albertus comes de Eber- 
staein. Item dieit quod fundus et proprietas in quo sita est ecclesia 
de Probstorf, post mortem predictorum ducum immediate reuersus 
et deuolutus est ad dominium et ius ecclesie Frisingensis sine euius- 
quam contradietione, et quod dominus Frisingensis hodie est in quieta 
possessione. 

Chvnradus sacerdos testis iuratus interrogatus dixit, quod a 
tempore seieneie vocacionis(!) ecelesie in Probstorf episcopus Fri- 
singensis infra sex menses dominum Ewerhardum Werdensem pre- 
positum Berhtoldo episcopo Patauiensi presentauit ad ecclesiam 
mémoratam. Interrogatus si fuerit admissus, respondit quod non. 

Ortwinus de Sachsengange testis iuratus interrogatus dixit, 
quod fundus eum vniuersis suis pertinenciis in quo sita est ecclesia 
in Probstorf, esset proprietas ecelesie Frisingensis. Item dixit quod 
' duces Austrie Leupoldus et Friderieus in fevdum habuerunt dictum 
fundum eum pertinenciis suis et.iure patronatus ab episcopo et 
ecclesia Frisingensi. Item dixit quod post mortem dictorum ducum 
dietus fundus eum pertinentiis suis et iure patronatus reuersus est et 
deuolutus ad dominium et vsus ecclesie Frisingensis. Item dixit 
quod predieti duces presentauerunt dyocesano episcopo tres personas. 
ad eandem ecclesiam et admissi sunt videlicet Heinricus de Probs- 
torf, Leupoldus quondam Wiennensis plebanus, Albertus comes de 
Eberstein. Item dixit quod post mortem predictorum ducum de dicto. 
fundo nulla sibi fuerit mota questio et quod sine interrupcione dic- 
tum fundum possederit pacifice et quiete. 

Levpoldus de Sachsengange testis iuratus interrogatus dixit,. 
quod fundus eum vniuersis suis pertinentiis in quo sita est eecle- 
sia in Probstorf, est proprietas ecclesie Frisingensis. Item dixit quod 
quondam Fr. dux Austrie in fevdum habuerit dietum fundum cum 
vniuersis pertinenciis suis et iure patronatus ab episcopo ecclesie. 
Frisingensis. Item dixit quod post mortem dieti dueis dietus fundus. 
eum vniuersis pertinentiis suis et iure patronatus immediate est 
deuolutus et reuersus ad ecclesiam et episcopum Frisingensem. 


Aus dem Gerichtsprotokolle von 1284, 6. Juni, Regensburg (Nr. 384),, 
vgl. dieses; Meichelbeck 11./2, in Nr. 181/1, p. 113. 





190 


185. 


1256, 27. Juni, (Wien). Abt Ortolf von Melk und M., Prior daselbst, als 

Richter in dem Streite zwischen dem Bischofe von Freising und dem Priester 

Wisinto von Wien um die Pfarre zu Propstdorf sprechen dieselbe dem 
Ersteren zu. 


In nomine patris et filii et spiritus saneti amen. Anno domini 
M. CC. LVI, indictione XIIL, VI. kal. Julii. Ego Ortolfus abbas eecle- 
sie Medlieensis iudex domini pape delegatus et M. prior eiusdem 
ecclesie subdelegatus venerabilis prepositi Nevnburgensis prout 
patet per litteras prepositi memorati, quas recepi non cancellatas, 
nec in aliqua sui parte vituperatas sub sigilli prepositi predicti, qua- 
rum tenor talis est: 


Folgt nun die Riehteramtsübertragung des Propstes Konrad von Kloster- 
aeuburg dde. (1255), 3. Oct., Klosterneuburg (Nr. 178). 


Receptis litteris Romani pontificis et abbatis Scotorum in 
Wienna sub bulla papali et sigillo autentico ipsius abbatis in nulla 
sui parte viciosas aut vituperatas siue abolitas in modum: 


Folgt nun der päpstliche Auftrag ddo. (1285), 27. Apr., Neapel, (Nr. 176) 
und unmittelbar darauf die Ablehnung des Ábtes von den Schotten zu Wien, 
«do. (1255, vor Octob., ..... ) (Nr. 177). 


Partibus citatis oblato libello et lite coram nobis legittime con- 
testata super eodem libello cuius tenor talis est: 


Folgt nun die Klage des Sachwalters des Bischofs von Freising , Coram 
vobis — diminuendi uel addendi“, s. oben in dem Protokolle der Gerichtsacte 
ddo. 1236, 24.—27. Juni, Wien (Nr. 188). 


Auditis et intellectis racionibus et allegacionibus utriusque 
partis et viso instrumento sub bulla papali non viciafo, non vitupe- 
«ato in aliqua sui parte cuius tenor talis est: 


Folgt nun die Bulle Innocenz IL, ddo. 1141, 20. Nov., Lateran (Nr. 101). 


Et meritis ipsius cause et pareium plenius consideratis et reeep- 
tis testibus et aliis probacionibus et legittimis documentis per que 
4ietus procurator Frisingensis episcopi intencionem suam plene fun- 
‚dasse dinoscitur pariter et probasse, habito sapientum consilio dietum 





191 


precuratorem prefati episcopi nomine eeclesie Frisingensis et eius- 
dem episeopi pre tribunali sedentes in possessionem iuris patronatus 
eeclesie in Probstorf site in fundo Frisingensis ecclesie restituimus 
eum pertinenciis vniuersis, prefatum Wisintonem presbiterum a dicta 
ecclesia sentencialiter amouentes, condempnando eundem Wisintonem 
ad restitueionem fructuum quos de dicta ecclesia dinoscitur perce- 
pisse. Et quia nobis constitit legittimis documentis et probaeionibus 
supradictis dictum fundum in quo sita est ecclesia in Probstorf, cum 
vniuersis pertinenciis et iure patronatus ad ipsam eeclesiam Frisin- 
gensem pertinere, prefato procurateri nomine episeopi et ecclesie 
Frisingensis memoratum ius patronatus per diffinit(iu)am sentenciam 
adiudieamus, non obstantibus appellacienibus quas idem Wisinto 
fecisse dinoseitur, quas reputamus friuolas et inanes. Datum Wienne 
in ecclesia sancti Petri, V. kal. Julii, presentibus testibus venerabili 
abbate Seotorum in Wienna, Alberto eapellano venerabilis abbatis 
de Medlieo, Thoma et Matheo eapellanis dieti abbatis Seotorum, 
Levpoldo plebano de Enzeustorf, Heinrico canonico Ardacensi, Hein- 
rieo notario, fratre Haeinrico, fratre Rvdigero de ordine predieato- 
rum, Ottone. Ego Wernhardus de mandato predietorum iudicum 
seripsi sentenciam et in presentem formam rede(g)i. 


Aus dem Gerichtsprotokolle von 1284, 6. Juni, ftegensburg (Nr. 384), 
vgl. dieses; Meiehelbeck IT/2, in Nr. 181/1, p. 115. 


186. 


1256, 29. Aug., Ybbs. Schenk Heinrich von Hasbach und Otto von Meiseau, 

beide Landrichter in Österreich, entscheiden die Klage Bischof Konrads 

von Freising wider Otaker von Neideck wegen zugefügter Schäden und lassen 
Ersterem den Ersatz verbürgen. 


Nos Heinrieus 1) pincerna de Habespach et Otto de Meissawe 
iudices prewinciales Austrie tenore presencium notum facimus tam 
presentibus «uam futuris, quod dem coram nobis aput Ybsam pro 
tribunali sedentibus venerabilis pater dominus Chunradus Frisingen- 
sis episeopus pro lx libris oe(c)asione dampnorum que sibi et suis 


l Hier hat der Cod. das ganz ungehórige, offenbar nur durch einen lapsus calami 
zu erklärende „dei gracia“. 


192 . 


intulerat, Ottacherum de Neideke impeteret, sic a nobis omnium 
astancium consilio et assensu accedente fuit sentencialiter diffini- 
tum, videlicet ex quo valor dietorum dampnorum quondam fuisset 
eontra eundem Ot. legittimo comprobatus et ex quo idem contuma- 
eiter a iudicio nostro recedens dum ad illud euoearetur, non respon- 
deret domino episcopo memorato, quod prefatas lx libras persolueret 
sub pena dupli, hoc est dicere quod pro !x libris daret exx libras. 
Lata tali senteneia hoc a nobis iusta mediante sentencia fuit appo- 
situm et adiunctum, quod antedietus O. pro memoratis exx libris, in 
quibus esset sentencialiter condempnatus, fideiussores ydoneos obli- 
garet eidem domino episeopo in hune modum, videlieet si quilibet 
illorum seeundum deputatam sibi summam ad cuius persolucionem 
se obligaret, id non persolueret, quod ante festum beati Michahelis 
idem semper pro x libris tantum pro suis propriis possessioni- 
bus 1) ad manus ipsius domini episcopi vel illius quem ad hoe duxerit 
eligendum, absolute et libere assignaret de quo possent haberi red- 
ditus vnius talenti annis singulis pro pecunia memorata, si vero iidem 
fideiussores in premissis omnibus circa tempus prefinitum inuenti 
fuerint negligentes, quilibet pro summa sue fideiussionis aput illum 
locum pro ut infra subdistinguitur, obstagium se intrare sub presta- 
cione fidei ad manus sepedicti domini episcopi conpromisit, ab illo 
loco nunquam recessurus, donee laudamentum sue promissionis 
totaliter adimpleret. Fideiussorum autem nomina sunt hec, ego H. 
pincerna de Habespach, pro xx libris et dominus Albertus de Zel- 
king pro xv libris, obstagium intrabimus aput Wiennam, item domi- 
hus Ludwieus Zeelehing pro xv libris, item Engelschaleus de Reins- 
pereh pro xx libris, item dominus Wigandus dietus Eisenpeutel pro 
x libris, item dominus Otto de Plankenstain pro x libris, item domi- 
nus Heinrieus de Hauseke pro x libris et ipse Otacherus de Neideke 
pro x libris intrabunt obstagium aput Ybsam, item dominus Otto de 
Maienberch pro x libris intrabit obstagium aput sanctum Ypolitum. 
Insuper ab omnibus prenotatis fideiussoribus fuit et hoc compro- 
missum, vt quecunque bona proprietatis pro eodem O. assignaret, 
non solum per manus et litteras suorum dominorum deberent eidem 


domino episcopo confirmare, immo etiam defendere ab omnibus qui 
v 


] Hier steht im Cod. durch Schreibfehler ,vel illius“. 








193 


ipsum episeopum pro eisdem bonis impeterent aut infestarent. Valor 
etiam illarum rerum que.debent assignari pro redditibus vnius talenti, 
debet esse talis, videlieet quod modius tritici talentum, modius sili- 
ginis vi solidos, modius ordei iii solides et modius avene. ]x denarios 
valere deberet, Vt.autem omnia premissa firma hine et inde per- 
maneant, in huius rei testimonium presentem paginam nostrorum 
sigillorum munimine iussimus roborari. Acta sunt hec apud Ybsam 
in eimiterio, anno demini M. CC. LVL, indictione XIII, III. kal. 
Augusti 1). 


Cod. 191, f. 53, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1[/2, 19, 
Nr. 30. 


187. 


1257, 18. Febr., Wien. Die Juden Lublin und Nekelo, Kammergrafen in 

Österreich, vergleichen sich mit Bischof Konrad von Freising betreffs ihrer 

Ansprüche auf 16 Lehengüter zu „Vrleugestorf“, welche diesem von Hadmar 
von Kuenring gegen Silbergeschirr waren verpfündet worden. 


Ego Lvblinus et frater meus Nekelo Judei, comites camere illu- 
Stris ducis Áustrie tenore presentium dicimus et protestamur, quod 
mediante domino Ottone de Missowe discordia que inter venerabilem 
dominum Chunradum Frisingensem episcopum et nos super sedecim 
beneficiis iri villa Vrleugestorf sitis uertebatur, fuit taliter amputata, 
videlicet si non ante proximum beati Jacobi apostoli festum eidem 
domino episcopo uel eius certo nuneio ducentas mareas argenti puri 
sub pondere Wiennensi daremus, quod ex tune ab omni iure actionis 
quantum ad dieta xvi beneficia cecidissemus. Ad hec vero ex parte 
dieti domini episcopi fuit coram prelibato domino O. de Missowe 
publice protestatum, quod si ce marce argenti prout supra taetum 
est, fuerint ei uel eius nunciis cirea prefatum terminum assignate, ex 
tune memorata xvi beneficia debeant nostris usibus deseruire, et ipse 
nichilominus episcopus eonpromisit quod debeat esse noster gwer 
erga dominum Rudolfum de Potendorf et eius uxorem eorumque 
heredes de pecunia subnotata, quam super antedicta xvi beneficia 





l Hier ist unten angefügt, als etwaige Note des Bischofs auf dem Originale: 
»Debent autem redditus qui nobis debent pro supradicta summa assignari, inter Am- 
stetten et sanctum Ypolitum esse siti". 


Fontes, Abthlg. II. Bd. XXXI. 13 


194 


quodam domino Hadmaro de Chunring necessitatis tempore mut(u)a- 
uit bona fide euius summa noseitur esse talis, videlicet xiiij maree 
auri, item duo pecaria argentea deaurata estimata ad valorem lx mar- 
carum, item due scutelle elemosinarum argentee ad pondus xiiij mar- 
earum, item tres seutelle argentee habentes in pondere vi mareas, 
item ] talenta Ratisponensium denariorum. In euius itaque rei testi- 
monium tam supra memorati domini O. de Missowe quam nostrum 
sigillum ad presentem paginam apponi fecimus, ne locus fraudi dari 
valeat hinc et inde. Datum Wienne anno domini M. CC. LVIL, indie- 
tione XV.. XII. kal. Martij. 


Orig., Pgt., von 2 angebgt: Sigeln nur Nr. 2 sehr verletzt vorhanden; 
k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu Wien; dann Cod. 191, f. 45’ und 
nogh mit leichten Varianten in den Worten f. 27' und 61’ im k. Reichsarchir 
zu München; Meichelbeck II./2, 23, Nr. 35. 


188. 


1257, 26. Oct., Cividale. Patriarch Gregor von Aquileia überträgt das 
ihm zustehende Landgericht auf sämmtlichen freising. Gütern in. Krain und 
. der Mark auf Widerruf an das Bisthum Freising. 


Nos G. dei gracia sanete sedis Aquilegensis patriarcha tenore 
preseneium notum fore volumus vniuersis, quod iudicium nostrum 
prouinciale in temporalibus in locis de Lok et GYtenwerde ac aliis 
omnibus prediis et possessionibus Frisingensis ecclesie sitis in parti- 
bus Marchie (et) Carniole venerabili C. episeopo Frisingensi amieo 
nostro in Christo karissimo eoncessimus et eonmisimus, illud ibidem 
nostro nomine tantum usque ad nostre voluntatis beneplacitum exer- 
cendum. In euius euidenciam presentes litteras nostras inde fieri et 
sigilli nostri pendentis iussimus preseneia conmuniri. Datum Ciui- 
tate, VI. exeunte Octobre, anno (domini M.) CC. LVII, XV. indictione. 


Cod. 191, f. 9 (gegen Ende des Blattes durch Feuchtigkeit schadhaft); 
k. Reichsarehiv zu München; Meichelbeck II./2, 24, Nr. 38. 





195 


189. 


1257, 25. Nov., Lack. Die Grafen Heinrich und Fridrich von Ortenburg 

genehmigen, dase ihr Vasall Leutolt seiner Frau Kunigund 50 Mark Aquilejer 

schenke und beurkunden zugleich, dass Bischof Konrad von Freising dem- 

‚selben Hof und 4 Huben zu Draschitsch, von dessen Schwiegermutter stammend, 
verliehen habe. 


Nos Hainricus et Fridericus comites de Ortenburch per presens 
scriptum notum facimus vniuersis hane paginam inspicientibus, pre- 
sentibus et futuris, quod.de nostro consensv et bona nostra voluntate 
aecedente Levtoldus fidelis noster vxori sue Chvnegundi quinqua- 
ginta mareas Aquilegensium denariorum tradidit pretextu donacionis 
propter nuptias celebratas. Preterea testimonio presencium dicimus 
et protestamur, quod venerabilis pater et dominus noster Ch. Frisin-' 
» geusis episcopus evriam et quatuor hubas apud Trasich et alia bona 
ibidem sita que domina Levgardis mater diete Chvnigundis a Fri- 
singensi ecelesia in feodum tenuit, taliter prefato Levtoldo et eius 
vxori videlicet Chvnigundi contulit fevdali tytulo possidenda, ita si 
idem L. heredem vel heredes ex ipsa Chvnigundi non procreauerit, 
quod solummodo prelibata bona omnia pro tempore vite sue tenebit 
et post mortem vtriusque ad Frisingensem ecclesiam deuoluentur 
bona omnia supra memorata. In euius rei testimonium presentem 
litteram eonseribi fecimus et nostrorum sigillorum munimine iussimus 
roborari. Acta svnt hec aput Lok, anno domini M. CC. LVIL, indic- 
tione XV., in die beate Katerine. 


Cod. 191, £. 13', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II./2, 24, 
Nr. 37. 7 


190. 


1257, 28. Nov., Lack. Bischof Konrad von Freising präsentirt seinen 
Notar Magister Heinrich dem Erzbischofe Ulrich von Salzburg auf die erledigte 
Pfarre s. Peter am Kammersberge. 


Reuerendo in Christo patri et domino Vlrico dei gracia sanete 
Salzburgensis ecclesie archiepiscopo apostolice sedis legato Chun- 
radus permissione diuina Frisingensis episeopus reuerenciam in 

13° 


196 


omnibus debitam et deuotam. Ad ecclesiam sancti Petri sitam in fundo 
Frisingensis ecelesie euius situs pretextu et priuilegio sedis aposto- 
lice ius presentandi clericum habere dinoseimur ad eandem, prout 
in aliis ecclesiis sitis in fundo ecclesie Frisingensis opitinuimus ab 
antiquo, magistrum Heinrieum notarium nostrum exhibitorem presen- 
eium vestre paternitati duximus presentandum, rogantes quatenus 
ex quo dieta eeclesia saneti Petri per mortem pie memorie "Lauen- 
tensis episcopi ex nouo vacare cepit, ipsi H. eandem ecclesiam 
eonferre dignemini iam vacantem. Datum aput Lok, anno domini 
M. CC. LVIL, in vigilia beati Andree apostoli, indictione XV. 


Cod. 191, f. 127, k. Reichsarehiv zu Mänchens; Metehelbeek IL/1, 47. 


t 


194. 


1958, 2. Jünn., Viterbo. Papst Alexander IV. ernennt den Abt von Krems- 

münster und den Propst von s. Florian zu Richtern in dem Streite des Klosters 

Seitenstetten mit dem Bisthume Freising betreffs der Kirchen zu Aschbach, 
Waidhofen und Holenstein.  ' 


1 


Alexander episcopus seruus seruorum dei. Dilectis filiis .... 
abbati de Cremsmu(n)ster et :.. preposito eeclesie saneti Floriani 
Patauiensis diocesis salutem et apostolieam benedictionem. Con- 
questi sunt nobis ... abbas et conuentus de Syta(n)steten ordinis 
sancti Benedicti, de Aspach, de Waidhofen et de Holenstein eccle- 
siarum patroni, quod venerabilis frater noster ... episcopus Frisin- 
gensis super iure patronatus ecelesiarum ipsarum et rebus aliis iniu- 
riatur eisdem. Ideoque diseretioni uestre per apostolica scripta man- 
damus, quatinus partibus conuocatis audiatis causam et appellatione 
remota fine debito terminetis, facientes quod decreueritis auctoritate 
nostra firmiter obseruare. Testes autem qui fuerint nominati, si se 
gratia, odio uel timore subtraxerint, per censuram eeclesiasticam 
appellatione cessante cogatis ueritati testimonium perhibere. Datum 
Viterbii, III. nonas Januarii, pontificatus nostri anno quarto. 


Orig., Pgt., anhgde. Bleibulle ; Archiv des Klosters Geitenstetten. 


195 


192. 


1258, 4. Jünn., Viterbo. Papst Alexander IV. bestätiget die Zehentrechte 
des Klosters Seitenstetten zu Aschbach, Waidhofen und Holenstein. 


Alexander episcopus seruus seruorum dei, Dilectis filiis ... 
abbati et conuentui monasferii de Sytansteten, ordinis sancti Bene- 
dieti, Patauiensis diocesis, salutem et apostolicam benedictionem. 
.Justis petentium desideriis dignum est nos facilem prebere consen- 
sum, et uota que a rationis tramite non discordant, effectu prose- 
quente complere. Cum igitur sieut uestra petitio nobis exhibita con- 
tinebat, bone memorie ... episcopus Patauiensis sui capituli acce- 
dente consensu ius patronatus quod habebat in de Aspach, Waid- 
hofen et Holnstein ecclesiis Patauiensis diocesis, uobis et per uos 
monasterio uestro prout spectabat ad eum, pia et prouida delibera- 
tione contulerit, sieut in litteris inde confectis dicitur plenius conti- 
neri, nos uestris supplicationibus inelinati quod ab’ eodem episcopo 
super hoe pie ae prouide factum est, ratum et gratum habentes id 
auetoritate apostolica confirmamus et presentis seripti patrocinio 
eommunimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hane paginam 
nostre confirmationis infringere uel ei ausu temerario contraire, 
si quis autem hoc attemptare presumpserit; indignationem omnipo- 
tentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se nouerit 
ineursurum. ‚Datum Viterbü, II. nonas Januarii, pontificatus nostri 
anno quarto. 


Orig., Pgt., anhgde. Bleibulle; Archiv des Klosters Seitenstetten. 


193. 


1258, 12. Oct., Wels. Kanonikus Ulrich von s. Andrä zu Freising, Proto- 

"notar König Otakars von Böhmen, ernennt den Notar Heinrich von Wien zu 

‚seinem Anwalte in seinem Streite mit dem Bischofe von Passau und Dechant 
Wisinto von Wien um die Pfarre Probstdorf. 


Vniuersis presens scriptum inspecturis notum facio ego Vlricus 
illustris regis Boemie protonotharius, ecelesie saneti Andree in Fri- 
singa canonicus, quod magistrum Heinricum notarium in Wienna 


198 


meum constitui proeuratorem in causis que vertuntur vel vertispa- 

rantur inter venerabilem dominum Patauiensem episcopum et Wisen- 

tonem decanum Wiennensem ex vna parte et me ex altera ad agen- 

dum , deffendendum, excipiendum et appellandum, si necesse fuerit, 

et inducias longiores obtinendum, ratum et gratum habiturus quic-- 
quid per dictum procuratorem factum fuerit in causis memoratis, et 

eum sigillum tune temporis proprium non haberem, presentem cedulam 

sigillo domini mei Ch. venerabilis Frisingensis electi feci roborari. 
Datum et faetum in Welsa anno domini M. CC. LVIIL, III. idibus. 
Octobris. 


Aus der Appellationseingabe ddo. 1258, 9. Nov., Brünn (Nr. 195). 


194. 


1958, 30. Oct., s. Pölten. Bischof 0. von Passau ernennt in seinem Streite- 

mit Kanonikus Ulrich von s. Andrä zu Freising um die Pfarre Probstdorf die 

Pfarrer Mgr. Ulrich von Hartkirchen und Wolfgang von „Otlingen“ zu seinen 
| Anwälten. 


O. dei gracia Pataviensis ecelesie episeopus vniuersis presentes. 
litteras inspecturis salutem in domino. Seire volumus tenore presen-- 
eium vniuersos, quod nos in causa quam mouet vel mouere intendit 
magister Vlrieus eanonieus saneti Andree Frisingensis super eccle- 
sia in Probsdorf magistrum Vlricum de Hartchirchen et Wolfgangum 
de Otlingen plebanos clericos nostros exhybitores presencium nostros. 
eonstituimus procuratores vtrumque in solidum ad agendum, deffen-- 
dendum, excipiendum, proponenduni ac ad alia omnia faciendum que 
nobis in ipsa eausa viderint expedire, et specialiter ad: appellandum 
nostro nomine in 'eadem, ratum et firmum habentes quiequid vel 
eorum alter fecerit in premissis. In cuius rei testimonium nostrum 
sigillum presenti procuratorio duximus apponendum. Datum in sancto- 
Ipolito, III. kalendis Nowembris, anno domini M. CC. LVII. 


Aus der Appellationseingabe ddo. 1258, 9. Nov., Brünn (Nr. 195). 





199 


195. 


1258, 9. Nov., (Brünn). Bruder Gotfrid, Deutschordenspriester und be- 
stellter Richter in der Streitsache um die Pfarre Probstdorf zwischen Bischof 
0. von Passau und Mgr. Ulrich, Chorherrn von s. Andrä zu Freising, vernimmt 

die Benwendungen der Sachwalter des Ersteren und protokollirt deren Appel- 
lation an den päpstlichen Stuhl. 


Anno domini M. CC. LVIIL, V. idus Nouembris, coram nobis 
fratre Gotfrido sacerdote hospitalis sanete Marie Jerusalem de Naw- 
sedlitz proposuit magister Heinricus proeurator magistri Vlriei cano- 
niei saneti Andree de Frisinga in causa que uertitur inter ipsum 
super ecclesia de Probsdorf ex vna parte et venerabilem patrem 
dominum O. Patauiensem episcopum. ex altera, quod dictus uenera- 
bilis pater dietum magistrum Vlrieum presentatum a uero patrono 
ad dietam ecclesiam Probsdorf, ipsum eura animarum inuestire dene- 
gans, eidem non modieum derogauit, quare petebat a nobis sibi de 
ipso exhyberi iusticie conplementum. Magister Vlricus vero de Hart- 
ehirchen et Wolfkanngus de Otlingen plebani procuratores domini 
episcopi Patauensis antequam in negotio procederetur, sub protesta- 
cione dicebant, quod quiequid dicerent, proponerent non animo litis 
contestandi, et petebant eis mandati siue procuratorii partis aduerse 
copiam exhiberi, quibus magister Heinrieus exhibuit procuratorium 
in hec uerba: 


Folgt nun die Urkunde ddo. 1258, 12. Octob., Wels (Nr. 193). 


Contra dietum procuratorium fuit per procuratores domini Pa- 
tauiensis episcopi sie obiectum, quod insufficiens esset nee valeret 
ex eo quia non nominabatur, quis Heinricus, sed tantum dicebatur 
magister Heinrieus notarius in Wienna, cum multi tales sint uel 
possint esse, nee sit aliqua cireumseripcio pronominalis vel disereeio 
qua restringatur ad personam presentatorem, quare procuratorium 
nullum. Deinde eum nos super hoc interloqui volebamus, respondit 
magister Heinrieus quod procuratorium erat et est sufficiens, quia 
procuratorium tantum debet continere nomen iudicis, actoris rei et 
rei de qua agitur et nomen proeuratoris, quare procuratorium suffi- 
eiens, Nobis igitur volentibus interloqui de consensu pareium super- 


200 


sedimus, Demum magister Heinricus petebat sibi exhyberi procura- 
torium rei quod continere debet tria, quod deffendat reum in causa 
et quod dolum non committat et quod iudicata soluat. Demum magi- 
ster Viricus et Wolfgangus dieti procuratores exhybuerunt procura- 
torium in hec uerba: 


Folgt nun Urkunde ddo. 1258, 30. Oct., s. Pölten (Nr. 194). 


Post hec a magistro Vlr. et Wolfgango supradietis procurato- 
ribus autenticum petebatur, contra. quod autenticum dicebant quod 
erat eirca racionem suspectum, eo quod circa nomen iudicis, immo 
in ipso nomine rasura euidens apparebat. Preterea locus, vnde iudex 
est, non fuit nominatus. Ad quod magister Heinricus respondebat, 
quod tantum una litera deleta fuit et per eiusdem scriptoris manum 
alia litera reposita. Quod obiecerunt de loco iudieis non nominato, 
respondit magister Heinrieus quod non erat necesse, cum per 
insignia ordinis satis posset patere vnde iudex erat, vel poterit esse 
omissum propter incertitudinem locorum ad que fratres eiusdem 
domus sepius mittuntur et transmutantur, vel seriptoris ignorancia 
vel negligencia, Has quidem et alias excepciones procuratores pre- 
dieti domini episcopi Pattawiensis eum proposuissent ad declinan- 
dum iudicium et plures vellent proponere, cum easdem non ad- 
miserimus, sedem  apostolieam appellarunt «euius appellacionis 
forma talis. 


Quia a vobis frater G. et cetera r3 1). 


Aus Appellationseingabe v. gl. Tage (Nr. 196). 


196. 


1958, 9. Nov., Brünn. Br. Gotfrid, Priester des Deutschordens u. s. w., 

unterbreitet als bestellter Richter namens des Erzbischofs von Salzburg in dem 

Streite zwischen dem Chorherrn Mgr. Ulrich von s. Andrä zu Freising und dem 

Bischofe O. von Passau, dann dem Dechante Wisinio von Wien betreffs der 

Pfarre Probstdorf die Appellation der Sachwalter des Bischofs dem päpstli- 
chen Stuhle. 


Sanctissimo in Christo patri ac domino A. sancte Romane eccle- 
sie summo pontifici frater Gotfridus sacerdos hospitalis sancte Marie 





] Mit diesem Zeichen schliesst der Act und reiht daran die in citirter Eingabe 
mit gleichem Eingange enthalleae Appellation. 





201 


Jerusalem, offieialis domini B. Olmocensis episcopi, delegatus a do- 
mino ... Salzburgensi archiepiscopo et legato cum filiali obedieneia 
deuota pedum oseula beatorum. Sanctitati vestre presentibus inno- 
teseo, quod cum magister Vlrieus eanonieus saneti Andree de Fri- 
singa super ecelesia de Probstorf Patauensis diocesis venerabilem 
patrem | dominum O. Patauiensem episeopum eoram me auctori- 
tate delegata a venerabili patre Salzburgensi (archi)episcopo et 
legato traxisset in causam, magister Vl. de Hartkirchen et Wol- 
gangus(!) de Otlingen procuratores dieti domini Patauiensis quas- 
dam exceptiones declinatorias iudicii proponere curauerunt asseren- 
tes, eundem dominum O. venerabilem Patauiensem episcopum a me 
grauari, indebite causas subscriptas allegantes quas de uerbo ad 
uerbum feci presentibus subnotari, quas per modum appellationis, 
eum easdem per modum exceptionis admittere nollem, proponebant 
hoe modo. | 

Quia a uobis frater G. hospitalis sanete Marie domus Theu- 
tonieorum, qui uos geritis pro iudice delegato a domino Vl. ve- 
nerabili archiepiscopo Salzburgensi, reuerendum dominum Q. Pata- 
uiensem episcopum in causa quam commouet magister Vl. canonicus 
sancti Andree de Frisinga super ecelesia de Probstorf ex subnotatis 
grauaminibus per uos grauari sensimus et sentimus, nos Vlricus de 
Hartkirchen et Wolgangus de Otlingen plebani Patauiensis dioecesis, 
nuneii et procuratores dicti domini nostri episcopi Patauiensis 
nomine suo a uobis ad sedem apostolicam appellamus, primo uide- 
lieet quod terminum peremptorium adeo coarcastis, quod tempus sibi 
in iure concessum a tempore sciencie non cucurrit, secundo quod 
subditum suum dominum Wisentonem decanum Wiennensem pleba- 
num in Brobstorf citare presumsistis, cum domino archiepiscopo 
euius auctoritate uos dieitis hoc fecisse, non sit lieitum nee in casu 
uel in easibus quorum hic nullus reperitur, suffraganei subditum iudi- 
eare, vnde uobis similiter et per eonsequens minime est concessum, 
tercio quod extra metropolim predietum dominum episcopum nostrum 
tanquam ut non suus iudex, ut fatigaretur expeusis et laboribus euo- 
eastis, quarto quod traxistis ipsum dominum nostrum ad locum non 
eathedralem ac etiam minus tutum. Quare personam prefati domini 
nostri episeopi cum omnibus iuribüs suis in ecclesia Brobstdorf 
apostolice sedis defensioni subieimus, a uobis litteras dimissorias siue 
apostolos cum instancia primo et iterum ae tercio nobis dari petentes, 


202 


et eos qui sunt presentes super hiis omnibus in testimonium indu- 
centes. Facta est autem hec appellatio in parrochiali ecclesia saneti 
Jacobi in Brünne, V. idus Nouembris, anno domini M. CC. LVIII. — 
Quanquam autem exceptionibus istis suffieienter respondere possem, 
et appellationem non admittere sicut aduoeatus actoris sufficienter 
declarabat, reuerencie tamen domini Patauiensis, nec non et uestre 
sanctitati deferens appellationem admisi, assignans eidem domino 
Patauensi episeopo trium mensium spacium ad appellacionem suam 
prosequendam infra quem terminum a recepeione presencium se 
debet nostro(!) conspectui presentare. Datum Brünne anno domini 
M. CC. LVIIL, V. idus Nouembris. 


Folgt nun der 2. Appellationsact vom gl. Datum für Decbant Wisento 
(Nr. 197). 

Gerichtsact vom gleichen Datum (Nr. 195) mit Inserten, ddo. 1258, 
12. Oct., Wels (Nr. 193) und 1258, 30. Oct., s. Pólten (Nr. 194). 


Orig., Pgt., anhgdes. beschädigtes Sigel des Priesters Gotfrid; k. Reichs- 
archiv zu München. d 


197. 


12568, 9. Nov., Brünn. Prior N. von Zabrawitz und Br. Gotfrid, Deutsch- 

ordenspriester, unterbreiten als bestellte Richter namens der Bischöfe von Prag 

und Olmütz in der Streitsache zwischen dem Chorherrn Mgr. Ulrich von 

8. Andrä zu Freising und Dechant Wisento von Wien betreffs der Pfarre 

Probstdorf die Appellation des Sachwalters des Letzteren dem päpstlichen 
Stuhle. 


Sanctissimo in Christo et domino A. sancte Romane ecclesie 
summo pontifiei ... prior de Zabrawiz Vlmocensis diocesis ordinis 
Premonstratensium et frater Gotfridus sacerdos hospitalis sancte 
Marie Jerusalem offieiales domini episcopi Vlmocensis subdelegati 
venerabilium episcoporum ..... Pragensis et Vlmocensis a sede 
apostolica delegatorum eum filiali obedieneia deuota pedum oscula 
beatorum. Sanctitati uestre presentibus dignum duximus intimare, 
quod eum magister Vlrieus canonicus sancti Andree de Frisinga super 
ecelesia in Brobstorf Patauiensis diocesis honorabilem uirum Wisen- 
tonem decanum Wiennensem eoram nobis traxisset in causam, ma- 
gister Vl. de Hartkirehen proeurator dieti Wesentonis . quasdam 
exceptiones declinatorias iudieii proponere eurauit, asserens dominum 








| 203 


Wesentonem a me grauari indebite, causas subseriptas allegans quas 
de uerbo ad uerbum feci presentibus subnotari, quas per modum 
appellacionis, cum easdem per modum ex cepcionis admittere nolle- 
mus, proponebat hoe modo. 

À uobis domine frater Gotfride, qui uos geritis iudicem dele- 
gatum a venerabili domino Vl. Salzburgensi archiepiscopo in causa 
quam mihi mouet magister Vl. saneti Andree de Frisinga cano- 
nieus, primo quod me citastis et in personam meam non (se) 
extendat iurisdicio uestra, nec in casu qui hie reperitur, et ad 
locum minus tutum, preterea cum istud negocium translatum sit 
ad superiorem scilicet ad dominum papam et uos tanquam inferior 
intromittere non potueritis, et etiam eum sim ab aliis iudicibus uoca- 
tus super hiis grauaminibus per magistrum Vlricum presentium exhi- 
bitorem meum in hac parte procuratorem sedem apostolicam appello 
et apostolos cum omni instancia peto et iterum peto et iterum peto, 
personam meam eum omnibus iuribus ecelesie mee in Brobstorf defen- 
sioni apostolice subiciendo. 

Quanqam autem excepeionibus istis sufficienter respondere 
possemus et appellationem non admittere sicut aduocatus actoris 
suffieienter deelarabat, honestati tamen dicti Wisentonis et uestre 
sanctitati deferentes appellacionem admisimus, assignantes eidem 
Wisentoni trium mensium spacium ad appellacionem suam pro- 
sequendam, ut infra terminum eundem a recepcione presencium se 
debeat nostro conspectui presentare. Datum Brunne, anno domini 
M. CC. LVIIL, V. idus Nouembris. — | 


Aus Appellationseingabe vom gl. Tage (Nr. 196). 


198. 


(1958), ...., ..... Dompropst Utto und das Capitel zu. Freising präsentiren 
dem Erzbischofe Ulrich von Salzburg den Magister Heinrich, Chorherrn von 
s. Andrä zu Freising, für die Pfarre s. Peter a. Kammersberge. 


Reuerentissimo patri in Christo et domino Vlrico dei gracia 
sanete Salzburgensis (ecclesie) archiepiscopo dignissimo V. prepo- 
situs, H. decanus totumque Frisingensis ecelesie capitulum elerici 
deuotissimi subiectione et reuerentie debite famulatum. Cum vene- 
rabilis pater et dominus noster Chunradus pie memorie quondam 
Frisingensis episcopus magistro Heinrieo canonico ecelesie saneti 


204 


Andree de Frisinga exhibitori presencium suas litteras dederit pre- 
sentacionis ad vestre reuerencie presenciam super ecclesia saucü 
Petri iuxta Weltz sita in fundo Frisingensis ecclesie, in qua ex priui- 
legio papali ipse habuit et omnes sui successores habent ius patro- 
natus, que cepit vacare post obitum episcopi Lauentensis, ecce eun- 
dem eum litteris quondam sibi a prefato domino nostro episeopo con- 
cessis ad vestre benignitatis presenciam dirigimus ad ecclesiam 
memoratam, rogantes quantenus dei et iuris intuitu ipsum de eadem 
ecelesia dignemini misericorditer inuestire. 


Cod. 191, f. 127’, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II./1, 48. 


199. 


1259, 22. April, Lack. Heinrich von Schärfenberg tritt seine Ansprüche 
auf Güter zu „Sigendorf“ und „Rüdliebssieze“ an Bischof Konrad von Frei- 
sing ab, die Pfandrechte ausgenommen, welche ihm abgelöst werden sollen. 


Ego Heinrieus de Seherfenberch per presens scriptum de 
elarare cupio universis tam presentibus quam futuris, quod omni 
iure fevdali cessi penitus renunciando quod in Sigendorf et Rüd- 
liebssieze et aliis possessionibus quas quondam Perehtoldus de 
Lokwiz a Frisingensi ecelesia in fevdum tenuit, putabam me habere, 
preter id sieut protestor quod eedem possessiones a domino Chvn- 
rado venerabili Freisingensi electo solummodo sunt obligate mihi pro 
] marcas Lanstrostensis monete in festo beati Georii iuxta Marchie 
consuetudinem redimende, hae adiecta forma vt earundem pos- 


sessionum proventus (si). ............ ante prelibatum festum (re- 
demte non fuerint, percipiam absque peccato), et quod ego et homines 
mei (quamdiu hie). .......... .. .eontraetus durauerit, ipsum domi- 


num electum in possessionibus et hominibus aut in receptione lignorum 
aut in pascuis animalium nullatenus aggrauarem et offendam. Quan- 
doeumque vero prenotata pecunia michi uel meis heredibus sieut 
premissum est, in festo beati Georij oblata fuerit pro solucione, pre- 
fate possessiones omni occasione postposita ad dominum Frisingensis 
eeclesie libere reuertentur. In. euius rei testimonium presentem 
paginam meo sigillo volui roborari. Aderant autem huie traetatui 
Friderieus ' de Monte Albano  Ardacensis prepositus, Heinricus 
decanus ecclesie saneti Andree et Heinricus eiusdem ecclesie 








205 


eanonicus, Heinrieus, Vertingus, Berhtoldus de Geboltspach, Wern- 
herus, Chvnradus, Wilhalmus de Lok. Acta sunt hec in Lok, anno 
domini M. CC. LVIIIL, II. indietione, X. kalend. Maii. 


Cod. 191, f. 9', durch Nässe lückenhaft, theilweise aus Urk. v. f. 13 
ddo. 1252, 13. Juli, Gutenwórth ergänzt; k. Reichsarchiv zu München; Meichel- 
beck 11./2, 25, Nr. 41. 


200. 


1259, 24. April, Lack. Wilhelm von Schärfenberg beurkundet, dass Bischof 
Konrad von Freising die ihm verpfändeten Liegenschaften bei Teltschach mit 
4 Mark Aqwilejer tn bestimmten Raten zu leisten, gelöst habe. 


Ego Wilhalmus de Scherfenberch testimonio presentium notum 
faeio universis tam presentibus quam futuris, quod venerabilis 
pater dominus meus Ch. Frisingensis electus universas posses- 
siones apud Telscacum in Marchia sitas cum omnibus earum attinen- 
tis a me in die beati Georii pro quadraginta marcis Aquilegensis 
monete de quibus sunt xx noue et xx maree ueteres, - redemit, pro 
quibus dominum Nicolaum de Riutenberch pro fideiussore obligauit, 
quod prelibatas xx marcas nouorum denariorum michi in proximo: 
uenturo beate Marie virginis Natiuitatis festo persoluat, residuas vero 
xx marce veterum denariorum idem dominus electus michi persoluit 
eodem die dum beati Georii festum celebrabatur. De qua fideiussione 
et persolutione michi faeta contentus ipsarum tractatum gratum et 
ratum habui, et propter hoc memoratas possessiones apud Telscacum 
sitas in manus dieti domini electi publice et libere restitui et resignaui,. 
omni obligationis tytulo renuntians in possessionibus antedictis et pro-- 
mittens firmiter atque laudans, quod siqua instrumenta cuiuscumque- 
tenoris existerent (aut?) haberem super prefatis possessionibus michi 
quondam obligatis, illa restituerem ipsi domino electo vel eius certo 
nuneio omni occasione posposita et semota. In euius rei testimonium 
presentem paginam tam testibus qui huie tractatui interfuerant,. 
quam mei sigilli pendentis munimine roboraui. Testes autem sunt 
isti videlicet dominus Fridericus dictus de Montalbano Ardacensis ec- 
elesie prepositus, Franco comes illustris regis Vngarie nuntius super 
presenti negotio specialiter ab ipso rege ad me destinatus, insuper 
H. Vertingus, et B. de Geboltspach, Chvnradus de Reitersperch, 





206 


Wernherus, Chvnradus, Jacobus, Reblinus, Wilhelmus de Lok, 
magister Hainricus decanus ecclesie saneti Andree de Frisinga et 


magister Hainrieus notarius. Acta sunt hec apud Lok, anno domini 
M. CC. LVIIL, indictione IL, in die beati Georii. 


Orig., Pgt., anhgdes. verletztes Sigel, k. Reiehsarehiv zu München; ebend. 
Cod. 191, f. 10'; Meichelbeck 11/26, Nr. 42. 


201. 


1259, 8. Juli, Welsberg. Heinrich von Welsberg widmet der Kirche zu 
Innichen *) mehrere genannte Güter zu „ Waln“ im Pusterthale. 


In nomine patris et filii spiritus saneti amen. Ego Heinricus de 
Welfspereh notum facio tam presentibus presentibus quam futuris, 
quod in lecto egritudinis constitutus dum viderem mortis mihi peri- 
eulum imminere, volens ob hoc saluti anime mee prouidere feliciter, 
eece in ipsius anime mee remedium omnes possessiones in Waln et 
duas curias in quibus resident homines et coloni qui wlgariter hellen 
nuneupantur, atque dimidiam hübam quam tenuit Altmannus de Li- 
£9de, cum omnibus attinentiis. eultis et incultis, pratis, paludibus, 
pascuis, exitibus (a)quarum et generaliter eum universis que prefatis 
in Waln p(ossessio)nibus et curiis attinere dinoscuntur, absolute et 
libere sine (contradietione quali)bet res(igna)ui et (resti)tui ec- 
eclesie (Inticensi), renuntians omni (iuri uel cause?) impetieionis que 
mihi vel meis heredibus competere videbatur in illis x! mareis quas 
(super mem)oratis prediis et possessionibus eausa mutui (domino?) Al- 
brehto quondam nobili comiti Tyrolensi tradidi et donaui. Renunciaui 
etiam omni iuri feudali quod idem comes mihi postmodum contulit super 
possessionibus prelibatis. In cuius mee resignationis et renuntiationis 
et donationis perenne testimonium presentem paginam conseribi feci 
et iussi mei pendentis sigilli munimine roborari. Áeta sunt hec in 
castro Welfsperch, anno domini M.CC.LVIIIL, indietione secunda, VIII. 
iidus(!) Julii, presentibus testibus subnotatis, videlicet Chünrado cano- 


] Dass dieses Kloster (od. die Freising. Patronatskirche daselbst?) gemeint sei geht 
‚aus den äusseren Archivnotizen des Documentes hervor. 





207 


nieo Iticensi, Vlrieo capellano sororum sacerdotibus, Rudgero de 
Nyderndorf, Wifingo de C(ella), Alberone de Chalwe, Heinrico de 
Vessingen militibus, Riehprando scriba, (M)arquardo canonico 
Yticensi. 


Orig., Pgt., an vielen Stellen ausgefressen, anhgdes stark verletztes Sigel; 
k. Reichsarchiv zu München. 


\ 


202. 


12959, 4. Oct., Klosterneuburg. Bruder Gotfrid von Deutschorden ent- 

scheidet als delegirter Richter in dem Streite zwischen Magister Ulrich, Chor- 

herr zu s. Andrä zu Freising, und Dechant Wisento von Wien um die Pfarre 
Propstdorf zu Gunsten des Ersteren. 


In nomine patris et filii et spiritus sancti amen. Cum super causa 
«ue uertitur inter magistrum Vlrieum ecclesie saneti Andree canoni- 
eum ex vna parte et venerabilem patrem O. Pattawiensem episcopum 
et Wisentonem deeanum de Wienna ex altera, eoram nobis fratre 
Gotfrido hospitalis sanete Marie Jherusalem subdelegato a vene- 
rabilibus Olomueensi et Pragensi episcopis iudicibus a sede aposto- 
lica delegatis et a venerabili Vlricus Salezburgensis ecelesie archiepi- 
scopo iudice delegato dietus magister Vlrieus prefatos episcopum et 
decanum traxisset in eausam, predicti episcopus et decanus per se 
et proeuratores suffieienter in struetos eomparere eurarunt plures, 
proponentes vt iurisdiceionem nostram euaderent, quod per appel- 
laeionem eorum subsecutam nobis in seriptis presentatam osten- 
derunt sieut in actis bene patet, nos siquidem reuerencie episcopali 
defferentes , licet cause appellacionis nulle fuerint, terminum 
tamen quatu(o)r mensium ad prosequendam appellacionem eis 
decreuimus indulgendum, ad quem terminum non venire curantes, 
vel si venerunt nichil tamen se profecisse, ad nostram citati 
presenciam monstrauerunt, immo prefatus magister Vlrieus litteras 
papales domino deeano Olomucensi direetas cum ipsius mandato, vt 
in eausa absque omni dilacione procederemus, nobis obtulit, quod 
si aliquid a prenominatis esset in curia obtentum, totum deberet inane 
et irritum computari (?), seeundum quod per ipsum decanum Olo- 
mucensem iam legitime factum fuerat, sicut littere super hoe confeete 
plenius declararunt. Petente igitur magistro Vlrieo vt ipsum in pos- 
sessionem corporalem ecclesie de Probsdorf mittere euraremus, osten- 


208 


dente se presentatum esse ad eandem ecclesiam prefato episcopo 
Patawiensi a vero patrono qui in possessione erat iuris presenfandi, 
quia domino fundi, seilicet episcopo Frisingensi modo canonico et legi- 
timo, prout documentis legitimis coram nobis extitit comprobatum. 
Quia tamen pars altera presens non erat, petitionem ipsius effectui 
mancipare differentes, partem episcopi et decani seitavimus eisdem 
gratiam preter solitum faeientes. Qui etsi per se et procuratorem 
suam presenciam exhiberent, nichil tamen dixerunt vel monstrarunt, 
quare dictam petitionem magistri Vl. non admittere deberemus, quin 
immo in appellacionis vocem prorumpeotes appellarunt. Quam apypel- 
lacionem nullam reputantes quia contumax non auditur appellans, cum 
de contumacia conuieti iam fuerant sieut patet per papale instrumen- 
tum et per confessionem partis aduerse qui dicebat, quod dominus 
episcopus Pataviensis wit prosequi appellacionem et ad hoc petebat 
indueias sibi dari, dicto magistro Vlrieo iniunximus vt suam petitio- 
nem nobis constare faceret, qui satis liquide probauit per munimenta 
judicum delegatorum super eadem causa mota a venerabili Frisingensi 
episcopo et Eberhardo antecessöre suo et diffinitiua sentencia cano- 
nice terminata, quod a vero patrono esset presentatus qui eeiam in 
iuris presentandi erat facultate, et alia que causam sufficientissime 
declarabant, sepedietum magistrum Vlricum in possessionem ecclesie 
de Probstorf per sentenciam diffinitiuam decernimus esse mittendum 
et mittimus, prememoratum Wisentonem qui dietam ecclesiam contra 
iusticiam occupat, in fructibus perceptis et qui pereipi poterant con- 
dempnantes, insuper in expensis et interesse que prefatus magister 
Vlrieus nostro commisit arbitrio, volens iurare de centum mareis, 
taxauimus tantum triginta esse soluendas a Wisentone decano, sub 
hoc pretextu vt si aliqua pareium predietarum deinceps moueret 
querelam contra dietum magistrum Vlrieum hane causam contingen- 
tem, saluum esset ius prememorato magistro Vlr. expensas et inter- 
esse repetendi ex integro a sepedietis tam episcopo quam decano. 
Ad hec cassamus omnes sentencias latas post appellacionem factam 
a magistro Vlr. in presbiteros dictam ecclesiam officiantes et easdem 
dicimus esse nullas. Acta sunt hee in Nevnburch in capitulo canoni- 
eorum anno domini M. CC. LVIIIL, indietione IL, III. nenas Oc- 
tobris, presentibus hiis, Vlrico decano, Heinrico de Ebergorin, Ortol- 
pho de Greyfenstein, Pawone, Chunrado canonieis Neumburgensibus, 
item fratre Heinrieo et fratre Nicolao de ordine Predicatorum, item 


209 


magistro Heinrico de Wienna et aliis quampluribus. Datum per 
manum Gotfridi notarii qui hec omnia de mandato iudieis conscripsit 
et in hane formam redegit. 


Orig., Pgt., anhgd. stark verletztes Sigel, k. Reichsarchiv zu München. 


203. 


1259, 12. Oct., Wien. Gaudentius, Vollstrecker des Gerichtsspruches des 

Br. Gotfrid vom Deutschorden, den Streit zwischen Magister Ulrich Chorherrn 

von e. Andrä zu Freising und Dechant Wisento von Wien um die Pfarre Propei- 

dorf betreffend, suspendirt Letzteren seines Widerstandes wegen vom geist- 
tichen Dienste. 


In nomine patris et filii et spiritus saneti amen. Nos Gaudentius 
... fratris Gotfridi domus hospitalis sancte Marie Jerusalem delegati 
ludieis executor, Wisentonem decanum de Wienna ab ingressu 
eeclesie suspendimus pro eo, quod magistrum Vlrieum illustris regis 
Boemie prothonotarium in possessione eeclesie in Probstdorf ac 
domus et prediorum cappelle sancti Nieolay in quam possessionem 
eundem magistrum Vlrieum canonice misimus auetoritate nobis con- 
cessa, idem W. decanus agrauat et molestat, nichilominus ad aliam 
penam grauiorem contra eundem W. decanum si ipsius proteruitas 
meruerit, processuri. Datum Wienne, anno domini M. CC. L. VIII, 
Ill. idus Octobris. 


Orig., Pgt. anhgdes. stark verletztes Sigel, k. Reichsarchiv zu München. 


204. 


1260, 25. Juli, Wien. König Otakar von Böhmen, Herzog von Österreich, 
schliesst mit Bischof Konrad von Freising ein gegenseitiges Schutsbündniss. 


Nos Otakarus dei gracia dominus regni Bohemie, dux Austrie 


: et Styrie, marchio Morauie per presens scriptum vniuersis notum 


faeimus tam presentibus quam victuris quod ad ampliandum et 
eorroborandum robur perennis amicieie inter consanguineum nostrum 
karissimum dominum Ch. :) Frisingensem episeopum. et nos inuio- 





l Cod. hat „Ch. dominum". 


Fontes. Abthlg. li. Bd. XXXI. 14 





210 


labiliter contracte eidem domino Ch. Frisingensi episcopo data fide 
vice sacramenti eompromisimus, quod toto vite nostre tempore contra 
omnem viuentem hominem fidele prestabimus adiutorium quando- 
eumque possimus et iuuamen, et ipse versa vice nobis per sue fidei 
dacionem compromisit prestare nobis consimile adiutorium, et ad heec 
nos nichilominus ipsum dominum Ch. Frisingensem episcopum et 
vniuersas eeclesie sue possessiones sitas in quibuseunque partibus 
ad quas nostra regalis potencia extentitur (!), promittimus fideliter 
defensare. In euius itaque promissi et laudamenti euidens testi- 
monium presentem cedulam sigillorum nostrorum munimine iussimus 
roborari. Acta sunt hec Wienne, anno domini M. CC. LX., VIII. 
kalendas Augusti. 


Cod. 191, f. 50', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck IL/1, 52. 


205. 


1260, 23. Dec., Graz. König Otakar von Böhmen, Herzog von Österreich, 
gewärt dem Bischofe Konrad von Freising das Bergrecht auf allen seinen 
österr. Gütern. 


O. dei gracia dominus regni Bohemie, dux Austrie et Styrie et 
marchio Morauie. Omnibus hanc litteram inspecturis notum facimus 
quod nostra est promissio et mandatum, vt vbicünque in possessioni- 
bus venerabilis patris domini Ch. Frisingensis episcopi metallum 
auri vel argenti vel cujuscunque metalli alterius generis inuentum 
fuerit vel etiam salis, idem dominus episcopus gaudere debeat 
iure suo quemadmodum nos gaudere volumus iure nostro. Quare 
sub optentu nostre gracie districte precipimus vniuersis, quatenus 
memoratum dominum episcopum in suis iuribus nullatenus impe- 
dire debeatis, sed conseruetis in omnibus illibata. Concedimus 
etiam vt metallum queri debeat in suis possessionibus vbicun- 
que. Huie autem nostre concessioni interfuerunt testes subnotati, 
videlicet dominus B. Olmuncensis. ecclesie episcopus, Gerus, Woko 
et Benesius Bohemi, magister Arnoldus, magister Vlricus tune pro 
tempore nostri notarii, Stizlo de Sternberch, Otto de Missowe, Ch. 
de Zekingen, Otto de Haselawe et alii quam .plures. Acta sunt hee 
aput Grez, anno domini M. CC. LX., X. kalendis Januarii. 


Cod. 191, f. 31', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck IL/1, 53. 





211 


206. 


1261, 23. Febr., Udine. Bischof Konrad von Freising belehnt den Paduaner 
Bürger Tyso „de Campo s. Petri“ mit der Burg Godego und Zubehör gegen 
Zahlung von 700 Pfad. Venetianer Pfenningen und Leistung eines Saumrosses. 


Hoc est exemplum cuiusdam publici instrumenti cuius tenor 
talis est. In nomine domini amen. Anno a natiuitate eius millesimo 
ducentesimo sexagesimo primo, quarta indictione, apud Vtinum in 
camera patriarchali, die sexto exeunte mense Februario, presentibus 
venerabili patre domino Gregorio dei gracia sanete Aquilegensis 
sedis patriarcha, dominis Alberto de Collice Cenetensi electo viee- 
domino ipsius domini patriarehe, Wecelone abbate Bellunensi, 
Johanne archidiacono Aquilegensi, magistro Nycolao de Lupico ple- 
bano (de) Tricesimo, Ruffino de Porta iudiee Placentino, domino 
Gilo Milledusii iudice Parmensi, Johanne de Cueania, Bernardo de 
Quechola, Asquino de Varmo et Artuicho de Castello Foroiulii et 
dominis Rudolfo, magistro Henrico et Hermanno canonieis sancti 
Andree et domino Henrico Virtingo, Berhtoldo de Gebolspach, Wer- 
nerio: et Conrado fratribus de Lonch testibus ad hoc vocatis et 
rogatis et aliis multis. Cum beatitudo illos exigat defensores per quos 
iura ipsius in debita iustieia conseruentur, ideirco prouidens vene- 
rabilis pater dominus Conradus dei gracia Frisingensis episcopus, 
quod in partibus Marehie nullus videtur superesse ad presens per 
quem ita possint iura Frisingensis ecclesie custodiri quemadmodum 
per nobilem virum dominum Tysonem de Campo sancti Petri eiuem 
honorabilem Paduanum, maxime cum Frisingensis ecclesia quarundam 
suarum possessionum sedem posuerit in distrietu Taruisino penes 
possessiones eiusdem domini Tysonis superius memorati, prenomi- 
natus dominus episcopus vtilitatem et tutelam respiciens ecclesie 
.supradiete, eum eidem domino episcopo et ecclesie Frisingensi sit 
apertum et exeiderit eastrum Godigi eum vniuersa euria et pertinen- 
eiis eius, quod et quam quondam Ecelinus de Romano et alii de 
Romano et sui antecessores retinebant et retinuerunt in feodum a 
predicto domino episcopo et a predecessoribus suis nomine ecelesie 
Frisingensis, pro se et suo nomine et nomine ecclesie Frisingensis 
inuestiuit dictum dominum Tysonem in se et suos filios masculos ad 


14* 


212 


reetum et legale feodum de castro Godigi et castellario et villis 
vniuersis et coherenciis et pertinenciis omnibus et de curia vniuersa 
pertinentem (!) et pertinentibus ad predietum castrum, quantum- 
eunque et vbieunque et qualitercunque dictum castrum, ville, curia, 
pertineneie, coherencie extendantur, et de omni alio eo et toto quod 
quondam Ecelinus de Romano et alii de Romano et sui antecessores 
‘ retinebant et retinuerunt in feodum a predicto domino episcopo et 
ab antecessoribus suis quondam cum pratis, pascuis, siluis, paludibus 
et nemoribus, venacionibus, piscacionibus, vineis, terris cultis et 
ineultis, campis, solo et edificiis et cum decimis et iure decimarum 
et cum omnibus aliis redditibus et obueneionibus et exitibus et cum 
molendinis et postis molendinorum et eum fontibus et aquis et 
aquarum decursibus et eum .seruitutibus vrbanis uel rusticis exis- 
tentibus seu pertinentibus, in predictis uel ad aliquod predictorum 
et eum omnibus seruis, masnatis et famulis et ascriptieiis, ori- 
ginariis, colonis et censitis et: manumissis siue francatis, siqui 
manumissi uel francati sint siue liberti supersunt, et cum vassallis 
siue fidelibus et breuiter eum omnibus aliis hominibus cuiuscunque 
status et condicionis sint uel ex(is)timari possint iure ciuili uel muni- 
eipali, et cum omni alio iure patronatus et alio qualitereunque cen- 
seatur, et eum omni iurisdieecione et dominacione et potestaria et alio 
iure pertinente predieto castro et omnibus specialiter nominatis et 
que nominari possunt ad vtilitatem ipsius domini Tysonis, qualiter- 
eunque illud possit excogitari et in humano intellectu hominum com- 
prehendi, vt amodo ipse dominus Tyso et eius filii maseuli habeant 
et teneant atque possideant et quasi possideant predietum castrum 
et villam et euriam totam et omnia supradicta et singula et de ipsis 
faciant cum accessibus et ingtessibus, cum superioribus et inferioribus 
suis et eum omni iure, accione et racione et vtilitate et introitu et 
exitu et cum aliis supradictis omnibus pertinentibus in predictis et 
occasione predietorum quineunque (!) voluerint, sieut de recto et 
legali feodo sine contradiecione ipsius domini episcopi suecessorum- 
que suorum et ecclesie supradiete, et eidem domino Tyseni tamquam 
vasallo dedit, cessit atque mandauit omnia iura omnesque acciones 
et raciones reales et personales et mixtas, que et quas habet uel 
habere videtur ipse. dominus episcopus nomine ecelesie Frisingensis 
seu ipsi ecclesie .competunt uel in futurum competere possunt in 
predieto castro et villis et euria et omnibus predictis et singulis uel 








213 


occasione predietorum et aliter qualitereunque possit excogitari, ita 
tamen quod prefatus dominus Tyso et ex eo descendentes masculi 
bona predieta vel quiequam predietorum non possint nec debeant 
vendere uel infeodare aut donare uel aliquo modo alienare comitatui 
alicuius ciuitatis uel ecclesie, et si forte quiequam de bonis predictis 
infeodauerint aliis quam ciuitati et ecclesie, hii quibus bona pre- 
dicta fuerint infeodata, teneantur et debeànt illa bona habere et 
tenere ab ipso domino episcopo et ab ecclesia Frisingensi. Si forte 
quod absit, eontigerit dictum dominum Tysonem decedere sine des- 
cendentibus ab eo masculis, hoc eeiam acto et expressum dieto inter 
ipsos, quod dietus dominus Tyso non teneatur seruire dicto domino 
episcopo et ecclesie supradiete vltra montes, citra montes vero 
seruire debeat sieut vasallus et fidelis seruire debet. Item prenomi- 
natus venerabilis pater dominus episeopus eidem domino Tysoni 
concessit de gracia. speciali, quod eidem domino Tysoni et ex eo 
descendentibus.masculis non generetur preiudicium in aliquo si de 
feodo supradicto a die mortis dieti domini episcopi et suecessorum . 
suorum qui pro tempore fuerint, inuestituram non peeierint infra 
quinquennium nomine eeclesie supradicte, et eidem domino Tysoni 
dedit licenciam et liberam potestatem intrandi tenutam et corporalem 
possessionem et quasi predieti castri et villarum et curie et omnium 
supradictorum et singulorum sua propria auctoritate et se dominum 
episcopum nomine et vice prediete ecclesie possessorem et quasi 
constituit pro ipso domino Tysone et eius nomine, et eidem domino 
Tysoni dedit, pro nuncio dominum Leo(n)ardum de Semicis militem 
Paduanum vt ipsum in possessionem omnium predictorum corporalem 
indueat. Quod quidem eastrum, villas et curiam et omnia alia supra- 
dicta et singula promisit ipse dominus episeopus, obligando se nomine 
ecclesie memorate ipso domino Tysoni recipienti dietam promissionem 
pro se et omnibus ex eo in posterum descendentibus maseulis ab 
omni persona, ciuitate, collegio et vniuersitate uel singulari persona 
defendere et.expedire eum racione in pena dupli eius quod euin- 
ceretur in totum uel in partem, et sub obligacione bonorum ecelesie 
Frisingensis, de quibus ex nune ipse dominus episcopus nomine et 
vice supradiete eeclesie pro ipso Tysone et eius nomine se constituit 
possessorem, pro qua quidem: inuestitura fuit confessus et in con- 
eordia venerabilis supradietus dominus episeopus cum predicto 
domino Tysone se ab eo habuisse et recepisse nomine ecclesie 


214 


supradiete septingentas libras Venetorum paruorum et dextrarium 
vnum sub estimaeione ece librarum eiusdem monete, de quibus denariis 
et dextrario ab eo sibi bene solutum clamauit et exceptione doli mali 
et infeetum et non numerate et non solute pecunie et non dati et 
assignati equi renunciauit, non spe future numerationis sed quia 
predictos denarios et dextrarium iam habuit et recepit. Quibus om- 
nibus peractis incontinenti dietus dominus Tyso reuerenter fidelitatem 
tradidit in manibus dicti domini episcopi recipientis dictam fidelitatem 
pro se suo nomine et ecclesie supradiete ab ipso domino Tysone 
fidelitatis prestito sacramento sicut in fidelitatis iuramento consueuit. 
Ad sollempniorem autem huius rei euidenciam memoratus dominus 
C. episcopus Frisingensis instrumentum presens iussit sigilli sui 
pendentis munimine roborari et sigilla supradieti domini Gregorii 
patriarche et predieti domini Alberti Cenetensis electi eidem instru- 
mento rogauit apponi. 


| Ego Johannes de Lupico sacri imperii publicus 
(S. N.) notarius hiis presens interfui et rogatus seripsi in 
formam publicam reducendo. 


Cod. 250a, f. 22', Heckenstaller’s, Frisingensia, Domcapitel zu München; 
Meichelbeck 1L/1, 53. 


207. 


1261, 17: April, Gutenwörth. Bischof Konrad von Freising verleiht Albert, 
Sohn weiland Gebharts von Gutenwörth, das Dorf Bichel in Krain zu Lehen 
und so auch dessen Söhnen, doch unter innen festgestellten Bedingungen. 


(ve aguntur in tempore, ne labantur cum tempore ...... 
seripture testimonio propter memoriam hominum que ........ , 
debent perennari. Noverit igitur presens etas atque futura, quod nos 
Chvnradus dei gracia. Frisingensis episcopus ...... Alberti quon- 
dam Gebhardi de GYtenwerde filii et illius amicorum instancia et 
supplieacionibus inclinati villam Pvhel cum omnibus eius iuribus et 


attineneiis eidem Alberto in fevdum contulimus talibus condicionibus 


appositis et adiectis, videlicet si evndem Albertum vnum filium vel 
duos aut tres sev plures filios masculos ex se habere contingerit (!), 
quod senior et prior inter illos vxorem sibi de domo et familia eccle- 
sie Frisingensis debet accipere quectat ffai in eodem fevdo iure 





1 


215 


hereditario patri succedere memorato, alioquin si contrarium fecerit, 
tam pater quam idem filius cadent a iure quod eis competit in pre- 
dieto fevdo, alii vero filii qui sibi forte vxores de familia et de domo 
ecclesie Frinsingensis non acceperint, in eodem fevdo similiter nichil 
iuris habebunt, nisi procurauerint cum affeetu quod eerum filii mas- 
euli proprias mulieres ecclesie Frisingensis ut pretactum est, sibi 
accipiant in vxores. Verum autem si per dietum Albertum et eius 
filios huiusmodi condiciones secundum illum modum, vt predictum 
est in accipiendis sibi vxoribus non fuerint ecclesie Frisingensi et 
nobis nostrisque suecessoribus efficaciter obseruate, uel si idem Al- 
bertus et eius vxor absque filiis masculis quos genuerint insimul, 
decesserint, memoratum fevdum sit ad nos nostrosque successores 
cum omnibus eius iuribus et attinenciis deuolutum manebuntque 
etiam iidem Albertus et filii sui tanquam fideles nostri castellani pro 
toto tempore vite eorum in ambitu fori nostri Gftenwerde residentes, 
nec propter hoe a nobis vel nostris successoribus quiequam pretextu 
alicuius iuris quod sonat purchVt, exigent quamdiu seeundum dicta- 
rum eondicionum obseruanciam cum conplemento quolibet prelibatum 
fevdum a Frisingensi ecclesia legaliter possidebunt. In cuius rei 
perennem memoriam presentem conscribi iussimus paginam et illam 
eidem Alberto et eius filius predietas condiciones obseruantibus tra- 
dimus nostri sigilli munimine roboratum. Acta sunt hee apud GYten- 
werde in domo nostra anno domini M. CC. LX. primo, III. indietione, 
XV. kalend. Maii, istis presentibus, domino Heinrico de PYtelpach 
canonico Frisingensi, Rvdolfo, Heinrico, Hermanno canonicis eccle- 
sie saneti Andree et Ottone canonico saneti Viti tune capellanis 
et notariis curie nostre, Heinrico dicto Vertingo, et Berchtoldo 
de Geboltspach, Nycolao et Grifone de Revtenberch, Ortolfo de 
Landstrost, Rvdegero de Plintenpach Vzoldo, Artusio et Rvdolfo de 
GYtenwerde et aliis plurimum fide dignis. 


Cod. 191, f. 14, an einigen Stellen durch Nässe lückenhaft; k. Reichsar- 
ehiv zu München; Meichelbeck 11/2, 27, Nr. 45. 








216 


208. 


1261, 8. Mai, Lack. Bischof Konrad von Freising verleiht Reinhart einems 
Zöllner eine Hube bei Lack gegen Abgabe von jährlich 40 Pfennigen. 


Nos Chunradus dei gracia Frisingensis episcopus per presens 
seriptum notum facimus, quod Reinhardo tune theloneario nostro et 
eius heredibus illam hubam sitam apud Lok quam quondam Wei- 
gandus eiusdem Reinhardi frater tenuit, contulimus in hune modum, 
videlicet quod idem R. uel eius heredes nobis uel nostris suecesso- 
ribus quadraginta denarios Laybacenses persoluant annuatim. In 
euius rei testimonium eidem R. et suis heredibus presentem paginam 
tradidimus nostri pendentis sigilli munimine roboratam. Acta sunt 
hec apud Lok, anno domini M. CC. LXL, indictione IIIL, octauo die 
intrante Maio, istis presentibus domino H. de Pütelpach canonico 
Frisingensi, Heinrico Vertingo, Bertoldo de Geboltspach, Rudolfo, 
Heinrico, Hermanno, Ottone notariis et capellanis, Wilhelmo officiali 
de Lok. 


Cod. 191, f. 130', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 28, 
Nr. 46. 


209. 


1261, 8. Juli, Burgstall. Aldero von Leis überträgt drei hörige Frauen, 
Diemut, Bertha und Mathilde von Ochsenbach an das Bisthum Freising. 


Qvoniam que interdum agunt homines, non solum subrepens 
eneruat obliuio, immo eadem iidem quandoque solent infringére vel 
mutare auctriceque veritatis est emula, leuitate, ego igitur Albero de 
Leiz tenore preseneium notum facio vniuersis tam presentibus quam 
futuris, quod pro salute anime mee meorumque progenitorum Dimv- 
dim, Perhtam et Mehthildim sorores dietas de Ohsenpach cum omni- 
bus heredibus illarum presentibus et futuris legaui libere et absolute 
beate Marie virgini et ecelesie Frisingensi, renuncians omni iure pro- 
prietatis quo haetenus predietas tenui famulas et mei progenitores. 
Aderant autem huie mee donacioni subnotati testes, videlicet domi- 





217 


nus Sitfridus dictus Eisenpeutel, dominus Vlricus de Prinspereh, ' 
dominus Haidenricus de Lühseneke, Otto de Ohsenpach, Ditricus de 
Heuperge, Pilgrimus de Hüperge fratres, dominus Hartwicus dictus 
de Aqua, dominus Otto dietus Hurnin, Fridericus de Heuperge, Lud- 
wieus villieus de Purchstal, Sifridus de Stainchirichen, Ditrieus et 
Otto lutifiguli, Hermannus lutifigulus, Heinrieus de Werde, Wern- 
hardus de Werde et alii quam plures. Et vt prefata mea donacio 
robur perpetue firmitatis obtineat, presentes conscribi proeuraui et 
reuerendi patris et domini Chunradi Frisingensis episcopi atque mei 
sigillorum munimine roborari. Acta sunt hee aput Purchstal, anno 
domini M. CC. LX., primo, III. indictione, octauo die intrante Julio. 


Cod. 191, f. 54, k. Reichsarehiv zu München, Meichelbeck IL/2, 28, 
Nr. 47. D. 


210. 


1261, 27. Dec., Viterbo. Papst Urban IV. überträgt die Entscheidung des 

Streites zwischen Mag. Heinrich, Chorherrn von s. Andrä zu Freising, und 

dem Bischofe von Lavant um die Kirche s. Peter a. Kammersberge dem 
Archidiakon Ludwig von Krain. 


- Vrbanus episcopus seruus seruorum dei. Dilecto filio arci- 
dyaeono Marehie et Carniole Aquilegensis diocesis salutem at apo- 
stolicam benedictionem. Sua nobis dilectus filius H. canonieus eccle- 
sie saneti Andree Frisingensis peticione monstrauit, quod cum ipse 
ad ecelesiam de saneto Petro a venerabili fratre nostro ... episcopo 
Frisingensi vero patrono ipsius venerabili fratri nostro ... archi- 
episcopo Salzburgensi loei diocesano fuisset canonice presentatus, 
venerabilis frater noster .. episcopus Lauentinus ac eius vikarius 
institueioni sue contra iusticiam se opponunt. Ideoque discrecioni 
tue per apostolica seripta mandamus, quatinus vocatis qui fuerint 
euocandi, et auditis hinc inde propositis quod canonicum fuerit appel- 
lacione remota decernas, faciens quod deereueris auctoritate nostra 
firmiter obseruari, testes autem qui fuerint nominati, si se gracia 
odio uel timore subtraxerint, per censuram ecclesiasticam  appella- 


218 


cione cessante compellas ueritati testimonium perhibere. Datum Vi- 
terbij, VI. kalend. Januarii, pontifieatus nostri anno primo. 


Aus dem Gerichtsacte des Archidiak. Ludwig, ddo. 1262, 6.—7. Oct., 
(Laibach) (Nr. 222), vgl. diesen, und dann Meichelbeck 71,1, 56. 


211. 


1261, .. eng eenne Das Kloster Innichen beurkundet, dass Diemut von Inni- 
chen dem Bisthume Freising die Leibeigene Messa übertragen habe. 


In nomine domini amen. Quoniam actus hominum temporalem 
secuntur motum et cum hominibus eorum memoria euanescit, nisi 
seriptura fuerint roborata, notum sit igitur tam presentibus quam 
futuris, quod domina Diemodis de Inticina pia intencione, sano corpore 
et intellectu Mezzam sibi proprietatis iure attinentem per manum fra- 
tris sui carnalis Hertnici et consensu filiorum et filiarum eiusdem omni 
usu et aetione quem uel quam habuit siue de iure seu de facto, libera- 
liter et perpetualiter contulit ecclesie sancte Marie Frisingensi ut 
gaudeat omni libertate et iure quibus homines ecelesie dicte gau- 
dere nunc ef actenus consveuerunt. Acetum esf istud anno domini 
millesimo CC. LXI., indictione III. In huius rej euidenciam eapitulum 
Inticense sigillum suum statuit appendendum. Huius facti testes sunt 
domini Altmannus decanus, Gotschaleus scolasticus, Rvdgerus pres- 
piter canonicus ecelesie Inticensis, Heidenrieus miles et Heinrieus 
frater eius, Mertlinus de Cuvedvn iudex, Einwieus Egeler, Otto 
Porger, Chvnradus de Monte lirator, Heinrieus de Toblach, Hart- 
mannus de Celle, Eberhardus de Monte, Werlant de Campelunch et 
alii quam plures. 


Orig., Pgt., anhgd. verletztes Sigel des Klosters Innichen, Stiftsarchiv zu 
Innichen. 





219 


212. 


1262, 16. April, Lack. Die Gebr. Wernher, Konrad und Jacob von Lack 

rechtfertigen sich gegen Bischof Konrad von Freising wegen der gegen sie 

erhobenen Klagen, zu deren Austragung er seinen Notar Heinrich nach Krain 
gesendet hatte. 


Metuendo eorum domino et dilecto Ch. venerabili episcope 
Frisingensi Wernherus, Chunradus et Jacobus fratres de Lok sui 
fideles et deuoti castellani fidele seruicium cum reuerentia et honore. 
Inmensas graciarum .acciones vobis referimus pro eo quod vestra 
dominatio dignata fuit magistrum Heinricum vestre curie notarium 
ad partes Carniole dirigere ista vice, vt nobis omnes excessus nostros 
fatie ad faciem obiceret quos in vobis et vestris hominibus exer- 
cere debuimus post recessum vestrum, et licet teste deo simus 
et fuerimus semper innocentes, quod vnquam confessi fuerimus 
eoram domino duce Karinthie uel alibi, quod castrum vestrum 
Lok aut fuerit nostrum uel progenitorum nostrorum feodum, uel 
quod ius illud quod in wlgari chuppel et forstreht sonat, nobis 
attribuamus uel attribuerimus nobis unquam aut aseribere velimus 
nobis, uel quod illud vnquam confiteamur quod quilibet hominum 
vestrorum nobis debeat ducere saumam vini, et quamuis etiam super 
hiis omnibus ineredibilibus nos proprium nostrum sacramentum 
expurgauerit, noluimus tamen carere quin etiam dominus noster dux 
Karinthie et eius consiliarii tanquam iurati coram prefato vestro 
notario nos laudabiliter expurgarent. Insuper inuocamus testimonium 
Jesu Christi, quod siqua dampna uel grauamina sunt vobis vel vestris 
hominibus illata per nostros homines, quod illa nunquam de mandato 
nostro uel voluntate nostra processerunt, immo doleremus medullitus 
si huiusmodi mala per nostros fierent seruientes, et siqua faeta sunt 
quod absit, illa non solummodo in vestri nuncii presencia immo etiam 
in aduentu vestro proximo volumus emendare atque semper vos pro 
domino nostro reuereri. Preterea treugas quas memoratus magister 
H. vestro nomine inter nos et officialem vestrum de Lok confirmauit, 
ratas et firmas volumus donec ad aduentum vestrum proximum obser- 
uare atque alia omnia facere et procurare per que vester fauor et 
gratia circa nos augmentari poterit et per que vestra vtilitas et honor 
poterit procurari. Et in huius nostre expurgationis, innocentie et 


220 


promissionis euidentiam et in confirmationem treugarum quas ad 
preces et mandatum vestrum officiali vestro de Lok usque ad proxi- 
mum ad nos aduentum vestrum dedimus, non solum nostro sigillo 
verum etiam domini Ch. purkgrauii de Lüntze et sepedicti magistri 
H. sigillis petiuimus roborari. Acta sunt hec apud Lok, anno domini 
M. CC. XXIL, in octaua Pasche istis presentibus domino Ch. purk- 
grauio de Lüntze, domino Alberto de Werdenburch, domino Jacobo 
de Gütenberch, domino Gebhardo de Gütenowe, domino Virico de 
Veizt pro parte nostra, pro parte aduersa Leonhardo, Rablino, Pau- 
manno, Wernhero, Wulfingo, Walthero theloneario, sententiatore, 
nuncio, camerario, walputone et eius filiis et aliis quam plurimis 
ciuibus et scultetis. 


Aus Vidimus v. 1269, 13. Sep., ...... (Nr. 278), vgl. dieses; Meichel- 
beck 11/2, 62, in Nr. 98. 


213. 


1262, 2. Juni, Orvieto.. Papst Urban IV. überträgt dem Propste von 

«. BMagnus zu Hegeusburg u. a. gen. Priestern die Untersuchung und Ent- 

scheidung des Streites zwischen dem Bisthume Freising und dem Kloster 

Seitenstetten, betreffend das Patronat der Kirchen von Waidhofen, Aschbach 
und Holenstein. 


Urbanus episcopus seruus seruorum dei. Dilectis filiis ..... pre- 
posito eeclesie saneti Magni, Altemanno de Rotenecke canonico Ra- 
tisponensi et .... thesaurario Eistetensi salutem et apostolicam 
benedictionem. Significarunt nobis dilecti filii .... abbas et con- 
uentus monasterii de Sytansteten, quod eum inter ipsos ex parte una 
et venerabilem fratrem nostrum .... episcopum et dilectos filios 
eapitulum Frisingense ex altera super iure patronatus ecclesiarum 
de Aspae, de Wayhdowen(!) et de Hollenstein Pattauiensis diocesis 
coram dilecto filio ... plebano plebis de Wienna auctoritate aposto- 
liea questio uerteretur, idem plebanus cognitis cause meritis et iuris 
ordine obseruato diffinitiuam pro eisdem abbate et conuentu senten- 
tiam promulgauit. Cum autem iidem episcopus et capitulum se ab 
huiusmodi sententia sedem apostolicam appellasse dicentes, super 
appellatione hui usmodi ad dilectum filium ... abbatem de Tirhoup 
ipsius sedis litteras impetrassent, tandem ... scolastieus Augusten- 














221 


sis eui eidem abbas de Tirhoupt commiserat super hoc totaliter 
uices suas, dilecto filio ... decano ecclesie Ardacensis de facto 
causam subdelegauit eandem, cumque iidem episeopus et capitulum 
ipsos abbatem et conuentum coram eodem decano pretextu subde- 
legationis huiusmodi citari fecissent, ex parte dictorum abbatis et 
eonuentus fuit excipiendo propositum eoram eis, quod eum ipse sco- 
lastieus non esset a principe delegatus, nec ipse causam decano 
committere, nee idem decanus pretextu subdelegationis ei a dieto 
scolastico facte de causa eadem cognoscere poterat nec debebat, et 
quia idem decanus huiusmodi exceptionem admittere contra iustitiam 
denegauit, ipsi sentientes ex hoc indebite se grauari, ad nostram 
duxerunt audientiam appellandum. Quocirca discretioni uestre per 
apostoliea seripta mandamus, quatinus uocatis qui fuerint euocandi, 
et auditis hine inde propositis quod canonieum fuerit, appellatione 
postposita decernatis, facientes quod decreueritis auetoritate nostra 
firmiter obseruari. Testes autem qui fuerint nominati, si se gratia, 
odio uel timore subtraxerint, per censuram ecclesiasticam appella- 
tione cessante cogatis ueritati testimonium perhibere. Quod si non 
omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo uestrum ea nichilo- 
minus exequantur. Datum apud Vrbem ueterem, III. nonas Junii, 
pontificatus nostri anno secundo, 


Orig., Pgt., anhgde. Bleibulle; Archiv des Klosters Seitenstetten. 


214. 


1262, 21. Juni,Iglau. König Otakar von Böhmen, Herzog von Österreich, 

beurkundet den Vergleich Bischof Konrads von Freising mit den Gebrüdern 

von Pillichsdorf betreffs der Vogtei von Enzersdorf und übernimmt die letz- 
tere gegen ermässigte Gebühr. 


Quod scripturarum confirmat auetoritas, improborum non potest 
improbitas infirmare. Proinde nos Otakarus dei gracia rex Bohemie, 
dux Austrie et Styrie marchioque Morarie scire volumus vniuersos 
presens seriptum inspecturos, quod cum inter dilectum dominum et 
amieum nostrum Chínradum venerabilem Frisingensem episcopum 
ex vna et inter Marquardum Vlricum et Chvnradum fratres de Pilh- 
dorf nostros ministeriales ex parte altera super advocatia in Enzistorf 
questio et controuersia uerteretur, ipso domino episcopo asserente 


222 


quod felicis reeordacionis dominus Chfnradus suus predecessor 
domino Friderico clare memorie tune duce Austrie auetoritatem 
prestante, eandem advocatiam pro quingentis libris Wienensis monete 
de manibus Viriei de Pilhdorf patris eorundem fratrum prouide 
extraxit, ita quod idem. Vl. eandem aduocatiam in manus ipsius F. 
quondam ducis libere resignauit, adiciente etiam eodem domino 
episcopo quod postea nobis ducatum Austrie tenentibus dietus C. 
suus predecessor prefatis fratribus de Pilhdorf coram nobis in ivs 
vocatis pfobauit legittimis documentis, quod memoratus VI. de Pilh- 
dorf pater eorundem coram prelibato F. quondam duce publice 
fuerit protestatus se quingentas libras pro aduoeatia in Enzistorf 
integraliter recepisse, prout hee omnia per autentica seripta tam 
domini F. quondam ducis quam nostra lucide apparebant, econtra 
sepedietis fratribus proponentibus , quod etsi pecunia memorata 
persoluta fuerit domino F. quondam duci, tamen ad manus patris 
eorundem aut etiam suas nichil unquam de peccunia huius peruenit, 
nec priuandi essent paterno feodo sine eulpa. Ipsis inquam in hunc 
modum altercantibus placuit utrique partium ad consilium nostrum 
pro bono paeis eandem litem per eompendium arbitrii terminari, .et 
ab utraque parcium nobis presentibus in Ottonem de Missawe et Otto- 
nem de Haselawe tamquam in veros arbitros extitit compromissum, 
Facta hinc inde securitate ydonea vteorum stetur arbitrio seu ordinationi, 
omni eontradietionibus obstaculo penitus amputato, tam dicti arbitri 
in presencia nostri et testium infrascriptorum super negocio huius 
in eos compromisso sunt taliter arbitrati, quod sepefatus dominus C. 
Frisingensis episeopus Marquardo et suis fratribus de Pilhdorf 
ducentas libras Wiennensis monete persoluat idemque M. et eius 
fratres iuri feodali aduocatie in Enzistorf aliisve prediis ecclesie 
Frisingensis cedant et renuncient absolute. Hoc utique arbitrium 
taliter promulgatum per ratihabitonem partis utriusque extitit ilico 
confirmatum. Habita itaque cautione sufficienti de solucione ducen- 
tarum librarum prenominati fratres de Pilhdorf cesserunt (et) renun- 
eiarunt pro se et suis heredibus omni iuri ac feodo quod sibi in 
aduocatia in Encestorf aliisque prediis ac hominibus Frisingensis 
ecelesie vbieumque sitis aut etiam constitutis conpetere contendebant 
siue conpetere potuit eis de iure uel de facto quouis titulo, ea 
omnia et singula in manus nostras libere resignando. Nos etiam 
erga prelibatum dominum et amieum nostrum C. Frisingensem epis- 





229 


eopum moti fauore et amieitica speciali illesa et integra conseruare 
deinceps promittimus et presentis seripti patrocinio renouamus omnia 
et singula que dominus F. quodam dux Austrie ad nutum et peticionem 
bone memorie C. Frisingensi episcopo de aduocatia in Enzistorf 
liberaliter et pie gessit ac statuit et que nos postmodum eiusdem 
C. precibus inclinati nostris scriptis meminimus roborasse, vt 
videlicet advocatia in Enzistorf aliorumque prediorum ecelesie Fri- 
singensis per collacionem episcopi eiusdem loci in nos translata in 
signum honoris pariter et laboris quem pro defensione ipsius loci 
et aliarum possessionum ac hominum pertinentium ad ipsam ecclesiam 
Frisingensem qui in terminis nostri sunt dominii constituti, (accipere 
debemus?,) contenti simus triginta talentis in Purificatione beate 
Virginis nobis etnichil amplius annis singulis persoluendis nosque nulli 
hominum viuenti uel vieturo feodali titulo dictam aduocaciam conferre. 
aliquatenus debeamus, adicientes nichilominus hane penam quam 
etiam sepefatus EF. quondam dux ab initio statuit sicut patet per 
suas litteras euidenter, vt si contra id nos vel heredes nostros uenire 
contingat, ipsam aduocatiam alienando titulo feodali, eadem ex tune 
ipsofaeto uacare debeat ecclesie Frisingensi. Vt autem hec que 
premissa sunt, debitum ac perpetuum robur obtineant firmitatis, ad 
peticionem memoratorum domini C. Frisingensis episcopi et fratrum 
de Pilhdorf presens seriptum conscribi fecimus et subseriptis testibus 
nostri sigilli et dictorum arbitrorum O. de Missawe et O. de Haselawe 
mvnimine insigniri. Huius rei testes sunt dominus Jerus, item 
dominus Zmielo de Lvhtenbvrk, item Gerizla Bohemi, item dominus 
(leerer Raum) purkrauius de Tewingen, item Rappoto de Valken- 
berch, item Wltingus et Otto fratres de Haselawe, item Heinricus 
de Liehtenstein, item Wernhardus et frater eius Hermannus de Wol- 
hefstorf (!), item Otto camerarius de Perhtoltstorf, item Perhtoldus 
de Engelschachsvelde(!), item Albero de Arberk, item Heinricus 
dapifer de Gritsinstein, item Albertus pincerna et frater eius 
Lvdewicus de Celkingen, item Wernhardus dictus Prvzzel et alii 
quam plures. Datum in Iglavia per magistrum Arnoldum prothono- 
tarium, XI. kal. Julii, anno domini M. CC. LXIL, indictione quinta. 
Orig., Pgt., von 3 anghgt. Sigeln nur das Münzsigel Otakars in Fragment 


vorhanden; k. Reichsarchiv zu München, ebend. Codd. 189, f. 61’ u. 191, f. 32; 
Meichelbeck II./2, 31, Nr. 52. 


224 


215. 


1262, Anfangs Sept., Laibach. Archidiakon Ludwig von Krain beauftragt 

den Abt von e. Lambrecht, den Bischof von Lavant und dessen Vicar zu s. Peter 

(am Kammersberge) in der Streitfrage um diese Kirche vor sein Gericht nach 
Laibach für einen angegebenen Tag zu laden. 


Viro venerabili. . .. . abbati monasterii sancti La(mberti or)di- 
nis sancti Benedicti Saleburgensis diocesis Lvdwieus permissione 
diuina arcidyaconus Carniole et Marchie, plebanus ecelesie Layba- 
cens(is Aquile)gensis diocesis salutem in domino. Noueritis me 
litteras recepisse a sede apostolica sub hae forma: 


Folgt nun das Breve Papst Urbans IV. ddo. 1261, 27. December, Viterbo 
(Nr. 210). 


Cvm igitur (non possim neque) debeam propter bonum obe- 
dientie contraire in hae parte mandatis apostolicis et preceptis, vobis 
(ecce sub) uirtute obedientie salua tamen u(estra reuere)ntia iniungo 
firmiter et districte, quatenus dietum venerabilem episcopum Lauen- 
tensem ae eius vikarium quem apud ecclesiam saneti Petri idem epis- 
copus instituit proxima sexta feria post festum beati Michahelis nune 
venturum, proximo ante meam presentiam eitetis apud Laybacum in 
plebe circa horam terciam, eoram (me) per se uel per procuratorem 
legittimum prefato Heinrico super dieta plebe saneti Petri legittime 
responsuros, quem (!) inquam sextam feriam ipsis pro ter(mino) 
peremptorio statuo et prefigo. (Ver)um si forte tune eadem sexta 
feria dies feriata fuerit, proximum subsequentem diem si non f(uerit) 
fer(iata, pro ter)mino peremptorio teneant et obseruent. Quid autem 
super huiusmodi citatione facta per uos procuratum fuerit, me per 
uestras paten(tes lit)teras sigillo uestro munitas certificare uelitis ut 
omne dubium de tali citatione facta valeat in prefixo termino ampu- 
tari, ne utraque pars in uanum fatigetur laboribus et expensis. Datum 
apud Laybacum, anno domini M. CC. LXII. 


Orig., Pgt., mit einer Anzahl grösserer und kleinerer Lücken, anghgt. Sigel 
abgerissen; k. Reichsarchiv zu München, Ebend. Cod. 191. f. 126, Meichelbeck 
112, 35, Nr. 58. 


, 



































220 


216. 


1262, 11. Sept, Wien. Bischof Konrad von Freising bestätiget die von 
seinem Vorfahrer Konrad vollzogene Präsentation des Mag. Heinrich, Chor- 
herrn von s. Andrä zu Freising, zur Kirche s. Peter am Kammersberge. 


C. dei gracia Frisingensis episcopus. Omnibus presens scriptum 
intuentibus salutem in omnium saluatore. Presentibus profitemur et 
ad memoriam reducimus singulorum, quod felicis recordacionis domi- 
nus Chunradus venerabilis episcopus Frisingensis predecessor noster 
magistrum Haeinricum canonicum saneti Andree nostre ciuitatis 
dilectum prothonotarium nostrum presentauit quondam tamquam 
uerus patronus ad ecclesiam saneti Petri Salzburgensis diocesis 
sitam in fundo ecelesie nostre iuxta prouinciam siue distrietum qui 
uulgo uocatur Longaewe, quemadmodum per literas ipsius anteces- 
soris nostri aliisque ueris et indubitatis nobis constitit. documentis, 
nosque eandem presentationem ratam habentes ius etiam presentandi 
ad eandem ecclesiam sieut ad nos ratione nostre pertinet ecclesie, 
nichilominus -iterato in ipsum transfundimus ad cautelam, uolendo 
ut omni iuri quod sibi tam ex presentatione nostra quam antecessoris 
nostri competere poterit, gaudeat usquequaque, et hoc omnibus 
quorum interest, cupimus esse notum. In huius rei euidenciam presens 
scriptum prefato magistro H. tradidimus nostri sigilli munimine 
roboratum. Datum Wienne, III. idus Septembris, anno domini 
M. CC. LXII. | 


Orig., Pgt., angehgtes Sigel ausgerissen, k. Reichsarchiv zu München; 
ebend. auch Cod. 191, f. 127; Meichelbeck 1I./2, 35, Nr. 57. 


217. 


1262, 11. Sept., Wien. Bischof Konrad von Freising bestätiget die von 

Mag. Heinrich, Chorherr von s. Andrä zu Freising, vollzogene Aufstellung des 

bischöflichen Kaplans Konrad als seines Sachwalters in dem Streite mit dem 
Bischofe von Lavant um die Pfarre e. Peter a/Kammersberge. 


C. dei gracia Frisingensis episcopus. Omnibus presens scriptum 
intuentibus salutem in omnium saluatore. Ad noticiam omnium 
Fontes. Abth. II. Bd. XXXI. 15 


226 

quorum interest, cupimus peruenire, quod dilectus nobis magister H. 
canonieus saneti Ándree nostre ciuitatis prothonotarius noster in 
presentia nostri constitutus magistrum Chunradum canonicum sancti 
Viti eiusdem eiuitatis capellanum nostrum exhibitorem presentium 
fecit, constituit sev ordinauit suum procuratorem in causa quam 
idem eoram honorabili viro ...... archidiacono Laybacensi iudice 
a sede apostolica delegato mouet seu mouere intendit super ecclesia 
sancti Petri Salzburgensis diocesis sita in fundo ecclesie nostre iuxta 
prouinciam sev distrietum qui wlgo dicitur Longawe contra venera- 
bilem in Christo fratrem dominum electum ecclesie Lauentine et 
vikarium ipsius ecelesie sancti Petri, dans sibi liberam potestatem 
et mandatum speciale pro se standi in iudicio, agendi, defendendi, 
respondendi, excipiendi, replieandi, libellum offerendi, litem con- 
testandi, quodeumque genus iuramenti in animam suam prestandi, 
testes et instrumenta producendi, sententiam diffinitiuam audiendi, 
appellandi quociens et quando uiderit expedire, alium procuratorem 
pro se nomine suo in quacunque parte litis constituendi uel substi- 
tuendi ipsumque reuocandi et omnia alia faciendi que potest ac debet 
facere verus et legittimus procurator, ratum habiturus sub ipoteca 
rerum suarum quiequid per eundem C. suum procuratorem consti- 
tutum uel substitutum ab eo suo nomine fuerit ordinatum, et hee 
omnibus quorum interest, uoluit esse nota. In horum euidentiam 
presens seriptum dietus magister H. nostri sigilli munimine et sui 
ipsius petiit roborari. Datum Wienne, III. idus Septembris, anno 
domini M. CC. LXII. 


Aus dem Gerichtsacte des Archidiak. Ludwigs ddo. 1262, 6.—'7. October, 
(Laibach) (Nr. 222); vgl. diesen und Meichelbeck IL/2, 34, Nr. 56. 


218. 


(1962, Mitte Sept, ....... ) Vicar Wernher von Welz benachrichtiget 

den Archidiakon Ludwig von Krain von der Zustellung der Vorladungen an 

den Vicar von s. Peter (am Kammersberge) und den Bischof von Lavant in dem 

Streite des Letzteren mit Mag. Heinrich, Chorherr von s. Andrä zu Freising, 
betreffs der Pfarre s. Peter. 


Venerabili viro domino ....... archidiacono Laybacensi iudici 
a sede apostolica delegato Wernherus viceplebanus in Welze paratam 











227 


, ad obsequia voluntatem. Presentibus profiteor et in virtute obediencie 
requisitus dico, quod vicarius in ecclesia saneti Petri vestram recepit 
citationem literasque vestras idem vicarius assignauit Kheffingerio 
eanonieo et cellerario Salzburgensi procuratori domini electi Lauen- 
tensis quod idem procurator michi retulit viua voce. Intellexi eciam 
certissime, quod vestra citatio peruenit ad aures domini electi Lauen- 
tensis. In huius rei argumentum presentem cedulam meo sigillo 
consignaui. 


Cod. 191, f. 127, k. Reichsarehiv zu München; Meichelbeck II./2, 36, 
Nr. 59. 


219. 


1262, 21. Sept., Leipzig. König Otakar von Böhmen und Herzog von 

Österreich beurkundet, dass die Vogtei von Enzersdorf nunmehr von den An- 

sprüchen der Gebrüder von Pillichedorf frei bleiben und der Wiener Münz- 

meister die landesfürstliche Vogteigebür von 30 Pfund Pfenninge jährlich 
beheben solle. 


Nos Ottaeherus dei gracia rex Bohemie, dux Austrie, Styrie et 
marchio Morauie notum facimus tam , presentibus quam futuris, quod 
eum reverendus in Christo pater et cognatus noster carissimus 
Ch. episeopus Frisingensis ducentas libras Marehquardo, Vlrico et 
Chunrado fratribus de Pilhdorf persoluerit, aduocaeia in Enzinstorf 
ab eorundem fratrum et aliorum omnium impeticione libera inperpe- 
tuum permanebit, hoc excepto quod de eadem aduocacia xxx libras 
Wiennensis vsualis monete ad cameram nostram annis singulis in 
festo Purificacionis beate Marie virginis debent dari, ad quarum 
inquam xxx librarum receptionem loeo et nomine nostro magistrum 
monete nostre Wienna qui tunc pro tempore fuerit, deputamus et 
eonstituimus, volentes quod nullus nostrorum iudieum aut aliorum 
officialium auctoritatem recipiendi habeat pecuniam memoratam. In 
euius nostre ordinacionis perennem memoriam prefato domino Fri- 
singensi episcopo et eius successoribus presentem paginam tradidi- 
mus nostri pendentis sigilli munimine roboratam. Datum aput Lipzich, 
anno domini millesimo CC. LXIL, XI. kalend. Octobris. 


Cod. 191, f. 31, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II./2, 32, 
Nr. 53. . 


15* 


228 


220. 


1962, 80. Sept., Wien. Comthur Br. Otto von ,Seuns* und das Deutsch- 

ordenscapitel zu Wien beurkundet, dass sie auf Wunsch Bischof Konrad 

von Freising die 200 Pfd. Pfenninge, wegen der Vogtei von Enzersdorf, für 

die Gebrüder von Pillichsdorf bestimmt, an Kämmerer Otto von Berchtoldsdorf 
ausbezahlt hätten. 


Nos frater Otto de Seunz conmendator et frater Hirzo totusque 
conuentus domus Teutunicorum in Wienna notum facimus vniuersis, 
quod ducentas libras Wiennenses quas reuerendus in Christo pater 
dominus Chunradus Frisingensis episcopus aput nos deposuerat, ex 
ipsius episcopi mandato assignauimus domino Ottoni camerario de 
Berhtolstorf quas idem loeo, vice ae nomine fratrum de Pi(l)hdorf 
pro redemtione aduocacie in Enzinstorf anno domini M. CC. LXII, 
in die beati Michahelis, in domo nostra de manibus nostris recepit. 
In euius rei memoriam et euidens testimonium prefato domino epis- 
copo et eius successoribus presentem paginam tradidimus nostrorum 
sigillorum munimine roboratam. Datum Wienne in domo nostra, anno 
domini M. CC. LXIL, in die beati Jeronimi. 


Cod. 191, f. 25, k. Reichsarchiv zu Münehen; Meichelbeck II./2, 33, Nr. 54. 


221. 


1262, 2: Oet., Wien. Die Gebrüder Ulrich, Markwart und Konrad von 
Pillichsdorf entsagen nach Abfertigung mit 200 Pfd. Wiener Pfennigen durch 
Bischof Konrad von Freising ihrem Vogteirechte zu Enseredorf. 

In nomine patris et filii et spiritus saneti amen. Qvoniam ea 
que interdvm inter se agvnt homines, non solum subrepens eneruat 
obliuio, immo eadem quandoque solet hominum ineonstantia infringere 
vel mutare auctrice que veritatis est emula leuitate, necesse est ergo 
quod illa que illibata conseruari debent, inperpetuum eonfirmentur 
lingva testium et testimonio litterarum. Proinde nos Vlrieus, Mar- 
quardus et Chvnradus fratres de Pilhdorf notum facimus omnibus 
tam presentibus quam futuris, quod dvm super advocatia in Encin- 
storf quam ivre fevdali nos possidere contendebamus, inter dominum 
Chvnradum venerabilem episcopum Frisingensem et nos contentio 





229. 


suborta fuisset, plaeuit nobis et ipsi domino episcopo, in dominum 
Ottonem de Meissowe et dominum Ottonem de Haslowe tamquam 
in veros et legittimos arbitros compromittere vt talis contentio 
inter nos et ipsum dominum episcopum diutius agitata per illorum 
deberet arbitrivm feliciter terminari. Qui deliberate inter se con- 
silio coram domino nostro karissimo Ottachero dei gratia. illustri 
rege Boemie, duce Avstrie et Styrie marchioneque Moravie tale 
arbitrium in medium protulerunt, videlicet quod si nune in proximo 
transaeto beati Michahelis festo loco, vice ae nomine nostri 
domino Heinrieo de Lihtenstein et domino Ottoni eamerario de 
Berhtolstorf dietus dominus episeopus Frisingensis dvcentas libras. 
Wiennensis monete persolueret et assignaret, nos tune pro nobis met- 
ipsis et nostris heredibus vniuersis daremus eidem domino episcopo 
et suis successoribus priuilegia siue sub sigillis nostris patentes 
litteras in quibus renuneiaremus omni iure (!) fevdali quod nos et 
nostri hemedes habere in aduocatia Eneinstorf uidebamur. Insuper. 
hoe etiam fuit dieto arbitrio interclusum, si forte idem episcopus 
eirea evndem terminum in danda nobis iam dieta pecunia inveniretur 
negligens et remissus, quod ex tvne redditus xl librarum Wiennensi- 
um de possessionibus ecelesie Frisingensis nos et nostri heredes 
fevdali tytulo in perpetuum teneremus. Verum quia prefatus dominus 
episcopus Frisingensis tamquam uir procidus et eircumspectus nune 
in proximo transacto beati Miehahelis festo nobis et dictis dominis 
qui ad hoe per arbitros deputati fuerant, dvcentas libras Wiennensis 
monete obtulit et assignauit, vnde nos ecce publice confitemur easdem 
dvcentas libras cirea iam dictum terminum recepisse atque clamamus 
nos esse per ipsum dominum episcopum in omnibus et per omnia 
pagatos et solutos et in nullis aliis prorsus laudamentis et debitis 
ipsum dominum episcopum vel eius successores pro redemptione iuris 
advocatie in Encinstorf deinceps nobis sev nostris heredibus teneri, 
et propter hoc sub testimonio presentium ex nune vsque in perpetuum 
nos pro nobis metipsis et pro vniuersis nostris heredibus non eom- 
pulsi, non coacti sed libere, absolute ac publice omni ivri fevdali siue 
proprietario renuneiamus quod nos vel nostri progenitores et heredes 
habere in prefata aduocatia Encinstorf videbamur, vel in omnibus 
prediis aliis adiacentibus atque villis. Ne igitur per nos vel nostros 
heredes vel per quempiam alium huiusmodi nostra resignatio et 
renuntiatio possit inpostervm infringi vel mutari, ad perhennem 








230 


huius rei memoriam et in euidens nostre resignationis et renun- 
tiationis testimonium memorato domino Chvnrado episcopo Frisin- 
gensi et eius suecessoribus presentem paginam tradidimus nostro- 
rum sigillorum pendentium munimine roboratam, petentes sub- 
seriptorum testium habentes tunc penes se sigilla propria ad maioris 
roboris firmitatem huie etiam pagine applicari. Aeta sunt hee Wienne 
in domo domini nostri Ottachari illustri(s) regis Boemie, ducis 
Austrie et Styrie marchionisque Moravie, anno domini millesimo du- 
eentesimo sexagesimo secundo, indietione quinta, sexto nonis Octo- 
bris, presentibus testibus subnotatis, Ortolfo abbate Medlicensi, Hein- 
rico de Sevelde, Ottone de Meissow, Ottone de Haslawe iudicibus 
prouincialibus Austrie, Heinrico de Liehtenstein, Ottone eamerario 
de Berhtolstorf, Wlvingo de Horssindorf, Alberto pincerna de Cel- 
king, Ludwico fratre eiusdem de Celking, Hermanno de Wolfkers- 
torf, Heinrico dapifero de Greicinstein, Wernhardo Prevzlone, Albe- 


rone de Schevrbach, Heinrieo de Gottinsvelden, Ottone camerario 


de Walchvnschirchen, Berhtoldo Speismeister, Wolfkero de Chogel, 
Friderieo magistro coquine de Porsenprunne, Wluingo de Haslowe, 
Dietrico de Chalnperg, Wernhero fratre Speismeister dominis et 
ministerialibus Austrie, Heinrico Vertingo, Vlrico de Lusnich, Raim- 
botone fratre eiusdem dominis et ministerialibus ecclesie Frisin- 
gensis, Otto de Foro, Chvnone magistro monete fratre eiusdem, 
Ottone filio Haimonis, Baltramo de Cimiterio, Rudgero iudice ciuibus 
Wiennensibus, Chvnrado notario coquine domini regis. Datum ex 
rogatu nostro per manum magistri H, de Lok tune Frisingensis curie 
notarii. 

Orig., Pgt., von 20 angehgt. Sigeln nur Nr. 3, 6—9, u. 13—19 mehr min- 


der schadhaft vorhanden, k. Reichsarchiv zu München; ebend. Codd. 189, f. 64’ 
und 191, f. 40; Meichelbeck II,/2, 33, Nr. 55. 


222. 


1262, 6.—7. Oct., (Laibach). Archidiakon Ludwig von Krain entscheidet 

als päpstlich delegirter Richter in dem Streite zwischen Mag. Heinrich, Chor- 

herrn von s. Andrä zu Freising, und dem Bischofe von Lavant betreffs der 
Pfarre s. Peter am Kammersberge. 


Anno domini M. CC. LXIL, pridie nonas Octobris. Nos Lud- 
wieus archidiaconus Carniole et Marchie iudex a sede apostolica 











231 


delegatus in causa siue lite quam mouet magister Heinricus cano- 
nicu®»sancti Andree Frisingensis contra venerabilem dominum elec- 
tum Lauentinum ae eius viearium super ecclesia sancti Petri Salz- 
purgensis diocesis in termino peremptorio partibus prefixo prese- 
dimus iudicio circa vesperam in ecclesia saneti Nicolai apud Layba- 
eum ibique eoram nobis leetum est rescriptum domini apostolici 
nobis direetum in hec uerba: : 


Folgt nun das Breve Papst Urbans IV., ddo. (1261), 27. Dec., Viterbo 
(Nr. 210). 


Quo perlecto ex parte dicti magistri H. comparuit magister 
Chunradus eanonieus sancti Viti Frisingensis gerens se pro procu- 
ratore ipsius exhibens procuratorium signatum sigillo venerabilis 
patris et domini C. Frisingensis episcopi ae eiusdem magistri H. in 
hee uerba: | 


Folgt nun die Urkunde Bischof Konrads Il. von Freising, ddo. 1262, 
11. Sept, Wien (Nr. 217). 


Prefato itaque magistro C. habito a nobis pro sufficienti pro- 
curatore ac legittimo probatoque ab eo testibus idoneis ae aliis 
legittimis documentis, quod predietus dominus electus et suus vika- 
rius peremptorie sunt citati ad terminum prefixum et locum in eecle- 
sia sua Lauentensi per litteras nostras ibidem publice leetas coram 
canonieis eiusdem eeclesie, et quod nostra citatio peruenit ad eccle- 
siam sancti Petri de qua questio uertitur, quod etiam ad aures ipsius 
domini electi tempore congruo hec omnia deuenerunt, idem procu- 
rator petiit a nobis ut eum ex parte aduersa nullus appareret legit- 
timus defensor immo nec simplex nuncius, eam contumacem reputare 
merito deberemus. Nos vero equitatem secuti ipsam partem usque 
in diem sequentem decreuimus potius expectandam diem eandem 
precedenti diei quoad iudicium continuantes. Sane eo die hoc est 
nonis Octobris, presidentes apud Laybaeum in plebe in ecelesia 
saneti Petri parte memorati domini electi sufficienter expectata 
ipsum dominum electum et suum vikarium contumaces iudicauimus 
iustieia exigente. Verum sepefatus procurator magistri H. petiit, ut 
eum questio uerteretur super beneficio ecclesiastico obtinendo secun- 
dum constitueionem Innocentij quarti parte rea contumace existente 
etiam lite non contestata, diligenter ipso examinato negotio idem 
deberemus fine debito terminare, nec missio in possessionem causa 


232 


rei seruande locum deberet habere in hoc casu ne ad idem benefi- 
eium ingressus pateat uiciosus. Habito itaque bonorum consilio 
interloquendo decreuimus, non obstante absentia partis contumacis, 
ipsum diligenter examinare negotium et fine debito terminare. Post 
hee prelibatus procurator obtulit coram nobis peticionem suam in 
scriptis in hee uerba. 

Coram uobis domino ... arehidiacono Marehie et Carniole 
Aquilegiensis diocesis iudice a sede apostolica delegato proponit 
Chunradus eanonicus sancti Viti Frisingensis proeurator magistri H. 
canonici saneti Andree prothonotarii venerabilis domini C. Frisin- 
gensis episeopi nomine ipsius magistri H. contra venerabilem domi- 
num ... electum Lauentensem, quod eum idem magister H. fuerit 
presentatus a uero patrono uidelicet Frisingensi episcopo ad ecele- 
siam saneti Petri Salzburgensis diocesis sitam in fundo ecelesie 
Frisingensis iuxta prouinciam siue districtum qui wlgo uocatur 


Longaw venerabili patri et domino Salzpurgensi episcopo, idem 


dominus eleetus sue institucioni eontra iusticiam se opposuit et 
opponit impediens ne possessionem ecclesie huius ualeat adipisci 
ipsamque eeclesiam in sui preiudicium detinet occupatam, vnde petit 
dietus C. nomine procuratorio pro dicto magistro H. ut uos domine 
iudex auetoritate apostolica prefatum dominum electum amouentes 
penitus ab ecclesia memorata eam ipsi magistro H. uel eidem C. suo 
proeuratori nomine ipsius H. cum omnibus iuribus parrochialibus et 
pertinenciis uniuersis per diffinitiuam sentenciam adiudicetis, insti- 
tuendo ipsüm H. in eadem eeclesia ac institutum in ea auctoritate 
apostolica defendendo. Item petit dictus procurator dampna, expen- 
sas et interesse ac fructus a quinque annis et citra ab ipsa ecelesia 
perceptos que omnia in processv negotii declarabantur. Et hec omnia 
petit dietus procurator nomine prememorati magistri H. saluo iure 
addendi, minuendi et saluo sibi omni iuris beneficio. Oblatus est iste 
libellus anno domini M. CC. LXII. 

Hae itaque peticione siue libello recepto ae ydoneo iudicato 
sepefatus procurator fidem nobis fecit per certa et indubitata docu- 
menta, quod antefatus magister H. extitit presentatus venerabili patri 
et domino Salzburgensi archiepiscopo a venerabili domino C. Frisin- 
gensi episcopo ad eeclesiam sancti Petri Salzburgensis sitam in 
fundo eeclesie Frisingensis, ad probandum etiam quod dominus 
episcopus Frisingensis verus sit patronus ecclesie memorate idem 











233 


procurator produxit coram nobis priuilegium sedis apostolice con- 
cessum Frisingensibus episcopis ad domino Innocentio ii. in quo 
manifeste conceditur Frisingensis ecelesie episcopis, ut in ecclesiis 
siue monasteriis sitis sev fundatis in quacunque diocesi in fundo 
ecclesie Frisingensis sine consensv et uoluntate Frisingensis ecelesie 
episcopi presbiteri siue clerici minime' statuantur. Deinde idem pro- 
eurator coram nobis edidit quedam capitula siue articulos qui uiden- 
tur facere ad plenam instruetionem sue cause quos se probaturum 
dixit per testes legittimos et omni exceptione maiores, non tamen 
astrinxit se nisi ad ea solum probanda que sue sufficerent intentioni, 
petens ut alicui disereto eommitteremus qui ipsos audire et exami- 
nare deberet et alia facere que cirea his(!) fuerint oportuna, cum 
multi ex ipsis sint senes et ualitudinarii et nostro se de facili non 
possent conspectibus presentare. Que omnia secundum iuris debitum 
duximus admittenda. Acta sunt hec assidentibus nobis et presentibus 
honorabilibus viris domino Morhardo canonico Frisingensi plebano 
de saneta Maria, domino Heinrico plebano sancti Viti, Hermanno 
plebano de Wodiz, Gotfrido vicario de Lonk, Marchwardo sacer- 
dote et aliis uiris prouidis et honestis. In horum euidentiam presens 
scriptum nostri sigilli munimine et prefati domini Morhardi fecimus 
consignari. 


Orig., Pgt., 2 anghgte. Sigel ausgerissen; k. Reichsarchiv zu München; 
ebend. Cod. 191, f. 125’; Meichelbeck IL/2, 37, Nr. 61. 


223. 


1262, 7. Oct., Laibach. Archidiakon Ludwig von Krain beauftragt in dem 

Streite des Mag. H., Chorherrn von s. Andrä zu Freising, mit dem Bischofe 

von Lavant betreffs der Pfarre s. Peter (am Kammersberge) den Pfarrer 

Wernher von Welz mit der Vernehmung der Zeugen über gewisse Frage- 
‚punkte. 


L. dei gracia archidiaconus Carniole et Marchie iudex a sede 
apostolica delegatus disereto viro domino Wernhero plebano in 
Wele salutem in oranium saluatore. Cum in eausa nobis a sede apo- 
stoliea quem magister H. canonieus sancti Andree Frisingensis mouet 
eontra uenerabilem dominum .... eleetum Lauentensem ae eius 
uicarium super ecclesia saneti Petri Salzburgensis diocesis, ceperimus 





234 


procedere et magister C. ceanonieus saneti Viti Frisingensis pro- 
eurator ipsius magistri H. quedam capitula siue articulos qui pro 
inteneione ipsius magistri H. plene facere uidentur, quos etiam per 
testes qui difficulter nostro se possunt presentare conspectui, probare 
intendit, ediderit coram nobis, auctoritate apostolica uobis damus 
distrietius in mandatis, quatinus testes idoneos quos idem C. pro- 
eurator uel ipse magister H. super articulis coram nobis propositis 
probandis uel quibuscunque aliis que amminieulum cause prebere(!) 
uidentur, eoram uobis proponendis produxerit in loco qui dieitur 
superior Welz, exacto et prestito primitus ab eis iuramento de ueri- 
tate dicenda, seereto et sigillatim prout ius exigit audiatis, secundum 
iuris debitum singulos sollicite examinantes, dicta ipsorum clausa 
nobis fideliter remittatis. Vt autem mandatum nostrum debitum 
possit sortiri effectum, auctoritate nobis commissa plenam uobis 
damus facultatem testes qui fuerint nominati, si se gracia odio uel 
timore subtraxerint, compellendi per eensuram eeclesiasticam et omnia 
alia faciendi tam eirca testes quam alias etiam personas que qualitas 
huius negotii uobis commissi exigit et requirit. Datum apud Laiba- 
eum, nonis Octobris, anno domini M. CC. LXIL, indictione V. 


Zwei Orig. Pgt, an beiden die Sigel abgerissen, k. Reichsarchiv zu 
München; ebend. auch Cod. 191, f. 126; Meichelbeck II./2, 39, Nr .62. 


224. 


1262, 7. Oct., Laibach. Archidiakon Ludwig von Krain beurkundet die 

Weisartikel, deren Aufstellung der Sachwalter Magister Heinrichs, Chorherrn 

von s. Andrä zu Freising, in dem Processe um die Pfarre e. Peter a. Kam- 
mersberge wider Bischof von Lavant verlangte. 


Nos Ludwicus archidiaconus Carniole et Marchie iudex a sede 
apostolica delegatus in causa quam magister H. canonicus sancti 
Andree mouet contra venerabilem dominum electum Lauentensem ac 
eius vicarium super ecclesia sancti Petri Salzburgensis dyocesis, 
seire volumus vniuersos, quod magister Chunradus canonicus saneti 
Viti Frisinge procurator ipsius magistri H. edidit siue proposuit in 
iudicio eoram nobis aput Laybaeum in parrochiali ecclesia sancti 
Petri loco partibus deputato capitula siue articulos infrascriptos qui 
pro sua inteneione fundanda facere videntur, petens vt auditorem 








235 


sibi concedere dignaremur, qui in loeo vbi possit haberi copia 
testium, super huius articulis et super aliis proponendis que ad cause 
faciant instruetionem, testes reciperet et examinaret, dicta ipsorum 
nobis clausa fideliter remittendo. Verumtamen dietus C. procurator 
astrinxit se solum ad probandum illa que sue debeant intentioni 
sufficere. Hec intendit probare dietus procurator, primo quod eccle- 
. sia saneti Petri de qua questio vertitur, est sita in fundo ecclesie 
Frisingensis et hoc satis notorium esse prouincialibus et indigenis 
illius loci, secundo quod illa ecclesia est dotata de patrimonio eecle- 
sie Frisingensis, tereio quod eadem ecelesia est edifieata et reparata 
per homines Frisingensis ecelesie, quarto quod dominus Otto quon- 
dam Frisingensis episeopus consecrauit altare in ecelesia illa ae 
eciam dotauit eam de patrimonio Frisingensis ecclesie, quinto quod 
idem dominus Otto Frisingensis episcopus dominum Pilgrimum ple- 
banum de Raedentein presentauit ad eandem ecclesiam sancti Petri 
siue ei temporalia contulit in ipsa eeclesia, et quod ipse eam sie 
adeptus possedit usque ad obitum suum qui infra xl annos mortuus 
exstitit, et quod de hiis fuit publica fama ante litem motam, sexto 
quod idem Pilgrimus dicto domino Ottoni episcopo tamquam patrono 
et domino temporali ipsius eeclesie dedit sepius herbergarias et alia 
exhibuit seruicia in eadem ecelesia, et quod de hiis eciam fuit publiea 
fama ante motam litem, septimo quod idem dominus Pilgrimus 
publice sepius in eadem protestatus est ecclesia et alibi, quod eadem 
ecclesia saneti Petri per se esset parrochialis, nee dependeret ab 
alia et quod ipse.teneret temporalia a domino Frisingensi episcopo 
patrono eiusdem ecclesie, octauo quod ista ecclesia sancti Petri est 
per se parrochialis. ecclesia et mater alterius ecclesie que quasi filia 
dependet ab ea, et quod de hiis fuit fama ante motam litem, nono 
quod dominus Vlrieus Lauentensis quondam episcopus tenuit eandem 
ecclesiam temporibus domini C. quondam Frisingensis episcopi ex 
paeieneia sua, et quasi habens conscienciam rei aliene rogauit idem 
Vl. dominum C. Frisingensem, vt ipse temporibus vite sue non 
moueret sibi litem qui hoe propter ipsius amiciciam admisit, et quod 
de hiis ante litem motam fuit publiea fama, decimo quod cum dietus 
dominus C. quondam Frisingensis episcopus post obitum prefati Pil- 
grimi presentasset domino Eberhardo quondam Salzburgensi archi- 
episeopo dominum Arnoldum plebanum de Maltein ad eandem ecele- 
siam sancti Petri, ipse dominus E. rennuit eum instituere in eadem, 


. 


236 

immo conminabatur ei quod auferret sibi alia beneficia si conten- 
deret pro eeclesia saneti Petri, et quod de hoc fuit publiea fama ante 
motam litem, vndecimo quod dominus electus Lauentensis eandem 


ecclesiam saneti Petri detinet et tulit fructus huius ecclesie ad esti- 
macionem quadraginta marcarum. 


Cod. 191, f. 126’, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 36, 
Nr. 60. 


229. 


1263, 7. Febr. Graz. Bischof Bruno von Olmütz vergleicht Bischof Kon- 

rad von Freising und Wulfing von Stubenberg in der von Jenem gegen 

Letzteren angestrengten Klage wegen Beschädigung bischöfl. Güter und Leute 
zu 8. Peter und Weh. 


Nos Bruno dei gracia Olmuncensis episcopus notum facimus 
omnibus tam presentibus quam futuris, quod ad omnem dissensionis 
materiam amputandam placuit venerabili in Christo fratri domino 
Chunrado ecelesie Frisingensis episcopo et domino Wlfingo de Stu- 
benberch prestita fide vice sacramenti in nos tamquam in arbitrum 
tompromittere sub hae forma, videlicet quiequid super vniuersis 
dampnis et grauaminibus per ipsum dominum Wlfingum et suos 
homines in castro Chetz nune et tunc residentes hominibus eiusdem 
domini episcopi apud Welz et sanctum Petrum residentibus irrogatis 
sev etiam irrogandis iudicaremus sententialiter faciendum, quod illud 
partes inter se absque cuiuslibet eontradietionis obstaculo tenerent 
ratum pariter atque firmum, nos vero auditis assertionibus partium 
hine et inde atque vniuersis dampnis et grauaminibus prelibatis dili- 
gentissime penes nos discussis, communicato etiam super hiis omni- 
bus 'prudentum consilio talem protulimus sententiam inter partes, 
quod uidelicet dietus dominus Wifingus de Stubenberch et sui here- 
des in recompensacionem premissorum dampnorum et grauaminum 
debent dare memorato domino episcopo Frisingensi uel suis succes-: 
soribus xxv marcas Gracensium denariorum in beati Michahelis festo 
nunc venturo et alias residuas xxv marcas eiusdem monete in pro- 
ximo subsequenti festo Purificacionis beate Marie virginis debent 
dare, pro quibus inquam quinquaginta mareis Gracensium denario- 
rum idem dominus Wifingus dominos videlicet Chunradum de Sovraw 











237 


et Ortolfum de Stretwich in solidum pro fideiussoribus obligauit ita 
si seeundum distinetionem prelibatam in termino constituto summam 
supra expressam ipsi domino episcopo uel suis successoribus non 
persoluerent, quod ex tune idem dominus episcopus Frisingensis uel 
sui successores haberent liberam potestatem cohercendi eosdem 
fideiussores per ablationem pignoris donec ad integram memorate 
pecunie persolutionem. Preterea etiam vniuersas possessiones eccle- 
sie Frisingensis eum omnibus eorundem attinentiis eirea Welz sitas 
et sanetum Petrum quas videlicet dominus Chunradus de Sovraw et 
Ch?nzo et Offo et eorundem fratres filii quondam domini Seifridi de 
Vansdorf et quas Heinrieus officialis de sancto Petro ab eodem 
domino Wifingo in feudum tenuerunt, ipse dominus Wlfingus in 
reconpensationem omnium grauaminum et dampnorum antedictorum 
in manus eiusdem domini episcopi Frisingensis. secundum prolacio- 
nem nostri arbitrii libere resignauit, renuncians omni iuri feudali 
quod habuit in eisdem. Insuper pro euitanda deinceps omnium gra- 
uaminum et dampnorum lesione que in posterum ex parte ipsius 
domini Wlfingi de Stubenbereh aut suorum hominnm possent dicto 
domino episcopo Frisingensi ue! suis successoribus aut Frisingensis 
ecclesie hominibus irrogari, hane penam sententialiter adiecimus ad 
cautelam, si videlicet idem dominus Wlfingus et sui homines aliquod 
dampnum uel grauamen eidem domino episcopo uel suis hominibus 
irrogarent, et si illud dampnum uel grauamen a die querele sibi facte 
infra unius mensis spacium non emendaret, neque lesis satisfieret 
omni remoto malo ingenio atque dolo, quod idem dominus Wifingus 
et sui heredes ex tunc essent prefato domino episcopo Frisingensi 
uel suis successoribus pro tali negligencia sev eontumacia in centum 
marcis denariorum Gracensium legittimi debitores, et quod nichilo- 
minus tamen eidem domino episcopo Frisingensi et suis successori- 
bus pro huiusmodi dampnis et grauaminibus irrogatis legalis actio 
competeret contra illos, verum si autem huiusmodi dampnum et gra- 
uamen irrogatum excedit summam sev valorem centum marcarum 
denariorum Gracensium, ipse dominus Wlfingus et sui heredes erunt 
debitores sepedieto domino episcopo. uel suis successoribus in 
ducentis mareis illius monete quam supra expressimus, et nichilo- 
minus ut supradictum est, pro irrogatis dampnis et grauaminibus 
actio mouebitur contra illos. In huius itaque nostri prolati arbitrii 
perennem memoriam ex rogatv et consensu utriusque partis pre- 


238 


sentem paginam nostri pendentis sigilli munimine iussimus 'roborari 
et nichilominus ad maius testimonium nostri arbitrii atque ad maio- 
rem roboris firmitatem supra memorati domini Wlfingi de Stuben- 
berch et quorundam testium subseriptorum qui tune presentes 
fuerant, apponi sigilla fecimus presenti pagine ut sint euidens testi- 
monium in futurum. Acta sunt hec aput Gretz in domo domini ple- 
bani, anno domini M. CC. LXII., septimo ydus Februarii, quo anno et 
die ac mense domini nostri Ottachrii illustris regis Boemie vices in 
partibus Stirie gerebamus. Huic autem nostro prolato arbitrio testes 
interfuerunt subnotati videlicet dominus Gotfridus nobilis comes sil- 
uester, item dominus Wlrieus de Lihtenstein, item dominus Livtol- 
dus de Stadeke, item (leerer Raum) dapifer de Velsperch, item 
dominus Hadmarus de Werd, item dominus Gotfridus de Mareh- 
purch, item dominus Wigandus de Maessenberch, item dominus 
Chunradus de Aichperch, item dominus Heinricus dietus Vertingus 
et dominus Chunradus de Lok ministerialis episeopi Frisingensis, 
item dominus Rudgerus de Haldenrein, item Heinrieus officialis de 
saneto Petro, item Liebardus officialis de Welz, item magister Hein- 
ricus de Lok et Otto notarii eurie Frisingensis. 


Orig., Pgt., vou 6 drei angebgt. Sigeln noch 4 mehrfach verletzt vorhan- 
den, (1. des Bischofs, 3. Alberos von Velsperch, 5. Gotfrids von Marchpurch 
und 6. Wulfings von Stubenberch), k. Reichsarchiv zu München; ebend. 
Cod. 191, f. 13’; Meichelbeck II/2, 39, Nr. 63. 


226. 


1263, 2. Juni, Lack. Graf Fridrich von Ortenburch beurkundet seinen 

Vergleich mit Bischof Konrad von Freising betreffs gegenseitig angethaner 

Schäden und namentlich betreffs des Verzichtes seiner Dienstleute Heinrich und 

Fridrich von „Waldenberch“ auf Liegenschaften zu Wartenberg, Okroglo und 
Draschitz. 


Nos Friderieus comes de Ortenburch per presens scriptum 
notum facimus presentibus et futuris, quod dum aput Lok accedentes 
fuissemus in presencia domini nostri Chvnradi venerabilis episcopi 
Frisingensis eonstituti, super emendis et satisfaetionibus dampnorum 
hine et inde irrogatorum fuit inter cetera que inter ipsum dominum 
episcopum et nos tractabantur, quedam actio et impetieio decisa taliter 
specialis videlicet quod fideles nostri Heinrieus et Fridericus fratres de 














299 
Waldenberch et eorum heredes resignauerunt in manus ipsius domini 
episcopi omne ius quod videbantur habere in Wartenberch et Ochö- 
lach et Trasich, remunciaruntque omnibus aetionibus siue impeticioni- 
bus quas pater illorum et ipsi et eorum heredes mouere poterant 
uel possent contra ecclesiam Frisingensem, Econuerso autem ipse 
dominus noster episcopus pro huiusmodi resignacionibus et renun- 
eiacionibus factis promisit antedietis duobus fratribus et eorum here- 
dibus cirea proximum nune beati Georii festum se daturum xx marcas 
Aquilegensium denariorum antiquorum et conferre ipsis et eorum 
heredibus redditus trium marearum Aquilegensium, quam eito pre- 
textu homagii siue in Carinthia siue in Carniola vel in Marchia se 
offerret loeus pariter et facultas. Nos vero etiam eodem die pretextu 
eoncordie inter ipsum dominum episcopum et nos inuiolabiliter ob- 
seruande, cessimus omni iuri et aetioni quod et quam solummodo 
super alpes inter confinia vtriusque prediorum sitas allegauimus nos 
habere, actionibus inposterum reseruatis et suspensis quas ad inuicem 
inter nos super homines proprios mouere possumus hine et inde. 
Acta sunt hec apud Lok, anno domini M. CC. LXIIL, IIII. nonis Junii, 
istis presentibus Heinrieo Vertingo, Wernhero, Chvnrado et Jacobo 
fratribus de Lok, et Eberhardo ministeriali eeclesie Frisingensis et 
Leutzmanno milite de Ortenburch et Leutoldo de Waldenberch, 
Vllino, Chvnzone et Rinhardo et Maerchlino de Bitersperch. Et ne 
igitur omnia prelibata possint tradi obliuioni vel per aliquem in 
posterum infringi uel mutari, presentem paginam nostri sigilli muni- 
mine iussimus roborari et nos omnium predictorum volumus esse 
auctores siue gwer erga prefatum dominum episeopum contra fratrem 
nostrum Henrieum comitem de Ortenburch. 


Cod. 191, f. 14, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck IL/2, 41, Nr. 64 


221. 


1263, 4. Juni, Orvieto. Papst Urban IV. trägt dem Propste von s. Magnus 

zu Regensburg und anderen genannten Priestern in erneuerter Form auf, den 

Streit zwischen dem Bisthum Freising und dem Kloster Seitenstetten betreffs 

des Patronates von Aschbach, Waidhofen und Holenstein zu untersuchen und zu 
entscheiden. 


Urbanus episeopus seruus seruorum dei. Dilectis filiis ...... 
preposito ecclesie saneti Magni Ratisponensis, ..... thesaurario 


240 


, Eistetensi et Altemanno de Rotenecke eanonico Ratisponensi salutem 
et apostolicam benedictionem. Dilecti filii ..... abbas et conuentus 
monasterii sanete Marie in Sitansteten ordinis sancti Benedicti 
Patauiensis diocesis de Aspach, de Waidhouen et de Hollenstain 
ecclesiarum patroni sua nobis petitione .monstrarunt, quod cum 
venerabilis frater noster Ch. episeopus et capitulum Frisingense 
eosdem abbatem et conuentum super iure patronatus earundem 
ecclesiarum quarum se patronos mendaciter asserebant, coram ma- 
gistro G. canonico Patauiensi auctoritate apostolica conuenissent, 
tandem idem canonieus, postquam ipse lite in causa huiusmodi coram 
eo legitime eontestata aliquamdiu in ea duxerat procedendum, Vlrico 
tune abbati monasterii de Gersten predicte diocesis commisit super 
hoe usque ad diffinitiuam sententiam uices suas. Sane idem sub- 
delegatus usque ad calculum huiusmodi sententie rite processit et 
demum remisit ad eundem canonicum eausam ipsam, qui cognitis 
eiusdem cause meritis et iuris ordine obseruato diffinitiuam pro dictis 
abbate et conuentu sententiam promulgauit, sed iidem episcopus et 
capitulum de hoc tacito falsoque suggesto, quod nominatus canonicus 
prefato subdelegato ad certam diem in dicta eausa commiserat uices 
suas, et quod pro parte ipsorum episcopi et capituli ab eodem sub- 
delegato ex eo ad prefatum canonicum fuerat appellatum, quod sub- 
delegatus ipse post elapsum diem predietum in causa huiusmodi 
procedebat quodque ipsi episeopus et eapitulum ab eodem canonico, 
quia non solum processum prelibati subdelegati quem post diem et 
. appellationem predictas in dieta causa ad diffinitiuam sententiam de 
facto processisse mendaciter proponebant, irritum nuntiare nolebat, 
uerum etiam processum contra iustitiam approbarat eundem, ad 
sedem apostolicam appellärant, super hoc ad...... abbatem mona- 
sterii de Tyrhoupt Augustensis diocesis sub ea forma ipsius sedis 
litteras impetrauit, ut uocatis qui uocandi essent, et auditis hine inde 
propositis quod canonicum esset, statuere proeuraret et faceret quod 
decerneret, per censuram ecelesiasticam firmiter obseruari. Verum 
memorati abbas et conuentus sancte Marie ex eo sentientes ab ipso 
abbate de Tyrhoupt in cuius presentiam propter hoc citati fuerant, 
indebite se grauari, quod litterarum ipsarum copiam quam nunquam 
habuerant, eis facere contra iustitiam denegabat humiliter requisitus, 
duxerunt ad nostram audientiam appellandum, at idem abbas de 
Tyrhoupt legitima eorum appellatione contempta predictum ius patro- 











241 


natus in euius possessione abbas et eonuentus erant predicti, eisdem 
episcopo et capitulo ut dieitur, sententialiter adiudieare curauit. 
Quocirea discretioni uestre per apostolica seripta mandamus, quatinus 
uoeatis qui fuerint euocandi, et auditis hine inde propositis quod 
eanonicum fuerit, appellatione postposita statuatis, faeientes quod 
deereueritis, auctoritate nostra firmiter obseruari, testes autem qui 
fuerint nominati, si se gratia, odio uel timore subtraxerint, per cen- 
suram ecclesiasticam cogatis ueritati testimonium perhibere, non 
obstantibus aliquibus litteris ueritati et iustitie preiudicantibus pro 
parte aduersa super hiis a sede apostolica impetratis. Quod si non 
omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo uestrum ea nichil- 
ominus exequantur. Datum apud Urbemueterem, II. nonas Junii, pon- 
tificatus nostri anno secundo. 


Orig., Pgt., mit anbgder. Bleibulle, Archiv des Klosters Seitenstetten. 


228. 


1263, 1. Juli, Oberwelz. Bischof Konrad von Freising vergleicht sich 
mit Konrad und Offo Gebrüdern von Fonsdorf betreffs strittiger Gebietsgrenzen 
bei dem Gute zu Wels. 


Actiones quas mundus ordinat, sepe delet successus temporum, 
nisi oceurrat memoria litterarum voce testium roborata. Nos igitur 
Chunradus dei gratia Frisingensis notum facimus vniuersis tam pre- 
sentibus quam futuris, quod dissensionis et contentionis materia 
hueusque inter nostros predecessores et nos ex una parte et Chun- 
radum, Offonem et eorundem fratres de Vanstorf ex altera super 
limitibus siluarum et terrarum agitata diutius de, consensu et bona 
uoluntate eorundem fratrum fuit per nostri arbitrii sententiam taliter 
amputata, quod videlicet a domo in qua Albero residet, sursum per 
direetum montis et inferius per descensum usque ad finem illius 
lapidis qui dotem plebis in Welz ex opposito tangit, diuisionem limitum 
fecimus, ita quod pars illa que orientem respicit, nobis cessit, alia 
uero pars que iacet ad occidentem, cessit fratribus memoratis, hoc 
tamen pacto apposito et adiecto quod nos et homines et coloni nostri 
dum uisum fuerit expedire, possint cum eorum pecoribus pascendis 
partem dictorum fratrum frequentare ipsisque etiam fratribus et. 
eorum hominibus e conuerso licebit habere in nostra parte dum eis 

Fontes. Abthlg. II. Bd. XXXI. 16 


242 


placuerit, communionem tam in pascendis eorum gregibus quam in 
lignis recipiendis soluminodo ad eorum edifitia necessariis et ad 
ignem, hoc tamen semper saluo quod neque nostris neque dictorum 
fratrum hominibus licebit ligna de nostra silua uendere quoquo modo. 
Preterea hoe etiam fuimus protestati, quod infra terminos partis nostre 
que nobis cessit habere, tantum spatium terrarum ex nouo nobis liceat 
quod ultra quantitatem feni quam habuimus ab antiquo possimus 
habere annis singulis sexaginta carratas feni, insuper etiam licebit 
colono quem ad eustodiendam siluam prefecimus, exstirpare et colere 
infra terminos partis nostre unum uel duos agros ad proitiendum 
semina in eisdem. Vt autem prefatorum limitum diuisio non possit 
in posterum infringi vel mutari, presentem paginam conscribi fecimus 
et in perennem huius rei memoriam nostri pendentis sigilli munimine 
eandem iussimus roborari. Acta sunt hec aput Welz, anno domini 
M. CC. LXIIL, in octaua beati Johannis baptiste, istis presentibus, 
videlicet domino Rudolfo, magistris Heinrico, Chunrado et Ottone 
Frisingensis eurie tune notariis et capellanis, Heinrico dieto Vertingo, 
Chvnrado et Offone fratribus de Savrawe, domino Swichardo de 
Chaete 1), Heinrico et Libardo tune officialibus in Wele et in sancto 
Petro aliisque multis viris ydoneis et fidedignis. 


Orig., Pgt., 4 anghgte Sigel ausgerissen, k. Reichsarchiv zu München; 
ebend. auch Cod. 191, f. 16; Meichelbeck II.,2, 42, Nr. 66. 


229. 


1263, 18. Juli, Ulmerfeld. Engelschalk von Reinsberg reversirt gegen 
Bischof Konrad von Freising wegen Nichtentfremdung seiner freising. Lehen, 
namentlich der Burg Randeck. 


Aetiones quas mundus ordinat, sepe delet suecessus temporum, 
nisi occurrat memoria litterarum voce testium roborata. Ego igitur 
Engelschalkus de Reinsperch per presens seriptum notum facio 
vniuersis tam presentibus quam futuris, quod data fide viee sacra- 
menti in manus domini mei Chunradi venerabilis episcopi Frisingensis 
promisi firmiter et laudaui, quod eastrum Randeke et omnia eius 
attinentia vniuersasque possessiones quas ab ecclesia Frisingensi ' 


|. Cod. 191, liest Greta ind ebenso druckt auch Meichelbeck. 





243 


mei progenitores feudali titulo possederunt et quas ego nune 
possideo et quas possidere potero in futurum, nunquam per alieuius 
venditionis, obligationis et infeudationis genus debeo erga aliquem 
hominem alienare, hoc etiam promittens quod si me absque herede 
decedere contingerit (!), prefatum castrum eum omnibus atti- 
nentiis et alia omnia que in feudum a memorata ecclesia possideo, 
debent cum omnibus iuribus redire ad eandem. In cuius rei 
perenne testimonium presentem conscribi feci paginam et illam mei 
pendentis sigilli munimine roborari. Acta sunt hee aput Vdmaruelt, 
anno domini M. CC. LIIIL, XV. kal. Augusti, presentibus testibus sub- 
notatis videlicet Marquardo de Zinzindorf, Leupoldo de Chinprenning, 
Leupoldo de Aspanspach, Ottone de Luhsnich, Vlrieo de Lvhsnieh, 
Ditrico de Riehinstorf, Chunrado dieto Schirmar, Heinrico Vertingo, 
Eberhardo de Paumgarten militibus, Arnoldo dicto Piber, Friderieo 
de Luhsnich, domino Rudolfo, magistro Heinrico, Ottone tune in 
tempore Frisingensis curie notariis et capellanis. 

Orig., Pgt., anhgdes Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 


Wien; Cod. 191, f. 45, k. Reichsarehiv zu München; Meichelbeek IL/2, 43, 
Nr. 67 und Font. rer. Austr. IL/1, 56, Nr. 55. 


230. 


1263, 25. Juli, Wiener-Neustadt. AH. von Falkenberg stellt dem Bischofe 
Konrad von Freising für seinen Diener Heinrich genannt Raedil Bürgschaft. 

Reuerendo domino suo C. venerabili Frisingensi episcopo R. de 
Valchenberch deuotum et fidele seruitium eum debita subiectione. 
Tenorem presentium benignitali vestre transmitto super fideiussione 
sieut honestis rationibus diseussum est, pro Hainrieo dieto Raedil, 
vt ipsum michi absolutum et pristine libertati restitutum transmittatis, 
tali conditione vt si ipse predictus Hainrieus vel offenderit vestros 
homines pereutiendo, capiendo, rapiendo vel per vim retinendo, ego 
sim astrictus ad satisfactionem quinquaginta talentorum, et si forte 
me mori contigerit, filius meus tali pene subiaceat ut prescripsi. 
Huius rei fideiussores mei sunt, videlicet Hainrieus de Gütentyrn. 
Eberhardus frater ipsius, Rudgerus de Mitterndorf, Wolfkerus offi- 
cialis de Herrantstain, Pernhardus de Herrantstain. Acta sunt hee 
apud Nouam eiuitatem, anno domini M. CC. LXIIL, VI. kal. Augusti, 
presentibus testibus subnotatis videlicet domino Hainrico dieto Ver- 

16* 


244 


tinch, Vlrico de L?hsnich, Rai(m)botone de Lühsnich, Ditrieo de 
Reichenstorf militibus, Friderico de Lihsnich et aliis quampluribus 
fide dignis. 

Orig., Pgt, anhgd. Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 


Wien; Cod. 191, f. 26', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 43, 
Nr. 68; Font. rer. Austr. II/1, 87, Nr. 56. 


231. 


1263, ...., ..... Bischof Konrad von Freising vertheilt die Grundstücke 
mehrerer Huben bei Lack an genannte Bürger dieses Marktes gegen Jahreszins. 


Acciones hominum quas mundus ordinat, sepe delet successus 
temporum, nisi occurrat memoria litterarum uoce testium roborata. 
Nos igitur Chunradus dei gracia Frisingensis ecclesie episcopus ad 
memoriam futurorum et preseneium cupimus peruenire, quod dum 
dilecti et fideles nostri ciues fori de Lok ad nostram presenciam 
aecedentes nobis eorum defectum quem paciebantur in agricultura, 
vnanimiter expressissent et probassent per argumenta plurima, quod 
ex eorum defectu nobis non modicus defectus in nostris redditibus 
atque censu succresceret annuatim, nos et illorum et nostram vtili- 
tatem in hae parte procurare volentes, ecce quasdam hubas circa 
Lok sitas de nostrorum ministerialium consilio diuisimus inter illos, 
ex quibus inquam hubis agros vnius. hube que uulgariter Sluczelhub 
dicitur inter Nieolavm filium Walpotonis et Wernherum generum 
illius et Goldrunnam filiamque eius Margaretam diuisimus et contuli- 
mus illos illis et eorum heredibus sub iure purchret in perpetuum 
possidendos, ita tamen quod annis singulis in festo Martini nostro 
theloneario de Lok qui tune pro tempore fuerit, de agris hube diuise 
solummodo persoluant lx denarios Laybacensis vsualis monete, quibus 
persolutis ab omni erunt alterius census dacione usque per anni 
eireulum submoti omnimodo et exelusi, nec officiälis noster omnes 
tenentes et colentes agros prefatos vlterius quam ad ultronea seruicia 
et ad stiuram communem poterit eohercere, nisi tune toti predio aut 
toti terre incumberet timor aut neccessitas generalis propter quod 
ad opera generalia erunt compellendi. Hoe etiam adiecimus prenotatis, 
quod siquis conuietus fuerit coram nobis aut officiali nostro, quod 
agros prelibatos aut quempiam illorum per quodeumque genus aliena- 








: 245 


cionis erga aliquem occupauerit qui non est de domo uel familia 
ecclesie Frisingensis, ille idem alienans uel occupans cecidit ab omni 
iure quod habuit in eisdem agris et nichilominus eorundem agrorum 
collaeio ad nos est denuo deuoluta. Ne igitur per nos uel nostros 
successores presens diuisio uel collacio infringi ualeat uel mutari, ad 
huius rei perennem memoriam et maioris roboris firmitatem presentem 
paginam memoratis ciuibus et eorum heredibus tradidimus nostri 
pendentis sigilli munimine roboratam. Datum per manum magistri 
Heinrici nostre curie tune notarii, anno domini M. CC. LXIIL, istis 
presentibus, Rudolfo, magistro Ch., Ottone Frisingensis curie notariis 
et capellanis, Heinrico Vertingo, Wernhero, Ch. et Jacobo fratribus 
de Lok et aliis fide dignis. 


Cod. 191, f. 130, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1[/2, 41, 
Nr. 65. 


232. 


1263, ....,..... Bischof Konrad von Freising vertheilt die Grundstücke 
dreier genannter Huben bei Lack an seinen Notar Magister Heinrich und andere 
Genannte, Bürger von Lack, gegen Jahreszins. 


Acciones quas mundus ordinat, sepe delet successus temporum, 
nisi occurrat memoria litterarum uoce testium roborata. Nos igitur 
Chunradus Frisingensis episcopus ad noticiam futurorum et presen- 
eium eupimus peruenire, quod dum dilecti et fideles ciues nostri fori 
de Lok ad nostram presenciam accedentes nobis eorum defectum 
quem paciebantur in agricultura, vnanimiter expressissent et probas- 
sent per argumenta plurima, quod ex eorum defectu nobis non modi- 
eus defeetus in nostris reditibus atque censu succresceret annuatim, 
nos et illorum et nostram vtilitatem in hae parte procurare uolentes, 
eece tres, videlicet Prechube (!) et duas Raeblini hubas cirea Lok 
sitas de nostrorum ministerialium consilio diuisimus inter illos, ex 
quibus inquam trium hubarum agris contulimus magistro Heinrico 
tune nostre eurie notario et sibi in quaeumque linea eonsangui(ni)- 
tatis sev affinitatis attinentibus quatuor agros, Dvlacherio duos et 
Bertoldo filio eiusdem duos, Vihrico carnifici duos, Bernhardo fabro 
duos, Gotfrido carnifici duos, Cubelino pellipario duos, Richero 
duos, Osridich duos, Wilängo fabro duos, Wuizoni unum et Levtoldo 


246 


agrum unum, et eorum heredibus sub iure purchret in perpetuum 
possidendos, ita tamen quod annis singulis in festo Martini nostro 
theloneario de Lok qui tunc pro tempore fuerit, de prefatis tribus 
hubis solummodo persoluant unam maream et xx denarios Laybacen- 
sis vsualis monete, quibus persolutis ab omni erunt alterius census 
datione usque iterum per anni cireulum submoti omnimodie et ex- 
clusi, nee officialis noster omnes tenentes et colentes agros prefatos 
viterius quam ad vltronea seruicia et ad stivram communem poterit 
cohereere, nisi tune toti predio uel toti terre incumberet timor aut 
neccessitas generalis propter quod ad opera generalia erint compel- 
lendi. Hoc etiam adiecimus prenotatis, quod siquis conuictus fuerit 
eoram nobis aut officiali nostro quod agros prelibatos aut quempiam 
illorum per quodeunque genus alienacionis erga aliquem occupauerit 
qui non est de domo uel familia eeclesie Frisingensis, ille idem alie- 
nans seu occupans cecidit ab omni iure quod habuit in eisdem agris, 
et nichilominus eorundem agrorum collacio ad nos est denuo deuo- 
luta. Ne igitur per nos uel nostros successores presens diuisio et 
collacio infringi valeat vel mutari, ad huius rei perennem memoriam 
et maioris roboris firmitatem presentem paginam memoratis ciuibus 
et eorum heredibus tradidimus nostri pendentis sigilli munimine 
roboratam. Datum per manum magistri Heinrici tune eurie nostre 
notarii, anno domini M. CC. LXIIL, istis presentibus, domino Rudolfo, 
magistro Chunrado, Ottone Frisingensis eurie tune notariis et capel- 
lanis, Heinrico Vertingo milite, Wernhero, Chunrado et Jacobo fratri- 
bus de Lok et aliis ydoneis et fide dignis. 


Cod. 191, f. 130', k. Reichsarehiv zu München. 


233. 


1264, 11. März, Orvieto. Papst Urban IV. beauftragt in dem Streite zın- 
schen dem Bisthume Freising und dem Kloster Seitenstetten betref der Pfarren 
von Waidhofen und Holenstein den Abt von Kremsmünster und den Propst von 
&;-Florian mit der Durchführung des Processes gegen die widerspänstigen 
Pfarrer Eberhard und Heinrich der genannten Kirchen und Andere. 


Urbanus episcopus servus seruorum dei. Dilectis filiis. . .abbati 
monasterii de Cremismunster et preposito ecclesie sancti Fluriani 
(1) Patauiensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Petitio 











241 


dilectorum filiorum ... abbatis et conuentus monasterii sancte Marie - 
de Sitansteten ordinis sancti Benedicti Patauiensis diocesis nobis 
exhibita continebat, quod Fredericus abbas monasterii de Gleuniaco 
eiusdem diocesis in Eberhardum de Waidhouen et Henricum de: 
Hollenstain presbyteros predicte diocesis pro eo quod ipsi prefatas 
ecclesias eum iuribus et pertinentiis earundem ad eosdem abbatem 
et eonuentum de Sitansteten spectantes per uiolentiam oceuparant 
et ab eodem abbate de Gleuniaco moniti diligenter eeclesias ipsas 
eis restituere contumaciter denegarunt, eum hoc esset ita notorium 
quod nulla poterat tergiuersatione celari, auetoritate venerabilis 
fratris nostri Ottonis Patauiensis episeopi loei diocesani excommuni- 
cationis sententiam exigente iustitia promulgauit, Otto quoque 
decanus Christianitatis Lauriacensis diete diocesis presbiterorum 
ipsorum grescente eontumaeia easdem ecclesias auetoritate ipsius 
episcopi suadente iustitia ecelesiastjeo supposuit interdieto. Verum 
memorati presbyteri huiusmodi excommunicationis seutentiam damp- 
nabiliter contempnentes in eisdem ecclesiis interdictis diuina officia 
celebrare, immo uerius quantum in eis est, profanare presumunt in 
animarum suarum perieulum, plurimorum scandalum et eorundem 
abbatis et conuentus preiudicium et grauamen, quare nobis humiliter 
supplicarunt ut eandem exeommunicationis sententiam robur firmi- 
tatis debitum obtinere dictosque presbyteros puniri pro presumptione 
huiusmodi pena canonica mandaremus. Quocirca diseretioni uestre 
per apostoliea seripta mandamus, quatinus sententiam ipsam sieut 
rationabiliter est prolata, faciatis auetoritate nostra usque ad satis- 
faetionem condignam appellatione remota inuiolabiliter obseruari. 
Super eo dero, quod predieti presbyteri sie ligati in predictis ecclesiis 
diuina officia celebrare presumunt, quod canonicum fuerit, appellatione 
postposita decernatis, facientes quod decreueritis, per censuram 
ecelesiasticam firmiter obseruari, inuocato ad hoc si opus fuerit, 
auxilio brachii secularis. Datum apud Vrbem ueterem, V. idus Martii, 
pontificatus nostri anno tertio. 


Jaeobus de Meuania (?) 


Orig.,.Pgt., anhgde. Bulle; Stiftsarchiv zu Seitenstetten. 


/ 


, 248 


234. 


1264, 4. Juni, Orvieto. Papst Urban IV. beauftragt den Abt von Krems- 

münster und den Propst von s. Florian, in dem Processe zwischen dem Bis- 

thume Freising und dem Kloster Seitenstetten um die Pfarren Waidhofen und 
Holenstein die Urtheile wider die Widerspänstigen zu vollziehen. 


Urbanus episcopus seruus seruorum dei. Dilectis filiis. . .abbati 
monasterii de Cremismunster et .. preposito eeclesie sancti Floriani 
Patauiensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Sua nobis 
.... übbas et conuentus monasterii sanete Marie de Sitansteten 
petitione monstrarunt, quod Fredericus abbas monasterii de Cleuniaco 
Patauiensis diocesis in Heberhardum et Henricum presbyteres prediete 
diocesis pro eo quod idem Heberardus de Waidhouen ac dictus H. 
de Hollestain ecclesias cum iuribus et pertinentiis suis ad eosdem 
abbatem et conuentum de Sitansteten specíantes per uiolentiam 
oceuparant et ab eodem abbate de Cleuniaco moniti diligenter ec- 
elesias ipsas eis restituere contumaciter denegarunt, cum hoc esset 
ita notorium quod nulla poterat tergiuersatione celari, auctoritate 
venerabilis fratris nostri Ottonis episcopi Patauiensis loci diocesani 
excommunieationis sententiam exigente iustitia promulgauit, Otto 
quoque decanus Christianitatis Lauriacensis prefate diocesis presby- 
terorum ipsorum crescente contumacia easdem ecclesias auctoritate 
predicti episcopi suadente iustitia ecclesiastico supposuit interdicto. 
Verum memorati presbyteri huiusmodi excommunicationis sententiam 
dampnabiliter eontemnentes, in eisdem ecclesiis interdictis diuina 
officia celebrare, immo uerius quantum in eis est, profanare ac 
Vlrieus, miles Conradus et alii parochiani predictarum ecclesiarum 
in eis sic interdictis ab eisdem presbyteris diuina huiusmodi audire 
presumunt in animarum suarum periculum, plurimorum scandalum et 
dictorum abbatis et conuentus preiudieium et ecclesiastice discipline 
contemptum, propter quod abbas de Cleuniaeo et decanus predieti 
in militem Conradum, Henricum et alios paroehianos predictos quia 
per eos moniti diligenter, a presumptione huiusmodi desistere con- 
tumaciter denegarunt, cum hoc ita esset notorium quod nulla poterat 
tergiuersatione celari, auctoritate prefati episcopi excommunieationis 
sententiam exigente iustitia promulgarunt. Quare dicti abbas et 














249 


eonuentus monasterii sanete Marie humiliter petebant a nobis, ut 
easdem sententias robur firmitatis debitum obtinere dietosque pres- 
byteros de huiusmodi pena puniri eanoniea faceremus. Quocirca dis- 
cretioni uestre per apostolica scripta mandamus, quatinus sententias 
ipsas sieut rationabiliter sunt prolate, faciatis auetoritate nostra 
usque ad satisfactionem condignam appellatione remota inüiolabiliter 
obseruari. Super eo uero quod dicti presbyteri diuina taliter pro- 
fanare dicuntur, quod canonicum fuerit appellatione postposita 
decernatis, facientes quod decreueritis per censuram ecelesiasticam 
firmiter obseruari. Datum apud Vrbemueterem, IL. nonas Junii, 
pontificatus nostri anno tertio. 


Orig., Pgt., anhgde. Bleibulle, Archiv des Klosters Seitenstetten ; Cod. 191, 
f. A6 als Insert in Urk. ddo. (1264), 17. Juni, Orvieto (Nr. 235); k. Reichs- 
archiv zu München; Meichelbeck 11/2, 44, in Nr. 70. 


235. 


(1264), 17. Juni, Orvieto. Archidiakon Bartholomeus von Amb( — ?) 

beurkundet die Entscheidung, dass ein inserirter Auftrag Papst Urbans IV., die 

Excommuntcation der Pfarrer von Waidhofen und Holenstein betreffend, den 
angeblichen Rechten des Bischofs von Freising nicht nachtheilig sein solle. 


Omnibus presentes litteras inspecturis Bartholomeus archidia- 
conus Amb(— ?) domine pape capellanus et ipsius contradietarum 
auditor salutem in domino. Noueritis, quod eum magister Riccardus 
procurator ... abbatis et eonuentus monasterii sanete Marie de 
Sitansteten pro ipsis impetraret litteras apostolieas sub hae forma: 


Folgt nun der Auftrag Papst Urbans IV. ddo. 1264, &. Juni, Orvieto 
(Nr. 234); 


eisdem litteris Waldinus de Bechona clericus, procurator vene- 
rabilis patris episcopi Frisingensis pro ipso.in audieneia publica 
eontradixit, quas tandem ea condicione absoluit quod super questione 
iuris patronatus que vertitur inter predictos abbatem et conuentum 
monasterii sancte Marie ex parte vna et predictum episcopum ex 
altera, nullum eidem episcopo quoad ius patronatus siquid habet, per : 
predictas litteras preiudieium generetur, quod pars altera promisit 
firmiter coram nobis. In huius rei testimonium presentes litteras fieri 


2950 


fecimus et nostro sigillo muniri. Datum aput Vrbemveterem, XV. kal. 
Julii, pontificatus domini Vrbani pape iiii. anno tercio. 


* Cod. 191, f. 46, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1[/2, A4, 
Nr. 70. 


236. 


1964, 4. Aug., s. Florian. Propst Arnold von e. Florian beauftragt seinen 
Mitrichter in dem Streite zwischen dem Bisthume Freising und dem Kloster 
Seitenstetten betr. der Pfarren Waidhofen, Holenstein u, s. w., Abt B. von 
Kremsmünster, die Pfarrer Eberhard und Heinrich der genannten Kirchen 
gegebenen Falles für bestimmten Tag vor Gericht zu rufen. 


. A Dilecto in Christo patri et domino venerabili B. abbati mona- 
sterii in Chremsemunster Ar. dei gratia prepositus ecclesie saneti 
Floriani orationes deuotas in domino Jesu Christo. Cum seeundum 
litteras apostolieas uobis et nobis directas quarum tenorem sub 
bulla domini pape plenius conspexistis, proeedere debeamus in eausa 
que uertitur inter venerabilem R. abbatem et eonuentum monasterii 
sancte Marie in Sytansteten ex una parte et Eberhardum de Waid- 
houen et Hainrieum de Holenstein presbyteros ex altera, et nos ad 
presens simus debilitate corporis et quibusdam ecclesie nostre nego- 
ciis arduis prepediti, diseretionem uestram deuote rogamus, quatinus 
ad prefatos presbyteros dignemini personaliter aecedere, monitis eos 
salutaribus inducentes ut ad cor et mandatum eeclesie humiliter 
reuertantur. Quodsi uestris munitionibus acquiescere noluerint, iniun- 
gimus uobis et mandamus auetoritate qua fungimur in hae parte, 
quatinus dietos presbiteros Eberhardum et Hainricum ad nostram 
peremptorie citetis presentiam, locum ad sanctum Florianum, diem 
uero IX. kalendas Octobris, assignantes eisdem ut per se uel procu- 
ratores idoneos et ad causam sufficienter instruetos compareant 
eoram nobis. Nos enim quoad monendum et eitandum eosdem uobis 
per presentes litteras comittimus uices nostras, die uero assignato 
procedemus una uobiseum, non obstante cuiuslibet absentia, quan- 
tum de iure fuerit procedendum. Datum apud sanetum Florianum, 
anno domini M. CC. LX. quarto, II. nonas Augusti. 


Orig., Pgt., von 2 angeht. Sigeln nur Nr. 1 noch vorhanden, Stiftsarchiv 
zu Seitenstetten. 



























































251 


237. 


(1265, Anfangs, .....) Pfarrer Wernher von Oberwelz theilt dem Bischofe 

von Passau mit, dass er den Bischof von Freising auf päpstl. Befehl in den 

Besitz der Pfarren Waidhofen, Aschbach und Holenstein eingeführt habe, und 
ersucht ihn, diesen Spruch zu schützen. 


Reverendo in Christo patri ae domino venerabili Patauiensi 
episeopo Wernherus humilis sacerdos et prouisor plebis in Welz 
neenon sentencie papalis executor subiectionem et reuereneiam tam 
debitam quam deuotam. Cvm secundum apostolum omnis anima 
sublimioribus potestatibus teneatur esse subiecta pre ceteris nimirum 
eeclesie Romane que mater est omnium ecclesiarum et magistra, 
conuenit quemlibet qui se Christianum asserit, obedire ne paganitatis 
erimen incurrat dum mandato sedis apostolice contradicit, peceatum 
etenim ariolandi est repugnare et scelus ydolatrie acquiescere nolle. 
Proinde pater in Christo reuerende, ex iniuneto miehi sedis aposto- 
lice mandato venerabilem episcopum Frisingensem duxi auetoritate 
debita in possessionem iuris patronatus in Waidhofen, Aspach et 
Holenstein eeclesiarum, alios articulos nichilominus fideliter exe- 
quendo qui in dieto mandato continentur. Quia tamen inter cetera 
eontradietores et rebelles tam sentencie late quam et mee exeeuci- 
onis debeo modis omnibus cuiuscumque fuerint condicionis, auctori- 
tate apostolica per suspensionis, excommunicacionis aut interdieti 
sentencias cohercere, vestram in domino rogo ‘et moneo paternitatem 
cum reuerencia, nichilominus auetoritate apostoliea precipiendo, qua- 
tenus ipsam senteneiam tanquam deuotus eeclesie Romane filius 
et meam execueionem manutenere modis omnibus euretis, defendere 
sev fovere, nec in eontrarium ipsos sacerdotes in sua malicia fouea- 
tis, qui a me publice excommunicati diuina celebrant officia in sedis 
apostolice contemptum et in preiudicium clauium et in scandalum 
plurimorum, facientes enim et consencientes pari pena scripture 
testimonio puniuntur. | 


Cod. 191, f. 26', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 95, 
Nr. 102. 


252 


238. 


1965, 12. März, Perugia. Papst Clemens IV. beauftragt den Propst und die 

Kanoniker Erbo und Kalhoch von Regensburg, die in dem Streite zwischen dem 

Bisthume Freising und dem Kloster Seitenstetten betreffs der Pfarren Waid- 

hofen und Holenstein gegen die Pfarrer daselbst gefällten Urtheile zu voll- 
E ziehen. 


Clemens episcopus seruus seruorum dei. Dilectis filiis ... pre- 
posito, Erboni et Kalhoho canonieis ecclesie Ratisponensis salutem 
et apostolicam benedictionem. Dileeti filii ... abbas et conuentus 
monasterii sante Marie de Sitansteten ordinis sancti Benedicti Pata- 
uiensis diocesis sua nobis conquestione monstrarunt, quod Heber- 
bardus et Henricus presbyteri qui se gerunt pro rectoribus de Waid- 
houen et de Holenstein ecclesiarum dicte diocesis, ipsas ecelesias 
eum iuribus et pertinentiis suis ad idem monasterium pleno iure 
spectantes contra iustitiam oceuparunt in eorundem abbatis et con- 
uentus preiudieium et grauamen. Cum autem dietis abbate et con- 
uentu super hoe apud venerabilem fratrem nostrum ... episcopum 
Patauiensem loci diocesanum deponentibus de ipsis presbiteris 
questionem, idem episeopus Frederico abbati monasterii de Cleunine 
eiusdem diocesis comisisset questionem huiusmodi audiendam, dietus 
abbas de Cleunine cui de occupatione huiusmodi legitime constitit 
eum adeo esset notoria quod nulla poterat tergiuersatione celari, 
in eosdem presbiteros, quia diligenter ab eo moniti ecclesias ipsas 
prefatis abbati et eonuentui restituere contumaciter denegarunt, ex- 
communicationis sententiam exigente iustitia promulgauit, et Otto 
deeanus Christianitatis Laureacensis prefate diocesis ipsorum pres- 
byterorum contumacia excrescente predictas ecclesias auetoritate 
ipsius episcopi suadente iustitia ecelesiastico supposuit interdicto, 
Sed iam dieti presbiteri huiusmodi excommuniationis sententiam 
dampnabiliter contempnentes, in eisdem ecclesiis sie interdietis 
diuina officia celebrare, immo uerius quantum in eis est, prophanare, 
ac Viricus miles, Wolferus, Henrieus, Conradus et alii parrochiani 
predietarum eeclesiarum in eis sic interdictis a prenotatis presbyteris 
diuina huiusmodi audire presumunt in animarum suarum periculum, 
dietorum abbatis et conuentus et ecclesiastice discipline contemptum, 






































253 


propter quod iidem abbas de Cleunine et decanus in prefatos mili- 
tem, Wolferum et quosdam alios parrochianos, quia diligenter ab eis 
moniti a presumptione huiusmodi desistere contumaciter denegarunt, 
auetoritate supradieti episcopi excommunicationis sententiam pro- 
mulgarunt iustitia exigente. Quare ipsi abbas et conuentus nobis 
humiliter supplicarunt, ut easdem sententias robur firmitatis debitum 
obfinere ac ipsos presbiteros pro huiusmodi presumptionis excessu 
puniri pena canonica mandaremus. Quocirca discretioni uestre per 
apostolica scripta mandamus, quatinus sentencias ipsas sicut ratio- 
nabiliter sunt prolate, faciatis auctoritate nostra usque ad satisfacti- 
onem eondignam appellatione remota inuiolabiliter obseruari. Super 
eo uero quod antedicti presbyteri sic ligati dicuntur diuina officia 
temere celebrare, quod canonicum fuerit, appellatione postposita 
decernatis, faeientes quod decreueritis per censuram ecclesiasticam 
firmiter obseruari. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis 
interesse, duo uestrum ea nichilominus exequantur. Datum Perusii, 
IIM. idus Martii, pontificatus nostri anno primo. 


Orig., Pgt., anhgde. Bulle, Stiftsarchiv zu Seitenstetten. 


239. 


1265, 18. März, Perugia. Papst Clemens IV. beauftragt den freising. 

Chorherrn Morhard in der Streitfrage zwischen dem Mag. Heinrich, Chor- 

herrn von s. Andrä zu Freising, und dem Bischofe von Lavant betreffs der 
Kirche s. Peter am Kammersberge endgiltig zu entscheiden. 


Clemens episcopus seruus seruorum dei. Dilecto filio Mohardo (!) 
eanonieo eeclesie Frisingensis salutem et apostolicam benedictionem. 
Sua nobis Henricus rector ecclesie saneti Petri Salgeburgensis dio- 
cesis peticione monstrauit, quod eum ipse ad dictam ecclesiam tune 
uacantem a venerabili fratre nostro ... episcopo Frisingensi uero 
patrono ipsius ecelesie fuisset venerabili fratri nostro ... archiepis- 
eopo Salceburgensi loci diocesano canonice presentatus, tandem 
quondam ... Lauendinensi electo, asserente quod ad mensam suam 
ipsa ecelesia pertinebat et se sibi super hoc opponente, idem archi- 
episcopus ipsum H. ad eandem ecclesiam admittere denegauit. Cum 
autem prefatus H. ad... archidiaconum Marehie et Carniole super 
hoc litteras apostolicas impetrasset et earum auetoritate super hoc 


254 


coram ipso archidiacono eleetum eonuenisset eundem, dictus archi- 
diaconus cognitis eause meritis et iuris ordine obseruato diffinitiuam 
pro eodem H. sententiam promulgauit quam apostolico petiit muni- 
mine roborari. Quoeirea diserecioni tue per apostolica scripta man- 
damus, quatinus sententiam ipsaın sieut est iusta, facias per censuram 
ecclesiasticam appellacione remota firmiter obseruari. Datum Perusii, 
XV. kalend. Aprilis, pontificatus nostri anno primo. 
. Jac. Me... 


Orig., Pgt., anghgte. Bulle abgerissen, k. Reichsarchiv zu München; 
ebend. Cod. 191, f. 127’; Meichelbeck IL/A, 62. 


240. 


1965, 4. April, Wien. König Otakar von. Böhmen, Herzog von Österreich, 

bestätiget dem Bischofe: Konrad von Freising den Besitz des Landgerichtes 

im „Heybs“ (Gegd. von Ulmerfeld), gegen jährliche Abgabe von 3 Pfund 
Wiener Pfennigen wie vor. 


In nomine domini amen. Nos Otakarus dei gracia rex Bohemie, 
dux Austrie- et Stirie.et marchio Morauie vniuersis preseneium noti- 
.eiam habituris salutem inperpetuum. Ad memoriam rei perpetuam. 
Gesta regalia ealumpniorum serupulis exemptis quibuslibet inuiola- 
biliter vt seruentur, et ne a memoria liominum labili decidant per de- 
eursum temporum obliuiosum eadem seriptu(r)arum vocabulis duxi- 
mus mancipanda. Hine est quod vniuersos et singulos tam presentes 
quam posteros scire volumus, quod reuerendum in Christo patrem 
et dominum Chunradum venerabilem episcopum Frisingensem ami- 
eum nostrum karissimum se nostris beneplaeitis et desideriis promp- 
tum et paratum in omnibus exhibentem specialis prerogatiua dilec- 
cionis et favoris pocioris gracia prosequentes, ipsum dominum epis- 
eopum omnibus iuribus prouinciali iudicio in Heybs attinentibus 
quibus predecessor suus felicis memorie gauisus esse dinoscitur, 
libere ae plenarie volumus congaudere, ipsius iudieii prouincialis 


homines ad iurisdietionem et dominium iamtaeti domini episeopi per- - 


tinentes ab exactionibus quibuslibet et vexacionibus indebitis et 
tractionibus ad fora aliena, videlicet iudicum nostrorum prouincialium 
sev iudieum ciuitatum vel aliorum quorumcunque iudicum et subiu- 
dieum penitus eximentes, ita tamen quod in signum exemptionis 








255 


huiusmodi et indicium tria talenta denariorum Wiennensium singulis 
annis ad nostram cameram vel alicui alteri persone cui ipsam sum- 
mam deputandam duxerimus, faciat assignari quemadmodum prede- 
cessor suus pretactus eandem summam annuam comiti Ottoni de 
Hardeke pie memorie dinoscitur exsoluisse, qui comes O. ipsum 
iudicium prouineiale vna cum eomieia in Peilstain a nobis possedisse 
dinoscitur tytulo feodali. In euius rei testimonium et robur firmitatis 
perpetuum vt premissa libertas et exempcio nostra de regia liberali- 
tate concessa 4neonuulsa permaneat, et ne aliquando !) nostre sub 
optentu gracie aliquatenus infringatur, presentes nostrorum sigillorum 
munimine fecimus communiri. Actum Wienue anno domini M.CC.LX. 
quinto, VIII. indietione, presentibus testibus Zmilone de Belkowe, 
Henkone marschaleo, Deem (?) Wiehelmo de Phrinsperge, Disnata 
dapifero Morauie, Hartlibo eamerario, Zmielone de Brumawe, Hein- 
rico dapifero de Greizenstain, Marquardo magistro cellarii, Men- 
hardo de Swarense, Vlrico de Luhsnik, Friderico de Luhsnik, 
Ditrieo de Richendorf, Wlfingo de Aigen, Marquardo (de) Leuhs- 
nekke, Chvnrado Sappone et aliis quampluribus fidedignis. Datum 
ibidem, pridie nonas Aprilis, per manus prothonotariorum nostrorum 
magistrorum Vlriei et Petri, regni nostri anno quarto. 


Cod. 191, f. 49, k. Reiehsarehiv zu München ; Meichelbeck IL/1, 62. 


241. 


1965, 16. April, Perugia. Papst Clemens IV. beauftragt den Propst N. 

und die Chorherren Herbo und Kalhoch von Regensburg, die in dem Streite 

zwischen dem Kloster Seitenstetten und dem Bischofe von Freising um die 

Pfarren Waidhofen, Aschbach und Holenstein wider Abt Rudolf gefällten 
Sprüche zu vollziehen. 


Clemens episeopus seruus seruorum dei. Dilectis filiis ... pre- 
posito, Erboni et Kalhoho canonicis ecclesie Ratisponensis salutem 
et apostolicam benedietionem. Transmissa nobis venerabilis frater 
noster ... episcopus Frisingensis patronus ecclesiarum de Weid- 
houen, de Aspach et de Helensten(!) Patauiensis diocesis peticione 


] Cod. hat aliquam, Meichelbeck aliquo modo, was dem folgenden aliquatenus 
widerspricht. 


256 


monstrauit, quod cum felieis recordacionis Vrbanus papa predecessor 
noster causam que inter ipsum ex parte una et ... abbatem et con- 
uentum monasterii de Sicansteten(!) ordinis sancti Benedieti eius- 
dem diocesis ex.altera super iure patronatus ecclesiarum ipsarum et 
rebus aliis vertebatur, ab audiencia magistri Gerardi canonici Pata- 
uiensis auctoritate apostolica cognoscentis de ipsa per appellacionem 
legitime ad apostolieam sedem delatam ... abbati monasterii de 
Thirhoupt per suas litteras duxerit committendam, idem abbas de 
Tirhoupt magistro Marquardo scolastico Augustensi commisit super 
hoc usque ad diffinitiuam sententiam uices suas, Sed iidem abbas 
et conuentus de Sitansteten sufficienti conficto grauamine ab audi- 
eneia dicti subdelegati ad sedem apostolicam appellarunt, quorum 
appellationem prefatus subdelegatus friuolam reputans prout erat, 
finito apellacionis articulo rite aliquandiu processit in eausa et 
demum ad dietum abbatem de Tirhoupt remisit eandem, qui cognitis 
ipsius cause meritis et iuris ordine obseruato pro eodem episcopo 
diffinitiuam sentenciam promulgauit, eosdem abbatem et conuentum 
in quadam summa pecunie ipsi episcopo expensarum nomine con- 
dempnando, que senteneia nulla legittima procuraeione suspensa in 
'rem transiit iudicatam. Wernerus quoque perpetuus vicarius in Wele 
Salceburgensis diocesis quem nominatus abbas de Tirhoupt execu- 
torem uiee sui constituerat quoad sentenciam ipsam execucioni 
debite demandandam, in Rydolphum abbatem dieti monasterii de 
Sicanstanten (!) eidem diffinitiue parere contumaciter denegantem 
excommunicacionis sentenciam exigente iusticia promulgauit, quam 
ipse Rudolphus abbas dampnabiliter uilipendens diuina officia cele- 
brare, immo quantum in eo est, uerius prophanare presumit in anime 
sue periculum, dieti episcopi preiudicium et ecclesiastice discipline 
contemptum. Quare fuit pro parte ipsius episeopi nobis humiliter 
supplicatum, ut easdem sentencias curaremus apostolico munimine 
roborare ae eundem Rodulphum abbatem pro huiusmodi presump- 
ejonis excessu puniri pena canoniea mandaremus. Quocirea discre- 
cioni vestre per apostolica seripta mandamus, quatenus sentenciam 
ipsam diffinitiuam sieut est iusta, per censuram ecclesiasticam, ex- 
eummunieacionis vero sieut rationabiliter est prolata, faciatis aucto- 
ritate nostra usque ad satisfactionem condignam appellacione remota 
inuiolabiliter obseruari. Super eo autem, quod predietus Rudolphus 
abbas sic ligatus diuina dicitur officia temere celebrare quod 

















251 


eanonicum fuerit, appellatione postposita statuatis, facientes quod 
deereueritis, per censuram eandem firmiter obseruari. Quod si non 
omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo vestrum ea nichilomi- 
Bus exequantur. Datum Perusii, XVI. kal. Maii, pontificatus nostri 
anno primo. 


Orig., Pgt, anhgde. Bulle, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien; dann Cod. 191, f. 43', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/1, 63 


242. 


1265, 21. April, Perugia. Papst Clemens 1V. befieit dem Propste und den 

Chorherren Erbo und Kalhoch von Regensburg, den zwischen dem Bisthume 

Freising und dem Kloster Seitenstetten schwebenden Streit betreffs der Pfarren 

Aschbach, Waidhofen und Holenstein auf Grund der Voracten zn entscheiden 
und im Gegenfalle an den päpstlichen Stuhl zu leiten. 


Clemens episeopus seruus seruorum dei. Dilectis filiis. . .prepo- 
sito et Erboni et Kalhoho canonicis eeclesie Ratisponensis salutem 
et apostolicam benedictionem. Sua nobis dilecti filii... abbas et 
conuentus monasterii sancte Marie in Sytansteten ordinis saneti 
Benedieti Patauiensis diocesis de Aspach, de Waidhouen et dei 
Holensteyn eeelesiarum patroni petitione monstrarunt, quod cum 
venerabilis frater noster ... episcopus et capitulum Frisingense eos- 
dem abbatem et conuentum super iure patronatus earundem ecclesia- 
rum quarum patronos se falso esse dicebant, coram magistro Gerardo 
canonico Patauiensi auctoritate apostolica conuenissent, tandem idem 
eanonicus postquam ipse lite in causa huiusmodi eoram eo legitime 
contestata aliquamdiu in ea processisset, Vlrico tune abbati monaste- 
rii de Gersten predicte diocesis commisit super hoc usque ad diffini- 
tiuas sententias uices suas. Sane idem subdelegatus usque ad cal- 
eulum huiusmodi sententie in eadem causa rite processit et demum 
remisit ad eundem canonicum causam ipsam, qui cognitis eiusdem 
cause meritis et iuris ordine obseruato diffinitiuam pro dietis abbate 
et eonuentu sententiam promulgauit. Sed iidem episcopus et capitu- 
lum de hoc taeito falsoque suggesto, quod nominatus eanonieus pre- 
fato subdelegato ad certum diem in dieta causa commiserat uices 
suas, et quod pro parte ipsorum episcopi et capituli ab eodem sub- 
delegato pro eo ad prefatum canonicum fuerat appellatum, quia sub- 

Fontes. Abthlg. Il. Bd. XXXI. | 17 


258 


delegatus ipse post elapsum diem predictum in causa huiusmodi 
procedebat, quodque iidem episeopus et capitulum ab eodem canonico, 
quia non solum processum predieti subdelegati quem post diem ac 
appellationem predictas in prefata eausa ad diffinitiuam sententiam 
de facto processisse mendaeiter proponebant, irritum nuntiare. nole- 
bat, verum etiam processum contra iustitiam approbarat eundem, ad 
sedem apostolicam appellarunt, super hoc ad... abbatem monasterii 
de Tyrhoupt Augustensis diocesis sub ea forma ipsius sedis litteras 
impetrarunt, ut uocatis qui uoeandi essent, et auditis hine inde propo- 
sitis quod canonicum esset, statuere proeuraret et faceret quod 
decerneret, per censuram ecclesiasticam firmiter obseruari, Verum 
nominati abbas et conuentus menasterii sanete Marie ex eo sentientes 
ab eodem abbate de Tyrhoupt indebite se grauari, quod ipse ad 
primam citationem terminum nimis breuem et peremptorium, octo 
dierum uidelicet ad comparendum eoram eo in loco qui distabat ab 
eis per sex dietas et amplius, assignabat eisdem, quamquam non 
urgeret necessitas, nec suaderet pietas, nec ulla rationabilis eausa 
subesset, quare huiusmodi peremptorius terminus maxime in causa 
predicta in qua de re agebatur ecclesiastica, deberet taliter maturari, 
ad sedem duxerunt apostolicam appellandum. Sed abbas ipse de 
Tyrhoupt legitima eorum appellatione concepta, prefatum ius patro- 
natus in euius quasi possessione abbas et couentus eraut predicti, 
nominato episcopo sententialiter adiudieare presumpsit, propter quod 
dieti abbas et conuentus iterato ad sedem appellarunt eandem, cum- 
que dieti abbas et conuentus felieis recordationis Vrbano pape prede- 
eessori nostro humillime supplicassent, ut cum huiusmodi eausa per 
septem annos et amplius durasset ac ipsi propter potentiam et 
malitiam aduerse partis non possent in illis partibus super hiis 
comode swam iustitiam obtinere, paterna super hoc sollicitudine 
prouideret, predecessor ipse ... preposito ecclesie saneti Magni 
proprio nomine non expresso et Altemanno canonico Ratisbonensi ac 
thesaurario Eistetensi dederat per litteras apostolicas in mandatis, ut 
uocatis qui uoeandi essent, et auditis hine inde propositis quod 
iustum foret, infra sex menses a receptione litterarum ipsarum appel- 
latione remota decernere procurarent, facientes quod decernerent, 
auctoritate apostolica firmiter obseruari. Quod si forte infra huius- 
modi terminum propter potentiam et malitiam predicte partis aduerse 
causa ipsa terminari non posset, ipsi ex tunc eam instruetam remit- 








259 


terent ad apostolice sedis examen, prefixo partibus ipsis termino 
peremptorio competenti, quo per se wel procuratores ydoneos cum 
omnibus actis, iuribus et munimentis suis causam eandem contin- 
gentibus se conspectui apostolieo presentarent, faeture ac recepture 
super premissis quod ordo exigeret rationis. Porro eodem preposito 
ad preposituram de Bore translato et propter hoc prepositura ipsius 
eeclesie saneti Magni uacante predicti thesaurarius et canonicus, 
quamquam eum dicto preposito partes uiuente predecessore ipso ad 
suam presentiam citauissent ae in causa huiusmodi uacante preposi- 
fura ipsa possent procedere, cum id ex directarum ad eos et dictum 
prepositum haberent beneficio litterarum, in eadem tamen eausa 
procedere uel ipsam ad examen apostolieum anno elapso et amplius 
remittere non curarunt sieque dicto termino iam transacto et huius- 
Todi causa remanente per tot annorum spatium indecisa in eorum 
abbatis et conuentus preiudicium dietique monasterii detrimentum 
pro parte ipsorum humiliter petebatur a nobis, ut prouidere super 
hoe paterna sollicitudine euraremus. Nos itaque finem litibus imponi 
uolentes, discretioni uestre de consensu procuratorum partium per 
apostoliea seripta mandamus, quatenus si est ita, causam ipsam iuxta 
tenorem litterarum dietarum ipsius predecessoris nostri preposito, 
thesaurario et Altemanno predictis super hoc directarum infra 
similem terminum a receptione presentium preuia ratione decidere, 
alioquin ex tunc eam ad examen apostolieum destinare euretis. Quod 
si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo uestrum ea 
nichilominus exequantur. Datum Perusii, XI. Kalendas Maii, pontifi- 
€atus nostri anno primo. 


Orig., Pgt., anhgde. Bleibulle, Stiftsarchiv zu Seitenstetten. 


243. 


1965, 23. April, Graz. König Otakar von Böhmen, Herzog von Österreich, 

defelt seinen Landeshaupt- und Amtleuten in Steiermark, von dem freising. 

Gute zu Oberwelz und s. Peter a. Kammersberge nur einfache Vogteigebühr zu 
beheben und dessen Unterthanen nicht mit Lasten zu drücken. 


O. dei gracia rex Bohemie, dux Austrie et Styrie et marchio 
Morauie. Dilectis sibi. . . capitaneis Styrie ceterisque. . . suis offieiali- 
bus presens seriptum intuentibus vniuersis salutem et omne bonum. 

17° 


un od 








260 


Quia reuerendum in Christo patrem et dominum Chvnradum venera- 
bilem episcopum Frisingensem amicum nostrum karissimum specialis 
dileeeionis prerogatiua prosequimur et fauoris, adeo quod homines 
ipsius domini episcopi ab exactionibus, pernoctacionibus, herbergariis, 
vexacionibus indebitis liberos esse volumus et exemptos, vniuersis 
vobis et singulis damus distrietius in mandatis, quatenus de aduo- 
caciis prediorum in Welze ac in saneto Petro ipsius domini episcopi 
simplex ius aduocacie quod nobis de eisdem prediis competere 
dinoscitur annuatim, statuto ad hoc loco et tempore tantummodo 
requiratis, quo etiam iure habito homines ipsius domini episcopi 
residentes in prediis memoratis et officiales eorundem prediorum 
exactionibus, pernoctacionibus, vexacionibus indebitis nullatenus 
aggrauetis prout nostram conseruare diligitis graciam et fauorem, 
talem circa premissa diligeneiam adhibentes ne nostra super hiis 
audiencia amodo requiratur. In cuius rei testimonium presentes nostri 
sigilli numimine fecimus roborari. Datum in Greze, anno domini 
M. CC. LXV., VIII. indietione, VIII. kal. Maii. 


Cod. 191, f. 59, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck IL/1, 64. 


244. 


1265, 14. Juni, s. Johann b. Neudeck. Herzog Ulrich von Kürnthen 
beurkundet die Gerichts- und anderen Freiheiten der freising. Güter in der 
Windischen Mark gegenüber den landesfürstlichen Richtern. 


Quoniam quod seripturarum confirmat auctoritas, inproborum 
non potest nec debet inprobitas infirmari et obliuio contraria memorie 
abolere; nos Vlrieus dei gracia dux Karinthie, dominus Carniole et 
Marchie presentibus profitemur et ratum haberi volumus, quod per 
totum predium eeclesie Frisingensis in Gutenwerde et alibi situm 
in Marchia per nos siue per iudicem nostrum prouincialem nullam 
iurisdiecionem seu auctoritatem iudiciariam exercere volumus aut 
debemus, nisi in certis easibus infra scriptis; hiis uidelicet de homi- 
cidio quod wlgariter dieitur totslach, de furto et de raptu seu uio- 
lenta eorrupcione virginum seu mulierum quod uulgariter dicitur 
notnumft, perpetratis in predicto predio iudicabit iudex prouincialis 
noster tali modo, quod rei seu obnoxii talium criminum per officialem 
venerabilis patris et domini.... episcopi Frisingensis assignentur 

Md 














261 
iudiei nostro prouineiali, sine rebus tamen ipsorum que cedent ipsi 
domino episcopo, et iudex noster faciet iudicium de personis talium, 
de rebus nichil sibi penitus usurpando. Si uero iudieium exercendum 
fuerit de wlneribus seu effusione sanguinis quod plutiger phenninch 
dieitur, iudex noster cognoscet de causa et iudicabit et emenda pro 
tali delicto debita promittetur ad manus iudieis nostri, sed soluetur 
offieiali episcopi memorati ita quod iudex noster de emendis huius- 
modi nichil sibi audeat vendicare. In premissis igitur casibus in qui- 
bus iudicabit iudex noster, voeabit eos reos ad iudicium et de citatis 
tereio et ob contumaciam se a iudicio absentantibus emendam ipse 
iudex noster recipiet et nil vltra. Item tabernam in predio predicto 
dominus episeopus Frisingensis habeat preter ipsius episcopi uolun- 
tatem. Similiter uolumus et mandamus, ut in festis dictis chirchtag 
que certis temporibus celebrantur in predio memorato, iudex noster 
nee theolonium aliquid recipiat, nec angarias seu vexaciones quas- 
eunque in confluentes ibidem homines .audeat exercere. Remittimus 
etiam denarium quem iudex noster consueuit recipere in dieto predio 
pro vrna uini vendita ab hominibus prelibate ecelesie Frisingensis. 
Insuper prohibemus distriete, ne quisquam iudieum nostrorum pro- 
uineialium indicat seu habeat iudicia que uocantur lantgeriht, in villis 
predii sepedicti, nisi forte in foro Gutenwerde, quod per presentes 
uolumus inhibere. Vt autem premissa robur ohtineant perpetue fir- 
mitatis, presentes tradidimus nostri sigilli munimine roboratas. Datum 
iuxta castrum Nidekk in ecelesia sancti Johannis, anno domini millesi- 
mo ducentesimo sexagesimo quinto, XVIII. kal. Julii. 


Aus d. Bestätigg. Kg. Otakars ddo. 1274, 17. April, Graz (Nr. 305), vgl. 
diese; k. Reichsarchiv zu München; ebend. aueh Cod. 191, f. 132, Meichel- 
beck II./1, 64. 


245. 


1265, 22. Juni, Laibach. Herzog Ulrich von Kürnthen gestattet dem 

Bischofe Konrad zu Freising, zu Slapp oder an einem anderen Orte der 

Windischen Mark unter gewissen genannten Bedingungen eine Burg zu 
erbauen. 


Nos Vlrieus dei gracia dux Karinthie, dominus Carniole notum 
faeimus vniuersis tam presentibus quam futuris, quod domino et 
am(ico) nostro venerabili patri Chvnrado episcopo Frisingensi 


202 


nostram voluntatem pres(ti)timus et consensum, vt eastrum siue 
munieionem circa villam Zlap vel in alio loco quem in Marchia super 
predio eeclesie Frisingensis duxerit eligendum, erigat absque obsta- 
culo cuiuslibet impedimenti, et ipse episeopus promisit nobis versa 
vice, quod si quid dampnum uel grauamen de mandato (suo) vel eon- 
sensu in posterum de eodem castro nobis .uel nostris per suos 
cas(tellanos) fuerit irregatum, satisfactionem et emendacionem ple- 
nariam super (huiusmodi) dampnis et grauaminibus dum in terra 
constitutus fuerit, nobis sine (dilacione) qualibet faciet siue nostris, 
quam inquam satisfactionem, si post ad(uentum) uel reditum suum 
ad terram sex septima(na)rum spaciis post (motam) sibi super hoe 
querimoniam uobis uel nostris exhibere non eurauerit et presta(uerit), 
nos predictam villam Zlap ex tune possidebimus titulo fevdali et 
(nomine) aduocacie in Marchia per totum predium eeclesie Frisingen- 
sis. Si vero dietum (castrum) per suos vel alienos fraudulenter tra- 
ditum fuerit inimicis vel ali(is per quorum) vim fuerit expugnatum, et 
ex hoc forte nobis vel nostris dampnum (fuerit ir)rogatum, id dicto 
episcopo uel suis successoribus non debet aliquatenus (esse conputa- 
tum), nec ex hoc nobis in memorata villa Zlap et predio ecelesie (Fri- 
singensis) aliquid acquisitum, nisi hoe per legitimum testimonium 
probare (possimus, quod ad) hec domini episcopi consensus et volun- 
tas pariter accessisset. Sui (homines autem) et eastellaui prefatum 
eastrum inhabitantes non obstante (aliqua?) causa possunt ipsum 
dominum episeopum et se metipsos ab omnibus iniu(riis et u)iolenciis 
de prefato castro seeundum iusticiam defendere lieite (et tu)eri. In 
huius itaque rei testimonium presentem paginam preli(ba)to domino 
episcopo tradidimus nostri sigilli munimine roboratam. Datum 
(La)ibaei, anno domini M. CC. LXV., X. kalend. Julii. 


Cod. 191, f. 5', an der Heftung durch Nässe sehr lückenhaft und hier nach 
dem Sinne ergänzt; k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 45. Nr. 72. 








203 


246. 


(1265, vor Sept.,.....) Archidiakon Ludwig von Krain fällt sein endgiltiges 

Urtheil in dem Streite zwischen Mag. Heinrich, Chorherrn von se. Andrä zu 

Freising, und dem Bischofe von Lavant betreffs der Pfarre s. Peter am Kam- 
mersberge zu Gunsten des Ersteren. 


Nos Ludwicus areidiaconus Carniole et Marchie iudex a sede 
apostoliea delegatus in causa que inter venerabilem patrem et domi- 
num....eleetum Lauentensem ex vna et magistrum Heinricum ca- 
nonieum sancti Aüdree Frisingensis, notarium venerabilis patris et 
domini C. Frisingensis episcopi vertebatur ex parte altera, super ec- 
eclesia saneti Petri Salzpurgensis diocesis sita iuxta provinciam siue 
distrietum qui wlgo dieitur Longaewe, auditis et intellectis meritis 
ipsius cause, eum per certa et indubitata documenta luce elariora in- 
strumentorum et testium omni exceptione maiorum coram nobis in 
iudieio lueide sit probatum, quod idem magister H. fuerit presentatus 
ad eandem eeclesiam sancti Petri venerabili domino et patri Salz- 
burgensi archiepiscopo a venerabili domino C. episcopo Frisingensi 
et quod idem dominus episcopus Frisingensis verus sit patronus eius- 
dem eeclesie, quodque plures clerici ad presentationem episcoporum 
Frisingensium ipsam ecclesiam adepti longo tempore possederunt et 
quod dominus Vlricus quondam Lauentensis episcopus eandem eccle- 
siam tenuit temporibus vite sue ex paciencia eiusdem domini C. 
quondam Frisingensis episcopi ac recognouerit ipsum fuisse patronum 
uerum huiusmodi ecelesie et quod eadem ecclesia saneti Petri per se 
sit parrochialis ecclesia siue plebes (!) et quod alie due ecelesie de- 
pendeant ab ea tamquam filie a matre, discussisque et examinatis 
exacta diligentia singulis et uniuersis que ad instructionem talis 
negocii et pro iure eiusdem magistri H. facere poterant, eandem 
ecelesiam saneti Petri ipsi magistro H. canonico sancti Andree per 
diffinitiuam sententiam eum omnibus iuribus parrochialibus, decimis, 
dotibus et pertinenciis vniuersis in nomine patris et filii et spiritus 
saneti adiudieamus, imponendo eidem domino electo. Lauentensi ac 
'Sue eeclesie super eadem ecelesia sancti Petri perpetuum silencium 
ipsumque ab ea quam qualitercunque tenuit occupatam, per eandem 
nostram diffinitiuam sentenciam penitus amouemus, insuper diffini- 
tiue sententiando decernimus predictum magistrum H. fore instituen- 


- 


204 


dum canonice in prelibata ecclesia saneti Petri et eum in ea institutum 
auetoritate apostoliea defendendum. Item condempnamus sepefatum 
dominum eleetum Lauentensem in xl mareis denariorum Frisacensium 
nomine fruetuum perceptorum de prelibata ecclesia saneti Petri. Con- 
dempnamus eciam eundem dominum electum in v marcis Aquilegensi- 
ui nomine expensarum quas idem magister H. in eadem lite probavit 
se veraciter expendisse. 


Orig., Pgt., anghgtes Sigel ausgerissen, k. Reichsarchiv zu München; ebend. 
Cod. 191, f. 128; Meichelbeck IL/1, 57. 


2A. 


1265, 20. Sept., Lack. Herzog Ulrich von Kürnthen überträgt seine Eigen- 
leute auf den Liegenschaften des Bisthums Freising in der Windischen Mark 
— Städte und Märkte ausgenommen — an Bischof Konrad von Freising. 


Nos Vlricus dei gracia dux Karinthie, dominus Carniole et 
Marchie presentibus profitemur et scire cupimus vniuersos presens 
seriptum intuentes, quod ob reuereneiam beate Marie virginis et ob 
dileceionem dilecti amici nostri Chvnradi venerabilis Frisingensis 
episcopi vniuersos homines iure proprietatis nos attinentes consti- 
tutos in coloniis et (pre)diis ecclesie Frisingensis in Marchia per 
hofmarchiam eiusdem domini episcopi liberaliter donauimus et tradi- 
dimus ecclesie Frisingensi cum eorum posteris, nichil nobis iuris in 
ipsis penitus reseruantes, exceptis tantum hiis qui in foris sev ciui- 
tatibus ipsius domini episcopi habent residenciam et morantur, de 
quibus communiter est statutum vt si qua seruicia a nostris in suis 
eiuitatibus constitutis recipiamus, similia seruieia ipse dominus epis- 
copus a suis hominibus recipiat in nostris foris et ciuitatibus consti- 
tutis. In huius itaque nostre donacionis euidenciam presens scriptum 
prefato domino C. episcopo tradidimus nostri sigilli munimine robo- 
ratum. Datum Lok. anno domini M. CC. LXV., XII. kal. Octobris. 


-Cod. 191, f. 6', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 46, 


Nr. 74. - 





























265 


248. 


1265, 20. Sept. (Lack.) Herzog Ulrich von Kürnthen überträgt dem 

Bischofe Konrad von Freising die Eigenschaft eines Gutes zu Sella, welches 

Ortolf von Gurkfeld demselben zur Schadloshaltung abtrat und von ihm als 
Lehen wieder empfing. 


Nos Vlrieus dei gracia dux Karinthie, dominus Carniole et 
Marchie notum facimus vniuersis presencium noticiam habituros, 
quod dilectus fidelis noster Ortolfus de Gurchuelde consentientibus 
heredibus suis proprietatem predii sui in Celle cum omnibus suis 
attinentiis pro dampnis et grauaminibus que Frisingensi ecclesie in- 
tulit, in manibus nostris libere resignauit et nos eandem proprietatem 
ipsius predii in Celle pro dampnis huiusmodi tradidimus et donauimus 
ipsi eeclesie Frisingensi, quod inquam predium in Celle reuerendus 
in Christo pater dominus Chvnradus tunc episcopus Frisingensis prefato 
Or. et suis heredibus titulo contulit feodali. Nos etiam ad hoc ne 
prefatus O. vel sui heredes super premissis quicquam possint si 
vellent, forsitan inposterum reuocare, per presentes nomine fideius- 
sorio obligamus, volentes in hoc indempnitati et comodo ipsius eccle- 
sie prouidere. Acta sunt hec anno domini M. CC. LX. quinto, testibus 
qui aderant, subnotatis, videlicet Friderico comite de Ortenburch, 
Liupoldo de Scherfenberch, Wernhardo de Waldeke, Wernhero et 
Chunrado fratribus de Lok, Jacobo de Gutenberch, Rudelino de Ley- 
baeo, Nicolao de Rivtenberch, Ortolfo de Priseke, Vgoldo de Gvten- 
werde et aliis quam pluribus, In cuius rei etiam euidentiam pleniorem 
presentes eonscribi fecimus et nostri sigilli munimine roborari. Datum 
XII. kalendis Octobris. 


'Orig., Pgt., anghgt. Sigel ausgerissen, k. Reichsarchiv zu München; ebend. 
Cod. 191, f. 6; Meichelbeck IL/2, 46, Nr. 73. 





206 


L 


249. 


1265, 25.—26. Sept., Frisach. Propst Morhard von Wörthsee bestätiget 

als päpstlich delegirter Richter und nach neuerlicher Untersuchung im Streite 

des Mag. Heinrich, Chorherrn von s. Andrä zu Freising, mit dem Bischofe von 

Lavant betreffs der Pfarre s. Peter a. Kammersberge das endgiltige Urtheil des 
Archidiakons Ludwig von Krain. 


Notum sit omnibus presens scriptum intuentibus, quod eum nos 
Morhardus dei gracia prepositus Werdensis. canonicus Frisingensis 
litteras a sede apostolica recepissemus in hec uerba: 


Folgt nun das Breve Papst Clemens IV.. ddo. 1265, 18. März, Perugia 
(Nr. 239). 


Volentes itaque negotium nobis commissum debitum producere 
ad effectum, litteris nostris per Rudlinum dyaeonum venerabilem in 
Christo patrem .... episcopum Lauentensem et capitulum eiusdem 
ecclesie peremptorie in Frisaco, in ecclesia sancti Bartholomei, 
proxima feria sexta ante festum beati Michahelis ad nostram pre- 
sentiam duximus euocandos. Quo die et loco nobis et magistro H. 
pro parte sua comparentibus, ex parte dictorum domini episcopi et 
eapituli Lauentensis nemo nostro se conspectui presentauit. Circa 
vesperam itaque eiusdem diei in predicta ecclesia, recepto iuramento 
et prestito a prefato Rudlino dyacono quod tempore congruo littere 
nostre citatorie ab ipso presentate et lecte fuerint publice in ecelesia 
Lauentensi et sequenti die eoram Eberhardo procuratore memorati 
domini episcopi, eundem diem ex benignitate iudiciaria continuauimus 
quo ad iudicium diei sequentis, prefigentes terminum partibus horam 
primam ipsius diei. Tali igitur die, hoc est in Sabbato ante festum 
beati Michahelis et hora premissa nobis in dicta ecclesia presidenti- 
bus et sepedicto magistro H. coram nobis comparente, in presentia 
discretorum virorum ... decani magistri Chunradi et Waldmanni et 
aliorum de capitulo dicte ecclesie Frisacensis memoratam partem, 
dominum episcopum videlicet et eapitulum Lauentense iudicauimus vt 
debuimus contumacem. Quo facto reuolutis et discussis actis iudi- 
ciorum honorabilis viri domini Ludwici archidiaconi Carniole et 
Marchie in premissa eausa a sede apostolica delegati factaque nobis 
plena fide de canonico processu in causa sepedicta, sententiam diffi- 











201 


niiuam contra tunc temporis electum et ecclesiam Lauendensem pro 
sepedicto magistro H. canonico sancti Andree Frisingensis super 
ecclesia sancti Petri Salzburgensis ab ipso archidiacono latam in hec 
verba: 


Folgt nun der Richterspruch des Archidiacons ddo. 1265, 14. Juni, 
s. Johann b. Neudeck (Nr. 244). 


Judieamus rite, iuste et rationabiliter fore latam, eam auctoritate 
apostoliea in nomine patris et filii et spiritus sancti confirmantes, 
decernendo eam ab omnibus quos tangit idem negotium, inuiolabiliter 
obseruari. Acta sunt hec anno domini M. CC. LXV., in die Sabbati 
proximi ante festum beati Michahelis, in monasterio Frisacensi. ln 
huius rei euidenciam presens scriptum uolumus nostri sigilli muni- 
mine consignari. 


Orig., Pgt., anghgtes. Sigel abgeschnitten, k. Reichsarchiv zu München; 
ebend. Cod. 191, f. 128’; Meichelbeck 1I/2, 46, Nr. 75. 


2350. 


1265, 26. Oct., Regensburg. Propst Heinrich und Chorherr Kalhoch von 

Regensburg als päpstlich delegirte Richter beauftragen den Dechant von Ens, 

die Excommunication der Pfarrer Eberhard von Waidhofen und Heinrich von 
Holenstein aufzuheben. 


Heinricus dei gratia prepositus et Chalhohus canonicus Ratis- 
ponensis iudices a sede apostoliea delegati idemque Chalhohus vicem 
gerens domini Erbonis in eadem causa delegati viro prouido et 
disereto decano Laureacensi salutem et fraternam in domino cari- 
tatem. Noueritis, quod nos cognitis cause meritis inter procuratorem 
abbatis et conuentus de Sytansteten ex vna parte et procuratorem 
Eberhardi et Heinriei sacerdotum in Waidhouen et Holnstein eccleé- 
siarum ex altera, qui sacerdotes conquerebantur coram nobis se per 
abbatem de Glevnich et a vobis sententia excommunicationis. et inter- 
dieti contra iuris debitum notatos, et quamuis hae ratione et aliis mul- 
tis rationibus dicerent sententias esse nullas ipso iure, tamen ipsos 
absoluimus ab huiusmodi sententiis ad cautelam, recepta primitus a 
procuratore ipsorum et nomine eorum satisdatione de parendo iuri et 
iudieatum solueudo. Vnde uolumus et mandamus uobis auctoritate 


268 

apostolica qua fungimur, firmiter precipientes, quatinus prefatos 
sacerdotes publiee in ecclesia vestra denuntietis coram clero et 
populo ab huiusmodi sententiis absolutos ad cautelam ipsosque ad 


omnes actus legittimos admittatis. Datum et actum aput Ratisbonam 
in maiori ecelesia, anno domini M. CC. LXV., septimo kal. Nouembris. 


Orig., Pgt., von 2 anghgt. Sigeln eines erhalten, k.k. geh. Haus., Hof- und 
Staatsarchiv zu Wien; Cod. 191, f. 60, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 
11/1, 65; Font. rer. Austr. IL/1, 65, Nr. 65. 


251. 


1265, 1. Nov., Enzersdorf. Bischof Konrad von Freising genehmiget, 
dass die Gemeinden Rasdorf und Mülleiten die Insel „Chleinwerde“, freising. 
Lehen Liupolts von Sachsengang, von diesem um 8 Pfund Wiener Pfennige 


kaufen. 


Nos Ch. dei gracia Frisingensis episcopus notum esse volumus 
omnibus presens seriptum intuentibus, quod cum homines constituti 
in prediis nostris Reuchlinstorf et Mvlevten a Leupoldo de Sachsen- 
gange fidele (!) nostro insulam iuxta Mvlleuten et Hage et Goldruns 
sitam que wlgo dicitur Chleinwerde, quam etiam idem L. a nobis in 
feodo tenuit, in suos communes vsus comparassent sub pensione 
tamen vnius libre ipsi L. et suis heredibus annuatim in festo saneti 
Georii persoluenda, adiecta pena dupli si quando premisso die non 
foret talis pensio persoluta, dicti homines de Reuchlinstorf et Mul- 
leuten de consilio et voluntate nostra datis pre(t)acto L. octo libris 
Wiennensis monete predictam insulam libere et absolute suis vsibus 
conquisierunt perpetuo seruituram, eximentes se a pensione libre 
memorate et a pena dupli que in primo contractu fuerat constituta. 
Nos itaque faeta nobis libera resignacione memorate insule a prefato 
L. fidele nostro ipsam insulam cum pascuis, pratis, siluis, viarum 
exitibus et omnibus commoditatibus contulimus et applicuimus 
prediis memoratis et hominibus residentibus in eisdem communibus 
eorum vsibus perpetuo libere profuturam, dietus quoque L. de 
Sachsengange in sepe dieta insula nichil iuris sev commoditatis 
deinceps habebit, nisi quod licitum erit sibi per communem viam 
eiusdem insule sua peccora ad pascua alia quam in eadem insula 
ire et redire, curribus etiam eiusdem L, patebit transitus per eandem 





269 


viam ipsius insule, hee inquam duo commoda habebit ipse L. et sui 
heredes absque dampno in eadem silua aliqualiter committendo. Et 
vt hec omnia robur perpetue optineant firmitatis, sigillum nostrum et 
ipsius L. de Sahsengange apponi fecimus huie carte, testibus qui 
aderant, subnotatis, Vlrieo, Chvnrado et Chvnrado nostris notariis et 
capellanis, Leupoldo plebano de Enzenstorf, Wernhardo de Waldeke 
ministeriali nostro, Hechone et Ortwino militibus de Sahsengange, 
Rudberto iudice nostro, Walthero balistario de Waidhoven, Tachsen- 
pechen balistario, Friderico Mulhover, Chvnrado antiquo iudice, 
Chvnrado granatore et aliis fide dignis. Acta sunt Enzenstorf, in die 
Omnium sanctorum, anno domini M. CC. LX. quinto. 


Cod. 191, f. 22, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1L/2, 47, 
Nr. 76. Orig., Pgt., angeblich in der Gemeindelade zu Mülleiten. 


292. 


1266, 23. Jün., Regensburg. Archidiakon Erbo von Regensburg und 

Archidiakon Berthold als Richter in dem Streite zwischen dem Bisthume 

Freising und dem Stifte Seitenstetten betreffs der Pfarren Waidhofen und 

Holenstein beauftragen den Dechant von Lorch, die Pfarrer Eberhard und 

Heinrich der genannten Kirchen für einen bestimmten Tag vor ihr Gericht 
zu rufen. 


Erbo dei gratia archidiaconus Ratisponensis ecclesie iudex a 
sede apostolica delegatus uicemque gerens domini Kalhohi sui 
coniudieis in hae parte, ae Pertoldus archidiaconus iudex in eadem 
parte subdelegatus a venerabili preposito eiusdem ecclesie Ratis- 
ponensis viro discreto, , . decano Laureacensi salutem et sinceram in 
domino caritatem. Cum causa que vertitur inter venerabilem abbatem 
et eonuentum monasterii sanete Marie de Sytansteten ex una parte 
et Eberhardum et Heinricum de Waydhouen et de Holenstein presbi- 
teros ae Vlrieum militem dietum de Lusnie et alios parrochianos 
ipsarum eeclesiarum de Waydhouen et de Holenstein ex altera, 
nobis auetoritate apostoliea sit commissa, mandamus uobis auctori- 
tate apostolica qua fungimur in hac parte, sub pena excommunieatio- 
nis precipientes firmiter et districte, quatinus predietos presbiteros 
Eberhardum et Heinricum ac V. militem et ceteros parrochianos ad 
hostram peremptorie citetis presentiam per uos uel per alium ad 
preeedendum coram nobis in dieta eausa seeundum retro acta et 


210 


quantum de iure postmodum fuerit procedendum, loeum Ratispone in 
eeclesia maiori, diem uero primam sextam feriaın post Dominicam qua 
eantatur Oculi mei semper, prefigentes eisdem, et si predictus dies 
fuerit feriatus, prefigatis eis primum diem peremptorie similiter qui 
non fuerit feriatus. Mandamus etiam uobis auctoritate predicta, ut 
postquam citaueritis uniuersos et singulos supradictos, nobis de hoc 
fidem faeiatis per patentes litteras uestro sigillo signatas et nobis 
quiequid inde feceritis, rescribatis. Datum Ratispone, anno domini 
M. CC. LX. sexto, X. kalendas Februarii. 


Orig., Pgt., 2 anhgde. Sigel nur mehr in Bruchstücken vorhanden, Stifts- 
archiv zu Seitenstetten. 


253. 


1266, 7. Febr., Tirol. Graf Meinhart von Görz und Tirol inserirt und 

bestätiget den Schiedsspruch, welchen Dompropst Fridrich von Freising 

betreffs Streitigkeiten über Güter bei Innichen u. s. w. zwischen ihm und 
Bischof Konrad von Freising gefällt hatte. 


Nos Meinhardus dei gratia comes Goritie et Tirolensis, Aquile- 
gensis, Tridentine et Brixinensis ecclesiarum aduocatus, notum 
facimus universis tam presentibus quam futuris, quod nos et dominus 
noster Chunradus venerabilis episcopus Frisingensis post multas inter 
nos et ipsum episcopum super predio et castro in Intiea iam diutius 
agitatas discordias in dominum Fridericum venerabilem Frisingensis 
eeclesie prepositum tamquam in arbitratorem siue in amicabilem 
compositorem concorditer compromisimus, superque tali nostro com- 
promisso uterque nostrum dedit suas patentes litteras utriusque 
sigilli signaeulo consignatas, in quibus data fide compromisimus uice 
sacramenti omne arbitrium firmiter attendere et inviolabiliter obser- 
vare, gratum pariter et ratum tenentes per omnia quodeumque idem 
prepositus super huiusmodi discordiis inter nos et ipsum episcopum 
sopiendis duceret promulgandum, cuius inquam promulgati arbitrii 
series noscitur esse talis: 

Nos Fridericus permissione diuiua Frisingensis ecelesie prepo- 
situs ad notitiam presentium deducimus et futurorum, quod euius- 
libet dissensionis controuersias que occasione predii et castri in 
Intiea inter reuerendum in Christo patrem et dominum nostrum 














211 


Chunradum episcopum Frisingensem ex parte vna et dominum 
nostrum Meinhardum nobilem comitem Goritie et Tirolensem ex 
altera diutius agitantur, duximus per nostri arbitrii sententiam taliter 
amputandas, videlieet quod omui oceasione remota et cuiuslibet 
eontradietionis obstaeulo, non obstante iam dict(um) castrum (et) 
totum predium in Intica et ubieunque alibi in montanis situm fuerit 
quod ecclesiam Frisingensem vel alias ecelesias eidem Frisingensi 
eeclesie quocunque iure attinentes respicit, cum qualibet integritate 
restituat et permittat ipsum episcopum et suos successores (per 
totum) ... idem predium illa gaudere libertate qua gaudebat idem 
dominus episcopus illo die ac eodem tempore cum ipse dominus M. 
comes ipsum predium oecupavit, ita videlicet quod idem dominus 
episcopus et eius successores habeant cum eodem predio liberam 
potestatem disponendi, (ordinandi), faciendi secundum quod utili- 
tati eeclesie Frisingensis viderint expedire. Preterea hoc. etiam 
adieimus arbitrando, quod idem dominus M. comes pro se et pro 
fratre suo nobili eomite Alberto et pro suis et ipsius fratris sui here- 
dibus renuntiet omnibus exactionibus, (steuris, herbergariis), angariis 
et pernoctationibus aliisque omnibus iuribus quas vel que sibi vendi- 
eant vel vendicaverunt in predio antedieto. Insuper sententialiter arbi- 
tramur, quod idem dominus M. comes restituat dicto domino episcopo 
eastrum Haberberch situm et constructum in memorato predio cum 
omnibus eius attinenciis et edifieiis ipsius, ita videlicet quod idem 
dominus episcopus uel eius successores habeant liberam potestatem 
erigendi, edificandi et construendi in latum et in longum in eodem 
monte castrum illud ad eorum beneplacitum vel ex lapidibus aut ex 
lignis, nec ipse dominus episeopus uel eius successores alium uel 
alios in eodem castro locabunt vel instituent castellanos, nisi qui sint 
de familia ecelesie Frisingensis et qui nulla dampna de eodem castro 
memoratis comitibus debeant irrogare. Ad hec per arbitrii sententiam 
difinimus, quod idem dominus M. comes vel eius frater Albertus vel 
eorundem heredes in recompensationem dampnorum que illata sunt 
per ipsos ecclesie Frisingensi, debent ex nune in perpetuum homines 
et possessiones eiusdem Frisingensis ecclesia et aliarum ecelesiarum 
eidem ecclesie attinentium, ubieunque in eorundem comitum terri- 
torio, districtu seu comitatu constituti seu site fuerint, manutenere, 
deffendere atque pro totis eorum viribus ab omnibus dampmuis, 
iniuriis et violentiis eontra omnem hominem illesos per omnia con- 





272 


servare. Super hec omnia dicimus arbitrando, quod dicti domini 
eomites debent vniuersos infra prouintiam Inticam aut in montanis 
ubieunque fuerint, residentes qui prefato domino episcopo uel eius 
successoribus eontrarii fuerint et rebelles vel qui predia Frisingensia 
detinent occupata, compellere pariter et cohercere ad restitutionem 
eorundem prediorum atque ad sui census plenariam et condignam 
solutionem. Dominus autem noster episcopus et eius successores et 
canonici Inticensis ecclesie ratione predicte deffensionis et protectio- 
nis soluent de eorum prediis et possessionibus viginti marcas illius 
terre ponderis seu ducentas libras paruulorum Veronensium ad 
cameram dictorum comitum annis singulis circa festum beati Martini 
euiuslibet eontradietionis et dilationis obstaculo postposito et semoto, 
nee ipsi domini eomites et eorundem heredes summam supradicte 
pecunie per alicuius obligationis, infeudationis, venditionis genus vel 
per alieuius alienationis modum ab eorum manibus seu potestate vel 
a se alteri alienabunt, sed si uero contrarium feeerint vel in aliquo 
predietorum artieulorum inuenti fuerint violatores aut plura exégerint 
quam in presenti nostro arbitrio est expressum, et post ammonitio- 
nem infra spatium duorum mensium huiusmodi non emendauerint aut 
non curauerint retractare, extunc ipsi comites et eius heredes cadent 
ab omni gratia et iure que vel quod ipsis in solutione diete pecunie 
competebat. Verum si forte de consensu, voluntate pariter et man- 
dato ipsius domini episcopi ud suorum suecessorum memorata 
pecunia circa festum beati Martini ipsis comitibus uel eorum heredi- 
bug persoluta non fuerit, et si prefatus episcopus vel eius succes- 
sores post ammonitionem legittimam infra dies quatuordecim post 
festum Martini non procurauerint solui pecuniam memoratam , extunc 
officiales episcopi Frisingensis et canonicorum Inticensis ecclesie qui 
tune pro tempore fuerint, usque ad estimationem viginti marcarum 
seu ducentarum librarum parvulorum Veronensium dicti comites vel 
eorum heredes per ablationem pignoris pro modo declarati debiti 
condempnabunt, et si forte dictis officialibus non sit tanta facultas 
rerum quod usque ad complementum diete pecunie sufficienter 
ualeant inpignorari, possessiones ipsius domini episcopi et eorundem 
canonicorum Inticensis ecclesie predia inpignorationi subiaceant 
usque ad complementum pecunie memorate. Ad hee arbitrando dici- 
mus, quod pro recompensatione atque satisfactione dampnorum et 
grauaminum que iidem domini comites aut eorundem homines in 














2423 


sepedieto predio Frisingensi intulerunt, vnus ex ipsis comitibus vel 
ambo resignabunt in manus ipsius domini episcopi uel sui suecessoris 
redditus quinquaginta marcarum Tridentini ponderis de eorum pro- 
prietatibus sitis in Marchia cirea castrum Schönenberch et eosdem 
redditus de manibus ipsius domini episcopi suscipient feodali titulo 
possidendos. Ad hec etiam ipse dominus noster episcopus Frisingen- 
sis infeodabit ipsos dominos comites de vniuersis prediis et 
. possessionibus per (Catubrium) sitis que vel quas quondam Rieg- 
hardus de Camino ab eeclesia Frisingensi feodali titulo possidebat. 
Infeodabit etiam eos de omnibus hiis possessionibus quas nobilis vir 
Brekwinus de Camino in feodum tenet ab ecclesia Frisingensi, hoe 
tamen subintellecto si dieti comites super hoc aput ipsum Brekwi- 
num consensum poterunt obtinere. Debet etiam inter ipsos dominos 
nostros videlieet Frisingensem episcopum et dictós comites et eorum 
eoadiutores et fautores et alios utriusque partis homines in (quibus 
eunque partibus) terrarum residentes fuerint, sopita esse ex nune in 
perpetuum omnis dissensionis et discordie materia et debent hine et 
inde perpetua (gratia) et pace gaudere. Demum etiam super hee 
omnia prelibata prefatus dominus noster episcopus memoratis comiti- 
bus et eorum (progenitoribus eorumque) coadiutoribus euneta pecca- 
mina relaxabit que per dampna et gravamina ipsi domino episcopo 
et suis predecessoribus et (Inticensi) eeclesie (ab) ipsis in sepedieto 
predio irrogata minus salubriter contraxerunt. 

Ne igitur per nos vel per fratrem nostrum Albertum vel per 
nostros et ipsius fratris nostri heredes supradicti arbitrii series in- 
fringi ualeat uel mutari aut hec in posterum per quempiam alium . 
possit reuocari, presentem paginam in perennem huius rei memoriam 
conscribi fecimus et eandem nostri et fratris nostri sigillorum pen- 
dentium munimine iussimus roborari. Ad hec etiam ad maiorem roboris 
firmitatem memoratus dominus noster venerabilis episcopus Frisingen- 
sis et dominus Fridericus eiusdem ecelesie prepositus huius arbitrii 
auctor et promulgator et capitulum Frisingensis ecelesie eorum sigilla 
huie pagine concorditer appenderunt. Acta sunt hee aput Tyrol, anno 
domini millesimo ducentesimo sexagesimo sexto, septimo idus Februarii. 


Orig., Pgt., an mehreren Stellen in der Schrift verdumpft, k. k. geh. Haus-, 
Hof- und Staatsarchiv zu Wien; Font. rer. Austriae. II/1, 68, Nr. 68; besserer 
Abdruck bei Meichelbeck 1L/2, 48, Nr. 77, nach welchem aueh die Lücken 
ergünzt sind. 


Fontes. Abthig. 1I. Bd. XXXI. 18 


274 


254. 


1966, 7. Febr., Tirol Graf Meinhard von Górz und Tirol beurkundet seinen 

schiedsrichterlichen Vergleich mit Bischof Konrad von Freising betreffs ver- 

schiedener Streitpunkte, namentlich aber bezüglich der Veste Haberberg bei 
Innichen. 


Nos Meinhardus dei gratia comes Goritie et Tirolensis et Aqui- 
legensis, Tridentine et Brixinensis ecclesiarum aduocatus notum 
facimus omnibus tam presentibus quam futuris, quod post sopitas 
mediante domini Friderici venerabilis prepositi Frisingensis ecclesie 
arbitrio diseordias que super predio et castro in Intica inter dominum 
Chunradum venerabilem episcopum Frisingensem ex parte vna et nos 
ex altera uertebantur, totum predium et castrum Haberberch in In- 
tica situm cum omnibus eorum iuribus et attinentiis dieto domino 
nostro restituimus episcopo Frisingensi, exceptis duobus prediis Wal 
et Aufchirchen que uoluimus sine preiuditio utriusque partis manere 
in suspenso donec aput Inticam vicesimo die post recepcionem litte- 
rarum dieti domini episcopi quas nobis super hoe direxerit, mediante 
iustitia discutiatur quis ex nobis ius'habeat in prediis memoratis, ad 
quem vicesimum diem et locum sub testimonio presentium nos com- 
promittimus finaliter aecessuros si non valde legittimis et arduis 
negotiis tunc fuerimus impediti, quibus cessantibus ad prefatum 
locum in alio termino ab ipso domino episcopo ad nostras preces 
prorogato super eodem negotio terminando finaliter accedemus. Ex- 
pressionem vero penarum ipsius domini nostri et nostro arbitrio ex- 
planandam usque ad prefatum diem et locum etiam distulimus quibus 
debent dietus episcopus uel eius successores subiacere, si in 
solutione viginti marcarum illius terre ponderis sev ducentarum 
librarum paruulorum Veronensium oecasione deffensionis de predio 
in Intica nobis facienda annis singulis circa festum beati Martini 
postquam a nobis ammoniti fuerint, negligentes inuenti fuerint aut 
remissi, uel si dampnum nobis infra spatium trium mensium etiam 
post ammonitionem non emendauerint, quod de castellanis prefatum 
Haberberch inhabitantibus per eorundem conspirationem in nostrum 
preiuditium et grauamen factam nobis fuerit irrogatum. In huius ita- 
que rei euidens testimonium presentem paginam nostri sigilli muni- 











275 


mine iussimus roborari. Datum aput Tyrol, anno domini M. CC.’ LX. VI., 
VII. idus Februarii. 


Orig., Pgt., anhgdes. sehr schadhaftes Sigel, k. Reichsarchiv zu München; 
Meichelbeck ILI./2, 50, Nr. 78. 


255. 


1265, 23. März, Perugia. Papst Clemens IV. beauftragt in dem Streite 
zwischen dem Bisthume Freising und dem Kloster Seitenstetten betr. der Pfar- 
ren Waidhofen, Holenstein u. s. w., den Propst und die Kanoniker Erbo und 
Kalhoch von Regensburg, die ohnehin bereits mittelst richterlichen Urtheiles mit 
dem Banne belegten Pfarrer Eberhard und Heinrich der genannten Kirchen 

alle Sonn- und Feiertage excommuniciren zu lassen. 


Clemens episeopus seruus seruorum dei, Dilectis filiis ... pre- 
posito et Erboni et Kalhoho canonicis eeclesie Ratisponensis salutem 
et apostolieam benedictionem. Sua nobis dilecti filii ... abbas et 
eonuentus monasterii sanete Marie in Sitesteten ordinis sancti Be- 
nedicti, Patauiensis diocesis, petitione monstrauerunt, quod Frede- 
ricus tune abbas monasterii de Gleunie eiusdem ordinis prefate dio- 
cesis in Heberhardum et Henrieum presbiteros ipsius diocesis pro 
eo quod idem Heberhardus de Weidhouen ae dietus Henricus de 
Holestein ecclesias cum iuribus et pertinentiis suis ad eosdem abba- 
tem et conuentum de Sitensteten spectantes per uiolentiam oceu- 
parant et ab eodem abbate de Gleunie moniti diligenter ecclesias 
ipsas eis restituere contumaciter denegarant, cum hoc esset ita noto- 
rium quod nulla poterat tergiuersatione celari, auetoritate uenera- 
bilis fratris nostri ... Patauiensis episcopi loei diocesani excommu- 
nicationis sententiam exigente iustitia promulgauit, Otto quoque 
decanus Christianitatis Lauriacensis prefate diocesis presbyterorum 
ipsorum crescente contumacia easdem ecclesias auetoritate predicti 
episcopi suadente iustitia ecelesiastico supposuit interdicto. Verum 
memorati presbiteri huiusmodi sententiam dampnabiliter contempnen- 
tes in eisdem ecclesiis interdictis diuina officia celebrare, imo uerum 
quantum in eis est, prophanare presumunt, in animarum suarum 
periculum, plurimorum seandalum ae eorundem abbatis et conuentus 
de Sitensteten preiudicium et grauamen. Propter quod felicis recor- 
dationis Vrbanus papa predecessor noster ... abbati monasterii de 

18* 


276 


Cremsmunster et preposito eeclesie sancti Floriani prefate diocesis 
suis dedit litteris in mandatis, ut sententiam ipsam sieut rationabi- 
liter prolata erat, facerent usque ad satisfaetionem condignam appel- 
latione remota inuiolabiliter obseruari, super eo uero quod iidem 
presbiteri sic ligati in eisdem ecclesiis presumebant diuina officia 
celebrare, quod canonicum foret, statuere procurarent, facientes 
quod decreuerint, per censuram ecclesiasticam firmiter obseruari, 
inuocato ad hoc, si opus esset, auxilio brachii secularis. Sane abbas 
de Cremsmunster et prepositus predicti quibus legitime constitit, 
quod predicta sententia rationabiliter lata erat, predietos presbyteros 
excommunicatos publice nuntiarunt, sed ipsi maledictionem bibentes 
ut aquam ae sententiam ipsam per duos annos dampnabiliter toleran- 
tes, animo indurato redire ad mandatum ecelesie paruipendunt. 
Quare prefati abbas et conuentus humiliter petebant a nobis, ut pro- 
uidere super hoe manum contra eos aggrauari mandando paterna 
sollieitudine euraremus. Quocirca discretioni uestre per apostolica 
seripta mandamus, quatinus, si est ita, dietos presbyteros usque ad 
satisfactionem condignam singulis diebus Dominicis et festiuis, * pul- 
satis campanis et candelis accensis excommunicatos publice nuntietis 
et ab aliis per omnia loca in quibus expedire uideritis, nuntiari faci- 
atis et ab omnibus arctius euitari. Quod si non omnes hiis exequen- 
dis potueritis interesse, duo uestrum ea nichilominus exequantur. 
Datum Perusii, X. kalendas Aprilis, pontificatus nostri anno primo. 


Orig., Pgt., mit anhgd. Bulle, Stiftsarchiv zu Seitenstetten. 


256. 


1266, 28. April, Freising. Bischof Konrad von Freising beurkundet und 
genehmiget die Besitzergreifung der Kirche zu Breitenbach in Tirol durch das 
Stift s. Andrä zu Freising, nachdem er diese demselben geschenkt hatte. 


Nos Chunradus dei gracia Frisingensis eeclesie episcopus seire 
volumus vniuersos presencium noticiam habituros, quod cum ecelesie 
saneti Andree et canonicis ibidem deo famulantibus ecclesiam in 
Brayteunpach de voluntate et consensu capituli nostri in supplemen- 
tum prebende et communes vsus ipsorum eanonicorum donauerimus, 
ita quod eedente vel decedente Friderico persona (!) eiusdem eccle- 
sie proventus ipsius cedant et profieiant ipsis canonieis pleno iure 





277 


auetoritate nostra, voluntate et consensu ipsius accedente, iidem 
canonici possessionem huiusmodi ecelesie taliter sunt adepti, quod 
ipse F. nomine dieti capituli eandem deinceps possideat ecclesiam et 
in signum possessionis tradite a nobis eidem capitulo persoluat 
canonieis eiusdem ecclesie annuatim xxiii denarios vsualis monete, 
et sie dictos eanonicos eandem eeclesiam eanonice possidere decer- 
nimus sieut iure cautum est, is possideat cuius nomine possidetur. 
In huius rei euidenciam 'presentes voluimus nostri sigilli munimine 
roborari. Datum Frisinge, anno domini M. CC. LXVI, IIII. kalen- 
das Maii. 


Aus notariellem Vidimus ddo. 1512, 16. Dec., k. Reiehsarehiv zu München 
(Abthlg. s. Andrä zu Freising). 


251. 


1266, 8. Juni, Freising. Bischof Konrad von Freising übertrügt an den 
Grafen Meinhart von Górz und Tirol auf den Wunsch seines Domcapitels die 
Vogtei dessen Güter zu Layen. 


Amico suo karissimo viro nobili domino Meinhardo illustri 
eomiti Gorizie et Tyrolensi aduocatoque Aquilegensis, Tridentine et 
Brixinensis ecclesiarum Chunradus dei gratia Frisingensis episcopus 
promptam et paratam ad quelibet beneplacita uoluntatem. Specialis 
confidentia quam de uobis gerimus, nos inducit ut omni tempore 
his debeamus efficaciter intendere que uestri honoris et comodi 
respiciunt inerementum, sperantes quin sieut cepistis, nos et eccle- 
siam nostram manutenere debeatis in omnibus et fauore et amore 
prosequi speeiali. Sane ad instantiam dilectorum in Christo fratrum 
eapituli nostri aduocaeiam predii in Layan pertinentis ad communem 
prebendam ipsorum fratrum nostrorum eum omnibus iuribus et atti- 
nenciis suis sicut eandem quondam marchio de Andesse tenuit et 
possedit, uobis in feudum eonferimus per presentes, volentes vt quie- 
quid ab eadem aduocaeia per potentiam seu inprouidentiam alienatum 
est aliterue distractum, debeatis per uestre iurisdictionis prouiden- 
tiam et industriam reuocare, hoe tamen adiecto ut dictis fratribus 
nostris ius proprietatis quod eis in dieto predio Layan conpetit, sem- 
per recognoscere debeatis et uinum eorum, uidelicet de qualibet 
huba sex vrnas mensure de Bozano sicut ab antiquo et tempore 





218 


ipsius marehionis permissum est, permittatis sine theloneo et exac- 
tione qualibet per uestrum districtum sub uestre defensionis et duca- 
tus presidio extraduci. In euius rei euidentiam presentes uobis diri- 
gimus nostri et capituli nostri sigillorum munimine roboratas. Datum 
Frisinge, anno domini M. CC. LX. sexto, VI. idus Junii. 


Orig., Pgt., 2 anhgde. Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien; Font. rer. Austr. 1/1, 73, Nr. 70... * 


258. 


1266, 22. Aug., Krainburg. Herzog Ulrich von Kürnthen übergibt auf 
Bitten Nicolaus von Reitenburg dessen Kinder Diemut und Konrad behufs 
thres besseren Fortkommens an das Bisthum Freising. 


Nos Vlrieus dei gracia dux Karinthie, dominus Carniole et 
Marchie fenore presencium notum facimus tam presentibus quam 
futuris, quod ad instanciam et peticionem dilecti et fidelis ministe- 
rialis nostri Nycolay de Revtenberch duos ex liberis suis videlicet 
Dymodim et ChYnradum dare et legare curauimus ac etiam libere 
donauimus ecclesie Frisingensi, attendentes quod dictus Nycolaws 
et non solum ipsius liberi, verum etiam alii eiusdem pueri ex hac 
donacione nostra faeta Frisingensi ecclesie per ipsam Frisingensem 
ecclesiam tum ad presens, tum etiam in futurum consequi poterunt 
promociones varias et honores. Cuius deuocionis et fidelitatis obse- 
quia nobis per ipsum multiplieiter exhibita nos inclinant ad quelibet 
“que ipsius predieti Nyeolay et puerorum suorum promocionem respi- 
cere dinoscuntur. Et ne predicte donacionis nostre quisquam de 
successoribus nostris posset in posterum in preiudicium gloriose 
virginis proteruus existere violator, presentes nostri pendentis sigilli 
munimine roboratas predicte Frisingensi eeclesie et testimonium et 
eautelam et in robur perpetue firmitatis duximus erogandas. Huius 
quoque donacionis nostre testes sunt qui presentes aderant, nobilis 
vir Vlrieus comes de Sterenberch, Vlricus comes de Hewnenburch, 
Friderieus de Petaw, Albertus dictus Zeysel, Wilhalmus de Chreich, 
Heinrieus dictus Zeysel, Albertus prepositus sancti Virgilii vicedomi- 
nus noster per Karinthiam, Heinrieus plebanus sancti Viti, Ortolfus 
plebanus in Pulst, Durenhardus plebanus in Traberch, Lambertus 
plebanus in Landestrost eapellani eurie nostre, Jacobus de Guoten- 











219 
berch, Wilhalmus de Minchendorf, Gebhardus de Lilienberch, Wal- 
therus Vngarus, Chonradus de Lok, Griffo de Revtenberch, Reim- 
bertus et Leonhardus fratres de Guotenberch, Chvnradus Dvnno et 


Volkerus de Grez notarii nostri et alii. Acetum et datum in Chrain- 
bureh anno domini M. CC. LX. VI; XI. kalendas Sebtembris (!). 


Orig., Pgt., anght. Sigel ausgerissen; k. Reichsarchiv zu München; ebend. 
mit Datum 1267 in Cod. 191, f. 5/; Meichelbeck II./2, Nr. 81. 


259. 


1266, 2. Nov., Viterbo. Papst Clemens IV. überträgt an die Pröpste von 

8. Florian und Wörthsee u. &. w. die Entscheidung des Streites zwischen dem 

Bischofe von Freising und dem Kloster Seitenstetten betreffs der Pfarren 
Waidhofen, Aschbach und Holenstein. 


Clemens episeopus seruus seruorum dei. Dilectis filiis .. . saneti 
Floriani et... Werdensis, Patauiensis et Salgeburgensis diocesum 
ecclesiarum prepositis et magistro Vlrieo de Nertingen canonico 
Patauiensi salutem et apostolicam benedictionem. Sua nobis venera- 
bilis frater noster ... episcopus Frisingensis de Weidhouen, de 
Aspach et de Holnsten Patauiensis diocesis ecelesiarum patronus 
petieione monstrauit, quod cum felicis recordacionis Vrbanus papa 
predecessor noster causam que inter ipsum ex parte una et .... 
abbatem et conuentum monasterii de Sittansteten ordinis sancti Be- 
nedicti eiusdem diocesis ex altera super iure patronatus ecclesiarum 
ipsarum et rebus aliis uertebatur, ab audiencia magistri Gerhardi 
canonici Patauiensis auetoritate apostoliea cognoscentis de ipsa per 
appellacionem legitime ad apostolicam sedem delatam ... abbati 
monasterii de Tirhupt per suas litteras duxerit committendam, idem 
abbas de Tirhupt magistro Marquardo scolastico Augustensi commi- 
sit super hoc diffinitiua sibi reseruata sententia, vices suas, sed 
iidem abbas et conuentus de Sitansteten sufficienti conficto graua- 
mine ab audientia dicti subdelegati ad sedem apostolicam appellarunt, 
quorum appellationem prefatus subdelegatus friuolam reputans prout 
erat, finito appellacionis artieulo aliquandiu processit in causa et 
demum ad dictum abbatem de Tirhupt remisit eandem, qui cognitis 
ipsius cause meritis et iuris ordine obseruato pro eodem episcopo 
diffinitiuam sentenciam promulgauit, que nulla legittima prouocacione 


280 : 


suspensa in rem transiit iudicatam, et postmodum prefatus episcopus 
biennio et amplius a tempore sentencie ipsius elapso nostras ad... 
prepositum, Erbonem et Kealhohum canonicos ecclesie Ratisponensis 
super obseruacione ipsius sentencie in communi forma litteras impe- 
trauit. Verum dictis abbas et conuentus de Sitansteten de huiusmodi 
commissione dietis preposito et canonicis facta penitus tacito falsoque 
suggesto, quod ipsi ex eo a dicto abbate de Tirhupt ad sedem appel- 
larunt predictam, quia sieut iidem mendaeiter asserebant, ipse abbas 
de Tirhupt ad primam eitacionem terminum minus breuem et perem- 
ptorium octo dierum videlicet ad comparendum coram eo in loco 
quem per sex dietas et amplius falso proponebant distare ab ipsis, 
assignabat eisdem, quodque ipsi propter aduerse partis potenciam 
et malieiam non poterant in illis partibus super hiis commode suam 
iusticiam obtinere, ad eosdem prepositum et canonicos a nobis sub 
ea forma litteras impetrarunt, vt uocatis qui essent euocandi, et 
auditis hine inde propositis quod iustum esset, infra sex menses a 
recepcione litterarum ipsarum appellacione remota statuere procura- 
rent, facientes quod decernerent, auctoritate nostra firmiter obser- 
uari, quod si infra huiusmodi terminum propter potenciam et mali- 
eiam predicte partis aduerse eausa ipsa terminari non posset, ipsi 
ex tune eam instruetam vel non instruetam remitterent ad prelibate 
sedis examen, prefixo partibus ipsis termino peremptorio competenti 
quo per se vel per procuratores ydoneos eum omnibus actis, iuribus 
et monimentis causam eandem contingentibus se conspectui aposto- 
lico presentarent, facture et recepture super premissis quod ordo 
exigeret racionis. Verum prefatus episcopus ex eo senciens a Bar- 
tholomeo archidiacono Ratisponensi eui nominatus prepositus Ratis- 
ponensis et prefato Erbone cui supradictus Kealhohus collega suus 
vices suas in hae parte commiserant, indebite se grauari, quod licet 
per poteneiam vel malieiam ipsius episcopi aliquatenus non stetisset 
quominus sepefata eausa potuisset iufra statutum ad hoe tempus 
huiusmodi terminari, tamen ipsi earundem litterarum nostrarum for- 
mam penitus excedentes durante adhue sue iurisdiecionis termino 
competenti ad instanciam partis aduerse, malieiose per hoe dilacio- 
nem cause huiusmodi procurantis de facto in dieti episcopi preiudi- 
eium eausam ipsam pretextu earundem litterarum nostrarum contra 
iusticiam remittebant, ad nostram duxit audienciam appellandum. 
Quoeirca discrecioni uestre per apostolica seripta mandamus, qua- 











281 


tenus uoeatis qui fuerint euocandi, et auditis hinc inde propositis 
quod eanonieum fuerit, appellaeione postposita decernatis facientes 
quod deereueritis per censuram ecclesiasticam firmiter obseruari. 
Testes autem qui fuerint nominati, si se gracia, odio uel timore sub- 
traxerint, eensura simili appellacione cessante compellatis ueritati 
testimonium perhibere. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis 
interesse, duo vestrum ea nichilominus exequentur. Datum Viterbii, 
III. nonas Nouembris, pontificatus nostri anno secundo. 


Orig., Pgt., anhgde. Bulle; k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien; dann Cod. 191, f. 57, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II./2; 
52, Nr. 82. 


260. 


1266, 4. Dec., Freistadt. König Otakar von Böhmen, Herzog von Öster- 

reich, befiehlt dem Landesbeamten in Österreich, Bischof Konrad von Freising 

die Jagdfreiheit auf seinen Gütern daselbst, wie er sie ihm gewährte, ohne 
Störung üben zu lassen. 


Ottacharus dei gracia rex Bohemie, dux Austrie et Stirie, 
marchio Morauie vniuersis capitaneis, iudicibus, officialibus atque 
venatoribus suis per Austriam constitutis graciam suam et omne 
bonum. Juri eonsentaneum et consonum videtur racioni, vt prineipi- 
bus per nostri dominium distrietus habentibus redditus et possessi- 
ones qui nostris semper et ubique student affectibus complacere, 
prineipalis prerogatiue specialem graciam impendamus et eisdem 
euiuslibet specialis solacii deductionem principaliter preparemus. 
Sane vobis singulis et vniuersis notum facimus per presentes, quod 
venerabili domino Chvnrado Frisingensi episcopo amieo nostro 
karissimo, quocienscunque ipse aut venatores sui in predio Frisin- 
gensis ecelesie in Austria fuerint constituti, indulsimus de gracia 
speciali, vt venaciones pro sui solacii deduetione per totum nostri 
distrietus dominium valeat exercere, habeatque pro sue venacionis 
promocione in nostro distrietu quod volge et schefwart wlgariter 
nuneupatur. Quapropter sub optentu gracie nostre vobis singulis et 
vniuersis precipimus et mandamus, vt nullus vestrum deinceps pre- 
dietum episcopum aut suos venatores impedire debeat aliqualiter in 
premissis, sed pocius ipsum euretis in quibusque suis venacionibus 


282 


fauorabiliter promouere. Et vt quilibet vestrum in hac parte nostris 
mandatis pareat sieut decet, prefato domino episcopo presentem 
cedulam tradidimus patentem nostri sigilli munimine roboratam. 
Datum aput Friestat, anno domini millesimo CC. LXVI, pridie nonas 
Decembris. ' 


Cod. 191, f. 41’, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1I/2, 53, 
Nr. 83. 


261. 


1966, 4. Dec., Linz. König Otakar von Böhmen, Herzog von Österreich, 
befiehlt, dass die Kinder aus den Heirathen seiner und des Bisthums Freising 
Ministerialen zwischen ihnen Beiden zu gleichen Theilen getheilt würden. 


Nos Otakarus dei gracia rex Bohemie, dux Austrie et Styrie, 
marchio Morauie notum facimus vniuersis tam presentibus quam 
futuris, quod ob reuerenciam et honorem beate Marie virginis con- 
cedimus et indulgemus, vt pueri inter Frisingensem ecclesiam et nos 
equaliter diuidantur quieunque procreati fuerint ex hiis qui vel que 
ex nostris matrimonium contraxerint cum hiis qui vel que fuerint de 
familia ecclesie Frisingensis. In euius itaque rei perenne testimonium 
memorate Frisingensi ecclesie presentem paginam tradidimus nostri 
sigilli munimine roboratam. Datum aput Linzam, anno domini M. CC. 
LXVI., pridie nonas Decembris. 


Cod. 194, f. 50, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 54, 
Nr. 84. 


202. 


1266, 4. Dec., Linz. König Otakar von Böhmen, Herzog von Österreich, 

beauftragt den Österr. Landrichter Grafen von Hardeck, den Streit zwischen 

dem Bischofe von Freising und Frau von Potendorf um die Burg Hörnstein zu 
untersuchen und die Ergebnisse ihm zur Entscheidung vorzulegen. 


Otak. dei gracia rex Bohemie, dux Austrie et Styrie et marchio 
Morauie dilecto sibi ... nobili viro comiti de Hardeke iudici prouin- 
eiali Austrie salutem cum plenitudine omnis boni. Cvm sit cordi 
nobis iura conseruare ecclesie Frisingensis, volumus et mandamus 





283 


quatenus super eausa que occasione castri in Herrantstein, et posses- 
sionum eidem castro attineneium inter memoratam Frisingensem 
ecclesiam ex vna parte et dominum de Pottendorf eiusdemque here- 
des vertitur vel verti speratur ex altera, eitatis partibus hine et inde 
iustieiam audiatis et auditam sub sigillo vestro ad nostram presen- 
ciam dirigatis, vt secundum seripta vestra prefatam eausam mediante 
iustieia terminemus. Datum aput Linzam, anno domini M. CC. LXVI , 
pridie nonis Decembris. | 


Cod. 191, f. 50, k. Reichsarchiv zu München, Meichelbeck 1L/2, 53, 
Nr. 85. 


263. 


1266, ....... ‚Graz. König Otakar von Böhmen, Herzog von Österreich, 

befiehit dem Grafen von Hardeck und den anderen Landesbeamten in Öster- 

reich, die Bürger von Waidhofen in ihrem Handelsverkehre namentlich mit 
Eisen nach ihren alten Rechten zu schützen. 


Otacher dei gracia rex Bohemie, dux Austrie (et Styrie) 1!) et 
marchio Morauie dilecto sibi comiti de Hardeke ac aliis vniuersis 
eapitaneis et iudicibus Austrie presentibus et futuris graciam suam 
et omne bonum. Cvm sit eordi nobis Frisingensi ecclesie ob reue- 
renciam gloriose beate Marie virginis, neenon ob anime nostre 
remedium per vniuersa ipsius eeclesie predia sua sub nostri distrie- 
tus dominio cuiuslibet libertatis priuilegium illibatum per omnia con- 
seruare, atque intendamus ipsius ecelesie iura defendere pariter et 
tueri, volumus et mandamus nostre gracie sub obtentu quatenus fori 
in Waidhoven in illa consuetudine ae libertate quam ciues eiusdem 
feri circa ferrum emendum aut vendentum (!) aut super aliis merci- 
moniis se habuisse ab antiquo temporibus quondam ducum Austrie 
per legitimum coram vobis ostenderint documentum, non sinatis per 
Haspechenses aut per alios quoseunque aliquatenus impediri, euius- 
libet contradictionis obstaeulo non obstante. Vt autem super pre- 
missis nostri mandati nostreque voluntatis series circa vos presentes 
et futuros maius robur suscipiat, memorate Frisingensi ecclesie pre- 





l Diese 2 Worte des Titels fehlen im Cod. 





284 


sentes litteras dedimus nostri sigilli munimine roboratas. Datum in 
Graez, anno domini M. CC. LXVI. 


Cod. 191, f. 21', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck Il./2, 54, 
Nr. 86. 


264. 


1966, ...., ..... Bischof E. von Trient anerkennt das Patronatsrecht des 
Bisthums Freising auf die Pfarre zu Zell in Tirol.. 


E. dei gracia Tridentinus episcopus notum fieri cupimus vni- 
uersis presens seriptum intuentibus, quod nos capituli nostri con- 
sensu accedente legittimo venerabilem in Christo fratrem dominum 
C. Frisingensem episcopum recognoscimus in ecclesia de Cheler 
nostre dyocesis ius habere presentandi ipsiusque successores pro 
tempore substituendos, adicientes quod post mortem aut cessionem 
domini Bonicontri canoniei nostre ecclesie nee non dicte plebis in 
Cheler legittimi pastoris, quem Bonieontrum idem venerabilis epis- 
eopus Frisingensis ad instanciam et peticionem nostram et capituli 
nostri legittimum plebanum ipsius eeclesie in Cheler recognouit, 
nullus in eadem ecclesia institui debeat de cetero per nos aut nostros 
successores uerus pastor nisi ad ipsius episcopi Frisingensis uel sui 
successoris presentacionem, quod si secus factum fuerit, id viribus 
carere decernimus per presentes. Et vt premissa illibata permaneant, 
nos presentem paginam venerabili episcopo Frisingensi suisque suc- 
cessoribus tradimus nostri et capituli Tridentini sigillorum munimine 
roboratam. Datum anno domini M. CC. LX. VL, indictione nona. 


Cod. 191, f. 82, k. Reichsarchiv zu München; Oberbair. Archiv III. 135. 


265. 


12967, 11. März, Amstetten. Abt Fridrich von Garsten entscheidet in dem 
Streite Bischof Konrads von Freising mit Frau Off mei von Pottendorf betreffs 
der Zugehörigkeit der Kirche von Hörnstein. 


Anno domini millesimo ducentesimo LX. septimo, quinto idus 
Mareij, nobis Friderieo abbate Gerstensi iudice delegato a venerabili 
patre et domino Petro Patauiensi episcopo in eausa que inter venera- 




















285 


bilem patrem et dominum patrem et dominum Chunradum Frisingen- 
sem episeopum et magistrum Ulricum Patauiensis ecelesie canonicum 
prothonotarium serenissimi regis Boemie ex una et dominam Ofmiam 
ae ipsius heredes de Potendorf et Fridericum clericum dictum de 
Potendorf super fundo et jure patronatus ecclesie in Herrantstein 
vertebatur ex parte altera, presidentibus iudicio in Amsteten in 
ecclesia parrochiali comparuit coram nobis magister Chunradus 
eanonieus saneti Andree Frisingensis procurator dietorum domini 
Ch. Frisingensis episcopi et magistri Vlriei, petens ut cum dicta 
domina O. et eius heredes sepius. eitati comparere in iudicio contu- 
maciter negligerent et nune ad obieiendum in personas et dicta 
testium et audiendum sentenciam ad instantem terminum non iuris 
necessitate, sed ex super habundanti et de benignitate iudicantis sint 
eitati, vt non obstante eorum contumaci abseneia in eausa nobis 
commissa procedere deberemus. Nos itaque adhibito consilio pru- 
dentum ad ipsum censuimus faciendum. Post hec dictus procurator, 
eum esset salua tercia productio testium dominum Rudolfum vice- 
dominum domini nostri Patauiensis episcopi et Ottonem de LYsnek et 
dominum Dietricum de Richerstorf milites testes induxit interro- 
gantes super articulis in priori termino apud Agmvnd expressis in 
iudieio coram nobis, quibus inquam testibus auditis et examinatis 
dietisque eorum in seriptis redactis petiuit dietus magister Ch. pro- 
eurator; vt tam dieta et attestaciones testium predietorum quam et 
testium produetorum in primo termino aput Agmund et eorum ad 
quos propter distaneiam nimiam locorum Chunradum notarium nostrum 
iuratum vice tabellionis audiendos misimus, publicari in iudicio face- 
remus. Testes autem ad quos predictum notarium nostrum misimus, 
sunt hii magister Heinrieus canonicus Ardacensis, Perhtoldus vicarius 
in Herrantstain, Heinrieus de Gutenturn, Wolfkerus frater vicarii iam 
predicti. Publicatis igitur attestacionibus omnium predictorum dictis 
et cireumstanciis dietorum et personarum exquisitis et diligencius 
examinatis inuenimus omnes artieulos probatos veraciter per dicta 
omnium testium predietorum, ad quos inquam artieulos pars domini 
C. episcopi Frisingensis et magistri Vlriei in primo termino aput 
Agmund se nobis astrinxerat probaturam, illo articulo excepto quod 
domine Alhedis soror domini C. comitis de Newenburch mater 
domine O. de Potendorf renuneiauit omni hereditati quam adeptura 
fuisset de bonis paternis siue maternis, cum nupserit inferiori vide- 


* 


286 


licet ministeriali, qui tamen articulus, videlicet quod dieta domina 
Alhedis mater domine O. de Potendorf renunciauit hereditati vt iam 
premissum est, per tres testes videlicet dominum Perhtoldum vica- 
rium ecclesie in Herrantstain et dominum Ottonem de Lusneke et 
Heinricum de Gutenturn est eoram nobis dilucide comprobatum. 
Deinde magister Ch. procurator, eum omnia que ad dieti domini 
episcopi et magistri Vlriei fundandam intencionem facerent, fuerint 
liquido conprobata, sentenciam diffinitiuam fieri a nobis eum instancia 
postulauit. Nos itaque partem aduersam habito consilio duximus 
usque ad uesperam expectandam, eirca uesperam autem diei premissi 
redeuntibus nobis in dietam ecclesiam Amsteten, assidentibus nobis 
uiris discretis sentenciam diffinitiuam parte aduersa plus debito 
expectata, protulimus in hee uerba: In nomine domini amen. Anno 
domini M. CC. LXVIL :), quinto idus Marcii. Nos Fridericus abbas 
Gerstensis monasterii, iudex delegatus venerabilis patris et domini 
nostri P. Patauiensis episcopi, intellectis cause meritis super fundo 
et iure proprietatis ecelesie in Herrantstein nobis commisse, visis et 
intellectis instrumentis autenticis probatisque omnibus tam per in- 
strumenta quam testes legittimos que ad fundandam intencionem 
venerabilis patris et domini Frisingensis episcopi et magistri VI. 
canonici Patauiensis de iure facere poterant, diffinitiue pronuneiamus, 
fundum et ius patronatus ecclesie in Herrantstain legittimo titulo 
deuoluta et translata in dominium ecelesie Frisingensis et dictum 
dominum Frisingensem existere verum dominum fundi patronum 
eeclesie in Herrantstain, per sentenciam etiam nostram restituimus 
patrem et dominum C. Frinsingensem episcopum et ipsam ecclesiam 
Frisingensem ad possessionem fundi et iuris patronatus ecclesie in 
Herrantstain reducentes ipsum dominum episeopum et ecclesiam 
Frisingensem ad omne ius in quo erant ante tempus electionis per 
dominam O. de Potendorf et eius heredes facete, quoad fundum et ius 
patronatus ecelesie memorate. Item diffinitiue sentenciando remo- 
uemus Fridericum elerieum tanquam illieitum detentorem, imponendo 
sibi perpetuum silencium super ecclesia eadem, habendo in suspenso 
de condempnacione expensarum. Per sentenciam quoque nostram 
diffinitiuam decernimus magistrum V]. canonicum Patauiensis eccle- 


l Orig. M. CC. LXXVII. und so auch der Codex. 





287 


sie presentatum ad dictam eeelesiam Herrantstain a prelibato domino 
C. episcopo Frisingensi, instituendum canonice in eadem et mittendum 
inipsius possessionem eorporalem et induetum regulariter defen- 
dendum, decernentes per eandem sentenciam nostram diffinitiuam 
fructus et prouentus ipsius ecelesie Herrantstain collectos a tempore 
presentacionis sue assignandos ipsi magistro Vl. tanquam vero ple- 
bano ecclesie Herrantstain. Per sentenciam etiam nostram diffini- 
tiuam imponimus domine O. de Potendorf et suis heredibus perpe- 
tuum silencium super fundo et iure patronatus eeclesie H., cum plene 
nobis per legittima documenta eonstiterit, quod domina Alhedis 
mater dicte domine O. de Potendorf expresse renuneiauerit omni 
iuri quod habere videbatur in fundo et iure patronatus ecclesie in 
Herrantstain, adiudicantes ipsi domino episcopo et ecclesie Frisingensi 
fundum et ius patronatus ecclesie supradicte, habendo in suspenso 
eondempnacionem expensarum. Prolata est hec sentencia in seriptis 
anno, die et loco supradictis. 


Orig., Pgt., anhgd. verletztes Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staats- 
archiv zu Wien; dann Cod. 191, f. 34' und 51’, k. Reichsarchiv zu München; 
Meichelbeck IL/2, 55, Nr. 88. 


266. 


1267, 21. März, Amstetten. Heinrich von Hardeck, Landrichter in 
Niederösterreich, vidimirt dem Bischofe von Freising 3 genannte Urkunden. 


Nos Heinricus de Hardekke iudex prouincialis Austrie presen- 

tibus profitemur, quod venerabilis in Christo pater et dominus Fri- 
singensis episcopus apud Amstetten ostendit nobis litteras signatas 
sigillo venerabilis patris et'domini bone memorie Eberhardi Salebur- 
gensis archiepiscopi et domini Frideriei quondam ducis Austrie, 
quarum tenor talis fuit: 


Folgt nun Urkunde ddo. 1236, Juli, ..... (Nr. 136). 


Fuit etiam aput Amstetten presente domino Chunrado scriba 
Anagi eoram nobis legittime comprobatum, quod bone memorie 
dominus Ch. Frisingensis episcopus predecessor eius qui nune est, 
dietum forum in Aspach usque ad obitum suum possedit pacifice et 
quiete. Dictus quoque dominus noster episcopus Frisingensis alias 


288 


litteras signatas sigillo domini Hadmari de Chvnring (produxit?) in 
hec uerba: 


Folgt nun Urkunde ddo. 1249, 30. April, .... (Nr. 156), der Ausstellungs- 
form der Font. rer. Austr. IL/1. 16, Nr. 14. 


Tertiam quoque litteram dietus dominus episcopus opulit nobis 
signatam sigillo domini Ottonis de Mihsawe et Levblini Judei cuius 
tenor talis fuit: 


Folgt Urkunde ddo. 1257, 18. Febr., Wien (Nr. 187). 


Coram nobis etiam presente Chvnrado scriba Anaci in dicto 
loco Amsteten extitit legittime comprobatum, quod bone memorie 
Ch. Frisingensis episcopus predecessor eius qui nunc est, uillam in 
Vrleugstorf et similiter uillam in Probstorf usque ad obitum suum 
possedit pacifice et quiete. Acta sunt hee aput Amsteten anno domini 
M. CC. LXVIL, XII. kalendis Aprilis. 


Orig., Pgt., anhgdes. Sigel in Fragment, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staats- 
archiv zu Wien; dann Cod. 189, f. 61 (in Cod. 189, f. 61 nur mit dem 1. In- 
serte), k. Reichsarchiv zu München; vgl. Archiv f. Kde. österr. Geseh.-Quellen 
XXVIL, 271, Nr. 20. 


261. 


(1267, 21. März, Amstetten) ). Graf Heinrich von Hardeck verhört im 

Auftrage König Otakars in dem Streite zwischen Bischof Konrad von Frei- 

sing und Euphemia von Potendorf betreffe der Burg Hórnstein und deren Zu- 
gehór die Klagegründe und Rechtsbeweise des Ersteren. 


Nos Heinricus comes de Hardeke auditor datus a serenissimo 
rege Bohemie, duce Austrie et Styrie, marchione Morauie venerabili 
patri et domino Chvnrado Frisingensi episcopo super suis querimo- 
niis in Austria presentibus profitemur, quod idem dominus episcopus 
coram nobis super castro et proprietatibus ae prediis Herranstein 
in quibus dieit sibi et sue ecclesie iniuriam (per) dominam Qffemiam 


l Da der Befehl König Otakars an den Grafen Heinrich von Hardeck am 4. Dec. 
1266 ausging (Nr. 262) und der Graf dem Bischofe von Freising am 21. März 1267 
zu Amstetten mehrere Urkunden vidimirte, so ist sehr wahrscheinlich, dass in Ermang- 
lung eines Datums in dem Acte selbst, dies Letztere das der Ausstelleng sei. 





289 


de Potendorf ac eius heredes irrogari, (apparuit) cum suum ius 
audire voluimus, in placito generali aput Mautarn proximo habito 
(et) hec que infra seripta sunt, se asseruit probaturum per instru- 
menta vel per testes, que probata sue dixit sufficere intencioni. 
Primo quod Chunradus de Niwenbureh siue Herrantstein eo tempore 
quo potens de iure fuit vendere, vendidit castrum et predia Herrant- 
stein et homines nobiles et ignobiles cum omnibus attinenciis et per- 
tineneiis vniuersis bone memorie Chvnrado quondam venerabili Fri- 
singensi episcopo et eeclesie Frisingensi, item quod dietus dominus 
episcopus soluit dicto Ch. comiti pecuniam pro qua fuit empeio et 
vendicio predieti castri faeta et omnium attinencium, item quod 
homines attinentes dicto castro Herrantstein quondam proprii dicti 
C. eomitis iurauerunt fidelitatem tamquam proprit homines domino 
C. episcopo et ecclesie Frisingensi, item quod dictus dominus Ch. 
episeopus de bona voluntate dicti comitis in signum possessionis 
adepte in castro et prediis Herrantstain quosdam homines existentes 
de familia castri predicti iuramento astrictos ipsi domino episcopo 
tamquam suos eastellanos et nomine suo prefecit eastro Herrantstein 
qui nomine ipsius domini Ch. episcopi et ecclesie Frisingensis tene- 
rent castrum et eustodirent tamquam sui eastellani, item quod dictus 
dominus Ch. Frisingensis episcopus quosdam de predictis hominibus 
tamquam suos officiales instituit in castro et prediis memoratis qui dicto 
Ch. comiti pro tempore vite sue solum deberent redditus prediorum 
predictorum assignare nomine tamen ipsius Ch. episcopi Frisingensis, 
item quod dietus dominus Ch. episcopus sieut predietum est, in pos- 
sessione castri, prediorum et hominum Herrantstein tamdiu fuit pacifice, 
quovsque domina O. de Potendorf ipsum dominum episcopum et eccle- 
siam Frisingensem a tali possessione predietorum prediorum violenter 
eiecit, item quod ministeriales Austrie habentes fevdum a predicto 
C. comiti et existentes vasalli dieti comitis racione castri et comicie 
Herrantstein facta vendieione et translato dominio et possessione 
castri ac prediorum Herrantstein ad ecclesiam Frisingensem, fevda 
sua que quondam receperant ab ipso comite, postmodum de manibus 
bone memorie Ch. Frisingensis episcopi (recipiebant), recognos- 
centes ipsum et ecclesiam Frisingensem esse dominum fevdorum et 
castri ac prediorum Herrantstayn, et tales adhue recognoscunt Fri- 
Singensem episcopum dominum feodorum talium, item dictus dominus 
episcopus allegauit et allegat pro se et ecclesia sua commune ius 
Fontes. Abth. II. Bd. XXXI. 19 


290 


Austrie ab antiquis temporibus obseruatum et quod adhue vt meli- 
ores Austrie concordant et affirmant, ibidem obseruatur, quod 
inquam ius tale est, quod cum filii sev filie progeniti de stirpe nobi- 
lium et liberorum copulati fuerint aliquibus non paris condieionis 
sed inferioris, ut puta ministerialium ecclesiarum uel domini terre 
videlicet ducis, filii sev filie progeniti de talibus copulatis vt puta 
existentes deterioris eondieionis, eciam (non) habent nee debent 
habere ius uel aecionem in prediis sev proprietatibus que ab antiquo 
respiciebant solummodo homines libere condicionis, hoc est quod 
wlgo uocatur vreyzaygen. Vnde cum dieta domina O. de Potendorf 
nata sit de viro ministeriali terre quamuis de matre libera, non potest 
nee debet capax esse castri et predii Herrantstein vt puta cum non 
sit compar eiusdem predii quod vvlgariter dieitur vreizaygen. Quare 
dicta domina O. de Potendorf et sui heredes nomine matris uel auie 
non possunt nee debent de iure possidere uel impetere dictum pre- 
dium et castrum Herrantstayn, nec ipsum dominum episcopum et 
ecclesiam Frisingensem aliquatenus impedire. 


Cod. 191, f. 54, k. Reichsarehiv zu München. 


268. 


1267, 11. Mai, Wien. Bischof Konrad von Freising und Bischof Bruno 
von Brixen vergleichen sich über das zwischen ihnen streitige Patronatsrecht 
der Kirchen zu Innichen, Silian und Valgrat. 


Quid seripturarum confirmat auctoritas, non potest veritatis 
inimiea obliuio nee improborum improbitas infirmare. Proinde notum 
sit omnibus tam presentibus quam futuris, quod cum olim questio seu 
discordia inter venerabiles patres Ch. quondam Frisingensem et 
Brunonem Brixinensem episcopos super iure patronatus ecclesiarum 
sitarum in districtu Inticinensi in fundo et patrimonio Frisingensis 
ecelesie Brixinensis dyocesis esset per arbitrium sie sopita, quod 
dominus B. et capitulum Brixinense recognouerunt Frisingensem 
episcopum esse verum patronum ecclesiarum iam dictarum et ad 
presentacionem pro tempore Frisingensis episcopi personas fore per 
Brixinensem episcopum instituendas ecclesiis in eisdem prout in 
instrumento signato sigillis eorundem patris et domini B. episcopi et 
capituli Brixinensis liquido est expressum, et procedente tempore 








291 


mortuo premisso domino C. Frisingensi episcopo et venerabili patre 
domino C. qui nune super est in eadem ecclesia, substituto, vacanti- 
bus in Inticena (et) Silian ecelesiis et cappella Valgrat sitis in fundo 
eeclesie Frisingensis, ipse venerabilis pater et dominus B. Brixinen- 
sis forte inmemor arbitrii premissi credensque ordinacionem iamdic- 
tarum eeclesiarum et capelle ad se pleno iure spectare, personas 
presentatas a domino C. venerabili episcopo Frisingensi ad ipsas 
ecelesias et capellam admittere recusauit, ordinando ipsas de personis 
pro sue libito voluntatis, eumque inter memoratos venerabjles patres 
€t dominos C. Frisingensem et B. Brixinensem episcopos super iure 
patronatus dietarum ecclesiarum ac aliarum sitarum in fundo Frisin- 
gensis eeclesie Brixinensis dyocesis foret discordia suborta sev 
tiam renouata, ipsis dominis episeopis personaliter venientibus 
Wiennam ad sollempne coneilium celebratum a venerabili patre et 
domino Gwidone tituli saneti Laurencii in Lucina presbitero kar- 
dinali apostolice sedis legato huiusmodi questio venerabili patre 
et domino Petro Patauiensi episcopo, interponente amicabiliter partes 
suas taliter est decisa, quod idem dominus B. Brixinensis episcopus 
exhibitis sibi litteris signatis suo et capituli sui sigillis continentibus 
seriem arbitrii supradicti recolens factum proprium, de plano et 
precise recognouit dietum episcopum dominum C. Frisingensem 
patronum eeclesiarum sitarum in fundo Frisingensis ecclesie sue 
dyocesis, reuoeans et corrigens prouide quod de ipsis ecclesiis 
eontra primum arbitrium inprouide attemptauit, et ad presentaeionem 
eiusdem domini C. Frisingensis episcopi Marquardum Intieinensem 
€anonieum sacerdotem in ipsa parrochiali ecelesia apud Inticenam et 
Wilhelmum Inticinensem canonicum in ecclesia Sylian et (leer) 
filium de sancto Michahele elericum in eappella Valgrat ad presen- 
tacionem Friderici Intieinensis prepositi canonice instituit, promittens 
firmiter quod contra predietum arbitrium editum super iure patro- 
natus dietarum ecclesiarum de cetero non veniret. Et ut omnia pre- 
missa debitum robur obtineant firmitatis, plaeuit memoratis partibus 
dominis videlieet et patribus Frisingensi et Brixinensi episcopis pre- 
'sens seriptum ipsius venerabilis patris et domini B. Brixinensis epis- 
eopi et venerabilis patris et domini Petri Patauensis episcopi amica- 
bilis cempositoris in eausa premissa, nee non Meingoti et Hartmanni 
prepositorum ae Wernhardi et Chunradi decanorum eorundem Pata- 
uiensis et Brixinensis ecclesiarum et prepositi Nouecelle archidiaconi 
19* 


292 


premissarum eeclesiarum sigillorum munimine roborari. Datum et 
actum Wienne, quinto idus Maii, anno domini M. CC. LXVII. 


Cod. 191, f. 68, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 57, 
Nr. 89. ' 


/ 


269. 


1267, 4. Juni, Hauseck. Fridrich von Hauseck gibt dem Bisthume Frei- 

sing als Eflatz für zugefügte Schäden 6 Pfund Einkünfte seines Eigene zu 

Loimersdorf auf und nimmt sie unter gewissen Bedingungen wieder zu 
Lehen. 


Ego Friderieus dietus de Husekke presentibus profiteor ‚et pro- 
testor et seire eupio vniuersos preseneium notieiam habituros, quod 
pro emendacione et satisfactione grauaminum illatorum per me 
ecelesie Frisingensi venerabili patri et domino Chunrado quondam 
ipsius eeclesie episcopo de predio et proprietate mea in villa Leub- 
manstorf ad vi librarum redditus resignaui et earundem vi librarum 
redditus recepi in feodum ac ipso episcopo sub hac forma, videlicet 
quod trium librarum redditus idem dominus episcopus vel successor 
suus debet conferre‘in feodum heredibus meis vtriusque sexus aut 
vxori mee aut alii amico meo pro quocunque porrexero preces meas, 
aliarum vero trium librarum redditus simpliciter mihi et heredibus 
' meis maseulis recepi in feodum a dieto episcopo Frisingensi feodi 
nomine possidendas (1), sie vt si vmquam decetero eadem Frisingen- 
sis ecclesia per me vel heredes meos fuerit indebite aggrauata et si 
non post ammonicionem fuerit emendatum, tune ipse dominus epis- 
copus tanquam dominus feodi vel quieunque pro tempore episcopus 
Frisingensis habebit liberam potestatem de dictis trium librarum 
redditibus quemcumque voluerit infeodare. Que omnia supradicta 
promitto fide data et volo ea per me et heredes meos inuiolabiliter 
obseruare. In euius rei euideneiam presentes volui mei sigilli muni- 
mine roborari et diete Frisingensi ecclesie omnia recognoscere pre- 
sentibus et renouare. Datum Husekke, anno domini M. CC. LXVIL, 
pridie nonas Junii.. 


Cod. 191, f. 25, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 58, 


Nr. 90. 
r 











293 


270. — mE 


(1267, nach 7. Aug.,) Salzburg. Domprobst Fridrich von Freising und 

Magister Konrad von e. Andrä beurkunden, wie sie mit Abt Fridrich von Gar- 

sten und Domdechant Wernhart von Passau zusammen den Streit Bischof Kon- 

rads von Freising mit dem Kloster Seitenstetten um die Pfarren Waidhofen, 
Aschbach und Holenstein beglichen hätten. 


Nos Friderieus permissione diuina prepositus Frisingensis et 
magister Chunradus canonicus sancti Andree presentibus profitemur 
et seire volumus vniuersos, quod cum reuerendi viri venerabilis 
abbas Ge(r)stensis et magister Wernhardus decanus Patauiensis et 
nos vnacum ipsis essemus electi arbitrii siue amicabiles compositores 
ad sopiendam litem iam dudum ortam inter reuerendum in Christo 
patrem dominum C. Frisingensem episcopum et eius ecclesiam ex 
una parte, neenon venerabiles viros abbatem et conuentum mona- 
Sterii in Sitansteten ex altera super iure patronatus de Waidhoven, 
de Aspach et de Hollenstein ecclesiarum neenon attinenciis earun- 
dem, prefata questio aecedente consensu auetoritate reuerendi patris 
in Christo domini Petri Patauiensis episcopi et de communi consilio 
dietorum abbatis et decani necnon et nostro Salzburge taliter est de- 
cisa, videlieet quod dicti abbas et conuentus de Sitansteten perpetuo 
tenebunt ecclesiam in Aspach cum omni iure presentandi quemad- 
modum tenuerunt eam ante litem motam, nullo iure presentandi Fri- 
singensi episcopo vel eius successoribus in ipsa ecelesia remanente, 
decimas insuper ecclesiarum in Waidhouen et in Holenstein colligent 
et recipient in vsus suos et monasterii sui perpetuo quemadmodum 
receperunt ab antiquo, ecclesia in Opoenic(!) ad parrochiam in Holen- 
stein tanquam ad matrieem ecelesiam perpetuo redeunte, prebenda 
insuper sacerdotum siue nune institutorum siue in posterum per 
reuerendum Frisingensem episcopum aut eius successores ad ipsas 
ecclesias Waidhoven et Holenstain presentandorum sicut erat ante 
litem motam, in nullo per abbatem aut eius successores decisa uel 
diminuta, hoc adiecto quod prebenda in Holenstain que fuit ante 
litem motam, debeat per abbatem et conuentum cum decimis ipsius 
ecelesie in redditibus ad valorem vnius libre monete Wiennensis 
augmentari, et si reuerendo patri Patauiensi episcopo videbitur prop- 


294 


ter iura episcopalia et neccessitatem securtdi sacerdotis ipsam pre- 
bendam de decimis prelibate parrochie moderabitur largiorem, pre- 
bendam autem eeclesie in Waidhoven antiquam prefati abbas et 
conuentus ad valorem dimidie libre eum decimis meliorabunt, iure 
presentandi et eligendi personas ad prefatas duas ecclesias Waid- 
hoven et Holenstein perpetuo aput Frisingensem episcopum eiusque 
successores remanente, nullo iure dietis abbati aut conuentus in 
predictis duabus ecclesiis vel eorum sacerdotibus aliter quam pre- 
dictum est, reseruato. Ad heec predieti abbas et conuentus eorumque 
successores eorum prouisione reuerendi patris Patauiensis episcopi 
et ex forma arbitrii promulgati soluent annis singulis in omnem 
euentum magistro Heinrico canonico Frisingensi plebano de Waid- 
hoven iii libras monete Wiennensis pro tempore vite sue et magistro 
Hermanno canonico sancti Andree plebano de Holenstein pro. tem- 
pore vite ipsius iii libras eiusdem monete racione decimarum 
ecclesiarum earundem, certa pena in defectu ipsius solucionis depu- 
tata. In euius rei perpetuam memoriam et euidenciam presentes 
nostri sigilli munimine duximus roborandas. 


Cod. 191, f. 44’; k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II/2, 58, 
Nr. 91. | 


211. 


1267, 7. Aug., Waidhofen. Ad: Rudolf und der Convent von Seitensteten 
schliessen mit dem Bischofe von Freising einen provisorischen Vertrag betreffs 
der Pfarren Waidhofen und Holenstein, die zwischen ihnen streitig waren. 


Nos Rudolfus miseracione diuina abbas totusque conuentus 
monasterii sancte Marie in Sitansteten omnibus presentes litteras 
inspecturis volumus esse notum, quod cum nos diffinicionem arbitrii 
super eausa inter venerabilem patrem episcopum Frisingensem ex 
vna parte. et nos ex altera dudum habita promulgati non possemus 
priuilegiis perhennibus confirmare, tandem cum honorabili viro magi- 
stro Her. procuratore ipsius episcopi quantum ad vnum annum con- 
cordauimus sub hac forma, videlicet quod plebanus in Holnstein 
dimidiam partem decime per totam parrochiam recipiet tam in 
maioribus quam minutis, de alia vero media parte decime nobis 
remanente vnam libram Wiennensium et minutam plebano dabimus 














295 


memorato, plebano autem in Waidhoven decimas dimidiam libram 
valentes quantum ad vnum annum dabimus sieut superius est expres- 
sum. Insuper etiam dabimus honorabilibus viris magistro Heinrico 
tatem domini et Epiphaniam domini vel proeuratoribus eorundem ad 
quarum solucionem nos et monasterium nostrum quo ad presentem 
annum obligauimus, tali pena videlieet quod si infra dietum terminum 
eisdem magistris non soluimus integraliter pecuniam supradietam, ex 
tune eis nomine pene tantundem dabimus et postea eis licebit pro- 
pria auctoritate intrare possessionem rerum nostrarum et in eis 
nomine pene recipere res mobiles vel sese mouentes tytulo pignoris 
vel etiam ypoteca, si vero infra festum beati Georii proxime nune 
venturum non poterimus cum prefato patre Frisingensi episcopo 
super confirmacione prelibati arbitrii concordare, ex tune dicti ma- 
gistri tenebunt decimas in Waidhoven et in Holnstain quemadmodum 
eas ante promulgacionem ipsius arbitrii tenuerunt. In euius rei 
testimonium dedimus eisdem magistris presentem paginam sigillorum 
nostrorum munimine roboratam. Datum in Waidhouen, anno domini 
millesimo CC. LX. septimo, in die sancte Afre. ' 


€od. 191, f. 62, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck IL/2, 59, . 
Nr. 92. 


212. 


1267, 20. Sept.. Baierdorf. Bischof Konrad von Freising vergleicht 

sich mtt den Gebrüdern Rudolf und Fridrich von Blindenbach wegen Abtragung 

des Schlosses „Prunsdorf“ in der windischen Mark und wegen deren Lehen, 
welche sie vom Bisthume tragen. 


Nos Chvnradus dei gracia Frisingensis episcopus notum fieri 
eupimus vniuersis presencium noticiam habituris, quod cum inter 
nos ex vna parte et Rudolfum et Friderieum fratres dietos de Plin- 
tenpaeh super destructione castri in Prunsdorf, quod castrum iidem 
fratres construxerant in preiudicium ecclesie Frisingensis, questio 
verteretur, dicti fratres ad hoe vt prefatum castrum in suo statu 
remaneret, indissolutum ipsum in potestatem nostram tradiderunt 
tamdiu possidendum et tenendum a nobis quousque suis precibus 
aput amieum nostrum illustrem ducem Karinthie optinuerunt, quod 


296 


dietus dux ius feodale quod habuit a nobis in ipso castro, resignauit 
ad manus nostras libere et absolute. Quo facto obligarunt se et sua 
feoda que tenent. a nobis, et proprietates quos habent vterque eorum, 
pro se heredibusque suis sigillatim, quod decetero de ipso castro 
nullum dampnum occasione ipsorum in possessionibus, mancipiis, 
rebus mobilibus uel inmobilibus aut sese mouentibus pacietur eccle- 
sia Frisingensis, et si aliquot dampnum dieti fratres aut alter ipsorum 
heredesve sui per se uel per suos nobis uel successoribus nostris 
irrogarint, nec ipsum dampnum infra quatuor septimanas a die com- 
missi delicti monicione premissa coram iudiee aut officiale nostro 
eurauerint emendare, prefatum castrum, siue ambo fratres deliquerint 
siue alter ipsorum, sine contradictione qualibet destruetur et proprie- 
tates quas habent, et vniuersa feoda que tenent a nobis delinquentes, 
vacabunt ecelesie Frisingensi et nos ex tunc aut successores nostri 
conferendi ea habebimus liberam: potestatem. Fideiussores insuper 
inferius subnotati in eundem eventum persoluent nobis aut ecelesie 
Frisingensi pro ipsis ducentas marcas Lantstrostensium nomine pene 
si ambo deliquerint, vel si alter ipsorum tantum e quilibet ex sub- 
scriptis fideiussoribus pro x marcis pro quolibet fratrum specialiter 
obligatus, ita quod delictum vnius fratris in dampnum alterius preter- 
quam in destructione castri nullatenus vedundabit. Ad hec pascua 
arboresque eastaneorum de quibus inter nos et dictos fratres questio 
vertebatur, tenebimus nos et homines nostri libere et absolute, de 
- terminis et finibus agrorum de quibus nobiseum contendebant, arbi- 
frio et diseussioni meliorum et seniorum .... iudieium relinquentes. 
Hiis peraetis omnibus constituimus (eos eorumque heredes in eodem 
eastro) tanquam purcherauios nostros, nee destituemus eos nisi in 
aliquod premissorum inciderint et emandare recusauerint iuxta for- 
mam superius annotatam. Fideiussores autem sunt hi, Wernherrs 
officialis et Chvnradus fratres milites de Lok, Nycolaus et Grifo 
milites de Riutenberch, Vlrieus et Wintherus de Werde, Reimbertus 
de Goker, Leonhardus officialis de Chlingenvels, Vzoldus iudex de 
Gvtenwerde, Heinricus de Zemast. Acta sunt hec in villa Peiersdorf, 
anno domini M. CC. LX. septimo, presentibus testibus subnotatis, 
videlicet dileeto in Christo fratre nostro Morhardo venerabili Wer- 
densi preposito, magistro Heinrico canonico ecclesie nostre, Vlrico 
capellano, magistro Hermanno saneti Andree eanonieo et Chvnrado 
notario, domino Ditrieo Stangone, Gebhardo de Gvtenowe militibus, 











297 


Chvnrado Sappone, Gvnthero marschaleo, Chvnrado de Geisewelt, 
Heinrieo et Sighardo fratribus de Rinding, Friderico Mulhovario, 
Chvnrado de Nonbach, Sibotone de Rabenek, Wlfingo et Reblino de 
Lok et aliis quam pluribus fidedignis. Et in horum omnium testimo- 
nium presentes litteras sigillo nostro et aliorum qui interfuerunt, 
iussimus consignari. Datum nono kalendas Octobris. 


Cod. 194, f. 11, theilweise der Text dureh Wasserflecken schwer oder 
nicht mehr lesbar, k. Reichsarchiv zu München; Oberbair. Archiv IIL 275. 


213. 


1268, 8. Mai, Lack. Bischof Konrad von Freising vergleicht sich mit 
Konrad von Lack und den Erben des früheren Amtmannes Wernher von Lack 
betreffs seiner Forderungen aus des Letzteren Verwaltung. 


Nos Chvnradus dei gracia Frisingensis episcopus vniuersis 
notum facimus tam presentibus quam futuris, quod accedente con- 
silio et consensu dilecti in Christo fratris Friderici venerabilis pre- 
positi nostri ad tollendam dissensionis materiam inter nos ex vna 
parte et dominum Chvnradum de Lok et heredes quondam domini 
Wernheri officialis nostri ex altera que super rationibus fa(ciendis) 
et aliis subnotatis articulis vertebatur, nos et ipsi concordauimus in 
hune modum. Primo videlieet quod renunciamus omnibus racionibus 
et computaeionibus (non factis ad quas idem heredes nomine patris 
eorundem nobis dicebantur ob(liga)ti et volumus esse contenti solum- 
modo tenore litterarum illarum que date (fuerunt) eidem domino 
Wernhero sub sigillo nostro post habitam racionem sub (monte) 
Levbel nostro vltimo in recessv qui fuit anno domini M. CC. LX.... 
(in die) Vndecim milia virginum. Insuper dominus Chvnradus et 
dominus Nyeolaus de Reutenberch obligarunt se fide data ad totum 
interesse nomine heredum et pro ipsis heredibus ad reddeudas raci- 
ones de omnibus licite uel illicite (re)ceptis a die prenotati vltimi 
recessus nostri usque ad diem obitus Wernheri (predieti?, et) si 
quid postmodum receptum est per prefatum dominum Ch. uel per 
dietos heredes vel nomine eorundem, de hiis similiter obligarunt se 
facere racionem de gracia vel de iure, acquisitiones autem annorum 
retroaetorum conseiencie relinquimus eorundem. De quatuordecim 
autem hubis Wersonis predietus dominus C. et dicti heredes de tri- 





298 


bus hubis quas tenet Wlfingus, nobis cum requisiti fuerint, vel suc- 
cessori nostro faciant racionem. Ad hec promittimus et concedimus 
per presentes vt sepe dietus dominus Ch. ius foreste et venacionis 
apud predium in Lok teneat ex gracia et dieti heredes domini Wern- 
heri et eiusdem domini Ch. qui fuerint de familia Frisingensi, vel qui 
contraxerint in eiusdem ecelesie potestatem et qui apud Lok conti- 
nuam faciant resideneiam, teneant illo iure feudali quo ipsorum pro- 
progenitores actenus tenuerunt, dummodo possessionem et collacio- 
nem dieti feudi cum super hoe requisiti per nos vel successores 
nostros fuerint, probent per legitima documenta et exprimant quid 
iuris sibi exigere debeant eiusdem foreste vel venacionis racione. 
Preterea hibis noualium de quibus sibi dieti heredes domini Wern- 
heri decimam vendicant a tempore quo prefatus dominus Wernherus 
pie memorie in Lok officium subintrauit, de quibus inter nos et ipsos 
heredes est contencio, nos in dilectos in Christo fratres dietum 
dominum Fridericum et Wernherum prepositum Frisingensem et in 
magistrum Heinrieum canonicum eiusdem ecclesie compromisimus 
tamquam in arbitros siue in arbitratores sev in amicabiles conposi- 
tores pro parte nostra, heredes autem prefati domini Wernheri et 
dominus Ch. et dominus Nyeolaus pro ipsis in prefatum dominum 
Nycolaum (de Reutenberch et) ........... similiter compromise- 
runt et dileetus in Christo (frater dominus Heinricus) prepositus 
Werdensis pro media persona tanquam arbiter (est electus?), qui si 
discordes fuerint tunc maioris partis sentencia in dieto arbitrio pre- 
valebit. Promisimus nos etiam pro parte nostra et prefati dominus 
C. et dominus N. fide data sub pena ee marcarum Aquiliensium 
nomine (dictorum?) heredum stare arbitrio quod maior pars arbitro- 
rum super dictis noualibus (duxer)int promulgandum, et in huius rei 
perhenne testimonium presentem (ce)duiam (nostri) sigilli et domini 
Ch. et dictorum arbitrorum sigillorum munimine (fecimus) roborari. 
Datum in eastro Lok, anno domini M. CC. LXVIIL, octauo idus Maii. 


Cod. 191, f. 3', an der Heftung durch Feuchtigkeit sehr schadhaft und 
der Text nach dem Sinne gebessert, k. Reichsarchiv zu München; Archiv f. 
Kde. österr. G.-Quellen, XXVII, 73, Nr. 21. 





299 


| 274. 

1268, ..... ‚ Innichen. Das Kloster Innichen beurkundet, dass Petrisa, 

Witwe nach Rudolf von Rasen die Leibeigene Irmigart dem Bisthume Freising 
übertragen habe. 


In nomine patris et filii et spiritus sancti amen. Notum sit omni- 
bus Christi fidelibus tam presentibus quam futuris, quod domina 
Petrisa vxor quondam domini Rvdolfi militis de Resen cum manu et 
consensu filiorum suorum Ortolfi et Ysenrici pro remedio anime sue 
et progenitorum eius Irmigardem ancillam suam jure proprietatis 
siue maneipii sibi per omnia pertinentem, sano eorpore et mente 
sancte Marie dei genitrici perpetue virgini eeclesie Frisingensis libe- 
raliter, simplieiter atque pure tradidit, isto pacto quod eadem Irmi- 
gardis et omnes pueri eius quos de se produxerit, tam masculi quam 
femine omni libertate et iure gaudeant quibus utuntur ceteri homi- : 
nes ecclesie Frisingensis qui dieuntur vrbores livte. Ad maiorem 
huius rei euidenfiam capitulum Inticense hoc scriptum sigilli sui 
munimine roborauit. Acetum est anno domini millesimo CC. LXVIII, 
in monasterio Inticensi. Testes sunt magister Got(sealchus) scola- 
sticus Inticensis, domini Chvnradus Taveler, Marquardus filius quon- 
dam domini Heidenriei militis, Altmannus filius quondam domini 
Heinrici militis canonici Inticenses, Heinricus scolaris de Virga, 
Heinrieus Leo camerarius, Marquardus et Heinrieus fratres filii 
quondam Rudgeri militis de Intiea, Berhtrammus et alii quam plures. 


Orig., Pgt., anhgd. Sigel stark verletzt, Stiftsarchiv zu Innichen. 


2195. 


1269, 11. Mai, ..... Bischof Konrad von Freising beurkundet seinen 
schiedsrichterlichen Vergleich mit dem Erben weil. Wernhers des Amtmannes 
von Lack betreffs deren Ansprüche auf jede 10. Hube der Neureute. 


Nqs Chunradus dei gracia Frisingensis episcopus vniuersis 
presentium inspectoribus uolumus esse notum, quod cum inter nos 
ex una parte et heredes Wernheri quondam officialis nostri in Lok 
ex altera super hübis noualium in predio nostro in Lok de quibus 





300 


iidem heredes ratione fundaeionis seu instucionis ab eo tempore quo 
pater eorundem in Lok officium gubernauit, sibi hubam decimam 
uendicabant, orta esset materia questionis et, ad sopiendam huius- 
modi eontencionem ex parte nostri in venerabiles in Christo fratres 
Fridericum prepositum et magistrum Hainricum canonicum Frisin- 
gensem, ex parte autem heredum in uiros diseretos dominum Nico- 
laum de Reutenberch, Rudgerum de Plintenpach, et de communi 
consensu partis utriusque in venerabilem fratrem dominum Morhar- 
dum prepositum Werdensem esset sub pena ducentarum marearum 
Aquilegensium tanquam in arbitros seu in arbitratores conpromissum, 
predicti arbitri consideratis ipsius questionis eireumstanciis diligen- 
ter in concordia super ipsa questione talem arbitrii sentenciam pro- 
mulgarunt, pronunciando quod dicti heredes pro uniuerso iure quod 
eis in prefatis hubis noualium eonpetere uidebatur, quatuordecim 
hubis subnotatis contenti esse debeant quas a nobis in feudum reei- 
piant et titulo feudali eum suis legittimis heredibus iure debito 
possidebunt, et de cetero nullam super huius questione nobis uel 
successoribus nostris mouebunt aecionem. Sunt autem hube quinque 
in Waigenstain, tres hube in Gukenplat et in terminis Chraecnig 
uersus Pilehgraec alie tres hube, i in monte Öelinch tres hube quarum 
trium hubarum in dieto monte Öclinch pro ipsis heredibus nos exhi- 
bemus auctorem quod uulgo gewer nuncupatur, contra quoscunque 
et coram quocunque iudice conpetente, quas omnes occasione ipsius 
arbitrii predictis heredibus eontulimus per manum nostram et mitti 
iussimus eos in earundem possessionem iure feudi seu tenutam. Et 
quia prefatum arbitrium a nobis et a predictis heredibus approbatum 
extitit et acceptum presentem cedulam in huiusmodi rei perennem 
memoriam nostri et heredum et arbitrorum uoluimus sigillorum . 
munimine roborari. Acta sunt hec anno domini millesimo CC. LX. 
VIIIL, quinto idus Maij, presentibus testibus subnotatis domino Hein- 
rico Hvnswegen, Vlrico capellano, magistro Heinrico notario, Wil- 
helmo, domino Chunrado de Lok, domino Swikero de Muntalban et 
aliis quam pluribus fide dignis. 


Orig., Pgt., sämmtliche anghgte. 7 Sigel ausgerissen, k. Reichsarchiv zu 
München; ebend. auch Cod. 191, f. 3’; Meichelbeck IL/2, 63, Nr. 99.° 








. 301 


216. 


(1269), 12. Juni, Znaim. König Otakar befielt dem Grafen H. von Hardeck 
die Klage Bischof Konrad’s von Freising gegen die Witwe des von Reinsberg 
wegen Vorenthaltung der lehenfälligen Burg Randeck zu entscheiden. 


O. dei gracia rex Bohemie, dux Austrie et Styrie ac marchio 
Merauie dilecto sibi A. mobili comiti de Hardekke salutem cum pleni- 
tudine omnis boni. Reuerendus in Christo pater et amicus noster 
venerabilis episcopus Frisingensis nobis sua querimonia demon- 
strauit, quod vidua quondam Reinspergarii eum eius amicis eastrum 
in Randekke quod cum eius omnibus attinenciis et aliis possessioni- 
bus dictus Reinspergarius in feodum tenuit ab ecclesia Frisingensi, 
sibi contra iusticiam vendicet et vsurpet, vobis in hac parte com- 
mittimus vices nostras, mandantes firmiter et districte, quatenus si 
vobis per legitima documenta constiterit quod dietum castrum cum 
eius attineneiis et possessionibus antedietis post obitum dicti Reins- 
pergarii sit ad eandem ecclesiam Frisingensem iuris ordine deuolu- 
tum, memoratum dominum episcopum in adepta siue adipiscenda 
dieti castri et dictorum prediorum possessione manutenere atque 
defendere mediante iusticia studeatis, et quidquid post obitum Reins- 
pergarii prefata vidua colonis ipsorum prediorum violencie intulerit, 
hoe per vestram sentenciam et defensionem emendari et restitui 
faciatis. Datum apud Znoym, pridie idus Junii. 


Cod. 191, f. 59', k. Reichsarchiv zu München ; Meichelbeck 


211. 


1269, 25. Juli, ..... König Otakar bestätigt die Mautfreiheit des Freisinger 
Domcapitels für Österreich in Wein und Lebensmitteln. 


Nos Othakarus dei gratia Boemie rex, dux Austrie et Styrie ac 
marchio Morauie scire volumus vniuersos presentes litteras inspectu- 
ros, quod ad honorem beate Marie sacrosancte matris domini nostri 
Jesu Christi virginis gloriose que Frisingensis ecclesie dinoseitur 
esse domina et patrona, iuxta requisicionem et instaneiam eapituli 
dicte ecclesie Frisingensis omnia iura, libertates que vel quas 


302 . 


memoratum capitulum Frisingensis ecclesie temporibus bone memorie 
Fr. ducis Austrie generaliter vel specialiter habuit de mvta et thelonio 
tam per aquas quam per terras de vino et victualibus non soluendis, 
eidem eapitulo et canonicis ecclesie Frisingensis intacta per omnia 
volumus eonseruare. Quapropter uniuersis mutariis et officialibus per 
Austriam constitutis damus firmiter in mandatis, quatenus vinum et 
vietualia ad mensam dictorum capituli et canonicorum Frisingensis 
ecelesie pertinentia tam per aquas quam per terram transire permit- 
tant libere qualibet sine mvta. Et vt premissa perpetuam obtineant 
firmitatem, presentes litteras sepedietis capitulo et canonicis ecclesie 
Frisingensis in euidens testimonium concedimus nostrorum sigillorum 
munimine roboratas. Datum anno domini M. CC. LX. IX., indictione 
duodecima, oetauo kalendas Augusti. 


Orig., Pgt., anhgdes. Sigel in Fragment, k. Reichsarchiv zu München. 


218. 


1269, 13. Sept., ...... Dompropst Fridrich, Decan Otto und das Capitel 
von Freising vidimiren einen in ihrem Archive aufbewahrten Brief der Gebr. 
Wernher, Konrad und Jacob von Lack, ddo. 1262, 16. April, Lack. 


Nos Friderieus dei gratia prepositus, Otto decanus totumque 
capitulum Frisingensis ecclesie presentibus profitemur et scire volu- 
mus vniuersos, quod in sacrario nostro reposite sunt littere aperte 
direete ante aliquot annos venerabili patri et domino nostro episcopo 
Frisingensi a militibus Wernhero, Chunrado et Jacobo fratribus dietis 
de Lok, littere inquam sigillate sigillis Chunradi purehgrauii de Lünz, 
magistri Heinriei notarii eurie Frisingensis et ipsius Wernheri militis, 
quas inquam domino Chunrado abbate in Wihensteuen et conuentu 
suo et conuentu Noue celle absente preposito, sancti Andree et saneti 
Viti eeelesiarum decanis et eapitulis in nostro capitulo conuocatis 


. litteras saluas et ineolomes tam littera quam sigillis in publieum 


ostendimus ipsasque lectas et relectas presenti seripto transeribi 
jussimus fideliter de verho ad verbum. Tenor inquam litterarum 
talis est: | 


Folgt nun die Urkunde der Gebr. Wernher, Konrad und Jacob von Lack 
ddo. 1262, 16. April, Lack (Nr. 212). 











: 303 


Ne autem de hiis que in predicta littera continentur, quiequam 
possit in dubium reuocari, presentes nostri et venerabilis prefati 
abbatis in Wihensteuen et capitulorum predictorum saneti Andree et 
saneti Viti sigillorum robore iussimus consignari. Actum anno domini 
M. CC. LX. nono, idibus septembris. 


Orig., Pgt., von 5 angehgt. Sigeln nur Nr. 4 u. 5 in Fragmenten noch vor- 
handen, k. Reichsarchiv zu München; ebend. auch Cod. 191, f. 4'; Meichelbeck 
11/2, 61, Nr. 98. 


* 


219. 


1269, 10. Oct, ..... Bischof Konrad von Freising vergleicht sich mit 
Ritter Konrad und den sonstigen Erben weil. des Amtmannes Wernher von Lack, 
betreffs der Forst- und Jagdmeisterei im Amte Lack. 


Nos Chvnradus dei gracia Frisingensis episcopus notum esse 
volumus presencium inspectoribus vniuersis tam presentibus quam 
futuris, quod eum inter nos (ex parte)te vna et dominum Chvnradum 
militem de Lok et heredes quondam Wernheri officialis nostri in 
Lok ex parte altera super iure foreste et (vena)cionis in distrietu 
Lok, que iura prefati Chvnradus et heredes sibi nobis contradicenti- 
bus vsurpabant, orta esset materia questionis, huiusmodi contencio 
inter nos et ipsos decisa extitit in hunc modum, videlicet quod pre- 
fatus Chvnradus et heredes prenotati neque iudicium, neque ma- 
gisterium aliquid sibi in aliqua foresta nostra de cetero vsurpabunt, 
nee inter venatores nostros iudicandi, instituendi uel destituendi ali- 
quam habebunt potestatem, hoc tamen excepto quod prefatus Chvn- 
radus uel quicumque inter predictos heredes senior fuerit, ipso Chvn- 
rado non existente, aucupandi nisos, terciolos, accipitres et faleones 
et venandi cum ipsis venatoribus liberam habeat potestatem tempori- 
bus debitis, statutis et consuetis, hoc adiecto quod quicunque vena- 
torum prefati C. vel heredi seniori, si ipse C. superstes non fuerit, 
ad venandum temporibus debitis iuxta arbitrium officialis nostri qui 
tune pro tempore fuerit, contrarius extiterit uel rebellis, idem venator 
in duabus metretis avene quod wlgo phruntmez dicitur, punietur 
quarum vna cedet nobis et alia prefato C. vel heredi seniori. Adieimus 
etiam quod quandocumque nos presentes fuerimus, omnes carnes 
de venacione et aves de aucupacione, sicut sunt nisi, tercioli, acci- 


304 . 


pitres et faleones, nostro conspectui presententur vt de ipsis ordi- 
nemus pro nostro libito voluntatis, Preterea pro eo quod idem C. et 
dicti heredes a iudicio et magisterio foreste cesserunt, in recompen- 
sacione huius cessionis promittimus ipsos iure feudali percipere duas 
partes avene, seapularum, raparum et aliorum que ad forestam et ad 
venacionem pertinebant, pro nobis tercia parte omnium predietorum 
decisa et retenta, salvo iure quod in dietis rebus nostris seultetis 
competit, per quos volumus vt predicta omnia intelligantur inter nos 
et dictum C. prenotatosque heredes distribuenda. Ad hee ex gracia 
speciali promittimus ipsi C. et heredibus prenotatis, quod nos ipsos. 
in aliquo competenti fevdo quod nobis in Carniola vel in Marchia 
vacare ceperit, prouidebimus eum super hoc ab ipsis modo debito 
fuerimus requisiti. Et in huius rei testimonium presentem cedulam 
(nostri et aliorum qui interfuerunt,) iussimus sigillorum munimine 
roborari. (Acta sunt hec) anno domini M. CC. LXVIIIL, VI. idus 
Octobris, presentibus testibus subnotatis, videlicet domino Morhardo 
preposito Werdensi, domino Heinrico de Hvnswich et magistro 
Henrico canonicis Frisingensibus, magistro Hermanno notario et 
Wernhardo vicedomino canonicis saneti Andree, Vírieo capellano, 
Wilhalmo notario clerieis, domino Nycolao milite de Reutenberch, 
Lienhardo de Chlingenvels, Wernhero et Jacobo fratribus de Gvten- 
berch, Rudgero de Plintenbach, Wernhero sagittario de Lok, et 
Wlfángo et aliis quampluribus fide dignis. 


Cod. 191, f. 2', dureh Feuchtigkeit an mehreren Stellen schadhaft, 
k. Reiehsarehiv zu München; Meichelbeck IL/2, 63, Nr. 100. 


280. 


1269, 13. Oct., ..... Bischof Konrad von Freising vergleicht sich in 
verschiedenen Streitfragen und Angelegenheiten mit Alheit Witwe weil. Wern- 
here, freising. Amtmannes zu Lack, und den Erben desselben. 


Nos Chvnradus dei gracia Frisingensis episcopus presentibus 
protestamur et seire volumus vniuersos presentium noticiam habitu- 
ros, quod nos cum domina Alhede vidua et heredibus Wernheri 
quondam officialis nostri in Lok super diuersis questionibus .... de 
quibus inter nos et ipsos actio qualitereumque moueri poterat (hinc 
et in)de, per amicabilem composicionem sumus finaliter et per omnia 











305 


complanati, ita (quod iam dieta vi)dua et heredes prefati nec ex con- 
tractu nee ex quasi contractu, nee ex (delieto nec e)x quasi delicto 
nobis tenentur in aliquo obligati, nec nos ipsis sumus (in aliquo 
de)bitores nisi in quinquaginta marcis Aquilegensium nouorum quos 
nomine ...... harii ipsis heredibus persolui proeurabimus in festo 
beati Jacobi proximo .... venturo. Ad hee prefata vidua et heredes 
precauebunt sine fraude quod (Ru)dgerus seruus ipsorum qui homi- 
nem nostrum filium Morlini in Lok interfecit, ad dis(tri)etum nostrum 
in predio Lok aliquatenus non aecedet nisi parentes ipsius interfecti 
eundem reuocari procurent voluntarie, non coacti, amicicie ipsorum 
per emendam aliquam reformatum. Insuper expressum inter nos et 
ipsos heredes extitit et adiectum, quod questionem illam quam pro 
xxvi marcis Aquilegensium mouere intendunt contra dominum celera- 
rium Nycolaum, prefati heredes usque ad nostram reuersionem a 
partibus Bawarie versus Lokam teneant in suspenso, vt tune si de 
prefata pecunia eundem Nycolaum conuicerint eoram nobis, idem 
Nycolaus ipsis heredibus ad arbitrium nostrum adiunetis nobis ad 
hoc aliquibus de parentela ipsorum debeat emendare prout nos tune 
fuerimus arbitrati. Et in huius rei testimonium presentem cedulam 
nostri et heredum et aliorum qui interfuerunt, iussimus sigillorum 
munimine roborari. Acta sunt hec auno domini M. CC. LXIX., tercio 
idus Octobris; presentibus testibus subnotatis, videlicet domino Mor- 
hardo preposito Werdensi, domino Heinrieo de Hvnswich et magistro 
Heinrico eanonieis Frisingensibus, magistro Hermanno notario et 
Wernhardo vicedomino canonieis saneti Andree, Vlrico capellano, 
Wilhalmo notario clericis, domino Nycolao de Reutenberch et 
domino Chvnrado de Lok militibus, Lienhardo de Chlingenwelds, 
Wernhero et Jacobo fratribus de Gvtenberch, Rudgero de Plinten- 
pach, Wernhero sagitario de Lok, Wifingo et aliis quam pluribus 
fide dignis. ' 

Cod. 191, f. 4, dureh Nässe theilweise schadhaft und im Texte die Lücken 
aus dem Sinne completirt, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II./2, 64, 
Nr. 101. 


Fontes. Abthlg. II. Bd. XXXI. 20 


306 


281. 


1269, 12. Nov., Innichen. Bischof Konrad von Freising beurkundet 
seinen schiedsrichterlichen Vergleich mit Heinrich von: Welsberg betreffs 
dessen Anmassung der Vogtei auf dem Gebiete von Innichen. 


Nos Chvnradus dei gracia Frisingensis episcopus vniuersis 
Christi fidelibus tam presentibus quam futuris volumus esse notum, 
quod eum inter nos et ecclesiam nostram ex una parte et dominum 
Heinricum. de Welfsperch ex altera super diuersis conteneionum 
generibus, iuribus videlicet, possessionibus et aduocatiis que uel 
quas idem Welfspergarius in preiudicium ecclesie nostre sibi contra 
iustieiam usurpabat, orta esset materia questionis, ad tollendam 
indifferenter omnem actionem que nobis contra ipsum vel sibi eontra 
nos: competere poterat hine et inde, in venerabilem fratrem dominum 
Fridericum. prepositum Frisingensem extitit inter nos et predictum 
Heinricum de Welfsperch amicabiliter.tamquam in arbitrum compro- 
missum, promittentes ex utraque parte fide data uice sacramenti 
ratum tenere atque firmum quiequid idem prepositus super omnibus 
controuersiis, litibus atque causis inter nos duxerit arbitrandum. Ex 
diffinitione autem arbitrii quod prefatus Fr. prepositus promulgauit 
iuxta formam subnotatam, dominus Heinrieus de Welfsperch renun- 
eiauit de plano omni iure aduoeatie quod sibi hactenus usurpauerat 
per vniuersum nostrum predium Inticense, adeo quod de cetero nec 
ratione aduocatie, nec occasione alicuius alterius iuris ab hominibus 
aut. possessionibus nostris aliquid exiget aut requiret. Ad hee in 
recompensationem dampnorum que nobis idem Heinricus et homines 
sui intulerunt ab antiquo, resignauit in manüs nostras idem Heinrieus 
de Welfsperch ex forma arbitrii promulgati predia sev possessiones 
in Gesyez que uel quos tenuerat a nobis pro quadraginta marcis 
nomine pignoracionis sev ypotece, et nos e conuerso ex forma pre- 
dieti arbitrii inuestiaimus ipsum H. et homines suos de feudis suis 
que ab ecclesia Frisingensi sine contradictione titulo feudali in 
quieta' possessione actenus tenuerunt, indulgentes et perdonantes 
ipsis quiequid hue usque damni intulerunt ecclesie Frisingensi, 
vt de cetero talia non committant. De prediis autem nostris in 
Marpach et de aliis possessionibus, obligacionibus sev ypotecis 











307 


quas sepedictus Heinrieus uel homines eius detinent, ipsi nobis uel 
procuratori nostro aut hominibus nostris facient plenam iusticiam 
cum super hoe fuerint requisiti, nos et homines nostri ipsis idem 
eum requisierint, faciemus ex forma arbitrii promulgati. Si quas 
tamen possessiones sepedietus Heinricus de Welfsperch vel homines 
sui ab hominibus nostris sine coactione et violentia conquisierunt, 
illas tenebunt eum bona nostra decetero voluntate, Nos autem in 
huius arbitrii perenne testimonium presentem eedulam nostri et pre- 
dietorum prepositi et capituli Inticensis et Heinrici de Welfsperch 
nec non Swikeri de Richenbereh iussimus sigillorum munimine 
roborari. Acta sunt hec anno domini millesimo CC. LXVIIIL, aput 
Inticam, pridie idus Nouembris presentibus . testibus subnotatis, 
domino Friderico preposito et Heinrico canonieo Frisingensi, Chvn- 
rado decano Inticensi, Hermanno et Wernhardo canonicis saneti 
Andree Frisingensis, Rudgero de Niderndorf et Heinrico dieto Sweuo, 
Hiltgrimo de Tayst, Wluingo de Caellen, Wilhelmo et Heinrico fra- 
tribus de Tayst, Virico de Hüse, Friderico de Ohswisen militibus, 
Swikero de Richenberch, Hvglino de Velturnes, Heinrico Liecht- 
schirben, Vlrieo Povmhys, Heinrico Chleiber et Marquardo fratre 
suo, Perehtoldo de Inticina, Vlrico Canpriat(?) eum tribus filiis 
suis Ch., F. et Vlrico et aliis fide dignis. 


Orig., Pgt., von 5 anghgt Sigeln nur Nr: 1, 2 und 5 sehr beschädigt vor- 
handen, k. Reichsarchiv zu München ; Meichelbeck IL/2, 65, Nr. 102. 


282. 


4270, 31. Jän., Wien. Bischof Peter von Passau fordert allgemein zur 
Unterstützung der von den Kumanen hart mitgenommenen Kirche von Probstorf 
auf und widmet derselben einen Ablass. 


Nos Petrus dei gratia Patauiensis ecclesie episcopus vniuersis - 
presentes litteras inspecturis salutem in omnium saluatore. Quoniam 
ut ait apostolus, omnes stabimus ante tribunal Christi recepturi 
vnusquisque prout gessit in corpore, siue bonum fuerit siue. malum, 
oportet nos diem extreme messionis misericordie operibus prevenire, 
nam qui parce seminat, parce et metet et qui seminat in benediecio- 
nibus, de benediccionibus et metet vitam eternam. Sane cum eccle- 
sia saneti Stephani prothomartyris in Probstorf Patauiensis dyocesis 

20* 


308 


propter seuiciam Comanorum grauiter sit destrueta pariter et col- 
lapsa, ita quod sine sumptuoso opere non valeat reparari, et eidem 
ecclesie proprie non suppetant facultates, vniuersitatem vestram 
affeetuose requirimus et rogamus in remissionem vestrorum vobis 
peccaminum in iungentes, quatenus elemosinas de bonis a deo uobis 
collatis in sub(si)dium et reparacionem prefate ecclesie velitis feliciter 
erogare, vniuersis vero qui ad fabricam ipsius ecclesie manum por- 
rexerint adiutricem, quadraginta dies criminalium de iniuncta ipsis. 
peniteneia misericorditer relaxamus, Ad hoe nostrum prebemus con- 
sensum, ut reuerendi patres domini episcopi suas possint ad dicte 
ecclesie indulgencias subsidium condonare. Datum Wienne, anno 
domini M. CC. LXX., II. kalendas Februarii. 


Orig. Pgt, anghyt Sigel ausgerissen, im Gedenkbuche der Pfarre 
Probstdorf eingeklebt. 


283. 


1270, 1. Febr, Wien. Bischof Konrad von Freising beurkundet die 

Bedingungen, auf welche hin er unter genannter Bürgschaft in seinem | Zwiste 

mit Ritter Konrad von Lack und den Erben weiland des Amtmannes Wernher 
daselbst sich verglichen habe. 


Nos Ch. dei gratia Frisingensis episcopus notum facimus pre- 
sencium inspectoribus vniuersis tam presentibus quam futuris, quod 
eum inter nos ex vna parte et dominum Ch. militem de Lok nec non 
heredes quondam Wernheri officialis nostri in Lok ex altera orta 
esset super certis articulis materia questionis, ad tollendum omnem 
rangorem quem ipse habuimus contra ipsos, promiserunt in manus 
nostras fide data uice sacramenti idem dominus Ch. miles de Lok 
pro se et heredibus prenotatis et magister Heinrieus canonicus 
ecclesie nostre, neenon dominus Nieolaus et dominus Grifo milites 
de Reutenberch nomine fideiussionis, quod idem Ch. miles et heredes 
predieti eondiciones obseruabunt firmiter subnotatas, primo prefati 
heredes nulla racione contrahent matrimonium extra potestatem 
ecelesie Frisingensis nisi hoe de nostra processerit voluntate, nec 
iidem heredes nec predictus Ch. aliquod ius in nostris castris aut 
in nostris munieionibus sibi presument vendicare, nec aliquod odium 
uel rangorem habebunt uel cencipient specialiter contra ipsos qui ex 

















309 


mandato nostro ipsas nostras municiones inhabitabunt. Ad hoc pre- 
dietus C. miles et heredes vniuersos homines suos proprios de 
nostris prediis et colonis tenebuntur remouere. Restituet etiam 
sepedietus Ch. miles de Lok priuilegium patriarche Aquilegensis ad 
manus nostras quod datum fuit super ipsius C. heredibus diuidendis 
cum ecclesia Frisingensi. Promiserunt insuper pretaxati magister H. 
eanonieus eeclesie nostre nec non Nieolaus et Grifo milites de Reu- 
tenbere quod ipsi adiuncto eis quarto quem voluerint, omnem litem 
omnemque questionem que super bonis quondam Wersonis uel aliis 
inter nos et prefatum Ch. suosque heredes vertitur, uel per amorem 
uel per iusticiam quando super hoc ipsos requisierimus, complana- 
bunt. Et in huius promissionis et fid(e)iussionis perenne testimonium 
presentem cedulam conscribi iussimus nostri et predietorum militum 
sigillorum munimine roboratam. Datum Wienne, anno domini M. CC. 
LXX., kalend. Februarii. 


Orig. Pgt. fünf anhgde. verletzte Sigel, k. Reichsarchiv zu München; 
ebend. Cod. 191, f. 4; Meichelbeck IL/2, 66, Nr. 104. 


284. 


1270, 2. Febr., Wien. Bischof Konrad von Freising übertägt alle durch 
den Tod Herzog Ulriche von Kürnthen freigewordenen Lehen seines Bisthums 
an König Otakar von Böhmen. 


Nos Chunradus dei gratia Frisingensis episeopus tenore pre- 
sentium protestamur, quod vniuersa feoda que per mortem domini 
Vlrici incliti ducis Karinthie et domini Carniole bone memorie nobis 
et eeclesie nostre vacauerunt, domino Otakaro serenissimo Bohemo- 
rum regi, duci Austrie, Karinthie et Stirie ac marchioni Morauie 
dominoque Carniole et Marchie et suis heredibus de bona et libera 
voluntate contulimus in perpetuum iure feodi possidenda, considera- 
tione prouida attendentes defensionis et commoditatis fructum que 
 &b eodem nostre in futurum ecclesie poterunt prouenire, et ipse 
dominus rex vniuersa iura et libertates ecelesie nostre in aliis pre- 
diis ad ecclesiam nostram pertinentibus nobis integraliter obseruabit. 
Vt igitur huiusmodi nostra collatio robur optineat firmitatis, prefato 
domino regi damus prefatas litteras sigilli nostri munimine roboratas 
testibus presentibus subnotatis qui sunt venerabiles patres domini 





310 


Berhtoldus Babenbergensis, Petrus Patauiensis, Ditricus Gurcensis, 
Bruno Olmucensis ecelesiarum episcopi, Minhardus et Albertus comi- 
tes Goricie et Tyrolenses fratres, comes Vl. de Hevnburch, comes 
Vl. de Sternberch, comes Fridericus de Ortenburch, ... comes de 
Orlemunde, .... comes de Swarcenburch, .... comes de Hohen- 
stein, Heinricus comes de Hardekke, comites Heinricus et Bernhar- 
dus de Pfannenberch, Cmilo de Brimawe, Purehardus marschaleus 
Bohemie, Hartlibus camerarius Morauie, Otto camerarius de Perh- 
toltstorf in Austria et Otto de Haselawe, Kadoldus de Waehinge, 
Rapoto de Valchenberch, Heinricus de Havnuelde, de Stiria Vlricus 
de Liehtenstain et Otto filius suus, Wuluingus de Stubenberch, de 
Karinthia Wilhelmus de Chreich, Cisilo pincerna Karinthie, Otto de 
Volehenmarcht, de Carniola Gebhardus de Lilinbereh, Ortolfus de 
Gurchueld, Chunradus de Lok, Chunradus dietus Galle et alii quam- 
plures fidedigni. Aetum in Wienna, anno domini M. CC. LXX., quarto 
nonas Februarii. 


Orig., Pgt., anhgdes. Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zw 
Wien; Font. rer. Austr, 1I/1, 105, Nr. 91. 


285. 
1270, 2. Febr., Wien. König Otakar reversirt gegen Bischof Konrad von 


Freising betreffs der ihm übertragenen, nach Absterben Herzog Ulrichs von 
Kürnthen freigewordenen freising. Lehen in Krain. 


Nos Ottakarus dei gracia Bohemie rex dux Austrie, Styrie et 
Karinthie, marchio Morauie, dominus Carniole et Marchie vniuersis 
notum facimus tam presentibus quam futuris, quod reuerendus in 
Christo pater et dominus Chvnradus venerabilis Frisingensis ecclesie 
episcopus vniuersa feoda que sibi et ecclesie Frisingensi vacare 
ceperunt per mortem domini Vlrici karissimi anunculi nostri bone 
memorie quondam illustris ducis Karinthie et domini Carniole et 
Marchie, nobis et heredibus nostris in perpetuum feodali tytulo con- 
tulit possidendam, consideracione prouida considerans et attendens 
defensionis et commoditatis fructum que a nobis vel nostris heredibus 
sibi et ecclesie Frisingensi in futurum poterunt peruenire. Nos vero 
versa vice vniuersa iura et libertates ecelesie Frisingensis in aliis et 
hiis prediis ad ipsam ecclesiam pertinentibus eidem domino episcopo 


311 


et suis suecessoribus integraliter promisimus obseruare. In cuius rei 
testimonium et ad perpetuam memoriam prefato domino episcopo et 
suis successoribus dedimus presentem paginam nostrorum sigillorum 
munimine roboratam, testibus qui aderant, subnotatis qui sunt venera- 
biles in Christo patres et domini Perhtoldus Babenbergensis, Petrus 
Patauiensis, Theodrieus Gurzensis, Bruno Olomuncensis ecclesiarum 
episcopi, Menhardus et Albertus fratres comites Guricie et Tyro- 
lenses, Friderieus comes de Ortenburch, Vlricus comes de Stern- 
berch, Pernhardus et Hainricus comites de Phannenberch, Otto 
comes de Orlamunde, Gvntherus comes de Swarzenbureh, Heinricus 
comes de Hardeke, de Bohemia Zmilo de Prumowe, Vlrieus de Noua 
domo, Babarus de Straconiz, Vlrieus de Turrenholz, Burchardus de 
Chlingenberch marsealeus Bohemie, de Morauia Hartliebus camera- 
rius, Bznata dapifer, de Austria Otto camerarius de Perchtolfstorf, 
Otto de Hazlaw, Fridericus de Lengenpach, Heinricus de Hawenvelt, 
Rapoto de Valchenbereh, Radolfus de Wechingen, de Styria Vlrieus 
de Leihtenstain (!) et Otto filius suus, de Karinthia Wilhelmus de 
Chrech, Cyzlo pincerna Karinthie, Otto de Vochenmach (!) et alii 
quamplures fide digni. Actum et datum Wienne, anno domini millesi- 
mo CC. LXX., III. nonas Februarii. 


Cod. 191, f. A2/, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 71. 


\ 


286. 


1270, 3.Febr., Wien. König Otakar befiehlt seinen sämmtlichen Amtleuten in 
Steiermark die gerichtsherrlichen Rechte des Bisthums Freising auf dessen 
Gütern daselbst zu wahren. 


Ottaeharus dei gracia rex Bohemie, dux Austrie, Karinthie et 
. Styrie, machio (!) Morauie, dominus Carniole et Marchie vniuersis 
iudieibus prouincialibus et aliis iudicibus et officialibus per Styriam 
constitutis graciam suam et omne bonum. Cvm reuerendus in Christo 
pater dominus Chvnradus venerabilis Frisingensis episcopus amicus 
noster karissimus hanc graciam et libertatem habuerit ab antiquo et 
etiam eandem iam de nouo optinuerit et renouari pecierit coram nobis, 
quod nullus prouineialis iudex siue iudex alius quicunque in bona, 
possessiones et homines ipsius domini episcopi iudicium aliquod 
debeat exercere, sed ab ipso domino episcopo et suis officialibus id 


312 


est primitus repetendum, vobis vniuersis et singulis mandamus firmi- 
ter precipientes nostre gracie sub optentu, quatenus nullus vestrum 
de bonis, possessionibus et hominibus dicti episcopi iudicium aliquod 
sibi debeat assumere vel vendicare, nisi forte a dicto episcopo et suis 
officialibus querelantibus foret iusticia denegata, tunc primo si pro- 
batum fuerit, licebit nobis vestrum iudicium exercere, cauendo arcius 
ne quiequam per vos contra prefatum episcopum et suos indebite at- 
temptetur. In euius rei testimonium prelibato episcopo et suis pre- 
sentes damus nostri sigilli munimine roboratas. Datum Wienne, anno 
domini M. CC. LXX., III. nonas Februarii. 


Cod. 191, f. 42, k. Reichsarehiv zu München; Meichelbeck 11/2, 67, Nr. 105. 


Vom gleichen Tage bringt Meichelb. II./2, 70, Nr. 114, einen Auftrag Otakars an 
seine Amtleute u. s. w. „per Austriam“, der Wort für Wort mit obiger Urkunde identisch ist 
und in Cod. 191, f. 21’ enthalten ist. 


281. 


1270, 8. Juli, Ibbs. Abt Ortolf von Melk theilt dem Landschreiber S. von 

Österreich den Schiedsspruch mit, welchen er betreffs der Burg Randeck 

zwischen Bischof Konrad von Freising und Alheit, Witwe Engelschalks von 
Reinsberg gefällt hatte. 


Viro disereto et amico speciali S. serenissimi domini regis 
Boemie seribe per Austriam Or. miseracione diuina abbas monasterii 
Medlicensis sinceram in domino voluntatem. Noueritis quod eum nos 
ex mandato domini nostri serenissimi regis Boemie presideremus ad 
cognoscendum in causa que uertitur inter dominum Ch. venerabilem 
episcopum Frisingensem ex una parte et dominam Al. viduam quon- 
dam Eng. de Rinsberch ex altera super castro in Randekke et posses- 
sionibus attinentibus eidem, prefata vidua coram nobis die sibi prefixo 
nolente comparere, predictus episcopus Frisingensis per sentenciam 
' obtinuit coram nobis ex relacione et testimonio de vicinia meliorum, 
quod predietum castrum in Randekke et possessiones attinentes 
eidem cum omnibus aliis feodis que dietus Eng. tenuit ab ecclesia 
Frisingensi, sunt ad eandem Frisingensem ecclesiam deuolute. Vnde 
eum prefatus dominus rex nobis dederit suis litteris in mandatis, ut 
eandem senteneiam uobis destinaremus nostris seriptis, presentem 
paginam uobis duximus destinandam cum vniuersis nominibus testium 








313 


qui super huiusmodi negotio iurati et uice sacramenti testimonium 
perhibuerunt eoram nobis. Testes autem sunt hii, Marquardus de 
Zinzendorf, Al. de Schorvnberch 1t), Otto de Pein, Otto de Chorn- 
paeh, Marquardus dietus Prevhafen, Purchardus de Wasen, Vlricus 
de Lushennich?), Otto de Vihdorf, Hermannus de Herbotendorf s) 
milites, item Heinrieus de Svymberowe, H. de Schonenliten, Otto de 
Pein*), Otto de Linzendorf, Ekk. de Vihdorf, Otto de Yeheniz 5), 
Otto dictus Haesib, Rugerus de Lohe, Ivbart de Perwinstorf, Hein- 
rieus de Luhsenich, Dietrieus de Prant*), Levpoldus dictus Vaerel, 
Eberlo de Wintsperch et alii quamplures de vicinia fide digni. Datum 
et aetum aput eeclesiam in Ybs?), anno domini M. CC. LXX., pro- 
xima tercia feria ante festum beate Margarete $). 


Zwei Orig., Pgt., Sigel anghgt., k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien; dann Cod. 191, f.25’, k. Reichsarchiv zu München und ebend. f. 47’ in 
kürzerer Fassung; letztere bei Meichelbeck II./1, 73. 


288. 


1270, 13. Juli, Brünn. König Otakar von Böhmen, Herzog von Österreich, 

befiehlt dem österreichischen Landschreiber Sidelin, den Bischof Konrad von 

Freising in den Besitz der ihm gerichtlich zugesprochenen Burg Randeck 
' zu 8etzen. 


Otakarus dei gracia rex Bohemie, dux Austrie, Styrie et Karin- 
thie, marchio Morauie, dominus Carniole et Marchie Sidelino scribe 
per Austriam graciam suam et omne bonum. Cvm dilectus amieus 
noster dominus Ch. venerabilis episcopus Frisingensis castrum in 
Randekke cum possessionibus attinentibus?) eidem obtinuerit per 
senteneiam coram abbate Medlicensi sibi super hoe negocio auditore 
specialiter deputato, volumus et mandamus tibi firmiter et districte, 
quatenus prefatum episcopum vel procuratorem ipsius in ipsius castri 


et possessionum earundem auctoritate nostra inducas in corporalem 
e 





Varianten des 2. Orig. 1 Schornberch; 2 Lohsenich; 3 Herbortendorf 
4 die letzten drei Namen fehlen ganz; 5 Giesenich; 6 dieser Name fehlt; 7 in 
ecelesia aput Ybs; S8 nach Datum noch presentibus et testimonium perhibentibus 
domino H. de Symberow et domino Her. de Schonenliten. ® Cod. attinenciis. 


314 


possessionem ipsumque inductum contra omnes rebelles et contra- 
dictores tuearis et defendas. Datum PrVnne, III. idus Julii. 


Cod. 191, f. 59, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck IL/2, 102, 
Nr. 170. 


2 


289. 


(1270), 14. Juli, Brünn. König Otakar von Böhmen, Herzog von Öster- 
reich befiehlt dem Landschreiber Sidelin den Bischof Konrad von Freising im 
ungestörten Besitze seines Gutes Ollern zu schützen. 


Otacharus dei gracia rex Bohemie, dux Austrie, Styrie et Karin- 
thie, marchio Morauie et dominus Carniole et Marchie Sidelino seribe 
Austrie graciam suam et omne bonum, Conquestus est nobis dilectus 
amieus noster dominus Chunradus venerabilis episcopus Frisingensis, 
quod Friderieus dapifer de Lengenbach 1) et Fridericus de Maurbach 
et quidam alii ipsum in predio suo in Alarn videlicet in nemore, in 
paseuis et in viis publieis vti iure debito non permittunt. Cvm igitur 
prefatum episeopum in predicto predio omni libertate gaudere veli- 
mus atque iure, volumus et mandamus (firmiter precipientes, quatenus 
idem predium in Alarn prefato episcopo nostro nomine manuteneas 
et defendas, non permittens ipsum ab aliquibus ibidem contra 
justiciam pregrauari sicut nostram diligis graciam et fauorem. Datum 
apud Brünne, pridie idus Julii. 


Cod. 191, f. 31', k. Reichsarchiv zu München; Oberbair. Arch. II. 278. 


290. 


1270, 27. Juli, Lack. Die Gebrüder Gerloch und Friedrich von „Hertenberch“ 
versprechen dem Bisthume Freising Genugthuung wegen einer Ohrfeige, welche 
ihr Diener Ulrich, genannt Schrabaz, einem bischóflichen Unterthan zu Lack 
gegeben hatte. 
* 


Nos Gerlochus et Fridericus fratres de Hertenberch presentibus 
profitemur et seire volumus vniuersos presencium noticiam habituros, 
quod nos pro alapa quam Vlricus dictus Sehrabaz famulus noster in 


] Cod. hat „Zengenbach“. 





315 


foro Lok dedit homini ecclesie Frisingensis, ad manus magistri Hein- 
rici seribe Karinthie, Carniole et Marchie fide data promisimus exhi- 
bere satisfactionem debitam et condignam, et vt hoe promissum 
finaliter compleamus operis per effectum et ne etiam deinceps occa- 
sione huiusmodi excessus vniuersis hominibus vel alicui hominum 
diete eeclesie per nos vel per nostros homines dampnum sev graua- 
men aliquod inferatur, ecce vniuersa bona que G. pater noster pie 
memorie domino Ch. quondam episcopo Frisingensi propter quosdam 
excessus quos contra eum fecerat, libere resignarat et ab ipsius 
manibus in feodum recepisse dinoscitur, denuo pro emenda auctori- 
tate presencium taliter obligamus, videlicet vt si prout superius ex- 
pressimus, per nos uel per nostros dampnum aliquod inferatur 
hominibus ecclesie supradiete, eadem feoda ipso facto vacancia ad 
manus prelibati domini episcopi uel suorum successorum sint libere 
deuoluta. In huius rei perenne memoriam presentes conseribi fecimus 
et nostri sigilli munimine roborari, testibus presentibus subnotatis, 
videlicet domino Ortolfo de Priseke, Griffone de Reutenberch, Vlrico 
et Chvnrado de Waldenberch militibus, Lienhardo et Georio de 
Gvtenberch, Minhardo de Hohenowe, Wilhalmo, Engelberto et Hilt- 
prando notariis et aliis quam pluribus fide dignis. Datum in Lok, anno 
domini M. CC. LXX., proximo die Dominico post festum beati Jacobi 
apostoli. 


Cod. 191, f. 10, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II./1, 73. 


291. ) 


(1270, nach Juli, ..... ) König Otakar trägt dem österreichiechen Land- 
schreiber Sidelin auf, den Spruch des Abtes von Mölk für Bischof Konrad 
‘von Freising betreffs Randecks auszuführen. 


Otakarus dei gracia rex Bohemie, dux Austrie, Styrie et Karin- 
thie, marehio Morauie, dominus Carniole et Marchie Sidelino scribe 
per Austriam graciam suam et omne bonum. Cum dilectus amieus 
noster dominus Chvnradus venerabilis episcopus Frisingensis castrum 
in Randekke cum suis attinenciis et possessionibus spectantibus ad 
ilud obtinuerit per sentenciam eoram abbate Medlicensi auditore a 
Dobis super illo negocio deputato, licet tibi prius super hoc direxeri- 
mus scripta nostra, iterato iniungimus tibi firmiter et mandamus, 


316 


' quatenus predictam sentenciam quam dietus abbas tibi in suis litteris 
declarauit, mandare non differas execucioni inducens auctoritate 
nostra predictum episcopum vel procuratorem ipsius in corporalem 
possessionem bonorum eorundem ipsumque induetum eontra omnes 
rebelles pro uiribus in iure suo manuteneas et defendas. 


Cod. 191, f. 25, k. Reichsarehiv zu München ; Meichelbeek II./1, 73. 


292. 


1970, 26. Oct., Wien. Bischof Peter von Passau entscheidet den Streit 
zwischen Euphemia von Potendorf und Bischof Konrad von Freising betreffi 
der Kirche zu Hörnstein zu Gunsten des letzteren. 


Nos Petrus dei gratia ecclesie Pataviensis episcopus scire 
volumus presentium quoslibet inspectores, quod eum in causa que 
inter nobilem dominam Offemiam de Potendorf et heredes eius ae 
Fridericum clericum ex vna parte et reverendum in Christo patrem 
Ch. Frisingensem episcopum et magistrum Vlricum illustris regis 
Boemie prothonotarium ecelesie nostre canonicum ex altera super 
ecclesia in Herrantstain vertebatur, dilecto in Christo fratri F. abbati 
Gerstensi commiserimus vices nostras idemque abbas in eausa eadem 
rite processerit et canonice ac diffinitivam sentenciam pro reverendo 
in Christo patre domino Frisingensi episcopo ac magistro Vlrieo 
supradictis tulerit iuris ordine obseruato, nos processum huiusmodi 
de.prudentum virorum consilio et precipue venerabilis in Christo 
patris domini W. Secoviensis episcopi tunc Pataviensis decani exami- 
natum diligentius approbantes, predictam sentenciam confirmauimus 
et tenore presentium confirmamus, ad sepedicti Frisingensis episcopi 
eiusdem eeclesie patroni presentacionem canonicam predieto magistro 
Vlrico eeclesiam in Herrantstain predictam iure ordinario conferendo 
et ipsum mittendo per dilectum in Christo Rudlibum in Spangberch 
deeanum in possessionem illius tanquam pastorem legittimum corpo- 
ralem. In cuius rei testimonium presentes litteras sigillo nostro ipsi 
magistro Vlrico dedimus communitas, presentibus testibus domino W. 
venerabili episcopo Sekoviensi tunc Pataviensi decano, domino Ditrico 
decano Medlicensi, Alberto scriba nostro, Hainrico scriba de Wienna, 
Wernhardo notario, Chunrado plebano de Grillenperg, Ottone, Hain- 


317 


rico, Chunrado laycis et aliis fide dignis. Datum in Wienna, anno 
domini M. CC. LXX., VII. kalendas Novembris. 


Orig., Pgt., anhgdes Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarehiv zu 
Wien; Fontes rer. Austriae. II/1, 116, Nr. 102. 


293. 


1272, 19. Mürz, s. Veit. Albert von Zeisselberg etellt dem Bischofe Konrad 
von Freising Sicherheit bezüglich der künftigen Haltung zweier Leute, welche 
der Bischof zu Lack in Haft hielt. 


Ego Albertus de Ceyselberch notum facio vniuersis tam presenti- 
bus quam futuris, quod dominum Chvnradum de Schranchp?m et me 
ipsum obligo et nichilominus super me specialiter recipio promittendo 
data fide vice sacramenti in manus magistri Heinriei venerabilis 
prepositi Werdensis, quod a supano et eius socio qui apud Lok 
eaptiuati detinentur, nunquam malum uel dampnum aliquid irrogabi- 
tur ecclesie Frisingensi aut suis hominibus vbieunque fuerint consti- 
tuti, simili modo nec de castris Greyffenvels et Newenburch gravamen 
uel dampnum eidem ecelesie et suis hominibus pro eadem eausa vn- 
quam aliquo tempore inferetur. Insuper me obligo per presentes, quod 
Statim in adventu domini Chunradi venerabilis episcopi Frisingensis 
in Karinthiam ipsius domini episcopi intrabo euriam, nunquam exitu- 
rus donec dieti eaptiuati si fuerint a vinculis enodati, obtinebunt 
ipsius episcopi gratiam et fauorem, quod si non fecero, debeo et 
teneor éos detencioni pristine resignare. Acta sunt hec anno domini 
M. CC. LXX. II., apud sanetum Vitum, XIII. kalend. Aprilis. 


Orig., Pgt., anhgdes. verletzt. Sigel, k. Reichsarchiv zu München; ebend. 
Cod. 191, f. 12' ; Meichelbeck IL/2, 69, Nr. 111. 


294. 


(1272), 25. Mai, Padua. Cuniga, Witwe nach Ritter Tyso „de Campo sancti 
Petri“ und ihr Sohn Tyso benachrichtigen Bischof Konrad von Freising von 
der Belehnung mit Godego für den Letzteren und danken ihm dafür. 


Uenerabili ac reuerendo in Christro patri domino suo intima 
semper deuocione colendo domino Chunrado dei gratia ecclesie 


318 
Frixigensis episcopo dignissimo Cuniga relicta olim magnifiei militis , 
domini Tysonis de Campo sancti Petri et mater Tysonis nouelli quon- 
dam domini Tysonis filii ipseque Tyso eius filius reuerencias subditas 
et deuotas. Ecce paternitati uestre tenore presentis facimus mani- 
festum, quod prudens reuerendus uir dominus Albertus de Euna) 
ecclesie uestre Frixigensis canonicus iuxta mandatum sibi commissum 
per uestras patentes literas me Tysonem predietum olim domini 
Tysonis filium de Gudieo eiusque pertinent(iis), iuribus et ap- 
pendieiis iure feudi proud ( !) quondam bone memorie pater meus in- 
uestitus olim fuerat habueratque et possederat, inuestiuit debitumque 
fidelitatis iuramentum audiuit solempniter et suscepit. Insuper ego 
Tyso nouellus supradictus recognosco presentibus, me debere ser- 
uare fidelitatem domino meo episeopo Frixigensi sieut uasallus domino 
suo tenetur et nichilominus seruicia sibi impendere citra montes se- 
eundum quod in instrumentis continetur super hoe confectis, quod- 
que etiam illud quod pro feudi recognicione nuncii nostri promiserant, 
in numerata pecunia plene et integre habuit et recepit. Grates igitur 
agentes vberrimas digno patri nos non modo ad que iure fidelitatis 
promisse astringimur, sed ad tantum maiora quantum nos semper et 
nostri tollerare possimus, offerimus uobis uestreque ecclesie et 
suecessoribus obligatos. 

Datum Padue, die vigessimo quinto mensis Madii, XV. indictione. 


Orig., Pgt., mit anhgd. schönem Sigel der Frau, k. Reichsarchiv zu Mün- 
chen; Meichelbeck I1./2, 69, Nr. 112. 


295. 


1973, 5. April, Zeiring. Bischof Konrad von Freising verleiht dem 
Kloster Admont ein Haus in der Neustadt zu Waidhofen und befreit es von 
allen grundherrlichen Steuern. 


Nos Chvnradus dei gratia Frisingensis episcopus notum esse 
uolumus presencium inspectoribus vniuersis, quod eum Chvnradus 
dietus Kriveher tune ciuis fori nostri in Waeidhouen quandam 
domum cum area sita in foro nostro Waeidhouen in loco qui 
dieitur Ciuitas noua, iuxta portam que ducit uersus Amsteten, quam 


] Vielleicht Enna ? 












































319 


domum idem Chvnradus iure quod dicitur purchrecht, tenuit et 
possedit.a nobis, ad manus nostras libere resignauit, nos ob merita 
et dilectionem venerabilis in Christo domini Al. abbatis et di- 
lectorum in Christo frátrum monästerii Admontensis eandem domum 
cum area iure predicti fori nostri quod dieitur purehrecht 1), | ipsi 
abbati et conuentui Admontensi perpetuo contulimus possidendam 
sub hae forma, ut nullas idem abbas ue! conuentus stevras uel 
censum aliquem de ipsa domu vel area nobis vel'nostris suc- 
cessoribus inposterum persoluere teneantur, hiis saltem exceptis 
que pro communi necessitate predicti fori nostri et pro reparatione 
poncium vel viarum et aliarum necessitatum ingruencium pro tem- 
pore necessaria fuerint vel etiam oportuna, in quibus inquilinus eius- 
dem domus uel ipsi pro eo cum aliis eiuibus predicti fori nostri 
contribueionem debitam facient sicut decet, et nos inquilinum ipso- 
rum quem, ibidem pro suo. beneplacito instituerint, in nostram reci- 
| piemus. graciam specialem. In euius tradieionis nostre perhenne 
testimonium presens seriptum predictis. abbati et conuentui tradi- 
dimus nostri sigilli munimine roboratum..Datum apud Zirik, anno 
domini M. CC. LXX. tercio, nonis Aprilis. 


Aus Orig. ehmals zu Admont in Absehr. des st. Landes-Archives zu Graz; 
aus fehlerhaft. und unvollständ. Codex * ahgedr. Jahrb. f. L.-Kunde von Nieder- 
Österr, I. 96, Nr. 21. 


296. 


1273, 19. April, Innichen. Graf Albert von Görz und Tirol fordert alle 
seine Leute auf, den Bischof (Konrad) von Freising auf der Reise zu ihm 
unbehelligt ziehen zu lassen. 


Al. comes Gorycie et Tyrolensis et ecclesiarum Aquilegensis, 
. Tridentine et Brixinensis aduocatus vniuersis amicis et fidelibus suis 
salutem et plenitudinem omnis boni. Quia dilectum dominum et ami- 
cum nostrum venerabilem episcopum Frisingensem inuitauimus dili- - 
genter habentes neccessario sibi loqui, vniuersitatem vestram requi- 
rimus et rogamus omni diligencia et effectu, vt in nullo ipsum ledere 





] Irrig perchrecht. 


320 


presumatis, sed sibi et omnibus secum venientibus exhibeatis omnem 
quam potestis, reuerenciam et honorem tanquam illud nobis persona- 
liter faceretis, siquis vero secus faceret, nobis reputaremus illatum. 
Datum in Intieena, anno domini M.. CC. LXX, IIL, XIII kal. Maii. 


Cod. 191, f. A8', k. Reichsarchiv zu München; Meiehelbeck I1./2, 71, 
Nr. 115. 


397. 


1273, 25. Oect., Laibach. Ulrich von Hasbach, Landeshauptmann in 

Krain, beurkundet, dass Grifo, Konrad von Lack u. a. Genannte sich dem 

Bischofe Konrad von Freing für Leonhard von Gutenberg: im Betrage von 
200 Mk. Laibacher Münze verbürgt hätten. 


Nos Vlrieus de Habspach capitaneus Carniole et Marchie notum 
facimus vniuersis presencium noticiam habituris, quod viri discreti 
domini Grifo, Chvnradus de Lok, Chvnradus Gallo et Engelochus (!) 
de Walde occasione captiuitatis Lienhardi de Gvtenbereh sub pena 
ducentarum marcarum Laibacensis monete domino nostro Chvnrado 
venerabili episeopo Frisingensi coram nobis constituti fideiussoriam 
prestiterunt caucionem pro eo, quod ipse Lienhardus a curia eius- 
dem domini nostri episcopi non debet recedere sine sua licencia 
speciali, hoe etiam adieeto quod dictus Lienhardus perpetuam amici- 
ciam que vulgo vrue dicitur, pro se et omnibus amieis suis prefato 
domino nostro episcopo ac vniuersis suis seruitoribus et ministeria- 
libus eeclesie Frisingensis sub periculo amissionis aliarum ducenta- 
rum marearum pro quibus etiam memorati viri fideiusserunt, inui- 
olabiliter obseruare tenebitür sicut decet, alioquin dieti fideiussores 
in pena vel penis sepe dicto domino episcopo .tenebuntur ifa si 
forte prelibatus Lienhardus uel sui amici in vno vel alio articulo 
predictorum excesserint quemadmodum est expressum. Datum Lai- 
baci, anno domini M. CC. LXXIIL, VII. exeunte Octobre. 


Cod. 191, f. 14, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeek IL/2, 71, 
Nr. 116. 











. 321 


298. 


1273, 13. Nov., Lack. Bischof Konrad von Freising beurkundet, dass 

Ritter Rüdeger, Amtmann zu Innichen, gewisse von ihm verpfändete Liegen- 

schaften zurückgestellt und dass die übrigen zu dem alten Pfandbetrage von 
470 Pfd. Veroneser Pfennigen ihm versetzt blieben. 


Nos Chvnradus dei gracia Frisingensis episcopus notum esse 
volumus presencium inspectoribus vniuersis, quod cum Rudgerus 
miles offieialis noster in Intica quasdam possessiones nostras in 
offieio suo pro quadringentis et septuaginta libris Veronensium par- 
uulorum obligatas sibi a nobis nomine pignoris ad suos vsus diucius 
tenuisset, idem zelo motus iusticie ex consilio deliberato quasdam ex 
ipsis possessionibus dimisit libere nostris vsibus absolutas, videlicet 
duas hvobas in Ratesperch soluentes in prouentibus annuis viginti- 
quatuor libras Veronensium paruulorum, vnam hubam in Viersach 
deeem libras Veronensium paruulorum et tredecim shót soluentem 
annuatim, neenon dimidiam hubam que dicitur des Zandes hub sol- 
uentem sex shót et dimidium et quinque libras Veronensium paruu- 
lorum, item vnum molendinum in Niderndorf et quoddam predictum 
in Meilstat, que soluunt vi libras Veronensium paruulorum annuatim, 
item vnum quartale apud Niderndorf quod eidem pro quindecim libris 
paruulorum Veronensium fuerat specialiter obligatum, alias autem 
possessiones subseriptas quas cum premissis possessionibus tenuerat 
nomine pignoris obligatas, que tamen in prouentibus annuis quinqua- 
ginta libras Veronensium paruulorum non excedunt, tamdiu de 
nostra licencia vna cum heredibus suis pro suis vsibus possidebit, 
donee summa quadringentarum et septuaginta librarum Veronen- 
sium paruulorum per prouentus earundem possessionum in totum de 
anno in annum fuerit euacuata, ita quod singulis annis de prefato 
debito quinquaginta libras Veronensium paruulorum tenebitur defal- 
care. Quo debito quadringentarum et septuaginta librarum in totum vt 
pretactum est, euacuato, eedem possessiones ad ecclesiam nostram 
libere reuertentur. Svnt autem hee possessiones quas tenebit pro 
debito prenotato, due svai(ge apu)t Intieam valentes in caseis tri- 
ginta libras Ver(onensium) paruul(orum annuatim et) molendinum 
ibidem (quod soluit sex porcos maiores et duos minores) valentes 

Fontes. Abth. Il. Bd. XXXI. 21 


322 


(quinque libras et dimidiam Veronensium paruulorum) et molen- 
dinum in Virsach (quod soluit tres libras et dimidiam Veronensium 
quouis anno et ad) hee quinque porcos maiores et quatuor minores 
in Hof et aput molendina in Grats valentes nouem libras et dimidiam 
Veronensium, quos porcos eidem de nouo ad complementum quin- 
quaginta librarum Veronensium duximus obligandos. Preterea nos ad 
peticionem et instanciam prefati R. hane sibi concessimus graciam 
specialem, vt minores decimas aput Intieam teneat et possideat 
pro suis vsibus de nostra liceneia tempore vite sue, ita tamen quod 
per huiusmodi nostram concessionem nec pauperibus, nec capitulo 
Iticensis eeclesie, nee granario nostro, nee in hiis que ad coquinam 
nostram consueuerunt ministrari, aliquot debeat preiudicium gene- 
rari. Acta sunt hee anno domini M. CC. LXXIIL, ydus Nouembris 
aput Lok. In cuius rei testimonium presentem cedulam nostri et pre- 
fati Rudgeri sigillorum voluimus munimine roborari. 


Cod. 191, f. 11, mit durch Feuchtigkeit verblassten Stellen, ergänzt aus 
Meichelbeck II./2, 71, Nr. 117; k. Reichsarchiv zu München. 


299. 


1263, 14. Nov., Lack. Heinrich von Schärfenberg stellt gegen Bezahlung 
der Pfandsumme die ihm versetzten Orte „Sigendorf“ und „Roedliebessiez“ an 
Bischof Konrad von Freising zurück. 


Ego Heinricus de Saerfenberch notum esse cupio vniuersis ad 
quos peruenerit presens seriptum, quod cum ego villas in Sigendorf et 
Rvedliebessiez eum aliis possessionibus quas quondam Perhtoldus de 
Loggewitz a Frisingensis ecelesia tenuit in feodum 'nomine pignoris, 
pro quinquaginta mareis Landestrostensium denariorum a reuerendo 
domino Chvnrado Frisingensi episcopo pro meis vsibus tenuissem 
diucius obligatas, idem dominus episeopus de eadem summa pecunie 
michi plenarie satisfecit, quo protextu et occasione predictas villas 
sev possessiones provt eas tenui et possedi nomine pignoris, prelibato 
domino episcopo et ecclesie Frisingensi dimisi absque omni condi- 
cione integraliter absolutas, tenore presencium protestando me nichil 
iuris habere de cetero vel heredes meos in possessionibus prenotatis. 
In euius rei testimonium presentem cedulam mei sigilli munimine 
volui roborari. Acta sunt hee anno domini millesimo CC. LXX tercio, 








323 


XVII. kal. Decembris apud Lok. presentibus testibus sübnotatis H. 
venerabili preposito Isinensi, magistro Hermanno notario curie Fri- 
singensis et magistro Vl. et domino Willehelmo notario, Johanne 
Suanone et Jacobo genero ipsius et aliis quampluribus testibus 
fidedignis. | | 


Orig., Pgt., anghgtes. Sigel abgeschnitten, k. Reichsarchiv zu München; 
*bend. Cod. 191, f. 13; Meichelbeck Il/2, 72, Nr. 118. 


300. 


1273, 20. Nov., Lack. Bischof Konrad von Freising verleiht dem Priester 
Gotfrid, Vicar xu Lack, dessen Tóchtern Margareth und Katherina, dann 
. deren Mutter Golderun eine Hube bei Lack. 


Nos Chunradus dei gracia episcopus ecelesie Frisingensis 
notum esse volumus preseneium inspeetoribus vniuersis, quod nos 
Gotfrido sacerdoti vicario in Lok quem propter sua merita fauore 
prosequimur speciali et duabus suis filiabus Margarete videlicet et 
Katherine, neenon matri earundem Golderune mansum unum situm 
apud Lok quem nunc exeolit quidàm Vrbanus nomine et pueri fratris 
"eiusdem, concessimus et locauimus ad annuum censum videlicet 
quadraginta denariorum Laybacensium perpetuo ex colendum, volen- 
tes ut quamdiu predietus census quadraginta denariorum Laybacen- 
sium fuerit officiali nostro a predietis omnibus uel altero ipsorum 
superstite annis singulis persolu(i)tur, tamdiu ipsum mansum uel 
omnes uel'quieunque ex ipsis superstes fuerit, teneant et exco- 
lant pro sue libito voluntatis, nee quiequam ab ipsis uel ab aliquo 
ipsorum extra ordinem nomine stevre uel exaccionis cuiuslibet pre- 
textu eiusdem hube in posterum exigetur, nisi census quadraginta 
denariorum Laybacensium prenotatus. Adieimus etiam, vt quamdiu 
eandem hubam uel mansum tenuerint ue] excolunt, in pratis, pascuis 
et siluis, quemadmodum alii homines prediorum nostrorum pro se et 
suis animalibus habeant eommunionem. In euius rei testimonium 
presentem eedulam conseribi iussimus et nostri sigilli munimine 
roboratam (!). Datum apud Lok, anno domini M. CC. LXX. tercio, 
XII. kalendas Decembris, presentibus testibus subnotatis, Wilhelmo 
notario nostro in Lok, Martino officiali nostro, Wolfoldo precone, 
Hermanno nuncio et aliis viris quampluribus fidedignis. 

Cod. 191, f. 130, k. Reichsarehiv zu München; Meichelbeck II./2, 73, Nr. 119. 

21* 








324 


301. 


1273, 31. Dee., Brünn. König Otakar bestätiget die Gerichtefreiheiten des 
Freisinger Hofes zu Wien, dessen Bewohner und Unterthanen und trägt seinen 
Beamten sämmtlich auf, diese zu wahren. 


O. dei gracia Bohemie rex, dux Austrie, Styrie et Karinthie, 
marchio Morauie, dominus Carniole, Marchie, Egre ac Portusnaonis 
vniuersis presencium noticiam habituris salutem cum plenitudine 
omnis boni. Cvm libertates et iura domus venerabilis episcopi Frisin- 
gensis site in Wienna et dotis eapelle domus eiusdem publieis in- 
strumentis domini Friderici quondam ducis Austrie bone memorie 
priuilegiata a nobis et a nostris affectemus illesa in omnibus et per 
omnia eonseruari, volumus et singulis nostris scribis, efficialibus, 
iudicialibus (1) ac aliis procuratoribus qui pro tempore fuerint, sub 
optentu gracie nostre damus strieto strietius in mandatis, quatenus 
easdem libertates et iura per dieti F. priuilegiorum indieia dicte doti 
ae domui sie tradita et concessa modis omnibus quibus possint ser- 
uare studeant inconcussa, summopere precauendo ne homines resi- 
dentes in eadem dote occasione aliqua trahantur in iudieium coram 
ipsis uel aliquo ipsorum aut alias molestentur exactionibus indebitis 
ab hominibus uel aliis subditis eorundem, sed permittatur vt coram 
dieto episcopo vel suis officialibus stent iuri in omnibus causis sey 
questionibus eontra eosdem homines emergentibus, preterquam in 
eausis sanguinis siue mortis que nostro debent iudicio reseruari. 
Datum Brunne, anno domini M. CC. LXXIIIL, pridie kalendas Januarii. 


Cod. 191, f. 22, k. Reiehsarehiv zu München; Meichelbeck IL/2, 74, 
Nr. 122. 


302. 


1974, 11. Jänn., Wien. Bürger Go220 von Krems reversirt gegen Bischof 
Konrad von Freising betreffs der auf 5 Jahre ihm verpachteten Donaufähre 
bei Holenburg. — 


Ego Gozzo de Kremsa notum esse cupio preseneium inspectori- 
bus vniuersis, quod dominus Ch. episcopus Frisingesis passagium in 








325 


Holnburch eum suis obueneionibus ab octaua Epiphanie domini vsque 
ad festum Pentecostes venturum proximo et ab inde per quinque 
annos michi vendidit et locauit, protestans quod elapsis predictis 
quinque annis idem passagium ad ipsum episcopum et eeclesiam 
suam eum omnibus suis obuencionibus libere reuertetur, qualibet 
contradietione non obstante. Datum Wienne, anno domini millesimo 
CC. LXX. quarto, III. idus Januarii. 


Cod. 191, f. 60, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1[/2, 73, 
Nr. 120. 


303. 


1274, 13. Febr, ..... Alheit von Reinsberg vergleicht sich mit Bischof 
Konrad Il. von Freising wegen der Burg Randeck und anderer durch den Tod 
" ihres Mannes Engelschalk erledigter freisingischer Lehen. 


Ich Alheit von Reinsperch witeb hern Engelschalkes von Reins- 
perch tvn allen den kvnt die disen brief ansehent, daz ich den crick 
den ich mit minem herren dem bischof Chvnrat von Frisingen Yber 
daz havs ze Randek het vnd Yber daz vrbor, cehenten vnd manshatt, 
also ez zv dem vrbor ze Randek gehóret vnd gehóren shol, vnd auch 
Yber ander manshaft div in mines herren des bishoffes luzze leit ze 
Vdmaruelt vnd andersva, gesuechet und vngesuechet, daz ich im vor 
hete nach mines wirtes tode, also geslihten han vnd zerfvret nach 
sinen genaden, daz ich dar gie vnd in sin hant gap allen den erick 
vnd allez daz reht, des ich auf daz guet, daz da hie vor genant ist 
iach oder geichen mohte vnde darvon stuent vnvershaeidenlichen vnd 
daz er mir die genade tet naeh sines rates wisunge, daz er mir daz 
vrbor vnd die purk, zehenden vnd die manshaft ze Randek gelihen 
hat ze einem leipgedinge ze min eines leibe vnd niht fírbaz, also div 
Sliffach genbalp get vnd niht fürbaz, also obe ich einen wirt nem 
oder kint gewinne, daz div nihtes niht rehtes nach minem tode auf 
daz guet daz da vor benennet ist, shülen iehen wan daz ez sacehant 
an daz gotezhavs ze Frisingen vreilich an allen criek shol gevallen. 
Darzv han ich minem herren dem bishof geheizzen bi minen triwen 
also ich sweren shol, daz ich des vrbores, noch des cehenden, noch 
der manshaft ze Randek also si dar gehöret nihtes niht an werden 
shol weder mit verkavffen, noch mit versetzen, noch mit deheinen 


326 


anderen dingen, vnd ob ich daz tete wider min gelübde, daz shot 
dehaeine stete haben vnd darzv shol ich von dem rehte des ich an 
dem leipgedinge gih, gaenzlich sin gevallen. Swaz aber der anderen 
manshaft ist die her Engelshaleh min wirt von dem goteshavse ze 
Frisingen het disehalp der Sliffach ze Udmarvelt vnd anderswa auf 
des goteshavses aeigen von Frisingen, da bin ich gar von gestanden 
vnd han mich sin vereigen, also daz di selben manshaft min herre 
der bishof haben shul an eriek ebiclichen vnd sin nachcomen. Darzv 
nach miner bet vnd naeh minem haeizze hat Wlvinger der auf dem 
havse ze Randek sitzet minem herren dem bishof gehaeizzen bi sinen 
triwen also er sweren shol fur sich vnd für siniv kint, ob er oder 
siner kinde deheinez mich vberleben, daz div dem lehen der pYrge ze 
Randek vnd des lehens des si habent daz z$ der pfrge gehöret, 
niedert nachvolgen, wan datze minem herren dem bishof oder datze 
sinem nacheomen. Vnd dar vmme daz dirre satz vnd disiv verebe- 
nunge zwishen minem herren dem bishof vnd mir dester grözer stete 
hab. han ich disen brief gegeben mit meinem hangenden insigel. 
Disiv verebenunge ist geshehen des iares do Christes gebYrte was 
tausent zweihundert vier vnd sibencek jar, an dem drieehendem tag 
eingehendes Hornunges. Bi der verrihtegung sint dise gezivge ge- 
wesen, min herre abbet Ruedolf vnd her Purkart der custer von 
Sitansteten, probst Heinrich von Isn, magister Herman vnd magister 
Vlrich mines herren des bishoffes sheriber, her Heinrich der pfarrer 
von Gemnik, her Marquart Privhauen vnd her Vlrieh von LYhsnik 
zwen reiter, her Otte von Volkenstorf ein dienstman von Osterrichhe, 
Ul. vnd Friderich ewen gepruder von Shaffervel, Heinrich vnd Mar- 
quarit vnd Fridrieh von LYhsnik, Jubart von Vdmaruelt, Ott von 
Mitterchirchen, Chvnrat der seriber von Waeidhouen, Haeinrich 
Ponhalm , Wlvink von Randek, Ott der Havener, Wernhart Werder, 
Reicher Wolfstern, Al. von Windishdorf, Gugginger, Otto, Livpold, 
Al. des ammannes sun hern Liupoldes, cwen Grezzenperger, der 
Pibr. vnd ander piderbe leYte. 


Orig., Pgt., 2 anhgde. Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarehiv zu 
Wien; Meichelbeck IL/1, 81; Font. rer. Austr. IL/1, 169, Nr. 1. 





327 


» 


304. . 


1274, 25. Febr, Waidhofen. Bischof Konrad von Freising bestätigt . 


der Capelle i in seinem Hofe zu Wien und deren Priester neuerdings den Besitz 
der Hofstätten, welche an dieses Haus stossen. 


Nos Chunradus dei gratia Frisingensis episcopus tenore pre- 
sentium profitemur et seire uolumus vniuersos presentium notitiam 
habituros, quod cum per informationem fide dignorum quamplurium 
. instructi simus plenius et edocti, quod omnes aree extrinsece iuxta 
murum domus. nostre in Wienna situate et eidem domui contigue ad 
dotem eapelle ipsius domus pertineant pleno iure, ecce ut eiusdem 
eapelle iura salua (et) integra permaneant et illesa et ne aliquis lai- 
eorum in eisdem areis et in aliis dotem dicte capelle siue domum 
respicientibus quiequam iuris sibi possit aliquatenus vendicare, Hein- 
rieo notario reetori prediete capelle omnes areàs pretactas et alias 
que forte prius collate non fuerant, nune de nouo contulimus et eas ob 
remedium salutis anime nostre diete capelle tradidimus libere propter 
deum, volentes vt ammodo perpetuo sepedicte aree deseruiant usibus 
illius, qui pro tempore rector fuerit capelle memorate. Et in huius 
traditionis perenne testimonium prefato Heinrico suisque successoribus 
presentes tradidimus nostri sigilli munimine roboratas. Datum Waid- 
houen anno domini millesimo CC. LXX. quarto, quinto kalend. Martij. 


Orig., Pgt., anhgdes. Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien ;. Meichelbeck IL/2, 73, Nr. 121; Font. rer. Austr. II./1, 170, Nr. 2. 


305. 


1274, 17. April, Graz. König Otakar von Böhmen u. s. w. bestätigt und 
inserirt dem Bischofe Konrad von Freising das „Landesgerichtsprivileg Herzog 
Ulrichs von Kärnthen für die freising. Güter in der Windischen Mark. 


Nos Ottacharus dei gracia Boemie rex, dux Austrie, Styrie et 
Karinthie, marchioque Morauie, dominus Carniole, Marchie, Egre ac 
Portus Naonis constare uolumus vniuersis tam presentibus quam 
futuris, quod litteras auuneuli nostri karissimi domini Viriei dueis 
Karinthie recordacionis inclite nobis ex parte domini Ch. venerabilis 


328 


Frisingensis episcopi presentatas uidimus et recepimus sigillo integro 
sub hae forma: 


Folgt nun die Urkunde Herzog Ulriehs von Kärnthen betr. der Gerichts- 
barkeit auf freising. Gütern ddo. 1265, 14. Juni, s Johann bei Neudeck 
(Nr. 244). , 


Quia igitur gracias factas per principes ecclesiis kathedralibus 
et aliis piis locis obseruari expedit et horum maxime qui nobis 
idempuitate sanguinis sunt coniuncti, nos volentes ob reuerenciam et 
honorem beate Virginis gloriose que dicte Frisingensis eeclesie 
dinoscitur esse domina et patrona, huiusmodi graciam per nostros 
inuiolabiliter obseruari, vniuersis nostris procuratoribus, .... capita- 
neis, officialibus, iudicibus et theolenariis per Carniolam et Marchiam 
quieunque pro tempore instituti fuerint, inhibemus firmiter nostre 
gracie sub obtentu, quatenus nullus hane nostre et dicti ducis con- 
cessionis graciam ausu temerario presumat infringere in parte aliqua 
uel mutare. Quieunque uero contra huius inhibicionis nostre man- 
datum aliud presumserit faciendum, in illum tanquam in mandatorum 
nostrorum temerarium contemptorem animaduersionis nostre aeri- . 
moniam taliter conuertemus, quod cedere poterit aliis in exemplum. 
Et ut premissa omnia perpetue firmitatis robore perseuerent, prefato 
domino episcopo has patentes dedimus litteras sigillorum nostrorum 
munimine communites. Dat. apud Graetz, anno domini M. CC. LXX. 
quarto, XV. kal. Maij. 


Orig., Pgt., anhgdes. Münzsigel in Fragment, k. Reichsarchiv zu München; 
ebend. Cod. 191, f. 1'; Meichelbeck II./2, 70, Nr. 113. 


306. 


"1974, 24. Oct., „Piezka“. König Otakar von Böhmen überträgt das Land- 
gericht auf dem Gebiete von Lack gegen Zahlung jährlicher 12 Mark Pfennige 
dem Bisthume Freising. ' 


Ottacharus dei gratia Bohemie rex, dux Austrie, Styrie et 
Karinthie, marchio Morauie, dominus Carniole, Marchie, Egre ac 
Portusnaonis omnibus in perpetuum. Sublimitate regia decorati a deo 
in euius dependent manibus eorda regum, tenemur pretextu regie 
precelleneie nobis innate necessitates pauperum sub ditione nostra 











| 329 


degentium respicere ac dei nostro aliquod relaxando liberaliter 
ipsorum indigentias releuare, ut illo uero Samaritano redeunte cen- 
tuplum teste ewangelica veritate accipere mereamur. Hine est quod 
intuitu virginis gloriose patrocinium obtinentis in eeclesia Frisingensi, 
nec non eontemplacione persone reuerendi in Christo patris domini 
Chunradi venerabilis episcopi eiusdem ecclesie qui nobis gratis 
obsequiis in quibuslibet necessitatibus placuit atque placet, ipsi 
domino episcopo omnibusque suis successoribus in ecclesia Frisin- 
gensi per totum predium Lok dietum quod in Carniola situatum ad 
ipsam ecclesiam inmediate dinoscitur pertinere, vtpote in oppido 
Lok, foro ac vniuersis bonis seu possessionibus videlicet tam Lengen- 
velt, Oeroglach, quam Drashis eum monte sancte Margarete et aliis 
omnibus ad idem predium spectantibus, cultis et ineultis, iudicium 
prouineiale scilicet homicidii, vvlneris, effusione sanguinis, rapine, 
furti, raptu seu violenta oppressione virginum et mulierum, con- 
fractione domorum et in aliis causis criminalibus et eiuilibus quibus- 
eunque tradidimus et tradimus, donauimus et donamus de plenitu- 
dine fauoris regii perpetuo possidendum , ut inhabitantes idem 
predium qui nobis inseiis et inuitis occasione predieti prouineialis 
iudicii angarias ,. perangarias et exactiones plurimas pertulerunt, am- 
modo respirantes ab hiis optata quiete gaudeant et votiua rerum 
opuleneia perfruantur, hae nempe conditione addita quod annis 
singulis in die beati Martini nobis uel nostris heredibus seu aliis 
legitimis suecessoribus siue capitaneis uiees nostras in Carniola 
gerentibus uel fungentibus partibus eorundem . duodecim. marcas 
Laybacensium denariorum nomine pensionis dieti prouincialis iudieii 
de oppido et predio in Lok et Lengenvelt persoluant. eo tenore quod 
et nos in predictis causis nullum nobis iudieium assumamus quod- 
que suceessores nostri hereditarii seu alii legittimi seu capitanei a 
nobis vel ab ipsis quieunque fuerint pro tempore substituti, per se 
uel ipsorum subditos iudiees precones sev officiatos alios quoeun- 
que nomine censeantur, super memoratis bonis, possessionibus et 
hominibus in predio Lok nullam iurisdietionem seu auctoritatem 
iudieiariam in aliqua causarum predietarum exereere presumant, sed 
predicto domino episeopo et omnibus ipsius suecessoribus qui pro 
tempore fuerint, plena sit facultas et potestas et lieeneia libera in 
predietis oppido et possessionibus predii in Lok causa huiusmodi 
iudieii exercendi eligere et electum constituere seu preficere 


330 


prouineialem iudicem quem suis hominumque suorum inibi degentium 
comoditatibus nouerint expedire, eundemque mutare et destituere 
pro eorum beneplaeito voluntatis. Ne igitur per nos uel nostros 
heredes aut suceessores: quoslibet huiusmodi nostra donacio inmutari 
valeat in posterum vel infringi, presens instrumentum prefato domino 
episcopo suisque successoribus vniuersis dedimus duplieis nostri 
sigilli munimine roboratum , presentibus testibus subnotatis, videlieet 
domino Heinrico illustri duce Bawarie eonsanguineo nostro, Sifrido 
de Sigenhouen, Greymoldo de Preisingen, Wimaro dieto Vrumesel 
ipsius ducis eonsiliariis, Andrea camerario regni Boemie, Purchardo 
marschalco regni eiusdem, Vlrieo pincerna de Hauspach capitaneo 
Carniole et Marchie, Zmylone purehrauio de Vetowe, magistro Hein- 
rico preposito Werdensi, magistro Vlrieo plebano Wiennensi protho- 
notario nostro et magistro Hermanno canonico ecelesie saneti Andree 
in Frisinga ae alis quampluribus fidedignis. Aetum et datum in 
Piezka, anno domini millesimo ducentesimo septuagesimo quarto, 
nono kalendas Nouembris. 

Orig., Pgt., anghgt. Sigel abgerissen, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staats- 
archiv zu Wien; daraus Font. rer. Austr. 1[/1, 172, Nr. 4; dem Orig. ylehztge. 


Abschr. in Cod. 191, f. 141, k. Reichsarchiv zu München; daraus Meichelbeck 
11/2, 74, Nr. 124. 


307. 


— 1975,17. April, Lienz. Graf Albrecht von Görz und Tirol stellt die Be- 
dingungen der Wechselheirathen zwischen seinen und des Bisthums Freising 
| Ministerialen fest.. 

Nos Albertus dei gracia comes Goricie ac Tyrolis et eeclesia- 
rum Aquilegensis, Tridentine ac Brixinensis aduocatus notum esse 
uolumus presencium inspeetoribus vniuersis, quod nos cum reueren- 
do in Christo patre domino Chvnrado episcopo ecelesie Frisingensis 
ad ampliandum fedus amicicie inter ipsum dominum episcopum et 
nos talem promissionem fecimus sev contractum, videlicet ut homines 
nostri cuiuseunque sexus extiterint aut condicionis, eum hominibus 
ipsius domini episcopi lieite contrahere valeant inter se matrimonium 
sub hae forma, ita ut pueri utriusque sexus qui ex huiusmodi matri- 
monio fuerint procreati, inter ipsum dominum episcopum suecessores- 
que suos et nos nostrosque progenitores (!) sev heredes maseulos ac 








331 


feminas in posterum equaliter diuidantur et hoc idem in matrimoniis 
inter homines ipsius domini episcopi et nostros ante hec tempora 
contractis. et pueris ex illis procreatis volumus inviolabiliter obseruari. 
In cuius quidem rei testimonium et euidenciam cereiorem presens in- 
strumentum seribi fecimus et nostri pendentis sigilli robore confir- 
mari. Actum in Luenz, anno domini millesimo dueentesimo septua- 
gesimo quinto, indictionis tercie, quinto deeimo kalend. Maii. 


Orig., Pgt., anhgdes. verletztes Reitersigel , k. Reichsarehiv zu München. 


308. 


1275, 14. Juli, Burg Lack. Wernher, Sohn wetland Wernhers von Lack, 
begibt sich auf genannte Bedingungen hin wegen verübter Frevel in die Gnade 
| Bischof Konrad’s von Freising. 


Notum sit vniuersis tam presentibus quam futuris, quod ego 
Wernherus filius quondam dominus Wernheri de Lok pro excessibus 
quos contra metuendum dominum meum Chunradum venerabilem 
episcopum Frisingensem et suos me recolo perpetrasse, ipsius 
domini mei gratie me tradidi et subieci, volens omnem penam subire 
humiliter et deuote quam idem dominus meus episcopus pro eisdem 
meis excessibus perpetratis michi decreuerit irrogandum, et nichilo- 
minus portionem hereditatis mee que aut iure proprietario aut feodali 
titulo me contingit, tali conditione in ipsius domini mei episcopi 
tradidi gratiam et potestatem, usufruetibus michi reseruatis. Quod si 
forte penam quam memoratus dominus meus episcopus super huius- 
modi excessibus meis michi duxerit imponendam, subire contuma- 
eiter recusarem, ex tunc ab eadem portione mee hereditatis penitus 
cecidissem, eadem etiam portione cum usufructibus ad ipsum domi- 
num meum episcopum deuoluta, et sub testimonio presentium con- 
fiteor quod consimili pena puniri debeo, si super futuris excessibus 
quemadmodum predietum est, ineorri(gi)bilis inuenirer. In cuius rei 
testimenium presentem litteram iussi conscribi et mei sigilli penden- 
tis munimine consignaui et nobilis et egregii viri domini Vl. pincerne 
de Habspach capitanei Carniole et Marchie, magistri Heinrici 
Werdensis prepositi sigillis pendentibus uolui consignari. Acta sunt 
in eastro Lok, anno domini millesimo, CC. LXXV., pridie idus Julii, 
presentibus testibus subnotatis, videlicet magistro Heinrico preposito 


332 


Werdensi, magistro Hermanno canonico Frisingensi, domino Vlrico 
pincerna de Habspaeh capitaneo Carniole et Marchie, domino Gri- 
fone de Reutenbereh, domino Walthero Vngaro, domino Ortolfo de 
Meingocpureh, domino Gerloeho de Stein et aliis quam pluribus 
fidedignis. 


Orig., Pgt., 3 anhgde. ziemlieh verletzte Sigel, k. Reichsarchiv zu Mün- 
chen; Meichelbeck IL/2, 76, Nr. 125/2. 


309. 


1275, 16. Dec., Lack. Bischof Konrad von Freising versóhnt sich mit 
Dietmar von Greifenfels betreffs der gegenseitig sich zugefügten Schäden nach 
dem Spruche eines genannten Schiedsgerichtes. 


Nos Chunradus dei gratia Frisingensis episcopus notum esse 
uolumus vniuersis ad quos peruenerit presens seriptum, quod cum 
inter nos et ecclesiam nostram ex una parte et virum diseretum 
Ditmarum de Grifenuels ex altera super diuersis dampnis, iniuriis et 
grauaminibus que nobis ab ipso D. et suis seruitoribus sibique a 
nobis et nostris hominibus mutuo et uicissim dicebantur illata, orta 
esset hiue inde materia questionis, nos ad tollendam omnem litem 
sev eontentionem que sibi et hominibus suis contra nos et nobis 
hominibusque nostris contra ipsum super hijs competere uidebatur 
indifferenter, concorditer eum ipso in venerabilem fratrem magistrum 
Heinrieum prepositum Werdensem et in dominum Rachwinum de 
Wipaco militem duximus tamquam in arbitros compromittendi, pro- 
mittentes fide data uice sacramenti tam nos pro nobis et hominibus 
nostris, quam idem D. pro se et hominibus, amicis et seruitoribus 
suis, vt quicquid predicti duo arbitrentur super omnibus premissis 
inter nos ad perpetuam amiciciam faciendam, hoc ratum a nobis 
utrisque seruaretur atque firmum, Sane predieti arbitri dampnis sev 
grauaminibus utriusque partis diligentius consideratis et inspectis 
inter nos et ipsum D. sunt taliter arbitrati, vt uniuersa dampna sev 
grauamina qualitereumque et quandocumque predicto D. per nostros 
et nobis hominibusque nostris per ipsum et suos sint commissa, 
extineta debeant esse hine inde et mutua recompensacione sublata, 
ita quod neuter nostrum contra alterum uel contra homines alterutrius 
de hiis que inter nos et ipsum D. hucusque fuerant, in questione 


333 


aliqua competere debeat. aetio uel querela. Insuper omnes promissi- 
ones sev cautiones fideiussorie et inimicitie que occasione predicte 
dissensionis contraete sunt inter homines nostros et predicti D., de 
medio debeant esse sublate nosque cum ipso et ipse nobiscum erimus 
in perpetua concordia et in pace. Ad hec vt sepedietus Ditmarus ad 
nostrum obsequium feruencius obligetur, nos sibi ex mera liberalitate 
xxxvi marcas Aquilegensium antiquorum dare promisimus quas eidem 
D. persoluere tenebimur in festo Georii proximo nune venturo, 
nichilominus recipientes ipsum in nostram specialiter graciam et 
fauorem. In huius itaque arbitrii euidens testimonium presentem 
cedulam conscribi iussimus et ipsam nostri et predictorum arbitro- 
rum ac ipsius Ditmari uolumus sigillorum muuimine roborari. Datum 
et acetum aput Lok, anno domini millesimo CC. LXXV., XVII. kal. 
Januarii. 


| Orig., Pgt., von 4 angehgt. Sigela 3 — das Rahwins von Wippach ausge- | 
nommen — ziemlich erhalten vorhanden, k. Reichsarchiv zu München; ebend. 
Cod. 191, f. 8; Meichelbeck IL/2, 76, Nr. 125/1. . 


310. 


1276, 1. Mai, Brünn. König Otakar erlässt Bischof Konrad von Freising 
und dessen Nachfolgern von den freising. Gütern Ulmerfeld, Waidhofen und 
Holenstein den ihm entfallenden Marchfutterhafer. 


Nos Ottakarus dei gracia Bohemie rex, dux Austrie, Styrie, 
Karinthie, marchio Morauie, dominus -Carniole, Marchie, Egre ac 
Portusnaonis notum faeimus vniuersis tam presentibus quam futuris, 
quod propter grata et fidelia que reuerendus in Christo pater domi- 
nus Chvnradus venerabilis Frisingensis episcopus amicus noster 
karissimus nobis sepius inpendit obsequia, eius precibus inclinati 
omnem avenam que wlgariter marichfuter dicitur, que de prediis Fri- 
singensis ecelesie in Vmaruelt (!), Waidhoven et Holnstain nobis ad 
nostra granaria debebat dari annis singulis, de speciali gracia eidem 
domino episcopo et eius suecessoribus inperpetuum harum testi- 
monio duximus relaxandam, volentes pariter et mandantes vt nullus 
proeuratorum, iudicum vel officialium qui pro tempore in terra 
superioris vel inferioris Austrie vel alibi nostro nomine fuerint, 
de cetero huiusmodi avenam siue marichfuter a memorato domino 


334 


episcopo vel a dictorum prediorum officialibus exigat vel requirat. Ne 
vero huiusmodi gracia vel tradieio sepedicto domino episcopo aut 
eius suecessoribus per nos propter sue fidei merita liberaliter et 
fauorabiliter faeta possit a nobis et nostris heredibus uel ab aliis 
inposterum revoeari, in perennem memoriam. presentem paginam 
eidem domino episcopo et successoribus suis tradidimus nostrorum 
pendencium sigillorum munimine roboratam. Acetum et datum aput 
Brunnam, anno domini M. CC. LXX. sexto, kalendis Maii. 


Cod. 191, f. 42, k. Reichserehiv zu München ; Meichelbeck IL/1, 72. 


311. 


1276, 1. Mai. Brünn. König Otakar befiehlt allen seinen Amtleuten, die 

freising. Güter und Unterthanen, deren Verwaltung er mit Zustimmung Bischof 

Konrads von Freising und dessen Abreise wegen der Verwaltung des Propstes 
Heinrich von Wörthsee übergeben habe, in keiner Weise zu belästigen. 


O. dei gratia Bohemie rex, dux Austrie, Styrie et Karin- 
thie marehioqne Morauie, dominus Carniole, Marchie, Egre ac 
Portusnaonis dilectis sibi vniuersis capitaneis, iudicibus et officiali- 
bus sev procuratoribus per Austriam, Styriam, Karinthiam, Carniolam 
. et Marchiam constitutis graciam suam et omne bonum. Vobis sin- 
gulis et vniuersis tenore presencium declaramus, quod de nostra bona 
voluntate pariter et consensu reverendus in Christo pater dominus 
C. venerabilis episcopus Frisingensis amieus noster karissimus se 
pro tempore in partibus Bawarie recipiet pro quibusdam suis arduis 
negociis que dilacionem non capiunt, peragendis, sieut etiam nobis 
nuper aput Brünnam existentibus familiariter et secrete proposuit 
oraeulo viue vocis. Vnde eum idem dominus episeopus tamquam ille 
qui se nostris affectibus et benepacitis conformem reddidit, propter 
cuiuslibet sinistre suspicionis tollendas et abolendas maculas quibus 
forte a suis emulis et inimicis posset circa nos sua innocencia obfus- 
cari, petiuit a nobis eum instaneia quod aliquem de nostris familia- 
ribus et seruitoribus sibi nominatim exprimeremus cuius fidei et dili- 
gencie in eius abseneia committeret castra, municiones et possessio- 
nes quas sub nostri distrietus dominio habet ecclesia Frisingensis, 
cuius ecce precibus inclinati communem et non suspectam personam 
videlieet magistrum Heinricum de Lok venerabilem Werdensem 



































335 


prepositum, dileetum capellanum nostrum de euius examinate fidei 
constantia plenam confidenciam gerimus, nominatim expressimus 
domino episcopo memorato, dantes eidem strictius in mandatis, vt 
se de dictis municionibus et possessionibus ipsius domini episcopi et 
nostro nomine intromitteret atque easdem regeret et teneret, donec 
ad ipsius domini episcopi reditum et aduentum, et qui omnes quere- 
las Frisingensis ecclesie hominum et lesiones et offensas dietarum 
possessionum absente prefato domino episcopo aut in remotis partibus 
eonstituto. ad nostram regalem audienciam deportaret. Vnde vobis 
singulis et vniuersis sub optentu nostre gracie damus strictius in 
mandatis, quatenus sepedietum dominum episcopum in suis castris, 
munieionibus, possessionibus et hominibus quamdiv absens fuerit, 
nullus ex vobis presumat offendere vel grauare, preeipue cum idem 
dominus episcopus nostro nomine easdem possessiones et municiones 
sepedieti magistri H. commiserit potestati, quas propter hoe omni 
prerogatiua et solaeio gaudere volumus tamquam nostris(!). Datum - 
Brünne, anno domini M. CC. LXXVI, kalendis Maii. 


Cod. 191, f. 30' u. 31’, k. Reiehsarehiv zu München ; Meichelbeck II/1, 84. 


312. 


1276, 1. Mai, ..... Bürger Gozo von Krems ernennt seinen Sohn Irnfrid 

und Hudlin von Mailberg zu seinen Sachwaltern in den Verhandlungen mit 

Bischof Konrad von Freising betreffend den Verkauf seiner Güter zu Teiss an 
denselben. | 


Ego Gozzo ciuis in Chrems notum esse eupio presentium 
inspectoribus uniuersis, quod Yrmfridum filium meum et Rudlinum 
de Morperge meos constitui procuratores dans eisdem presentibus 
plenariam potestatem vendendi nomine meo domino Chvnrado vene- 
rabili episeopo Frisingensi vel cuicunque alii possessiones meas 
quas habeo in Teizzae, videlicet duas curias villieates, xiii areas, duo 
beneficia, duo pomeria, laeum sev piscinam ibidem cum passaio et 
quinque insulas cum omnibus iuribus et attineneiis eorundem et cum 
fraetibus exstantibus nunc et futuris, item prouentus passagii in 
Holebureh(!), per tres annos nune futuros eum nauibus et remis, 
prout ego idem passagium per eosdem tres annos poteram possidere, 
ratum et gratum promittens me habere quiequid idem procuratores 


a 





336 . 


cum eisdem possessionibus duxerint ordinandum. Datum anno do- 
mini M. CC. LXXVI., kalendis Maji, harum testimonio litterarum 
mei sigilli munimine roboratarum. 


Orig., Pgt., anhgdes. wohlerhalt. Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staats- 
archiv zu Wien; dann Cod. 191, f. 60, k. Reichsarehiv zu München; Meichel- 
beck 11/2, 77, Nr. 126. 


313. 


1976, 2. Juni, Znaim. König Otakar beurkundet, dass Bischof Konrad 
von Freising genannte Güter zu und bei Teiss von Gozzo und seinem Sohne 
- Irnfrid, Bürgern zu Krems, gekauft habe. 


Nos Otakarus dei gracia Bohemie rex, dux Austrie, Stirie et 
Karinthie, marchio Morauie, dominus Carniole, Marchie, Egre ac 
Portusnaonis, notum esse uolumus presentium inspectoribus vniuersis, 
quod reuerendus in Christo pater amieus noster karissimus dominus 
C. venerabilis episcopus Frisingensis nomine suo et ecelesie sue a 
Goccone et Irnfrido filio suo eiuibus de Kremsa et a procuratoribus 
ipsorum ad hoe deputatis consencientibus heredibus eorundem com- 
parauit iure purchrecht predia subnotata, accedente ad hoe nostra 
licencia pariter et consensu, videlicet in Teicca xiii areas, duo bene- 
ficia, duas curias villieales, pomerium et passagium ibidem, insulam 
aput Marchartsvruar et insulam quondam Friderici de Prunne et 
insulam sitam aput passagium in Teycca, neenon insulam que dicitur 
Savm, et insulam aliam ibidem. Hee singula prenotata comparauit 
idem dominus episeopus eum omnibus attinenciis suis, agris, pratis, 
paseuis, paludibus, aquis aquarumque decursibus, piscaeionibus, fru- 
ticibus, arbustis, eultis et ineultis, viis et inuiis, quesitis pariter et 
inquirendis, et ne huiusmodi emptionis eontraetus per nos aut here- 
des nostros uel a quoquam alio inposterum valeat in irritum reuo- 
cari, nos in horum testimonium presentem cedulam prefato domino 
episcopo suisque successoribus tradidimus nostri sigilli munimine 
roboratam. Datum aput Snoimam, anno domini millesimo CC. LXXVI, 
III. nonis Junii. 

Orig., Pgt, anhgd. stark verletztes Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und 


Staatsarchiv zu Wien; dann Cod. 191, f. A3', k. Reichsarchiv zu München; 
Meichelbeck 1L/2, 77, Nr. 127. 


337 


314. 


1276, 5. Juni, Krems. Irnfrid, Sohn G0220’s von Krems, und Rudlin von 

Mailberg verkaufen als Gewaltträger genannten Gozszo's dem Bischofe Konrad 

von Freising verschiedene Liegenschaften zu und bei Teiss um 250 Mark Sil- 
bers und stellen ihm dafür Bürgen. 


Nos Irnfridus filius Goeconis et Rudelinus de Mevrperge ciues 
in Chremsa, procuratores predicti Gocconis ciuis ibidem, notum esse 
uolumus presentium inspectoribus vniuersis, quod nos ex ipsius 
Gocconis mandato speciali reuerendo in Christo patri domino Chun- 
rado venerabili Frisingensi episcopo nomine procuratorio possessio- 
nes subnotatas quas idem Gocco iure purchreht possidebat, pro se 
suisque successoribus episcopis eeclesie Frisingensis perpetuo possi- 
dendas vendidimus pro dueentis quinquaginta marcis argenti ponde- 
ris Wiennensis, videlieet in Teycca tredeeim areas, duo beneficia, 
duas curias villicales, duo pomeria, lacum sev piscinam ibidem adia- 
centem et passagium quod idem Gocco habuit aput Teyecam, et 
prouentus trium annorum passagii in Holnburch, cuius passagii 
prouentus idem G. a dieto domino episcopo per quinquennium 
eomipararat, cuius quinquennii anni duo priores sunt elapsi. Item 
vendidimus eidem insulam aput Marchartsvruar et insulam quon- 
dam Frideriei de Prunne, et insulam Vruarwerd et insulam que 
dieitur Savm, et aliam insulam paruam .eisdem insulis adiacentem. 
Hec quidem predia sev possessiones vendidimus dicto domino epis- 
copo iure purchrecht cum omnibus fruetibus extantibus et futuris 
et cum omnibus attinentiis suis, pratis, agris, pascuis, paludibus, 
piseationibus, nauibus, cultis et ineultis, viis et inviis, arbustis, 
fruticibus, quesitis pariter et inquirendis, de euictione et de defen- 
dendo sibi certis fideiussoribus deputatis, qui fideiussores procura- 
bunt sine fraude quod omnes heredes dieti Gocconis in huiusmodi 
possessionibus usque ad festum beati Michahelis proximum renuntia- 
bunt perpetuo iuri suo quod ipsis in eisdem possessionibus compe- 
tere videretur. Item promiserunt iidem fideiussores fide data, quod 
easdem possessiones defendent dieto domino episcopo et suis suc- 
cessoribus contra quemlibet impugnantem predietum contractum 
emptionis coram quocunque iudiee competente usque ad tempus a 
iure diffinitum et secundum terre consuetudinem approbatam. Item 

Fontes. Abthig. ll. Bd. XXXI. 22 





388 


procurabunt sine dolo quod dominus Gogco statim cum a uinculis 
fuerit absolutus, prefatum contractum venditionis suis sigillatis litteris 
eoram sepedicto domino episcopo uel suo procuratore infra vnum 
mensem proximum ratificet et confirmet per manum domini confe- 
rentis. Ad hec singuli siquidem proeuranda obligaverunt se dieti 
fideiussores singuli in solidum pro quadringentis marcis argenti pon- 
deris Wiennensis quas soluere tenebuntur dieto domino episcopo si 
horum aliquod que pretaeta sunt, neglectum fuerit uel obmissum, 
alioquin aput Wiennam iidem fideiussores intrabunt obstagium ab 
ipsius procuratore requisiti, abinde nunquam exituri donee vel ob- 
missa compleant uel de summa quadringentarum marearum prelibato 
domino episcopo per eos integraliter satisfiat. Fideiussores autem 
sunt hii, dominus Vlrieus de Rukhendorf, Ditmarus forestarius de 
Gevelle, Siboto et Leupoldus fratres domini Gocconis, Irnfridus filius 
Gogconis, Rudelinus de Maev(r)perge, Walchunus in foro nepos 
Wurkonis et Haidenrieus eiuis de Stein qui fide data vice sacramenti 
se singula premissa promiserunt efficaciter adimplere, et precipue 
quod dictus Gocco ab eo die quo absolutus fuerit a vinculis, defendet 
memoratas possessiones contra quemlibet impugnantem eandem 
emptionem usque ad tempus a iure diffinitum. Et in huius rei memo- 
riam presentem cedulam quia propria sigilla non habuimus, nomine 
nostro et fideiussorum tradidimus prefato domino episcopo sigillo 
domini Gocconis roboratam, presentibus testibus subnotatis, videlicet 
magistro Hermanno eanonico Frisingensi, domino Sifrido capellano, 
et Ludwico Judeo canonico sancti Viti, Hiltprando notario canonico 
Mosburgensi, domino Eberharde sacerdote procuratore in Waed- 
linge, domino Heinrieo plebano in Holnbureh, Ottone sacerdote dieto 
Ponzone, domino Ekkehardo de Vihdorf milite, Chunrado de Azlin- 
storf, Ch. notario de Weidhouen, Friderieo de Schaferuelt, Mar- 
quardo de Lusnieh, Pilgrimo ciue de Kremsa, Rudlino notario Gocco- 
nis, Wernhero de Lok, ... de Perg, Rudgero villico de Teyecca, 
Virieo villieo ibidem, Chunrado nauta, Ch. Prunnario, Heinrico et 
Eberhardo fratribus dietis Stromaeir, et aliis quampluribus fidedignis. 
Datum et actum aput Chremsam, anno domini millesimo CC. LXX. 
sexto, nonis Junii. 


Orig. Pgt., anhgdes Sigel, k. k. geh. Haus-, -Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien; Font. rer. Austr. IL/1, 180, Nr. 11; Meichelbeck II/2, 78, Nr. 128. 











339 


315. 


1276, 6. Juni, Wöbling. Abt Helwich von Götweih verleiht Bischof Kon- 
rad von Freising die von denselben dem Bürger Gozzo von Krems abgekauften 
Güter zu Teiss, wie Letzterer sie besessen, zu Burgrecht. 


Nos Helwieus dei gracia abbas Gottwicensis monasterii notum 
esse volumus preseneium inspeetoribus vniuersis, quod ewm Irnfri- 
dus filius domini Gozzonis et Rudlinus de Meurperge ciues in Chrems 
procuratores dieti domini G. reuerendo in Christo patri domino Ch, 
venerabili Frisingensi episeopo pro se et ecelesia sua vniuersa bona 
et possessiones que idem Gozzo in Teyzza a nobis et monasterio 
nostro iure purehreht possidebat, vendidissent, videlicet duas curias 
villieales, tredecim areas, duo beneficia, duo pomeria, lacum sev 
piscinam ibidem et v insulas eum vniuersis attinenciis et iuribus 
possessionum earundem, agris, pratis, pascuis, paludihus, arbustis, 
piseacionibus, eultis et ineultis, viis et inuiis, quesitis et inquirendi, 
nos resignacione eorundem bonorum bonorum et iurium ad manum 
nostram facta nomine dicti domini G. per eosdem procuratores, ipsa 
bona sev possessiones premetatas iure purehreeht contulimus pre- 
dieto demino Frismgensi episcopo suisque suecessoribus perpetuo 
cum emnibus attinenciis possidendas ad censum xxx denariorum 
Wiennensium annuatim, ad quam etiam eensum prefatus G. easdem. 
a nostro monasterio et a nobis tenuerat hactenus possessiones, qui _ 
etiam census in die saneti Michahelis anni cuiuslibet est soluendus. 
In cuius rei testimonium presentem cedulam prefato domino episcopo 
suisque successoribus tradidimus nostri sigilli munimine roboratam. 
Datum apud Wedlingen, anno domini M. CC. LXXVL, VIII. idus 
Junii. 


Cod. 191, f. 48', k. Reiehsarehiv zu München; Meichelbeck 1L/2, 79, 
Nr. 129. 


22* 


340 


316. 


1276, 1. Juli, Krems. Irnfrid, Sohn Go:szo's von Krems, und Rudlin von 

Mailberg, Beide Sachwalter genannten Goszo's, quittiren Bischof Konrad von 

Freising den Empfang von 250 Mk. Silbers aus Kaufschilling für die thm ver- 
kauften Güter zu Teiss. 


Nos Irnfridus filius domini Gocconis de Chrems et Rudlinus de 
Mevrperge proeuratores ipsius domini Goconis presentibus protesta- 
mur et seire volumus vniuersos, quod reuerendus in Christo pater 
dominus Chunradus venerabilis Frisingensis episcopus pro possessi- 
onibus in Teica quas eidem vendidimus nomine domine Goconis, 
ducentas | mareas argenti ponderis Wiennensis nobis per se et suos 
procuratores assignauit, de quibus aput Waedlingen proxima die 
Sabbati post octauam Pentecostes presente ipso domino episcopo 
centum marce fuerunt assignate et in octaua saneti Johannis Bap- 
tiste sequenti centum | marce aput Chremsam per magistrum Her- 
mannum et Chvnradum notarios ipsius domini episcopi procuratores 
presentibus domino Sibitone fratre ipsius domini Gogonis, Meinhardo 
et Rudlino notariis ipsius domini G., domino Heinrico plebano in 
Holnburch, .. Grubario de Wachow, Herbrando camerario, Rud- 
lino officiale(!) de Teig et aliis quampluribus fidedignis. Datum 
aput Chrems, anno domini M. CC. LXX. jsexto, in oetaua beati Jo- 
hannis Baptiste, et quia sigilla propria non habuimus, presentem 
cedulam in horum testimonium sigillo ipsius domini Gocconis placuit 
roborari. 


Orig., Pgt, anhgd. Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien; Cod. 191, f. 45’, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 79, 
Nr. 130. 


317. 


1276, 22. Nov., Waidhofen. Propst Heinrich von Wörthsee, Pfarrer zu 

Waidhofen, vergleicht sich mit Abt R. und dem Kloster zu Seitenstetten auf Ab- 

fertigung mit 9 Pfd. Wiener Pfennigen für gewisse Zehente, welche, ehemals 
zur Pfarre Waidhofen gehörig, das Kloster jetzt besitzt. 


Ego Heinrieus Werdensis ecclesie prepositus, plebanus in Waid- 
houen sub testimonio presencium confiteor et protestor, quod ob 








341 


reuereneiam et honorem gloriose beate Marie virginis et ob reme- 
dium anime mee et omnium parentum meorum a venerabili viro 
domino R. abbate et eius confratribus monasterii in Seitensteten 
accepto et sum contentus recipere novem libras denariorum Wien- 
nensium pro illis tribus libris quas idem dominus abbas et eius con- 
fratres tenentur michi dare annuatim quamdiu vixero, in recompen- 
sationem quarumdam decimarum quondam pertineneium ad ecclesiam 
in Waidhouen, quas inquam nouem libras, si Rudlinus Motzo ciuis 
de Waidhouen tamquam fideiussor legitimus nomine dicti monasterii 
integre michi persoluerit, ita quod in proximo nunc uenturo domi- 
nice Natiuitatis festo habeam quinque libras et in sequenti Purifica- 
cionis beate Virginis festo quatuor libras, tunc prelibatus dominus 
abbas et eius confratres erunt liberi et soluti de supra memoratis 
tribus libris quas in annis singulis dare tenebantur pro decima supra 
dicta. In cuius rei testimonium presentes litteras mei pendentis 
sigilli munimine roborari. Datum aput Waidhouen, anno domini 
millesimo ducentesimo septuagesimo sexto, in die sancte Cecilie. 


Orig., Pgt., anhgd. Sigel; Archiv des Kloster Seitenstetten. 


318. 


1276, 15. Dec., Wien. Bischof Leo von Regensburg verleiht den Kirchen 
zu Oberwelz und s. Peter am Kammersberge genannte Ablässe 1). 


Nos Leo miseratione diuina Ratisponensis episcopus vniuersis 
Christi fidelibus notum facimus per presentes, quod de omnipotentis 
dei misericordia et beatorum apostolorum Petri et' Pauli meritis 
confidentes omnibus penitentibus et vere contritis quadraginta dies 
criminalium et vnum annum venialium de iniuncta eis penitentia 
miserieorditer relaxamus qui zelo deuotionis aceensi in die uel infra 
octauas aut in anniuersario consecrationis basilicarum annis singulis 
decreuerint interesse, quas reuerendus in Christo pater dominus 
Chunradus venerabilis episcopus Frisingensis de auctoritate et licentia 


| Ganz gleichlautende Ablässe wurden an denselben Tagen auch von den 
Bischöfen Dietrich von Gurk und Berchtold von Bamberg den genannten Kirchen 
verliehen. Von ihrem Abdrucke wird wegen der vollkommenen Übereinstimmung 


abgesehen. 


342 


dyocesani in Weltz et in sancto Petro eeclesiis cum quibus- 
dam altaribus Salzpurgensis dyocesis duxerit consecrandas. Datum 
Wienne, anno domini millesimo ducentesimo LXXVI., XVIII. kalendas 
Januarii, 


Orig., Pgt., anbgdes Sigel, Pfarrarchiv zu s. Peter am Kammersberg. 


319. 


1276, 17. Dec., Wien. König Rudolf befiehlt sämmtlichen Mauthnern in 
Österreich, den Lebensmittel- und Holzbedarf für die Güter des Bisthums 
Freising zollfrei ziehen zu lassen. 


Rvdolfus dei gracia Romanorum rex semper augustus. Vniuersis 
mutariis et thelonariis per Austriam constitutis dilectis fidelibus suis 
graciam suam et omne bonum. Equitatis vigor expostulat et ordo 
suggerit racionis, quod et si ad omnes imperii Romani fideles muni- 
ficencie nostre dexteram debeamus extendere debitricem, principes 
tamen velud bases egregias quibus impe»sii celsitudo potenter inniti- 
tur, speciali prerogatiua nos decet attollere et condignis beneficencie 
nostre fauoribus ampliare. Eapropter nosse vos volumus vniuersos, 
quod accepta et plaeida grate deuocionis obsequia que per venera- 
bilem Ch. Frisingensem episcopum, principem nostrum karissimum, 
nobis inpensa sunt haetenus et adhuc impendi nobis et saero imperio 
poterunt graciora, benignius intuentes et propter hoc magnopere 
eupientes, vt ipse et episcopatus suus votiuis congaudeant commodis 
et augmentis eontinuis prosperentur, eidem de liberalitate regia 
libenter et liberaliter duximus eoncedendum, vt vniuersa ipsius victu- 
alia et ligna que pro familia et edifieiis suis necessaria habuerit, 
quocienseumque eadem in descensu vel ascensu per terras et 
aquas deduci contigerit, libere transeant sev procedant absque cuius- 
libet exaetione thelonei siue mute. Propter quod vniuersis et singulis 
vobis distriete precipiendo mandamus, quatenus eundem venerabilem 
prineipem nostrum contra indultam sibi a nobis huiusmodi graeiam 
molestare vel inquietare nullatenus presumatis. Datum Wienne, XVI. 
kalendas Januarii, indictione quinta, anno domini M. CC. LXX. VL, 
regni vero nostri anno quarto. 


Cod. 191, f. 63' u. 136, k. Reichsarehiv zu München; Meichelbeck II./1, 85. 














E 0 8 Ng. uu 





343 


320. 


1277, 1. Jänn., Wien. Die Bischöfe Leo von Regensburg und Johann von 

Kiemsee entscheiden in der Streitsache zwischen Bischof Konrad von Freising 

und den Gebrüdern von Schafferfeld einer- und Markwart von Zinzendorf und 
seinen Söhnen anderseits betreffs gegenseitig zugefügter Schäden. 


Nos dei gracia Leo Ratisponensis, Johannes Chimensis eccle- 
siarum episcopi vniuersis presentes litteras inspecturis volumus esse 
notum, quod nos in causis et litibus que vertuntur inter venerabilem 
patrem dominum Chvnradum Frisingensem episcopum et Vlricum, 
Fridericum et Hainricum fratres de Schaffervelde ex vna et Mar- 
quardum et filios suos de Cinzindorf ex altera parte super dampnis 
datis et iniuriis irrogatis, captiuitatibus et inimiciciis quibuscumque, 
pronunciamus ex data nobis a partibus arbitraria potestate, quod 
dietus M. pro se et filiis, amicis et seruitoribus et suis fautoribus 
quibuscunque omnem rancorem et inimieieias predicto domino epis- 
copo et suis hominibus et fautoribus, specialiter fratribus de Schaf- 
fervelde remittit ex animo et relaxat, vt de cetero ipse M. vel pueri 
sui Frisingensi ecclesie et suis hominibus aliquod dampnum vel 
molestiam irrogabunt, quod si dampnum darent vel factas amicicias 
non seruarent, capiendo, wlnerando, oecidendo aliquem de familia 
vel famulis ecclesie Frisingensis episeopi vel dictorum fratrum de 
Schaffervelt vel eorum seruitorem vel notabiliter leserint incendiis 
ef rapinis et hoe per duos testes ydoneos probaretur, predictus M. 
et pueri sui in penam ducentarum litrarum Wiennensis monete inei- 
dant et nichilominus dampnum soluant, nisi forte dampnum datum 
vel offensam infra mensis spacium emendarent ex quo a parte lesa 
fuerint requisiti. Pro qua pena soluenda si commissa fuerit, dictus 
M. prestitit ydoneam fideiussoriam caucionem constituendi fideius- 
sores domino Frisingensi episcopo pro ducentis libris Wiennensium 
monete videlicet Hainrieum de Lapide pro L libris, Friderieum de 
Hauseke pro L, Her. Schonleiter pro L, .. de Meinberch pro L, et 
qui fratres de Sehaffervelt pro se et suis fuerunt contenti in hoe 
easu. Marquart de Cinzindorf iuratoria eaucione, idem M. a fideius- 
sione huiusmodi de consensu fratrum de Schaffervelt et iidem fratres 
. Similiter econtra a dandis fideiussoribus pro cc libris super obserua- 


344 


cione pacis et concordie supradiete pariter releuati. Ad hec dietus 
M. centum libras Wiennensium denariorum soluet in terminis infra 
positis et quarum xl cedent domino episcopo Frisingensi in recom- 
pensacionem dampnorum si factorum, alie lx libre cedent fratribus 
de Schaffervelt pro dampnis sibi datis et pro expensis factis per 
filios dieti M. et custotes(!) eorum ab eo die quo capti fuerant, et 
facient vsque in diem Dominicum proximum. Pignora vero obligata 
pro expensis predictis redimat dietus M. de parte illarum xl librarum 
infra diem Dominicum, alioquin ex tune vsure et omne interesse sibi 
cedent, dampna vero data dicto M. et filiis suis et hominibus integre 
sint remissa. Ipsi etiam filii M. quos precipimus a vinculis liberari, 
postquam fuerint a vinculis libere absoluti amieieiam supradictam fir- 
mabunt propriis sacramentis infra dies octo, alioquin M. pater eorum 
in penam ineident(!) superius constitutam et nichilominus omnis 
questio et actio salue erunt domino episeopo et ecelesie Frisingensi 
et aduersus dominum M. et suos filios reuiuiscent. Preterea sepefato 
M. precipimus sub virtute sacramenti prestiti, vt quiequid ipse vel 
filii sui habent vel habere possunt de bonis et rebus ablatis domino 
episcopo et suis hominibus ac fratribus de Schaffervelt que non sunt 
perdita vel distracta, restituant bona fide. Hoc etiam annotamus, 
quod dominus episcopus dieto M. et suis filiis non remittit dampna, 
que hominibus alienis extra suam familiam et dominium positis sunt 
illata, ipse M. et sui filii eisdem satisfaciant aut componant. Termini 
vero quibus ille centum libre solui debent, hii sunt, in festo Pascalis 
soluatur pars media, in festo Pentecostes residua, eo saluo quod 
pignora obligata pro expensis in Dominica proxima redimantur. Cete- 
rum fideiussores dati sunt ad nostrum arbitrium sub hae forma et 
ipsi fide data ad manus nostras promiserunt, quod si pars M. con- 
tumax fuerit, fideiussores eius ab eo die quo fuerint requisiti, infra 
mensem de pena ducentarum librarum integre satisfacient, alioquin 
opidum Ibs intrabunt personaliter et abinde nunquam (se) trans- 
ferent sine partis offense licencia si penam periurii voluerint eui- 
tare, donec bona predicta integre persoluantur. Prima vero solucio 
cedat fratribus de Schaffervelt, secunda domino episcopo Frisingensi. 
Verum super conteneione duorum feodorum sitorum in dem Erelpach 
taliter statuimus, quod possessio pignoris aput Scafferueldarios 
remanebit et si ipse M. de iure feodi voluerit expediri, hoc coram 
nobis Ratisponensi episeopo feodi domino iuris ordine prosequatur. 





345 


In euius rei testimonium presentes litteras sigillis, videlicet venera- 
bilium patrum domini Berhtoldi Babenbergensis et domini Petri Pata- 
uiensis episcoporum qui huic arbitrio interfuerunt, et nostris plaeuit ad. 
petieionem pareium communiri. Acta sunt hec anno domini Mille- 
simo CC. LXX. septimo aput Wiennam, III. idus Januarii. 


Cod. 191, f. 33 und Cod. 189, f. 66, k. Reichsarchiv zuMünchen; Meichel- 
beck IL/2, 87, Nr. 140. 


321. 
(1277, Mitte Jünn., ..... )P Notiz der Bürgen, welche in Sachen der 
Schadloshaltung Ulrich von Schafferfeld dem Bischofe (Konrad) von Freising 
stellte. 


Isti sunt fideiussores quos dominus Vlrieus de Scharffervelde (!) 
pro dampnis domino episcopo Frisingensi illatis obligauit in hune 
modum, quod si iidem fideiussores xxv libras in die sancti Jacobi 
non persoluerint, tune idem dominus Vlricus reddet in duplo xxv 
libras. Insuper redditus v librarum idem Vlrieus resignauit in manus 
domini nostri episcopi de rebus suis propriis quos recepit de manu 
eiusdem episeopi iure fevdali possidendos. Nomina autem fideiusso- 
rum sunt hee, seilicet dominus Albrehtus de Randeke, Reimarus de 
Wizelinsperch et dominus Rudolfus de Clenzez (1). 


Cod. 191, f. 46', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1[/2, 89, 
Nr. 147. 


322. | 


1277, 27. Jánn., Wien. Vicedom Walther von Villach reversirt gegen 
Bischof Konrad von Freising betreffs zweier Huben zu Faning bei Schloss 
Hardeck, welche derselbe ihm verliehen hatte. 


Ego Waltherus vicedominus de Villaco scire eupio inspectores 
presencium vniuersos, quod duos mansos cirea distrietum castri 
Hardekke iuxta villam que voeatur Venich, quos quondam Sifridus 
de Merenbereh tenuit in feodum ab ecclesia Frisingensi et per mor- 
tem eiusdem eidem vacare ceperunt, recepi a reuerendo in Christo 
patre domino meo C. venerabili episcopo Frisingensi pro me meis 


346 


que heredibus legittimis titulo feodali perpetuo possidendos. In 
euius rei testimonium presentem litteram mei sigilli munimine robo- 
raui. Acta sunt Wienne, anno domini M. CC. LXX. VII., VI. kalendis 
Februarii. 


Cod. 191, f. 52, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 89, 
Nr. 148. 


323. 


(1277), 4. Febr., Wien. König Rudolf trägt den Grafen M. von Tirol und 

F. von Ortenburg, so wie seinen sämmtlichen Amtsleuten auf, die Gerichtsbar- 

keit des Bisthums Freising auf seinen Gütern in Krain nach Laut deren alter 
Privilegien zu achten. 

Rvdolfus dei gracia Romanorum rex semper augustus. Nobilibus 
viri (M.) Tyrolensi et F. de Ortenburg comitibus ceterisque fidelibus 
et offieialibus suis per Carniolam consitutis graciam suam et omne 
bonum. Fidelitati vestre auctoritate regia (firmiter committimus et 
manda)mus, quatenus venerabilem (ecclesie) Frisingensis episco- 
pum prineipem (nostrum dileet)um in iudicio provineiali, in iuris- 
dietione, distrietu et honore, que ipse et ecclesia Frisingensis in 
partibus Carniole (t)enent et hactenus possiderunt(!), pacifice ex 
priuilegiis ineliti O. regis Bohemie et illustrium quondam ducum 
Karinthie nullatenus pregrauetis vel quidquam attemptetis quod in 
ipsius episeopi prineipis nostri et ecelesie sue preiudieium redundare 
valeat aut iacturam, siue sit in opido Lonk siue in aliis bonis, pre- 
diis et possessionibus suis positis et cireumiacentibus cireumquaque. 
Datum Wienne IL, nonis Februarii, regni nostri anno quarto. 


Cod. 191, f. 2, stockfleckig und aus dem Sinne und Meichelbeck IL/2, 80, 
Nr. 132 ergünzt, k. Reichsarehiv zu München 


324. 


1277, 8. Febr., Wien. Leutolt von Kuenring beurkundet, dass O. von 

Dürnstein auf jenen Gütern zu Klebdorf, welche Bischof Konrad von Freising 

demselben verliehen, diesen und seine Unterthanen zu Holenburg und Wagram 
in Weg und Weide nicht beirren dürfe. 


Ego Leutoldus de Chunringen pincerna Austrie presentibus 
profiteor et protestor nichilominus ad hoe me obligans per presentes, 








347 


quod dominus O. de Tirnstein in bonis Chlebdorf que sibi dominus 
C. Frisingensis episcopus de gracia contulit speciali, in piscacione, 
exitibus et reditibus et pascuis ipsium dominum episcopum et homi- 
nes suos de Holnbureh et Wagrain sicut eis eompetunt et conue- 
niunt, nee debet impedire vllo tempore vel grauare. In cuius rei 
testimonium presentem cedulam prefato domino Ch. Frisingensi epis- 
eopo tradidimus nostri sigilli munimine roboratam. Datum Wienne, 
anno domini millesimo CC. LXX. septimo, VI. idus Februarii. 


Cod. 191, f. 45’, k. Reichsarehiv zu München; Meichelbeck I11./2, 89, 
Nr. 149. 


325. 


1277,21. Febr., Wien. Burggraf Fridrich von Nürnberg reversirt gegen 
Bischof Konrad von Freising betreffs Veräusserung der ihm am Ibsfelde bei 
Amstetten übertragenen Lehen. 


Nos Fridericus purchgrauius de NYrenberch ad noticiam vniuer- 
sorum tam preseneium quam futurorum peruenire eupimus et pro- 
tendi, quod cum venerabilis in Christo pater ae dominus noster 
Chunradus Frisingensis episcopus nos ac nostros heredes de bonis 
in campo Ibsvelde sitis circa villam Amsteten que felicis recurda- 
cionis dominus Heinricus de Sevelt ab ecclesia Frisingensi titulo 
fevdali tenebat, omni iure infeodare graciosius dignaretur, primo et 
principaliter subsequens articulus taetus fuit, videlicet quod eadem 
feoda non vendere, alienare vel alicui persone infeodare possemus, 
nisi habito super consilio supradicti episcopi et fauore. Que si 
forte aput nos conuenire uel emere nollet, vel non posset racione 
debita mediante, alteri persone cuicunque voluerimus memorata 
bona vendendi teneamus liberam faeultatem, In cuius rei memo- 
riam presens scriptum. confiei voluerimus nostrique sigilli robore 
consignari. Datum et actum Wienne, anuo domini M. CC. LXX. 
septimo, VIIII. kal. Mareij. 


Cod. 191, f. 58, 'k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II./2, 89, 
Nr. 150. 





348 


326. 


(1277, c. Anfang Mai,..... ) Markwart Privhafen und Andere constatiren 
. die Rechte des Marktes Aschbach in Handel, Gewerbewesen, Gericht u. dgl. 


Ich Marchwart Privhafen vnd der her Ch. Gliuss vnd ander 
piderwe ritter vnd knappen die der pi gewesen sint, di habent geseit, 
daz Aspach der marcht also gestift si von dem herzogen Liupolden, 
daz einer meil sol niht vails sein an ze dingesteten vnd da ze pharren. 
In der meil sol auch dehein hantwerich sin an ze pharren, vnd daz 
des herzogen burger daz di iht fvr varen des maentags, si süchen 
den marcht an dem eritag ze Aspach. Daz selb reht daz hat des 
timfvt liut (!) vnd marcht von sant Peter, vnd chumt ein gast der 
dem herzogen niht an wint, der sol da beliwen vnz daz er den 
marcht gesüch oder er sol varn mit des rihters vrlab, vnd das chorn 
oder salz daz man feurt(!) oberhalb Ardacher oder niderhalb Erlach, 
daz man fvr fevren welle, daz sol man fevren ze Aspach vnd sol ez 
da vail haben, vnd swaz ysens maen fürt durch di perge, daz hat 
niderlege dazze Aspach. So hat er auch daz reht, swelich gast 
durieh di perge mit sinem chaufschaze fert, der sol ez vuren ze 
Aspach vnd sol ez da vaeil haben, und daz si auch Enfer reht haben, 
vnd swelich man chumt auf den marcht ze Aspach, hin ze dem 
selben sol maen niht rihten vm dehein schulde, ez si denne vmbe 
vnreht oder vmbe ein mort. Vnd ist des geziuch her Mar. Privhafen 
vnd her Ch. Gliusse vnd der Gundacherer (!) Oede vnd ander liut 
di der bi waren. 


Cod.191, f. 30', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II./2, 8&, Nr. 139. 


321. 


1277, c. 15. Mai, Wien. Bischof Konrad von Freising überträgt alle 

Lehen seiner Kirche in Österreich, Steiermark, Kärnthen und Krain, welche 

vormalen die Österreichischen Landesfürsten besessen hatten, den Söhnen 
König Rudolfs. 


Nos Chunradus dei gratia Frisingensis episcopus notum esse 
volumus’ tam presentibus quam futuris inspectoribus presentium 





349 


vniuersis, quod nos ad petitionis instantiam domini nostri Rudolfi 
serenissimi regis Romanorum singula et vniuersa feuda que quondam. 
bone memorie duces Austrie, Styrie, Karinthie dominique Carniole et 
Marchie feodali titulo ab ecclesia Frisingensi possederunt, karissimis 
filiis eiusdem domiini nostri regis Alberto, Hartmanno et Rudolfo pro 
se liberisque suis futuris masculini sexus contulimus titulo fevdali, 
hiis solum exceptis que ex liberalitate eorundem dominorum terre 
aut permutatione aliove contractu ex eisdem feudis pro tempore ad 
possessionem et dominium Frisingensis ecclesie redierunt ex gratia 
uel de iure. Hoc etiam est adiectum, quod prefatus dominus noster 
inuictissiinus rex Romanorum defensor erit et conseruator quamdiu 
vixerit, predietorum feudorum, nee imperio uel dominis terrarum 
predietarum ius aliquot (!) ex tali infeudatione proueniet uel acrescet, 
sed predictis filiis ipsorum liberis sine successione legittima mascu- 
lorum decedentibus prenotata feuda ad Frisingensem ecclesiam libere 
reuertentur. Libertates etiam et iura que Frisingensis ecelesia in suis 
prediis et hominibus constitutis in terris prenotatis hactenus tenuit, 
sepedietus dominus noster rex ipsiusque filii prenotati promiserunt 
bona fide nobis successoribusque nostris firma illibataque conseruare 
prout in ipsius domini nostri regis litteris super hoc confectis lucidius 
eontinetur. Huius rei testes sunt Bertoldus Babenbergensis, Petrus 
Patauiensis, Johannes Chyenensis (!), Werenhardus Seccouiensis 
ecclesiarum episcopi, dominus Ludbieus illustris comes palatinus 
Reni dux Bawarie, dominus (leerer Raum) illustris dux Saxonie, 
dominus Friderieus purehgrauius de Nuremberk, dominus Vlrieus de 
Tavuers et multi alii fide digni. Et nos in huius rei testimonium 
presentem cedulam iussimus nostri sigilli munimine roborari. Aeta 
sunt hee Wienne, anno domini millesimo CC. LXX. septimo. 


Orig., Pgt., anhgdes Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien ; Lichnowsky Regg. I. Nr. 480, Anhg. Nr. 8. 


LÀ 


328. 


1277,18. Mai, Wien. König Rudolf bestätiget die Rechte und Freiheiten 
des Freisingerhofes zu Wien. 


. Rudolfus dei gratia Romanorum rex semper augustus. Vniuersis 
imperii Romani fidelibus inperpetuum. Dignum iudieat nostra serenitas 


350 

et equitas rationis persuadet, ut specialiori gratia prosequamur eos 
qui sincerius et deuotius nostrum et imperii amplectuntur honorem. 
Hine est quod dilecti prineipis nostri Chvnradi episeopi Frisingensis 
qui pro. nostra et imperii gloria sublimius extollenda diuersas pres- 
suras et perseciones (!) immanes a nostris et imperii hostibus 
sustinuit, nec pressuris huiusmodi a deuotione nostra et ipsius imperii 
ammoueri potuit, petitionibus annuentes prerogatiuam gratie quam 
principes Austrie domui sue quam habet in Wienna, priscis tempori- 
bus contulisse noscuntur, auctoritate regia confirmamus ut seilieet 
rector et hospes ipsius domus ac ceteri domum ipsam inhabitantes, 
necnon et omnes in doto capelle ipsius domus morantes non nisi pro 
excessibus mortem uel paeis violationem inducentibus a iudice ciui- 
tatis debeat (!) ad iudieium euocari, quo casu si eulpe qualitas id 
postulauerit, de persona delinquentis tantum se iudex ciuitatis intro- 
mittat, rebus et possessionibus omnibus rei in dieti episcopi uel eius 
quem ad hoe instituerit, transeuntibus potestatem. Si vero contra 
predietas personas quispiam habuerit aetionem exceptis questionibus 
supraseriptis, eoram predicto episcopo uel eius in hae parte vicario 
eas conueniat coram ipsis ius suum plenarie recepturus, ipsis autem 
hominibus de sibi iniuriantibus a iudice ciuitatis volumus iusticiam 
exhiberi, ne in lesionem retorqueatur quod in commodum fauorabili- 
ter est deductum. Huius rei testes sunt Fridericus venerabilis ecclesie 
Salezburgensis archiepiscopus, Bertoldus Babenbergensis, Petrus 
Patauiensis, Leo Ratisponensis, Ditricus Gurezensis, Johannes Chi- 
mensis, Werenhardus Seccouiensis ecelesiarum episcopi, Hanricus (!) 
palatinus comes Rheni dux Bawarie, Fridericus purchgrauius de 
Nuremberck. Et nos in huius rei perenne testimonium presentem 
cedulam serenitatis nostre sigilli munimine iussimus roborari. Acta - 
sunt hec Wienne, anno domini millesimo ducentesimo sepuagesimo (!) 
septimo, quinto decimo kalendas Junii, indictione quinta, regni nostri 
anno quarto. 


Orig. Pgt, anhgdes verletztes Sigel, k. Reichsarchiv zu München; 
Meichelbeck II./2, 82, Nr. 136. 











351 


329. 


1277,18. Mai, Wien. König Rudolf bestätigt die von den früheren öster- 
reichischen Herzogen bestehende Form der Theilung der Kinder und Güter bei 
Heirathen landesfürstlicher und freisingischer Ministerialen. 


Rvdolfus dei gracia Romanorum rex semper augustus. Vniuersis 
imperii Romani fidelibus inperpetuum. Ad vaiuersitatis vestre noticiam 
volumus presencium serie peruenire, quod ad imitacionem felieis 
memorie Friderici quondam ducis Austrie et Styrie et domini Car- 
niole nobis est placitum et acceptum et regium eciam impartimur 
assensum, vt si aliquem ministerialium nostrorum de Austria vel 
Styria aut Carniola cum aliqua Frisingensis ecclesie ministeriali vel 
e conuerso matrimonium contrahere contingerit , liberi ex matrimonio 
huiusmodi procreati et possessiones et bona parentum-:equaliter diui- 
dantur, vna parte possessionum et liberorum in nostram et imperii, 
reliqua vero in potestatem et dominium Frisingensis ecclesie 
transeunte. Huius rei testes sunt Friderieus venerabilis eeclesie 
Salezburgensis archiepiscopus, Bertoldus Babenbergensis, Petrus 
Patauiensis, Leo Ratisponensis, Ditricus Gurcensis, Johannes Chy- 
mensis, Wernhardus Seccoviensis ecclesiarum episcopi, Heinrieus 
comes palatinus Rehni (!) dux Bawarie, Friderieus purchgrauius de 
Nvrenberch. Et nos in huius rei perenne testimonium presentem 
cedulam serenitatis nostre sigilli munimine iussimus roborari. Acta 
sunt hee Wienne, anno domini M. CC. LXXVIL, XV. kalendas Junii, 
indictione quinta, regni nostri anno quarto. 


Cod. 191, f. 36', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1[./2, 80, 
Nr. 133. 


330. 


1277,18. Mai, Wien. König Rudoif trägt allen Beamten in Österreich auf, 
die Landesgerichtsfreiheit der Güter und Unterthanen des Bisthums Freising 
. daselbst zu wahren. 


Rydolfus dei gratia Remanorum rex semper augustus. Vniuersis 
provincialibus aliisque iudicibus et officialibus per Austriam consti- 


352 


tutis gratiam suam et omne bonum. Cvm venerabilis Chvnradus 
Frisingensis episcopus princeps noster dilectus hane libertatem et 
gratiam a quondam ducibus Austrie habuerit et eandem etiam a nobis 
optinuerit, quod seilicet nullus prouincialis vel alius ivdex quicunque 
in possessiones bona et homines ipsius episcopi aliquid iudicium 
exercere debeat nisi ipse episcopus vel offieialis ipsius super exhi- 
benda iusticia primitus requisitus negligens fuerit vel remissus, 
uobis vniuersis et singulis sub optentu gracie nostre precipimus fir- 
miter et distriete quatenus nullus vestrum de bonis, possessionibus 
et hominibus supradieti episcopi iudieium aliquid contra declaratio- 
nem et gratiam tactam superius et expressam sibi audeat usurpare, 
quod qui fecerit grauem indignacionis nostre offensam se nouerit in- 
eursurum. In cuius rei testimonium presentes litteras maiestatis 
nostre sigilli munimine iussimus roborari. Datum Wienne, anno 
domini millesimo CC. LX. VII. (!), quinto decimo kalendas Junii, in- 
dictione quinta, regni nostri anno quarto. 


Orig. Pyt., anghgtes Sigel ausgerissen, k. Reichsarchiv zu München; 
Meichelbeck II./2, 82, Nr. 137 u. 85. Nr. 142 mit Datum 1277, 19. Mai. 


331. 


1277, 18. Mai, Wien. König Rudolf gewährt dem Bischofe Konrad von 
Freising freies Schurfrecht auf allen seinen Gütern. 


Rvdolfus dei gracia Romanorum rex semper augustus. Vniuersis 
presentes litteras inspeeturis volumus notum esse, quod vbieunque 
in possessionibus, prediis siue fundis venerabilis Frisingensis epis- 
copi principis nostri dilecti auri vel argenti vel alterius cuiuscunque 
metalli vel et salis vene reperte fuerint, idem episcopus in eisdem 
gaudebit per omnia iure suo, nobis et imperio similiter iure nostro in 
omnibus reseruato. Concedimus eciam memorato episcopo, vt metallum 
euiuslibet generis in eeclesie sue fundo querere valeat imperii iure 
saluo. Quare sub optentu nostre gracie precipimus vniuersis, ne quis 
memoratum episcopum in huiusmodi suis iuribus aliqualiter audeat 
impedire. Huius rei testes sunt Fridericus venerabilis ecclesie Salez- 
burgensis archiepiscopus, Petrus Patauiensis, Leo Ratisponensis, 
Ditricus Gurzensis, Johannes Chyemensis, Wernhardus Seceoviensis 
ecclesiarum episcopi, Heinricus palatinus comes Rheni dux Bawarie, 





353 


Friderieus purehgrauius de Nfrenbereh. Nos in huius rei perenne 
testimonium presentem cedulam serenitatis nostre sigilli munimine 
iussimus roborari. Datum Wienne, anno domini M. CC. LXXVI., XV. 
kalendas Junii, indietione quinta, regni nostri anno quarto. 


Cod. 191, f. 38, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11,2, 81. 
Nr. 135. y 


332. 


1277,18. Mai, Wien. König Rudolf bestätigt dem Bischofe Konrad von 
Freising den Besitz des Landesgerichtes in „Heybs“ (Umgebung von Ulmerfeld) 
gegen jährliche Zahlung von 3 Pfund Wiener Pfennigen. 


Rvdolfus dei gracia Romanorum rex semper augustus. Vniuersis 
Romani imperii fidelibus imperpetuum. Ne rei geste veritas calump- 
niantum malicia pereat et transcursu temporis euanescat, necessa- 
rium est eam scripture testimonio perennare. Hinc est quod ad vni- 
uersorum tam presencium quam futurorum noticiam cupimus per- 
uenire, quod nos Chunradum venerabilem Frisingensem episcopum 
prineipem nostrum dilectum omnibus iuribus prouineiali iudicio in 
Heybs attinentibus quibus predecessor ipsius gauisus esse dinoscitur, 
volumus plene et libere congaudere, ipsius provincialis iudicii homines 
ad iurisdicionem et dominium memorati episcopi pertinentes ab 
exactionibus quibuslibet et vexacionibus indebitis ac traceionibus ad 
alienum forum, videlieet prouincialium nostrorum sev ciuitatum vel 
aliorum quorumcumque iudicum et subiudicum ad imitacionem quon- 
dam ducum Austrie penitus eximentes, sic tamen quod in exempeionis 
huiusmodi indicium tria talenta denariorum Wiennensium singulis 
annis nostre camere vel persone eui ipsam summam deputauerimus, 
teneatur exsoluere, quemadmodum predecessor ipsius episcopi ipsam 
svmmam annuam quondam Ottoni comiti de Hardeke qui dictum 
prouineiale iudieium vna eum iudicio in Peilstain a ducatu Austrie 
obtinebat in feodum, exsoluebat. Huius rei testes sunt Fridericus 
venerabilis Salzburgensis ecelesie archiepiscopus, Petrus Patauiensis, 
Bertoldus Babenbergensis, Leo Ratisponensis, Ditrieus Gvrzensis, 
Johannes Chymensis, Wernhardus Seccoviensis ecclesiarum episcopi. 
Et nos in huius rei perenne testimonium presentem cedulam sereni- 
tatis nostre sigilli munimine iussimus roborari. Datum Wienne, anno 

Fontes. Abthlg. II. Bd. XXXI. 23 


354 


domini M. CC. LXXVIIL., XV. kalendas Junii, indictione quinta, regni 
nostri anno quarto. 


Cod. 191, f. 37, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11.2, 30, 
Nr. 134. 


333. 


1277, 19. Mai, Wien. König Rudolf beurkundet, dass Bischof Konrad von 
Freising ihm und seinen Söhnen die Vogtei von Gross-Enzersdorf zu Lehen 
gegeben habe. 


Rudolfus dei gratia Romanorum rex semper augustus. Vniuersis 
presentium inspectoribus volumus esse notum, venerabilem Chvnra- 
dum Frisingensem episcopum principem nostrum dilectum per in- 
strumenta legittima et autentica comprobasse, quod a quondam Vlrico 
de Pilitorf patre Vlrici et Chvnradi fratrum predecessor ipsius epi- 
seopi aduocatiam in Enzeinstorf pro quingentis libris denariorum 
monete Wiennensis legittime comparauit et quod predictus Vlricus 
eandem pecuniam integraliter sibi fore solutam coram clare memorie 
Friderico quondam duce Austrie sollempniter est professus, eidem 
duci pretaetam aduocaciam ipsius episcopi nomine sine contradictione 
qualibet libere resignando. Cum ex hiis igitur prefata aduocatia in 
potestatem et dominium sepedicti episcopi et ecclesie Frisingensis 
dinoscatur transiisse, episcopus Chvnradus eiusdem ecclesie dilectus 
princeps noster qui nunc extat, ad nostre peticionis instanciam ean- 
dem aduocaciam super forum in Enzeinstorf et omnes villas ac 
predia adiacencia que ad ius et proprietatem ecclesie Frisingensis 
dinoscuntur pertinere, karissimis filiis nostris Alberto, Hartmanno 
et Rudolfo ipsorum liberis mascullini sexus contulit perpetuo in feo- 
dum, tali pacto vt nos conseruatores et defensores esse quamdiu 
uixerimus, ipsius predii debeamus et in signum honoris pariter et 
laboris quem pro defensione ipsius predii hominumque pertinencium 
ad idem predium sustinebimus et quem ipsi liberi nostri inposterum 
sustinebunt, triginta talenta denariorum monete Wiennensis in Puri- 
ficatione beate Marie virginis nobis quamdiu vixerimus, nostrisque 
liberis in posterum et niehil amplius annis singulis de ipso predio 
persoluentur, nec ipsam aduocaciam aut peeuniam ex ipsa aduocacia 
debita tenebimur nos aut liberi nostri nomine feodi vel alio modo 





355 


quoeunque aliquatenus alienare, quod si faetum fuerit a nobis vel ab 
aliquo liberorum nostrorum, extune ipso facto aduocacia predicta 
vacabit et ad ecclesiam Frisingensem libere reuertetur. Huius rei 
testes sunt Fridericus venerabilis ecelesie Salzburgensis archiepisco- 
pus, Bertoldus Babenbergensis, Petrus Patauiensis, Leo Ratisponen- 
sis, Ditrieus Gurzensis, Johannes Chimensis, Wernhardus Seccouien- 
sis eeelesiarum episcopi, Hainrieus illustris comes palatinus Rheni, 
dux Bawarie, Fridericus purchgrauius de Nurenberch. Et nos in huius 
rei perenue testimonium presentes litteras iussimus nostre maiestatis 
sigilli munimine roborari. Àcta sunt hee Wienne, anno domini mille- 
simo ducentesimo LXXVIL, quarto deeimo kalendas Junii, indietione 
quinta, regni nostri anno quarto. 

Orig., Pgt., anhgd. Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu Wien; 


dann Cod. 191, f. 19, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck IL/2, 84, 
Nr. 140. 


334. 


1277,19. Mai, Wien. König Rudolf benachrichtigt seine sämmtlichen Amt- 

leute, dass er dem Bischofe Konrad von Freising auch das Jagdrecht auf landes- 

fürstl. Boden in Österreich gewährt habe und befiehlt, denselben darin nicht zu 
behindern. 


Rvdolfus dei gracia Romanorum rex semper augustus. Vniuersis 
capitaneis, iudieibus, oftieialibus atque venatoribus suis per Austriam 
graciam suam et bonam voluntatem. Juri eonsentaneum et consonum 
racioni videtur, vt principibus nostris qui semper regalibus benepla- 
citis se deuotos exhibent, specialis prerogatiuam gracie impendamus 
ipsisque deductionem solaeii preparemus. Vobis igitur vniuersis et 
singulis volumus notum esse, quod venerabili Ch. Frisingensi epi- 
scopo prineipi nostro dilecto ex speciali gracia concessimus et con- 
cedemus (!), vt quoeienseumque ipse vel sui venatores in predio ee- 
elesie sue in Austria fuerint eonstituti, venaciones pro sua deductione 
solaeii per distrietus nostri dominium libere valea(n)t exercere habeat- 
que idem episcopus pro sue venacionis promocione in ipso nostro 
distrietu quod volge et schefwart wlgariter nuncupatur. Propter quod 
vobis singulis ac vniuersis sub obtentu gracie nostre precipimus et 
mandamus, quatenus nullus vestrum in antea sepedietum episcopum 


aut ipsius venatores aliquatenus impediat in premissis. Et vt gracie 
23* 


356 


nostre liberalitas euilibet vestrum pateat, dieto episcopo presentem 
cedulam tradidimus (serenitatis) nostre sigilli robore communitam. 
Datum Wienne, anno domini millesimo CC. LXXVIL, XIII. kalendas 
Junii, indietione quinta regni nostri anno quarto. 


Cod. 191, f. 56, k. Reichsarchiv zu München, Meichelbeck II./2, 86, Nr. 143. 


335. 


1277,19. Mai, Wien. König Rudolf beurkundet, dass Bischof Konrad von 
Freising den Markt Aschbach ihm und seinen Söhnen zu Lehen gegeben habe. 
Rudolfus dei gracia Romanorum rex semper augustus. Tenore 
presencium notum fieri volumus vniuersis, quod nos obligaeionem fori 
in Aspach eum suis attineneiis factam quondam Chunrado Frisingensi 
episcopo pro quingentis marcis argenti a quondam Friderieo duce 
Austrie et Styrie qui ipsum forum cum eisdem attinenciis tenebat in 
feodum ab ecelesia Frisingensi, quem admodum (in) instrumentis 
ipsius ducis Austrie super hoc confectis vidimus contineri, ratam 
habemus atque gratam, quod inquam forum Chunradus venerabilis 
episcopus Frisingensis dilectus princeps noster qui nune extat, ka- 
rissimis filiis nostris Alberto, Hartmanno et Rudolfo ad peticionis 
nostre instanciam titulo contulit feodali, ita quod nos quamdiu vixeri- 
mus, ipsius fori conseruatores erimus et defensores, hoc pacto aposito 
et adiecto quod quandocumque nos vel aliquis filiorum nostrorum 
predietorum peeuniam quingentarum marearum superius nominatarum 
venerabili Chunrado nunc ipsius ecelesie episcopo vel ipsius succes- 
sori soluerimus, dietum forum ad nos tamquam conseruatorem et 
dietos nostros filios feodi nomine redeat absolutum. Huius rei testes 
sunt Fridericus venerabilis Salzburgensis ecclesie archiepiscopus, 
Bertoldus Babenbergensis, Petrus Patauiensis, Leo Ratisponensis, 
Ditrieus Gurcensis, Johannes Chymensis, Wernhardus Seccouiensis 
ecclesiarum episcopi, Hainrieus illustris comes palatinus Rheni dux 
Bawarie, Fridericus purchgrauius de Nirenberch. Et nos in huius rei 
perenne testimonium presentes litteras nostre serenitatis sigilli muni- 
mine iussimus roborari. Acta sunt hec Wienne, anno domini mille- 
simo ducentesimo septuagesimo septimo, XIII. kalendas Junii, in- 
dictione quinta, regni nostri anno quarto. | | 


Cod. 191, f. 38', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 12, 85. Nr. 141. 








357 


3306. 


1277,19. Mai, Wien. König Rudolf beurkundet, dass Bischof Konrad von 

Freising nach Anerkennung seines Satz- und Eigenthumerechtes auf Aschbach, 

dann auf Probstdorf , Schónau und Urfar diese Orte seinen Sóhnen Albrecht, 
Hartmann und Rudolf zu Lehen aufgetragen habe. 


Rudolfus dei gratia Romanorum rex semper augustus. Vniuersis 
saeri Romani Imperii fidelibus inperpetuum. Licet vniuersis principi- 
bus ac ecelesiis sub ditione saeri imperii constitutis potestate nobis 
a deo tradita defensionis et munificentie adesse presidio teneamur, 
illis tamen nos teneri precipue recognoscimus iusticie et gracie 
debitores qui se ac suas ecclesias sie nostris desideriis coaptare 
nituntur, vt nobis et imperio grata prestent obsequia temporibus 
oportunis. Cum igitur dilectus principes (!) noster Chvnradus venera- 
bilis episcopus Frisingensis ecclesie se deuotum et paratum nobis ac 
imperio consueuerit exhibere, ita quod ipsius merita gratiosis vicibus 
respicere merito debeamus, non tantum in hiis que meram iusticiam 
continent, sed in hiis etiam que gratiam expetunt et fauorem, nos 
eidem prineipi recognoscimus ratumque habemus ius sibi concessum 
in foro Aspach cum suis attinentiis quod bone memorie Fridericus 
dux Austrie et Stirie a Frisingensi ecclesia feodali titulo possidebat 
et obligauit predecessori iam dieti episcopi pro quingentis marcis 
argenti pro eo quod eundem ducem de quibusdam feodis marchionis 
Ystrie tune temporis sibi ac Frisingensi ecclesie vacantibus infeo- 
dauit, sicut in priuilegiis eiusdem ducis super hoc confectis vidimus 
contineri. Et quia predecessor nominati episcopi Frisingensis et 
nichilominus ipse episeopus qui nune extat pacifice possederunt villas 
Brostorf, Vruar, Sehonna, donec preter iusticiam per Otakarum in- 
elitum regem Bohemie iam dictus episcopus eisdem villis minus 
rationabiliter est priuatus, nos meram iusticiam intuentes ac iusticiam 
benigno fauore et gratia instaurantes sepe dicto episcopo villas nomi- 
natas cum suis pertinenciis que ad Frisingensem ecclesiam dinoscun- 
tur proprietatis titulo pertinere, obligamus et obligatas recognoscimus 
pro trecentis mareis argenti ponderis Wiennensis ipsumque ad posses- 
sionem restituimus et fori in Aspach et ipsarum villarum cum perti- 
nentiis eorundem. Idem autem episcopus ad petitionis nostre in- 


358 


stantiam villas prenotatas et forum in Aspach iure obligacionis sev 
pignoris ut premissum est, sibi in eisdem reseruato et alia feoda que 
duces Austrie, Stirie et Karinthie et domini Charniole et Marchie 
feodali titulo ab ecclesia Frisingensi possederunt, karissimis filiis 
nostris Alberto, Hartmanno et Rudolfo ipsorumque liberis masculini 
sexus contulit titulo feodali, ita tamen quod nos defensores et con- 
seruatores erimus quoaduixerimus predictorum feodorum, nec im- 
perio uel predictis terris ius aliquot ex tali infeodatione proueniet uel 
acerescet, et predictis filiis ipsorumque liberis sine successione legit- 
tima masculorum decedentibus predieta feoda ad Frisingensem ecele- 
siam libere reuertentur et formam superius expressam nos et nostri 
liberi fide data promittimus firmiter obseruare. Adiectum est etiam 
conuentione voluntaria inter nos et sepedictum episcopum Frisin- 
gensem, quod quecumque feoda vacauerint Frisingensi ecclesie per 
mortem eomitum, baronum, nobilium, ministerialium et aliorum quo- 
eumque nomine censeantur uel preter iusticiam a quibuscumg!:e 
tenentur, et alia bona Frisingensis eeclesie que ab aliquibus indebite 
oceupantur, ad possessionem et dominium Frisingensis ecelesie cura- 
bimus reuocare per iusticiam uel amorem, presenti episcopo ae ec- 
elesie Frisingensi exhibituri consilium et auxilium in hae parte. 
Libertates etiam et iura que Frisingensis ecclesia in suis prediis et 
hominibus constitutis in terris predictis haetenus tenuit, firma et 
illibata sepe dieto episcopo et Frisingensi ecclesie per nos et dictos 
liberos nostros inuiolabiliter obseruabuntur. Huius rei testes sunt 
Friderieus venerabilis ecelesie Salezburgensis archiepiscopus, Ber- 
toldus Babenbergensis, Petrus Patauiensis, Leo Ratisponensis, Ditri- 
eum Gurezensis, Johannes Chimensis, Werenhardus Seccouiensis 
eeclesiarum episeopi, Hainrieus illustris comes palatinus Rheni dux 
Bawarie, Fridericus purchgrauius de Nurenberch. Et nos in huius rei 
perenne testimonium presentes litteras serenitatis nostre sigilli muni- 
mine iussimus roborari. Acta sunt hec Wienne, anno domini millesimo 
ducentesimo septuagesimo septimo, quarto decimo kalendas Juni, 
indietione quinta, regni nostri anno quarto. 


Orig., Pgt., anhgdes stark verletztes Sigel, k. Reichsarchiv zu München; 
Meichelbeck 11./2, 83, Nr. 138. 








359. 


331. 


1277, 21. Mai, Wien. König Rudolf bestätiget dem Bischofe Konrad von 
Freising das Privilegium Kaiser Fridrichs I., betreffend das Landgericht, 
Marktrecht u. 8. w., zu Enzersdorf, Holenburg, Ollern und Ebersdorf. 


Rvdolfus dei gracia Romanorum rex semper augustus. Vniuersis 
iınperii Romani fidelibus presentes litteras inspecturis imperpetuum. 
Accedens nuper ad nostre magestati* presenciam venerabilis Chvn- 
radus Frisingensis episcopus nobis humiliter supplicauit, vt priuile- 
gium elare memorie Frideriei quondam Romanorum imperatoris ipsi 
et ecelesie sue Frisingensi traditum et concessum innouare et con- 
firmare de benignitate regia dignaremur. Cuius priuilegii talis 
est tenor: | 


Folgt nun die Urkunde Kaiser Fridriehs I. ddo. 1189, 18. Mai, Wien 
(Nr. 122). 


Nos itaque memorati C. Frisingensis episcopi prineipis nostri 
dileeti precibus fauerabiliter inclinati, presens priuilegium de verbo - 
ad uerbum de innata nobis elemeneia innouamus, confirmamus et 
presentis seripti patrocinio eommunimus. Nulli ergo omnino homi- 
num liceat hane nostre innouacionis et confirmacionis paginam 
infringere aut ei in aliquo contraire, quod qui fecerit grauem nostre 
magestatis offensam se nouerit incursurum. Testes sunt hii, venera- 
bilis ... Salzburgensis episcopus, ... Patauiensis, ... Ratispo- 
nensis, ... Babenbergensis, ... Seccouiensis, ... Gurcensis, et 
.. Kimensis episcopi et alii quamplures. In cuius testimonium 
magestatis nostre sigillum est appensum. Signum domini nostri 
Rudolfi Romanorum regis inuictissimi. Datum Wienne, XII. kalendas 
Junii, indictione V., anno domini M. CC. LXX. septimo, regni vero 
nostri anno quarto. 


Cod. 191, f. 19', k. Reichsarehiv zu München; Meichelbeck II./2, 86, 
Nr. 144. 


360 


338. 


(1277), 21. Mai, Wien. König Rudolf beauftragt den Landrichter Konrad 
von Billichsdorf, den Bischof Konrad von Freising in der Übung des Landes- 
gerichtes zu Gross-Enzersdorf nicht zu beeinträchtigen. 


Rvdolfus dei gracia Romanorum rex semper augustus. Dilecto 
fideli suo Chunrado de Pihdorf(!) iudiei prouinciali suo graciam 
suam et omne bonum. Cvm aos Chunrado venerabili Frisingensi 
episcopo principi nostro dilecto recognouierimus ius quod habere 
debet in iudieio prouineiali super, predium in Enzinstorf et super 
alia predia eidem adiaceneia que ad ccelesiam pertinent Frisingen- 
sem, prout in priuilegio Frideriei serenissimi imperatoris augusti 
vidimus plenius contineri, quod inquam priuilegium eidem episcopo 
ex regie munificencia maiestatis duximus confirmandum et ratifican- 
dum, tibi firmiter iniungimus et mandamus, quatenus prefatum epis- 
copum suumque iudicem quem ad idem iudieium deputauit, cui 
eciam nos bannum manu nostra regia duximus eoneedendum, in eodem 
iure ac iudicio nullatenus impedire presumas, nullum tibi decetero per 
idem predium super homines et possessiones iudieium vsurpando. 
Datum Wienne, XII. kalendas Junii. 


Cod. 191, f. 48, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II./2, 102, 
Nr. 159. ' 


339. 


1277, 21. Mai, Wien. Bischof Konrad von. Freising bestätigt den Zehent- 
abfindungsvergleich Mgr. Heinrichs, Propstes zu Wörthsee und Pfarrers zu 
Waidhofen, mit Abt R. und dem Kloster zu Seitenstetten. 


Nos Chunradus dei gratia Frisingensis episcopus notum facimus 
tam presentibus quam futuris, quod resignacionem trium librarum 
quam dilectus in Christo, frater magister Henrieus Werdensis eccle- 
sie prepositus plebanus in Waidhouen, zelo deuotionis accensus ‚ob 
remedium anime sue fecit et in quibus dileeti in Christo fratres ... 
venerabilis abbas et conuentus monasterii in Sitesteten occasione 
quarumdam decimarum plebis in Waidhouen eidem preposito annis 














361 


singulis tenebantur, gratam et ratam habemus, iudicantes eos quan- 
tum ad ipsum prepositum et suos successores ad huiusmodi trium 
librarum Wiennensium monete decetero aliquatenus non teneri, In 
euius nostre ratihabitionis testimonium presentem paginam prelibato 
monasterio dedimus nostri pendentis sigilli munimine communitam. 
Datum Wienne, anno domini millesimo ducentesimo LXXVII., XII. 
kalendas Junii. 


Orig., Pgt., anhgdes. verletztes Sigel, Archiv des Klosters Seitenstetten. 


340. 


1277,23. Mai, Wien. König Rudolf erlässt Bischof Konrad von Freising 
die Entrichtung des Marchfuttere im „Heubs“, zu Waidhofen und Holenstein 
bis auf Weiteres. 


Rvdolfus dei gracia Romanorum rex semper augustus. Vniuer- 
sis presentes litteras intuentibus volumus esse notum, quod nos prop- 
ter grata et fidelia que venerabilis Chvnradus episcopus Frisingensis 
princeps noster dilectus nobis et saero Romano imperio impendit 
obsequia et in antea poterit impendere gratiora, sibi et ecelesie: sue 
omnem auenam que marichfiter wulgariter nuncupatur, que per pre- 
dieti Frisingensis ecclesie in dem Heubs, Waidhoven et Hollenstain 
nobis ad nostra granaria dari debeat annis singulis, de speciali 
gracia relaxamus, tamdiu quousque eandem graciam et remissionem - 
duxerimus expresse per nostras speciales litteras ab eodem episcopo 
pro nostro beneplacito reuocandam, volentes pariter et mandantes 
vt nullus proeuratorum, iudicum vel offieialium nostrorum avenam 
huiusmodi siue marchfüter a memorato episcopo vel aliquorum 
prediorum officialibus medio tempore exigat aut requirat, donec 
eandem graciam vt premissum est, ab eodem episcopo per nostras 
litteras reuocemus. Datum Wienne, anno domini M. CC. LXXVI (!)., 


X. kalendas Junii, indietione quinta, regni nostri anno quarto. 


Cod. 191, f. 21, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 87, 
Nr. 145. 


302 


341. 


1277, 6. Juni,. Waidhofen. Bischof Konrad von Freising verleiht die 
nach Markwart Priuhauens Tode frei gewordenen Lehen dem Burggrafen 
F. von Nürnberg. 


Nos Chunradus dei gratia Frisingensis episcopus notum esse 
volumus presentium inspectoribus vniuersis, quod nos vniuersa feoda 
que nobis per mortem Marquardi Priuhauen vacare ceperunt, dilecto 
consanguineo nostro viro nobili domino F. purehgrauio de Nuren- 
bereh contulimus, sibi suisque heredibus maseulis feodali titülo possi- 
denda, exhibentes nos pro ipso eorundem feoderum auctorem quod 
wlgo gwer dieitur, coram quocunque iudice competente. In cuius 
rei testimonium presentem cedulam ipsi tradidimus nostri sigilli 
munimine roboratam. Datum aput Waidhouen, anno domini M. CC. 
LXX. septimo, octauo idus Junii. 


Orig., Pgt., k. Reichsarchiv zu München; Monum. Zollerana II. 96, Nr. 179. 


442. 


(1277), 10. Juni, Wien. Burggraf Fridrich von Nürnberg benachrichtiget 

Bischof Konrad von Freising von den Massnahmen des Königs hinsichtlich der 

Übergabe von Aschbach an den Bischof und wie dieser gegebenen Falles selbst 
einschreiten solle, 


. Reverendo in Christo patri et peramando domino suo venerabili - 
Chvnrado episcopo Frisingensi Fr. purehgrauius de Nürenberch 
paratam et sinceram ad queuis mandata et beneplacita voluntatem. 
Nouerit vestra paternitas reverenda, quod dominus meus R. sere- 
nissimus rex Romanorum Samerawario capitaneo Anasi suis litteris 
seriose mandauit iterato, vt absque difficultate qualibet possessionem 
fori Aspach cum suis attinenciis statim visis eisdem litteris vobis non 
differat aliquatenus assignare, absolutos nichilominus dimittendo 
homines eiusdem fori quos captiuauit, et fideiussores quos sibi dede- 
runt, sine detrimento ac indempnitate rerum et substancie eorundem, 
provt ex litteris predieti domini regis Svmerawario super hoc direc- 
tis colligitur euidenter. Quod si forsan facere recusauerit aut distu- . 














363 
lerit vos auctoritate regia et licencia prelibatum forum Aspach 
seeure ac libere potestatem habetis et poteritis ingredi quando placet, 
eiusque possessionem cum suis attinenciis corporaliter adipisci 


pariter et habere, nullum prorsus ex eo uel ab(!) id perieulum for- 
midando. Datum Wienne, quarto idus Junii. 


Cod. 191, f. 27, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II./2, 94, Nr. 160. 


343. 


1277, 30. Juni, Wien. Otto von Haslau, Landrichter in Österreich, ladet 
eine Anzahl genannter Personen (in der Angelegenheit Bischof Konrads von 
Freising gegen Bürger @0220 von Krems) vor sein Gericht. 


Nos Otto de Haslawe iudex prouincialis Austrie tenore presen- 
eium profitemur, quod ad presencium domini nostri Rudolfi magnifici 
regis Romanorum atque nostram citauimus nostris litteris dominum 
Vlrieum de Ruchendorf, Dietmarum forestarıum de Geuelle, Siboto- 
nem, Liupoldum de Meurperch fratres Gozzonis, Irnfridum filium 
eiusdem, Walehünum in foro, Heidenricum eiuem de Stein, dominum 
Gundakarum de Ternberch, dominum Sifridum de Prunspach, Her- 
bordum de Engeldorf, Marquardum de Lebaren, H. ibidem, Leonem 
de Friuntshusen, H. de Ezinsperch et fratres eiusdem, Herbordum 
de Friuntshusen, dominum H. de Turn, Grennlinum, Wolfhardum, 
Fridericum filium domini Walchvni de Hvse, Chringlarium et filium 
domini H. de Turn et filium fratris sui ad proximum placitum quod 
nunc erit, querimonie domini: Chunradi venerabilis episcopi Frisin- 
gensis peremptorie responsuros. In euius rei euidenciam presentem 
cedulam iussimus nostri sigilli munimine roborari. Datum Wienne, 
anno domini M. CC. LXXVIL, pridie kal. Julii. 


Cod. 191, f. 30, k. Reiehsarchiv zu München. 


944. 


(1277, Mitte ..... ) Erzbischof Fridrich von Salzburg bittet König Rudolf, 
die geistliche Freiheit zu schützen, welche durch die Vorladung Bischof Kon- 
rads von Freising seitens eines österr. Landrichters verletzt worden sei. 


Uietoriosissimo et excellenti domino suo R. dei gracia serenis- 
simo rege Romanorum semper augusto F. permissione diuina sancte 


364 


Salzburgensis ecelesie archiepiscopus apostolice sedis legatus cum 
debita reuerencia sinceram ad quelibet fidelia obsequia voluntatem. 
Sua nobis dilectus in Christo frater dominus Ch. venerabilis epi- 
scopus Frisingensis querimonia demonstrauit, quod nuper dum a 
vestra curia recedens versus partes superioris Austrie foret in 
ascensu, a quodam vestro iudice provinciali in via quasdam litteras 
recepit mandatum continentes vt proximo nune celebraturo iudicio 
generali coram vestra regali presencia comparere debeat, Gozzoni 
ciui vestro de Chrems finaliter responsurus super quibusdam posses- 
sionibus quas idem dominus episeopus de consensu, voluntate ae 
rogatu ipsius Gozzonis et omnium eiusdem heredum prout in quo- 
dam publieo instrumento exprimitur, comparauit. Vnde processum 
nostrum coram vestra celsitudine nuper Wienne habitum super celeri 
(!cleri) libertate vestris predecessoribus tradita et confirmata ad 
memoriam vestre regie magnificencie reuocamus, attencius exorantes 
quatenus vestra non paciatur magestas regalis, quod contra eccle- 
siastice libertatis priuilegium sieut prediximus, iam dudum obtentum 
prelibatus dominus episeopus et alii sui confratres cum eorum clero 
trahantur ad iudicium seculare, maxime eum iidem sint parati respon- 
dere coram nobis et nos simus etiam parati cuilibet querelanti de 
ipsis facere iusticie complementum. 


Cod. 191, f. 26, k. Reiehsarchiv zu München; Meichelbeck 1I/2, 102, 
Nr. 171. 


345. 


1277,15. Juli, Wien. Pfalzgraf Ludwig bei Rhein reversirt gegen Bischof 
Konrad von Freising betreffs der ihm zu Lehen verliehenen Burg und des 
sonstigen Gutes zu Hörnstein. 


Nos Ludwieus dei graeia comes palatinus Rheni dux Bawarie 
notum esse volumus vniuersis ad quos peruenerit presens seriptum, 
quod nos castrum in Herrantstzin cum iuribus suis et attinenciis vni- 
uersis recepimus a reuerendo in Christo patre domino Chvnrado 
venerabili Frisingensi episcopo consanguineo nostro predileeto pro 
nobis nostrisque legittimis heredibus masculis titulo feodali perpetuo 
possidendum, excepto omni iure patronatus ecelesie eiusdem loci in 
Herrantstein quod idem episcopus nobis consencientibus sibi suisque 








365 


suecessoribus in signum proprietatis et dominii perpetuo reseruauit. 
Ad hee promisimus etiam eidem episcopo bona fide, quod idem 
eastrum eum suis attinenciis neque feodali nec alio quoeunque titulo 
sine sua licencia speciali in personam aliam transferremus, sed pro 
nostris nostrorumque heredum vsibus tenebimur perpetuo eonseruare. | 
In euius rei testimonium presentes litteras iussimus nostri sigilli. 
munimine roborari. Datum Wienne, anno domini M. CC. LXXVII., 
idus Julii. 


Cod. 191, f. 19', k. Reichsarchiv zu München; Meiehelbeck 1[/2, 90, 
Nr. 151. 


346. 


1277, 1. Oct., Admont. Erzbischof Friedrich von Salzburg beauftragt den 

Prior Konrad von Admont mit der Entscheidung des Streites zwischen Probst 

Heinrich von Wörthsee und dem Priester Johann von Prag um die Pfarre 
Probstdorf. 


Friderieus dei gratia Salzpurgensis ecclesie arehiepiscopus 
apostolice sedis legatus. Dilecto in Christo filio fratri Chvnrado priori 
monasterii Admontensis salutem in domino. Cum eausa que super 
ecelesia in Probstorf inter dilectum in Christo filium magistrum Hein- 
rieum prepositum Werdensem ex vna parte et inter Johannem cleri- 
eum de Praga pro plebano in eadem ecclesia se gerentem ex altera 
vertitur, fuerit per modum appellacionis ad nostram audieneiam deuo- 
luta et eandem dilecto in Christo filio Hertnido plebano de Pels ar- 
ehidiacono Karinthie iam dudum commiserimus terminandam, nec 
idem possit in illa procedere plurimis oecupacionibus deditus et 
diuersis negociis occupatus, tibi vices nostras totaliter in hae eausa 
duximus eommittendas, mandantes quatinus citatis partibus iuxta 
priora eiusdem archidiaconi acta iudiciorum in eadem eausa mediante 
iusticia procedere non obmittas et eandem fine debito decidas, faciens 
quod decreueris per censuram ecclesiasticam firmiter obseruari, 
testes vero qui nominati fuerint, si se odio, amore uel timore sub- 
traxerint, compellas veritati testimonium perhibere. Et si prelibatus 
magister Heinrieus eoram te aut per testes aut per alia documenta 
legitima suam intentionem probauerit, ipsum uel alium loeo sui in 
possessionem memorate ecclesie in Probstorf per te uel per alium 





366 


studeas inducere corporalem et inductum auetoritate nostra manv- 
teneas et defendas, contradictores et rebelles censura consimili con- 
pescendó. Datum apud monasterium Admontense, anno domini 
M. CC. LXX. VIL, kal. Octobris. 


Aus dem Protokolle ddo. 1284, 6. Juni. Regensburg (Nr.384), vgl. dieses; 
Meichelbeck 1I./2, 109, Nr. 181A. 


BAT. 


1277, 17. Oct., Ardaker. Prior Konrad ven Admont beauftragt den Pfarrer 

Leopold von Enzersdorf, unter. Nachweis eines Processactes und des Process- 

ganges, den Propst Heinrich von Wörthsee in die ihm zuerkannte Pfarre 
Probstdorf einzuführen. 


Frater Chvnradus prior monasterii Admontensis viro prouido et 
disereto domino Livpoldo plebano in Entzestorf salutem in domino. 
Noueritis nos recepisse litteras a reuerendo in Christo patre domino 
Friderico Saltzpurgensis ecclesie archiepiscopo apostolice sedis legato 
sub hac forma: 


Folgt nun die Urkunde ddo. 1277, 1. Oct., Admont (Nr. 346). 


Quarum auctoritate processimus in hunc modum, videlicet quod 
citatis partibus et termino peremptorio per nos ipsis assignato et 
perleetis et recapitulatis in ordine de verbo ad verbum actis iudicio- 
rum que coram priore iudice inter partes super ecelesia in Probstorf 
acta fuerunt, et visis et auditis et perspicaciter intellectis racionibus 
et allegacionibus vtri(u)sque partis et examinatis diligenter dietis 
testium et instrumentis et priuilegiis et aliis doeumentis legittimis 
publice coram nobis in medium productis communicatoque consilio 
sapientum ecelesiam in Probstorf eum omnibus eius iuribus et atti- 
nenciis s(i)ue spiritualibus uel temporalibus sentencialiter adiudica- 
uimus magistro Hainrico venerabili preposito Werdensi a domino 
Chvnrado venerabili episcopo Frisingensi vero patrono ad eandem 
ecclesiam in Probstorf canoniee presentato et domino Johanni clerico 
de Praga super eadem ecclesia in Probstorf perpetuum silencium in- 
posuimus, et nichilominus diffiniendo condempnauimus ipsum Johannem 
in expensis legittimis persoluendis preposito supradicto quas idem - 
prepositus fecit occasione litis inchoatae quas estimat ad summam 








367 


sexaginta librarum Wiennensis monete, et precepimus eidem Jo. sub 
pena excommunicacionis quod nune usque ad festum beati Thome 
apostoli proxime nune venturum idem Johannes dieto preposito per- 
soluat pecuniam memoratam, quam si infra prenotatum terminum non 
| persoluerit, se sciat post terminum elapsum excommunieacionis vin- 
eulo innodatum. Vnde auctoritate qua fungimur, vobis iniungimus et 
mandamus, quatenus sepedietum magistrum Heinrieum prepositum 
Werdensem quem plenum ius habere in eadem ecclesia Probstorf 
recognouimus, velitis tamquam verum et legittimum reetorem 
et plebanum eiusdem ecelesie in Probstorf uel alium loco sui 
ducere in ipsius ecclesie possessionem corporalem et inductum 
defendere ecclesiasticam per censuram, contradictores et rebelles 
censura consimili conpensendo (!) et precipiendo sub virtute sancte 
obediencie vniuersis et singulis plebesanis ut eidem preposito in 
omnibus et per omnia obediant tenquam vero et legittimo eorum 
pastori, Datum in Ardaker, anno domini millesimo CC. LXXVIL, 
XVI. kalend. Nouembris. 


Aus dem Protokolle ddo. 1284, 6. Juni, Regensburg (Nr. 384), vgl. dieses; 
Meichelbeck IL/1, 109, Nr. 181/1. 


348. —— 


1277, 22. Oct., Wien. Graf Heinrich von Pfannberg beurkundet, dass 
Bischof Konrad von Freising für seine von ihm (dem Grafen) auszutragende 
Streitsache den Jubart von Ulmerfeld zu seinem Sachwalter ernannt habe. 


Nos Heinricus comes de Phannenberch notum esse volumus 
vniuersis tam presentibus quam futuris, quod reuerendus in Christo 
pater dominus Chunradus venerabilis Frisingensis episcopus consti- 
tutus coram nobis, dum loco et vice domini nostri R. serenissimi regis 
Romanorum Wienne in placito generali presideremus iudicio, Jubar- 
dum de Vdmarvelt ministerialem ecclesie sue ad omnes eausas suas 
generalem ad iudicia suum constituit procuratorem, dans eidem ple- 
nam potestatem eoram nobis agendi, defendendi, excipiendi et in 
animam suam iurandi, si necesse fuerit appellandi et omnia alia 
faciendi que verus et legittimus potest et debet constitutus ad 
iudicia proeurator, promittens se ratum et gratum habiturum quie- 
quid idem Jubardus eoram domino nostro rege serenissimo Roma- 











368 


- 


norum vel quocunque alio iudiee ab ipso domino nostro rege depu- 
tato suo nomine faciendum duxerit in premissis vel in aliquo premis- 
sorum. Nichilominus idem episcopus obligauit se pro eodem Jubardo 
sub ypoteca rerum sue ecelesie ad omnes clausulas iudicato soluendo. 
In cuius rei testimonium presentem cedulam prefato domino episcopo 
tradidimus nostri sigilli munjmine roboratam. Datum et actum Wienne, 
anno domini M. CC. LXX. septimo, XI. kal. Novembris. 


Cod. 191, f. 34, k. Reiehsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 57, 
Nr. 154. 


: 949. 


1277, 22. Oct., Wien. Graf Heinrich von Pfannberg erklärt als königl. ab- 

geordneter Richter genannte Leute ihrer Bürgschaft für Gov«o von Krems gegen 

Bischof Konrad von Freising für verfallen und ordnet einen Boten an sie zur 
Eintreibung. 


Nos Heinricus comes de Phannenberch iudex a domino nostro 
serenissimo rege Romanorum deputatus notum esse volumus pre- 
sencium inspectoribus vniuersis, quod reuerendus in Christo pater 
dominus Chunradus venerabilis episeopus Frisingensis contra domi- 
num Vlricum de Rukkendorf militem et Sibotonem et Livpoldum 
fratres domini Gozzonis eiuis de Chremsa et Irenfridum filium eius- 
dem Gozzonis, Rudlinum de Meurperge, Walchunum in foro nepotem 
Wurkonis, neenon Heidenrieum eiuem de Stein quadringentas mar- 
cas argenti Wiennensis ponderis coram nobis obtinuit per iusticiam 
et legittimis probacionibus senteneia mediante, pro eo quod iidem 
supra seripti se nomine fideiussorio eidem episcopo omnes in solidum 
obligauerant vsque ad marcas easdem quadragintas quod procurare 
velle(n)t sine fraude eum effectu quod predietus Gozzo ciuis de 
Chremsa statim eum a vinculis regis Bohemie quibus tunc tenebatur, 
fuerit absolutus, infra vnum mensem proximum deberet ratificare et 
eonfirmare sigillo suo et per manum domini conferentis et per renun- 
ciacionem heredum suorum contractum empeionis prediorum in Teizza 
et aliorum bonorum que idem dominus episcopus a procuratoribus 
prefati Gozzonis pro ducentis et quinquaginta marcis argenti com- 
parauit, quod si non facerent, extune ipso facto in prefatis quadrin- 
gentis marcis argenti eidem episcopo esse deberent finaliter obligati 











369 


et quia infra eundem mensem id promissum predicti fideiussores effi- 
cere et adimplere minime eurauerunt, ad predictam summam quadrin- 
gentarum marcarum sunt sepedicto episcopo eoram nobis, cum presi- 
deremus iudicio loco et vice domini nostri serenissimi regis Romano- 
rum, sentencialiter condempnati nosque ad exequendam eandem sen- 
teneiam Al. de Scheurbach militem prefato domino episcopo depu- 
tauimus nuncium publicum ad eosdem. In euius rei testimonium pre- 
sentem cedulam iussimus nostri sigilli munimine roborari. Acta sunt 
hec Wienne anno domini M. CC. LXXVIL, proxima feria sexta post 
festum saneti Galli. Hii sunt testes, comes Vlrieus de Heunbureh, 
dominus Vlricus de Tavuers, dominus ... de Haunvelde, Ekhardus 
de Tobringen, magister Heinricus prepositus Werdensis, magister 
Hermannus canonieus Frisingensis, Liupoldus dictus Vaerlinus, Ju- 
bardus dietus Hesip, Otto de Vichdorf, Chunradus de Waidhoven 
nofarius et plures alii fide digni. 


Cod. 191, f. 51, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1L/2, 91, 
Nr. 153. 


350. 


1277, 25. Oct., Wien. Bischof Konrad von Freising überträgt den ihm ver- 
pfändeten Markt Aschbach an König Rudolf und dessen Söhne als Lehen. 


Nos Chvnradus dei gratia Frisingensis episcopus notum esse 
volumus presentium inspectoribus vniuersis, quod cum dominus 
noster Rudolfus rex serenissimus Romanorum possessionem fori in 
Aspach quod bone memorie Friderieus quondam dux Austrie in feudo 
tenuit ab ecclesia Frisingensi et predecessori nostro pro quingentis 
marcis argenti ex certis eausis pignori obligauit, nobis et ecclesie 
Frisingensi per manus karissimorum filiorum suorum Alberti, Hart- 
manni et Rudolfi quibus idem forum cum aliis feudis contulimus, 
restituisset, ius obligationis debitum in eodem foro nobis et nostre 
eeclesie recognoscendo, nos ad eiusdem domini nostri Romanorum 
regis petitionis instantiam possessionem eiusdem fori quod pro suis 
vsibus necessarium habere se dicebat, sibi suisque filiis predietis 
restituimus nomine feudi, proprietate eiusdem fori ecclesie Frisin- 
gensi reseruata et predictas quingentas mareas pro quibus idem 
forum nobis extitit obligatum, super villas Probstorf, Vruar, Schonna 

Fontes. Abth. II. Bd. XXXI. 24 





370 


que nobis prius pro trecentis, marcis argenti ab ipso domino nostro 
rege fuerant obligate et quas predictis filiis domini nostri regis con- 
tuleramus eum aliis feudis titulo feudali, nobis idem dominus noster 
rex de consensu filiorum predietorum deputauit nosque ipsas ibidem 
duximus deputandas, ita ut predictis quingentis mareis pro quibus 
forum in Aspach nobis extitit obligatum, marcis trecentis prioribus 
agregatis in summa prefatas villas Probstorf, Vruar, Schonna cum 
omnibus suis iuribus nos successoresque nostri tenere debeamus 
pro marcis octingentis tamdiu pro ecelesie nostre vsibus obligatas, 
donec predicte marce octingente a prefato domino nostro rege aut 
a suis filiis liberisue eorum nobis vel suecessori nostro qui tune pro 
tempore fuerit, integraliter fuerint persolute. Huius rei testes sunt 
reuerendi in Christo patres Bertoldus Babenbergensis, Petrus Pata- 
uiensis, "Johannes Chymensis, Werenhardus Seceouiensis ecclesiarum 
episcopi, dominus Ludbieus illustris comes palatinus Reni dux Bawa- 
rie, dominus (leerer Raum) illustris dux Saxonie, dominus Fride- 
ricus purckgrauius de Nuremberek, dominus Vlrieus de Tavuers et 
multi alii fide digni. Et nos in huius rei testimonium presentem 
cedulam iussimus nostri sigilli munimine roborari. Acta sunt hec 
Wienne, anno domini millesimo CC. LXX. septimo, octauo kalendas 
Nouembris. 


Orig., Pgt., anhgdes. Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien. 


351. 


1277, 26. Oct., Wien. König Rudolf beurkundet, dass Bischof Konrad von 

Freising ihm und seinen Söhnen den Markt Aschbach überlassen und dass für 

die Pfandsumme desselben im Betrage von 500 Mark Silbers ihm die Orte 

Propstdorf, Urfar und Schönau, welche er den genannten Söhnen zu Lehen 
gegeben, verpfändet worden seien. 


Rudolfus dei gracia Romanorum rex semper augustus. Vniuersis 
preseneium inspectoribus volumus esse notum, quod eum nos domino 
Chunrado venerabili Frisingensi episcopo principi nostro dilecto 
possessionem fori in Aspach quod forum bone memorie Fridericus 
quondam dux Austrie ab ecclesie Frisingensi in feodo tenuit et pre- 
decessori predicti episcopi pro quingentis marcis argenti ex certis 





311 


causis pignori obligauit, prout in priuilegio eiusdem ducis Frideriei 
vidimus contineri, restituissemus, ius debitum sibi in eadem obliga- 
eione recognoscendo, idem episcopus ad peticionis nostre instanciam 
predietum forum quod pro nostris vsibus necessarium habebamus et 
quod filius nostris dileetis Alberto, Hartmanno et Rudolfo (et) ipso- 
rum liberis masculini sexus contulerat eum aliis feodis que duces 
Austrie, Styrie, Karinthie dominique Carniole et Marchie ab ecelesia 
Frisingensi possederunt titulo feodali, ad nostras manus restituit 
nomine filiorum nostrorum predictorum, proprietate eiusdem fori 
ecclesie Frisingensi reseruata et easdem quingentas marcas argenti, 
pro quibus idem forum predictus episcopus tenuerat obligatum, super 
villas Probsdorf, Vruar et Schönna cum suis attinenciis quas eciam 
predieti filii nostri ab eo in feodum receperant, excepto iure patro- 
natus eiusdem ecelesie in Probsdorf quod in signum dominii ecclesie 
Frisingensis est reseruatum ab antiquo et pro trecentis marcis 
argenti a nobis et a predietis filiis nostris receperat obligatas (!), 
eidem episeopo suisque successoribus deputauimus nomine filiorum 
nostrorum predietorum et predictas quingentas marcas argenti prio- 
ribus trecentis mareis argenti duximus agregandas, ita ut predictas 
villas Probsdorf, Vruar et Schönna eum omnibus suis iuribus tamdiv 
prefatus episeopus suique suecessores teneant a nobis nostrisque 
filiis (et) eorum liberis pro suis vsibus obligatas, donee predicte 
octingente marce argenti fuerint sibi uel suo successori qui tune 
pro tempore fuerit, integraliter persoluti. Huius rei testes sunt Ber- 
tholdus Babenbergensis, Petrus Patauiensis, Johannes Chyemensis, 
Wernhardus Sekkouiensis ecclesiarum episeopi, Ludwieus illustris 
comes palatinus Rheni dux Bawarie, Albertus dux Saxonie, Frideri- 
eus pureherauius de Nürenberch, Vlrieus de Touuers et multi alii fide 
digni. Et nos in huius rei perhenne testimonium presentem ectteras 
nostre serenitatis sigilli munimine iussimus roborari. Aeta sunt hec 
Wienne, anno domini M. CCLXXVIL, (VII. kal. Nouembris, regni. 
nostri anno quinto). 


Cod. 191, f. 17, am Schlusse durch Feuchtigkeit nahezu ganz unleserlich 
und hergestellt aus Bestätigung König Fridrichs IIL, ddo. 1316, 18. April, 
Wien, k. Reichsarchiv zu München, Meichelbeck 1L/2, 94, Nr. 161. 


945 


372 


292. 


1977, 28. Oct., Wien. König Rudolf vergleicht zwischen Bischof Konrad 
von Freising und Bürger Gozzo von Krems betreffs des Kaufes der Güter des 
Letsteren zu Teise. 


Rudolphus dei graeia Romanorum rex semper augustus. Vni- 
uersis presencium inspectoribus volumus esse notum, quod contrac- 
tum empeionis habitum per dilectum principem nostrum venerabilem 
Chunradum Frisingensis eeclesie episcopum cum Irenfrido filio Goz- 
zonis ciuis nostri de Chremsa, et Rudlino de Mevrberge Gozzonis 
procurotoribus de bonis in Teyzza, videlieet tredecim areis, duobus 
beneficiis, duabus curiis villiealibus, duobus pomeriis, piseina et 
passagio minori et quinque insulis ibidem que wlgo werd nuneupantur, 
et de prouentibus trium annorum passagii in Holenburch que omnia 
idem procuratores sui prefato principi nostro pro ducentis quinqua- 
ginta marcis argenti, dum dictus Gozzo ciuis noster in captiuitate 
regis Bohemie teneretur, loco ipsius et suo nomine uendiderunt eum 
omnibus attineneiis eorundem bonorum, quesitis et inquirendis, ad 
arbitrium nostrum et sacri imperii (cui) in hae parte idem Gozzo 
voluntarie se subiecit, eandem empcionem ratificauit et confirmauit, 
obligans se ipsi episcopo successoribusque suis de euiccione et ad 
defendendum easdem possessiones contra quemlibet inpugnantem 
eundem contractum coram quocumque iudice competente vsque ad 
tempus a iure diffinitum et secundum terre eonsuetudinem approba- 
tam. Ad hee promisit fide data quod vsque ad festum Natiuitatis 
proximum domini procurabit cum effectu quod omnes heredes sui 
renunciant iuri suo si quod eis competit vel competere uidetur pos- 
sessionibus in eisdem. Et ut premissa singula adimpleret efficaciter, 
predietus princeps noster venerabilis Chunr. episcopus Frisingensis 
in hae parte voluntarie nostro arbitrio similiter se subiecit, super 
quibus arbitrati sumus quod idem princeps noster venerabilis Chun- 
radus Frisingensis episcopus det et adiciat ipsi Gozzoni ad summam 
prenotatam ducentarum quinquaginta marcarum mareas argenti 
sexaginta, videlicet triginta marcas argenti in festo Natiuitatis domini 
proximo et alias triginta mareas in Carnispriuio subsequente, fide- 
iussores quoque ipsius Gozzonis qui se pro quadri(n)gentis marcis 
argenti eidem episcopo obligauerant, quod eundem ratificaret vendi- 











. 373 
cionis contractum, dimittere tenebitur absolutos. In cuius rei testi- 
monium presentes litteras scribi iussimus et regie maiestatis ka- 
ractere communiri. Huius rei testes sunt Otto de Haslau, Stephanus 
de Meichsau, magister Heinricus prepositus Werdensis, magister 
Hermannus canonicus Frisingensis, Chunradus capellanus noster, 
Vlrieus de Ruchendorf, Greifo gener Gozzonis, Heinricus de Enzens- 
dorf. Liupoldus Verlinus, Jubardus de Vdmaruelde, Chunradus nota- 
rius de Waidhofen, Guntherus marsealeus de Otenbureh, Chunradus 
Sappo, Vlrieus dietus Rieder, Fridericus dictus Hello, Vlrieus dietus 
Lungauver et multi alii fide digni. Acta sunt hec Wienne, anno 
domini millesimo ducentesimo septuagesimo septimo, quinto kalendas 
Novembris, regni nostri anno quinto. 


Orig., Pgt., anhgdes. Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv; dann 
Cod. 194, f. 37’, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II/2, 92, Nr. 156. 


353. 


1977, 28. Oct., Wien. Bürger Gozo von Krems billiget den Verkauf seiner 

Güter zu Teiss durch seine Gewaltträger und begnügt sich hinsichtlich seiner 

Forderungen an Bischof Konrad von Freising mit einer weiteren Zahlung von 
60 Mark Silbers. 


Ego Gozzo ciuis de Chremsa notum esse cupio preseneium 
inspectoribus vniuersis, quod contractum empeionis habitum per 
reuerendum in Christo patrem dominum Chvnradum venerabilem Fri- 
singensis ecclesie episcopum cum Irenfrido filio meo et Rudlino de 
Mevrperg meis procuratoribus de bonis in Teizza, videlicet tredecim 
areis, duobus beneficiis, duabus curiis villicalibus, duobus pome- 
rius, piscina et passagio minori et quinque insulis ibidem que wlgo 
werd nuncupantur, et de proventibus trium annorum passagii in 
Holnburck que omnia iidem procuratores mei prefato domino 
episeopo pro ducentis et quinquaginta marcis argenti, dum in 
captiuitate regis Boemie tenerer, meo nomine vendiderunt cum 
omnibus attineneiis bonorum eorundem quesitis et inquirendis ad 
arbitrium domini mei Rudolfi serenissimi regis Romanorum cuius 
arbitrio in hae parte voluntarie me subieci, ratiffico tenore presen- 
eium et confirmo, obligans me sibi successoribusque suis de euictione 
et ad defendendum easdem possessiones contra quemlibet inpugnan- 


374 


tem eundem contractum coram quocumque iudice cumpetente vsque 
ad tempus a iure diffinitum et secundum terre consuetudinem appro- 
batam. Ad hoc promisi fide data, quod usque ad festum Natiuitatis 
domini proximum proeurabo cum effectu quod omnes heredes mei 
renuncient iuri suo siquid eis competit uel competere videtur posses- 
sionibus in eisdem. Et vt premissa singula efficaciter studeam ad- 
implere, sepedietus dominus episcopus ad arbitrium domini, mei pre- 
fati serennissimi regis Romanorum euius arbitrio idem episcopus in 
hace parte similiter se subiecit, promisit michi dare et adicere ad 
summam prenotatam ducentarum quinquaginta marcarum marcas 
argenti sexaginta, videlicet triginta marcas in festo Natiuitatis domini 
proximo et alias triginta mareas in Carnispriuio subsequente fideius- 
soresque meos qui se pro quadringentis mareis argenti pro me eidem 
obligauerant episcopo vt eundem ratifficarent venditionis contraetum, 
dimittere tenebitur absolutos. In cuius rei testimonium presentem 
cedulam prefato domino episcopo tradidi mei sigilli munimine robo- 
ratam. Acta sunt hec Wienne in presentia domini mei inuietissimi 
regis Romanorum, 'anno demini millesimo CC. LXX. septimo, quinto 
kalendas Nouembris. Hii sunt testes, dominus Vl. de Tavuers, domi- 
- nus O. de Haslav, dominus Stephanus de Meiehsav, magister H. pre- 
pesitus Werdensis, magister Hermannus canonieus Frisingensis, 
Vl. de Rukkendorf, Griffo geuer domini Gozzonis, H. miles de En- 
zeinstorf, Livpoldus Verlinus, Jubardus de Vdmarvelt, Otto dietus 
Hesip, Ch. notarius de Weidhouen, Guntherus marschaleus de 
Otenbureh, Ch. Sappo, Vl. dictus Rider, Fr. dictus Hello, Vlricus 
dictus Lvngaver et multi alii fide digni. 


Zwei Orig., Pgt., anhgd. Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien; dann Cod. 191, f. 59', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 
92, Nr. 155. 


354. 
(12777?) 28. Oct., Wien. König Rudolf empfiehlt dem Konrad von Sommerau 
den Schutz der freisingischen Güter in Oberösterreich. 


Rvdolfus dei gracia Romanorum rex semper augustus. Chvn- 
rado de Symmerawe fideli suo graeiam suam et omne bonum. Petiuit 
a nobis dileetus princeps noster Chvnradus episcopus Frisingensis vt 





375 


tibi predia et homines ecclesie sue circa distrietum tue procuraci- 
onis in super(ior)ibus partibus Austrie committeremus. Quapropter 
tenore presencium tibi firmiter iniungimus et mandamus, quatenus 
homines et possessiones et iura ipsius episcopi Frisingensis in supe- 
riori Austria in ipsius absencia manuteneas et defendas, non per- 
mittens ipsum ab aliquibus in suis prediis et hominibus aliquatenus 
molestari, in hoc magestatem regiam specialiter honorando. Datum 
Wienne, V. kalendas Nouembris. 


Cod. 191, f. 48, k. Reichsarehiv zu München; Meichelbeck 11/2, 93, 
Nr. 157. 


355. 


1277, 31. Oct., Wien. Bischof Konrad von Freising verleiht an Magister 
Heinrich, Propst zu Wörthsee, ein verfallenes Haus im Umfange des Freisinger 
Hofes zu Wien auf Lebenszeit. 


Nos Chvnradus dei gracia Frisingensis episcopus notum faei- 
mus vniuersis tam presentibus quam futuris, quod magistro Heinrico , 
venerabili preposito Werdensi fecimus et deputauimus infra ambi- 
tum curie nostre Wienne quoddam comodum speciale, videlicet 
domum quandam lapideam igne dirutam et dilapsam que ab extremi- 
tate muri iuxta turrim antiquam posita atque sita, ab oriente versus 
oceidentem usque ad capellam sancti Georii protenditur, cum omni- 
bus attinenciis infra et supra cireumquoque sitis quam eidem 
magistro Heinrico ad usum et comodum suum pro ipsius magistri 
Heinrici vite temporibus tenendum concessimus de gracia speciali, 
et ipse magister Heinricus obligauit se nobis ad hoc, quod a beati 
Georii proximo nunc venturo festo. infra duorum annorum spacia 
eandem domum edificabit, construet et adaptabit in trabibus paui- 
inento et in leeto et aliis necessariis edificiis que pro comodo inha- 
bitantibus fuerint oportuna, ita tamen quod eadem domus cum omni- 
bus edifieiis que idem magister Heinricus in eadem domo inpendi- 
derit, post eius obitum ad ecclesiam Frisingensem cum integritate 
qualibet reuertatur. Ne igitur huius modi gracia prelibato magistro 
Heinrieo faeta per nos uel nostros suecessores inposterum valeat 
reuocari, presentem paginam in euidens huius rei testimonium in 
perennem memoriam eidem magistro H. tradidimus nostri sigilli 


376 


pendentis munimine roboratam. Datum et actum Wienne, anno 
domini M. CC. LXXVIL, in vigilia Omnium sanctorum, testibus pre- 
sentibus videlicet magistro Hermanno Frisingensis ecclesie canonico 
tune nostre eurie prothonotario, Sifrido canonico saneti Viti capel- 
lano nostro, Chunrado notario de Waidhoven, Gunthero marsehaleo, 
Heinrico milite de Enzeinstorf, Chvnrado Sappone, Friderico Hel- 
lone, Ridario, Jevbardo de Vdmarveld, Leupoldo dicto Verl, Ottone 
. dieto Hesip, ministerialibus ecclesie Frisingensis, Herprando magistro 
camere nostre et de Enzeiustorf Leupoldo plebano, Ch. iudice, Ch. 
granatore et Wisentone et aliis pluribus fide dignis. 


. Cod. 191, f. 18', k. Reichsarchiv zu München; Oberbair. Archiv III, 413. 


356. 


1977, 17. Nov., Ens. Bischof Konrad von Freising gestattet dem Abte R. 

von Seitenstetten zu Waidhofen eine Hofstätte für den Bau eines Hauses zu 

erwerben und befreit sie zugleich von allen grundherrlichen Steuern und 
Abgaben. 


Nos Chvnradus dei gratia Frisingensis episeopus notum esse 
volumus presentium inspectoribus uniuersis, quod nos dilecto in 
Christo fratri R. venerabili abbati monasterii in Seytensteten propter 
grata et fidelia obsequia que nobis idem hactenus impendit, hane 
concessimus gratiam specialem, ut lieeat sibi emere aream vnam in 
opido nostro Waidhouen ad vnum purkreht vel dimidium pro se 
suisque successoribus et monasterii sui utilitate inedificandum, et 
nos ipsi domino abbati suisque successoribus in ipsa area siue domo 
hane libertatem concedimus per presentes, ut de ipse area siue 
domo nullam steuram uel aliam exaccionem ipse uel successores sui 
soluere teneantur, hiis solum exceptis que predieti opidi nostri in 
Waidhouen uel eiuium nostrorum ibidem utilitatem communem 
respicere videbuntur. In cuius rei testimonium presentem cedulam 
sibi tradidimus nostri sigilli munimine roboratam. Datum aput Ana- 
sum, anno domini millesimo CC. LXX. septimo, XV. kalendas De- 
cembris. 


Orig., Pgt., anhgdes. stark verletztes Sigel, Archiv des Klosters Seiten- 
stetten. 








311 


/ 357. 


(1278), 5. Jän., Wien. König Rudoif beauftragt Bischof Berthold von Bam- 
berg den Zwist Propst Heinrichs von Wörthsee mit Otto von Finkenstein betreffs 
der Vogtei des Stiftes zu entscheiden. 


Rudolfus dei gratia Romanorum rex semper augustus. Dileeto 
prineipi suo Berhtoldo venerabili episcopo Babenbergensi gratiam 
suam et omne bonum. Cum propter dilecti nobis Meinhardi comitis 
Tyrolensis affinis nostri karissimi absentiam et etiam propter suorum 
procuratorum et officialium inpoteneiam seu desidiam quos loco sui 
regimini terre Karinthie prefeeit, ecelesia Werdensis per crebras et 
. violentas occupationes Vinchenstainerii sub nostris manibus pericli- 
tetur,' tue fidei et deuotionis puritatem requirimus et rogamus atque 
tue diligentie iniungimus per presentes, quatenus super dampnis et 
grauaminibus per memoratum Vinchenstainerium nune et antea in 
nostrum contemptum magistro Henrico preposito Werdensi dilecto 
cappellano nostro irrogatis partes ad aliquem certum diem et loeum 
ad tuam presentiam conuoces atque cites et omne ingenium tuum 
atque posse ad hoc studeas exercere, quomodo tam prelibatum ma- 
gistrum Henrieum quam et dietum Vinehenstainerium super illatis 
dampnis et grauaminibus et super aduocatia de qua inter partes 
questio vertitur, vel per compositionem amicabilem seu per iusticiam 
valeas concordare, procurans ne huiusmodi dampnorum et graua- 
minum querimonia decetero ad nostram audientiam deducatur. Volu- 
mus etiam et rogamus, vt et eundem modum teneas contra illos de 
Paradiso et de Treuen qui etiam ausu temerario in bonis et pos- 
sessionibus Werdensis ecclesie sepedieto preposito dampna et graua- 
mina non pertimescunt incessabiliter irrogare, prout ex ipsius ma- 
gistri Henriei querimoniis fuimus sepius informati. Postremo volumus 
et rogamus, vt alicui potenti de tuis fidelibus velis dare strietius in 
mandatis qui nostro et tuo nomine contra dictum Vinchenstainerium 
et alios quoslibet violentos inuasores prelibatam Werdensem ecele- 
siam in suis iuribus et possessionibus manuteneat et defendat tamdiu, 
donec aliud suo tempore atque loeo duxerimus ordinandum. Datum 
Wienne, in vigilia Epiphanie domini, regni nostri anno quinto. 


In Sprueh B. Bertholds v. Bamberg ddo. 1278, 9. Febr., s. Leonhard 
(Nr. 358); Meichelbeck Il./2, 69, Nr. 163. 


378 


358. 


1278, 9. Febr., s. Leonhard. Bischof Berthold von Bamberg entscheidet 
in der Klagsache des Propstes Heinrich von Wörthsee yegen Otto von Finken- 
stein betreffs Misshrauches der Vogtei. 


Nos Bertholdus dei gracia Babbenbergensis episcopus notum 
facimus vniuersis tam presentibus quam futuris, quod super causa 
que inter magistrum Henricum venerabilem prepositum Werdensem 
ex una parte et inter Ottonem de Vinchenstein ex altera uertebatur 
occasione aduocacie eiusdem Werdensis ecclesie, litteras a domino 
nostro Rudolfo serenissimo rege Romanorum recepimus in hee uerba: 


Folgt nun der Auftrag König Rudolfs ddo. 1278, 5. Jän., Wien (Nr. 357). 


Nos igitur cum debita reuerencia mandato regio et precepto 
uolentes obedire, partes ad nostram preseneiam citauimus et asser- 
eiones sev allegaciones earundem parcium per quas merita eausarum 
panduntur, audiuimus et examinauimus diligenter. examinatis pariter 
et auditis de speciali gracia propter bonum pacis et concordie ad- 
misimus quod ambe partes tam super omni iure aduocacie quam 
super uniuersis dampnis et grauaminibus per ipsum Ottonem et eius 
patrem olim diete Werdensi ecclesie illatis et super aliis quibuscum- 
que controuersiis que pretextu huiusmodi aduocacie Werdensis ec- 
clesie inter eosdem uertebantur uel que in posterum ibi sperabantur, 
in nos tamquam in arbitrum sev arbitratorem uel amicabilem compo- 
sitorem data fide uice sacramenti in manus nostras communiter com- 
promiserunt, dando nobis plenitudinem potestatis et plenariam auctori- 
tatem inter ipsos arbitrium promulgandi. Nos vero auctoritate nobis 
a memorato domino nostro Rudolfo serenissimo rege Romanorum tra- 
dita et'eoneessa habitoque prudentum consilio tale arbitrium promul- 
gauimus sentencialiter inter partes, videlicet quod dictus Otto de 
Vinehenstein eiusque heredes et homines de cetero numquam debent 
dietum magistrum Henricum prepositum Werdensem et eius succes- 
sores, neenon clericos et homines prefate Werdensis ecclesie in 
parte aliqua offendere uel grauare, sed debent illos contra quoslibet 
uiolentos inuasores manutenere et defendere pro eorum uiribus atque 
posse, nee debent umquam aliquo tempore ab eodem preposito et 








379 
eius successoribus et a clericis et ab hominibus sev colonis eiusdem 
Werdensis ecelesie aliquas exaeeiones uel streuras (!) sev exenea (!) 
petere, exigere uel extorquere, nec debent inperpetuum aliquas per- 
noctaeiones in predio eiusdem Werdensis ecclesie uel in claustro 
recipere uel habere, neque debent aliquam potestatem uel iurisdiccio- 
nem de cetero umquam sibi vendioare in officialibus , colonis insti- 
tuendis uel destituendis per omnes mansos predii memorati, siue sint 
ipsius prepositi uel canonicorum, sed debent esse solummodo con- 
tenti de iudicio et pena sanguinis per totum predium Werdensis 
ecelesie situm in partibus Karinthie, ita tamen quod officialis siue 
iudex sev procurator dicti Vinehensteinerii uel eius heredum qui pro 
tempore fuerint, niehil prorsus in hoe iudicio faeiant uel exerceant 
vel aliquam penam sanguinis exigant uel inponant preter consilium 
et consensum et presenciam officialis uel proeuratoris ipsius prepo- 
siti, et quod idem Vinchensteinerius et eius heredes et homines 
niehil iuris debent sibi vsurpare in bonis mobilibus ue] inmobilibus 
sev se mouentibus illorum qui ad huiusmodi penam sanguinis fuerint 
adiudicati. Item arbitrando sentenciamus et sentencialiter arbitramur, 
quod prelibatus Otto de Vinchenstein et eius heredes atque homines 
pro omni iure diete aduocacie eiusdem Werdensis :'ecelesie debent 
esse solummodo contenti annuatim de triginta modiis duri grani quod 
wlgariter steverchorn dicitur, quod singulis annis secundum sterili- 
tatem et fertilitatem temporis per mansos tam canonicorum quam 
ipsius prepositi cultos et non desolatos debet inponi sev inscribi. 
Solueio autem huiusmodi frumenti debet fieri annis singulis circa 
Epiphaniam domini paulo post uel ante, ita tamen quod quiequid de 
eisdem triginta modiis sev per grandinem uel per gwerram aut pe 
expedieionem siue per alium quemcumque modum annis singulis 
defecerit, illud iuramento prestito et premisso ad taxacionem officialis 
ipsius prepositi, assumptis sibi duobus colonis de predio iuratis 
debeat resecari. Item arbitramur sentenciando, quod prefatus Otto de 
Vinchenstein et eius heredes et homines debent esse etiam solum- 
modo contenti de quatuor marcis denariorum usualis monete, ita 
tamen quod quilibet denarius Frisacensis ualere debet duodecim 
paruulos Veronenses qui annuatim de toto predio Werdensis eeclesie 
fam canonicorum quam sepedicti prepositi cirea festum beati Georii 
dari debent, quam inquam prenotatam summam frugum et denario- 
rum dieto Vinehensteinerio et eius heredibus et hominibus circa 


380 


prenotata tempora (de toto) predio Werdensis eeclesie tam canoni- 
eorum quam ipsius prepositi qui pro tempore fuerint, dari atque solui 
arbitrando precipimus et iubemus pro om(nibus exacei)onibus, stevris, 
exeniis, pernoetaeionibus et pro eolon(or)um et officialium institucioni- 
bus et destitueionibus, quibus omnibus in ordine expressis (dictus) 
Vinchensteinerius et eius heredes et homines ad sentenciam nostri 
promulgati arbitrii data fide uice sacramenti publice in nostra pre- 
seneia renuneiar(unt). Item insuper sentencialiter arbitrati sumus, 
quod memoratus Otto de Vinchenstein et eius heredes et homines 
aut in propriis eorum personis sev per eorum litteras deprecatorias 
pro confirmacione nostri promulgati arbitrii absque omni dolo et 
fraude debent diligenter et fideliter laborare aput dominum nostrum - 
Rudolfum serenissimum regem Romanorum et aput omnes alios prin- 
cipes, comites et barones et ministeriales et aput omnes alios qui se 
jus etiam habere asserunt et contendunt in eadem aduocacia Wer- 
densis eeclesie, quorum confirmacio fuerit necessaria ad maiorem 
huiusmodi nostri prolati arbitrii firmitatem. Ne igitur presentes nostri 
prelati arbitrii series atque tenor aut a partibus sev ab aliis quibus- 
eumque imposterum reuoeari uel mutari valeat aut infringi, presentem 
paginam eonseribi fecimus et eandem in huiüs rei testimonium et in 
perhennem memoriam nostri pendentis sigilli munimine iussimus robo- 
rari. Datum et aetum aput sanetum Leonhardum in domo parochialis 
ecelesie, anno domini M. CC. LXXVIIL, quinto idus Februarii, sexta 
indiccione. 


Orig., Pgt., mit 2 Lücken, anhgdes verletztes Sigel, k. Reichsarchiv zu 
München ; ebend. Cod. 191, f. 90’; bei Meichelbeck in der Bestätigung König 
Rudolf's v. 8. Msi d. J., IL/2, 96, Nr. 163. 


Von identischem Inhalte doch kürzerer Fassung hinterliegen im k. k. geh. Haus-, 
Hof- und Staatsarchive zu Wien 2 Originale; die Abweichungen im Texte beschränken 
sich auf andere Wortstellungen und auf reichere Formeln und Umschreibungen im Münch- 
ner Exemplare, doch haben die Wiener mehr Sigel und auch Zeugen und lautet ihr Schluss 
überhaupt: „. . . . . et in perhennem memoriam nostro pendenti sigillo et ipsarum 
parcium et quorundam testium subscriptorum qui presentes fuerant et sigilia habebant 
propria, sigillis pendentibus in signum ratihabicionis perpetue iussimus roborari. Testes 
vero qui presentes fuerant, sunt isti, uidelicet dilectus in Christo confrater noster Johannes 
de Muchel canonicus Babbenbergensis et Ohunradus decanus ecclesie sancti Stefani Babben- 
bergensis et Chunradus et Wernhardus nostre curie capellani et notarii, item Arnoldus 
canonicus Babbenbergensis et eius fratres Friderius, Otto, Chunradus et Ortlinus de 
Weizenek et Pertholdus Vokchenbergarius miles curie nostre et alii quam plures. Datum“ 
Uu. 8. W. 











381 


359. 


1278, 9. Febr., s. Leonhard. Otto von Finkenstein vergleicht sich über 
Vermittlung Bischof Bertholds von Bamberg mit dem Stifte Wörthsee, betreffs 
der ' Vogtei über dessen Güter. 


Ego Otto de Vinchenstayn notum faeio uniuersis tam presenti- 
bus quam futuris, quod pro me et heredibus et amicis meis omnibus 
tam presentibus quam futuris sub testimonio presencium eonfiteor et 
protestor, quod nee eonpulsus, nee coactus sed libere et absolute ad 
arbitrium reuerendi in Christo patris domini mei Bertholdi venera- 
bilis episcopi Babbenbergensis eui dominus meus Rudolfus serenissi- 
mus rex Romanorum super hoe vices suas commiserat, renunciaui 
singulis et uniuersis exaccionibus, exeniis, stevris, pernoctacionibus» 
institueionibus et destitueionibus officialium et colonum (!) aliisque 
omnibus iuribus aduocacie quocumque nomine censeantur que uel quas 
pater meus pie memorie et alii progenitores et amiei sev -homines 
mei per totum predium Werdensis ecclesie actenus habuerunt et quas 
eciam per omnes mansos tam prepositi quam canonicorum eiusdem 
Werdensis ecelesie et super ipsorum homines exereuerunt, et obligo 
me atque promitto solummodo esse decetero contentum pro omnibus 
artieulis prenotatis et aliis omnibus iuribus aduocacie eiusdem. 
Werdensis ecclesie antedictis et uolo esse meos amicos et homines 
tam presentes quam futuros una mecum contentos annis singulis de 
triginta modiis siliginis quod wlgariter steverchorn dicitur, quod sin- 
gulis annis per singulos mansos tam prepositi quam canonicorum 
secundum fertilitatem et sterilitatem temporis inponitur sev inscribi- 
tur, ita tamen quiequid per pestileneiam uel grandinem sev per 
gwerram siue per expedieionem uel eciam per alias causas legittimas 
in prefato siligine quod steverehorn dieitur defecerit, quod illud 
eciam de summa eorundem triginta modiorum debeat resecari ad 
taxacionem officialis prepositi memorati qui assumptis sibi duobus 
colonis de predio prestabit super hoc iuramentum. Item promitto pro 
me et pro meis heredibus et amicis sev hominibus presentibus et 
futuris, solummodo me esse contentum de quatuor mareis denariorum 
Frisacensium annis singulis cirea festum beati Georii persoluendis, 
ita tamen quod pro quolibet denario Frisacensi decem Veronenses 


382 


cirea prefatum terminum persoluantur. Insuper promitto pro me et 
meis heredibus amicis et hominibus tam presentibus quam futuris 
omnes elausulas habere ratas et firmas atque illas attendere inuiola- 
biliter et obseruare que in prelibati domini mei Babbenbergensis epi- 
scopi aliis litteris patentibus super hoc eonfectis que arbitrium ipsius 
episcopi promulgatum continent, sunt expresse. Ne igitur mee pre- 
sentis renunciaeionis series atque tenor per me aut per meos heredes, 
amicos atque homines tam presentes quam futuros in posterum mutari 
ualeat uel infringi, presentem paginam in euidens testimonium et in 
perhennem memoriam et in signum ratihabicionis heredum et amico- 
rum et hominum meorum omnium tam presencium quam futurorum 
Werdensi eeclesie tradidi atque dedi meo pendenti sigillo atque 
domini mei reuerendi in Christo patris Bertoldi venerabilis episcopi 
Babbenbergensis et quorundam testium subscriptorum qui presentes 
fuerant, sigillis pendentibus roboratam. Datum et actum aput sanctum 
Leonhardum in domo parrochialis ecclesie, anno domini millesimo 
CC. LXXVIIL, V. idus Februarii, testibus presentibus subnotatis, 
uidelicet dominus Johannes de Muchel eanonieus Babbenbergensis et 
dominus Chunradus decanus ecclesie saneti Stephani Babbenbergen- 
sis et Chunradus et Wernhardus de euria prefati domini mei episcopi 
Babbenbergensis capellani et notarii, item dominus Arnoldus eciam 
canonieus Babbenbergensis, Fridericus, Otto, Chunradus, Ortlinus 
fratres de Weizenek, et Pertholdus de Vochenperge. 


Orig., Pgt., von 7 anghgt. Sigeln nur Nr. 1—4 und zwar stark verletzt vor- 
handen, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu Wien. 


360. 


1278, 8. Mai, Wien. König Rudolf bestätiget die Entscheidung, welche 

Bischof Berthold von Bamberg in seinem Auftrage zwischen Propst Heinrich 

von Wörthsee und Otto von Finkenstein , die Vogtei von Wörthsee u. A. be- 
treffend, gefällt hatte. 


Rudolfus dei gratia Romanorum rex semper augustus inperpe- 
tuum. Cum ad regalis officii sollicitudinem pertineat litibus et contro- 
uersiis finem imponere, ne vnius controuersie terminus alterius litis 
fiat exordium, notum fieri volumus presentium inspectoribus uniuersis, 
quod cum inter dilectos fideles nostros magistrum Henricum prepo- 





383 


situm Werdensem cappellanum nostrum nomine ecelesie sue ex una 
et Ottonem de Vinchenstein super iure aduocatie ipsius Werdensis 
ecclesie et quibusdam dampnis et grauaminibus et excessibus ab 
eodem Ottone et eius progenitoribus contra elerum et homines eius- 
dem Werdensis ecclesie sepius et grauiter perpetratis ex parte altera 
controuersia diutius verteretur, nos ad ipsius prepositi grauem queri- 
moniam excitati venerabili Berhtoldo episeopo Babenbergensi dilecto 
prineipi nostro eausam eandem per iustitiam uel amorem eommisimus 
terminandam, qui terre Karinthie iuris et consuetudinis non ignarus 
de consensu partium in eundem episcopum tanquam in arbitratorem 
seu amicabilem compositorem compromittencium de prudentum eon- 
silio arbitratus est taliter inter partes. 


Folgt nun der Spruch Bischof Bertholds von Bamberg ddo. 1278, 9. Febr., 
s. Leonhard (Nr. 358) mit Einschluss des königl. Auftrages ddo. (1278), 
5. Jänner, Wien (Nr. 357). 


Cum igitur memorati prepositus et Otto quibus huiusmodi arbi- 
trium placuit et illud emologauerunt (!) expresse, prout per eorundem 
litteras quas pro confirmaeione nostro eulmini direxerunt, elaruit 
euidencius, nobis attentius suppliearunt, quatenus aliqua formidabili 
pena apposita et adiecta sententiam huiusmodi prolati arbitrii eon- 
firmare dignaremur, nos earundem partium precibus inclinati eiusdem 
arbitrii sententiam a partibus aeceptatam et approbatam auetoritate 
presentium confirmamus et eandem firmam et illibatam sine nostro et 
imperii preiudieio iubemus aput omnes consistere roburque per- 
petuum obtinere. Si autem quod absit, prefatus Otto de Vinchenstain 
aut eius heredes uel homines dei timore postposito in proprie salutis 
dispendium et nostre regalis magnificentie contemptum contra pre- 
sentem nostre confirmationis seriem aut contra huiusmodi promulgati 
. arbitrii sentenciam et tenorem ausu temeraria in parte aliqua venire 
presumpserint, ab omni iure aduocatie quod se habere in prefata 
Werdensi ecelesma contendunt et asserunt, se suosque heredes 
nouerint perpetuo ceeidisse et nichilominus centum marcas denario- 
rum vsualis monete persoluant quarum medietas camere nostre cedet 
et alia medietas in vsum seu in fabricam Werdensis ecclesie conuer- 
tatur. Ne igitur nostre confirmationis presens pagina aut per easdem 
partes uel per alias quaseunque personas inposterum violari valeat 
vel mutari, eandem nostre regalis excellentie pendenti sigillo in per- 


384 


hennem memoriam et maiorem roboris firmitatem iussimus commu- 
niri. Datum et actum Wienne in aula nostra regali, anno domini 
milleimo CC. LXXVIIJ., octauo idus Maii, indictione sexta, regni 
nostri anno quinto. 


Orig., Pgt., dureh Lücken an den Ecken der Büge vielfaeh verletzt, 
anhgdes Sigel, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 96, Nr. 163. 


361. 


1278, 29. Dec., Lack. Gerloch von „Hertenberch“ schwört dem Bisthume 
Freising wegen erlittener Haft Urfehde. 


Ego Gerlochus de Hertenberch super fidem et animam meam 
confiteor harum serie litterarum quod racione captiuitatis mee facte 
per virum nobilem Guntherum marschaleum ecclesie Frisingensis et 
racione conflietus habiti inter comitiuam meam et seruitores ecclesie 
Frisingensis, videlicet Fridericum dictum Helle et Vlricum dictum 
Perger, Chunradum filium quondam domini Wernheri, Vlricum dietum 
Lungawer et alios de parte altera et racione homicidii perpetrati in 
personam Amelrici de Wipaco, Frisingensem ecclesiam et specialiter 
predium aput Lonk, Guntherum marschaleum et predietos ecelesie 
seruitores et omnes ad eundem ecclesiam pertinentes et res eiusdem 
ecelesie dum uixero, non offendam nec offendi aliquatenus procurabo 
sed intendam pocius bona fide sine dolo et fraude omnibus que utili- 
tatem eiusdem eeclesie hominum atque rerum et specialiter Guntheri 
marschalei et predietorum Frisingensis ecelesie seruitorum respicere 
uidebuntur, ita ueraciter meam deus saluet animam in extremis. Adicio 
etiam quod si non attendero bona et sincera fide sine qualibet 
eaptione omnia premissa et promissa superius, sim ipso facto ex tune 
infidelis, exlex pariter et periurus. In cuius rei testimonium easdem 
presentes litteras mei duxi sigilli munimine roborandas. Datum aput 
Lonk, anno domini M. CC. LXXVIIIL, in die beati (Thome archiepi- 
scopi et martiris. 


Orig., Pgt, anhgd. leicht verletzt. Sigel, k.. Reichsarchiv zu München; 
ebend. auch €od. 191, f. 12; Meichelbeck II./2, 103, Nr. 173. 











385 


362. 


1278, 29. Dec., Lack. Volker von Heifenberg schwört dem Bisthume 
Freising wegen erlittener Haft Urfehde. 


Ego Volkerus de Reifenberch super fidem et animam meam 
eonfiteor harum serie litterarum, quod ratione captiuitatis mee facte 
per virum nobilem Guntherum marschaleum ecelesie Frisingensis et 
ratione eonflietus habiti inter comitiuam meam et seruitores eeclesie 
Frisingensis, uidelicet Friderieum dietum Helle et Vlricum dietum 
Perger, Chunradum filium quondam domini Wernheri, Vlricum 
dietum Lungawer et alios de parte altera et ratione homicidii per- 
petrati in personam Amelriei de Wipaco, Frisingensem ecclesiam et 
specialiter predium apud Lonk, Guntherum marschalcum et predictos 
eeclesie seruitores et omnes ad eandem ecclesiam pertinentes et res 
eiusdem ecclesie dum uixero, non offendam, nec offendi aliquatenus 
procurabo, sed intendam pocius bona fide sine dolo et fraude omni- 
bus que utilitatem eiusdem ecelesie hominum atque rerum et specia- - 
liter Guntheri marschalei et predictorum Frisingensis ecclesie serui- 
torum respicere uidebuntur, ita ueraciter meam deus saluet animam 
in extremis. In euius rei testimonium easdem presentes litteras mei 
duxi sigilli munimine roborandas. Datum apud Lonk, anno domini 
M. CC. LXXVIIIL, in die beati Thome archiepiscopi et martyris. 
Adieio etiam quod si non attendero bona et sincera fide sine qualibet 
eaptione omnia premissa et promissa superius, sim ipso facto ex tune 
infidelis, ex lex pariter et periurus harum etiam testimonio litterarum. 


Orig., Pgt., anhgdes verletztes Sigel, k. Reiehsarehiv zu München. 


t 


363. 


1279, 24. Febr., Waidhofen. Bischof Konrad von Freising beurkundet 

und bestätiget die Errichtung einer Basilica in der Pfarrkirche zu Waidhofen 

durch Notar Konrad daselbst und die Bestiftung benannter Messen mit be- 
zeichneten Gütern. 


Nos Conradus dei gracia Frisingensis ecclesie episcopus seire 
volumus universos presentium notitiam habituros, quod eum investi- 
Fontes. Abthlg. Il. Bd. XXXI. 25 


386 


gante sancti spiritus gratia et fervore divini amoris inflammante di- 
leetus nobis Conradus notarius de Waidhoven zelo devotionis aecen- 
sus basilieam sancti Johannis apostoli et evangeliste in parochiali 
eeclesia Waidhoven pro sua et aliorum omnium consanguinitate vel 
affinitate sibi eoniunetarum animarum remedio propriis sumptibus 
erexisset hocque ipsius devotis precibus inclinati de gratia sibi con- 
cessimus speciali, ut eandem basilicam posset dotare de prediis seu 
de possessionibus per ipsum comparatis ad nostram collationem seu 
infeudationem spectantibus usque ad summam reddituum trium libra- 
. rum, prout in litteris nostris super haec confectis plenius continetur. 
Hae itaque gratia sibi a nobis!) obtenta idem Conradus dietam 
basilicam dotavit eum redditibus duodecim solidorum Wiennensium 
nummorum talibus condicionibus appositis et adiectis, videlicet quod 
inperpetuum omni septimana per plebanum et sacerdotes qui pro 
tempore fuerint, in ipsa basilica tres missae celebrentur quae sic per 
hebdomadam sunt divisae, videlicet omni quidem die Dominica in ortu 
diei?) dieenda erit de sancta et individua trinitate alia (!) missa 
quae tune eonvenit tempori et diei. Dicetur etiam in eadem missa 
una collecta de beata semper virgine Maria et una de sancto Johanne 
apostolo et evangelista et in fine illa collecta Omnipotens sempiterne 
deus qui vivorum dominaris et mortuorum ete. Item feria tercia di- 
cenda est inperpetuum missa de apostolis cum collectis predictis vel 
missa de animabus, item omni die Sabbatho missa de saneta Maria 
eum collectis superius declaratis, nisi superveniens alia summa festivi- 
tas et solemnitas impediat. Ad haee praefatus Conradus statuit et 
ordinavit, quod census dietae basilica deserviens inter plebanum si 
residens fuerit, et sacerdotes aequaliter dividatur, si vero plebanus in 
loco parochiali non haberet residentiam personalem, tunc sacerdoti- 
bus qui ad huiusmodi missas eelebrandas erunt obligati, predictus 
census in quolibet suo festo erit integraliter assignandus. Predia vero 
seu possessiones et tempora, unde et quando prelibatus census per- 
solvendus erit, taliter distinguuntur, videlicet in festo beati Michaelis 
de beneficio in Ainsidl dabuntur tres solidi annuatim, in festo beati 
Johannis quod in Nativitate domini peragitur, de domo ipsius Conradi 
in Waidhoven tres solidi erunt dandi, item in festo ipsius Johannis 
qui dieitur ante Portam Latinam, de decima in Fribresteten s) tres 


] Abdruck irrig sua nobis; 2 ebend. dies; 3 ebend. Tribresteten. 


























387 


solidi et in festo sancti Johannis baptiste de vinea in Wagram tres 
solidi persolventur. Prenominata autem predia seu possessiones de 
quibus dietus census solvendus singulis annis erit, prelibatus Con- 
radus cum !) eonsensu uxoris suae suorumque haeredum super aram 
saneti Johannis apostoli et evangeliste in prefata basilica constructam 
iure proprietatis libere tradidit et legavit, postmodum eadem predia 
et possessiones idem Conradus recepit a3) magistro Henrico Wer- 
densi preposito tune plebano in Waidhovn pro se et Chunegunde 
uxore sua et pueris eorum iure emphiteotieo quod vulgariter burgk- 
recht dieitur, perpetuo possidendum, ita quod quandocunque ipse 
Conradus et Chunegundis uxor sua vel ipsorum pueri 3) vel qui- 
eunque eis successerint in ipsis prediis et possessionibus, prefatum 
censum non solverint in statutis diebus et terminis, tune pleba- 
nus loei habebit potestatem se intromittendi in dictis prediis et 
possessionibus mediante iusticia et agendi de iisdem prediis et 
possessionibus quod diete basiliee videtur expedire. Si vero per ne- 
gligentiam plebani vel sacerdotum quodcunque de statutis missis 
fuerit retardatum, tune saepe dietus Conradus habebit potestatem 
retinendi tentum de dicto censu, quantum in dicendis missis fuerit 
pretermissum seu quieunque possessor predietorum prediorum seu 
possessionum fuerit, et id per eundem Chunradum vel alium prefata 
predia et possessiones possidentem omni die Dominico pauperibus qui 
tune in hospitali fuerint, aliisque pauperibus erogetur. Ne igitur per 
nos vel nostrds suecessores vel memoratum prepositum sepedicte 
eeclesie plebanum sive per alios in eadem eeclesia sibi eanonice sub- 
stituendos vel per dictum Conradum seu per suos haeredes tam prae- 
sentes quam futuros possit in posterum presens ordinatio in irritum 
revocari, presentem paginam in evidens testimonium et per omnem 
memoriam nostri pendentis sigilli munimine atque prelibatorum pre- 
positi et Conradi sigillis pendentibus iussimus roborari. Datum et 
acetum apud Waidhovn, anno domini MCCLXXVIIIL, VI. kalendas 
Martii. 

Aus einem Urbar der Pforre zu Waidhofen; Jahrb. f. L.-Kunde v. Nieder- 
Österreich. I. 97, Nr. 28. 


l ebend. M; 2 ebend. recepta; 3 ebend. puer. 


388 


364. 


1279,1. März, Waidhofen. Bischof Konrad von Freising billigt die von 

Propst Heinrich von Wörthsee an dessen neuerbauter Capelle gemachte Stiftung 

einer Präbende und deren weitere Bedingungen und gewährt der Capelle zu- 
gleich einen Ablass. 


Chunradus dei gracia Frisingensis episcopus. Dilecto in Christo 
fratri magistro Heinrico venerabili preposito Werdensi eiusque suc- 
'cessoribus sibi canonice substituendis in perpetuum. Ex pontificalis 
nostre dignitatis apice ac etiam ex iniuneto nobis tenemur officio 
pastorali preces a radice equitatis et iusticie procedentes fauorabili- 
ter exaudire. Hine est quod tua dilecte in Christo frater porrecta 
nobis precamina a fonte intime deuocionis feliciter emanancia duxi- 
mus exaudienda, in eo videlieet quod tu zelo deuocionis accensus per 
senarium numerum in Werdensi ecclesia ob remedium anime tue et 
in remissionem tuorum peccaminum ad laudem dei et ob reuerenciam 
et honorem sanetorum martirum Primi et Feliciani, quorum in eadem 
Werdensi ecelesia patrocinia eontinentur, cultum et officium diuinum 
salubriter augmentasti, creando in eadem Werdensi ecclesia nouam 
prebendam et instituendo in eadem sacerdotem pro decano, talibus 
eondieionibus appositis et adiectis videlicet quod idem decanus et 
eius successores in tua uel tuorum suecessorum absencia canonicos 
ibidem diuino seruicio mancipatos in spiritualibus regant et eorum 
excessus et negligenciam corrigant et emendent atque diuinum 
officium et missarum sollempnia peragant in summis sollempnitatibus 
in eadem Werdensi eeclesia, et quod quolibet die Lune per anni cir- 
eulum in quadam eapella in honore sanctarum Katerine et Barbare 
virginum et beatarum Marie Magdalene ae Elizabet per te ibidem ex 
nouo eonstrueta pariter et dotata missam dieant in perpetuum pro 
defunetis, et quod qualibet septimana per cireulum anni idem decanus 
et sui successores ad minus duas uel tres missas celebrent siue 
dicant, et quod idem decanus eiusque successores in eadem prebenda 
eontinuam habeant resideneiam ne per eorum abseneiam regimen 
chori et eapelle ae misse predicte atque canonicorum eorreetio negli- 
gatur. Debet autem idem decanus et eius successores nichil plus iuris 
in eadem Werdensi ecclesia sibi vendicare, nisi quod per te et tuos 

















389 
successores sibi fuerit concessum et ordinatum. Insuper hane con- 
dicionem adiecisti firmiter obseruandam, videlieet quod canonici qui 
pro tempore fuerint in eadem Werdensi eeclesia eorum decano de- 
funeto alium sacerdotem ydoneum et discretum eligant pro decano, 
euius inquam eleecionis examinacio et confirmaeio spectare debet ad 
te perpetuo et tuos suecessores qui tibi canoniee in eadem Werdensi 
ecelesia fuerint substituti, eui inquam decano ex nouo taliter instituto 
et eius suecessoribus redditus decem marcarum denariorum vsualis 
monete tradidisti, videlicet decimam in Tigrich et duos mansos sitos 
iuxta Werdensem ecclesiam, quam inquam decimam in Tigrich et 
eosdem duos mansos ad Werdensem ecclesiam per tuam diligeneiam 
eonquisisti. Insuper alios quatuor mansos eidem decano et eius suc- 
cessoribus etiam tribuisti qui ad tuam et predecessorum tuorum 
mensam deruire actenus consueuerunt, in quorum inquam quatuor 
mansorum recompensacionem alios quatuor mausos aput Raedentein 
sitos equiualentes et equipollentes tuis suecessoribus tradidisti, quos 
inquam predietos mansos eum memorata deeima in Tigrich tempore 
tui regiminis ad eandem Werdensem ecclesiam propriis rebus com- 
parasti atque tuis sumptibus redemisti. Vnde a nobis petiuisti humi- 
lita et deuote, quatenus omnia premissa que per te dinoseuntur 
rationabiliter et feliciter esse facta, dignaremur accedente nostro 
assensu pariter et consensu per nostras litteras confirmare atque 
prelibatam capellam (!) aliquam indulgenciam dare de gracia speciali. 
Nos vero tue deuocionis zelum intuentes singulas et vniuersas con- 
dieiones et ordinaciones, predictas quas tam in institucione noui 
decani quam in asignacione et commutacione reddituum memora- 
torum salubriter ordinasti pariter et fecisti, gratas habemus simul 
atque ratas et easdem nichilominus testimonio presencium confir- 
mamus et de omnipotentis dei misericordia et beatorum apostolorum 
Petri et Pauli meritis sonfidentes omnibus Christi fidelibus qui: 
feruore deuocionis inflammati in festiuitatibus predictarum sanetarum 
virginum Katerine et Barbare et beatarum Marie Magdalene et 
Elizabet siue in die consecracionis memorate capelle annis singulis 
accesserint, quadraginta dies eriminalium de iuiuneta eis penitencia 
miserieorditer in domino relaxamus. Ne igitur supra memorate con- 
dieiones et ordinaciones inposterum per suecessores nostros siue 
fuos sev per quoscunque alios reuocari sev in fringi valeant uel mu- 
tari, presentem paginam tibi tuisque snecessoribus in huius rei 


- 


390 


euidens testimonium et in perhennem memoriam tradidimus nostrt 
pendentis sigilli munimine roboratam. Datum apud Waydhouen, anno 
domini millesimo CC. LXXVIIIL, kal. Martij. 


Orig., Pgt., anhgdes Sigel in Fragment, k. Reichsarchiv zu München; 
Meichelbeck 11./2, 100, Nr. 168. 


365. 


1280, 26. März, Salzburg. Erzbischof Friedrich von Salsburg ermächtiget 

den Bischof Friedrich von Freising zwei Basiliken der Kirchen zu Oberwölz 

und s. Peter a. Kammereberge zu weihen und verleiht zu demselben Zwecke 
einen Ablass. 


Fridericus dei gratia sanete Salzburgensis ecclesie archiepi- 
scopus apostoliee sedis legatus. Vniuersis Christi fidelibus per Salz- 
burgensem diocesim constitutis salutem in domino. Vobis singulis et 
vniuersis notum faeimus, quod dileeto in Christo fratri domino 
Friderico venerabili episcopo Frisingensi dedimus auetoritatem et 
lieeneiam conseerandi duas basilicas eeelesiarum in Weltz et in 
saneto Petro nostre diocesis et quedam altaria in eisdem quando- 
cunque super hoe fuerit requisitus vel quando sibi visum fuerit opor- 
tunum. Nos vero de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri 
et Pauli apostolorum meritis confidentes omnibus vere penitentibus et 
 eontritis qui zelo deuotionis accensi in die conseerationis interfuerint, 
vel qui infra octauas vel in anniuersario eonseeracionis eiusdem pre- 
fatas basilicas accesserint, quadraginta dies criminalium et sexaginta 
venialium de iniuncta sibi peniteneia miserieorditer in domino rela- 
xamus, ratas habentes indulgentias si quas prefatus episcopus vel 
alii eius confratres ad dietam consecrationem duxerint concedendas. 
: Datum Salzburgi, anno domini M. CC. LXXX., in crastino annuncia- 
tionis beate Marie virginis. 


Orig., Pgt., anghgt. Sigel abgerissen, Pfarrarchiv zu s. Peter a Kammers- 
berge. 








391 


366. 


(1280), 20. Mai, Wien. König Hudolf befiehit dem Grafen Meinhart von 
Tirol dem Bischofe Fridrich von Freising das Landgericht von Lack freizu- 
geben und in dessen Übung ihn zu schützen. 


Rvdolfus dei gracia Romanorum rex semper augustus spectabili 
viro M. comiti Tyrolensi affini suo karissimo graciam suam et omne 
bonum. Cvm libertates et iura quibus hactenus ecclesia Frisingensis 
in suis prediis est gauisa, Friderico venerabili episcopo Frisingensi 
dilecto prineipi nostro velimus per omnia inuiolabiliter obseruari, 
(et) idem episcopus querelam deposuerit coram nobis, quod tu eontra 
easdem libertates et contra formam ordinacionis inter nos et dicti 
episeopi predecesorem iam dudum Vienne celebratam per te et tuos 
officiales iudicium prouinciale in Lok in tuam post eandem ordina- 
cionem traxeris potestatem, volumus et mandamus, quatenus secun- 
dum eontineneiam litterarum nostrarum et priuilegiorum super hoc 
conceptam omnia reuoces que per te et tuos contra memoratum 
prouinciale iudieium in Lok in predieti episcopi iuris preiudicium 
fuerit attemptatum, ipsum episcopum et homines et possessiones 
suas ibidem manutenen do et deffendendo contra quoslibet violentos 
et illieitos inuasores atque de eisdem inuasoribus eidem episcopo et 
. Suis querelantibus exhibendo iusticie complementum. Datum Wienne, 
XIII. kalendas Junii, regni nostri anno septimo. 


Cod. 191, f. 2', k. Reiehsarehiv zu München; Meichelbeck I[/2, 103, 
Nr. 172. 


367. 


1280, 26. Juli,Lack. Bischof Fridrich von Freising verleiht der Diemut 
Witwe nach Frizzo von Blindenbach, auch alle Lehen in ihre zweite Ehe, 
welche sie von dem Bisthume Freising xeitens ihrer ersten besessen hatte. 


Nos Fridericus dei gracia Frisingensis episcopus eonstare 
volumus presencium inspeetoribus vniuersis, quod eum bone memo- 
rie dominus Chvnradus predecessor noster vniversa feoda que Frizzo 
de Plintenpaeh quondam tenuit ab ecclesia Frisingensi, Diemüd 


392 


vxori predieti Frizzonis vnacum ipso F. in feodo contulisset, nos 
postmodum eidem Diemüdi ad secundas nupeias eum Dietrico de 
Sehonnenberch milite diuertenti ad instanciam et peticionem ipsius 
Dietriei neenon Nycolay de Reutenberch patris ipsius Diemüdis, 
militum fidelium nostrorum eadem feoda iterato duximus conferenda, 
hoe adiecto de gracia speciali, vt liberi maseulini sexus quos dieta 
Diemüdis que de familia esse dicitur ecelesie Frisingensis, ex pre- 
fato Dietrico milite nune habet uel procreauerit in futurum, succe- 
dere possint et debeant ipsi Diemüdi matri sue in predictis feodis 
pleno iure dummodo illi matrimonia contraxerint in nostre ecclesie 
potestatem vel saltim in contractu matrimonii sui procurauerint 
apponi (condieionem si)ue pactum de (p)ueris diuidendis (c)um 
ecclesia (Frisingensi. (In cuius rei testimo)nium pre(sentem cedu- 
lam sibi dari eamque nostri nee non et Dietriei et Nycolai) iussimus 
(sigillerum munimine roborari. Aetum) aput Lok, presentibus testi- 
bus (subnotatis, videlicet magistro) Hermanno preposito Ardacensi, 
O. de Schonnek preposito Intieinensi, Wilhalmo plebano sancti Mar- 
tini, O. de Waldeke, Dietmaro de Leiten, C. de Lok militibus, 
Hugone de Montalban, Arnoldo (de?) Sehonneke, Gvnthero mar- 
scalco de Otenburch, Leonhardo de Gvtenberch, Arnoldo de Prei- 
tenawe, Rudlibo de Chreuz (—nz?) et aliis fide dignis. Datum anno 
domini M. CC. LXX., septimo kalendas Augu: ti. 


Cod. 191, f. 10', unten durch Stockflecke lückenhaft nnd hier nach 


Meichelbeck 1L/2, 103, Nr. 17& und dem Sinne ergänzt; k. Reichsarchiv zu 
Münehen. 


368. 


1980, 18, Oct., Brod. König Rudolf bestätiget dem Domcapitel von Freising 
dessen Mauth- und Zolifreiheiten auf österreichischen Boden. 


Nos Rudolfus dei gracia Romanorum rex semper augustus seire 
volumus vniuersos presentes litteras inspeeturos, quod ad honorem be- 
atissime Marie sacrosancte matris domini nostri Jesu Christi que spe- 
cialis Frisingensis eeclesie dinoscitur esse domina et patrona, iuxta 
requisionem et instantiam honorabilis viri Heinrici prepositi eiusdem 
ecelesie capellani nostri dilecti, omnia iura, libertates que vel quas 
capitulum memorate Frisingensis ecclesie temporibus bone memorie 





393 


Friderici ducis Austrie generaliter vel specialiter: habuit de muta 
siue theloneo tam per aquas quam per terras de vino et vietualibus 
non soluendis, eidem capitulo et canonicis sepedicte eeclesie Frisin- 
gensis rata et intacta per omnia volumus conseruare. Quapropter 
vniuersis mutariis et officialibus per Austriam constitutis damus 
firmiter in mandatis,: quantenus vinum et victualia ad mensam dicto- 
rum capituli et eanonicorum Frisingensis ecclesie pertinentia tam 
per aquas quam per terras permittant sine muta qualibet libere per- 
transire. Et ut premissa perpetuam obtineant firmitatem, presentes 
litteras sepedietis eapitulo et eanonicis eeclesie Frisingensis in eui- 
dens eorum testimonium concedimus nostri sigilli munimine robo- 
ratas. Datum in castris ante Brodam, XV. kalendas Nouembris, 
indietione nona, anno domini millesimo octuagesimo, regni vero 
nostri oetaua. 


Aus Bestütigung Herzog Albrechts, ddo. 1289, 16. Apr., Wien (Nr. 400). 


369. 


1281, 7. März, Freising. Bischof Fridrich von Freising löst von Ritter 
Fridrich von Freundsberg den für die Bezüge des bischöfl. Truchsessenamtes ihm 
überlassenen Hof zu Amras bei Innsbruck und weist ihm jene Bezüge wieder zu. 


Nos Fridericus dei gracia Frisingensis episcopus notnm cupi- 
mus fieri tam presentibus quam futuris, quod resignatis domino ‘Ch. 
venerabili predecessori nostro felieis recordacionis septem libris 
denariorum Monacensium quos Fridericus miles de Friuntsperch 
dilectus noster dapifer et ministerialis de theloneo Monacensi tenu- 
erat loco prouentuum sui dapiferatus officii, idem predecessor noster 
redimens ab eodem Fr. pensionem vii librarum sibi euriam nostram 
sitam in villa que dicitur Homeras dyocesis Brixinensis, in recom- 
pensacionem pro xxx libris denariorum Monacensium ante annos 
aliquot obligarat. Veniens itaque ad nos prelibatus noster dapifer a 
iure quod ei in predicta euria competebat, cessit libere et absolute, 
renuneians omnibus instrumentis sev litteris sibi super obligacione 
sepedieta editis et conscriptis. Nos quoque restituimus seu reassig- 
nauimus eidem F. usus fructus sepedicti sui officii recipiendos annis 
singulis secundum consuetudinem a retroactis temporibus approba- 
tam. [n cuius rei testimonium presentem cedulam conscribi iussimus 











394 


nostri et prefati F. sigillorum munimine roboratam. Huius rei testes 
sunt H. Mosburgensis, H. Isinensis, E. sancti Viti, magister H. Wer- 
densis, magister Her. Ardacensis, C. Intieensis, O. Sliersensis eccle- 
siarum prepositi, C. et M. eanonici Frisingenses, L. miles de Pütel- 
paeh, L. Vertingus et H. Vertingus ministeriales Frisingenses, C. 
miles de Heslang, Vl. miles de Vellenbereh et Al. frater eiusdem et 
alii quamplurimi fidedigni. Datum et actum Frisinge, anno domini 
millesimo CC. LXXXI., nonis Marcii. 


Cod. 191, f. 65, k. Reiehsarehiv zu München; Meichelbeck 1I./1, 89. 


370. 


1281, 20. Mai, Wien. Bischof Fridrich von Freising verleiht dem Kloster 
Lilienfeld 3 Huben zu Probstorf und Schoenau zu Burgrecht. 


Fridericus dei gracia ecclesie Frisingensis episcopus. Vniuersis 
hane paginam inspecturis presentibus ae posteris in perpetuum. 
Quoniam sine monimento litterarum stabilem sortiri non possunt 
acciones humane memoriam, ea propter huius scripti testimonio 
perenni eunetorum noticie duximus declarandum, quod eum serenis- 
simus dominus noster Rudolfus rex Romanorum villas Probstorf, 
Vrvar et Sehoenna quas quondam duces: Austrie ab ecelesia nostra 
feodali tytulo noseebantur possidere, predecessori nostro bone 
memorie reeompensaeionis gracia pro certa pecunie summa pro 
dampnis in expedieione regia sibi factis et ex certis causis aliis 
obligasset, ex hae oeeasione mansi duo in Probstorf et vnus mansus 
in Schoenna quos monasterium in Lilienuelde fundatorum suorum 
benefieio sibi eollatos vt dieitur, multis annis quiete tenuerat, sedis 
nostre fuissent dominio subiugati, nos tandem abbati et fratribus 
dieti monasterii super predietis tribus mansis aduersum nos quere- 
lantibus ob fauorem religionis cuius quieti pontificali sollicitudine 
debemus prospicere, prefatos tres mansos per formam composieionis 
amicabilis predicto monasterio de consensu nostri capituli in emphi- 
teosis perpetuum «ontractum locauimus eo iure quod purchreht 
wlgariter nominatur, ecclesie nostre eorundem mansorum proprietate 
reseruata, ita quod de eisdem mansis nomine census decem et octo 
solidi denariorum Wiennensium nobis et successoribus nostris, in 








395 


festo beati Michahelis novem et in festo beati Georii nouem annis 
singulis persoluantur, nee aliud quiequam nobis aut officialibus 
nostris nomine aduocacie aut pernoctacionis aut alterius cuiuslibet 
exactionis siue stevre coloni eorundem mansorum persoluere tene- 
buntur, nisi forte pro communi vtilitate sev defensione prediorum 
omnium ab eisdem villis aliqua fuerit eontribucio facienda, immo 
sterilitatis aut bellorum tempore predicti coloni ea gaudebunt gracia 
quam colonis nostris ibidem in easibus similibus indulgemus. Judicio 
etiam prouinciali quod habemus in eisdem villis, predicti coloni et 
familia eorum iuxta sepedicti monasterii priuilegiorum contineneiam 
subiacebunt, hoc apposito etiam et adiecto quod si prefati coloni in 
solucione pensionis desides fuerint vel remissi, ipsi vna eum posses- 
sionibus pretaxatis incident in penam iuxta terre consuetudinem et 
iudieum nostrorum senteneiam approbatam. Vt autem hec omnia 
perpetue robur obtineant firmitatis, plaeuit nobis presentes litteras 
nostri et capituli Frisingensis, necnon abbatis sev conuentus in 
Lilinvelde sigillorum munimine roborari. Acta sunt hee presentibus 
testibus subnotatis, Heinrico tum preposito Frisingensi, Heinrieo pre- 
posito Werdensi, Hermanno preposito Ardacensi, Chunrado preposito 
Intycensi, Liupoldo plebano de Enzinstorf, Ottone de Waldekke, 
Dietmaro dicto Litenner, Heinrico de Enzinstorf militibus et ministe- 
rialibus eeclesie, Alberto de Vihdorf, Chunrado iudiee de Enzinstorf 
et aliis quampluribus fidedignis. Datum Wienne, anno domini mille- 
simo ducentesimo octogesimo primo, XIII. kalendas Junii. Pro maio- 
ris autem cautele prouidencia poni voluimus duorum de Runa et de 
Welherat Cysterciensis ordinis abbatum sigilla cum nominibus fra- 
trum de monasterio Lilinvelde Ludwiei prioris, Herwici senioris, 
Friderici saeriste, Gundoldi camerarii et Stephani cellerarii. 


Cod. 191, f. 56, k. Reiehsarehiv zu München; Meichelbeck1I/2, 104, Nr. 175. 


371. 


1281, 21. Juni, Regensburg. König Rudolf benachrichtiget alle seine 

Amteleute in Österreich, dass er dem Bischofe Fridrich von Freising das Jagd- 

recht auf landesfürstlichem Boden gewährt habe und befiehlt, ihn darin nicht 
zu irren. 

Vollkommen der Wortlaut des Priuileges von 1277, 19. Mai, 

Wien (Nr. 335), nur auf Bischof Fridrich gestellt und mit Datum: 


396 


»..Ratisbone, anno domini M. ducentesimo octuagesimo primo, XI. 
kalendas Julii, indietione nona, regni nostri anno octauo.* 


Aus Bestütigg. Herzog Albreehts II. ddo. 1357, 3. Sept., Wien; Vgl. Mei- 
ehelbeck 11/2, 105, Nr. 176. 


312. 


1282, 12. März, Wien. Friedrich von Melk, Burggraf zu Schalaburg, 
quittirt dem Propste Heinrich von Wörthsee den Empfang von 4 Pfd. Pfennigen, 
welche ihm derselbe für Waffen zugesagt hatte. 


Ego Friderico de Medlico purchgrauius in Schala sub testimonio 
presentium confiteor et protestor, quod dominus meus magister 
Henrieus venerabilis prepositus Werdensis de omnibus debitis mihi 
satisfecit et precipue in armis que mihi promiserat emere de gratia 
speciali, pro quibus inquam armis ordinauit quatuor libras denario- 
rum mihi dari in proximo beati Georii festo apud Albertum qui 
Wienne residet in curia episcopi Frisingensis, quas idem Al. Sidlino 
aurifiei nomine meo dedit cum mea licentia et voluntate pariter et 
consensu. In euius rei testimonium presentes litteras ipsi dedi meo 
sigillo consignatas. Datum et actum Wienne, anno domini millesimo 
CC. LXXXII., in die beati Gregorii. 


Orig., Pgt., anhgdes Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien; Font. rer. Austr. IL/1, 207, Nr. 35. 


373. 


1283, 12. Mai, Burg Lack. Propst Heinrich von Wörthsee, Propst Her- 

mann von Ardacker u. a. G. beurkunden, wie in ihrer Gegenwart die. Gebrüder 

Wernher, Konrad und Nicolaus von Lack den Bedingungen sich zu unterwerfen 
verhiessen, weiche Bischof Emcho von Freising ihnen stellen würde. 


Nos permissione diuina Heinrieus Werdensis, Hermannus Arda- 
censis ecclesiarum prepositi et Heinricus de Woluoltstorf et Ber- 
tholdus de Gebolspach milites et ministeriales ecclesie Frisingensis 
sub tenore presencium testimonium peribemus, nos vidisse pariter et 
audiuisse quod in nosíra et illorum presencia quorum subscripta 
sunt nomina, videlicet dominorum Chunradi de Lok, Chunradi Gallo- 











397 


nis, Chunradi et Offonis fratrum de Vansdorf militum et Gerlochi de 
Herttenberch, Heinriei dicti Watonis de Gekenpeunt, Alberti Jud- 
manni, Friderici Hellonis, Vlriei Smazonis, Chunradi de Pütelpach, 
Alberti dieti Ardakerer et Vlriei dieti Sehónprunnarii Frisingensis 
eurie domicellorum et Leonhardi et Jacobi fratrum de Gütenberch 
Wernherus, Chünradus, Nicolaus frates filii quondam domini Wern- 
heri de Lok voluntate spontanea et sine coactione qualibet ad manus 
reuerendi in Christo patris domini nostri Emchonis venerabilis epi- 
scopi Frisingensis data fide sacramentum prestiterunt et sub eiusdem 
date fidei atque iuramenti prestaeione firmiter promiserunt quod 
super ipsius domini nostri episcopi gracium parati essent pro damp- 
nis, iniuribus (!) et excessibus per eos eontra ipsius domini nostri 
episcopi predecessores et Frisingensem ecclesiam olim perpetratis, 
subire cuiuslibet satisfactionis et emende penam quam idem dominus 
noster episcopus Frisingensis contra illos decerneret promulgandum 
vel quam a memoratis Wernhero, Chunrado et Nicolao fratribus 
communicato suorum consulum consilio duxerit acceptandam, quando- 
eunque a prelibato domino nostro episcopo super hoe iidem fratres 
fuerint requisiti. In euius rei testimonium presentem paginam nostris 
et supradictorum testium videlicet domini Chunradi de Lok, domini 
Chunradi Gallonis et Gerlochi de Hertenberch et prefatorum fratrum 
videlicet Wernheri, Chunradi et Nicolai sigillis pendentibus iussimus 
communiri. Datum et actum in castro Lok, anno domini millesimo 
CC. LXXX. tercio, quarto idus Maii. 


Orig., Pgt., von 8 anghgt. Sigeln Nr. 1, 3—8, sämmtlich mehr oder 
minder verletzt vorhanden, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11./2, 105, 
Nr. 177. : 


9 4 4. 


1983, 13. Juni, „Geiselmansdorf“. Graf Albrecht von Görz und Tirol ver- 
mittelt die Urfehde Arnolds von „Montalban“ betreffs seiner Gefangenschaft und 
die Bürgschaft gewisser Leute in derselben Beziehung. 


Ich grave Albreht von Gvrz vnd von Tirol, vogt von Aglei, von 
Trind vnd von Brihsen tvn allen den chvnt di disen brif sehent oder 
hórent, daz ich vmb di vanchnvsse Arnoltes von Mvntalban als in 
min herre bischolf Emech von Vreising ze Lonke gevangen het, di 


398 


vrvehe vnd si sfne Yber mich genomen han, also daz der bischolf von 
Vreising, sein levt vnd sein gYt vor Arnolden vnd vor sinen vrevnden 
vnd vor siner hovssvrowen vrevnden di mir zY hörent vnd in miner 
gebiete sint, immer sieher sein vmb di schvlde vnd sol Arnold von 
seiner vrevnde sehse der erbaersten di in miner gebiete sint, des 
svern daz dev sine immer staete sei vmb di sehvlde, vnd waere daz 
Arnolt von Mvntalban oder sin vrevnde di an wiudent von im selben 
oder von seiner hovssvrowen, di sine braechen gegen dem bischolf 
von Vreising oder gegen sines gotshovses levten oder gegen den di 
in sinem dinste waeren oder gegen sinem gvte also daz sihtich waere, 
so waer Arnolt mit saınpt den di mit im gesvorn habent méineid vnd 
sint dannoch dar tber dem bischolf von Vreising vnd dem gotshovse 
ze Vreising schvidieh fimfhvndert march Agleiger. Dev vrvehe hat 
ein ende Yber dev naehsten fvmf iar vnd daz gelvbd daz darvber ge- 
tan ist, vnd als dev fvmf iar ende babent so sint di bvrgen ledieh vmb 
di vrveh, doeh sol dev sYne immer staet sein. Ditz ist geschehen da 
min brvder grave Minhart enantwrt was an miner stat, ze Geisel- 
mannsdorf bei Laibach, naeh Christes gebvrt vber tovsent iar vnd 
vber zvaihvndert iar an dem drei vnd ahzegistem iare, des Svnntages 
vor sanet Veitstage, des dreizehenden tages ingendes manen Junio. 


Orig., Pgt., anhgdes verletzt. Sigel, k. Reichsarchiv zu München; Meiche!- 
beck I[/2, 106, Nr. 178. 


375. 


1283, 15. Juni, ..... Graf Meinhart von Tirol beurkundet und bestätiget 
die Urfehde, welche sein Unterthan Arnolt von Schnals wegen Gefangenschaft 
dem Bischofe Emcho von Freising leistete. 


Ich graue Mainhart von Tirol vnd von Gorez, vogt der gotes- 
hauser von Agley, von Trient vnd von Brixen tün chvnt allen den die 
disen prief hörent vnd sehent, daz ich vm die vanchenüs die mein 
herre vnd mein vrevnt der bischof Emch von Vreysingen gen meinem 
dienstman Arnolt von Snalz hat getan, svlch sicherheit vnd gewizheit 
vnd gelubde dem bischof von Vreysingen vnd seinem goteshaus 
haben getan mit der beschaidenhait als dir prief sagt also, daz ich 
die Yrueh vnd die stne ber mich genomen han, daz der bischof ven 
Vreysingen sein güt vnd sein levte swa si gesezen sint von mir vnd 











399 


. von allen meinen levten vnd dieneren vnd besvnder von Arnolt vnd 
von allen seinen vrev(n)ten vnd von seiner hausvrawen vrevnten 
die in vnserem gebiet gesessen sint, immer sicher sein vnd schol er 
Arnolt vnd seiner vrevnt der besten in vnserem gebiete segse mit im 
sweren, daz dev sine vnd dev taidinch dev hie verschriben sint, dem 
goteshaus von Vreysingen vnd allen seinen levten vnd seinem güte 
immermer stete beleiben. Wer auer daz Arnolt oder seine vrevnt 
dise syne gen dem bischof oder seinen nachchomen oder gen dem 
goteshause von Vreysingen oder gen seinen levten oder an seinem 
güte an ichte zebrech (!), so ist er Arnolt vnd die segse die mit im 
swerent trevlos.vnd main aide vnd sint dar vber dem bischof von 
Vreysingen vnd seinem nachehomen vnd dem goteshaus schuldich 
vvmf hvndert march silber vnuerschaidenlaich vnd daz gelubde vnd 
die borgeschaft schol ich in nemen an des bisehofes stat. Dar zü schol 
Arnolt vor meinem brüder grauen Albrechten mit seiner vrevnt segsen 
die in seinem gebiet gesessen sint, ein solhe stetingunge tün als disev 
ist an allen dingen vnd einen prief disem geleich dem goteshaus von 
Vreysingen von meinem brüder gewinnen. Disev taidinch sint ver- 
schriben vnd vnser insigel dar an geleit von vnsers herren purt vber 
tausent, vber zwai hvndert im drev vnd achzegistem iare, an sande 
Veides tage. 


Orig., Pgt., anhgdes Sigel sehr verletzt, k. Reichsarcbiv zu München; 
Meichelbeck I1./2, 106, Nr. 179. 


I 


^ 


376. 


1283, 21. Juni, Tazen b. Laibach. Bischof Emcho von Freising gibt 

dem Grafen Meinhart von Tirol die andere Hälfte der Burg Eyrs im Vintsch- 

gau zu Lehen, nachdem derselbe bereits die eine von weiland Bischof Friedrich 
erhalten hatte. 


Wir Emeh von gots genaden bischolf ze Freisingen tun chunt 
allen den di disen brief sehent vnt horent, daz vns gewizzen ist mit 
der warhait vnt daz vns iz gesagt habent erbaer levt di da bi ge- 
wesen sint vnd iz horten vnd sahen, daz vnser voruar bischolf Fride- 
reich von Freisingen mit saezzen vnd mit ouzgenomener rede als 
noch sein brief veriehent vnserem lieben vreunt heren Meynhart dem 
edelen grauen von Tyrol vnt von Görz, der vogt ist ze Agelay, ze 


400 


Trient vnt ze Brixen, daz halbe tayl an der burch Evrs in Vinschev 
vnt an dem vrbor daz zü der selben bureh höret, auch halben tayl 
verlihen hat ze rethem lehen im vnd seinen erben als iz di grauen 
von Mosbureh in rether lehens gewer brahten vnz an ir tot von dem 
gotshous von Freisingen. Nu veriehen ouch wir bischolf Emch daz 
wir von sunderen genaden im grauen Meynhart vnserm lieben mage 
vnt seinn erben den andern tayl an der selben bureh Evrs vnt an 
demselben vrbor daz zü der selben burch gehóret, daz dem gotshous 
von Freisingen was ledich worden, verlihen haben ze rethem lehen 
gesuchet vnd vngesuchet, als iz di vorgenanten grauen von Mosburch 
ze rehtem lehen von dem gotshaus von Freising heten gehabt. So hat 
auch vnser lieber vreunt graue Meynhart von Tyrol vns gelobt in 
vnser hant mit seinen trewen vnt hat sich vns des gebunden, daz er 
vns vnt vnserm gotshous von Frising trewe vnt warhait immer mere 
laeisten sol unsern vrum ze vórderen vnd vnsern sehaden ze wenden 
als verre in seine sinne leiten vnd sin maht, vnd hat vns avch des 
sunderlich gelobt, daz er vnser levt vnd xnser güt vnd swaz vnser 
gotshovs an hóret, swa ez in seiner herschaft ist, svnderlich vor allem 
gewalte vnt vor allem vnrehtte schermen sol mit gvten trewen, des 
ouch wir im wol getrowen. Vnd daz disev lehenschaft als vor be- 
scheiden ist, immer mer stete beleibe, so geben wir im vnd seinen erben 
disen brief ze aeinem rehtten vrehünde mit vnserm hangenden in- 
sigel, vnt sint diser lehensehaft gezevge maister Heynrieh der probst 
von Wertse, maiser Herman der probst von Ardacher di chorherren 
sint ze tüme ze Frising, her Heynrieh von Woluoltstorf, her Rvtholt 
der Gebelspech vnsers gotshous dienstman, her Heynrieh von Owen- 
stayn graue Meynhartes dienstman von Tyrol vnd Wilhalm des 
selben grauen Meynhartes sehreiber, vnd dizze ist geschehen an 
dem vrbar ze Taezzen an der Sawe nach Christes geburt vber 
tousent vnt zwayhundert iar an dem drei vnd ahtzgistem iar, des 
nahsten Mantages vor sunewenden Johannis baptiste. 


Orig., Pgt., anhgdes Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien‘; Font. rer. Austr. 1L/1, 212, Nr. 43. 





















































401 


311. 


(1283), 3. Juli, Orvieto. Papst Martin IV. trägt dem Propste Ulrich von 

Regensburg auf, den irrig entschiedenen Streit zwischen Magister Heinrich, 

Pfarrer zu Probstdorf, und dem Priester Hartmann von „Wipeinsperch“ neuer 
Untersuchung und Spruchfällung zu unterziehen. 


Martinus episeopus seruus seruorum dei. Dilecto filio Vlrieo pre- - 
posito ecelesie Ratisponensis salutem et apostolicam benedictionem. 
- Sua nobis magister Heinricus rector eeclesie de Probstdorf Pattauien- 
sis dyocesis petieione monstrauit, quod cum inter ipsum et Hartman- 
num dietum de Wlpeinsperch clericum eiusdem dyocesis super 
eadem ecclesia in qua predictus clericus se ius habere mendaciter 
asserebat, eoram abbate monasterii Seotorum in Wienna et prepo- 
sito in Niwenburch dicte dyocesis quibus venerabilis frater noster... 
Pattauiensis episcopus auctoritate ordinaria huiusmodi causam audien- 
dam commiserat et fine debito decidendam, questio verteretur, iidem 
abbas et prepositus perperam in causa ipsa procedentes contra die- 
tum rectorem diffinitiuam sentenciam promulgarunt iniquam a qua 
ipse ad sedem apostolicam appellauit. Quocirca diseretioni tue per 
apostolica scripta mandamus, quatenus in appellacionis causa proce- 
dens legittime sentenciam ipsam confirmare uel infirmare procures, 
appellaeione remota sieut de iure fuerit faeiendum. Datum aput 
Vrbemveterem, quinto nonas Julii, pontificatus nostri anno tercio. 


Aus der Entscheidung Propst Ulriehs von Regensburg ddo. 1284, 6. Jumi, 
Regensburg (Nr. 384). | 


318. 


1983, 24. Oct., Waidhofen. Bischof Emcho von Freising beurkundet die 
schiedsgerichtliche Austragung seines Streites mit Alheid von Reinsberg um 
eine Hube zu Haberfeld bei Waidhofen. 


Acta iudieiorum et alia quelibet negocia que tractantur in tem- 
pore, ne labantur cum tempore, lingua debent testium et litterarum 
testimonio perennari propter memoriam hominum que labilis est et 
eaduca, Nos igitur Emcho dei gracia ecclesie Frisingensis episcopus : 
ad audienciam presencium et ad noticiam deducimus futuorum , quod 

Fontes. Abth. Il. Bd. XXXI. 26 





402 


materia questionis que inter nos ex parte vna et inter nobilem domi- 
nam Alhaidim de Reinsperch ex altera vertebatur super quodam 
predio in Haberuelt et. super restitucione hincinde ablatorum, est 
taliter terminata, videlicet quod nos et eadem domina de Reinsperch 
de pari et vnanimi voluntate in nobilem virum dominum Fridericum 
de Hausek tanquam in arbitrum siue amieabilem compositorem com- 
promisimus, promittentes ratum et firmum tenere quiequid super pre- 
missis idem Hausekkarius duxerit statuendum, qui communieato pru- 
dentum eonsilio de nostra et dicte domine Alhaidis bona voluntate 
proximam feriam terciam ante festum beati Andree apostoli pro ter- 
mino peremptorio apud Waidhoven habendo statuit et prefixit in 
omnem euentum. Arbitratus est etiam idem Hausekarius quod medio 
tempore deberent ablata restitui hine et inde. Adueniente vero 
huiusmodi termino peremptorio multisque nobilibus, Frisingensis 
ecclesie ministerialibus et vasallis in simul aput Waidhouen congre- 
gatis personaliter comparuimus, expectantes per totam eandem feriam 
tereiam vsque post crepusculum noctis aduentum domine memorate 
que tandem sub noctis caligine eoram nobis et dietis nobilibus com- 
paruit, allegans quod esset parata testes producere ad probandum 
quod ex collaeione et infeudacione pie memorie domini Friderici 
olim episeopi Frisingensis nostri predecessoris deberet dictum 
predium in Haberuelt tanquam feudum personale pro vite sue 
temporibus possidere. Nos vero in contrarium allegantes diximus, 
quod ad hoe nobis et ipsi domine terminus peremptorius fuisset 
deputatus quod post litis contestaeionem primitus in iudicio factam 
deberent cum aliis elausulis que in vero et integro iudicio requi- 
runtur, probaciones recipi et testes, et hane nostram excepcionem 
factam in subsequentis diei circa horam tereiam probauimus per 
testes ydoneos necnon fidedignos, videlieet per dilectos fideles 
nostros Ekhardum de Vihdorf et Albertum Protarium milites qui 
iurati et interrogati dixerunt sub religione prestiti sacramenti, 
quod vidissent et audiuissent atque personaliter interfuissent vbi 
prefatus dominus Hausekkarius aput Waidhouen inter nos et pre- 
dietam dominam de Reinsperch statuisset terminum in omnem 
euentum peremptorium super litis contestacione facienda et super 
aliis vniuersis elausulis que in vero et integro iudieio vsque ad 
finem debitum consueuerunt a iudieibus exerceri, post quorum in- 
quam dicta testium nobis competeret ad faciendum qui omnes con- 








403 


eorditer in vnam sentenciam concordauerunt, dicentes senteneialiter et 
pronuneiantes sub saeramento, quod ex eorundem productorum testium 
legalium dietis racionabilibus et probabilibus nobis et ecclesie Frisin- 
gensi possessio et proprietas esset adiudicata in predio supradicto et 
quod prelibate domine de Reinsperch nichil iuris decetero competeret 
in eadem et quod prefatus dominus de Hauseke tamquam verus 
fideiussor deberet nostrum colonum in eodem predio residentem in 
omnibus et per omnia indempnem reddere quantum ad integralem 
restitucionem ablatorum et super aliis dampnis et violeuciis de man- 
dato eiusdem domine sepedicto colono nostro contra debitum iusticie 
irrogatis. Insuper coram omnibus supradictis Frisingensis ecelesie 
ministerialibus et vasallis et in eodem termino probauimus per legit- 
timum testimonium, quod licet apud Waidhouen in aula nostra preli- 
batam dominam de Reinsperch de omnibus feodis personalibus secun- 
dum predecessorum nostrorum litterarum continenciam pro tempori- 
bus vite sue inuestiti fuissemus, tamen sub publica protestaeione 
memoratum predium in Habervelt et colonum in eodem predio resi 

dentem cum silvis, pratis, paseuis et viarum exitibus et aliis vniuersis 
eidem predio attinentibus excepimus et exelusimus viua voce, alle- 
gantes pariter et dicentes quod predecessor noster pie memorie 
dominus Fridericus olim episcopus Frisingensis sine consensu capi- 
tuli sui dictum predium in Haberuelt ab antiquo ad episcopalem men- 
sam pertinens nee eidem eidem domine, nec alicui alteri homini 
poterat ab ecclesia Frisingensi aliquatenus alienare, nisi pro tempori- 
bus vite sue et non illius qui huiusmodi fevdum personale reciperet 
ab eodem. Verum eum hee omnia que supradiximus, a nobis alleganti- 
hus iura nostra et protestantibus audiuisset et vidisset domina memo- 
rata, quod secundum eius sinistre intencionis propositum non posset 
testes producere sine contestaeione litis et iudieii ordinarii, ordine 
non seruato statim sub prelibate noetis calligine in qua venerat, trans- 
acto jam prefixo ei termino, tamquam desperata de iure eius quod se 
habere in memorato predio credidit, se per contumaciam absen- 
tauit, euius absenciam non approbantes contumacem in eodem termino 
de speciali gracia vsque in erastinum prorogato, circa subsequentis 
eiusdem diei horam tereiam nostram inteneionem quemadmodum 
supra expressimus, obtinuimus iusticia mediante. Ne igitur huiusmodi 
acta iudiciorum que racionabiliter sunt congesta, possent in dubium 
uel in irritum reuoeari, presentem paginam in iudicio conscriptam 

26* 


404 


tam nostro quam karissimi fratris nostri comitis (Hugonis) canonici 
Maguntini et dilecti in Christo fratris magistri Hainrici venerabilis 
prepositi Werdensis sigillis pendentibus iussimus communiri. Acta 
sunt hec apud Waydhouen in aula nostra, anno domini M. CC. LXXX. 
tereio, VIII. kalendas Decembris, testibus presentibus subnotatis, 
videlieet fratre nostro eomite Hvgone canonico Maguntino, magistro 
Hainrico preposito Werdensi, Arnoldo capellano plebano de Vergin, 
Ottone plebano de Nevnhoven, Gotfrido notario nostro, item Pur- 
chardo de Wasen et Hainrico eiusdem filio, Ekhardo de Viehdorf, 
Alberone Protario, Ottone de Mezzeleinsdorf et Ottone filio suo de 
Sumereke militibus, item Friderico Hallone, Vlrico Smazone, Nycolao 
de Lok, Ottone et Alberto fratribus de Viehdorf, Friderico Schaffer- 
veldario, Nycolao Aychario, Vlrico Püchario, Ditrico chastenario, 
Jevbardo de Vdmaruelt, item Levpoldo Verl, Weichardo Haesip va- 
sallis et ministerialibus ecclesie Frisingensis, item Chvnrado notario, 
Wielando iudice, Rudlino, Mozzone, Alberone fratribus, item Ortolfo 
et Wolfero Phlusthardis fratribus ciuibus nostris in Waydhouen et 
aliis pluribus fide dignis. 


Cod. 191, f. 63', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeek IL/2, 107 
Nr. 180. 


379. 


(1284), 11. März, Orvieto. Papst Martin IV. gibt zur Entscheidung der 
Streitsache um die Pfarre Probstdorf dem Propste Ulrich von Regensburg noch 
den Bischof von Seckau und den Propet von s. Pölten bei. 


Martinus episcopus seruus seruorum dei. Venerabili fratri epi- 
scopi Seccouiensi et dilectis filiis Ratisponensi et ... de sancto Ypo- 
lito Pattauiensis dyocesis ecclesiarum prepositis salutem et apostoli- 
cam benedictionem. Sua nobis Hartmannus de Wlpeinsperch rector 
ecclesie de Probsdorf Pattauiensis dyocesis peticione monstrauit, quod 
Heinricus de Lok clerieus Aquilegensis dyocesis, falso se asserens 
ipsius ecelesie reetorem et quod idem Hart. super illa iniuriabatur 
eidem super hoe eontra eum ad te fili preposite Ratisponensis in 
communi forma nostras litteras impetrauit. Vt igitur iudicium sine 
suspicione procedat, te fili preposite de saneto Ypolito ad instanciam 
Hart. ipsius, te vero frater episcope ex officio nostro decisioni huius- 








405 


modi cause duximus adiungendos. Quocirca discrecioni vestre per 
apostolica scripta mandamus, quatenus si nondum est per predictas 
litteras ad litis eontestacionem processum, in causa ipsa appellacione 
remota racione preuia procedatis iuxta priorum litterarum continen- 
eiam earundem. Quodsi non omnes hiis exequendis potueritis interesse, 
tu frater episeope eum eorum altero ea niehilominus exequaris. 
Datum aput Vrbemveterem, V. idus Martii, pontificatus nostri anno 
tercio. 


Aus Entscheidung des Propstes Ulrich von Regensburg ddo. 1284, 6. Juni, 
Regensburg (Nr. 384). 


380. 


1284, 12. April, Wien. Pfarrer Hartmann von Probstdorf ermächtiget den 
(Priester) Johann in dem Streite um seine Kirche gegen Propst Heinrich von 
Wörthsee, ihn vor Propst Ulrich von Regensburg zu vertreten. 


Nouerint vniuersi preseneium inspectores, quod ego Hartman- 
nus plebanus in Probsdorf Pattauiensis dyocesis Johannem exhibitorem 
presencium constituo meum legittimum procuratorem ad supplicandum 
et petendum a viro reuerendod omino Vlrico preposito Ratisponensi qui 
dieit se iudicem a sede apostolica delegatum super questione quam 
magister Heinrieus prepositus Werdensis super ecelesia mea michi 
mouere intendit, vt locum tutum ad quem secure valeam peruenire, 
michi assignet. Item constitui eundem ad appellandum pro me, si 
petieionem meam iustam et ligittimam in hoe casu pro defendendo 
iure meo predictus dominus prepositus non duxerit admittendam, et 
eum proprio sigillo carerem, petiui hane litteram viri venerabilis 
domini Wernheri archidiaconi Austrie plebani Wiennensis sigilli muni- 
mine consignari. Actum Wienne, anno domini millesimo CC. LXXX. 
quarto, feria quarta septimane Paschalis. 


Aus der Entscheidung Propst Ulriehe von Regensburg ddo. 1284, 6. Juni, 
Regensburg (Nr. 384). 





406 


381. 


1284, 15. Mai, Wien. Bischof Leopold von Seckau fordert den Propst 

Ulrich von Regensburg auf, in der Streitsache um die Pfarre zu Probstdorf 

mit ihm nach Auftrag der inserirten päpstlichen Bulle in der Entscheidung 
gemeinsam vorzugehen. 


Leupoldus dei gracia ecelesie Seecouiensis episeopus. Honorabili 
viro et discreto domino Virico ecelesie Ratisponensi preposito salu- 
tem et quiequid potest obsequii et honoris. Vestra nouerit discrecio 
nos recepisse literas apostolicas in hec verba: 


Folgt nun ‘der Auftrag Papst Martin IV. ddo. (1284), 11. März, Orvieto 
(Nr. 379). 


Nos itaque mandatis apostolicis huiusmodi obedire cupientes 
sieut tenemur, humiliter et deuote, parati sumus in ipsa eausa proce- 
dere vobiseum secundum formam nobiscum traditam ae vobiscum 
conuenire de loco et termino quo partes legittime ad nostram pre- 
senciam euocentur. Quapropter discretioni vestre firmiter inhibemus, 
ne in ipsa eausa nobis irrequisitis aliqualiter proeedatis. Datum 
Wienne, anno domini millesimo CC. LXXX. quarto, idus Maii. 


Aus Entscheidung des Propstes Ulrich von Regensburg ddo. 1284, 6. Juni, 
Regensburg (Nr. 384). 


382. 


1284, 29. Mai, Wien. Bischof K. von Chiemsee übermittelt auf Wunsch 

des Pfarrers Hartmann von Probstdorf dem Propste Ulrich von Regensburg 

einen päpstlichen Auftrag betreffe des Streites um die Kirche zu Probetdorf und 
dessen Entscheidung. 


Ch. dei gracia Chymensis ecclesie episcopus. Honorabili ac pru- 
denti viro domino Vlrico preposito Ratisponensis ecclesie sincere di- 
lectionis affectum cum salute. Ad instanciam honorabilis ac discreti 
viri magistri Hartmanni de Wlpeinsperch qui in hae parte tam vobis 
quam sibi ipsi nititur prouidere, literas apostolicas vidimus filo, stilo, 
bulla integris, non abolitis uel in aliqua sui parte viciatis per omnia 
in hee verba: 


Folgt nun die Bulle Papst Martins ddo. (1284), 11. Mürz, Orvieto (Nr. 379) 
im Anlaute. 





407 


In euius rei testimonium presentes vobis transmittimus litteras 
nostri sigilli munimine roboratas. Actum et datum Wienne, anno 
domini M. CC. LXXX. quarto, feria secunda in Pentechostes. 


Aus Entscheidung des Propstes Ulrich von Regensburg ddo. 1284, 
6. Juni, Regensburg (Nr. 384). 


383. 


1984, 6. Juni, Regensburg. (Propst Ulrich) von Regensburg vidimirt in 
Gerichtssüzung eine Anzahl Actenstücke, den Process des Bischofs von Freising 
mit Priester Wisinto von Wien, dann Johann von Prag um die Kirche zu 
Probstdorf betreffend. 
Bulle Papst Innocenz II. ddo. 1141, 20. Nov., Lateran (Nr. 101), 
Auftrag Papst Alexander IV., ddo. (1255), 27. April, Neapel (Nr. 176), 


Ablebnsehreiben Abt Ph. von den Schotten in Wien, ddo. (1255, vor 
Octob, ..... ) (Nr. 177), 


Stellvertretungsauftrag Propst Konrads von Klosterneuburg, ddo. (1253), 
3. Oct., Klosterneuburg (178), 


Vertagungsbeschluss Abt ( Ortolfs) von Mölk u. s. w., ddo. (1255), 22. Oct., 
Wien (Nr. 179), z 


Ladeschreiben desselben, ddo. (1256), 8. Juni, ..... (Nr. 181), 
Gerichtsprotokoll desselben, ddo. 1256, 24 —27. Juni, Wien (Nr. 183), 
Zeugenaussagen (1256, 27. Juni, Wien) (Nr. 184), 


. Endurtheil des Abtes Ortolf von Melk u. s. w., ddo. 1256, 27. Juni. Wien 
(Nr. 185), 
Auftrag des Erzbischof Fridrich von Salzburg, ddo. 1277, 1. Oct., Ad- 
mont (Nr. 346) und 


Einführungsauftrag des Priors Konrad von Admont, ddo. 1277, 17. Oet., 
Ardacker (Nr, 347). 


Hec om nia priuilegia et instrumenta 
que per ordi nem ex vtroque latere  pre- 
sens continet littera, coram no bis in iudicio 
sunt recitata et per manum publicam Al- 


berti tabellionis capituli nostri confecta sunt nostri pendentis sigilli 


408 


munimine ad perpetuam rei memoriam communita. Acta sunt hec 
Ratispone in consistorio kathedralis eeclesie coram nobis in iudicio 
sedentibus pro tribunali, anno domini Millesimo CC. LXXX. quarto, 
. VIII. idus Junii, cum signis subnotatis. 


Orig. Pgt., auf beiden Seiten beschrieben, anghgt. Sigel abgefallen, 
k. Reiehsarchiv zu Münehen; Meichelbeck IL/2, (109—)117, Nr. 181/1. 


384. 


1284, 6. Juni, Regensburg. Propst Ulrich von Regensburg entscheidet 

den Streit zwischen Magister Heinrich von Lack, Propst von Wörthsee und 

Hartmann von „Wipeinsperch“ um die Pfarre Probstdorf zu Gunsten des 
Ersteren. 


Comparentibus eoram nobis Vl. dei permissione maioris eecle- 
sie Ratisponensis preposito apostolice sedis delegato in consistorio 
Ratispone, hora prime, anno domini millesimo CC. LXXX. quarto, 
XI. kalendas Maii, magistro Heinrico de Lok venerabili preposito 
Werdensis ae Frisingensis eeelesie canonico tamquam actore super 
ecclesia sua Probstorf et Johanne qui se procuratorem exhibuit 
domini Hartmanni.de Wilpeinsperch illustris ducis Austrie capella- 
num(!) qui trahebatur in causam super eadem ecclesia, coasse- 
dentibus nobis honorabilibus viris ac dilectis fratribus dominis Ort- 
libo de Seirchingen arehydyachono, H. Pagano, magistro Vlrico de 
Gotstorf, Ch. de Phafkouen aliisque eoncanonicis, insuper viris reli- 
giosis ordinum sanctorum Benedicti, Bernhardi, Dominici, Francisci 
lectum fuit auttentieum delegacionis nobis facete saluum per omnia 
in hec verba: 


Folgt nun der Auftrag Papst Martins IV. ddo. (1283), 3. Juli, Orvieto 
(Nr. 377). 


Deinde pro parte magistri Heinriei actoris magister Wernhar- 
dus Granso.petieionem suam fundauit allegando de facto et de iure 
prout eause sufficere videbatur. Surrexit quoque deinde magister 
Leonhardus sancti Viti Frisinge scolasticus intencionem magistri 
Heinriei per allegaciones viuevoce(!) adiuuans et peticionem alle- 
gacionum in scriptis summatim exhibens hoc tenore. 





Í 409 


Cum processus qui ex parte abbatis Scotorum Wiennensis et 
prepositi Niwenburgensis factus est aduersus magistrum Heinricum 
de Lok plebanum in Probsdorf pro quodam Hartmanno qui eam. de 
facto detentat, intollerabiles et multipliees errores contineat, primo 
quod ipsius magistri H. non fuit expeetata presencia qui per procu- 
ratorem litigare cogendus non erat, cum esset iuste absens ef perso- 
naliter comparere promiserit eum posset, et quia exceptiones per 
procuratorem eius ad tutelam non ex necessitate propositas tam dila- 
torias quam peremptorias ex quibus apparere potuit, nee eosdem 
nec delegantem Pattauiensem episcopum hoc in casu iurisdictionem 
habere posse, non admiserunt, nee terminum ad probandas eas com- 
petentem eoneedere uoluerunt, et quia post appellacionem aggraua- 
minibus (!) prefatis interpositam a procuratore suo processerunt 
niehilominus ad senteneiam diffinitiuam adeo iniquam quod non 
solum ipsius magistri Heinrici possessionem in plebanatu, sed eciam 
domini mei episcopi Frisingensis possessionem extinguere nitebantur 
in iure patronatus, ad euius defensionem nec citatus nec confessus 
aut eonuictus extitit, peto ego magister Leonhardus nomine ipsius 
et pro ipso magistro Heinrieo vt eum indueatis in pristinum sui 
iuris statum in eadem ecelesia Probsdorf, infirmata immo pocius 
irrita nunciata senteneia prelatorum eorundem cum ipsa iusta sit et 
fuerit ex animo, causa et ordine, quod probato in quantum necesse 
fuerit, de iure pariter et de facto, preeipue cum processum fuerit 
libello non porrecto, lite non contestata et non solum ante senten- 
ciam a grauamine, sed et post et ab iniqua sentencia inmediate 
fuerit ab eius procuratore legittime appellatum. 

Post hec primo Albertum vicarium chori nostri et tabellionem 
iudicii nostri sub districtione iuramenti quod nobis ordinarie prestitit, 
ad huius cause aeta deputauimus fideliter eonseribenda. Hiis itaque 
gestis comparuit ex parte aduersa quidam Johannes nomine proeura- 
torio quoddam scriptum exhibens quod sie dieit: | 


Folgt nun die Vollmacht Pfarrer Hartmanns von Probstdorf ddo. 1284, 
12. April, Wien (Nr. 380). 


Cuius copia petita et obtenta ex parte dieti magistri Heinrici 
habito consilio responsum fuit, eum non esse audiendum diuersis ex 
causis, tum quia eiuitas hee imperialis. et libera esse dinoscitur, et 
quia inter duces Austrie et Bawarie federa pacis tune stabilita erant, 


410 


nee ab ipso proeuratore probabatur, nee probare (!) potuit aut voluit 
quod obiecit, et licet mandatum non haberet de certo loco petendo, 
ex habundanti tamen quesitum fuit quem locum sibi vellet prouideri, 
qui respondit quod episcopum Sekkouiensem sibi vellet pro iudice 
reputari. Deinde partibus ad habendam interloeutoriam secedere 
iussis, habita diligenti eonsideracione precum hine inde nobis por- 
rectarum pro suffieiencia vberioris consilii horam iudicii continua- 
uimus usque ad horam vespertinam, immo quidem termino sie pro- 
' cessimus. 

Ob reuerentiam illustris ducis Austrie et ad maliciam partis 
aduerse conuincendam, lieet de iure proeedere potuerimus, contra 
partem aduersam terminum ampliorem, vt nichil quod equitati con- 
uenit, obmitteremus, assignauimus, videlicet proximam secundam 
feriam post octauas Pentechostes nune venture, quo termino coram 
nobis compareant legaliter et sufficienter et ex tunc parati sumus 
domino concedente procedere in causa, prout dictauerit ordo iuris. 
Qui quidem terminus fuit a partibus vnanimiter acceptatus. Item 
ante recessum nostrum et parcium a judieio fuerunt ad informandam 
nostram et assessorum conscienciam exhibita et lecta priuilegia, primo 
domini Innocencii pape seeundi qui Frisingensem ecclesiam priuile- 
giauit de iure patronatus per quascumque dyoceses super ecclesiis in 
feudo (!) Frisingensis eeclesie fundatis, cuius prineipium, Innoceneius 
episcopus ete. (vgl. Urkunde ddo, 1141, 20. November, Lateran 
[Nr. 101]), et aliud priuilegium domini Rudolfi serenissimi regis 
Bomanorum qui profitetur tres filios suos infeodatos ab ecelesia 
Frisingensi de prediis in Probsdorf, Vruar et Schönna, excepto 
iure patronatus in Probsdorf in signum dominii et proprietatis euius 
principium, Rudolfus dei gracia Romanorum rex ete. (vgl. Urkunde 
ddo. 1277, 19. Mai, Wien [Nr. 336]), item et aliam litteram 
sigillo suo secreto sigillatam qui tune temporis, eum erat in posses- 
sione dueatus Austrie, protestabatur magistrum Heinrieum de Lok 
velle in plebanatu ecelesie in Probsdorf quocumque casu contingente 
gaudere pro tempore vite ipsius magistri Heinriei pacifica posses- 
sione, euius prineipium, Rudolfus dei gracia Romanorum rex etc. 
(Urkunde verloren), item duo publica instrumenta que continent 
attestaciones et processum, ex quibus apparet lucide abbatem et 
priorem de Medlico iudices a sede apostolica delegatos diffinitiuam 
tulisse senteneiam pro magistro Heinrieo et ecclesia Frisingensi 





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super iure patronatus eiusdem eeclesie Probsdorf que iam dudum in 
auetoritatem rei transiit iudieate (vgl. Urkunde ddo. 1256, 27. Juni, 
Wien [Nr. 185]), item domini F. pie memorie archiepiscopi Salz- 
burgensis commissio facta priori Admuntensi qui causam super 
eeclesiam in Probsdorf per diffinitiuam sentenciam pro ipso magistro 
Heinrico sentencialiter diffiniuit. Tenor commissionis, Fridericus dei 
gracia etc. (vgl. Urkunde ddo. 1277, 1. Oct., Admont [ Nr. 346] ), 
tenor vero sentencie talis, Frater Chunradus prior monasterii Ad- 
montensis ete. (vgl. Urk. ddo. 127 7, 17. Oct., Ardacker [Nr. 347 ] ). 
Adveniente autem termino ipso, scilicet proxima secunda feria post 
oetauum diem Pentechostes prelibato magistro H. de Lok sollemp- 
niter coram nobis comparente suamque prosequente intencionem in 
iure, hora prime nos iudex antedictus duas litteras ex parte venera- 
bilium virorum episcopi Sekkouiensis et prepositi saneti Ypoliti feci- 
mus in medium produci et legi que vnius excepta salutacione fuere 
tenoris, que nobis Pattauie fuerant assignate. Tenor illarum talis: 


Folgt nun das Schreiben Bischof Leopolds von Seckau ddo. 1284, 15. Mai, 
Wien (Nr. 381) mit dem inserirten Auftrage Papst Martins IV. ddo. (1284), 
11. März, Orvieto (Nr. 379). 


Item et aliam litteram prepositi saneti Ypoliti mutata tantum 
salutaeione que continebat singula verba littere precedentis, videlicet 
domini episeopi Seccouiensis que propter similitudinem eiusdem 
littere non est seripta. Item in termino ipso tereium quasi testimo- 
niale domini Cnyemensis episcopi hoc tenore euius media pars, 
videlieet auetentieum domini pape propter breuitatem est obmissum. 


Folgt nun das Sehreiben Bischof K.s von Chiemsee ddo. 1284, 29. Mai, 
Wien (Nr. 382) mit dem Anlaute der inserirten Bulle Papst Martins IV. ddo. 
(1284), 11. März, Orvieto (Nr. 379). 


Subinde petita eorum copia ex parte magistri H. de Lok et ei 
faeta vt iustum fuit, horam iudieii continuauimus usque in vesperam 
ipsius diei. Qua hora vespertina magistro H. de Lok in iudieio 
comparente, absente vero nuncio aduersarii eius qui litteras domini 
episeopi Chiemensis attulerat et litteras vlterioris mandati sibi facti 
se habere negarat, magister Leonhardus nomine ipsius magisti H. 
allegaciones viuevoeis oraculo ae deinde ae deinde(!) in seriptis 
exhibuit in hee verba: 





412 


Saluis hiis que contra reseriptum et personam inpetrantis alle- 
gata sunt, et excepto contra eos qui dicunt se iudiees, videndum est, 
eui seripture aut litteris eredatur. De hiis notatur extra De fide 
instrumentorum c. i. et ii. De probaeionibus post cessionem, deinde 
contra reseriptum septem modis et locis obicitur, primo ad exelusi- 
onem litterarum, de qua notatur extra De reseriptis: Cum ordinem. 
et de litis contestacione c. vltimo. Quia patet litteras per veri sup- 
pressionem optentas ad eos quos dubium non est, subesse duei . 
Austrie quem causa contingit, iure patronatus quod sibi vsurpat, 
tamquam prineipi et aduocato terre, propter quod essent si eciam 
iurisdistionem haberent, merito et legittime recusandi iii. q. v., Quia 
suspecti, et de appellacionibus, secundo requiris in fi., et appellacio 
esset legittima si per inde fieret, extra vt lite non contest. c. ii. 
vbi(?) Cum igitur, nec .senteneia teneret, sed retractari debet si 
deteeta sit suspicio, quia littere sie obtente non conferunt iurisdicti- 
onem, de repertis ad audieneiam sie notatur de exceptionibus Cum 
inter, quod cum sit notorium iudici et aliis patet, rescriptis(?) quo 
ad eius(1?) nullius esse momenti, quod si deleganti fuisset exposi- 
tum, litteras minime impetrasset, eodem capitulo exceptionis. Se- 
eundo dicitur ibi simpliciter H. de Lok, cum in litteris primis voce- 
tur magister H. et cum plures clerici eiusdem nominis sint, sicut hie 
hodie in presentia vestra est constitutus quidam clericus Heinricus 
de Lok nomine, Aquilegensis dyocesis, et equiuoeacio huiusmodi 
reprobatur et punitur extra de repertis Quia, in prineipio et in fine, 
ita quod impetratorum (!) litterarum eomodo eareat et aduersario, in 
expensis et dampnis legittime condempnetur. Si enim papa scribit 
alicui nominandum (!) eum magistrum vel simplicem clericum, ex 
eerta seientia locum uon habet exeeptio, alias secus vt notatur extra 
de repertis e. penultimo. Tercio dicitur nude elerieus Aquilegensis. 
Vbi obicitur e t. c. Sedes, vbi dicitur, si minores et viliores persone 
solummodo designantur, maiores et digniores sub generali elausula 
non intelliguntur ineludi, et glosa maiores et digniores vocat hic 
notabiles personas que sub generali elausula non comprehendun- 
tur e. Cum in multis que cicius mouent animum ad concedendum 
vel denegandum, repertum, vt in c. Cum teneamur, de prebendis, 
vbi hoc notatur, quia pro dignitate presumitur et ei defertur vt ibi 
et alibi describitur et notatur, Vnde mendax preeator ete. si non 
supprimit dignitatis earebit effectu litterarum e. t. Ad aures, si 











. | 413 


simpliei nomine se appelles uel aduersarium, quia rei et actoris 
eadem est eondicio, extra De mutuis pet. (?) prudenciam, sed magi- 
ster H. existens eanonicus eeclesie Frisingensis nec dieatur in lit- 
teris eanonieus sed simplex elerieus, intelligere potestis qualiter 
littere fuerint impetrate. Verba hec plane iacent in textu de reper- 
tis, Cum adeo, in fine. Quarto dicitur, iniuriabatur eidem et in 
forma eommuni. Sed hoe verum non est, immo super appellacione 
impetrauit, fuerat de qua debuit facere mencionem, extra de eonfir- 
matione, Vtili bone memorie, vhi dieitur, quod ex quo nulla de faeta 
appellaeione mencio habebatur, prime littere tamdiu suum debent 
habere vigorem, donee de iniqua sentencia cognieio plenior habetur, 
et glosa super verbo mencio. Ideo non valuerunt quia tacita veritate 
impetrate sunt, supra De appellacione, Sepe in fine, et ita patet 
quod si quis non faeit mencionem de appellacione aduerse partis non 
valent littere quod est notabile. Item de processu debuit facere 
meneionem, extra De re iudi, Inter mon., igitur verbum generale 
generaliter sie intelligendum, extra De coniugio leprosorum qm (?) 
et xviii. distint, Si Romanorum xii. q. i., Si dileetissimus, sed spe- 
eiale derogat generali, extra de repertis c. i. e. t. Pastoralis, C. Quo- 
niam autem et vbi certa forma desideratur et est pretermissa, nichil 
agitur, extra De presbitero Umberto (?), Veniens et ii. q. vi. C. Difti- 
nitam. Ille hie pretermissor veritatis et suggestor falsitatis specialem 
formulam a papa in iudicio et post facte (?) subeubuit, et ad formam 
eommunem de iniuriis que fiunt extra, iudieium ‚se conuertit, ergo 
mendax ete. Item non valuerunt littere, quia manifestum continet in 
eonelusione preeum, vbi dicitur, Juxta priorum litterarum continen- 
tiam earundem, sic extra de repertis, Ad audieneiam, nec est iste 
solitus eursus dietaminis eurie papalis quod false presummuntur, 
extra De erimine falsi e. Licet et e. Quam graui. Quinto dicitur ad 
litis eontestacionem. Vbi apparet expressa fraus et dolus impetran- 
tis, quia in easu appellacionis litis eontestacio necessaria non est, 
extra de appellacionibus, Interposita, C. Saue, vbi eeiam notatur, 
Vnde ad litis contestacionem non peruenitur imperpetuum, hic appel- 
lacio probata, que dupliciter hic est facta, Vnde fraus ete. Sexto 
dicitur, potueritis interesse. Ibi similiter fraus et malicia manifesta 
est quam si expressisset, literas minime impetrasset. Procurauit 
enim iudici primo et vero per associatos de facto inpotenciam facti, 
in quibus eciam iuris inpotencia propter suspicionem ad conuenien- 





414 


dum de loco, cum alter eorum ad vi dietas et alter ad plures distant 
ab eo, quilibet illorum trium in speciali dyocesi et actor in quarta, 
vnde vix vel nunquam fieri potest, quin altera pareium traheretur 
vitra duas dietas extra suam dyocesim ad locum fortasse suspectum 
quod esse non debet, extra de repertis, Nonnulli, et de exceptioni- 
bus, Olim. Vnde videtur maehinari quod cum iudices, eciam si 
essent, conuenire de loco non possint, ipse reus, medio tempore ple- 
bem et possessionem in Probsdorf de facto detineat irregularis et 
excommunicatus, in sacramentalibus euitandus (!), tamquam qui per- 
sonas et res priuilegiatas temerarius inuasit. Et eeiam propter deei- 
mas contra deum et omnem iustieiam, vbi sieut eonscieneiam habe- 
tis et scienciam in deo, debetis viam preeludere fraudi sue, quare 
vtilitatis publiee est, ne crimina remaneant impunita, de senteneia 
excommunicacionis, Vt fame, presertim quando eruentum continet 
perieulum animarum, extra De prebendis, Quia in terminum (?), et 
quia nomina plerumque sunt-consequeneia rebus, extra in prohemio 
decretalium Gregorii, Vos dietus de monte spinarum iusticie, scilicet 
qui reddit vnieuique quod suum est, et e. Montem supinum, hoc est 
illum de Wipeinsperch, virtute fortitudinis ius est retundere, ne sit 
perdicio plurimomorum(!), quare exeipit ei ete., De rene. (?) nisi 
€(?), quia vt intrauit per ostium, sed aliunde, vnde ete., quod hoe 
est verum, ipsi vidistis ac audistis. C. vii. et vltimo. Dicitur ibi 
Datum v. idus Marcii, nuperrimus autem terminus eomparendi eoram 
vobis fuit xi. kalendas Maii, per vi ebdomadas minus vno die post 
idus. Vnde eum reuerti potuerat a curia et litteras tune sicut nune 
presentare in iudicium, quod non fecit propter, fruetus et messes 
appropinquantes, actori laberes et expensas procurando tali dolo et 
fraude quod condempnari debet, extra de repertis. Ceterum. Nee 
obstabit appellacio eius qui appellacioni non detulit, extra De appel- 
laeionibus, An sit, vbi de hoc in textu et in glosa, Igitur deum 
habentes pre oeulis et iura, extra de repertis e. ii, vbi preees veri- 
tati niti debent et e. t. super litteris, vbi fraus et dolus retunditur 
et punitur, in nomine domini pronuncietis dominorum episcopi Sek- 
kouiensis et prepositi de saneto Ypolito inhibicionem vobis faetam, 
que ipsis ex iure non competit, esse nullam vosque debere in iudieio 
de quo constat, procedere vt cepistis. Quia prineipis exemplo merito 
sustinebunt quod praua eis fuerat insinuacione uel eciam impetra- 
cione suggestum e. t., Si quando. lxxv. di., Quoniam quidem, extra 








415 


De prebendis, Cum teneamur, vbi glosa, Mandatum supperioris non 
est necesse adimpleri vbi racio non adimplendi assignari potest. Cum 
igitur nichil eum peccato et scandalo faciendum sit et pars aduersa 
sit absens contumaciter et processum vestrum in appellacionis casu 
niehil impediat, interloeutoriam ad probacionem appellacionis facte 
propter iniurias et iniquitatem processus petimus nos admitti, ma- 
xime eum eciam, si omnia iura et probaciones alie cessarent ad 
iniuriam iudieum et partis aduerse, ipsi magistro Heinrico violenter 
facte et ad sui iuris et possessionis claritatem sufficiunt soli duo testes, 
iuris canonici scilicet extra De electione, Querelam, et De iure 
patronatus, Consultaeionibus. Quibus concorditer et apperte dicitur, 
quod vbi de iure patronatus eis vel dubitacio est, sufficit presentato 
quod ab illo presentatus existat qui tempore presesentacionis verus 
esse credebatur patronus. Hee et alia iura et documenta fortiora 
tam facto quam faciendo in iure animum vestrum in iure nostro 
admittendo moueant et inducunt. 

Quibus consideratis diligeneius consilio nobis assideneium, non 
obstantibus litteris domini Chiemensis in medium productis uel inhi- 
bitione illorum qui se dicebant nobis associatos, ad cause cognici- 
onem, quamuis auctentiei papalis originale non viderimus, quo non 
viso ad exemplaria nichil facere tenebamur quod si eciam nobis 
exhibitum fuisset, per allegaciones premissas videbatur satis euacua- 
tum, cum non fuerit nobis fides de ipso facta in tantum vt propterea 
nostrum deberemus processum suspendere, in nomine domini magi- 
strum H. ad probacionem appellacionis facte duximus per interlocu- 
toriam admittendum atque deinde horam iudieii continuauimus usque 
mane. Quo lucescente cum nichil obstaret, viros discretos dominum 
Virieum sacerdotem dietum de Chelhaim, Heinricum scriptorem de 
Wienna et Georium de Enzeinstorf laicos litteratos in testimonium 
processus iniqui et appellacionis faete a senteneia iuratos admisimus, 
magistro Virico de Götstorf et domino Chunrado de Phafchouen 
"nostris concanonieis et magistro Alberto tabellione publieo ad eos 
examinandos auditoribus deputatis, qui hora prima negocio inten- 
dentes in consistorio eeclesie nostre vice nostra sigillatim et secrete 
testes singulos examinantes audierunt, quorum attestacioni fuit 
inteneio hee premissa. Intendit probare magister Heinricus de Lok 
Frisingensis canonieus rector ecclesie de Probsdorf, quod a senten- 
cia diffinitiua lata eontra eum Wienne in monasterio Scotorum per 


A16 


dominos abbatem Scotorum ibidem et prepositum Niwenburgensem 
infra decendium ad sedem ap stolicam per procuratorem legittimum 
bis, hoe est ante sentenciam a grauamine et post ab iniqua sentencia 
per quam de facto priuatus fuit ipsa ecelesia sua in Probsdorf, 
nomine suo extitit legittime appellatum. Super quo Vlrieus sacerdos 
de Chelhaim dietus requisitus, vtrum fuerit ad sedem apostolicam 
infra decem dies a diffinitiua sentencia per procuratorem ipsius 
magistri Heinriei appellatum, respondit quod sic. Requisitus quo- 
modo hoc constet ei, dieit quod interfuit, vidit et audiuit. Requisitus 
quod sibi eonstet de iniquitate sentencie, dicit quod nullomodo 
potuit obtineri a iudicibus terminus infra quem magister Heinricus 
posset personaliter venire ad causam cum testibus et iuribus suis, 
qui tamen libenter corporaliter interfuisset si terminum competentem 
habuisset quod petitum .fuit diligenter a procuratore. ltem testis 
iuratus dieit quod excepciones legittimas de re iudicata et alias 
proeurator dieti magistri H. pro eo proposuit et ad eas prebandas 
terminum eompetentem a iudicibus petitum diligenter non potuit 
optinere, propter que eciam grauamina in scriptis ad sedem aposto- 
licam appellauit. Item iuratus requisitus dieit quod ad publicacionem 
attestaeionum et ad audiendam diffinitiuam sentenciam pars ipsius 
magistri H. citata non fuit, a quibus eciam grauaminibus et a sen- 
teneia iniqua ad sedem apostolicam appellauit. ltem iuratus dieit 
quod licet pars magistri Heinriei presens fuerit, tamen sine libelli 
oblacione et litis contestacione ad senteneiam processerunt. Requi- 
situs de loco, dieit in ecelesia Seotorum. Requisitus de tempore, 
dieit feria secunda post Dominieam Jubilate presentis anni infra 
nonam et vesperas, a sentencia autem diffinitiua proxima feria quinta 
subsequenti in ambitu claustri. Heinrieus scriptor Wiennensis eiui- 
tatis requisitus, vtrum fuerit per procuratorem ipsius magistri Hein- 
riei appellatum a sentencia diffinitiua infra decem dies nomine sepe- 
dieti magistri Heinrici, dicit quod vidit et audiuit vhi appellauit 
dietus procurator. Item dicit iuratus quod audiuit petere: apostolos 
et non fuerunt dati. Item quibus presentibus requisitus, dicit ma- 
gistro Rudgero, Vlrico sacerdote dicto de Chelhaim, Kalocho et 
Reimberto fratribus ministerialibus dietis de Ebersdorf, Leupoldo de 
Saehsengan militibus, Wachsmüdo plebano de Ruspaeh, domino 
Dietrico plebano in Polan et aliis quamplurimis. Item requisitus de 
processu et sentencia iniqua, dieit quod eum procurator magistri 





417 
Heinriei libellum peteret et terminum non potuit optinere, item ad 
probandum excepciones suas et iura terminum competentem peciit 
cum instancia et non potuit optinere, item pro magistro Heinrico 
terminum peeiit vt personaliter interesset et non potuit obtinere, 
propter que eeiam in scriptis ad euriam apostolicam appellauit. Item 
dieit iuratus, quod ad publicacionem attestacionum etjeciam ad sen- 
teneiam diffinitiuam sine procuratore tamen qui in ciuitate erat, pro-. 
cesserunt, a qua diffinitiua senteneia sicut dixi superius, postquam 
ei constitit, eeiam ad sedém apostolicam appellauit. Item dicit iuratus 
quod audiuit multos nobiles et sapientes dicere, quod grauis iniuria 
esset facta magistro Heinrico propter breuitatem temporis, inordi- 
natum processum etj arduitatem negoeii siue cause. Ex hiis omnibus 
et singulis testis eredit quod senteneia iudieum predietorum seilicet 
abbatis et prepositi sit iniqua. De tempore, loco et presentibus con- 
eordat cum teste priori. Georius de Enzeinsdorf requisitus de iniqui- 
tate senteneie quomodo constet hoc ei, dicit quod procurator magi- 
stri Heinriei in iudicio libellum peciit et non fuit ei porrectus, sed 
ex quibus causis, hoe ignorat. Item dicit iuratus quod audiuit pro- 
euratorem ipsius magistri Heinriei petere competentem terminum ad 
probandum iura domini sui et eeiam ad uoeandum dominum suum, 
qui personaliter volebat libenter interfuisse cause et non poterat 
terminum optinere nisi ita breuem, quod vix poterat venisse in Fri- 
singam et ad dominum suum, sed impossibile fuisset eum reuersurum 
eum iuribus suis, quia nisi terminum septem dierum assignare vole- 
bant, propter hoc eciam idem procurator ante sentenciam ad sedem 
apostolieam appellauit. Item iuratus dieit quod ad publieacionem 
testium et ad diffinitiuam sentenciam non vocato procuratore magi- 
stri H. processerunt. Item dieit quod ab illa sentencia, postquam 
ei constaret .... infra decem dies ad sedem apostolicam appellauit. 
Item dicit iuratus quod vidit et audiuit plures nobiles et sapientes in 
processu et sentencia presentes qui ammirati fuerunt de inordinatione 
processus et sentencie, dicentes quod ita subito procedendum (non) 
esset in tam arduo negocio. Item dicit testis iuratus quod testes 
aduersarii non audiuit dieere nisi de facto ducis Austrie, ita quod 
nichil tangebatur de iure magistri Heinrici, Hec omnia et singula 
credit testis et a sapientibus eciam audiuit, quod ipsorum iudicum 
supradictorum sentencia sit iniqua. De loco, tempore, die et hora et 
presentibus concordat eum testibus predietis. Testes autem annotati 

Fontes. Abthig. II. Bd. XXXI. 27 


A8 C . 

litterati sunt et extranei et sie ereduntur omni excepeione maiores 
immo quibusdam aliis quos presentes habebat magister. H. propter 
aliqualem familiaritatem renunciauit, vt attestaeiones omni suspi- 
cione carerent. | 

Quibus attestacionibus in vespera publicatis in eodem consistorio 
ad repetitas magistri H. preces et allegaciones, in iure de consilió 
jurisperitorum et religiosorum diffinitiuam sentenciam pronunciauimus 
in scriptis in hec verba : 

Anno domini millesimo ducentesimo octuagesimo quarto , octauo 
idus Junii, nos Vlrieus prepositus maioris ecelesie Ratisponensis iudex 
a sede apostoliea delegatus presidentes iudieio in consistorio maioris 
eeclesie- Ratisponensis in causa appellacionis que vertebatur inter 
magistrum Heinrieum .de Lok ex una parte et dominum Hartmannum 
dictum de Wlpeinsperch ex altera ‚super ecelesia in Probsdorf, au- 
ditis et intellectis meritis cause invenimus per testes ydoneos coram 
nobis produetos et per alias probaciones legittimas et allegaciones 
efficaces sufficienter esse probatum, iudices priores, seilicet abbatem 
scotorum in Wienna et prepositum Niwenburgensem ad sentenciam 
diffinitiuam contra predictum magistrum H. non seruato iuris ordine 
processisse et infra decendium ab ea per procuratorem eiusdem 
magistri Heinrici ad sedem apostolicam esse legittimo appellatum, 
ipsam sentenciam auctoritate sedis eiusdem nobis tradita infirmamus, 
decernentes irritum et inane quiequid post appellacionem huiusmodi 
in preiudieium dicti. magistri H. fuerit attemptatum. In nomine patris 
et filii et spiritus saneti, amen. Lata est autem in scriptis et reeitata 
hee sentencia eodem anno, mense ac die in eodemque consistorio 
per manum publieam domini Alberti tabellionis capituli Ratisponensis 
confecta coram testibus subnotatis, videlicet domino Chunrado 
venerabili decano et honorabilibus viris domino Ortlibo de Schiren- 
ching archidiacono, Heinrico de Virmiano, Heinrico Pagano, Rulando, 
Chunrado de Phafkouen, magistro Vlrico de Gótsdorf concanonieis 
nostris, item fratre Alberto lectore ordinis Predicatorum in Ratispona, 
item Bertholdo de Housen eanonico Frisingensi, magistro Rudgero 
.eanonieo saneti Andree, magistro Leonhardo canonico sancti Viti, 
item Heinrico de Lok eiusdem ecclesie sancti Viti canonico, item 
magistro Wernhardo Gransone, magistro Rudgero doctore puerorum 
ecelesie nostre et aliis quamplurimis fidedignis. 








419 


Qua sentencia recitata in publicum ex parte ipsius magistri 
Heinriei tres peticiones adiunete fuerunt, primo vt per aliquos exe- 
eucioni sentencia mandaretur, ii. vt fieret expensarum recompensacio 
et dampnorum, tereio vt excommunicacione denunciaretur irretitus (?) 
usque ad satisfactionem, tum propter violenciam a ipso Hartmanno 
illatam in rebus et personis magistro Heinrico et suis, tum propter 
multitudinem (!) contumaciam eiusdem Hart. De quibus responsum 
iuris distulimus vsque mane, tunc ibidem dominis et concanonicis 
nostris et iuris peritis atque religiosis eoram positis, lieet videretur 
nobis ea vice subsistendum in iudicio, propterea quod sentenciam in- 
firmaueramus priorum iudicum et reuocaueramus in irritum quiequid 
post appellacionem in preiudicium ipsius magistri H. fuerat attem- 
ptatum, et propter bonum paeis et reuerenciam illustris ducis Austrie 
residuum processus differetur ad tempus, ipse magister H. per suum 
aduocatum magistrum Leonhardum ad execucionem ac defensionem 
sentencie sue nos per certissimas raciones multiplieiter excitauit. 
Nos autem partem eandem de facto potius quam de iure vice illa 
exorauimus esse contemptam (!) iure suo prineipali et litteris quas 
ex officio nostro ad pacem pre ............. seripsimus in hiis 
modis, Excellentissimo principi ete. (Urkunde fehlt), et item aliam 
domino Hartmanno (fehlt ebenfalls), quarum litterarum summarius 
tenor fuit, quod quamuis pro magistro H. de Lok sentencia lata fuerit 
super ecelesia Probsdorf, tamen propter ducis Austrie reuerenciam 
‚et ex offieio nostro ad pacem ista vice distulimus domini Hartmanni 
condempnacionem in expensis et dampnis et excommunicacionis 
denunciacionem, vt ex mansuetudine superhabundanti ad recognieio- 
nem sui erroris idem Hart. facilius inducatur in aduerse tamen partis 
magnum preiudicium et grauamen, ac tune demum facta et admissa 
protestacione partis magistri H., quod hec suspensio ipsis non preiu- 
dicaret quandocunque ad iudieium nostrum recurrerent, eam ob ducis 
nostramque reuerenciam tollerarunt. Sie recessum est a iudicio pre- 
missis omnibus actis et dietis sub manu publiea Alberti prenominati 
redactis in publicam formam anno, loco et termino prenotatis, 
quibus in robur et testimonium sigillum nostrum appendens ad per- 
petuam iudicate rei memoriam duximus appendendum. 

Hec omnia priuilegia et instrumenta que per ordinem ex vtro- 
que latere continet littera, sunt in consistorio kathedralis ecclesie 
Ratisponensis coram nobis sedentibus pro tribunali per manum 


21* 


420 


publieam Alberti tabellionis nostri eapituli Ratisponensis eonfeeta et 
conscripta. Acta autem sunt haec anno domini millesimo CC. LXXXIIII., 
VIII. idus Junii eum signis subnotatis. 


(S. C.) | (M.) 


Orig., Pgt., an den Bügen theilweise in der Schrift verletzt, letztere zwei- 
seitig, ausgd. stark verletzt. Sigel, mit Kanzleizeichen und Monogramm wie in 
vorhergehender Urkunde, k. Reichsarchiv zu München. 


385. 


1284, 23. Nov., Wien. Herzog Albrecht I. von Österreich beurkundet die 
Weise des Vergleiches, zu welchem Wilhelm von Schürfenberg gegen Bischof 
Emcho von Freising rücksichtlich diesem zugefügter Schäden zu verhalten sei. 


Wir Albreht von gotes genaden herzoge von Österriche vnt von 
Stier, herre von Kraien vnt von der March vnt von Portenawe tün 
allen den kunt die disen prief hörnt vnt sehent, daz zwischen vnserm 
herren vnt mage bischof Emchen von Vrisingen vnt zwischen vnserm 
diener Wilhalm von Scharfenberch also getaidinget vnt gent (!) ist, 
daz derselbe Wilhalm von Scharfenberk für sich vnt für alle sin 
erben des gesworn hat, daz er vnt sin erben ob er niht enist, noch 
vor sant Tomas tage der nu schierst chumt, dem bischoue Emchen 
vnd sinem gotshause von Vrisingen oder sinen nachehomen ob er 
niht ist, allen den schaden ablegen vnt gelten sol, den der selbe 
Wilhalm von Seharfenbereh dem bischof Emchen vnt dem gotshus 
von Vrisingen nu neulich getan hat auf der March vmb Gütenwerde - 
für Stetwalten, für den er in niht zerehte gephenten mohte noch 
solte, sit daz der selbe Stetwalt des selben bischofs Emchen behuster 
man niht ist, noch in sinen steten, noch auf sinen vesten gesezen ist, 
vnt darumbe hat der selbe Wilhalm von Seharfenberch für sich vnd 
für alle sin erben in des selben bischofs hant geseezet zwainzek 
mark gült die er von dem bistum von Vrisingen zelehen hat, vnd 
zehen mark gült, die er von vns zelehen hat, daz die von vns vnd 
von dem selben bischof ledik sin, ob der selbe Wilhelm von Scharfen- 
berk oder sin erben dem bischof Emchen oder sinem nachehomen 
von Vrisingen niht ablegent vnd gelten den schaden der vor maister 
Hermanne von Chissingen, des selben bischofs Emchen schriber vnt 








421 


vor Lienharten sinem amptmanne vnt vor sinem rihter vnt vor 
Vzolten von Gütenwerde von des gotshus leuten bewart vnt braht 
wart. Darüber hat Hainrich von Nazzenfüze elliv siniv lehen div er 
von dem gotshause von Vrisingen hat, gesetzet in des selben bischofs 
Emchen hant in phans gewis daz er darauf haben sol also lange, vntz 
daz im sin schade. ab. werde getan vnt dem gotshause von Vrisingen, 
also mit der beschaidenhait als hie vor gesphrochen (!) ist, ob Wil- 
halm von Scharfenberk von sant Thomas tage über vier wochen dem 
gotshause von Vrisingen sinen schaden niht ab lege, daz er danne in 
die stat ze Wienne varn sol vnt darauz niht chomen an des selben 
bischofs Emchen vrlaup oder sins nachehomen, vnt ez enwerde dem 
gotshause von Vrisingen sin schade ab geleit. Taet auer Wilhalm 
von Seharfenberk des niht, daz er dem gotshause von Vrisingen in 
der vrist niht sinen schaden ab leit, noch ze Wienne niht in für, so 
solten die zwainzek mark die er von dem gotshuse von Vrisingen 
zelehen hat, ledik sin vnt die zehen mark geltes die er von vns zelehen 
hat, vnd dannoch solt daz gotshaus von Vrisingen also lange auf Hein- 
riehs phande von Nazzenfüze haben, vnz im sin schade gar ab werde 
getan vnt sol doeh des pischofs chlage von Vrisingen offen sten 
als e gegen Wilhalm Seharfenberk vmbe den schaden den er vnt 
sin gotshus von im genomen hat. Daz gelübde ist geschehen vor 
disen gezivgen die hie benant sint, vor vnsern dienstmannen Otten 
von Haslawe vnt Otten von Liehtenstain, Wlvingen von Kyauue, 
Chünen von Gütrat, Jacobs von Hermansdorf, Ekharden von Vihdorf, 
Albreht dem Proter vnt grauen Gerhart bischof Emchen prüder 
maister Hainrichen dem probst von Wertse, maister Hermanne 
dem probst von Ardaker, herren Frideriche dem probst von Mos- 
burch vnt andern biderben leuten. Darzü geben wir disen prief 
zeinem vrehünde vnder vnserm insigel vnt vnder Otten insigel von 
Liehtenstain daz er an Wilhalms stat von Scharfenberk an disen 
prief geleit hat, wan er sin insigel bi im niht het. Diser prief ist ge- 
.sehriben vnd gegeben datz Wienne, nach Kristes gebürte tausent 
zwaihundert iar vnt vier vnt ahzek iar, an sante Chlementen tage. 


Orig., Pgt., 2 anhgde Sigel, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 
11/2, 119, Nr. 182. 


422 


386. 


1984, 14. Dec.,...... Bischof Hartnid von Gurk beurkundet , dass Meister 

Heinrich von „Merin“ dem Bischofe Emich von Freising genannte Münner- 

für Ortolf, bischöfl. Amtmanne und Richter zu Holenburg, im Betrage von 200 
Pfd. Wiener Pfennigen zu Bürgen gesetzt habe. 


Wir Hartnit von gost (!) genaden wishof (!) von Gurkke tun 
chvnt alle den die disen prif horent vnd sehent, daz meister Heinrich 
von Merin, sin vrevnt vnd sin mag hern Chvnraden von Gotzestorf 
vnd hern Otten von Traisen, Levtolden von Ainode, Friderichen den 
Veldinger, Chvnraden den Reicherspergaer, Chvnraden den Raezzin- 
gaer, Havgen von Winchel vur Ortolfen ir vrevnt den amman vnd 
riehtaer von Holnbureh dem wishof Emichen von Vrisingen ze pürgel 
gesetzet hat vmbe zwei hvndert pfvnt Wienner pfenning, vnd sint die 
auch vngetwngenlichen vnd vnuersaidenlichen pYrgen warden vnd 
habent des ir triwe geben, als si sweren sholden in des selben wishofs 
hant daz si disen pürgetum stat behalten als an disem prif besheiden 
ist, also daz der wishof von Vrising von hinne vntz auf Lihtmesse den 
selben Ortolfen auz siner vanchnvsse lazzen shol vnd shol der selb 
Ortolf in der selben vrist noch vor Lihtmesse allez daz eben vnd 
verrihten vnd ablegen swaz der wishof vnd sin levte hinez dem 
selben Ortolfen zesprechen hat. Waer aber daz, daz Ortolf des in 
der vrist nibt entaet, so sholten die vorgenanten pürgen den selhen 
Ortolfen wider gantwrten in des selben wishofs vanehnvsse datz Chvn- 
ratsheim, geshaech aber des niht, so waren die vor genanten purgen 
dem wishof von Vrising zwair hvndert pfvnt schvldieh vnd sholten 
dar vmbe datz Waidhoven in varen vnd von danne nimmer chomen 
die weile der wishof von Vrising zwair hvndert pfvnt niht waer 
gewert vnd die wile auch der shade niht wrd ab getan den Ortolf 
oder sin mag oder sin vrevnt vmb dis vanchnYsse dem wishof von 
Vrising vnt sinen levten taeten oder vrvmten ze tvnen (!). Waer 
aber daz Ortolf in der vrist sturbe, so waeren die pvrgen dem wishof 
von Vreising nihts gepvnden. Vnt daz diez gelvbde vnd diser purgtvm 
staet belibe als hie vor besheiden ist, des geben wir zvrehvnd disen 
prife mit vnserm hangent insigel vnd meister Heinrichs insigel von 
Merin vnd hern Chvnrats von Svmerawe vnd nennen auch die zevge 
di an disen dingen zegegenwrt woren, da disev sache vor vnser an 





4238 


aein ende praht wart. Des ist gezevch graf Gerhart'des wishofs 
pruder von Vrising probst von seind (Y) Andree vnd meister Heinrich 
probst von Werthse, graf Rvdolf von Werdenwerch, her Dithalm von 
Wipesperch, her Heinrich von Enezestorf, her Albreht der Protaer, 
Chvnrat der Pvtelpeche dinstlevt von Vrisingen. Disiv sach ist gendet 
vor vnser zwinen in des wisholf mvshaus von Vreising vnd ist auch 
an der selben stat der prif geben an demi iar so von Christes pvrtte 
sint tavsent iar, zwai hvnder (!) iar, vier vnd achtzich iar, des 
naehsten Pfineztages nach seind Lvcein tach. 


Orig. Pgt., 3 arihgde Sigel k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv 
zu Wien. 


387. 


1285, 22. Jän., Gutenwörth, Wilhelm von Schärfenberg verpfündet für 

den Schaden, welchen er den freising. Unterthanen zu Gutenwörth zugefügt, 

dem Bisthume Freising 8 Huben zu Loke als Deckung des zugesagten Ersatzes 
von 21 Mk. Agleier. 


" Ego Wilbelmus de Schaerfenberch notum facio presencium in- 
speetoribus vniuersis, quod .ad restauracionem bonorum per me hoc 
anno hominibus in Gvtenwerde ablatorum pro xxi marcis Aquilegen- 
sium denariorum pro quibus ecelesie Frisingensi in eadem solucione 
debitor remausi, obligo eidem ecclesie Frisingensi octo mansos sitos 
in villa Logon, tali eondicione aposita et adiecta quod si easdem xxi 
mareas vsque ad Dominicam medie quadragesime qua cantatur Letare, 
proximo nune venturam hominibus de Gvtenwerd non persoluerem, 
quod iam dieti octo mansi proprietatis titulo redeant ad prefatam 
ecclesiam Frisingensem, ita quod decetero nec ad me, nec ad heredes 
meos reuertantur. In cuius rei testimonium presentes 'litteras iam 
diete ecelesie tradidi mei pendeptis sigilli mvnimine roboratas. Actum 
et datum in Gvtenwerd, anno domini M. CC. LXXX. quinto, in die 
sancti Vincencii martiris, presentibus testibus subnotatis, videlicet 
Heinrico notario dieto Dinger, Vzoldo et Chvnrado dicto Pvntschueh 
de Gvtenwerde, Gozzlino et Schilto de Gvtenwerd et aliis fide 
dignis. ' 

Cod. 191, f. 94, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 1I/2, 120, 
Nr. 183. 


42A 


388. 


1285, 29. März, Waidhofen. Alheid von Heinsberg beurkundet ihren Ver- 
gleich mit Bischof Emich von Freising betreffs der Haube und den Unterthan zu 
Haberfeld bei Waidhofen. 


Ich Alhait von Reinsperch tün chunt allen den die disen prief 
hórnt vnd sehent, daz der chriek der zwischen minen herren Emchen 
dem bischof von Frisingen vnt mir gewesen ist vmbe die hübe vnt 
vmbe den man daeze Haberuelde, also geschaiden ist mit vnser baider 
gütem willen, daz ich gütlichen vnd zedurchslacht von der hübe 
daeze Haberuelde gestanden pin der ich iach von dem gotshause von 
Frisingen ze lehen, auf die genade daz mir min herre pischof Emche 
von Vrisingen die hübe diu da haizet au dem Hirn, gelihen hat ze 
rehtem lehen vnez an minen tot, an waltgemerche vnd an zehenten 
vnd an marehfüter, vnd sol daz haben als andriv miniu lehen div ich 
han von dem selben gotshaus, vnuerchumbert, verehumbert auer ichz 
darüber, so si daz selbe güt dem gotshause von Frisingen ledich. 
Des sint gezivge graue Gerhart der probst von sant Andre, herre 
Friderieh der prost (!) von Mosbureh, graue Emche der probst von 
Wertse, maister Rüdger vnt herre Herwort die chorherren von sant 
Andre, herre Otte der pharrer von Nivenhouen, herre Ekhart von 
Vihdorf, herre Chünrat von Vanstorf, herre Albreht der Proter, herre 
Arnolt der Piber, herre Otte von Zaelkingen, Otte vnd Albreht von 
Vihdorf, Wluinch von Randek, Richer Wolfstain. Diser prief ist ge- 
geben dacz Waidhouen, nach Christes gebürt tausent iar, zwai 
hundert iar vnd in dem fünf vnd ahzegisten iar, des Phinztages nach 
dem Ostertage. 


.  Orig., Pgt., anhgdes wohlerhalt. Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staats- 
archiv zu Wien; mit Datum 13. Apr. Urkundenb. d. L. o. d. Enns, IV. 33, Nr. 37. 


389. 


1285, 31. März, Waidhofen. Otto von Zinzendorf u. a. Genannte stellen 
sich dem Bischofe Emich von Freising zu Bürgen für Heinrich den „Hubaer“. 


Ich Ott von Zinzendorf, vnd ich Heinrich wir ped brüder vnd 
ich Daniel von Petzenchirchen vnd ich Hauch von Prespach wir 





A2b 


veriehen an diesem prief vnsem herren dem bischof Emchen von 
Vrising, daz wir porgen sin worden vnuerschaidenlichen vur Hein- 
rich den Hubaer der in siner vanchnüss ist gewesen, also daz er lant 
vnd levten an allen schaden sol sin vnd er vnd all sin vrevnt aller 
der vrevnt soln sin die an siner vanchnüss schuldich sint gewesen, 
vnd des bischofs gut von Vrising vnd sinen levt vnbechvmbert sülen 
sin mit chlag oder mit werchen von dem selben Heinrich vnd von 
sinen vrevnten vmme di sache, vnd praech er aber daz indert mit 
worten oder mit werehen, so svlen wir svldich sin sehtzich pfund 
‚pfenning dem vor genanten herren bischof Emchen von Vrising oder 
sinen nachehomen vnd sinen schaden abtun, vnd als offt er ditze ge- 
Ivbd prichet, als offt geben wir vns svldich sehtzich pfund zegeben 
dem vorgenannten herren oder sinen nachchomen ob er niht ist, vnd 
sinen sehaden abtun des man in mit reht vberuaren mach, vnd haben 
auch gelobt vur in zantwrten vmme des lants schaden des er mit 
reht vna mit guter gewizzen vberuaren wirt. Dar vber daz diez ge- 
lvbde staet belibe, ich Ott vnd ich Heinrich von Zinzendorf geben 
disen prif versigelt mit vnsem hangentem insigel. Disiv taidinch sint 
geschehen daez Waydhouen, nach vnsers herren [pürtt tausent iar, 
zwaihvndert iar, in dem vumf vnd ahtzigst iar, des Sameztages in der 
Osterwochen. Des sint gezevg graf Gerhart probst von sand Andre 
dacz Vrising, probst Friderieh von Mosburch, probst Emch von 
Wertse, maister Rudger ehorherr von sind (!) Andree, her Ott der 
pfarraer von Nivnhoven, her Ekkart von Vichdorf, her Chvnrat von 
Vanstorf, her Albreht der Protaer, Ott von Tannberg, Ott von Alstorf 
vnd sin bruder Rüdger, Jevbart von Perwestorf, Philipp der Hagaer 
vnd ander vrum levte. 


Orig., Pgt., 2 anhgde Sigel, k. k. geh. Haus., Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien. 


390. 


1285, 11. April, Oberwelz. Bischof Emcho von Freising verleiht den Neffen 
Abt Heinrichs von Admont, Ulrich und Heinrich, verschiedene Liegenschaften 
tn der Planitz u. 8. w., sämmtlich bei Murau. 


Actiones hominum temporales propter vite breuitatem, diuersi- 
tatem actuum et labilem humani capitis memoriam obliuionis plerum- 


426 


que serupulo intrieantur, nisi seripturarum perhenni robore soliden- 
tur. Hinc est quod nos Emcho dei gracia Frisingensis eeclesie epi- 
seopus tenore praesencium profitemur et ad notieiam singulorum 
volumus peruenire, quod nos tria feoda prope Jaistorf quod wlgo 
dicitur in der Planitzen, et vnum in Grillenperge que per mortem 
Erchengeri de Judenburch, item vnum feodum an dem Stalbavm, 
quod per mortem Eberhardi clerici, item aliud feodum ibidem Ottonis 
de Holtze, item vnum feodum in Veustriez quod per mortem domini 
de Trewensteyne, item in der Polan duas hubas et vnam in Roten- 
manne, vnam in Reivnich et vnam in Hinterekke an der Gazzen que 
per mortem Ch. de Judenbwrch nobis et eeclesie Frisingensi vacare 
ceperunt et ad manus et collaeionem nostram libere sunt reuersa, 
ad instanciam et peticionem dilecti et specialis amici nostri honora- 
bilis viri domini H. venerabilis abbatis Admvntensis, neenon occasione 
cuiusdam summe peccunie, videlicet Ixx marcarum argenti in quibus 
Virieus et H. fratres filii sororis predicti domini abbatis nobis 
complacere studuervnt, cum omnibus suis attinenciis predietis Vlr. 
et H. contulimus iure ac titulo feodali. Huius quoque collacionis 
sev infeodacionis dominum et auctorem quod wlgo dicitur gwer, 
nos esse profitemur in omnibus que sunt iuris. Sane quia predicti 
Vlr. et H. super quibusdam predictorum feodorum, videlicet Grillen- 
perg, Reivnich, et Hinterekk nobis et sibi. timebant moueri ali- 
quam questionem, taliter ipsis cauere duximus in hae parte, quod 
si predicte feoda per nos aut procuratores nostros in iure defensa 
non fuerint et obtenta, nos eadem feoda predictis Vl. et H. recom- 
pensare tenebimur eum aliis equalentibus (!) feodis quamprimum 
nobis vacare ceperit (!) in hofmarchia nostra Welez aut sancto 
Petro sev alias vbi videbitur expedire. Et ne super hoec imposterum 
-aliqua recidiue questionis oriatur contencio, presens instrumentum 
ipsis H. et Vl. assignauimus nostri sigilli munimine roboratum. 
Datum aput Welez, anno domini M. CC. LXXX. quinto, III. idus 
Aprilis. | | 

Cod. 191, f. 94, k. Reiehsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 120, 
Nr. 184. 





421 


391. 


1285, 11. Apr., Oberwelz. Abt Heinrich von Admont reversirt gegen Bischof 
Emcho von Freising betreffs mehrerer seinen Neffen Ulrich und Heinrich über- 
tragener Lehen zu „Jaistorf“, am Stallbaum, in Feistrüz u. s. w. bei Murau. 


Nos Henricus miseracione diuina abbas Admontensis, scriba 
Styrie et superioris Austrie vniuersis presencium inspectoribus volu- 
mus esse notum, quod Vlrieus et Henricus fratres filij sororis nostre 
subseripta feoda quorum proprietas et dominium ad ecclesiam Fri- 
singensem pertinere dinoscitur ex antiquo, a manibus reuerendi in 
. Christo patris domini Emchonis venerabilis episcopi Frisingensis 
receperunt feodali titulo possidendi, videlicet tria feuda prope Jais- 
torf quod wlgo dieitur in der Planitz, et vnum an dem Stalpaum et 
rursum aliud ibidem, item hübam in Veustritz, item duas hübas in 
Polano et unam in Rotenmanne, item tres hübas in Hinterekke, 
Riuinik et Grillenperge. Ne autem super hoc aut predietorum feudo- 
rum dominio aliqua in posterum lis vel dubium oriatur, hane cedu- 
lam presentibus et recognoscentibus predictis Vlrieo et Henrico 
conscribi fecimus ac nostri sigilli munimine roborari, presentibus testi- 
bus subnotatis, videlicet comite Gerhardo preposito saneti Andree Fri- 
singensis, domino Friderico preposito Mosburgensi, domino Emchone 
preposito Werdensi, magistro Rudgero curie nostre notario, domino 
Chunrado Grabnerio, domino Wluingo de Hannawe, domino Ekhardo 
de Vihdorf, domino Alberto Proterio militibus et aliis fidedignis. 
Datum apud Weltz, anno domini millesimo CC. LXXXV., tercio idus 
Aprilis. 

Orig., Pgt., das anhgde spitzovale Sigel unten stark verletzt, k. Reichs- 
archiv zu München. 


392. 


1285, 18. Oct., Innichen. Graf Albrecht von Görz und Tirol vergleicht 
sich mit Bischof Emcho von Freising über einen neuen Vertrag bezüglich der 
Vogtei auf dem freising. Gebiete zu Innichen. 


Nos Albertus comes Gorizie ac Tyrolis, Aquilegensis, Triden- 
tine ac Brixinensis ecclesiarum aduocatus tenore presencium profi- 


428 | . 


temur et constare uolumus vniuersis, quod cum reuerendis in Christo 
frater, amicus et consanguineus noster karissimus dominus Emcho 
venerabilis episcopus Frisingensis nobis proponeret et exponeret 
uarios defectus quos per iudices et ofliciales nostros in prediis et 
hominibus houmarchye Inticensis, videlicet pabulacionibus, pernocta- 
cionibus, herbergis, uecturis, stiuris, angariis et perangariis et aliis 
quibuscunque indebitis exaccionibus eeclesiam Frisingensem et alias 
eeclesias eidem ecclesie attinentes conquerebatur nobis contra pri- 
uillegium inter pie memorie dominum Chunradum prediete ecelesie 
Frisingensis quondam episcopum et nos confectum indebite susti- 
nuisse, nos per predietum dominum nostrum Emchonem venerabilem 
episcopum Frisingensem super dampnis et iniuriis huiusmodi com- 
moniti, recognoscentes eadem, secundum graciam ipsius domini nostri 
episcopi ad bonorum uirorum consilium satisfecimus de eisdem, rela- 
xando uidelicet de viginti marcis que nomine aduocacie nobis debe- 
bantur secundum eontineneiam prioris priuilegii, annis singulis mar- 
eas decem, ita quod inposterum nos et heredes nostri annuatim in 
festo beati Martyny solümmodo recipiemus marcas decem seu libras 
centum Veronensium paruulorum et niehilominus iniuriis et uexacio- 
nibus supradictis quas officiales nostri aut nostro nomine aut 
proprio motu seu eciam iuxta consuetudinem quam nobis post mor- 
tem domini Heinriey de Waelfsperch uendieauimus, predicte ecclesie 
intulerunt, cedimus et renuneiamus pro nobis et heredibus nostris 
inperpetuum finaliter et precise. Preterea quia iudices nostri homini- 
“bus et prediis ecelesie memorate nimis graues uidebantur et infesti, 
nos ob amorem et specialis dileecionis amiciciam predicti domini 
nostri episcopi Frisingensis sibi suisque successoribus inperpetuum 
honus predietum alleuauimus in hune modum, quod a Podyeprukke 
usque Apholterpaeh eastellanus seu officialis uel alius cui dictus 
episcopus uices suas commiserit in hae parte, habebit cognoscere 
et iudicare de uniuersis et singulis causis et questionibus que moue- 
buntur et moueri possunt hominibus eeclesie Frisingensis uel ecele- 
siarum eidem ecelesie attinencium, exceptis casibus infrascriptis 
: uidelicet de proprietatibus et feudis, de homicidiis, uulneribus illatis 
ferreis armamentis, oppressionibus uirginum et mulierum, latrociniis, 
furtis quibus seeundum consuetudinem terre incurritur pena mortis, 
rapinis et incendiis, uioleneiis in quibus scilicet casibus iudex noster 
qui pro tempore fuerit, auctoritatem plenam habeat iudicandi, de 





429 


omnibus vero aliis causis et questionibus castellanus seu officialis 
memorati domini nostri episcopi eui uices suas eommiserat, plenarie 
iudicabit sicut superius est expressum. Sane si aliquis hospitum 
uel extraneorum actionem seu querimoniam habuerit contra homines 
predieti domini episcopi, officialis seu castellanus ipsius habebit 
cognoscere ae iudicare in easibus ad dominum nostrum episeopum 
pertinentibus sicut superius continetur, si vero aliquis hospes uel 
extraneus eontra nostros habuerit actionem aut nostri contra eum, 
super quacunque causa fuerit, ad nostrum iudicem pertinebit. Cete- 
rum si inter predictum dominum nostrum episeopum et nos super 
bonis quondam nobilium de: Waldekk aut aliis quibuscunque nunc 
est aut inposterum aliqua oriretur materia questionis, uel per formam 
iuris aut amicabilis composicionis decidatur. In euius rei perhennem 
memoriam presentem paginam dedimus sigilli nostri pendentis muni- 
mine roboratam, testibus subnotatis qui sunt domini Fridericus 
magister milicie templi, Chunradus abbas de Weihensteuen, Hein- 
ricus decanus Frisingensis, Gerhardus, .Friderieus, Chunradus, 
Emycho saneti Andree, Mosburgensis, Inticensis et Werdensis 
ecclesiarum prepositi, dominus Fridericus illustris comes de Ortem- 
burch, Otto de Gesiez, Otto dictus Schalch, Chunradus de Vansdorf, 
Albertus dictus Proter milites, Gerlohus de Hertemberch, Chunradus 
de Haldemberch et alii quamplures. Actum et datum Inticine, anno 
domini M. CC. LXXX quinto, in festo saneti Luce ewangeliste, XIII. 
indiecionis. | 

Orig. Pgt., anghgtes Sigel ausgerissen, k. Reichsarchiv zu München; 


ebend. auch Cod. 191, f. 129', Meichelbeck IL/2, 121, Nr. 186. — Orig., Pgt., 
auch k. k. Staatsarchiv zu Wien ; daraus Fontes rer. Austr. 11/2, 216, Nr. 47. 


393. | 


1985, 18. Oct., Innichen. Graf Albrecht von Görz und Tirol verspricht 
Bischof Emcho von Freising gegenüber Forderungen betreffs Verlehnung der 
Burgen;Welgberg und Heunfels wider die Erben, Welfs zu schätzen. 


Nos Al. Goricie et Tyrolensis comes presentis scripti testi- 
monio profitemur, et constare uolumus vniuersis nos karissimo 
domino nostro et consanguineo Emychoni venerabili episcopo Frisin- 
gensi et suis suecessoribus promisisse, quod quondam siquis here- 








430 


dum Welfonis pro collacione castrorum Welfsperch et Hivnuels et 
suis attinenciis ipsos aut ecclesiam Frisingensem per impeticionem 
aliquam infestauerit uel presumpserit aggrauare, nos a tali vexacione 
ipsos episcopos et ecclesiam Frisingensem nostris laboribus et 
expensis tenebimur eripere ac tueri. Super quo nostros patentes lit- 
teras dedimus sigilli nostri munimine roboratas, presentibus testibus 
subnotatis, videlicet domino Ch. venerabili abbate de Wyhensteuen, 
comite Gerhardo preposito sancti Andree in Frisinga, nobili comiti 
Friderico de Örtenburch, Ernesto de Luenz, Ottone dicto Schalch, 
Ottone de Gesiez, Gerloho de Hertenberch et aliis fide dignis. Actum 
et datum Intice, anno domini M. CC. LXXX. quinto, in die beati Luce 
ewangeliste, XIII, indictione. 


Cod. 191, f. 129', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II./2, 121. 
Nr. 185. 


394. 


1285, 17. Nov., Innichen. Bischof Emicho von Freising gewährt dem 
Kloster Innichen einen Ablass. 


Emycho dei gratia Frisingensis ecclesie episcopus. Dilectis in 
Christo ad quos presens seriptum peruenerit, vniuersis salutem in 
omnium saluatore. Sacrosancte fidei cultores quoslibet ad pie cari- 
- tatis et deuocionis opera eupientes quibusdam muneribus illectiuis, 
indulgenciis scilicet et remissionibus inuitare, de omnipotentis 
miserieordia eiusque matris alme Virginis gloriose, beati Corbyniany - 
sanetorumque omnium suffragiis non diffisi omnibus uere penitenti- 
bus et contritis qui ad eeelesiam beati Candidi in die transitus ipsius 
ac in die translacionis, nee non in festo dedieacionis deuote accesse- 
rint, annuatim XLta dies criminalium de iniuneta eis penitencia in 
domino misericorditer relaxamus, dyocesany uoluntate ad hoe fauo- 
rabiliter accedente. [n euius rei testimonium presens seriptum nostri 
sigilli munimine duximus roborandum. Datum Inticine, anno domini 
millesimo CC. LXXX. quinto, indictione XIIL, XVII. Nouembris. 


Orig., Pgt., anhgdes verletztes Sigel, Stiftsarchiv zu Innichen. 

















431 


395. 


1286, 18. Juni, Lack. Bischof Emcho von Freising vergleicht sich mit 
Pfarrer Wilhelm von s. Martin hinsichtlich rückstehender Forderungen aus 
der Zeit dessen Amtsverwaltung. 


Notum sit omnibus ‚ad quos presentes peruenerint, quod eum. 
inter reuerendum in Christo patrem dominum Em. venerabilem epis- 
copum Frisingensem ex parte vna et dominum Wil. de Lok pleba- 
num sancti Martini ex altera super soluenda pecunia quam in racio- 
nibus inter ipsos habitis idem dominus Wil. dieto domino episcopo 
remanserat obligatus, fuisset aliquamdiu disceptatum, tandem de 
consensu utriusque inter ipsos amicabiliter et concorditer tractatum 
extitit et finitum, quod dominus Wil. incontinenti posuit fideiussores 
pro centum et xx marcis Aquilegensium denariorum, sexaginta sol- 
uendis in festo beati Jacobi et Ix soluendis in festo beati Michahelis 
proxime nune venturis. Fideiussores vero pro eadem pecunia obli-: 
gati sunt isti, videlicet Heinzo de Vledenik pro xv mareis, Wilh. de 
Altenlok pro xv mareis, Gebhardus dietus Povman pro xv marcis, 
Heinrieus dictus Prisanger pro xv marcis, pro xv mareis pro Pou- 
manno qui absens erat illo die, sunt fideiussores loco sui Wil. de 
Altenlok et Wil. nepos domini Wil,, item Wern. dictus de Lok pro 
v mareis, Marchlinus de Purchstal pro v marcis, Ber. de Walden- 
berch pro v mareis, Wintherus de Lok pro v marcis, Jacobus filius 
Swan pro v mareis, Gerhotus pro v marcis, Ch. Geriblarius pro v 
mareis, Demenes pro v mareis, Thomas Maevsel pro v marcis, Got- 
fridus pro v, Gerwicus et Herm. pro v, Sleglo et Druse pro v marcis 
Aquilegensium denariorum. Insuper dietus dominus Wil. tactis 
sacrosanctis ewangeliis corporaliter prestitit iuramentum, quod sine 
dolo et fraude fideliter post festum saneti Michahelis ponet certos 
fideiussores pro omni eo pro quo diejo domino episcopo vltra illos 
centum' et viginti marcas in racionibus remanserat obligatus, quod 
hoe dabit usque ad festum sancti Johannis baptiste anni proxime 
futuri, de tribus autem offieiis videlicet Zevritz, Poglasitze et Len- 
genuelt et redditibus eorumque in raeione non posita et de vrisehin- 
gis saneti Georii memoratus dominus episcopus fide domini Wil. 
commisit quiequid sibi de de premissis redditibus duxerit computan- 


432 


dum. In dicto iuramento etiam est promissum, quod si ante festum 
saneti Michahelis dictum dominum W. contingerit egrotare, certos 
fideiussores ponet pro antedieta pecunia remanenti ipsi domino epis- 
copo uel suecessori suo et ecclesie Frisingensi, quodsi non fecerit 
dietam peeuniam idem dominus episcopus habebit super omnibus 
bonis ipsius domini Wil. mobilibus et inmobilibus seu se mouentibus 
usque ad dicte pecunie integram solucionem. In euius rei testimo- 
nium presentes littere sigillis dominorum Peregrini archidiaconi Car- 
niole et Marchie, Gerhardi prepositi sancti Andree in Frisinga, Ber. 
archidiaconi Brixinensis et ipsius Wil, pendentibus sunt signate, 
testibus presentibus subnotatis domino Friderico Mosburgensis, Em- 
chone Werdensis ecelesiarum prepositis, magistro Rud. canonico 
saneti Andree Frisinge, Heinrico Lavano tune notario curie Frisin- 
gensis, Alberto Proterio milite, Ch. de Putelpach, Ch. dieto de Lok 
ministerialibus et vasallis ecelesie Frisingensis et aliis pluribus fide- 
dignis. Acta sunt hee in castro Lok, anno domini M. CC. LXXX. 
sexto, XIIII. kalendas Julii. m 


Cod. 191, f. 132', k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II./2, 122, 
Nr. 187. 


396. 


1286, 11. Juli, Tscherneml. Graf Albrecht von Görz und Tirol überträgt 
50 Mark Aquilejer Pfennige an Einkünften bei Schönberg an Bischof Emcho 
von Freising und nimmt sie von ihm zu Lehen. 


Nos Albertus Goricie et Tirolis comes, Aquilegensis, Tridentine 
(et) Brixinensis ecclesiarum aduocatus notum faciinus vniuersis ad quos 
littere presentes peruenerint, quod de bonis nostris propriis eirea Schó- 
nenberch sitis quinquaginta marearum Aquilegensium redditus resigna- 
uimus in manibus reuerendi in Christo domini et consanguinei nostri Em- 
chonis episcopi Frisingensis pfo nobis et heredibus nostris et eosdem 
redditus recepimus ab eodem patre et domino titulo feudali. Nomina 
autem predictorum redditum sunt hee, in villa Trógeren sunt decem 
et octo hübe quorum septem sunt culte et inhabitate, in villa Sche- 
pendorf sunt duodecim hübe quarum septem sunt culte, in uilla 
Triebstorf sunt vndecim hübe quarum sex sunt culte, in villa Vrey- 
ehav sunt quinque hübe quarum due sunt eulte, in villa Altenburch 








433 


sunt quatuor hübe omnes culte, in villa Stelz sunt sex hübe quarum 
vna est culta. Quelibet hübarum soluit singulis annis vnum modium 
tritieij, quinque mez silliginis, decem mez auene, vnum chaufmez 
fabarum et vnum ehaufmez puleium, vnum porcum soluentem (!) ad 
minus denarios triginta, in festo Georij ouem cum agno valentem 
viginti quatuor denarios, in Augusto vnum vlaischfrisching ualentem 
denarios duodecim, sex oehsenphenning pro oleo et tres denarios 
pro iure lini, preter herbergas et steuram que recipitur semper anno 
secundo. Quilibet mansus eultus secundum redditus dominorum sol- 
uit vnam maream minus denariis viginti preter herbergas et steuram 
sicut dominus Ditrieus de Schönberch quem predieti ambo domini 
ad hoe deputarunt, per singula specifieauit. In euius rei euideneiam 
presentes fecimus litteras nostri sigilli munimine roborari. Testes 
huius rei sunt domini Gerhardus prepositus saneti Andree in Fri- . 
singa, Friderieus de Stoufenbureh prepositus Mosburgensis, Emcho 
prepositus eeclesie Werdensis, magister Berhtoldus archidiaconus 
eeclesie Brixinensis, magister Rudgerus canonicus saneti Andree in 
Frisinga, Albertus Próter magister curie domini episcopi Frisingen- 
sis, Ditrieus de Sehónbereh, Otto magister eurie nostre, Berhtoldus 
de Girzel milites et alii quam plures. Acta sunt hee in Schernömel, 
anno domini millesimo octuagesimo sexto, feria quinta ante festum 
sanete Margarethe. 


Orig., Pgt., anhgdes sehr schadhaftes Sigel, k. Reichsarchiv zu München 
ebend. Cod. 191, f. 131’; Meichelbeck 11./2, 123, Nr. 138. 


397. 


1286, 94. Aug., Draschitsch. Bischof Emcho von Freising und Graf 
Fridrich von Ortenburg setzen bei Kindertheilung der Ministerialen zu Lack 
Diejenigen fest, welche Ersterem zufielen. 


Notum sit vniuersis ad quos presentes littere peruenerint, quod 
eum ex antiqua et hactenus diu obtenta et approbata consuetudine 
obseruatum exstiterit, si homines ecelesie Frisingensis in predio Lok 
matrimonium contraxerint eum hominibus comitis de Ortenburch uel 
e conuerso, liberi ex ipsis procreati inter ipsos et ecelesiam Frisin- 
gensem et dictos comites diuidi consueuerint, ideireo diuisione facta 
inter reuerendum in Christo patrem et dominum Emehonem Frisin- 

Fontes. Abth. II. Bd. XXXI. 28 


434 


gensis eeclesie episcopum ex parte vna et dominum Friderieum 
comitem de Ortenburch ex parte altera super proereatis ex homini- 
bus domini utriusque Chunigundis et Diemudis filie Haintzonis de 
Waldenberch, Jevta et Agnese, filie domine Agnese, item Leutoldus et 
Katherina pueri Leuczmanni, item Wilhelmus filius Chunezlini de Lok, 
item Adalheidis filia Jacobi fratris Leonhardi, item Bertoldus et filius 
sororis sue Wlvingus et Diemudis filia sororis eiusdem Bertoldi cesse- 
rvnt titulo proprietatis domino Em. et ecelesie Frisingensi. In euius rei 
testimonium presentes littere sunt sigillo domini Friderici comitis de 
Ortenburch sigillate. Acta sunt hee in villa Draesik, anno domini 
M. CC. LXXX. sexto, in vigilia beati Jacobi apostoli, in presencia 
dominorum eomitum Hugonis canoniei Maguntini, Gerhardi prepositi 
eeclesie saneti Andree Frisinge, Emchonis prepositi Werdensis, 
Wilhelmi de Lok plebani sancti Martini, Alberti dieti Proter magistri 
curie Frisingensis, domini Ger. de Stein, domini Vl. de Walden- 
bereh, Vl. dietis de Lueg (et) Marquardi fratris sui militum, Ernesti 
de Rittersperch, Germanni de Waldenberch et fidedignorum plurium 
aliorum. 


Cod. 191, f. 133, k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck 11/2, 123, 
Nr. 189. 


398. 


1287, 24. März, Würzburg. Bischof Emcho von Freising genehmiget die 

Heirath Peters genannt „Trautsun“ mit Agnes, Tochter seines Ministerialen 

Konrad von „Haldenberch“ und stellt die Bedingung der Kindertheilung zwi- 
schen ihm und Herzog Meinhart von Kärnthen fest. 


Nos Emcho dei gratia Frisingensis episcopus tenore presentium 
profitemur et constare uolumus vniuersis, quod cum inter Petrum 
dietum Trautsvn et Agnetem filiam dilecti fidelis nostri Chinradi de 
Haldenberch matrimonium sit contractum et sit taliter conuentum, 
vt liberi ex predietis Petro et Agnete procreati inter ecclesiam 
nostram et dominum nostrum et consanguineum M. illustrem ducem 
Karinthie uel suos heredes equaliter parciantur, utique admisimus et 
in huius testimonium et robur presentes litteras tradidimus nostri 
sigilli munimine consignatas. Datum Herbipoli, anno domini M. CC. 
LXXX. septimo, VIIII. kalendas Aprilis. 


Orig., Pgt., anhgdes Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu Wien. 





435 


399. 


1289, 13. Apr., Waidhofen. Alheid von Reinsberg vergleicht sich mit 
Bischof Emich von Freising betreffs der Burg Randeck, deren Zubehör und 
anderer Güter in der Gegend von Ulmerfeld. 


Ich Alhaeit von Reinsperch witeb hern Engelschalches von 
Reinsperch tün allen den chunt di disen brief an sechent, daz ich 
den chriech den ich mit minem herren dem bihschof Chvnrat von 
Frisingen vber daz haüs ze Randekke het vnd vber daz vrbor, zehent 
vnd manschaft, als es zv dem vrbor ze Randekke gehöret vnd gehörn 
schol, vnd auch vber ander manschaft div in mines herren des bih- 
schofs Ivzze leit ze Vdmaruelt vnd anderswa, gesüht vnd vngesüht 
daz ich vor hete, nach mines wirtes tot also verslihtet han vnd zer- 
füret han nach sinen genaden, daz ich dar gie vnd in sin hant gap 
allen den chriech vnd alles daz reht des ich auf das güt daz da hie 
vor genant ist, iach oder geiechen mohte vnd dar von gestünt vnver- 
schaidenlichen, vnd daz er mir die genade tete nach sines rates 
wisunge, daz er mir daz vrbor vnd di purch, zehent vnd manschaft 
ze Randekke gelichen hat ze einem leipgedinge ze min aeines leib 
vnd niht fürbaz, also div Sliffach genhalb get vnd niht fürbaz, also 
ob ich aeinen wirt nem oder chint gewinne, daz div nihtesniht rehtes 
nach minem tode auf daz güt daz da vor genant ist, sehullen iehen, 
wan daz ez sazehant an daz goteshaus ze Frisingen freilich an 
chriech schol gevallen. DarzY han ich minem herren dem bihschof 
gehaizzen bi minen triwen als ich swern schol, daz ich des vrbors, 
noch des zehent, noch der manschaft ze Randekke als si dar (z?) gehö- 
ret, nihtesniht an werden schol, weder mit verchauffen, noch mit ver- 
sezzen, noch mit deheinen dingen andern, vnd ob ich daz tet wider 
min gelubden, daz schol dehein staet habm(!) vnd dar zY schol ich 
von dem rehte daz ich an dem leipgedinge gih, ganzlich sin gevallen. 
Swaz aber der andern manschaft ist di her Engelschaleh min wirt 
von dem goteshaus ze Frisingen het dishalp der Sliffach ze Vdmar- 
uelt vnd anderswa auf des goteshaus aigen von Frisingen, da pin 
ich gar von gestanden vnd han mich sin verzigen also, daz div selb 
manschaft min herre der bihschof habm schol an chriech ewichli- 
ehen vnd sin nach ehomen. Dar zY nach miner bet vnd nach minen 

28° 


436 


gehaizzen hat Wulvinch der auf dem haus ze Randekke sizzet, 
minem herren dem bihschof gehaeizzen bi sinen triwen als er 
sweren schol für sieh vnd für siniv chint, ob er oder sin chinde de- 
heinez mich vber leben, daz div dem lehen der pyrge ze Randekke 
vnd des lehens des si hampt(!) daz zv der pürge gehóret, nindert 
nach volgen wan datzze minem herren dem bihschof oder datze 
sinem nach chomen. Dar vber vergih ich Alhaeit von Reinsperch 
minem herren bihschof Emichen von Frisingen aller der rede vnd 
rehtes div an dirrer hantvest vor geschriben sint vnd mit worten 
auz genomen sint, daz ieh daz staet vnd wor hab vnd swo ich des 
niht entaet da gig(!) ich mich schuldich aller der rede vnd des 
rehtes daz an dirrer hantveste vor geschriben vnd vertaeidingt ist. 
Vnd dar vm daz dirrer sazz vnd disiv verebenunge zwihschen minem 
herren dem bihschof vnd mir dester grozzer staete hab, han ich 
disen brief gegeben mit minem hangendem insigel. Disiv verebe- 
nung ist geschehen des jares da (nach) Christes geburtte was tausent 
zwey hvndert vnd niun vnd ohzich iar, der Mitichen in der Oster- 
wochen, in der stat ze Waydhouen. Bi der ver rihtegung sint dis 
ziuge gewesen graf Gerhart probst von sand Andre, graf Emich 
probst von Werdse, her Friderich probst von Mosburch, her Otto 
pharrer von Nevnhouen, maister Rudiger chorherre von sand Andre, 
her Ekhart Vihdorfer, her Albrecht der Proter, her Chvnrat von 
Vonsdorf, her Arnolt der Piber, her Otto von Mezlinstorf, Vlrich vnd 
Friderieh von Scharffervelt, Otto vnd Albreht von Vihdorf, Vl. von 
Vihdorf, Jevbart von Perbortstorf, Otto von Alstorf, Levpolt Verl, 
Wilfineh von Randekke, Richer Wolfstain, Albreht von Aeiglarn, 
Hainrieh Sprinzenperch vnd ander pibder (!) levt genüch. 


Orig., Pgt., anhgd. wohl erhaltenes Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und 
Staatsarchiv zu Wien. 


400. 


1289, 16. April, Wien. Herzog Albrecht I. von Österreich bestätiget und 
inserirt die Zoll- und Mauthfreiheiten des Domcapitels von Freising auf österr. 
Boden. 


Nos Albertus dei gracia dux Austrie et Styrie dominus Carniole, 
Marchie ac Portusnaonis vniuersis tam presentibus quam futuris ad 








437 


quos presentes peruenerint declaramus, quod eonstitutus in nostra 
presentia reuerendus in Christo pater dominus Emcho ecclesie Fri- 
singensis episcopus, consanguineus noster karissimus quoddam priui- 
legium capitulo et canonieis ecclesie Frisingensis a serenissimo 
domino et genitore nostro karissimo domino Rudolfo Romanorum rege 
semper augusto traditum et eoncessum nobis exhibuit saluum et in- 
tegrum, non cancellatum, nec abolitum, nee in vlla parte sui vieiatum 
petens instantius, quod idem priuilegium approbare et innouare de 
speciali gracia dignaremur. Erat autem priuilegii ipsius per omnia 
tenor talis. 


Folgt nun Urkunde König Rudolf's ddo. 1280, 18. Oct., Brod (Nr. 368). 


Nos itaque supra dieti domini Emchonis episcopi precibus fauo- 
rabiliter inelinati prenotatum priuilegium sieut de verbo ad uerbum 
expressum est, libenter et liberaliter approbamus, innouamus et pre- 
sentis seripti patrocinio communimus, dantes®has litteras sigillo nostro 
signatas in testimonium et memoriam super eo. Datum Wienne, XVI. 
kal. Maii, anno domini M. dueentesimo octuagesimo nono. 


2 Orig., Pgt., je anghgt. Sigel abgerissen, k. Reichsarchiv zu München. 


401. 


1991, 7. Jän., Wieh. Friedrich und Heinrich von Stubenberch stellen die 

Entschädigung fest, welche Bischof Emcho von Freising an die Hinterbliebenen 

Dürings von Schönberg, welcher durch dessen Leute um's Leben gekommen, zu 
leisten habe. 


Wir Friderich vnd Heinrich die brüder von Stubenberch tün 
chunt allen den die disen brief hörent vnd sehent, daz zwischen 
vnsem herren magen bischof Emchen von Frisingen vnd siner livte 
vmb den schaden den hern Düringes chinde von dem Schönperge 
dem got genade, enphangen habent an ir uater vnd ir brüder, also 
mit versünten teidingen verslihtet ist, daz vnser herre der bischof 
Emceh von Frisingen Düring den aeltern bruder von dem Schönperge 
zer getzunge heiraten sol in des gotshaus gwalt ze Frisingen mit 
einem güt da ergetzvng an scheine, nach zweir piderben mannen 
rat auz sinem rat vnd naeh zweir der chinde vrivnt rat, Liebharts 
vnd Aekerlins von Sovraw oder ander zweir, vnd sol daz geschehen 


438 


von nu der Liehtmess inner iars frist, wer aber daz Dürinch der aelter 
brüder niht enwaer, so sol man Paeblin dem iungern brüder die vor- 
genanten ergetzvnge tün nach der vier rat von vnser peider wegen, 
Dar zü hat er mer gelobt den chinden zer gaetzYnge, daz er von nu 
der Liehtmess auch inner iar frist Duringes vnd Paeblins brüder dem 
aeltern schüler ein kirehen liehen sol nach sinen gnaden als er waene 
da mit si ergaetzet sin, vnd ob der alte brüder niht enwaer, so sol er 
die selben ergetzvnge dem iungen tün, ob des in der vorgenanten 
vrist niht geschehen maehte daz leiht niht ledich würde daz im er- 
lich zeleihen waere vnd dem schüler maezieh zenphahen, so sol er 
dem brüder dem die gotesgab geuallen solt, die weil nach der vier 
rat als vor bedütet ist, ein solich stiure tün da er mit lern ze schül 
vnz im die gotesgab geualle. Vnd daz disiu sün vest vnd staet si 
vnd ouch daz gelubde vmb solhe ergetzunge von vnsers herren 
wegen des bischofs vnd siner luete von den diu chint ab dem Schön- 
perg an vater vnd brüder schaden enphangen habent, vnd auch von 
vns vnd von den selben chinden vnd allen ir vriunden als wir wür si 
vnd mit samt in gelübt haben, stetiv sün vnd vrivntschaft immer mer 
si an allez aufheuen vnd anaevern vmb so getane sehulde, hab wir 
die selben sün vnd der teidinge staetegvng mit vnserm brief vnd mit 
vnsern insigeln bestaetiget. Daz ist geschehen ze Wienen, nach der 
eren staetigunge ze Weltz tousent iar, zwei hundert iar ainez vnd 
neuntzich iar nach gotes gebürd, des Süntages nach dem Perhten tag. 


Orig., Pgt., zwei angehgte Sigel in Bruchstücken vorhanden; k. Reichs- 
archiv zu München. 


402. 


1291, 24. Mai, Lack. Bischof Emcho von Freising, Graf Meinhart von Or- 

tenburg und Viztum Wulfing in Krain vergleichen genannte Zwistigkeiten 

zwischen Gerloch von Billichgrätz einer- und Ulrich von Waldenberg und 
anderen anderseits. 


Wir Emehe von gots genaden bischof ze Frisingen tün chvnt, 
allen den die disen brief ansehent oder hörent lesen, daz der vn- 
wille vnd diu missehellvnge diu ietzü zwischen Gerlohen von Graetz 
ainhalben vnd herm Vlreiche von Waldenberch vnd Germanne sinem 
svn vnd Rügeren vnd Märchlin des selben Gerlohes brüder svn ander- 








439 


halben auf gestanden waz, also vor vns vnd vor vnserm lieben óheim 
Meinharten grauen Fridereiehs svn von Ortenbureh vnd vor herm 
Wlfinge dem vitztum ze Chraien vnd auf der March vnd vor andern 
biderben vnd edeln laeuten die da sint gewesen, hin geleit vnd ver- 
svnt ist, daz der selbe Gerlohe von Graetz lauterleichen Germannes 
vnd der vorgenanten sines bruder svn friunt ist worden vmb die 
sache, die si ze disen zeiten gegen einander heten zesprechen vnd 
dar uber vnd gantze sYn hat gesworn immer mer zebehalten, vnd swa 
er daz inner fvnf iaren iendert aeuerte oder zerbraeche, daz er 
denne vnserm lieben oheim der vor geschriben ist, grauen Fridereich 
von Ortenbureh oder Meinharte sinem svn enpfallen vnd schuldich 
sei zwaier hvndert mareh Aglayer pfenninge die auch er im also ver- 
borget hat, vns selben vmb fvmfzech march, Gerlohen von Herten- 
berch vmb fvmfzech mareh,..... den truhsaezzen von Kreikke vmb 
fvmfzech march vnd vnser getriwen Wernheren von Lok vmb fvnf 
vnd zwainzech vnd Nychlawen den chramer sinen brüder vmb fvnf 
vnd zwainzech. Da wider habnt auch die vorgenanten Rüger vnd 
Maerchlein auch gesworn die selben svn immer mer zebehalten vnd 
swa auch si daz inner fvnf iarn iendert ubergriffen gder zerbrächen, 
so sint auch sie vnserm lieben herren vnd magen dem hohen fursten 
herzogen Meinharte von Chaernten enpfallen vnd scehuldieh worden 
fvnfzech march Aglaier pfenning vnd dem vorgeschriben grauen 
Friderich von Ortenburch oder sinem svn Meinharten auch vmb fvnf- 
zich mareh. Derselben pfenning der habent si fvnfzich mareh dem 
vorgenanten vieztvm an sines herrn des herzogen stat also ver- 
borget, vns selben vmb fvnf vnd zwainzech march vnd Wernhern 
von Lok vmb die andern fvnf vnd zwainzech march, vnd swa die 
vorgenanten Gerlohe oder sines brüder syn die syn als vor gesprochen 
ist, iendert ubergriffen daz si schuldich wurden des vorgenanten 
gütes, so svln wir vnd ander ir borgen alles des schaden den wir von 
der borgschaft nemen, hinez in vnd hincz allem irm gut gewarten. 
Vnd daz daz staete vnd vnzerbrochen behalten werde, haben wir die- 
sen brief mit vnserm insigel vnd mit der vorgenanten hern Wulfings 
des vieztvms vnd des Hertenbergers vnd vnsers getriwen hern ChYn- 
rats des Aglaiers insigel haizzen versigelt (!) ze ainem vrehvnde. 
Diu taedineh ist geschehen vnd der brief gegebn ze Lok da von 
vnsers herren geburde waren tausent iar, zwaihvndert iar vnd in 


440 


dem ainem vnd nivnzegistem iar, des naehsten Pfintztags vor sant 
Vrbans tag. 


Orig., Pgt , von vier angehgten Sigeln nur Nr. 2 und 3 verletzt vorhanden; 
k. Reiehsarchiv zu München. ' 


403. 


1993, 3. April, Lack. Die Gebrüder Wernher, Konrad und Nicolaus von 

Lack vertragen sich mit ihrem Vetter Konrad dem Aglaier, dann sie sämmtlich 

mit Bischof Emcho von Freising wegen ihrer Forst- und Jagdrechte auf der 
Hofmark Lack. 


Wier Werenher vnd Chunrat ritter vnd Nichlawe vnser brueder 
weilent hern. Wernhers sun von Lok vnd Chunrat der iunge hern 
Chunrats des Aglaiers sun veriehen vnd tuen chunt allen den di 
disen prief an sehent oder horent lesen, daz wier naeh sogetaner 
verriehtegunge diu zwischen vnser dreier brueder vnd herm Chunrat 
dem Aglaier vnserm vetern geschehen was, in sogetaner mazze daz 
er dehein lehen diu er mit vns vnd wir mit im haben, vns empfrem- 
den solt oder beschrenchen oder chriech machen in deheiner slachte 
weise, so getaniu reht vnd lehen der wir erben vnd teilhaftich sein 
mit sampt den selben vnsern vetern der noch lebentich ist, an vorst- 
recht, an geiaitreht vnd an vederspil auf dem vrbor vnd in den 
welden der hofmarch ze Lok vnsers (genàdigen herren?) Emchen 
des ersamen bisehofs von Freisingen vnd seines gotehauses (1) von 
den vnser veter vnd wir haben hantveste vber diu selben reht vnd 
lehen, als auch er vnd sin goteshaus von worte ze worte geleiche 
hantveste habent, vnd ob vns ichesiht rehtes oder nuczzes zY chomen 
were anders, danne diu selbe hantfeste saget, ez si an nuezze oder 
an gewer, mit rehte oder an reht, so getanen briefen vnd rehten vnd 
lehen widersagen wir vnd verzeihen vns vreileichen dar auf in di 
hant des vorgetanen vnsers herren des bischofs vnd sins gotshauses, 
also daz er vnd alle seine nach chomen ewichlichen von diser zeit 
hinnenphur sullen habn vnd erben di selben rebt vnt lehen in nuez 
vnd in gewer di wier in hiute dar an antwurten vollechlichen, als 
wir selbe vnd vnser erben mit vnsern vetern iezu tail gehabt haben 
an nuez vnd an gewer vnd in allem dem rehte daz noch an vns ge- 
vallen sol an dem rehte vnd an der guete vnd an der lehenschaft. In 
swelher weise daz geschehe daz vnser veter diu selben reht verlur 








| | 441 
oder auf gebe bei im lebntigen oder an sinem toede, vnd daz selbe 
reht daz wir iez* haben vnd daz vns noch an gevallen sol, daz geben 
wir dem vor gescriben vnserm herren dem bisehof vnd sinem gotes- . 
hause vnd sinen nachehomen mit solher bescheidenheit, daz ir 
schaffer in nemen den teil der guete vnd der nvezze die wier iezY 
iaergechlichen eingenommen haben von der zeit vnd vnser dreier 
brüder seliger vater verschiet, vnd vur di selben guete nemen wir vur 
guet von vnsers herren chasten daez Lok ze widerleg vnsers nuezes 
als vil vnd vnserm vetern von iare ze iare geuellet, von sinem teil di 
weil vnd er lebt vnd in nuez vnd in gewer ist. Swenne aber daz 
were, daz er von dem rehte trete oder geuiel, swie daz geschehe 
oder nieht enwer, so suln vnsriu reht diu wir habn von gedinge vnd 
von erbscheft, gevallen an daz goteshaus ze Freisingen vnd an vnser 
herren die bischof daz weder wir noch vnser erben de hein an 
sprache, noh de hein widerrede, noch de heinen auf schup dar an 
nieht haben noeh werben, noch gestaten mit vnsern willen, vnd 
haben des gesworen ze den heiligen vnd vnser triwe gegeben dar 
vber daz wir selbe stete haben vnd behalten vnd daz selbe mit 
ganzem vleize schaffen mit ‘vnsern erben, daz si stete haben vnd 
leisten allez daz vorgescriben ist. Alz verre ob deheiner auz vns oder 
vnsern erben da wider offenleich dem goteshause oder vnserm herren 
dem pischof ze schaden oder ze chriege ich(t) wurbe oder an 
suechet oder nicht stet wolt haben den gewerft als da vor begriffen 
vnd auz genomen ist, daz denne von dem tage vnd wier oder vnser 
erben des ermant wurden von vnserm herren dem pischof oder sinen 
gewissen poten vnd wir die manunge nicht ervollen, elliu diu reht 
vnd diu lehen swie st genant sein, diu wir von dem goteshaus haben 
oder gewunnen oder vnser. erben nach vns habent werdent, vnserm 
herren dem piseliof vnd dem goteshause ledich sein, vnd darumb daz 
wier von solhen rehten vnd lehen gestanden sein mit ganzer vurziht, 
hat der vorgenante vnser herre bischof Emche vnd vnsern erben her 
wider geheizen ze geben hundert march alter Aglaier phenninge ze 
ehauf vnd ze widerleg oder ze widerwechsel der selben rehte vnd lehen 
oder nach swelhem rehte daz gote(s)haus bezzer reht gehabeu mach, 
vnd vur die selben hundert march sol er vns vnd vnsern erben, swen 
vns diu reht vnd diu lehen ledichlich an geuallent vnd wir im die hant- 
veste wider geben, ob wir si an geuerde mugen gehaben nach vnsers 
vetern rede, in an(t)wurten in phandes weise vierzehen hübe von dem. 


442 

ampt ze Pogleschiez vnd sehs hübe dar zY von dem nechsten ampt ze 
Zternitz, die selben guete sulen wir niezen vnd in nemen in der maze 
vnd in dem site als vnser herre selbe tete vnd sein goteshaus, also daz 
daz selbe guet da von nieht verderbe vnd die leute nicht poweuelleich 
werden oder fluchtich von vnsern schulden, vnd sulen die selben 
zwai(n)zech hübe vnd diu gulte diu dar zü gebört, alslange innehaben, 
vnz daz vns oder vnser erben sogetan guet geualle, also swenne man 
vns losunge an sueche mit den selben hundert marchen, daz wier an 
alle wider rede vnd an allen auf schup die selben hüben mit vollem 
rehte wider antwurten vreileichen vnd lediehlichen, vnd so vil mere ob 
vns ieh (!) verhabt were oder von dem gotshause ennen her widerua- 
ren were von den vorgenanten rehten oder von andern sachen die auf 
die selben reht treffen, daz wir lauterleichen lazen, vnd verzeihen vns 
auch iezY dar auf aller der ansprache die wir oder vnser erben dar 
naeh mochten gehabn, vnd ob wir noch dehein ansprach gegen dem 
goteshause gewunnen, dar vm sulen wir der losung nicht wider sein 
als liep vns vnser ait ist, vnd daz wir vnd vnser erben vnsriu lehen 
nieht verliesen als vor uerboten vnd verseriben ist an allem disem 
gewerft, wellen wier mit vnserm herren dem bischof vnd vnserm 
goteshause so getri(u)leichen werben vnd geworben haben, daz wier 
nicht wellen daz im von deheinen worte an diser schrift da von daz 
si von der Latin an di Taeuch (!) vercheret ist dehein chriech auf ste, 
man sul diu chriegen wort also versten ze dem besten daz dem gots- 
hause sin reht vnd vns vnser eide ganz vnd stete beleiben vnd wir 
vnd vnser erben an alle verlust genaden vnd eren die wir haben vnd 
noch wartende (!) sein von vnserm herren vnde von dem gotshause, 
vnde besunderleichen darumbe ob vnser vodern vns icht an prach(t) 
heten des si oder wier ze reht nieht haben solten.: Daruber ze sölher 
stetegunge geben wier disen brief mit insigel vnd hantveste vnser 
lieben herren die wier sein gebeten haben, der wildengrauen hern 
Gerhartes des erberen tuemprobestes von Frisingen, grauen Hougen 
des erberen chorherren von Meintze vnd von Freisingen, grauen 
Emehen des probestes von Wertse vnde hern Berehtoldes von Hausen 
ehorherren vnd erezpriesters von Frisingen vnd vnser zweier ritter 
vur vns vnd vur vnsern prueder Nichelawen den Chreiner vur den 
wir gelobt vnd gesworn habn stetegunge in allem disem gewerft als 
er vns gewalt gegeben het, vnd mit Chunratt des iungen Aglaiers vnd 
dar zü hern Frideriches des Hellen von Aurolfingen vnsers hausge- 








A43 


genózen des gotshauses dienstman von Freisingen, vnd haben daruber 
gebeten an zescriben erberiger geziuge vnsers herren des pischofes 
hof ehapelan vnd schreiber des ersten her Hougen des edelen grauen 
Hougen sun von Montfort, her Wilhalm von Lok pharrer von sant 
Mertein, hern Chunrat den hof chapelan, maister Lienharten chor- 
herren von sant Veit ze Freisingen, her Heinreich den schreiber 
chorher von Sliers, her Chunrat chorherren von sant Andre ze Fri- 
singen vnd von anderm vusern herren hof gesinnes den edelen her- 
ren hern Emchen den wildengrauen, Willehalm von Lok weilent 
Rebeleins sunt (!), Heinreiehen vnd Otten die Werder brueder, Fride- 
richen von Sehekkenhouen vnd Friderichen den Sandawer den hof- 
marschaleh vnd Dietreich den Prenner den amman des vrbors, Al- 
brechten den Zolner, Heinreichen von Verien, Pernharten Zuchleins 
sun, Gerboten vnde Hannen burger ze Lok vnd ander biderbe leute 
genuege die da bei waren genuege(!), vnd sint gewesen vnd sint 
diu teidineh geschehen vnd diser brief daruber geben ze Lok in sant 
Jacobes ehapelle, do von vnsers herren geburte vergangen waren 
tausent vnd zweihundert iar vnd in dem dritten vnd niunezigisten iar, 
des Vreitages in der Hosterwoche. 


Cod. 191, f. 136, k. Reiehsarehiv zu München; Meichelbeck 11/2, 127, 
Nr. 199. 


404. 


1293, 5. April, Ulmerfeld. Konrad der Schenk von Winterstetten ver- 

gleicht sich mit Bischof Emcho von Freising und über Ausspruch genannter 

Schiedleute betreffs der Burghut ron Ulmerfeld und ihrer ihm zukommenden 
Erträgnisse. 


Ich Chunrat schench von Wintersteten tuen chunt allen den die 
den brief ansehent vnd horent lesen vnd vernement, bezevg vnd ver- 
gih daz ich vnd her Friderich von Schafferveld vnd her Albreht der 
Proter gelich geholen vnd en ain getragen haben mit der schidung 
die min herre der hohe vnd der ersam bissolf Emch von Freising an 
si saezet vnd liez vnd ich, also daz ieh vür di purehhüt die mir der 
vorgenant min herre ze sand Michelsmisse des chumftigen iares 
geben solt hinz Vdmarvelt, vür wein, vür waitz, vür ehoren, vür swein, 
vür ches, gens, hYner vnd vür allez daz daz er mir geben solt als an 


A44 


miner hanivest benant ist, vnd dar zv daz gelantriht min di mir min 
herre geit, hundert phunt vnd sehzen phunt, daz ieh mich sein genz- 
lich verzeich , vnd dar zv vier vnd drizzich phunt di er mir ze erung 
geit. Vnd daz daz also stet vnd gewis sei vnd beleibe, da gib ich 
disen brief vber ze vrehünd vnd ze zevgnüsse behangen vnd versigelt 
mit minem insigel vnd mit hern Fridriches insigel von Schafferveld 
vnd hern Albrehts des Proters di des dinges schiedlevt waren. Der 
brief ist gegeben dacz Vdmaruelt da von Christes geburt waren 
tausent iar, zwaihundert iar vnd iz dem drev vnd nevnzigstem iar, an 
dem ahten tag nach Ostern. 


Orig., Pgt, 3 anhgde Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof-. und Staatsarchiv zu 
Wien; Font. rerum Austr. 1L/1, 254, Nr. 83. 


405. 


1293, 2. Juli, Maichau. Graf Albrecht von Görz und Tirol genehmiget die 

Ehe zwischen Ritter Wernher von Lack und Agnes, Tochter wetl. Walthers von 

Stein, und verfügt betreffs Theilung der Kinder aus derselben zwischen ihm und 
dem Bisthume Freising. : 


Nos Albertus Gorieie et Tirolis comes, Aquilegiensis, Triden- 
tine et Brixensis ecclesiarum aduocatus litteris presentibus profitemur 
et eonstare volumus vniuersis ipsarum seriem inspecturis, quod cum 
dominus Wernherus miles de Lok proponat et mtendat dominam Ag- 
netam filiam quondam domini Waltheri de Stayn que nos respicit, 
ducere matrimonialiter in vxorem, nos in fauorem huius matrimonii 
per seripta presencia promittimus et spondemus, quod omnes pueros 
quos predieti eoniuges simul procreauerint, cum domino et consan- 
guineo nostro karissimo Emehone Frisingensi episcopo cumque sua 
ecclesia Frisingensi equaliter diuidere et partiri littera ista teste. 
Datum apud Meyehowe, anno domini millesimo ducentesimo nona- 
gesimo tercio, indietione sexta, die secundo intrante Julio. 


Orig., Pgt., anhgdes verletztes Reitersigel, k. Reichsarchiv zu München. 








445 


406. 


1293, 27. Sept., Waidhofen. Ritter Konrad, genannt von Zauch, begibt sich 
gegen Abfertigung mit 10 Pfund Wien. Pfenn. durch Bischof Emcho von Frei- 
sing aller seiner Rechte auf ein Haus sammt Hofstütte zu Waidhofen. 


Ich Chunrat ein ritter genant von Zauch tuen chunt allen den 
di disen brief sehent vnde hörent lesen, daz ich vnde Rüdiger mein 
sein der zekagen was, mit miner hant vnd mit der seinen fur vns 
beide vnd für alle meiniu chint vnde erben oder nachehomen Yf ge- 
geben vnde verzigen han minem herren pischof Emchen von Frisin- 
gen in sine hant sinem gotshuse ze ewigem recht an allez vnder- 
dinge allez daz recht daz Perchtold von Luchsenekke mit nutz vnde 
mit gewer gehabt het vnde mier vnde minen chinden an sinem lesten 
geschaffen hat vf dem hus vnd hofstat ze Weidhouen zwischen der 
statmaur vnd der Ybs, ze swelehem reht er ez her bracht hiet, vnd - 
han gelopt für mich vnd.diu selben chint vnde erben, daz wir der 
vorgenanten Yfgabe vnde vürziht sin vnd seines gotshauses gewer 
sein swa vnde swen ez ze recht an vns braeht wirdet fur alle an- 
sprache diu in oder sein gotshaus an gegen möcht von minen chinden 
oder erben oder nachchomen, vnde veriehen des auch beide, daz der 
vorgenant vnser herre der pischof vns darumbe gegeben hat zehen 
phunt Wienner phenninge nach rate meiner lieben herren hern Mar- 
quarts des abtes von Tegernse, hern Hugen des wildengrauen, hern 
Otten von Zelkingen vnde der andern, die des vnderteidinger waren 
vnde den ez'geoffent wart die hie verschriben sint, her Albrecht der 
hofmeister, her Heinrich von dem Wasen, her Vlreich von Schaffer- 
ueld, Ekkehart von Pauleuten vnd ander ritter, knappen vnde purger. 
Daruber han ieh disen brief ze urkünde heizen verschreiben, ver- 
sigelten mit minem hanginten insigel datze Weidhouen, des iares von 
unsers herren gepurt tausent iar, zweihundert iar. in dem dri vnde 
niunzegistem iar, des Suntages vor sant Michelstage. 


Orig., Pgt., anhgdes Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien; Font. rer. Austr. I./1, 258, Nr. 89. 


446 


A01. 


1293, 26. Dec., Waidhofen. Alheid von Heinsberg gibt dem Bischofe 
Emcho von Freising die Burg Randeck, auf dass er sie Wulfing und dessen 
Kindern zu Lehen gebe und stiftet zu Randeck ein Nonnenkloster. 


Ich Alheit von Reinsperch tven ehvnt allen den die disen prief 
sehent oder hórent lesen, daz ich minem herren pisehof Emchen von 
Freisinge han auf gegeben die purch ze Randekke die ich von dem 
gotshuse von Freisinge han ze lehen gehabt, mit allem dem daz dar 
zve gehóret, besuechet vnd vnbesvechet, auf so getaniv beschaiden- 
hait daz der vorgenant min herre pischof Emche von Freisinge die 
selben purch ze Randekke Wülfingen vnd sinen chinden her wider ze 
rehte verlihen hat vnd svIn si im hin wider vnd sinen nachehomen 
vnd sinem gotshuse fürwaz wartent sein als ir rehtem herren da si 
lehen von habent, vnd svln des vor genanten gvetes vnd der pvrch 
niht ziehen mit chainer slahten sache an sinen willen vnd sines ca- 
pitels von minem herren dem pischof, noch von dem gotshvse ze 
Freisinge vnd sYln des gotshuses schaden wenden vnd frvmen 
fürdern an aller stat als reht ist. Dar zve han ich mir vnd minem 
wirte herm Engelschalch von Reinsperch so im got genade vnd an- 
. dern minen vordern vnd nachchomen vnd ze aller vorderst minem 
herren pischof Emehe von Freisinge vnd sinen nachchomen ein ewi- 
gez selgeraet mit siner helfe gemachet auf der stift ze Randekke 
der er den mareht vnd hofstet vnd mül gegeben hat mit sines capitels 
willen, vnd gib auf die selben stift mines gvetes drev hvndert pfvnt 
pfenninge Wiennaer pfenninge oder als vil aigens daz da für gezie- 
hen mach, also daz man da von zwen priester da gehaben mYge vnd 
vier frowe oder sehse geswester oder nvnnen oder als vil als mir got 
von sinen genaden mere dar gefveget, vnd die laevte die dar zve 
gehórent, vnd swaz ieh aigens vnd gvetes auf div vorgenanten stift 
gibe oder swie ez von andern laevten dureh ir sele willen da hin ge- 
geben vnd braht wirdet, daz setze ich williehlichen vnd gentzliehen 
mit allem reht in mines herren pischof Emchen hant vnd aller siner 
nachchomen, so daz si fVrbaz des gvetes vnd der stift voget, schermer 
vnd herren sein als anders ires aigens. Dar zv wil ieh daz ovch 
staet beleiben alliv div reht vnd ere, div im selben min herre von 
Freisinge vnd sinen nachchomen vnd sinem gotshvse an siner hant- 











A41 


veste behalten hat die er bediv siner stift vnd der minen ze Rand- 
ekke gegeben hat, so daz er ein abtessinne oder ein maistrinne nach 
sinem willen friliehen von swanne er wil, der samnvnge geben sv! 
di der pischof von Pazzawe bestaetigen sol. Ich wil auch daz, ob ich 
oder die frowen die dar chóment vnd da sint, oder iemen an miner 
oder an ir stat oder swer er sei der dem vorgenanten pischof Em- 
chen oder sinen nachehomen vnd dem gotshvse ze Freisinge die 
vorgenanten stift vnd swaz guetes dar zv ehómen mach vnd da bei 
ist, mit der vogtai vnd mit der gabe der abtessinne oder einer 
maistrinne vnd mit dem reht als er im an siner hantveste behalten 
hat, enpfrómden welle mit dehainer frivnge von Rom oder anderswa, 
daz danne die frowen von allem irm reht gevallen sein, daz si von 
dem vorgenantem pischof, von sinen nachehomen vnd von dem gots- 
hvse ze Freisinge haben solten. Dar zve ist min wille, waz der frowen 
ist die bei dem chloster wonent sein in gottes dienst, daz die ver- 
flozzen sein vnd behalten sant Benedieten orden als reht ist. Vber 
daz allez gib ich mich gebunden mit aiden als ich swern sol mit 
minen trewen, als ich got antwurten sol, dem pischof Emehen vnd 
sinen nachehomen vnd dem gotshause ze Freisinge ze dienen die 
weil ich lebe vnd den schaden ze wenden, irn frvmen ze firdern mit 
gantzem hertzen vnd gVetlichem willen als ich got sol antwurten für 
sel vnd für leip an dem jvngisten tage. Daz dise rede vnd dise sache 
staet vnd vnzerbrochen vnd ewich beleibe, des gibe ich minem herren 
dem pischof Emchen von Freisinge vnd sinem gotshause disen prief 
versigelten mit minem insigel. Diser prief ist geben ze Waidhouen 
da von Christes geburt warn tausent jar, zwai hvndert jar, in dem 
vier vnd nevnzigistem jare, an sant Stephans tage ze Wihnahten. 


Orig., Pgt., anhgdes Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv; Chmel: 
Notizenbl. 82, Nr. 16. 


408. 


1993, 26. Dec., Waidhofen &J/I. Bischof Emicho von Freising gibt dem 
von Alheit von Reinsberg gestifteten Nonnenkloster zu Randeck den Markt da- 
selbst sammt Hofstätten und Mühle und dem Patronatsrechte der Kirche alldort 

gegen bestimmte Bedingungen betreffs Ernennung der Abtissinnen u. 8. w. 


Wir Emich von gotes gnaden pischolf ze Freising tvn chvnt 
'allen den die disen prief sehent oder hórent lesen, daz wir dvreh got 


448 


vnd ze aller foderist vnd besvnderleichen nach pet der edeln vnd der 
erbern vravn vom Alhaiten von Reinsperch haben gegeben mit gvnst 
vnd mit gütem willen vnsers capitels von Freising den mareht vnd 
di hofstet vnd div mul ze Randek di avf vnsers gotshavses aigen ge- 
legen sint, vnd dar zv daz chirchen lehen an der chappellen ze Ran- 
dek, also daz di selb vrav vor Alhait hab gewalt vnd vrlavb von vns 
vnd von vnserm capitel mit willen des pischolfs von Pazzav den si 
werfen sol, da selben ze stiften ein verspertez ehloster sant Bene- 
dieten ordens mit ir gVt vnd mit ir fvderung ze vier vravn oder ze 
sechsen, swestern oder nvnnen oder als vil si mit ir gvt volenden 
mag. vnd mit zwain priestern di got teglich da dienen vnd mit einem 
gesind daz da zve gehoret. Da wider hat vns di vorgenant vrav vor 
Alhait gelobt vnd gestetigt mit irer hantvest vmb daz, daz di selb 
stiftung volbracht vnd volfvrt werd got ze lob vnd eren vnd siner 
liben mYter sand Marein inner iars oder zwair frist ze geben drev 
hvndert phvnt Wienner phenning da mit man der selben samnvng vr- 
bar gewinn, oder si schol ir selbes vrbar so vil dar zY gewen als vil 
fvr di vorgenanten phenning geeziechen mag, da mit sich di selb sam- 
nvng in gotes dienst wol betragen mvg. Dar zu well wir vns behal- 
ten mit des vorgenanten pischolfs gvnst ze einem recht ewichleichen, 
daz wir vnd vnser nachomen vreileichen welen vnd dem selben pi- 
scholf geantwrten vnd benennen ze geistleicher gab ein abtessin oder 
ein maistrinn der selben samnvng da mit si nach got vnd nach recht 
verricht werden. Wir haben avch der selben stift solich gnad getan, 
swaz di samnvng erchavífen oder ze recht gewinnen mag solher lehen 
di avzwendich vnsern hofmarhen gelegen sint, swaz si der selben er- 
chavffen vnd gewerten mvgen, der selben lehen aigenschaft geb wier 
der vorgenanten stift ewichleichen ze haben mit vnserm vnd vnsers 
eapitels gYtem willen. Dar zY well wir mer, daz wir vnd vnser nach- 
chomen der stift vnd alles des gvtes des si hevt hat vnd noch ge- 
winnen mach, schermer, vogt vnd herre sollen sein vnd sev bescher- 
men vnd befriden als ander vnsers aigens levt vnd gvt. Dar zv ver- 
ding wir mer, ob ieman wer von der selben stift oder von der sam- 
nvng oder swer es wer, geistleich oder wertleich, vrav oder man 
der daz werfen wolt, daz die vorgenant stift vnd samnvng ze Randek 
vns vnd vnserm gotshavs nicht vndertanich sold sein an der vogtai 
vnd an der gab der abtessinne oder maistrinne an allem dem recht 
als vor geschriben stet zehant, so sol div stift mit der samnvng vallen 











449 


von allem dem recht vnd wir in ze gnaden haben getan. Daz disev 
red vnd di sach stet vnd vnzebrochen vnd ewich beleiben, des geb 
wir der vorgenanten vravn vorn Alhait von Reinsperch vnd der stift 
ze Randek disen prief versigelten mit vnserm insigel. Diser prief ist 
geben ze Waidhoven da von Christ gepvrt waren tavsent iar, zwai 
hvndert iar, nevnzich iar dar nach in dem vierden iar, an sand Ste- 
phans tack." 


Orig., Pgt., anhgdes Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien ; Font. rer, Austr. 1L/1, 264, Nr. 96. 


409. 


1295, 11. März, Lack. Konrad Aglaier der Jüngere, Burggraf zu Gört- 
schach, gestattet, dass sein Unterthan Reimprecht, Bürger zu Lack, um 8 Mk. 
Aqwilejer Pfenn. sich von ihm löse und an das Bisthum Freising übertrage. 


Ich Chvnrat der ivnge Aglaier buregraf von Gortzach vergihe 
vnd tün chvnt allen den die disen brief an sehent oder hörent lesen, 
daz Reimbrecht burger ze Lok def min vreierman waz, sich vnd 
siniv chint von mir geloset hat vmb acht march alter Aglaier pfen- 
ninge an. daz gotshaus ze Frisingen da auch min herre der ersam 
bischof Emche des selben gotshauses sin güt vnd sin hilfe zü gegebn 
hat mit der beschaidenhait, daz Reimbrecht vnd siniv chint furbaz 
von mir vnd von minem vater vnd allen minen erben vrei vnd ledich 
sol sin an alle widerrede vnd verzeihe mich auf in aller der ansprache 
die ich nach im gehabt han oder von dehainen sachen noch gesüchen 
möchte, vnd verbinde auch mich dar zü daz ich mins herren des 
bischofs von Frisingen vnd sines gotshauses rechter gwer sol sin 
hinfvr des selben Reimbrechtes vnd siner chinde swa ich ez ze rehte 
tvn sol, vnd waer auch daz min vater her Chvnrat oder ander min 
erben dehain ansprache nach dem selben Reimbrechten oder nach 
sinen chinden süchten, des gib ich ze burgen hern Chünraden mines 
vetern svn buregrauen ze Lok dem vorgenanten minem herren dem 
bischof, swelhen schaden er vnd sin gotshaus dar an naeme des sol 
er ir rehter gwer furbaz sin an miner stat, vnd gib ze einem vr- 
ehvnde vnd ewiger staetigvng dar vber disen brief mit minem vnd 
des selben hern Ch?nrats insigeln versigelten, mit den geziugen die 
her nach stent, min herren graf Gerhart der tümprobst von Frisin- 

Fontes. Abthlg. II. Bd. XXXI. 29 


450 

gen, graf Emche probst von Werdse vnd der edel herre graf Hauch 
von Montfort, Albrecht der richter vnd Dietrich der amman ze Lok 
vnd ander biderbe laeute, vnd ist der brief gegebn vnd diu taedinch 
geschehen ze Lok do von Christes geburt warn tausent iar, zwai- 
hvndert iar vnd in dem fvnften vnd nivntzigistem iar, an sant Gre- 
gorien abent in der Vasten. 


Orig. Pgt., von 2 anghgt. Sigeln nur Nr. 1 als Fragment vorhanden, 
k. Reichsarchiv zu München; Meichelbeck II./2, 143, Nr. 225. 


410. 


1295, 1. April, Lack. Die Gebr. Winther und Konrad von Burgstall ver- 
sprechen innerhalb genannter Frist Bischof Emcho's von Freising Gnade zu 
erlangen, bei Strafe von Gefangenschaft und Verlust ihrer Lehen. 


Wir Winther vnd Chinrat Brüder von Burchstal veriehen vnd 
tin chvnt allen den die disen brief ansehent oder hörent lesen, daz 
wir nach sogetaner vnzucht vnd wir vns vbersehen haben ze disen 
Zeiten gen vnsers herren des ersamen bischof Emchen gnaden, sinen 
vrid vod sin genade von dem naechsten Ostertag vber acht tag nach 
vnser lieben herren helf vnd rat gewunnen habn vnd behabt, also 
daz wir inner der vrist sin huld vnd sin genade vnd hern CbYnrats 
des buregrauen vriuntschaft gewinnen suln vmb die vor genanten vn- 
zucht, tü wir des nicht, so svln wir vns baide antwurten an gnade 
in sin bureh. oder in sinen tvrn als gevangen, des habn wir des 
ersten gesworn vnd setzzen im dannoch ze vbergewette dar zü daz 
im alles daz ledieh si vnd sinem gotshaus daz wir von im habn ze 
lehn. Vnd dar vber ze einem vrehvnde wan wir aigens insigels nicht 
habn, gebn wir disen brief mit vnsers lieben vnd besvndern herren 
grauen Eberhartes des ersamen tümprobsts von Frisingen der daz 
nach vnser bet getan hat, insigel versigelten. Der brief ist gegebn 
ze Lok do von Christes geburt waren tausent iar, zwaihvndert iar 
vnd in dem fvnften vnd nivntzigistem jar, an dem heiligen Char- 
vreitag. 


Orig., Pgt., anhgdes verletzt. Sigel, k. Reichsarchiv zu München; Meichel- 
beck 11/2, 142, Nr. 224. 








451 


411. 


1295, 28. April, Ulmerfeld. Wulfing von Randeck reversirt gegen Bischof 
Emcho von Freising betreffs der ihm zu Lehen gegebenen Burg Randeck. 


Ich Wülfing von Randekk tün chunt vnd vergich offenleich an 
disem brief allen den di in sehent oder hörent lesen, daz ich gelobt 
vnd verhaissen han vud gesworn ze den haligen (!) für mich selb - 
vnd für all mein erben vnd all mein nach chomen die ich hie zü pind 
vnd verpunden han, meinem gnadigem herren bischolf Emychen 
von Freysing vnd allen seinen nach chomen vnd dem gotshaus ze 
Freysing, swenn ieh oder chain mein erb oder nach chomen daz 
haus vnd di purch ze Randek wellen verchauffen oder hin geben, daz 
schüll wir nieman andrer geben, noeh verchauffen denn meinem 
herren bischolf Emychen oder seinen nach chomen vnd dem goczhaus 
ze Freysing vnd nieman andre, vnd sei wir im vnd seinen nach 
chomen vnd dem goczhaus ze Freysing gepunden ze tün durch recht 
vnd auch von der landez gwonhait ob si daz haus vnd di pureh gern 
wellen ehauffen vnd haben, wan ez lehen ist von meinem herren 
bischolf Emychen vnd von seinem goezhaus ze Freysing. Doch hat 
mir mein herr biseholf Emyeh zwainezg pfunt Wienner pfenning 
geben vnd zwen mütt chorns vnd ein vas weins, der pfenning 
vnd dez chorns vnd dez weins ich gar vnd gänczleich von im 
gewerd pin vnd enpfangen han, dar vmb daz ich mich vnd mein 
erben vnd all mein naeh chomen han verpunden daz ich daz 
haus vnd die pureh ze Randek nieman andrer schol geben, noch 
verchauffen, noch ze ehauffen geben weder vmb pfenning, noeh vmb 
vrbar, denn meinem herren bischolf Emychen vnd seinen nach 
€homen vnd dem goezhaus ze Freising, swenn ez mir oder meinnen 
“ erben vail ist oder vail wirt, so schüllen wir da mit nieht anders tün 
noch wandeln, nür als vor geschriben stat an disem brief. Wellen 
aber meinev chint nach meinem tód chainen wandel haben mit ver- 
chauffen dez haus vnd der purch ze Randek, daz mügen si wol tün 
vnder ein ander vnd gegen ein ander vnd gegen nieman andrer denn 
gegen meinem herren bischolf Emychen vnd seinen nach chomen vnd 
dem goczhaus ze Freysing. Ez ist auch also gered vnd tädingt 
zwischen meinem herren bischolf Emychen vnd mir, wirt mir vnd 
meinen erben daz haus vnd di pureh ze Randekk immer vail, daz ich 

29* 


452 


oder mein erben daz haus vnd die purch ze Randekk wellen ver- 
chauffen vnd hin geben, so sehol mein herr bischolf Emych oder sein 
nach chomen ob er nicht en ist, vnd daz goczhaus ze Freysing zwen 
man nemen, ich oder mein erben ob ich nicht enpin, schullen auch 
zwen man nemen vnd swaz die vier mir oder meinen erben ob ich 
nieht pin, haissent geben vmb daz haus vnd vmb di purch ze Ran- - 
: dek, dez schol man mich oder mein erben ob ich nicht pin, weren 
ganez vnd gar in den nächsten drijn monaten darnach vnd der chauf 
geschieht. Swo aber ich oder chain mein erb oder mein nach chomen 
da wider icht täten mit hin geben oder mit verchauffen mit dem 
haus vnd mit der purch ze Randek denn hie vor geschriben stat an 
disem brief, dez got nieht well, so schol daz haus vnd di purch 
ze Randek dem goczhaus ze Freysing vnd swer denn bischolf ist ze 
Freysing, gänczleich veruallen sein vnd schol ich, noch chain mein 
erb vnd nach chomen chain recht mer haben ze dem haus vnd ze 
der pureh ze Randek. Mein herr biseholf Emych hat mich vnd 
allen meinen erben gelobt vnd verhaissen für sich vnd für all 
sein nach chomen, ob im vnd seinem goezhaus daz haus vnd di purch 
ze Randek werdent, so schol er mieh vnd mein erben an anderm 
güt daz wir haben vmb di purch ze Randek, nieht chümmern, noch 
schadigen, noch ze schaden pringen an ein recht, er noch sein nach 
chomen. Dar vmb hat er mir vnd meinen erben seinen offen brief 
geben. Disev tádineh vnd püntnüsse die sint geschehen ze Vrmar- 
uelt (!) vnd ist da pei gewesen mein liebev gnädigev fraw, fraw 
Adelhayt von Reynspereh mit der gunst vnd mit der rat vnd willen 
ich ez tan han, daz ieh mich vnd all mein erben der vorgeschriben 
puntnusse han verpunden, vnd her Hainr. meins herren ehapplan bi- 
scholf Emychs, her Hártweig vnd her Ott von dem Wasen, her 
Albrecht der Prater, vnd her Leupold der Värel ritter, Ott der Hásib, . 
Chünrat der Hager, Götfrid von Frübresteten vnd Herwart mein sun. 
Daz ieh vnd all mein erben allez dez gepunden sein ze laisten vnd 
stat ze haben vnd ze vol füren als daz hie vor geschriben stat an 
disem brief, dar vmb han ich meinem herren bischolf Emychen vnd 
seinen nachehomen vnd dem goezhaus ze Freysing disen brief geben 
versigelt mit meinem insigel. Dirr brief ist geben ze Vrmaruelt do 
man zalt von Christez gepurd zwelif hundert iar vnd in dem fümf 
vnd nainezgistem iar, an dem nächstem Pfineztag nach sant Górgen tag. 

Orig., Pgt., anhgdes Sigel, k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu Wien. 





453 


412. 


12986, 15. Juli, Lack. Ulrich Vellacher von Waidenberg vergleicht sich als 
Gewaltträger seiner Schwester Liutgart, Bertholds des „Dolachers“ Witwe, für 
sie mit Bischof Emcho von Freising. 


Ich Vireich Velacher von Waldenberch vergihe vnt tün chvnt 
allen die disen brief ansehent oder hörent lesen, 'daz ich sogetan 
ansprache vnd min swester Liukart weilent Berchtoldes des Dvlachers 
witwe gehabt hat hintz minem herren dem ersamen bischof Emchen 
von Frisingen vnd sinem gotshause vmb ir güt daz si von demselben 
Dvlacher irm wirte angehorte, an der selben miner swester stat diu 
ir reht vor dem erbaern ritter herrn Germanne von Waldenberch mir 
auf gab hintz mins herrn des bischofs gnaden, dvrnächtichlichen ge- 
lazzen han vnd mich wol genügt swaz er mir gegebn hat dar fvr 
daz wol auf fvnf march geziuhet, verzihe mich fvr mich vnd min 
swester Liukart vnd alle vnser erben aller der ansprache die wir 
furbaz hintz dem vorgenanten minem herren dem bischof oder hintz 
sinem gotshause mochten gehaben, vnd waer daz vnser dehains 
fvrbaz dar vber ieht anders süchen wolte, dar vmb setzzen wir den 
vor geschriben hern Germanne ze porgen der daz vber sich hat 
genomen vnd geit disen brief mit sinem insigel ze ainer vrehvnde 
dar vber. Ich German von Waldenberch vergihe daz ich mins herren 
burge bischof Emchen von Frisingen bin als vor geschriben ist, 
swelhen schaden er oder sin gotshause furbaz vmb die ansprache 
nimt, daz ich im den ab sol tün, dar vber gib ich min insigel an disen 
brief nach des vorgeschriben Velachers ze ainem vrehvnde. Der brief 
ist geben ze Lok da von Christes geburt waren tausent iar zwei- 
hvndert iar vnd in dem fvnften vnd nivnzigisten iar, des Vreitags nach 
sant Margareten tag. 


Orig., Pgt., anhgdes verletztes Sigel, k. Reichsarehiv zu München. 


A54 


413. 


1995, 14. Aug., Lack. Gerloch von Billichgräz verspricht allen Schaden, 

welchen Bischof Emcho's von Freising Leute durch seinen Neffen Werso er- 

litten, zu bestimmten Fristen zu ersetzen und verzichtet auf den Ersatz des 
eigenen. 

Ich Gerlohe von Pilchgraetz vergihe vnd tin chvnt allen den di 
disen brief ansehnt oder hórent lesen, daz ich vmb sogetanen 
schaden vnd mins herrn laeute bischof Emchen von Frisingen datz 
Lutsschen enpfangen habnt vnd noch auzze ligent von Wersen mines 
brüder svns, mich gegen dem selben minem herren dem bischof 
verbunden han vnd verbinde mit disem brief, ob ich in inner der 
zeit vnd er nv von Chraien schaidet vnd aber herwider ze Lock 
chvmt vnd dar nach vber vierzehen tag, geinner vnd im erzaige mit 
gantzem vleizze, daz mir sin schade vnd min laster lait ist, so stet 
ez datz sinen gnaden vmb den selben schaden, ist aber daz ich im 
des nicht erzaige als ich sol vnd miner durnaechte vnd beschaiden- 
hait wol anstet, so schol ich im des selben schaden gebunten sin ze 
gelten als er denne bewárt wirt mit der gwissen, vnd darzü ver- 
zeihe ich mich iezü so getanes schaden vnd auch mir vnd min läuten 
widervaren ist von dez vorgenanten mines herren làuten von Frisin- 
gen lauterlichen auf sin gnade. Vnd daz ich daz also stät behalte, gib 
ich disem (1) brief ze ainem vrehvnde dar vber mit den geziugen die 
da bi gewesen sint, die sint mine herren graf Gerhart tümprobst ze 
Frisingen, graf Emche probst ze Werdese, brüder Frideriche maister 
weilent des ordens vnd der ritterschaft von dem Tempel, graf Hauch 
von Montfort, herr Friderich der pharrer von Zaeur, herr Wulfinch 
der vitztm in Chraien vnd an der March, herr Chynrat ritter bure- 
graf ze Lok, Albreht der rihter vnd Dietrich der amman ze Lok vnd 
ander biderbe laeute. Diu taeidinch sint geschechen vnd diser brief 
gegebn ze Lok da von Christes gepurt waren tausent iar, zwaihundert 
iar vnd in dem fvnften vnd niunzigistem iar, an vnser Frawen abent 
der Ereren. 


Orig., Pgt., anghgt. Sigel abgefallen, k. Reichsarchiv zu München. 








455 


414. 


1296, 17. März, Ardacker. Propet (Hermann) von Ardacker vermacht 
seinem Capitel eine Gülte von 6 Fass Wein für einen Jahrtag für Bischof 
Konrad II. von Freising. 


... prenominatas1) sex urnas vini legavi seu ordinaui capitulo 
Ardacensis ecclesie perpetuo persolvendas, hac adiecta conditione 
sive modo ut predieti fratres ipsius capituli Ardacensis annis sin- 
gulis in anniversario felicis memorie domini Chonradi comis sil- 
vestris, Frisingensis episcopi qui est primo die intrante Martio, 
ipsius memoriam peragentes vigilias et missam pro defunctis debeant 
illa die eum choro sollempniter decantare, quibus exequiis cele- 
bratis ipso die ob anime sue remedium predicte vi urne inter 
canonicos qui tune presentes exequiis interfuerint, equaliter .divi- 
dantur. 

Acta sunt hec apud Ardakker, anno domini 1296, in die beate 
Gedrudis. ' 


Österr. Zeitschr. f. Gesch. und Staatskunde, 1837, Nr. 39, p. 156. 


415. 


1296, 28. Juni, Oberwelz. Propst Emcho von Wörthsee stellt sich mit 

seinem Erbe dem Bischofe Emcho von Freising zu Bürgen für seinen Bruder 

Grafen Konrad von Ruxingen, dem derselbe zu Heirathszwecken 1200 Mark 
Silbers geliehen. 


Ich Emehe von gots gnaden probst ze Werdese vergihe vnd 
tün chvnt allen den die disen brief ansehent oder hórent lesen, daz 


* 


| Dieses Wort bezieht sich auf die Kaufurk. l|. c. Nr. 38, p. 152, ddo. 12960, 
1. Sept, der Weinberg war Friedrich von Winkel um 17 Pfd. Wiener Pfennige 
abgekauft und zu Holenburg gelegen. Schon damals fügte der Propst, dessen Name 
übrigens weder in dieser, noch in jener Urkunde erscheint, die Legirung für sein 
Capitel, noch nicht aber die Bedingung wie oben bei. 


456 


ich minem vil lieben herren vnd óheim dem ersamen bischof Emchen 
von Frisingen da er minen lieben brüder graf Chvnraden von Ru- 
xingen als gnaedichlichen zü sinem heirat gefurdert hat, gelobt han 
vnd dar vber gesworn mit sampt dem selben minen brüder, daz ich 
swenne ez dar zü chomt daz Chynrat min brüder nicht enwaer, fur 
in von sinem erbtail der mich von im an geuallen mach vnd auch sol, 
vmb zwelf hvndert march lötiges silbers Wiennisches gelötes des 
selben mins herren des bischofs oder sins gotshauses gelter bin vnd 
wil sein in allem dem recht vnd er sich fvr minem brüder ChYnraden 
gegen dem edeln herren grauen Vireiche von Haevnenburch verbun- 
den hat ze der werung des vorgenanten gütes, vnd swelhen scha- 
den er oder sin gotshause furbaz gegen dem grauen von Haevnen- 
burch da von enpfieng, daz ich im dez mit rechten triwen gebvnden 
wil sein ab zelegen vnd auzzerihten. Dar vber daz ich daz gelubde 
vnd den ait also staet behalte dem vorgenanten minem herren dem 
bisehof oder sinem gotshause, gib ich disen brief verinsigelten mit 
minem insigel. Der brief ist geben ze Weltz do von Christes geburt 
waren tavsend iar, zwaihvndert iar, vnd in dem sehsten vnd niuntzi- 
gistem iar, an sant Peters abent. 


Orig., Pgt., anhgdes verletztes Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staats- 
archiv zu Wien. 


416. 


1996, 8. Oct., Waidhofen a. I. Bischof Emcho von Freising befreit den 
Hof des Klosters Admont zu Waidhofen von allen städtischen Pflichten und 
Abgaben. 


Nos Emcho dei gratia Frisingensis ecclesie episcopus tenore 
presentium profitemur et constare volumus earum inspeetoribus vni- 
uersis tam posteris quam modernis, quod consideratis et recognitis 
meritis gratuilis et acceptis amici nostri dilecti domini Hainriei 
abbatis Admontensis quibus nobis et ecclesie nostre complacuit et 
complacet ineessanter, hanc ei et sue ecclesie Admontensi gratiam 
duximus non immerito concedendam, videlicet quod inquilinus domus 
sue in foro nostro Weidhouen site iuxta portam que ducit ad Amste- 
ten, quem idem dominus abbas et successores sui ibidem instituerint 
pro beneplacito voti sui, ab omni onere exactionum, steurarum, vigi- 








457 


liarum, eyreaeionum et contributionum absolutum perpetuo reddimus 
et exemptum. Vt autem talis gratia ipsi abbati et sue eeclesie per 
nos facta aput nos et suecessores nostros rata semper mäneat et 
seruetur, has nostras litteras exinde confeetas sigilli nostri karactere 
iussimus in testimonium euidens communiri, testibus qui aderant, 
subnötatis qui sunt frater Fridericus quondam magister militie 
Templi et Hugo prepositus Isnensis fratres nostri, dominus Vlricus 
de Cappella, dominus Otto Celkingarius de Schalach, dominus Yrin- 
gus plebanus de Prilepp et magister Gerhardus plebanus de Ydnich. 
Datum et acetum in Waidhouen, anno domini M. ducentesimo nona- 
gesimo sexto, in prima vespera sancti Dyonisii martiris. 


Aus Vidimus des Abtes Engelbert von Admont ddo. e. 1300, ...., ..... ; 
vgl. dieses. 


411. 


1296, 29. Nov., Linz. Bischof Emicho von Freising und Rauhgraf Hugo 
Propst zu [sen versprechen dem Herzoge Albrecht von Österreich in seiner 
Fehde mit dem Er«bischofe Konrad von Salzburg beizustehen. 


Nos Emcho dei gratia ecclesie Frisingensis episeopus et Hugo 
_ comes siluester prepositus Isnensis tenore presencium profitemur, 
quod nos illustrem principem dominum Albertum ducem Austrie et 
Styrie zelo fidei qua ipsi astringimur, amplectentes, ipsi contra 
dominum Chunradum archiepiseopum Salzpurgensem inimieum suum 
capitalem et publieum ex nune adherere fideliter et pro viribus con- 
stanter assistere consiliis et auxiliis promittimus fide data, presertim 
eum idem dominus dux Austrie nobis promisso suo firmauerit, quod 
eum predieto domino archiepiscopo treugas, concordiam, fedus pacis, 
condiciones, promissa siue tractatus non acceptabit, inibit aut ser- 
vabit, nec componet aliquatenus eum eodem, nisi nos hiis omnibus 
et singulis premissorum specialiter et am(i)cabiliter includantur. In 
euius robur amplius et cautelam presentes sigillis nostris voluimus 
communiri. Datum Lintze, in vigilia beati Andree apostoli, anno: 
domini millesimo ducentesimo nonagesimo sexto. 


Orig., Pgt., 2 anhgde Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien. 


458 


418. 


1296, 22. Dec., Passau. Bischof Wernhart von Passau überträgt die 
Kirche zu Randeck, deren Patronatsrecht Bischof Emcho von Freising dem 
. Frauenkloster Frauenthal schenkte, sammt allen Erträgen demselben Kloster. 


Nos Wernhardus dei gratia ecelesie Pataviensis episeopus pre- 
sentibus confitemur, quod diuini cultus augmentum in nostra dyocesi 
paterna sollicitudine promouere cupientes, donacionem iuris patronatus 
parrochialis eeclesie in Randek quam reuerendus in Christo pater 
dominus Emicho Frisingensis ecelesie venerabilis episcopus de libe- 
rali assensu capituli sui fecit nouelle plantacioni ecclesie sancte 
Marie prope Randekk ordinis sancti Benedicti, eui loco, conformitate 
religionis et situs aptitudine persuadentibus titulum nomenque inpo- 
suimus Vallis beate Virginis quod wlgariter Vnser frovn tal dici 
volumus, auctoritate ordinaria confirmauimus, ipsam ratam et ineon- 
uulsam perpetuis temporibus decernentes. Verum quia sine tempo- 
ralibus spiritualia non possunt subsistere, vt abbatissa et sanetimo- 
niales in eodem loco domino perpetuo seruiture dum ad necessitatem 
habuerint, temporalia fiducialiter appetant sempiterna tantoque con- 
templacioni feruencius inhereant, quanto largioribus stipendiis sunt 
subfulte, ecce prouentus et fructus memorate eeclesie in Randek 
eum omni commodo et vtilitate mense ipsarum donamus et annecti- 
mus benigno et liberali venerabilis capituli nostri accedente con- 
sensu, ita tamen quod propter huiusmodi gratiam ecclesia in Randek 
et plebs eidem attinens debitis non fraudentur obsequiis, set per 
duos capellanos ydoneos abbatisse que pro tempore in dicto loco 
fuerit, quorum correctionem nobis nostrisque suecessoribus reser- 
uamus, sollicite et fideliter gubernentur. In euius rei perpetuam 
memoriam et firmamentum presentes dedimus literas nostro et vene- 
rabilis capituli nostri sigillis appendentibus communitam. Datum et 
actum Patauie, anno domini M. ducentesimo nonagesimo sexto, XI. 
kal. Januarii. 


Orig., Pgt., 2 anhgde Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien; Font. rer. Austr. 1I/4, 272, Nr. 104. 








459 


419. 


1297, 10. Sept., Lack. Graf Emcho von „Ruxingen“ ( Probst zu Wörth- 

see) beurkundet seinen Vergleich mit Bischof Emcho von Freising betreffs 

Zahlung von 1500 Mark Silbers, welche derselbe des Ersteren verstorbenem 
Bruder Grafen Konrad zu Heiratszwecken vorgestreckt hatte. | 


Nos Emcho comes de Ruxingen notum facimus presentium 
inspectoribus vniuersis, quod cum nos dudum reuerendo patri do- 
mino et auunculo nostro karissimo Emchoni venerabili episcopo Fri- 
singensi ad instantiam quondam fratris nostri karissimi Chvnradi 
comitis de Ruxingen, quando filiam viri nobilis domini Viriei comitis 
de Hevnénbureh promisit ducere in vxorem, fide data prestito super 
hoe corporali iuramento promiserimus nosque ad hoc sub instru- 
mento nostro publico astrinxerimus, quod postquam eodem fratre 
nostro mortuo sibi in hereditate succederemus, ipsum dominum 
nostrum episeopum qui in se datis pro ipso fratribus suis pro fide- 
iussoribus: mille quingentas marcas puri argenti Wiennensis pon- 
deris pro eodem fratre nostro receperat nomine donacionis propter | 
V upeias, indempnem tamquam principalis debitor omnimodis redde- 
remus. Tandem vocacione diuina predieto fratre nostro sublato de 
medio habito inter iam dictam dominum nostrum episcopum et nos 
traetatu amieabili de solucione diete pecunie et finali, cum sibi per 
aliam viam satisfaeere non possemus, eum ipso conuenimus in hanc 
formam, videlicet quod predieto domino nostro pro predietis quin- 
gentis mareis argenti Wiennensis ponderis et quiequid adhuc ex dit- 
finicione seu arbitrio eondieto de mille marcis puri argenti eiusdem 
ponderis inter prelibatos dominum nostrum episcopum et dominum 
Vl. comitem de Hevnenburch predietis quingentis mareis argenti 
sine captione accesserit, promisimus et promittimns bona fide, quod 
statim fratri suo domino Gotfrido comiti siluestri dicto Raup auuneulo 
nostro karissimo per certum nuncium nostrum et litteras efficaces 
nomine ipsius domini nostri episcopi castra nostra Ruxing et Malsperch 
eum omnibus suis pertinenciis, iuribus et honoribus in pignus siue 
ypotecam pro supradieta summa pecunie mandauimus et mandabi- 
mus assignari per eundem comitem Raubonem tamdiu tenenda et 
possidenda quousque sepedicetus dominus noster episcopus de pre- 


460 


seriptis quingentis marcis argenti et eo quod de mille marcis argenti 
supradietis per arbitrium ut premittitur, accreuerit, habita de per- 
ceptis ratione annua, fuerit integraliter expeditus, et sic demum 
eodem euacuato debito predicta castra nostra Ruxing et Malsperch eum 
omnibus suis pertinenciis nobis sepefatus dominus noster episcopus 
tenebitur absque difficultate qualibet restituere seu eciam assignare. 
Adieimus eciam promittentes, quod si memoratum dominum nostrum 
episcopum ante solucionem dicte pecunie plenariam decedere quod 
absit, contingeret, euieumque idem dominus noster episcopus pecu- 
niam eandem in toto aut in parte legare vel testari decreuerit, eidem 
pecuniam ipsam sine contradictione qualibet persoluemus. Vt autem 
hee predicto domino nostro episcopo per nos rata inuiolabiliter 
obseruentur, presentes damus nostri et dilectorum nostrorum domi- 
norum Gerhardi prepositi ecclesie Frisingensis et Hügonis canonici 
Moguntini, Hügonis prepositi Isenensis, fratris Friderici comitis sil- 
uestris ordinis fratrum milicie Templi et -Hügonis comitis de Monte- 
forto qui carens proprio sigillo, consensit et consentit in sigillum filii 
sui Hügonis [senensis preprositi antedicti, necnon strenui militis 
ChYnradi burgrauii in Lok sigillorum robore consignatas. Actum et 
datum apud Lok, anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo 
septimo, quarto idus Septembris. 


Orig., Pgt., von 6 anhgd. Sigeln fehlt nur Nr. 3, k. k. geb. Haus-, Hof- 
und Staatsarchiv. 


420. 


1997, 8. Nov., Ulmerfeld Heinrich Huglinger aus der Wachau verzichtet 
gegen Bischof Emcho von Freising auf den Bezug eines Fass Weines. 


Ich Hainrich Hüglinger auz der Wachawe vergihe an disem 
brief allen den die in sehent oder hörent lesen, daz ich meinem lieben 
herren dem ersamen bischof Emchn von Frisingen gehaizzen han 
vnd gehaizze, daz ich vmb sogetan rihtigvnge vnd ich mit im vber 
ain chomen bin vmb ein vaz weines in der Wachowe auz der Alt- 
tach dar nach ich ansprache het, in meines hern Leutoldes von Kvn- 
ringe offen brief antwurte vnd gewinne, dar an vnd vnder sinem insigl 
ich mieh verzeihe allez des rehts des ich vnd mein erben an der sel- 
ben ansprache haben oder móhten haben gehabt, vnde schaffe auch, 











461 


wan ich mich des vorgeschriben meines rechtes in sein hant 
verzigen han, daz sich alle mein erben, swenne ich si schierste zy 
dem vorgenanten meinem herren bringen mach von Frisingen, 
auch dar auf verzeihen ires rehtes, vnd swelh ansprach in oder sein 
gotshaus ze Frisingen fürbaz dar vmb an get, daz ich sin oder 
seines nachomen gewer bin mit swelhem oder vor swelhem reht 
ich daz tün sol, vnd dar vber gib ich im disen brief mit Alrames 
meines geswein, rihters ze Amstetten insigl versigelten, wan ich 
selb niht insigels het. Der ist geben ze Vdmaruelt, des Vreitages vor 
sant Marteinstag da von Christes geburtte waren tusend iar, zwei- 
hundert iar, in dem siben vnd nivntzigistem iar. 


Orig., Pgt., anhgds Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien; Font. rer. Austr. 11/1, 279, Nr. 111. 


' 421. 


1297, (Nov), ...... Leutolt von Kuenring beurkundet den Verzicht 
Heinrichs des Hoglinger aus der Wachau gegen Bischof Emcho von Freising 
betreffend die Lehenschaft des Bezuges eines Fass Weines. 


Ich Leutolt von Chvnringe schench von Österrich vergich vnd 
tün chvnt allen den die disen brief ansehent oder hörent lesen, daz 
her Hainrieh der Hvglinger in der Wachawe min diener sich vmbe 
sogetan ansprach vnd er gen minem herren dem ersamen bischof 
Emichen von Frisingen ze sprechen het vmb ein vas weines in der 
Wachawe auz der Altach des er dar auz ze lehen iach, mit dem 
selben also vriuntlich verriht ist vnd vbereinchomen, daz er mit 
gütem willen sieh verzigent hat in des selben mines herren des bi- 
sehofs hant aller der ansprach vnd rehtes daz er gehabt hat vnd 
gehabt móht haben an dem selben lehen, für sich vnd für alle sein 
erben, vnd dar vber verzeihet er sich alles sines rehtes an dem 
lehen vnd gehaizzet, daz er des selben lehens, ob ez ieman hinnenfür 
anspräche, gwer sol sein des vorgeschriben mines herren von Frisin- 
gen vnd sinen nachehomen vor einem iglichem gerihte da er ez ze 
reht tYn sol. Dar vber daz div rihtigunge dem vorgenanten minem 
herren dem bisehof von Frisinge vnd sinem gotshause vnd sinen 
nächchomen staet beliebe, haben wir disen brief versigelt mit 
vnserm insigel nach des selben Hvglingers het. Der ist gegeben da 


462 


von Christes geburit waren tausend iar, zwai hundert iar, in dem 
siben vnd nivnzigistem iar. 


Orig., Pgt., anhgd. Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu Wien; 
Font. rer. Austr. II/1, 280, Nr. 113. 


422. 


1297, 7. Dez., Flódnig. Otto von Monipreis trit Frau Juta, Tochter 
Ulrichs des Chropf und Gattin Winthers von Burgstall, an das Bisthum 
Freising ab. 

Ich Otte von Montparis tün chvnt allen den die disen brief an 
sehent oder hórent lesen, vnd vergih an disen brief, daz ich frowen 
Gevten, Vlriehes des Chropfes tochter hovirowe(!) Winthers von 
Purchstal an daz gotshaus ze Freisinge gib vnd han geben vnd ver- 
zeich mich vnd alle mein erben aller der aigenschefte die ich oder 
mein erben haben oder haben solten an der vor genanten Gevten 
oder ir erben ob si immer cheinen gewint. Vnd daz diu vor genant 
gab vnd verzeichnüzze stät sei, dez gib ich meinem herren dem 
ersamen bischof Emchen von Freisingen vnd allen seinen nach 
chomen disen brief verinsigelt mit meinem insigel. Daz ist besche- 
hen daez Flednich vf der pürg do von Christes gebvrte waren tov- 
sent iar, zwai hundert iar, in dem siben vnd niunzigisten iar des 
nächsten tags naeh sant Nycolavs tag. Dez ist gezivch mein herr 
der edel graf Emeh von Ruxingen brobst von Wertse, Johan der 
sehreiber von Lok vnd her Chvnrat von Lok, Erchinger vnser diener 
vnd Vlrieh der Chropf vnser burgraf ze Flednich vnd Vlreich Chropf 
sein sun vnd ander biderb leut ein michel tail di da bei seint gewe- 
sen vnd ez gehort haben. 


Orig., Pgt., anhgdes Sigel, k. Reichsarchiv zu München. 


- 


423. 


1298, 6. März, Admont. Aót Engelbert und der Convent zu Admont geben 
ihre Einwilligung, dass Herzog Albrecht von Österreich ihren Besitz zu St. Peter 
in der Au an Bischof Emcho von Freising verpfände. 


Nos Engelbertus dei gracia abbas, Heinrieus prior totusque 
conuentus monasterii Admontensis presentibus profitemur, quod ad 











463 


instanciam et voluntateın illustris domini nostri domini Alberti ducis 
Austrie et Styrie de nostra permissione et consensu procedit, vt 
predium eeclesie nostre apud sanctum Petrum in Augia cum castro 
et foro et ad ipsa pertinentibus reuerendo domino et patri in Christo 
domino Emchoni venerabili episcopo Frisingensi pro summa pecunie 
quam et quantam predieto illustri domino nostro duei sub suarum 
litterarum testimonio duxerit (!) aeceptandam et mutuandam, pigno- 
ris nomine obligetur, sub talibus condicionibus atque pactis per quas 
et per que idem predium cum castro et foro et ad ipsa pertinentibus 
alienari a nostro eeclesia quoquo modo aut distrahi contingat, set 
libere redimi valeant (!) et ad redimendum reddi pro summa pecunie 
in predictis litteris declarate quandocunque fuerit oportunum. Actum 
et datum in Admundia, M. CC. LXXXXVIIL, pridie nonis Martii. 


Cod 250a, f. 33', Heckenstallers Frisingensia beim Domeapitel in Mün- 
chen; Meichelbeck IL/2, 133, Nr. 207. 


424. 


1298, 16. März, Wels. Herzog Albrecht von Österreich verpfündet dem 

Bischofe Emcho von Freising Burg und Markt s. Peter in der Au, Liegen- 

schaften, Vogteien und Zehente zu Krenstetten, Aschbach, Gross-Enzersdorf, 
Rasdorf, Pischdorf u. s. w. 


Wir Albrecht von gotes genaden herezog ze Österreich vnd ze 
S(t)eyr, herre in Chrain vnd auf der Marih vnd ze Portenaw veriehen 
offenleieh vnd tin ehvnt allen den die disen brief an sehent vnd 
hórent lesen, die nv lebent oder her nah cehvnftich sint, daz wir 
vnserm lieben herren vnd mag bischof Emchen von Frisingen, sinen 
nahehomem vnd sinem gotshaus geseezzet haben vnd seezzen die 
burch ze sand Peter in der Awe mit dem marcht der dar vnder leit, 
mit dem güt ze Chrensteten daz Otte von Erln ze sinen lebtagen 
inne haben sol, vnd mit der wise ze Aschpach die abtt Heinreich 
weilent von Admvnde dar zY gechaufet hat von dem schenken, vnd mit 
allem dem nvtze vnd rechten vnd eren die dar zY gehörent, laeut vnd 
güt, mit gütem willen vnd gunst apt Engelbrechts vnd des conuentes 
von Admvnde vnd mit staetigung dar vber vnsers herren, hern Chün- 
rats des erezbischofes von Salzburch, vnd dar zY seezen wir im vnser 
vogtay auf sinen hofmarichen ze Enzestorf vnd ze Obernwelez mit 


464 


allem dem reht vnd nvez als wir sie gehabt haben. Dar zy seezzen 
wir im vnd antwürten den zehenden auf fvnf vnd zweinczik lehen ze 
Enezestorf, ze Rehleinstorf auf vierzehen lehen, ze Bischofsdorf auf 
siben lehen, ze den Houen auf zehen lehen, ze Teimendorf bei Enezes- 
torf den zehenden auf sehs lehen, den zehenden gancz als er hie ver- 
schriben ist, den setzzen vnd antwürten wir im mit vnsers herren 
hant bischofs Wernhers hant von Pazzaw da wir in ze lehen von 
haben. Dar zü seczzen wir vnd antwürten im swaz marihfüter ze 
reht vnd e gewonleich auf vnsern chasten ze Aspach gehört vnd ge- 
nomen ist. Dar 2% antwürten wir im vnser vogtay die wir haben von 
des güt vnd des gotshaus von Medlich dacz Alhartsperge, vnd dar zt 
die vogtay auf dem güt der abtessinne von Erlach dacz Winchlaren 
bei der Ybs oberhalb Amsteten mit allem dem reht vnd nvez als wir 
die selben vogtay beide her braht haben. Die vorgenante burch ze 
sant Peter vnd alles daz güt daz vorgenant ist, seezzen wir im vmb 
vierhundert mareh lotigs silbers Wienner gelótes die er vns ze diser 
zeit berait gelihn hat. Dar vber veriehen wir an disem brief, daz wir 
dem vorgenanten vnserm herren dem ersamen bischof Emchen von 
Frisingen, sinen nahehomen vnd sinem gotshaus emalen schuldich 
sein sehs hundert mareh vnd sehs vnd zweintzieh march lótigs 
silbers Wienner gelóts der er vns also verriht hat, des ersten dreyhun- 
dert march silbers, dar nah hvndert vnd zwei vnd vierezik pfvnt pfen- 
ning Wienner, die er für vns vergolten hat. So wurden wir im auch 
sehuldich drey hundert pfunt vnd aht vnd zwaineik pfunt an der losung 
der bureh ze Vreinstein vnd für den habern den er vns leh hinez 
Marchek, vierezich pfunt und hundert pfunt die er vns berait leh, des 
wirt ze samen Yberal an pfenningen sehs hundert pfunt vnd zehen pfunt 
Wienner pfenning an die vorgenanten dreyhundert march silbers. Die 
selben pfenning wurden an geslagen an drey hundert march vnd sehs 
vnd sähezich march silbers, also sein wir der vorgeschriben sehs hun- 
dert march vnd sehs vnd sehezich march silbers gaenczleich verriht. 
Dar vmb haben wir im geseezzet vnd geantwürt ze einem rehten 
pfant vnsern marcht ze Aspach vnd vnser güt ze den Planchen mit 
allem dem daz z* den baiden gehórt, dev baidev des gotshaus ze 
Frisingen aigen vnd von im vnser lehen sint, vnd wirt des gütes also 
mit den vordern vierhundert marchen alles vberal eines vnd des 
andern tausent march vnd sehs vnd sehzieh march lötigs silbers 
Wienner gelötes. Die loben wir im oder sinem nahchomen genczleich 








A65 


ze gelten also auzgenomenchleich, swenn wir lösen welten, so sülen 
wir oder vnser erben oder vnser nahchomen eines an daz ander als 
ez vor benant ist, besunderlie nicht lösen, wir weren in oder sinen 
nahehomen genezleich vnd gar der vorgeschriben tausent march vnd 
sehs vnd sehzich march lötigs silbers an abschlag des nvezes der 
von dem selben güt geuallen mach, den wir im dvrnaehtichleich 
geben vmb sinen getriwen dienst vnd ze burchüt zY der vorgenanten 
burge ze sant Peter vnd sol auch daz vorgenant güt niezzen als 
ander sein güt mit vnserm güten willen, als verre in sein beschei- 
denheit laitent vnd sein gewizzen. Dar zY veriehen wir, ob den vor- 
geschriben vnsern herren den bischof von Frisingen oder sinen 
nahchomen oder sin gotshaus dhein gebrest an get vmb des gots- 
haus not, daz er oder sein nahchom die selben burch vnd swaz wir 
im dar zY ze purchüt vnd ze gab genant haben, wol verseczen mach 
mit vnserm willen vnd vnsrer hausfrowen vnd vnsrer erben vnd 
vnsrer nahchomen vmb als vil güts als wir im schuldich sein, an als 
vil daz man vns die vorgenante burch mit der gült die wir dar zY 
geantwürt haben, vor dreyer manod an bieten sol ze lösen. Ist aber, 
daz wir oder vnser erben oder vnser nahehomen in den vorgenanten 
dreyn manoden die burch vnd gült niht erlósen mYgen, so sol vnser 
herre bischof Emeh oder sein nahehome die burch vnd swaz gült 
dar zy geantwürt ist, verseezzen inner landes mit vnserm güten 
willen vnd vnsrer erben vnd nahchomen, swenn er wil, mit allem 
dem reht vnd nvez als wir im ez vnd sinem gotshaus gesaezzet vnd 
gegeben haben als ez vorgeschriben ist. Dar nah veriehen wir vnd 
loben für vns vnd für vnser lieb hausfrowen vnd für vnser erben, ob 
ieman ist der die vorgenant burch ze sand Peter oder iht güts daz 
vor benant oder verschriben ist, anspraech, daz wir vnd vnser erben 
des gewer vnd verantwürter sülen sein an aller stat vnd an allen 
schaden des vorgenanten bischof vnd des gotshaus ze Frisingen. 
Swaz auch der selb vnser herre der bischof ander hantvest vnd brief 
hat von vns vber die vorgenant saczung des marchts ze Aspach vnd 
des güts ze den Planchen, swie den sei, die sülen dhein chraft 
haben. Vnd daz disev taidinch der sacze vnd dev gab als vorge- 
sehriben ist, ganez vnd vnzerbrochen beleibe, dar vber geben wir 
im disen brief versigelten mit vnserem hangendem insigel vnd mit 
dem vnsrer lieben hausfrowen vnd Stephans von Missaw vnsers 
marschalchs vnd Levtolds von ChYnringen vnsers schenchen vnd 
Fontes. Abth. II. Bd. XXXI. 30 


466 


Chalhos von Eberstorf vnsers chamerers von Osterreich vnd Eber- 
hards vnd Heinreichs von Waltse insigeln versigelten. Der ist geben 
ze Welse, des Svnntags vor Mitteruasten, M. CC. LXXXXVIIL 


Notizbuch Bischof Konrads IlI., f. 33, Domeapitelsbibliothek zu München; 
Meichelbeck II./2, 131, Nr. 206. 


A25. 


1298, 2. April, Wien. Bischof Wernher von Passau verleiht der s. Georgen- 
Capelle des Freisinger Hofes zu Wien, unter Bestätigung der Gnaden anderer 
Kirchenfürsten, einen Ablass und verlegt deren Kirchweihfest. 


Wernherus dei gracia eeclesia Patauiensis episcopus. Vniuersis 
Christi fidelibus salutem in domino sempiternam. Cupientes capellam 
saneti Georii in Wienna a quibuslibet Christi fidelibus congruis 
honoribus frequentari, omnes indulgencias sev gracias quas reueren- 
di patres domini archiepiscopi et episcopi pro reuerencia dicte capelle 
concesserunt, ratificamus et earum auetoritate ordinaria in nomine 
domini confirmamus. Ceterum anniuersarium dedicationis diem diete 
capelle ex certis causis ad proximam Dominicam ante festum Assump- 
eionis Virginis gloriose transferimus in hiis seriptis, volentes et man- 
dantes vt ipso die anniversarius dedicacionis eiusdem eapelle a Christi 
fidelibus iugiter veneretur. Datum Winne, anno domini M. CC. nona- 
gesimo octauo, in vigilia Cene dominice. Ceterum omnibus vere peni- 
tentibus et confessis in anniuersario dedicaeionis et patroni diebus in 
eapella eoneurrentibus xl dies de iniuncta penitencia misericorditer in 
domino relaxamus. Datum vt supra. 


Orig., Pgt., anghgtes Sigel abgefallen, k. Reichsarchiv zu München. 


426. 


1298, 4. Mai, ..... Konrad von Volkensdorf verkauft an Bischof Emicho 
von Freising sein Lehen zu Wollmersdorf um 15 Pfund Pfennige. 


Ich Chfnrat von: Volkenstorf vergihe an disem brief vnd tin 
ehvnt allen den di in sehent vnd hörent lesen, daz ich mein gt ze 
Waldmanstorf daz mein lehen ist gewesen von dem goteshovs ze 
Freisingen, gesvhtes vnd vngesVhtes, verchovffet han minem herren 








467 


bischof Emichen ze Freisingen der sein mein rehter lehen lierre ge- 
wesen ist, vmb fvmfezehen pfvnt phenning vnd lob ovch an disem 
brief, ob miner erben chainer oder ieman meiner vrevnde dem vor. 
genantem minem herren bischof Emichen oder sinem goteshovs an 
dem selben g?t chainen chriech wolt machen oder tvn, des sol ich 
sein gewere vnd ovzrihter sein an allen sinen schaden vnd gib im 
vnd sinem goteshovs ze Yrchvnde vnd ze gezevge disen brief mit 
minem hangentem insigel. Ditz ist geschehen da von Christes gebyrt 
waren tovsent zwai hvndert in dem aht vnd nevnezigistem iare, des 
Svnnetages nach sand Philippes vnd sand Jacobs tage. 


Orig., Pgt., anhgdes Sigel, k. k. geh. Haus-, Hof- und Statasarchiv zu 
Wien; Urkundenb. d. Landes o. d. Enns IV. 282, Nr. 304. 


ART. 


1299, 23. Mai, Anagni. Papst Bonifaz VIII. trägt dem Abte von Seiten- 

&tetten, dem Propste von s. Virgil zu Frisach und dem Pfarrer zu Judenburg 

auf, den Spruch des Archidiakons von Gurk in dem Streite des Pfarrers Hugo 

von 8. Peter am Kammersberge mit dem Bischofe von Lavant um diese Pfarre 
neuer Untersuchung zu unterwerfen. 


Bonifacius episeopus seruus seruorum dei. Dilectis filiis. . .abbati 
monasterii in Seydeinsteten et .... preposito sancti Virgilii ecclesie 
in Frisaeo ac .... plebano plebis in Judenburga Salezpurgensis et 
Patauiensis dyocesium salutem et apostolieum benedictionem. Sua 
nobis Hugo rector ecclesie sancti Petri prope Welez Salezpurgensis 
dyocesis peticione monstrauit, quod cum. venerabilis frater noster 
. .. Lauentinus episcopus, falso asserens predietam ecclesiam sancti 
Petri ad mensam suam episcopalem spectare et quod idem Hugo 
super eadem ecclesia iniuriabatur eidem, ipsum super hoc coram 
venerabili fratre nostro Chunrado archiepiscopo Salczpurgensi 
auctoritate ordinaria traxisset in causam, demum .... archidyaconus 
Gurcensis cui prefatus archiepiscopus huiusmodi causam audiendam 
commiserat et fine debito terminandam, reputans eundem rectorem, 
cum non esset pro sue voluntatis libito, contumacem, prefatum epi- 
scopum Lauentinum in possessionem dicte ecclesie causa rei seruande 
contra iusticiam inducendum fore decreuit, in ipsius rectoris non 
modieum detrimentum, propter quod ex parte ipsius rectoris ad 


468 


sedem apostolicam fuit appellatum. Quocirea diserecioni vestre de 
vtriusque partis proeuratorum assensu per apostolica scripta man- 
damus, quatenus apud Judenburgam Salezpurgensis dyocesis, voeatis 
qui fuerint euoeandi et auditis hine inde prepositis, quod canonicum 
fuerit appellacione postposita decernatis, facientes quod decreueritis 
auctoritate nostra firmiter obseruari. Testes autem qui fuerint nomi- 
nati, si se gracia, odio uel timore subtraxerint, per censuram 
ecclesiasticam  appellacione cessante cogatis veritati testimonium 
perhibere. Quod si non omnes hiis exsequendis poteritis interesse, 
duo vestrum ea niehilominus exsequantur. Datum Anagnie, decimo 
kal. Junii, pontificatus nostri anno quinto. 


Aus dem 2. Schreiben des.Pfarrers Heinrich von Judenburg an Vicar 
Konrad von Wólz ddo. 1300, 2. Jünn., Judenburg, vgl. dieses. 


428. 


1299, 23. Mai, Anagni. Papst Bomfaz VIII. trägt dem Abte von Seiten- 

stetten, dem Propste von s. Virgil zu Frisach und dem Pfarrer von Judenburg 

auf, in dem Streite des Pfarrers Hugo von s. Peter mit dem Bischofe von La- 
vant um die genannte Pfarre zu entscheiden. 


Bonifacius episcopus seruus seruorum dei. Dilectis filiis. . .abbati 
monasterii in Seydeinsteten et .... preposito ecelesie saneti Vir- 
gilii in Frisaco ac .... plebano plebis in Judenburga Salezburgensis 
et Pattauiensis diocesium salutem et apostolicaın benedictionem. Sua 
nobis Hugo rector eeclesie sancti Petri prope Welez Salezpurgensis 
dyocesis peticione monstrauit, quod eum venerabilis frater noster... 
Lauentinus episcopus, falso asserens predictam ecclesiam sancti Petri 
ad mensam suam episcopalem spectare ‚et quod idem Hugo super 
eadem ecelesia iniuriabatur eidem, ipsum super hoc coram venera- 
bili fratre nostro Chun. arehiepiscopo Salezpurgensi auctoritate ordi- 
naria traxisset in eausam, predictus Hugo ab ... archidyacono Gur- 
censi eui predictus archiepiscopus huiusmodi causam audiendam 
commiserat et fine debito terminandam, senciens indebite grauari ex 
eo quod idem archydiaconus procuratorem suum legitimum mandatum 
pro eo suffieiens exhibentem ad presenciam dicte cause admittere 
contra iustieiam reeusauit humiliter requisitus, quamuis nulla sub- 
esset eausa rationabilis propter quam idem rector deberet persona- 











469 


liter eonparere, ad sedem apostolicam appellauit. Quocirea discrecioni 
vestre de vtriusque partis procuratorum assensu per apostolica 
seripta mandamus, quatinus apud Judenburgam Saltzpurgensis dyo- 
cesis, voeatis qui fuerint euocandi et auditis hine inde propositis 
quod eanonieum fuerit appellacione postposita decernatis, facientes 
quod decreueritis auetoritate nostra firmiter obseruari. Testes autem 
qui fuerint nominati, si se gratia odio ueltimore subtraxerint, per cen- 
suram ecclesiasticam appellacione cessante cogatis veritati testi- 
monium peribere. Quod si non omnes hiis exsequendis poteritis 
interesse, duo vestrum ea nichilominus exsequantur. Datum Anagnie, 
decimo kalend. Junii, pontificatus nostri anno quinto. 


Aus dem Schreiben des Pfarrers Heinrich v. Judenburg ddo. 1300, 2. Jän., 
Judenburg, vgl. dieses.