Skip to main content

Full text of "Fontes rerum Austriacarum. 2. Abt. Diplomataria et acta"

See other formats


<4FV- 


* 


* 


A,  1 


c* 


FONTES  REM!  AUSTRIACARII 


(ESTERREICHISCHE  GESCHICHTS  QUELLEN 


HERAUSGEGEBEN 

VON  DER 

HISTORISCHEN  COMMISSION 

DER 

KAISERLICHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN  IN  WIEN. 


ZWEITE  ABTHEILUNG. 
DIPLOJflATARIA  ET  ACTA. 

II.  BAND. 
DIPLOMATARIUM  HABSBURGENSE  SECULI  XV. 


10 

AUS  DER  K.  K.  HOF-  UND  STAATS-DRUCKEREI. 


1850. 


URKUNDEN ,  BRIEFE  UND  ACTENSTÜCEE 


ZUR 


GESCHICHTE  DER  HABSBURGISCHEN  FÜRSTEN 

K.  LADISLAUS  POSTH. ,  ERZHERZOG  ALBREGHT  VI. 

UND 

HERZOG  SIEGMÜND  VON  ÖSTERREICH. 


AUS  DEN  JAHREN  1443—1473, 

I 


ADS  ORIGINALEN  ODER  GLEICHZEITIGEN  ABSCHRIFTEN 

(MEIST  DES  K.  K.  HAUS-,  HOF-  UND  STAATS-ARCHIVES.) 

HERAUSGEGEBEN 

VON 

JOSEPH  CHUEL, 

VICEDIRECTOR  DES  HAUS-,  HOF-  UND  STAATS-ARCHIVES  UND  WIRKLICHEM  MITGLIEDS  DER 

KAISERLICHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN  IN  WIEN 

etc.  etc. 


%&* 


AUS  DER  K.K.HOF-  UND  STAATS-DRUCKEREI. 

1850. 


DB 

3 
R.83 

3d.a 


Vorbericht. 


Die  gegenwärtige  Sammlung  von  mehr  als  drei- 
hundert Urkunden,  Briefen  und  Actenstücken  zur  Ge- 
schichte der  österreichisch-habsburgischen  Fürsten, 
K.  Ladislaus  Posthumus,  Erzherzog  Albrecht 
VI.  und  Erzherzog  (Herzog)  Siegmund,  schliesst 
sich  den  von  mir  in  zwei  Bänden  (unter  dem  Titel: 
Materialien  zur  österreichischen  Geschichte.  Aus  Ar- 
chiven und  Bibliotheken.  Wien  18 37,  1838  in  Quart, 
bei  P.  Rohrmann)  veröffentlichten  Geschichtsquellen 
an.  Nur  wenige  davon  sind  aus  den  Regesten  bekannt, 
welche  der  Lichnowsky  sehen  Geschichte  des  Hauses 
Habsburg  (Bdd.  VI,  VII)  beigegeben  sind;  einige 
wurden  vor  Kurzem  im  Archiv  für  Schweizerische 
Geschichte  (Bd.  5)  von  Zellw eger  mitgetheilt,  sie 
sind  hier  um  des  Zusammenhanges  willen  wiederholt* 
Der  Herausgeber  hat  den  bei  weitem  grössten 
Theil  dieser  Actenstücke  nach  und  nach  aus  (bisher) 
meist  ungeordneten  und  nicht  verzeichneten  Archi- 
valien, wie  es  deren  in  jedem  grösseren  (allmählig 
vermehrten)  Archive  gibt,  zusammengestellt,  er  hielt 


V- 


VI 

ihre  baldige  Mittheilung  durch  den  Druck  aus  meh- 
reren Gründen  für  erspriesslich,  ja  räthlich. 

Der  Geschichtsforscher  (und  für  ihn  ist  un- 
sere Quellen-Sammlung  vorzugsweise  bestimmt)  ist  für 
jede  Bereicherung  und  Aufklärung  dankbar,  welche 
ihm  auch  aus  einzelnen  Stücken  zuwächst:  je  rei- 
cher die  Mittheilungen  sind,  desto  eher  ist  die  For- 
schung abgeschlossen,  obwohl  von  einem  Abschluss  der 
Forschung  für  die  Geschichte  des  Mittelalters  bei  der 
grossen  Zerstreuung  des  Materials  und  der 
noch  grösseren  Vertheilung  des  Interesses  noch 
lange  nicht  die  Rede  seyn  kann. 

Ich  halte  die  Bearbeitung  der  wichtigeren  und 
interessanteren  Zeiträume  und  Begebenheiten,  die  Be- 
leuchtung der  Verhältnisse  und  Char acter e  einfluss- 
reicher Personen  durch  Monographien  für  den 
einzigen  Weg,  zu  einer  befriedigenden  Geschichte  des 
Ganzen  (des  Vaterlandes)  zu  gelangen.  — 

Drei  solche  Mo nogr  aphien,  deren  Bearbei- 
tung vielleicht  vorzugsweise  wünschenswerth  sein  dürfte, 
sind  erstens  die  Geschichte  Königs  La  dis laus  P.  von 
Ungern  und  Böhmen,  Erzherzogs  von  Oesterreich 
(von  1440 — 1457)  ,  zweitens  die  Geschichte  und 
Characteristik  Erzherzog  Alb  rechts  VI.  (von  1418 
bis  1463),  drittens  die  Geschichte  Erzherzog  Sieg- 
munds (von  1424—1496). 

Vor  allem  ist  eine  Geschichte  Königs  Ladislaus 
P.  (eigentlich  schon  die  letzten  Lebensjahre  seines 
Vaters  K.  Albrecht  IL  von  1437  bis  1439  wären 
einzuziehen)  wahres  Bedürfniss ,  diese  zwanzig 
Jahre  (von  1437-  1457)  ,  in  welchen  Oesterreich, 


VII 

Ungern  und  Böhmen  einem  Landesherrn  zugehörten, 
gehören  zu  den  wichtigsten  und  lehrreichsten 
der  Geschichte  unser s  vielgliedrigen  Vaterlandes  t  — 

Weder  die  österreichisch e  noch  die  b ö hmi- 
sehe-,  am  wenigsten  noch  die  ungris che  Geschichte 
dieses  Zeitraums  (1437—1457)  ist  hinlänglich  be- 
arbeitet— bisher.  Eine  vergleichende  Zusammenstellung 
und  pragmatische  Darstellung  der  Geschicke  dieser 
drey  Reiche  fehlt  gänzlich  und  doch  würde  sie  an 
Interesse  ihres   Gleichen  suchen. 

Die  Geschichte  Erzherzog  Albrechts  VI.  (auch 
mit  dem  Beinamen  der  „Verschwender"  bezeichnet) 
ist  zwar  nicht  von  gleicher  Wichtigkeit  und  Bedeu- 
tung, indess  doch  mit  der  Geschichte  seines  Bruders 
Kaiser  Friedrichs  IV.  aufs  innigste  verwebt  und  seine 
Wirksamkeit  in  den  Vorlanden,  dann  in  dem  ihm 
als  Erbtheil  zugefallenen  Lande  ob  der  Enns  ist 
jedenfalls  der  besondern  Beachtung  werth.  Sein  Ehr- 
geiz, seine  Begierde  nach  Macht  und  Vermögen,  seine 
Thätigkeit  und  Entschlossenheit  machten  ihn  zum 
Rivalen  seines  Bruders,  der  sein  lebenlang  durch  ihn 
beunruhigt  war ;  Albrecht  war  der  Vereinigungspunct 
der  Unzufriedenen  und  wurde  von  ihnen  zum  Nach- 
theile des  Hauses  wie  der  Lande  zur  Opposition 
verleitet.  Sein  persönlicher  Chat  acter  ist  noch  zu  wenig 
beleuchtet,  er  scheint  sich  wieder  sprechende  Eigen- 
schaften in  seinem  Wesen  vereinigt  zu  haben.  — 

Grössere  Wichtigkeit  und  Bedeutung  hat  jedenfalls 
die  Geschichte  Erzherzogs  (Herzogs)  Siegmund,  des 
Landesherrn  von  Tirol.  Letzteres  Land  nahm  vom 
ersten   Anfangspuncte   seines  Anfalls  an  das  Haus 


VIII 

Habsburg  der  Lage  gemäss  eine  eigentümliche  Stellung 
ein ,  die  es  von  den  übrigen  Landen  gewissermassen 
isolirte.  Die  Geschichte  des  Regiments  Herzog  Sieg- 
munds ist  in  doppelter  Beziehung  interessant,  erstens 
als  Geschichte  eines  Fürsten  und  seines  Fürstenthums, 
das  die  vielseitigsten  Verhältnisse  in  einem  nicht  gar 
grossen  Gebiete  in  sich  fasste,  man  denke  nur  an  die 
beiden  Bisthümer  (und  Fürstentümer)  Trient  und 
Brixen,  die  in  der  sonderbarsten  Stellung  zu  dem 
Landesherrn  von  Tirol  waren.  Von  höchstem  Inter- 
esse ist  zum  Beispiele  das  Verhältniss  Herzog 
Siegmunds  zu  dem  Bischöfe  von  Brixen,  dem  be- 
rühmten Cardinal Ni colaus  von  Casa,  der  Streit 
der  beiden  Gewalten  (der  weltlichen  und  der  geist- 
lichen) ist  einer  ganz  besonderen  gründlichen  Erörte- 
rung werth  und  bedürftig.  * 

Die  Lage  Tirols  und  die  Berührungen  mit  Vene- 
dig, Mailand,  den  schweizerischen  Eidgenossen,  dem 
Herzoge  von  Burgund ,  dem  Könige  von  Frankreich, 
so  manchen  deutschen  Reichsfürsten  und  Reichsstäd- 
ten machten  dem  Landesherrn  Herzog  Siegmund  po- 


*)  Siehe  die  flächst  lehrreichen  „Regesten  und  urkundliche  Daten  über 
„das  Verhältniss  des  Cardinais  Nicolaus  von  Cusa,  als  Bischofs  von 
„Brixen,  zum  Herzoge  Siegmund  von  Oesterreich  und  zu  dem  Lande 
„Tirol  von  1450  bis  1464  (einstweilen  bis  zum  Jahre  1460,  361 
Nummern),  mitgetheiltvonAlbert  Jäger.  Im  zweiten  Hefte  des 
„Archivs  für  Kunde  österreichischer  Geschichtsquellen"  (von  der 
akadem.  Commission)  Jahrgang  1850.  S.  297—329.  —  Wir  hatten 
geliofft,  der  ausgezeichnete  eben  so  gelehrte  als  characterfeste  und 
biedere  Jäger  werde  diese  sehnlich  gewünschte  Monographie  einer 
Geschichte  Herzog  Siegmunds  liefern,  das  leidige  Verhängniss 
will  es  nicht!  —  Das  ist  sehr  zu  beklagen.  Möchte  er  doch  wenig- 
stens dir  Geschichte  des  Streites  mit  dem  Cardinal  uns  geben.  — 


IX 

litische  Verbindungen  zum  Bedürfniss ;  diese  Verhält- 
nisse wären  also  zweitens  ins  Licht  zu  setzen  und 
ihre  Verbindung  mit  der  Politik  des  Hauses  nach- 
zuweisen. 

Die  hier  mitgetheilten  Actenstücke  dürften  in  letz- 
terer Beziehung  so  manches  klarer  machen,  doch  ist 
ihre  Ergänzung  und  Vervollständigung  aus  den  Ar- 
chiven des  Landes  unentbehrlich,  es  sind  oft  nur  An- 
deutungen. 

„Ich  habe  übrigens  auch  mehrere  Briefe  und 
Actenstücke  mitgetheilt,  welche  zum  Theile  die  Pri- 
vatverhältnisse des  Herzogs  beleuchten,  so  na- 
mentlich die  auf  den  bekannten  Jörg  vom  Stain 
bezüglichen  Briefe,  oder  die  auf  die  Administra- 
tion des  Landes,  auf  das  Gebahr en  der  Verwal- 
ter und  Pfleger  wenn  auch  zuweilen  nur  andeutend 
einiges  Licht  icerfen.  Zur  Geschichte  eines  Regenten 
gehören  allerdings  auch  diese  Verhältnisse  und  an- 
scheinend Geringes  gewinnt  ohne  Zweifel  durch  Zu- 
sammenstellung. 

Sollten  diese  Notizen  nur  den  Tiroler  inier  es- 
siren,  so  sind  sie  nicht  vergeblich  gesammelt.  Aus 
dem  fünfzehnten  Jahrhunderte  sind  die  Geschichts- 
quellen durchaus  nicht  so  reichlich,  dass  man  nicht 
auch  mit  Tropfen  vorlieb  nähme,  wenn  diese  auch 
gegen  den  Reicht hum  anderer  Zeiträume  sich  arm- 
selig ausnehmen.  —  Die  Begriffe:  wichtig  und: 
interessant  sind  überhaupt  nur  beziehungs- 
weise zu  nehmen.  — Bisweilen  wurde  eine  wahre 
Kleinigkeit  schon  der  Schlüssel  wichtiger  For- 
schungen, deren   Resultat  ein   erfreuliches. 


Aus  den  Jahren  1474— 1496  sollen  zur  Ge~ 
schichte  Herzogs  Siegmund  später  (in  der  grossen 
Sammlung  der  Actenstücke  zur  Geschichte  des  Hauses 
Ha bsburg  von  1473— 1576)  viele Documente  mit- 
getheilt  werden,  so  dass  die  Verhältnisse  wie  der 
Character  dieses  Fürsten  bedeutend  aufgehellt  werden 
dürften. 

Möchten  doch  urkundliche  Beiträge  zur  Ge- 
schichte dieser  drei  habsburgischen  Fürsten,  die  zur 
Beleuchtung  der  Verhältnisse  Kaiser  Friedrichs  IV. 
früher  ins  Reine  gebracht  werden  sollte,  reichlicher 
/Hessen. 

Seitdem  Erscheinen  des  zweiten  Bandes  meiner 
„Materialien1  und  des  zweiten  Bandes  meiner  „Ge- 
schichte K.  Friedrichs  IV.  etc?  (1838—1843)  sind 
neue  Quellen  (insbesondere  für  die  Geschichte  Königs 
Ladislaus  P.)  von  grossem  Interesse  veröffentlicht  wor- 
den, ihre  nähere  Besprechung  dürfte  nicht  unwill- 
kommen sein. 

Das  von  dem  Mitgliede  der  kaiserlichen  Akademie 
der  Wissenschaften  Fr.  Palacky  herausgegebene 
Archiv  cesky  (bereits  20  Hefte  oder  vier  Bände,  in 
Quart)  enthält  nicht  wenige  Briefe  und  Actenstücke, 
welche  die  Verhältnisse  Böhmens  auch  in  den  Jahren 
1440 — 1457  beleuchten;  leider  ist  die  Sprache  ein 
beinahe  unüberwindliches  Hinderniss,  diese  wichtigen 
Documente,  wie  es  so  wünschenswerth  wäre,  zu  benüt- 
zen. Die  gewöhnliche  Kenntniss  der  böhmischen 
Sprache  ist  nicht  genügend,  diese  Quellen  zu  verste- 
hen, Missversländnisse  und  Lücken  sind  fast  unver- 
meidlich. 


XI 

Allerdings  ist  diese  Quelle  nicht  zu  umgehen,  um 
so  weniger,  je  lückenhafter  und  ungenügender  unsere 
bisherigen  Kenntnisse  der  Verhältnisse  in  Böhmen  aus 
diesem  Zeiträume  sind.  Man  kannte  die  Zustände 
Böhmens  nicht  aus  reinen,  sondern  aus  sehr  trüben 
Quellen.  — 

Die  Gerechtigkeit  fordert  aufs  dringendste  unab- 
weisbar eine  tiefere  unpartheiische  Forschung.  Das 
„audiatur  et  altera  pars"  ist  leider  meist  verabsäumt 
worden.  Religiöse  Vorurtheile,  unchristlicher  Fana- 
tismus, selbstgenügsame,  anmassende,  auf  Unfehlbar- 
keit pochende  Darstellungen  dürfen  den  unbefangenen 
Geschichtschreiber  nicht  verleiten  zur  einseitigen 
Verurtheilung ;  auf  der  andern  Seite  dürfte  aber  auch 
das  bis  zum  Ingrimm,  zum  bittersten  Hasse  gestei- 
gerte Gefühl  erlittenen  Unrechts  wenig  geeignet  sein, 
eine  wirklich  unparteiliche  Darstellung  zu  liefern. 
Weder  der  blinde  Zelot  für  die  allseitige  Unfehlbar- 
keit (der  Personen  wie  der  Dogmen)  noch  der  durch 
und  durch  bittere  Hussit  ist  geeignet,  die  Gescliichte 
Böhmens  in  dieser  Zeit  so  zu  schreiben,  dass  der 
Geist  der  Humanität  herausleuchte. 

Es  bleibt  nichts  übrig  als  —  dass  der  künftige 
Geschichtschreiber  des  fünfzehnten  Jahrhunderts,  will 
er  anders  selbständig  und  unparteilich  schildern,  die 
unmittelbaren  Quellen  verstehen  lerne.  —  Das  wird 
für  den  österreichischen  Geschichtschreiber  wohl  nicht 
zu  umgehen  sein  !  — 

Bisher  wurde  unsere  österreichische  Geschichte 
so  vornehm  behandelt,  über  unsere  Verhältnisse  oft 
auf  eine  Weise  abgesprochen,  die  eben  so  viel  Unwis- 


XII 

senheit  als  höhnischen  Uebermuth  verrieth,  es  ist  mehr 
als  kindisch ,  auf  solche  kurzsichtige  und  doch  mit 
solcher  Entschiedenheit  vorgebrachte  Urtheile  als  wie 
auf  Orakelsprüche  zu  horchen.  —  Unsere  Geschichte 
verlangt  ein  tieferes  Eingehen,  ein  allseitiges  Forschen, 
darum  ist  es  wirklich  peinlich,  von  derlei  Quellen  aus 
Mangel  an  Sprachkenntniss  wenig  Gebrauch  machen 
zu  können,  oder  von  fremden  mehr  oder  minder  un- 
vollständigen oder  ungenauen  Berichten  abhängig  zu 
sein.  Ich  beklage  diess  besonders  aus  dem  Grunde,  weil 
durch  Auszüge  oder  minder  treue  Ueber Setzungen 
niemals  der  wahre  Geist  (besonders  bei  Briefen)  des 
Berichterstatters  oder  Schreibers  erfasst  werden  kann. 
Möchten  doch  bei  dem  Nachwachs,  den  angehenden 
österreichischen  Geschichtsforschern ,  diese  Sprach- 
kenntnisse (slavische ,  magyarische  Sprache  u.  s.  w.) 
nicht  für  entbehrlich  gehalten  werden.  Wie  wünschens- 
wert ist  auch  aus  diesem  Grunde  ein  historisches 
Seminar.  *)  — 


*)  Um  von  dem  reichen  Inhalte  des  Archiv  cesky  für  diese  Zeit  (1437 
bis  1457)  wenigstens  einen  oberflächlichen  Begriff  zu  haben,  lese 
man  die  hier  folgenden  kurzen  Regesten. 

1.  1437.  (Ende  des  Jahres.)  Von  den  böhmischen  Ständen  dem 
K.  Albrecht  bei  seiner  Wahl  zum  Könige  von  Böhmen  vorgelegte 
Artikel.  —  (Palacky ,  Archiv  cesky  III.  p.  459.  30.) 

2.  1438.  (Anfang.)  Antwort  des  K.  Albrecht  auf  die  ihm  vorgeleg- 
ten Wahlartikel.  —  Palacky,  Arch.  III.  p.  460.  31. 

3.  1438.  19.  Juli.  —  König  Albrecht  verpflichtet  sich  dem  pilsner 
Kreise  zur  Haltung  der  Ver Schreibungen  der  frühern  Könige 
Böhmens.  —  Pal  Arch.  III.  p.  461.  32. 

4.  1438.  31.  Aug.  —  Die  Parthei  des  Königs  von  Pohlen  (Sudiwoi 
von  Ostroroh,  Herr  und  Woiwode  von  Posen,  Johann  v.  Tencin, 
Woiwode  von  Sudomir,  Hince  v.  Pirkstein,  Ales  v.  Sternberg, 
al.  v.  Holte,    Georg    v.  Kunstaf  v.  Podebrad,   Johann  von  Rüsi- 


XIII 


In  dem  „Archiv  cesky"  ist  jedoch  nur  ein  Theil 
der  vaterländischen   Geschichtsforschung  in  Böhmen 


now,  Pribik  v.  Klenowa  und  der  Priester  Friedrieh  v.  Straznic) 
geben  das  freie  Geleite  einigen  Herren  der  Parthei  K.  Albrechts 
(Ulrich  v.  Rosenberg,  Hasek  v.  Waldstein,  Herr  v.  Schaum- 
burg, Reinprecht  v.  Walsee,  Herr  Hohenberger ,  Herr  Ebers- 
dorfer  u.  A.)  %ur  gemeinschaftlichen  Besprechung.  —  Palacky, 
Arch.  III.  p.  462.  33. 

5.  1439.  10.  Mai.  Pressburg.  —  K.  Albrecht  setzt  Ulrich  v.  Ro- 
senberg und  Meinhard  v.  Neuhaus  als  seine  Hauptleute  in  Böh- 
men ein.  —  Palacky,  Arch.  III.  p.  463.  34. 

6.  1439.  3.  Nov.  Nimburg.  —  Die  Herren  der  pohlnischen  Par- 
thei in  Böhmen  verlangen  nach  erhaltener  Nachricht  von  dem 
Tode  des  Königs  Albrecht,  dass  Ulrich  von  Rosenberg  von  sei- 
ner Seite  sich  bemühen  möge,  wie  zur  Beruhigung  des  Landes 
ein  allgemeiner  Landtag  ausgeschrieben  werden  könne.  —  Pa- 
lacky, Arch.  III.  p.  464.  35. 

7.  1440.     29.   Jänner.    Prag.     Landfriedensinstrument   aller    auf 
dem  allgemeinen  Landtage  in  Prag  versammelten  Landstände  des 
Königreichs  Böhmen.  —  Palacky,  Arch.  I,  p.  245.  1. 

8.  1440.  10.  März.  Nimburg.  Landfriede  des  Bunzlauer  Krei- 
ses auf  der  Kreisversammlung  in  Nimburg  verabredet.  —  Pa- 
lacky, Arch.  I.  p.  249.  2. 

9.  1440.  10.  März.  Nimburg.  Die  versammelten  Herrn,  Ritter  etc. 
des  Bunzlauer  Kreises  in  Nimburg  wählen  den  Georg  von  Kun- 
stat  anders  von  Podebrad  und  den  Johann  von  Smiric  zu  Kreis- 
hauptleuten und  geben  ihnen  einen  Rath  bestehend  aus  den  Herren 
Peter  von  Zwieretic ,  Chwäl  Berka  von  Dube,  den  Rittern  Niko- 
laus Sokol  von  Lamberg ,  Pesik  von  Struh  und  den  Edlen  Jo- 
hann von  Mochow,  Johann  Lapacek  von  Sukorad,  Rames  von 
Hradek  und  Jesek  von  Horek  bei.  —  Palacky,  Arch.  I.  Th.  Art.  3. 
p.  251. 

10.  1440.  17.  März.  Czaslau.  —  Landfriedensinstrument  der  vier 
vereinigten  Kreise  Kaurim,  Czaslau,  Chrudim  und  Königgraetz, 
auf  der  Versammlung  in  Czaslau  errichtet  —  Palacky ,  Arch.  I. 
p.  254.  3. 

11.  1440.  15.  Juni.  Prag.  —  Landtagsinstrument  über  die  Wahl 
des  Königs.  —  Pal.  Arch.  I.  p.  263.  4. 

12.  1440.  Juni.  Prag.  —  Eidesformel  für  die  Wähler  des  Königs. 

Isti  vero  sunt  ad  equitandum  pro  Rege:  Dominus  de  Rosis. 
D.  Menhardus.  D.  Hince  Ptak.  D.  Jiriko  Bocek.   D.  Jaroslaw 


XIV 


und  Mähren  berücksichtigt,  wie  viele  Documente,  Briefe 
und  Actenstücke  aus  diesem  Zeiträume  in  deutscher 


Plichta.  Joh.  Smiricky ,  Hertwik ,  Jakubek ,  Wencesl.  Zmrlik ,  Ma- 
lowec.  Pessiko  de  Kunwald  alias  a  Stella,  Paulus  Jetrichonis.  — 
Pal.  Arch.  1.  p.  264.  5. 

13.  1440.  29.  Juni.  Prag.  —  Credenzbrief  der  böhmischen  Stände 
für  die  Gesandten  an  Herzog  Albrecht  von  Baiern.  (Gesandte  Ja- 
röslaus  v.  Zierotin  und  Johann  Malowec  von  Patzau.)  —  Pah 
Arch.  I.  p.  265.  6. 

14.  1440.  13.  Aug.  Tein-(Horsow.)  —  Zdenek  Kolwin  von  Ronsperg 
schreibt  dem  Hofmeister  des  Herzogthums  Baiern  (Johann  von  Sed- 
lec)  über  die  Verhandlungen  mit  den  Ständen  Böhmens  rück- 
sichtlich der  Wahl  des  Herzogs  Albrecht  zum  böhmischen  Könige. 

(Der  Herzog  soll  mit  den  böhm.  Herrn  in  Cham  zusammen- 
kommen  auf  St.  Bartholomeus.)  —  Pal.  Arch.  I.  p.  320.  1. 

15.  1440.  27.  Aug.  Haimburg.  —  K.  Elisabeth  ermahnt  die  Stände 
Böhmens  brieflich ,  dass  sie  bei  der  Königswahl  mit  Albrecht  von 
Baiern  nichts  vornehmen  möchten,  was  ihrem  und  ihres  Sohnes 
Erbrechte  entgegen  wäre.  —  Palacky  Arch.  p.  267.  8. 

16.  1440.  Wahlcapitulation  dem  gewählten  böhmischen  Könige  Al- 
brecht von  Baiern  von  den  Ständen  Böhmens  vorgelegt: 

1.  Bestätigung  und  Schutz  der  Compactaten. 

2.  Bestätigung  aller  vom  K.  Albrecht  I.  gegebenen  besonderen 
Verleihungen. 

3.  Bestätigung  und  Weihung  des  zum  Erzbischofe  in  Prag 
gewählten  Johann  Rokycana. 

4.  Bestätigung  aller  Rechte  und  Freiheiten  der  Stände,  und 
Haltung  und  Bewahrung  der  im  Lande  geltenden  Rechte. 

5.  Alle  Schulden  und  Vers  ehr  eibungen  des  K.  Karl,  Wenzl 
und  Siegmund,  sie  mögen  auf  das  Königreich  oder  die  Geistlichkeit 
geschehen  sein ,  zu  halten  und  zu  erfüllen. 

6.  Alle  dem  Königreiche  entzogenen  Länder  und  Schlösser 
wieder  zu  erlangen. 

7.  Die  Erhaltung  der  Freiheiten  der  zur  Krone  Böhmens  ein- 
verleibten Länder. 

8.  Bestellung  und  Emporbringung  Kuttenbergs. 

9.  Besetzung  der  Aemter  und  Schlösser,  und  seines  Hofes  mit 
Personen  aus  den  Landeskindern. 

10.  In  Angelegenheiten  der  Krone ,  weltlicher  oder  geistlicher 
Art,  nach  dem  Rathe  der  Böhmen  vorzugehen. 


XV 


und  lateinischer  Sprache  mögen  noch  in  Böhmen, 
Mähren  und  Schlesien   und   auch  in  andern  Orten 


11.  Bewirkung  der  Freilassung  aller  in  fremden  Ländern 
gefangenen  Böhmen.  —  Palacky  Arch. ,  p.  266.  8. 

17.  1441.  3.  Oct.  Prag.  —  Die  Prager  an  Herzog  Albrecht  von 
Baiern,  dass  sie  sein  Schreiben  wegen  der  Schäden,  welche Racek 
von  Janowic  und  von  Risenberg  in  Baiern  verübt ,  dem  auf 
St  Martin  bevorstehenden  Landtage  vorlegen  wollen,  zu  wel- 
chen er  auch  einen  Gesandten  schicken  wolle.  —  Pal.  Arch.  1. 
p.  321.  2. 

18.  1442.  29.  Jänner.  Prag.  —  K.  Elisabeth  schickt  den  Albrecht 
von  Koldic,  Hauptmann  in  Schweidnitz  und  Jauer ,  Virich  Eizin- 
ger  von  Eizing  und  Ernst  Leskowec,  Hauptmann  in  Znaim  an 
die  in  Prag  versammelten  Stände  (vor  Lichtmess  1442),  welche 
einen  das  Erbrecht  der  Königin  und  ihres  Sohnes  darstellenden 
Vortrag  halten  und  die  Stände,  für  den  Fall,  dass  nichts  ihr  Erb- 
recht beeinträchtigendes  beschlossen  würde ,  der  besonderen  Dank- 
barkeit der  Königin  versichern.  —  Palacky  Arch.  I.  p.  268.  9. 

19.  1442.  6.  Febr.  Melnik.  —  Die  Kaiserin  Barbara  gibt  den  auf 
dem  allgemeinen  Landtage  versammelten  Ständen  Nachricht  von 
ihren  Schwierigkeiten  (Misshelligkeiten)  mit  Hanus  von  Kolowrat 
und  Nikolaus  Borotinsky.  —  Palacky,  Archiv.  I.  p.  272.  10. 

20.  1442.  10.  Okt.  Prag.  Böhmische  Herren  geben  dem  Ulrich  von 
Rosenberg  kund,  dass  sie  der  auf  dem  vorigen  Landtage  erhalte- 
nen Vollmacht  gemäss,  einen  allgemeinen  Landtag  auf  den  St.  Eli- 
sabethtag nach  Prag  bestimmt  haben.  —  Palacky,  Archiv.  I.  p. 
273.  11. 

21.  1442.  Nov.  Prag.  Die  auf  dem  allgemeinen  Landtage  versam- 
melten Herren  und  Stände  beschweren  sich  gegen  Ulrich  von  Ro- 
senberg brieflich,  dass  er  nicht  gekommen  sei  und  laden  ihn  ein  zu 
dem  nächsten  Landtage  in  der  Oktav  des  Neujahres.  —  Palacky, 
Archiv.  I.  p.  274.  12. 

22.  1443.  Oktob.  Wien.  Unterhandlungen  zwischen  den  böhmischen 
Ständen  und  dem  K.  Friedrich  auf  der  St.  Michaelstaidung  in  Wien. 

a)  Von  den  Ständen  Böhmens  vorgelegte  Artikel. 

b)  Antwort  Friedrichs  auf  vorstellende  Artikel. 

c)  Zweite  Antwort  Friedrichs  auf  dieselben  Artikel. 

d)  Die  bei  der  Berathschlagung  in  Wien  gegenwärtigen  Herren 
schreiben  den  Herren  und  Ständen  Mährens  über  die  Schäden, 
welche  aus  Mähren  besonders  durch  den  Herrn  von  P ernstein, 
in  Oeslerreich  zugefügt  werden  (1443.  10.  Okt.  Wien). 


XVI 


{die   sich  auf  diese  Lande  beziehen)  existiren,  deren 
Benützung  und  fürs  erste  deren  Nachweisung 


e)  Antwort  des  Johann  von  Pernstein  an  die  in  Wien  befindlichen 
böhmischen  Herren,  rücksichtlich  der  Klagen,  welche  gegen  ihn 
in  Oesterreich  geführt  werden  (1443.  17.  Oct.  Pernstein). 

Palacky,  Archiv.  I.  p.  275.  13. 

23.  1443.  12.  Nov.  Prag.  Die  böhmischen  Herren  (Meinhard  von 
Neuhaus,  Oberstburggraf  in  Prag ,  Zbynek  Zajiec  von  Hazmburg, 
Bürgermeister  und  Geschworne  der  All-  und  Neustadt  Prag)  geben 
dem  Herrn  Ulrich  von  Rosenberg  kund,  dass  sie  einen  Landtag 
auf  die  Octav  des  Neujahres  nach  Prag  festsetzen.  —  Palacky,  Ar- 
chiv. I.  p.  283.  14. 

24.  1444.  2.  Mai.  Wien.  —  K.  Friedrich  an  Ales  Holicky  von 
Sternberg;  lobt  es,  dass  sich  die  Stände  auf  dem  Prager  Land- 
tage für  K.  Ladislaus  erklärt  haben  und  entschuldigt  sich  mit  dem 
zu  Nürnberg  zu  haltenden  Reichstage,  dass  er  wegen  der  böh- 
mischen Angelegenheiten  nicht  sogleich  handeln  könne.  —  Pal. 
Arch.  I.  p.  284.  15. 

25.  1444.  9.  October.  Nürnberg.  —  K.  Friedrich  an  die  bei  dem 
Landtage  in  Prag  versammelten  Stände  Böhmens ,  dass  sie  den 
Wilhelm  von  Illburg  den  Ellbognerkreis  nicht  verwüsten  lassen. 

NB.  Beruft  sich  auf  einen  zwischen  den  Ständen  Böhmens 
und  dem  Vater  des  Wilhelm  in  Regensburg  geschlossenen  Ver- 
trag. —  Pal.  Arch.  I.  p.  258.  16. 

26.  1444.  November.  Verhandlungen  auf  dem  Landtage  in  Böh- 
misch-Brod: 

a)  Antwort  der  Herren  des  Nimburger  Landtages  an  die  Herren  auf 
dem  Prager  Landtage. 

b)  Antwort  der  Herren  des  Prager  Landtages  an  die  Herren  des 
Nimburger.  —  Pal.  Arch.  I.  p.  286.  17. 

27.  1445.  13.  Apr.  Linz.  —  Kaspar  Schlik  von  Holic  an  Ulrich  von 
Rosenberg ;  er  könne  seinem  mehrfach  ausgesprochenen  Wunsche, 
zu  einer  persönlichen  Unterredung  zu  ihm  zu  kommen,  nicht  ent- 
sprechen, weil  er  keine  Pferde  und  Dienerschaft  bei  sich  habe, 
seine  Gemahlin  (Agnes,  Tochter  des  Herzogs  Konrad  v.  Öls)  ihn  zur 
Reise  nach  Holic  aufgefordert  habe  (wenn  er  seine  Habe  vor  den 
Plünderungen  Pangraz's  bewahren  will),  und  der  röm.  König  seiner 
mit  dem  Reichssiegel  jetzt  sehr  bedürfe.  Doch  hoffe  er  bald  mit  ihm 
zusammen  zu  kommen.  Ueber  die  böhmische  Angelegenheit  haben 
Herr  Rabstein  dem  von  Schaumberg,  Walsee  und  anderen  Räthen 
Bericht  erstattet,  man  habe  dieser  und  anderer  Sachen  wegen 


XVH 

so  wünschenswerth  wäre.  Die  Geschichte  des  Ganzen 


eine  Zusammentretung  in  14  Tagen  a  dato  nach  Wien  bestimmt, 
wo  man  nach  Erwägung  der  Sachen  ihm  Antwort  geben  wolle,  so 
wie  auch  wegen  den  Taborern.  Er  möge  dafür  sorgen,  dass  der 
Waffenstillstand  bis  dahin  bestehe,  da  man  hofft,  die  Angelegenheiten 
werden  bis  dahin  zu  Ende  kommen.  Er  (Schlick)  danke  ihm  auch 
für  die  Sorge  um  sein  Wohl,  von  welcher  ihm  Rabstein  Einiges 
erzählt  habe,  er  werde  sie  an  seinen  Söhnen  nach  Möglichkeit 
%u  verdienen  trachten.  Wegen  der  Armagnaken  und  der  Kirchen* 
geschäfte  habe  er  dem  Rabstein  den  Auftrag  gegeben,  ihm  zu  schrei- 
ben. Paumgartner  sei  bei  seiner  Gesandtschaft  sehr  eifrig  gewe- 
sen, doch  konnte  derselbe  auf  der  Reise  nicht  früher  abgefertigt  wer- 
den. Auch  habe  er  ihm  gerathen,  sich  nicht  %u  beeilen,  bis  er  selbst 
im  Rathe  sein  werde.  —  Pal.  Ar  eh.  IL  407.  1. 

28.  1445.  24.  Juni.  Kuttenberg.  —  Landtagsbeschluss  von  Kutten- 
berg (Utraquisten).  —  Pal.  Ar  eh.  I.  p.  291. 

29.  1445.  22.  Juli  auf  dem  Felde  vor  Güns.  —  Kaspar  Schlick  an 
Ulrich  von  Rosenberg ;  dass  sie  in  einigen  Tagen  nach  ihrer  Ab- 
reise von  Neustadt  Güns  eingeschlossen  haben,  wo  sie  noch  lie- 
gen in  der  Hoffnung  es  bald  einzunehmen.  Es  haben  die  Ungern 
an  den  König  geschrieben,  er  möge  die  Feldzüge  aufgeben,  sie  woll- 
ten ihm  zu  Willen  sein  und  haben  eine  Zusammenkunft  (rok)  in 
einer  Woche  vom  künftigen  Sonntage  an  (1.  August)  nach  Oeden- 
burg  bestimmt;  er  hoffe,  dass  es  sowohl  hinsichtlich  des  K.  Ladislaus 
als  der  andern  Angelegenheiten  wohl  gehen  werde.  Vom  Pabste  und 
den  Venetianern  haben  sie  gute  Zeitung ,  und  Carvial  werde  näch- 
stens wieder  bei  ihnen  sein.  Er  wolle  ihm  über  die  Vorgänge  lange 
Schreiben  schicken,  doch  jetzt  könne  er  nicht  schreiben,  da  es 
sehr  heiss,  der  Wein  sehr  stark  und  die  Arbeit  gross  sei,  wie 
Paumgartner  berichten  wird.  Er  möge  dem  Schreiben  des  Kö- 
nigs gemäss  in  der  Angelegenheit  mit  den  Taborern  seine  Mühe 
anwenden,  da  sie  nicht  jetzt  sondern  erst  nach  der  Rückkehr 
werde  vorgenommen  werden  können.  Er  danke  ihm  für  die  Mühe, 
die  er  mit  dem  Herrn  v.  Plauen  zur  Zustandebringung  eines  Still- 
standes mit  Illburg  angewendet  habe,  so  wie  auch  dass  er  in  seiner 
Sache  mit  dem  von  Plauen  intervenirt  habe;  er  habe  dem  Rab- 
stein den  Auftrag  gegeben  mit  ihm  zu  reden  und  er  möge  ihn  selbst 
umständlich  über  die  Angelegenheit  des  von  Plauen  unterrichten, 
welcher  während  seiner  Lebenszeit  mit  Sachsen  nicht  wohl  stehen 
wird,  zumahl  der  junge  Plauen  sich  neuerdings  in  grosser  Un- 
gnade befinde ,  *o  dass  er  befürchtet ,  Sachsen  werde  ihm  Plauen 
nehmen.  —  Pal  Arch.  IL  p.  408.  8. 

Fontes  etc.  IL  Bd.  b 


XVIII 

wird  durch  die  früher  gepflegte  Geschichte  der  e  i  n- 


30.  1446.  30.  April.  Kuttenberg.  —  Die  Herren  des  Podebrader 
Vereines  (auf  dem  Landtage  in  Kuttenberg  versammelt)  ge- 
ben den  Herren  des  Pilsner  Kreises  die  Versicherung  dessen, 
was  sie  des  allgemeinen  Wohles  wegen  wünschen.  —  Pal.  Arch.  L 
p.  292.  19. 

31.  1446.  12.  Juni.  Pilgram.  —  Beschluss  des  grossen  Landtags  in 
Pilgram.  —  Pal.  Arch.  I.  p.  294. 

32.  1446.  Memoire,  mit  welchem  die  Herren  von  Klenowa  und  Strata 
an  K.  Friedrich  gesendet  wurden.  —  Pal.  Arch.  II.  p.  112.  2. 

33.  1446.  Instruction  der  Stände  Böhmens  auf  den  St.  Martins  Land- 
tag den  Gesandten  an  K.  Friedrich  Heinrich  von  Stras  und  Pri- 
bik  von  Klenowa  gegeben.  —  Pal.  Arch.  II.  p.  208.  1. 

34.  Verhandlungen  aller  drei  Stände  auf  dem  St.  Martins  Landtage 
über  die  Bestimmung  eines  Statthalters  im  Königreiche  Böhmen, 
den  Erzbischof  etc.  —  Pal.  Arch.  II.  p.  213.  3. 

35.  1446.  14.  Dec.  Prag.  —  Schreiben  des  St.  Martin  -  Landtages 
an  Pabst  Eugen  IV.  —  Pal.  Arch.  II.  p.  217.  4. 

36.  1447.  2.  Mai.  Pilsen.  —  Schreiben  des  Hynek  Krusina  von 
Schwamberg  an  den  St.  Stanislaus-Landtag  in  der  Angelegenheit 
des  Burian  von  Gutenstein  und  Heinrich  (von  Kolowrat?).  —  Pal. 
Arch.  II.  p.  218.  5. 

37.  1447.  20.  Sept.  Raabs?  —  Prokop  von  Rabstein  und  Georg 
Kainacher,  Gesandte  Kaiser  Friedrichs  an  die  böhmischen  Stände, 
verlangen  sicheres  Geleite  für  sich  zur  Reise  nach  Neuhaus.  — 
Pal.  Arch.  II.  p.  219.  6. 

38.  1447.  Sept.  Neuhaus.  —  Aufzeichnung  über  die  Verhandlun- 
gen der  kaiserl.  Gesandten  Prokop  von  Rabstein  und  Georg 
Kainacher  mit  den  böhmischen  Ständen.  —  Pal.  Arch.  II. 
p.  219.  7. 

39.  1447.  Sept.  Neuhaus.  —  Zweite  Gesandtschaft  der  Stände  Böh- 
mens an  den  K.  Friedrich  nach  der  Versammlung  in  Neuhaus. 
—  Pal.  Arch.  IL  p.  221.  8. 

40.  1447.  Sept.  Neuhaus.  —  Memoire  für  die  an  K.  Friedrich  ab- 
geschickten Gesandten,  was  sie  zu  dem  päbstlichen  Legaten  reden 
sollen.  —  Pal.  Arch.  II.  p.  223.  9. 

41.  1447.  7.  Octob.  Wien.  —  Antwort  K.  Friedrichs  an  die  böh- 
mischen Gesandten.  —  Pal.  Arch.  II.  p.  223.  10. 

42.  1447.  9.  Octob.  Wien.  —  K.  Friedrich  verständigt  den  Ulrich 
von  Rosenberg  von  der  den  böhmischen  Gesandten  gegebenen  Ant- 
wort. —  Pal.  Arch.  IL  p.  226.  11. 


XIX 

z  einen  Geschlechter,  Corporationen,  Communen  vor- 


43.  1447.  9.  Octob.  Krumau.  —  Ulrich  von  Rosenberg  gibt  dem 
Heinrich  von  Sobetic  Nachricht  über  die  Verhandlungen  auf  dem 
Landtage  %u  Neuhaus.  —  Pal.  Ar  eh.  IL  p.  226.  12. 

44.  1448.  17.  Jänner.  Krumau.  Ulrichs  von  Rosenberg  Antwort  an 
Kaspar  Schlick;  er  danke  ihm  für  die  ausführlichen  Neuigkeiten 
und  er  wolle  für  sein  Bestes  als  für  das  eines  guten  Freundes 
sorgen.  Er  schicke  den  Minoriten  Vincenz  und  seinen  Diener 
Paumgartner  zu  ihm,  deren  Aussagen  er  vollen  Glauben  beimessen 
möge.  —  Palacky,  Archiv.  II.  p.  422.  11. 

45.  1448.  28.  Jänner.  Wien.  Kaspar  Schlick  an  Ulrich  von  Ro- 
senberg ,  dass  K.  Friedrich  seinem  Gesandten  Paumgartner  und 
dem  Mönche  Vincen%  auf  ihre  Bothschaft  Antwort  ertheilt,  wie  er 
aus  dessen  und  des  Legaten  Schreiben  ersehen  werde.  Mit  den  Un- 
gern sei  eine  Tagfahrt  (rok)  auf  Reminiscere  bestimmt,  welche  ge- 
rade mit  jener  der  Böhmen  zusammentrifft,  sie  mögen  sie  daher 
verlegen,  wenn  sie  den  Legaten  oder  andere  Gesandtschaften  haben 
wollen.  Neues  könne  er  nichts  schreiben,  als  dass  der  Bischof 
von  Chiemsee  am  Tage  zuvor  aus  Rom  gekommen  und  er- 
zählt habe,  rücksichtlich  der  Italiener  sei  beim  Pabste  Alles  fertig, 
der  König  möge  nur  mit  Gott  reisen.  Er  wünsche ,  Ulrich  möchte 
den  Herrn  Heinrich  (seinen  Sohn)  zu  der  Reise  ausrüsten, 
auch  sei  sein  Bruder  Mathias  da  gewesen,  um  ihn  wegen  seiner 
Angelegenheit  mit  Ulburg  zum  Prager  Landtage  zu  vermögen,  doch 
könne  er  diess  wegen  des  ungrischen  Termines  nicht  thun,  er 
möge  sie  daher  zur  Besorgung  übernehmen.  —  Pal.  Arch.  II. 
p.  422.  12. 

46.  1448.  Anfang  März.  Prag.  —  Antwort  der  böhmischen  Stände 
für  die  Gesandten  K.  Friedrichs ,  gegeben  auf  dem  Landtage  zu 
Prag.  —  Pal  Arch.  II.  p.  227.  13. 

47.  1448.  3.  März.  Prag.  Oeffentliche  Erklärung  (Protestation)  der 
Stände  Böhmens  an  K.  Friedrich.  —  Pal.  Arch.  IL  p.  229.  14. 

48.  1448.  20.  Mai.  Prag.  —  Verschiedene  Nachrichten  der  von  der 
St.  Martinsversammlung  der  Stände  Böhmens  an  den  Pabst  abge- 
fertigten Gesandten,  über  die  Bestätigung  des  Erzbischofes  in  Böh- 
men. —  Pal  Arch.  II.  p.  233.  15. 

49.  1448.  2.  Juli.  Kuttenberg.  —  Die  zu  Kuttenberg  versammelten 
Stände  eröffnen  den  Pragern  ihre  Beschwerden  gegen  einige  Pra- 
ger Priester.  —  Pal.  Arch.  IL  p.  237.  17. 

50.  1448.  15.  Juli.  Prag.  —  Antwort  der  Prager  auf  die  Beschwer- 
den der  in  Kuttenberg  versammelten  Stände  (sub  utraque)  gegen 
einige  Prager  Priester.  —  Pal  Arch.  IL  p.  239.  18. 

b  * 


XX 

bereitet,  dieser   Weg  ist  auch  für  Böhmen,  Mähren 

51.  1448.  6.  Sept.  Wien*  —  Relation  über  die  Gesandtschaft  des 
Ulrich  von  Rosenberg  und  Johann  von  Swihowsky  von  dem  König- 
reiche Böhmen  an  K.  Friedrich.  —  Pal.  Ar  eh.  II.  p.  240.  19. 

52.  1448.  Sept.  Wien.  —  Gutachten  Ulrichs  von  Rosenberg,  was 
und  wie  K.  Friedrich  auf  die  böhmische  Gesandtschaft  antworten 
soll.  —  Pal.  Arch.  II.  p.  241.  20. 

53.  1448.  10.  Sept.  Wien.  —  Antwort  K.  Friedrichs  für  Ulrich  von 
Rosenberg  und  Johann  Swihowsky.  —  Pal.  Arch.  II.  p.  241.  21. 

54.  1448.  11.  Sept.  Wien.  Antwort  des  Johann  von  Karvajal  für 
die  böhmischen  Gesandten.  —  Pal.  Arch.  II.  p.  243.  22. 

55.  1448.  —  Artikel,  welche  Jarohntw  und  Kokot  im  Namen  Ulrichs 
von  Rosenberg  dem  Georg  von  Podebrad  auf  dem  Landtage  zu 
Kuttenberg  (sub  utraque)  kundmachen  sollen.  —  Pal  Arch.  II. 
p.  237.  16. 

56.  1449.  8.  Febr.  Strakonitz.  —  Originalverschreibung  des  Stra- 
konitzer  Vereines ,  wodurch  sich  einige  Herren  und  Stände  Böh- 
mens gegen  den  Podebrader  Bund  vereinigt  haben.  —  Pal.  Arch. 
II.  p.  244.  23. 

57.  1449.  19.  Febr.  Podebrad.  —  Georg  von  Podebrad  gibt  dem 
Johann  von  Duba  und  von  Kostelec  Nachricht,  warum  in  der  Ver- 
sammlung in  Pilgram  nichts  zu  Stande  kam,  von  der  Ursache  des 
Todes  Meinhards  von  Neuhaus  etc.  —  Pal.  Arch.  II.  p.  247.  24. 

58.  1449.  1.  März.  Podebrad.  —  Georg  von  Podebrad 's  öffentliche 
Erklärung  gegen  den  Strakonitzer  Herrenbund.  —  Pal.  Arch.  II. 
p.  248.  25. 

59.  1449.  10.  April.  Neuhaus.  —  Neuhauser  und  Pilgramer  Ueber- 
einkunß  —  Pal  Arch.  II.  p.  250.  26. 

60.  1449.  April,  s.  I  —  Beitrittsformel  zur  Neuhauser  und  Pilgra- 
mer Uebereinkunft.  —  Pal  Arch.  II.  p.  254.  27. 

61.  1449.  s.  d.  e.  I  —  Bericht  der  Gesandten  des  Statthalters  nach 
Brüx  zur  Verhandlung  des  Streites  zwischen  dem  Markgrafen 
von  Meissen  und  dem  Statthalter.  —  Pal  Arch.  II.  p.  255.  28. 

62.  1449.  10.  Juni.  Prag.  —  Die  in  Prag  versammelten  Stände 
Böhmens  melden  dem  K.  Friedrich  ihre  allgemeine  Versammlung, 
welche  sie  eine  Woche  nach  St.  Jacob  nach  Iglau  bestimmt  haben. 
—  Pal.  Arch.  II.  p.  257.  29. 

63.  1449.  26.  Juli.  Brunn.  —  Jan  von  Cimburg,  Hauptmann  der 
Markgrafschaft  Mähren,  entschuldigt  sich,  dass  er  wegen  des  plötz- 
lichen Ueberfalls  Raigern's  durch  Jesek  Swojanowsky  (von  Bosko- 
wic)  zum  Landtage  nach  Iglau  nicht  erscheinen  könne.  —  Pal 
Arch.  II.  p.  258.  30. 


XXI 

und  Schlesien  der  zweckmässigste ;  freilich  sind  durch 

64.  1449.  29.  Juli.  Breslau.  —  Nikiaus  von  Polensko  klagt  den 
Ständen  Böhmens  über  den  Markgrafen  Friedrich  von  Branden- 
burg, dass  er,  begünstigt  von  einigen  böhmischen  Herren ,  sich  ge- 
waltsam in  den  Besitz  der  Lausitz  gesetzt  habe.  —  Pal.  Arch.  IL 
p.  259.  32. 

65.  1449.  5.  Aug.  Krumau.  —  Heinrichs  von  Lipe'  Erklärung  an 
die  in  Iglau  versammelten  Stände  wider  Jesek  Swojanowsky  von 
Boskowic.  —  Pal.  Arch.  IL  p.  258.  31. 

66.  1449.  26.  Aug.  Iglau.  —  K.  Friedrichs  Bothschaft  an  die  in 
Iglau  versammelten  Stände  Böhmens,  durch  Prokop  von  Rabstein 
und  Heidenreich  Truchsess  verrichtet  — Pal.  Arch.  IL  p.  263.35. 

67.  (1449?)  S.  A.  D.  e.  L.  Die  Stände  Böhmens  ersuchen  den  Mark- 
grafen von  Brandenburg,  dass  er  als  Vogt  der  Lausitz  sich  zu  Nie- 
manden als  der  Krone  und  dem  gekrönten  Könige  Böhmens  halten 
möge.  —  Pal.  Arch.  IL  p.  261.  33. 

68.  (1449.)  S.  A.  D.  e.  L.  Schreiben  der  böhmischen  Herren  nach  der 
Lausitz,  dass  die  Lausitzer  zu  Niemanden  als  der  Krone  und  dem 
gekrönten  Könige  Böhmens  halten  mögen  —  Pal.  Arch.  IL  p.  262. 34. 

69.  1449.  Sept.  s.  I.  —  Böhmische  Neuigkeiten,  die  sich  daselbst  zwi- 
schen den  beiden  Partheien  vor  und  nach  dem  Iglauer  Landtage 
zugetragen  haben.  —  Pal.  Arch.  IL  p.  265.  36. 

70.  1450.  13.  März.  Prag.  —  Georgs  von  Podebrad  Credentialien 
für  seine  Gesandten  zur  Versammlung  in  Pilsen.  —  Pal.  Arch.  IL 
p.  267.  37. 

71.  1450.  15.  März.  Pilsen.  —  Calta's  Erklärung  von  Georg  von 
Podebrad  an  die  Versammlung  in  Pilsen.  —  Pal.  Arch.  IL  p.  267. 38. 

72.  1450.  10.  Apr.  Schweidnitz.  —  Der  Adel  des  Fürstenthums 
Schweidnitz  und  Jauer  bittet  die  in  Pilgram  versammelten  böhmi- 
schen Stände,  dass  sie  über  den  in  ihrem  Lande  bestellten  Frieden 
schirmende  Hand  halten  möchten.  —  Pal.  Arch.  IL  p.  269.  39. 

73.  1450.  30.  Apr.  Prag.  —  Manifest  Georgs  von  Podebrad  gegen 
die  Herren  des  Strakonitzer  Bundes.  —  Pal.  Arch.  IL  p.  270.  40. 

74.  1450.  11.  Juni.  Wildstein.  —  Brief  über  die  Wildsteiner 
lieber einkunft,  von  dem  Strakonitzer  Bunde  geschlossen.  —  Pal. 
Arch.  IL  p.  274.  41. 

75.  1450.  11.  Juni.  Wildstein.  —  Beitrittsurkunde  zum  Waffenstill- 
stände und  der  Wildsteiner  Uebereinkunft  von  der  Podebrader 
Parthei.  —  Pal.  Arch.  IL  p.  279.  42. 

76.  1450.  11.  Juni.  Wildstein.  —  Beitrittsurkunde  zum  Waffenstill- 
stände und  dem  Wildsteiner  Uebereinkommen  von  einigen  Her- 
ren der  Strakonitzer  Seite.  —  Pal  Arch.  IL  p.  280.  43. 


XXII 

die  Stürme  der  Zeit  viele  Archive  zerstört,  sehr  viele 


77.  1450.  S.  d.  e.l  —  Verzeichniss  der  Podebrader  und  Strakonitzer 
Bundesgenossen.  —  Pal.  Arch.  IL  p.  282.  45. 

78.  1450.  3.  August.  Pilgram.  —  Beschluss  der  ständischen  Ver- 
sammlung in  Pilgram  in  Bezug  des  Friedens  im  Lande,  Fest- 
setzung eines  allgemeinen  Landtages  auf  St.  Katharina  in  Prag.  — 
Pal.  Arch.  IL  p.  284.  46. 

79.  1450.  3.  August.  Pilgram.  —  Vertragsurkunde  zwischen  Georg 
von  Podebrad  und  Ulrich  von  Neuhaus  auf  St.  Margaretha  in  Pil- 
gram errichtet.  —  Pal.  Arch.  IL  p.  286.  47. 

80»  1451.  6.  Jänner.  Prag.  —  Instrument  über  den  St  Katharinen 
Landtag  in  Prag.  (25.  Nov.  1450  —  6.  Jänner  1451.)  —  Pal 
Arch.  IL  p.  287.  48. 

81.  1451.  6.  Jänner.  Prag.  —  Bekanntmachung  des  Landtages  in 
Angelegenheit  des  Friedens  und  der  Ordnung  im  Lande.  —  Pal. 
Arch.  IL  p.  294.  49. 

82.  1451.  6.  Jänner.  Prag.  —  Instruction  für  die  von  dem  St.  Ka- 
tharinen Landtage  in  Prag  an  den  K.  Friedrich  abgefertigten  Ge- 
sandten. 

(Ulrich  von  Rosenberg  mit  seinem  Sohne  Heinrich,  Ales  von 
Sternberg,  Zbynek  Zajiec  von  Hazmburg ,  Zdenek  von  Sternberg 
oberster  Burggraf,  Ulrich  oder  Johann  von  Neuhaus ,  Wenzl  von 
Michalowitz  und  von  Strakonitz,  Hasek  von  Waldstein,  Hanus 
von  Kolowrat  (aus  dem  Herrnstande). 

Johann  von  Smiric,  Jakob  von  Wresowitz,  Johann  Cabelicky 
von  Sutic ,  Sobeslaw  Mrzdk  von  Miletinek ,  Zdenek  Kostka  von 
Postupic ,  Ernest  von  Leskowec,  Benes  von  Mokrowüs  (aus  dem 
Ritterstande).  —  Pal  Arch.  IL  p.  295.  50. 

83.  1451.  23.  und  26.  März.  Neustadt.  —  Berieht  über  die  Ge- 
sandtschaft der  Stände  des  Königreichs  Böhmen  an  K.  Friedrich 
nach  Neustadt  auf  St.  Gregor.  1451.  —  Pal.  Arch.  IL  p.  301.  51. 

84.  1451.  —  Instruction  für  die  Gesandten  K  Friedrichs  an  die  in 
Beneschau  versammelten  böhmischen  Stände.  —  Pal.  Arch.  IL 
p.  303.  52. 

85.  1451.  Juni.  —  Rede  des  Aeneas  Silvius  an  die  auf  dem  Landtage 
in  Beneschau  versammelten  Stände  Böhmens.  (Eigenhändig  von 
Prokop  von  Rabstein  in's  böhmische  übersetzt.)  —  Pal.  Arch.  II. 
p.  304.  53. 

86.  1451.  —  Notel  der  böhmischen  Stände  an  die  Gesandten  K.  Frie- 
drichs 3  Stücke  betreffend  sammt  der  Antwort  darauf. 

a)  Erklärung  der  Worte:  „ein  wenig"  möchten  sie  sich  wegen  der 
Abwesenheit  K.  Ladislaus  gedulden. 


XXIII 

Geschichtsquellen  vernichtet  worden,  jedoch  dürfte  genug 


b)  Sicherstellung  für  die  Zuhaltung  der  Herausgabe  Ladislaus 
an  dem  zu  bestimmenden  Tage. 

c)  Ueber  die  in  Neustadt  nicht  erledigte  vielfach  angeregte  gegen- 
seitige Unterstützung. 

ad  a)   Der  Gebrauch  des  Hauses  Oesterreich  sei  in  diesem  Stücke 

bekannt 
ad  b)  Diese  können    und  wollen  sie  nicht  geben,  da  K.  Ladislaus 

sich  selbst  bestimmen  wird. 
ad  c)  Desswegen  wäre  ihnen  nichts  befohlen  worden  und  sie  wüssten 

nichts  davon.  —  Pal.  Arch.  IL  p.  307.  54. 

87.  1451.  —  Antwort  der  böhmischen  Stände  auf  die  Bothschaft  K. 
Friedrichs  in  Beneschau.  —  Pal.  Arch.  IL  p.  308.  55. 

88.  1452.  27.  Apr.  Prag.  —  Vertrags-  Urkunde  über  die  Wahl 
Georgs  von  Podebrad  zum  Landesverweser  (Regenten)  in  Böhmen 
und  12  ihm  beizugebenden  Räthe.  —  Pal.  Arch.  IL  p.  309.  56. 

89.  1452.  15.  Aug.  Prag.  —  Georg  von  Podebrad,  Verweser  des 
Königreichs  Böhmen  schreibt  dem  Herzoge  Albrecht  und  Ludwig 
von  Baiern ,  dass  sich  noch  Niemand  bei  ihm  wider  sie  beschwert 
habe.  —  Pal.  Arch.  I.  p.  323.  5. 

90.  1453.  30.  Juni.  Prag.  —  Georg  von  Podebrad  an  Herzog  Al- 
brecht von  Baiern,  dass  er  seinen  Leuten  nicht  gestatten  möge, 
wider  jene  des  Peter  Zmrzlik  Gewalt  zu  üben,  da  er  von  die- 
sem Vollmacht  habe  zu  billigem  Ausgleiche.  —  Pal.  Arch.  I. 
p.  324.  6. 

91.  1453.  6.  Aug.  Risenberg.  —  Racek  von  Janovic  und  auf  Ri- 
senberg  klagt  der  Herzogin  Anna  von  Baiern  über  die  Ritter  Noth- 
haft  und  Sattelbogner ,  die  ihm  Schäden  zugefügt  haben.  —  Pal. 
Arch.  I.  p.  324.  8. 

92.  1453.  16.  Sept.  Prag.  —  Georg  von  Podebrad  an  Herzog  Al- 
brecht von  Baiern,  dass  er  den  Peter  Zmrzlik  beschicken  wolle 
wegen  des  von  Saltpurger  (Sattelbogener  von  Lichtenek)  gemach- 
ten Antrages  zur  Zusammenkunft  am  geeigneten  Orte  zur  Aus- 
gleichung ihres  Streites  (da  ihm  gerade  jetzt,  wo  man  sich 
zum  Empfange  und  Krönung  des  Königs  rüstet,  an  der  Erhal- 
tung des  Friedens  mit  ihm  sehr  gelegen  ist).  —  Pal.  Arch.  I. 
p.  324.  7. 

93»  1454.  26.  October.  Prag.  —  K.  Ladislaus  quittirt  dem  Georg 
von  Kunstat  und  Podebrad ,  seinem  Regenten  und  Hofmei- 
ster über  die  richtig  gelegten  Rechnungen.  —  Pal.  Arch.  L 
p.  297. 


XXIV 


übrig  geblieben  sein  um  mehr  als  einen  Forscher  sein 
lebenlang  zu  beschäftigen*). 


Vor  allem  wichtig  wäre  eine  vollständige  Kenntniss  der  Stellung 
und  Wirksamkeit  des  so  bedeutenden  und  (auf  eine  Partei)  ein- 
flussreichen Herrn  Ulrich  von  Rosenberg,  seine  Briefe  und 
Berichte  wären,  wie  die  der  Herren  von  Neuhaus  äusserst  förder- 
lich; sollten  nicht  deren  viel  mehr  existiren  als  bekannt  wurden? 
Vor  Kurzem  erhielt  ich  aus  Privathand  eine  gleichzeitige  Copie 
(Uebersetzung?)  eines  Schreibens  von  Ulrich  von  N euhaus 
an   die  österreichischen  Räthe   K.   Friedrichs    (siehe    Sitzungs- 
berichte 1849,  Decemberheft),  das  auf  Georg  Podebrads  Charac- 
ter  eine  Beschuldigung  wälzt,  deren  Grund  oder  Ungrund  noch  zu 
ermitteln  ist. 
*)  Aus  dem  Stadtarchive  von  Znaim  wurde  mir  der  Inhalt  eines 
wichtigen  Codex  Msc.  theils  auszugsweise,  theils  in  vollständigen 
Abschriften  mitgetheilt,  der  über  die  Verhältnisse  Znaims  unter 
K.  Ladislaus  P.  und  Georg  Podebrad   nicht  unbedeutende  Auf- 
schlüsse gibt,  wie  man  aus  einigen  hier  angeschlossenen  Stücken 
ersehen  kann. 
1»   1453.    14.  November.    (Mittwoch  nach  Martini.)    Prag.  —  K. 
Ladislaus  befiehlt  seinem  Pfleger  zu  Znaim,   Oswald  Ludmans- 
dorfer  p  zu  sorgen ,  dass  die  Bürger  von  Znaim  und  ihre  Leute 
und  des  Abbtes  von  Solau  zu  Konitz ,  der  Aebtissin  zu  St.  Clara 
und  des  Probstes  zu  St.  Poltenberg  Leute  bezüglich  der  Juden- 
schuld verhalten  werden  (rücksichtlich  der  Hauptsumme  und  des 
Gesuchs  der  Interessen)  wie  der  mähr.  Unterkämmerer  Benesch 
von  Bozkowicz  und  einige  Bürger  von  Znaim  verabredet  haben 
und  seine  des  Königs  Briefe  innhalten.  —  Com.  d.  r.  referente 
Sigism.  Eytzinger.  —  Znaimer  Stadtarchiv,  Cod.  5.  p.  5. 
2.   1455,  25.  April.  —  Wir  Lasslaw  von  gots  gnaden  zu  Hungern 
zu  Behem  etc.   kunig  herczog  zu  Osterreich  und  Markgraff  zu 
Merhern  etc.    Embieten    dem  edeln  unserm  liben  getreuen    Ul- 
reichen  Eyczinger  von  Eyczingen  unserem  rate  unser  gnad  und 
alles  gut.  Als  wir  dir  vormalen  geschriben  haben  das  vns  vnser 
burger  gemainchlich  zu  Znoym  habent  anbringen  lassen  wie  du 
in  auf  iren  vnd  derselben  unser  stat  Znoym  grünten  ingriff  tust 
und  dich  ains  eysenerczl  darauf  underwunden  hobst  das  in  wi- 
der in  priuilegia  und  gerechticheit  die  si  von  unseren  vorvodern 
kunigen  zu  Beheim  und  markgraffen  zu  Merhern  und  die  wir 
in  bestet  haben,  von  dir  beschech  und  dir  darauf  empholhen  das- 
selb  eysenarczi  den  bemeldten  unseren  bürgeren  an  all  irrung 


XXV 


In  Mähr en,  welches  überhaupt  für  seine  Ge- 
schichte ein  regeres  Interesse  zu  haben  scheint  als 


und  hindernuss  volgen  zulassen,  maynest  du  aber  gerechükeii 
darzu  zuhaben  uns  des  underrichtest  damit  wir  nach  ainem 
pilleichen  verrer  darin  westen  zuschaffen,  solh  underrichtung 
du  uns  aber  nicht  getan  hast  Nu  habent  die  bemelten  unser 
burger  yecz  aber  mit  weysung  irer  gerechticheit ,  her  zu  uns 
geschikht  ir  anweit  und  uns  angerufft  sy  dabey  zuhalten  und  be- 
leiben lassen.  Also  emphelhen  wir  dir  aber  ernstlich  und  wollen 
das  du  den  bemelten  unsern  bürgeren  in  dem  vorgemelten  eysen- 
erczt  auf  solh  jr  priuilegia  und  gerechtikeit  dheinerley  irrung 
noch  zugriff  tust  und  si  das  berublich  hanndeln  lassest,  hietstu 
aber  darin  icht  widerred,  das  du  dann  von  heut  über  virczehen  tag 
her  für  uns  körnest  oder  deinen  anwalt  mit  gewalt  schikhest  da  die 
von  Znoym  oder  ir  anwalt  auch  sein  schollen ,  so  wellen  wir  die 
Sachen  hören  oder  schaffen  zehoren  und  dann  nach  einem  pil- 
leichen durin  hanndeln ,  körnest  du  aber  nicht  noch  nymant  von 
deinen  wegen  mit  gewalt  so  wellen  wir  demnach  in  den  suchen 
hanndeln  als  sich  geburen  wirdt.  Geben  zu  Wien  an  sand  Marcus 
tag  anno  domini  etc.  quinquagesimoquinto  unser  rieh  des  hungri- 
schen  etc.  im  funfzehenden  und  des  b ehemischen  im  anderen.  — 
Znaymer  Stadtarchiv ,  Cod.  chart.  Nro.  5.  pag.  24. 
3.  1455.  30.  April.  —  Allerdur chlewchtig  ister  kunig  vnd  vnser 
gnedigister  lieber  herr,  vnsern  vndertenigen  willigen  dinst  mit  die- 
mütiger  gehorsamchat  allezeit  bevor.  Als  vns  ewer  k.  g.  schreibt 
zewissen ,  was  vns  wissenleich  sey  von  dem  gesloz  Jewsspicz  etc. 
das  haben  wir  diemütichleich  vernomen,  gerüch  ewer  k.  g.  wissen 
als  lang  vnd  wir  mügen  gedenkhen  so  ist  das  gesloz  nicht  alein 
ainem  land  sunder  mer  landen  gemainchlich  allezeit  schadafft 
gewesen,  also  das  vor  jören  darvmb  czwen  von  Jewsspitz  her 
Heinreich  vnd  her  Peter  sint  zu  ewrs  vorvodern  wirdiger  gedecht- 
nuss  markgraffes  vnd  herren  Jostes  czeit  zu  Brunn  enthawbt  wor- 
den demnach  Hessen  ir  nochkomling  von  sollichem  schaden  nicht 
vncz  das  vnser  gnedigister  lieber  herr  ewer  k.  g.  seliger  vater 
kunig  Albrecht  groswirdiger  gedechtnuss  das  mit  rechtem  ritter- 
lichem sturem  angewunnen  herren  Zesem  von  Jewsspicz  vnd  zerüt- 
tet  vnd  verödet  das  stetel  vnd  das  haws  darnach  beseezet  das  her 
Jan  der  Dürtewffel  mit  gewalt  in  den  chriegen  mit  hilff  eczlicher 
von  Beheim  vnd  von  Merhern  vnd  tet  aber  mitsampt  herren  Boczko 
davon  grossen  schaden  vncz  das  das  cham  nach  irem  abgang  in 
des  herren  Zaygimacz  hent  vnd  geschahen  aber  scheden  davon  da 


XXVI 

jedes  andere  Kronland,   wurde  dieser  Weg  des  Auf- 
suchens  der  Quellen  und  vorläufiger  Zusammenstel- 

wolt  aber  der  benant  vnser  gnedigister  herr  ewer  k.  g.  vater  dafir 
cziehen.  Also  demnach  ward  geteidingt  darvnder  das  jm  der  yczbe- 
melt  ewer  k.  g.  vater  darvmb  gab  sechczehenhundert  oder  czwelf- 
hundert  schokg,  dar  zu  wir  von  Znoymjn  die  summa  haben  geben 
sexhundert  schokg  vnd  zu  abprechen  vnd  vernichten  stund  vns  wol 
sechczig  schokg  darzu  halffen  her  Jann  von  Vetaw  vnd  her  Oswalt 
Eyczinger  mit  iren  lewien  vnd  als  vns  wol  bedunkht  vnd  da  gehört 
haben  das  sich  her  Zaygimacz  da  für  sich  vnd  für  all  ander  von 
Jewsspicz  sein  nachkomen  hat  verschriben  das  si  das  benant  Jews- 
spicz  zu  wer  nicht  mer  schollen  pawen  vnd  der  brieffleyt  villeicht 
in  der  kunigleicher  vnd  furstenleicher  behaltnuss  zu  Wienn  dar- 
vmb gnedegister  kunig  vnd  vnser  lieber  herr  wir  pitten  ewer  k.  g. 
mit  diemütigen  gepet,  das  ewer  k.  g.  well  gnedigchlich  bedenkhen 
die  verderblich  schaden  die  von  dem  gesloz  geschechen  sint  vnd 
hinfür  ist  zu  sorgen  geschehen  möchten  vnd  well  gnedigkleich  vn- 
derkomen  das  das  nicht  beseczt  noch  gepaut  werd  wenn  als  wir 
vernemen  das  es  gar  wenig  gült  hat  Darvmb  wellen  wir  vmb  ewer 
k.  g.  person  hail  vnd  lang  leben  got  den  herren  andechtichleich 
pitten  vnd  mit  gehorsamen  dinsten  willichlich  gern  verdienen. 
Geben  an  sant  Philipps  vnd  Jacobs  abent  anno  domini  etc.  lv°.  — 
Znaymer  Stadtarchiv  Cod.  Chart.  Nro.  5.  p.  25.  2. 
4*  1455.  21.  Mai.  Wien.  (Mittw.  nach  Ascen.  LV<>.)  —  K.  Ladislaus 
schreibt  Ulrichen ,  Oswald  und  Stephan  den  Eyczingern ,  die  des 
Eisenaerzts  wegen  an  ihn  eine  Bothschaft  gesandt  hatten ,  dass  sie 
den  Bau  bis  zur  Austragung  der  Sache  durch  die  mährischen  Her- 
ren unterlassen  sollen ,  da  er  die  Freiheit  der  Znaymer  nicht  bre- 
chen, aber  auch  wider  die  ihnen,  Eitzingern,  gethane  Gnade  nicht 
thun  will.  —  (Znaymer  Stadtarchiv.  Cod.  eh.  Nr.  5.  S.  28.)  ^ 

5.  1455.  21.  Mai.  Wien.  (Mittw.  nach  Ascen.  LV<>.)  —  K.  Ladislaus 
befiehlt  dem  Ludmansdorffer ,  mit  den  Bürgern  zu  Znaym  keine 
Neuerung  und  Unwillen  wegen  des  Eisenaerzts  bei  Znaym  anzu- 
fangen ,  da  er  wegen  der  Edlen  Ulrich  Eyczinger  und  seiner  Brü- 
der seiner  lieben  getreuen  und  denen  von  Znaym  den  mährischen 
Herren  diese  Sache  zu  untersuchen  und  nachBecht  zu  entscheiden 
befohlen  hat.  —  (Znaymer  Stadtarchiv.  Cod.  eh.  5.  S.  28.) 

6.  1455.  14.  Juni.  Wien.  (Samstag  vor  St.  Veit.  LV<>.)  K.  Ladislaus 
von  Ungern  und  B.  etc.  befiehlt  den  Edlen  seinen  lieben  getreuen 
Jan  von  Czinburkh  und  von  Tobetschaw  seinem  Hauptmann  und 
anderen  jetzt  auf  dem  Landtag  zu  Brunn  versammelten  Herrn 


XXVII 


lung  der  darüber  gesammelten  Notizen  auch  wirklich 
eingeschlagen.  Der  Herausgeber  des  „Codex  diploma- 


Rittern  und  Knechten  in  Mähren  in  der  Streitsache  zwischen  Ul- 
rich Eyczinger  von  Eyczing  und  denen  von  Znaym,  wegen  des  Ei- 
senaerzts  auf  gegenwärtiger  Versammlung  beide  Theile  vorzuladen 
'persönlich  oder  durch  Bevollmächtigte,  sie  zu  verhören  und  gütlich 
zu  vergleichen  zu  versuchen ,  wenn  aber  diess  nicht  möglich  wäre, 
ihm  schriftlichen  Bericht  zu  erstatten.  —  (Znaymer  Stadtarchiv. 
Cod.  eh.  Nr.  5.  S.  29.) 
7.  1456.  23.  Februar.  Ofen.  —  K.  Ladislaus  befiehlt  denen  von 
Poherlicz  (Bürgermeister  Rath  und  Gemeinde),  nachdem  ihnen 
schon  früher  befohlen  war,  seinem  Rathe  dem  Edlen  Jan  Zaigimacz 
gehorsam  und  gewärtig  zu  sein,  was  sie  nicht gethan  haben,  wie- 
derholt dieses  zu  thun ,  mit  dem  Beifügen ,  dass  er  für  den  Fall 
weiteren  Ungehorsams  demselben  erlaubt  habe,  sie  dazu  zu 
zwingen. 

Ad  relationem  Sdenko  de  Sternberg  burggr.  präg. 
(Die  Znaimer  vidimiren  diesen  papierenen  Brief  am  30.  April 
1456.)  —  Znaimer  Stadtarchiv.  Cod.  Nr.  5.  p.  51  (1). 
S.  1457.  7.  May.  Ofen.  —  K.  Ladislaus  schreibt  an  die  von 
Znaim,  dass  er  den  Streit  zwischen  Przibislaw ,  Abbt  zu  Brück, 
und  ihnen  zur  Entscheidung  dem  Olmützer  Bischöfe  Bohuss ,  dem 
Landeshauptmann  Johann  von  Czinburk  und  den  ihnen  zugeord- 
neten Räthen  übertragen  und  beide  Theile  zum  Gehorsam  gegen 
deren  Ausspruch  angewiesen  habe,  was,  wie  er  hört,  bisher  nicht 
geschah;  er  befiehlt  ihnen  also  ernstlich,  diesem  Spruche  ohne  wei- 
tere Appellation  zu  gehorchen.  (Lateinisch.)  Znaimer  Stadtarchiv. 
Cod.  Nr.  5.  p.  63  (1). 
9.  1458.  5.  März.  —  Den  erwirdigen  grozmöchtigen  edeln  vnd 
weisen  prelaten  hawbtmann  herren  rittern  burgermeistern  vnd 
gemaynen  der  markgraffschafft  zuMerhern  vnsern  lieben  frundten. 
Erwirdigen  grozmöchtigen  edeln  vnd  weisen  liben  frundt,  wie 
den  andern  tag  des  gegenwurtigen  maneds  des  Merczen  beyeinan- 
der  sein  gewesen  in  der  stat  zu  Prag  vnd  vbeten  die  handlung  ze 
erwellen  vns  ein  kvnig  von  der  schikung  Gotes  also  hat  vns  allen 
gevallen  neben  den  freywesen  vnd  rechten  des  vnsers  kunigreiches 
aymuetichlich  mithellund  mit  freyem  willen  den  kunig  ze  erwellen 
den  grossmöchtigen  herren  Jörgen  die  czeit  gubernator  vnd  nu 
durchlewchtigisten  fursten  vnd  vnsern  gnedigisten  kunig ,  den  wir 
mit  seligem  für  sehen  vnd  aynmutigem  frid  haben  erweit,  vnd  ny- 
mans  misshelund  wqs,    durch  seiner  edeln  durchwachticheit  (sie), 


XXVIII 

Heus  Mo  rauhte  Anton  Boczek  machte  zu  diesem 
Zwecke   mehrere  Jahre    hindurch  umfassende  For- 


höchster  Weisheit  vnd  vberhöchster  tugent  rechtichlich  vnd  selicJr 
lich  herschunden  Goi  gebund  getrawen  vnd  in  nach  inhaltung  der 
grossem  gewonheit  vnd  des  kunigreichs  sitten  czirlicheit  in  einer 
kurczen  czeit  wellen  lassen  krönen ,  wellen  ew  das  offenwaren  zu 
ewern  frewden  vnd  trostung  vnd  als  jr  mit  vns  von  dem  tod  seliger 
gedechtnuss  des  hochgelobten  kunigs  Ladisslaw  seit  betrübt  gewesen 
also  von  der  betrübter  vnd  seliger  erwellung  ew  frewen  scholt,  vnd 
den  falschen  mären  ob  eczlich  zu  ew  choment  das  wir  als  betwun- 
gen  durch  farchl  oder  vnderrukt  die  erwellung  sey  geschehen  mit 
nichte  gelawbt  sunder  bestet  in  einer  worer  vnd  steter  trew  neben 
im,  den  durchlewchten  kunig  vnd  der  krön  als  ir  gewont  habt  vnd 
das  wirt  jr  tun  von  ewern  tugenten  als  wir  hoffen  wenn  derselbig 
durchlewchter  kunig  ewer  trew  vnd  tugenten  in  sollichem  gnedich- 
lich  vnd  mit  grossem  gunst  wider  wegen  wirt  Geben  %u  Frag  des 
fünften  tags  des  Merczen  anno  domini  etc.  lviij°. 

Johannes  von  Rosenberg  hawbtmann  in  der  Slesia,  Sdenko  von 
Sternberg  purkgraff  zu  Prag,  Heinrich  von  derLeippen  marschalkh 
des  kunigreiches  Heinreich  von  Michelsperg  camrer  des  kunigrei- 
ches  Sbinko  von  Hasenburkh  richter  des  kunigreiches  Johannes 
von  Coldicz  Borsso  von  Risenburkh  Heinreich  von  der  Duba  Jo- 
hannes von  Hasenburkh  richter  des  kuniglichs  hoffes  Heinreich 
von  Straze  Wilhalm  von  Risenburkh  Heinreich  von  Plawen,  Jo- 
hannes vnd  Bohuslaw  von  Swanberg  Bohuslaw  von  Zeeberg  Jo- 
hannes von  Cunstat  Otto  von  Bergaw  Heinreich  vnd  Johannes  von 
Colowrat  Dietreich  von  (sie)  Genczo  von  Jancwicz  Leb  von  Rasen- 
tal Wilhalm  vonYlburkh  Johannes  von  Wartenberg  Jaroslaw  Plichta 
Zaran  (sie)  Burijan  von  Gutenstein  Procopp  von  Rabstain  Johan- 
nes von  Camenahora  munsmaister  Sdenko  von  Postupicz  Sobislaw 
von  Pardowicz  Burjan  von  der  Lippa  Arnost  von  Lesskowicz  Jo- 
hannes von  Malowicz  Jacob  von  Brzesowicz  Beness  von  Makobus 
(sie)  Wenczl  von  Woleczaw  vndercamrer  des  kunigreiches  Johan- 
nes von  Bechinn  Ogerus  von  Ocziedielicz  Sbinko  von  Sobiessin 
burgermaister  zu  Prag  vnd  die  andern  herren  edeln  vnd  gemai- 
nen des  kunigreiches  zu  Beheim.  —  Znaimer  Stadtarchiv.  Cod. 
msc.  chart  Nr.  5.  p.  83. 
10.  1458.  9.  April.  —  Die  Fürlegung  der  herren  ze  Merhern ,  Quasi- 
modo  geniti  1458.  —  Zum  ersten  all  in  der  gemayn,  die  da  habent 
gewonheit  ze  enphahen  den  leichnam  Gots  vnder  ainer  gestalt  es 
sein  prelaten  herren  landlewt  stet  markht  dorffer  arm  oder  reich 


XXIX 


schungen  im  Lande ,  und  fand  in  so  manchen  Ar- 
chiven der  Schlösser  und  Städte   reichlichen  Stoff; 


allerlay  Standes  lewt  die  seil  sein  gnad  versargen  vnd  das  versi- 
chern, neben  der  natdurfft  geruch,  als  von  alter  gewesen  ist,  schol- 
len Got  dem  herren  dienen ,  das  si  dabey  behalten  wurden  vnd  das 
si  von  dem  nicht  gedrungen  wurden  in  cheinerley  weys  also  auch, 
wellich  gewonheit  haben  den  leichnam  Gots  vnd  das  plut  Gots  vnder 
beiderley  g estalt  %e  nemen,  das  si  dabey  behalten  wurden  vnd  von 
dem  nicht  gedrungen  wurden. 

Item  prelaten  herren  ritterschafft  landlewt  vnd  stet  sprechen,  das 
sew  bedunkht  das  die  verwilligung  zu  kunigs  gnad  von  den  behe- 
mischen  herren  ritterschafft  vnd  von  steten  sint  si  darin  verkurezt, 
wenn  sew  bedunkht,  das  zu  erwellung  eins  kunigs  gnad  mit  den 
herren  %e  Beheim ,  neben  allen  freybesen  vnd  keiserlicher  Verlei- 
hung vnd  kunichleicher  habent  recht,  als  herren  ritterschafft  vnd 
frey  lewt,  als  aber  dieselben  freybrieff  die  yec%  bey  der  erwellung 
der  k.  g.  zu  Prag  sint  gelesen  war  den  vnd  auf Karelstein  ligen  an- 
zuweisen, sein  g.  vmb  das  pitten  das  sein  gnad  das  geruch  ze  pewo- 
ren,  das  in  das  gepessert  wurd ,  daz  zu  zukhumfftigen  czeiten  also 
geschikht  wurd  vnd  versargt,  das  in  das  vnd  iren  nachkomen  nicht 
mer  beschech. 

Item  das  sein  gnad  in  ir  frey  die  si  habent  von  kunigen  mark- 
graffen  vnd  herren  des  lands  besteten  vnd  sew  bey  iren  rechten  be- 
halten vnd  peleiben  geruch  vnd  des  geleichen  alle  inwoner  des  lan- 
des  geistlich  und  weltlich. 

Item  als  hochwirdiger  gedechtnutz  mit  kunig  Lasslawem  irem 
gnedigen  herren  offt  vnd  als  auf  hundert  mal  ist  geredt  vnd  begert 
das  sein  gnad  geruhet  zu  den  zutun  das  die  brieff,  die  von  dem 
Spillenberg  gen  Osterreich  sint  genomen  warden ,  widerchert  wur- 
den, also  pitten  si  auch  sein  gnad,  das  sein  gnad  zu  dem  werchlich 
tun  geruch  das  die  brieff  dem  land  widerchert  wurden. 

Item  was  das  land  berührt,  das  sein  gnad  das  geruch  zu  tun  mit 
rat  der  herren  vnd  landleiht  des  lands.  Item  ob  ymancz  inhielt  des 
markgraffes  cammer ,  oder  selgeret  das  zu  seiner  cammer  gehört, 
vnd  hat  nicht  verschreibung  vnd  recht  darzu ,  das  sol  sein  gnad 
tun  vnd  zu  seiner  cammer  vnd  zu  sein  henten  zubringen  geruch, 
das  in  dem  land  sein  gnad  hiet  auf  eezweder  zu  ordnen  vnd  zu 
rechtnen. 

Item  das  sein  gnad  geruch  in  das  land  ze  chomen  zu  fugsamer 
czeit,  so  wir  sein  gnad  schollen  zu  einem  markgraffen  aufnemen. — 
Znaimer  Stadtarchiv.  Cod.  msc.  chart.  Nr.  5.  p.  84. 


XXX 

er  berichtete  von  Zeit  zu  Zeit  Hier  die  Resultate  sei- 
ner Forschungsreisen  an  den  mährisch  ständischen 


11.  1458.  10.  April.  —  Von  Gotes  genaden  Albrecht  erczherczog  vnd 
Sigmund  herczog  ze  Osterreich.  —  Ersamen  weisen  getrewen  lie- 
ben. Als  wir  euch  geschrieben  haben  %e  Brunn  bey  einander  zu 
harren  auffvnser  potschafft  vnd  ir  nu  euch  desselben  gewillig  habt, 
verneinet  ir  was  in  welher  masse  wir  hie  pey  den  vier  standen  der 
marcgrafschaft  %e  Merhern  dar  ynn  ir  auch  begriffen  seit  schrei- 
ben über  das  auf  gancz  getrawen  so  wir  %w  euch  vnd  ewern 
freundten  den  steten  in  sunderheyt  haben  nachdem  vnd  wir  ewr  ge- 
trew  willicheit  gancze  maynung  vnd  begir  so  ir  zw  vns  traget  mer- 
khen  wolten  wir  dennoch  nicht  lassen  euch  vnsere  begerung  vnd 
gnadigen  willen  sunder  derpey  zuuarkunden  vnd  begeren  an  euch 
die  stet  mit  allen  vleis  das  ir  nicht  noch  der  bemischen  wegerung 
euch  zwsaget  noch  verfuren  lasset  angesehen  das  selbig  nicht  red- 
leich  begerung  sein  so  seyt  ir  des  auch  nicht  schuldig  denn  wir 
%waifeln  nicht  ir  als  frum  getrewe  lantlewt  vnd  inwonner  der  mar g- 
krafschaft  ze  Marheren  wisset  wal  durch  erinnerung  ewr  er  vordem 
wie  sich  weillend  kaiser  Karle  von  Behem  auch  andere  seine  er- 
ben vmb  das  kunigreich  zu  Behem  myt  Mehern  vnd  andere  zuge- 
horunden  landen  an  einer  vnd  vnserer  vordem  fürsten  des  haws 
Osterreich  mit  dem  furstentung  Osterreich  auf  die  anderen  seilten 
gegen  einander  verschriben  haben  welhes  ee  ledig  burd  das  dasselb 
dem  anderen  tail  an  irrung  schal  haym  geuallen.  So  mug  ir  auch 
wissen  wie  nachmals  weillend  keiser  Sigmund  kunig  %e  Hungern 
vnd  ze  Behem  etc.  weillend  vnserm  lieben  herren  vnd  vettern  ku- 
nig Albrechten  lobleicher  gedachtnyss  die  egemelten  markgrafschafft 
Marhern  %u  hairatgutt  zw  ewigem  erb  zu  dem  furstenthumb  Oster- 
reich gegeben  hat  aws  dem  allen  ir  wol  merchl  vnd  vorsteet  das  so- 
licher  anual  an  vns  erbleich  komen  ist,  dem  wir  auch  nochgenn 
wellen  den  zu  vnseren  hannden  zu  bringen,  dauonwir  euch  ernst- 
leich  ermonen  das  ir  auf  selich  redleich  vrsach  vnd  vnser  gerech- 
tigkeit  vns  gewartet  vnd  suest  nymands  anders  vnd  an  Mantag 
nach  des  heiligen  Crewcztag  erfindung  schirest  ewrer  potschafft  zu 
vns  her  schik  t  myt  den  wir  alsdann  eygentleich  vor  den  vnd  allen 
sachen  werden  wellen  in  der  masse  das  ir  ganczen  trost  von  vns 
haben  auch  euch  des  czu  vns  für  sich  vorlassen  schöllet.  Ob  euch 
aber  vnfugsam  wurd  sellich  ewer  potschafft  als  vorsteet  herzusen- 
den des  wir  vns  des  nicht  verseen  so  wil  vns  geuallen  das  ir  euch 
dornach  wenn  es  euch  fugleich  bedunhkt  eins  tags  gen  Brunn  von 
gemeiner  landschafft  mit  einander  veraynet  vnd  vns  den  zeit- 


XXXI 

Landesausschuss.    Leider  liegen  bis  fetzt  diese  Be- 
richte Boczeks  noch  ungedruckt  im  Archive  (Y). 


leichen  vorkundet,  so  wellen  wir  vnser  merkleich  potschafft  dahin 
zu  euch  fertigen  in  der  masse  als  vns  gemelt  ist  Wir  hitten  auch 
dye  vnseren  gar  trefflich  ycz  gern  %w  euch  gesannd  so  warden  wir 
daran  verhindert  durch  mer  dann  ayn  mer gleiche  vrsach ,  dorzw 
sein  die  treflichesten  vnsrer  raat  yec%  %w  Newenstatt  pey  vnserm 
herren  dem  kaiser  die  wir  %e  seiher  potschafft  Metten  gebrauchen 
mugen.  Ewer  verschrybne  antbartt  pei  dem  poten.  Geben  ze  Wienn 
am  Mantag  noch  Quasimodogeniti  anno  domini  etc.  Iviijo. 

Den  ersamen  weisen  vnseren  getrewen  lieben  dem  burgermei- 
ster  rat  vnd  gemein  %u  Brunn  vnd  allen  anderen  der  stet  in  Mäh- 
ren sentboten  die  yecz  daselbs  %u  Brunn  pey  einander  sein.  — - 
Znaimer  Stadt-Archiv.  Cod.  Msc.  chart.  Nr.  5.  p.  87. 

12.  1458.  12.  April.  —  De  Brunna  ad  Znaymam  1458.  —  Vnseren 
frewntleichen  dienst  %uuar.  Erber  weisen  besunder  lieben  frewndt. 
Als  dann  ewer  erbercheit  vnd  di  anderen  von  steten  am  naxten  pey 
vns  wczwnd  mit  vns  daran  peliben  sein,  der  hochgeparnen  vnd 
herren  herren  Albrechtes  erczherczogen  vnd  herren  Sigmunden 
herzogen  zw  Osterreich  potschafft  so  die  herchumme  heren  vnd  ver- 
nemen  sotten  vnd  dann  ewrer  erbercheit  die  vorchundigen,  also 
wellz  wissen  das  ire  furstleiche  gnaden  als  hewt  vns  zugeschiht 
haben,  zwen  brieff  derselben  abschrifft  ewrer  erbercheit  wir  hiemit 
zwsenden  vnd  des  geleichen  den  von  Olomucz  zwgeschicht  haben 
was  darinnen  irr  willen  zwtwn  wirt  sein  wellen  wir  ewch  so  ir  ant- 
wurdt  vns  einchumbi  halten  vnuerporgen.  Denn  von  wegen  des  ku- 
nigs  von  Behem  etc.  lassen  wir  erbercheitht  (sie)  wissen  das  vns 
vnser  elderen  auch  die  gemein  pei  vns  eintrechtigleich  nicht  czimbt 
so  die  fürsten  von  Osterreich  vnd  der  her  von  Maxen  (sie)  zu  di- 
sem  land  fordrung  thun  vnd  darzw  rechticheitt  vermeinnen  zu  ha- 
ben in  seihe  wegen  zugeen ,  das  wir  vns  demselben  von  Beheim  zw 
sagen  solten,  vnd  zweifeln  nicht  daran  ir  seit  des  willig.  Datum  f. 
iiij  ante  Tiburcii  anno  etc.  Iviij.  —  Burgermeister  vnd  raat  der 
stat  Brunn.  —  Znaimer  Stadt- Arch.  C.  Ms.  chart.  Nr.  5.  p.  86  (2). 

13.  1458.  13.  April  —  Die  furlegung  herren  bischoffs  vnd  der  stet 
in  merhern  Quasimodo  geniti  1458.  —  Zum  ersten  das  mit  etc.  ku- 
nigs  gnad  geredt  wurd  vnd  an  seiner  gnad  begert  vnd  geraten  das 
sich  sein  gnad  mit  der  gemayn  vnd  römischer  kyrehen  veraynet. 

Item  das  mit  etc.  kunigs  gnad  geredt  wurd,  das  er  geruhet  sein 
stet  markht  vnd  ander  inwoner  des  lands  in  Merhern,  die  da  en- 
phahen  Gots  leichnam  vnder  ainer  gestalt,  neben  der  Ordnung  der 


xxxn 

Möchten  dieselben ,  wie  schon  mehrmals   Hoff- 
nung  gemacht  wurde,   doch   bald  veröffentlicht 


römischen  kyrchen,  in  den  gnedichlich  %u  behalten,  vnd  sew  in 
cheinerlei  weys,  noch  in  cheiner  erdachter  sach  von  dem  dringen 
laz  sunder  sew  in  dem  weren  gnedichlich,  als  das  seiner  gnad  vor- 
uadern  habent  getan. 

Item  die  priester  dic%  teiles,  das  die  in  die  stet  oder  in  die 
markt  nicht  geruffit  wurden  oder  in  ander  der  kyrchen  sach  an  iren 
willen,  vnd  das  darvmb  das  davon  c%witrecht  oder  krieg  nicht 
enstunden. 

Item  das  den  priesteren  die  da  geben  den  leichnam  vnd  das 
plut  Gots  vnder  beider  gestalt  nicht  geben  wurden  geistlich  phrund 
oder  pharr  in  den  steten  oder  alswo  da  man  nympt  den  leichnam 
Gots  nurt  vnder  ainer  gestalt  in  der  Ordnung  der  römischen  kyrchen. 
Item  das  si  sich  nicht  sec%eten  oder  in  hewser  kawffeten  die  da 
nemen  vnder  beider  gestalt  den  leichnam  vnd  das  plut  Gots  in  den 
steten  vnd  markhten  oder  alswo  da  man  nympt  den  leichnam  Gots 
vnder  ainer  gestalt.  Es  wer  dann  das  si  sich  in  sollichem  nemen 
vnd  in  andern  geistlichen  Ordnungen  geleichen  wollen  vnd  mit  in 
der  gehorsam  der  romischen  kyrchen  sten. 

Item  das  die  da  vnder  ainer  gestalt  nemen  neben  der  romischen 
kyrchen  vnd  wolt  ymancz  auf  den  anderen  teil  greiffen  von  des 
stukes  der  nemung  vnder  beider  gestalt  wegen  das  si  nicht  genöt 
wurden  in  %u  helffen  wider  die  römisch  kyrchen  vnd  also  kurc%lich 
beslossen  da  si  in  allen  geistlichen  Ordnungen  also  behalten  wurden 
als  bey  andern  markgraffen  vnd  herren,  das  si  von  der  gehorsami- 
keit  der  romischen  kyrchen  in  chainerley  weis  nicht  gedrungen 
wurden.  —  Antiqua  congregatio  super  premissis  feria  V.  post  Qua- 
simodo  geniti  1458. 

Antiquum  consilium:  Spicznagel  Ludweig  Behem  Andreas 
Vibnikes  Schaff  Andreas  Sneider  Niclas  Krommer  Hanns  Kursner 
Hanns  Lang  Januss  Adam  Wolfgang  Swarc%mann  Augustin  Kru- 
deiner  Janko  Medsieder  Kristoff  Peter  Fandet. 

Novum  consilium :  Sigmund  Schirmer  magister  civium  Albrecht 
Mawlpek  judex  Erasmus  der  Hey  man  Jeronimus  Tholang  Paul 
Kummer  Hanns  Steger  Tho.  Prawnss  Janko  Matuss  Andreas  Smid 
Leopolt.  —  Znaimer  Stadt-Archiv.  Cod.  Ms.  chart.  Nr.  5.  p.  85. 
14.  1458.  14.  April.  Brunnam  in  ostensione  reliquiarum  1458.  — 
Er samen  weisen  sunderlieben  frewndt  vnsern  willigen  dienst  zu- 
uor.  Als  vns  ewer  ersamcheit  yec%  schreibt  auch  die  abgeschrifft 
der  hochgebornen  fursten  von  Osterreich  etc.   briefvns  %ugesantha- 


xxxm 


werden  zum  Besten   der  mährischen   (und  über- 
haupt der  österreichischen)  Geschichtsforsch er  l 


ben  wir  vernomen.  Nu  ist  vns  gar  ze  swer  so  gehling  darauf  zu 
antworten  vnd  noch  chein  antwort  von  vnser  gemayn  haben  auch 
der  von  Olomucz  vnd  der  von  der  Igla  maynung  nicht  wissen  vnd 
das  schreiben  der  benanten  fursten  ist  das  si  schreiben  prelaten 
herren  landlewten  vnd  steten  bedeweht  vns  noch  gut  zu  sein  das 
wir  stet  noch  in  einer  kurcz  mochten  zusam  chomen  vnd  vber  sol- 
lich swer  sach  bedenkhen  vnd  paz  daraus  reden ,  was  ewer  may- 
nung darin  ist,  das  lasst  vns  bey  dem  poten  wissen  auf  vnser 
gelt.  —  Znaimer  Stadtarch.  Cod.  ms.  chart.  Nro.  5.  86.  1. 

15.  1458.  17.  April.  —  Die  Znaimer  schreiben  dem  Marschall 
Gindrzech  von  Lippa ,  der  ihnen  des  erwählten  Königs  von  Böh- 
men Brief  zugesandt  hatte ,  ihren  diess fälligen  Dank  und  senden 
ihm  denselben  zurück  sammt  einem  Zettel  und  thun  ihm  zu  wissen, 
„das  von  der  sach  wegen  werden  die  stet  hincz  Mitichen  noch  ain 
tag  ze  Brunn  haben,"  was  ihm  ohnehin  bekannt  seyn  wird.  —  Feria 
II.  post  misericordia  domini.  I.  c.  p.  88.  (2). 

16.  1458.  April.  Sig.  Brunnam  1458.  —  Ersam  weisen  sunder  lie- 
ben frewndt  vnsern  frewndtlichei  dienst  zuvor ,  als  vns  ewer  er- 
samkeit  schreibt  auch  des  lobleichen  rates  von  Oh  muncz  brief 
darin  beslossen  zugeschikht  habt  etc.  haben  wir  vernomen.  Nu 
maynen  wir  das  ewer  erberchait  noch  wol  ingedechtig  ist  das  der 
hochgeboren  fürst  vnd  her  her  Albrecht  erezherezog  in  seinem 
schreiben  berurt  ain  solliche  poczafft  von  vns  steten  yecz  nach  des 
hailigen  Krewczestag  sein  fürstlich  gnad  ze  tun,  beschech  das  aber 
nicht  so  wollt  sein  fürstlich  gnad  selbs  sein  treffliche  poczafft  zu 
vns  schikhen.  Dunkht  vns  gut  ze  sein  so  ferr  als  das  auch  ewer 
erber cheit  gevallen  wurt,  das  also  mit  der  poczafft  zu  sein  fürstlich 
gnad  von  vns  steten  verezogen  wurt  unez  das  die  ewern  vnd  die 
vnsern  wider  von  Prag  ehernen  das  wir  vns  in  vil  Sachen  dester 
paz  wessten  ze  richten,  vber  das  last  vns  ewer  maynung  vnd  der 
andern  stet  wissen  auff  vnser  gelt  bey  ewerm  poten  wer  aber  sach 
das  ir  dennoch  cziehen  wollt  so  last  vns  aber  wissen  an  wellichem 
tag  das  sein  wirt  vnd  wo  die  vnsern  mit  den  ewern  zusam  chomen 
wurden  so  maynen  wir  dem  auch  nachzugen.  Geben  —  Znaimer 
Stadtarch.  Cod.  msc.  chart.  Nro.  5.  p.  89.  (1). 

17.  1458.  26.  April.  — Dem  hochgeboren  fursten  vnd  herren  hern 
Albrechten  erezherezogen  zu  Osterrich  etc.  gnedigem  herren.  — 
Hochgeborner  fürst  vnd  gnediger  Jierr.  Vnsern  willigen  dienst  mit 
fleissiger  diemuticheit  zuuor.   Ewer  f.  g.  brieff  haben  wir  wirdich- 

Fontes  etc.  II.  Bd.  <i 


XXXIV 


Ueberhaupt  wenn  man  bedenkt ,  welche  Vorar- 
beiten   und   Sammlungen»   einer    tüchtigen    Ge- 


lich  aufgenommen  vnd  diemutichlich  vernomen.  Als  vns  e.  f.  gf. 
von  vnsers  mitwoners  des  Eberharts  Kromers  schreibt  der  also  in 
vnser  czucht  von  des  edeln  herren  Oswalt  Ludmansdorffer  vnd 
vmb  sein  missporung  leit  geruch  e.  f.  g.  gewissen  das  der  benant 
her  Oswalt  yecz  nicht  anheym  ist  vnd  ist  versehelich  das  er  noch  in 
acht  tagen  nicht  chompt  vnd  so  er  chomen  wirt  in  wew  wir  dann 
e.  f.  g.  mugen  gedienen  vnd  gut  gevallen  tun  nach  pilleichcheit  das 
wellen  wir  gern  tun  vnd  ob  ymant  icht  was  auf  e.  f  g.  hiet  gepracht 
das  vnsern  gelymphen  beruret  pit*en  wir  ewer  f.  g.  diemutichlich 
das  e.  f.  g.  das  nicht  geruch  %e  gelowben  wenn  wir  ob  gotwil  nicht 
anders  maynen  zu  tun  nurt  was  frummen  lewten  zugepurt.  — 
Feria  4.  post  Marci  ewangeliste  1458,  —  Znaimer  Stadtarch.  Cod. 
msc.  chart  Nro.  5.  p.  89.  (2.) 
18.  1458.  30.  Juny.  —  Dem  allerdurchletvchtigisten  fursten  vnd 
herren  hern  Jörgen  %e  Beheim  kunig  vnd  Markgraffen  ze  Merhern 
vnserm  gnedigen  lieben  herren. 

Aller durchlewchtig ister  kunig  vnd  vnser  gnedigister  liber  herr. 
Vnser  vndertenigen  dienst  mit  williger  gehorsamkeit  zuvor  allezeit. 
Geruch  e.  k.  g.  ze  wissen  das  wir  die  vnsern  nach  e.  k.  g.  beuellung 
ze  Wien  gehabt  die  an  uns  gepracht  haben  wie  die  von  Wien  rat 
vnd  gemayn  allen  dreyen  fursten  an  dem  nagsten  vergangen  Miti- 
chen  gesworen  habent  vnd  die  soldner  des  herezog  Albrechtz  mit 
gewalt  das  tor  bei  der  purkh  aufgeprochen  habent  vnd  in  die  stat 
chomen  sint  zu  rossen  und   zu  fussen  vnd  an  den  nagsten  ver- 
gangen Phincztag  des  keisers  gnad  mitsampt   der   keiserin  von 
Wien  in  die  Newstadt  geezogen  sint  vnd  mugen  nicht  wissen  ob  sein 
gnad  in  guten  oder  in  vnwillen  fuder  geezogen  ist.    Wenn  herezog 
Albrecht  noch  die  soldner  bei  ainander  hat  und  geren  noch  mer 
aufnemen  wollt  das  habent  sie  also  an  vns  gepral,  damit  lasst  vns 
e.  k.  g.  als  ewer  getrewen  vndertenig  beuolhen  sein.  Datum  in  com- 
memoratione  S.Pauli  1458. — Znaimer  Stadtarch.  Cod.  msc.  chart. 
Nro.  5.  p.  92.  (2.) 
19.   1458.  22.  July.(M. Magdalenas) . — Domino  Heinrico  de  Lippa. 
Edler  gunstiger  herre  vnsern  willigen  dienst  zuvor.  Geruch 
ewer  gnad  ze  wissen  das  als  gestern  der  edel  Ludweig  Weitenmul- 
ner  vns  zugesagt  hat  von  vnsers  gnedigisten  herren  des  kunigs  etc. 
wegen  das  wir  mit  herren  hawbtmann  des  lands  vnd  mit  andern 
steten  auf  den  negsten  Eritag  schölten  in  das  veld  bereit  sein.   Nu 
ist  vn&  yecz  gar  zu  swer  zu  tun ,  wenn  vnsers  Volkes  ist  ein  graz 


XXXV 

schichte  noch  vorausgehen  sollen  und  wie  Wenige  bis- 
her noch  sich  diesem  mühsamen  und  dornenvollen  Ge- 


teil  bei  dem  herren  von  Pernstein  in  dem  heer  und  eczlich  in  der 
arbeit  auf  dem  veld  sint  vnd  haben  darzw  ein  gut  hiljfmit  hawff- 
nic%  hantpuxen  puluer  stein  vnd  pheil  dem  herren  von  Pernstain 
getan  vnd  well  noch  mer  haben.  So  hat  vns  vnsers  gnedigisten  her- 
ren des  k.  g.  ernstlich  gepoten  das  wir  der  stat  wol  warten  vnd 
hüten  schollen  darumb  das  si  an  dem  gemerk  leit.  Darumb  liber 
herre  wir  pitten  e.  g.  das  ir  vns  darin  raten  wellet  was  vns  das 
fugest  darin  ist  %u  tun.  Das  wellen  wir  vmb  e.  g.  als  vmb  unsern 
sunder  liben  herren  geren  verdienen.  —  Znaimer  Stadtarch.  Cod. 
msc.  chart.  Nro.  5.  p.  97  (2.) 

20.  1458.  26.  July.  —  Euch  hochgebornen  fursten  vnd  herren  hern 
Albrechten,  Sigmunden,  herczogen  %w  Osterrich  vnd  an  der  Ec%, 
vnd  euch  namhafften  erberen  weisen  purgermeisier  ratt  vnd  ge- 
mein der  statt  Wienn ,  vnd  dem  land  %w  Osterrich  vnd  all  ewern 
dienern,  helffern  geistlichen  vnd  weltlichen.  Wier  purgermeisier 
ratt  vnd  dy  gemein  der  statt  Cznaym  endtsagen  vnd  beworen  vns 
vnd  vnsere  er  genn  euch,  neben  dem  allerdurchlewchtigisten  für- 
sten  vnd  herren  hern  Jorig  kunig  %w  Behem  vnd  markgraff  %w 
Merhern  etc  vnserm  aller  gnedigisten  herrn,  und  was  wier  euch 
neben  seiner  kuniklichen  gnaden  kchunnen  oder  mögen  werden 
scheden  beweisen  vnd  tun ,  darvmb  wel  wir  euch  nach  den  ewern 
nichts  phlichtig  sein ,  noch  in  zwkunftigen  czeiten  darvmb  antwor- 
ten. Geben  %w  Cznaim  am  Mitichen  nach  Sand  Jacobstag ,  vnder 
des  edlen  herren  hern  Gindrich  von  der  Leippen  petschaft  anno 
domini  etc.  Iviij0.  —  Znaimer  Stadtarch.  Cod.  ms.  chart.  Nro.  5. 
p.  95.  1. 

21.  1458.  8.  August  —  Herrn  Sigmunden  Friczesdorffer  hawbt- 
mann  %e  Laa  feria  HI  ante  Laurentii  1458.  —  Edler  vnd  vester 
herr  gerucht  %e  wissen  das  vnser  arem  lewt  %e  Schalessdorf  an  vns 
gepracht  habent  ewern  brieff  darin  ir  in  schreibt  ew  %e  bringen 
XXX  spandikh  stekhen  vnd  c%wier  finger  dikh  vnd  XII  dawmellen 
lang  auf  den  negsten  Phinc%tag  oder  Freitag  gen  Laa  wurden  si 
aber  das  auf  die  benant  c%eit  nicht  tun  so  wellt  jr  sew  mit  dem 
swert  vnd  prant  darzubringen,  mag  ewer  gnad  wissen  das  vns  ew 
in  einen  sollichen  %u  dienen  nicht  vast  swar  wer  sunder  dieselbig 
vnser  arem  lewt  sich  hertichlich  hie  bey  der  stat  mit  iren  garten 
vnd  fruchten  neren  vnd  weder  ross  noch  wegen  nicht  haben.  Dar- 
umb pitten  wir  ewer  gnad  des  sew  gutichlich  vertragen  vnd  so  wir 
hoffen  das  got  der  her  hinfur  ein  gnedigere  c%eit  ivirt  geben,  so  wer 


XXXVI 


Schäfte  des  Sammeins  mit  Erfolg  widmeten,  so  muss 
man  es  doppell  beklagen,  wenn  ein  solcher  Forscher, 


vns  das  in  einem  sollichen  oder  grosserem  vmb  e.  g.  %e  verdienen 
vnd  des  pitten  wir  vmb  ewer  verschriben  antwort  bei  dem  poten.  — 
Znaimer  Stadt- Archiv.  Cod.  Ms.  chart.  Nr.  5.  p.  93  (1). 
22.  1458.  9.  August.  — In  vigilia  Laurentii  domino  camer ario.  — 
Edler  gunstiger  liber  herre  vnsern  willigen  dienst  zuvor.  Als  vns 
e.  g.  schreibt  das  wir  nach  dem  geschafft  vnsers  gnedigen  herren 
des  kunigs  etc.  gnad  vnd  herren  hawbtmann  des  lands  schollen  %u 
einander  mit  andern  steten  auf  den  nag  sten  Freitag  bei  Brunn  sein 
vnd  von  dann  ferrer  streitperlich  für  die  Igla  rükhen  etc.  das  ha- 
ben wir  vernomen.  Geruch  ewer  gnad  %e  wissen,  das  vnser  völk  ist 
allererst  aus  dem  veld  von  Osterrich  chomen  vnd  habent  herren 
Gindersich  von  der  Leippen  vnser  geczelt  dort  gelassen  vnd  eczlich 
furlewt  vnd  wagen  puxen  puluer  stein  pheil  vnd  eczlich  soldner 
das  wir  gar  wenig  volkes  haben  das  vns  chawm  not  ist  zu  der  stat 
behüten  vnd  der  Friczesdorffer  hawbtmann  zu  Loa  hat  vns  abge- 
sagt das  vns  not  ist  das  wir  die  stat  peworen  die  negst  an  den  ge- 
merkhen  ligt  vnd  das  hat  vns  vnsers  gnedigen  herren   des  k.  g. 
mundlich  vnd   brieflich   bevolhen.   Davon  liber  herre  wir  pitten 
ewer  gnad  mit  vleiz  ir  wellet  vns  gnedichlich  in  sollichen  vnsern 
sargen  yecz  der  rays  vberheben  vnd  gegen  den  andern  auzreden 
das  wir  sollich  czichen  ycz  nicht  volbringen  mugen.  („So  sein  wir 
„yecz  zu  feld  in  Osterrich  gewesen  vnd  ewerm  schreiben  gehorsam 
vda  chein  ander  stat  ist  nicht  gewesen")  vnd  nicht  haben  was  dar- 
czu  gehört  vnd  das  weiten  wir  vmb  ewer  gnad  vnd  vmb  die  ewern 
geren  verdienen.  —  Znaimer  Stadt-Archiv.  Cod.  Ms.  chart.  Nr.  5. 
p.  98  (2). 
23.  1458.  16.  August.  —  Feria  iiij  post  assumpcionis  herren  Jobst 
Edler  vnd  vester  gunstiger  liber  herr  vnsern  willigen  dienst  zuvor. 
Wir  tun  e.  g.  ze  wissen  das  an  vns  gelangt  hat  wie  sich  vnsers 
gnedigisten  herren  des  k.  g.  in  vnsern  kreiz  her  gen  Znoym  mit 
grossem  volk  fugen  will.  Nu  haben  wir  ze  sargen  das  ain  sollich 
volk  nemlich  fuzgengel  mit  der  wagenpurk  wurden  den  kraiz  vmb 
die  stat  in  weingartten  vnd  an  dem  getreid  auch  an  dem  viech  vnd 
an  anderm  gut  vast  verderben.  Pitten  wir  e.  g.  ob  e.  g.  vernem  das 
vnserm  kreicz  ein  sollicher  schaden  von  des  volkes  wegen  scholt  ge- 
schehen das  dann  e.  g.  wolt  vnsers  gnedigisten  herren  des  k.  g.  pit- 
ten das  das  benant  volk  nicht  alles  für  Znaym  sunder  auch  an  an- 
dern Strassen  vnd  enden  geteilt  czug  damit  wir  vnd  der  kreiz  sol- 
lichs  Schadens  mochten  vertragen  werden.  Deweht  aber  e.  g.  gut  zu 


xxxvn 


der  sich    noch  dazu  der  nöthigen  Unterstützung  er- 
freute, frühzeitig  stirbt,  wie  der  fleissige  Boczek. 


sein ,  so  wölten  wir  ain  oder  czwen  gegen  sein  k.  g.  darvmb  schi- 
khen  so  wir  inne  wurden  das  sein  k.  g.  nehenter  als  %u  Trebicz 
wer  vnd  sein  k.  g.  vmb  ein  sollichs  pitten.  Was  nu  ewrs  rates  darin 
ist  vnd  e.  g.  das  pest  bedunkt  das  lazt  vns  durch  vnsers  gepets  wil- 
len mit  ewerm  briefbei  dem  poten  wissen.  Das  wellen  wir  vmb  e.  g. 
als  vmb  vnsern  sundern  guten  furdrer  vnd  herrengeren  verdienen. 
Znaimer  Stadt-Archiv.  Cod.  Msc.  chart.  Nr.  5.  p.  98  (3). 

24.  1458.  3.  Oktober.  —  Wir  Fridreich  von  gottes  gnaden  romi- 
scher keiser  zu  allen  c%eiten  merer  des  reichs  herczog  ze  Oster- 
reich vnd  ze  Steir  etc.  embieten  den  edeln  vnsern  liben  getrewn  al- 
len vnsern  hawbtlewten  grauen  herren  rittern  vnd  knechten  phle- 
gern  purggraffen  den  in  steten  vnd  in  merkten  vnd  andern  vnsern 
vndertanen  vnsers  furstentumbs  Osterreich  vnser  gnad  vnd  alles 
gut.  Wir  lassen  ew  wissen  das  wir  mit  den  die  yecz  in  vnserm  fvr- 
stentumb  Osterreich  mit  heren  ligen  an  hewt  ain  berednuss  vnd 
frid  gemacht  haben  die  vnderm  inhalt  das  si  margen  aussprechen 
schulten  vnd  an  vir  enden  heymwercz  c%iehen  werden  ain  her  für 
Czwetel  das  ander  auf  Znoym  das  dritt  für  Laa  vnd  das  fird  für 
Nikolspurk  vnd  nemlich  bestimbt  ist,  das  si  sich  in  irem  haymczug 
bescheidenleich  halten  prantschaczung  huldung  vahung  der  lewt 
fursleg  vnd  zereissung  trewleich  vermeiden  schulten.  Emphelhen 
wir  ew  allen  vnd  yedem  besunder  ernstlich  vnd  wellen ,  das  ir  sol- 
hen  frid  haltet  vnd  si  an  ir  gewarsam  vnuerhindert  cziehen  lasset, 
damit  vnser  vnd  der  vnserhalben  darin  nicht  bruch  gefunden 
werde,  daran  tut  ir  vnser  ernstliche  maynung.  Geben  %e  Wienn  am 
Eritag  nach  sand  Michelstag  anno  domini  etc  lviij0.  vnsers  keiser- 
tumbs  im  sibendem  jare.  —  Commissio  domini  imperatoris  in  con- 
silio.  —  Znaimer  Stadt-Archiv.  Cod.  Ms.  chart.  Nr.  5.  p.  100.  (2). 

25.  1458.  10.  Oktober.  —  Allen  prelaten  herren  rittern  vnd  knech- 
ten vnd  den  von  steten  der  krön  %e  Beheim,  tu  ich  Hainreich  von 
Lichtenstein  von  Nikolspurk  %e  wissen.  Als  der  durchlewchtigist 
fürst  vnd  herr  her  Fridreich  romischer  keiser  %u  allen  c%eiten  me- 
rer des  reichs  herczog  %e  Osterreich  vnd  %u  Steir  etc.  mein  gnedi- 
gister  herr  czwischen  meinem  gnedigisten  herren  herczog  Albrech- 
ten vnd  herc%og  Sigmunden  auch  beid  von  Osterreich  genant  ains 
teils  vnd  des  erweiten  vnd  gekrönten  %e  Beheim  des  andern  teils 
ain  berednuss  vnd  ain  frid  beslossen  hat  der  mir  vnd  den  mein 
nicht  gehalten  ist  warden  nach  dew  als  si  abgescheiden  vnd  gec%o- 
gen  sein  aus  dem  land  Osterreich  mir  zu  Mistelbach  in  meinem 


XXXVIII 

Mögen  Andere  seine  Arbeiten  fortsetzen ,  und 
möge  jedes  Kronland  nach  und  nach  durch  solche 
Untersuchungen  seine  eigenen  Schätze  kennen  ler- 
nen, vielleicht  weichst  dann  auch  das  Interesse  an 
seiner  Geschichte. 

Höchst  interessante  Actenstücke  hat  das  cor- 
respondirende  Mitglied  der  kaiserlichen  Akademie  der  ' 
Wissenschaften,  der  Scriptor  der  k.  Hofbibliothek  H. 
Ernst  Birk  (den  Freunden  vaterländischer  Ge- 
schichte durch  seine  Regesten  bei  der  Lichnowsky- 
schen  Geschichte  des  Hauses  Habsburg  werth)  in 
einem  Beitrage  zu  den  „Quellen  und  Forschungen' 
(Wien  1849.  S.  211—258)  veröffentlicht,  die  Ver- 
hältnisse der  Königin  Elisabeth  (K.  Albrechts  IL 

markht  vnd  in  ettlichen  andern  dorffern  auf  mein  gutern  vich  ross 
vnd  most  ausgesogen  vnd  mit  in  weg  gefürt  vnd  getriben  haben, 
das  alles  ist  wider  die  berednuss  so  durch  vnsern  aller gnedigisten 
herren  beschehen  ist  vnd  dew  nicht  gehalten  ist  warden.  Also  bewor 
ich  mein  er  vnd  gelymphen  gegen  ew  allen  geistlich  vnd  welllich 
vnd  allen  ewern  helffern  vnd  helffershelffer  vnd  mach  mich  darauff 
ew  zu  veint  vnd  wil  ew  auch  von  eren  vnd  rechtens  wegen  ich  vnd 
alle  die  mein  helffer  vnd  helffers  helffer  nichc%  darvmb  furbasser 
gepunden  schuldig  noch  phlichtig  sein.  Bewart  mit  meinem  aufge- 
druktem  insigel.  Geben  %u  Durrenholcz  am  Eritag  vor  sand  Chol- 
mannstag  anno  domini  etc.  Iviijo. 

Item  die  habent  neben  im  entsagt  Fridreich  vnd  Jacob  von  Vn- 
gerspach  gepruder  Nicolasch  von  Protobicz  vnd  Pratpekh  Vlreich 
von  Freiberg  Albrecht  Knoch  Smitanco  Oswalt  C%etinger  Cunrat 
Starcz  Hawser  Caspar  Engelmar  Lienhart  Wiersing  Enser  Maricz 
Hannusko  Systayner  Cristoff  Vrsenpek  Wolfgang  Merczinger  Bern- 
hart Wisendorffer  Wolfgang  Hylprechtinger  Camrer  vnd  Jörg.  — 
Znaimer  Stadt-Archiv.  Cod.  Ms.  chart.  Nr.  5.  p.  101  (1). 


Ohne  literarische  Reisen,  durch  die  das  zerstreute  Mate- 
riale  bekannt  und  dessen  Benützung  eingeleitet  werden  kann,  wird 
es  noch  sehr  lange  dauern,  bis  der  Zufall  oder  die  Laune  ir- 
gend einen  Zeitraum  vollständig  beleuchtet. 


XXXLV 

Witwe,  K.  Ladislaus  P.  Mutter)  Herzog  Albrechts 
VI.  (der  sich  zum  Vormunde  des  Kindes  aufdrängte) 
und Ladislaus  P.  schlagendes  Licht  werfen.  Birk 
hat  auch  durch  sehr  dankenswerthe  Erörterungen  be- 
wiesen, dass  die  von  Elisabeth  mehrmal  verpfändete 
Krone  nicht  die  berühmte  ungrische  Reichskrone 
gewesen  sei.  Deren  Beseitigung  war  lange  räthselhaft, 
Licht  erhielt  sie  durch  eine  neue  Quelle,  welche  aus  dem 
Codex  Ms.  Nr.  2920  der  Wienerhofbibliothek  durch 
den  vielseitigen,  ungemein  thätigen  Endlicher,  dem 
die  verschiedensten  Wissenschaften  so  bedeutende 
Förderung  verdanken ,  anonym  herausgegeben  wurde, 
unter  dem  Titel:  Aus  den  Denkwürdigkeiten  der  He- 
lene Kottannerin.  1439.  1440.  Leipzig,  Engelmann. 
1840.  8.  102.  S.  S. 

Diese  mit  gelehrten,  wiewohl  nicht  immer  tref- 
fenden Noten  des  Herausgebers  versehenen  „Denk- 
würdigkeiten' einer  Dienerin  Elisabeths,  welche 
so  manche  höchst  char  acter  istische  Angaben  enthalten, 
sind  leider  weder  vollständig  erhalten  noch  ganz  genau 
und  buchstäblich  abgedruckt ,  es  fehlen  öfters  ganze 
Zeilen,  so  wie  einzelne  Worte  entstellt  sind.  — 

Die  Geschichte  der  Königin  Witwe  Elisabeth, 
so  wie  die  Geschichte  der  Vormundschaft  über 
.K.  Ladislaus  P.  muss  ohnehin  in  einer  Monographie 
ganz  besonders  beleuchtet  werden;  wie  wünschens- 
werth  ja  unentbehrlich  für  beide  Parthien  noch  so 
manche  Vorarbeiten  sind,  vor  allem  aber  Aufklä- 
rungen über  Johann  Hunyady,  den  Gubernator 
Ungerns ,  und  die  Stellung  und  Wirksamkeit  des  klugen 
Georg  Podebrad,  der  weit  verwickeitere  Verhält- 


XL 

nisse  zu  seinen  Gunsten  zuwenden  wusste,  ist  jedem 
gewissenhaften  Forscher  bekannt  — 

Man  würde  sehr  irren,  wenn  man  glauben  wollte, 
dass  aus  den  bisher  bekannten  Quellen  schon  eine 
tüchtige  Monographie  dieser  Zeit  (von  1438  bis 
1458)  bearbeitet  werden  könnte;  wer  diess  unter- 
nähme, würde  nicht  wenige  Lücken  unausgefüllt  lassen 
oder  zu  so  manchen  willkühr liehen  Annahmen  ver- 
lockt werden,  die  freilich  gewissen  Geschichtschrei- 
bern mit  lebhafter  Fantasie  sehr  geläufig  sind. 

Wohl  können  selbst  Gedichte  und  Lieder 
der  Geschichte  willkommen  sein,  dann  müssen  es  aber 
gleichzeitige  Stimmen  und  Ansichten  sein,  welche 
die  Stimmung  und  die  Gesinnung  des  Volkes  beur- 
kunden und  allerdings  vom  unbefangenen  Geschieht- 
Schreiber  berücksichtigt  werden  müssen,  wenn  sie  auch 
nur  mit  Vorsicht  zu  benützen  sind. 

Darum  verdient  der  ausgezeichnete  Geschichts- 
und Sprachforscher  Th.  G.  von  Karajan,  der  in 
den  schon  erwähnten  „Quellen  und  Forschungen  (S. 
1—65.)"  „zehn  Gedichte  M.  Beheims  zur  Geschichte 
Oesterreichs  und  Ungerns"  nebst  einem  trefflichen 
historischen  Commentar  mittheilte ,  unsern  lebhaften 
Dank.  —  Wir  lernen  die  Zeit,  in  der  K.  Ladislaus 
P.  und  Erzherzog  Albrecht  lebten,  durch  diese  histo- 
rischen Lieder  von  mancher  Seite  näher  kennen ,  oft 
finden  sich  aber  auch  wieder  Andeutungen  und  Spuren 
von  Verhältnissen,  die  selbst  aus  andern  historischen 
Belegen  genauere  Aufklärung  bedürfen.  Kurz  die  hier 
angeführten  neuen  Quellen  deuten  auf  andere,  die  noch 
aufzusuchen  sind;  die  Forschung  ist  nicht  abgeschlos- 


XL! 

sen ;  hoffen  wir,  dass  in  der  späteren  friedlicheren  Zeit 
noch  so  manche  „Denkwürdigkeiten"  oder  „Documenta' 
auftauchen  werden,  die  den  Verhältnissen  wie  den 
C har acter en  jenes  Dunkel  nehmen  können,  in  das  sie 
jetzt  noch  vielfach  gehüllt  sind. 

Denn  ich  bin  nicht  der  Ansicht,  die  vor  längerer 
Zeit  in  einer  sonst  geistvollen  Uebersicht  über  deutsche 
Geschichts-Literatur  (in  der  deutschen  Vierteljahrs- 
Schrift)  ausgesprochen  wurde,  dass  uns  das  Mittel- 
alter „bis  zur  Durchsichtigkeit  klar  geworden" 

Im  Geg entheile  ich  glaube,  dass  noch  ganze  wis- 
senschaftliche Fächer  brach  liegen,  die  früher  fleissig 
cultivirt  werden  müssen,  ehe  die  G  es  chichte  des 
Mittelalters  auf  wirklich  pragmatische ,  die  Verhält- 
nisse allseitig  und  scharf  auffassende  Weise  geschrie- 
ben werden  kann.  —  Ich  meine  die  Geographie 
(und  Topographie)  und  die  Statistik  des  Mittel- 
alters. — 

Die  Statistik  ist  eine  neuere  Wissenschaft, 
die  erst  seit  einigen  Decennien  sich  zu  der  Bedeutung 
erhoben  hat,  die  sie  (mit  Recht)  gegenwärtig  geniesst. 
—  Die  Sache  selbst  ist  natürlich  uralt,  obgleich  es 
nicht  möglich  war,  viel  davon  zu  wissen.  —  Jetzt, 
da  die  Quellen  zugänglich  geworden  sind,  da  Geheim- 
nisskrämer ei  und  Furcht  vor  Missbrauch  und  Rechts- 
handeln  immer  mehr  schwindet,  wenn  auch  nicht  ganz 
verschwindet,  ist  es  allerdings  möglich,  auch  die  Sta- 
tistik des  Mittelalters  zu  bearbeiten,  freilich 
mit  vieler  Mühe  und  nur  sehr  lückenhaft  — 

Ich  habe  bei  meinen  Sammlungen  und  For- 
schungen stets  auf  diese  Hülfsfächer  der  Geschichte 


XLH 

(Genealogie,  Heraldik,  Sphragislik,  Geo- 
graphie, Topographie ,  Statistik)  Rücksicht 
genommen  und  ein  grosser  Theil  meiner  Auszüge  und 
Mittheilungen  ist  lediglich  für  diese  Zwecke  *  ge- 
macht und  geeignet. 

Wir  sind  noch  sehr  weit  entfernt,  auch  nur  von 
einem  e in zigen  unserer  Kr  onländer  eine  tüchtige 
Geographie,  Topographie  und  Statistik  des 
Mittelalters  zu  besitzen,  selbst  die  nöthigsten  Vor- 
arbeiten dafür  sind  noch  nicht  geliefert  oder  wenig- 
stens nur  bruchstückweise.  — 

Und  doch  muss  diese  Arbeit  einer  pragmatischen 
Geschichte  vorgehen.  —  Wie  will  man  über  Ver- 
hältnisse urtheilen,  die  so  unendlich  verschieden  von 
den  gegenwärtigen  und  doch  noch  so  wenig  näher 
gekannt  sind!  — 

Die  Statistik  des  Mittelalters  muss  vor  allem  den 
Besitzstand  nachweisen  und  die  Staatswirth- 
sch aft,  sie  muss  Aufschlüsse  geben  über  die  Kr  äfte 
und  die  Leistungen  der  Stände  wie  des  Landes- 
fürsten. — 

Die GeographieundTopograp hie  (der genau 
und  vollständig  gearbeitete  Specialkarten  zur  Grund- 
lage und  zur  Erläuterung  dienen)  muss  für  das  Mit- 
telalter bei    uns  erst  in  Angriff  genommen  werden.  — 

Zu  ihrer  Aufhellung  sind nöthig  Lehenbücher, 
Urbare,   Gewährbücher,  u.  s.w.  —   Eine  voll- 

*)  Ich  bin  um  dieser  an  und  für  sich  freilich  geringfügigen  Noti- 
zen und  Mittheilungen  willen  schon  öfters  hart  getadelt  worden, 
man  hielt  es  für  Mangel  an  Umsicht  Ich  weiss,  was  ich  will; 
wohl  wäre  es  gut,  man  könnte  gleich  mit  Resultaten  überra- 
schen ,  doch  dazu  braucht  es  noch  mehr  Ma teriale. 


XLHI 

ständige  lieber  sieht  aller  landesfürstlichen  Lehen 
ist  unerlässlich.  —  Eine  genaue  Aufzählung  und  Be- 
schreibung aller  Staatsgüter  und  Herrschaften 
des  Landesfürsten  ist  eben  so  nöthig,  um  von  der  Aus- 
dehnung so  wie  von  dem  inneren  Zustande  des  lan- 
desfürstlichen Vermögens  und  der  daraus  entsprin- 
genden Kraft  (oder  Schwäche)  klare  Begriffe  zu 
erhalten.  Die  Veränderungen  im  Laufe  der  Zeiten 
durch  Verkäufe,  Schenkungen,  Verpfän- 
dungen, die  Umschaffung  der  Lehen  in  freies 
Eigenthum  (besonders  bei  geistlichen  Stiftungen, 
bei  Spitälern  und  Armenhäusern  gebräuchlich)  gehören 
in  das  Gebiet  der  Statistik.  — 

Eben  so  muss  der  Besitz  der  fremden  Herren 
im  Lande  (zum  Beispiele  der  Herzoge  von  Baiern, 
der  Markgrafen  von  Brandenburg,  der  Bischöfe  von 
Passau ,  Regensburg,  Freisingen  und  Bamberg ,  der 
ausländischen  Klöster  Fahrnbach,  Tegernsee,  Nieder- 
altaich  u.  s.  w.  im  Lande  unter  der  Enns)  genau  nach- 
gewiesen werden.  — 

Der  Besitz  des  inländischen  Adels  (Herren, 
Ritter  und  Kn echte),  des  inländischen  Kl eru  s 
(die  zahlreichen  Klöster,  die  Propsteien  und 
Pfa rreien,  die  Ben  efi cien,  Kirchen  und  Kapellen 
des  Säcular- Klerus) ,  der  Bürger  in  Städten  und 
Märkten,  der  freien  Bau  ern  und  Güter-Be- 
sitzer, deren  es  zu  jeder  Zeit  (wenigstens  in 
Oesierreich)  in  grösserer  oder  kleinerer  Anzahl  gab, 
ist  für  die  Statistik  von  gleicher  Wichtigkeit.  —  Diese 
forscht  aber  auch  nach  den  Leistungen  und 
Abgaben    der  Unter thanen,    nach   ihrem  Ur- 


XLIV 

Sprunge,  ihrer  allmähligen  V  ermehrun  g  und 
Vergrösserung ,  sie  will  vergleichende  Tabellen, 
um  dann  der  Geschichte  die  interessantesten  Daten 
an  die  Hand  zu  geben.  Eine  willkührliche  Erhöhung 
scheint  allerdings  hie  und  da  stau  gefunden  zu  haben, 
daher  die  Statistik  diese  Verhältnisse  mit  Recht 
aufs  genaueste  zu  erforschen  bemüht  ist,  wenigstens 
seyn  sollte*  —  Die  Geschichte  der  Bauernkrieg e 
(theilweise  schon  im  fünfzehnten,  weitgreifender 
undwilderim  sechzehnten  und  siebzehnten  Jahr- 
hunderte) muss  von  diesen  Verhältnissen  die  lauterste 
Wahrheit  lehren,  die  Beweise  kann  ihr  aber  nur  die 
vergleichende  Statistik  an  die  Hand  geben. 

Daru m  ist  auch  die  Verwaltung  und  Admi- 
nistration der  Herrschaften  und  Güter,  so  wie  das 
ganze  Räderwerk  der  Staatsverwaltung,  der 
Ursprung  und  die  allmählige  Herausbildung  des  B  e- 
amtenthums,  das  Steuer w  esen,  die  Verwendung 
dieser  Steuern  für  gemeinnützige  oder  auch  Sonder- 
Zwecke,  die  Gerichtsbarkeil  und  die  Handhabung 
der  Ordnung,  die  Verteidigung  oder  Herstellung 
der  Rechts  zustände,  die  Verletzung  durch  Ver- 
brechen u.  s.w.  Gegenstand  der  mühsamsten  und 
sorgfältigsten  Forsclung ,  doch  von  dieser  konnten 
freilich  die  meisten  Historiker  bisher  noch  keinen 
Gewinn  ziehen,  aus  dem  einfachen  Grunde,  weil  sie  in 
den  bei  weitem  meisten  Zweigen  — erst  vorzuneh- 
menist. —  Die  Statistik  des  Mittelalters  (wozu 
die  Materialien  freilich  mühsam  zu  sammeln  sind, 
die  leider  auch  massenweise  barbarisch  vernichtet 
wurden,  oder  gerade  jetzt  vernichtet  werden)  ist 


XLV 

die  unentbehrlichste  Hülfswissenschaft  der  Geschichte 
dieser  Zeit.  — 

Möge  diess  immer  mehr  erkannt,  mögen  auch 
die  Arbeiten  auf  diesem  Felde  nicht  länger  aufge- 
schoben werden,  es  ist  die  höchste  Zeit. 

Gerade  in  diesen  Tagen  werden  Archive  und 
Registraturen  der  Patrimonial-Gerichte ,  der  Herr- 
schaf ts- Administrationen  der  Vernichtung  oder  Ver- 
schleppung Preis  gegeben,  nach  Klaftern  oder  Cent- 
nern werden  die  Archivalien  in  die  Stampfe  geliefert» 

Für  die  vergleichende  Statistik  der  früheren 
Zeit  gehen  die  brauchbarsten  Materialien  verlo- 
ren ,  kundige  Forscher  könnten  aus  diesen  Proces- 
Acten ,  aus  diesen  Berichten ,  Verzeichnissen  und 
Registern  die  interessantesten  Daten  ausheben,  die, 
wenn  sie  auch  nicht  unmittelbar  historisches  Inter- 
esse oder  Gewicht  haben,  wenigstens  mittelbar  die 
Wissenschaft  fördern  würden.  Umsonst,  man  fragt 
nicht  einmahl,  ob  davon  irgend  ein  wissenschaftlicher 
Gebrauch  gemacht  werden  könnte  I  — 

Ich  hielt  es  für  Pflicht,  diesen  täglich  erneuerten 
Verlust  zu  rügen,  jedenfalls  bitte  ich  dringend  um  mög- 
lichste Abwehr,  um  Rettung  oder  wenigstens  um  Auf- 
schub, bis  Sachkundige  und  Competente  die  für  über- 
flüssig erklärten  Acten  genau  untersucht  haben. 

Eine  spätere  Zeit,  welche  wieder  mehr  Pietät 
für  die  Vergangenheit  haben  wird,  die  freilich 
so  wenig  unbedingt  gepriesen  werden  soll  —  als  die 
Gegenwart,  wird  den  Verlust  so  vieles  Wis- 
senswürdigen schwer  empfinden. 

Joseph   Chmel. 
Wien  am  9.  März  18 50. 


XLVII 


Inhalt 

der 

vollständig  abgedruckten  Urkunden,  Briefe  und  Actenstücke. 


Erste  Abtheilung. 

I. 

König  Ladislaus   Posthumus. 

1453-1 457. 

a. 

Von  K.  Ladislaus  P.  (I— VIII.) 

1.  (I.)  1453  (1454  ein  Druckfehler),  11.  Mai.  Wien.  König 
Ladislaus  etc.  erklärt, dass seine Räthe  Jörg  vonEckartsau 
und  Conrad  Hölzler  (Hubmeister  in  Oesterreich),  welchen 
Er  den  Auftrag  und  die  Vollmacht  gegeben,  in  allen  öster- 
reichischen Städten  und  Märkten  von  den  Bürgern  den  Eid  der 
Treue  aufzunehmen,  neue  Magistrate  aufzustellen,  Beschwerden 
anzuhören  und  Zwistigkeiten  zu  schlichten,  in  der  Stadt  Krems 
eine  Ausgleichung  zwischen  den  Bürgern  und  dem  dortigen 
Magistrat  und  in  Folge  derselben  mehrere  neue  Anordnungen 
getroffen  haben,  die  Er  bis  auf  Widerruf  bestätigt.  S.  3. 

2.  (II.)  1453,  27.  September.  Korneuburg.  K.  Ladislaus 
macht  gewisse  Güter,  die  Lehen  waren  und  zu  seiner  Herr- 
schaft Freystadt  gehörten,  welche  der  Freystädter-Bürger 
Wolfgang  Gruts  ch  und  seine  Hausfrau  Katharina  zur  St. 
Katharinen-Pfarrkirche  zu  Freystadt  (Behufs  einer 
Andacht ,  Salve  Regina ,  alle  Samstag)  gewidmet  haben,  zu 
freyem  Eigen.  (Der  Rughof  in  der  Neumarkt  er- 
pfarre ,  vier  Güter  zu  BehemsÖd,  dann  Zehent  darauf  und 


XLVIH 

ein   Wäldchen  in  Hirschbacherpfarre,  in  der  Herrschaft 
Frey  stadt  gelegen).  S.  5. 

3.  (HL)  1453,  17.  October.  Iglau.  K.  Lad  isla  us  erklärt, 
dass  Jan  von  Zimburg  und  vo  n  Tobitschan  sein  Haupt- 
mann (von  Mähren)  und  etliche  andere  Ihn  im  Namen  der 
Landschaft  von  Mähren  ersucht  haben,  die  Feste  Göding, 
welche  der  N.  von  Sudlitz  zum  Schaden  des  Landes  mit  Ges 
walt  sich  zugeeignet  hatte  ,  wieder  einzunehmen ,  was  aber 
wegen  anderer  Hendel  jetzt  nicht  geschehen  könne :  Er  habe 
also  auf  ihr  Bitten  dem  Hubmeister  inOesterreich  (!)  auf- 
getragen, dieselbe  mit  österreichischem  Gelde  an  sich  zu  lösen 
und  die  Auslagen  auf  Abfertigung  der  Söldner  auf  Kost,  Zeh- 
rung und  anderes  beliefen  sich  auf  mehr  als  6000  Gulden. 
Da  nun  die  Renten  des  Markgrafthums  zu  erschöpft  seyen,  habe 
Er  dieselbe  Feste  Göding  dem  Sigmund  Fritzestorf- 
fer,  seinem  Hofmarschall  in  Oesterreich,  für  dessen  treue 
Dienste  (besonders  zur  Befreyung  von  der  Vormundschaft) 
für  die  Summe  von  6000  ungrischen  Goldgulden  pfandweise 
eingeräumt  ohne  Abschlag  der  Nutzen.  Die  Wiedereinlösung 
muss  %  Monat    früher  kund  gegeben    werden.  S.  6. 

4.  (IV.)  1454,  1.  Mai.  Prag.  K.  Ladislaus  schreibt 
an  den  Palatin  von  Ungern,  Ladislaus  von  Gara,  die 
Ungern  hätten  die  königlichen  Renten  auf  dem  letzten  Landtag 
zu  Ofen  zum  Nachtheil  der  Krone  auf  unleidliche  Weise 
geschmälert,  was  in  keinem  andern  Lande  geschehen  sei,  er 
(Gara)  möge  also  Sorge  tragen,  dass  die  königlichen  Ein- 
künfte   verbessert  werden  u.  s.  w.  S.  8. 

5.  (V.)  1454,  8.  Juni,  1.  July,  2.  July,  3.  July.  K.  Ladis- 
laus gibt  österreichischen  und  mährischen  Söldnern  und  ihren 
Hauptleuten  Schadlosbriefe  für  Verluste  im  Dienste.  —  S.  11. 

6.  (VI.)  1455,  15.  Mai.  Wien.  K.  Ladislaus  bestätigt 
die  inserirte  Urkunde  vom  14.  Mai,  wodurch  zwischen  Ihm  und 
dem  Herzoge  Philipp  von  Burgund  durch  den  Erzbischof 
J akob  von  Trier  und  die  Abgesandten  des  Herzogs  Lud- 
wig von  Baiern,  Pfalzgrafen  bey  Rhein  (Ritter  Johann  von 
Parsberg  und  Doctor  Friedrich  Maurkircher,  Canoni- 


XLIX 

tus  von  Frey  sing)  als  erwählte  Unterhändler  festgesetzt 
wird  ,  dass  gewisse  wechselseitige  Ansprüche  in  Betreff  des 
Herzogthums  Luxemburg,  der  Grafschaft  C  h  i  n  y  und  der 
Vogtei  im  Elsass  am  nächsten  ersten  October  zu  Spei  er 
durch  Herzog  Ludwig  von  Baiern  Pfalzgrafen  bei  Rhein 
ausgeglichen  und  entschieden  werden  sollen,  oder  in  einem  spä- 
tem Termine,  wenn  es  nöthig  wäre»  Auch  in  Betreff  der  Gefan- 
genen werden  Verfügungen  getroffen.  —  S.  13. 

1  (VII.)  1455,  23.  Juni.  Wien.  K.  Ladislau  s,  Herzog 
Sieg  m  und  von  Oester  reich  und  Graf  Ulrich  von  C  i  1 1  y 
machen  zu  der  früher  getroffenen  Uebereinkunft  den  Zusatz, 
dass  wenn  einer  aus  ihnen  von  K.  Friedrich  oder  einem  der 
Seinen  (auf  dessen  Geheiss)  angegriffen  würde,  sie  sogleich 
insges&mmt  auch  angriffsweise  verfahren  wollen,  um  den  Angriff 
abzulenken.  S.  18. 

8.  (VIII.)  1456,  7.  April.  Ofen.  Schreiben  des  Königs 
Ladislaus  an  die  Churfürsten  und  übrigen  deutschen  Reichs- 
fürsten um  schleunige  Hülfe  gegen  die  Türken ,  wyelche  Er 
unverweilt  angreifen  will.  S.  19. 

5. 
An  K.  Ladislaus  P.  (I— V.) 

9.(1.)  1453,  21.  August.  Schreiben  des  Capitels  der  (bi- 
schöflichen) Kirche  zu  Tinin  (in  Dalmatien)  an  K.  Ladis- 
laus über  die  Vollziehung  eines  durch  den  Vice-Ban  von  Dalma- 
tien und  Croatien  Thomas  Boy nich ich  ihm  zugekommenen 
Auftrags  (der  hier  eingeschaltet  ist),  die  Söhne  eines  N.  (der 
Name  ist  wegen  Schadhaftigkeit  der  Urkunde  nicht  zu  consta- 
tiren)  in  den  Besitz  der  Güter  Lady  na  und  Nepcha  zu 
setzen.  S.  23. 

10.  (II.)  1453,  8.  September.  Erzbischof  Jacob  von 
Trier,  Churfürst,  erklärt,  dass  durch  seine  (motivirte)  Ver- 
wendung König  Ladislaus  von  Böhmen  und  Ungern  etc. 
und  Herzog  Philipp  von  Burg  und  in  ihrem  Streite  über  das 
Herzogthum  Luxemburg  und  die  Grafschaft  Chiny  einen 
Waffenstillstand  bis  künftige  Pfingsten  geschlossen  haben  unter 
Fontes  ect.  II.  Bd.  d 


gewissen  Bedingungen,  welche  aufgeführt  und  von  den  Bevoll- 
mächtigten der  Partheien  (W  e  i  c  h  a  r  d  von  Polheim  und  den 
Herrn  von  Croy)  bestätigt  werden.  Inder  Zwischenzeit  soll 
(am  ersten  Fastensonntage)  zu  Mainz  au  gänzlicher  Beile- 
gung der  Streitigkeiten  gearbeitet  werden.   S.  25. 

11.  (III.)  1453,  13.  September.  Pressburg.  Erzbischof 
Dionys  von  Gran,  Cardinal,  Bischof  Andreas  von  Fünf- 
kirchen, Ladislaus  von  Gara,  Palatin  von  Ungern,  Nico- 
laus von  Wylak,  Woiwode  von  Siebenbürgen  und 
Ban  von  Machovien,  dann  Graf  Ladislaus  von  Palocz, 
Judex  curiae,  erneuern  dem  König  Ladislaus  auf  Verlangen 
den  Eid  der  Treue  und  versprechen  ,  Ihm  und  dem  Grafen 
Ulrich  von  Cilly,  seinem  Blutsverwandten  und  Leiter  seiner 
Angelegenheiten,  die  thätigste  Unterstützung.  S.  30. 

12.  (IV.)  1453,  27.  October.  Prag.  Johann  von  Hu- 
nyady,  Landeshauptmann  in  Ungern,  Georg  von 
Cunstat  und  Podiebrad,  Gubernator  des  Königreichs 
Böhmen,  Bischof  Johann  von  Gross  wardein,  Kanzler 
in  Ungern,  Alscho  von  Sternberg,  Obrist-Kämmerer 
in  Böhmen,  Zdenko  von  Sternberg,  Oberst-Burg- 
graf inPrag,  Ulrich,  Oswald  und  Stephan  Eizinger 
von  Eizing,  Brüder,  Pankraz  von  Plankenstein  und 
Siegmund  Eizinger  schliessen  eine  Verbrüderung,  dass 
sie  zu  Ehren  Gottes  und  seiner  Kirche  und  der  ganzen  Christen- 
heit und  insbesondere  zum  Besten  ihres  Herrn  und  Königs 
Ladislaus  und  seiner  Lande  wirken  und  einander  kräftig 
unterstützen  wollen.  K.  Ladislaus  bestätigt  diese  Verbrü- 
derung. S.  31. 

13.  (V.)  1454,  20.  Mai.  Wien.  Konrad  Hölzler  stellt 
dem  Könige  Ladislaus,  dessen  Ungnade  er  sich  durch  ein 
strafwürdiges  Vergehen  zugezogen  und  der  ihn  auf  Verwen- 
dung des  Kaisers  Friedrich,  Herzog  Siegmunds  von 
Oester  reich  und  einiger  Anderer  begnadigt  hatte,  einen 
Revers  aus  über  die  Erfüllung  der  ihm  gesetzten  Bedingun- 
gen. S.  33. 


Lt 


c. 

Extracte  von  98  Urkunden  des  K»  Ladislaus  P. 

Von  1453— 145?.    (Nr.  14—111.) 


H. 

Erzherzog  Albrecht  VI.  von  Öesterreich. 

1445  —  1463, 

0. 

Urkunden  von  und  an  Erzherzog  Alb  recht  (I — XVL) 

112.  (I.)  1447,  19.  October.  Wien.  Herzog  Albrecht 
von  Öesterreich  etc.  bestätigt  die  Freiheiten  und  Rechte 
des  zum  Schlosse  Forchtenstein  unterthänigen  Marktes 
Grossmarteinsdorf  (M attersdorf)  in  Ungern,  welche 
aufgeführt  werden.  S.  85. 

113.  (II.)  144?,  28.  October.  Wien.  Herzog  Albrecht 
von  Öesterreich  etc.  stellt  der  edlen  Margarefch,  Toch- 
ter des  Grafen  Paul  von  Forchtenstein,  welche  sich  ihm 
mit  Leib  und  Gut  übergeben  und  alle  ihre  Gerechtigkeit  und 
Erbschaftsrechte  auf  die  Herrschaften  und  Schlösser  Forch- 
tenstein, Landsee  und  Koboltzdorf  abgetreten  hat, 
einen  Revers  aus,  dass  er  ihr  bei  Gelegenheit  ihrer  Heirath 
eine  Heimsteuer  und  Ausfertigung  von  2000  ungrischen  Gold- 
gulden geben  wolle,  innerhalb  2  Monate  nach  dem  Beilager, 
oder  eine  jährliche  Rente  auf  diese  Güter  verschreiben  soll. 
S.  87. 

114.  (III.)  1447,  28.  October.  Wien.  Notariatsinstru- 
ment über  die  Cession  und  Schenkung  (donatione  inter  vivos) 
der  Schlösser  Forchtenstein,  Landsee  und  Kobel- 
storff  mit  den  dazu  gehörigen  Gütern  und  Leuten  an  Her- 
zog Albrecht  von  Öesterreich  etc.  durch  Anna  von  P  o- 
tendorff,  Witwe  des  Grafen  Paul  von  Forchtenstein 
und  ihre  Töchter  Margaretha  und  Walburgis.  S.  88. 

115.  (IV.)  1448,  10.  Jänner.  Bern.  Schreiben  des  Schult- 
heissen    und    Ralhes  der   Stadt   Bern  an  Herzog  Albrecht 


LH 

von  Oest erreich,  worin  sie  sich  für  einen  Bürger  der  Stadt 
(Conrad  Keller)  verwenden,  dessen  Gülte  bey  Laufen- 
burg der  Herzog  in  der  Zeit  der  Feindseligkeit  eingezogen 
und  vergeben  hatte.  Sie  berufen  sich  auf  einen  Artikel  des 
Constanzer-Friedens.  S.  90. 

116.  (V.)  1449,  28.  Juni.  Schreiben  des  Caspar  Hof- 
meister genannt  Senger  an  Herzog  Albrecht  vonOcster- 
reich,  worin  er  ihm  seine  Lehen  heimsagt,  wegen  der  Feind- 
schaft zwischen  Wernher  von  Schienen  (seinem  Herrn) 
und  Piligrin  von  Hödorff,  um  den  sich  der  Herzog  ange- 
nommen hat.  S.  92. 

117.  (VI.)  1450,  29.  Juli.  Schreiben  der  Metzger  zu 
Freyburg,  Heinzmann  Wurst  und  Nicolaus  Pagi- 
not,  an  Herzog  Albrecht  von  Oester reich,  worin  sie 
ältere  Forderungen  geltend  machen.  S.  93. 

118.  (VII.)  1451,  7.  September.  Neustadt.  Schreiben 
Herzogs  Albrecht  von  Oesterreich  etc.  an  Mark- 
grafen Rudolph  vonHochperg,  Herrn  zu  Röteln,  worin 
er  ihn  auffordert ,  ihn  bey  der  Krönungsreise  seines  Bru- 
ders König  Friedrich  nach  Rom  zu  begleiten  und  sich  am 
10.  November  zu  Weingarten  im  Kloster  mit  10  Pferden 
wohlgerüstet  einzufinden,  die  Kosten  des  Zuges  bestreitet  er 
(Herzog).  (Eben  so  an  dessen  Schwiegervater  Graf  Hannsen 
von  Freyburg,  Herrn  zu  Wälisch-Neuenburg,  um  Be- 
willigung des  Urlaubs  —  Aufforderung  an  sechzehn  andere 
Herrn  (mehrere  seiner  Räthe)  Die  Zahl  der  Pferde  86.   S.  95. 

119.  (VIII.)  1454,  27.  Februar.  Freyburg  im  Breis- 
gau. Erzherzog  Alb  recht  von  Oesterreich  etc.  befiehlt 
seinen  Vögten ,  Amtleuten  und  Pfandschaftsinhabern  zu  E  n- 
sisheim,  Tann,  Massmünster,  Altkirch,  Pfirt 
und  Landser,  den  Kauf  und  Verkauf  des  Salzes  an  sol- 
chen Plätzen  im  E  1  s  a  s  s  und  Sundgau,  wo  es  nicht  erlaubt 
ist ,  zu  verwehren ,  und  das  Salz  zu  seinen  Händen  zu  confis- 
ciren.  S.  96. 

120.  (IX.)  1455,  14.  Octobcr.  Freyburg  im  Breisgau. 
Erzherzog    Albrecht  von    Oesterreich    etc.    erklärt, 


Uli 

dass  in  seiner  und  seiner  Räthe  und  Diener  Gegenwart  (von 
denen  mehrere  zu  den  „Wissenden"  d.i.  Theilnehmern  des  heim- 
lichen Gerichts  gehören)  sein  Marschall  D  u  r  i  n  g  von  H  a  1 1- 
wilr  den  Hanns  West  er  nach  zu  Rede  gestellt  habe 
wegen  ihm  in  den  Mund  gelegten  Reden,  wodurch  er  ver- 
dächtig werde ,  Amtsgeheimnisse  ausgeplaudert  zu  haben ; 
Westernacher  habe  sich  später  geflüchtet ,  statt  seine 
Behauptung  zu  erhärten.  S.  96. 

121.  (X.)  1455,  21.  November.  Freiburg  im  Breisgau. 
Erzherzog  Alb  recht  von  Oesterreich  etc.  erklärt,  dass 
sich  Peter  von  Mörsperg,  sein  Landvogt ,  T  h  ü  r  i  n  g 
von  Hallwilr,  Marschall,  Bechtold  Stehelin,  Com- 
thur  zu  Heitersheim,  Hanns  von  Bollwilr,  Hanns 
von  Munstrol,  Heinrich  von  Ramstein,  Melchior 
von  Blumeck,  Werner  von  Stouffen,  Hanns  Ulrich  von 
Massmünster,  seine  Räthe  nebst  Andern  gegen  Marquard 
von  Bai  deck,  für  12886ya  Gulden  rheinisch  für  Ihn  verbürgt 
haben  (womit  Herrschaft  und  Amter  zu  Tann  gelöst  wurden), 
ferner  gegen  Heinrich  von  Randeck  und  die  Erben  Wil- 
helms von  Grünenberg  für  10733 V»  Gulden  Capital  und 
536  Vs  Gulden  rheinisch  Zinsen  (womit  seine  Herrschaft 
Rheinfei  den  gelöst  wurde),  und  jetzt  zuletzt  gegen  Ber- 
thold Vogt  und  seine  Erben  für  16000  fl.  rheinisch  (zur 
Einlösung  von  verpfändeten  Silbergeschirr,  Kleinodien,  Perlen  und 
Schuldbrief) ;  das  alles  mache  in  einer  Summe  40056Va  Gulden 
rheinisch,  wofür  Er  ihnen  einen  Schadlosbrief  gebe  and  sie 
versichere  auf  den  Herrschaften  und  Ämtern  zu  Rh  ein - 
felden  und  Tann  und  ihrem  Zugehör  und  anderen  Gütern. 
S.  101. 

122.  (XI.)  1458,  24.  Jänner.  Wien.  Erzherzog  Albrecht 
von  Oesterreich  etc.  macht  seinen  Untergebenen  in  den 
obern  Landen  bekannt,  dass  er  durch  die  Verhältnisse 
(nach  König  Lad  isla  us  Tode)  abgehalten  worden,  hinaus 
zu  kommen,  sie  sollen  also  dem  von  ihm  zum  obersten 
Hauptmann  bestellten  Thüring  von  Hallwilr,  seinem  Mar- 
schall,   Gehorsam   leisten.  S.  105. 


LIV 

123.  (XII.)  1460,  13.  März.  Linz.  Erzherzog  Albreclil 
von  Oesterreich  etc.  erklärt,  dass  er  in  Betreff  des  Schlos- 
ses zu  Linz  mit  seinem  Hofmeister  und  Hauptmann  ob  der 
Enns,  Wolfgang  von  Wallsee  übereingekommen  sey,  dass 
er  Ihm  dasselbe  sammt  dem  Maierhof ,  Bade  und  Garten  (sein 
Erbe)  abtrete,  dafür  zu  den  600  Pfund  Pfennig,  aus  der  Lin- 
zer-Maut ,  die  ein  Landeshauptmann  bezieht,  noch  600  Pfund 
jährlich  erhalten  soll,  auch  die  Pflege  zu  Freistadt  behalte 
mit  der  gewöhnlichen  Burghut.  —  Das  Hofhaus  in  der  Stadt 
Linz  soll  der  Wallsee  wie  die  Hauptmannschaft  inne  haben, 
der  Vertrag  gilt  bis  zu  seinem  (Albrechts)  Abgang  von  Linz 
oder  seinem  Tod.  —  S.  106. 

124.  (XIII.)  1460,  15.  Februar.  Linz.  Erzherzog  Al- 
brecht von  Oesterreich  etc.  verleiht  seinem  Rathe  Ulrich 
von  Starhenberg  die  (aufgeführten)  Lehen,  welche  Meister 
HannsMachswoll  von  Oswald  Plesser  gekauft  hat,  aber 
wegen  Verschulden  und  Uebergehung  des  Lehens-Verbandes 
abtreten  musste.  S.  107. 

125.  (XIV.)  1460  (?).  Schreiben  des  H  a  n  n  s  von  H  o- 
luberss  an  Herzog  Albrecht  von  Oesterreich  etc. 
worin  er  Ihm  seine  Noth  klagt  und  die  geleisteten  Dienste, 
auch  seine  alten  Forderungen  in  Erwähnung  bringt.  S.  108. 

126.  (XV.)  1461,  22.  Juni.  Linz.  Erzherzog  Albrecht 
von  Oesterreich  etc.  gibt  seinem  Rathe  Rein pr echt  von 
Wallsee,  der  sich  mit  seinen  Leuten  jetzt  bei  dem  Feldzuge, 
den  Er  vor  hat,  betheiligen  will,  einen  Schadlosbrief.  S.  110. 

127.  (XVI.)  1463,  2.  September,  Salzburg.  Erzherzog 
Albrecht  von  Oesterreich  etc.  trägt  dem  Balthasar  von 
Blumenegk  auf,  sich  des  Schlosses  Lauffemberg  und  des 
Schwarzwaldes,  welche  nebst  andern  Schlössern  sein  Rath 
Jörg  von  Stein  wieder  abtreten  soll,  zu  versichern;  der  näch- 
stens hinausreisende  Thüring  von  Hallwiler,  sein  Marschall, 
wird  die  Ausgleichung  mit  ihm  (über  seine  Auslagen)  besorgen. 
S.  110. 


LV 


6. 

Auszüge  aus  Urkunden. 

1  —  22. 

Vom  28.  Mai  1445—1463.  (Nr.  128-149.)  S.  113-128. 


Zweite  Abtheilung;. 

III. 

Erzherzog  (Herzog)  Siegmund  von  Oesterreich. 

1443  — 1473. 

a. 

Von   Herzog   Siegmund.  (I  — XX.) 

150.  (I.)  1443.  Concept  eines  Schreibens,  das  dem  Her- 
zog Siegmund  während  der  Zeit  der  (verlängerten)  Vor- 
mundschaft seines  Vetters  K.  Friedrichs  IV.  durch  einen 
Rathgeber  dictirt  wurde,  worin  er  seine  gezwungene  Lage 
schildert  und  um  die  Verwendung  seiner  Unterthanen  bittet, 
dass  er  los  und  frei  werde.  S.  131. 

151.  (II.)  S.  D.  (1447?)  Instruction  Herzog  Siegmunds 
für  seinen  Abgeordneten,  der  dem  K.  Friedrich  IV.  und  seinem 
Bruder  Herzog  Albrecht  seine  üble  Lage  auseinander  setzen 
soll,  damit  sie  Nachsicht  haben  rücksichtlich  ihrer  Forderun- 
gen oder  selbst  die  nöthig  werdenden  Pfandschaften  überneh- 
men; sonst  müsste  er  sich  an  Fremde  wenden.  (Venedig,  Her- 
zog Heinrich  von  Baiern.)  S.  133. 

152.  (III.)  S.  D.  (1447?)  Bedenken  Herzog  Siegmunds 
in  Ansehung  des  (auch  ihm  zugemutheten)  Bündnisses  mit  dem 
Herzoge  von  Burgund,  und  der  zwischen  ihm  und  dem  K. 
Friedrich  und  seinem  Bruder  Herzog;  Albrecht  ab^eschlos- 
senen  (für  die  nächsten  6  Jahre  gültigen)  Uebereinkunft.  S.  135* 

153.  (IV.)  1457,  1.  December.  Feldkirch.  Herzog  Sieg- 
mund von  Oesterreich  etc.  erklärt,  von  dem  Freiherrn  Ulrich 
von  Brandis  2000  rh.  Gulden  bar  empfangen  zu  haben, 
welche  er  in  Jahresfrist  (nächsten  St.  Andreastag)  zurückzahlen 
soll;  als  Unterpfand  dient  der  Zoll  der  Stadt  Feldkirch,  der 
jährlich  am  Pauls  -  Bekehrungstage  (25.  Jänner)  fällig  ist, 
200  Pfund  Pfge.  Landeswährung.  S.  135. 


LVI 

154.  (V.)  1458,  3.  Jänner.  Innsbruck.  Herzog  Siegmund 
von  Oesterreich  etc.  gestattet  dem  Ulrich  Wittenbach, 
Bürger  zu  Feldkirch,  welchem  sein  Küchenmeister  Ernst 
Rietenburger  als  er  Hubmeister  zu  Feldkirch  gewesen, 
das  Burggut  zu  Jagdberg  mit  Zugehör  verpfändet  hatte,  das 
Haus  zu  Jagdberg  zu  bauen  und  auszubessern;  er  soll  es  le- 
benslänglich inne  haben  und  seinen  Erben  sollen  bei  der  Lösung 
die  Bauauslagen  ersetzt  werden.   S.  137. 

155.  (VI.)  1460,  15.  December.  Villingen.  Herzog  Sieg- 
mund von  Oesterreich  etc.,  welcher  seinem  Käthe  Thü- 
ring  von  Hall wilr  den  Auftrag  gegeben  hat,  während  des 
Krieges  mit  den  Eidgenossen  für  das  Nöthige  (Geld,  Getreide 
und  Wein)  zu  sorgen ,  gibt  demselben  einen  Schadlosbrief  hin- 
sichtlich der  Auslagen  und  Verpfändungen.    S.  138. 

150.  (VII.)  S.  D.  (c.  1460).  Memorial  des  Doctor  Lo- 
renz Blumen  au,  d.  i.  Entwurf  einer  Instruction  für  die 
Abgeordneten  Herzog  Siegmunds  an  den  Pabst  (Pius  IL); 
was  sie  in  seinem  Namen  von  demselben  zu  erbitten  haben.  S.139. 

157.  (VIII.)  1461,  7.  Juli.  Innsbruck.  Herzog  Siegmund 
von  Oesterreich  etc.  entscheidet  auf  Bitten  der  Gebrüder 
Hanns  und  Heinrich  Auer  (welche  längere  Zeit  im  Streite 
waren  über  ihr  väterliches  und  mütterliches  Erbe)  und  seiner 
Käthe  und  Landleute  ihren  Streit  dahin,  dass  Heinrich  Auer 
seinem  Bruder  Hanns  das  Schloss  Katzenstein  und  16  Mark 
Herren  Gült  abtreten  soll.  —  Pön  1000  Gulden  rh.  und  der 
Verlust  des  Mannsrechtes.  S.  142. 

158.  (IX.)  1463,  22  December.  Innsbruck.  Schreiben  Her- 
zog Siegmunds  von  Oesterreich  etc.  an  seine  Käthe  Ul- 
rich von  Freundsberg,  Lorenz  Blumenau,  Baltha- 
sar von  Liechtenstein  und  Hildbrand  Rasp,  welche 
er  nach  Erzherzog  Alb  rechts  Tode  nach  Oesterreich  ge- 
schickt hatte  zur  Wahrung  seiner  Interessen.  Sie  sollen  ihm 
von  allen  Vorfallenheiten  schnell  Nachricht  geben ,  und  fleissig 
Anhänger  werben  u.  s.  w.  S.  144. 

159.  (X.)  1464.  12.  Februar.  Innsbruck.  Schreiben  Her- 
zog  Siegmunds  von  Oesterreich  etc.  an  Jörg  vom  Stain 


LVII 

(Kanzler  des  verst.  Erzherzogs  Albrecht) ,  er  möge  die  in  sei- 
nen Händen  befindlichen  Schad-  und  Dienstbriefe  dem  Hild- 
brand  Rasp  wieder  ausliefern.  S.  145. 

160.  (XI.)  1464,  15.  Februar.  Innsbruck.  Schreiben  Her- 
zog Siegmunds  von  Oesterreich  etc.  an  seinen  Rath 
und  Pfleger  zu  Hartenberg  Hildebrand  Rasp,  er  möge 
dafür  sorgen,  dass  die  gegen  den  Kaiser  gemachten  Rü- 
stungen und  Werbungen  eingestellt  werden,  um  ihm  nicht  un- 
nöthige  Kosten  zu  verursachen,  da  er  mit  Kaiser  Friedrich 
hinsichtlich  der  Erbschaft  in  gütlicher  Unterhandlung  stehe. 
S.  146. 

161.  (XII.)  1467,  9.  Mai.  Meran.  Schreiben  Herzog 
Siegmunds  von  Oesterreich  etc.  an  K.  Friedrich  IV. 
über  die  Forderungen  des  Jörg  vom  Stain,  der  von  ihm 
Schadloshaltung  begehrt,  da  er  angeblich  durch  seine  Schuld 
6000  ungrische  Gulden  von  der  auf  der  Herrschaft  Steyer  ihm 
versicherten  Summe  dem  Kaiser  habe  aufgeben  müssen.  S.  147. 

162.  (XIII.)  S.  D.  (1468).  Memorial  für  den  Abgesandten 
des  Herzogs  Siegmund  an  K.  Friedrich,  ausgestellt  von 
dem  Kanzler  (?)  desselben.  S.  148. 

163.  (XIV.)  1469,  25.  Juli.  Herzog  Siegmund  von 
Oesterreich  etc.  übergibt  dem  Grafen  Hanns  von  T engen 

«seine  Veste  und  Grafschaft  Neuenbürg  in  pflegweise  Verwal- 
tung gegen  jährliche  200  fl.  rh.  als  Burghut  (welche  der  Amt- 
mann zu  Stockach  auszahlen  soll).  Für  die  4000  fl.  rh., 
welche  der  Graf  hergeliehen  hat ,  empfängt  er  200  fl.  rh.  Zins 
u.  s.  w.  S.  152. 

164.  (XV.)  S.  D.  (1469?).  Concept  einer  Urkunde,  durch 
welche  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc.  dem 
Hanns  Erhart  von  Rinach  und  seinen  männlichen  Erben 
einen  Teich  neben  der  Vorstadt  Tann,  der  bisher  freies  Eigen- 
thum  des  Hauses  Oesterreich  gewesen,  als  Lehen  verleiht,  da- 
gegen derselbe  sein  bisheriges  Eigen,  den  Hof  zu  Tann  in  der 
Vorstadt,  gegenüber  den  Barfüssern  mit  Zugehör  und  einem 
Weinberg  als  österreichisches  Lehen  empfangen  hat.  Innerhalb 
der  nächsten  zehn  Jahre  kann  es  davon  wieder  abkommen.  S.  154. 


LVIII 

165.  (XVI.)  S.  D.  (1471,  13.  Jänner).  Herzog  Sieg- 
in und  s  von  Oester reich  etc.  Instruction  für  seine  Abge- 
sandten nach  Chur  (Wolkensteiner  und  Rottensteiner). 
S.  155. 

166.  (XVII.)  S.  D.  Herzog   Siegmunds  von  Oester- 
reich  etc.  Instruction  für  seine  Abgeordneten  an  die  schwei 
zerischen  Eidgenossen.  S.  158. 

167.  (XVIII.)  S.  D.  Herzog  Siegmunds  vonOestcr- 
reich  etc.  Instruction  für  seine  Abgeordneten  nach  Tafas 
(Davos  in  Graubünden.  —  Cafas  ist  ein  Druckfehler),  die 
durch  Kauf  von  den  Montfort  an  Oesterreich  kamen.  S.  161. 

168.  (XIX.)  S.  D.  Herzog  Siegmunds  von  Oester- 
reich etc.  Instruction  für  seine  Abgeordneten  an  Kaiser 
Friedrich  IV.  S.  163. 

169.  (XX.)  1473,  28.  Mai.  Innsbruck.  Herzog  Sieg- 
munds von  Oesterreich  etc.  Schreiben  an  die  schwei- 
zerischen Eidgenossen  in  Betreff  ihrer  Beschwerden 
über  Pilgrin  von  Hödorff.  S.  165. 

b. 
An    Herzog    Sieg m und.    (I — LVIII.) 

170.  (I.)  S.  D.  (Vor  1446).  Schreiben  des  Jacob 
Hartmann  von  Ranckwil  an  Herzog  Siegmund  von 
Oesterreich  etc.  in  Betreff  seiner  Pfandschaft,  aus  der 
man  ihn  verdrängen  will.  S.  169. 

171.  (II.)  1449,  16.  October.  Botzen.  Dienstrevers  des 
Heinrich  Tanndorffer  zu  Tandorff  für  Herzog  Sieg- 
mund von  Oesterreich  etc.  (für  10  Jahre,  mit  4  Per- 
sonen und  Rossen).   S.  170. 

172.  (III.)  1450,  22.  October.  Pabst  Nicolaus  V. 
empfiehlt  dem  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc* 
den  durchreisenden  Engländer  Johann  Talbot,  Grafen  von 
Shrewsbury.  S.  171. 

173.  (IV.)  1453,  16.  August.  Schreiben  des  Herzogs 
Franz  Sfortia  von  Mailand  an  Herzog  Siegmund  von 
Oesterreich  etc.  in  Betreff  eines  von  den  Grafen  von 
Matsch  widerrechtlich  erhobenen  Zolles.  S.  172. 


MX 

174.  (V.)  1453,  10.  September.  Cardinal  Peter,  Bischof 
von  Augsburg,  bestätigt  mit  Einwilligung  seines  Capitels  die 
Uebereinkunft,  welche  seine  Abgeordneten  rücksichtlich  ge- 
wisser Lehen  mit  Herzog  Siegmund  von  Oester reich  ge- 
troffen haben.  S.  173. 

175.  (VI.)  1455,  25.  Jänner.  Luenz.  Graf  Ulrich  von 
Cilly  etc.  verpfändet  dem  Herzog  Siegmund  von  0  est  er- 
reich etc.  für  200,000  Goldgulden  Schloss  und  Grafschaft 
Ortemburg  u.  s.  w.  S.  175. 

176.  (VII.)  1456,  10.  October.  St.  Quintin  in  Vermand. 
Das  General -Capitel  des  Pr am ons trat ens er- Ordens  nimmt 
den  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc.  in  die  Ge- 
meinschaft der  geistlichen  Werke  des  Ordens  auf.  S.  176. 

177.  (VIII.)  1457,  28.  Juni,  a)  Schreiben  des  Meisters  des 
St.  Antoniusordens-  Hauses  zu  I  s  e  n  h  e  i  m  an  Herzog  Sieg- 
mund von  Oesterreich  etc.  b)  und  an  den  herzoglichen  Rath, 
Ritter  Jacob  Trap,  in  Betreff  der  Unterhandlung  mit  dem 
König  von  Frankreich  hinsichtlich  einer  Vermählung  des  jun- 
gen Königs  Ladislaus  P.  mit  Prinzessin  Magdalena. 
S.  177. 

178.  (IX.)  1458,  22.  Jänner.  Urfehde  etlicher  Bürger  zu 
Rappers wyl,  welche  wegen  Streitigkeiten  mit  dem  Schult- 
heiss  und  Rathe  u.  s.  w.  von  Herzog  Siegmund  von  Oester- 
reich etc.  (nach  rechtlicher  Verurtheilung)  längere  Zeit  waren 
im  Gefängniss  behalten  worden,  jetzt  aber  begnadigt  wurden. 
S.  179. 

179.  (X.)  1459,  25.  Jänner.  Schreiben  des  Pabstes  Pius 
II.  an  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc.,  worin  er 
ihn  auffordert,  nicht  nur  selbst  gewiss  zum  Congress  nach 
Mantua  zu  kommen,  sondern  auch  den  K.  Friedrich  zur 
Reise  dahin  zu  bewegen.  S.  180. 

180.  (XI.)  1459,27.  October.  Pasqualis  Maripetro, 
Herzog  von  Venedig,  gibt  dem  Herzog  Siegmund  von 
Oesterreich  etc.  auf  dessen  ausdrückliches  Verlangen  einen 
Geleitschein  zur  Reise  nach  Mantua  (durch  das  veuetiani- 
schc  Gebiet).  S.  181. 


XL 

181.  (XII.)  1459,  28.  Dec.  Innsbruck.  Markgraf  Albrech  t 
von  Brandenburg  verbindet  sich  mit  Herzog  Siegmund  von 
Oesterreich,   vorerst  für  die  nächsten  fünf  Jahre.  S.  182. 

182.  (XIII.)  1460,  4.  April.  Siena.  Schreiben  des  Pabstes 
Pius  II.  an  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc.,  worin 
er  ihm  (nebst  Uebersendung  eines  Ablassbriefes)  meldet,  dass 
er  auf  seinen  Wunsch  den  Process  des  Cardinais  Nicolaus 
Bischofs  von  Brixen  gegen  das  Frauenkloster  zu  Sonnen- 
burg auf  3  Monate  suspendirt  habe.  S.  183. 

183.  (XIV.)  S.  D.  (c.  1460?)  Barbara  von  Nuwnegk, 
Gemalin  des  Stefan  von  Asch,  bittet  den  Herzog  Siegmund 
von  Oesterreich  etc.  um  Schutz  gegen  Conrad  Schorp, 
der  die  Leute  zu  Stadelhofe n,  die  ihr  rechtlich  zugespro- 
chen wurden,  aufhetzt  zur  Verweigerung  der  schuldigen  Lei- 
stungen. S.  184. 

184.  (XV.)  1461,  26.  Juni.  Schreiben  der  zu  Zürch  ver- 
sammelten Abgeordneten  der  schweizerischen  Eidge- 
nossen an  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc.  in  Be- 
treff einer  Forderung  des  eidgenössischen  Bürgers  und  Land- 
mannes Wernher  Keller  von  Holzhausen  an  Herrn  Johann 
von  Klingenberg  und  mittelbar  an  ihn  (Herzog)  selbst.  S. 185. 

185.  (XVI.)  1461,  31.  Juli.  Schreiben  Derselben  an  Den- 
selben in  gleicher  Angelegenheit,  die  von  Seite  des  Herzogs  un- 
liebsame Verzögerung  erlitt.  S.  186. 

186.  (XVII.)  1462, 27.  December.  Wien.  Schreiben  des 
Martin  Neidecker  an  Herzog  Siegmund  von  Oester- 
reich etc.  in  Betreif  seiner  Ansprüche  (Drittheil  des  Landes), 
die  durch  Abgeordnete  oder  noch  besser  durch  persönliche  Ge- 
genwart gerade  jetzt  betrieben  werden  sollten.  S.  188. 

*187.  (XVIII.)  1464,  6.  Februar.  Steyer.  Schreibendes 
Jörg  vom  Stain  an  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich 
etc.  über  den  Stand  seiner  Angelegenheiten  im  Lande  und  die 
Stimmung  der  Bürger  und  Bauern.  S.  189. 

188.  (XIX.)  1464,  16.  Juli.  Steyer.  Jörg  vom  Stain 
sagt  dem  Herzog  Sie  gm  und  von  Oesterreich  etc.  den  Dienst 
auf,  S.  190. 


LX! 

189.  (XX.)  1464,  17.  Juli.  Steyer.  Jörg  vom  Stain 
schreibt  dem  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc.  und 
verlangt  seine.  Mitwirkung  zur  Abfertigung  des  Piligrin  von 
Hödorff.  S.  191. 

190.  (XXI.)  1464,  7.  August.  Schreiben  des  Jörg  vom 
Stain  an  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc.,  er  be- 
schwert sich  über  seine  missliche  Lage  gegen  K.  Friedrich, 
in  die  er  durch  des  Herzogs  Verfahren  gekommen.   S.  191. 

191.  (XXII.)  1464,  2.  September.  Neustadt.  K. 
Friedrich  IV.  erklärt ,  dass  er  sich  mit  Herzog  S  i  e  g  m  u  n  d 
von  Oesterreich  etc.  ganz  ausgeglichen  habe  rück- 
sichtlich ihrer  gegenseitigen  Forderungen  und  Ansprüche. 
S.  194. 

192.  (XXIII.)  1465,  23.  October.  Neustadt.  K. 
Friedrich  IV.  fordert  Herzog  Siegmund  von  Oester- 
reich etc.  auf,  sich  mit  Jörg  vom  Stain  (k.  Pfleger  zu 
Steyer)  rücksichtlich  seiner  Forderungen  gütlich  zu  ver- 
gleichen oder  auf  dem  Rechtswege  (vor  seinen ,  des  Herzogs  : 
Käthen)  über  dieselben  entscheiden  zu  lassen.  S.  196. 

193.  (XXIV.)  1465,  21.  November.  Die  zu  Tafaus 
(Davos)  versammelten  Abgeordneten  aus  den  eilf  Gerichten 
bitten  den  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc.,  er 
möge  ihnen  Korn  aus  dem  Etsc blande  um  billigen  Preis  über- 
lassen, da  das  üble  Wetter  ihre  Ernte  zu  Grunde  gerichtet  hat. 
S.  197. 

194.  (XXV.)  1465,  22.  December.  Neustadt.  K.  Fried- 
rich IV.  schreibt  dem  Herzog  Siegmund  von  Oester- 
reich etc.  in  Betreff  des  Jörg  vom  Stein,  er  möge  doch  sich 
mit  ihm  gütlich  vergleichen-,  was  seine  (des  Herzogs)  For- 
derungen an  Stain  angeht ,  so  erbietet  sich  derselbe  darum  vor 
ihm  (dem  Kaiser)  Rechenschaft  zu  geben  auf  dem  Rechtswege, 
nicht  aber  vor  den  herzoglichen  Räthen.  S.  198. 

195.  (XXVI.)  1465,  22.  D^^einte.  Linz.  Wolfgang  von 
W all see,  Hauptmann  ob  der  Enns,  und  Jörg  vom  Stain, 
Pfleger  zu  Steyer,  schreiben  dem  Herzog  Siegmund  von 
Oesterreich  etc.,  er  möge  sie  der  Bürgschaft  entledigen,  die 


IAH 

sie  dem  Piligrin  von  Ho  clor  ff  geleistet  haben  in   früherer 
Zeit  (für  Erzherzog  Albrecht).  S.  199. 

196.  (XXVII.)  1466,  21.  Jänner.  Steyer.  Schreiben  des 
Jörg  vom  Stain  an  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich 
etc.,  worin  er  ihn  dringend  auffordert,  auf  dem  Rechtswege  seine 
Forderungen  zu  erledigen.  S.  199. 

197.  (XXVIII.)  1466,  10.  März.  Steyer.  Schreiben  Des- 
selben an  Denselben,  über  die  Gerechtigkeit  seiner  Forderungen. 
S.  201. 

198.  (XXIX.)  1466,  28.  Mai.  Steyer.  Schreiben  Desselben 
an  Denselben ,  über  Beschuldigungen ,  die  er  vom  Hofe  des  Kai- 
sers aus  in  Erfahrung  gebracht.  S.  204. 

199.  (XXX.)  1467,  24.  Mai.  Schreiben  des  K.  Friedrich 
IV.  an  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc.,  worin  Er 
ihm  aus  den  Kanzlei- Acten  bezeugt, dass  sich  Jörg  vom  Stain 
früher  (um  4  Monate)  mit  ihm  (dem  Kaiser)  ausgeglichen  habe, 
als  er  (Herzog).  S.  205. 

200.  (XXXI.)  1467,  24.  Mai.  a)  K.Friedrich  IV.schickt 
«lern  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc.  einige  Acten- 
stücke  für  den  Rechtshandel  mit  Jörg  vom  Stain.  b)K. 
Friedrich  IV.  schreibt  den  zur  Entscheidung  des  Rechtshan- 
dels mit  Jörg  vom  Stain  bestimmten  Räthen  des  Herzogs 
Siegmund  und  bestätigt  die  (Nr.  199)  angeführte  Thatsache. 
S.  206. 

201.  (XXXII.)  1467,3.  Juli.  Neustadt.  K.Friedrich 
IV.  schreibt  dem  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc. 
in  Betreff  des  Tages  der  Ausgleichung  mit  den  Eidgenossen 
und  des  gewünschten  Zeugnisses  wider  Jörg  vom  Stain. 
S.  208. 

202.  (XXXIII.)  1467,  1.  November.  Steyer.  Jörg  vom 
Stain  zu  Steyer  schreibt  dem  Herzog  Siegmund  von 
Oesterreich  etc.  über  seine  Fehde  mit  dem  Kaiser  und  des- 
sen Feldhauptmann,  Herzog  Albrecht  von  Sachsen.  S.  208. 

203.  (XXXIV.)  1468,  7.  März.  Schreiben  des  Conrad 
vom  Stain  (Jörgens  Bruder)  an  Herzog  Siegmund  von 
Oesterreich  etc.,  worin  er  für  denselben  um  Aufschub  eines 


lxiii 

Hechtspruches  ersucht,  da  er  durch  die  Fehde  mit  dem  Kaiser 
zu  erscheinen  verhindert  ist.  S.  211. 

204.  (XXXV.)  1468,  7.  Juni.  Schreinen  Desselben  an 
Denselben,  in  ähnlicher  Angelegenheit.  S.  213. 

205.  (XXXVI.)  1469,  4.  Februar.  Pabst  Paulus  II.  ver- 
leiht dem  Herzog  Siegmund  von  Oester reich  etc.  bedin- 
gungsweise das  Patronat  über  die  aus  den  Gütern  des  Bene- 
dictiner- Klosters  St.  Laurenz  ausserhalb  Tri ent  gestiftete 
Probstei.  S.  214. 

206.  (XXXVII.)  1469,  24.  April.  Ritter  Hanns  Jacob 
von  Bödmen,  Hauptmann,  und  die  Gesellschaft  des  St.  Ge- 
orgen-Schildes  im  Hegeu  verbindet  sich  mit  Herzog 
Siegmund  von  Oester  reich  etc.  durch  die  nächsten  fünf 
Jahre.  S.  217. 

207.  (XXXVIII.)  1469,  9.  Mai.  Herzog  Carl  von  Bur- 
gund  etc.  gibt  dem  Herzog  Siegmund  v.  Oester  reich,  der 
ihm  laut  der  inserirten  Urkunde  vom  selben  Tage  die  Landgraf- 
schaft  im  Elsas s  und  die  Grafschaft  Pf irt  mit  andern  Herr- 
schaften u.  s.  w.  für  50,000  rh.  Gulden  verpfändet  hatte,  einen 
Lösungs-Revers.  S.  223. 

208.  (XXXIX.)  1469,  9.  Mai  (März,  Druckfehler).  Her- 
zog Carl  von  Burgund  etc.  stellt  dem  Herzog  Siegmund 
von  Oesterreich  etc.  in  Betreff  der  schon  früher  verpfändeten 
Stücke,  welche  zur  Landgrafschaft  im  Elsass  etc.  gehören, 
und  welche  er  bis  zu  einer  gewissen  Summe  an  sich  lösen  darf, 
einen  Lösungs-Revers  aus.  S.  229. 

209.  (XL.)  1469,9.  Mai.  Herzog  Carl  von  Burgund 
etc.  erklärt,  unter  gewissen  Bedingungen  für  Herzog  Sieg- 
mund von  Oesterreich  etc.  die  10,000  fl.  zu  bezahlen, 
welche  derselbe  den  Schweizern  bis  zum  24.  Juni  d.  J.  zu 
entrichten  hat.  S.  231. 

210.  (XLI.)  1469,  25.  Mai.  Gratz.  K.  Friedrich  IV. 
erklärt,  auf  Klage  des  kais.  Kammer -Procurator-Fiscals  über 
die  Friedensbücher  der  schweizerischen  Eidgenossen, 
den  durch  Herzog  S i e g m u n d  von  Oesterreich  etc.  abge- 
schlossenen Vertrag  (vom  27.  August  1468)  für  ungültig.  S.236. 


LXIV 

211.  (XML)  1469,  26.  Mai.  Grata.  K.  Friedrichs  IV. 
Befehl  an  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc.  den  ge- 
dachten Vertrag  nicht  zu  vollziehen.  S.  242. 

212.  (XLIII.)  1469,  24.  Juli.  Graf  Eberhard  von  Son- 
nenberg, Truchsess  zu  Waldburg,  Hauptmann  und  die 
Gesellschaft  St.  Jörgen  -  Schilds  in  Ober  -  Schwaben, 
schliesst  mit  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc.  einen 
Bund,  der  vorläufig  bis  Georgi  1471  dauern  soll.  S.  243. 

213.  (XLIV.)  1470,  6.  Jänner.  Alwig  Graf  zu  Sulz 
(für  sich  und  seinen  Bruder  Grafen  Rudolf  zu  Sulz)  gelobt 
dem  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc.  die  an  dem 
Schlosse  Nellemburg  abgängige  fahrende  Habe  u.  s.  w.  nach- 
zuliefern u.  s.  w.  S.  250. 

214.  (XLV.)  1470,  12.  Jänner.  Altspaur.  Christoph 
Reyfer  übergibt  dem  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich 
etc.  sein  Schloss  Altspaur,  das  ein  Lehen  vom  Herzog  ist, 
dann  seine  Lehen  vom  Bisthum  Trient  u.  s.  w.  S.  253. 

215.  (XLVI.)  1470,  13.  Mai.  Wien.  Graf  Michael  von 
Hardeck,  Burggraf  zu  Maid  bürg,  verlangt  vom  Herzog 
Siegmund  von  Oesterreich  Bezahlung  der  schuldigen  950 
ungrischen  Gulden  (die  er,  nicht  aber  K.  Friedrich  zu  be- 
zahlen habe)  bis  8  Tage  nach  Pfingsten  (17.  Juni),  widrigen- 
falls wird  er  sich  selbst  an  den  Seinen  schadlos  machen.  S.  253. 

216.  (XLVH.)  1470,  11.  Juni.  Wien.  Schreiben  des  Gra- 
fen Michael  von  Hardeck,  Burggrafen  zu  Maidburg,  an 
Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc.  in  derselben  An- 
gelegenheit, worin  er  die  Gerechtigkeit  seiner  Forderung  näher 
begründet.  S.  254. 

217.  (XLVIII.)  S.  D.  (c.1470?).  Bericht  an  Herzog  Sieg- 
ln und  von  Oesterreich  etc.  über  die  Verhältnisse  des  Schlos- 
ses Beifort.  S.  256.  (Mit  des  Herzogs  Resolution   am  Rande.) 

218.  (XLVIII.,  Verstoss).  S.D.  (c.  1470?)  Vorstellung 
an  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc.  von  Seite 
der  Gemeinde -Vorstände  von  Glurns,  mit  Bemerkungen 
eines  herzoglichen  Rathes  darüber  und  über  andere  Gegen- 
stände. S.  257. 


LXV 

219.  (XLIX.)  1470  (?),  12.  October.  Schreiben  des  Kö- 
nigs Ludwig  XI.  von  Frankreich  an  Herzog  Siegmund  von 
Oesterreich  etc.  über  die  Herzoge  Siegmund  und  Chri- 
stoph von  Baiern,  die  Verbindungen  durch  Heirat  und 
Dienste  anknüpfen  wollen.  S.  260. 

220.  (L.)  1471,  4.  April.  Schreiben  des  Gerwig  von 
Rotenstein  an  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc. 
über  seine  Sendung  nach  Tafas  (Davos)  und  den  Stand 
der  Dinge  daselbst.  S.  262. 

221.  (LI.)  1471,  25.  August.  Schreiben  des  Pabstes 
Sixtus  IV.  an  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc., 
worin  er  ihm  seine  Wahl  meldet  und  ihn  zur  Anhänglichkeit 
und  Thätigkeit  für  den  christlichen  Glauben  auffordert.  S.  265. 

222.  (LH.)  1471 ,  25.  August.  Schreiben  des  Cardinals- 
Collegiums  an  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  etc. 
über  diese  Wahl.  S.  267. 

223.  (LIII.)  1471,  17.  September.  K.  Friedrich  IV. 
erklärt,  dass  das  von  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich 
etc.  abgelegte  Versprechen,  den  Reichsfrieden  zu  halten  (zur 
Beförderung  eines  Türkenzuges),  seinen  Bündnissen  mit  ver- 
schiedenen Fürsten  nicht  hinderlich  sein  soll.  S.  269. 

224.  (LIV.)  S.  D.  (c.  1471).  Ritter  Hermann  von 
Sachsenhaim,  dem  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich 
etc.  die  von  der  Erzherzogin  Mechtild  (H.  Albrechts  VI. 
Witwe)  verliehene  Vogtei  zu  Horb  (Hork  ist  ein  Druck- 
fehler) am  Neckar  für  seine  Lebenszeit  bestätigt  hatte,  ver- 
spricht, nach  dem  Tode  der  Frau  Erzherzogin  dem  Herzog 
Gehorsam  zu  leisten.    S.  270. 

225.  (LV.)  1473, 12.  Febr.  Kirchheim.  Schreiben  des  Grafen 
Ulrich  von  Würtemberg  an  Herzog  Siegmund  von 
Oesterreich  etc.  in  Betreff  des  Hofes  zu  Schweindorf. 
S.  271. 

226.  (LVI.)  1473,  28.  März.  Schreiben  des  Vogtes  Gau- 
denz  von  Matsch,  Grafen  zu  Kirchberg  etc.  an  Herzog 
Siegmund  von  Oesterreich  etc.  über  die  Stimmung  in 
den  (zehn)  Gerichten  u.  s.  w.  S.  272. 

Fontes  etc.  II.  Bd.  e 


LXVI 

227.  (LVII.)  1473,  29.  April.  Schreiben  des  Herzogs 
(Maria  Sforza  Galeaz)  von  Mailand  an  Herzog  Sieg- 
mund von  Oesterreich  etc.  über  Rechtsverletzungen  von 
Seite  seiner  Angehörigen  (in  den  acht  Gerichten).  S.  273. 

228.  (LVIII.)  1473,  13.  October.  Schreiben  des  Vogtes 
Gaudenz  von  Matsch,  Grafen  zu  Kirchberg,  an  Herzog 
Siegmund  von  Oesterreich  etc.  über  die  Bereitwilligkeit 
seiner  Leute  in  den  acht  Gerichten,  den  Ueberfall  von  Son- 
nenburg aus  zu  verhindern  und  den  Durchzug  zu  verwei- 
gern. S.275. 

c. 
Bezüglich    auf  Herzog   Siegmund.    (I  —  LXI.) 

229.  (I.)  S.  D.  (1466?)  Memorial  über  die  Verhältnisse 
des  im  Dienste  Herzog  Siegmunds  von  Oesterreich  etc. 
stehenden  Grafen  Hugo  von  Montfort  (?).  S.  279. 

230.  (II).  S.D.  (1446?)  Vorstellung  an  die  Bäthe  Her- 
zog Sigmunds  von  Oesterreich  etc.  den  Grafen  Hein- 
rich von  Sangans  von  Werdenberg  zur  Verbesserung 
der  Strasse  zu  veranlassen,  die  nach  Kloster  (im  Zehn- 
gerichten-Bunde)   führt.  S.  281. 

231.  (III.)  1449,  15.  August.  Schreiben  des  Bischofs 
Johann  von  Brixen  an  Wilhelm  Ramung,  Verweser 
des  Kesslergerichtes  (im  Namen  des  Herzogs  Siegmund 
von  Oesterreich  etc.),  der  widerrechtlich  auch  die  im  Bis- 
thum  Brixen  wohnenden  Kessler  etc.  citirt  hatte.  S.  282. 

232.  (IV.)  1450.  Eidesformeln  für  Unterthanen  des  Her- 
zogs Siegmund  von  Oesterreich  etc.  S.  282. 

233.  (V.)  1455,  11.  December.  Schreiben  des  Pabstes 
Calixt  III.  an  Bischof  Nicolaus  von  Brixen  über  die 
wünschenswerthe  Beilegung  des  Handels,  die  Absetzung  der 
Aebbtissin  von  Sonnenburg   betreffend.  S.  287. 

234.  (VI.)  1456,  12.  December.  Schreiben  des  Cardi- 
nais Dominicus,  römischen  Gross-Pönitentiars ,  an  den  Abbt 
zu  Wüten,  die  Lossprechung  des  Herzogs  Siegmund  von 
Oesterreich  etc.  vorzunehmen,  der  nebst  zwei  Dienern  durch 


LXV1I 

Gefangennehmung  eines    Diacons   des   Bischofs  von  Brixen  in 
den  Bann  verfallen  war.  S.  288. 

235.  (VII.)  1458,  18.  Juli.  Uebereinkunft  zwischen  Frei- 
herrn Siegmund  von  Brandis  als  Bevollmächtigten  der 
Frau  Herzogin  Eleonora  und  dem  Freiherrn  Alb  recht  von 
S a x  von  der  hohen  Sax,  vermittelt  durch  Freiherrn  Peter- 
mann von  Rasen  und  Ritter  Marquard  Brisach,  über  die 
Forderungen  des  Letztern.   S.  289. 

236.  (VIII.)  S.  D.  (1458).  Artikel,  besprochen  zwischen 
K.  Friedrichs  IV.  und  Herzog  Siegm.unds  von  Oester- 
reich Bevollmächtigten  zu  Wien,  rücksichtlich  der  gegen- 
seitigen Forderungen,  so  wie  der  Erzherzogs  Albrecht. 
S.  291. 

237.  (IX.)  S.  D.  (1458).  Auszug  aus  der  Instruction  des 
Königs  (Carl  VII.)  von  Frankreich  für  seine  Abgeordneten 
an  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich.  S.302. 

238.  (X.)  S.  D.  (c.  1460.)  Notiz  über  gewisse  Bezüge, 
derer  von  Rapperschwyl  von  Seite  Herzog  Siegmunds 
von  Oesterreich.  S.  304. 

239.  (XI.)  1461,  27.  August.  Uebereinkunft  zwischen 
den  Räthen  des  Herzogs  Siegmund  von  Oesterreich  und 
Wernher  von  Holzhausen,  genannt  Keller,  rücksichtlich 
der  Ausgleichung  seiner  Ansprüche.  S.  305. 

240.  (XII.)  1462,  19.  Mai.  Schreiben  des  Jörg  vom 
S  t  a  i  n  (Kanzler  des  Erzherzogs  Albrecht  von  Oesterreich) 
an  Ritter  Parzival  von  Annenberg  (Rath  Herzog  Sieg- 
munds von  Oesterreich)  vertraulichen  Inhalts.  S.  306. 

241.  (XIII.)  1462,  10.  Juni.  Schreiben  Desselben  an  Den- 
selben über  die  Begebenheiten  im  Kriege  (der  Stände  u.  s.  w. 
gegen  K.  Friedrich  IV.)  S.  306. 

242.  (XIV.)  1463,  28.  April.  Schreiben  Desselben  an 
Denselben, worin  er  den  Bernhard  Tehenstainer  empfiehlt, 
der  früher  in  Ungnade  Herzog  Siegmunds  von  Oesterreich 
gewesen.    S.  307. 

243.  (XV.)  1463,  28.  Juli.  Schreiben  Desselben  an  Den- 
selben über  die  Notwendigkeit    des   Zusammenwirkens   ihrer 


LXVIII 

Herren    (Erzherzog    Albrecht    und    Herzog   Siegmund.) 
S.  308. 

244.  (XVI.)  1463,  22.  December.  Schreiben  des  Grafen 
Wilhelm  zu  Thierstein  an  die  Räthe  Herzog  Siegmunds 
von  Oesterreich  über  seine  Bereitwilligkeit,  die  dem  Herzog 
gegebene  Verschreibung  zu  halten.  S.  309. 

245.  (XVII.)  1463,  25.  December.  Schreiben  Ortolfs 
Geumann  von  Tratteneck,  Pflegers  zu  Neuattersee  an 
die  Räthe  des  Herzogs  Siegmund  von  Oesterreich  (Ritter 
Ulrich  von  Freundsperg  und  Doctor  Lorenz  Blumen- 
auer)  über  die  Lage  der  Dinge  im  Lande  obderEnns  (nach 
Erzherzog  Albrechts  Tod).  S.  310. 

246.  (XVIII.)  S.D.  (1463).  Aeusserung  einiger  ob der- 
ennsischen  auf  dem  Landtage  (zu  Linz)  anwesenden  stän- 
dischen Mitglieder  an  Jörg  vom  Stain  über  das  Verhältniss 
gegen  den  Kaiser  Friedrich  IV.  S.  310. 

247.  (XIX.)  1464,  1.  Februar.  Steyr.  Schreiben  des 
Jörg  vom  Stain  an  Herrn  Parzival  von  Annenberg  über 
seine  Lage.  S.  312. 

248.  (XX.)  1464,  22.  März.  Uebereinkunft  zwischen  Her- 
zog Siegmund  von  Oesterreich  und  Gebhard  am  Hoff, 
rücksichtlich  der  Schlösser  Lauffenberg  und  Haunstein. 

249.  (XXI.)  1464,  17.  Juli.  Steyr.  Schreiben  des  Jörg 
vom  Stain  an  Ritter  Parzival  von  Annenberg  über  sein 
Verhältniss  gegen  Herz.  Siegmund  von  Oesterreich.  S.314. 

250.  (XXII.)  S.  D.  (1464?)  Vormerkung  über  die  Auf- 
nahme mehrerer  Söldner-Hauptleute  und  Räthe  in  den  Dienst 
Herzog  Siegmunds  von  Oesterreich.  S.  315. 

251.  (XXIII.)  S.  D.  Jörgen's  vom  Stain  Forderungen 
an  Herzog  Siegmund  vonOesterreich.  S.315. 

252.  (XXIV.)  1464.  Eid  der  Stadt  -  Gemeinden  von 
Waldshut,  Lauffenberg  und  Seckingen  für  Herzog 
Siegmund,  seine  Erben  und  das  Haus  Oesterreich.  S.  317. 

253.  (XXV.)  1465  (?)  26.  December.  Schreiben  des 
Jörg  vom  Staiji  an  seinen  Schwager  Caspar  von  Lauben- 
berg, über  Herzog  Siegmunds  Ansprüche  an  ihn.  S.  317. 


LXIX 

254.  (XXVI.)  1466,  21.  Jänner.  Schreiben  des  Jörg  vom 
Stain  an  die  Räthe  Herzog  Siegmunds  von  Oesterreich 
über  seine  Stellung  gegen  den  Herzog  Siegmund  von  Oester- 
reich. S.  318. 

255.  (XXVII.)  1466,  10.  März.  Schreiben  Desselben  an 
die  herzoglichen  Räthe,  welche  in  Constanz  unterhandeln,  über 
des  Herzogs  Ansprüche.  S.  319. 

256.  (XXVIII.)  1467,  8.  April.  Schreiben  (des  Jörg 
vom  Stain)  an  During  von  Hallwiler,  Landvogt,  über 
seine  erlangten  Vortheile.  S.  321. 

257.  (XXIX.)  1467,  2.  Juni.  Herzogin  Eleonore  (von 
Schottland),  Gemahlin  Herzog  Siegmunds  von  Oester- 
reich, erstreckt  im  Namen  ihres  abwesenden  Gemahls  einen 
Gerichtstermin  für  Jörg  vom  Stain.  S.  321. 

258.  (XXX.)  1467,  Juni.  Instruction  der  Herzogin  El e- 
onora  für  einen  zu  ihrem  Gemahl  abgesendeten  Rath,  in  Betreff 
der  Angelegenheit  des  Jörg  vom  Stain.  S.  322. 

259.(XXXI.)S.D.(1467).  Bericht  über  denProcess  des  Jörg 
vom  Stain  gegen  Herz.  Siegmund  vonOesterr  eich.  S.324. 

260.  (XXXII.)  1467,  4.  Juli.  Kaiser  Friedrichs  IV. 
Zeugniss  für  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  im  Streite 
mit  Jörgen  vom  Stain.  S.  328. 

261.  (XXXIII.)  1468,  1.  April.  K.  Friedrichs  IV. 
Schreiben  an  Pilgrin  (Peregrin)  von  Hödorff,  er  möge  sich 
der  Feindseligkeiten  gegen  die  Stadt  Seh  äff  hausen  enthalten 
u.  s.  w.  S.  329. 

262.  (XXXIV.)  1468,  20.  Juni.  Vogt  Ulrich  v.  Matsch, 
Graf  zu  Kirchberg  erstreckt  einen  Gerichtstermin  im  Pro- 
cesse  des  Jörg  vom  Stain  gegen  Herzog  Siegmund  von 
Oesterreich.  S.  330. 

263.  (XXXV.)  1468,  15.  Juli.  Bischof  Johann  von 
Trient  erlässt  ein  Mandat  an  die  Vasallen  und  Unterthanen  sei- 
nes Hochstiftes,  sich  bereit  zu  machen  gegen  die  friedbrüchigen 
Eidgenossen  zur  Unterstützung  des  tirolischen  Landesfürsten 
Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  mit  gewaimeter  Hand 
einzuschreiten.  S.  331. 


LXX 

264.  (XXXVI.)  1468,  9.  August.  K.  Friedrichs  IV. 
Mandat  an  alle  Unterthanen  und  Getreuen  des  Reichs ,  dem  Her- 
zog Siegmund  von  Oesterreich  gegen  die  friedbrüchigen 
Eidgenossen  beizustehen.  (Nebst  e.  Vidimus  dieses  Mandats, 
ausgestellt  auf  Ersuchen  der  Herzogin  Eleonora  durch  den 
Abbt  Johann  von  Wüten).   S.  335. 

265.  (XXXVII.)  1468,  3.  September.  Vogt  Ulrich  von 
Matsch,  Graf  zu  Kirchberg,  stellt  einen  Gerichtsbrief  aus, 
dass  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  der  Klage  ledig 
gesprochen  sei,  die  Jörg  vom  Stain  gegen  ihn  vorgebracht 
hatte.  S.  337. 

266.  (XXXVIII.)  1469,  13.  März.  Pabst  Paul  II.  ermahnt 
die  schweizerischen  Eidgenossen,  den  zu  Nürnberg 
beschlossenen  fünfjährigen  allgemeinen  Landfrieden  zu  beobach- 
ten bis  zur  Ausgleichung  mit  Herzog  Siegmund  von  Oester- 
reich; widrigenfalls  sie  excommunicirt  würden.   S.  341. 

267.  (XXXIX.)  1469,  25.  Mai.  K.  Friedrich  IV.  erlässt 
ein  Mandat  an  die  schweizerischen  Eidgenossen,  als  die 
den  fünfjährigen  Landfrieden  durch  ihr  Verfahren  gegen  Herzog 
Siegmund  von  Oesterreich  gebrochen  haben,  sich  am  45. 
Tage  nach  Empfang  der  Ladung  auf  die  Klage  des  Reichsfiscals 
rechtlich  zu  verantworten.  S.  342. 

268.  (XL.)  1469,  26.  Mai.  K.  Friedrich  IV.  erlässt 
ein  Mandat  an  die  Reichsunterthanen  im  Schwarzwald  und  in 
der  Stadt  Waldshut,  die  dem  Herzog  Siegmund  von  Oester- 
reich durch  die  schweizerischen  Eidgenossen  abgedrun- 
gene Verschreibung  unter  einer  Pön  von  50  Mark  Goldes  nicht 
zu  vollziehen,  in  so  ferne  sie  dabei  betheiligt  sind.  S.  346. 

269.  (XLI.)  1469,  26.  Mai.  K.  Friedrich  IV.  Mandat 
an  die  Unterthanen  und  Getreuen  des  Reichs,  den  schwei- 
zerischen Eidgenossen,  falls  sie  Herzog  Siegmund  von 
Oesterreich  und  die  Seinen  angreifen  oder  beschädigen  wür- 
den, Widerstand  zu  leisten  u.  s.  w.  Pön  100  Mark  Goldes. 
S.  348. 

270.  (XLII.)  1469,  26.  Mai.  K.  Friedrichs  IV.  Man- 
dat  an  die  schweizerischen    Eidgenossen  (Unterthanen 


LXXI 

und  Getreue  des  Reichs),  bei  S träfe  der  Reichsacht  und  Verlust 
aller  Privilegien  die  von  ihm  in  Betreff  Herzog  Siegmunds 
von  Oesterreich  erlassene  Declaration  genau  zu  beobachten. 
S.  350. 

271.  (XLIII.)  1469,  26.  Mai.  K.Friedrichs  IV.  Befehl 
an  die  Stadt  Schaffhausen  und  insbesondere  an  den  dortigen 
Bürger,  Hanns  am  St  ad,  die  durch  die  schweizerischen 
Eidgenossen  dem  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich 
abgedrungene  Uebereinkunft  als  ungültig  zu  betrachten,  und 
insbesondere  soll  Hanns  am  Stad  die  ihm  zugesprochene  Summe 
nicht  in  Empfang  nehmen,  bei  Strafe  von  100  Mark  Goldes. 
S.  352. 

272.  (XLIV.)  1469,  26.  Mai.  K.  Friedrichs  IV.  Befehl 
an  den  kaiserl.  Kammer-General-Procurator  und  Fiscal  Georg 
E  hing  er,  Lehrer  der  Rechte,  die  (oben  angeführten)  Mandate 
gegen. die  schweizerischen  Eidgenossen  zu  publiciren. 
S.  354. 

273.  (XLV.)  1469,  22.  Juni.  Hanns  Jacob  Ritter  von 
Bödmen,  Hauptmann,  und  die  ganze  Gesellschaft  des  Jör- 
gen- Schild  es  im  Hegau  erklären,  dass,  da  Markgraf  Karl 
von  Baden  als  Regent  etlicher  Landschaften  des  Herzogs 
Siegmund  von  Oesterreich  und  in  dessen  Namen  sich  mit 
der  Gesellschaft  verbunden,  der  Herzog  aber  späterhin  den 
Herzog  Karl  von  Burgund  ausgenommen  hatte,  diese  Aus- 
nahme gelten  soll.  S.  355. 

*  274.  (XL VI.)  1469,  (1.  Juli.)  23.  Juni.  Die  Eidgenossen 
von  Zürch,  Bern,  Luzern,  Solothurn,  Uri,  Schwyz, 
Unterwaiden  ob  und  nied  dem  Wald,  Zug  und  Glarus 
bestätigen,  dass  sie  von  Herzog  Karl  von  Burgund  10000 
Gold-Gulden  erhalten  haben,  die  ihnen  Herzog  Siegmund  von 
Oesterreich  bei  Gelegenheit  der  Ausgleichung  im  vorigen 
Jahre  (1468)  schuldig  wurde.  S.  356. 

275.  (XLVII.)  1469,  31.  August.  K.  Friedrich  IV.  be- 
urkundet, dass  am  22.  August  unter  Vorsitz  des  Bischofs  Ul- 
rich von  P  a  s  s  a u ,  römischen  Kanzlers  (in  der  Gerichts-Sitzung 
des  kais.  Kammer-Gerichtes),  die  schweizerischen  Eidge- 


LXXII 

nossen  der  vom  k.  Kammer-Procurator- Fiscal  wider  sie  vor- 
gebrachten Klage  schuldig  erkannt  worden  seien.  S.  361. 

276.  (XLVIII.)  1469,  31.  August.  K.  Friedrichs  IV. 
Mandat  an  viele  Reichsfürsten  und  Reichsstädte,  die  schwei- 
zerischen Eidgenossen  als  Geächtete  des  Reiches  zu  be- 
trachten und  zu  behandeln.  S.  364. 

277.  (XLIX.  a)  1470,  1.  August.  K.  Friedrich  IV.  be- 
fiehlt den  Unterthanen  der  österreichischen  Herrschaft  Rotten- 
burg (zur  Herrschaft  Hohenberg  gehörig),  auf  welche  Herr- 
schaft die  Gemahlin  seines  Bruders  Albrecht  Erzherzogin 
Mechthild  mit  ihrer  Morgengabe  und  Widerlegung  lebens- 
länglich verwiesen  war  und  bleibt,  dem  Herzog  Siegmund 
von  Oesterreich  und  s.  Erben  zu  huldigen,  da  er  sie  ihm 
(nach  des  Erzherzogs  Tode  war  dieselbe  ihm,  dem  Kaiser,  zuge- 
fallen) jetzt  cedirt  hat.  S.  369. 

278.  (XLIX.  b.)  1470,  11.  August.  K.Friedrich  IV. 
erklärt,  dass  diese  Huldigung  den  Rechten  der  Frau  Erzher- 
zogin Mechthild  keinen  Abbruch  thun  soll.  S.  370. 

279.  (L.)  1470,  7.  December.  Schreiben  des  Johann 
Schwigkly,  Kirchherrn  (Pfarrer)  zu  Janatz  (Jenatz)  an 
H.  Gerwig  von  Rottenstain,  Rath  des  Herzogs  Siegmund 
von  Oesterreich,  in  Betreff  des  im  Werke  seienden  Kaufes 
von  Davos.    S.  371. 

280.  (LI.)  1471,  9.  Februar.  Aussage  eines  Gefangenen 
aus  dem  Dorfe  GÖzens  (?),  der  sich  über  Rechts -Verletzung 
beklagt  hatte.     S.  374. 

281.  (LH.)  1471,  16.  Mai.  Schreiben  des  K.  Friedrich 
IV.  an  Bischof  Johann  von  Trient,  der  ohne  sein  und  des  Her- 
zogs Siegmund  Wissen  und  Willen  Cardinal  zu  werden 
suchte.  S.  375. 

282.  (LIII.)  1471,  19.  August.  K.  Friedrich's  IV.  Auf- 
trag an  den  Grafen  Johann  von  Sulz,  Reichshofrichter  zu 
Rot  weil  und  die  Urtheilsprecher  daselbst,  jene  welche  wider 
Unterthanen  des  Herzogs  Siegmund  von  Oesterreich  Klage 
führen,  nach  den  Privilegien  des  Hauses  Oesterreich  an  die 
competenten  Gerichte  (Landesgerichte)  zu  verweisen.  S.  375. 


LXXIII 

LIV.  1471  — 1472.  Siebzehn  Actenstücke  zur  Beleuchtung 
der  Verhältnisse  Herzog  Siegmunds  von  Oesterreich  gegen 
die  schweizerischen  Eidgenossen. 

283.  (1.)  1471,  12.  October.  Aufzeichnung  über  statt- 
gefundene Unterhandlungen  zu  Einsiedeln  zwischen  den 
Rathsboten  der  schweizerischen  Eidgenossen  und  Her- 
zog Siegmund  von  Oesterreich.  S.  381. 

284.  (2.)  1471,  29.  October.  Schreiben  des  Grafen 
Hugo  von  Montfort  an  Herzog  Siegmund  von  Oester- 
reich über  angeknüpfte  Unterhandlungen  mit  den  s  c  h  w  e  i- 
zerischen  Eidgenossen.  S.  383. 

285.  (3.)  1471,  31.  December.  Schreiben  des  Magistrats 
(Schultheiss  und  Rath)  der  Stadt  Bern  an  den  Bischof  (Her- 
mann) von  Constanz,  über  die  Bereitwilligkeit  zu  einer 
Ausgleichung  beizutragen.  S.  384.  (Und  über  die  Aufforderung 
zur  Türkenhülfe.)  S.  386.  (It.  zur  Ausgleichung.)  S.  387. 

286.  (4.)  S.  D.  Entwurf  zu  einer  Verständigung  und  Ver- 
einigung zwischen  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  und 
den  schweizerischen  Eidgenossen,  verabredet  zu  Bozen. 
(?)  S.  388. 

287.  (5.)  S.  D.  Verzeichniss  der  Schlösser  und  Städte, 
welche  früher  der  Herrschaft  von  Oesterreich  und  ihren 
Anhängern  gehörten  und  nun  von  den  Eidgenossen  besetzt 
sind.  S.  390. 

288.  (6.)  S.  D.  Anbringen  des  Grafen  Jörg  von  San- 
gans  an  Herzog  Siegmund  von  Oesterreich,  wie  man  der 
von  den  Eidgenossen  drohenden  Gefahr  am  besten  steuern 
könne.  S.  391. 

289.  (7.)  S.  D.  Gutachten  über  gewisse  vorgeschlagene 
Artikel  einer  Ausgleichung  zwischen  K.  Friedrich  IV.  Herzog 
Siegmund  von  Oesterreich  und  den  schweizerischen 
Eidgenossen.   S.  393. 

#290.  (8.)  S.  D.  Memoriale  an  K.  Friedrich  IV.  ge- 
richtet, über  die  durch  den  Bischof  von  Constanz  eingeleitete 
Ausgleichung  mit  den  schweizerischen  Eidgenossen. 
S.  395. 

Fontes  etc.   II.  Bd.  f 


LXXIV 

*291.  (9.)  S.  D.  Promemoria  ähnlichen  Inhalts,  von  ei- 
nem Rath  des  Herzogs  Siegmund  von  Oesterreich  vorge- 
legt. S.  398. 

292.  (10.)  S.D.  Memoriale  eines  Rathes  Herzog  S  i  e  g- 
munds  von  Oesterreich,  was  dem  K.  Friedrich  IV.  vorzubrin- 
gen sei  rücksichtlich  der  Verhältnisse  seines  Herrn.  S.  405. 

293.  (11.)  S.D.  Entwurf  einer  Ausgleichung  zwischen 
K.  Friedrich  IV. und  den  schweizerischen  Eidgenossen, 
durch  den  Bischof  von  Constanz  unternommen.  S.  406. 
(Vorschläge  des  Bischofs.) 

294.  (12.)  1472,  6.  August.  Die  von  den  Eidgenossen 
vorgeschlagenen  Artikel  (auf  dem  Tage  zu  Constanz).  S. 407. 

295.  (13.)  S.D.  (1472.)  Die  zuerst  von  Herzog  Sieg- 
mund von  Oesterreich  vorgeschlagenen  Artikel.  S.  410. 

296.  (14.)  S.  D.  (1472.)  Die  zweiten  Vorschläge  des 
Herzogs  Siegmund.  S.  413. 

297.  (15.)  1472,  10.  August.  Vorschläge  der  Gesandten 
des  Herzogs  Carl  v.  Burgund  zu  einem  Bündnisse  gegen  die 
schweizerischen  Eidgenossen,  auf  dem  Tage  zu  Con- 
stanz vorgebracht.  S.  417. 

298.  (16.)  1472,  12.  August.  Constanz.  Bischof  Her- 
mann von  Constanz  und  Graf  Johann  von  Eberstain 
erklären,  dass  durch  ihre  Bemühung  zwischen  Herzog  Sieg- 
mund von  Oesterreich  und  den  schweizerischen  Eid- 
genossen eine  Ausgleichung  zu  Stande  gekommen  auf  die  an- 
gegebene Weise.  S.  420. 

299.  (17.)  S.  D.  (1472.)  Instruction  Herzogs  Sieg- 
mund von  Oesterreich  für  seinen  Abgesandten  zur  Un- 
terhandlung mit  den  französischen  und  schweizerischen 
Gesandten.  S.  425. 

300.  (LIV.,  durch  Verstoss  zweimal).  1472,  21.  De- 
cember.  Schreiben  des  Pabstes  S ix tus  IV.  an  Herzog  Carl 
von  Burgund,  worin  er  ihn  ermahnt,  dem  gegen  die  römische 
Kirche  so  wohlgesinnten  Herzog  Siegmund  v.  Oesterreich 
wider  seine  Feinde  beizustehen,  damit  er  seinen  Versprechungen 
nachkommen  könne.  S.  432. 


LXXV 

301.  (LV.)  1473,  3.  April.  K.  Friedrich  IV.  schreibt 
dem  Bischof  Hermann  von  Constanz,  er  möge  sich  bei  den 
schweizerischen  Eidgenossen  verwenden,  dass  sie  gegen 
Herzog  Siegmund  von  Oesterreich  nichts  feindliches  un- 
ternehmen, zu  welchem  Ende  er  ihm  einen  Beglaubigungsbrief 
zusendet.  Beilage,  Abschrift  eines  k.  Schreibens  an  die  Eidge- 
nossen. (Statt  Erzherzog  lies  Kaiser.)  S.  433. 

302.  (LVI.)  S.  D.  Aufzeichnung  (eines  von  Herzog  Sieg- 
mund von  Oesterreich  abgeschickten  Unterhändlers)  über 
einen  an  die  Leute  des  Gotteshaus-Bundes  zu  haltenden  Vortrag. 
S.  434. 

303.  (LVII.)  S.D.  Bericht  (des  Wernher  Hägenberg) 
über  die  Ursachen ,  wesshalb  die  Leute  des  Gotteshaus-Bundes 
dem  Bischof  von  C hur  den  Gehorsam  verweigert  haben,  und 
die  Verhältnisse  in  diesen  Gegenden.  S.  436. 

304.  (LVIII.)  S.  D.  Instruction  des  Herzogs  Siegmund 
von  Oesterreich  für  seine  Abgesandten  zu  dem  Tage  zu 
Glurns  (Hauptmann  Christoph  Botsch  und  Conrad 
Vintler).  S.  441. 

305.  (LIX.)  S.  D.  Bericht  über  die  Beschwerden  der  Gra- 
fen Alwigk  und  Rudolf  von  Sulz  gegen  Herzog  Siegmund 
von  Oesterreich.  S.  442. 

306.  (LX.)  S.  D.  Gutachten  eines  Käthes  des  Herzogs 
Siegmund  von  Oesterreich  über  gewisse  Forderungen  des 
Grafen  Wilhelm  von  Thierstein  (?).  S.  443. 

307.  (LXI.)  S.D.  Ausgleichungs  -  Artikel  zwischen  Her- 
zog Siegmund  von    Oesterreich  und   Jörg   von   Haim- 
hofen    zu    Vischeir,     rücksichtlich     des    Tennebergs. 
S.  443. 


\ 


Erste  Abtheilung. 


14 .  Ladislaus  Posthumiis. 

1453—1457. 


tl. 

Von  K.  Ladislaus  P. 
1.— vm. 


I.  11.  Mai  1454. 

WirLasslaw  von  gots  gnaden  ze  Hungern,  zeBehem, 
Dalmatien,  Croatien  etc.  etc.  kunig,  herzog  ze  Osterreich 
und  marckhkraf  zu  Merhern  etc.  Bechennen  als  wir  vnnser 
lieb  getrewn  Jörgen  von  Eckchartsaw ,  Conraten  Holzler 
vnnsermhubmaister  in  Osterreich,  vnnser  rete  geschickht 
vnd  in  beuolhen  vnd  gwalt  gehen  haben,  von  allen  vnsern 
burgern  vnd  lewtn  in  vnsern  stettn  vnd  merkhtn  vnsers  für- 
stenthumbs  Osterreich  niderhalb  vnd  ob  der  Enns  an  vnn- 
ser statt  vnd  zu  vnsern  handen  gelubd  vnd  aid  aufzunemen 
richter  vnd  rat  ze  setzen,  auch  all  ir  zwitrecht  vnd  gebre- 
chen ze  hörn  vnd  darin  entschaidung  ze  tun.  Daz  sy  zwi- 
schen vnsern  getrewn  lieben  vnsern  burgern  . .  dem  richter 
rat  vnd  der  gemein  ze  Krems  von  der  zwitrecht  vnnd  stoss 
wegen  so  zwischen  in  sind,  mit  baider  taile  willen  vnnd  wis- 
sen ain  Ordnung  vnd  berednuss  gemacht  haben  als  hienach 
geschrieben  stet.  Von  erst  datz  die  burger  der  statt  hannt- 
vest  von  der  wein  wegen  halten  sullen  vnd  mosst  auf  den 
korngriess  fuern  lassen.  Auch  mugen  die  burger  allerlay 
traidt  auf  den  korngriess  als  von  alter  ist  herkhommen 
kauffen  vnd  der  gesworn  Stattmesser  soll  den  traidt  den 
burgern  messen,  als  oft  sy  das  begern  von  den  gesten  oder 
andern  ab  den  wegen  oder  sust  vnd  man  soll  das  fenel  des 
morgens  nach  der  fruemess  aufstekhen  vntz  auf  achte,  vnd 
in  der  zeit  sullen  die  burger  vnd  pekhen  zue  Krembs  vnd 
Stain  kauffen,  ir  notdurfft  darnach  körnler  vnd  ander.  Item 
datz  ain  yeder  burger  dem  aufsatz  vnnd  die  schatzstewer 
von  seinem  wein  vnnd  dem  gut  das  jar  vntz  auf  sannd  Mi- 


k  DIPLOMATARIUM 

chaelis  tag  geben  soll  als  man  das  vor  gegeben  bat,  vnd 
allweg  zu  sand  Giligentag  sullen  die  burger  gemainklicb  in 
den  krewtzgang  zu  ainander  kommen ,  vnd  mit  ainander 
ainig  werden  wieuiell  ain  yeder  zu  schatzstewr  von  sein 
wein  oder  andern  gut  geben  soll  auf  ain  ander  jabr  die  soll 
inbraeht  werden  allweg  zu  sand  Mertten  tag.  Item  wann 
den  burgern  fugt,  so  mugen  sy  in  den  krewtzgang  zu  ain- 
ander kommen  vnd  daselbs  ainig  werden  vnd  ettleicb  aus 
in  geben  zu  der  raittung  alles  innemens  vnnd  ausgebens 
der  statt  notturft,  vnnd  welcb  sy  dartzu  geben  die  sollen 
die  raittung  hörn  vnnd  aufnemen,  vnd  ain  yeder  der  zu  der 
raittung  gevordert  wirdt,  der  sol  dem  rat  darinn  geloben, 
bey  dem  ayd  so  er  vns  gesworn  hat,  solch  gehaim  vnnd  der 
statt  notturfft  trewlich  ze  handeln,  vnd  zu  verswayen.  Item 
datz  ain  yeder  burger  malvasya  vnd  allerlay  welisch  wein 
schenckhen  mag  vnd  es  soll  nyemant  pyer  in  die  statt  furn, 
es  werd  im  dann  von  dem  richter  vnd  von  dem  rat  besonders 
erlaubt.  Item  welcher  burger  in  der  statt  mer  häuser  hat  dann 
ains,  der  mag  schenckhen  in  welchem  er  will,  doch  datz  er 
dieweil  in  den  andern  seinen  hewsern  nicht  schenckh.  Es 
mag  auch  ain  burger  von  den  andern  weinkauffen  vnd  in  den- 
selben havs  den  wein  schenckhen  darin  er  ligt.  Auch  soll 
kain  lediger  knecht  in  der  statt  nicht  wein  kauften,  schenck- 
hen oder  darein  furn  noch  andern  gewerb  treiben  er  hab 
dann  burgerrecht  vnd  leide  mit  der  statt.  Item  datz  man 
der  von  Dachsperig  haws  zu  ainem  rathhaws  vnd  gemai- 
nen nutz  der  statt  halten  soll.  Item  der  richter  vnnd  der 
rat  soll  der  gemain  ainen  redner  vergunnen  als  offt  in  das 
not  geschiecht.  Item  daz  die  burger  ainen  rat  erwellen  sull- 
ten,  der  soll  danns  vns  gelübd  vnd  ayd  tun  als  von  alter  ist 
herkhommen.  Item  wann  die  burger  zu  ainander  komen 
wellen  von  stewr  ansleg  oder  ander  irer  notturfft  wegen, 
so  sullen  sy  mit  willen  vnd  wissen  des  richter  vnd  des  rats 
in  den  krewtzgang  zu  ainander  kommen  vnnd  aus  iren  not- 
turfftn  reden,  auch  ettlich  aus  in  dartzu  geben  dy  dem  solchs 
irs  furnemens  auch  ainig  werden  sullen.  Item  daz  dy  gesst 


HABSBURGENSE  S.  XV.  5 

die  heuser  daselbs  zu  Krembs  haben,  von  irn  hewsern  in 
stewrn  etc.  anslegen  oder  in  ander  wegen  mit  der  statt  leiden 
sullen  wie  in  denn  die  burger  ainen  anslag  darauf  tun  nach 
ainern  pilleichen  vnnd  soll  die  obgeschrieben  Ordnung  vnnd 
berednuss  von  baiden  obgenanten  tailn  gehalten  werden, 
vnnd  beleiben  vntz  auf  vnnser  widerruffen  vngeuerlich. 

Daz  ist  vnser  ernstliche  mainung. 

Dez  zu  urkund  geben  wir  yeden  taill  vnnsern  brief 
ingeleicher  lawtt  vnnder  vnserm  aufgedruckten  insigel. 

Geben  zu  Wyen  am  freytag  vor  sand  Pangretzntag. 

Nach  Kristi  gepurde  vierzehnhundert,  darnach  in  den 
drey  vnd  funffzigisten  vnnser  krönung  vnnsers  reichs 
des  Hungrischen  im  dreyzehenten  jähre. 

(Co.  Dni.  R.  p.  consT). 

Orig.  im  Stadtarchiv  in  Krems. 

II.  27.  September  U53. 

Wir  Lasslaw  von  gotes  gnaden  zu  Hungern,  zu  Be- 
hem,Dalmacien,Croacien  etc.kunig,  herczog  ze  Osterreich 
vnd  marggraue  zu  Merhern  etc.  Bekennen  für  vns  vnd  vn- 
ser erben,  als  vnser  getrewr  Wolfganng  Grutsch,  vnser 
bnrger  zu  der  Freinstat,  vnd  Kathrey  sein  hausfraw  die 
nachgeschriben  stukh  vnd  guter  vnserr  lehenschafft  durch 
ir  vnd  irernachkomen  seel  hail  willen  zu  ainem  Salue  Re- 
gina in  sand  Kathrein  pharrkirchen  in  vnsrer  stat  daselbs 
zu  der  Freinstat  gelegen  gestuft  habent  nach  innhalt  des 
stifftbriefs  darumb  ausgegangen,  daz  wir  voraus  got  vnd 
seiner  lieben  muter  zu  lob  vnd  eren,  vnd  durch  vnserr  vor- 
dem vnser  vnd  vnserr  nachkomen  seel  hail  willen  die  be- 
melten  stukh  vnd  guter  zu  demselben  stifft  geaygent  haben 
vnd  aigen  auch  wissentlich  mit  dem  brief,  was  wir  zu  recht 
daran  aigen  sullen  vnd  mugen  in  solher  mass,  daz  diesel- 
ben nutz  vnd  guter  mit  irn  zugehörungen  zu  dem  vorgemel- 
ten  Salue  Regina  nu  hinfür  in  aigensvveis  genuczt  gepraucht 
vnd  dauon  ausgericht  sol  werden  nach  innhalt  des  obge- 
melten  stifftbriefs  als  aygens  vnd  lannds  recht  ist.  Wirver- 


6  DIPLOMATARIUM 

zeihen  vns  auch  der  manschafft  vnd  lehenschafft  daran 
vngeuerlich,  vnd  sind  das  die  obgenanten  stukh  vnd  guter. 
Von  erst  ain  hof  genant  der  Rughof  in  Newnmarkter  pharr 
gelegen,  vnd  dient  jerlich  zu  sand  Michelstag  zway  phunt 
pfenning.  Item  vir  guter  zu  Behemsödyetz  dient  jerlich  zu 
sand  Michelstag  ain  halbs  phunt  zehen  pfenning  zu  phing- 
sten  zwainczig  ayr  vnd  zum  vaschang  ain  henn,  vnd  auf  den- 
selben vier  gutern  in  zwain  velden  zway  tail  zehent  vnd 
ain  holcz  genant  im  weldlein  alles  in  Hyrspekher  pharr  vnd 
in  vnsrer  herschafft  zu  der  Freinstat  gelegen.  Mit  vrkund 
des  briefs  geben  zu  Kornnewnburg  an  mitichen  vor  sand 
Michelstag,  nach  Kristi  geburde  im  virzehenhundert  vnd 
drewundfumftzigistenjar,vnserer  crönung  vnsersreichs  des 
Hungrischen  etc.  im  virzehenten  jare. 

Orig.  Perg.   1   Siegel  (fehlt).  Stadt  Archiv  zu  Freystadt. 

III.  17.  October  1453. 

Wir  Lasslaw  von  gots  gnadn  zu  Hungern,  zu  Behem, 
Dalmacien,  Croacien  etc.  kunig,  herczog  zu  Osterreich  vnd 
marggraue  zu  Merhern  etc.  Bekennen  fvr  vns  vnser  erben 
vnd  nachkomen  maggrauen  zu  Merhern,  vnd  tun  kund 
öffentlich  mit  dem  brief  als  vnser  vessten  Goding  von  N. 
dem  Sudlicz  mit  gwalt  abgelauffen  vnd  gewunnen  worden, 
dauon  vnser  marggraftumb  Merhern  manigueltiklich  be- 
kriegt, verderbt  vnd  zu  grossem  schaden  komen  ist,  sin 
fiir  vns  komen  vnser  getre wr  lieber  Jan  von  Czimburg  vnd 
von  Tobitschaw  vnser  haubtman  vnd  ettlich  ander  von 
Merhern  vnd  haben  vns  angerufft  von  der  ganczen  lannt- 
schafft  wegen  als  herrn  lannttffürsten,  daz  wir  die  vesten 
Goding  zu  vnsern  hannden  brechten,  also  haben  wir  von 
merklicher  vnd  grosser  geschefft  wegen  zu  derselben  zeit 
mit  velde  vnd  andern  dingen  darzu  nicht  getun  mugen 
damit  wir  dieselben  vesten  mit  gwalt  zu  vnsern  hannden 
bracht  hieten  vnd  haben  darauf  solh  ir  anruffen  angesehen 
vnd  nach  irm  rat  vnd  bitten  dieselb  vnser  vessten  Goding 
von  den  rennten  vnd   nuczen  vnsers  furstentums  Oster- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  7 

reich  mit  vnserm  hubmaister  in  Österreich  geschafft  zu 
losen  als  vns  daz  mit  ablosung  kost  zerung  soldnern  vnd 
mit  anderm  darlegen  in  ainer  summ  gesteet  mer  dann 
sechstausent  guidein  wan  wir  desmals  von  den  rennten  vnd 
nuczen  desselben  vnsers  marggraftumbs  zu  Merhern  solh 
gelt  nicht  haben  mugen  gehaben,  damit  wir  die  ablosung 
getun,  auch  solh  verderblich  scheden  hieten  gewenntten 
mugen,  haben  wir  angesehen  vnd  betracht  die  vleissigen  vnd 
getrewn  dienst  die  vns  vnser  getrewr  lieber  Sigmund 
Friezestorffer  vnser  hofmarschalh  in  Osterreich  getan  hat 
vnd  hinfür  tun  sol  vnd  mag  vnd  besunder  vmb  das,  daz 
er  mitsambt  andern  die  nach  vns  gestanden  haben  vns 
hilfflich  vnd  bei  stendig  gewesen  ist  damit  wir  in  vnsre 
kunigreich  vnd  lannd  komen  sind  vnd  haben  im  dadurch 
von  sundern  gnaden  nach  rat  vnsrer  ret  die  vorgenant 
vnser  vessten  ingeben  vnd  sechstausent  guidein  Vngrisch 
vnd  ducaten  oder  für  yeden  guidein  achthalben  Schilling 
Wienner  pfenning,  die  wir  aus  demselben  vnserm  fürsten- 
tum  Osterreich  ze  geben  geschafft  vnd  auch  beraitt  geben 
vnd  beczalt  haben  als  vor  steet,  darauf  verschrieben  vnd 
verschreiben  im  auch  die  wissentlich  in  kraft  des  briefs. 
In  solher  mass  daz  er  vnd  sein  erben  dieselb  vnser  ves- 
sten Goding  mit  sambt  dem  markhte,  gerichten,  mewthen 
vogteyen,  weiden,  holczern,  wiltpannen,  ekhern,  gepawten 
vngepawten  mit  wisen,  awen,  wassern,  vischwaiden,  tei- 
chen,  renntten,  nuczen,  zynnsen,  leuten  vnd  gutern  vnd 
sunderlich  mit  aller  freyhait  vnd  herlikait  wie  die  von 
alter  darzu  gebort  haben  nichts  ausgenomen  von  vns 
vnsern  erben  vnd  nachkomen  marggrafen  zu  Merhern  für 
die  egenanten  sechstausent  guidein  vngrisch  vnd  ducaten 
oder  für  yeden  guidein  achthalben  Schilling  pfenning  ze 
geben  in  rechter  sacz  vnd  phanndesweis  an  absleg  der  nucz 
innhaben  nuczen  vnd  niessen,  vnd  auf  ir  selbs  zerung 
darlegen  kost  vud  scheden  verwesen,  bewaren,  behutten 
vnd  fürsehen  vnd  auch  mit  beschaidem  notdurftigem  paw 
versorgen  sullen  getreulichen  als  wir  in  des  getrawn?  als 


8  DIPLOMATARIUM 

lang  vncz  daz  wir  vnser  erben  oder  nachkomen  marggra- 
uen zu  Merhern  dieselb  vnser  vessten  Goding  vmb  die  vor- 
genanten sechstausent  guidein  Vngrisch  vnd  ducaten  oder 
für  yeden  guidein  achthalben  Schilling  Wienner  pfenning 
von  in  ledigen  vnd  losen  derselben  losung  sy  vns  vnsern 
erben  vnd  nachkomen  marggrauen  zu  Merhern  stattun  vnd 
gehorsam  sein  sullen,  wenn  wir  der  mit  den  obgenanten 
sechstausent  guidein  Vngrisch  vnd  ducaten  oder  für  jeden 
guidein  achthalben  Schilling  Wienner  pfenning  an  si  be- 
gern,  doch  wann  wir  vnser  erben  vnd  nachkomen  marg- 
grauen zu  Merhern  solhe  ablösung  tun  wellen,  das  sullen 
wir  dem  egenanten  Friczestorffer  oder  seinen  erben  zwai 
monad  vor  verkünden  vnd  ze  wissen  tun  vnd  sullen  der 
egenant  Friczestorffer  vnd  sein  erben  die  mewtt,  die  zu 
derselben  vnsrer  vessten  Göding  gehörnt  nemen  als  von 
alter  herkomen  ist  vnd  die  leut  an  denselben  meutten  nicht 
hoher  dringen  noch  besweren,  denn  si  pillich  vnd  von  recht 
phlichtig  sind,  damit  si  nicht  vbergriffen  werden  an  alles 
geuerde.  Auch  sullen  si  vns  vnsern  erben  vnd  nachkomen 
marggrauen  zu  Merhern  mit  der  egenanten  vnsrer  vesten 
Goding  wider  meniklich  nymants  ausgenomen  getrew  ge- 
horsam vnd  gewertig  sein  vnd  vns  die  offen  halten  zu  allen 
vnsern  notdurften  vns  vnd  die  vnsern  die  wir  darzu  schaffen 
darin  vnd  daraus  zu  lassen  vnd  darinn  zu  enthalten,  wann 
vnd  wie  offt  vnsdesnotbeschiecht  vnd  wir  des  an  sy  begern 
doch  an  irn  schaden.  Mit  vrkund  des  briefs  besigilt  mit  vn- 
serm  anhangendem  insigil,  der  geben  ist  zu  der  Igla  an 
mitichen  nach  sand  Kolomanstag.  Nach  Kristi  gepurde  im 
vierzehenhundert  vnd  drewundfunfczigisten  jar,  vnsrer  cro- 
nung  vnsers  reichs  desHungrischen  etc.  im  virczehentenjar. 

Ms.  Nr.  72.  Fol.  Nr.  28.  Nr.  61.  Geh.  H.  Archiv. 

IV.   1.  Mai  1454. 

Laslaw  von  gots  gnaden  zu  Hungern  zu  Behem,  Dal- 
matien,  Croacien  etc.  kunig,  hertzoge  zu  Osterreich  vnd 
zu  Luczemburg,  marggraue  zu  Merhern  etc. 


HABSBUUGENSE  S.  XV.  9 

Wolgebornner  lieber  olieim  vnd  getreuer.  Wir  haben 
gar  guet  vnd  vntzweiflichvv  getrawen  gehabt  zu  vnnsern 
preleten,  herrn  vnd  anndern  fnrgeenden  personen  vnsers 
khunigreichs  zu  Hungern  nachdem  sy  vnns  mit  grosser  be- 
gir  vnd  beraiter  trewe,  so  bald  wir  von  den  hannden  des 
kaisers  erledigt  wurden,  in  dasseib  vnser  kunigreich  vnd 
veterlichen  sal  emphangen  vnd  eingefuert  haben.  Sy  wurden 
auch  in  gleicherweyss  vnserm  stannd  vnd  wesen  ain  guete 
zymliche  fursehung  beweysen,  besonder  in  disem  vnserm 
yetzundigen  iungen  allter,  so  wir  zu  regierung  vnserer  Sa- 
chen ains  fursichtigen  vnd  getrewen  rats  bedorffen  sunder 
als  der  wirdig  Niclas  Barnis  probst  zu  Erlach  vnser  vnder 
canntzler  wider  zuekomen  ist  sein  vnns  furgebracht  die 
register  vnd  abgeschrifft  der  bestellung  vnd  Ordnung  so  in 
der  nechst  verganngen  besambnung  zu  Ofen  besehenen  ist, 
vnd  als  wir  die  in  vnserer  gegenwurtigkait  auslesen  liessn, 
vernamen  wir  vnder  anndern  die  Ordnung  vnd  betrachtung 
so  mit  der  austailung  vnserer  khunigclichen  rennt  vnd 
zynnss  furgenomen  sein  darinne  wir  scheinbarlich  emphun- 
den,  das  solh  notdurfft  die  zu  der  fursehung  vnsers  stannds 
billich  solt  betracht  sein,  ist  gantz  vergessen  vnd  zuruckh 
gelegt  worden  vnd  dieselben  kunigclich  rennt  vnd  zynnss,  sy 
vnder  sich  also  getaut  haben,  das  vnns  vber  den  khunigc- 
lichen nam,  vnd  etlichsalitz  rennt  vnd  wenig  mer  derglei- 
chen vberleuffe  lutzl  icht  zu  beschaiden  haben.  Yedoch  auf 
die  anndern  seyttn  anlangen  sy  vnd  bittend  vleyssigclich,  so 
schirst  wir  mugen  vnns  zu  dem  genanten  vnserm  khunig- 
reich  zu  fuegen  geruechen  solh  vnser  widerkunfft  wiewol 
vnns  die  zu  sin,  vnd  demselben  vnserm  kunigreich  notdurfft 
ist.  Nu  bedunkhet  doch  vnns  nicht  fueglich  zu  sein,  das 
wir  auf  solh  ir  bloss  vordrung  dahin  kommen,  oder  auch 
daselbst  eerlich  beleiben  mugen,  nachdem  als  wir  aigentlich 
merkhen  das  vns  in  kainem  vnserm  fiirstenthumbn  die  wir 
von  gots  gnaden  besitzen  geringere  fursehung  zu  vnserm 
kuniglichen  stannd  geschehen  ist,  als  in  demselben  vnserm 
kunigreich  zu  Hungern,  das  doch  das  grösser  vnd  wirdi- 


10  DIPLOM  ATAU1UM 

gist  vnd  vnder  allen  vnsern  fürstenthumben  mit  eern  vnd  na- 
inen  den  vorgannkh  vnd  vorstand  halltet.  Ob  nu  solh  sach 
(als  oben  steet)  wol  vnd  eerlicb  für  vnns,  vnd  dasselb  ku- 
nigreich gehandelt  sey  mugt  ir  klerlieh  erkennen  wan  ir 
solh  obgemelt  bestelhing  vnd  ausstailung  aigentlieh  ver- 
mereket,  dann  in  sonderm  wolgetrawen  mit  euch  zu  reden, 
mugen  wir  yetz  wol  sagen,  das  es  nicht  eerlich  lauten 
wurd,  sollten  wir  von  andern  vnsern  herrschafften  vnd  für- 
stenthumben, so  wir  in  das  vorgenant  vnser  kunigreich  kä- 
men, speysvnd  anndernotdurfft  für  vnsern  stand  vndhofzu 
fuern  gebrechen  halben  desselben  kunigreich  besonnderin 
solher  weis,  als  wir  dann  gebort  habn  wie  vnserm  allerlieb- 
sten vaterselign  beschehnsey.  Davon  begern  wir  vnd  bitten 
ewr  trew  vnd  liebe  mit  gantzem  vleyss  vnd  ernnst,  als  wir 
dann  des  ambthalben  von  gebornner  sippschafft  anderhalben 
der  getreuen  wegen,  so  ir  vnns  bisher  begirlich  beweiset 
habt,  euch  mer  vnd  hoher  vertrawen,  dasir  auch  also  dester 
vleissigclicher  alles  das,  das  vnsern  stannd,  wesen  vnd  eer 
berurt,  zu  betrachten  vnd  zu  hanndeln  empfahet  vnd  anne- 
met,  also  nemlich,  das  ir  vnder  anderm  das  sich  geburt  zu 
hanndeln,  ob  ir  begert ,  das  wir  in  dasselb  vnser  kunig- 
reich schirvnd  eerlich  kommen  sollen  mit  den  preleten  vnd 
herrn  desselben  kunigreich  ewren  bruedern  zu  den  ir  gueten 
getrawen  haben  mugt  von  ersst  in  gehaim  vnd  darnach  ob 
es  euch  geraten  bedunckhet  oftenbarlich  hanndeln  wellet 
auf  ain  pesserung  der  obgenanten  bestelhing  vnd  Ordnung 
auch  auf  ain  pesser  vnd  zimlicher  fürsehung  vnsers  kunig- 
lichen  Stands  also  ee  wir  vnns  in  dasselb  vnser  kunigreich 
erheben,  das  wir  dann  mit  ainem  grundt  vnderricht  vnd 
vertrosst  sein.  Dadurch  wir  wissen  mugen  was  fürsehung 
vnd  bestelhing  vnsers  kuniglichen  Stands  vnd  hofs  sein 
werde,  wann  ,  alsdann  mugen  wir  die  sachen  vnsers  ku- 
nigreichs  genutzen,  so  wir  vnser  eer  dar  durch  nicht  myn- 
dern  des  muget  ir  aws  anndern  vnsern  fürstenthumben 
beyspill  woll  nemen,  darinnen  vnser  stannd  vnd  wesen  so 
ordenlich  furgesehen  ist ,  das  die  krafft  vnd  durchleuch- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  \  1 

tigkait  vnsererkuniglichen  wirdigkait  geburlieher  gezierde 
kainen  mangel  leydet.  Sunder  aber  von  wegen  der  auss- 
tailung  vnsererkuniglichen  rennt  entplössen  wir  euch  vnser 
gemuet  in  guetem  wolgetrawn,  das  wir  dieselben  in  selber 
mass  vnd  Ordnung  als  sy  beschehen  ist ,  nicht  aufnemen 
noch  stät  hallten  wellen  in  kain  weyss.  Dann  allain  so  uerr 
vnd  in  den  articklen,  als  zubeschutzung  vnnd  beschirmung 
desselben  kunigreichs  not  sein  wirdet,  vnd  gegen  solhen 
person  die  iren  zuebescheiden  sold  wenden  vnd  keren  zu 
aufrichtung  der  gericht  oder  zu  hanndlung  wider  die  veind, 
oder  den  die  in  vnserm  dienst  bey  vnns  an  vnserm  hoff  sein. 
Doch  also  das  in  solhem  solde  vermainen  wir  solh  mass 
furnemen  vnd  zu  setzen,  die  nach  den  leuffen  gegen- 
wurtiger  zeit  zimlich  vnd  leidlich  sein  wirdet.  Solhs  wir 
euch  in  sonderm  trawn  zueschreiben,  vnd  begeren  darinn 
gueten  vnd  getrewen  vleys  zu  thun  als  wir  nicht  zweifeln, 
den  wir  auch  gen  euch  in  sondern  gnaden  wellen  bedenn- 
ckhen.  Geben  zu  Praagan  sand  Philips  vnd  sand  Jacobstag 
der  heyligen  zwelffpoten,  anno  domini  xiiijc  vnd  im  liiijstn 
vnsers  reichs  in  Hungern  etc.  im  xiiij.  vnd  in  Beheim  im 
ersstenjaren. 

Commissio  domini  regis  in  consilio  Jo. 

episcopus  Waradiensis  cancellarius 

Lecta  coram  rege. 

An  Laslaen  von  Gara  grossgrauen  zu  Hungern. 

Dem  wolgebornen  vnd  grossmechtigen  vnserm  lieben  oheim 

vnd  getrewn  Lasslawen  von  Gara  in  vnserm  kunigreich 

zu  Hungern  grossgrauen. 

Scheint  gleichzeitige  Uebersetzung  des  lat.  (?)  Originals  zu  sein. 
Gleichz.  Abschrift.  Papier,  geh.  H.  Archiv. 

V.  8.  Juni  —  3.  Jury  1454. 

Wir  Lasslaw  etc.  Bekennen  als  vnser  anweit  in  Oster- 
reich vnserm  getrewen  Jörgen  Weihenperger  mit  hundert 
vnd  drein  werlichenzu  rossen  zu  notdurfften  des  gemelten 
vnsers  fürstentumbs  Osterreich  in  vnsern  sold  aufgeno- 


12  D1PL0MATAMUM 

men  habent ,  also  geloben  vnd  verhaissen  wir  durch  die- 
selben vnser  anweit  wissentlieh  in  krafft  des  briefs  was 
die  egemelten  Weihenperger  vnd  söldner  ir  jeder  in  des 
lanndes  gesehefften  vnd  notdurfften  redlicher  scheden  ne- 
ment,  die  der  vorgenant  Weihenperger  vnsern  anweiten 
wissentlich  machet  angeuerde,  daz  wir  sy  und  ir  yedem 
derselben  scheden  nach  erkantnuss  unsrer  ret  vnd  anweit 
gnediclich  entrichtten  wellen  vnd  sullen  vngeuerlich.  Vnd 
sol  auch  ir  schad  ingeen  so  sy  gen  grossen  Sweinbart 
komen  vngeuerleich.  Mit  vrkund  etc.  Geben  am  Sambstag 
vor  dem  heiligen  phingsttag,  anno  etc.  liiy*0 

Item  similis  hern  Niclasen  Stokharner  auf  hundert 
werlich  zu  rossen. 

Item  similis  Janen  Zwisskowa  vnd  Cztybor  Zbeztu- 
chowa  auf  V  vnd  66  werlich  zu  rossen. 

Item  similis  Niclasen  Holesobsky  vnd  Sdenken  von 
Swabnicz  xl  werlich  ze  rossen.  Montag  nach  Peter  und 
Pauli  1454. 


Item  similis  Casparn  Ladendorffer  auf  funfczig  wer- 
lich ze  rossen  minner  oder  mer.  Der  sold  sol  in  eingeen 
so  sie  gen  grossen  Sweinwart  komen. 

Item  similis  Hinken  von  Otaslawicz,  auf  hundert  phert 
minner  oder  mer.  Der  sold  sol  in  eingen  so  si  gen  Laa  komen. 

Item  similis  Mathias  von  Caliss  vnd  Jakess  von  Hunyn 
hundert  werlich  zu  fussen  minner  oder  mer.  Der  sold  sol 
in  eingeen,  so  sigen  Stecz  komen.  AmEritag  nach  Petri 
und  Pauly  1454. 

Similis  Nicoleschen  Meichsner  vnd  Michelen  von 
Lienueld,  auf  hundert  werlich  zu  fussen  minner  oder  mer 
der  sold  sol  in  eingeen  so  sy  gen  Stecz  oder  gen  Wol- 
kestorf kernen.  Dat.  anMitichen  vorsand  Vlreichstag  1454. 


Similis  Hannsen  Kadawer,  Mertten  Frodnaher,  Jör- 
gen Lamberger,  Jörgen  Lantshaimer  vnd  Lienharten  Ell- 


HABSBURGENSE  S.  XIII.  1 3 

rechinger  auf  92  werlich  zu  rossen  vnd  der  sold  in  hewt 
nach  datum  des  briefs  hie  ingeen  sol.  Dat.  Mitichen  vor  S. 
Vlreichstag  1454. 

Similis  Lewpolten  von  der  Sal,  Hannsen  Zeller  vnd 
Hannsen  Puchhauser  auf  1 09  werlich  zu  rossen  vnd  der 
sold  in  heut  hie  nach  datum  des  briefs  ingeen  sol.  Dat. 
Mitichen  vor  S.  Ulrich  1454. 

Ms.  N.  72.  Fol.  12.  N.  27.  Geh.  H.  Archiv. 

VI.  15.  Mai  1455. 

Ladislaus  dei  gratia  Hungarie,  Bohemie,  Dalmatie, 
Croatie  etc.  rex,  Austrie  et  Lutzembergensis  dux  Morauie 
et  Lusatie  marchio  etc.  Notum  facimus  vniuersis,  cum  nu- 
per  per  reuerendissimum  in  Christo  patrem  illustremque 
principem  dominumJacobum  archiepiscopum  Treuerensem 
sacri  romani  imperii  per  Galliam  et  regnum  Arelatense 
archicancellarium  amicum  nostrum  carissimum  ac  stren- 
nuum  et  venerabilem  Johannem  de  Parsperg  militem  et 
Fridericum  Mauyrkircher  vtriusque  iuris  doctorem  cano- 
nicum Frisingensem  oratores  et  consiliarios  illustris  prin- 
cipis  domini  Ludovici  comitis  palatini  Reni  et  utriusque 
Bauarie  superioris  videlicet  et  inferioris  ducis  compromis- 
sum  quoddam  compositum  et  nonnulla  capitula  inter  nos 
ex  una  et  illustrem  principem  dominum  Philippum  Bur- 
gundie  ducem,  Flandrie  comitem  etc.  consanguineum  no- 
strum carissimum  partibus  ex  altera  de  et  super  differen- 
tiis  dissensionibus  actionibus  et  querelis  inter  nos  ratione 
ducatus  nostri  Lutzemburgensis  comitatus  de  Chineyo  et 
advocatie  Alsatie  exortis,  advisata  tractata  et  conclusa  sunt 
prout  in  literis  desuper  confectis  plenius  continetur,  qua- 
rum  tenor  de  verbo  ad  verbum  sequitur  et  est  talis. 

„  Jacobus  dei  gratia  sancte  Treuerensis  ecclesie  ar- 
„chiepiscopus  sacri  romani  imperii  per  Galliam  et  regnum 
„Arelatense  archicancellarius  Johannes  de  Parsperg  miles 
„et  Fridericus  Mauyrkircher  vtriusque  iuris  doctor  cano- 
„nicus  Frisingensis  oratores  et  consiliarii  illustrissimi  prin- 


14  DIPL.OMATARIUM 

„cipis  domini  Ludovici  comitis  palatini  Reni  et  utriusque 
„Bavariesuperioris  videlicetetinferioris  ducis.  Notum  fa- 
„cimus  vniuersis  quod  alias  orta  dissensione  et  differentiis 
„inter  serenissimum  principem  dominum  Ladislaum  Hun- 
„garie,  Bohemie  etc.  regem  Austrie  et  Lutzemburgensem 
„dueem,  marchionemqueMorauie  etc.,  ex  unaet  illustrissi- 
„mum  principem  dominum  Philippum  Burgundie,  Brabantie 
„etLothringieducem  etc.,  partibus  ex  altra,deet  super  du- 
„catuLutzemburgensi  comitatu  de  Chineyo  et  advocatia  El- 
„satie  quevidelicet  dominia  prefatus  dominus  rex  iure  he- 
„reditario  ad  se  ut  regem  Bohemie  et  ducem  Lutzembur- 
„gensem  pertinere  dicitprefatusque  Burgundie  et  Brabantie 
„dux  illa  titulo  pignoris  ad  se  spectare  asserit.  Nos  vero 
„attendentes  proximitatem  generis  et  sanguinis  necessitu- 
„dinem  quibus  iamdicti  principes  mutuo  et  naturali  vinculo 
„constringuntur  cupientesque  inter  eosdem  pacis  et  amo^- 
„ris  vinculum  nee  rumpi  nee  dissolui  de  consensu  et  vo- 
„luntate  magnificorum  et  nobilium  dominorum  Georgii  de 
„Cunstat  et  de  Podiebrad  gubernatoris  et  magistri  curie 
„regni  Bohemie,  Henrici  de  Rozemberg,  capitanei  Slesie 
„et  Szdenkonis  de  Sternberg,  burggrauii  Pragensis  consi- 
„liariorum  prefati  Serenissimi  domini  regis  Bohemie,  qui 
„et  pro  parte  ipsius  iamdicti  regis  de  rato  cauerunt  et  se 
„fortes  fecerunt,  nee  non  reuerendi  in  Christo  patris  ac 
„nobilium  domini  Guillerimi  episcopi  et  comitis  Tullensis 
„Symonis  de  Lalaniis  domini  de  Montiginano  ac  Petri  Vas- 
„ques,  domini  de  Temsich  militum  consiliariorum  et  ora- 
„torum  prefati  domini  ducis  Burgundie  qui  et  pro  parte  ip- 
„sius  domini  ducis  Burgundie  de  rato  cauerunt  et  se  for- 
„tes  fecerunt  inter  prefatos  principes  pacem  et  concor- 
„diam  traetauimus  et  conclusimus  in  hunc  qui  sequitur  mo- 
„dum.  Primo  quod  ex  nunc  et  deineeps  cesset  et  cessabit 
„omnis  guerra  inimicitia  rancor  et  via  facti  inter  partes 
„predietas  eorumque  vasallos  subditos  servitores  fauto- 
„res  et  adherentes  singulosque  alios  qui  se  huic  dissen- 
„sioni  et  discordie  immiscuerunt  aut  quoquomodo  suspec- 


HABSBURG  UNSE  S.  XV.  15 

„tos  reddiderunt.  Ita  quod  deinceps  non  Iiceat  prefatis 
„partibus ,  nee  etiam  eorum  subditis  servitoribus  fauto- 
„ribus  adherentibus  et  suspeetis  occasione  premissorum 
„ad  aliquam  viam  facti  procedere,  preterea  ut  deinceps 
„omnismateriaquestionis  seu  quereleinterprefatas  partes 
„tollaturtractauimus  aduisauimus  et  conclusimus  ad  obla- 
„tionem  ambarum  partium,  quod  ipse  partes  vniuersas  et 
„singulas  suas  querelas  questiones  et  actiones  quas  una  par- 
tium aduersus  aliam  de  et  super  ipso  ducatu  Lutzembur- 
„gensi  comitatu  de  Chineyo  et  advocatia  Elsatie  tarn  noraine 
„proprio  quam  suorum  tarn  nobilium  vasallorum  quam 
„subditorum  ipsius  ducatus  Lutzemburgensis  atque  damnis 
„eisdem  illatis  habere  pretendit,  nee  non  uniuersa  et  sin- 
„guladependentiaet  connexa  posuerunt  in  laudum  arbitra- 
„mentuin  decisionem  etdietamen  prefati  illustrissimi  prin- 
„cipis  domini  Ludouici  inferioris  et  superioris  Bauarie  du- 
„cis,  ita  videlicet  quod  prefate  partes  per  se  aut  suos  le- 
„gittimos  procuratores  seu  oratores  sufficienti  mandato  suf- 
„fultos  comparebunt  in  civitate  Spirensi  coram  prefato  do- 
„mino  duce  Bauarie  suis  consiliariis  atque  aliis  quos  ad  hoc 
„advocare  volueritin  diebeatiRemigii  episcopiproxime  fu- 
„turo  auditisque  in  eadem  dieta  sufiieienter  petitionibus  re- 
„sponsionibus  et  iuribus  partium  utrarumque,nec  non  singu- 
„lis  que  unaqueque  earum  pro  fundatione  sue  intentionis 
„producerevoluerit.  Primo  attemptabit  si  partes  ipsas  ami- 
„cabiliter  componere  potuerit,  quodsihuiusmodi  amicabilis 
„compositio  adinveniri  nequiverit,  extuneprefatus  dominus 
„dux  Bauarie  ad  statim  in  illo  loco  si  saltem  se  existima- 
„verit  sufficienter  in  causa  seu  causis  instruetum  dictis 
„partibus  tarnen  sufficienter  auditis  etiuribus  suishincinde 
„produetis  in  eadem  dieta  super  differentiis  actionibus  et 
„querelis  coram  se  in  medium  deduetis  pronuneciabit  in 
„iure  et  easdem  differentias  actiones  et  querelas  sua  sen- 
„tentia  laudo  seu  arbitramento  deeidet  et  terminabit,  quod 
„si  tunc  partes  ipse  iura  sua  non  sufficienter  produxerint 
„habebunt  ipse  partes  liberam  facultatem  singula  produ- 


16  DIPLOMATARIUM 

„cendi  in  prefata  civitate  Spirensi  usque  ad  festum  beati 
„Martini  inclusive  etiam  proxime  futurum.  Verum  si  pre- 
„scriptus  dominus  dux  Bauarie  existimaret  se  in  causa  seu 
„causis  prefatis  minus  sufficienter  instructum  ymo  ulteri- 
„ori  indagatione  indigeret,  ex  tunc  poterit  ipse  usque  ad 
„festum  Epiphanie  domini  proxime  futurum  deliberare 
„atque  ante  iamdictum  festum  huiusmodi  suam  sententi- 
„am  laudum  seu  arbitramentum  dicere  et  partibus  hinc- 
„inde  inscriptis  mittere  et  quia  partes  hincinde  conque- 
„runtur  treugas  crga  se  et  suos  fuisse  ruptas  et  hec  ante 
„omnia  debere  reparari,  erit  in  arbitrio  dicti  domini  ducis 
„Bauarie  de  hoc  eognoscere  et  in  hiis  ac  in  omnibus  et  sin- 
„gulis  aliis  preponere  preponenda  et  postponere  postponen- 
„da  prout  iuxta  qualitatem  querelarum  seu  actio num  coram 
„se  intentarum  expedire  iudicaverit.  Preterea  inter  pre- 
„fatos  oratores  et  consiliarios  advisatum  tractatum  et  con- 
„clusum  est,  quod  captivi  hincinde  qui  ante  treugas  alias 
„per  nos  Jacobum  archiepiscopum  Treverensem  supra- 
„ dictum  inter  prefatas  partes  compositas  capti  fuerunt, 
„si  aliqui  ex  ipsis  nunc  detineantur  aut  ad  tempus  rela- 
„xati  sint,  et  non  omnino  quittati  relaxabuntur  sub  sua  fide 
„usque  ad  decisionem  et  expeditionem  huius  cause.  Ve- 
„rum  hü  qui  pendentibus  treugis  capti  seu  detenti  fuerunt 
„hinc  et  inde  tarn  illi  de  Rodemacra  quam  alii  quicunque 
„ponentur  infra  quindecim  dies  post  requisitionem  factam 
„in  manus  domini  ducis  Bauarie  supradicti  vel  alterius  ad 
„hoc  ab  eo  mandatum  habentis  qui  prefatus  dominus  dux 
„Bauarie  cognoscet  si  iuste  vel  iniuste  capti  sint,  et  qui  in- 
„iuste  captus  fuerit  actionem  suam  habebit  de  bonis  suis 
„et  interesse  repetendis,  qui  autem  iuste  captus  fuerit 
„puniatur  iusticia  mediante,  nisi  aliter  per  amicabiles  tra- 
„ctatus  penam  evadat.  Verum  ut  deinceps  omnis  rancor 
„cesset  nee  subsit  materia  querelandi,  non  facient  pre- 
„dicte  partes  quemquam  qui  hactenus  alteri  partium  ad- 
„heserit  via  facti  directe  vel  indirecte  per  se  alium  vel  alios 
„quovis  quesito  colore  ac  occasione  molestari  aut  mole- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  17 

„stantibus  fauorem  iuvamen  seu  auxilium  prestiibunt  quo- 
„quomodoymo  si  eorumextiterintsubditi  eosdem  ab  huius- 
modi via  facti  cessare  facient  indilate.  Rursum  promise- 
„runt  dieti  consiliarii  seu  oratores  tarn  domini  regis  quam 
„domini  ducis  Burgundie,  quod  quilibet  eorum  procurabunt 
„et  efficient  cum  effectu,  quod  eorum  dominus  huiusmodi 
„compromissum  atque  singula  in  eo  contenta  ratificet  ap- 
„probet  atque  laudet  nee  non  huiusmodi  sue  ratificationis 
„et  approbationis  literas patentes  alteri  partium  atque  pre- 
„fato  domino  duci  Bauarie  mittat  infra  binc  ad  primam 
„diem  Augusti  proxime  futuram  promittatque  et  pollicea- 
„tur  verbo  prineipis  et  bona  fide  in  eisdem  ratificationis  et 
„ approbationis  literis  se  firme  et  inviolabiliter  observaturum 
„omne  id  et  quiequid  per  sepedictum  dominum  ducem 
„Bauarie  inter  preiatas  partes  iuxta  tenorem  huius  com- 
„promissi  sentenciatum  seu  arbitratum  fuerit  nee  illi  un- 
„quam  verbo  vel  facto  contravenire  fraude  et  dolo  cessan- 
„tibus  et  seclusis,  nee  licitum  erit  alicui  partium  presens 
„compromissum  in  ipsa  dieta  Spirensi  aut  alias  impugnare 
„seu  contra  ipsum  compromissum  quoquomodo  excipere 
„seu  contravenire,  in  cuius  rei  testimonium  nos  Jacobus 
„arebiepiscopus  supradictus  et  Johannes  de  Parsperg  mi- 
„les  pro  me  et  prefato  magistro  Friderico  meo  in  hac  par- 
„te  collega,  sigilla  nostra  appendimus  hiis  literis.  Et  quia 
„nos  Georgius  de  Cunstat,  gubernator,  Heinricus  de  Ro- 
„zemberg  et  Zdenko  de  Sternberg  pro  parte  dicti  domini 
„nostri  regis,  et  nos  Guillelmus  episcopus  et  comes  Tul- 
„lensis  Symon  de  Lalaing  et  Petrus  Vasques  supradicti 
„pro  parte  dicti  domini  nostri  ducis  Burgundi  presentibus 
„traetatibus  interfuimus  ac  presens  compromissum  vna 
„cum  reverendissimo  in  Christo  patre  ac  illustrissimo 
„principe  domino  Jacobo  archiepiscopo  Treuerensi  atque 
„dominis  Johanne  de  Parsperg  et  Friderico  Mauyrkircher 
„oratoribus  et  consiliariis  supradictis  traetavimus  aduisa- 
„vimus  et  conclusimus,  ideireo  etiam  sigilla  nostra  appen- 
„dimus  hiis  literis  in  fidem  et  robur  omnium  premissorum. 

Fontes  etc.   II.  Bd.  2 


18  DIPLOM  ATARIUM 

„Datum  et  actum  Wienne  Patavionsis  dioccsis  die  decima 
„quarta  mensis  May  anno  domini  millesimo  quadringente- 
„tesimo  quinquagesimo  quinto." 

Nos  vero  Ladislaus  rex  supradictus  huiusmodi  com- 
promissum  atque  omnia  et  singula  in  eo  contenta  ratifica- 
mus  approbamus  et  laudamus  promittimusque  et  pollice- 
mur  verbo  principis  et  bona  fide  nos  firma  et  inviolabiliter 
observaturum  omne  id  et  quicquid  per  prefatum  dominum 
Ludovicum  dueem  Bavarie  inter  nos  et  prefatum  dominum 
ducem  Burgundie  iuxta  tenorem  compromissi  suprascripti 
sententiatum  seu  arbitratum  fuerit,  nee  Uli  vnquam  verbo 
vel  facto  contravenire  fraude  et  dolo  cessantibus  et  seclu- 
sis.  Presentium  sub  nostri  regalis  sigilli  appensionis  testi- 
monio  literarum.  Datum  Wienne  die  deeimaquinta  mensis 
May,  anno  domini  millesimo  quadringentesimo  quinquage- 
simo  quinto,  regnorum  nostrorum  anno  Hungarie  etc., 
quintodeeimo,  Bohemie  vero  seeundo. 

Ad  mandatum  domini  regis  Procopius  de 
Rabenstein  cancellarius. 

Angeführt  bei  Lichnowsky  VI.  Regesten  Nr.  1986  die  inserirte  Urkunde  vom 
14.  Mai  1455. 

Orig.  Perg.   1   Siegel  (abgeschnitten.)  Geh.  H.  Archiv. 

VII.  23.  Juni  1455. 

Wir  Lasslaw  von  gots  gnaden  in  Hungern  zwBehem, 
Dalmatien,  Croatien  etc.  künig,  herezog  ze  Österreich 
und  marggraue  ze  Merhern  etc. ,  und  wir  Sigmund  von 
denselben  gnaden  herzog  ze  Österreich,  zeSteir,  zeKern- 
den  und  zeKrain,  graue  ze  Tirol  etc.  und  wirUlreich  auch 
von  gots  gnaden  graf  ze  Cili,  ze  Ortemburg  und  im 
Seger,  ban  in  Dalmatien,  Croatien  und  in  Windischen 
lannden.  Bekennen  all  drei  ainhelligkleich  und  tun  kund 
offenleich  mit  dem  briefe,  das  wir  auf  die  ainigungen  so 
vormals  zwischen  unser  sind  besehenen  uns  darezuunder- 
redt  und  veraint  haben,  ob  sich  fugen  wurd  das  der  aller- 
durchleuchtigist  fürste,  herr  Fridreich  Römischer  kayser 


HABSBURGENSE  S.  XV.  10 

zu  allen  zeitten  merer  des  richs,  herezog  ze  Österreich  ze 
Steir  etc.  durch  sich  selbs,  oder  yemant  von  seinen  wegen 
unserr  ainem  oder  mer  weih  der  oder  die  wem  an  unnsern 
lannden  oder  lewten  furnemen ,  bekrigen  und  beschedi- 
gen  wurde  das  alsdenn  wir,  der  oder  die  andern  dem  be- 
nannten unnserm  herren  dem  römischen  kayser  von  stun- 
den auch  angreiffen  und  im  in  seine  lannd,  wo  das  auf  dem 
fuglichisten  sein  wurdt  ziehen  und  darezu  tun  sullen ,  da- 
mit der  oder  die,  so  uns  von  seinen  wegen  als  vor  steet 
uns  angreiffen,  von  solhm  abgewenndet  werden ,  und  wir 
sullen  und  wellen  darinn  geneinander  getrewlich  hilf  vnd 
beistannd  tun,  und  ainer  von  dem  andern  nicht  seezzen, 
noch  ainer  an  den  andern  sich  solhs  kriegs  nicht  richten  in 
dhain  weis  getrewlich  angeuerde.  Mit  urkund  versorgt  mit 
unserm  obgenanten  kunig  Lasslawns ,  herezog  Sigmunds 
und  graf  Ulreichs  anhanngunden  insigeln.  Geben  ze  Wienn 
an  Montag  vor  sant  Johanns  tag  ze  Sunnwenden,  nach 
Kristi  geburde  im  xmj?  darnach  im  funff  und  funffzigisten 
jaren  unserr  kunig  Lasslawns  reichs  des  ungrischen  im 
xvj.  und  des  Behemischen  im  andern  jaren. 

Alte  Abschrift.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

VIII.  7.  April  1456. 

Eine  Copie  des  kunigs  briefs. 
Lasslaw  von  gotes  genaden  ze  Vngern,  Beheim  etc. 
kunig,  den  hochwirdigisten  in  got  vatern  vnd  durchleuch- 
tigen herren  erezbischouen  vnd  forsten  marggrafen  des  hei- 
ligen römischen  reichs  erwelern  vnd  auch  anderen  fürsten 
tewscher  lannd  vnsern  allerliebsten  brudern  hail  vnd  alles 
gut.  Hochwirdigisten  vatern  vnd  durchleuchtigen  fürsten 
allerliebst  bruder.  Wir  haben  ew  in  kurezuergangen  zeit- 
ten mit  vnseren  briefen  ewren  bruderschafften  ze  wissen 
getan,  was  ir  von  vnsern  vessten  vnd  trewn  fürnemung  zw 
beschuzzung  der  kristen  mit  tun  vnd  fuedrung  halten  vnd 
versteen  mugent  vnd  aber  darnach  vor  dreyen  tagen  dem 
allerhochwirdigisten  in  got  vater  hern  Hannsen  cardinal 


20  DIPLOMATARIUM 

Sancti  angeli,  des  bäbstlichen  stuls  legat,  auf  alle  sein  be- 
gerung  in  desselben  gelauben  sachen,  hab  wir  im  aufrich- 
tigelieh  vnd  offenlich  antwurtten  lassen,  als  wir  vns  dann 
auf  desselben  legaten  brief  darumb  ziehen  sein,  vnd  als  wir 
hoffnung  hetten  lennger  zeit  ain  her  zusamen  ze  haben 
vnd  wann  aber  derselb  veint,  yecz  zu  den  enndten  des  reichs 
geschickht,  zu  nahend  ist,  vnd  vns  betwingt  seines  nicht 
des  vnsern  fürnemens  nachkomen,  haben  wir  fürgenomen 
in  dengränczen  vnsers  reichs,  dem  zukünftigen  veindt  dem 
Türckhen  nicht  lennger  weder  tag  noch  moneyd  wartend 
sunder  als  wir  aller  päldest  mugen  dem  benannten  Tür- 
ckhen wider  ze  steen.  Darumb  will  ewer  bruderschafft  mit 
sambt  anderen  fürsten  mit  irm  got  vnd  dem  römischen  stul 
zu  beschirmen  den  gelauben  verlobt  vnd  verpunden  seit  bei 
guter  zeit  ze  hilffkomen,  damit  wir  all  mit  zusammen  vnser 
all  macht  mächtigkleichen  vnd  sterckleichen  wider  die 
sterckh  vnd  macht  des  Türckhen  gesteen  mügen  vnd  damit 
vnser  werch  vnd  tun,  auch  des  gemeinen  gelauben  vnd  offen 
freyhait  nucz  mit  gotz  hilf  aufmemen  werde.  Geben  ze  Ofen 
an  demsibten  tag  des  Abrils.  Anno  domini  etc.  lvj.  vnserr 
reich  des  vngrischen  im  xvj.  vnd  behemischen  im  dritten 
jaren. 

Angeführt  bei  Lichnowski  VI.  Regesten  Nr.  2104. 
Orig.  Perg.  Geh.  H.  Archir. 


An  K.  Lad is laus  P. 
i.— v. 


23 


I.  21.  August  1453. 

Serenissimo  ac  inuictissimo  principi  et  domino,  domi- 
no  LadislauodeigratiaHungarie,Bohemie,Dalmatie,  Croa- 
tie  etc.  regi  Austrieque  et  Stirie  duci  nee  non  marchioni 
Morauie  etc.  domino  ipsorum  naturali  gracioso  capitulum 
ecclesie  Tynniensis  oracionum  suffragia  cum  perpetua 
fidelitate  vestra.  Nouerit  eadem  serenitas  nos  litteras  egre- 
gii  Thome  Boynichich  de  Plawna  regnorum  vestre  seren- 
nitatis  predictorum  Dalmatie  et  Croatie  vicebani  statuto- 
rum  pro  parte  Pauli,  Mathie,  Radoslaui,  Stephani  et  Iwko- 
nisemanatas  nobisloquenteshonore  quo  deeuitreeepissein 
hec  verba:  „Amicis  suis  honorandis  capitulo  ecclesie  Tyn- 
niensis Thomas  Boynichich  de  Plawna  regnorum  Dalmatie 
et  Croatie  vicebanus,  amiciciam  paratam  cum  honore  .... 
Pauli,  Mathie,  Radoslaui,  Sthephani  et  Jwkonis  filior  .  .  . 

hwak ipsam  in  dominium  cuiusdam  possessionis 

Ladyne iuristitulo  spirantis  et  pertinentis  in  cuius 

paeifico  dominio  ad  presens  se  persistere legitime 

statui  et  introduci  jura  eis  ineumbentia  ....  vestro  indige- 
rent  testimonio.  Quapropter  vestram  rogamus  amiciciam 
per  presentes  quatenus  vestrum  mittatis  hominem  pro  te- 
stimonio fidedignum,  quo  presente  Bartholomeus 

de  Clisna  uel  Iwan  Jursich  de  Bidnichich ,  aut  Stephanus 
Dyonsenich  de  Zmino  siue  Petrus  Sthipkonich  de  dieta 
Clisna  aliis  absentibus  nomine  .  . .  regis  illuc  accedendo  ad 
faciem  predicte  possessionis  Ladyne  et  Nepche  vocate  vi- 
cinis  et  commetaneis  eiusdem  inibi  legitime  convocatis  et 
presentibus  accedens  introducat  prefatos  Paulum.  Mathiam, 


24  DIPLOM  ATAIIIÜM 

Hadoslauum,  Stephanum  et  Iwkoncm  in  dominium  predicte 
possessionis  Ladyne  et  Nepche  vocate  statuatque  eandem 
eisdem  juribus  eis  ineumbentibus  perpetuo  possidendam  et 
liabendam  si  non  fuerit  contradictum,  contradietores  vero 
si  qui  fuerint  ewocet  ipsos  in  presentiam  magnifice  domine 
Adwiga  vocate  relicte  ac  Johannis  et  Stephani  filiorum 
eondam  magnifici  domini  Petri  de  Thallowcz,  cömitis  Ce- 
tine  regnorumque  Dalmatie  et  Croatie  bani  ad  terminum 
eompetentem  rationem  contradictionis  eorum  reddituri  et 
posthec  ipsarum  introductionis  et  statutionis  seriem  cum 
nominibus  contradictorum  et  ewocatorum  si  qui  fuerint 
vieinorum  etiain  et  commetaneorum  qui  premisse  statuti- 
oni  intererunt  nominibus  ac  termino  assignato  eidemdomi- 
no  nostro  regi  fideliter  rescribatis.  Datum  in  Labwar  fe- 
ria  tercia  proxima  ante  festum  beati  Bartholomei  apostoli 
anno  domini  millesimo  quadringentesimo  quinquagesimo 
tercio."  Nos  igitur  prefati  egregii  Thome  vicebani  suis 
congruis  petitionibus  annuere  volentes  vnacum  prefato 
Pctro  Stipkonich  vestre  serenitatis  homine  in  predictis  li- 
teris  inter  filios  nominatim  conscripto  nostrum  hominem 
videlicet  discretum  virum  Blasium  Cori  ecclesie  noste  cle- 
ricum  ad  infrascriptam  statutionem  faciendam  nostro  pro 
testimoniotransmiseramusfidedignum.  Qui  demum  exinde 
ad  nos  reuersi  nobis  consona  voce  retulerunt  bomodo  (bo- 
nomodo?)  quomodo  ipsi  sequenti  die  festi  predicti  beati 
Bartholomei  apostoli  proxiine  preteriti  ad  faciem  predicte 
possesionis  Ladyne  et  Nepche  vocate  pariter  accesissent, 
vicinis  et  commetaneiseorumdem  videlicet  Berlyano  Chip- 
konich  de  Tragurio,  Mladeno  Wkathonich  de  Vbal,  Paulo 
Iwkonich  et  Maryno  Iwaniseuich  de  Magorichan  inibi  le- 
gitime convocatis  et  presentibus  accedendo  introduxissent 
prefatos  Paulum  Mathiam,  Radeslauum,  Stephanum  et 
Iwkonem  in  dominium  predicte  possessionis  Ladyne  et 
Nepche  vocate  statuissentque  eandem  eisdem  cum  cun- 
ctis  eiusdem  iuribus  vtilitatibus  et  pertinentiis  perpetuo 
possidendam  ipsis  vestre  serenitatis  et predicte 


HABSBUHGEJVSE  8.  XV.  25 

possessionis  legitimis  diebus  resident  nullo  contradietore 
apparente.  Datum  sedecimo  die  diei  stututionis  prenotate» 
Anno  domini  millesimo supradicto. 

Orig.  Perg.  Geh.  H.  Archiv  (aus  d.  Cap.  Archiv  von  Spalato). 

II.  8.  September  1453. 

Jacobus  dei  gratia  sancte  Treuerensis  ecclesie  archi- 
episcopus  sacri  romani  imperii  per  Galliam  et  regnum 
Arelatense  arehicancellarius  notum  facimus  vniuersis, 
quod  orta  inter  serenissimum  principem  et  dominum  domi- 
num Ladislaum  Hungarie,  Bobemie  etc.  regem  ex  una  ac 
illustrem  et  potentissimum  principem  dominum  Philippum 
ducem  Burgundie,  Brabantie  etc.  partibus  ex  altera  de  et 
super  ducatu  Lutzeinburgensi  et  comitatu  de  Chyny  diffe- 
rentia  ac  dissensione,  adeo  ut  ad  campestres  exercitus  va- 
stationes  castrorum  obsidiones  et  quamplurima  prepara- 
menta  bellica  hincinde  deuentum  fuerit  que  destructionem 
prefatorum  ducatus  et  comitatus  luculentissime  minabantur, 
nos  attendentes  quod  si  inter  dictas  tarn  prepotentes  partes 
crudelitas  guerre  succreseeret,  non  solum  dicto  principa- 
tui  suisque  subditis,  verum  Christiane  fidei  in  graue  cede- 
ret  detrimentum,  exbibet  siquidem  cunctorum  se  oculis 
quantum  ad  resistendum  Teucrorum  crudelitati  quigravius 
solito  nunccbristianitateminvaduntetiam  adextirpationem 
heresum  serenissima  illa  regis  Ladislai  majestas  si  exteris 
occupata  non  fuerit  ex  regnis  suis  poterit  feliciter  preua- 
lere.  Nee  latet  illustris  prineipis  prefati  domini  ducis  Bur- 
gundie  sincera  mens  et  pia  intentio  qua  propria  in  persona 
nuper  aduersus  infideles  debellandos  ad  exaltationem  fidei 
katbolice  se  obtulit  profecturum.  Mouet  etiam  non  medio- 
criter  propinquitas  sanguinis  qua  ad  invicem  prepotentes 
ipsi  prineipes  cognatione  iunetinoseuntur, lamentabile  exi- 
stimantes  si  by  qui  natura  mutuo  iuvare  se  debeant  san- 
guinem  fundant,  prineipatus  vastent  inter  fideles  bella  ge- 
rant  qui  tarn  potenter  infideles  sufficiunt  oppugnare;  agitur 
eliam  de  non  modico  nostri  et  ecclesie  nostre  Treuerensi 


26  DIPLOMATARIUM 

interesse,  lege  enim  metropolitica  et  dyocesana  spiritualis 
iurisdictio  dicti  ducatus  maiori  ex  parte  ad  ecclesiam  no- 
stram  Treuerensem  spectat  pluraque  inibi  notabilia  dici- 
mus'a  nobis  ratione  ecclesie  nostre  feuda  teneri  fuerunt- 
que  ingenui  de  Sirck  et  domini  de  Moncler  progenitores 
nostri  ipsius  ducatus  vasalli,  erunt  etiam  vasalli  similiter  fu- 
turi  heredes  paterni  nostri  dominii  vicinitate  quoque  terris 
nostris  et  dominus  sie  iuneta  sunt  dominia  ducatus  et  co- 
mitatus  predictorum  ut  affectione  quadam  preeipua  ad  bo- 
num  statum  etpacemdicte  Lutzemburgensis  patrie  merito 
anbelemus.  Has  itaque  animo  nostro  considerationes  re- 
voluentes  inter  prefatos  serenissimum  regem  et  illustrem 
prineipem  per  suos  fideles  et  consiliarios  diversis  per  nos 
elaboratis  traetatibus  tandem  preeibus  nostris  ad  infra- 
scripta  capitula  et  appunetata  est  deuentum.  Primo  inter 
partes  ipsas  et  prineipes  fauentes  subditos  exteras  com- 
munitates  adiutores  prelatos  et  universos  alios  tarn  milita- 
res  quam  populäres  fideles  et  obedientes  vtrarumque  par- 
tium etiam  et  alios  quoscumque  adberentes  et  fauentes  vel 
suspectus  omnis  suspendetur  hostilitas   erunt  treuge  et 
sufferentie  guerre  a  die  date  presentium  ab  ortu  solis  us- 
que  ad  diem  pentbecosten  proxime  futurum  ad  solis  occa- 
sum  que  sine  dolo  fraude  aut  quacumque  maebinatinone  ut 
tantos  prineipes  decet  legaliter  obseruentur  et  sincere  te- 
neantur,  ita  videlicet  ut  ipsis  treugis  et  sufferentiis  duranti- 
bus  neutra  partium  neque  sui  subditi  suspecti  seu  alii  pre- 
memorati.  partem  aliam  vel  alterius  subditos  fideles  adhe- 
rentes  obedientes  et  fautores  prenominatos  violenter  inva- 
dant  spolient  molestent  seu  dampna  quecumque  eis  infe- 
rant.  Sed  per  omne  tempus  treugarum  prefatarum  cessa- 
bunt  a  viis  facti  et  guerris  penitus  et  ex  toto.  Preterea 
treugis  huiusmodi  pendentibus  neutra  partium  supradieta- 
rum  ad  se  attrabet  aut  ad  partem  suam  trabere  presumet 
seu  temptabit  alterius  partis  fideles  adherentes  fauentes  et 
obedientes  opida  castra  vel  gentes  cuiuscumque  Status  ec- 
elesiastici  vel  secularis  quod  si  qui  ex  predictis  propria  vo- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  27 

luntate  sc  vellet  ex  una  dictarum  partium  transferre  ad  al- 
teram  vel  donare  hoc  facere  non  poterit,  nee  dicte  parti 
ipsum  admittcre  vel  reeipere  nee  sub  se  retinere  licebit 
quin  potius  quelibet  partium  predietarum  in  sua  possessi- 
one  et  usufruetu  omnium  et  singulorum  que  die  date  pre- 
sentium  tenet  penitus  remanebit,  saluo  quod  opidum  Die- 
denhouen  alias  de  Thionuille  cum  banno  etfinagio  treuga- 
rum  tempore  ad  manum  nostrum  tamquam  tertii  quem  ad 
hoc  sponte  pars  utraque  nominavit  et  elegit  ponetur.  Ex- 
cluso  tarnen  fortalitio  seu  domo  forti  de  Grangia  cum  ap- 
pendieiis  suis  posito  quod  de  baimo  siue  finagio  dicti  opidi 
dici  posset ,  quod  vel  que  domus  vel  fortalitium  de  Gran- 
gia  in  potestate  et  obedientia  dicti  domini  ducis  Burgundie 
saluo  jure  cuiuscumque  remanebit  hiis  pactis  et  conditio- 
nibus,  quodnisi  pax  inter  partes  ipsas  composita  fuerit,  quod 
absit  in  tine  treugarum  opidum  prefatum  de  Thionuille  ad 
manus  dicti  Serenissimi  domini  regis  Ladislai  ut  hodie  te- 
net saluo  iure  cuiuscumque  legaliterreponatur.  Etquia  ad 
dictum  opidum  Diedenhouen  seu  de  Thionuille  refugiigra- 
tia  quamplures  utriusque  sexus  homines  agricultores  et 
populäres  habitatores  tarn  villarum  de  Kettenheim  et  de 
Macra  quam  aliorum  locorum  de  prepositura  dicti  opidi 
Thionuille  se  retraxerunt  prefati  homines  de  dieta  prepo- 
situra Thionisuille  ab  ipsis  locis  absentes  poterunt  si  eis  li- 
buerit  pendente  huiusmodi  treugarum  tempore  ad  propria 
secure  reverti  et  in  eis  remanere  suaque  bona  omnia  mo- 
bilia et  inmobilia  que  ibidem  repererint  paeihee  et  libere 
possidere  et  ipsis  uti  et  gaudere  soluentes  et  soluturi  de- 
bita  consueta  et  droitturas  vel  jura  dominii  dicto  domino 
duci  aut  reeeptoribus  seu  personis  per  dictum  dominum 
ducem  Burgundie  ad  hoc  deputandis.  Justitiabuntur  etiam 
more  suo  priori  per  iudices  villicos  vel  alios  locorum  or- 
dinarios  per  ipsum  dominum  ducem  ibidem  instituendos 
dii^tis  treugis  durantibus  proviso  tarnen  quod  occasione 
presentis  dissidii  ipsi  non  impetentur  seu  quouisrnodomo- 
leslabuntur  addito  etiam  quod  dicti  homines  iuxta  superius 


28  DIPLOMATABIUM 

appunctata  ad  alia  fidelitatis  juramenta  non  debeant  com- 
pelli  seu  recipi.  Insuper  omnes  et  singuli  homines  cuius- 
cumque  status  tarn  ecclesiastici  quam  mundani  nobiles 
mercatores  populäres  ac  alii  utriusque  partis  dicto  pen- 
dente  tempore  ibunt  et  redibunt  per  dictas  terras  et  domi- 
nia  portabuntque  seu  euehant  bona  sua  et  mercancias  li- 
bere  et  secure  saluo  jure  dominorum  hoc  moderamine 
quod  loca  murata  seu  munita  sine  alterius  partis  licentia 
non  intrabunt,  que  licentia  concedetur  per  prepositos  aut 
locorum  capitaneos  vel  eorum  locatenentes.  Conuentum  est 
etiam  quod  si  quovismodo  per  aliquem  subditorum  predi- 
ctarum  partium  violentiam  contra  treugas  et  appunctamen- 
ta  predicta  committi  compertum  fuerit  ad  satisfaciendum 
leso  compellatur  et  per  dominum  suum  puniatur  treugis 
nichilominus  per  omnia  in  suis  punctis  et  articulis  firmiter 
duraturis.  Et  pro  breuiorietsecuriorihuius  executione  nos 
erimus  conservatores  huiusmodi  treugarum  et  una  nobis- 
cum  nobilis  et  strennuus  vir  consaguineus  noster  dilectus 
dominus  de  Croy  comes  de  Porcien  gubernator  dicte  patrie 
deLutzemburgo  pro  prefato  domine  duceBurgundie  et  in  no- 
stra  vel  alterius  nostrum  absentia  licebit  nobis  et  nostrum 
cuiiibet  ad  hoc  duos  quos  ydoneos  videbimus  deputare.  Ut 
autem  quelibet  partium  alterius  interesse  jura  seu  actiones 
amicabiliter  experiatur  clarius  ac  omnia  inpacefiant,  conue- 
nient  amicabiliter  partes  per  notabiles  suos  ambasiatores 
mandato  sufficienti  fulcitos  dominica  prima  quadragesime 
proxime  venture  in  civitate  Maguntina  supra  Renum  ubi  et 
nos  optamus  et  nos  offerimus  pro  bono  pacis  nisi  arduis  et 
necessariis  impediamur  negotiis  personaliter  interesse.  Et 
si  ut  prefertur  legittime  impediremur  similiter  nostri  no- 
mine notabiles  ambasiatores  deputabimus  ceterosque  re- 
uerendos  patres  et  illustres  principes  consaguineos  et  ami- 
cos  nostrossacri  Romani  imperii  coelectores  et  aliosprout 
expediens  videbitur  invitabimus  ut  per  se  aut  suos  notabi- 
les ambasiatores  intersint  que  partes  hincinde  pro  suisju- 
ribus  actionibus  et  interesse  dicerc  voluerint  ad  plenum 


HABSBURGENSE  S.  XV.  2fl 

audituri  ac  propace  ac  tranquillitate  omnisinceritateami- 
cabiliter  collaboraturi  ambe  etiam  partes  prefatos  princi- 
pes  pro  interessendo  diete  amicabili  dicte  eflicaciter  ro- 
gabunt  et  invitabunt.  Ut  autem  omnia  predicta  que  ad  in- 
stantiam  et  requestam  nostras  traetata  sunt  et  conclusa  per 
fideles  et  consiliarios  dictorum  prepotentum  principum  et 
dominorum  regis  Ladislai  et  ducis  Burgundie  firma  et  sta- 
bilia  permaneant,  dicti  prepotentes  principes  omnia  et  sin- 
gula  sie  inter  suos  fideles  et  consiliarios  ut  premittitur  con- 
clusa per  suas  patentes  literas  in  meliori  forma  qua  fieri 
poterunt  cum  insertione  presentium  literarum  ratificabunt 
et  approbabunt  infra  festum  omnium  sanetorum  proxime 
futurum,  que  litere  ratificationis  infra  dictum  terminum 
omnium  sanetorum  ad  manus  nostras  deponetur  ut  cuili- 
bet  partium  vel  suo  nuncio  ad  hoc  deputando  illam  quam 
habere  debebit  tradamus  seu  tradi  faciamus  et  de  hiis  et 
omnibus  ac  singulis  in  presentibus  nostris  literis  contentis 
et  scriptis.  Nos  Jacobus  archiepiscopus  Treuerensis  pro- 
fatus  nos  fortes  faeimus  pro  et  nomine  predicti  Serenissimi 
domini  Ladislai  regis  ac  suorum  subditoruin  et  adheren- 
tium  in  hac  parte  vnacum  generoso  milite  domino  Wickar- 
do  de  Polnheim  prefati  serenissimi  domini  regis  Ladislai 
ambasiatore  prout  similiter  prefatus  dominus  de  Croy  co- 
mes  de  Porcien  se  pro  predicto  domino  duce  Burgundie 
ac  suis  subditis  et  in  hac  parte  adherentibus  fortem  faciet 
donec  et  quousque  litere  ratificationis  predicte  partibus 
ambabus  tradite  fuerint  et  assignate.  Nolumus  autem  per 
hos  nostros  traetatus  alicui  partium  predietarum  sacro  Ro- 
mano imperio  nobis  ecclesie  nostre  Treuerensi  successo- 
ribus  et  heredibus  nostris  seu  quibuseunque  aliisin  juribus 
seu  actionibus  competentibus  quomodolibet  preiudicare. 
In  cuius  rei  testimonium  nos  Jacobus  archiepiscopus  prefa- 
tus presentibus  nostris  literis  sigillum  nostrum  feeimus 
apponiunacum  sigillis  predictorum  dominorum  Wickardi  de 
Polnheim  prefati  serenissimi  regis  Ladislai  oratoris.  Et  do- 
mini de  Croy  comitis  de  Portien  dicti  domini  ducisBurgundie 


30  DIPLOMATAMUM 

consiliariietc.  Datum  PalacioH  anno  inearnationis  dominicc 
millesimo  quadringentesimo  quinquagesimo  tertio  die  oe- 
tavamensisSeptembris  quefuitdiesnativitatis  gloriose  vir- 
ginis  Marie.  Et  nosWickardus  dePolnheim  miles  consiliarius 
et  ambasiator  serenissimi  et  gratiosissimi  domini  mei  Ladis- 
laiHungarie,Bohemie  etc.  regis  ac  Anthonius  dominus  de 
Croy  comes  de  Porcien  consiliarius  et  primus  cambellanus 
illustrissimi  et  metuendissimi  domini  mei  ducis  Burgundie  et 
Brabantie  etc.  ad  instantiam  et  requestam  prefati  reueren- 
dissimi  in  christo  patris  et  domini  domini  Jacobi  archiepis- 
copi  Treverensis  et  propter  causas  superius  annotatas  pre- 
scriptas  treugas  et  sufferentias  guerre  pro  et  nomine  predic- 
torumgenerosissimorum  dominorum  nostrorum  aceeptavi- 
mus  et  acceptamus  per  presentes.Nosque  et  quilibet  no- 
strumrespectiveproprefatis  generosissimis  dominis  nostris 
fortcs  facimus  pro  omnibus  et  singulis  in  presentibs  literis  si- 
cut  premittitur  concordatis  firmiter  observandis  videlicet 
ego  Wyckardus  de  Polnheim  pro  et  nomine  serenissimi  et 
generosissimi  domini  mei  domini  Ladislai  Hungarie  et  Bohe- 
mie  regis  et  ego  Anthonius  dominus  de  Croy  comes  de 
Porcien  pro  et  nomine  illustrissimi  et  metuendissimi  do- 
mini mei  domini  Burgundie  et  Brabantie  ducis,  donec  ut 
premissum  est  litere  ratificationis  predicte  partibus  amba- 
bus  tradite  fuerint  et  assignate.  In  cuius  rei  testimonium 
presentibus  literis  sigilla  nostra  fecimus  quilibet  nostrum 
apponi  unacum  sigillo  sepefati  reuerendissimi  domini  ar- 
chiepiscopi  Treuernsis.  Datum  ut  supra. 

(Ratification  des  Herzogs  Philipp  von  Burgund.  Dat. 
in  opido  nostro  Insulensi  die  18.  Octobris  1453.  Vidimus). 

Orig.  Perg.  3  Siegel  (abgeschnitten).  Geh.  H.  Archiv. 

III.  13.  September  1453. 

NosDyonisius  miseracione  diuinasancte Romane  ec- 
clesie,  tituli  sancti  Ciriaci  in  Termis  presbiter  cardinalis  ar- 
chiepiscopus  Strigoniensis,  locique  eiusdem  comes  perpe- 
tuus,  primas  et  apostolicesedis  legatus  natus.  Andreas  ea- 


IIARSBUKGEiXSE  S.  XV.  31 

dem  miseracione  episeopus  ecclesie  Quinqueecclesiensis, 
Ladislaus  de  Gara  regni  Hungarie  palatinus,  Nicolaus  de 
Wylak  waywoda  Transsiluanensis  et  banus  Machouiensis 
et  comes  Ladislaus  de  Palocz  judex  curie  regie.  Significa- 
mus  presencium  serie  quibus  expedit  vniuersis.  Quod  licet 
nos  dudum  alias  vnacum  ceteris  regni  Hungarie  prelatis  et 
baronibus  serenissimo  domino  nostro  Ladislao  regi,  gene- 
rale fidelitatis  homagium  et  obedienciam  obtulerimus  et 
prestiterimus,  tarnen  nunc  volente  sua  serenitate  eadem 
innouantes  et  renouantes  ratificamus  ac  denuo  et  ex  nouo 
et  in  speciali  offerimus  et  prestamus,  ac  promittimus  sub 
fide  nostra  christiana  quod  amodo  deinceps  et  inantea  sem- 
per  erimus  fideles  et  obedientes  prefato  domino  nostro  La- 
dislao regi,  sibique  et  illustrissimo  domino  Vlrico,  comiti 
Cilie,  consanguineo  eiusdem  domini  nostri  regis  rerumque 
suarum  directori,  contra  omnes  inobedientes  et  rebelles  et 
se  eidem  domino  nostro  regi  indebite  et  minus  legittime 
opponere  uolentes  et  resistentes  cuiuscumque  dignitatis 
Status  et  preeminencie  extiterint,  adherebimus  et  assiste- 
mus ,  omnemque  statum  vitam  et  bonorem  ipsius  domini 
nostri  regis  et  memorati  domini  Vlrici  comitis  rerum  sua- 
rum directoris  in  omnem  euentum  eciam  cum  periculo  re- 
rum et  personarum  nostrarum  si  opus  fuerit  tuebimur  et 
defensabimus  omni  nostro  posse.  Hamm  nostrarum  (qui- 
bus sigilla  nostra  appensa  sunt)  vigore  et  testimonio  litte- 
rarum  mediante.  Datum  Posonii  feria  quinta  proxima,  ante 
festum  exaltacionis  sancte  crucis,  anno  domini  millesimo 
quadringentesimo  quinquagesimo  tercio. 

Angef.  bei  Lichnowsky  VI.  Regesten  Nr.  1835. 
Orig.  Perg.  5  Siegel  (1  fehlt).  Geh.  H.  Archiv. 

IV.  27.  October  1553. 

Recognoscimus  infra  scripta  esse  de  nostra  volun- 
tate.  Ladislaus  rex  manu  propria. 

Wir  Johanns  von  H  o  n  u  d  y ,  ewiger  graff  zu  Bystriz 
vnd  oberster  hauptman  in  dem  königkreich  zu  Hungern 
bestetigt  Greczko  von  Cunstat  vnd  von  Podiebrat,  guber- 


32  DIPLOMATARIUM 

nator  des  königkreichs  zu  Behem,  Johannes  von  den  ge- 
naden  gotis  vnd  des  Römischen  stuls  pisehoff  der  kirchen 
zu  Waradyn,  vnd  konigklicher  wirdikeit  in  dem  königk- 
reich  zu  Hungern  heimblicher  kanzler,  Alscho  von  Stern- 
bergk,  obrester  kemerer  des  benanten  königreiehs  zu  Be- 
hem, Zdenko  von  Sternbergk  obrester  purgraff  auss  Prag, 
Virich,  Osswaldt  vnd  Steffan  Eiczinger,  gebrüder  von  Ei- 
czing,  Panngracz  von  Plannkenstain  vnd  Sigmund  Eizinger 
von  Eizing,  bekennen  öffentlichen  mit  diessem  brieffe  für 
allermeingklichen  dy  yn  sehen  oder  werden  hören  lessen, 
dass  wir  ansehende  des  almechtigen  gotis  vnd  der  heiligen 
kirchen  der  kristenheit  seiner  rechten  prawt,  ere  vnd  lob 
zuuoran,  darnach  ere  vnd  ermerung  fromens  vnd  aufko- 
mens  des  allerdurchleuchtigisten  forsten  vnd  herrn  herrn 
Ladisslaus  zu  Hungern  vnd  zu  Behem  koniges  etc.  vnsers 
gnedigisten  heren  vnd  seiner  lannde  sunderlichen  der  ko- 
nigkreich  zu  Hungern  vnd  zu  Behem,  vnd  fürstenthumps  zu 
Osterreich,  vnd  von  sülicher  pillicher  vnd  möglicher  vrsa- 
chen  wegen,  sein  wir  eingangen  vnd  eingetretten  in  ein  punt 
freundlichen  vereynung  vnd  geen  vnd  treten  ein  mit  krafft 
diser  verschreibung,  all  semptlichen  vnd  eintrechtigkli- 
chen.  Also  das  wir  aneinander  all  sambtlichen  alles  das 
als  hie  ynn  pegriffen  ist,  redlich  vnd  hilfflich  sein  werden 
ein  ietlicher  nach  seinem  ambt  vnd  vngebrechen  auch  noch 
seiner  macht  vnd  allem  vermuthen,  damit  wir  durch  gäbe 
des  allmechtigen  gotis  suliche  angefangene  Sachen  glückh- 
lichen  voran  zu  lobe  gott  dem  herren  vnd  königlicher  gna- 
den zu  gut  vnd  eren  volbringen  vnd  dabey  behalden  möch- 
ten, abynen  den  Sachen  er  sey  wer  er  sey,  zu  ergerung 
des  almechtigen  gotis  lobe,  vnd  irrunge  königklicher  gna- 
den, welicherley  schaden  vnd  hindernuss  thete  oder  thun 
wolte,  eigentbilligklichen,  oder  vnss  obgenanten,  oder  ye- 
mandts  auss  vnss  wider  dysselben  vnd  wider  ein  iglichen 
sülichen,  sein  wir  pflichtig  vnd  schollen  aneinander  ge- 
trewlichen  vnd  aufrichtigkliehen  helffen  vnd  raten  mit  wer- 
ken, dass  ist  mit  leibe  vnd  leben  vnd  allirvnser  habe,  schi- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  33 

kende  vnd  schaffende  darinnen  vnsern  fromen  vnd  ere  yw- 
doch  zuuoran,  durch  lob  vnd  ere  willen  des  almechtigen 
gotis,  vnd  zu  eren  auch  zu  frommen  vnd  nutz  vnsers  gnedi- 
gisten  herrn  königlicher  gnaden  vnd  vorstünden  wir  irgent 
oder  hörten  eines  des  andern  args  vnd  vngelympff,  es  sey 
von  wem  das  sey,  wir  schullen  vnd  sein  pflichtig  das  zu 
wennten,  ayner  iglicherauss  vns  denselben  darynnen  war- 
nen, vnd  aneinander  dauon  zu  helffen  nach  allem  vnsserm 
vormügen,  als  bisundere  gute  vnd  liebe  freunde,  auch  die- 
ser punt  vnser  semptlicher  vnd  freuntlicher  voreynung  vnd 
vorpindung  sol  zwischen  vnss  allen  besteen ,  vnd  weren, 
getrewlichen,  rechtfertigklichen  vnd  aufrechtigklichen  vn- 
uorandert  an  alle  argelist,  sechs  ganze  yare  von  datum  diss 
brifes  völligklichen  nocheinander  volgende,  vnd  allir  su- 
licher  Sachen  zu  steter  vnd  warer  haldung,  auch  zu  besten- 
digung  vnd  zu  gezewgknuss,  wir  obgeschribene  alle  sempt- 
lichen  vnd  vnser  iglicher  bisunder  mit  vnserm  gutem  willen 
vnd  wissen  haben  wir  vnsere  eigene  ingesigele  zu  disem 
briefe  lassen  henngen,  der  wir  dann  ynn  gleicher  lawt  drey 
aneinander  vbirgeben  haben.  Datum  zu  Prag  noch  vnsers 
herrn  Gesu  Cristi  gepurdt  vierzehenhundert  yar,  vnd  dar- 
nach in  dem  drey  vnd  fünffzigistem  yare  am  Sonnabinde 
der  Vigilgien  Simon  vnd  Juda  der  heiligen  zwelffpotten. 

Orig.  Perg.   10  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

V.  20.  May  1454. 

Ich  Kunrat  Hölczler  bekenn  vnd  tun  kunt  öffentlich 
mit  dem  brief  für  mich  selber  mein  bruder  vnd  swester, 
all  mein  frewndt  erben  helffer  günner  vnd  diener  für  die 
all  ich  mich  wissentlich  annym.  Als  der  aller durchleuch- 
tigist  fürst  kunig  Lasslaw  zu  Hungern,  zu  Behem  etc.  ku- 
nig,  herczog  zu  Osterreich  vnd  marggraf  zu  Merhern  etc. 
meingnedigister  herr  mich  von  verschulter  Sachen  wegen, 
die  ich  wider  sei  n  kunicglich  gnad  hab  gehandelt  in  vennckh- 
nuss  geschafft  hat  ze  nemen,  darumb  ich  seinen  kunigcli- 

Fontes  etc.  H.  Bd.  3 


34  DIPLOMATARIUM 

chen  gnaden  svverer  puss  vnd  straff  wer  veruallen  gewesen 
vnd  mich  dadurch  auch  muglich  vnd  pillich  hiet  gestraffen 
mugen,  derselben  vngnaden  vnd  handlung  mich  aber  die- 
sem sein  kuniglich  gnad  voraus  durch  gots  willen  vnd  von 
pets  wegen  meins  allergnedigisten  herren  NL  des  römischen 
kaysers,  auch  meins  gnedigen  heren  herczog  Sigmunds 
von   Osterreich  N.  des  behemischen  herren  vnd  etlicher 
meiner  frewndt  vnd  gunner  gnediclich  begeben  vnd  dersel- 
ber  vencknuss  ledig  hat  geschafft.  Also  hab  ich  nach  die- 
mutiger  vnd  pillicher  dankhparkait  williclich  vnd  vnbe- 
twungen  denselben  sein  kuniglichen  gnaden  gelobt  vnd 
versprochen  bei  meinen  trewn  wissentlich  in  krafft  des 
briefs.   Von  erst  daz  ich  demselben  meinem  gnedigisten 
herren  dem  kunig  oder  wem  das  sein  kunigclich  gnad  em- 
phelhen  wirdet  raittung  tun  sol  vnd  wil  von  allem  meinem 
innemen  vnd  ausgeben  wie  ich  das  dann  die  weil  ich  hub- 
maister  bin  gewesen  durch  mich  selbs  oder  ander  leut  ge- 
handelt vnd  verweset  hab  vnd  ob  mir  derselb  mein  gnedi- 
ger  herr  an  solcher  raittung  icht  schuldig  wirdet,  darumb 
sag  ich  dann  sein  kuniglich  gnad  vnd  sein  erben  gancz  be- 
ruht vnd  ledig  vor  aller  ansprach.  Item  was  ich  in  meinem 
ambt  geltschuld  von  desselben  meins  gnedigisten  herrn 
gemacht  oder  von  seiner  gnaden  wegen  solher  geltschuld 
auf  mich  genommen  vud  geporgt  hab  wie  so  die  genant 
sind  was  der  noch  vnbeczalt  vngeuerlich  aussteent,  das 
alles  sol  vnd  wil  ich  von  meinem  aigen  gut  an  seiner  gna- 
den vnd  seiner  erben  schaden  ausrichten  vnd  beczalen  ge- 
treulich vnd  angeuerde.  Item  von  der  fünf  tausent  guidein 
wegen,  der  mein  gnedigister  herr  der  kunig  dem  edlen  he- 
ren Vireichen  Eyczinger  von  Eyczing  tausent  guidein  vnd 
hern  Oswalten  Ludmanstorffer  vir  tausent  guidein  schul- 
dig beleibt,  ist  beredt  worden,  daz  sein  kuniglich  gnad  die- 
selben summ  guidein  selber  sol  beczalen  an  mein  vnd  mei- 
ner erben  schaden  vngeuerlich.  Item  von  der  perkhwerch 
wegen  auf  der  Krempnicz  auf  der  Smöllnlcz  im  Zol  vnd 
anndern  ennden  wa  ich  die  dann  nach  lautt  meins  bestand- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  35 

briefs  von  herren  Janen  Giskra  von  Branndis  vnezher  hab 
gehabt,  es  seien  gold  oder  silber  erczt,  kupher  oder  pley, 
darumb  gelob  ich,  daz  ich  derselben  perckhwerch  aller 
als  verr  mich  die  nach  innhaltung  desselben  meins  bestand- 
briefs  berürnt,  den  obgenanten  meinem  gnedigisten  herren 
dem  künig  auf  die  phingsten  nachstkunftigen,  an  alles  ver- 
ziehen vnd  an  all  verrer  waigrung  abtreten  sol  vnd  wil 
angeuerd.  Item  von  weilent  Erasmen  Ponhaimer  meins 
swager  lehen  wegen,  was  der  mein  gnedigister  herr  der 
kunig  nach  seim  abgang  hat  verlihen  gelob  vnd  verhaisse 
ich  anstat  mein  vnd  der  gemelten  meiner  brüder  zu  dem- 
selben meinem  gnedigisten  herren  noch  auch  zu  den,  den 
sein  gnad  solhe  lehen  gelihen  hat  yecz  vnd  hinfür,  darumb 
nymmermer  dhainen  Zuspruch  noch  vordrung  haben  noch 
in  dhainerlai  irrung  daran  nicht  tun  sullen  noch  wellen  in 
dhainer  weis  vngeuerlich.  Ich  gelob  vnd  versprich  auch  in 
dem  namen  als  vor,  daz  ich  von  solher  vorgemelten  schuld 
vnd  venkhnuss  wegen  zu  demselben  meinem  gnedigisten 
herren  allen  seinen  lannden  vnd  leuten  geistlichen  vnd  welt- 
lichen wie  die  genant  sind  vnd  besunder  zu  den,  die  in  den 
Sachen  mit  rat  oder  mit  tat  verdacht  oder  verwonet  sind 
nymmermer  dhainerlai  Zuspruch  haben  noch  gewinnen,  in 
auch  darumb  nicht  dester  veinter  sein  noch  das  in  dhai- 
nen wegen  zu  suhen  oder  bekumern  sol  noch  wil  durch 
mich  selbs  noch  durch  ander  yemant  mit  recht  noch  an 
recht  geistlichem  noch  weltlichem  in  dhainerlai  weis  alle 
geuer  vnd  arglist  genczlich  darinn  ausgeschaiden.  Wer  aber 
daz  ich  wider  die  gegenwürttig  mein  verschreibung  ichts 
tete  oder  yemants  andern  von  meinen  wegen  vnd  das  in 
ainem  oder  menigern  stukhen  vberfuren,  das  vngeuerlich 
wissentlich  gemacht  wurd  desgot  nicht  engebe,  es  wer  mit 
recht  oder  an  recht  geistlichem  oder  weltlichem,  dann  so  sol 
ich  oder  wer  das  an  meiner  stat,  oder  von  meinen  wegen 
tet,  darumb  swerlich  an  leib  vnd  an  gut  gestrafft  werden  an 
alle  gnad.  Vnd  des  zu  vrkund  vnd  beuestnung  aller  vorge- 
schriben  Sachen  gib  ich  vorgenanter  Hölczler  den  brief  besi- 

3  * 


36  DIPLOMATARIUM 

guten  mit  meim  aigen  anhangem  insigil  vnd  hab  dartzu  mit 
fleizz  gebeten  den  edlen  vesten  ritter  heren  Oswalten  Rei- 
cholff  burgermeister  ze  Wienn  vnd  den  erbern  weisen  Sy- 
mon  Pote,  die  zeit  kirchmaister  dacz  sand  Stepban  daselbs, 
daz  si  der  Sachen  geczewgen  sind  mit  irn  anhangen  insi- 
glen  in  vnd  irn  erben  an  schaden.  Vnd  ich  Leupold  Holcz- 
ler  ritter,  des  vorgenanten  hern  Chunrats  Hölczlerbruder, 
bekenn  daz  die  obgemelt  verschreibung  vnd  berednuss  mit 
meinem  willen  vnd  wissen  ist  geschehen  vnd  seid  ich  dicz- 
mals  aigen  gegraben  insigil  nicht  enhab,  darumb  so  hab 
ich  fleissiclich  gebeten  den  edlen  Wolfgangen  Hertting  daz 
er  sein  insigil  von  meinen  wegen  zu  geczewgnuss  der  Sa- 
chen auch  an  den  brief  gehengt  hat,  im  vnd  seinen  erben 
an  schaden  darunder  ich  mich  verpinde  stet  zu  halten  alles 
das  so  vor  geschriben  steet,  getreulich  vnd  vngeuerlich. 
Geben  ze  Wienn  an  montag  vor  sand  Vrbanstag.  Nach 
Kristi  geburde  virzehenhundert  vnd  in  dem  virundfumfczi- 
gistenjar. 

(Ist  ausgestrichen). 

Ms.  N.  72.  Fol.  10.  und  11.  Nr.  33.  (1  Bl.)  Geh.  H.  Archir. 


Extracte 


von 


98  Urkunden  des  K.  Ladislaus  P. 

Von  1453—1457. 


39 


1.  1453.  5.  März  (Montag  nach  Oculi.)  Wien.  K. 
Ladislaus  P.  gibt  dem  Pancraz  von  Planckenstain  und  dem 
Sigmund  Eytzinger  von  Eytzing  seinem  Forstmeister  in 
Österreich  für  ihre  Dienste  (bei  der  Befreyung  von  der 
Vormundschaft  etc.)  die  Veste  St.  Peter  in  der  Au  mit 
dem  Markte  und  aller  Zugehör  in  eventum  als  rechte 
Mannlehen  nach  dem  Tode  des  Rudolph  Czinczendorffer, 
der  sie  von  seinen  Vorfahren  den  Fürsten  von  Oesterreich 
als  Leibgeding  lebenslänglich  inne  hat. 

Comissio  D.  Regis  in  consilio. 

Orig.  zu  Neulengbach  in  der  Registratur. 

2.  1453.  9.  July  (Montag  vor  S.  Margarethentag.) 
Wien. 

K.  Ladisl.  P.  gestattet  den  Hausgenossen  die  neue  Münze 
in  Gemeinschaft  zu  schlagen. 
„Wir  Lasslaw  etc.  Bekennen  als  nach  des  aller- 
„durchleichtigisten  forsten  kunig  Albrecht  etc.  vnsers 
„lieben  herren  vnd  vater  seliger  gedechtnuss  tod  vnd  ab- 
rang von  manigen  enden  ringe  munnss  geslagen 
„vnd  in  dem  lannd  vasst  gebraitt  vnd  gemain  worden  da- 
„raus  gemainer  lanntschad  gegangen  ist  solichen  gemainen 
„lanntschaden  ze  wenden  wir  ain  newe  münss  durch  ge- 
„mains  nucz  willen  armer  vnd  reichen  furgenomen  vnd 
„aufgeworffen  haben  vnd  wann  vns  vnser  hawsgenossen 
„hie  ze  Wienn  die  das  münnssen  angehöret  furbracht  ha- 
„bent  wie  vormaln  nach  Ordnungen  vnd  saczungen  vnser 
„münnss  yeder  hewsgenossen  seinn  hanndel  vnd  gewerb 
„derselben  vnsern  munnss  allain  gehabt  hab  vnd  chain 


40  DIPLOMATARIUM 

„gemainschafft  vnder  in  nicht  gewesen  sey  vnd  ain  co- 
„mawn  vnder  in  selbs  furgenomen  habent,  daz  wir  durch 
„irer  vleissige  bete  vnsern  willn  vnd  gunst  darczu  gegeben 
„vnd  das  bestitt  haben,  vnd  bestetten  wissentlich  mit  dem 
„brief  was  wir  zu  recht  daran  bestetten  sullen  oder  mu- 
„gen.  Also  daz  die  vorgenanten  vnser  hawsgenossen  die 
„vorgemelt  vnser  newe  munnss  vnder  in  selbs  in  ainer  ge- 
mainschafft vnd  comawn  getreulich  vnd  vngeuerlich  ar- 
„baiten  sollen  oder  mugen  als  vnser  munnss  recht  vnd  von 
„alter  herkomen  ist.  Wir  wellen  auch  den  vorgenanten  vn- 
„sern  hawsgenossen  gnedigen  scherm  halten,  damit  sy  das- 
„selb  in  comawn  dester  gewarleicher  halten  vnd  handeln 
„mugen  an  alle  hindernuss.  Es  sol  auch  dasselb  ir  camawn 
„wem  vncz  auf  vnser  widerruffen,  vnd  so  wir  eswider- 
„ruffen  wellen,  das  sullen  wir  sew  ain  halbs  jar  vorhin  ze 
„wissen  tun,  damit  sy  sich  darnach  wissen  ze  richten  vnd 
„des  icht  ze  scheden  komen  vngeuerlich. 

Geh.  H.  Archiv.  Ms.N.  43.  Pol.  76,  77. 

Lichnowsky  VIII.  Nachtr.  2.  Nr.  1810  b.  (unvollständig). 

3.  1453.  9.  Juli  (Montag  vor  S.  Margaretha).  Wien. 
K.  Ladislaus  gibt  dem  Grafen  Ulrich  von  Cilly  einen 
Schuldbrief  über  6000  fl.ungr.,  die  nächste  Weihnachten 
zu  Wien  bezahlt  werden  sollen. 

Zeugen :  Johann  von  Schaumberg,  oberst.  Marschall 
in  Steyr,  Heinrich  von  Rosenberg  und  Ulrich  Eyzinger 
von  Eyzing,  Sigmund  Fritzestörffer. 

Geh.  H.  Archiv.  Ms.  N.  43.  F.  76. 

4. 1453.  16.  Juli.  (Montag  nach  Margaretha).  Brunn. 
K.  Ladislaus  befreiet  den  Grafen  Johann  von  Schawn- 
berg,  Obristen  Marschall  in  Steyr,  seinen  Rath  und  des- 
sen Sohn,  Graf  Bernhard  von  S.,  obrist.  Marschall  in 
Osterreich  von  allen  Gerichten  in  seinen  Königreichen  und 
Erblanden,  auf  ihr  Lebtage. 

„Also  daz  sy  nu  hinfür  ir  lebtag  wer  zu  in  baiden  sa- 
„mentlich  oder  ir  yedem  in  sunderhait  icht  zu  sprechen 
„hab  oder  gewinne,  vmb  welcherlay  Sachen  das  sey  oder 


HABSBÜRGENSE  S.  XV.  41 

„sein  werde,  daz  sy  dem  oder  den  timb  dieselben  spruch 
„nynndert  annderswo  antwurtten  noch  zu  recht  steen  sul- 
„len,  denn  vor  vnsrer  k.  maiestat  oder  vnsenn  gesaczten 
„richter,  den  wir  darczu  geben  vnd  ordnen  werden,  wer 
„aber  daz  sy  baid  oder  ir  ainer  ynudert  in  vnsern  kunigk- 
„reichen  vnd  lannden  für  vnser  oder  anndre  gerichtt  ge- 
„laden  vnd  fürgeuordert  wurden ,  da  mugen  sy  das  recht 
„für  vns  ziehen  vnd  waigern,  vnd  vor  demselben  richtter 
„nicht  schuldig  sein  ze  antwurtten,  ob  in  aber  darüber 
„ynndert  anbehabt  vnd  recht  zu  in  erlangt  wurde  das  sol 
„nicht  kraft  haben,  noch  sy  darumb  an  iren  lewten  vnd 
„gutern  von  yemand  beswert  werden. 

Geh.  H.  Archiv.  Ms.  C.  N.  43.  Fol.  78.  b. 

Lichnowsky  Bd.  VIII.  Nachtr.  2.  Nr.  1810.  f.  (aber  mank.) 

5.  1453.  15.  Juli.  (Montag  nach  S.  Margareth.) 
Brunn.  K.  Ladislaus  ernennt  (als  Patron)  den  Stephan 
Sloth,  seinen  Canzler  zum  Regenten  und  Verweser  der 
Pfarre  Gars,  so  lange  der  jetzige  Pfarrer  Caspar  Wendl 
krank  ist,  damit  die  Güter  nicht  in  Schaden  kommen ;  wird 
die  Pfarre  erledigt,  soll  er  (Sloth)  dieselbe  erhalten. 

„Bekennen  daz  maister  Caspar  Wendl  pharrer  zu 
„Gors  nu  ettwelanng  mit  bekümernuss  seins  leibs  vmbfan- 
„gen  gewesen  vnd  noch,  vnd  nicht  gewisse  zeyt  seiner  er- 
„ledigung  ist,  vnd  wan  die  nutz  vnd  rennt  derselben  kir- 
„chen  in  solhem  seinem  abwesen  ettwenaft  zerut,  vnd  dauon 
„entzogen  werden  als  wir  wol  vnderricht,  vnd  der  als  lehen- 
„herr  fürtzesehen  schuldig  sein,  nach  dem  die  als  der 
„maisten  kirchen  aine  in  vnserm  fürstentumbe  Österreich 
„an  ainen  pharrer  vnd  hertter  (Hirten)  nicht  gesein  mug..." 

Geh.  H.  Archiv.  Cod.  N.  43.  f.  80. 

Lichnowsky  VIII.  2  Nachtr.  Nr.  1810.  h.  (aber  nicht  richtig). 

6.  1453.  22.  August.  (Mitichen  vorS.  Bartholomäus- 
tag). Wien.  K.  Ladislaus  verordnet ,  dass  die  Weinfässer 
nach  gepflogener  Untersuchung,  wegen  richtigen  Masses 
ein  Zeichen  erhalten  sollen.  —  (An  den  Magistrat  von 
Wien.) 


42  DIPLOMATARIUM 

„Ist  vns  anbracht,  wie  die  furlewt  die  hie  vnd  in  andern 
„vnsern  steten  vnd  merckten  in  den  Weinlesen  vmb  lan- 
„farnt  laidt  füren,  die  nicht  völlige  mass  haben,  als  recht 
„vnd  von  alter  herkomen  sey  daran  arm  vnd  reich  von  des 
„zehentsvnd  in  ander  weg  zu  schaden  komen,  maynen 
„wir  daz  das  in  Ordnung  geseczt  vnd  gehalten  werde.  Da- 
„uon  emphelhen  wir  ew  ernstlich  vnd  wellen,  daz  ir  hie 
„offenlich  beruffen  lasset,  daz  all  Fürer  die  her  vnd  an  an- 
„der  enndt  in  das  lesen  komen  vnd  vmb  Ion  farn  wellen, 
„fudrig  vnd  dreiling,  auch  halbfudrig vnd  halb  dreiling  laidt 
„haben  vnd  fürn,  mit  gebrannter  mass  als  recht  ist,  welich 
„aber  dawider  teten  vnd  daran  begriffen  wurden,  den  sol 
„man  dieselben  ir  laidt  zu  gerichts  hännden  nemen  vnd  sy 
„an  irn  leiben  darumb  straffen,  damit  diese  vnser  saczung 
„gehalten  vnd  bestellet,  daz  desgleichen  in  andern  vnsern 
„steten  vnd  merkchten  auch  berufft  werde  als  wir  ew  dar- 
„umb  vnsern  sundern  brief  geben  haben." 

C.  N.  43.  Pol.  81.  b.  Geh.  H.  Archiv. 

It.  Mandat  über  dasselbe  auf  dem  Lande.  Ebendaselbst. 

Lichnowsky  VII.  2  Nachtr.  Nr.  1826.  b.  und  c.  (unvollständig). 

7.  1453. 27.  August.  (Montag  vor  Augustini).  Press- 
burg. K.  Ladislaus  erlässt  ein  Mandat  an  die  Stadt 
(Magistrat)  Wien  in  Betreff  der  Weinstecken : 

„wan  wir  als  lanndsfürst  schuldig  sein,  vnserr  land 
„vnd  vndertanen  gemainen  nutz  fürzesehen  ist  vns  anbracht, 
„wie  auss  vnsrer  herrschafft  Steir  vnd  von  andern  ennden 
„weinstekchen,  weinstekchenholcz  vnd  zolholz  daselbs- 
„hin  gen  Wyenn  vnd  zu  andern  vnsern  stetten  vnd  merken- 
den vnsers  furstentumbs  Osterreich  gefurt  werden,  die 
„nicht  rechte  mass  gross  vnd  leng  haben  als  von  alter  her- 
„komen  sey,  daran  wir  ir  vnd  ander  vnser  vndertanen  vnd 
„in woner  vnsers  egemelten  lannds  auch  gest  arm  vnd  reich 
„langezeit  merklich  scheden  genomen  haben  vnd  noch 
„nemen ;  emphelhen  wir  ew  ernstlich  vnd  wellen,  daz  ir 
„daselbs  zu  Wyenn  offenlich  beruffen  lasset,  weih  kauff- 
„leut  vnd  gest  zolholcz,  weinstekchen  vnd  weinstekchen- 


HABSBÜRGENSE  S.  XV.  43 

„holca  gen  Wyenn  oder  an  ander  ennde  des  egenanten 
„vnsers  furstentumbs  furn  vnd  bringen,  daz  dieselben 
„weinstekchen  vnd  weinstekchenholcz  solh  lenng  als  die 
„  eysen,  so  daselbs  zu  Wyenn  bei  werdertor  vnd  dem  rotten- 
„turn,  die  darzu  gemacht  sind,  ausweisen  vnd  das  zolholcz 
„gross  vnd  lenng  haben ,  als  von  alter  herkomen  ist,  vnd 
„die  denn  verkauffen  mugen  an  irrung.  Weih  aber  zol- 
„holcz,  weinstekchen  vnd  weinstekchenholcz  in  das  land 
„brechten,  die  nicht  solh  gros  vnd  leng  hieten  als  vor  be- 
„rurtt  ist,  daz  ir  denselben  verkauffern,  den  kauff  darumb 
„seczet  und  darob  seytt  daz  sy  solh  weinstekchen,  wein- 
stekchenholcz vnd  zolholcz  nicht  hocher  verkauffen  noch 
„geben  turren  den  in  der  kawffgeseczt  werde.  Weih  aber 
„wider  solh  saczung  freuellich  tetn  vnd  daran  begriffen 
„wurden,  denselben  dann  dasselb  holcz  vnd  stekchen  zu 
„vnsern  hannden  nemet  vnd  die  vberfarer  darczu  an  iren 
„leiben  pessert  vnd  desgelichen  in  andern  vnsern  steten 
„vndmerkchten  wo  des  notdurft  wirdet  auch  beruffen  lasset 
„nach  vnsrer  brieff  lautt." 

K.  A.  Nr.  43.  Pol.  84. b.  Geh.  H.  Archiv. 

It.  Mandat  an  alle  stet  vnd  merkcht  in  Oesterreieh  in  derselben  Sache.  Press- 
burg St.  Augustinstag.  Fol.  85. 
Lichnowsky  VIH.  2  Nachtr.  Nr.  1826.  h.  (unvollständig). 

8.  1453.  8.  September.  Erzbischof  Jacob  von  Trier 
und  Wickard  von  Bolenheim  (Polhai  m)  als  Bevollmächtig- 
ter von  K.  Ladislaus,  dann  Anton  Herr  von  Croy,  Graf 
von  Porcien  als  Bevollmächtigter  des  Herzogs  Philipp  von 
Burgund  schliessen  einen  Waffenstillstand  (bis  Pfingsten) 
u.  Uebereinkunft  in  Betreff  des  Herzogthumes  Luxemburg. 

Orig.  Perg.  3  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

9. 1453. 17.  October.  (Mitichennach  S.  Colomanni). 
Iglau.  K.  Ladislaus  verschreibt  seinem  Hofraarschall 
Sigmund  Friczestorffer,  für  seine  treuen  Dienste  6000  fl. 
ungr.  auf  die  ihm  übergebene  Veste  Göding,  welche  von 
den  Nutzen  des  Fürstenthums  Oesterreieh  war  eingelöst 
worden. 

Ms.  N.  72.  f.  28.  N.  61.  Geh.  H.  Archiv. 


44  DIPLOMATARIUM 

10.  1453.  17.  October.  (Mitichen  nach  S.  Colo- 
mann).  Iglau.  K.  Ladislaus  verschafft  dem  Sigmund 
Friczestorffer,  seinem  Hofmarschall  jährlich  100  Schock 
böhmischer  Groschen  (mehrischer  zal  albez  sechzig  gross 
für  ainen  Schokh  ze  raitten)  von  den  Stadt-  und  Kammer- 
Zinsen  von  Iglau  als  Burghut  vnd  zur  Aufhaltung  der  ihm 
verschriebenen  Veste  Göding.  Von  Weihnachten  1454 
(1455  steht . .)  angefangen  bis  zur  Lösung. 

„(Vnser  vesten  Göding,  die  der  Sudlicz  abgelauffen 

„vnd  mit  gwalt  gevvunnen  hett vnd  wann  vns  aber 

„fürbracht  vnd  wissentlich  ist.  daz  dieselb  vnser  vesst 
„souil  czins  renntt  vnd  gult  nicht  hat,  damit  man  sy  be- 
„hutten  vnd  bewarn  mug,  darumb  vnser  lannt  vnd  leut 
„vormalen  grossen  schaden  genomen  vnd  emphangen 
„haben  . . . .)." 

Ms.  N.  72.  Fol.  28,  N.  62.  Geh.  H.  Archiv. 

(Deeodemdato).  Befehl  desshalb  an  den  Hubmaister 
in  Oesterreich  Jörg  Dechsner  etc.  die  nächsten  4  Jahre  be- 
kömmt Friczestorffer  90  Schock  von  Igiauer  Zinsen  und 
er  (Dechsner)  soll  1 0  Schock  von  den  österr.  dazu  ge- 
ben, dann  alle  100  Schock  von  Iglau. 

u.  s.  N.63.  F.  29. 

11.  1453.  17.  November.  „Die  Berednuss  von  inn- 
„habens  wegen  der  gesloss  Spilberg  mit  Bannken  von 
„Bozkowicz  vnd  Tschernahora.,, 

1 .  K.  Ladislaus  übergibt  dem  „Wanken  von  Bozko- 
wicz und  Czernahora  die  Pflege  und  Bewahruug  des 
Schlosses  Spielberg  bei  Brunn  („auf  sein  selbs  kost  vnd 
zerung")  als  Burghut  soll  er  bekommen,  was  Jorzikg 
von  Cunstat  und  Bodyebrad  („vnser  Hofmaister")  und 
Ulrich  Eyzinger  von  Eyzingen  („vnser  rate")  aussprechen 
werden.  Er  soll  den  übergebenen  Zeug  getreu  bewah- 
ren, und  denselben  sammt  dem  Schlosse  wieder  überge- 
ben auf  Verlangen. 

„Es  sol  auch  derselb  von  Bozkowitz  zum  mynisten 
„ainen  erbern  man  an  seiner  stat  auf  dem  Spielberg  haben, 


HABSBURGENSE  S.  XV.  45 

„der  vns  auch  gelob  vnd  swer,  ob  geschech,  daz  er  mit 
„tod  abgiennge,  geuangen  oder  in  ander  weg  geirret  wur- 
„de,  daz  er  den  gelubden  nicht  naehkomen  mochtt,  daz 
„dann  derselb  alles  das  stett  hab vnd volfiire,  das  obenan 
„der  Zedel  geschrieben  stet."  Dat.  Prag,  Samstag  vor 
Elisabeth. 

2.  Revers  des  Banko  von  Boskowitz.  —  Versiegelt 
auch  durch  die  Zeugen  den  edlen  Herrn  Jan  von  Czym- 
bürg  und  von  Tobitschaw,  Hauptmann  zu  Mähren. 

De  eod.  d. 

3.  K.  Ladislaus  befiehlt  dem  Magistrat  und  den 
Bürgern  von  Brunn ,  das  Schloss  Spielberg  („so  ir  inn 
habt")  zu  übergeben. 

„mit  sambt  den  puchsen,  pfeilen,  puluer,  armbru- 
„sten  vnd  allen  geczeug  gerett  vnd  gut,  des  ir  ew  nach 
„weilnt  Watzlawn  von  Kukwitz  vnderwunden  oder  inge- 
nomen  habt." 

De  eod.  d.  Geh.  H.  Archiv.  (Böhm.  Archivs-Abth.)  N.  1330. 

12.  1454.  16.  Jänner.  K.  Ladislaus  trägt  dem 
Probste  von  Klosterneubnrg  auf,  den  Hanns  Meilinger, 
k.  Registrator  auf  die  Gewähr  des  ihm  als  lebenslängli- 
ches Leibgeding  verschribenen  Weingartens  am  Nus- 
perg,  das  Goldel,  zu  schreiben,  (da  der  Grundherr  der 
Probst  ist.) 

Nr.  72.  Fol.  1.  (N.  2.)  Geh.  H.  Archiv. 

13.  1454.  16.  Jänner.  (Mitichen  vor  S.  Anthonii). 
K.  Ladislaus  gibt  dem  Hanns  Meylinger,  seinem  Regi- 
strator für  seine  treuen  Dienste,  dem  K.  Albrecht  II.  seinem 
Vater  und  dann  ihm  (Ladisl.)  geleistet  „vnd  besunder  mit- 
„sambt  andern  vnsern  getrewen  zu  dem  ingankh  vnsers 
„veterlichen  erbs  damit  wir  in  vnser  fürstentumb  Öster- 
reich aus  vnsers  herrn  vnd  vettern  des  kaysers  hannden 
„sein  komen,  mit  ganczen  trewn  als  vil  an  im  ist  gewesen, 
„hat  geholffen,"  den  Weingarten  am  Nusperg ,  genannt 
das  Goldel,  dreiviertel  J.  gross,  den  vor  Zeiten  Par- 


46  DIPLOMATARIUM 

telme  der  Atzinger  hatte  „vnd  nachmaln  von  seiner  Ver- 
schuldung vnd  missetat  wegen,  so  er  in  vnsrer  fürstlichen 
„stat  Wienn  vnpillich  hat  gehanndelt,  rechtlich  an  vns  ist 
„komen"  ...  als  lebenslängliches  Leibgeding. 

Ms.  N.  72.  Fol.  1.  Geh.  H.  Archiv.  (Ist  durchstrichen). 

14.  1454.  19.  Jänner.  Prag.  K.  Ladislaus  gibt 
dem  Wenceslaus  genannt  Wlczek  von  Minicz  für  seine 
Dienste  das  Recht,  was  der  König  von  Böhmen  auf  die 
Burg  Lyczkow  hatte  mit  Zugehör,  die  durch  den  Tod  des 
Johann  von  Mynicz  heimgefallen  ist.  („Salvis  tarnen  sem- 
per  iuribus  alienis.") 

Orig.    1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv.   Böhm.  A.  N.   1331. 

15.  1454.  11.  März.  (Montag  nach  Invocavit).  K. 
Ladislaus  gibt  dem  Virich  Plechler  von  Alacht  in  Bestand 
den  Ungeld  zu  Alacht  mit  Zugehör,  ausgenommen  die 
Dörfer  Siezendorf,  niedern  und  obern  Gadem,  von  St. 
Scolastica  tag  bis  Weihnachten,  für  28  Pf.  Pf. 

Ms.  N.  72.  P.  4.  N.  17,  Geh.  H.  Archiv. 

16.  1454.  17.  März.  (Sonntag  Reminiscere).  K. 
Ladislaus  verkauft  dem  Thomas  Liebinger,  Bürger  zu 
Stain  und  seinen  Erben  das  Haus  zu  Stain  („an  aim  tail 
„zunagst  Hannsen  des  Zruy  (?)  und  an  dem  andern  zu- 
„  nagst  Hannsen  Adam  hewsern")  —  das  weil.  Heinrichs 
des  Behem  gewesen ,  und  von  ihm  an  K.  Ladislaus  ge- 
kommen ist,  wovon  man  jährlich  als  Burgrecht  zu  Michaeli 
4  Pfen.  dem  Caplan  unserer  L.  Frauenkirche  zu  Stain 
(„Priester  Jacob")  giebt* 

Ms.  N.  72.  P.  6.  N.  22.  Geh.  H.  Archiv. 

17.  1454.  18.  März.  (Montag  nach  Reminiscere). 
K.  Ladislaus ,  gibt  dem  Jörg  Snekenrewtter  den  Ungelt 
zu  Ybs  in  Bestand  auf  zwei  ein  halb  Jahr  (von  den  näch- 
steh Pfingsten  bis  Weihnachten  1455  und  von  da  über 
2  Jahre),  für  jährlich  700  Pf.  Pf.  (Summe  1750  Pf.). 

Ms.  N.  72.  F.  4.  N.  16.  Geh.  H.  Archiv. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  47 

18.  1454.  18.  März.  (Montag1  nach  Reminiscere). 
K.  Ladislaus  bestätigt  den  Satzbrief  des  Mert  Fünfkir- 
cher,  der  seiner  Hausfrau  Ursula,  Tochter  des  Urban 
Hunczhaimer,  für  200  Pf.  Pf.  Haimsteuer  und  300  P.  Pf. 
Widerlegung,  zus.  500  Pf.  Pf.,  9  Schilling  10  Pf.  Gülte 
zu  Kulbicz  auf  behausten  Gütern  und  halben  Weinzehend 
und  Getreidzehend  gross  und  klein  zu  Feld  und  zu  Dorf 
daselbst  zu  Kulbicz  und  zu  Rorbach  gel.  der  Lehenschaft 
des  Fürstenthums  Osterreich  versetzte  (und  etliche  andere 
Stücke,  die  nicht  Leben  sind). 

Ms.  N.  72.  F.  4.  N.  13.  Geh.  H.  Archiv. 

19.  1454.  18.  März.  (Montag  nach  Reminiscere). 
K.  Ladislaus  gibt  dem  Jörg  Snegkenrewttcr  und  seinen 
Erben  den  Ungelt  zu  Ybbs  von  nächsten  Pfingsten  bis 
Weihnachten  über  2  Jahr  in  Bestand  (21/*  J.  gegen 
jährliche  700  Pf.  Pf.  1750  Pf.  Pf.) 

Ms.  N.  72.  F.  17.  N.  45.  Geh.  H.  Archiv. 

20.  1454.  28.  März.  (Pfinztag  vor  Letare).  K.  La- 
dislaus erlaubt  einigen  Bürgern  von  Stain  (Hanns  Hol- 
czer,  Jörg  Havvnp erger,  Hanns  Rotenstain,  Thomas  Lie- 
binger,  Peter  Yschperer,  Jacob  Weitpolt,  Hanns  Swarcz, 
Thomas  Gösstaler,  Lewpolt  Emerstorffer  und  Lucas  Steg- 
man)  im  Fürstenthume  Österreich,  besonders  in  den  Ge- 
biethen  von  Dietmanstorf  Bergwerke  zu  eröffnen,  („wa  si 
„das  an  dem  Silberperg  oder  andern  pergen  in  den  tel- 
„lern,  oder  anndern  ennden  daselbs  vinden  es  sei  auf  gold, 
„silber,  kupfer,  pley  oder  ander  metall,  vnd  verleihen  in 
„auch  die  ersten  fundgrub  derselben  erczt")  auch  sollen 
diese  Bergwerke  die  ersten  drei  Jahre  von  aller  Fron, 
Urbar  und  Wechsel  frei  sein. 

Ms.  N.  72.  F.  6.  N.  23.  Geh.  H.  Archiv. 

21.  1454.  29.  März.  (Freitag  vor  Letare).  K.  La- 
dislaus begnadigt  den  Wilhelm  Pebringer  und  erlaubt 
ihm  wieder  in  seinen  Landen  und  Gebiethen  zu  verkehren, 
(„als  vnser  getrewr  Wilhelm  Pebringer  ettlich  vnpillich 


48  DIPLOMATARIUM 

„sach  gehanndelt  hat,  darumb  er  in  vnser  vngnad  komen 
„vnd  geuallen  was  daz  wir  in  derselben  hanndlung  von 
„vleissiger  bet  vnd  sundern  gnaden  gnediclich  begeben 
„vnd  in  widerurab  in  vnser  huld  vnd  genomen  haben.")  . . 
(St.  den  Artolff  Newnhouer). 

Ms.  N.  72.  F.  6.  N.  25.  Geh.  H.  Archiv. 

22.  1454.  29.  März.  (Freitag  vor  Lätare).  K.  La- 
dislaus  verleiht  dem  Oswald  Wehinger,  Bürger  zu 
Wels  folgende  Österreich e  Lehenstücke,  die  sein  väterli- 
ches Erbe  sind,  und  welche  er  und  sein  Bruder  Veit  We- 
hinger  von  dem  rö'm.  Kaiser  (Friedrich  IV.)  früher  em- 
pfangen hatten. 

„Von  erst  zu  Strashaimin  Alkofner  Pfarr  halber  Ze- 
hend  und  ein  sechstel  Zehends  auf  den  nachgeschriebenen 
Gütern : 

It.  auf  dem  W  i  n  k  e  1  h  o  f  daselbst  zu  Strashaim  gr. 
und  kl.  Zehend  und  was  dazu  gehört. 

It.  auf  dem  kurczen  Lehen  daselbst.  It.  auf  dem 
Aigenlehen  bei  dem  Gattern. 

It.  auf  dem  Schakheilehen,  item  auf  dem  Na- 
te riehen  und  auf  dem  Hofmair  lehen  überall  mit 
ihren  zugehörungen  ganzer  zehend,  ausgenommen  wo  die 
zwei  lehen  aneinander  geraint  sind  auf  denselber  ackern 
den  zehend  nicht. 

Item  auf  der  Weingarthub  m.  i.  z.  Item  auf  den 
Aigenekhern  in  Strashaim  er  Feldern.  Item  auf 
n.  des  Stainpekhen  Hüben,  in  jedem  feld  auf  zwei 
lussen,  und  auf  den  Stettenhuben  auch  überall  ganzer 
zehend,  ausgenommen  in  jedem  feld  auf  einem  luss  den  ze- 
hend nicht. 

Item  auf  den  Aigenekernin  Strashaiervel- 
d  e  n ,  die  der  N e  m  a  i  r  und  N  e  q  u  a  m  bei  einander  haben. 

Item  auf  des  Pintter  lehen  und  dazu  auf  den 
ä  c  k  e  r  n  a  u  f  d  e  m  S  t  e  1 1  n  e  r  f  e  1  d. 

Item  auf  des  D  o  r  f  m  a  i  r  gut  in  zwei  Feldern  in  je- 
dem auf  1  luss  auch  überall  ganzen  zehend. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  49 

Item  auf  dem  Smidlehen,  item  auf  dem  Prent- 
lehen,  item  auf  dem  Grossenlehen,  item  auf  dem 
Pullerlehen. 

Item  auf  dem  Singerlehen,  item  auf  dem  Gütlein, 
da  weil.  N.  Hertel  aufgesessen  ist. 

Item  auf  der  Obernhub  auch  überall  m.  i.  z.  ganzer 
zehend,  ausgen.  in  jedem  Feld  auf  1  Luss  den  zehend  nicht. 

Item  auf  einem  Luss  in  dem  Jergerlehen,  item 
zwei  theilzehends  auf  der  Praitten  dacz  Awindem 
Winkel.  Item  ganzer  zehend  auf  allen  Erbäckern 
in  Strashaimer  feldern. 

Item  der  zehend  auf  dem  land  in  dem  feld  gen 
Schönhering,  das  Fridleins  im  lehen  gewesen  ist, 
und  den  zehend  auf  drei  gärten  hinter  dem  Partzhaimer. 

Item  ein  zehend  zuStrashaim  in  Altkofner  und 
inSchöneringer  pfarre  gelegen. 

Item  zwai  Pewnt  a u f  d  e r  H ay  d ,  die  stossen an  den 
kirchweg  zu  Marichtrenkch  in  Her  esinger  pfarre. 

Item  die  äcker  das.  zu  Marichtrenkh  in  dem  Waldfeld 
unter  den  leitten  mit  i.  z.  und  die  äcker  heissen  die  leith- 
äcker,  auch  das.  unter  der  leitten  gelegen. 

Mit  urkund,  vnder  vnserm  insigel  das  wir  ditsmals 
in  vnsern  fürstenthum  Osterreich  gebrauhen. 

Ms.  N.  72.  f.  3.  N.  10.  Geh.  H.  Archiv. 

23.  1454.  29.  März.  (Freitag  vor  Letare).  K.  La- 
dislaus  verleiht  der  Barbara,  Witwe  des  Jacob  Winntter, 
die  Rorhube  zu  Hausleitten  in  der  Offteringer  Pfarre  gele- 
gen, der  Lehen  zu  Mitte rberg,  die  sie  und  vor  Zei- 
ten ihr  Mann  von  Beharten  (?)  von  Zelking  empfangen 
hatten,  („dem  dieselben  lehen  dieselb  zeit  zu  uerleihen 
„sind  empholhen  gewesen.") 

Ms.  N.  72.  P.  3.  N.  12.  Geh.  H.  Archiv. 

24.  1454.  29.  März.  (Freitag  vor  Letare).  K.  La- 
dislaus  verleiht  dem  Oswald  Wehinger,  Bürger  zu  Wels 
als  österr.  Lehen,  die  er  vormals  von  dem  röm.Kaiser  hatte : 

Fontes  etc.  4 


50  DIPLOMATARIUM 

Zwei  Theile  Zehend  auf  einem  Hof  zu  L  e  u  b  e  n- 
b a c h  und  auf  ein  Gut  zu  Pawn garten  in  Weiskir- 
cher  pfarre  gelegen, 

item  zwei  wiesen  eine  gelegen  zuChabarnin  der 
HohenWür  zunächst  der  waldaw  und  die  andere  zunächst 
der  obernmühle  bey  des  Obern  -mair  aw,  genannt 
die  Pimislucht  in  der  Heresinger  pfarre, 

item  ganzen  zehend  zu  obern  und  niedern  Prusching, 
gross  und  klein  in  Ofterringer  pfarre. 

Ms.  N.  72.  Fol.  3.  N.  1 1 .  Geh.  H.  Archiv. 

25.  1454.  30.  März.  (SambstagvorLetare).  K.La- 
dislas  gestattet  auf  Ersuchen  des  Abbtes  Martin  zu  den 
Schotten  in  Wien,  welcher  bewiesen  hat,  dass  sein  Vorfah- 
rer Abbt  Johann  in  der  vonK.  Albrecht  (seinem  Vater)  ab- 
schickten Gesandschaft  zu  zweyenmahlen,  (von  Wien  aus 
nach  Frankfurt  und  zum  zweyten  Mahle  nach  Mainz)  mehr 
als  200  Pf.  Pf.  verzehrt  habe ,  dass  zur  Abzahlung  dieser 
Auslagen,  von  dem  Ungelt,  den  das  Kloster  järlich  von  sei- 
nen Weinen,  die  es  verkauft,  zu  geben  hat,  10  Pfund  Pf. 
abgezogen  werden,  bis  die  200  Pf.  Pf.  getilgt  sind  (d.  i.  im 
Jahre  1474). 

Befehl  desshalb  an  seinen  Hubmaister  in  Österreich 
Jörg  Dechsner  und  jeden  künftigen  Hubmaister. 

(Auch  besonderer  Befehl  an  den  Hubmaister  de  eod.  d.) 
Ms.  N.  22.  Fol.  2.  (N.  5  u.  6).  Geh.  H.Archiv. 

26.  1454.  1.  April.  (Montag  nach  Letare).  K.  La- 
dislaus  verleiht  dem  Wolfgang  Vischmaister  zu  Untraw 
ganzen  Zehend  von  vier  Zehenthäusern  im  Dorfe  Kemp- 
naten  in  Seebaiher  Pfarre ,  die  er  von  Kristah  Gospacher 
(für  sich  und  seine  Hausfrau)  gekauft  hatte,  (diese  Häuser 
sind :  das  gut  bey  dem  gatern  worauf  der  Ulrich  sitzt, 

it.  gut,  worauf  Steffi  Peuntner  sitzt, 
it.  gut  in  dem  winkel,  worauf  Jörg  Obeninn  sitzt, 
it.  gut  bey  dem  obern  gatern,  worauf  Jörg  Voglhu- 
ber  sitzt). 

Ms.  N.  72.  F.  5.  N.  19.  Geh.  H.  Archiv. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  51 

27.  1454.  1.  April.  (Montag  nach  Letare).  K.  La- 
dislaus  erlaubt  dem  Hanns  Mülvelder,  seinem  Burggra- 
fen zu  Baden,  der  ihm  zu  seinen  Nothdurften  200  Pf.  Pf. 
bereit  geliehen  hat,  von  dem  Ungelt  zu  Baden,  Leubestorf 
und  Potenstein,  das  er  Bestandweise  einnimmt,  sich  zahl- 
haft zu  machen,  die  Hälfte  im  Jahre  1454,  die  andere 
Hälfte  im  Jahre  1455. 

Ms.  N.  72.  P.  6.  N.  26.  Geh.  H.  Archiv. 

28.  1454.  3.  April.  (Mittichen  vor  ludica).  K.  La- 
dislaus  gibt  dem  Wolfgang  Peleytter  (Peleutter)  den 
Ungeld  in  den  Dörfern  Sigkendorf,  Sparbarch,  Weissen- 
pach,  Niedern  Gadem  und  Obern  Gadem  auf  dreiviertel 
Jahr  (von  unser  Frauen  Kündung  nächstvergangen  bis 
Weihnachten  1455.  (1454),  für  24  Pf.  Pf. 

Ms.  N.  72.  F.  4.  N.  17.  Geh.  H.  Archiv. 

29.  1454.  4.  April.  (Pfincztag  vor  Judica).  K.  La- 
dislaus  betätigt  den  Gemächtbrief  des  Veit  Stethaimer, 
der  seinem  Vater  Lienhart  Stethaimer,  im  Abgange  männ- 
licher Leibserben  einige  Zehende  österr.  Lehenschaft  u.  a. 
Stücke  (die  nicht  österr.  Lehen  sind)  vermachte. 

2  Theile  Zehend  gr.  und  kl.  oben  und  nieden  gel.  im 
Mechland  in  Mitterkircher  pfarre  (den  er  von  dem  Hauser 
kaufte). 

Item  dacz  Lewpolden  auf  dem  Stain. 

Item  auf  dem  gut  dacz  dem  Lang. 

Item  auf  ainer  hofstatt  dabey. 

Item  auf  2  gütern  dacz  den  Hüben. 

Item  auf  einem  gut  auf  der  kapellen  stat  2  theile  ze- 
hend in  Münspekcher  pfarre. 

Ns,  N.  72.  F.  4.  N.  15.  Geh.  H.  Archiv. 

30.  1454.  6.  April.  (Samstag  vor  Judica).  K.  La- 
dislaus  bestätigt  den  Satzbrief,  durch  welchen  Hanns 
Matseber  seiner  Hausfrau  Anna ,  Tochter  des  Wolfgang 
Missingdorffer  für  400  Pf.  Pf.  Haimsteuer,  und  600  Pf. 
Pf.  schwarzer  Münze  Widerlegung,  das  Haus  Grefen- 


52  DIPLOMATARIUM 

do  rf  m.  Z.  und  8  Pfund  6  Schilling  und  9  Pfen.  Gülte  zu 
Grefe  ndorf  und  Stokcheraw  und  auf  Burgrecht  und 
Ueberländ  daselbst  9  Schilling  20  Pfenning  Gülte  österr. 
Lehenschaft  (und  etliche  andere  Stücke,  die  nicht  Lehen 
sind)  versetzte. 

Ms.  N.  72.  F.  4.  N.  14.  Geh.  H.  Archir. 

31.  1454.  28.  April.  (Sonntag  Quasimodogeniti). 
K.  Ladislaus  versetzt  dem  Conrad  Sweinwatter  und  sei- 
nen Erben,  der  ihm  2000  ungr.  Ducaten  geliehen  hat, 
womit  er  den  Markgrafen  Albrecht  von  Branden- 
burg fiir  seine  Auslagen  (Kostgeld)  bey  der  königlichen 
Krönung  zu  Prag  befriedigte,  die  Leute  und  Güter  im 
Markte  zu  Gawnestorf  und  zu  Hohen  (obern)  R  u  p- 
prechtstorf  (in  das  Fürstenamt  der  Hüben  gehörig) 
mit  Zehent  ohne  Abschlag  der  Nutzen.  —  Wenn  sie  ge- 
löst werden  sollen ,  soll  man  es  ihm  2  Monate  vor  Weih- 
nachten jederzeit  zu  wissen  machen,  und  dann  soll  er  sie 
zwischen  Weihnachten  und  Fasching  abtretten.  Eben  so, 
wenn  er  den  Satz  nicht  länger  behalten  wollte.  — 

Ms.  N.  72.  F.  7.  N.27. 

Revers  des  Sweinwatter,  falls  dieser  Satz  auf  S.  Gil- 
gentag sollte  eingelöst  werden,  ihn  abzutretten,  hernach 
soll  er  ihn  auf  obige  Bedingungen  behalten.  Besiegelt  auch 
durch  den  edlen  Caspar  Schifer. 

Befehl  desshalb  von  K.  Ladislaus  an  die  Leute  zu 
Gaunestorf  und  Hohenruppersdorf. 

Ms.  N.  72.  F.  7.  N,  28.  u.  29.  Geh.  H.  Archiv. 

32.  1454.  29.  April.  (Montag  vor  Philippiu.  Jacobi). 
K.  Ladislaus  gibt  den  Bürgern  zu  Melk  den  Weinun- 
gelt zu  St.  Polten  mit  Zugehör  von  den  nächsten  Weih- 
nachten an  auf  2  Jahre  in  Bestand,  gegen  jährliche  650 
Pf.  Pf.  (1300  Pf.) 

(Ist  ausgestrichen  und  heisst :  habet  Wolfgang  Uten- 
dorffer). 

M§.  N.  72.  Fol.  17.  N.  46.  Geh.  H.  Archiv. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  53 

33. 145*1. 2.  May.  (PhincztagnachPhilippi  und  Jaco- 
bi).  K.  Ladislaus  P.  bestätigt  die  Beredung,  welche  seine 
Räthe  und  Anwälde  mit  seinem  Kammerer,  Seycz  Nusper- 
ger  gepflogen  haben  in  Betreff  des  Schlosses  Berchtol- 
storff ;  er  soll  dasselbe  pflegweise  inne  haben,  auf  seine 
Kosten  bewahren  und  behüten,  als  Burghut  soll  er  jährlich 
vom  Hubmeister  60  Pf.  Pf.  schwarzer  Münze  bekommen, 
geschieht  ein  Zug  ins  Land ,  soll  er  zur  Bewahrung  des 
Schlosses  unterstützt  werden ,  den  Zeug  soll  er  gut  ver- 
wahren (puchsen,  puluer,  pheil,  armbst  und  ander  gross 
und  klein  gezeug).  Auf  Erfordern  soll  er  das  Schloss 
abtretten  etc.  etc. 

Ms.  N.  72.  Fol.  9.  N.  31.  Geb.  H.  Archiv. 

Revers  desselben.  Versiegelt  durch  den  edlen  Wolf- 
gang den  Hertting,  und  zur  gezeugnuss  durch  Hanns  den 
Grymen.  (Beides  durchstrichen). 

34. 1454.  4.  May.  (Samstag  nach  H.  Creuz.  Invent). 
K.  Ladislaus  willigt  ein  und  bestättigt,  dass  die  Gebrü- 
der Stephan  und  Lambrecht  Espän  das  Schloss  Neu  Atter- 
see,  das  K.  Friedrich  früher  den  Gebrüdern  Pankraz  und 
Michel  Albretshaimer  für  800  ungr.  Gulden  und  1485  ein 
halb  Pf.  Wiener  Pfen.  schw.  Münze  versetzt  hatte,  (die 
Einkünfte  zu  beziehen,  Burghut  u.  s.  w.  davon  auszu- 
richten für  Ambtleut,  Turner,  Torwertl,  Wächter,  Zirk- 
ger etc.,  und  davon  jährlich  in  die  landesfürstl.  Kammer 
100  Pf.  Pf.  abzuführen,)  von  denselben  ablösen  und  unter 
denselben  Bedingungen  innehaben  dürfen. 

Vorbehalten  der  Lösung  alljährl.  2  Monath  vor  Weih- 
nachten anmelden  etc.  („Wir  (Ladisl.  P.)  sullen  auch  die- 
selben vessten  mit  paw  fursehen  was  dann  jerlich  daran 
„notdurfft  wirdet  sein,  zu  pessern,  damit  die  nicht  zu  leid 
„vnd  schaden  daran  geschehe  auf  vnser  selbs  kostung  vnd 
„darlegen  vngeuerlich.") 

Ms.  N.  72.  F.  8.  N.  30.  Geh.  H.  Archiv. 


54  DIPLOMATARIUM 

35.  1454.  6.  May.  Prag.  K.  Ladislaus  von  Ungern 
und  Böhmen  und  die  Markgrafen  Johann  und  Albreeht  von 
Brandenburg  machen  sich  verbindlich  gegenseitig  ihre  et- 
waigen Zuspräche  und  entstehenden  Streitigkeiten  durch 
eine  Commission  ihrer  Räthe  entscheiden  zu  lassen. 

Orig.  im  Prager  St.  Wenzels-Archiv. 

36.  1454.  6.  May.  Prag.  König  Ladislaus  von  Un- 
gern und  Böhmen  etc.  und  die  Markgrafen  Johann  und 
Albrecht  von  Brandenburg,  Burggrafen  zu  Nürnberg  ver- 
binden sich  mit  einander  dahin,  dass  sie  ihre  etwaigen  Zu- 
spräche stets  nach  freundlicher  Weise  durch  eine  Com- 
mission ihrer  beyderseitigen  Räthe  (in  gleicher  Anzahl) 
entscheiden  lassen  wollen  („nach  alten  verschreibung  zwi- 
schen der  crone  zu  Behem  und  des  burggrafthumbs  zu 
Nürnberg.") 

Ad.  m.  d.  R.  Procopius  de  Rabenstein  Cancell. 

Orig.  Perg.  2  Siegel.  (Ladislaus  und  Albrecht.)  St.  Wenzels-Archiv  in  Prag. 

37.  1454.  7.  Mai.  (Dinstag  nach  Misericordia  Dni). 
Markgraf  Albrecht  von  Brandenburg  gelobt  für  sich  und 
seinen  Bruder  Johann  dem  K.  Ladislaus  beizustehen 
wider  alle  seine  Feinde  (wie  er  es  ihnen  gelobt  hatte). 

„Nyemant  ausszunemen,  one  das  heilige  reich  vnd 
„seine  Vormunden,  römische  keiser  vnd  könige  es  were 
„dann  das  sie  ine  an  iren  guten  erben  pfänden  herrschaf- 
„ten  vnd  herrlichkeiten  gewalt  thun  wollten,  so  sullen  vnd 
„wollen  wir  ine  wider  solichen  gewalt  behoHFen  sein  one 
„geuerde,  in  der  mass  als  davor  vnd  hernach  begriffen  ist, 
„vnd  bey  namen  sollen  vnd  wollen  wir  ine  derselben  hilff 
„verpunden  vnd  pflichtig  sein  alwegen,  biss  das  alle  die- 
selben pfand  mit  beraitem  gelde  oder  sunst  mit  irem  gu- 
„tem  willen  von  ine  bracht  vnd  gelediget  werden,  vnd 
„auch  sunst  als  offt  die  zur  schirmung  ires  erbes  guts  vnd 
„herrschefft  des  bedurfFen."  (4  Wochen  nach  der  Er- 
mahnung, oder  wenn  es  noth  thäte  noch  früher). 

Orig.  Perg.   1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv.  (Böhm.  Abth.  N.  1333). 


HABSBURGENSE  S.  XIII.  55 

38.  1454.  7.  Mai.  Prag.  Markgraf  Albrecht  von 
Brandenburg  stellt  eine  Urkunde  aus,  in  Betreff  der  Ehe 
zwischen  H.  Friedrich  von  Brieg  mit  der  Tochter  des 
Georg  von  Podiebrad,  Zdena  u.  s.  w. 

Orig.  Perg.  Geh.  H.  Archiv.  (Böhm.  Abth.  N.  1334.) 

1454.  20.  Mai.  Prag.  K.  Ladislaus  bestätigt  diese 
Uebereinkunft  und  Eheberedung. 

ibid.  Nr.   1335. 

39.  1454.  9.  Mai.  (Pfinztag  vor  St.  Pankrazentag). 
K.  Ladislaus  verleiht  dem  Wolfgang  Freytag  für  sich 
und  seine  Erben,  (aus  besonderer  Gnade  auch  den  Töch- 
tern) folgende  österreichische  Lehen  (durch  seine  österr. 
Anwälde),  die  theils  sein  väterliches  Erbe  sind,  theils 
durch  Kaufan  ihn  kamen: 

Von  erst  1  gut  genannt  der  Swymerhof  und  1  gut 
unter  dem  wald,  beydc  gelegen  in  Lokircher- 
pfarre. 

Item  1  gut  zu  Pal  lnstorf  in  Rewthaimer- 
pfarre. 

Item  auf  dem  Swymerhof  ganzen  zehend . 

Item  auf  dem  Strahof  ganzen  zehend. 

Item  am  S c h ach e  n  ganzen  zehend.  Item  dacz  dem 
Geusler  aufder  haid  ganzen  zehend.  Item  zu  G  r  u  b 
1  Zehendhaus.  Item  auf  dem  gut  zu  Strass  drittail 
zehend.  Item  auf  dem  gut  im  Prül  2  theil  zehend,  gel. 
in  Lokircherpfar. 

Item  zuPuchendorf  1  halbes  zehenthaus.  Item 
zu  Veldleittn  2  halbe  zehendhäuser.  ItemzuGatern 
1  zehendhaus  gel.  in  Ollerstor  ff  erpfar  r. 

Item  auf  dem  hofzu  Heperg  ganzen  zehend  gel. 
in  Lokircherpfarr.  Item  zu  wenigen  Peintal 
1  zehendhaus  in  Vorchdorfferpfarr  gel. 

(Die  mit  theilung  von  Erharten  Freytag  seinem  bru- 
der  an  ihn  kamen.) 

Item  2  höfe,  einer  genannt  im  Hag,  der  andere  der 
Meczhof  vnd    die  Mühle  dabey  gelegen  in  Pfarr- 


56  DIPLOMATARIUM 

kircherpfarr.  Item  lgut  zuRewtt  in  Ollerstor f- 
ferpfarr,  item  1  gut  genannt  die  Vokhenhub  in  Lo- 
kircherpfarre. Item  1  hof  zu  Niderhörinpach  in 
Vorchdorferpfarr.  Item  1  gut  auf  dem  Haisperg. 
Item  1  gut  auf  dem  Kateregk,  beyde  gel.  in  Y  s  c  h  1  er- 
pfarr.  Item  1  Pewnt  in  Lokircherpfarre,  die  ett- 
wenn  in  das  gut  im  S p i c z  gehörte.  Item  die  nachge- 
schriebenen zehende  in  Lokircherpfarre. 

Von  erst  zu  Pawngarten  3  häuser,  item  Stainer  hin- 
term wald  2  thail  zehend.  Item  Kunczl  an  der  Steig  1  haus. 
Item  auf  der  Öd  1  haus.  Item  zu  Moshaim  4  häuser.  Item 
am  Weg  1  haus.  Item  zu  Sckrankharn  1  haus.  Item  zu  dem 
Hamstukh  1  halbes  haus.  Item  Lipp  zu  Leitten  1  haus. 
Item  zu  Oberweis  halber  zehend.  Item  zu  Grefing  auf  3 
gütern  halber  zehend.  Item  zu  dem  Freyscheff  1  halbes 
Haus.  Item  zu  Reichering  1  halbes  Haus.  Item  zu  Wald- 
weg 2  theil  zehend.  Item  zu  Virher  in  der  Grub  drittel  ze- 
hend. Item  zu  Nakhaten  Pawngarten  auf  3  gütern  halben 
zehend.  Item  Liendl  im  Grund  auf  ein  gütlein  2  theile  ze- 
hend. Item  zu  Pawngarten  bey  Krotendorf  auf  2  gütern 
halben  zehend.  Item  am  äussern  Edelganz  1  halbes  haus. 
Item  zu  Vorstarn  1  halbes  haus.  Item  am  Mos  auf  2  gütern 
2  theil  zehend.  Item  Hannsel  an  der  Prantstat  2  theil  ze- 
hend. Item  Hennsl  am  Pach  2  theil  zehend.  Item  Schuster 
an  derHuligen2theil  zehend.  Item  am  Liechtmaistersperg 
auf  2  gütern  3  theil  zehend.  Item  auf  der  Geyrshütten  auf 
2  gütern  3  theil  zehend.  Item  Denkhl  auf  der  Od  2  theil 
zehend.  Item  am  Puchelsperg  2  theil  zehend.  Item  in  Slag 
auf  2  gütern  3  theil  zehend.  Item  in  der  Rewtt  auf  2  gütern 
2  theil  zehend.  Item  zu  Smyding  1  drittel  zehend.  Item  am 
Obermos  2  theil  zehend.  Item  am  Schonnperg  auf  1  gut 

1  drittel  Zehend.  Item  zu  Metzing  4  häuser.  Item  zu  Wek- 
harding  4  häuser.  Item  zu  Pachaim  1  haus.  Item  auf  1  gut 
daselbst  2  theil  zehend.  Item  am  Prunn  3  theil  zehend.  Item 
zu  Steten  3  häuser.  Item  auf  dem  Aichperg  auf  2  gütern 

2  theil  zehend.  Item  dacz  Hof  auf  2  gütern  2  theil  zehend. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  57 

Item  zu  Tiethalmyng  1  haus  vnd  daselbst  auf  2  gütern  2 
theil  zehend.  Item  dacz  dem  Stephelein  auf  der  Steig  1 
haus.  Item  Jörg  auf  der  Steig  1  haus.  Item  dacz  dem  Se- 
tzenfus  1  haus.  Item  dacz  Kuntzlein  auf  der  Steig  1  haus. 
Item  auf  dem  Puhel  1  haus.  Iten  auf  1  Pewntim  Winkhel 
ganzen  zehend.  Item  zu  Menkarting  halben  zehend.  Item 
zu  Ellingaufdes  Tomleins  gut  halben  zehend.  Itemdaselbs 
auf  1  gut  halben  zehend.  Item  dacz  Pawlen  am  Hart  auf 
2  gütern  2  theil  zehend.  Item  dacz  Wolfflein  an  der  Stu- 
ben 2  theil  zehend.  Item  Kunrats  sun  im  Stawdech  2  theil 
zehend.  Item  die  nachgeschr.  zehende  in  VorchdorfFerpfarr 
gelegen  von  erst  zu  Yllsungsperg  2  häuser.  Item  auf  dem 
Weissenhof  ganzen  zehend.  Item  zu  Jegerhub  ganzen  ze- 
hend. Item  zu  Hetzleinstorf  ganzen  zehend.  Item  zu 
Grubfeld  1  haus  in  Kirhaimerpfarr  gel.  Item  zu  Mayrhof 
2  thail  zehend.  Item  zu  Gukenperg  1  haus.  Item  zu  Puch 
2  häuser.  Item  auf  dem  Puhel  auf  1  gut  2  theil  zehend. 
Item  zu  Od  I  haus  in  Hewthaimerpfarr  gelegen.  Item 
Fridl  zu  Odendorf  1  haus.  Item  Jekl  zu  Hub  1  haus.  Item 
zu  Veldleitten  auf  2  hewsern  halben  zehend.  Item  zu  Pu- 
bendorf halben  zehend  gel.  in  Ollerstorfferpfarr.  Item  im 
Pirchech  auf  3  gütern  ganzen  zehend  in  Tesselprunner- 
pfarr  gelegen.  Item  auf  1  Hüben  zu  den  Pedingern  ganzen 
zehend.  Item  zu  Oberndorf  auf  1  halbe  Hube  ganzen  ze- 
hend. Item  zu  den  Dorfflingern  1  zehendhaus.  Item  zu  Lam- 
greben  3  häuser.  Item  zu  Grub  1  haus.  Item  auf  1  acker 
zu  Marchtrenkh  ganzen  zehend  und  dacz  Hetzendorf  1 
haus  gelegen  in  Weiskircherpfarr. 

Ms.  N.  72.  Fol.  5.  N.  21.  Geh.  H.  Archiv. 

40.  H54.  10.  May.  (Freytag  vor  S.  Pankraz).  K. 
Ladislaus  verleiht  den  Gebrüdern  Wolfgang ,  Mert, 
Jörg  und  Tristram  Erndorffer  als  Lehen  seiner  Herr- 
schaft Weytra. 

2  behauste  Güter  im  Markte  zum  Gerungs  und 

1  Mühle  genannt  die  K 1  a  u  s  e  n  m  ü  h  1  e. 

Item  3  gestiftete  Lehen  zu  Harm  ans  t  ein. 


58  D1PL0MATARIUM 

Item  1  ödes  lehen  und  1  öde  hofstat  in  der  pfarre 
zum  Sweikkers  in  Weytraer  Landgerichte  und 
1  behaustes  gut  auf  der  Marcharts  in  Gerunger- 
pfarr  und  im  Landgerichte  zu  Arbaispach  gel. 

Ms.  Nr.  72.  Fol.  Nr.  4.  Nr.  18.  Geh.  H.  Archiv. 

4L  1454.  13.  May.  (Montag  nach  Pangraz).  K.  La- 
dislaus  bestätigt  als  Lehensherr  die  Verweisung  von 
500  Pf.  Pf.  Wiener  Münze  auf  die  Veste  Neuhäusel 
mit  Zugehör,  die  Kristoph  Inprukger  für  seine  Hausfrau 
Martha,  Tochter  Hanns  des  Weissenpekhen  machte,  200 
Pf.  Pf.  für  Heimsteuer,  und  300  Pf.  Pf.  für  Widerlegung. 

Ms.  N.  72.  Fol.  2.  Nr.  7.  Geh.  H.  Archiv. 

42.  1454.  16.  Mai.  (Pfincztag  nach  Pancraz).  Bo- 
temburg.  K.  Ladislaus  gibt  den  Gebrüdern  Gerhard  und 
Gamareth  Fronauer,  (deren  Vater  Gerhart  Fronauer  die 
Veste  Botemburg  für  eine  gewisse  Summe  von  K.  Al- 
brecht IL  satzweise  bekommen  hatte,  mit  dem  dann  K.  Frie- 
drich als  Vormund  über  diese  und  die  zugewachsene  Schuld 
[fiir  Burghut,  Jahrgeld  und  Bau]  unterhandelt,  und  dieselbe 
Veste  für  1260  Pf.  Pf.  der  schwarzen  Münze  ihm  versetzt 
batte,  nach  Laut  3  Satzbriefe,  später  Hess  K.  Friedrich 
durch  den  Hubmeister  Sigmund  von  Eberstorf  mit  ihm  tei- 
dingen  und  abrechnen  und  man  blieb  ihm  schuldig  1585 
Pf.  Pf.  5  Schill.  20Pfen.,  jetzt  nun  Hessen  die  Anwälde 
und  der  Hubmaister  mit  ihnen  den  Söhnen  abrechnen  und 
es  fand  sich,  dass  sie  zusammen  2411  Pf.  Pf.  und  80 
Pfen.  zu  fordern  hatten,  und  sie  übergaben  die  3  Satz- 
briefe), einen  Schuldbrief  über  811  Pfd.  und  80  Pfen.  der 
zu  Sonnwenden  bezahlt  werden  soll,  und  für  die  übrigen 
1600  Pfd.  Pf.  i.  e.  in  Gulden  (zu  7  einen  halben  Schilling) 
1706  Gulden  5  Schill. ,  nebst  100  Pfd.  Pf.  Burghut  und 
40  Pfund  aus  Gnaden  Daraufgabe  versetzt  er  ihnen  wieder 
die  Veste  Botemburg  pflegweise  mit  2  Monathe  Aufkün- 
dung  (von  beiden  Seiten). 

Ms.  N.  72.  Fol.  13.  N.  38.  Geh.  H.  Archiv. 


HABSBÜRGENSE  S.  XV,  59 

Auf  dem  Rücken  des  Concepts  seines  Schuldbriefes 
steht : 

An  dem  vorgenanten  geltbrief  habent  die  Fronawer 
emphangen  400  Pf.  Pf.  und  darnach  aber  2  geschefftbrief, 
ainen  an  Walthesarn  Ringlstainer  auf  den  Ungelt  zu  Purk- 
hestorffso  er  inne  hat,  umb  350  Pf.  Pf.  den  andern  auf  den 
Hubmeister  um  61  Pf.  Pf.  und  70  denare,  und  wann  sy  der 
also  entricht  werdn,  so  ist  der  brief  ledig  vnd  sullen  den 
widerumb  zu  vnsers  gnedigisten  herren  des  kunig  handen 
antwurten. 

Act.  Eritag  nach  S.  Paulstag  conversionis  1455. 

Ms.  N.  72.  zu  Fol.  13. 

Lichn.  VIII.  2  Nachtr.  Nr.  1880.  b.  (ganz  kurz.) 

43.  1454.  18.  Mai.  (Sambstag  nach  Pangraz).  K. 
Ladislaus  bestätigt  durch  seine  Anwälde  einen  Gemächt- 
brief  des  Stephan  Kolb,  welcher  seiner  Tochter  Sigawn, 
Hausfrau  des  Caspar  Sulzpekh  seinen  öden  Hof  gelegen 
unter  Enttenrewt  in  Albrechtsberger  Pfarr  fürstl.  österrei- 
chischer Lehenschaft  vermachte. 

Ms.  N.  72.  Fol.  2.  N.  8.  Geh.  H.  Archiv. 

44.  1454.  20.  Mai  (Montag  vor  Urbani).  Wien. 
Conrad  der  Hölzler  verschreibt  sich  gegen  K.  Ladislaus 
der  ihn  begnadigte,  in  Betreff  gewisser  Puncte. 

Ms.  N.  72.  Fol.  10.  N.  33.  Geh.  H.  Archiv. 

(Deeod.  d.)  K.  Ladislaus  erklärt,  dass  er  den  gewe- 
senen Hubmeister  Conrad  Hölzler ,  der  wegen  einiger 
Missethat  („von  verschulter  Sachen")  in  seine  Ungnade 
gekommen  war,  begnadigt  habe,  er  sollfrey  in  seinen  Lan- 
den wohnen  und  verkehren,  es  soll  ihn  auch  Niemand 
angreifen,  alles  nur  rechtlich  mit  ihm  betreiben. 

Fol.  11.  N.  34.  Geh.  H.  Archiv. 

45.  1454.  20.  Mai.  (Montag  vor  Urbani).  K.  La- 
dislaus P.  verleiht  dem  Thoman  Kolb  durch  seine  Anwälde 
folgende  österreichische  Lehen : 


60 


DIPLOMATABIUM 


Von  erst  zu  Sigenrewtt  auf  behaustem  gut  13  Schill. 
10  pfen.  geltes.  Item  zu  dem  Petzleins  auf  4  lehen  und  zu 
dem  Leupolcz  auf  4  lehen  und  auf  1  hof  daselbs  halben 
zehend  grossen  und  kleinen  zu  feld  und  zu  dorf  in  Chot- 
tinger  pharr  gelegen. 

Item  zu  Scheycz  bei  Liechtenaw  auf  3  gestifteten 
lehen  und  1  öden  lehen  und  auf  1  öd  recht  eines  hofes  ge- 
nannt der  Senghof  ganzen  zehend  grossen  und  kleinen  zu 
feld  und  zu  dorf  in  Meisslinger  pfarre  gelegen. 

Item  der  öd  hof  ist  gelegen  in  Obrechtsperger  pharre 
und  ist  alles  wismad  und  holz. 

Item  zu  Obrechtzperg  in  dem  dorff  auf  einem  behau- 
sten gut  3  schill.  19  pfen.  geltes. 

Item  auf  dem  Rekssempach  bey  Ottenslag  auf  wis- 
mad 1  halbes  pfund  und  item  zu  Polan  underm  Sneperg 
72  pfen.  geltes. 

Ms.  N.  72.  Fol.  18.  N.  52.  Geh.  H.  Archiv. 

46.  1454.  20.  Mai.  (Montag  vor  Urbani).  K.  La- 
dislaus  verleiht  durch  seine  Anwälde  dem  Jobst  Rieten- 
taler  folgende  theils  ererbte,  theils  erkaufte  Güter,  Gül- 
ten und  Zehende  als  österr.  Lehen : 

den  hof  und  das  dorf  Rietental  mit  zehend, 

item  4  pf.  6  schill.  pfen.  geltes,    16  metzen  dienst 

getreid,  1  pfund  eyer  und  4  hühner  jährlichen  dienstes  zu 

Nidernleiss  auf  behausten  gütern  gelegen, 

item  zu  Noderndorf  auf  2  ein  halb  lehen  wein  und 

getraid  zehend  und  auf  17  viertel  Weingarten  daselbst  zu 

Noderndorf  gelegen  auch  ganzen  weinzehend, 

item  an  dem  Lorleinsperg  ganzen  weinzehend, 
item  zum  Gebmeins  in  Leisserpfarr  auf  1 4  ganzen 

lehen  und  auf  7  hofstatten  wein  und  getreid  zehend  feld 

und  zu  dorf, 

item  zum  Englers  einen  zehend. 

Ms.  N.  72.  Fol.  18.  N.  51.  Geh.  H.  Archiv. 

47.  1454.  21.  Mai.  (Eritag  vor  Urbani).  K.  Ladis- 
laus    verleiht    durch    seine    Anwälde    dem     Siegmund 


HABSBURGENSE  S.  XV.  61 

Stechaimer  als  dem  altern  fiir  sich  und  seinen  Bruder 
Bernhard  folgende  österr.  Lehen :  ' 

einen  hof  genannt  der  Hesselhof 

und  1  gut  an  der  Lamsöd  in  Hederhouer  pfarre  und 
in  Ennser  landgericht,  item  1  Hube  und  1  hofstatt  zu  Ru- 
dolfing  in  Lewtinger  pfarr  und  Schönnberger  landgericht 
gelegen. 

Ms.  N.  72.  Fol.  18.  N.  53.  Geh.  H.  Archiv. 

48.  1454.  21.  Mai.  (Eritag  vor  Urbani).  K.  Ladis- 
laus  verleiht  dem  Veit  Hartmatinger  durch  seine  An- 
wälde  als  österr.  Lehen :  einen  Zehend  auf  4  Gütern  ge- 
nant zu  Uting  in  Garpalczhouer  Pfarr  (väterl.  Erbe). 

Ms.  N.  72.  Fol.  18.  N.  54.  Geh.  H.  Archiv. 

49.  1454.  6.  Juni.  (Pfingsttag  vor  Pfingsten).  K.  La- 
dislaus  bestätigt  durch  seine  Anwälde  den  Satzbrief  des 
Hanns  Guttgesell ,  der  seiner  Hausfrau  Elspeth,  Tochter 
des  weil.  n.  Kelbinger  auf  der  Schonperhaid  gesessen,  für 
40  Pf.  Pf.  Heimsteuer  und  60  Pf.  Pf.  Widerlegung  seinen 
Hof,  genannt  der  Ascherhof  in  der  Riederpfarre  gelegen 
(fürstl.  österr.  Lehenschaft)  als  Satz  versetzte. 

Ms.N.  72.  F.  2.N.9.  Geh.  H.Archiv. 

50.  1454.  8.  Juni.  (Samstag  vor  Pfingsten).  K.  La- 
dislaus  nimmt  den  Lienhard  Zigeuner,  der  sich  „elt- 
lich sachen"  wider  das  Landesrecht  in  Osterreich  zu 
Schulden  kommen  Hess,  und  desshalb  in  Ungnade  ge- 
kommen war ,  wieder  zu  Gnaden  auf. 

Ms.  N.  72.  Fol.  12.  N.  36.  Geh.  H.  Archiv. 

51.  1454.  8.  Juni.  (H.  Pfingstabend).  K.  Ladislaus 
bestätigt  als  Lehnsherr  das  Vermächtniss ,  welches 
Dorothea,  Hausfrau  des  Wolfgang  Mülbanger  machte, 
welche  24  Eimer  Bergrechts  auf  Weingärten  zu  Kar- 
har  en  und  vom  ganzen  Dorfe  selbst  2  Theile  Getreidze- 
hend  zu  Feld  und  zu  Dorf,  gross  und  klein,  ihren  Kin- 
dern (von  ihrem  ersten  Manne  Rudolph  Mattseber)  Jörg 
K.  und  Anastasia  vermachte  und  im  Falle,   das  selbe 


62  DIPLOMATARIUM 

minderjährig  stürben ,  den  Gebrüdern  Hanns  und  Martin 
Mattseber.  (Landesfürstl.  österr.  Lehenschaft). 

Ms.  N.  72,  Fol.  1.  N.  3.  Geh.  H.  Archiv. 

52.  1454.  8.  Juni  3.  Juli.  (Samstag  vor  Pfingsten, 
Mittichen  vor  S.  Ulrich).  Schadlosbriefe  K.  Ladislaus  für 
Jörg  Weihenperger,  Niclas  Stokharner,  Jan  Zwisskowa, 
Czybor  Zbeztuchowa  etc.  und  ihre  Gesellen,  welche  mit 
einer  gewissen  Anzahl  Söldnern  inSold  genommen  worden. 

Ms.  N.  72  Fol.  12.  N.  37.  Geh.  H.  Archiv. 

53.  1454.  11.  Juni.  Prag.  Uebereinkunft  der  Be- 
vollmächtigten des  Herzogs  Philipp  von  Burgund  (Petrus 
Vasques  miles  Chambellanus ,  ac  magister  Jacobus  de 
Oestende ,  sacre  theologie  professor) ,  mit  K.  Ladilaus 
Waffenstillstand  vom  1 1 .  Juni  bis  1 .  November.  —  Con- 
servator  treugarum  soll  seyn  Antonius  D.  de  Croy,  comes 
de  Porciano.  Es  sollen  während  dieser  Zeit  zu  einer  Zu- 
sammenkunft bei  Gelegenheit  eines  Reichstags  in  Frank- 
furt oder  Nürnberg  zu  Michaelis  Legaten  geschickt  werden. 

Orig.  2  Siegel.  Geh.  H.  Archiv.  (Böhm.  Abth.)  N.  1336. 

54.  1454.  18.  Juni.  (Eritag  nach  Viti).  K.  Ladis- 
laus bestätigt  durch  seine  Anwälde  das  Gemächt,  ver- 
mög  welchem  Ludwig  Luger,  Bürger  zu  Steyr  alle  seine 
Erbgüter,  Geldschulden  und  Habe,  im  Falle  seines  kin- 
derlosen Abganges  vermachte. 

Ms.  N.  72.  F.  17.  N.  47.  Geh.  H.  Archiv. 

55.  1454.  26.  Juni.  (Mittichen  vor  Peter  und  Paul). 
K.  Ladislaus  verleiht  durch  seine  Anwälde  seinem  Rath 
Jörg  von  Kunring  als  von  seinem  Bruder  Hanns  von  Kun- 
ring  ererbte  österr.  Lehen:  zu  Vtzestorff  auf  behaustem 
gut  2  pf.  pfen.  geltes. 

Item  zu  Peygarten  9  pf.  3  Schill,  und  16  pfenn.  geltes. 
Item  zu  Wintpaissing  21  ph.  und  4  denare  geltes. 
Item  zu  Kamerstorf  21  pfd.  und  70  pfenn.  geltes, 
1 0  eimer  3  viertel  wein  bergrech ts  und  1  holz. 

Item  zu  Stranczndorf  3  schill.  und  6  pfen.  geltes. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  63 

Item  zu  Awkgental  13  Schill,  und  14  pfenn.  geltes. 

Item  in  Paczntaler  aw  das  holcz. 

Item  ein  holcz  genannt  in  der  grub  am  Mawrperg. 

Item  zu  grassen  Sweinwart  3  ein  halb  phunt  und  32 
pfenn.  geltes  und  60  eimer  wein  bergrecht. 

Item  zu  dem  Kadolcz  4  pf.  pfenn.  geltes. 

Item  zu  Steteidorf  bei  Weyrberg  5  pfd.  20  pf.  geltes. 

Item  zu  Herzogenpirpawm  13  mutt  waiczs  und  3 
ein  halb  pfd.  und  3  Schill,  pfenn.  geltes. 

Ms.  N.  72.  F.  18.  N.  49.  Geh.  H.  Archiv. 

56.  1454.  5.  Juli.  (Freytag  nach  Ulrich).  K.  La- 
dislaus  bestätigt  einen  Kauf,  vermög  welchem  Wilhelm 
Pebringer  24  Pfd.  Pf.  jährlicher  Gülte  auf  österreichi- 
schen Lehen  gelegen  dem  Jörg  Weihenperger  auf 
Wiederkauf  verkaufte. 

Und  zwar : 

13  Muth  26  Metzen  Habern  Marchfuter  auf  folgen- 
den Dörfer : 

Item  zu  Pernestorf  4  muth  habern  auf  des  probst 
leuten  von  sand  Polten. 

Item  zu  Radendorf  auf  des  probst  leuten  von  sand 
Polten  2  muth  habern. 

Item  zu  Kaiichdorf  auf  des  abbts  leuten  von  Zwetl 
3  muth  10  metzen  habern. 

Item  zu  Grund  auf  des  abbts  leuten  von  Sewsenstain 
19  metzen  habern. 

Item  zu  Sukchenprunn  auf  des  pfarrers  leuten  von 
Holabrunn  3  muth  häbern. 

Item  zu  Stainabrunn  auf  des  Schoberleuten  15  me- 
tzen habern. 

Item  zu  Newndorf  in  Purkhsleincz  pfarr  9  Schill.  6 
pfenn.  gölte  auf  behaustem  gute. 

Item  zu  Kokendorf  auf  der  Smida  4  pfund  gölte  auf 
behaustem  gut  und  Oberland. 

Item  zu  Sträning  ein  halbes  fuder  bergrecht  und 
und  daselbst  ein  halb  pfund  gölte. 


64  DIPLOMATARIUM 

Item  zu  Purkchsleincz  ein  halbes  pf.  pfen.  gülte  min- 
der 4  pfenn.  Mit  urkund  etc. 

Commissio  d.  regis  ad  mandatum  d.  Wolfgang  Ober- 
haimer  maresch.  referente. 

Ms.  N.  72.  Fol.  1.  N.  4.  Geh.  H.  Archiv. 

57.  1454.  15.  Juli.  (Montag  nach  Margreth).  K. 
Ladislaus  nimmt  den  Jörg  Hunttinger  von  Vilshofen, 
der  wegen  Ansprüchen  von  der  Witwe  Kristina  Lachai- 
merin  her,  den  Bürgern  von  Stein  und  Krems  abgesagt 
hatte  und  darüber  in  Ungnade  des  Landesfürsten  gekom- 
men war,  jetzt  sich  aber  mit  den  besagten  Bürgern  wie- 
der ausgeglichen  hat,  wieder  zu  Gnaden  auf. 

Ms.  N.  72.  Fol.  11.  N.  35.  Geh.  H.  Archiv. 

58.  1454. 20.  Juli.  (Samstag  nach  Margreth).  Wien. 
K.  Ladislaus  gibt  durch  seine  Anwälde  den  Gebrüdern 
Jörg  und  Stephan  Lewbestorffer  folgende  von  Simon  Nei- 
degker  ihnen  verkaufte  und  durch  denselben  aufgesandte 
österr.  Lehen: 

18  schill.  6  pfenn.  geltes  und  2  küffel  salz  burgrechts. 

Item  eine  au  und  einem  zehend  gelegen  zu  dem 
Weypolcz  auf  einem  öden  hof  daselbst  in  Waidhouerpfarr 
auf  der  Tey. 

Item  eine  halbe  Fischweid  gelegen  auf  der  Tauchen. 

Ms.  N.  72.  Fol.  18.  Nr.  50.  Geh.  H.  Archiv. 

59.  1454.  31.  Juli.  (Mitichen  vor  S.  Stephanstag 
Inventionis).  K.  Ladislaus  gibt  den  Bürgern  zu  Zwettel 
das  Ungelt,  Stadtgericht,  Landgericht ,  Losung  und  den 
Zoll  zu  Zwettel  mit  Zugehör  (das  Urbar  ist  ausgenom- 
men) von  k.  Weihnachten  auf  2  Jahre,  für  jährl.  150  Pfd. 
Pfenn.  Bestandgeld  in  Bestand. 

Ms.  N.  72.  Fol.  15.  N.  42.  Geh.  H.  Archiv. 

60. 1454.  31.  Juli.  (Mitichen  vor  Stephani  Inventio). 
K.  Ladislaus  gibt  der  Stadt  Wels  (Richter,  Rat  und 
Bürger)  durch  sinen  Hubmeister  Jörg  D echsner  den  Un- 
geld  zu  Wels  und  in  der  Gegend  auf  dem  Lande,   dann 


HABSBURGENSE  S.  XV.  65 

den  Ungeld  in  der  Klaus ,  auch  die  Salzmauth  und  die 
Strassenmauth  zu  Wels,  mitsamt  der  Mauth  und  dem 
Zoll  zu  Ebelsberg  und  Gmunden  auf  2  Jahre  von  Weih- 
nachten angefangen,  in  Bestand  gegen  jährliche  900  Pf. 
Pfen.,  macht  in  2  Jahren  1800  Pf.  Pfen.,  die  sie  zu  den 
4  Quatembern  zu  bezahlen  haben.  —  Auch  das  Stadtge- 
richt zu  Wels  überlässt  er  ihnen  auf  getreue  Hand  diese 
2  Jahre  auf  Verrechnung. 

Ms.  N.  72.  Fol.  15.  N.  40.  Geh.  H.  Archiv. 

61.  1454.  31.  Juli.  (Mitichen  vor  S.  Stephans- 
tag Inventionis).  K.  Ladislaus  gestattet  den  Bürgern  zu 
Wels,  welche  seinem  Hubmeister  Jörg  Dechsner  zu  den 
Auslagen,  besonders  auf  die  Rüstung  („zu  aufhaltung  des 
velds")  wider  Mlaadwanko  von  Reichenaw  300  Pf.  Pfen. 
vorgestreckt  haben ,  dieses  Geld  von  den  Einkünften  des 
Amtes  zu  Wels,  das  sie  bestandweis  innehaben,  jedes  der 
2  Jahre  1355  und  1456,  150  Pf.  Pfen.  abzuziehen. 

Ms.  N.  72.  Fol.  15.  N.  41.  Geh.  H.  Archiv. 

62.  1454.  5.  August.  (Montag  nach  Inventio  Ste- 
phani).  K.  Ladislaus  nimmt  den  Gilg  Starkh,  der  in 
königl.  Ungnade  gefallen  war  „von  etwas  verdechtnuss 
wegen"  wieder  zu  Gnaden  auf,  er  darf  zu  Wien  und  sonst 
in  seinem  Gebiethe  wohnen  und  verkehren. 

Comm.  M.  Hubaidm. 
Ms.  N.  72.  Fol.  13.  N.  39.  Geh.  H.  Archiv. 

63.  1454.  7.  August.  (Mitichen  vor  Laurentz).  K. 
Ladislaus  verleiht  dem  Erhard  Leutfaringer  durch  sei- 
ne Anwälde  folgende  von  Hanns  dem  Stikhlperger  er- 
kaufte österr.  Lehen : 

1  haus  gelegen  zu  Entschestorf  unter  dem  Lichten- 
stain  und  1  weingartsetz  hinten  daran. 

Item  1  Weingarten  genannt  der  Tanpruker  daselbst 
gelegen. 

Item  aber  1  Weingarten  das.  gen  die  Schonmawr. 

Item  zwen  Weingarten  gelegen  bei  Prunn  ainer  gen. 
diePrunnsecz  und  der  ander  geheissen  das  klein  weingertl. 

Ms.  N.  72.  Fol.  19.  N.  55.  Geh.  H.  Archiv. 
Fontes  etc.  II.  Bd.  5 


66  DIPL0MATAR1UM 

64.  1454.  9.  August.  (Freitag  vor  Laurenzi.)  K. 
Ladislaus  bestätigt  als  Lehensherr  das  Vermäch tniss  des 
Jobst  Rietentaller,  der  im  Falle,  seines  kinderlosen  Abgan- 
ges (ohne  männl.  Erben)  seiner  Hausfrau  Magdalena  (auf 
ihr  Lebtag),  und  dann  seinen  Vettern  Heinrich  und  Wil- 
helm Rietentaller,  Gebrüdern,  folgende  Güter,  die  österr. 
Lehen  sind  (nebst  einigen  Nichtlehen)  vermachte : 

Ein  hof  und  das  dorf  zu  Rietental  mit  zehend. 

Item  zu  Nydern  Leyss  auf  behausten  gütern  4  pfd. 
und  6  schill.  pfenn.  geltes,  1 6  metzen  dienstgetreid  1  pfd. 
eyer  und  4  hühner  jährl.  dienstes. 

Item  zu  Nodendorf  auf  2  ein  halben  lehen  wein  und 
getreid  zehend  und  daselbst  auf  17  viertel  Weingärten, 
und  an  dem  Lorleinsperg  ganzen  weinzehend. 

Item  zum  Gebmeins  in  Leysserpfarr  auf  14  ganzen 
lehen  und  7  hofstatten,  wein-  und  getreidzehend  zu  feld 
und  zu  dorf. 

Item  zum  Englers  einen  zehend. 

Ms.  N.  72.  Fol.  19.  N.  56.  Geh.  H.  Archiv. 

65.  1454. 17.  August.  (Samstag  nach  Assumpt.  Ma- 
rie.) K.  Ladislaus  bestätigt  den  Satzbrief,  vermög  wel- 
chem Cristan  Stokharner  dem  Hanns  Dechsenpekh  um  20 
Pfd.  Pf.  schwarzer  Münze,  2  Pfd.  Pf.  Geldes  auf  einer  Mühle 
zu  Hanczendorf  gelegener  österr.  Lehenschaft  versetzte. 

Ms.  N.  72.  Fol.  17.  N.  48.  Geh.  H.  Archiv. 

66.  1454.  17.  August.  (Samstag  nach  M.  Assumpt.) 
K.  Ladislaus  gibt  den  Bürgern  von  Korneuburg  den  Un- 
gelt in  der  Stadt  daselbst  und  auf  dem  Lande,  das  Stadt- 
gericht die  Mauth  und  Kor  auch  daselbst  zu  Korneuburg 
mit  Zehend  von  Weihnachten  auf  2  Jahre  in  Bestand  ge- 
gen jährliche  1800  Pfd.  Pf.  (3600  Pf.) 

Ms.  N.  72.  Fol.  16.  N.  43.  Geh.  H.  Archiv. 

67.  1454.  19.  August.  (Montag  vor  Bartholomäus.) 
K.  Ladislaus  gibt  den  Bürgern  von  Steyr  den  Ungelt, 
die  Mauth  und  das  Gericht  daselbst  zu  Steyr  mit  Zehend, 


HABSBÜRGENSE  S.  XV.  67 

von  nächsten  Weihnachten  auf  2  Jahre  in  Bestand  gegen 
jährliche  1000  Pfd.  Pf.  (2000  Pf.) 

Ms.  N.  72,  Fol.  16.  N.  44.  Geh.  H.  Archiv. 

68.  1454.  20.  August.  (Eritag  vor  Bartholomä).  K. 
Ladislaus  bestätigt  das  Vermächtniss ,  wodurch  Hanns 
Allt,  Bürger  zu  Linz,  im  Falle  seines  kinderlosen  Abgange 
dem  Thomas  Wisent  folgende  österr.  Lehen  vermachte : 

Das  gut  zu  Krotendorf  mit  zehend. 

Item  ganzen  zehend  auf  dein  hof  zu  Struczing  und 
auf  2  lehen,  und  auf  1  mühl  daselbst  und  auf  dem  hof  zu 
Mayrhouen,  und  auf  1  mühle  zu  Hynnterleiten,  alles  in 
OfFenhauser  Pfarre  gelegen. 

Item  ganzen  zehend  auf  dem  Rorhof  und  auf  dem 
hof  im  Wolfswinkchel  in  Municherpfarr  gelegen. 

Ms.  N.  72.  Fol.  19.  N.  57.  Geh.  H.  Archiv. 

69.  1454.  20.  August.  (Eritag  vor  Bartholomä).  K. 
Ladislaus  verleiht  dem  Wolfgang  Missingdorfer  durch 
seine  Anwälde  7  Pfd.  14  Pfenn.  Geltes  auf  Burgrecht, 
Äckern  und  auf  einem  behausten  Gut  zu  Michelhausen  ge- 
legen, die  er  von  Kristoph  Inprukger  gekauft  hat. 

Ms.  N.  72.  Fol.  20.  N.  59.  Geh.  H.  Archiv. 

70.  1454.  21.  August.  (Mitichen  vor  Bartholomä). 
K.  Ladislaus  verleiht  dem  Stephan  Tanner  durch  seine 
Anwälde  das  Haus  zum  Otten  in  Glokniczer  Pfarre,  das  er 
von  Erhard  Pühler  und  Kristoph  Puchler  seinem  Sohn  (für 
sich  und  die  übrigen  Kinder  (resp.  Geschwister)  Gertrud, 
Hedwig,  Elsbeth,  Dorothe,  Wendlein,  Altmann  und  Pili— 
grim)  erkaufte. 

Ms.  N.  72.   Fol.  20.  N.  60.  Geh.  H.  Archiv. 

71.  1454.  28.  August.  K.  Ladislaus  bestätigt  die 
Verweisung  des  Caspar  Wisendorffer,  welcher  die  Benigna, 
Hausfrau  seines  Sohnes  Jörg  Wisendorffer,  Tochter  des 
Wolfgang  MissingdorfFer,  für  200  Pfd.  Pf.  Heimsteuer 
und  300  Pfd.  Pf.  schwarzer  Münze  Widerlegung  auf  fol- 
gende österr.  Lehen  verwies : 


68  DIPLOMATARIUM 

Auf  seinen  sitz  im  Graben  mitsamt  dem  meyerhof, 
ackern,  wiesen,  hölzern,  teiehen. 

Item  auf  2  lehen  und  3  hofstätten  zu  Pymerhofen 
1 3  Schilling-  29  pfennig. 

Item  auf  1  lehen  zu  Hynntperg  ein  halb  pfd.  und  auf 
überländ  48  pfenning  geltes  Burgreehts,  alles  in  Genczen- 
pacher  pfarre  gelegen  mit  zehend. 

Ad  relationem  d.  de  Kunring  et  Oberhaimer. 

Ms.  N.  72.  Fol.  19.  N.  58.  Geh.  H.  Archiv. 

72.  1454.  4.  October.  K.  Ladislaus  gibt  dem  edlen 
Protzek  von  Kunstadt  seinem  Rathe,  Kämmerer  und  ge^- 
treuen  lieben,  für  seine  treuen  Dienste  das  am  Eck  gegen 
dem  Hankischen  Hof  in  der  alten  Stadt  Prag  gelegene  Haus, 
welches  etwann  der  Drnowsky  besessen  hat,  und  befreit 
es  von  allen  Steuern  und  Lasten  auf  ewige  Zeiten. 

Geh.  H.  Archiv.  (Böhm.  Abth.)  N.  1338. 

73.  1454.  16.  October.  Frankfurt.  Die  Bevollmäch- 
tigten des  zum  Vermittler  gewählten  Herzogs  Ludwig  von 
Baiern  (Nicolaus  abbas  monasterii  Cesariensis  ord.  cister- 
ciensium  in  s.  pagina  professor,  Vdalricus  de  Rechperg, 
Wilhelmus  de  Truchtling,  milites,  Conradus  Ruttenawer, 
licenciatus  in  decretis  ac  rector  parochialis  ecclesie  gl. 
virg.  inNewburg),  treffen  eine  Uebereinkunft  zwischen  K. 
Ladislaus  P.  und  Herzog  Philipp  von  Burgund.  —  Der 
Waffenstillstand  ist  vom  Allerheiligentag  verlängert  bis 
zum  Sonntag  nach  Pfingsten  (oetava  pentecostes)  während 
dieser  Zeit  soll  zu  Georgi  in  Göppingen  vor  dem  Herzog 
Ludwig  von  Baiern  eine  Zusammenkunft  sein ,  derselbe 
darf  nehmen  zu  Vermittlern,  wen  er  will. 

Die  Bevollmächtigten  willigen  ein  und  unterschreiben: 
1 .  Oratores  Ladislai  P.  Udalricus  Nusdorffer  electus 
Pataviensis  et  cancellariusAustrie,Procopius  de  Rabenstain, 
regni  Bohemie  cancellarius ,  Nicolaus  Barius,  prepositus 
Agriensis  regni  Hungarie  vicecancellarius,  Stephanus  de 
Worda  prepositus  AlbensisTransiluane,  Heinricus  dominus 
de  Geraw  et  Gregorius  de  Haimburg  u.  juris  doctor. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  69 

2.  Oratores  Philippi  ducis  Burg.  Guilermus  episcopus 
Tullcnsis,  Symon  de  Lalaing,  dominus  de  Montigni  et  Petrus 
Vasque,  milites  cambellani,  Johannes  Aurifabri  in  jure  civili 
lieentiatus  maxister  requestarum  et  presidens  consilii  in  Lu- 
xenburgo,  Adrianus  van  den  Ee,  magister  compotorum  in 
Brabancia,  consiliarii  et  Johannes  de  Willer,  secretarius. 

Orig.  Perg.  15  Siegel.  Geh.  H.Archiv.  (Böhm.  Abth.)  N.  1339. 

74.  1454.  4.  December.  (S.  Barbaratag).  K.  Ladis- 
laus  verpfändet  dem  Stephan,  Herrn  zu  Hohenberg  für  ge- 
liehene 1500  ungrische  Gulden  folgende  Güter  und  Nu- 
tzungen : 

„von  erst  den  markcht  zu  Potenstein  vnd  das  ambt 
„mit  sambt  dem  gericht  daselbs,  pringt  der  phening  dinst 
„newenczehen  phunt  vier  und  fünfczig  phening  gelts,  vnd 
„die  gewondlich  schaczstewr  daselbs  acht  phunt  drey 
„ Schilling  mynnerzwen  phcnnig  gelts.  Item  von  den  visch- 
„ wassern  acht  phunt  phennig  gelts  von  der  holczmautt 
„sechs  phund  phening  gelts.  Item  vnd  drey  emer  perkrechts 
„sind  angeslagen  für  sechs  Schilling  phenning  gelts.  Item 
„fünfczig  jeuch  hofekcher  von  yder  jeuch  zwelif  phenning 
„pringt  dritthalb  phunt  phenning  gelts.  Item  von  des 
„Holczler  zwain  müllen,  zwen  mutt  körn  vber  die  zwelif 
„Schilling  phenning  swein  dinst.  Item  die  mul  vnderm  haws 
„zwainczig  meczen  dinst  körn.  Item  von  dem  wildpan  zwai 
„phund  phenning  gelts.  Item  von  den  panwelden  funft- 
„halb  phund  phening  gelts.  Item  zu  Mukkendorf  pringt 
„der  phennig  dinst  dreissig  phunt  vier  und  sibenczig  phen- 
„ning  gelts  vnd  snitphennig  fünf  vnd  zwainczig  phennig. 
„Item  die  mautt  daselbs  zehen  Schilling  phening  gelts.  Item 
„das  ambt  zu  Furtt  pringt  der  phenning  dinst  fünf  vnd 
„dreissig  phunt  drey  schillng  fünf  phennig  gelts.  Item  dreis- 
„sig  kes  von  der  waid  zu  zwain  phennig  pringt  sechczig 
„phennig  gelts.  Item  zu  sand  Veit  pringet  der  phennig 
„dienst  mitsambt  den  waidphennigen  sechs  phunt  zwen  vnd 
„sibenczig  phennig  gelts  von  den  pauholczern  daselbs 
„dreiczenthalben  Schilling  phennig  gelts.   Item  auf  den 


70  DIPLOMATARIUM 

„vorgeschoben  gutern  zwelf  mutt  dinsthabern  da  ist  an- 
„geslagen  ain  mutt  körn  vmb  dritthalb  phunt,  vnd  ain  mutt 
„habern  vmb  zehen  Schilling  phennig  die  vorgeschriben  gü- 
„ter  nucz  vnd  gult  mit  allen  irn  zugehörungen  als  die  von 
„alter  herkomen  sind,  also  haben  wir  sidem  vorgenanten 
„von  Hohemberg  vnd  seinen  erben  verschoben,  also  das 
„sie  di  nun  fiirbaser  innhaben nüczen  vnd  niessen  sullen  vnd 
„mugen,  als  andre  ire  aigne  guter  vnd  dauon  jerlich  acht- 
„zig  phunt  phenning  gelts  zu  irm  nucz  vnd  frumen  geprau- 
„chen  vnd  innbehalten  vnd  die  vbermass  so  von  den  vor- 
„berürten  nucz  gult  vnd  gültern  nach  innhaltung  vnserr 
„ambt  register  geuellet,  jerlich  in  vnser  kamer,  vnserm 
„hubmaister  wer  der  ye  zu  zeiten  ist  oder  sein  wirdet  rai- 
„chen  vnd  geben  sullen  vngeuerlich.  .  Mit  vorbehält  der 
„lösung  (des  Rückkaufs)." 

S.  Barbarentag  145^.  Vidimus  vom  7.  December 
durch  Abbt  Martin  von  den  Schotten  zu  Wien. 

Orig.  Perg.   1   Siegel.   Geh.  H.  Archiv. 

Lichnowsky  VI.  Regg.  N.  1932  (unrichtig  und  unvollständig). 

75.  1454.  s.  d.  et  a.  K.  Ladislaus  verleiht  dem 
Martin  auf  Tunaw  Brobst,  Bürger  zu  Regensburg  eine 
Hofstatt  und  eine  Badstube  in  der  Scheffterstrasse  daselbst, 
(„wan  er  die  von  vnsern  vordem  seliger  gedechtnuss  vor- 
fallen auch  hiet  zu  lehen  gehabt"). 

Ms.  N.  72.  Fol.  5.  N.  20.  Geh.  H.  Archiv. 

76.  1454.  s.  d.  K.  Ladislaus  gestattet  durch  seine 
Anwälde  den  Bürgern  (Richter,  Rat  und  Bürgern)  zu  Laa, 
in  ein  Haus  daselbst  Bier  zu  führen  und  vom  Zapfen  zu 
schenken,  gegen  das  gewöhnliche  Ungelt,  was  darüber 
fallt,  soll  zur  Nothdurft  der  Stadt  verwendet  werden.  Bis 
auf  Widerruf.  —  (»Vnd  also  daz  sisolh  pir  in  vessern  auf 
„das  lannd  nicht  verkauften  noch  ausgeben.")  —  Befehl 
desshalb  an  den  Pfleger  und  Ungelter  zu  Laa. 

Ms.  N.  72.  Fol.  6.  N.  24.  Geh.  H.  Archiv. 

76.  1455.  10.  Jänner.  Breslau.  K.  Ladislaus  be- 
stätigt der  Dorothea,  Wittw«  des  Johannes  Schoffrichter 


HABSBURGENSE  S.  XV.  71 

das  Gericht  in  der  Stadt  Hawelswerde  mit  Zugehör,  so 
wie  es  weiland  K.  Johann  von  Böhmen  dem  Jacoh  Rukcri 
verlieh.  (Inserirt  ist  dieses  Verleihungs-Privilegium  K.  Jo- 
hann von  Böhmen.  Dat.  in  Numburga  super  Albea  iiij.  non. 
Julii  1319.)  . 

Geh.  H.  Archiv.  (Böhm.  Abth.)  N.  1340. 

78.  1455.  30.  Jänner.  Breslau.  Gerichtshrief  des 
Heinrich  von  Rosenberg,  Hauptmanns  der  Fürstenthümer 
Breslau,  Schweidnitz  und  Jauer  wider  die  aufrührerische 
Stadt  „Lignitz"  (welche  am  24.  Juni  1454  die  könig- 
lichen Vögte,  Amtleute  und  Diener  überfallen  und  ausge- 
trieben, den  ordentlichen  Rath  entsetzt,  etliche  gemordet 
hat  [„vnd  darnach  den  toten  leichnam  geraubt  hetten,  als 
„mitnamen  dem  Czeteras,  dem  ritter,  \nd  darnach  dem 
„alden  stattschreiber  burgermaister  vnd  ander  uil  mer  va- 
„fug  vnd  ubeltat  begangen"].  —  Der  Schaden  ist  auf 
60000  fl.  geschätzt,  und  die  Widerlegung  der  Schmach 
auf  andere  60000  fl.  („doch  mit  beheltniss  eim  ytzlichen 
„an  seiner  klag  der  denselben  ubeltäter  vmb  den  began- 
„gen  mordt  vnd  ubeltat  zu  hals  oder  hannt  zu  sprechen  \  id 
„zu  klagen  vermeinten.")  —  Es  kamen  vor  das  gericht  die 
vesten  Cristoffel  Durnheym,  Otte  Zedlitz  Ritter,  Vincentz 
Czercko  und  andere,  die  sich  nannten  Anwälde  und  Pro- 
curatores  der  Frau  Hedwig,  Herzogin  von  Schlesien  und 
ihres  Sohnes  Herzog  Friedrich  (brachten  aber  keine  Voll- 
macht) und  Hessen  durch  den  Ritter  Wilhelm  Truchtlinger 
vorbringen,  dass  Lignitz  ihr  Eigenthum  sey  und  Erbe 
von  ihrer  Mutter  (resp.  Grossmutter)  Frau  Elisabeth, 
Herzogin  von  Brieg  etc.,  doch  die  königl.  Bevollmäch- 
tigten wendeten  ein,  es  handle  sich  nicht  um  das  Eigen- 
thum, sondern  die  Oberherrlichkeit,  die  verletzt  sey  etc. 
„also  ward  mit  einmüthiger  folge  erkannt,  das  die  vonLig- 
„nitz  zu  dreyenmaln  nachenander  geruifen  vnd  gefordert 
„werden  soltten  mit  lauter  stymme  vnd  offener  thür,  kernen 
„dann  sy  oder  yemant  von  iren  wegen  sy  zu  uerantwurt- 
„ten  so  solt  gescheen  was  recht  were,  also  \\  irden  sy  ge- 


72  DIPLOMATARIUM       v 

„ruffcn  vnd  erfordert  in  obgeschribner  masse,  vnd  da  ny- 
„mant  erscheine  paten  in  die  anwälde  vnsers  gnedigen 
„herren  des  kunigs  zu  fragen,  sindeszmals  nymant  erschine 
„wes  sy  dann  forder  wartten  solden,  ward  erkannt  mit 
„einmütiger  folge,  sy  soltten  harren  der  weile  das  gericht 
„sess,  ab  noch  ymant  erschinen  wolde  so  gschee  darnach 
„was  recht  were,  vnd  auff  das  ward  dasselbe  gericht  das 
„mal  auffgehaben  vnd  wider  gelegt  erlengert  vnd  ersterkt 
„auff  dem  nechstuolgenden  Dornstag  zu  sechzehen  hören 
„in  allermasse  als  es  auff  Mitwochen  gesessen  was  yder- 
„man  vnschedlichen  an  seinem  rechten.  (Montag  nach  dem 
„Christtag)  .  .  Also  ward  das  gericht  furder  von  tagen  zu 
„tagen  durch  pet  willen  etzlicher  forsten  auch  vmb  anderr 
„einfelliger  notturfft  willen  geschoben  biss  auff  Dornstag 
„nach  sant  Paulstag  verkerung,  auff  denselben  tag  sassen 
„wir  obgenanter  Heinrich  von  Rosemberg,  hauptmann  des 
„ fürst enthumb  Bresslawmit  disenhernachgeschribenpey- 
„ sitzern  vnd  vrteilsprechern  in  obgeschribner  masse  zu 
„gericht,  also  kamen  für  vns  die  obgemelten  anwältte  vn- 
„sers  gnedigen  herren  des  kunigs  vnd  begerten  durch  iren 
„obgemelten  furleger  vnd  redner  in  das  recht  zu  offnen 
„wes  wir  vns  mit  denselben  peysitzern  vnd  vrteilern 
„zu  recht  erkannt  bedacht  hetten,  also  ward  durch  ein- 
„  mutige  folge  erkannt  vnd  in  schrifften  ein  vrteil  in  deut- 
scher vnd  behmischer  zungen  gelesen,  das  dann  paide 
„dewtsch  vnd  behmisch  herren  vnd  vrtailer  einmüticlich 
„erkannten  in  eym  lante,  vnd  lautet  also  in  deutsch.  Nach- 
„dem  die  von  Lignitz  vnsers  gnedigen  herren  des  kunigs 
„gehulte  gelobte  vnd  gesworne  vndertanen  sein,  darauff 
„seinen  amptleuten,  reten  und  dienern  mit  aller  nutzung 
„vnd  herlichkait  gewert,  vnd  darnach  auff  sant  Johannstag 
„Baptisten  negstu ergangen amptlewt  vnddiener  auszgetri- 
„ben,  gemort  vnd  gerawbt  vnd  anderr  mer  ubeltat  getan 
„haben,  vnd  darnach  als  sy  darumb  zu  red  gesatzt  sein, 
„vnsern  herren  obgenant  gebeten  in  darumb  rechtlich  fur- 
„ bescheiden  vnd  ane  erkenntnüsse  nicht  zu  straffen,  das 


IIABSBURGENSE  S.  XV.  73 

„dann  also  auffir  beger  vnd  zu  enntliehem  rechten  furbe- 
„sehiden  ist  vnd  gesehen  haben  die  sach  hanndeln  vnd 
„doch  das  gericht  verachtet  haben,  sprechen  wir  zu  recht 
„eintrech ticlich  all,  das  vnser  gnediger  herre  der  kunig  sy 
„mag  straffen  darumb  das  sy  über  ir  erbhuldung  eyd  vnd 
„gelubde,  die  sy  sein  gnaden  erblich  getan  haben  seiner 
„gnaden  amptleut  vnd  diener  auszgetriben,  gemort  vnd  ge- 
„rawbt  haben,  wie  seinen  gnaden  desbedunken  wirt  nach 
„  derselben  verwurkung  vnd  verschul digung,  dann  vmb  den 
„schaden  des  geltes,  das  vor  dem  gericht  gesatzt  ist  da- 
„rumb  sprechen  wir  ictzunt  nichts."  (Item  böhmisch)  „Ja- 
„koz  ti  z  Lehnicze."  .... 

„Pey  der  vrteil  sein  gewesen  herrZdenko  von  Stern- 
„berg,  obrister  burggraf  zu  Prag,  herr  Gindrzich  von  der 
„Leippen  erbmarschalk  des  kunigrichs  zu  Behem,  herr 
„Gindrzich  von  Michelsperg,  herr  Hanns  von  Colditz,  herr 
„Jan  von  Cunstat  Zagimacz  genant,  herr  Dietrich  von  Ja- 
„nowitz  vnd  von  Chlumb,  herr  Bohuslaw  von  Swannberg 
„herr  Karl  von  Wlassym,  herr  Vlreich  Eytzinger  von  Ey- 
„tzing,  herr  Gindrzich  von  Kolowrat,  herr  Heinrich  herre 
„zu  Gera,  herr  Wentzlaw  von  Biberstein,  herr  Apel  Vitz- 
„tumb,  herr  Dietrich  Frankemberg,  Bohuslaw  Schreiber- 
„  storner  Metzenroder." 

Anwälde  des  Königs  Ladislaus  waren:  Girzik  von 
Constat,  herre  zu  Podiebrat,  gubernator  und  hofmeister 
des  kunigrichs  zu  Behem  vnd  herr  Procop  von  Rabenstein 
des  kunigrichs  zu  Behem  cantzler;  Oratorund  „fiirbringer1' 
war  H.  Gregor  Haimburg,  Lehrer  beider  Rechte. 

Orig.  Geh.  H.Archiv.   (Böhm.  Abtheil.)  N.  1341. 

79.  1455.  15.  März.  Wien.  K.  Ladislaus  schlägt 
den  Georg  von  Cunstat  und  Podiebrad ,  Gubernator  von 
Böhmen  und  Hofmeister  auf  die  ihm  versetzten  Schloss 
und  Stadt  zu  Glatz,  Stadt  Frankstein  mit  Zugehör,  die  er 
mit  seiner  Erlaubniss  von  dem  edlen  Wilhelm  von  Littem- 
burg  eingelöst  hatte,  noch  2000  Schock  Prager-Groschen 
[„ut  (ruinosum)  castrum  predictum  reparari  et  reedificari 


74  DIPLOMATARIUM 

„procuret,  ac  etiam  in  eodem  territorio  glacensi  piscinas 
„fodi  et  construi  faciat.")  Testes  his  rebus  fuerunt  nobiles 
Henricus  de  Rosemberg  capitaneus  Slesie,  Zdenko  de 
Sterenberg  burgrauius  Pragensis,  Henricus  deLipparegni 
Bohemie  supremus  marescalcus,  Karolus  de  Wlassin,  Jo- 
hannes Czalta  de  Camennahora,  camerarius  Petrus  de 
Ostromirz  vice  magister  curie  et  alii  consiliarii  nostri. 

Orig.  Perg.  Geh.  H.  Archiv.  (Böh.  Abth.)  N.  1342. 

80.  1455.  16.  März.  K.  Ladislaus  bestätigt  die 
Schenkung,  die  K.  Friedrich  der  Karthause  Aggsbach  mit 
der  Eigenschaft  über  4  Güter  zu  Aggsbach  und  dem  Holze 
am  Dürnberg  gemacht  hat,  und  begibt  sich  der  Lehen- 
schaft über  Letzteres. 

Orig.  Geh.  H.  Archiv. 

81.  1455.  25.  März.  Wien.  K.  Ladislaus  meldet 
dem  Georg  von  Podiebrad,  Gubernator,  dass  die  Gesand- 
ten des  Herzogs  Philipp  von  Burgund  um  einen  Tag  hie  zu 
Wien  am  königl.  Hof  ersucht  hätten  („doch  also,  so  solh 
„bericht  yecz  nicht  furgangk  gewunne,  daz  das  dem  tage 
„auf  dem  nagst  kommenden  s.  Jorgentag  der  sachen  hal- 
„ben  gen  Göppingen  zu  Frankfurt  abgeredt,  kamen  man- 
„gel  bring")  wozu  er  ihn  beruft:  „daz  du  dich  das  schi- 
„rist,  vnd  du  anderr  vnserr  geschefthalben  magst,  her  zu 
„vns  fügest,  vnd  auch  mit  den  benanten  reten  redest  sich 
„mit  sambt  dir  her  zu  vns  ze  finden  ....  Desgleichen  mit 
„des  hochgeborn  fursten  vnsers  lieben  vettern,  herczogs 
„Ludweigs  von  Bayrn  reten  so  yecz  in  der  Newnstat  seinn, 
„von  vnsern  wegen  auch  redest  vnd  si  pittest,  sich  her 
„zu  solchem  tag  zu  fugen  zu  raten  vnd  zu  hellfen,  damit 
„die  sach  muge  zu  berichtt  komen  ,  vnd  den  sachen  also 
„nachgedenkchest,  daz  vnsernhalben  darinn  nicht  ab- 
„gang  vnd  mangel  bescheche,  vnd  dieselben  ret  sich  an 
„alle  ausrichtt  nicht  wider  anhaim  fugen." 

Orig.Perg.  Geh.  H.  Archiv  (Böhm.  Abthl.)  N.  1343. 

82.  1455.  20.  April.  Wien.  K.  Ladislaus  gibt  dem 
Heinrich  von  der  Leippen  (H.  de  Lippa)  ob  'sien  Marschall 


HABSUURGEIVSE  S.  XV.  75 

von  Böhmen  für  seine  treuen  Dienste  alles  Recht,  was 
ihm  als  Markgrafen  von  Mähren  durch  den  Tod  der  Elssza 
an  dem  Heirathgate  zustand,  das  ihr  Gemahl  Pertold 
de  Lippa  mit  1000  Mark  Silber  auf  dem  Orte  (Opido)  Ho- 
stiradiczich  angewiesen  hatte,  („omne  ius  quod  nobis  ve- 
rlud marchioni  Morauie  competit  per  mortem  Elsscze  in 
„ipsius  dotalicio  quod  eidem  Pertoldus  de  Lippa  eius  ma- 
„ritus  in  summa  mitle  marcarum  argenti  dederat  et  assig- 
„nauerat  in  et  super  opido  Hostiradiczich"). 

Befehl  desshalb :  Capitaneo  vniuersisque  tabularum 
Czude  Brunnensis  Marchionatus  nostri  Morauie  officialibus 
. . .  zur  Uebergabe. 

Ad  relacionem  dominorum  Georgii  de  Cunstat  ma- 
gistri  curie  et  Henrici  de  Rosenberk  capitanei  Siesie." 

Orig.  Perg.  Geh.  H.  Archiv.    (Böhm.  A.)  N.  1344. 

83.  1455.  7.  Mai.  (Mitichen  nach  des  h.  Krewcztag 
Inventionis.)  Wien.  K.  Ladislaus  bestättigt  den  Auswechsel, 
welchen  Kaiser  Friedrich  als  sein  Vormund  mit  dem  Rüdi- 
ger von  Starhemberg  seinem  Rathe  getroffen  hat,dem  er  den 
herzoglichen  Weingarten  des  ein  halb  Jeuch  ist,  gelegen 
an  dem  Nusperg  in  der  obern  Schoss  gen.  das  Frawn- 
weingertlein  davon  man  jerlich  dint  5  ^  Irtail  wein  perk- 
rechts  und  3  heMing  voitrecht  dem  gotzhaus  zu  Kloster- 
newnburg  für  eine  summe  pfenning,  die  man  ihm  vonher- 
zogs wegen  schuldig  gewesen,  nebst  der  herzogl.  Vogtei, 
vogtrecht  und  1  hofstat  zu  Eybesprunn  in  Pilichdorfer- 
pfarr  gelegen,  gegeben  hat,  wofür  der  Starhemberg  den 
weinzehent  genannt  der  Hodusch  in  dem  herzogl.  Weinze- 
hent  zu  Töbling  gelegen  auf  gestifften  weingerten5  den  er 
von  den  Herzogen  zu  Lehen  gehabt,  gab. . 

Orig.  Perg.  1   gr.  Siegel.  Riedeck. 

84.  1455.  12.  Mai.  Revers  des  Erzbischof  Jacob 
von  Trier  für  K.  Ladislaus  der  ihm  31000  fl.  rh. 
schuldig  ist.  Er  will  sobald  dieses  Geld  bezahlt  ist,  oder 
dafür  1550  Gulden  jährlicher  Gülten  angewiesen  sind, 
die  ihm  d'qreli  Herzogin  Elisabeth  von  Briern  und  Luxem- 


76  DIPLOMATAUIUM 

bürg,  Fürstin  von  Görlitz  (für  34000 fl.  rh.)  verschriebe- 
nen und  zugewandten  Briefe  „von  der  lantvogtye  in  Elsas 
„vnd  etlichen  slossen  in  Elsas  vnd  Westerich"  restituiren. 

Ovig.  Perg.   1   Siegel.  Geh.  H.  Archiv.  (Böhm.  Abth.)  N.  1345. 

85.  1455.  14.  iMai.  (Mittichen  nach  S.  Pangreczen- 
tag).  Wien.  K.  Ladislaus  verleiht  dem  Albrecht  von  Eber- 
storf die  von  seinem  Bruder  Reinprecht  von  Eberstorf  (älte- 
stem des  Geschlechts)  zu  seinen  Gunsten  aufgesandten 
Stücke,  für  sich  und  als  Lehenträger  dieses  seines  Bru- 
ders Reinprecht  und  ihrer  Vettern  Veit  und  Hanns,  Ge- 
brüder von  Eberstorf  und  Conrads  von  Eberstorf  seines 
(des  Albrecht)  Sohnes :  „von  erst  des  obrist  kamerambt 
„in  öesterreich  das  ir  erb  ist,  mit  seinen  rechten  vnd  zu- 
„gehörungen.  Item  die  werd  vnd  vischwaid,  vnd  alles  geyaid 
„von  allerley  wyld  vnd  geflügel  in  der  Tunaw  vnd  auf  den 
„grüntten,  die  sich  mynnernt  oder  merent.  Item  das  dorf  zu 
„Pettendorf,  vnd  das  gantz  gericht  daselbs  vber  den  tod 
„vnd  sust  vnd  gefürste  freyung  auch  daselbs  alsuerr  die  ge- 
„merkeh  geentt  die  auch  zu  dem  öbristen  kamerambt  ge- 
„hörnt.  Item  die  guter  zu  Wolfpaissing  vnd  das  gantz  ge- 
wicht daselbs  vber  den  tod  vnd  sust.  Item  die  vischwaid  zu 
„Eberstorf.  Item  der  zehent  auf  vier  und  zwaintzig  halben 
„lehen  zu  Eslarn  zu  veld  vnd  zu  dorf.  Item  der  getraideze- 
„hent  zu  Eberstorf  ausgenomen  den  zehend  in  Sebarnerveld 
„vnd  in  den  krautgerten.  Item  gefürste  freyung  daselbs  zu 
„Eberstorf  vber  erber  sach,  alsuerr  der  von  Eberstorf  ge- 
„merkeh  daselbs  geent,  als  die  von  alter  herkomen  ist. 
„Item  das  dorf  zum  Aibereth  da  die  vischer  sitzen  vnd  das 
„dorf  Ruczendorf.  Item  das  todgericht  in  dem  dorfEber- 
„storf,  vnd  darumb  alsuerr  der  purgfrid  vnd  gefürste  frey- 
„ung  des  gesloss  Eberstorf  gelangt  vnd  raichet  die  vnser 
„lieber  herr  vnd  vater  kunig  Albrecht  löblicher  gedecht- 
„nuss,  weilent  Hannsen  von  Eberstorf  vnd  seinen  erben 
„geben  hat,  nach  seins  briefs  laut  darumb  ausgegangen. 
„Item  die  gült  vnd  marchfuter.  Von  erst  Hanns  Gugrel, 
„dient  von  seinem  hof  an  sand  Michelstag  6  Schilling  pfen. 


HABSBURGENSE  S.  XIII.  77 

„Item  Steffel  Mülner  von  seiner  müll,  vnder  dem  Aichperg 
„an  sand  Michelstag  ain  halb  phund  phenning,  vnd  das 
„holcz  bey  Hederstorf  an  dem  Hedreinsperg,  mitsambt 
„dem  grünt,  als  das  mit  marchen  vmbfangen  ist.  Darnach 
„das  marchfuter,  das  man  jerlich  dient  an  sand  Jörgentag. 
„Item  Mert  von  Litschen  dreyczehen  meczen  habern.  Item 
„Hanns  in  Puchpach  dreiczehen  meczen  habern.  Item  VI- 
„reich  Mawroch  an  der  Sunnleytten  sibenczehnthalben 
„metzen  habern.  Item  Kristan  aus  dem  obern  Dachspach 
„dreiczehen  meczen  habern.  Item  Michel  im  nidern  Dachs- 
„pach  dreiczehen  meczen  habern.  Item  Steffan  im  obern 
„Guntzespach  sechs  und  zwainczig  meczen  habern.  Item 
„Weber  von  Mitterueld  fünf  metzen  habern  vnd  Jörg  Krepp 
„von  Mitterueld  ain  metzen  habern.  Item  zwaytail 
„wein-  vnd  getraidczehent  grosser  vnd  klainer  zu  veld 
„vnd  zu  dorf  zu  Frenigaw,  Pergarn  vnd  Mayrhouen 
„in  Melkcher  vnd  zu  Metzleinsdorf  in  Metzleinstorffer 
„pharm  gelegen.  Item  ainen  drittail  weinczehend  vnd  ge- 
„traidczehent  zu  Stemmestorf  grossen  vnd  klainen  zu  veld 
„vnd  zu  dorf,  vnd  ainen  vorzehent  daselbs  vveins  vnd  ge- 
„traids,  vnd  auf  ainem  hof  daselbs  dreyssig  phenning  gelts 
„den  Caspar  Matseber  inne  hat,  \*id  dauon  dient.  Item 
„Hannsen  des  Lpdendorffer  tail  wein-  vnd  getraidczehent 
„zu  Hederstorf  bey  Walkerskirchen  gelegen." 

Orig.  Perg.   Geh.  H.  Archiv. 

Lichnowski  VI.  Regesten  Nr.  1983.  (unvollständig). 

86.  1455.  1*.  Mai.  Wien.  Erzbischof  Jacob  von 
Trier  und  die  Oratores  und  Räthe  des  Herzogs  Ludwig 
von  Baiern  (Ritter  Johann  von  Parsperg  und  Friedrich 
Mauerkircher,  J.  u.  Dr.  Canonicus  von  Freisingen)  trafen 
eine  vorläufige  Ausgleichung  zwischen  K.  Ladislaus  und 
Herzog  Philipp  von  Burgund  in  Betreff  von  Luxemburg, 
Chiny  und  der  Landvogtey  im  Elsass  (nach  dem  Wunsche 
der  Räthe  des  Königs :  Georgii  de  Cunstat  et  de  Podebrad 
gubernatoris  et  magistri  curie  regni  Bohemie,  Heinrici  de 
Rosenberg  capitanei  Slesie  et  Szdenkonis  de  Sternemberg 


78  D1PL0MATARIUM 

burggrauii  Pratensis;  und  der  Räthe  und  Gesandten  von 
Burgund :  Domini  Guillermi  episcopi  et  comitis  Tullensis, 
Simonis  de  Lalaing  domini  de  Montigniano,  ac  Petri  Vas- 
ques  domini  de  Teinsich  militum  . .  .)  Alle  Feindschaft 
hört  auf . .  Herzog  Ludwig  vor  Bayern  soll  zu  Speyer  am 
1.  October  einen  Tag  halten  und  entscheiden,  gütlich  oder 
ernstlich  (bis  Martini,  oder  er  kann  deliberiren  (zu  Hause) 
bis  heil.  3  Könige.  Er  kann  auch  entscheiden  über  den 
Bruch  des  Waffenstillstandes)  u.  s.  w.  . .  ,,Preterea  inter 
„prefatos  oratores  et  consiliarios  aduisatum  tractatum  et 
„conclusum  est,  quod  captiui  hincinde  qui  ante  treugas 
„alias  per  nos  Jacobum  archiepiscopum  treuerensem  su- 
„pradictum  inter  prefatas  partes  compositas  capti  fuerunt, 
„si  aliqui  ex  ipsis  nunc  detineantur  aut  ad  tempus  relaxati 
„sint  et  non  omnino  quittati  relaxabuntur  sub  sua  fide  us- 
„que  ad  decisionem  et  expedicionem  huius  cause.  Verum 
„hü,  qui  pendentibus  treugis  capti  seu  detenti  fuerunt  hinc 
„et  inde  tarn  Uli  de  Rodemacra  quam  alii  quicunque  po- 
„nentur  infra  quindecim  dies  post  requisitionem  factam  in 
„manus  domini  ducis  Bauarie  supradicti  vel  alterius  ad 
„hoc  ab  eo  mandatum  habentis,  qui  prefatus  dominus  dux 
„Bauarie  cognoscet  si  iuste  vel  iniuste  capti  sint,  et  qui 
„iniuste  captus  fuerit  actionem  suam  habebit  de  bonis  suis 
„et  interesse  repetendis,  qui  autem  iuste  captus  fuerit  pu- 
„niatur  iusticia  mediante  nisi  aliter  per  amicabiles  tracta- 
„tus  penam  evadat.".  . . 

Orig.  Perg.  8  Siegel.  Geh.  H.  Archiv.  (Böhm.  Abth).  N.  1346. 
S.  Lichnowsky  VI.  Regg.  N.  1986  (ganz  kurz). 

87.  1455.  30.  Juni.  Wien.  K.  Ladislaus  ver- 
leiht dem  Marx  Treitelkofer  für  sich  und  seinen  Bruder 
Hanns:  (österreichischer  Lehenschaft,  ihr  Erbe)  „von 
„erst  das  gut  zu  Truebenperg.  Item  den  zehent  auf  zwain 
„gutem  zu  Petzleinsperg.  Item  den  zehent  auf  ain  gut  im 
„tall.  Item  den  zehent  auf  aim  gut  im  holcz,  in  Gunstkir- 
„cher  pharr  gelegen.  Item  zu  Ennttarn  ain  gut  in  Gewels- 
„kircher  pharr  gelegen.  Item  zu  Poppenreut  ain  gut  in 


HABSBURGENSE.  S.  XV.  79 

„Ratenpekcher  pharr.  Item  im  Merkenhofer  pharr  drew 
„zehent  hewser." 

Commissio  d.  regis  in  consilio. 

Orig.  Perg.   1  Siegel  (fehlt).  Geh.  H.  Archiv. 
Lichnowsky  VI.  Nr.  2011   (unvollständig). 

88.  1455.  23.  Juli.  Wien.  K.  Ladislaus  belehnt  auf 
die  Äufsendung  und  Fürbitte  Jörg  Prantners,  dessen  Sohn 
Heidenreich  mit  einem  Lehen  zu  Kespach  und  mit  Gülten 
und  Zehente  zu  Langenschlag  und  Mitterschlag. 

„4  pfund  25  pfenn.  gülte  und  3  hühner  zu  Langen- 
schlag. 

Item  5  Schilling  10  pfen.  gülte  3  hühner  und  sieben 
einen  halben  melzen  ma^en  zu  Mitterschlag  gelegen,  und 
ain  lehen  zu  Kespach.". . 

Commissio  d.  Regis  in  consilio. 

Orig.  Perg.   1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 
Lichnowsky  VI.  Itegg.  Nr.  2015  (unvollständig). 

89.  1455.  11.  October.  Speyer.  Bürgermeister  und 
Rath  von  Speyer  bezeugen ,  dass  die  Machboten  des  K. 
Ladislaus  (die  edlen,  strengen  und  wolegelorten  her  Przi- 
bick  von  Clena,  her  Heinrich  herre  zu  Gerauwe,  her  Jo- 
hann vom  Rabenstain  ritter  und  her  Gregori  Haimburg  le- 
rer in  geistlichen  und  weltlichen  rechten)  seit  dem  1.  Oc- 
tober hier  waren,  und  warteten  auf  einen  Tag  vor  dem 
Herzog  Ludwig  von  Baiern.  (In  der  Herberge  zum  Spiegel.) 

Orig.  Perg.  1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv.  (Böhm.  Abth.)  N.  1348. 

90.  1455.  13.  November.  (Phincztag  nach  sand 
Merteintag.)  Wien.  K.  Ladislaus  verleiht  dem  Lienhart 
Walthawser  und  seiner  Hausfrau  Dorothea  ain  wysen  ge- 
nant die  rewtwisen,  in  Sachsnerpharr  gelegen  der  le- 
henschaft des  fiirstenthums  Osterreich. 

Oilg.  auf  Perg.  zu  Grein.  Hängendes  Siegel  von  rothem  Wachs. 

91.  1455.  9.  December.  Wien.  K.  Ladislaus  ge- 
währt dem  Johann  von  WTaldstain  die  Gnade,  dass  Nie- 
mand ohne  seinen  Willen  den  Markt  Slawkow,  den  er 


80  DIPLOMATARIUM 

pfandweise  besitzt,  von  ihm  lösen  kann,  nur  zur  k.  Kam- 
mer kann  er  von  den  Königen  von  Böhmen  und  Markgra- 
fen zu  Mähren  gelöst  werden. 

Orig.  Geh.  H.  Archiv.  (Böh.  Abth.)  N.  1349. 

92.  1455.  ll.December.  (Phincztag  vor S.  Lucein- 
tag). Wien.  K.  Ladislaus  von  Ungarn  und  Böhmen  etc. 
verleiht  dem  Hanns  Stickelperger  seine  ererbten  Lehen- 
güter (vom  Fürstenthum  Österreich) :  Von  erst  die  vesst 
Stikehelperg  mit  irer  zugehörung.  Item  z  weif  Schilling  und 
2 1  phenning  gelts  vnd  54  vaschanghüner ;  item  auf  überlend 
ekchern  vnd  der  getraidzehent  auf  denselben  ekchern 
zu  Rauhenwart  gelegen.  Item  newnthalb  phunt  phenning 
gelts  gelegen  zu  Steten,  auf  behausten  gütern  vnd  vber- 
lend.  Item  zway  behauste  guter  zu  Kirchperg.  Item  der 
getraidczehent  zu  Hohenruprechczdorf  vnd  sechczig  phen- 
ning gelts  auf  dem  behausten  gut  daselbs.  Item  zu  nidern 
Lanczendorf  halber  weinczehent  vnd  getraidczehent;  item 
zu  Plintendorf  bey  Pewgen  drittail  getraidczehents.  Item 
ain  gut  zu  Kirchperg.  Item  achczehen  Schilling  vnd  vir 
phenning  gelts  zu  Grillenperg.  Item  des  Flansen  hof  mit 
seiner  zugehörung  vnd  aindlef  schiling  vnd  vier  phenning 
gelts  zu  Gunfarn  gelegen.  Item  die  vesst  Sachsenganng  vnd 
das  dorff  dabey  mit  aller  irer  zugehörung.  Item  das  Ober- 
haus vnd  das  dorff  dabey  auch  mit  irn  zugehörungen.  Item 
ain  dorff  genant  Notendorf  vnd  ain  zehent  daselbs  auf  ain 
vnd  zwainczig  jeuchen  akchers:  item  ain  dorff  genant 
Maczennewsidel,  vnd  ganczer  zehent  daselbs  auf  sechze- 
hen  lehen,  grosser  vnd  kleiner  zu  veld  vnd  zu  dorff.  Item 
zu  Wittaw  virczehen  behauster  holden  vnd  guter,  vnd  auf 
virvndzwainczig  lehen  daselbs  ganczer  zehent  grosser 
vnd  klainer  zu  veld  vnd  zu  dorff.  Item  zu  Mölleitten  sechs 
behauster  holden  vnd  guter  vnd  zway  phunt  phening  gelts 
von  dem  werd  daselbs.  Item  halber  zehent  zu  Wolfs werd, 
grosser  vnd  klainer  zu  veld  vnd  zu  dorff.  Item  ain  zehent 
zu  Nidernsibenprunn.  Item  ain  aw  genant  der  Wais  gegen 
Stadlaw  vber  gelegen.  Item  ain  aw  genant  das  Pewschl 


HABSBURGENSE  S.  XV.  81 

vnd  ain  vviseu  dabey.  Item  ain  aw  genannt  der  Uürings- 
werd.  Item  ain  aw  genant  das  Erlach.  Item  ain  aw  genant 
das  Weidach.  Item  ain  aw  genant  das  Hochdörnech.  Item 
zwo  awen  bey  Maezennewsidl  gelegen,  aine  genant  der 
Wenigwerd  die  annder  im  Altenwerd.  Item  ainen  hof  zu 
Mannswerd  genant  auf  dem  Anger,  vnd  daselbs  zu  Manns- 
werd  vnd  zu  Pewgen  dabey  gelegen,  den  vierden  tail  ze- 
hents  aufbeden  dörffern,  vnd  ainen  waisen  gelegen  in  der 
Tunaw,  mit  ainer  stetten  gegen  Pewgen  vber,  vnd  mit  der 
andern  seitten  neben  ainer  aw,  genant  das  Zoynach. 

Orig.  Perg.  Geh.  H.  Archiv. 

Lichnowsky  VI.  Regg.  Nr.  2057  (unvollständig). 

93.  1455.  12.  December.  Wien.  K.  Ladislaus  be- 
stätigt dem  strengen  Ritter  Niclas  Truchsess,  seinem 
Hofmarschall,  für  sich  und  seine  Erben  dasSchlossSteintz 
im  Markgrafthume  Mähren  und  einen  Brief,  den  er  da- 
rüber von  K.  Albrecht,  seinem  Vater  hat. 

Orig.  Perg.  1   Siegel.  Geh.  H.  Archiv.  (Böhm.  Abth.)  N.  1350. 

94.  1456.  18.  Jänner.  (Suntag  nach  sand  Antho- 
nientag).  Wien.  K.  Ladislaus  bestätigt  das  Vermächtniss 
des  Kaspar  von  Starhemberg  zu  Gunsten  seines  Vetters 
Hanns  von  Starhemberg,  seines  Rathes,  dem  er  „all  seine 
„zehent  vnd  perkchrecht  mitsambt  dem  Weingarten  bey 
„Enczestorf  an  dem  Püsenperg  vnd  seinen  tail  an  dem 
,,lanntgerichtt  das  zu  Stetldorf  gelegen  auf  dem  Wag- 
„ram  gehört,  der  lehenschaft  des  fürstentumbs  Oster- 
reich" vermacht  hat. 

Orig.  auf  Perg.  au  Riedeck.   1  hängendes  Siegel,  herabgerissen. 

95.  1456.  4.  April.  (Sannd  Ambrosientag).  K.  La- 
dislaus verleiht  der  erbern  Margreth  weilent  Jörgen  zu 
Vrfar  Wittib  zu  ihrer  und  ihrer  unvogtbaren  Kinder 
Händen  folgende  Güter,  die  unter  die  Lehnschaft  des  Her- 
zogthums  Österreich  gehören: 

„Von  erst  der  perg  zu  Vrfar. 
,,Item  ain  hofstat  im  Rewt. 
„Item  ain  hofstat  im  Lanbegk. 

FonUs  etc.  II.  Bd.  6 


82  DIPLOMATARIUM 

„Item  ain  hofstat  am  Stadel. 

„Item  zwo  hofstet  zu  Sawrüssel,  alles  in  Schechner 
pharr  gelegen." 

Orig.  auf  Perg.  zu  Grein.  Häng.  Siegel  von  rothem  Wachs. 

Auf  einem  beigeschlossenen  Zettel  ist  ein  Verzeich- 
niss  notirt  von  einigen  Hofstätten,  die  dieselbe  Margareth 
von  K.  Ladislaus  empfangen  hat : 

Item  hofstat  am  Labegk,  zum  Zötlein,  zum  Stadl. 
zum  Reyffen,  Hochrewt. 

96.  1457.  7.  April.  (Phincztag  vor  dem  Palmtag.) 
K.  Ladislaus  bestätigt  den  Gemächtbrief  des  Kristoff 
von  Potendorf,  der  dem  Rüdiger  von  Starhem- 
berg,  seinem  Rathe,  folgende  österreichische  Lehens- 
stücke vermacht  hat,  im  Falle  er  und  sein  Mannsstamm 
mit  Tod  abginge : 

„der  weinzehent  vnd  getraidzehent  auf  vir  ganczen 
„lehen  zu  Inczestorf  bey  Zisterstorf  gelegen  gross  und 
„klein  zu  veld  vnd  zu  dorff;  vnd  die  ain  zeil  desselben 
„dorffs  genant  die  Sumerzeil  mit  zugehörungen." 

Orig.  auf  Perg.  zu  Riedek.  Hängendes  grosses  Siegel,  stark  beschädigt. 

97.  1457.  20.  October.  (Phincztag  vor  der  aind- 
lefftausent  Junkchfrawntag.)  Prag.  K.  Ladislaus  erlässt 
einen  Befehl  an  alle  Unterthanen  im  Machland  (ob  der  Enns 
„in  merkchten,  dörfFern  und  auf  dem  lannd  im  Achlannd 
„gesessen  und  wonhaft"),  dem  Niclas  Mülvelder ,  seinem 
Pfleger  zu  Werffenstain,  dein  er  die  Verwesung  der  Mauth 
in  Struden,  des  Urbars  und  desUmgelts  im  „Achlanndt" 
übergeben  hat,  den  Umgelt  zu  reichen  („von  ewren  vailen 
„wein  die  ir  von  zaphen  sehennket.")  („Commissio  d. 
regis  in  consilio.") 

Abschrift  im  Archiv  zu  Grein. 

98.  1457.  21.  October.  Prag.  K.  Ladislaus  verleiht 
dem  Thomas  Alt  als  österr.  Lehen  den  Maierhof  im  Lichten- 
tannergericht,  das  Gut  Vischweng  dabey  und  einen  Zehend 
„so  man  yetz  zu  dem  bemelten  mairhof  samet,"  alles  in 
dev  Kessendorfer  Pfarre. 

Orig.  Perg.   1   Siegel.  Geh.  H.   Archiv.  (Salzb.  Abtheilung). 


Erzherzog  Albrecht  (VI.) 


Urkunden  von  und  an  Erzherzog  Albreeht. 
i.— xv. 


85 


I.   19.  October  1447. 

Wir  Albrecht  von  gots  gnaden  herczog  ze  Osterreich, 
ze  Steir,  ze  Karndten  vnd  ze  Khrain,  graff  zw  Tirol  etc. 
Bekennen  das  fuer  vnss  komen  sind  vnser  getrew  lieb  de 
richter,  rat  vnd  dy  gancz  gmain  vnsers  marekhts  ze  gros- 
sem Marteinsdorff  zw  vnserm  gslos  Farichtenstain  gehö- 
rundt  vnd  gaben  vns  zw  erkennen  wie  sy  von  weylandt  den 
grafen  von  dem  Farichtenstain  vor  langen  jaren  die  zeit 
als  von  ieren  herrn  inn  etwe  vil  stuckhen  begnat  vnd  ge- 
freyet  waren  worden,  der  selbing  gnaden  rechten  freyhai- 
ten  vnd  gaben  ir  vorfaderen  vnd  sy  lange  zeit  beruebleich 
gebraucht  heten,  vnd  wir  auch  nachmals  als  der  Farich- 
tenstain zw  vnsern  hantten  komen  war,  vnd  gross  bue- 
stung  an  leyt  vnd  guet  begangen  heten,  nachmals  als  in 
dem  nagst  vergangem  jar,  da  dy  Vnger  mit  grosser  macht 
in  dy  selben  vnser  gegent,  vnd  anderen  enndten  gezogen 
würden,  vnd  gross  buystung  an  lewt  vnd  guet  begangen 
hetten  warn  in  damit  auch  dy  obgeruerten  ir  alte  verbrieffte 
recht,  gnad  vnd  freyhait  mit  sambt  vnserm  bestät  brieff, 
durich  dy  selbing  veindt  genomen  vnd  vernicht  wor- 
den vnd  paten  vnss  diemuetickhleichen,  das  wir  inn  söliche 
ir  recht  gnad  vnd  freihait  zwuernewen  gnädickhleichen 
geruckhten,  vnd  wann  aber  wir  statigs  genaigt  sein  vnse- 
ren  vndertan  vnd  getrewen  gnad  vnd  fuedrung  zw  pewei- 
sen,  damit  sy  dest  hiczickhleicher  vnss  zw  willickhait  vnd 
stäten  trewen  erczundt  vnd  bevestnet  werden,  darzwe  so 
wir  in  sachen  die  der  erhörung  wirdig  erschein  angeruef- 
fen  werden,  geczimet  sich,  das  wir  dy  selben  darinnen 


86  DIPLOMATARIUM 

gnädickhleiehen  ansehen  vnd  geweren ,  davon  hab  wir 
nach  redleicher  erfbdernuss  vnd  vnterrichtung  der  ob- 
gemelten  Sachen  den  benanten  vnsern  richter  purgern  vnd 
gancz  gemain  zu  Marteinsdorff  die  egenanten  iere  recht 
gnad,  freihait  vnd  alt  löbleich  herkomen  vernewt  vnd  ge- 
geben, vernewen  vnd  geben  inn  vnd  allen  yeren  nachko- 
men  daselbs  die  gnädickhleichen  in  khrafft  des  brieffs  in 
den  artiklen  als  hernach  geschriben  stet.  Am  ersten  seczen 
vnd  wellen  wir  das  nyemant  in  den  benanten  vnseren 
marckh  Marteinsdorff  kainerlay  wein  fueren  nach  da 
schenckhen  schol,  er  sey  dann  dar  innen  gesessen  mit  ai- 
gem  rucch.  Item  ain  yeder  der  also  da  gesessen  ist  mag 
sein  wein  dy  er  selbs  erpawt  hat,  da  hin  fuern  vnd  inn  le- 
gen doch  zw  kainer  anderen  zeit  ym  jar,  dann  nuer  allain 
zwischen  sand  Michelstag  vnd  sand  Mertentag ,  es  war 
dann  das  ainer  oder  mer  in  derselbing  zeit  mit  seinem 
wein  durich  verpot  oder  verhefftung  oder  andre  redleiche 
vrsach  verhindert  wurdt,  das  mag  in  dar  innen  entschuldi- 
gen, doch  das  er  soliche  irrung  vor  an  den  richter  vnd  rat 
ze  Marteinsdorff  bring  vnd  im  derselben  erlauben,  so  mag 
er  dann  sein  wein  hin  einfueren.  Item  wann  sich  auch  fliegt 
das  in  dem  marckh  an  wein  abganckh  geschiecht,  also  das 
nicht  mer  wann  acht  vass  wein  da  sein,  vnd  nun  das  ach- 
tat vass  am  zaphen  get  so  mag  ain  yeder  der  mit  aigem 
ruckh  da  siezt  an  anderen  endten  wein  kawffen,  die  in 
denn  marckh  bringen  vnss  auss  schenckhen.  Item  als  dan 
jarmarekh  des  suntag  nach  sand  Jacobstag  ist,  wellen  wir 
vnd  ain  yede  herschafft  zw  dem  Farichtenstain  oder  vnser 
hawpman  daselbs  vnd  erlauben  ainem  yedem  frey  wein  da 
ze  schenckhen,  drey  tag  vor  dem  selbing  jarmarekh  vnd 
drey  darnach,  doch  also  ob  ainem  oder  mer  vber  den  sel- 
ben dritten  tag  von  wein  ichts  vbrig  beleibt,  des  sy  von 
dannen  nicht  fueren  das  haben  wir  vnd  yede  herschafft  zw 
dem  Farichtenstain  oder  unser  hawpmann  daselbs  maent  an 
dem  vierden  zw  vnsern  hanten  ze  nemen,  dadurich  söliche 
gerechtickhait  gehalden  vnd  nicht  vberfaren  werdt.   Es 


HABSBÜRGENSE  S.  XV.  87 

schol  auch  ain  herschafft  zw  dem  Farichtenstain  drey 
oder  mer  auss  den  purgern  ze  Marteinsdorff  seczcn  dy  all 
jar  stätigs  ir  erkundung  vnd  auffsehen  haben,  vnd  wenn  sy 
finden  der  disew  artikl  vberfar,  dem  schollen  sy  dy  wein 
nemen  vnd  der  herschafft  zw  dem  Farichtenstain  antwor- 
ten, erfundt  sich  aber  das  selben  gesessen  yemant  wider 
dy  artikl  gestattet  wein  ze  (Vieren  oder  ze  schenckhen  da- 
rumb  schol  iryeder  der  herschafft  zw  straff  ain  phunt  dfi. 
verfallen  sein  an  alle  gnad.  Item  wann  sich  ainer  ains 
rechtsspruchs  vnd  vrtail  beswärt  bedunckht  der  mag  da- 
rumb  dingen  fuer  dy  herschafft  zw  dem  Farichtenstein  oder 
yeren  hawpman  daselbs  vnd  nicht  ferrer  vnd  dann  daselbs 
anrueffen  ym  dar  vber  mit  recht  zw  erkennen  da  schol  dan 
ainyedergefuedert  werden  damit  das  recht  sein  ganckhhab. 
Item  wer  zw  den  benanten  von  Marteinsdorff  vnd  anderen 
den  vnseren  daselben  vnserer  herschafft  gesessen  zw  spre- 
chen hat,  der  schol  mit  klag  auff  den  grünten  benuegen  erfä- 
dern  vnd  auff  nemen,  vber  das  sein  dy  vnsern  nymen  schuldig 
äussern alben  der  benanten  vnserer  herschafft  ze  antwurten, 
als  vnss  dann  dyselben  vntertan  erczelt  haben,  wie  ferrer  ir 
alt  herkommen  sey  das  sy  ir  wein  auff  das  tewtsch  haben 
verkauffen  mugen,  also  ist  vnser  maynung  das  sy  fuer  auch 
dapey  mugen  beleiben  vnd  pey  den  obgenanten  allen  von 
vnss  vnd  ainem  yeden  künfftigen  vnsern  hawpman  zw  dem 
Farichtenstain  dy  weil  dan  das  selb  gslos  mit  der  herschafft 
zu  vnsern  vnd  vnsern  erben  banden  ist  gehalten  vnd  be- 
schirmet werden. 

Mit  vrkundt  des  brieffs. 

Geben  zu  Wien  am  phincztag  nach  sand  Lucastag 
des  ewangelisten  nach  Cristi  gepurdt  vierczehen  hundert 
vnd  in  dem  siben  vnd  vierczigisten  jar. 

In  einem  Transsumpt  von  1494.  Perg.  zu  Riedek. 

IL  28.  October  1447. 

Wir  Albrecht  von  gots  gnaden  herczog  von  Osterrich 
zu  Steir,  zu  Kernden  vnd  zu  Krain  graue  zu  Tirol  etc. 


88  DIPLOMATARIUM 

Bekennen  für  vns  vnd  vnser  erben,  als  die  edel  Margret 
weylend  graf  Pauln  vom  Vorichtenstain  tochter  sich  mit 
leyb  vnd  gut,  vns  gancz  gegeben  vnd  einpholhen,  sunder- 
lich  auch  vns  aller  irer  erbschafft  vnd  gerechtigkait  an  den 
gslossen  vnd  herrschenden  Vorichtenstain ,  Lannsee  vnd 
Kobolezdorff  mitsambt  aller  irer  zugehorung  williclichen 
abgetreten  vnd  vbergeben  hat,  daz  wir  vns  dargegn  gen 
ir  verphlichtet  vnd  verbunden  haben,  verphlichten  vnd  ver- 
binden vns  auchbey  vnsern  fürstlichen  Worten  wissentlich 
mit  dem  brief  daz  wir  derselben  Margretn,  wenn  wir  sy 
am  nagsten  verheyraten  zu  haimstewr  vnd  vertigung  ge- 
ben vnd  auszrichten  sullen  vnd  wellen,  zwaytausent  guter 
vnger.  vnd  ducaten  guidein ,  oder  dafür  sovil  münss,  die 
dann  zu  der  zeit  zu  Wyenn  gib  vnd  gab  ist,  vnd  ir  die  be- 
stelln  ze  antwortn  hie  zu  Wyenn  in  der  stat  in  den  nag- 
sten zwain  monadten  nach  dem  vnd  sy  nach  solhem  vnserm 
verheyratn  eelich  bey  gelegen  ist,  damit  sy  der  also  gencz- 
lich  habhafft  werd  on  allen  abgangk  vnd  vercziehn.  Tet- 
ten  wir  aber  des  nicht,  so  sullen  vnd  wellen  wir  ir  in  dem 
nagsten  monadt  darnach,  dieselben  zwaytausent  gülden 
auf  vnserm  gsloss  Vorichtenstain  oder  Kobolezdorff  oder 
auf  etlichn  dorffern,  ämbtern  vnd  gutern  darezu  gehörund 
verschreiben  vnd  vermachn,  dauon  sy  alle  jar  zwayhun- 
dert  gülden  vnger.  vnd  ducaten  gült  vnd  nuez  hab  auf  wi- 
derlosung  alles  nach  lannds  vnd  heyraez  recht  vnd  gewon- 
hait  on  alle  auszczug  geuerde  vnd  vercziehn,  mit  vrkunt 
des  briefs,  geben  zu  Wyenn  an  sand  Symon  vnd  Judas  der 
hailigen  zwelifboten  tag,  nach  Crists  geburt  vyerezehen- 
hundert  vnd  im  syben  vnd  virezigkistem  jare. 

D.  dux  in  consilio. 

Orig.  Perg.  Geh.  H.  Archiv.  Lichnowsky  VI.  Regesten  Nr.   1324. 

III.  28.  October  14 '4 7. 

In  nomine  domini  amen,  anno  a  nativitate  eiusdem 
1447,  indictione  1 0,  die  vero  veneris  28  mensis  Octobris, 
hora    vesperarum   vel   quasi,  pontificatus  sanetissimi  in 


HABSBURGENSE  S.  XV.  89 

Christo  patris  et  domini  nostri  domini  Nicolai  divina  Pro- 
videntia pape  quinti  anno  primo  in  stuba  solite  residentie 
illustris  principis  et  domini  domini  Alberti  Austrie,  Stirie, 
Karinthie  etc.  ducis  in  mei  notarii  publici  testiumque  in- 
frascriptorum  ad  hoc  vocatorum  specialiteret  rogatorum 
presentia  personaliter  constitnte  nobiles  et  honeste  Anna 
de  Potendorff  relicta  quondam  spectabilis  ac  generosi  viri 
domini  Pauli  comitis  de  Vorchtenstain,  nee  non  Margare- 
tha  et  Walpurgis  sorores  et  dictorum  Pauli  et  Anne  con- 
thoralium  filie,  sane  mente  et  corpore  compotesque  ratio- 
nis  use  desuper  matura  et  prehabita  deliberatione  non  co- 
acte  neque  compulse  sed  sponte  et  voluntarie  dederunt 
cesserunt  et  donaverunt  donatione  inter  vivos,  omni  simu- 
lata  fraude  et  callida  donatione  semota,  prememorato  illu- 
stri  prineipi  et  domino  domino  Alberto  duci  Austrie  om- 
ne  jus  et  proprietatem,  quod  habent  et  habuerunt  in  castris 
Vorchtenstain  Lannsse  et  Kobelstorff  cum  omnibus  villis 
colonis  aliisque  juribus  et  bonis  ad  eadem  castra  speetan- 
tibus  ad  prefatas  Annam  de  Potendorff  ex  donatione  prop- 
ter  nuptias  ac  Margaretham  et  Walpurgem  sorores  ex 
successione  hereditaria  vel  alias  qualitercumque  devolutis 
quodque  idem  dominus  prineeps  dictis  castris  libere  et  pa- 
eifiee  pro  sue  voluntatis  beneplacito  frui  et  realiter  gaudere 
valeat  prout  eidem  circa  eadem  castra  et  possessiones  con- 
iunetim  vel  divisim  competere  videbitur  et  expedire,  re- 
nuneciantes  in  premissis  et  circa  ea  quomodolibet  omni 
juris  auxilio  canonis  vel  legis  ac  proprietati  eorundem  ca- 
strorum  et  bonorum  ad  easpeetantiumomnibusque  privile- 
giis  vel  literis  apostolicis  vel  aliunde  impetratis  vel  impe- 
trandis  exceptionibus  defensionibus  allegationibus  rationi- 
bus  ac  aliis  benefieiis  quibuseunque  per  quas  vel  que  pre- 
memorato domino  prineipi  preiudicium  aut  gravamen  circa 
premissa  vel  aliquo  premissorum  posset  exoriri  aut  dieta 
sua  donatio  in  aliquo  retardari,  promittentibus  nichilomi- 
nus  dieta  Anna,  Barbara  et  Waltpurgi  michi  notario  pu- 
blico  infrascriptotamquam  publice  etautentieepersone  ibi- 


90  DIPLOMATARIÜM 

dem  stipulanti  sollempniter  et  recipienti  vice  et  nomine 
omnium  et  singulorum  quorum  interest  aut  intererit  quo- 
modolibet  in  futurum  premissa  omnia  et  singula  rata  grata 
atque  firma  tenere  et  habere  et  contra  ea  nequaquam  ve- 
nire. Super  quibus  omnibus  et  singulis  prememoratus  do- 
minus princeps  dominus  Albertus  dux  Austrie  me  notarium 
publicum  infrascriptum  requisivit  quatenus  sibi  super  pre- 
missis  vnum  vel  piura  tot  quot  forent  necessaria  publicum 
seu  publica  conficerem  instrumentum  seu  instrumenta.  Ac- 
ta sunt  hec  Wienne  Pataviensis  diöcesis  sub  anno  indicti- 
one  die  hora  loco  pontificatu  et  aliis  quibus  supra,  presen- 
tibus  ibidem  nobilibus  ac  circumspectis  viris  dominis  Chri- 
stofen) de  Stubemberg  barone,  Georio  de  Rorbach  magi- 
strocamere  dicti  domini  principis,  Johanne  Neydekcher  de 
Rastenberg,  Rudolffo  de  Geuffembach,  Reinperto  Grabmer, 
Johanne  Sussenheimer,  Martino  Hueber,  Johanne  Kram- 
berger  et  Martino  Potelsdorffer  armigeris,  testibus  ad  pre- 
missa vocatis  specialiter  atque  rogatis. 
Petrus  Sartoris,  not.  publ. 

Orig.  Perg.  Geh.  H.  Archiv.  Lichnowsky  Bd.  VI.  Regesten  Nr.  1323. 

IV.   10.  Jänner   1^8. 

Dem  durchluchtenden  hochgebornen  fürsten  vnd 
herrn  herr  Albrechten  tau  Österich  etc.  hertzogen  vnsrem 
gnedigen  herrn. 

Durchluchtender  hochgeborner  fürst  vnd  herr.  Vn- 
ser  willig  gütliche  dienst  vnd  was  wir  eren  vnd  gutes  ver- 
mugent  syen  üwern  gnaden  allz.it  bereit.  Gnediger  fürst 
vnd  herr,  üwern  gnaden  tünd  wir  tzü  wissen,  das  einr  vn- 
ser  burger  gne.;;t  Cünratt  Keller  oderSchoberli  der  galez- 
ler  vnd  nunnenmacher,  der  zitt  als  er  denn  tzü  Rinuelden 
vnd  in  derart  sin  antwerk  treib  ein  deine  jerliche  körn- 
gult  überkam  vnd  koft,  als  denn  das  sin  brieff  darüber  ge- 
steh vnd  versigelt  gleit  eigenlichen  innbalt,  macht  sich 
als  denn  dise  uergangne  krieg  vffstünden  vnd  einr  hin  der 
ander  her  jederman  dar  er  mocht  entweich  vnd  sin  sicher- 


HABSBURGKNSE  S.  XV.  91 

heit  sucht,  das  derselbe  vnser  burger  Sitten  huptbrieff  zu 
behalten  geben  hatt,  vnd  gab  sinem  guten  frund  vndgun- 
ner  Cunraten  Weber  tzu  Loffemberg  denn  ouch  daselbs 
vmb  die  gult  glegen  was.  vmb  das,  wenn  er  sins  briefs  be- 
durft, das  er  inn  denne  zu  linden  wüste  vnd  inn  nit  ze  fü- 
ren hin  oder  her  bedorftc,  nachdem  vnd  aber  disz  sachen 
vnd  krieg  tzü  gutem  komen  sint,  so  ist  der  benempte  vn- 
ser burger  gan  Loffemberg  komen  vnd  wolt  sinn  brieff 
wider  tzü  sinen  banden  nemen  vnd  och  siner  veruallnen 
gfcfte. nachfragen  vnd  ob  die  nit  verschinen  wer  tzü  sinen 
handen  (ziehen,  wird  im  furgehan  das  üwer  furstlichkeit 
dem  Glasisen  die  gult  vnd  die  brieff  als  für  ein  frye  gab 
vber  geben  haben  soll,  vnd  litt  also  der  vnser  sins  hopt- 
briefs  ouch  der  zins  siden  dem  befiehl  tzü  Costentz  ge- 
macht vsz  vnd  mag  der  nit  gemessen  noch  gebrochen  das 
im  aber  kumberhaflig  ist,  hatt  vns  also  gebetten  uvvern 
fürstlichen  gnaden  der  sach  halb  tzu  schriben  vnd  uwer 
angebornen  miltikeit  zu  bitten  im  sinen  brieff  vnd  gült  vnd 
mit  sunderheit  die  so  sid  dem  bericht  geuallen  sint  tzü 
entschlachen  das  er  ir  hinfur  gebruchen  mug  als  vor  dem 
krieg.  Gnediger  fürst  vnd  herr.  Sid  wir  nu  tzü  uwer  hoch- 
gebornen  furstlichkeit  vnd  tzwifellich  hoffnung  vnd  ge- 
truwen  hant,  das  uwer  gnad  ane  mittel  der  bericht  vnd 
dein  anlasz  tzü  Costentz  gemacht  gnüg  tüve,  vnd  schaffe 
gehalten  vnd  nachgangen  werden ,  vnd  derselbe  anlasz 
vnd  die  bericht  an  eim  end  einn  solichen  artigkel  innhalt: 
„Item  wer  von  sunderlichen  personen  tzü  jegklichem  teil 
„gewant,  kuntlich  oder  verbriefet  zinse  gulteoder  schulde 
„hatt,  der  sol  da  bi  beliben,  vnd  der  hinfür  als  uor  disem 
„kriege  gemessen,  werent  aber  sölich  zinse  gülte  oder 
„schulde  in  disem  kriege  von  deheiner  partyen  vff  gehaben 
„oder  ingenomen,  das  sol  hin  vnd  vszgenomen  sin.  Ob  och 
„dehein  semlich  gulte  zinse  oder  schulde  noch  uorhanden 
„vnd  bisz  her  in  uerbott  behalten  worden,  werend  das  ge- 
„bott  solle  abe  sin,  vnd  dem  sin  zins  gulte  oder  schulde  fur- 
„basser  volgen,  wurden  aber  spenne  darumb  vnd  daz  ein  teil 


92  DIPLOMATAMUM 

„meinte  solichs  were  von  den  fyenden  nitgenomen,  vnd  der 
„ander  teil  meinte  es  were  geschechen,  da  solle  je  ein  partye 
„der  andren  vm  tzü  sprechen  an  den  enden  etc. als  uor  statt." 
Item  so  wist  ouch  ein  artigkel  in  dem  anlas/,  furer  also. 
„Item  was  ouch  ein  teil  hinder  den  andren  in  truwen  gefloch- 
„nett  oder  tzü  behalten  geben  hatt  das  sol  wider  gegeben 
„werden,  es  were  denn  das  solichs  von  den  vyenden  gnomen 
„were,  wurden  aber  spenne  darumb  vnd  das  ein  teile  meinte 
„es  were  von  den  vyenden  nit  genomen  vnd  der  ander  teile 
„meinte  es  were  geschechen,  da  solle  je  ein  partye  derand- 
„ren  vmb  tzü  sprechen  an  den  enden  als  vor  statt."  Vnd  nu 
uwer  angeborne  fürstliche  miltikeit  in  den  ieczgemelten 
puncten  vnderricht  ist  wie  billichim  sinbrieffvmb  sin  gult 
wisent  vnd  ouch  sin  zinse  sid  der  bericht  nach  wisung  der 
puncten  geuallen  uorbehebt  werdent  oder  wie  vnbillichen. 
So  bittend  wir  uwer  angebornen  gnad  mit  aller  diemüt  so 
wir  jemer  ernstlichest  konnent,  ir  wellent  gnedenclichen 
gerüchen  ze  uerschaffen  das  dem  anlas  vnd  den  puncten 
darinn  vergriffen  nachgangen  vnd  dem  vnsren  sin  brieff 
vnd  schuld  der  veruallnen  zinsen  sid  der  bericht  veruallen 
har  vsz  geben  werden  als  wir  ouch  hoffent  uwer  furstlich- 
keit  bekenn  semlich  zittlich  vnd  billich  sin,  konden  wir  das 
vm  uwer  fürstliche  gnad  in  glichen  vnd  meren  Sachen  be- 
schulden vnd  verdienen  soltend  vnd  wolten  wir  vnuer- 
drossen  ane  zwifel  funden  werden.  Vnd  wellent  vns  mit 
uwerm  gnedigen  antwurt  verschriben  bi  dem  botten  gerü- 
chen zu  gebieten.  Datum  die  mercurij  xf  Januarii  anno 
domini  etc.  xlvnj? 

Schultheiss  vnd  rat  tzü  Bern. 

Orig.  Pap.   Geh.   H.  Archiv, 

V.   28.  Juni   1449. 

Durchluchtiger  hochgeborner  fürst  vnd  her  von 
söllicher  vintschafft  wegen  die  sich  gemacht  hat  züvchen 
minem  lieben  junkher  Wernher  von  Schinen  vnd  andern 
an  aim  vnd  Bilgrin  von  Hodorff  an  dem  andern  tail.  Nun 


HABSBURGENSE  S.  XV.  93 

bin  ich  des  obgenanten  junkher  Wernhers  knecht  lange 
zit  gewesen  vnd  in  sollieher  vintschafft  begriffen  der  sich 
vwer  gnad  angenommen  hat,  des  ich  mich  doch  nit  verse- 
chen  het,  darumb  so  sag  ich  vwern  gnaden  sollich  lehen 
vff  alz  ich  dann  von  vwern  gnaden  zu  lehen  hab  mit  die- 
sem offnen  brieff  besigelt,  by  end  der  geschrifft  mit  minem 
insigel  der  geben  ist  vff  samstag  vor  sant  Peters  und 
Paulstag  anno  domini  xlix? 

Caspar  Hoffmaister  genenp  senger. 
An  Herzog  Albrecht  von  Österreich. 

Aufgedr.  Siegel.  Orig.  Papier. 

VI.  29.  Juli  1450. 

Dem  durluchtigen  hochgebornen  fürsten  vnd  herren 
herrn  Albrechten  hertzogen  zu  Osterrich,  zu  Stir  etc.  vn- 
serm  gnedigisten  herren. 

Durluchtiger  hochgeborner  gnediger  fürst  vnd  herr, 
vnser  gar  willig  vndertänig  dienst  sint  uwern  fürstlichen  gna- 
den von  vns  mit  vnuerdrosner  snellikeit  altzit  voran  bereit 
als  wol  billichen  ist.  Gnedigister  herr,  als  uwer  fürstlich 
gnad  hie  gewesen  ist,  haben  wir  uwer  gnad  in  uwer  gnaden 
hoff  mit  fleisch  getruwlichen  gedient,  daz  wir  ouch  mit 
gar  gutem  willen  getan  haben  als  billichen  waz.  So  ver  daz 
vns  uwer  gnaden  marckschalk  darumb  ze  tunde  vnd  noch 
schuldig  ist,  mit  namen  mir  Heintzman  Wurst  xxxiiij  flo- 
ren  vnd  mir  Nicklauss  Pagniod  xxj  (2OV2)  floren,  die  wir 
doch  dick  vnd  vil  an  den  benempten  vnsern  herrn  den 
marckschalk  erfordert  hannd  vnd  vns  sölichs  nit  hatt  wer- 
den mugen  dez  wir  zu  grossen  schaden  teglichs  körnende 
sint.  Hie  von  gnediger  fürst  vnd  herr  bitten  vnd  anruffen 
wir  uwer  fürstlich  gnad  demütiklichen  uwer  gnad  geru- 
chen  wol  uwer  gnaden  markschalk  oder  andern  ze  be- 
felhen  oder  in  ander  weg  ze  versorgen,  daz  vns  vsrichtung 
bescheche  vnd  welle  uwer  fürstlich  gnad  so  gnedenklichen 
vns  bedenken,  als  wir  dez  uwern  fürstlichen  gnaden  sun- 
der wol  getruwen.  Damit  gebiete  vns  uwer  fürstlich  gnad 


94  DIPLOMATARIÜM 

als  sinen  willigen  vndertanen,  uwer  gnaden  gnedig  ant- 
wurt.  Datum  feria  quarta  post  Jacobi  apostoli  m?  ccccl? 

Uwer  fürstlichen  gnaden  demütigen  vnd 

willigen  vndertanen  Heintzman  Wurst 

vnd  Nicklaus  Pagniot  die  metzger  ze 

Friburg  in  Öchtlande. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

VII.  7.  September  1451. 

Edler  lieber  oheim  vnd  getrewer.  Der  allerdurch- 
leuehtigist  furste  vnser  gnediger  lieber  herr  vnd  bruder  der 
römischr  kunigetc.  hat  in  willen  vnd  sich  auch  gancz  dar- 
nach geschickt  von  dem  heiligen  stul  zu  Rom  sein  keyser- 
lich  cron  zu  emphahen,  vnd  wirdet  sich  von  stundan  nach 
sand  Gallentag  schirstkunftig  auf  den  weg  erheben,  darauf 
sein  kunigklich  gnade  an  vns  brüderlich  vnd  mit  fleiz  be- 
gert  hat  mit  im  also  zu. ziehen,  vnd  wan  nw  sich  getzymet, 
daz  wir  in  sölher  wirdigen  erhöhung  seiner  person  vnd 
Stands  auf  sein  begerung  darinnen  kain  versagen  tun  süllen, 
darüber  dann  nach  gestalt  solichs  loblichen  zugs  wir  in 
rate  bedacht  haben,  seinen  gnaden  vnd  dem  haws  Oster- 
rich  zu  ern  vns  mit  ritterschaift  zierlich  zu  ertzaigen.  Da- 
uon  so  wir  nw  dir  mit  gnaden  vnd  gutem  willen  genayget 
sein  erweln  wir  dich  in  sölher  lobsamer  rais  mit  vns  ze 
fürn  vnd  biten  dich  mit  sunderm  vleiss  begerund,  daz  du 
mit  x  pherden  wol  gerüsst  auf  den  mitwochen  ze  nacht  vor 
sand  Mertinstag  schirstkunftig  zu  Weingarten  in  dem  clo- 
ster  seist  an  der  samnung  bey  anderer  vnserer  rittersehafft 
zu  vns  ze  komen  in  vnd  ausz  biz  wider  anheim  stetigs  in 
vnserer  zerung  vnd  costen  vnd  dich  daran  nichtz  lassest 
sawmen  sunder  dich  mit  gewand  vnd  harnasch  nach  dem 
köstlichstem  vnd  zirlichstem  vnd  dartzu  armbrust  so  du 
mayst  magst,  zurichtest  vnd  also  ordentlich  körnest,  daran 
ertzaigst  du  vns  ain  solich  wolgeuallen,  das  wir  hynnach 
gen  dir  in  allem  gut  bedencken  vnd  gnedielich  erkennen 


HABSBURGENSE  S.  XV.  95 

wellen.  Geben  zu  der  Newenstat  an  vnsrer  lieben  frawen 
abent  der  geburdt.  Anno  etc.  ljT 

Cedula 
darauf  lasz  vns  dein  verschriben  antwort  wissen  on  ver- 
tziehen  gen  Gruntzen  zu  Berchtolden  vom  Stain  vnserm 
rate,  gen  Rainuelden  zu  maister  Petem  Chottrer  vnserm 

anwalt. 
Dem  wolgeboren  vnserm  lieben  oheimen  marggraf 
Rudolffen  von  Hochperg,  herren  zu  Rotein. 


f  Marggraf  Rudolffen  von  Rotel x. 

f  Graf  Heinrichen  von  Fürstemberg  ....  viij. 
f  Grag  Haug  oder  Vlricb  von  Monfurt      .      .     .      viij. 

f  Heinrich  von  Ramstain,  rate vj. 

f  Hanns  Virich  von  Stoffel,  rate vj. 

f  Conrad  von  Mörsperg,  rate vj. 

f  Herman  von  Eptingen v. 

■j*  Fridrich  von  Munstral v. 

f  Lazarus  von  Andlah v. 

f  Hanns  vom  Stain  oder  Conrad  sein  bruder.  .  vj. 
f  Jörig  oder  Veyten  von  Rechperg      ....        vj. 

*j*  Hanns  Münich  von  Landskron vj. 

f  Hanns  von  Landemberg iiij. 

f  Hans  Erharten  von  Rynach iiij. 

f  Hanns  Heinrichen  von  Spechpach,  vnserm  rate  v. 
f  Steffan  von  Vogtspurg  dein  jungen  ....  vj. 
f  Eberharten  Stainer  von  Raperswilr. 

Graf  Hannsen  von  Freyburg ,  herren  zu  Welischen- 
Newemburg.  Edler  lieber  oheim  wir  sein  in  willen  mit  vn- 
serm gnedigisten  lieben  herren  vnd  bruder  dem  romischen 
künig  nach  seiner  begerung  zu  ziehen  gen  Rom,  da  er  dann 
sein  kayserlich  cron  maynet  zu  emphahen,  zu  solichen 
hohen  vnd  ritterlichen  sachen,  haben  wir  vns  fürgenomen 
vnsern  lieben  oheimen  marggraf  Rudolffen  von  Rotein  dei- 
nen aydem  mit  vns  ze  fürn,  vnd  im  darumb  yetzt  geschri- 


96  DIPLOMATARIUM 

ben,  biten  wir  dich  mit  gutem  fleiss,  in  solher  rays  mit  vns 
also  zu  vergönnen  das  körnet  vns  von  dir  zu  sunderm  wol- 
geuallen.  Datum  vt  supra. 

Concept.  Papier.  Geb.  H.  Archiv. 

VIII.  27.  Februar   1454. 

Wir  Albrecht  von  gots  gnaden  ertzhertzog  zu  Oster- 
reich, zu  Steir,  zu  Kernden  vnd  zu  Krain,  graue  zu  Tyrol 
etc.  Embieten  vnsern  getrewen  lieben  allen  vnsern  vog- 
ten  pfandtschafften  vnd  ambtleuten  zu  Ensisshein,  Tann, 
Massmunster,  Altkilch,  Pfirt  vnd  Landser,  vnsergnad  vnd 
alles  gut.  Vns  ist  furbraeht  wie  ettlich  im  Elsass  vnd  Sunt- 
gow  salcz  kouffen  vnd  verkouffen,  nicht  an  den  enden,  do 
vnser  salczkesten  vnd  merckt,  die  von  vns  vnd  vnsern  vor- 
dem geseczt  sind,  das  vns  ein  raiszuallen  bringt,  vndouch 
das  furbazzer  nit  gestatten  wellen,  vnd  ob  ane  ainiche  erlou- 
ben  yeman  auf  vngewonlichen  merckten  vnd  salczfüren 
vormolen  wer  geschehen,  das  widerruffen  wir  wissentlich 
mit  dem  brieff.  Dann  wir  setzen ,  wellen  vnd  schaffen 
ernstlich,  das  alles  salcz  in  den  egemelten  vnsern  landen 
werd  gefürt  vnd  verkoufi  an  den  merckten  vnd  stetten, 
die  von  vns  vnd  vnsern  vordem  darumb  begnadet  sein. 
Vnd  daruff  empfehlen  wir  euch  ernstlich  vnd  wellent,  daz 
ir  allenthalben  bestellent  vfzuliigen  also  ob  yemand  sölich 
vnnser  gebott  vberfur,  daz  ir  demselben  solh  salcz  als  ver- 
fürts  gut,  auch  in  zu  vnsern  handen  neinet,  den  wir  den- 
nocht  darzu  swerlich  werden  straffen  lassen.  Geben  zu 
Fryburg  im  Brissgow  an  mitteilen  nach  sant  Mathistag. 
Anno  etc.  quinquagesimo  quarto. 

D.  archidux  in  consilio, 

Gleichz.  Abschrift.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

IX.  14.  October    1455. 

Wir  Albrecht  von  gotes  gnad  en  ertzhertzog  ze  Oster- 
reich, ze  Stein,  ze  Kernden  vnd  ze  Krain,  graue  zu  Tyrol 
etc.  Bekennen,  daz  in  vnser,  vnser  wissenden  rete  vnd  an- 


HABSBURGENSE  SL  XV.  97 

der  wissenden  auch  ander  unser  rete,  diener  vnd  beysten- 
der,  so  daz  gehart  haben  gege  nwurtikait  vnser  lieber  ge- 
trewer  During  von  Hallwilr  vnser  marschalk  wider  Hann- 
sen  von  Westernach  offenlieh  geredt  vnd  im  verwissen 
het,  wie  daz  derselb  Hanns  ettliche  wort,  so  im  vnser  ge- 
trew  lieb  Bilgrein  von  Hewdorff  vnd  Jörg  Kayb  von  Ho- 
henstain  vnser  rete  nach  desselben  Hannsen  willen  gesagt, 
das  derselb  Hanns  vor  vnser  vnd  der  nachgeschriben  aller 
gegen würtikait  solhe  wort  selbs,  so  er  vor  geredt  het  sa- 
gen solte.  Darauf  so  redt  derselb  Hanns,  es  wer  war  vnd 
hette  gehört  wie  daz  der  benant  vnser  marschalk  dessel- 
ben Westernaehers  widerparthey  Jacoben  von  Hohenstain 
der  denn  zumal  vor  vnser  in  recht  vnd  gegenwurtig  waz, 
solte  haben  geredt.  Von  erst  wie  der  marschalk  Jacoben 
von  Hohenstain  gesagt  hete,  er  solte  on  zweyuel  sein,  das 
wir  im  gnediger  wem,  dann  dem  Westenacher  wann  der- 
selb Westernacher  wider  vns  zu  Basel  in  dem  krieg  wer 
gewest,  dartzu  derselb  Westernacher  redt  er  wer  nit  wi- 
der vns,  sunder  wider  Hannsen  von  Rechperg  als  er  Rein- 
uelden  ynngehepthet  gewesen.  Verrer  so  hete  derselb  mar- 
schalk mit  dem  gemeltcn  von  Hohenstain  geredt  wie  das 
er  in  allen  seinen  Sachen  nicht  versteen  künde  daz  er  dhai- 
nen  vnfug  het,  wie  aber  der  Westernacher  sein  sach  het  ver- 
handelt, darumb  möchte  er  selbs  zusehen.  Furrer  so  het 
auch  der  benant  marschalk  wider  denselben  Jacoben  ge- 
redt wer  er  dabey  gewest  als  Hanns  von  Westernach  von 
vns  zu  diener  aufgenomen  wer  worden,  es  solte  nicht  ge- 
schehen sein.  Darauf  derselb  marschalk  antwurtt,  er  hette 
solher  wort  gen  demselben  Jacoben  noch  gen  dhainem  sei- 
ner freund  nye  gedacht  noch  geredt  vnd  solte  sich  auch 
salhs  mit  vvarhait  nyemer  erfinden  vnd  begert  der  gemelt 
marschalk  darauf  an  dieselben  wider  parthey  nemlichen 
den  vorgeinelten  Jacoben  von  Hohenstain  vnd  vnser  getrew 
lieb  Seyfriden  von  Oberkirch,  Philipps  von  Mulhaim,  Fri- 
drichen  von  Rüst,  Hannshainrich  vnd  Melchiorn  die  Pe- 
gcr,  Meilach  von  Tuttlingen,  Claus  Pokch  von  Flossham, 

Fontes  etc.  II.  Bd.  7 


98  DIPLOMATAKIUM 

Hanns  Melprwe  alt  ammaister  zu  Straspurg,  darumb  ain 
warhait  zusagen,  dieselben  alle  also  ainhelliklieh  vnbera- 
ten  vnd  vnbedacht  geredt  vnd  dar  bey  irn  ayden  so  sy  irn 
heren  irer  lehenhalb  auch  sunst  gesworn  heten  behebt, 
das  sy  solher  oder  dergleich  wort  so  dann  Hanns  von  We- 
sternach  von  dem  marschalk  melte  nye  gehört  noch  ver- 
nomen  heten,  vnd  ob  wir  auch  an  solcher  irer  erpietung, 
darumb  nicht  benügen  haben  wolten  so  vermainten  vnd 
wölten  sy  der  warhayt  vnd  gerechtikait  zu  lieb  vnd  aufent- 
haltung  noch  furrer  darumb  tun  waz  in  erkant  wurde,  da- 
rüber so  meldt  der  benant  marschalk  die  weyl  in  nw  Hanns 
von  Westernacher  seiner  ern  hach  vnd  merklich  hieinn 
offenlich  beschuldiget  hette  vnd  wo  solhs  an  im  selbs  mit 
warhait  sein  solte,  so  bekennt  er  wol,  damit  vnser  gehaim 
aus  dem  rate  gesagt,  vnd  solhs  vnsers  rates  noch  ambtz 
hinfür  nicht  wirdig  zu  sein,  sunder  hoch  vnd  swere  straff 
seins  leibs  vnd  gutz  darumb  verdient  zu  haben.  Vnd  so 
wir  aber  hieinn  durch  die  obgenanten  erbern  lewt  die  war- 
hait vnd  sein  vnschuld  der  Sachen  aigentlichen  vornomen 
vnd  gehört  hetten,  daz  im  Hanns  von  Westernach  solh 
swere  smach  vnd  beschuldigung  sein  ere,  leib  vnd  gut  be- 
rürend  vnwarlich  zugelegt,  darumb  so  begert  er  an  vns  mit 
Hannsen  von  Westernach  zu  verschaffen,  im  vmb  solhe  wort 
wandeln  nach  notdurfft  seiner  ern  ze  tun  oder  aber  im  vor 
vnser  vnd  vnsern  wissenden  reten  darumb  zu  ern  vnd  zu  recht 
fürzekomen.  Darauf  so  redt  Hanns  von  Westernach  waz  er 
var  geredt  hette  das  wer  war  vnd  redt  das  auch  noch,  da- 
wider meldt  der  egenant  vnser  marschalk  daz  in  Hanns  von 
Westernach  anlüge  als  ain  wissentlicher  pöswicht  der  er 
auch  were  denn  er  selbs  offenlich  vor  vns  in  gegenwürti- 
kait  vil  herren,  rittern  vnd  knechten  geredt  het,  das  sich 
mit  dhainer  warhait  nyemer  erfinden  solte  daz  er  weylend 
graf  Jacoben  von  Lücelstain  dhainerley  verschreibung  mit 
dem  slozz  Hohenkünigsperg,  wider  den  hachgeporn  Kir- 
sten vnsern  lieben  bruder  den  phalczgrauen  getan  hete,wa 
aber  solhs  warlich  von  im  fürbracht  würde  so  bekannt  er 


HABSBÜRGENSE  S.  XV.  99 

wol  daz  man  in  für  ainen  böswicht  halten  vnd  darumb  auf 
ain  rad  setzen  solte,  vnd  also  so  het  er  selbs  brief  vnd  in- 
sigel  gesehen,  darinn  er  sieh  solher  sachen  gen  dem  ge- 
melten  von  Lücelstain  wider  den  vorgenanten  vnsern  bru- 
der  verschriben  hete  vnd  rafft  vns  darauf  der  gemelt  mar- 
schalk  an,  als  ainen  wissenden  fürsten  des  hailigen  haym- 
lichen  gerichtz  vnd  errnant  vns  auch  damit,  als  ain  frey- 
schöpff  wes  er  vns  als  ainen  wissenden  fürsten  zu  ermanen 
het,  in  vnd  auch  den  berürten  Westernacher  zu  recht  zu 
hannthaben  vnd  zuuesten  für  vns  vnser  wissenden  rete  vnd 
ander  wissent,  im  daselbs  vor  vnser  mit  recht  vnd  vrtail 
nach  seiner  ern  notdürfft  bekerung  vnd  wandel  vnd  im  da- 
mit gen  demselben  Westernacher  vmb  solh  vnd  ander  sein 
verhanndlung  recht  widerfarn  zu  lassen,  als  sich  gebürn 
würde.  Darauf  so  haben  wir  vnser  lieb  getrew  Petern  von 
MÖrsperg  vnsern  lantuogt  vnd  Wernhern  Hadmanstorffer 
baid  als  vnser  wissend  rete  denselben  Hannsen  fragen  las- 
sen, ob  er  wissend  were,  der  auch  also  gesprochen  hat,  ja 
er  wer  es,  darauf  so  haben  vns  der  gemelt  marschalk  vnd 
Westernacher  zu  baiderseit  an  nechten  zu  abent  in  vnser 
hannd  gelobt  vnd  versprochen  aus  vnserm  hoff  noch  von 
hie  der  stat  nicht  zu  weychen  sunder  soihem  rechten 
auf  hewt  zu  welher  stund  wir  in  das  verkünden  vor  vnser 
zu  gewarten.  Also  haben  wir  in  rate  der  nach  gemelten 
vnsrer  rete  vnd  wissenden  gefunden,  den  gemelten  mar- 
schalk vnd  Westernach  tag  auf  hewt  für  vns  zusetzen  vnd 
dieselben  darumb  zu  beschiken  soihem  rechten  nach  anruf- 
fung  des  marschalks  verrer  nachzekomen  vnd  haben  darauf 
vnser  getrew  lieb  Hanns  Vlrichen  Meyernyesen,  Andre- 
sen  Bossenstain,  Hannswerhern  von  Phorr  all  drey  frey- 
schöpffen  nach  demselben  von  Westernach  in  sein  herberg 
genant  zum  Setelin  gesandt,  so  ist  aber  der  gemeldt  von 
Westernach  darinn  nit  gefunden  als  vns  die  bey  irer  glubd 
furbracht  haben,  sunder  vber  solh  sein  vorgemeit  verlub- 
nus  daraus  vnd  auss  der  stat  an  vnser  wissen  gewichen  hin- 
geritten vnd  das  alles  verachtet.  Darauf  so  sein  wir  verrer 


100  DIPLOMATARIÜM 

von  demselben  vnserm  tnarsehalk  hieinn  vmb  recht  vnd 
erkantnuss  angerufFen.  Also  haben  wir  die  benanten  vnser 
rete  vnd  ander  wissende  darumb  in  recht  gefragt  vmb 
solh  des  Westernachers  Verhandlung  vnd  vberfarung  zu 
erkennen  dieselben  ainhelliklich  zu  recht  mit  vrtail  erfun- 
den haben,  dieweil  der  gemelt  von  Westernach  nicht  ge- 
gewurtigvnd  dartzu  die  haymlichen  gericht  vil  verporgen- 
hait  der  sy  nicht  aller  vnderricht  ynnhaltend  weren  so 
vermaynten  sy  nach  gelegenhait  solher  sachen  nicht  wey- 
ter  schuldig  sein  zu  erkennen  dann  allain  das  dem  gemel- 
ten  marschalk  solher  ergangner  sachen  vrkund  vnd  brief 
gegeben  werden  solte.  Vnd  solte  auch  der  gemelt  mar- 
schalk solher  seiner  glubd  die  er  vns  deshalb  getan  hette 
darauf  ledig  gezalt  werden,  der  wir  in  auch  also  hiemit 
ledig  sagen,  vnd  disen  brief  in  der  vorgelawten  form  als 
sich  dann  die  sachen  an  in  selbs  durch  die  vnd  vor  den 
•nachgeschriben  gehandelt  vnd  gemacht  haben,  geben 
wissenlich  mit  dem  brief.  Vnd  sind  das  die  wissenden  per- 
sonen  mit  namen  die  edeln  vnd  vnser  lieb  getrew  graf  Rudolff 
von  Sultz ,  graf  Wilhalm  von  Tierstain  ,  Truperd  von 
Stauffen,  Berchtold  Stehelin,  comentewr  zu  Haytershaim, 
Peter  von  Marsperg  lanntuogt,  Bilgrein  von  Hewdorff, 
Cristoff  von  Rechperg,  Melchior  von  Blümnegk,  Hanns- 
bernhart  Snewlin,  Ludwig  von  Landegk,  Hilpolt  Hawser, 
Hannsvirich  Mayernyes,  Andreas  Bossenstain ,  Rudolff 
von  Küchen,  Hannswernher  von  Phorr,  Claus  von  Augs- 
purg,  Virich  Ryeder,  Wilhalm  Moser,  Hanns  statschrei- 
ber  zu  Breisach  ,  Niclaus  Pucher  all  recht  echt  frey- 
schöpffen.  Mit  vrkund  des  briefs.  Geben  zu  Freiburg  im 
Breisgew  an  zinstag  vor  sandt  Gallentag.  Nach  Cristi  ge- 
burt  vierzehenhundert  vnd  in  dem  hinfT  vnd  funfftzigi- 
sten  jaren. 

Orig.  Perg.  1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv.  Angef.  Lichnowsky  VI.  Regg.  N.  2048. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  101 

X.  21.  November  1455. 

Wir  Albrecht  von  gots  gnaden  ertzherczog  ze  Oste- 
rich, ze  Steir,  ze  Kernden  vnd  ze  Krain,  graue  ze  Tyrol 
etc.  Bekennen  für  vns  vnser  erben  vnd  nachkommen  vnd 
thünd  kunt  allermenklich  mit  dem  briefe  als  vnser  lieb  ge- 
truw  mit  namen  Peter  von  Mörsperg  vnser  lantvogt  Thu- 
ring  von  Hallwilr  marschall  Bechtold  Stehelin,  coramen- 
thur  zu  Haitersshain,  Hanns  von  Bollwilr,  Hanns  von  Mun- 
strol,  Heinrich  von  Ramstein,  Melchior  von  Blümeck, 
Wernher  von  Stouffen  vnd  Hanns  Virich  von  Massmünster 
vnser  rete  alle  vnuerscheidenlich  sich  ir  erben  vnd  nach- 
kommen mit  andern  grauen,  rittern  vnd  knechten,  stetten 
vnd  emptern  gegen  vnserm  getrewen  lieben  Marquarten 
von  Baldeck  vmb  zvvolff  tausent  achthundert  achtzig  vnd 
sybendhalben  reinischer  guidein  für  vns  verschriben  vnd 
versigelt  handt  nach  laut  des  Schuldbriefs  von  in  darumb 
geben,  damit  sy  vns  vnser  herschafften  vnd  empter  ze  Tann 
mit  allen  zu  gehörden.  Item  dessgleichen  gegen  Hainrichen 
von  Randeck  vnd  wcylandt  Wilhalms  von  Grunenperg  er- 
ben für  vnd  vmb  zehen  tausend  sübenhundert  vnd  drissig  vnd 
vierdhalben  guidein  hauptgüts  auch  fünfhundert  sübend- 
halben  vnd  drissig  guidein  alles  reinischer  ze  nutzung 
auch  hafft  vnd  verschriben  sein  noch  laut  des  hauptbriefs. 
So  darumb  vnd  dadurch  vnser  herschafft  Reinvelden  mit 
irer  ze  hörde  auch  gelediget  worden  ist  vnd  aber  jetz 
gegen  Berchtolden  Vogt  sein  erben  vnd  nachkommen  die 
egenanten  vnser  rete  sich  vmb  sechtzechend  tausendt  reini- 
scher guidein  ouch  verbriefet  vnd  versigelt  hand  noch 
aines  schuldbrifes  sage  so  der  benant  Berchtold  von  in 
darumb  innhat  damit  sy  vnser  silberein  geschirr  clainat 
vnd  berlain  auch  vnsern  sehuldbrieff  so  wir  von  vnserm 
gnedigen  lieben  herren  vnd  prüder  dem  romischen  kay- 
ser  etc.  habendt  vier  vnd  viertzig  tausendt  guldein  schulden 
besagen  erlost  haben  das  sich  ouch  in  ainer  sommetriffet 
viertzig  tusendt  hundert  sybenhalben  vnd  funftzig  reinischer 


102  DIPLOMATARIUM 

guidein.  Darumb  versprechen  wir  für  vns  vnser  erben  vnd 
nachkommen  bey  vnsern  fürstlichen  wurden  mit  rechter 
wissend  in  krafft  dis  briefs,  die  vorgenanten  ritter  vnd 
knecht  vnser  rete  auch  ander  vor  benempten  grauen,  rit- 
ter vnd  knecht  ouch  stett  vnd  empter  ir  erben  vnd  nach- 
kommen von  den  egenanten  viertzig  tausendt  hundert  sy- 
bendhalben  vnd  funfftzig  guidein  schulde  one  alle  ire  co- 
sten  vnd  schaden  zu  entheben  ze  ledigen  vnd  ze  losen  alles 
vngeuerlich  vnd  des  alles  zu  gutter  sicherhait  so  haben 
wir  in  ieren  erben  vnd  nachkomen  darumb  die  vorgenan- 
ten vnser  herschafften  vnd  empter  nemlich  Tann  vndRein- 
felden  mit  allen  iren  nutzen ,  rennten ,  zinnsen,  gulten, 
lewten  vnd  gutem  vnd  allen  iren  ze  gehorden  nichtz  da- 
uon  aussgeschaiden  noch  hindangesetzt  zu  iren  handen  in  - 
gegeben  geben  auch  in  die  wissentlich  in  krafft  disz  brie- 
fes  vnd  emphelen  ernstlich  vnsern  getruwen  lieben  Mar- 
quarten  von  Baldeck,  Hainrichen  Riehen  von  Reyehen- 
stain  vnsern  vögten  zu  Tann  vndzuReinfelden  vnd  wellent 
das  sy  sich  für  sy  vnd  ir  erben  gegen  den  benanten  vnsern 
reten  vnd  irn  erben  verschreiben  sullen  nach  notturfft  mit 
dem  vndersehaidt  obe  es  darzü  kerne  das  su  sich  von  sol- 
her  oberurter  schulde  auch  kosten  vnd  schaden  obe  sy  den 
litten  selbs  losen  vnd  die  bezalen  müsten,  das  sy  dan  von 
stundan  one  alle  irrunge  den  selben  vnsern  reten  irn  erben 
vnd  nachkommen  die  benanten  herschafften  vnd  empter 
mit  allen  irn  gerehtikaiten  vnd  zugehörden  zu  iren  sichern 
handen  geben  vnd  der  alssdann  abtretten  sullen,  vnd  wer 
sach  das  sü  oder  ire  erben  der  empter  an  den  enden  ent- 
setzt vnd  ander  amptleut  zu  den  emptern  gesetzt  wurden, 
das  sy  dann  die  selben  an  die  empter  vnd  an  ir  statt  nicht 
an  stan  noch  sy  die  innemen  lassen  die  haben  sich  dann 
zuuor  gegen  den  benanten  vnsern  reten  iren  erben  vnd 
nachkommen  verschriben  in  allermass  vnd  sy  sich  vor- 
mals gegen  in  verschriben  vnd  versigelt  hatten.  Item  wir 
setzen  in  ouch  darbei  vnser  schultheissenampt,  zolle,  Adel- 
hawsen  das  dorff  vnd  nemlich  allen  vnsern  nutz  vnd  ge- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  103 

rechtigkait,  so  wir  zu  Freiburg  im  Brisgouw  haben  oder 
harnoch  vberkommen  vnd  zu  merer  sicherbait  haben 
wir  in  oueh  darumb  in  uorgeschribner  wise  hafft  gemacht 
die  besserung  vnd  merung  so  wir  vnd  vnser  erben  auf  di- 
sen  nachbenanten  vnsern  herschafften,  slossen  ,  stetten 
vnd  emptern  haben  vnd  die  noch  nüt  gelost  sint.  Item  auff 
Ensisheim,  Masemünster,  Befort,  Rosenfelss,  Tatterriet, 
Pfirt,  Altkirch,  Lannser  vnd  auf  Eysenhaim  mit  allen  iren 
gerechtigkaiten  vnd  zugehörungen  niht  davon  aussgeschay- 
den  noch  hindan  gesetzt,  darumb  wir  auch  den  obgenan- 
ten  vnsern  retten  iren  erben  vnd  nachkommen  vnsern  gan- 
tzen  vollen  gewalt  geben  haben  vnd  geben  auch  in  krafft  dis 
briffs  daz  sy  vnd  ir  erben  an  die  vnd  der  erben  vnd  nachkom- 
men, so  die  egenanten  verphenten  herschaften,  slossen, stet- 
te  vnd  emptern  innhant  soliche  merunge  vnd  vbernutzunge 
oder  losunge  an  sy  eruordern  die  zu  iren  handen  zu  antwur- 
ten  oder  aber  abzetretten,  des  sy  in  auch  alssdenn  altzeit  als 
vns  selbs  gehorsam  sein  sollen  das  wir  auch  in  allen  vnd 
ieglichem  insonnder  ze  thünde  vesticlich  empfelhen  vnd 
gepieten  in  krafft  dis  briefs,  doch  also  harinne  jeglichem 
sein  Verschiebung  so  er  vmb  sein  phandschafft  vor  datum 
dis  briefes  gegeben  gehebt  hat,  hie  inne  vorbehalten  also 
vnd  mit  dem  vndersehaidt,  wa  wir  vnser  erben  vnd  nach- 
kommen die  vorgenanten  vnser  reten  ir  erben  vnd  nach- 
kommen von  den  obgeschriben  viertzig  tusendt  hundert 
sübendhalb  vnd  funfftzig  gülden  schulde  ouch  von  allem 
kosten  vnd  schaden  obe  sy  des  icht  koste  oder  schade  ge- 
nommen hetten  oder  lyden  wurden  an  allen  obenenten  en- 
den ,  es  wer  gegen  Marquarten  Baldeck  Hainrichen  von 
Randeck  vnd  weylandt  Wilhalms  von  Grünenbergs  erben 
auch  Berchtolden  Vogt  allen  iren  erben  vnd  nachkommen 
nicht  also  ledigten  vnd  lesten  one  ire  schaden ,  so  haben 
alsdenn  sy  ire  erben  vnd  nachkommen,  vnd  wer  in  des  be- 
holffen  sein  wil,  gantzen  vollen  gewalt  vnd  gut  recht  die 
obenanten  vnser  herschafften ,  empter  vnd  stette  ,  zolle. 
Adelhavvsen  vnd  neinlich  alle  vnser  gereehtikait  so  wir  zii 


104  DIPLOMATAMUM 

Friburg  haben  oder  harnoch  vberkommen,  wie  die  alle  vor 
stimpt  sein  mit  allen  iren  nutzen,  rennten,  zinsen,  gülten, 
lewten  vnd  gutern  nutzit  dauan  aussgeschaiden  noch  hin- 
dangesatzt  darumb  one  alle  hinderunge  vnd  intrack  vnser 
vnd  menikliehs,  die  vmb  die  obgemelten  viertzig  tausend 
hundert  vnd  sübendhalben  vnd  funfftzig  guidein  schulde 
auch  kosten  vnd  schaden  so  sy  deshalben  gelitten  vnd  em- 
pfangen betten  vnd  iren  handen  ze  behalten  oder  die  furer 
darumb  zu  uersetzen  oder  obe  inen  daran  abginge  also  das 
sü  die  obgenanten  schulde  vnd  schaden  nit  gar  darauf  brin- 
gen möchtent,  vns  vnser  erben  vnd  nachkommen  alsdenn 
darumb  anzegriffen  ,  ze  beschedigen  vnd  ze  phenden  an 
allen  andren  vnsern  landen ,  slossen ,  stetten ,  amptern, 
lewten  vnd  gutern,  so  wir  yetz  in  vnser  regierunge  haben 
oder  furer  gewynnen  möchten ,  es  wer  mit  gericht  gaist- 
lich  oder  weltlichen,  oder  obe  su  wollent  one  geriht  vnd 
die  selben  angegriffenen  phanden  sy  alssdenn  versetzen  oder 
verkouffen  mögent ,  so  lange  viel  vnd  genug  vnd  das  sy 
sich  von  den  obgeschriben  viertzig  tusendt  hundert  vnd 
sybendhalben  vnd  funfftzig  guidein  schulde  auch  von  allem 
kosten  vnd  schaden ,  so  sy  desshalben  gelitten  vnd  em- 
phangen  hetten  gentzlich  vnd  aller  dinge  geloset  vnd  ge- 
lediget  haben  an  allen  iren  schaden  alles  vngeuerlich  vor 
solichem  angreiffen  und  bekumbern  die  vorgemelten  vnser 
lande,  slosse,  statt,  empter,  lewt  vnd  guter  auch  die  bes- 
serunge ,  so  wir  auff  den  egenanten  vnsern  slössern  vnd 
herschafften  haben  die  noch  nit  gelöset  sein  gantz  nichtz 
schirmen  .  fryen  noch  befriden  sol  dehain  gnad  gelait 
fryhait  die  den  egenanten  vnsern  landen,  slossen,  stet- 
ten, amptern ,  lewten  vnd  gutern  von  kaysern  von  könin- 
gen  von  vns  oder  andern  fürsten  oder  herren  weren  ge- 
geben oder  noch  geben  wurden,  noch  auch  dhain  landfrid 
veraynung  noch  lantgeriht,  stette  noch  dorffes  recht  noch 
gericht  weder  geistlichs  noch  weltlichs  noch  sust  gantz 
nützit  vberal  in  kainen  wege.  Dann  in  was  kostens 
oder  Schadens  sy  ire  erben  vnd  nachkommen  ouch    ir 


HABSBURGEiMSES.  XV.  105 

helffer  der  angriffe  kemment  es  were  von  zerung  von  bot- 
tenlone,  von  briefen  kosten  von  phandunge,  von  sawm- 
nusse,  nachraysen  oder  ander  redelicher  Sachen  wegen, 
wie  sich  der  schade  aller  vngeuarlich  fügte  oder  machte, 
den  selben  kosten  vnd  schaden  allen  sollent  sü  auch  auff 
den  egenanten  vnsern  herschafften,  stelten,  slossen,  emp- 
tern  wie  die  vorgenant  sint,  haben  vnd  mit  der  haupt- 
schulde  in  iren  erben  oder  nachkomen  abgethan  vnd  be- 
kert  werden  vngeuarlich  alle  argeliste  vnd  geuerde  hierinne 
vermitten.  Mit  vrkunde  des  briefes  geben  zu  Friburg  im 
Prissgouw  an  freytag  vor  sanct  Katherinentag  von  Cristus 
gepurt  viertzehenhundert  vnd  in  dem  funff  vnd  funfftzigi- 
sten  jaren. 

Gleich/.  Abschrift.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

XL  2k.  Jänner   U58. 

Wir  Albrecht  von  gots  gnaden,  ertzherczog  zu  Oster- 
reich, ze  Steyr,  ze  Kernden,  vnd  ze  Krain,  graue  zu  Ty- 
rol  etc.  Embieten  den  ersamen,  edeln  vnd  vnsern  lieben 
getrewen,  allen  prelaten,  grauen,  freyen,  herren,  rittern 
vnd  knechten,  steten,  dorffern  vnd  gemayner  vnserer  lant- 
schafft  aller  vnserer  oberland  vnd  regirung  nymand  aus- 
genomen,  den  der  vnser  brief  fürbracht  wirdet,  vnsern 
grus,  gnad  vnd  alles  gut.  Wir  heten  in  willen  vns  nagst 
vor  disem  winter  hinauf  zu  land  anheim  zu  ew  ze  fügen. 
In  dem  der  abgangk  vnsers  lieben  herren  vnd  vettern  ku- 
nig  Lasslas  vns  vntzher  verhalten  hat,  dadurch  wir  noch 
in  geschefften  sein,  die  sich  als  wir  hoffen  kürczlich  wer- 
den zu  gutem  end  schikchen,  vnd  als  ew  dann  wissentlich 
ist,  daz  wir  vormaln  vnsern  lieben  getrewn  Düringen  von 
Hallwilr  vnsern  marschalk,  vber  alle  vnser  land  vnd  regi- 
rung zu  vnserm  obristen  haubtman  gesetzt  haben.  Begern 
wir  aber  an  ew  mit  allem  fleiss,  vnd  ist  auch  vnser  ernstlich 
maynung,  daz  ir  im  in  allen  Sachen  also  willig,  gehorsam, 
hilflich,  beystendig  vnd  berayt  seyt,  zu  vnsern  handen,  waz 
er  furnymbt  damit  er  in  vnserm  abwesen  vnsern  landen, 


106  DIPLOMATARIUM 

vnd  ew  allen  dest  baz  mug  frid  gemach  vnd  nutz  schaffen, 
des  haben  wir  zu  ew  ain  gantzs  getrawen,  dann  so  bald 
wir  hie  zu  land  müssig  werden ,  wellen  wir  vns  zu  stundan 
hinauf  anheim  zu  ew  fügen  vnd  ew  nit  verlassen  on  allen 
zweiuel.  Geben  zu  Wienn  au  Eritag  vor  sand  Paulstag  der 
bekerung.  Anno  domini  etc.  quinquagesimo  octauo. 

D.  archidux  in  consilio. 

Oi  ig.  Papier.  Hinten  auigedr.  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

XII.   13.  März  1460. 

Wir  Albrecht  von  gotes  gnaden  erczherczog  ze 
Osterreich,  ze  Steyr,  ze  Kernden  vnd  ze  Krain,  graue  ze 
Tyrol  etc.  Bekennen  daz  wir  mit  vnserm  lieben  getrewen 
Wolfgangen  von  Walsse  vnserm  hofmaister  vnd  haubt- 
man  ob  den  Enns,  von  des  slozz  wegen  hie  ze  Lynncz  da- 
rüber er  verschreibung  hat  in  nachgeschribner  form  vnd 
weise  vberkomen  vnd  ainig  worden  sein.  Mit  dem  ersten 
so  sol  der  benant  vnser  hofmaister,  vns  des  gemelten  slozz 
hie  ze  Lynncz  abtreten  zwischen  hynn  vnd  mituassten 
schirstkomend,  on  lenger  verczichen,  darczu  den  mayrhof, 
bade  vnd  garten  die  sein  erb  sein  sol  er  vns  vnser  lebtag 
auch  lassen,  da  entgegen  sullen  wir  demselben  vnserm  hof- 
maister zu  den  sechshundert  phunden  so  dann  ain  yeder 
hauptmann  jerlich  auss  vnser  mautt  hie  zu  Lynncz  hat. 
sechshundert  pfund  phening  geben,  das  alles  in  ainer  sum 
jerlich  zwelfhundert  phund  phening  bringet.  Darczue  sul- 
len wir  im  vnser  phleg  zu  der  Freinstat  lassen  mit  der  ge- 
wöndlichen  purgkhut,  es  sol  auch  der  offtgenant  vnser 
hofmaister,  vnser  haubtmanschafft  ob  der  Enns,  nach  in- 
halt  der  verschreibung,  so  er  darumb  hat,  mit  gelait  vnd 
andern  zustenden  verwesen.  Item  das  hofhaus  in  der  stat- 
ine zu  Lynntz  gelegen,  sol  der  benant  vnser  hofmaister  vn- 
sernhalben  auch  haben,  vnd  war,  wir  hie  zu  Lynntz  nicht 
mer  wesentlich  sein  wollten  oder  da  got  lang  vor  sey  mit 
tod  abgeen,  so  sollen  die  benanten  sechshundert  phund 
ledig  vnd  haimgeuallen,  auch  dise  verainung  vnd  vertrag 


HABSBURGE1VSE  S.  XV.  107 

nichts  vnd  ab  sein,  vnd  sol  dann  fürbazer  bey  seiner  all- 
ten  verschreibung  besteen  alles  treulich  vnd  vngeuerlich 
vnd  das  die  obgenanten  artikel  alle  vnd  yeglich  also  ge- 
halten werden ,  geben  wir  dem  offtgenanten  vnserm  hof- 
maister  disen  brief  mit  vnserm  anhangunden  insigel. 

Der  geben  ist  ze  Lynntz  am  phincztag  vor  dem 
suntag  Oculi  in  der  vasten,  nach  Cristi  geburde  viercze- 
henbundert  vnd  in  dem  seehezigisten  jaren. 

Orig.  Perg.  Siegel  herausgen.  Riedeck. 

(Lichnowsky  VII.  Nr.  328.  Die  Gegenurkunde  Woligangs  von  Walaee.) 

XHL   15.  Februar  1460. 

Wir  Albrecht  von  gots gnaden,  ertzhertzog  zeÖster- 
reicb,  ze  Steir  etc.  Bekennen,  als  maister  Hanns  Machs- 
wol  ettlich  stuck  hof,  hüben,  guter,  manschafft  vnd  zehent 
vnsers  fürstentumbs  Osterreich  deslanndsob  der  Enns  le- 
benschafft von  Oswalden  Plesser  kaufft  hat,  nach  ynnhalt 
ains  kaufbriefs,  derselb  kauf  an  vns  als  lehenherrn  hann- 
den  willen  vnd  wissen  geschehen  vnd  anders,  dan  lehens 
vnd  lands  recht  ist,  auch  von  ettlicher  schuld,  darumb  er 
zu  vnsern  hannden  genomen  ward  vnd  nach  hocher  gros- 
ser pette  vmb  ain  sum  gelts,  auch  vmb  die  stuck  so  er  von 
dem  Plesser  kaufft  hat,  ainen  abpruch  getan  die  mitsambt 
dem  kauf  brief  vnd  ain  wilbrief  darüber  zu  vnsern  hannden 
antwortten,  vnd  abtreten  das  also  geschehen  ist.  Nu  haben 
wir  angesehen,  die  getrewn  dinst  so  vns  vnser  lieber  ge- 
trewr  Virich  von  Starhemberg  vnser  rate  getan  hat,  vnd 
hinfär  tun  mag,  den  benanten  kauff  vnd  wilbrief  zu  seinen 
hannden  geben,  im  vnd  seinen  erben  von  sundern  gnaden 
verlihen  vnd  leyhen  auch  im  wissennlich  in  crafft  des  briefs 
die  benanten  stuck  so  maister  Hanns  Machswol  von  dem 
Plesser  kaufft  vnd  zu  vnsern  handen  obenberürt  ab- 
getreten hat,  vnd  mit  namen  hernachgeschriben  sten,  al- 
so daz  er  vnd  sein  erben,  die  nw  hinfur  von  vns  vnd  vn- 
sern erben  nemen  in  lehensweis  ynnhaben  nutzen  nyessen 
sullen  vnd  mügen  als  lehens  vnd  lannds  vnsers  fürstentums 


108  D1PLOMATAMUM 

Österreich  ob  der  Enns  recht  ist,  vnd  sind  das  die  stuck : 
item  von  erst  ain  hof  zu  Egkh  in  Schonheringer  pfarr, 
item  ain  hüben  zu  Pörtz,  item  ain  seiden  zu  Heresing  im 
dorfF,  item  das  Schaherlehen  zu  Trundorff  in  Heresinger 
pharr,  item  die  manschafft  auf  dem  Obernholdenhoff  zu 
Strass  vnd  auf  ainer  seiden  dabey,  Item  den  wisflegk  bey 
der  weissen  mül,  item  auf  zwain  jeuchn  akhers  in  Offthe- 
ringer  pharr  bej  der  nidern  Schirling,  item  vnd  den  zehent 
auf  den  hofen  zu  Tennyng  in  Kirichperger  pharr,  die  mit 
namen  haissent  der  Gesselhof  vnd  Tainhof ,  item  auf  dem 
Obernhof  zu  Puech  in  Offlheringer  pharr,  item  vnd  dacz 
Pachaim  auf  dem  Veytlhof  vnd  auf  zwain  seiden  daselbs 
vnd  auf  des  Stainhawser  hof  zu  nidern  Pachaim  an  den 
nidern  Velden  vberal  ganczer  zehent ,  von  den  benanten 
zehent  auf  den  yeczgenanten  stucken  gibt  man  jarlich 
zwen  vnd  sechtzigk  metzen  körn  vnd  sechtzig  metzen 
habern. 

Mit  urkund  des  briefs,  geben  zu  Lynntz  an  freytag 
nach  sand  Valentintag  des  martrer.  Nach  Cristi  geburde 
U60. 

Orig.  Perg.  zu  Hiedeck.   Grosses  hängendes  Siegel. 

XIV.  S.d.  (von  Aussen  1460?) 

Durchleuchtiger  hochgeborner  fürst ,  genedigister 
herr,  als  nach  ableibung  vnsers  allergnedigisten  herren 
künig  Laslabs  löblicher  gedechtnuss  ewr  fürstlich  gnad 
mit  vnserm  allergenedigisten  herren  dem  römischen  kai- 
ser  in  zwayung  regierung  halben  stund  mir  vnser  herr  der 
kaiser  schraib  vnd  empot,  damit  ich  seiner  kaiserlichen 
gnaden  diener  werden  solt,  in  solcher  zeit  schraib  mir  ewr 
f.  g.  mich  ze  ewern  gnaden  ze  fügen,  das  tet  ich  anuer- 
ziehen  daselbs  begert  mein  ewr  f.  g.  selbs  auch  durch 
hern  Jörgen  vom  Stain  vnd  doctor  Gregori  zediener. 

Nu  slug  ich  vnsers  herrn  des  römischen  kaisers 
schreiben  vnd  potschaft  ab ,  vnd  fügt  mich  ze  ewrn  gna- 
den, vnd  gelobt  ewern  gnaden  willigclich  dinst,  vnd  seczt 


HABSBURGENSE  S,  XV.  109 

mein  leib,  gslos  vnd  gut  zu  ewrn  gnaden  in  zeiten,  vnd  es 
evvern  gnaden  not  tett  nach  laut  ains  briefs  so  ewr  gnad 
von  mir  hat. 

Darumb  hat  mir  ewr  f,  g.  gelobt  vnd  verschriben 
sold  auf  zehen  phert  mich  genedigelich  für  ander  diener 
ze  bedenkehen,  darumb  ich  auch  von  ewern  gnaden  ver- 
schreibung  hab. 

Allergenedigister  herr,  nu  hab  ich  vnczt  pis  her  ewr 

f.  g.  lassen  feyrn  vnd  hab  an  ewr  f.  g.  nye  nichts  gefor- 
dert, nu  dringt  mich  laider  mein  grosse  verderbliche  not 
darczu  vmb  anruifen  vnd  wais  in  mein  nötten  ze  nyemant 
anders  Zuflucht  denn  zu  ewern  fürstlichen  gnaden,  vnd  bit 
ewr  gnad  welle  ansehen  vnd  bedennkchen  mein  guten 
willen  vnd  ileissig  dinst,  so  ich  ewern  gnaden  beweist  vnd 
getan  hab,  das  ewern  gnaden  ze  nucz  vnd  ern  gedigen  vnd 
komen  ist,  auch  das  verderben,  das  ich  nu  lanng  zeit  vncz 
pis  her  gelitten  vnd  emphangen  hab,  vnd  den  merern  tail 
von  ewer  gnaden  leuten,  damit  ich  der  nucz  vnd  gült  so 
ich  hab  nicht  gemessen  mugen,  vnd  sunder  was  der  wein, 
darinn  mir  der  Eyczinger  irrung  tut,  das  mir  aus  neid  von 
ewer  gnaden  wegen  entspringt,  darumb  das  ich  ewern  f. 

g.  hern  Vireichen  behalten  hab  vnd  ewr  f.  g.  welle  mich 
genedigelich  meiner  dinst,  als  nach  innhalt  der  verschrei- 
bung  entrichten,  damit  ich  dester  pas  vncz  zu  pesser  zeit 
mug  auskörnen  auch  zu  dem  dinst  vnd  rais  zu  dem  künig 
von  Vngern  mug  gesteurt  vnd  beholffen  werden  nach  dem 
vnd  mich  eberürt  geprechen  darczu  dringen,  das  ichdienn 
mus,  das  wil  ich  alezeit  als  vmb  mein  genedigen  herren 
vndertenigelichen  mit  aller  gehorsam  verdienn. 

Allergenedigister  herr  wil  mich  ewr  f.  g.  meiner  dinst 
lassen  gemessen,  vnd  ewr  gnad  erkennen,  so  wil  ich  ewern 
gnaden  weg  fürlegen,  dabey  ewr  gnad  versteen  mag,  das 
ich  ewr  gnad  vnpillich  nicht  wil  ansuhen  oder  begern. 

Ewer  f.  g.  vnderteniger  diener 

Hanns  von  Holuberss. 

Orig.  (?)  ohne  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regg.  (B.)  Nr.  5.) 


HO  DIPLOMATARIUM 


XV.  22.  Juni  1461. 


Wir  Alb  recht  von  gotes  gnaden  erczherczog  zu 
Österreich,  ze  Steir,  ze  Kernden  vnd  ze  Crain,  graue  zu 
Tirol  etc.  Bekennen  für  vns  vnd  all  vnser  erben,  als  wir 
yecz  ain  furnemen  tan ,  vnd  veld  im  lannd  Osterreich  ze 
machen  in  willen  haben,  darinn  sich  vnser  lieber  getrewer 
Rcinnrecht  von  Wallsee  vnser  rate  zu  vns  mit  seiner  hilf 
vnd  macht  tan  vnd  solh  vnser  Furnemen  vnd  vcldmachen 
ze  helfen,  ob  er  daruinb  oder  die  sein  solhs  von  vnnsern 
wegen,  von  vns  den  vnsern,  auch  von  merklichen  nymandt 
ausgenomen  icht  in  schaden  komen  wurden,  oder  des 
schaden  nemen,  oder  ob  sich  begebe ,  das  im  icht  seiner 
geslos  oder  anders  im  lannd  Osterreich,  Steir,  Krain  oder 
auf  dem  Karst  angewunnen  wurden  wie  sich  das  fuget, 
das  wir  im  versprochen  vnd  gelobet  haben  wissentlich  mit 
dem  brief,  vns  nicht  zu  richten  noch  kainerlay  tading  auf- 
nemen  sullen  noch  wellen,  er  hab  dann  solhe  seine  geslos 
wider  an  sein  entgeltnuss  bey  sein  hannden.  vnd  vmb  sol- 
hen  sein  willen  vnd  beystand  wir  im  vnd  sein  erben  darinn 
für  allen  schaden  sten  vnd  darumb  redlich  ausrichtung  vnd 
bezalung  tun  sullen  vnd  wellen ,  vnd  solhs  wellen  wir 
vnd  vnser  erben  demselben  Reinprechten  von  Wallsee 
vnd  sein  erben  stet  halten  getrewlich  vnd  vngeu  erlieh. 
Mit  vrkund  des  briefs  mit  vnserm  anhangunden  insigl. 
Geben  zu  Lynncz  an  sant  Achatzen  tag  nach  Kristi  ge- 
purd  xinj!5  vnd  in  demains  und  sechtzigissten  jaren. 

Gleichzeitige  Abschrift.  Geh.  H.  Archiv. 

XVI.  2.  September   U63. 

Wir  Albrecht  von  gotes  gnaden  ertzhertzog  ze 
Oesterrich,  ze  Steir,  ze  Kernden  vnd  ze  Krain,  graue  zu 
Tirol  etc.  Embietten  vnnserm  getruwen  lieben  Balthasern 
van  Blumnegk  vnnser  gnad  vnd  alles  gut.  Als  wir  vnnserm 
lieben  getruwn  Jörgen  vom  Stain  vnnserm  rate  ettlich 
vnnserer  gslozz  als  Lauffemberg  vnd  ander  slosser  mit 


HABSBÜRGENSE  S.  XV.  Hl 

sampt  dem  Swartzwald  verschriben  vnd  zu  verwesen  be- 
uolhen  haben ,  nu  lasent  wir  dich  wissen  das  vns  derselb 
vom  Stain  yetz  solli  sloss  widerumb  zu  vnsern  handen  mit 
sambt  dem  Swartzwald  eingeantwurt  vnd  abtreten  sol,  nu 
gepurt  vns  die  weyter  zu  uersorgen  vnd  zu  besetzen,  da- 
uon  begern  wir  an  dich  mit  sunnderm  gutem  vliss  das  du 
dich  der  sloss  vnd  stat  Lauffennberg  mit  sambt  dem  Swartz- 
wald zu  vnnsern  hannden  vnderwindest  vnd  innemest,  so 
wollent  wir  gedencken  dir  darumb  genügen  ze  thun.  Wir 
werdent  och  vnnsern  lieben  getruwen  Turingen  von  Hal- 
wiler  vnsern  marschalch  in  vnser  ober  lannde  in  ainer 
kurtz  hinuffverttigen,  dem  wollen  wir  beuelhen  mit  dir  da- 
uon  ainig  ze  werden,  daran  vns  nit  zweyfellt,  aingut  benü- 
gen  vnd  geuallen  darob  haben  würdest,  wir  verlassent  vns 
auch  des  zu  dir,  daran  tust  du  vnser  gut  geuallen.  Geben 
zu  Saltzburg  an  frytag  nach  sant  Giligentag,  anno  etc. 
sexagesimo  tercio. 

(D.  archidux  per  scriptum.) 

(„Item  diser  brieff  ward  mir  vff  zinstag  nechst  nach 
„sant  Gallentag  geantwurt  im  lxnjte.n")  (18.  Oct.  1463.) 
Note  des  Balthasar  von  Blummnegk.  (?) 

Von  Aussen :  „n.  die  brief  Balthasarn  von  Blumnegk 
„antreffend  Jörgen  vom  Stain  umb  Lauffemberg  vnd  ander." 

Orig.  Pap.  Geh.  H.  Archiv.  Gleichz.  Abschrift. 


6. 

Auszüge  aus  Urkunden. 

1-22. 


Fontes  etc.  II.  Bd. 


115 


1.  1445.  28.  May.  Franz  Vender  sendet  dem  Her- 
zog Albrecht  von  Oesterreich  in  der  Fehde  mit  Basel  die 
Lehen  auf. 

Orig.  Geh.  H.  Archiv. 

2.  1446.  17.  Jänner.  Herzog  Albrecht  von  Oester- 
reich etc.  gibt  in  seinem  und  seines  Bruders  K.  Friedrichs 
und  Vetters  H,  Sigmunds  Namen,  deren  Vollmacht  er  hat, 
dem  Vogt  und  dem  Magistrat  der  Stadt  Massmünster  die 
Gnade,  dass  sie  zur  Abzahlung  ihrer  Schulden  von  jedem 
Mass  Wein ,  das  in  der  Stadt  und  im  Amte  Massmünster 
verkauft  wird,  einen  Stehler  einnehmen  mögen.  Tiessen- 
houen,  S.  Antonientag. 

„Bekennen  das  vnnser  getruw  lieb  vogt,  rat  vnd  bur- 
„ger  gemeinclich  unserer  stat  Massmunster  durch  ir  er- 
„ber  botschafft  erzelt  unnd  underricht  haben  meniger  be- 
„kumernuss  so  in  durch  das  fremd  frantzoys  volck  und  un- 
„ser  veind  zugezogen  sind  dem  sy  nach  irm  vermögen 
„wyderstandt  getan  haben  und  aber  dadurch  zu  merkli- 
cher geltschuld  komen  sein,  damit  sy  nu  vast  beswert 

„werden den  selben  übrigen  phening  was  der  yedes 

„jars  in  gelt  bringen  wurdet,  sollen  und  mugen  sy  zu  der 
„vorgenanten  unser  stat  gemeinem  und  sonderlich  zu  der 
„statmawr ,  greben  und  brücken  nutz  innemen  nyessen 
„und  gebruchen. 

Alte  Abschrift.   Geh.  H.  Archiv. 

3.  1448.  28.  Jänner.  (Montag  vorLichtmess.)  Müi- 
hausen.  Schreiben  des  Bischofs  Friedrich  von  Basel  an 
Herzog  Albrecht  von  Oesterreich. 

8* 


U6  DIPLOM  ATARIUM 

„Als  wir  mit  uweren  gnaden  nechstze  Friburg  geredt 
„haut,  von  der  appty  wegen  ze  Morbach  etc.  vnd  uwer 
„gnad  vns  züredt,  daz  ir  bald  vnd  in  kürtzi  willen  meinten 
„ze  haben,  uch  in  das  Elsess  ze  fügen  vnd  zu  den  saehen 
„ze  tünd  etc.  nach  dem  das  uwerer  gnaden  wort  gelutet 
„hant  etc.  also  bitten  wir  vnd  raffen  uwer  gnad  an  als 
„vnsern  gnedigen  herrn  uwerer  wort  ingedenk  ze  sind, 
„vnd  vns  zu  vnserm  rechten  darinn  ze  bedenken,  vnd  zu 
„den  saehen  ze  tund  als  wir  uwern  gnaden  getruwen  vnd 
„Hanns  Virich  von  Stoffeln  uwern  gnaden  von  vnserer 
„empfelhniss  wegen  sagen  wirt  .  .  . 

Orig.  Pap.  Geh.  H.  Archiv, 

4.  1449.  28.  Juny.  Caspar  Hofmeister,  der  an  der 
Fehde  zwischen  Junker  Wernher  von  Schinen  und  Pilgrin 
von  Hodorf,  zu  Gunsten  des  ErsterenTheil  genommen  hat, 
sagt  dem  Herzog  Albrecht,  der  sich  für  den  Andern  er- 
klärte, die  Lehen  auf. 

Orig.  Geh.  H.  Archiv. 

5.  1450.  27.  September.  Herzog  Albrecht  von 
Oesterreich  etc.  an  den  Schultheiss  und  Rath  zu  Waldshut. 

„Von  der  spruch  wegen,  so  vnser  getrewer  Hanns 
„Schörer  von  Lawffenbergzu  ew  vermaynt  ze  haben.  Da- 
„ruinb  wir  ew  den  wolgebornen  vnsern  lieben  oheym 
„marckgrauf  Wilhalmen  von  Hachberg  zu  richter  geben 
„hatten,  der  nun  als  wir  vernement  solher  saehen  maynt 
„müssig  ze  geen.  Auf  das  ist  der  gemelt  Schörer  aber 
„für  vns  komen,  vnd  vns  vmb  recht  angerüffen.  Dauonse- 
„tzen  vnd  verkünden  wir  ew  ainen  tag  für  vns  oder  vnsern 
„anwalten  in  dem  Breissgew  auf  den  nechsten  meittwo- 
„  wochen  vor  sand  Gallentag  schirstkünftig  alsdenn  wellen 
„wir  ew  zu  beiderseidt  genainander  verhören  oder  schaf- 
fen ze  verhören  vnd  besuchen,  ob  ir  in  der  gütlichait  be- 
tragen mügen  werden,  ob  des  nicht  so  wellen  wir  ew 
„recht  ergeen  laussen  als  sich  erhaischet.  Vnd  welher 
„tail  also  für  vns  oder  vnser  an  walten  ze  komen  nicht  ge- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  \\7 

„horsam  were,  nicht  dest  minder  sol  dem  gehorsamen  tail 
„recht  widerfarn." 

Gehen  zu  sand  Blasiy  im  Swartzwalde  an  Sonntag 
vor  sand  Meichelstag,  anno  etc.  Lm.° 

Gleichz.  Abschrift.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

6.  1454.  17.  Februar.  Freiburg  im  Breisgau.  Erz- 
herzog Albrecht  erlaubt  dem  Düring  von  Hallwilr,  seinem 
Marschall,  den  Satzbrief  über  Lanser  (um  5000  fl.  rhein.) 
zur  Aufbringung  eines  Anlehens  zu  versetzen  („und  in 
vnderphandsweis.") 

I).  archidux  in  consilio. 

Orig.  Perg.   1   Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

7.  1455.  29.  July.  Freiburg  im  Breisgau.  Schuld- 
brief von  Erzherzog  Alb  recht  auf  seinen  Rath  und  Vogt 
zu  Reinvelden,  Marquard  von  Baldegk  über  6238  fl.  rh. 
(sollen  in  Jahresfrist  mit  den  Zinsen  berichtigt  werden, 
oder  er  mag  pfänden). 

„So  sollen  derselb  Markquart  oder  sein  erben  auch 
„die,  die  in  des  h  elften  oder  daruon  irn  wegen  tun  wellen 
„haben  vollen  gwalt  vnd  gut  recht,  daz  sy  mögen  alle  vn- 
„ser,  vnserer  erben  lannd  vnd  lewte  vnd  gut,  es  sey  in  stet- 
„ten,  in  dörfern,  zu  wasser  oder  zu  lannd  sunder  vnd  sambt 
„angreiften,  bekumern,  hefften,  phenden  vnd  vmbtreiben, 
„mit  gericht  geistlichen  oder  weltlichen,  oder  on  gericht 
„oder  mit  eygnem  gwalt  selber  nemen,  wie  vnd  wo  in  das 
„allerbest  fugen  vnd  eben  ist,  vnd  solhe  phant  mögen  sy 
„treiben,  tragen  oder  füren  in  welich  stat,  sloss  oder  ve- 
„sten  sy  wellen,  vnd  die  nachirem  willen  vertreiben  etc." 

(Item  bis  zum  sant  Martinstag  mit  den  Zinsen  abzah- 
len, oder  ihn  mit  Bürgschaft,  Fürpfand  vndVerschreibung 
versorgen.) 

Orig.  Perg.    1    Siegel.   Geh.   H.  Archiv. 

Vergl.  Lichnowsky  VI.  Regg.  N.  2018.  (nicht  derselbe.) 

8.  1459.  25.  Februar.  (Suntag  nach  Oculi  in  der 
Vasten.)  Linz.  Erzherzog  Albrecht  von  Oesterreich  bestä- 


118  D1PL0MATAR1UM 

tigt  dem  Karthäuser  Kloster  zu  Agspach,  dessen  Prior  und 
Convent  ihm  einen  Privilegienbrief  Herzog  Albrechts  (?) 
vorgebracht  hatten,  die  darin  enthaltenen  Freyheiten  : 

1.  „nemlich  wie  dhain  lantrichter  vberir  dörffer,  höf 
„noch  guter  nicht  richten  sol,  allain  hindangeseczt  waz 
„den  todberürt,  mit  vnderschaid  nach  sag  desselben  briefs 
„wie  sich  auch  ir  vndertan  vmb  sölh  sach  auszreden  mu- 
„gen,  die  dann  ain  lantrichter  aufnemen  vnd  schirmen  sol 
„on  gab." 

2.  „Darnach  das  der  benant  herczog  Albrecht  in  drey 
„mutt  habern  gelts  auf  dem  dorff  zu  Seytrüstorf  mitsambt 
„der  aygenschafft  vnd  allen  andern  rechten  desselben 
„dorffs.  Darczu  aus  vnserm  ambt  vnd  syeden  ze  Hallstat 
„alle  jar  ewiclichen  gegeben  hat  sechczig  fuder  salczs  zu 
„notdurfltdes  gotshaws  ze  füren,  miteinander  oder  zu  ain- 
„tzig  on  alle  maut  vnd  zolle." 

3.  „Sy  sein  auch  ewiclich  gefreyet,  all  ir  hab  zu  irer 
„notdurfft  des  gotshauss,  auf  wasser  vnd  lannd  ze  füren 
„on  all  zoll  vnd  mautt  vnd  on  all  ander  irrung." 

4.  „Vns  vnd  vnser  erben  als  obristen  vogt  vnd  herren 
„ist  auch  vorbehalten,  in  ainen  vogt  vnd  schirmer  ze  ge- 
„ben,  vinb  wen  sy  bitten  den  haben  sy  dann  zu  uerkern 
„als  offt  sy  wellen,  so  sullen  wir  in  dann  ainen  andern  ge- 
„ben,  darumb  sy  vns  bitten." 

5.  „Zuletzt  ist  in  inwendig  der  mawr  geben  ain  frey- 
„ung  wer  darinn  komet  vnd  weichet,  daz  der  gantzen  frid 
„vnd  freyung  haben  sol,  vmb  all  erber  sach  vnd  getat"  — 
„als  dann  die  stuck  vnd  puncten  all,  der  egemelten  hertzog 
„Albrecht's  brief  aigentlicher  begreiflet." 

Lichn.  VII.  Regg.  Nr.  175.  (gana  kurz,.) 

9.  1459.  19.  April.  (Phintztag  vor  Cantate.)  Linz. 
Erzherzog  Albrecht  von  Oesterreich  verleiht  dem  Sigmund 
Hohenuelder  folgende  ob  der  ennsische  Lehenschaften : 

„Von  erst  zway  tail  zehents  auf  28  zehentheusern  zu 
„Smidhaim  vnserer  lehenschafft  von  Atersse." 

„Item  zu  Rewt  auf  aim  hauss  zwaytail  zehent." 


HABSBURGENSE  S.  XV.         119 

„Item  zu  Mesendorff  auf  2  hewsern  2  tail  zehents 

„vnserer  lehenschafft  von  Kamer." 

„Item  zu  Eging  in  Gamparerpharr  auf  acht  hewsern 

„halben  zehent  vnserer  lehenschafft  von  Puchaim." 

„Item  auf  1 3  heusern  vnd  auf  ainem  öden  gut  inNewn- 

„kircherpharr  gelegen,  das  viertail  zehent  vnserer  lehen- 

„ schafft  von  Leostain." 

„Item  dacz  Werd  datz  Kogel  vnd  datz  Fridhayming 

„zwaytayl  zehent." 

„Item  dacz  Spilberg  auf  3  hewsern  2  tail  zehent." 
„Item  datz  Wilkering  auf  1  haus  2  tail  zehent." 
„Item  datz  Vischhaim  auf  1  haus  zwaytail  zehent." 
„Item  zu  Weychselpawm  auf  1  haus  zwaitail  zehents." 
„Item  datz  Armtailhaim  auf  2  heusern  2  tail  zehents." 
„Item  datz  Koprechting  auf  2  heusern  2  tail  zehents." 
„Item  datz  Reyhentalhaim  auf  2  heusern  2  tail  ze- 

„hents." 

„Item  datz  Kogling  auf  4  heusern  das  viertail  zehents." 
„Item  zu  Niderndorff  auf  4  heusern  2  tail  zehent  vn- 

„ serer  lehenschafft  von  Franckenburg." 

„Item  datz  Herrating  auf  2  heusern  das  virtail  ze- 

„hents." 

„Item  datz  Krutzling  auf  2  heusern  das  virtail  zehent." 
„Item  datz  Albrechting  auf  2  heusern  das  virtail  ze- 

„hent." 

„Item  datz  Wospreting  auf  1  haus  das  virtail  zehent." 
„Item  datz  Esch  auf  2  heusern  das  virtail  zehent." 

Lichnowsky  VIF.  Regg.  Nr.  196. 

10.  1462.  26.  März.  Linz.  Erzherzog  Albrecht  von 
Oesterreich  giebt  Reinprechten  von  Walssee  einen  Schad- 
losbrief und  Revers  in  Retreff  seines  Antheils  an  der  Stadt 
St.  Polten. 

„Als  vns  yetz  vnnser  lieber  getrewer  Reinprecht  von 
„Walsee  vnnser  rat  zu  den  kriegsleuffen,  so  im  lannd  zu 
„Osterreich  zwuschen  vnnsers  lieben  herren  vnd  bruders 
„des  römischen  kaysers  vnd  vnnsern  halben  erstannden 


120  DIPLOM  ATARIUM 

„sein,  vergünnt  vnd  zugesagt  hat,  vns  vnd  die  vnnsern  in 
„vnd  aus  seins  tails  der  statt  zu  sant  Polten  hiezwüschen 
„vnd  sant  Märtentag  nachstkomend  zu  lassen,  also  geloben 
„wir  im  wissentlich  mit  dem  brief  vmb  solh  sein  vergunnen 
„vnd  zusagen,  so  er  vns  getan  hat,  ob  er  oder  die  sein  da- 
„rinn  von  vns  den  vnnsern  oder  von  anndern  yemands  we- 
„gen  icht  zu  schaden  komen  wurden  oder  des  schaden 
„nemen  das  wir  im  vnd  den  sein  darinn  für  allen  schaden 
„steen  vnd  ob  er  icht  diener  auf  solh  innhaben  daselbs 
„nach  vnnserm  wissen  vnd  beuelhnuss  halten  wurd,  da- 
„rumb  redliche  auszrichtung  vnd  bezalung  tun  sollen  vnd 
„wellen  vnd  sol  auch  derselb  Reinprecht  von  Walsee  vnd 
„sein  erben  das  alles  zu  vns  vnnsern  erben  haben  getreu- 
lich vnd  vngeuerlich  vnd  nach  dem  obgenanten  nechst- 
„kunfftigen  sant  Märtentag  hat  der  bemelt  von  Walsee  vnd 
„sein  erben  vollmechtigen  gewalt,  mit  derselben  statt  zu 
„sant  Polten  allen  seinen  frummen  ze  schaffen  vnd  die 
„volgen  ze  lassen  dahin  vnd  sich  gepurt  on  vnnser  vnd 
„mengklichs  von  vnsern  wegen  irrung  vnd  hindernuss 
„getreulich  vnd  vngeuerlich".  . . 

Geh.  H.  Archiv.  Lichnovvsky  VII.  Regg.  Nr.  650. 

11.  1462.  17.  Juli.  (s.  1.)  Jörg  Hirsvelder  gibt  dem 
Erzherzog  Albrecht  von  Oesterreich,  der  ihm  die  Vogtey 
zu  Wels  übergeben  hatte,  einen  Revers,  worin  auch  even- 
tuel  dem  Herzog  Sigmund  von  Oesterreich  als  Gerhab  oder 
Erben  (je  nachdem  Albrecht  männliche  Leibserben  hinter- 
lassen würde  oder  nicht)  Gehorsam  angelobt  wird. 

Geh.  H.  Archiv.  Lichnowsky  VII.  668. 

12.  1462.  25.  August,  (s.  I.)  Andre  Perlemsreyter 
gelobt  dem  Erzherzog  Albrecht  von  Oesterreich,  unter 
dem  Siegel  (edln  vnd  weisen)  des  Michel  Pernnstorffer  vnd 
Hanns  Winkchler ,  Rechnung  zu  legen  von  dem  Amte  zu 
Gmunden. 

„Bekenn  als  ich  in  des  durchleuchtigen  hochgebor- 
„nen  forsten  vnd  herrn,  herren  Albrechten  erczherczogen 
„zu  Osterreich  etc.  vennkchnuss  komen  bin,  das  ich  seinen 


HABSBURGENSE  S.  XV.  121 

„fürstlichen  genaden  mit  guetem  willenn  vnd  vnbetwun- 

„  genlieh  geloht  vnd  versprochen  habe in  aidesweis, 

„wann  vnd  zu  welicher  zeit  auch  an  welich  stet  vnd  enndt 
„mich  sein  genad  mit  seiner  genaden  schreiben  am  nagsten 
„eruordern  wirdet,  das  ich  mich  dann  an  alles  vercziechen 
„an  soleich  enndt  vnd  stet  fliegen,  seinen  gnaden  oder  wem 
„seingnad  dasheuilichtt  von  wegenn  desambts  zuGmunn- 
„den  vnd  was  ich  von  seinn  gnaden  hab  innegehabt,  auf- 
richtig vnd  redlich  raittumb  tun  vnd  neben  solicher  rait- 
„tumb,  was  ich  seinen  genaden  schuldig  (sein  werde)  berait 
„beczallen  vnd  benuegig  machen  vnd  von  dann  ee  nicht 
„komen  sol  noch  wil". . . . 

Geh.  H.  Archiv.  Lichnowsky  VII.  681. 

13.  1462.  20.  September.  Tuln.  Der  Kanzler  Erz- 
herzog Albrechts  von  Oesterreich  gibt  seinem  Herrn  Nach- 
richt von  den  kriegerischen  Anstalten  gegen  den  Kaiser, 
der  sich  in  Wien  befindet. 

„..gnädigisterher,  heintzu  mitternacht  ist  ainbott- 
„ schafft  vom  Nankenreuter  komen  vnd  hat  bracht  ain  ze- 
„del  vnder  des  Holczers  bettschafft,  das  er  im  soll  schiken 
„vc  (500)  fusknecht,  als  ewr  gnad  an  der  zedel  wol  ver- 
„nemen  wirdet  an  der  zedel  vnder  des  Holczer  betschaff. 

„Item  der  Nankenreuter  schikt  im  die  fusknecht  nit 
„anders  wais  ich." 

„Item  die  Steyrer  haben  ain  grosse  zwitracht  mit  dem 
„kayser  vnd  haben  heut  weg  wollen,  also  hatt  ers  kam  er- 
„betten  das  sy  vntz  morn  phintztag  beleiben,  vnd  wais  nit 
„anders  der  kayser  werd  mit  in  aus  der  stat,  so  kompt 
„er  nymer  darein." 

„Item  ich  pin  gantz  darnach  ge rieht  hye  zu  Neuburg 
„vnd  Berchtholczdorff  wann  man  mir  entpeut  mit  macht 
„hinein  zu  ziechen  vnd  hilff  mir  got  hinein,  ich  will  ob  gott 
„will  nit  wider  heraus." 

„Item  der  Gusel  vnd  Halwilr  sein  zu  Wien,  da  mit 
„bitt  gott  das  es  vns  wol  gee". . 

Geh.  H.  Archiv.  Kurz  Fr.  IV.  II.  %7.  Lichnowsky  VII.  686. 


122  DIPLOMAT  ARIUM 

ML  1462.  29.  October.  Melk.  Erzherzog  Albrecht 
von  öesterreich  übergibt  dem  Erhard  Doss  Veste  und 
Herrschaft  Ernstbrunn  als  Eigenthum.  —  „Bekennen, 
„das  wir  angesehen  haben  die  trewen  vnd  vnuerdrossen 
„dienst,  so  vnsvnser  getrewer  lieber  Erhart  Doss  vnnser 
„kamrer  getan  hat  vnd  haben  im  von  sonndern  gnaden 
„das  gslos  Ernnsprunn  mitsambt  seiner  zugehörung  vnd 
„inmassen  als  es  seinem  vatter  von  vnnsern  voruodern  vnd 
„vettern  verschriben  ist,  beruerend  was  manlichs  stambs 
„des  namen  Bossen  ist,  das  es  dabey  beleiben  sollt,  also 
„haben  wir  über  dieselben  verschreibung  demselben  Er- 
warten Dossen  dasselbig  sloss  Ernnsprunn  mit  seiner  zu- 
„ gehörung  erblich  vnd  ganntz  ledigclich  gegeben  vnd  ge- 
eignet vnd  aignen  im  das  wisennlich  in  krafft  des  briefs, 
„allso  das  er  das  nw  hinfür  haben  soll  vnd  mag  vnd  allen 
„seinen  fromen  damit  betrachten  mit  verkauften,  verse- 
tzen, schaffen,  machen  vnd  geben  als  mit  annderm  seinem 
„  aigenhafftigen  erbgut  on  vnnser,  vnnser  erben  vnd  nach- 
„  kommen  vnd  menigclichs  von  vnnsern  wegen  irrung  vnd- 
„hindernus  ongeuerde.Auch  haben  wir  demselben  Erharten 
„Dossen  vnd  sein  erben  von  sonndern  gnaden  gegeben  in 
„seinem  marckht  zu  Ernnsprunn  vnd  auf  allen  anndern 
„güttern  vnd  vogteyen  zu  demselben  sloz  Ernnsprunn  ge- 
hörende, allen  pann,  gerieht,  stock  vnd  galigen  das  er  da- 
„  mit  tun  vnd  lassen  soll  als  bann  vnd  gerichts  in  dem  lannd 
„Österreich  lanndsrecht  ist  ongeuerde." 

Geh.  H.  Archiv. 

1462.  29.  October.  Melk.  Erzherzog  Albrecht  ver- 
spricht demselben  Erhard  Doss,  im  Falle  einer  Verei- 
nigung und  Ausgleichung  mit  seinem  Bruder  K.  Friedrich 
diese  Schenkung  durch  denselben  bestätigen  zu  lassen. 

„Daz  wir  gantz  kain  richtung  noch  söne  mit  vnserm 
„herren  dem  kayser  der  zwytracht  vnd  vnaynigkait  hal- 
„  ben,  darinn  wir  dann  gegen  seiner  ka(y)serlichen  maie- 
„stat  steen,  nicht  aufnemen  noch  vns  betaidigen  lassen 
„sullen,   es  sey  dann  demselben  Erharten  Dossen  solch 


HABSBURGENSE  S.  XV.  123 

„obgemelt  freyhait  begnadung  vnd  aygnung  vor  von  sei- 
ner k.  m.  nach  aller  notdurift  bestett  vnd  seine  k.m.  iren 
„gunst  vnd  guten  willen  dartzn  geben  habe  treulich  vnd 
„ongeuerde." 

Geh.  H.  Archiv.   Lichnowsky  VII.  700. 

15.  1462.  19.  Deeember.  Wien.  Erzherzog  Al- 
brecht von  Oesterreich  schreibt  dem  Grafen  Leonhard  von 
Görz  über  die  Entlassung  K.  Friedrichs  aus  der  Burg  zu 
Wien  durch  Schuld  des  Königs  Georg  von  Böhmen. 

„W^olgeborner  lieber  oheim  vnd  getrewer.  Nachdem 
„vnd  wir  vnnsern  herren  den  kaiser  hie  in  der  purckhbe- 
„legt  betten,  vnd  sich  derkunigvon  Beheim  vnderstanden 
„hat  in  dy  Sachen  zu  taidingen  vnd  dy  zerichten  nach  inn- 
ehält der  absehrifft,  so  wie  dir  hiemit  auch  sennden,  vns 
„hat  auch  der  benannt  kunig  von  Beheim  gelobt,  daz  der 
„benannt  vnnser  her  der  kayser  sölher  taiding  vnd  rich- 
„tung  genntzlich  nachkonien  sollt,  darauf  wir  in  dann  aus 
„der  purgkh  gelassen  vnd  vns  dartzu  verlassen  haben,  des 
„aber  also  nit  besehehen  ist,  sunder  der  kunig  von  dem 
„kaiser  vber  solh  glübd  an  all  ennd  vnd  fürwortt  von  im 
„hat  abschaiden  lassen,  deshalb  vnnser  Sachen  noch  nicht 
„ganntz  zu  ennd  komen  sein,  waz  vns  aber  noch  in  disen 
„vnnsern  sachen  begeben  wirdet  wellen  wir  dir  nachmals 
„auch  verkünnden.". . 

Geh.  H.  Archiv.  Lichnowsky  VII.  726. 

16.  1463.  10.  Jänner.  Wien.  Erzherzog  Albrecht 
von  Oesterreich  und  die  unterösterreichischen  Stände  ge- 
ben dem  Hanns  von  Gera,  Jörg  Vogt  von  Kempten,  Hanns 
Gold  und  Hanns  Kopp  von  Augsburg  einen  Schuld-  und 
Schadlosbrief  über  3000  ungrische  Gulden. 

„ . . .  Als  die  erbern  weisen . . .  sich  ains  wechsells  ge- 
„gen  dem  edlen  Perchtolden  von  Ellerbach  verfangen  vnd 
„hie  drewtausend  vngrisch  guidein  von  im  ingenomen 
„haben,  also  daz  sy  im  oder  seinem  anwallt  in  den  ersten 
„vier  tagen  in  der  vasten  schirstkunftigen  viertausent  rei- 
„nisch  guidein  dafür  zw  Augspurg  beczallen  sullen.  Nw 


124  DIPLOMATARIUM 

„haben  sy  vns  diczmalls  dieselben  drewtausend  vngrisch 
„guidein  zw  vnser  vnd  des  lannds  Osterreich  mereklichen 
„notturfften  vnd  abuertigung  der  söldner  gelihen,  in  solher 
„mass,  daz  wir  vns  verfangen  haben,  verfahen  vns  auch 
„wissentlich  mit  dem  brief  all  vnuerschaidenlich,  daz  wir 
„in  die  obgenanten  drewtausend  guidein  vngrisch  hie  on 
„alles  vercziehen  beczalen  sullen  vnd  wellen  zehen  tag  vor 
„solher  obgemelten  beczalung,  so  sy  zw  Augspurg  tun 
„sullen,  dadurch  sy  in  irem  Wechsel  on  schaden  gehalten 
„werden.  Teten  wir  des  nicht,  was  sy  des  dann  schaden 
„nemen,  denselben  schaden  mitsambt  derhaubtsumm  sul- 
„lensy  aufvnsern  des  obgenanten  ertzhertzog  Albrechts 
„lannden  vnd  lewten  vnd  auf  vnser  obgemellten  der  von 
„den  vier  stenden,  preleten,  herren,  ritter  vnd  knecht  vnd 
„die  vonn  steten,  lewten,  gütern  vnd  erben  ausser  vnd  inner 
„lannds,  wo  wir  das  haben  nichts  ausgenomen,  haben  vnd 
„desdauonbekomen,  wie  in  das  am  pessten  fugen  wirdet.".. 

2  Siegel.  1  vom  Erzh.   2.  s.  consulum  civitatis  Wiennensis. 
Geh.  H.  Archiv. 

17.  1463.  7.  Februar.  Wien.  Erzherzog  Albrecht 
von  Oesterreich  nimmt  den  Richter,  Rath  und  die  Bürger- 
schaft zu  Mödling  mitsambt  der  Kirche  in  dem  Pfarrhof, 
dann  die  Klausen  „Priel  und  Poden"  in  besondern  Schutz 
und  Schirm. 

„  .  .  das  sy  mitsambt  allen  vnsern  vnderthanen  in 
„vnsern  frid  rue  vnd  gemach,  so  wie  bey  dem  landtag 
„zu  der  heiligen  dreyr  khünigtag  nachstuergangen  für 
„land  vnd  leut  trewlich  betracht  haben,  sein  vnd  der 
„gemessen"...  (Besonders  wird  dieses  eingeschärft:) 
„. .  sonderlich  dem  Franzen  vom  Hag,  Wazlawen  Wult- 
„scheckh,  Nicoleschen  Lusizki  vnd  allen  den  10  mit  in 
„verpunden  vnd  irer  bruederschafft  sein" 

Geh.  H.  Archiv.  Abschrift.  Lichnowsky  VII    746.  (mank.) 

18.  1463,  8.  März.  Wien.  Erzherzog  Albrecht  von 
Oesterreich  gestattet  der  Dorothea  von  Plumberg,  Ge- 
mahlin des  Hanns  von  Ranndeg  und  ihren  Erben,  dieVogtey 


HABSBURGENSE  S.  XV.  125 

über  die  Güter  des  Klosters  Rheinau,  die  Dörfer  Trulliken, 
Orlingen,  Nieder  Martal,  Weilersbuch,  dann  über  den 
Hof  zu  Rode  von  den  Truehsässen  von  Diessenhoven  um 
den  Pfandschilling  per  60  Mark  Silber,  wofür  sie  densel- 
ben von  seinen  Vorfahren  war  versetzt  worden,  zu  lösen 
vnd  macht  ihr  diese  Vogtey  zu  einem  freyen  Eigen.  Doch 
soll  sie  die  Einwilligung  des  Herzogs  Sigmund,  seines 
Vetters  auch  dazu  einholen. 

Geh.  H.  Archiv.  Lichnowsky  VII.  750  (unvollständig). 

19.  1463.  10.  März.  Walthasar  von  Württemberg, 
genannt  von  Wildenstain  und  Berthold  von  Winndekg,  Be- 
vollmächtigte des  Herzogs  Friedrich,  Pfalzgrafen  und  Ul- 
rich, Marschall  zu  Oberndorff,  Conrad  Gumppenperger  zu 
Schernekg  und  Andrei  Bayrer,  Canntzlschreiber,  die 
Räthe  und  Sendboten  des  Herzogs  Ludwig  in  Nieder-?  und 
Oberbaiern  erstrecken  den  nach  Constanz  auf  vergange- 
nen St.  Michaelstag  angesetzten,  dann  auf  Reminiscere 
verschobenen  und  nicht  zu  Stande  gekommenen  gütlichen 
Tag  auf  Sonnwenden.  —  Zwischen  Erzherzog  Albrecht 
und  Herzog  Sigmund  eines  Theils  und  den  Eidgenossen  an- 
drerseits. Die  Räthe  und  Sendboten  der  Partheien  sollen 
es  an  ihre  Parthei  bringen,  weil  sie  keine  Vollmacht  haben 
und  bis  Georgi  es  den  Herzogen  Friedrich  und  Ludwig 
zu  wissen  machen,  dass  sie  persönlich  kommen,  wenn  es 
möglich  ist  auf  Ostern. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

20.  1463.  16.  März.  Wien.  Erzherzog  Albrecht  von 
Oesterreich  verpfändet  seinem  Rathe  Jörg  vom  Stain  und 
dessen  Erben  für  ein  Darlehen  von  vierzehntausend  un- 
grischen  Ducaten-Gulden ,  Schloss  und  Herrschaft  Steyr 
mit  den  Aemtern  daselbst. 

„. . .  nemlich  dem  vngelt,  gericht,  mawth  vnd  zoll  mit 
„iren  zugehorungen  wie  dann  die  vnser  burger  daselbs  in  be- 
„standsweis  von  vnns  gehabt  haben,  auch  die  gewondlich 
„schaczstewr,  so  sy  vns  ierlichen  pflichtig  sein  ze  geben 
„zusambt  der  herrschafft  vnd  vrbar wann  dann  wir  oder 


126  DIPLOMATARIUM 

„vnnser  erben  die  obgemelt  stat,  slos  vnd  herrschafft 
„widerumb  von  in  losen  wellen,  welhs  iares  vns  das  fuget, 
„das  sullen  wirsy  vorhyn  vir  wochen  wissen  lassen  vnd  in 
„die  obgemelten  summ  gülden  zu  Passaw  oderRegens- 
„burg,  weihe  der  stet  aine  vns  von  in  benennet  wird  in 
„irn  sicheren  gewallt  antworten." 

Geh.  H.  Archiv.  Lichnowsky  VII.  756.  (unvollständig.) 

21.  1463.  25.  November.  Wien.  Erzherzog  Al- 
brecht von  Oester reich,  als  Miterbe  der  K.  Ladislaus'schen 
Verlassenschaft  cedirt  dem  Reinprecht  Fraunhofer  sein 
Drittel  einer  Schuldforderung  an  Wolfgang  von  Walsee, 
zur  Entschädigung  für  seine  eigene  an  K.  Ladislaus. 

„Als  wir  nach  ableibung  weiland  vnnsers  lieben  hern 
„vnd  vettern  kunig  Laslaz  löblicher  gedächtnuss  mitsambt 
„vnnserm  herrn  dem  römischen  kayser  etc.  vnd  vnnserm 
„lieben  vettern  hertzog  Sigmunden  von  Oesterreich  etc. 
„zu  der  erbschaft  dicz  lannds  komen,  vnd  hie  gewesen  sein, 
„ist  vnnser  getrewer  Reinprecht  Franhouer  vnnser  kam- 
„rer  mitsambt  etlichen  seinen  f runden  für  vns  komen  vnd 
„hat  vns  zu  erkennen  geben  wie  vnnser  lieber  getrewer 
„Wolfgang  von  Waise  vnser  hofmaister  vnd  haubtman  ob 
„der  Enns  dem  vorgenanten  vnnserm  herrn  vnd  vettern 
„künig  Laslaw  ain  summ  geltes  schuldig  gewesen  seynach 
„laut  ains  schultbriefs  vnd  bat  vns  diemuticlich,  daz  wir 
„im  solh  geltschuld  an  der  schuld  so  im  der  benant  vnnser 
„herr  vnd  yetter  kunig  Laslaw  schuldig  war  als  ein  erb- 
„fürst  zu  Österreich  dem  solh  schuld  zu  beczalen  gebürte 
„fiir  vnnsern  drittailgnediclich  ze  geben  geruchten.  Haben 
„wir  angesehen  dy  sunder  gnad  vnd  gutten  willen  so 
„der  bemelt  vnnser  herr  vnd  vetter  kunig  Laslaw  zu  dem 
„Franhouer  gehabt,  auch  dy  getrewn  dienst  so  derselb 
„Franhouer  seiner  lieb  getan,  auch  vns  tun  sol  vnd  mag, 
„vnd  im  dardurch  solh  schuld  souil  vns  des  zu  vnnserm  tail 
„gebürt  zu  geben  dazumal  zugesagt.  Also  ist  der  bemelt 
„Fraunhouer  yetz  aber  mit  seinen  freunden  für  vns  ko- 
„men  vnd  hat  vns  solhs  zusagens  ermont  vnd  gebeten  im 


HABSBURGENSE  Si  XV.  127 

„darumb  vnnser  brieflich  vrkund  zu  geben.    Daz  wir  also 
„getan  haben  vnd  geben " 

Geh.  H.  Archiv.  Lichnowsky  Vif.  830. 

22.  „Hienach  sind  vermerkt  die  briet',  die  Leupolt 
„derWehinger  meinem  herren  herezog  Albrechten  vonN. 
„des  von  Lyeehtenstain  vnd  des  von  Maidburg  wegen  ge- 
„antwurt  hat." 

„Von  erst  ainen  hindergangb riet  von  den  von  Lyech- 
„tenstain  von  Nicolspurg,  den  sy  von  der  venkhnuss  we- 
„gen  weilent  Hannsens  von  Liechtenstain  vnserm  lieben 
„herren  vnd  enen  herezog  Albrechten  seligen  geben  habent, 

„Item  ainen  auzspruchbrief,  der  zwischen  dem  ege- 
„nanten  vnserm  herren  vnd  enen  vnd  den  von  Lyechten- 
„stain  von  derselben  venkhnuss  wegen  geben  ist," 

„Item  ainen  versorgbrief  von  denselben  von  Lichten- 
„stain," 

„Item  ainen  verezeichbrief  aller  herschefft,  vesten 
„vnd  anderr  hab  vnd  guter,  die  si  hie  dishalb  der  Tunaw 
„oberhalb  vnd  niderhalb  der  Enns  gelegen,  gehabt  habent," 

„Item  ainen  brief  daran  si  dem  vorgenanten  vnserm 
„herren  vnd  enen  habent  gelobt  auszerichten  ainen  versorg- 
„brief  von  dem  bischof  ze  Trient  von  der  egenanten  venkh- 
„nuss  wegen." 

„Item  denselben  versorgbrief  von  dem  von  Trient." 

„Item  ainen  brief  von  Elspeten  von  Puchaim  des  vor- 
„  genanten  Hannsens  von  Lyeehtenstain  hausfrawn  vonirs 
„tails  wegen,  der  vesten  vnd  stat  zu  Veldsperg,  den  si  da- 
„ran  hat  gehebt." 

„Item  zwen  brief  in  papyr  von  demselben  Hannsen 
„von  Lyeehtenstain." 

„Item  so  hat  er  vns  geantwurtt  fumf  brief  in  pergamen 
„von  des  gemechts  wegen,  das  die  von  Maidburg  dem  ege- 
„nanten  vnserm  herren  vnd  enen  habent  getan  vnd  czwen 
„quittbrief  in  papyr  von  derselben  sach  wegen." 

„Item  ettleich  tayding  vnd  berichttbrief  die  zwischen 


128  DIPLOMATARIUM 

„vnsern  vordem  seligen  vnd  weilen t  marggraf  Josten  von 
„Merhern  gegeben  sind." 

„Item  ainen  quitbrief  von  Chunraten  dem  Stikelper- 
„ger  daran  er  weilent  vnsern  vettern  herczog  Leupolten 
„seligen,  vnd  vns  solher  zusprüch  so  er  zu  vnshat  gehebt 
„ledig  sagt." 

„Item  ainen  brief  von  weilent  Hannsen  den  Rukhen- 
„dorffer  von  vnsrer  vestten  vnd  stat  wegen  zeHaimburg." 

„Item  czwen  hindergengbrief  von  den  von  Lyech- 
„tenstain  von  Nicolspurg  vnd  weilent  Hannsen  von  Stu- 
„bemberg." 

„Item  weilent  Mathess  von  Lyechtenstain  vonNicols- 
„purg  fridbrief." 

„Vnd  ainen  kaufbriet  vmb  das  haws  Grünburg,  das 
„zu  vnserm  mauthaus  ze  Stain  gehöret. 

Diplomatar.  Nr.  24.  (Austr.)  Fol.  170.  Nr.  475.  Geh.  H.  Archiv. 


Zweite  Abteilung. 


Erzherzog  (Herzog)  Siegmund 
1443—1473. 


a. 

Von  Herzog  Siegmund. 
1.— xx. 


Fontes  etc.  II.  Bd. 


181 


I.  1443. 

Wir  S(igmund)  etc.  Embietten  den  edlen  vnsern  lie- 
ben öheim  und  unsern  lieben  getrewn,  und  erbern  weisen 
und  getrewen  allen  grauen,  freyen  rittern  und  knechten, 
lantvogtten,  haubtlewten,  burkgrauen,  phlegem,  vögten, 
burgermaistern,  schultheissen,  richtern,  lehenslewten,stet- 
ten  und  gerichten  und  allen  unsern  ambtlewten,  gemain- 
den  und  undertanen  unserer  grafschaft  Tirol  und  in  allen 
andern  unsern  hersehefften  in  Eisassen,  inSwaben  und  über- 
all in  allen  unsern  landen  unsers  furstentumbs  unsrer  Ver- 
wesung unser  gnad  und  alles  gut.  Als  ir  und  ewer  vodern 
für  ew  und  ewr  erben  und  nachkomen,  dem  hochgeborn 
fursten  herezog  Fridricben  dem  eitern  unserm  lieben 
herren  und  vater  lobleicher  gedechtnuss  dem  got  gnädig 
sey,  und  seinen  erben  voran  all  gelobt,  gehul(dig)t  und 
gesworen  habt  iur  ew.  ewer  erben  und  nachkomen,  und 
wan  aber  wir  yeez  nach  seinem  abgang  als  sein  rechter 
erb  anders  werden  gehalten  den  billeich  ist  von  unserm  gnä- 
digen herren  und  vetern  dem  römischen  kunig,  daz  wir 
davon  nicht  zu  ew  in  unsrer  person  mugen  komen  zu  un- 
sern landen  und  lewten  über  das,  daz  er  das  von  unsern 
wegen  mit  seinem  briet'  gelobt  und  versprochen  hat,  und 
dauon  so  erman  wir  eweh  all  gemainleich  und  ewer  yeden 
besunder  derselben  ewer  trewn  eren  und  eyde  und  auch 
nach  ewrer  briet*  laut  und  sag,  und  wes  wir  ew  ermanen 
künnen  und  mugen,  und  emphelhen  ew  ernstleich  ir  wellet 
bei  uns  bleiben,  als  bei  ewerm  rechten  erbherren  und 
landesfursten,  und  wellet  uns  nach  allem  ewerem  vermu- 

9» 


132  DIPLOMATARIUM 

gen  hilftleich,  retleich  und  beigistendig  sein,  als  ir  uns  des 
schuldig  seit,  damit  das  wir  mit  unserm  leib  zu  unsern 
landen  komen  und  zu  allem  dem  das  unser  benanter  herr 
und  vater  seliger  uns  gelassen  hat,  dauon  wir  sein  geno- 
men  und  emphurt  worden,  wann  wir  furbasser  an  ewern 
rat  weder  mit  demselben  unserm  herren  nud  vettern  dem 
kunig  noch  mit  niemant  kain  tading  tun  ingen  noch  machen 
wellen  weder  mit  briefen  noch  mit(worten?)  uncz  wir  selb  er 
inunsreraigen  person  ledig  und  unbekumbert  bei  ew  sein. 
Ob  wir  lenger  von  im  also  wurden  ingehalten  und  ew  solh 
botschaft  darnach  kern  oder  ew  sagt  oder  verschreibt  oder 
ew  worczaichen  precht,  das  von  unssolt  sein  ausgegangen, 
daran  kert  ew  überall  gar  nicht,  wir  sein  dann  ledig  selbs 
bei  ew  in  unsern  landen.  Und  seit  auch  darauf  furbasser 
mit  allen  unsern  landen  und  leutten  geschlossen  gerichten 
und  allen  nuczen  niemant  mer  gehorsam  noch  wartentden 
uns  als  ewerm  rechten  herren  und  erbfursten.  Und  tut  da- 
rum an  uns  als  getrew  an  irem  rechten  herren  und  erbfur- 
sten  als  ir  uns  des  schuldig  und  gepunden  seit,  und  als 
wir  ew  allen  und  ydem  des  sunder  wol  getrawen.  Das 
wellen  wir  gen  ew  und  den  ewern  in  künftigen  zeitten  gnä- 
dikleichen  erkenen,  und  ew  des  ze  gut  nimmer  vergessen, 
des  ze  iirkunt  haben  wir  den  brief  geschriben  mit  unsrer 
aigen  band,  wann  wir  in  der  Verwesung,  als  wir  yecz  ge- 
halten werden,  kain  insigel  noch  haben  und  auch  kains 
wellen  lassen  machen,  uncz  wir  selber  zu  ew  komen  und 
schreiben  in  den  brief  kain  datum ,  auf  ein  solh  fürsorg, 
ob  villeicht  der  unsern  furbasser  niemant  offenleich  mer 
zu  uns  möcht  komen.  Geben  auf  der  vest  Grecz  etc. 

Nichtz  schreibt  mer  denn  also  der  werden  vier  ge- 
leich brief  oder  sechs.  (Mit  anderer  Schrift:)  Ibi  cessat 
manus  vestra  Gretz  etc.  Etiam  scriptura  cuiuslibet  litere 
Hat  in  uno  latere  tantum  et  non  a  tergo. 

(Von  Aussen :)  „Copey  ertzherezog  Sig.  ausschreibn 
umb  erledigung  vom  kunig  1443."  Lad.  112. 

Reinschrift  e.  Concepts.  —  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  138 

IL  S.  D.  (1447?) 

Als  wir  unser  merklich  notdurfft  und  geprechen  un- 
serm  lieben  vettern  hertzog  Albrechten  haben  zu  erken- 
nen geben  darauf  er  uns  geantwurttet  hat,  daz  wir  solchs 
an  unsern  gnedigen  lieben  herren  und  vettern  den  römi- 
schen kunig  bringen  Ringen; 

Auf  das  so  gedenkch  an  sein  kuniklich  gnad,  auch 
unsern  vettern  hertzog  Albrechten  in  irerbeder  gegnwurt- 
tikchait  zu  werben.  Das  ist,  als  wir  herauf  zu  lannde  kö- 
rnen sein ,  haben  wir  gar  wenig  funden  und  uns  in  allen 
dingen  als  von  newem  zurichten,  und  von  den  nuczen,  so 
nach  unsrer  kumfft  geuallen  sind,  unsern  hof  auch  ander 
grozz  darlegen ,  über  den  Arl.  dem  Lucas  und  in  ander 
weg,  darczu  wir  solcber  nucz  allain  wolbedörfft  hetten, 
ausrichten  müssen  an  solch  geltschuld,  so  wir  den  benanten 
unsern  herren  und  vettern  verbunden  sein,  das  alles  uns  so 
swer  anligt  und  zuuellet,  daz  wir  nicht  gedenkchen  mugen, 
das  also  an  unsern  merklichen  schaden,  auch  verkumber- 
nuss  unsrer  sloss  und  nucz  hinaus  zu  bringen,  wan  wir  un- 
ser nucz,  die  yecz  auf  dem  herbst  geuallen,  nu  wol  halb 
oder  mer  verzert.  und  darauf  aufgenommen  haben,  daz 
uns  der  gar  luczl  vorbesteen,  und  grozz  sachen  dauon  aus- 
zerichten  sein. 

Und  si  damit  bewegest  und  bittest,  so  du  pest  mugest, 
damit  sie  uns  solhs  geltes,  so  wir  in  mit  hertter  verschrei- 
bung  verpunnden  sein  müssen,  nachgeben,  damit  wir  nicht 
darczu  gezwungen  werden ,  unser  sloss  und  land  darumb 
zuuerkumbern. 

Wolten  oder  möchten  si  uns  aber  solchs  nicht  nach- 
geben und  uns  not  beschech  darumb  zuuerseczen,  als  dann 
das  an  im  selbs  ist,  so  wissen  wir  nyemand  in  unserm 
lannde,  der  solhs  vermugens  sey,  das  uns  darynn  möcht 
erschiessen. 

Und  seid  wir  uns  nu  versehen,  daz  wir  uns  des  nicht 
mugen  enthalten,  wir  müssen  das  tun,  das  wir  si  also  anbrin- 


134  D1PL0MATARIUM 

gen,  als  unser  nächst  freund,  den  wir  solchs  pillich  anpie- 
ten  ,  daz  si  uns  mit  ainem  anlehen.  berayts  gelts,  furder- 
lich  zu  statten  kennen,  und  uns  das  leihen  auf  unser  sloss 
und  nuez,  wie  wir  des  mit  in  aynig  und  die  ausgezaigt 
werden. 

Wer  aber,  daz  si  solchs  nicht  statt  betten,  so  turder- 
lich  zu  tun,  so  musten  wir  doch  gedenkhen,  gelt  auszu- 
bringen, wa  wir  das  vinden  mochten  und  seyd  wir  das  im 
lannd  noch  von  in  nicht  möchten  zu  wegen  bringen,  so 
mugen  wir  nicht  gedenkhen  das  anders  zu  haben  dann  von 
den  Venedigern,  oder  herezog  Hainrichen,  die  dann  mit 
schlössen  die  in  gelegen,  daruinb  weiten  versorgt  sein,  als 
die  Venediger  mit  Vallsugan  und  herezog  Hainrich  im  In- 
tal daraus  dann  des  lannds  hie  zertrennung  schaden  und 
im  fug  kern,  als  si  das  selber  wol  versteen  mugen. 

Und  ob  si  solh  anlehen  nicht  zusagen  wolten  oder 
mochten,  als  mit  bereitem  gelt,  daz  dann  weg  gedacht 
wurden,  es  wer  mit  tailung  oder  in  ander  weg,  damit  wir 
solhs  gelts  hinaus  zu  geben  vertragen  wurden,  wan  das 
doch  zu  ainezigs  verzert  wirdt  und  an  nuez  hingeet,  als 
das  unser  vetter  herezog  Albrecht  selber  yecz  hie  vermel- 
det hat,  und  dadurch  wir  auch  in  abnemen  komen  undver- 
seezen  müssen. 

Wolten  oder  mochten  si  uns  dann  in  solhem  vorge- 
meldtem  anlehen  also  nicht  zu  statten  komen,  oder  tailung 
dadurch  das  lannd  unzertrennt  belib  ingeen,  und  das  ganncz 
von  in  abgeslagen  wurd,  und  du  dich  versehest,  an  ennd 
darumb  abzuschaiden. 

So  ist  in  darnach  erst  zu  sagen,  daz  wir  uns  yecz 
empynnden,  seyd  wir  nach  vnserm  anpieten  und  darlegen 
solhs  von  in  nicht  gehaben  mochten,  daz  wir  uns  mit  anle- 
hen in  ander  weg  fursehen  mussten  nach  unsrer  notdurfft, 
und  in  furbazzer  solchs  anpietens  noch  darlegens,  nach 
herkomen  unsrer  vordem  auch  ir  und  unser  nicht  pillich 
maynten  verpflichtet  sein,  nach  dem  und  das  dem  gann- 
czen  haus  Österrich  durch  solh  weg  zu  nuez  und  fromen 


HABSBURGENSB  S.  XV.         135 

von  uns  gemaynt,  und   unserstails  nicht  abgang  daran 
wer  sunder  irnthalben. 

Gleichz.  (?)  Abschrift.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

III.  S.D.  (1447?) 

Von  erst  von  der  puntnuss  wegen  mit  dem  von  Bur- 
gundi, darynn  wir  herczog  Sigmund  auch  sein  solten,  daz 
nach  solhen  Ursachen  so  daran  sein,  uns  nicht  fuglich 
sey ,  daryn  zugeen ,  als  wir  dann  wenn  wir  zusamen 
komen  im  wellen  zu  erkennen  geben. 

Dann  von  verwilligung  wegen  andrer  stukch,  so  wir 
auf  solch  verschreibung,  so  zwischen  dem  von  Burgundi 
und  unserm  vettern  herczog  Albrechten  vernotelt  und  be- 
griffen sind,  geben  solten,  daz  darynn  furgesehen  werde 
die  verschreibungen,  so  unser  herr  der  kunig  herczog 
Albrecbt  und  wir  auf  die  sechs  jar  miteinander  haben,  sol- 
ten  wir  das  also  an  furwort  tun,  daz  uns  das  daran  nach- 
maln  so  das  zu  schulden  kern,  vergriffnlich  sein,  und  zu 
schaden  komen  möchte.  Aber  umb  daz  unser  vetter  her- 
czog Albrecht  in  solhen  angeuangen  Sachen  mit  dem  von 
Burgundi  nicht  gehindert  noch  darunder  zu  schymph  wer- 
de, noch  dem  haus  österrich  grosser  schad  undungemach 
daraus  gee,  so  wellen  wir  das  verwilligen,  in  solher  form  als 
wir  dann  das  pillich  tun  sullen,  und  auch  also  daz  wir  von 
unserm  herrn  dem  kunig  und  herczog  Albrechten  versorgt 
werden,  damit  uns  das  gen  in  an  der  vorberurten  ver- 
schreibung auf  die  sechs  jar,  auch  an  unsrer  erbschafft  und 
gerechtikchaiten  der  äussern  lannde  unuergriffenlich  und  an 
schaden  sei,  wie  dann  das  nach  notdurfft  begriffen  sol  wer- 
den ,  als  du  des  auch  ain  not!  hast. 

Gleichz.  Copie  (?)  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

IV.  1.  December  1457. 

Wir  Sigmund  von  gottes  genaden  hertzog  ze  Öster- 
rich, ze  Steyr,  ze  Kernden  vnd  ze  Krain,  graue  ze  Tirol  etc. 
Bekennen  mittdisem  brieff  für  vns  alle  vnser  erben  vnd  nach- 


130  DIPLÜMATARIUM 

kommen  vnd  tun  kund  mengklichem  das  wir  redlicher  schuld 
schuldig  sigen  vnd  gelten  sollen  dem  edlen  vnserm  lieben  vnd 
getrüwen  Vlrichen  von  Brandisz  fryen  vndsinen  erben  vnd 
nachkommen  zwaitusent  guter  riniseher  guldin,  die  er  vns 
also  bar  geliehen  vnd  bezalt  vnd  die  wir  in  vnseren  kunt- 
lichen  schinbarn  nutz  bewendt  haben.  Also  das  wir  im  oder 
sinen  erben  ob  er  nitt  war  dieselben  zwaitusent  guldin 
vff  sant  Andrestag  schierist  künftigen  acht  tag  vor  oder 
nach  vngeuarlich  widerumb  antwurten  vnd  geben  sollen 
ane  sin  vnd  siner  erben  vnd  nachkommen  costen  vnd  scha- 
den. Vnd  haben  darumb  zu  rechtem  vnderpiand  ingesetzet 
vnd  versetzt  vnd  setzen  im  ouch  wissentlich  in  k rafft  disz 
briefs  vnseren  zoll  der  statt  Veldkirch  mitt  aller  siner  züge- 
hörung,  nutzzen  vnd  renten,  der  sich  alle  jar  jarlichs  ge- 
purt   vff  zil   vnd  tag   vff  sannt   Paulstag    der    bekerung 
zwaihundert  pfund  pfenning  gemainer  landtlicher  werung. 
Also  ob  wir  vnser  erben  oder  nachkommen  den  obgenan- 
ten  Vlrichen  von   Brandis  sine  erben  vnd  nachkommen 
vff  zil  vnd  tag  in  obgemelter  wis  wie  vor  stät  nicht  vsz- 
richten  noch   bezaltend  wie  dann   der  obgenannt  Virich 
von  Brandis  sin  erben  vnd  nachkommen    der  obgeschri- 
ben  zwaitusent  guldin  zu  schaden  kamen,  si  betten  es 
an  schaden  genoinen  oder  nicht,  den  selben  obgemelten 
schaden  mitt  sambt  dem  obgedachten  höptgut  sollen  vnd 
wellen  wir  oder  vnnser  erben   ob  wir  nicht  wären  dem 
obgenanten  Vlrichen  von  Brandis  oder  sinen  erben  ob  er 
nitt  dawar  vszrichten  vnd  bezalen  an  iren  costen  vnd 
schaden   vnd  allerlai  intrag  vnd  Widerrede.    Tetten  wir 
aber  sölh  obgemelt  bezalung  nicht  wie  vorgeschriben  stat 
das  doch  in  dehainen  weg  nicht  sin  sol,  so  sol  vnd  mag 
der  obgenant  Virich  von  Brandis  sin  erben  vnd  nachkom- 
men ob  er  nicht  enwär  den  obgenanten  zoll  mitt  aller  si- 
ner gerachtikait  vnd  zugehörung  versetzen,  verkumbern, 
verkouffen,  den  besetzen  vnd  entsetzen  oder  im  selbs  be- 
halten ymmer  alsuil  vnd  lang  vntz  das  im  die  obgeschri- 
ben  zwaitusent  guldin  mitt  sambt  allem  costen  vnd  scha- 


H ABSBURGENSE  S.  XV.         1 37 

den  der  im  oder  sinen  erben  ob  er  nicht  war  darutf  gegan- 
gen gar  vnd  gentzlich  an  allen  sin  vnd  siner  erben  costen 
vnd  schaden  beczalt  war  alles  getrulich  vnd  vngenarlich. 
Vnd  vor  disem  allem  vnd  wie  vorgcschriben  stat  sol  vns 
vnsern  erben  vnd  nachkommen  an  dem  obgenannten  vn- 
derpfand  wie  vor  gelutret  ist  ganntz  nichts  friden  noch 
schirmen  das  zu  frid  oder  zu  schirm  ye  gedacht  ward  an 
allerlai  intrag  vud  widerred,  des  vnd  alles  schirm  so  wir 
dawider  gebrochen  miigen  wir  vnns  gentzlich  entzigen  ha- 
ben wissentlich  mitt  disem  brief  alles  getrulich  vnd  vnge- 
uarlich.  Wir  versprächen  ouch  in  krafft  disz  briefs,  das 
sölh  vorgemelt  vnderpland  mit  namen  der  zoll  vor  gegen 
niemen  mer  verkumbert  noch  verschriben  ist  annderstdenn 
so  vor  stat.  Mitt  vrkund  dicz  briefs  mitt  vnserem  anhangen- 
den insigcl.  Geben  zu  Veldkirch  an  pfintztag  nach  sannt 
Andrestag  nach  Cristi  geburde  viertzehen  hundert  vnd 
im  sibenn  vnd  funfftzigistem  jare. 

Gleich/,.  Abschrift.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

V.  3.  Jänner  1458. 

Wir  Sigmund  von  gots  gnaden,  hertzog  zu  Österrich, 
zu  Steh*,  zu  Kernden  vnd  ze  Krain.  graue  zu  Tirol  etc. 
Bekennen  als  vnser  getrewr  Ernst  Rietemburger  yetz  vn- 
ser küchenmaister  zu  den  zeiten  als  er  vnser  hubmaister 
zu  Veitkirch  ist  gewesen  vnnserm  getrewn  VlrichenWitten- 
bach  vnserm  burger  daselbs  ze  Veitkirch  vnd  Nesen  sei- 
ner hausfrawen  das  burkgüt  zu  Jagperg  das  Bernhart  von 
Bans,  Virich  Gamps  vnd  Hanns  Zymerman  ynnhaben  vnd 
jerlich  giltet  funnf  phund  phenning  zins  mit  allen  stukchen 
vnd  guten  so  darczu  gehören  vnd  den  Weingarten  auch  zu 
Jagperig  gelegen  mitsambt  dem  inuang  vnd  dem  pawm- 
garten,  der  im  inuang  ligl  mit  allen  andern  stuckchen  vnd 
guten  darczu  vnd  darinn  gehörend  mitsambt  aindlef  mal- 
tern  habern  gelts  ab  der  vogtei  der  pfarrkirchen  im  Bre- 
gentzerwald  vns  zugehorend  in  phanndsweis  verschriben 
hat  als  an  vnser  statt,  wie  dann  das  der  brief  im  von  dem- 


138  D1PL0MATARIUM 

Ernsten  darüber  gegeben  ynnhaltet.  Das  wir  dem  egenan- 
ten  Wittenbach  vergunnet  haben  die  egnant  hausung  zu 
Jagperg  ze  pawen  vnd  ze  pessern  mitsambt  der  zugeho- 
rung  daselbs  all  die  gereehtikhait,  nutzung  vnd  herkomen, 
so  wir  daran  haben  ynnzuhaben  ze  nutzen  vnd  ze  niessen 
nach  laut  des  bemeldten  briefs,  so  er  von  dem  obgenanten 
Ernsten  darüber  hat.  Vnd  wir  haben  im  die  gnad  getan,  daz 
wir  noch  vnser  erben  die  vorgenant  hausung  zu  Jagperg  mit 
irer  zugehörung  als  vor  stet,  des  egnanten  Wittenpachs 
lebta£  von  im  nicht  losen  sullen  noch  wellen,  wenn  ir  aber 
abgeet  so  sullen  sein  erben  vns  oder  vnsern  erben  der  losung 
derselben  hausung,  guter  vnd  zugehörung  in  dem  vorbe- 
rurten  satzbrieff  begriffen  stat  tun  vnd  gehorsam  sein  nach 
laut  desselben  briefs,  vnd  was  er  auf  die  egnant  hausung 
nach  diser  vnser  vergunstung  verpawet  hette,  das  wissent- 
lich gemacht  wurde  das  sol  seinen  erben  mit  sambt  der 
summ  damit  solh  losung  geschieht  widerkert  vnd  vns  oder 
vnsern  erben  dieselb  hausung,  guter,  gult  vnd  zugehörung 
ingeantwurtt  werden  an  alles  verziehen,  waigrung  vnd  wi- 
derred, dhainerlay  Sachen  angeuerde.  Mit  vrkund  des  briefs. 
Geben  zu  Insprukg  an  eritag  nach  dem  newen  jarstag  cir- 
cumeisionis,  nach  Cristi  geburde  im  vierzehenhunndert 
vnd  dem  acht  und  funnffzigisten  jare. 

Corrigirtes  Orig.  Perg.  Geh.  H.  Archiv. 

VI.   15.  December  146Q. 

Wir  Sigmund  etc.  etc.  Bekennen  für  vns  vnser  erben 
vnd  nachkomen.  Als  wir  vnser  lannd  vnd  lewt  mit  den  aydt- 
genossen  in  sweren  kriegsleüffen  gestannden  vnd  der  noch 
nicht  abkomen ,  noch  vnser  sloss  vnd  stette  ob  sich  sölh 
veintschafft  für  er  zwischen  vnser,  oder  andern  begeben 
wurden,  darnach  mit  lifrunng  vnd  andern  so  sich  dann  zu 
sölhen  veintschafften  zu  halten  geburdt  zugericht  sein, 
das  wir  vnserm  lieben  getrewen  Turyngen  von  Hallwilr 
vnnserm  ratte,  vnnsern  gannezen  vnd  volmechtigen  gewalt 
vnd  macht  gegeben  haben,  geben  auch  wissentlich  inkrafft 


HABSBURGENSE  S.  XIII.  139 

des  brieis.  Also  daz  er  vns  allenthalben  trayd,  wein,  gelt 
vnd  anders  darzuenottdurfftig  aufbrynngen  awsnemen  vnd 
awsburgen  sol  vnd  mag,  vnd  was  oder  wie  er  das  also  auf- 
brynngen vnd  darumb  versehreybung  oder  versorgnuss  tun 
oder  wie  sieh  dann  die  saehen  begeben  werden,  daz  alles 
verhaissen  ,  globen  vnd  versprechen  wir  für  vns  vnser  er- 
ben vnd  nachkomen  bey  vnnsern  fürstlichen  wirden  vnd  inn 
krafft  des  briefs,  alles  ausczerichten  vnd  zubezaln ,  auf  zyl 
vnd  frist,  wie  er  dann  die  machen  wirdt,  vns  alles  daz  ze 
tun,  das  sich  dann  geburdt  alles  getrewlich  vnd  angeuerde, 
den  benanntten  Turyngen  auch  sein  erben  deshalben  an 
schaden  zu  halden,  vnd  er  vnd  sein  erben  mngen  sich  des 
darumb  er  sich  also  verschreibet  vnd  verphlichtet  halten 
zu  vnser  vnser  erben  lannden  vnd  lewtten  nah  vnd  gut,  vnd 
des  davon  bekomen  mit  recht  oder  an  recht  wie  in  das  fugt, 
vncz  vnd  so  lanng,  bisz  er  oder  sein  erben  solcher  aufne- 
mung  purgschafft  oder  verschreybung,  so  er  also  von  vnsern 
wegen  tun  wirdet  gennczlich  enndtledigt  vnd  dauon  an- 
schaden  genomen  werde.  Vnd  sy  sullen  damit  wider  vns 
„vnser  lannd  noch  lcwtte  noch  nyemands  andern  getan  ha- 
„ben,  wann  das  vnser  gutter  will  ist.  Mit  vrkunnd  des  briefs. 
„Geben  zu  Villingen  an  niontag  nach  sannd  Luceyentag. 
„NachKrists  geburd  im  vierczehenhunndert  vnd  dem  sechs- 
„ezigistenjare."  —  I).   d.  in  consilio. 

Orig.  Perg.  1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv.  (Zerschnitten.  Angeführt  bei  Lich- 
nowsky.  B.  VIF.  Reg.  Nr.  459.) 

VII.  S.  D.  (1460). 
MemorialedoctorisLaurentii  Plumnawad  dominum  papam. 

a)  In  das  erste  sollen  die  sendpoteten  vnserm  hailigen  va- 
ter  dem  babist  vnsers  gnedigen  herrn . .  von  Oesterreich 
gehorsam  vnd  willige  dinst  sagen,  vnd  seyner  hailikeit 
mit  fleiss  seyne  gnade  beuelen  in  der  pesten  form. 

b)  Darnoch  sollen  sye  seyne  gnade  entschuldigen,  nachdem 
seyner  gnaden  sendpoten,  die  her  von  stundt  an  do  her 
vornam  das  seyn  heilikait  was  erweit,  gen  Rom  schick- 
te vnd  die  selben  sentpoten  nicht  öffentlich  in  gemaynem 


140  DIPLOM  ATARIÜM 

consistorio  gehorsam  adir  obediencia  gethan  haben, 
das  das  vmme  orsache  welle  vndirwegen  ist  gebliben, 
nemlich  ist  angesehen  geworden,  das  vnser  gnedigster 
here  der  kayser  der  eyn  hanpt  der  dewtschen  nacion  vnd 
der  elter  furste  von  Ocsterreich  ist,  der  hatte  nach  nicht 
auff  die  zeit  semliche  offne  obediencie  gethan  darvmme 
seyner  kayserlichen  maiestadt  zcu  eren  alss  das  billich 
ist,  ist  das  vnterwegen  gelasen,  etc. 
d)  Item  sollen  sie  darnach  erczellen  wie  vnser  gnediger 
here  herczog  Sigmund  seyn  veterlich  erbe  nemliche  die 
lande  zcu  Swaben,  Briskaw,  Elsacz.Suncawetc.  die  seyn 
vetter  herczog  Albrecht  etliche  czeit  ingehabt  hat,  we- 
dir  hat  ingenomen  vnd  das  alle  graffen,  herren,  ritter 
knechte  stete  vnd  lantschafft  seyner  gnaden  geholdiget 
haben  etc. 
c)  Item  das  seyne  gnade  personlich  zw  seyner  hailikeit  gen 
Mantaw  noch  dem  das  seyn  hailikeit  durch  botschafft  vnd 
briffe  begert  hat  gerne  vnd  mitganczem  willen  sich  fugen 
wil  es  wer  denn  sache  das  seyne  gnade  durch  merkliche 
krige  adir  leibesnot  gehindert  wurde. 

Item  was  wedirwertikait  schaden  vnd  gedrank  die 
Sweiczer  vnd  Eytgenossen  wedir  got,  ere  vnd  recht 
in  eynem  cristlichen  gesworen  vorbrifften  vnd  vorsiglten 
fride  seyner  gnaden  vnd  dem  ganczen  hawse  von  Oester- 
reich  pis  her  gethan  haben  vnd  nach  teglich  thun,  vnd  da 
bey  vorczellen  dy  geschieht  von  Raperswil. 

Item  wie  der  allercristlichste  kunig  von  Frankreich 
durch  seyner  gnaden  rethe  vnd  der  bisschoff  von  Costnicz 
czwischen  vnsersgnedigen  herren  von  Osterreich  vnd  den 
gemaynen  aitgenosen  gemacht  haben  eyn  tag  der  zcu  Cost- 
nicz am  suntage  Oculi  nagst  vorgangen  solde  gehalten  seyn 
worden  etc.  da  bey  vorczellen  wie  vnd  worumme  der  erstra- 
ckit  ist  geworden,  bis  auff  Sani  Vrbanistag  etc. 

Item  seiner  Hailikeit  auch  da  bey  sagen  was  zukünf- 
tiger schade  aws  sulchem  vornemen  der  Sweiczer  der  ge- 
maynen christenhait  ersten  mochte,  sulde  es  auff  dem  tage 


HABSBURGENSE  S.  XV.  \k\ 

nicht  gerieht  werden  nemlich  das  sulcher  krig  nicht  wenig 
irren  wurde  seynerhailikeit  wider  dy  Torken  vornemen,  an- 
gesehen das  die  sache  anruret  den  gemaynen  adil  fursten 
graffen  herren,  gaistlich  und  weltlich  vnd  alle  erbarkait  do 
dar  durch  geirret  wurden,  das  sie  beistandt  rat  adir  hilffe 
wedir  die  Turcen  nicht  mochten  thun. 

Vnd  dor  vmnie  sollen  die  boten  anrußen  vnd  bitten 
seyne  hailikeit  in  der  besten  form,  das  seyne  hailikeit  anse- 
he was  dem  cristlichen  gelauben,  gemaynem  nutz  allir  er- 
barkait vnd  dem  ganczem  hawse  von  Oesterrich  an  der 
sach  sey  gelegen  vnd  seyne  merkliche  potsehaft  auch  auff 
den  tag  Costnicz  gerucho  genediglich  zcu  senden,  vnd  der 
botschafft  beuelen  das  sye  vmme  gemaynes  fridens  wille 
zcu  machen  gesant  seyn,  noch  dem  seyne  hailikait  in  willen 
ist  eynen  gemaynen  fride  zcu  machen  vmme  derTurchen 
wille  etc.  Item  das  semliche  seyne  botschafft  das  gross  vn- 
recht  mutwillen  vnd  vncristlich  der  Sweiczer  vornemen 
sey ner  hailikeit  vndirrichten  vnd  vorbas  seyne  hailikeit  we- 
dir sy  auch  den  von  Costnitz  möge  thun  nach  bi11ika.it. 

Item  sollen  die  boten  auch  erczellen  seynerhailikeit 
die  grosen  spenn  zwitracht  vnd  wedirwertikeit  die  vnder 
den  furstin  des  reiches  seyn  etc.  welche  spenn  zcu  besor- 
gen ist  da  sy  hart  an  grosen  krig  vnd  blutvorgissen  sulden 
die  krige  angan  ergen  mochten,  vnd  wie  vnsers  herrn  gna- 
den darumme  seyne  mercliche  botschaff  alss  eyn  vnpartei- 
ter  furste  gen  Bomperk  hat  geschicket  in  maynunge  die  Sa- 
che zcu  richten,  vnd  seyne  gnade  ist  in  hoffnunge  solde  die 
sache  vnd  der  Sweiczer  nach  billikeit  werden  gerieht,  das 
ane  czweuil  were,  seyner  hailikait  vornemen  wedir  dy  Tür- 
ken wurde  eynen  seligen  Vorgang  gewynnen  das  sust  der 
dewtschen  nacion  halb  nicht  mag  gesehen  alss  das  seyne 
hailikeit  seibist  wol  dirkennet  nach  dem  die  furstenthum 
vnd  lande  alle  seyner  hailikeit  wol  bekant  seyn  etc. 

item  von  dem  dosier  ad  sanetum  Laurentium  extra 
murosTridenti  das  durch  vnsers  gnedigen  herrn  vonOster- 
reich  vorfaren  gestifft  ist  worden,  vnd  seyne  gnade  eyn 


142  DIPLOM  ATARI  UM 

stiffter  vogt  vud  beschirmer  des  closter  ist,  vnd  doch  an  sey- 
ner  gnaden  wille  in  eyne  tluimprobstie  zeu  Trynt  gewant  ist 
worden,  vnd  da  methe  seyner  herlikait  entezogen  vnd  ent- 
freindt  ist  worden  alle  seyne  rechte  die  her  seyne  vorfar 
vnd  elter  in  dem  gotshawse  gehabt  haben,  vnd  hoffit  das 
sey  wedir  recht  vnd  bitt  dorumme  seyne  hailikait  das  sulch 
closter  bleibe  nach  dem  seyne  vorfaren  das  gestifft  haben 
vnd  im  zeu  gehört,  da  bey  vorczellen  was  seyner  gnaden  an 
dem  closter  ist  gelegen  ap  es  noth  thun  wirt  etc. 

Item  ap  vnser  haüiger  vater  der  brixnisehen  sachen 
halb  wie  sie  stunde  vorsehen  wurde. 

Item  von  der  dispensaciou  wegen  der  pensionen(halb) 
der  Verena  Stuberin  zeubehalten  in  der  besten  form. 

Concept.  Papier.  G«h.  H.  Archiv. 

VIII.  7.  Juli   U6I. 

Wir  Sigmund  von  goles  gnaden  herezog  ze  Oester- 
reich  ze  Steir  ze  Kernnden  vnd  ze  Krain  graue  ze  Tirol 
etc.  Bekennen  von  der  zwitrecht  wegen  so  sieh  zwischen 
vnnser  getrewn  Hannsen  von  Awer  an  ainem  vnd  Hainriehen 
von  Awer  seins  bruders  am  andern  tail  lialten  als  von  irs 
väterlichen  vnd  müterlichen  erbs  wegen  dariunb  si  meni- 
germal  vor  vns  vnd  vnnsern  retten  ersehyneu  in  recht  kö- 
rnen vnd  die  saeh  nu  am  jüngsten  wider  für  vns  getzogen 
sein,  vnd  als  wir  si  in  gagenwurtigkaitt  vnnser  rätt  vnd 
lanndleutt  geneinander  verhört  haben ,  sein  wir  durch  si 
auch  dieselben  vnnser  rätt  vnd  lanndleutt  mit  diemutigem 
bett  angelanngt  die  sachen  an  vns  ze  nemen  inen  tag  ze 
setzen  vnd  si  nach  genügsamer  verhörung  aller  irr  gerech- 
tigkaitt  endtlich  zu  entschaiden ,  wann  si  vns  die  ganntz 
haym  saezten  also  haben  wir  auf  sojh  ir  vnd  vnnser  rätt 
vnd  lanndleutt  diemutige  vnd  Heissige  bete  auch  darumb 
das  grosse  vnwillen  mue  vnd  scheden  vermitten  wurden  die 
sachen  an  vns  genoinen  darauf  vns  bede  tail  mit  irnhandt 
gebunden  trewen  gelobten  was  wir  nach  verhörungir  beder 
tail  gereehtigkaitt  zwischen  in  erkannten  das  si  das  ewig- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  143 

lieh  stat  viid  vest  halten  wolten  vnd  also  sind  auffhewtals 
gesatztem  tagbedc  tail  durch  vnnser  ratt  den  wir  das  em- 
pholhen  hahen  mit  klag  antwurt  vnd  allen  irn  gerechtigkait- 
ten  nach  aller  irer  notdurfft  verhört  das  auch  dieselben  vnn- 
ser ratt  an  vns  prachtvnd  daraufwir  aufirbetthcgernvnd 
gelubde  zwischen  in  erkannt  hahen.  Am  ersten  das  aller  vn- 
willen  auch  all  scheden  vndzerung  vnd  was  sieh  zwischen 
der  henanten  gepruder  vntzher  auf  hewtigen  tagverhanndlt 
vnderganngen  hahen ganntz  absein  sollen  vnd  das  si  hinfür 
freuntlieh  miteinanderleben  als  sieh  zwischen  prüdem  ge- 
purt  angeuerde.  Darnach  haben  wir  erkannt  das Hainrich 
von  Awer  seinem  bruder  Hanusen  von  Awer  für  all  vordrung 
recht  vnd  ansprechen  gegenwürttig  vnd  künfftig  vse ins  va- 
terlichen vnd  muterlichen  erbs,  des  er  sich  vormaln  mer 
dann  aimst  vnd  sunder  am  jüngsten  auf  funffzehen  niarkh 
leibgedings  im  die  alle  jar  sein  lebtag  zeantwurtten 
genntzlichvndgar  vertzigen  hatdaruinb  durch  Hainriehen 
von  Awer  gnugsame  vrkund  furbraeht  ist  geben  vndant- 
wurtten  sol  nemlichen  das  geslozz  Katzenstain  mitsambt 
dem  hofpaw  so  darzu  gehört  vnd  darzu  sechzehen  marekh 
gelts  guter  meraner  müntz  nach  herrn  gult  anzeslahen  dar- 
zu wir  gemain  vnd  vnuerwandt  leutt  schaffen  sollen  viid  wel- 
len damit  im  die  getrewlich  vnd  vngeuerlieh  ausgezaigt 
werden  vnd  sollen  Hanns  von  Awer  vnd  all  sein  erben  hin- 
für dabey  beleiben  die  ynnhalten  nutzen  vnd  nyessen,  be- 
setzen vnd  entsetzen  verkauften  versetzen  vnd  in  ander 
weg  verwennden  von  dem  beuanten  Hainrichen  von  Awer 
seinen  erben  vnd  menigjich  daran  vngeengt  vnd  vngeirrt. 
Doch  so  sollen  Hanns  von  Awer  vnd  sein  erben  das  ge- 
slozz Katzenstain  mit  i  einer  zugehörung  das  von  vns  ze 
lehen  darrurt  vnd  ob  mer  leben  weren  vonvnsemphahen 
auch  verdienen  vnd  halten  als  lehensleuü  tun  sullen  vnd 
damit  sollen  Hanns  von  Awer  vnd  all  sein  erben  aller  irer 
vordrung  recht  vnd  anspruch  gegenwärtiger  vnd  kunfftiger 
von  Hainrichen  von  Awer  vnd  allen  seinen  erben  ze  ewiger 
vnd  stater  fürzicht  geniieziiehvndgarentricht  sein  vnd  sol- 


144  D1PL0MATAR1UM 

len  HainrichenvonAwer  v ml  all  sein  erben  hinfür  ewiglich 
bey  allen  andern  gutem  si  sein  aigen  lehen  oder  zinsper 
varund  oder  ligennd  auch  bey  allen  rechten  vordrungen 
vnd  ansprachen  gegen wurttigen  vnd  kunfftigen  irs  vater- 
lichen vnd  muterlichen  erbs  vnd  was  dauon  herrurt  belei- 
ben von  Hannsen  von  Awer  vnd  allen  seinen  erben  daran 
vngeengt  vndvngeirrt.  Darnach  haben  wir  erkannt  das  all 
vergangen  recht  vnd  tayding  auch  all  brief  so  darumb  ge- 
macht sein  cass  von  vnd  ganntz  abseinsullen  vnd  solldise 
vnnser  erkentnuss  stet  vnd  vest  gehalten  werden  bey  der 
peen  tausent  guter  reinscher  guidein  vnd  des  inans  rech- 
ten welcher  peen  geuallen  sol  iunffhundert  guidein  in  vnn- 
ser karner  vnd  der  ander  halb  lail  milsambt  des  maus  rech- 
tendem stathalter  von  dein  lail  so  dawider  tet  die  peen  ge- 
uall  oder  nicht  darnach  sol  alles  so  vorgeschritten  stet  bey 
der  seihen  peen  stet  vnd  vest  gehalten  werden  alles  ge- 
trewlich  vnd  angeuerde.  Mit  vrkund  ditz  brieis,  der  zwen 
gleich  sind  yedem  tail  ainer.  Geben  zu  Insprugk  mit  vnn- 
serm  anhanngenden  insigel  an  eritag  vor  sand  Margretben- 
tag nach  Kristi  gepurde  im  vierzehenhundert  vnd  dem 
ainsvndseehtzigisten  jare.  D.   d.   in  eonsilio. 

Orig.   Perg.    1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

IX.  22.  December   1463. 

Vnsern  lieben  getrewen  Vlrichen  von  Frewntsperg 
Lawrentzen  Plumnaw  vnd  Wolthazarn  von  Liechtenstain, 
auch  Hylbranten  Raspen  vnsern  retten  allen  vnd  yeglichem 
besunder. 

Sigmund  von  gots  gnaden  hertzog  zu  Osterreich  etc. 

Lieben  getrewen.  Als  wir  ew  hinab  gesanndt  haben, 
ist  vns  sider  von  dem  Haspen  geschriben  wie  sich  die  Sachen 
auf  dieselb  zeit,  dortnyden  haben  gehalten  als  ir  dann  das 
alles  nu  villeichtselber  wolvernomen  habt,  vnd  als  an  vnser 
sach am maisten  darangelegen  ist,  das  vor  allen  dingen  be- 
stellet vnd  furgesehen  werde,  daz  wir  ainen  ingang  vnd  ent- 
haltnuss  dortnyden  haben.  Dauon  emphelhen  wir  ew  mit 
ernst,  daz  ir  gen  allen  den  daran  dann  vnser  sach,  vnd  be- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  145 

sunder  in  dem  iannd  ob  der  Enns  gelegen  ist,  ewrn  höch- 
sten vndpestenfleizz  keret,  daz  sy  sich  zu  vns  halten  sy 
mit  solhen  vrsachen  dartzu  zu  bewegen,  auch  in  zusagen 
trost,  vnd  verhayssen  ze  tun  als  ir  dann  versteet  füglich  vnd 
veruenklich  zu  sein,  wie  ir  dann  das  alles  nach  vnser  not- 
durfft  wysset  fürzenemen,  nach  dem  wir  ew  von  hynnen 
nicht  wyssen  so  volliklich  dauon  zu  schreybn,  als  ewdann 
dasdortnyden  begegnet,  vnd  was  irdarinn  vindet  oder  wer 
ew  zusaget,  daz  ir  vns  das,  vnd  was  vns  notdurfft  sey  zu 
uerkunden,  auch  ewrn  rat  was  vns  ze  tun  sey  stettiklich 
an  alles  verziehen  bey  tag  vnd  nacht  wyssen  lazzet  daz  wir 
vns  darnach  mugen  geriehtcn,  so  ist  auch  vnser  geuallen, 
nach  dem  sich  der  Ankhnreutter  gen  vns  erpewtet  zu  die- 
nen, daz  ir  in  auch  ander  die  vnsers  lieben  vettern  ertzher- 
tzogAlbrechts  seligen  diener  gewesen  sein  die  ew  dann  füg- 
lich bedunkhen  vns  aufnemet,  damit  ob  es  notdurfft  wurde, 
daz  wir  die  zu  brauchen  hetten  vnd  auch  Ortolfen  Gew- 
man  zu  ew  ziehet  vnd  seinen  rat  darinn  vnd  auch  andern 
Sachen  darzu  ir  sein  notdurfftig  seyt  habet  so  haben  wir 
vns  dartzu  gerichtet,  wenn  ir  vns  wyssen  lazzet,  daz  wir 
hinab  sullen,  so  wellen  wir  das  tun,  doch  daz  ir  vns  vorhin 
verkündet,  wa  wir  von  erstdortnydenzukern  sullen  da  wir 
ingelassen  werden.  Geben  zu  Insprukg  an  phintztag  nach 
sant  Thomastag  des  heyligen  zwelfpoten.  Anno  do- 
mini  etc.   sexagesimo  tercio.  D.   d.  in  consilio. 

Orig.   Papier.     Geh.    Hausarchiv.     (Angeführt    bey    Lichnowsky ,  Bd.   VII. 
Regesten-Nr.  SV2.) 

X.    12.   Februar   1464. 

Sigmund  etc. 

Lieber  getruer,  alls  wir  yecz  vnsern  getriuen  lieben 
Hillpranden  Raspen  vnsern  rat  mitl  vnsern  credenczbrief- 
fenauff  dich  vnd  ander  lantlut  hinab  senden  emphellen  wir 
dir  daz  du  im  dieschad  vnd  dinst  brieff  so  dir  hie  von  vn- 
sern wegen  geanntuirt  sein  onuerziechen  wider  zu  vnsern 
handen  anntuirtest  vnd  der  nicht  lasest  daran  tustu  vnser 

Fontes  etc.  IL  Bd.  10 


litt  DIPLOM  ATARIUM 

ernstlieh  maynung,  geben  zu  Insprugk  an  sunntag  esto 
michianno  dominietc.  Ixiiij. 

(an  Georg  von  Stain.) 

Orig.  Pap. 

XL  15.  Februar  1464. 

Unnserm  getrewn  lieben  Hilbranden  Raspen  vnserm 
rat  vnd  pfleger  zu  Herttenberg. 

Getrewer  lieber,  nachdem  wir  dich  von  vns  hinab 
geferttigt  haben  ist  graf  Wilhelmen  von  Tierstain  diener 
ainer  genant  Vischmaister  zu  vns  komen  vnd  hat  vns  zu 
bekennen  geben  wie  derselb  von  Tierstain  vnd  der  Gusel 
ainen  zeug  beyeinander  haben  vnd  nachmervolkswarttend 
sein  sein ,  die  si  auf  vns  wider  vnsern  gnedigsten  herrn 
den  kaiser  halten  vnd  als  dir  dann  wissentlich  ist  daz  wir 
mit  dem  benanten  vnserm  herrn  dem  kaiser  in  gutlichen 
taydingen  steen  vnsrer  Sachen  halb,  deshalben  vns  nicht 
zymet  vns  gegen  seiner  keyserlichen  gnaden  zu  bestellen, 
dauon  emphelhen  wir  dir  daz  du  mit  Jörgn  vom  Stain 
ernstlich  redest,  als  du  dan  das  vor  in  beuehlnuss  vnd  vn- 
ser  glaubsbrief  auf  in,  auch  den  von  Tierstain  vnd  ander 
hast,  daz  er  in  sag  vnd  darob  scy  daz  si  vns  mit  solhem 
zeug  nit  warten  noch  nichts  von  vnsern  wegen  anuachen, 
sunder  dasvolk  von  einander  ziehen  lassen  wann  wir  nicht 
wellen,  daz  vns  ainicherlay  kost  oder  schad  imthalben  zustee 
noch  daz  vnser  herr  der  kayser  oder  die  seinen  durch  si 
beschedigt  werden.  Darumb  solt  du  die  bestelbrief  so  wir 
dem  benanten  von  Stain  hie  am  nächsten  geben  haben  wi- 
der zu  vnsern  banden  nemen  wenn  wir  die  Sachen  mit  dem 
benanten  vnsern  herrn  dem  kayser  nicht  mit  krieg  sunder 
in  gutikhait  auszutragen  maynen,  vnd  hab  darinn  deinen 
allerpesten  fleiss  als  wir  dir  wolgetrawn,  damit  vns  von  in 
nicht  hindernuss  in  solher  richtigungbeschech.  Darantust 
du  gancz  vnser  ernstlich  maynung.  Geben  zu  Insprukg  am 
mittichen  nach  dem  suntag  Estomichi  anno  etc.  Lxiiijto. 

Concept.  Papier.   Geh.   Hausarchiv. 


HABSBURGENSE  vS.  XV.  147 

XII.  9.  Mai  1467. 

Allerdurluehtigister  fürst,  gnediger  lieber  herr  vnd 
vetter,  mein  willig  gehorsam  vndertenig  dinst  zuuor.  Als 
Jörg  vom  Stain  an  ewr  k.  gnad  bracht  hat  wie  er  vordrung 
zu  mir  mayn  ze  haben  deshalb  diesz  ewr  gnad  mir  hatge- 
schriben  vnd  begert  im  recht  vor  meinen  retten  zugeen 
lassen,  desieh  mit  im  in  recht  komen  pin,  vnd  erbat  in  sol- 
hem  rechten  vndern  annderm  fürbringn  lassen  durch  sein 
machtbotten,  wie  ich  im  hab  zugesagt,  ich  well  mich  mit 
ewrn  k.  gnaden  nicht  rechtn,  sein  sach  sey  dann  auch 
darynn  getzogen,  daz  er  bey  seinem  pfanntschilling  be- 
leyb ,  oder  aber  im  darumb  heutigen  beschech,  vnd  ich 
mich  aber,  als  er  hat  furgeben  lassen  vor  vnd  hin  der  im, 
vnd  im  vnwissent,  mit  ewrn  gnaden  gerichtet,  vnd  im 
darynn  nicht  getzogen  noch  vermeldet  hab,  vnd  als  er  des 
sey  ery nndert  worden  hab  er  mit  ewrn  gnaden  richtung 
suchen,  vnd  aufnemen  wie  er  des  hab  inugen  stat  vinden. 
vnd  in  solher  richtung,  denselben  ewrn  gnaden  sechstau- 
sent  vngrischer  gülden  der  summ  im  auf  Steyr  verschri- 
ben,  vmb  daz  er  von  mir  deshalb  darynn  verlassen  sey, 
nachlassen  müssen  des  vnd  was  darynn  bertirt,  er  zu 
merklichen  schaden  komen  sey,  vnd  maynt  im  die  pillich 
von  mir  abgetragen  werden,  vnd  ich  im  aber  dawider  vnder 
anderm  hab  geantwurt,  daz  ich  meinen  retten  vnd  sennd- 
botten  hab  beuolhen  mit  ewern  k.  gnaden  von  seinen  we- 
gen zu  reden,  vnd  ze  bitten  in  bey  seinein  pfanntschilling 
bleyben  ze  lassen  oder  im  des  betzalung  ze  tun,  das  sy 
aueb,  als  sy  mir  gesagt,  getan  haben  vnd  als  er  maynt,  ich 
hab  mich  vor  vnd  hinder  im  mit  ewrn  gnaden  gerichtet, 
des  er  zu  schaden  komen  sey,  wie  vor  steet,  sey  ich  von 
meinen  retten  lauter  vnderrichtet,  als  sy  in  der  Newnstat 
gewesen  sein,  sey  Jörg  vom  Stain  auch  in  die  Newnstat 
komen,  vnd  hab  sich  mit  ewren  gnaden  gerichtet,  vnd  sey 
daselbs  in  ewr  gemech  in  vnd  ausgeganngen,  so  sy  hieuor 
haben  müssen  steen,.  da  dennoch  die  richtung  zwischen 

10* 


148  DIPLOMATARIUM 

evvrnk.  gnaden  vnd  mir  nicht  zu  ennd  komen  sey,  als  sich 
dann  das  an  dendatum  des  brief  vindet,  vnd  hab  nye  ver- 
iiomeu,  daz  er  von  meinen  wegen  der  vorberürtten  vrsach 
halben  in  dhain  weg,  von  ewrn  gnaden  gedrungen  sey,  ew 
die  obgenant  summ  nachzelassen,  vnd  mayn  im  auch  des- 
halben nicht  schuldig  sein,  wie  dann  das  mit  mer  wortten 
gelautet  hat,  des  ich  mich  im  rechten  auf  ewr  k.  maiestat 
hab  getzogen  vmb  kuntsehafft  in  ainer  benantten  zeit  an  das 
recht  wider  ze  bringen,  aufdasbittiehewr.k.gnad  mit  al- 
lem fleiss,  daz  die  der  warhait  vnd  gerechtikait  zu  hillff  mir 
solh  kuntsehafft  schrifftlich  geuerttigt,  als  dartzu  gehört, 
was  denselben  ewrn  gnaden  darumb  wissentlich  ist,  geben, 
vnd  forderlich  zu  sennden  geruche  wan  ich  noch  nicht  mer 
dann  vierwochen  auf  die  zeit  hab,  damit  ich  in  solhem  rech- 
ten deshalb  nicht  verkurtzt  werde.  Doch  ob  ich  mer  kunt- 
sehafft des  obgenantten  Jörgn  halb  von  ewrn  gnaden  bedorf- 
fen  wurde,  daz  mir  die  vorbehalten  sey.  Das  will  ich  zu- 
sambt  der  pillikait  vmb  ewr  k.  maiestat  mit  willen  verdie- 
nen. Geben  an  Meran  am  sambstag  nach  dem  Auffarttag, 
anno  domini  etc.  lxvij°. 

Sigmund  hertzog  zu  Osterrich  etc. 

Gleich/-.  Copie.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

XIII.  S.  D.  (1468). 

Memoriale  an  vnsern  a.  h.  den  R.  K.  ze  bringen. 

Item  von  den  vewimten  (verainten  ?)  wegen  mit 
seiner  k.  g.  ze  reden  vnd  imdabey  ander  notdurfft  ze  sagen. 

item  mit  seinen  k.  g.  ze  reden  von  der  lannde  wegen 
Elsas  Sunkgau  Brisgew  vnd  des  Swartzwalds,  als  dann  her 
Ludwig  von  Masmunster  das  mundtlich  vnd  brieflich  an 
meinen  g.  h.  herezog  Sigmunden  bracht  hat, 

item  von  etlicher  veraynung  vnd  punttnus,  so  an  die 
yeczgemelten  lannde  gesucht  ist, 

item  von  der  beswerung  der  aitgnossen  vnd  von  her 
Bilgrins  von  Hodorff  wegen, 

item  von  der  stifft  Brixen  vnd  des  erweiten  wegen. 


I-IABSBURGENSE  S.  XV.  149 

item  an  sein  k.  g.  ze  uordern  alle  gerechtikait  brief 
vrbarpücher  register  rodeln,  in  die  oberurten  lannde  Tirol 
Elsass  Sunkgaw  Brisgew  Swarczwald  Nidern  Obern  Swa- 
ben  aucb  in  die  aitgnossen  lautend :  Wann  solten  die  nicht 
erlangt  sunder  lenger  verczogen  werden,  so  mocbt  meinen 
g.  b.  vnd  dem  baws  Osterrich  desbalben  merklicher  ab- 
pruch  der  lannde  erwachsen,  als  vntzher  vil  beschehenist, 

item  vnd  besunder  so  hat  mein  g.  h.  etlich  tag  recht- 
lich vnd  gutlich  mit  den  bistumben  Freysingen  vnd  Chur 
ze  laisten,  die  march  vnd  pymerkh  der  grafschafft  Tirol 
berurend,  desgleichen  sein  g.  hat  mit  dem  von  Salczburg 
auch  ze  hanndeln,  das  perkhwerch  berurend  auch  etlich 
brief  das  bistumb  vnd  bischoue  zu  Trient  berurend  ze 
suchen. 

Item  von  aller  lehenpucher  vnd  register  wegen  des 
haws  Osterrich  in  dieselben  obern  lannde  allenthalben  ge- 
hörend, 

item  die  vorder  vnd  yeczige  Sachen  antreffend  die 
von  Vberling  seiner  k.  g.  zu  erkennen  ze  geben  vnd  ze  bit- 
ten, damit  mein  g.  h.  darinn  gehanthabt  damit  der  graf- 
schafft Nellemburg  kain  abpruch  beschech, 

item  von  der  von  Basel  wegen  auch  mit  seiner  k.  g.  ze 
reden ; 

item  Venedig, 

item  Mailand, 

item  von  des  markgrauen  von  Röttl  wegen  an  sein  k. 
g.  ze  bringen  antreffend  die  grafschafft  Badenwiler, 

item  von  aller  lewff  vnd  hanndel  das  haws  berurend, 

item  von  hertzog  Ludwigs  wegen  von  Baiern  antref- 
fend die  markgrafschafft  Burgaw, 

item  daz  sein  k.  g.  die  stet  Sandtgallen  Rotwil  vnd 
Schaffhawsen  von  den  aitgnossen  abuordere  nach  dem  sy 
zu  dem  heiligen  reich  gehören, 

item  mit  seiner  k.  g.  von  ainer  botschafft  wegen  hin- 
auf ze  sennden  oder  das  yemants  dort  oben,  ob  des  notdurfft 
sein  wurde,  ze  beuelhen. 


150  DIPLOMATAWÜM 

item  sieh  andern  Maroltinger  ze  erkunden  wie  die  Sa- 
chen steen,  so  in  dem  k.  kamergericht  hangen,  sieh  dar- 
nach wissen  ze  richten, 

item  von  des  Ekgenpergers  wegen. 
Die  nachgeschoben  artikel  sind  auch  an  sein  k.  g.  bracht. 

Item  am  sand  Agnesentag  frü  haben  die  Sweiczer  die 
Landtskron  so  Peter  Reich  ynnhat;  erstigen  ')  darinen  sy 
her  Hainrichen  Reichs  zwo  tochter  mit  iren  junkhfravven 
ergriffen  vnd  noch  also  darinen  haben  doch  so  haben  die  von 
Basel  hinaus  zu  in  geschikht  die  junkhfrawn  von  in  ze  brin- 
gen, ob  besehenen  seywais  man  nicht,  vnd  der  von  Maylant 
hat  sich  zu  in  verpunden  vnd  die  Venediger  haben  gross 
volkh  beyeinander , 

item  von  der  Horninger  wegen,  hat  mein  g.  h.  etlieh 
puehsen  auf  wagen  gericht  das  sloss  Rernwag  ir  phannt- 
schafft  mit  gewalt  von  in  ze  bringen  er  wartet  nwr  ainer 
antvvurt  so  sy  im  geben  sullcn, 

item  meinen  g.  h.  ze  entschuldigen  von  des  Greisnek- 
gers  wegen  der  dann  bey  seinen  gnaden  dortoben  gewesen 
ist,  vnd  von  der  lanndtlcut  wegen  so  mit  im  puntnus  sind, 
deshalben  sein  k.  g.  meinen  g.  h.  sich  wider  sein  k.  g.  nicht 
bewegen  lassen  sunder  bey  in  daransein  vnd  weysen  solch 
ir  puntnus  abezetun, 

item  die  von  Sernatingen  haben  durch  vergunstung 
der  ambtleut  zu  Nellemburg  ainen  freyen  markht  gehebt, 
vnd  sy  aber  das  so  sy  denselben  ambtleuten  pillich  vnd  wie 
vor  herkomen  ist  dauon  zetun  schuldig  sein,  ze  geben  wi- 
dern darumb  dieselben  von  Sernatingen  für  daz  landtge- 
richt  zu  Nellemburggewendet  sein,  deshalben  sich  die  von 
Vierlingen  angenomen  vnd  begert  haben,  sy  nach  irer  frey- 
hait  sag  zevveysen,  deshalben  ain  vrtail  gesprochen  vnd  in 
acht  erklagt  sind  vnd  mit  der  acht  zu  in  ze  richten  solch  vr- 
tail sy  gancz  verachtvnd  nichts  dauon  hallen  wollen,  also 
sind  dieselben  von  Sernatingen  in  acht  eingeschriben  vnd 


*)  Vergl.   Ochs   Geschichte   von  Basel,   IV.    173. 


IIABSBURGENSE  S.  XV.  151 

darauf  zu  Vierlingen,  Sipplingen  vnd  Bödmen  nach  landt- 
gerichts  recht  verboten  darob  sy  noch  niemant  von  irn  we- 
gen geappelliert  noch  gewaigert  haben  auch  hat  der  ambt- 
man  daselbszu  Nellemburg  etlich  personen  von  wegen  et- 
licher valle  als  vnelicher  kinder  wegen  auch  mit  dem  landt- 
gericht  furgenomen  darauf  die  von  Vierlingen  dem  ambt- 
man  geantwurt,  vnd begert  haben,  die  von  Sernatingen  aus 
solcher  acht  ze  lassen,  vnd  auch  die  väll  abtun,  vermain  er 
aber  sy  spruch  nicht  zu  uertragen,  wellen  sy  die  iren  zu 
recht  stellen  an  enden  wo  das  pillich  ist  wo  daz  aber  nicht 
beschech  vnd  solch  ir  freihaiten  vnd  erbietung  verachten 
vermählten  sy  die  iren  ze  hanthaben. 

Item  die  vom  Vberling  haben  ainen  zu  Sernatingen  so 
in  die  kraissen  der  landtgrafschafft  Nellemburg  ligt,  vmb 
dicbstal  gefangen  vnd  vber  desselben  ambtmans  eruordern 
von  dannen  gefurt  vnd  den  richten  lassen,  hat  mein  g,  h.  in 
geschribcn  seiner  gnaden  vmb  solchen  vbcrgriff  kerung 
ze  tun. 

item  an  vnsern  herrn  den  k.  zu  bringen  von  der 
(c  ?)  xiij  ochsen  wegen  so  der  mautter  zu  Eybiswald  mei- 
nem g.  h.  zugehorend  genomen  vnd  doch  diemawtvonden 
hundert  vnd  xiij  ochsen,  meins  g.  h.  zuschroter  gancz  ent- 
richt  vnd  beczalt  hat,  die  her  gen  Grecz  komen  sind,  die 
wider  ze  uordern, 

item  auch  von  seiner  k.  g.  ainen  freybrief  auf  vj  oder 
viij  jar  ausczebringen  alle  jar  drey  oder  iiijc  ochsen  zoll 
aufsieg  vnd  inawtfrey  hinauf  treiben  ze  lassen, 

item  von  maister  Jheronimus  arczt  wegen, 

item  des  Sebolt  Behaims  supplicacion  ze  antwurten 
oder  mit  seiner  k.  g.  sunst  ze  reden, 

item  auf  die  credencz  mit  seiner  k.  g.  von  der  puch- 
sen  vnd  fusskneeht  wegen  ze  reden, 

item  von  Lud.  Knoringer  wegen  etlich  wiltpenn  an- 
treffend, 

item  von  des  Burtenbach  wegen. 

Concept.  Papier.  Geh.  H.  Archiv.  Ms.  R.  S.  Nr.   7.  Fol.  36  und  3. 


152  DIPLOMATARIÜM 

XIV.    1469.   25.  Juli. 

Wir  Sigmund  etc.  Bekennen,  daz  wir  dem  edlen,  vn- 
senn  lieben  oheim,  graf  Hannsen  von  Tenngen  vnnser 
vessten  Nellemburg  in  phlegweyss  ynngegeben  vnd  beuol- 
hen  haben,  ingeben  vnd  beuelhen  im  die  auch  wissentlich 
mit  vnd  in  krafft  ditzs  briet's,  also  daz  er  vns  zuuoran,  vnd 
darnach  vnsern  nagsten  erben  die  ynnenhaben  vnd  die  graff- 
schafft  dartzu  gehörend  getreulichen  hannthaben  vnnsern 
frumen  fordern  vnd  schaden  wennden  vnd  alles  das  tun 
soll,  daz  ain  getrewr  vogt  vnd  phlcger  seinem  herrn  schul- 
dig vnd  zutun  gebunden  isl.  Er  sol  sich  auch  der  nutz  guli 
vnd  geniess,  so  dauon  geuallen  nicht  gebrauchen  noch  der 
ynnemen.  sonnder  er  sol  daran  vnd  darob  sein,  damit  vnser 
ambtmann  zu  Stokach  vns  die  inbringen  vnd  ynnemen  mö- 
ge, daryn  er  im  getrew  hilft'  vnd  heystannd  tun  sol.  ausge- 
nomen  ainen  krautgartten,  ainen  bawmgartten,  vnd  ettlich 
hew  vnd  stro.  als  graf Rudolff  von  Sultz  dartzu  gehabt  hat, 
so  im  auch  zusteen.  dartzu  vnd  darumh  so  geben  wir  im 
ierlich  dahin  zu  bürkhüt  zweihundert  gülden  reinisch  an 
allen  seinen  schaden.  Er  sol  vns  auch  die  bemelten  vnser 
vessten  Nellemburg  mit  allem  irem  zugehörn.  vnd  die  leut 
so  in  derselben  gralsehaft't  wonen  vnd  dartzu  gehörn,  bey 
alln  iren  allten  rechten  vnd  gewonhaitten  hallten  vnd  bley- 
ben  lassen,  sy  nicht  beswarn.  noch  des  yemanndt  zu  tun 
gestatten  in  dhainen  weg.  Als  dann  der  bemelt  graft'  Hanns 
vns  auf  vnnser  begern  iiij,n  reinisch  gülden  zu  vnnsern  hann- 
den  geühen  vnd  geantwurt  hat.  geloben  wir  im  vnd  seinen 
erben,  bey  vnsern  fürstlichen  wirden  ierlich  dauon  zu 
zynnss  zu  geben  vnd  zu  antwurtten  an  allen  seinen  schaden 
abganng  vnd  gebrechen  zway hundert  reinisch  gülden  an 
abslag  der  hauptsumm  vnd  daz  trift't  albeg  von  zwaintzigk 
gülden  ainen  vnd  sollen  mit  der  ersten  be<  zalung  anuahen 
von  hewt  datum  vber  ain  gantz  jar  vnd  darnach  für  vnd  für 
albeg  auf  die  bemelt  zeit,  so  lang  vndvil,  byss  er  oder  sein 
erben,  der  behielten  iiijn'  gülden  reinisch  genntzlich  vnd  gar 


IIABSBURGENSE  S.  XV.  153 

ausgericht,  betzalt  vnd  der  benügig  gemacht  sind,  vnd  solh 
summ  ijc  gülden  zinnss  mit  sambt  den  ijc  gülden  burkhut 
sullen  im  durch  den  yetzigen  vnd  ainen  yeden  künftigen 
vnnsern  ambtman  zu  Stokaeh  ierlicb  an  allen  seinen  scha- 
den von  den  nutzen  zu  dem  bemelten  sloss  Nellemburg ge- 
hörend betzalt  vnd  ausgericht  werden  treulich  vnd  vngeuer- 
lich.  Vnd  wir  sollen  auch  in  noch  sein  erben  von  der  be- 
melten vnnser  vessten  Nellemburg  nicht  entsetzen  noch  da- 
uon  verkeren  in  dhainen  weg,  es  sey  dann  zuuor  er  oder 
sein  erben  der  bemelten  viertausent  gülden  gentzlich  vnd 
gar  ausgericht  vnd  betzalt  oder  der  in  ander  weg  nach  sei- 
nem geuallen  benügig  gemacht.  Er  sol  vns  auch  daz  bemelt 
vnnser  gsloss  Nellemburg  zu  aller  vnnser  vnd  vnnsrer  erben 
hannden  vnd  notdurfften  halten  als  ain  getrewer  vogt  vnd 
phleger  es  war  dann  daz  sich  kriegsleuff  machten  vnd  begä- 
ben solher  mazz  daz  er  merdanner  sunstgewonlichentat, 
darauf  legen  muste,  nach  vnnser  oder  vnnsrer  haubtleut 
hayssen  vnd  wyssen,  derselb  kosten  sol  vber  vns  oder  vnn- 
ser erben  geen.  Wer  aber  daz  durch  solh  krieg  vns  dasbe- 
nant  vnser  gsloss  abgewunnen  oder  in  annder  weg  dauon 
gedrungen  wurden  davor  got  sey  also  daz  der  bemelt  graf 
Hanns  sich  des  so  wir  im  zutun  sein,  darauf  nicht  gehallten 
mocht,  so  sullen  wir  im  dannoch  die  bemelten  iiijm  gülden 
reinisch  widerumb  betzalen,  vnd  die  zynnss  dauon  geben, 
aber  der  burkhut  sullen  wir  im  furo  mer  zu  geben  nicht 
schuldig  sein.  Vnd  er  sol  vns  albeg  vnd  zu  ainer  yeden 
zeit,  so  wir  in  mit  vnnsern  briefen  oder  vnder  äugen  mit 
der  gemelten  summ  iiijm  gülden  ermanen,  vnd  in  von  den 
schulden,  als  aineui  haubtschuldner  den  kauff  Nellemburg 
antreffend  ledigen  vnd  losen  von  denen,  gegen  den  er  ver- 
schieben ist,  losung  des  bemelten  gsloss  Nellemburg  nicht 
vor  sein,  sonnder  vns  der  albeg  stattun,  doch  sol  er  vns  vnd 
die  so  von  vnsern  wegen  gegen  im  darhinder  sind,  die  weyl 
er  solh  vnser  vessten  Nellemburg ynnen  hat,  auch  nicht  mo- 
nen  noch  ersuchen  vnd  wir  sullen  vnd  wellen  nichts  dest- 
mynder  in  der  zynns  halben  nach  laut  der  briefe  darumb 


154  DIPLOMATARIÜM 

vorhannden  an  schaden  hallten  vngeuerlich.  Wir  haben  im 
auch  vergönnt  vnd  erlaubt,  vergönnen  vnd  erlauben  im  auch 
hiemit  disem  briefe  zu  der  heimelten  vesstenNellemburg  ze 
losen  vnd  dartzu  zu  bringen,  was  dauon  versetzt  worden  ist, 
oder  gullt  darauf  steet  vnd  was  er  ye  also  losen  vnd  wide- 
rumb  dartzu  bringen  wirdet,  daz  sollen  wir  im  auch  verzin- 
sen obgemelter  mazz.  Ob  wir  aber  die  von  im  losen  wolten, 
so  sol  er  vns  des  so  er  also  gelösst  biet  auch  albeg  losung 
von  im  zu  tun  vergönnen  vnd  vns  die  vorbehallten  sein  in 
dem  gelt,  als  er  dann  die  an  sich  bracht  hiet,  vnd  vns  des 
mit  den  losbriefen  beweyset  getrulich  vnd  vngeuerlich. 
Mit  vrkunt  des  briefs.  Geben  an  sant  Jacobstag  des  xij 
botten  nach  Christi  geburde  im  xiiijc  vnd  dem  Lx  no- 
no  jare. 

Bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regg.  Nr.  1380.  „Her/,.  Signa,  verpf.  an 
,,Graf  Hanns  von  Tengen  die  Feste  Nellemburg  für  4000  rhein.  Gulden 
„vnd  gibt  sie  ihm  in  Pflegweise  zu  verwalten  mit  200  Gulden  jäbrl. 
„Zins.  k.  k.  g.  A."  (Nichts  von  der  Burghut  und  den  übrigen  Bedingun- 
gen. — ) 

Gleich/..  Abschrift.  Pap.  Geh.  H.  Archiv, 

XV.  S.D.  (?H69). 

Wir  Sigmund  etc.  Bekennen,  das  wir  vnnserm  ge- 
treun  lieben  Hanns  Erharten  von  Rinach  vnd  seinen  mänd- 
lichen  leibserben  den  wag  neben  der  vorstat  zu  Tann,  von 
oben  an  da  ain  multich  darein  laufft  bis  hinab  da  ain  multich 
daraus  geet  vnd  laufft  der  vnnser  vnd  des  hauss  Osterrich 
aigenthumb  ye  vnd  ye  vntz  bisher  vnd  kain  leben  gewesen 
ist  zu  leben  verlihen  haben  verleihen  im  auch  den  mit  al- 
ler seiner  zugehörung  zwischen  der  bemellter  zwayer  ge- 
merkt, was  wir  im  dann  zu  recht  daran  leihen  sullen  vnd 
mugen  lurbas  von  vns  vnsern  erben  vnd  dem  hauss  Oster- 
rich in  lehensweis  innentzehabc.i  vnd  zu  empfahen  als 
lehens  vnd  lanndsrecht  ist.  Dargegen  sich  der  bemellt 
Hanns  Erhart  für  sich  vnd  sein  erben  verwilliget  vnd  be- 
geben hat  sein  aigenhaft  gut  nemlich  den  hof  zu  Tann  in 


HABSBURGEiVSE  S.  XV.  155 

der  vorstat  gegen  den  barfussen  vber  mit  haus,  hof,  gart- 
ten  vnd  allem  begriff  den  gartten  ausserhalb  auf  dem  wag 
gelegen  mit  sampt  den  xviij  sehatz.  reben  gelegen  am  Rann- 
gen neben  vnnsrer reben  an  der  seitt  der  Swaigkhauser  mit 
sambt  irem  zugehoren  furo  von  vns  vnsern  erben  vnd  dem 
hauss  Osterrieh  zu  leben  zu  empfahen  vnd  zu  nemen 
auch  wie  lehens  vnd  lanndsreeht  ist  das  wir  im  vnd  sei- 
nen mand liehen  erben  mit  disem  brief  obgemellter  mas 
auch  verleihen,  vns  dauon  gehorsam  vnd  gewertig  zu  sein 
vnd  dauon  zu  tun  als  ain  leben  man  seinem  lehenherrn  schul- 
dig vnd  piliehtig  ist.  Doch  so  haben  wir  vns  hirinne  vorbe- 
halten das  wir  oder  vnser  erben  vnsern  obgemellten  wag 
von  hut  dato  inner  zehen  jar  negstuolgend  widerumb  an 
vns  eruordern  vnd  den  für  vnser  aigen  das  nicht  sey  hall- 
ten mugen  on  irrung  des  beineilten  Hanns  Erharts  seiner 
erben  vnd  menigklichs  von  seinen  wegen  doch  solher  mass 
das  im  alsdann  sein  hof  in  der  vorstat  mit  sambt  dem  so 
oben  darlzu  gemellt  ist  im  vnd  seinen  erben  an  vnser  vnd 
vnsrer  erben  vnd  menigklichs  von  vnsern  wegen  irrung  vnd 
hindernuss  auch  widerumb  frey  sey  vnd  den  lerer  von  vns 
zu  empfahen  vnd  zu  leben  zu  nemen  nicht  Hier  schuldig 
sein  sullen  getreulich  und  vngeuerlich.  Mit  vrkund  geben.  — 

Undatirtes  Concept.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

XVI.  8.   D.  (13.  Jänner   1471.) 

Sigmund  etc.  Mit  dem  bisehoff,  capittlvnd  gotshawss 
von  Chur  solt  ir  im  anfanng  auf  das  kurtzist  ertzelen  auf 
die  credentz  wie  vor  ettlichen  tagen  der  tumprobst  vnd 
statschreiber  von  Chur  zu  vns  komen  sind,  vnd  vnder 
andenn  ertzelt  nach  dem  vnd  die  gericht  vns  ye  nit  ver- 
mainn  huldigung  zu  tun,  vnd  sy  ainen  genaigtn  willen  zu 
dem  gotshawss  haben,  daz  wir  in  dann  solhen  kauff  vor 
anndern  vergunnen  wellen,  so  welle  sich  dasselb  gots- 
hawss mitsambt  den  achtgerichten  zu  vns  verpinden  vnd 
ainen  lanndsfried  besliessen  etc. 


156  DIPLOMATARIUM 

Das  wir  also  ettwas  vergunnt  vnd  ain  eopey  ains 
landsfriden  begreiffen  haben  lassen ,  die  sy  wider  hinder 
sich  zu  bringen  an  sich  genomen  haben. 

Da  zwischen  haben  wir  vns  verwilligt  ains  gutlichen 
tags,  mit  vnserm  frund  dem  bischofe  von  Chur  gen  Glurns 
ettlicher  irrung  halb,  so  sich  zwischen  vnnserm  phleger 
zu  Nawders  vnd  ettlichen  aus  dem  Engedein  erhebt,  dahin 
wir  den  bemellten  thum probst  zukomen  auch  beschiden 
haben,  derselb  tag  aber  nit  fürganng  hat  mugen  haben, 
vnd  ist  darauf  derselb  thumprobst  vnd  statschreiber  wider 
zuvnskomen  vnd  geantwurttet  in  mass  die  hiebey  geslos- 
sen  zedl  lautend  ist,  vnd  sind  dieselben  artikl  hienach  ge- 
schriben. 

Auf  das  solt  ir  an  den  bischoff,  gotshausleuten  vnd  ca- 
pitel  von  Chur  reden,  daz  wir  noch  mer  genaigt  sein  aus 
sondern  gnaden  vnd  guten  willen  so  wir  zu  in  tragen,  in 
solhen  kauffder  achtgericht  volgen  zu  lassen  vor  andern, 
doch  daz  der  lanndsfried  fürgenomen  werde  mit  dem  gots- 
hawss  den  achtgerichten  vnd  dem  obern  Engedein,  in  mass 
die  copey  so  wir  ew  hiemit  geben  lautet,  vnd  daz  vnder 
Engedein  sol  sich  gegen  vns  halden  mit  den  gerichten 
dinstperkait  vnd  in  ander  wege  wie  von  alter  herkomen 
ist  vnd  in  der  veraynigung  ausgeslossn  werden. 

Vnd  auf  das  haben  wir  vns  erbotten  in  xiic(1200) 
guldin  an  dem  kauft*  nachzulassen  vnd  damit  vns  das  vbrig 
gelt,  so  wir  ausgeben  haben  graf  Wilhalmen  vnd  graf  Hugen 
benugig  gemacht  werde  vnd  ob  sy  in  solhen  lanndsfrid  nit 
geen  wolten,  darnach  anzuziehn  das  vberfaren,  so  die 
Engedeiner  vns  vnd  den  vnsern  teglich  beweysen,  damit 
sy  sich  gütlich  daran  weysen,  daz  sy  vns  vnd  die  vnnsern 
bey  vnnserm  alltem  herkomen  oberikaiten  vnd  herlikaitten 
bleyben  lassen.  Auch  sol  die  bericht  zu  Glurns  anzogen 
werden,  in  mass  vor  auch  bescheen  ist,  damit  vns  nit  vr- 
sach  gegeben  werde  in  ander  wege,  wider  sy  furtzunemen 
vnd  darauf  dem  puntt  die  kayserlichen  brief  antwurtten 
desgleichen  dem  bischof. 


HABSBURGENSE  S.  XV.         157 

Item  darauf  mit  dem  von  Chur  von  wegen  ains  an- 
dern gütlichen  tags  der  Engedeiner  halb  von  wegen  der 
vbergriff,  so  sy  vns  getan  haben  hieynn  im  lannde  abzure- 
den in  masz  vor  auch  dauon  geredt  ist  vnd  den  so  auf  den 
tag  kumen  solt  ir  glayt  zu  sagen  vnd  wider  an  ir  gewar, 
vnd  daz  der  tag  auf  das  kurtzist  abgeredt  werde. 

Vnd  ob  auf  solhen  tag  ye  nicht  gefanngen  wurde  des 
kauffs  vnd  landsfridshalben,  so  solt  ir  noch  weytter  von 
vnnsern  wegen  mit  den  achtgerichten  ernstlichen  reden 
der  huldigung  halb  damit  sy  vns  dieselben  noch  anuertzie- 
hen  tun  vnd  vns  nit  vrsach  geben  in  ander  wege  die  Sachen 
wider  sy  furtzunemen. 

Ob  sy  aber  ye  nicht  darinn  verwilligen  wolten,  vnd 
verrer  auszug  suchen  wurden,  das  mit  in  redet,  damit  sy 
ain  botschafft  zu  vns  orden  denselben  ir  auch  glayt  von 
vns  zusagen  sullet,  mit  den  wir  verrer  aus  den  Sachen  re- 
den wellen  vnd  das  vormitgraf  Wilhalm  von  Montfort  aus 
den  Sachen  redet. 

Ir  solt  ew  auch  so  ir  gen  Bludentz  kumet  erkunden 
von  der  botschaft  wegen,  so  die  achtgericht  zu  vns  senn- 
den  wolten,  damit  dieselb  vorhin  in  gehaym  zu  ew  kume, 
ab  den  ir  ew  solt  in  densachen  desterpass  wissen  zu  richten. 

Item  mit  den  von  Bludentz  zu  reden,  von  der  hillff 
vnd  an! eben  wegen  etc. 

(Mit  anderer  Schrift :)  Vnd  ob  der  kauf  m.  g.  h.  pelib 
daz  doch  mit  in  geredt  wurd  von  ainem  landfrid  zwischen 
m.  g.  h.  dem  gotshaus  vnd  achtgerichten. 

Item  auff  den  abschaid  nächst  von  meinem  gnadigen 
herren  von  Osterreich  etc.  ausgangen  ist  meins  herren  von 
Chur  vnd  seins  gotshaus  antwurt  also  sy  lasend  es  beliben 
bey  der  summ  so  graue  Hugen  zugehoret  vnd  wollen  die 
beczalen. 

Item  von  der  beczalung  der  summ  wegen  so  mein 
gnadiger  herr  von  Österreich  etc.  graue  Wilhelmen  vmb 
die  aigenschaft  gegeben  hat  etc.  lesendcz  sy  beleiben  wie 
nechst  dauon  geredt  worden  ist  vnd  warttend  ainer  gnadi- 
gen antwurt. 


158  DIPLOMATARIUM 

Item  von  des  landfrids  wegen  den  wollen  sy  tun  nach 
laut  des  abschaids  etc.  (?)  vszgelasen  daz  sy  den  besigeln 
wollen  auff  die  besten  form  doch  nit  aidsweren  (vermaint 
m.  g.  h.  daz  sey  pillich)  vnd  das  die  alten  pundt  darynn 
vnangezogen  beliben  vnd  sunder  daz  es  dabey  dem  land- 
frid  beleihe  (will  sein  gnad  auch  nit  aus  lassen). 

Vorbehalten  vnnsern  heiligen  vatter  den  babst  vnn- 
sern  allergnadigisten  herren  den  kayscr  vnd  waz  sy  ere 
vnd  aid  vor  disem  landtfridt  geschechen  bindet  (sol  nit  vil 
dauon  geredt  werden). 

Item  das  auch  vnnser  gnadiger  herr  von  Osterreich 
etc.  darauff  die  vom  gotzhus  vnd  gerichten  zollfrey  in  sei- 
ner gnaden  landen  läse  farn  (ist  sein  gnaden  nit  gemaint 
mag  auch  sein  gnad  nit  tun vnd  die  zoll  nit  all  sei- 
ner gnaden  sind). 

Vnd  wen  sein  gnad  seiner  gnaden  ratt  gen  Chur  sen- 
den woll  von  den  dingen  zu  reden,  zu  enden  vnd  beslies- 
sen,  daz  vnnser  herr  von  Chur  des  daruor  vnderricht  werd 
damit  er  sein  gotzhuss  auff  dieselben  zeit  entlihen  daruon 
zu  reden  gehaben  müg. 

(Mit  anderer  Schrift :)  „Item  indergcinain  mit  graf 
„  Jorigen  zu  reden,  auf  daz  so  er  mein  g.  h.  geschriben  hab 
„als  von  der  aydgenossen  wegen  etc." 

„Item  ob  nicht  gefunden  wurd  des  kaufshalb  vnd  des 
„swerns  der  achtgericht  zu  erlernen  was  willn  der  punt 
„zw  vns  hab  vnd  wie  ir  das  am  pesten  wist  ew  zu  erkunden." 

(Aufschrift :)  Memorial. 

(Nach  einem  andern  Concept :  Vertigung  Wolken- 
stainer  vnd  Rattnstain  gen  Chur  an  suntag  nach  Erhardi 
anno  71?). 

Orig.  Pap.  Geh.  H.  Archiv.  (Aufgef.  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Reg. Nr.  1504.) 

XVII.  S.  D. 

Sigmund  etc.  Anfangklich  solt  ir  vnnsernn  besunder 
lieben  vnd  getreuen  gemainen  aidgnossen  vnd  ains  yeden 
ort  in  sunderhait  vnnser  gnad  vnd  alles  gut  sagen. 


HABSBURGENSK   S.  XV.  159 

Demnach  solt  ir  ertzelen,  als  sich  die  von  Solotvrn, 
Munchenstain  so  vnnser  aigenthumb  vnd  Cunraden  von  Le- 
wenberg  leben,  vnd  einer  stat  Basl  mit  vnnserm  verwilli- 
gen verphendt  ist  zu  iren  banden  wider  vnnsern  willen  ze 
nemen  vntersteen,  des  wir  vnns  doch  nit  versehen  hetten. 
daz  ir  dann  mit  gemainen  aidgnossen  vnd  yedem  ortinsun- 
ders  von  vnnsern  wegen  reden  wellet,  die  von  Solotorn 
daran  zu  wcysen  irs  furnemens  abzusteen. 

Wo  in  aber  solichs  zu  tun  nit  gemaint  wer,  hetten 
wir  wol  gemaint  sy  hetten  sich  solhs  rechtens,  so  vnnser 
stathalter  vnd  rate  in  Ellsass  von  vnnsern  wegen  mit  be- 
richtung  desselben  zu  allen  orten  gesandt,  furgeslagen 
haben,  wol  benuegen  lassen. 

Vnd  wir  versehen  vnns  gemain  aidgnossen  haben  sy 
des  zu  tun  vnderricht. 

Wo  aber  solhs  nit  geschehen  were,  wellet  nochmals 
recht  pieten  ynnhalt  der  löblichen  beriebt  zwischen  vnnser 
vnd  der  aidgenosschafft  in  massen  vnnser  rate  obgemelt 
getan  haben  nach  sag  irer  inissiuen  den  aidgnossen  darumb 
zugeschickt  der  copy  ir  hiebey  habt,  also  vnd  in  dergestalt 
mugt  ir  euch  auch  rechtens  er  pieten. 

Item  als  vormals  durch  ettlich  personvon  wegen  vnn- 
sers  gnedigen  lieben  herren  vnd  vettern  des  römischen 
kunigs  ansuchung  an  die  aidgnosschaft  geschehen  ist,  sein 
kunigklieh  wirde  mit  in  in  die  ewig  beriebt  in  massen  sich 
halten  zwischen  Vnnser  vnd  der  aidgnosschaft  auch  zu 
bringen,  darynn  aber  die  aidgnosschaft  vnns  vor  andern 
zu  handeln  verwilligt  hat.  Also  haben  wir  in  darumb  ainen 
tag  zu  Ziirch  auf  mentag  nach  sand  Peter  vud  Paulstag 
schierst  gesetzt,  ynnhalt  diser  missiue,  so  ir  in  darumb 
antwurten  sollet,  mit  begere  zu  solhem  tag  treffenlich  zu 
ordnen,  wellen  wir  vnnser  rate  auch  treffenlich  schicken. 

Item  als  sich  bischoivon  Cluir  in  vnnserm  krayss  der 
grafschaft  Tirol  des  pergkwerchs  in  Valder,  so  im  solhem 
krayss  gelegen  ist,  vnderzichen  wil,  wider  die  treffenlicb 
vnderrichtung  vnd  rechpot.  so  wir  darumb  getan  haben 


160  DIPLOMATAKIUM 

das  vnns  nit  zweiuelt  in  gantz  nit  geuellig  sey,  deshalben 
wellet  sy  pitten  ob  solhs  an  sy  gelanngen  wurd  vnnser  ver- 
antwurtung  darynn  zu  uernemen,  vnd  den  bischof  von  Chur 
daran  zu  weysen,  vns  on  recht  des  so  in  vnnser  Verwal- 
tung der  grafschaft  Tirol  begriffen  ist,  nit  zu  entwern 
dann  vns  ynnhalt  der  bericht  rechtens  wol  benuegen  sol. 

Wolt  aber  er  vnns  vber  solhs  gewaltigklich  entweren, 
wurd  vnnser  notdurft  eruordern,  vnns  des  aufzuhalten,  vn- 
gezweiuelt  sy  wurden  vnns  der  hilf  vnd  beystand  tun,  vnd 
vnns  bey  vnnsern  rechten  zu  handhaben  genaigt  sein. 

Vnd  ob  not  sein  wurde,  mugt  ir  sagen,  wie  die  gre- 
nitz  an  dem  ort  der  grafschaft  Tirol  sich  strecket,  bis  gen 
Pontalt,  das  ist  zu  der  Hohenprugken  vnd  bis  an  das  Wurm- 
ser  Joch  als  wir  soliehgrenitz  mit  kayserlichen  vnd  königk- 
lichen  briefen  wissen  zu  beweysen,  do  lige  der  perg  den 
man  nennet  den  Valder  bey  drcyen  nieyln  hie  diessent  der 
Pontalt  vnd  sey  menigklich  wissend,  daz  er  in  vnnser  graf- 
schaft Tirol  lige  vnd  an  den  enden  da  vnns  vormals  nie 
kain  irrung  vnd  eintrag  geschehen  ist. 

Nu  ist  nu  wol  war,  daz  der  bischof  ettlich  dörller  im 
Munstertal  hat  vnder  dem  perg,  da  er  das  gerieht  vber  das 
pluet  vnd  malefitz  recht  zu  fuern  hat  das  begern  wir  im  nit 
zu  nemen,  aber  das  wir  im  die  hoch  herligkait,  so  wildpenn, 
gelait,  metall  vnd  saltzprunnen  beruern,  darumb  zu  geben, 
das  sein  wir  vns  vnd  vnnser  grafschaft  vnd  dem  hauss 
Österrich  nit  schuldig,  dann  solh  hohe  herrligkait,  vnns 
vnd  niemand  anders  zusteet,  wann  wir  vil  prelaten  auch 
ritter  vnd  knecht  in  vnnser  grafschaft  Tirol  haben  die  auch 
stogk  vnd  galgen  vnd  hohe  gericht  vber  das  pluet  in  ettli- 
chen  iren  dörffern  haben  vnd  doch  vnns  der  hohen  herlig- 
kait an  denselben  enden  bekantlich  sein,  vnns  auch  dhain 
irrung  darynn  zuziehen. 

Wir  haben  vnns  auch  auf  dem  tag  zu  Glurns  erpo- 
ten  er  solle  still  steen  vnd  in  vnnser  baider  namen  das 
pergwerch  arbaiten  vnd  fron  vnd  wechsl  zu  gemainen  han- 
den  legen  biss  zu  austrag  des  rechten  vnd  sullen  vnns  eins 


HABSBURGENSE  S.  XV.  161 

gemahlen  obmans  verainen  mit  gleichem  zusatz  was  die 
sprechen  oder  der  merertail  zu  recht,  solle  es  bey  beley- 
ben,  vnd  wem  es  zugesprochen  wirdet,  der  neme  fron  vnd 
wechsl,  hat  er  abgeslagen. 

Hab  wir  vnns  weyter  rechts  erpoten  auf  keyser,  ku- 
nig,  hertzog  Jörgen,  marggraf  Fridrich  von  Brandenburg, 
auf  bischof  von  Basl,  auf  den  erweiten  zu  Augspurg  doch 
mit  dem  beschaid,  daz  das  pergkwerch  in  vnnser  beider 
namen  wie  obsteet  gearbait  werde;  ist  auch  abgeslagen. 

Haben  wir  vnns  weyter  erpoten,  er  solle  vnns  nit  ent- 
wern  so  wellen  wir  im  gerecht  werden,  ynnhalt  der  bericht 
gab  er  antwurt.  er  were  in  gewere,  des  wir  im  gantz  nit  be- 
kantlich  sein,  dann  wir  sein  in  gewere  der  grafschaft  Tirol, 
vnd  alles  des  so  darynn  begriffen  ist,  darynn  vnderstee  er 
vns  irrung  zu  tun,  das  rangt  ir  zu  vnderrichtung,  souerr  es 
ew  not  bedunckt  erzelen. 

Gleich/.  Abschritt.  Papier.  Geh.  H.  Archir. 

xvra.  (s.  d.) 

Sigmund  etc.  Am  ersten  sullet  ir  ew  zu  Velkirch  ob 
vnnser  botschafft  so  wir  gen  Chur  gesandt  haben  ay gent- 
lich erkunden  was  auf  dem  tag  gehandelt  vnd  der  acht  ge- 
richt  auch  annder  lewshalben  an  sy  gelanngt  sey  ew  de- 
ster  pass  darnach  wissen  zu  richten. 

Item  darnach  sullet  ir  ew  fugen  auf  Cafas  vnd  ainen 
von  Bludentz  vnd  Velkirch  der  ew  dann  gut  darczu  zu  sein 
gerattn  wirdet  mit  ew  nemen  vnd  auf  die  credentz  in  sagen 
vnnser  gnad  vnd  alles  gut. 

Darnach  erzelen  herkumen  des  kaufs  von  graf  Wil- 
halm  vnd  graf  Haugen  von  Montfort  vnd  wie  wir  ye  mer 
genaigt  weren  gewesen  sy  pey  irn  naturlichen  erbherren 
lassen  zu  beleiben  so  sey  wir  doch  in  solhermass  deshal- 
bcn  von  irn  hern  angelangt  vnd  ist  vnns  von  in  souil  zu  ver- 
slen  geben  wo  wir  den  kauf  nit  an  vns  nemen  wolten  vnd 
nachdem  sy  sy  nit  mügen  behalden  so  wurden  sy  villeicht 
an  end  sy  müssen  verkern  vnd  verkauften  das  vnns  auch 

Fontes  etc.  II.  Bd.  li 


162  DIPLOMATARIUM 

ynen  nit  wol  fuglich  wer  vnd  wann  sy  sich  aber  alzeit  ge- 
gen vns  vnnsern  lannden  vnd  leutten  geueüigklieh  vnd  mit 
guttem  willen  geweist  haben  wer  vns  nit  lieb  gewesen,  daz 
sy  an  end  weren  verkauft  werden  daraus  in  villeicht  vnrat 
wer  erwachsen  solhs  angesehen  vnd  alsuil  oder  wer  von 
ires  nuczes  vnd  frumens  willen  auch  das  sy  dester  ee  be- 
rubtlich  in  irem  wesenn  als  sy  pisher  gewesen  sein  pelei- 
ben  mochte  haben  wir  vnns  des  kaufs  angenomen  auch 
dem  bemelten  irn  erbhern  vmb  Sachen  kauf  ain  benugen 
getan. 

Vnd  sullet  darauf  an  sy  begern  nach  dem  vnd  sy  aus 
dem  versteen  den  gnedigen  willen  so  wir  zu  in  alczeit  ge- 
hebt vnd  hinfur  haben  wellen,  daz  sy  vnns  darauf  huldigung 
gelubd  vnd  ayd  tun  vnd  sy  darauf  hörn  lassen  die  kauffbrief 
vnd  entslachbrief. 

Dabey  sollet  ir  auch  mit  graf  Haugen  potschafft  re- 
den, daz  er  dieselb  mit  ernstlichem  fleys  daran  weyse  da- 
mit sy  vnns  huldigung  tun  etc.  wie  ir  dann  das  alles  in  dem 
pesten  forin  kündet  dir  pringen. 

Vnd  ob  sy  am  ersten  anziehen  wurden  sy  pey  irn  frey- 
haitten  lassen  zu  beleiben  sult  ir  in  sagen  daz  wir  sy  pey 
allem  iren  lobliehen  freyhaitten  so  sy  pisher  von  irem  vor- 
dem hern  gefreyt  vnd  herbracht  haben  gnedigklich  pelei- 
ben  wellen  lassen. 

Vnd  ob  sy  etwas  new  freyheit  begern  wurden  sullet 
ir  vnns  pey  tag  vnd  nacht  verkünden  mitss  irem  rat  vnd 
mugt  in  dabey  zu  uersten  geben  wie  man  sy  haldn  well  in 
mass  die  von  Velkirch,  Bregencz  vnd  Bludencz  hieinn  ge- 
halden  werden. 

Item  ob  sy  begern  wurden  pey  den  puntgenossen  da- 
mit sy  yetz  verbunden  sein  peleben  zu  lassen  soll  in  nicht 
darinn  veruolgt  oder  zugesagt  werden  vnd  die  Sachen 
sullet  ir  nit  vil  anziehen  oder  meidung  daran  tun  sunder 
ob  sy  daran  reden  wurden  sullet  ir  das  in  dem  fug  mit 
Worten  gutlich  absiahen  vnd  anhenngen. 

Item  von  der  zwolfreyung  wegen  sullt  ir  vnns  auch 
verkünden  mitss  ewerm  rat. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  163 

Item  ob  ctllich  aus  in  vnd  ir  merkn  wurdet  das  sich 
die  Sachen  irr  machen  vnd  verziehen  wolten  taiglich  vnd 
gut  gefunden  wurden  sy  widerumb  in  einen  gutten  willen 
zu  bringen  sold  oder  dinstgelt  begern,  sullet  ir  macht  ha- 
ben ij  oder  iijc  gülden  auszutailn  yglichem  nach  dem  er  ver- 
din  kund  dadurch  die  Sachen  nit  entslagen  werde  sunder 
vnns  huldigung  beschech. 

Item  der  Rasp  so  sich  in  die  canczley  fugen  vnd  all 
brief  vnd  copien  vbersehen  vnd  was  not  sein  wirdet,  daz 
man  das  mit  nam. 

Item  ob  sy  anziehen  wurden  vmb  hilfl  sol  in  gesagt 
werden  sy  haben  pisz  herr  wol  gesehen  wie  wir  vnns  auch 
lannd  vnd  leut  gegen  den  von  Bregencz  ,  Velkirch  vnd 
Bludenntz  gehalden  haben,  desgeleichen  wellen  wir  vnns 
gegen  in  auch  halden  vnd  haben  kain  zweyfl  vnnser  land- 
sehafft  werde  das  auch  tun. 

Item  der  ayd  sol  lautten  als  dann  vnnser  lanndleut 
hieinn  gesworn  haben  vnd  dir  Wolkenstain  wissend  ist. 

(Von  Aussen :)  Item  mit  den  von  Brandiss  zu  reden 
das  er  pass  zu  den  sachen  sehe,  der  irrung  halb  vnd  ander 
der  sich  halden  zwischen  graf  Eberharden  vnd  den  von 
Bludentz  die  Sachen  im  vnd  dem  brobst  von  sand  Gerald 
beuolhen  ist. 

(Aufschrift:)  Memoriale  Metsch. 

Orig.  Pap.  Geh.  H.  Archiv. 

XIX.  (S.  D.) 

Du  solt  erlangn  vnd  auspringn  ainen  verbottbrief 
von  vnserm  hern  dem  r.  k.  mit  namen  an  den  abbt  von 
Tysuntis,  graf  Josen  von  Zollr,  graf  Hainrichn  von  Mo- 
sachs,  graf  Jörgen  von  Sangans  iren  ammannen  gerich- 
ten  vnd  gemainden  der  freyen  damit  sy  bey  velyerung  irer 
IVeyhait  dhainer  puntnus  mit  den  acht  gerichtn  nicht  yn- 
geen  oder  bestatten,  vnd  ob  sy  ainicherlay  punttnus  mit 
in  getan  oder  gemacht  hetten,  die  von  stund  an  abstellen 
vnd  gancz  abtun  vnd  furan  nichts  mit  in  besliessen  oder 

11* 


164  DIPLOMATARIUM 

beslicssen  lassen  vncz  zu  austrag  der  Sachen  des  datum 
sol  steen  sechs  tag  nach  Ostern. 

Du  solt  auch  erlangen  ain  ladung  von  seiner  k.  g.  auf 
die  acht  gericht  darin  angeczogen  sol  werden  wie  in  sein 
k.  g.  vor  geschriben  hab,  vns  herczog  Sigmunden  huldi- 
gung  ze  tun  nach  dem  wir  sy  von  graf  Wilhalm  vnd  graf 
Haugn  von  Montfort  erkauft  hahn ,  daz  aber  vnczher 
nicht  beschehen  ist,  vnd  darüber  ain  punttnus  mit  denen 
vom  obern  pundt  furgenomen  habn  sullen,  daz  sein  k.  m. 
nicht  vnpillieh  befrömbd,  also  eruorder  sy  sein  k.  g.,  daz 
sy  etlich  mit  gewaltsam  auf  den  tag  gen  Regenspurg  sen- 
den dahin  graf  Hawg  von  Montfort  auch  komen  werde,  so 
welle  sein  k.  g.  die  Sachen  boren  vnd  darnach  verrer  da- 
rin handeln  wie  sich  geburen  wirdet,  vnd  ob  sy  nicht  ko- 
men wurdn  oder  wolten  so  eruorder  sy  dennoch  sein  k. 
g.  zu  recht  ut  in  forma  citationis  requiritur. 

Vnd  daz  sy  dazwischen  kainerlay  punttnus  oder  an- 
der furnemen  tun  oder  machen  vnd  ob  sy  ichts  es  wer 
punttnus  oder  anders  furgenomen  hetten  das  furderlich 
abtun  vnd  all  Sachen  ruen  lassen  vncz  zu  austrag  der  sachn. 

Du  solt  auch  ainen  verbotbrief  an  die  landtrichter, 
rate  vnd  puntgenossen  des  obern  pundts  von  seiner  k.  g. 
erlangn  ,  daz  sy  kainerley  punttnus  mit  den  achtgerichtn 
machn  noch  besliessen  sunder  die  Sachen  im  rechten  vn- 
geirret  lassen  vnd  ob  sy  ainicherlai  beslozzen  oder  ge- 
macht hettn  die  fuderlich  tun  abtun. 

Auch  solt  du  sein  k.  g.  bitten  nachdem  vnserm  haws 
Osterrich  merklich  daran  gelegen  ist  an  dem  kawff  der 
acht  gericht,  ob  sy  an  sein  k.  g.  langen  umb  in  die  hohen 
gericht  zu  uerleyhen  bitten  wurden  damit  in  die  in  dhain 
wege  nicht  gelyhen  werden. 

Vnd  ob  ichts  des  bistumbs  Brichsen  halben  an  seiner 
g.  gelangen  oder  bracht  wurde,  bilt  ich  ewer  k.  m.  welle 
nichts  darin  handeln  noch  furnemen  vncz  ich  zu  ewern  k. 
g.  kome,  in  dem  allen  erzaigt  mir  ewer  k.  g.  ain  gnadige 
beweysung  darin. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  165 

Daraus  ist  ain  brief  an  vnsern  hern  kayser  gemacht 
vnd  ausgangen. 

Orig.  Pap.  Geh.  H.  Archiv. 

XX.  28.  Mai  1473. 

Wir  Sigmund  von  gots  gnaden  hertzog  zu  Österreich, 
zu  Steir,  zu  Kernnden  vnd  zu  Crain,  graue  zu  Tirol  etc. 
Fügen  evv  ersannen  weysen  burgermaistem,  schultheyssen, 
ammannen,  raten  vnd  gemainden  zu  Zürch,  Beern,  Lu- 
tzern ,  Vre ,  Swytz ,  Vnderwalden ,  Zug  vnd  Glarus  mit 
sambt  andern  ewren  puntgnossen  vnd  zugewanten,  so  vns 
yetz  von  Bilgri  von  Hodorffs  wegen  geschriben  haben  vnd 
die  Sachen  berürt  ze  wissen,  daz  wir  dasselb  ewer  schrei- 
ben vernomen  vnd  ain  myssuallen  ob  solcher  seiner  ge- 
schieht haben,  befrömbdet  vns  auch,  nachdem  wir  dieselb 
zeit  in  gütlichen  tagen  mit  im  gestanden  sein,  vnd  bisher 
allen  möglichen  fleyzz  gegen- im  nach  laut  der  bericht  für- 
gekeert,  vnd  des  noch  in  vbung  sein,  wan  vnsser  rate  so 
wir  yetz  bey  vnserm  gnadigen  lieben  herren  vnd  vettern 
dem  römischen  kayser  haben,  da  dann  der  vorgemelt  von 
Hodorff  auch  ist,  mit  im  von  vnsern  wegen  die  sachen  vben 
ob  sy  dis  gutlich  hingelegen  möchten,  des  wir  auch  in  hoff- 
nung  steen,  was  vns  daselbs  begegnet,  wellen  wir  ew  als- 
dann auf  ewer  schreiben  verrer  antwurten.  Geben  zu  In- 
sprukg  am  freitag  nach  dem  heyligen  Auffarttag  anno  do- 
mini  etc.  septuagesimo  tertio. 

D.  d.  per  se  ipsum  in  consilio. 

Corrigirte  Minute.  Geh.  H.  Archiv.  Cod.  Ms.  Tyr.  Nr.  33.  Fol.  136. 


An  Herzog  Siegmund. 

I.-LVHI. 


1446  -  1473. 


169 


I.  S.D.  (Vor  1446?) 

Durleuchtiger  hochgeborner  fürst,  gnediger  her.  Ich 
fug  ewern  fürstlichen  gnaden  ze  wissen,  das  ich  von  wey- 
ient  meinem  gnedigen  herren  vnd  vatter  loblicher  gedecht- 
nus  etwas  phantschafft  inn  hab  darumb  mir  auch  sein  gnad 
brieff  vnd  sigl  wolt  gegeben  haben  vnd  ward  auch  darumb 
in  seiner  gnaden  cantzley  geschafft,  da  begab  sich  layder 
das  sein  gnad  in  der  selben  zeit  mit  tod  abgieng,  nu  hab 
ich  dieselb  phanntschafft  etwie  lang  inngehabt,  nu  wil  man 
mich  yetz  zemal  dauon  drenngen.  Gnediger  herr  bitt  ich 
ewr  fürstlich  gnad  diemüttiklich  ewr  gnad  well  mich  mei- 
ner getrevven  dienst,  die  ich  weylent  meinem  gnedigen 
herren  ewr  gnaden  vatter  vnd  auch  ewern  gnaden  in  dem 
krieg  vnd  lewffen  so  sich  denn  in  dem  landt  ewr  gnaden 
herschafft  Veitkirch  vnd  Ranckwil  gemachat  hat  zwäschent 
ewern  gnaden  vnd  den  aygdgenossen,  da  bin  ich  zu  Rinegk 
vnd  ze  Walastatt  gelegen  acht  manot  an  sold  vnd  in  sol- 
chem meinem  abwesen  vnd  diensten  als  ich  zu  Walasiat 
gewesen  pin  vnd  die  aydgenossen  mit  gewalt  auszugen  vnd 
im  landt  lagen,  dozemal  sy  mich  in  sunderhait  mit  grosser 
veintscliafft  furgenomen  vnd  nach  meinen  hewssem  zu 
Ranckwil  weib  vnd  kind  auf  der  gassen  gefragt  wo  meine 
hewser  stunden  vnd  mir  die  beraubt  vnd  abgebrennt  ha- 
bent,  war  ich  aber  dahaimman  gewesen  so  wolt  ich  soll- 
chen meinem  schaden  ettwie  vilwol  furkomen  haben  mit 
flöchnan  vnd  daruon  bringen  vnd  vil  ander  scheden  vnd 
sawmnüs  so  ich  in  dem  krieg  erliten  hab,  das  wissenklich 
ist.  Ewr  gnad  well  mich  solchs  lassen  genyessen  vnd  noch 


170  DIPLOMATARIUM 

hinfur  bey  der  phanntschafft  gnediklich  wellet  beleiben 
lassen. 

Gnediger  herr  auch  pin  ich  ewr  gnaden  lanntrichter 
auff ewr  gnaden  freyen  lanntgericht  zu  Ranckwil  ewr  fürst- 
lich gnad  well  mich  auch  da  bey  beleyben  lassen.  Gnediger 
herr  auch  hat  mir  der  obgenant  mein  gnediger  herr  ewr 
gnaden  vatter  verlihen  ein  zölly  ewr  gnad  well  mich  vmb 
die  zins  vnd  reint  als  ichs  denn  ingehebt  han  auch  dabey 
halten  vnd  beleiben  lassen. 

Gnediger  herr  auch  han  ich  nach  lanndsrecht  vmb 
geltschuld  ain  weyger  gephenndet  ze  Ranckwil  gelegen, 
der  gewesen  ist  weylent  Gästeichs  der  mir  die  geltschuld 
schuldig  ist  vnd  beger  darumb  nicht  anders  dann  ains  rech- 
ten das  mir  noch  alweg  abgeslagen  ist,  ewr  gnad  well 
mit  dem  vogt  ze  Veitkirch  vnd  mit  dem  am  man  ze 
Ranckwil  schaffen  das  sy  mit  ainem  rechttag  setzint  dar- 
umb das  ich  nit  rechtloss  sey,  das  wil  ich  allzeit  vmb  ewr 
fürstlich  gnad  vndertenigklich  vnd  willenklich  verdienen. 

Jacob  Hartman  von  Ranckwil. 

Von  Aussen:  „Der  botschaft,  so  meins  herren  gnad 
„hinaus  schikchen  wirdet  zu  emphelhen." 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

II.   16.  October  1M9. 

Ich  Hainreich  Tanndorffer  ze  Tanndorff  bekenn  mit 
dem  offen  brief  das  ich  dem  durleuchtigen  hochgebornen 
fürsten  herczogen  Sigmund  herczogen  ze  Osterreich  vnd 
grauen  ze  Tyrol  etc.  meinem  gnedigen  herren  dienst  ver- 
sprochen hab  seinen  gnaden  von  haws  ze  dienen  die  näch- 
sten zehen  jar  nach  dato  diczs  briefs  nachainander  künf- 
tig mit  vier  person  vnd  rosen  geraisig,  darumb  sein  gnad 
mir  jericleich  versprochen  hat  zu  geben  hundert  reinische 
guidein,  also  daz  ich  seinen  gnaden  die  benant  zeit  mit 
meinem  geslozs  Tanndorff ge wertig  sein  sol  vnd  offenhal- 
ten wieder  allermenicleich  vnd  die  sein  gnad  darczu  schafft 
darein  oder  daraus  ze  lassen  vnd  darinn  zu  enthalten  doch 


HABSBURGENSE  S.  XV.  171 

in  seiner  gnad  kost  vnd  zerung  vnd  auch  sust  seinen  gna- 
den in  alweg  vnd  allenthalben  getrew  gehorsam  vnd  ge- 
wertig  ze  sein  vnd  seiner  gnaden  fromen  fürdern  vnd  scha- 
den wenten  vnd  seinen  gnaden  alles  daz  tun  das  ain  getre- 
wer  diener  seinem  herren  schuldig  vnd  gepunten  ist,  vnd 
als  ich  des  seinen  gnaden  zu  got  vnd  den  hailigen  leipleich 
gesworn  hab  vnd  wen  sein  gnad  oder  seiner  gnaden  haubt- 
lewt  dienst  an  mich  eruordern  so  sol  ich  meins  herren 
gnaden  selbuirder  geraisiger  person  vnd  rös  dienen  von 
haws  aus  hincz  in  seiner  gnaden  hof  vnd  hinwiderhaim  auf 
mein  selbst  kost  vnd  zerung,  vnd  wenn  ich  also  in  des  be- 
nanten  meins  gnedigen  herrn  hof  kom  so  sol  mich  mein 
gnediger  herr  auf  vier  person  vnd  ros  als  vorstet  halten 
als  ander  seiner  gnaden  diener  von  haws  vnd  mir  für  red- 
leiche  scheden  sten  vnd  mir  die  wiederkeren  nach  erkannt- 
nuss  seiner  gnaden  ret  ab  ich  der  in  seiner  gnaden  dien- 
sten  so  ich  von  sein  gnaden  oder  seiner  gnaden  haubtlew- 
ten  eruordert  wer  nem  doch  in  solchen  diensten  damit  ich 
seinen  gnaden  verphlicht  pin  mir  sullen  auch  vorbehalten 
sein  die  hochgeboren  fürsten  mein  gnedige  herren  des  be- 
nanten  meins  gnedigen  oheim  herczog  Albrecht  von  Payrn 
vnd  marggraff  Albrecht  von  Branndenburg  nach  vnd  ich 
gein  inen  mit  dienst  verpunden  vnd  gewandt  pin  trewleich 
vnd  vngeuarleich.  Mit  vrchundt  diczs  briefs  bevestendt  mit 
meinem  aigenen  aufgedrugkhten  insigil.  Geben  ze  Boczeri 
an  sant  Gallentag  anno  domini  millesimo  quadringente- 
simo  nono. 

Orig.  Papier.  Aufgedr.  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 
(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VI.  Regg.  Nr.  1470.) 

III.  22.  October  1450. 

Dilecto  filio  nobili  viro  Sigismundo  duci  Austrie. 

Nicolaus  episcopus  servus  servorum  dei,  dilecto  filio 
nobili  viro  Sigismundo  duci  Austrie  salutem  et  apostoli- 
cam  benedictionem.  Cum  dilectus  filius  nobilis  ac  strenuus 
vir  Johannes  Talbot,  comes  Salopie,  habeat  se  ad  diversas 


172  DIPLOMATARIUM 

mundi  partes  transferre  sitqae  aliqua  nostra  negotia  tra- 
ctaturus.  Exhortamur  excellentiam  tuam  et  affectuose  ro- 
gamus,  ut  si  contingat  eum  per  tuum  dominium  iter  fa- 
cere,  ipsum  cum  suis  familiaribus  ac  rebus  et  bonis  Omni- 
bus per  loca  tue  ditioni  subiecta,  benigne  recipi  et  huma- 
niter  tractari  facias,  in  quo  rem  te  dignam  et  nobis  admo- 
dum  gratam  efficies.  Datum  Pedeluci  interamnensis  dio- 
cesis.  Anno  incarnationis  dominice  millesimo  quadringen- 
tesimo  quinquagesimo  vndeeimo  kalendas  nouembris  pon- 
tifieatus  nostri  anno  quarto. 

L.  (J.)  de  Castiliono. 

Orig.  Perg.  Bleierne  Bulle.  Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VI.  Regesten  Nr.   15'i.'J.) 

IV.   16.  August  1453. 

lllustri  et  excelso  prineipi  consanguineu  et  fratri 
honorando  domino  Sigismondo  duei  Austrie  etc. 

Illustris  et  excelse  princeps,  consanguinee  et  frater 
honorande.  Imposuisse  videntur  suis  in  terris  magnifici  co- 
mites  Amacii,  pheudatarii  vestri,  certum  pedagium  in  gra- 
ue detrimentum  et  preiudicium  bominum  nostrorum  Burmii, 
neque  solum  preter  solituna  et  bonas  consuetudines  sed  etiam 
contra  conuentiones  et  lederaque  sunt  bominibusipsis  cum 
eisdem  comitibus.  Et  quoniam  non  ignoramus  quanti  fidem 
promissa  et  bonestatcm  uestram  faciatis  et  quantum  etiam 
nostri  contcmplatione  subditos  nostros  diligatis  et  ametis, 
et  quam  boni  semper  (vicini)  fuerint,  fraternitatem  ve- 
stram  rogamus  operari  libeat  cum  N.  comitibus  ipsis,  qui- 
bus  et  nos  scribimus,  quod  statim  reuocent  quicquid  inno- 
uationis  in  ea  inateria  factum  sit  et  prouideant,  quod  res 
iuxta  solitum  procedat,  id  enim  ex  omni  honestate  fuerit, 
que  longe  magis  quam  vlla  commoditatis  vmbra  estimanda 
est  et  nobis  gratissimum,  qui  seinper  operari  studeremus 
quod  nostri  non  solum  erga  vos  et  vestros  promissa  ser- 
uarent  et  facerent  quicquid  deberent,  sed  etiam  omni  ca- 
ritate  et  urbanitate  vterentur:  offerentes  nos  semper  ad 


HABSBURGENSE  S.  XV.         173 

queuis  fraternitatis  vestre  beneplacita.    Datum  in  castris 
nostris  felicibus  apud  Gay  dum  die  xvj.  augusti  mcccclnj? 

Franciscus  Forcia  vice  comes  dux  Mediolani  etc. 

Papie  Anglerieque  comes  ac  Cremone  dominus. 

n.  Vincenti. 

Orijf.   Papier.   Geh.   H.  Archiv. 

V.   10.  September  1453. 

Wir  Peter  von  gütlicher  erbermde  des  tittels  sancti 
Vitalis  der  heiligen  römischen  kirchen  priester,  cardinal 
vnd  durch  verhengnusse  des  heiigen  stuls  zu  Rome  bi- 
sehoue  zu  Augspurg,  bekennen  offenlieh  mit  dem  brieue 
für  vns  vnser  gotzhuse  vnd  nachkamen  bischoue  vnd  pfle- 
ger  vnd  tun  kund  allermeniglich,  als  wir  vnd  vnser  gotz- 
huse langzeit  biszher  von  wegen  vnser  vnd  vnsers  gotzhu- 
ses  meyerhofes  zu  Abzan,  auch  dreyer  hüben  darein  ge- 
hörend, die  der  hochgeboren  fürst  vnser  lieber  herr  vnd 
irund  herr  Sigmund  hertzog  zu  Österreich,  zu  Steir,  zu 
Kern  den  vnd  zu  Krain,  graue  zu  Tyrol  etc.  meint  von  im 
vnd  seiner  herschafft  Tyrol  zu  leben  rurten,  auch  von  we- 
gen der  bawtadingt  vnd  ander  sach  an  der  Etsch  vnd  im 
Intal  mangerlai  inbruche  vnd  irrung  gehabt  vnd  geduldet 
vnd  doch  yetz  zu  letst  vnser  trefflich  rate,  nemlich  meister 
liienharten  Fessel ,  tumherrn  vnd  obristen  Schulmeister 
zu  Augspurg,  in  geistliehen  Sachen  vnser  vicari,  Walthern 
von  Hürnhein  vnsern*  holmeister  vnd  Petern  von  Freyberg 
zum  Ysemberg,  vnsern  pfleger  zu  Ilöteinberg  beid  ritter, 
Hansen  Schotten  vnsern  pfleger  zu  Füssen  vnd  Johansen 
Heilger,  pfarrer  zu  Mittelberg  vnseren  rentmeister  der 
sachenhalb  zu  dem  ohgenanten  vnsenn  lieben  herren  vnd 
(runde  hertzog  Sigmunden  zu  gütlichen  tädingen  gesant 
haben  daselbst  vnder  andern)  in  der  gütlichait  abgeredt, 
gesetzt  vnd  beschlossen  ist,  das  wir  mit  gunst  vnsers  ca- 
pitels  vns  vnser  gereehtikeit  an  dem  Melans  der  von  vns 
vnd  vnserm  gotzhuse  zu  lehen  rürt  auch  an  dem  Nessel- 
wänglin  verzeihen  sollen,  darumb  das  sich  der  obgenant 


174  DIPLOMATAMUM 

vnser  herr  vnd  frund  hertzog  Sigmund  seiner  vorgemelten 
gerechtigkeit  an  den  dreyen  hüben  auch  gegen  vns  vnd 
vnserm  gotzhuse  verzigen  vnd  sich  sust  in  disen  tadingen 
vnd  sachen  vnserm  gotzhuse  zu  künfftigem  nutze  gutlich 
beweist  hat  etc.  Also  mit  gunst  wissen  vnd  willen  des  vor- 
gemelten  vnsers  capitels  zum  tumb  zu  Augspurg  das  da- 
rumb  mit  belewter  gloeken  als  gewonlich  ist  besamnet 
wart,  haben  wir  vns  gegen  demselben  vnserm  lieben  herren 
vnd  frunde  hertzog  Sigmunden  auch  allen  seinen  erben  vnd 
nachkomen  offenlich  mit  gutem  willen  vnbezwungelich 
vssz  rechter  gewissen  vnd  als  zu  solchem  gehört  vnd  not- 
turfftig  ist,  verzigen  vnd  verzeihen  vns  also  vnd  hiemit 
wissentlich  in  krafft  ditz  brieffs  aller  herlicheit,  eygenschafft 
lehenschafft  vnd  gerechtikeit  so  vnser  vorfaren  seligen  auch 
vnser  gotzhuse  vnd  wir  bisher  an  dem  Melans  vnd  dem  Nes- 
selwänglin  mit  allen  iren  zugehörungen  gehabt  haben  vnd 
wir  auch  vnser  gotzhuse  vnd  nachkomen  hintüro  in  künfftig 
zeit  ewiclich  ze  haben  meinten,  haben  solten  oder  möch- 
ten, also  das  der  vorgenant  vnser  herr  vnd  frund  herczog 
Sigmund  sein  erben  vnd  nachkomen  auch  die,  den  sie 
sölchs  zufügen  vnd  beuelhen  werden,  den  Melans  vnd  das 
Nesselwänglein  mit  allen  iren  zugehörungen,  nu  fürohin 
als  ir  eygenlich  gut  innhaben  vnd  brauchen  damit  tun  vnd 
lassen  mögen  vnd  wir  auch  vnser  gotzhuse  vnd  nachkomen 
vnd  nemlich  von  vnser  vnd  vnsers  gotzhuses  wegen  sie  da- 
ran vnbekömert  lassen  vnd  weder  engen  noch  irren  sollen 
in  keinen  weg,  wie  sich  dann  geistlich  fürsten  vnd  prelaten 
solcher  gute  billich  vnd  durch  recht  verzeihen  sollen,  konn- 
den  oder  mögen,  vnd  wie  das  in  recht  vnd  sust  allenthalb 
crafft  vnd  macht  hat  haben  sol,  vnd  mag  in  allwege  alles 
getrulich  vnd  vngeuärlich,  des  zu  vrkund  vnd  Sicherheit 
haben  wir  für  vns  vnser  gotzhuse  vnd  nachkomen  vnser 
grösser  insigel  an  disen  brieff  tun  hencken.  Vnd  wir  Hein- 
rich truchsässe  von  Hefingen,  tumprobst  Gotfrid  Harscher 
techant  vnd  gemeinlich  das  capitel  zum  tumb  zu  Augspurg, 
bekennen  offenlich  an  dem  brieue,  das  all  vorgeschoben 


HABSBURGENSE  S.  XV.  175 

sachen  vbergeben  vnd  verzeihen  mit  vnserm  wissen  gunst 
vnd  willen  geschehen  sint,  darumb  vnd  des  alles  zu  vrkund 
vnd  Sicherheit  haben  wir  vnsers  capitels  insigel  zu  des  vil- 
gemelten  vnsers  gnedgosten  herren  des  cardinals  vnd  bi- 
schoues  insigel  auch  an  disen  brieff  tun  henken.  Der  geben 
ist  am  montag  nach  vnser  lieben  fravventag  natiuitatis  anno 
domini  millesimo  quadringentesimo  quinquagesiino  tertio. 

Orig.  Perg.   2  Siegel  (fehlen).   Geh.   H.  Archiv. 

VI.  25.  Jänner  1455. 

Wir  Vlreich  etc.  (graf  von  Cilly),  bekennen  das  wir 
dem  hochgeborn  forsten  unserm  lieben  herren  vnd  oheim 
herczüg  Sigmunden,  herezogen  ze  Osterreich,  ze  Steir, 
ze  Kerenden  und  ze  Krain,  grauen  ze  Tirol  etc.  schuldig 
worden  sein  und  gelten  sollen  zwayhundert  tausent  guter 
guidein  ungrisch  und  ducaten  und  wir  haben  im  darumb  zu 
rechtem  werunden  pt'annde  ingesaezt  wissentlich  mit  dem 
briele  dieliernaeh  geschriben  unnsere  gesloss  vnnser  grat- 
schafft Ortemburg  mit  namen  Oberortemburg,  Niderortem- 
burg,  Sunnerekg  (sie),  Hohnburg,  Stain  bei  Traburg  ge- 
legen, auch  Ober  Traburg,  Sternberg,  Briesnigk,  Waiden- 
berg, Ortenekg,  Loss,Pölan,Grafenwart  mitirnzugehörun- 
gen.  Also  das  er  und  sein  erben  dieselb  summ  darauf  haben 
und  die  in  pfanndsweis  innhabennuezenund  niessen  sullen 
und  mugen  an  absleg  der  nuezz,  als  lanng  unez  wir  oder  un- 
ser erben  sy  der  obgenannten  czwaihundert  tausent  guidein 
ausrichten  und  bezalen,  und  sy  sullen  uns  oder  ob  wir  nicht 
wem  unsern  erben  die  umb  die  yczgenante  summ  guidein, 
so  wir  sy  damit  ermanen  zu  lösen  geben,  und  uns  auch  als 
denn  die  obgenannten  gesloss  mit  irn  zugehörungen  über- 
geben und  anttwurien  an  alles  verziehen  waigrung  vnd 
Widerrede  kainerlai  sachen  angeuerde.  Mit  urkund  des  briefs 
versiglten  mit  unnserm  anhanngunden  insigl.  Geben  ze 
Luncz  nach  christi  gepurde  vierezehenhundert  und  lunffund 
lunffzigisten  jare,  an  sambstag  sannt  Paulstag  bekerung. 

Alte  Abschrift.   Geh.  H.  Archiv. 


176  DIPLOMATARIUM 


VIF.   10.  October   1456. 


lllustrissimo  ac  potentissimo  principi  et  domino  do- 
mino  Sigismundo  Austrie,  Stirie,  Carniole  duci  et  Thiro- 
lis  comiti,  domino  nostro  acpreceptori  metuendissimo.  Sui 
humiles  capellani  et  deuoti  oratores  Johannes  permissione 
diuina  premonstratensis  abbaset  abbatum  eiusdem  ordinis 
eapitulum  generale  humillimam  recommendationem  para- 
tissiinumque  seruitium  et  orationes  utinam  in  Christo  sa- 
ht tares.  Et  si  desiderinm  deuotionis  intense  quo  Christi 
fideles  ad  supernam  Jhcrusalein  aspirare  videmus  merito 
nos  inuitet,  ut  eorum  deuotionem  quantum  eum  deo  possu- 
mus  deuotis  et  assiduis  preeibus  adiuuemus  potissime  ta- 
rnen deuotionis  illius  nos  ad  hoc  invitare  debet  affeetus  per 
quos  loca  et  persone  nostri  ordinis  ampliari  atque  prospe* 
rum  statum  etiam  tutelam  consequi  possunt  opportunam. 
Ea  propter,  illustrissime  ae  pptentissime  prineeps,  plenam 
participationem  omniuui  bonorum  spiritualium  que  fiuntet 
de  cetero  fient  in  uniuerso  ordine  nostro  tarn  in  vita  quam 
in  morte  illustrissime  dominationi  vestre  supplici  concedi- 
mus  in  domino  earitate  addicicntes  de  gratia  speciali  ut 
cum  obitus  vestri  dies  aduenerit  nostroque  innotuerit  ca- 
pitulo  generali  sub  presentium  testimonio  litterarum  tantum 
Het  pro  vobis  in  vniuersis  ecclesiis  ordinis  nostri  in  missis  vi- 
giliis  commendationibus  et  orationibus  atque  psalmis  quan- 
tum pro  uno  de  confralribus  nostris  abbatibus  consueuit  fieri 
cum  decedit,  reeolligentes  insuper  vestram  illustrissimam 
dominationem  in  tribus  missis  vna  videlicet  despiritusanc- 
to,  vna  de  beata  virgine  dei  genitrice  Maria  et  altera  pro 
peccatis  a  quolibet  dicti  ordinis  sacerdote  hoc  anno  cele- 
brandis  et  uno  psalterio  dicendo  ab  hiis  qui  non  fuerint  sa- 
cerdotes  ettotidem  a  qualibet  nostri  ordinis  moniali,  asso- 
ciantes  illustrissimam  vestram  conthoralem  Helenam. 
Datum  apud  sanctum  Quintinum  in  Viromandia  sub  sigillo 
nostri  generalis  capituli  mensis  Octobris  die  decima  anno 


HABSBURGENSE.  XV.  177 

domini  millesimo  quadringentesimo  quinquagesimo  sexto 
sedente  ibidem  nostro  capitulo  generali. 

E.  Rousselli. 

Orig.  Perg.   1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VI.  Regg.  Nr.  3154.) 

Vffl.  28.  Juni  H57- 

a)  Illustrissimo  et  excellentissimo  principi  et  domino 
domino  Sigismundo  dei  gratia  Austrie  etc.  duci  domino 
meo  et  protectori  gratiosissimo. 

Et  in  eins  absentia  illustrissimo  domino  duci  Al- 
berto etc. 

Detur  Wienne. 

Illustrissime  et  excellentissime  princeps  et  domine  mi 
gratiosissime.  Premissa  humilima  recommendatione.  Fui 
semper  sum  et  ero  fidelissimus  servitor  excellentissime  do- 
mus  Austrie  et  vestre  i.  d.  et  ubi  possem  honorem  et  exalta- 
tionem  ipsius  procurare  omnibus  viribus  meis  id  efficerem. 
Prout  scribo  strenuo  militi  domino  Jacobo  Trap  fideli  servi- 
tori  vestro,  christianissimus  dominus  meus  rex  Francie  fecit 
nuper  me  venire  ad  presentiam  sue  maiestatis  et  multa  mi- 
clii  fecit  secrete  aperire  super  matrimonio  deo  concedente 
in  brevi  tractando  inter  illustrissimum  dominum  Ladislaum 
regem  etc.  et  dominam  Magdalenam  eiusdem  regis  Francie 
filiam,  ad  quod  perficiendum  vidi  et  cognovi  voluntatem 
regis  et  omnium  suorum  esse  bene  inclinatam.  Itaquevide- 
tur  mihi  quod  res  ipsa  sit  cito  et  bene  prosequenda,  quia 
periculum  posset  ex  negligentia  oriri  et  si  prosequatur, 
mittantur  tales  qui  sciant  et  possint  tarn  magnum  et  altum 
negotium,  ad  honorem  utriusque  regis  terminare  et  si  in 
hac  aut  aliis  quibuscunque  rebus  tangentibus  vestram  i. 
d.  possim  aliquid  efficere,  precipiat  michi  qui  semper  pro 
viribus  nitar  obedire  mandatis  eiusdem  i.  d.  v.  —  Quam 
dominationem  conservare  et  prosperare  dignetur  altissi- 

Fontes  etc.  II.  Bd.  12 


178  DIPLOM  ATARIUM 

mus.  Datum  Argentine  in  vigilia  apostolorum  Petri  et  Pauli 
anno  etc.  lvij.0 

Eiusdem  i.  d.  v.        Humilimus  servitor  Johannes  pre- 
ceptor  sancti  Antonii  deYsenheim. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

b)  Generoso  et  strenuo  militi  domino  Jacobo  Trap 
illustrissimi  domini  Sigismundi  ducis  Austrie  etc.  domino 
meo  honorando. 

Detur  Wienne. 

Generöse  domine  mi  honorande  premisso  humili  ser- 
vitio  meo,  cum  omni  voluntate  complacendi.  Christi  anissi- 
mus  dominus  meus  rex  Francie  misit  ad  me  nuper  nuntium 
suum,  per  quem  significavit  mihi  quod  statim  deberem 
venire  ad  presentiam  suam  prout  veni  et  obedivi,  multum  fui 
interrogatus  de  conditionibus  statu  et  potentia  domini  no- 
stri  regis  Ladislai  et  regnorum  ac  dominiorum  suorum  de 
quibus  per  singula  ita  feci  largam  et  bonam  declarationem, 
quod  rex  et  omnes  domini  de  consilio  suo  fuerunt  bene 
contenti,  et  video  res  dispositas  pro  conclusione  matrimo- 
nii  nostri  etc.  Si  bene  et  cito  sollicitetur  et  mittentur  am- 
baxiatores  tales  quales  alias  dixistis  in  curia  regis  esse 
venturos  suo  tempore.  Ita  etiam  quod  vosmet  in  propria 
persona  veniatis,  quod  rex  et  omnes  domini  optant  vos  vi- 
dere  et  multa  bona  de  vobis  michi  dixerunt.  Itaque  cito 
veniatis  et  adducatis  pro  conclusione  illustrissimum  do- 
minum nostrum  ducem  Sigismundum  qui  expectatur.  Ego 
offero  me  serviturum  dominationi  sue  et  vobis  et  venire 
vobiscum  prout  rex  michi  injunxit.  Et  si  cito  non  veneritis 
habeo  in  mandatis  venire  ad  vos  et  dicere  multa  que  scri- 
berenonpossum.  Igitur  placeat  michi  scribere  ad  Basileam 
velArgentinam  quid  faciendum  sit  et  ego  semper  ero  obe- 
diens  auxiliante  deo  qui  in  omni  prosperitate  vos  conser- 
vet.  Datum  Argentine  in  vigilia  apostolorum  Petri  et  Pauli. 
Anno  etc.  lvij?  etc.  per  vestrum  humilem  servitorem 

Jo.  preceptorem  sancti  Antonii  de  Ysenheim. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv.  (Lichnowsky  VI.  Regg.  N.  2221  und  2222.) 


HABSBURGENSE  S.  XV.  179 

IX.  22.  Jänner  1458. 

Wir  die  nachgeschribnen  Hans  Grünower,  Johanns 
Hettlinger,  Vly  Widler,  Herman  Smid,  Heini  Stöiri,  Cün- 
rat  Smid,  Hans  Buman,  Hans  Zwicknagel,  Ridi  Bräni, 
Cuni  Kyburger,  Jörg  Schiterberg  vnd  Cunrat  Kessler  mitt 
vnsern  mitthafften,  bekennen  vnd  tünd  kund  offenlichen 
mitt  disem  brieff  allen  den  die  in  horent,  sehent  oder  les- 
sent  als  sieh  ettwz  zweyung  vnd  sthritikeit  gemacht  hat 
zwischen  vnser,  inwendig  vnd  usswendig  der  statt  Ra- 
persswil  burger  vnd  mitthafften  vnd  vnssers  gnedigen  herren 
an  einem  vnd  eins  schultheiss  vnd  raut  vnd  ettlich  ander 
ze  Rapersswil  am  andern  teil.  Darumb  wir  dann  in  recht 
für  den  durluchtigen  hochgebornen  fürsten  hertzog  Syg- 
munden,  hertzogen  ze  Österrich  etc.  komen  sind  nach  uss- 
wisung  eins  anlauss  darumb  ussgegangnn,  vnd  wann  wir 
daselbs  mitt  recht  in  des  obgenanten  vnsers  gnedigen  herren 
etc.  straff  erkannt  sien  worden.  Darinn  vns  sin  gnad  ett- 
lich zit  gehalten  vnd  in  vangknuss  genomen.  vnd  aber 
durch  flissig  diemutig  bett  vns  sin  gnad  barmhertzikeit 
vnd  gnad  bewiset,  vnd  vns  solicher  straff  vnd  vangknuss 
ledig  gesagt  hat,  des  wir  sinen  gnaden  mitt  gantzer  vn- 
dertanikeit  dancken,  vnd  haben  all  vnd  yeder  besunder 
darumb  mitt  gelerrten  Worten  vnd  ussgerackten  fingern 
ein  gestalten  eyd  zu  gott  vnd  den  heiligen  gesworn  in  so- 
licher mass  dz  wir  dem  obgenanten  vnserm  gnedigen 
herren  weder  sinen  landen  vnd  luten  noch  allen  den  die 
in  den  Sachen  verdacht  oder  verwandt  sien  wie  die  genant 
sind  niemant  ussgenomen  von  solicher  vangknusss  wegen 
vnd  wz  vns  darunder  geschechen  ist  riyemer  mer  dester 
vyender  ze  sin  noch  schaden  zu  ziechen  weder  durch  vns 
noch  durch  ander  yemand,  heimlich  noch  offenlich  mitt 
recht  noch  an  recht  geistlich  noch  weltlich,  sunder  dz  es 
sie  ein  gantze  lutre  verzichung  für  vns  vnser  erben  vnd 
all  der  vnsern  vnd  für  mengklich  by  dem  eid  so  wir  da- 
rumb gesworn  haben  alles  getruwlich  vnd  angeuerd.  Vnd  zu 

12* 


180  DIPLOMATARIUM 

urkund  vnd  vester  warer  Sicherheit  haben  wir  die  obge- 
nanten  Hans  Grünower,  Johans  Hettlinger,  Uly  Widler, 
Herman  Smid,  Heini  Stöiri,  Cünrat  Smid.  Hans  Buman, 
Hans  Zwicknagel ,  Rudi  Bräni ,  Cüni  Kyburger ,  Jörg 
Schiterberg  vnd  Cünrat  Kessler  alle  vnd  yeder  besunder 
mitt  fliss  gebetten  die  wolgebornen  vnd  strengen  vesten 
herren  Sygmunden  von  Brandis  fryherr  vnd  heren  Hein- 
rich Swend  ritter,  burger  zürich  vnser  gnedig  lieb  herren, 
daz  die  ir  eigen  insigel  für  vns  vnser  erben  vnd  all  die  vn- 
sern,  oifenlich  gehenckt  haben  an  disen  brieff,  doch  inen 
vnd  allen  irn  erben  vnuergriffen  vnd  an  schaden,  der  geben 
ist  uff  sanct  Vincentiustag  als  man  zalt  nach  der  gepnrt 
Cristi  tusent  vierhundert  funfftzig  vnd  acht  jare. 

Orig.  Perg.   2  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

X.  25.  Jänner  U59. 

Dilecto  filio  nobili  uiro  Sigismundo  duci  Austrie. 
Pius  papa  II. 

Dilecte  lili  salutem  et  apostolicam  benedictionem.Pri- 
dem  de  mense  Octobris  cum  literas  apostolicas  de  haben- 
da  dieta  solenniter  publicauissemus :  scripsimus  ilico  ad  tu- 
am  nobilitatem  reliquosque  Alamanie  principes :  rogantes  ut 
in  kalendis  Junii  proxime  uenturis,  illuc  nobiscum  ad  causam 
fidei  uellent  conuenire  et  literas  omnes  ad  carissimum  in 
Christo  filium  nostrum  Fridericum  romanorum  imperatorem 
duplici  ex  causa  direximus,  primum  ut  imperiali  dignitati 
is  honos  debite  haberetur :  deinde  ut  ipse  cum  suis  horta- 
toriis  illas  transmitteret :  atque  ita  communis  amborum  re- 
quisitioplus  esset  apud  omnes  momentihabitura,  credimus 
illas  iam  dudum  ad  singulos  peruenisse  et  nobilitatem  tu- 
am  ad  ueniendum  iam  dispositam  esse.  Quia  tarnen 
in  dies  magis  zelus  Christiane  salutis  nos  sollicitat  et  iam 
vrbem  Romam  patrimoniumque  ecclesie  relinquentes  iter 
sumus  ingressi:  eandem  nobilitatem  tu  am  hortamurin  do- 
mino  et  quanto  carius  possumus  requirimus:  ut  non  solum 
tu  personaliter  ad  memoratam  dietam  :  que  Mantue  tene- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  181 

bitur  accedere  uelis :  sed  pro  honore  et  gloria  germanici 
nominis  cum  imperatore  ita  efficere :  ut  ipse  quoque  ce- 
tcris  posthabitis,  idem  hoc  faciat,  non  dubitantes  suum  et 
ceterorum  Alamanie  principum  exemplum ,  reliquos  ad 
conueniendum  moturum,  esset  autem  imperiali  excellentie 
et  toti  Germanie  notanon  leuis:  si  eanatio:  de  quaspem 
prope  exploratam  omnibus  dedimus :  in  causa  fidei  Christi- 
ane sibi  deesset,  presertim  cum  nos  in  hac  nostra  etate, 
nulli  defatigationi  aut  labori  parcentes,  eisdem  obuiam  pro- 
cedamus.  Datum  Interannis  sub  anulo  picatoris  die  xxv 
Januarii  mcccclviiij.  Pontificatus  nostri  anno  primo. 

Ja.  Lucensis* 

Orig.   Perg.  Brietform.  Geh.   H.  Archiv. 
(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regg.  Nr.  165.) 

XL  27.  October   1459. 

Pasqualis  Maripetro  dei  gratia  dux  Venetiarum  et  ce- 
tera. Vniuersis  et  singulis,  ad  quos  presentes  aduenerint, 
notum  fieri  volumus.  Quod  licet  non  foret  expediens  vt  illu- 
stri  domino  Sigismundo  duci  Austrie  etc.  fratri  nostro  ca- 
rissimo,  cui  veluti  nobis  ipsis  per  ciuitatcs,  terras  et  loca 
nostra  quecunque  semper  fuit  et  est  über  et  amplissi- 
mus  aditus  atque  exitus,  saluus  conductus,  seu  aliqua  fides 
publica  a  nobis  daretur.  Tarnen  ad  singularem  compla- 
centiam  excellentie  sue,  que  illum  a  nobis  requiri  fecit,  vt 
per  terras  et  loca  nostra  transitura,  Mantuam  sese  conferre 
et  buic  sanctissime  diete,  que  in  ea  celebratur,  adesse 
possit,  eidem  totique  eius  comitiue.  que  equitibus  et  pedi- 
tibus  comprehensis,  erit  forte  ad  numerum  quadringento- 
rum  etvltra.  tutum,  liberum,  validum  et  securum  saluum- 
conductum  omnimodamque  fidantiam  et  securitatem  dedi- 
mus, fecimus  et  concessimus  ac  tenore  presentium  damus 
facimus,  concedimus  et  impartimus.  Ita  quod  tute,  libere, 
secure  et  sine  aliqua  molestia  seu  impedimento  sibi  et 
comitiue  sue  quomodolibet  inferendo,  ac  sine  solutione 
dacii,  pedagii,  uel  gabelle  per  omnem  ditionem  nostram 


182  DIPLOMATARIÜM 

ad  sue  libitum  voluntatis  transire,  stare  et  inde  ad  pro- 
pria  redire  possit  et  valeat.  Honorando  illustrem  perso- 
nain  suam,  sibique  et  suis  omnia  commoda  faciendo. 
Mandamus  igitur  eflicaciter  et  expresse  omnibus  et  singu- 
lis  potestatibus  capitaneis  prouisoribus  aliisque  rectoribus 
et  officialibus  eiuitatum,  terrarum  et  locorum  nostrorum, 
nee  non  quibusuis  armorum  capitaneis,  conduetoribus  et 
commestabilibus  ad  stipendia  nostra  militantibus,  quatinus 
bas  nostras  saluusconduetus  et  fidantie  literas  obseruent 
et  omnino  faciant  inuiolabiliter  obseruari.  Data  in  nostro 
ducali  palatio,  die  xxvij.  mensis  Octobris,  indictione  oetaua 
mcccclvmj?  F.  S. 

Orig.  Perg.  Bulle  abgerissen.    Geh.  H.  Archiv. 
(Angef.  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regesten  Nr.  271.) 

XII.  28.  December  1459. 

Wir  Albreeht  von  gotes  gnaden  marggraue  zu  Brann- 
demburg  vnd  burggraue  zu  Nüremberg  bekennen  vnd  thun 
kunt  offennlicb  mit  diesem  brief,  wann  wir  mit  gannezer  be- 
girde  willig  vnd  genaiget  sind  zu  friede  vnd  gemaynem  nutz 
der  lannde,  auch  das  sich  wolgepürt  von  sulcher  liebe  vnd 
fruntschafft  wegen  domit  wir  dem  hochgebornen  fürsten  vnn- 
serm  lieben  oheym  vnd  swager  herrn  Sigmunden  hertzogen 
zu  Osterreich  etc.  gewannt  sein  vnd  auch  das  die  vnnsern  de- 
sterbaszbey  gemach  vnd  friede  gehalten  werden  vnd  bley- 
ben  mögen,so  haben  wir  vns  mit  ime  fruntlichen  veraynet  vnd 
veraynen  vns  auch  wissentlich  mit  diesem  brief  aufF  fünff 
jare  die  nechstennach  datum  dieszbriefs  nacheinander  vol- 
gende  inmassen  als  hernachgeschriben  steet,  das  ist  also, 
das  wir  aneinander  mit  rechten  trewen  maynen  haben  vnd 
halten  sullen  vnd  wellen,  vnd  die  obgnanten  zeit  in  vehde 
feintschafft  noch  angrieff  mit  einander  nicht  komen,  wir 
sullen  noch  wollen  auch  vnnsern  gunst  noch  willen  darzu 
nicht  geben  noch  gestaten  das  dehain  vnnser  vnderthan 
wider  den  obgnanten  vnnsern  lieben  ohaym  vnd  swager 
nicht  reytte  noch  zu  dinst  kome  als  ferne  das  an  vns  ist 


HABSBURGENSfi  S.  XV.  183 

vnd  wir  der  mechtig  sein,  vnd  das  vnderkomen  mögen  vn- 
geuerlich,  vnd  ob  bescheeh,  das  wir  vns  in  der  vorberürt- 
ten  zeit  mit  yemand  anderm  verpinden  würden,  so  sullen 
wir  den  egnanten  vnnsern  oheim  vnd  swager  in  sulcher 
puntnusz  allezeit  auszneinen.  Vnd  wir  nemen  auch  also 
hierinn  ausz  den  allerdurehleuchtigisten  vnd  groszmechti- 
gisten  türsten  vnnsern  allergnedigisten  berrn  den  romischen 
keyser  den    durehleuchtigen   fürsten   vnnsern    gnedigen 
herrn  sweher  vnd  swager  den  konig  zu  Beheym  etc.  die 
erwirdigisten  in  got  vnd  erwirdigen  vnnser  liebe  herrn 
oheim  viid  irund  von  Menntz,  von  Bamberg,  von  Wirtz- 
purg  vnd  von  Eystet  bischoue  die  hochgebornen  fursten 
vnnsere  liebe  swehcre,  brudere  vnd  oheyme,  die  herczo- 
gen  von  Sachsen,   marggrauen  von  Branndemburg  vnd 
lanntgrauen  von  Hessen  mit  den  wir  in  bruderschafft  vnd 
aynung  sind,  auch  die  hochgebornen  fürsten  vnnsere  liebe 
oheim,  sweger  vnd  sweher,  hertzog  Albrechten  von  Beyern 
etc.  vnd  seine  sone  herczog  Ludwigen  etc.  grauen  zu  Vel- 
denntz  vnnser  swegere  von  Baden  gaistlich  vnd  weltlich, 
vnnsern  svvehere  grauen  Vlrichen  von  Württemberg  vnd 
darzu  auch  des  heiligen  reichs  stete,  Rotemburg,  Nördlin- 
gen,  Dinckelspühel,  Windszheim  vndBoppfingen,  wider  die 
alle  vnd  die  irn  wir  dem  obgnanten  vnnserm  oheim  vnd 
swagere  nicht  verpunden  sein  sullen.  Mit  vrkund  des  brifs 
besigelt  mit  vnnserm  anhangendem  innsigel.   Geben  zu 
Inspruck  an  des  Kindleintag  inn  Weyhennachten  nach  Cri- 
sti  gepurt  im  vierczehendenhundert  vnd  dem  sechczigi- 
stcn  jare. 

Orig.  Perg.   1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regesten  Nr.  463,  zum  Jahre  1460. 

XIII.  k.  April  1460. 

Dilecto  ülio  nobili  viro  Sigismundo  duci  Austrie. 

Pius  papa  II. 
Dilecte  fili  salutem  et  apostolicam  benedictionem. 
Cupientes  desiderio  tue  nobilitatis  satisfacere,  suspendimus 


184  DIPLOMATARIUM 

litem  motam  contra  moniales  in  Sunenburg  per  dilectum 
filium  nostrum  Nicolaum  cardinalem  Brixinensem  per  tri- 
mestre  proxime  futurum  a  die  dati  presentium.  Mandaui- 
mus  quoque  judici  cause  ipsius,  vt  nil  in  ea  innouet  aut 
prosequatur  per  totum  dictum  trimestre.  Et  hoc  etiam  no- 
tum  fecimus  ipsi  cardinali,  litteras  quoque  indulgentiarum 
tue  nobilitati  gratiose  concessas,  per  latorem  presentium 
expeditas  mittimus.  Datum  Senis  sub  annulo  piscatoris,  die 
iiii.  Aprilis  mcccclx.  pontificätus  nostri  anno  secundo. 

Ja.  de  Piccolominibus. 

Orig.   Perg.  Briefform,  aufgedr.  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 
(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Begg.  Nr.  347.) 

XIV.  S.D.  (c.  1460?) 

Gnediger  türste.  Als  mein  huswirt  von  sin  vnd  min 
selbs  wegen  Conrat  Schorpen  mit  recht  Stadelhouen  vor 
uwern  fürstlichen  gnaden  als  ainem  comissarye  rechtlich 
erstanden  vnd  als  min  gemahel  den  genannten  Schorppen 
für  vnsern  aller  gnedigsten  herren  den  romschen  kayser 
furgenomen  hat,  nympt  der  Schorp  mit  sinem  gewalt  für, 
verhütet  den  armen  lewten  daz  sy  mir  noch  minem  gema- 
hel nutzit  geben  trowt  darzu  den  armenluten  daz  ir  zu  ne- 
men,  deshalb  mir  die  armen  lute  nutzit  geben  maynen,  bitt 
vnd  ruffe  ich  uwer  fürstliche  gnade  mir  armen  frowen  auff 
soliche  erlangte  recht  dem  Schorpen  ernstlich  zu  schri- 
ben, solich  sein  verbott  abzuthunde  mir  min  gülte  vollgeen 
zu  lassen.  Desglich  dem  amplman  vnd  armen  luten  zu 
Stadelhouen  zu  schriben,  mir  min  gült  vnd  was  sy  mir 
schuldig  sind  zu  geben.  Och  graue  Hannsen  von  Werdem- 
berg  hinder  dem  der  Schorp  sich  enthaltet  zu  schriben 
darob  ze  sein  die  armenlute  vsser  sorgen  vnd  mich  an  mi- 
ner behalten  gülte  vngesumpt  ze  lassen. 

Vwern    fürstlichen    gnaden   vndertenige 

Barbara  von  Nuwnegk,  Stephans  von  Asch 

eliche  gemahel. 

Orig.  (?)  Perg.   Geh.  H.  Archiv. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  185 

XV.  26.  Juni  1*61. 

Dem  durchluchtigen  hochgebornen  fürsten  vndherren 
hern  Sigmunden  herczogen  zu  Osterrich  etc.  vnserm  gne- 
digen  herren. 

Durchluch tiger  hochgeborner  fürst  gnediger  herre, 
uwern  fürstlichen  gnaden  syent  vnser  willig  dienste  be- 
reitt  zuvor  gnediger  färste  vnd  herre  als  uwern  fürstli- 
chen gnaden  wir  vor  ettwas  zittes  geschriben  vnd  ze  wis- 
sen getan  habent  wie  herr  Johanns  von  Klingenberg  vn- 
sern  burger  vnd  lantman  Wernhern  von  Holtzhusen  ge- 
nant Keller  versetzt,  vnd  im  die  schulde  die  uwer  fürstlich 
gnade  im  schuldig  wer  nach  uwers  besigelten  schuldbrieffs 
lut  vnd  sag  ze  pfände  geben  hett  solich  schulde  zu  vnsers 
egenanten  lantmanns  vnd  burgers  handen  komen  ze  lassent 
dem  die  zu  gehortte  sich  damit  ze  lössent  wie  das  vn- 
ser geschrifft  gewisen  hat  etc.  Vnd  uwer  fürstlich  gna- 
de vns  darzü  geschrifftlich  geantwurt  hat  dem  von  Klin- 
genberg darumb  ze  schribent  vnd  vns  furderlich  ant- 
wurt  geben  wölten  wie  das  uwer  antwurt  begrifft  vnd  noch 
von  uwern  fürstlichen  gnaden  vns  daruff  dehein  antwurt 
worden  ist,  vnd  aber  vnser  burger  vnd  lantman  sölicher 
versaczung  halb  zu  vertribenlichem  costen  vnd  schaden 
komen  ist  vnd  teglichs  kumpt.  Darumb  zu  uwern  fürstli- 
chen gnaden  vnser  treffenliche  bitte  vnd  begerunge  ist  die 
wile  uwer  schuldbrieff  dem  von  Klingenberg  gegeben,  vn- 
serm burger  vnd  lantman  obgenant  nach  aller  notturfft 
sich  damit  ze  lösent  vbergeben  ist  das  uwer  fürstlich  gna- 
de vnserm  burger  vnd  lantman  nach  begriffung  sölichs 
schuldbrieffs  des  uwern  fürstlichen  gnaden  wir  harinne  ein 
coppye  schickent  bezalung  vnd  vssrichttung  tügent  das  er 
im  selbs  fürer  noch  verderplichers  vnd  vertribenlichers 
costen  vnd  schaden  möge  vor  wesen,  vnd  ob  uwer  fürstlich 
gnade  meinen  wolt  das  ir  nit  schuldig  werent  im  bezalung 
vnd  vssrichttung  ze  tünde  so  eruordrent  vnd  ermanent 
uwer  fürstlich  gnade  wir  als  von  des  genanten  vnsers  bur- 


186  DIPLOMATARIUM 

gers  vnd  lantmans  wegen  darumb  zu  recht  gen  Costentz 
nach  der  friden  des  fünffzig  jerigen  vnd  der  funffzechen 
jaren  yetz  zu  Costentz  gemacht  wisung  vnd  sagung  in 
vierzechen  tagen  nach  dem  vnd  uch  diser  vnser  brieffc 
geantwurt  wirtt  da  ze  sinde  sich  da  mit  recht  nach  begrif- 
fung sölicher  fridbrieffen  vinden  lassen  rechtlich  ob  ir 
schuldig  vnd  pflichttig  syent  vnserm  obgenanten  burger 
vnd  lantmann  solich  schulde  die  doch  im  nach  not- 
turfFt  sich  ze  löisent  vbergeben  als  er  darumb  hat  des  so 
er  notturfftig  ist  ze  bezalent  oder  nit,  vnd  uwer  fürstlichen 
gnaden  verschriben  antwurt  by  disem  botten  besigelt  mit 
vnser  getruwen  liben  eydgnossen  von  Zürich  insigel  von 
ir  vnd  vnser  aller  wegen.  Geben  vff  sant  Johanns  vnd  Pauls- 
tag anno  domini  etc.  Ix  primo. 

Der  eydgnossen  rättzfrunde  als  wir  yetz 
zu  Zürich  by  einander  gewesen  sind. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführt  bei  Lichnowsky.  Bd.  VII.  Reg.  Nr.  534.) 

XVI.  31.  July  1461. 

Dem  durchluchtigen  hohgebornen  färsten  vnd  herren 
hern  Sigmunden  hertzogen  zu  Österrich  etc.  vnserm  gnä- 
digen herren. 

Durchluchtiger  hohgeborner  fürst  gnädiger  herre, 
vwern  fürstlichen  gnaden  syend  vnser  willig  dienste  bereitt 
zuvor  gnädiger  fürst  vnd  herre  als  uwer  fürstlich  gnade 
wir  von  wegen  vnsers  burgers  vnd  lantmans  Wernhers  von 
Holczhusen  genant  Kellers  gen  Costentz  nach  wisung  vnd 
sage  der  friden  des  funftzig  vnd  des  funftzechen  järigen  zu 
recht  eruordert  vnd  ermandt  habend,  wie  das  vnser  ge- 
schrifte  begriffen  hat,  vnd  von  uwern  fürstlichen  gnaden 
vns  geantwurt  worden  ist  sölichem  rechten  nachzukoment 
vnd  aber  in  uwer  antwurt  den  tage  wenn  ir  die  uwern  zu 
Costentz  haben  wöltend  nit  bestimpt  vnd  genempt  hand 
vnd  vnser  botte  eben  mengen  tag  by  uch  vfFenthalten  vnd 
nit  so  endlich  vnd  balde  komen  ist  als  dem  vnsern  obgenant 


HABSBURGENSE  S.  XIII.  187 

not  gewesen  dasbeschechen  wer,  das  er  sich  ochhette  mö- 
gen zu  dem  rechten  ze  köment  nach  siner  notdurft  ze  be- 
werbend Vnd  so  erst  der  bott  kam,  er  sich  von  stund  an 
zu  vns  das  recht  mögen  zu  volfüren  beworben  hat,  forder- 
lich vnd  tlissenklich,  vnd  darinne  dehein  gefär  noch  verzug 
gebrucht,  so  sind  doch  vor  vnd  ee  er  das  hab  mögen  er- 
langen uwer  rate  gen  Costentz  komen,  vnd  da  ettlich  tage 
gewesen  also  ist  der  vnser  obgenant  mit  den  sinen  och  da- 
hin komen,  hat  die  uwern  da  meinen  zu  treffen  so  sind  sy 
da  dannen  geruckt,  also  habend  die  vnsern  uwerm  mar- 
schalh  vnd  andern  den  uwern  gen  Zelle  geschriben,  das  sy 
zii  Costentz  werend,  vnd  das  sy  widerumb  dahin  och  ko- 
men woltend  den  sachen  ende  ze  gebend,  als  sich  recht- 
lich geburte  das  sy  nit  habent  wellen  tun  wie  wol  sich  den- 
nocht  die  viertzechen  tage  als  uwer  antwurt  vns  worden 
ist  nit  verloffen  hattend.  Vnd  also  nach  vnserm  beduncken 
die  wile  der  vnser  allen  flisse ,  das  rechte  zu  volziechent 
gebrucht  hat,  vnd  das  zitt  vorberürt  nit  verschinen  was, 
das  der  bruch  an  den  uwern,  vnd  nit  an  dem  vnsern  ge- 
wesen sye,  darumb  gnediger  fürst  vnd  herre  uwer  fürst- 
lich gnade  wir  furer  von  des  obgenanten  vnsers  burgers 
vnd  lantmans  wegen  zu  recht  gen  Costentz  zu  koment 
nach  begriffung  vnd  sage  der  friden  des  funfezig  vnd  des 
funftzechen  järigen  eruordernt  vnd  ermanent  wie  vns  das 
zu  tunde  geburt,  vnd  das  sölich  irrung  die  yetz  darinne 
gewesen  ist  uwern  fürstlichen  gnaden  vnd  dem  vnsern  fu- 
rer nit  mer  begegne,  vnd  beschechen  das  uwer  fürstlich 
gnade  vns  in  geschrift  by  disem  vnserm  botten  bestimmen 
vnd  benemen  welle  vff  welichen  tage  in  den  viertzechen 
tagen  ir  die  uwern  zu  Costentz  haben  wellind,  das  vff 
denn  der  vnser  mit  den  sinen  och  da  zu  sinde  wisse,  das  ent- 
weder teile  des  andern  da  wartten  müsse,  vnd  das  es  for- 
derlich vnd  mit  dem  minsten  costen  vsstragen  werden 
möge,  das  wellent  vmb  uwer  fürstlich  gnade  vnd  die  uwern 
wir  verdienen,  vnd  uwer  fürstlichen  gnaden  verschriben 
antwurt  by  disem  vnserm  botten  besigelt  mit  vnser  lieben 


188  DIPLOM  ATARIUM 

vnd  getruwen  eidgenossen  von  Zürich  insigel  von  ir  vnd 
vnser  aller  wegen,  geben  vff  frytag  nach  sant  Jacobstag 
apostoli  anno  etc.  Ix  primo. 

Der  eidgenossen  ratzfrunde  als  wir  zu  der 
zitte  by  einandern  gewesen  sind, 

Orig.  Papier.   Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführt  bei  Lichnowsky,  Bd.  VII.  Regesten  Nr.  570.) 

XVII.  27.  December  1462. 

Meinem  genedigen  herren  herczog  Sigmunden. 

Durleuchtiger  hochgeborner  fürst  vnd  genediger 
herr,  ewern  fürstlichen  genaden  mein  gehorsam  vnderte- 
nig  willig  dienst  allezeit  beuor.  Ich  lass  ewr  gnad  wissen, 
daz  die  von  Wienn  an  gestern  meinem  genedigen  herren 
herczog  Albrechten  auf  die  abred  des  kunigs  von  Beheim 
gelobt  vnd  gesworn  haben  doch  vnuergriffen  an  ewrer  gna- 
den inreiten  vnd  drittentail  vnd  sein  gnad  schreibt  ainen 
lannttag  aus  auf  der  heiligen  dreyr  kunig  tag  her  gen 
Wienn,  darumb  die  brief  erst  hewt  ausgeen,  nu  bedeucht 
mich  gut  vnd  für  ewr  genad  zu  sein,  daz  ewr  gnad  zu 
demselben  tag  auch  die  ewren  geschikcht  hiet,  wan  ich 
maine  er  werde  sich  so  lanng  wol  vereziehen  daz  sy  darezu 
komen  mugen,  vnd  besunder  deucht  mich  für  ewr  genad 
zu  sein  daz  sich  ewr  genad  auch  persondlich  herab  füget,  ob 
esgesein  mocht  nach  dem  die  lewff  zwischen  beden  herren 
hienyden  steen  wan  ich  besorg  daz  ewren  gnaden  den  drittail 
von  in  also  nicht  geuallen  noch  volgen  wurd,  kern  aber  ewr 
genad  herab  so  hiet  ich  hoffnung,  daz  ewr  gnad  die  Sachen 
zwischen  in  in  ainen  pesseren  stannd  mit  taydingen  vnd  in 
annder  weg  pringen  möcht,  wan  sy  noch  steen,  damit  ewern 
genaden  der  drittail  von  in  beden  dester  ee  volgen  vnd  gege- 
ben wurd,  vnd  ich  emphilh  mich  ewren  gnaden.  Geben  zu 
Wienn  an  sand  Johannstag  in  den  heiligen  Weichnachtueir- 
tagen  anno  domini  etc.  IxiijP 

Mertt  Neydegker. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 


HABSBURGENSE  S.  XV.         189 

XVIII.  6.  Februar  U64. 

Dem  durchleuchtigen  hochgeboren  fürsten  vndheren 
heren  Sigmunden  herczogen  zu  Österreich  mein  genadigen 
heren. 

Durchleuchtiger  hochgeporner  fürst  gnädigister  her 
mein  vndertänig  schuldig  dienst  zuvor ;  gnädigister  her ;  ich 
fug  ewrn  fürstlich  zu  wissen  nach  dem  vnd  die  von  der 
Freinstat  so  vbel  an  grafF  Wilhalmen  von  Tierstain  tond, 
hett  ewr  gnaden  diener  Waczlaw  Gusel  aufbracht  ain  folk 
von  vnsern  brüdern  vnd  was  ain  zug  folk  in  das  g(s)loss  zu 
bringen  vnd  verer  nach  ewrn  notturfften  damit  zu  handeln 
etc.  Also  ist  ain  solch  hertt  wetter  an  gefallen  von  wind  vnd 
schnee  das  sy  nit  haben  mügn  srags  volziechen  vnd  sein 
die  von  der  Freinstat  gewarnet  worden  das  die  Sachen  auf 
das  malkain  furgangk  mag  haben.  Gnädiger  her  so  nemen 
sich  die  burger  hye  ouch  von  tag  zu  tag  grosser  wider- 
wertikayt  an,  vnd  ist  die  red  lautter  hye  ewr  gnad  kumer 
sich  nychts  vmb  die  Sachen  hye  vnd  wier  die  sich  ewr  gna- 
den antziechen  tund  es  nur  darumb  das  wir  die  schloss 
gern  selbs  behielten,  vnd  wirt  mir  daneben  wol  so  vil  zu 
versten  geben  hett  ewr  gnad  ettlich  schloss  in  den  handen 
das  ewr  gnad  die  selbs  innen  hett,  ew  wurd  ain  andre  ant- 
wurt  dan  ew  vnczher  worden  ist  vnd  wert  fürslags  vnd  an- 
ders vertragen  das  sunst  gegen  vns  fürgenomen  wirtt,  dan 
man  kan  das  gmayn  volk  ye  nit  bereden  das  man  kainerlay 
rukens  von  ewrn  gnaden  haben  vnd  schikt  in  der  kayser 
altag  botten  vnd  drött  in  er  well  ir  kain  leben  lassen  vnd 
hab  ain  sorg  sy  werden  vor  rechten  vorchten  der  tag  ai- 
nem  ain  boshait  tond  dan  ewr  gnad  soll  gelauben  möchtens 
die  von  Steyr  vmb  gen  das  sy  nit  an  den  kayser  kamen  vnd 
gelaub  hett  ewr  gnad  das  g(s)loss  selbs  durch  ewren  phle- 
ger  innengehabt  ewr  gnad  hett  langst  ain  grossen  zuvall 
in  dem  landt  gehabt  davon  gedenk  ewr  gnad  wie  sich  ewr 
gnad  zu  der  wer  schiken  well  dan  es  ist  nit  anders  daran, 
ich  kan  ouch  nit  gedenken  das  das  veld  durch  kain  sach 


190  DIPLOMATARIUM 

vnderkomen  werden  mug,  dan  das  ewr  gnad  das  g(s)los 
hye  zu  ewren  handen  neme  das  hofft  ich  es  vnderkäms, 
vnd  nichts  dester  ninder  ewr  gnad  nems  oder  nit  so  hab 
ich  so  vil  gutter  leutt  hye  innen  das  ich  hoff  das  wir  halten 
wollen  als  from  leut  es  sagt  die  gemayn  hye  warumb  wol- 
ten  wir  von  desSwaben  wegen  verderben  hetten  wir  doch 
ain  Kirsten,  verdürben  wir  dann  von  des  selben  wegen  so 
war  er  doch  vnser  herr  vndlandsfiirst,es  tätt  vns  doch  ny- 
mer  we,  ewr  gnad  sol  ouch  wissen  das  sy  mir  nyempt  mer 
her  in  lassen  vnd  haben  nun  auf  dem  landtag  gen  Linez 
gesandt  vnd  wollen  dazu  ratt  werden  wie  sis  mit  mir  hal- 
ten wollen  darnach  wisse  sich  e.  f.  g.  zu  richten  vnd  ge- 
denken vns  zu  retten  so  wollen  wir  tan  als  from  leut.  Da- 
tum Steyr  an  Mantag  nach  sant  Blasiustag  lxiiij. 

Jörg  von  Stain. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

(Auf  einem  Zettel:)  „E.  f.  g.  wiss  auch  das  es  graff 
„Wilhalmen  vil  wirs  get  dann  mir,  die  selben  bösen  paurn 
„haltens  gar  vil  vngleicher  dan  die  hyeigen,  doch  hoff  ich 
„ewr  gnad  soll  bald  ettwas  neus  hörn." 

XIX.  16.  Juli  1464. 

Dem  durchleuchtigen  hochgeborn  fürsten  vnd  hern 
hern  Sigmunden  hertzogen  ze  Österreich,  ze  Steyr,  ze 
Kernnden  vnd  ze  Krain,  graue  ze  Tyrol  etc.  meinem  gna- 
digen hern  embeut  ich  Jörg  vom  Stain  etc.  mein  vndertä- 
nig  dinst  zuuor,  von  meiner  merklicher  notturft  wegen  sag 
ich  ewern  fürstlichen  gnaden  rat  vnd  dinst  glubd  vnd  ayd 
so  ich  ewern  fürstlichen  gnaden  deshalb  verphlicht  gewe- 
sen bin  auf  vnd  wil  ewern  fürstlichen  gnaden  hinfür  nichtz 
mer  verbunden  sein  vnd  wolt  gern  daz  ich  ewern  gnaden 
zugeuallen  gedint  hiet.  Mit  vrkund  ditz  briefs  mit  meinem 
aufgedrucktem  insigl.  Geben  zu  Steyr  an  Mantag  vor 
sannd  Maria  Magdalentag  anno  domini  etc.  sexagesimo 
quarto. 

Orig.  Papier  (hinten  aufgedr,  Siegel.)  Geh.  H.  Archiv. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  191 

XX.  17.  Juli  1464. 

Dem  durchleuchtigen  hochgeboren  fürsten  vnd  hern 
heren  Sigmunden  hertzogen  zu  Osterreich,  zu  Steir,  zu 
Kernden  vnd  zu  Crain,  graue  ze  Tyrol  etc.  meinem  gna- 
digen hern. 

Durchleuchtiger  hochgeborner  fürst  gnadiger  herre 
mein  vndertanig  dinst  zuuor.  Ich  fueg  ewern  fürstlichen 
gnaden  zu  wissen  das  herr  Bilgrin  von  HÖdorf  seinen  bo- 
ten mit  scheltbriefen  herab  gesannd  hat  vnd  denn  von  Wal- 
see vnd  mich  ausgibt  für  annder  leut  dann  wir  obgotwil 
ymmer  werden,  dauon  so  bit  ich  ewr  fürstlich  gnad  wel 
mich  von  derselben  schuld  entheben  vnd  Lauffenberg  dar- 
nach von  mir  vbernemen  dann  es  also  nit  versehen  ist  das 
wil  ich  vmb  ewr  fürstlich  gnad  zu  der  billichait  gern  ver- 
dienen beschäch  es  aber  nit  so  kund  ich  ye  also  nit  mer 
hinder  den  dingen  sten  vnd  müst  gedennken  schimph  vnd 
schaden  zu  uerkomen  mich  nach  meinen  notturften  darein 
zu  schicken.  Daz  ich  lieber  vertragen  wolt  sein.  Geben  zu 
Steyr  an  Eritag  vor  sannd  Marian  Magdalenentag  anno 
domini  etc.  sexagesimo  quarto. 

Jörg  vom  Stain  etc. 

Orig.  Pap.  Geh.  H.  Archiv. 

XXI.  7.  August  1464. 

Dem  durchleuchtigenn  hochgeboren  fürsten  vnd 
herrenn  herren  Sigmunden  hertzogen  zu  Osterreich,  zu 
Steir,  zu  Kernnden  vnd  zu  Chrain,  grauen  zu  Tirol  etc. 
meinem  genadigen  herrenn. 

Durchleuchtiger  hochgeborner  fürst  genädiger  herr 
mein  willig  dinst  sein  ewm  fürstlichen  genaden  beuor.  Als 
ich  nach  geschäft  weilent  des  durchleuchtigen  hochgebor- 
nen  fürsten  vnd  herren  hern  Albrechts  ertzhertzogen  zw 
Osterreich  etc.  dem  got  der  almachtig  barmhertzig  sein 
welle  mich  ewren  genaden  mit  dem  g(s)loss  vnd  herschaft 
zw  Steir  nach  abganng  seiner  genaden  gehorsam  zw  sein 


192  DIPLOM  ATARIUM 

verschrieben  hett,  bin  ich  als  es  layder  zuuäüen  komen  ist 
durch  dieselb  ewr  fürstlich  genad  hoch  vnd  hart  meiner 
brieff  vnd  aid  ermanet  wardenn  brieflich  durch  maniche 
ewr  botschaft  ewr  genaden  rätt  vnd  vnndrist  dienner  vnd 
in  den  selben  geschriftenn  auch  von  ewern  rätenn  vnd 
machtpoten  vnd  annder  ewer  genaden  gehaimen  diennern 
vnd  am  iungsten  durch  ewr  genad  selbs  mund  in  gegenwur- 
tikait  ainer  gueten  antzall  der  treffennlichisten  ewr  lanndt- 
leut  vnd  rätt  vertrost  worden  mich  nit  zuuerlassen  vnd 
bey  meinem  phannd  zu  hanthaben  auch  sich  an  mich  mit 
vnnserm  allergenadigisten  hern  dem  römischen  kayser  nit 
zu  uerrichten  sunder  man  lies  mich  dann  bey  meiner  ver- 
schreibung  beleiben  vnd  war  auch  vor  von  den  bargschaf- 
ten  darhinder  ich  für  den  obgenannten  meinen  genadigen 
hern  saugen  sten  auch  vmb  ain  tayl  schuld  so  ettwan  sein 
genad  mir  ausserthalb  meins  phannds  zw  tun  belaib  ge- 
müssigät  vnd  genuegig  gemacht  auf  soliche  hoche  erma- 
nung  meiner  brieff  sigil  ayd  vnd  erenn  auch  auf  hofnung 
solher  hoher  Vertröstung  so  ewr  fürstlich  genad  mir  vnd 
allen  den  die  sich  ewern  fürstlichen  genaden  halten  wol- 
tenn  zugesagt  hatt  vnns  nit  uerlassenn  vnd  mit  ewr  selbs 
leib  zu  retten  hab  ich  mich  gesatzt  tröstlich  von  erst  wi- 
der vnnserm  allergenadigisten  heren  den  rommischen  kay- 
ser darnach  wider  die  ganntz  lanndschaft  Österreich  ny- 
derthalb  vnd  ob  der  Enns  wiewol  ich  von  baiden  tailen  hoch 
angesucht  vnd  vertrost  ward  so  ich  mich  der  lanntschaft 
zugesagt  hiet  mich  bey  meiner  verschreibung  zw  hanntha- 
ben,  vnd  mit  grossen  swaren  kosten  vnd  sold  in  stätter 
Wartung  ains  furslags  als  bey  zwaynvndzwaintzigk  Wo- 
chen gesessen  mit  ainem  merkchlichen  volkch  vnd  da  es 
mir  am  allerhertisten  lag  vnd  ewr  genaden  hilff  am  höch- 
sten bedurft  hett  schikchät  ewr  genad  ewr  rätt  ainen  Hili- 
prandten  den  Raspen  vnd  lies  der  lantschaft  sagen  das  ewr 
genad  ewr  sachen  also  gesatzt  hiet  das  ir  mit  vnnserm 
heren  dem  kayser  gericht  wurd,  vnd  derselb  Rasp  wolt 
da  alle  die  muessig  sagenn  die  eweren  genaden  verphlicht 


HABSBÜRGENSE  S.  XV.  193 

waren  vnd  darnach  ward  mir  erst  desgleich  gesagt  vnd 
das  wissen  solt  auch  den  anndern  die  ich  mit  sambt  mir 
verfuert  hett  sagen  das  ewr  genad  nyembt  mer  für  scha- 
den sten  wold  vnd  zw  dem  vnpild  allem  so  hat  ewr  genad 
mein  vnd  ander  verschreibung,  so  wir  eweren  genaden  ge- 
ben hetten  hinder  vnnser  vnd  vnns  an  wissennd  vnnserm 
hern  dem  kayser  vbergeben  das  doch  vnzimlich  zw  hörnn 
ist  das  ainer  vnuerdiennt  in  seins  abgesagten  veindts  hennd 
an  alle  furwort  gegeben  sol  werden  wiewol  ich  nun  gern 
siech  das  ewr  gnad  also  wolgericht  ist ,  so  bin  ich  doch 
von  denselben  ewrn  fürstlichen  genaden  ganntzlich  vnd  in 
des  egemelten  vnnsers  herren  des  kaysers  vnd  baider 
lanntschaft  vngenaden  vnd  vnwillen  gelassen  warden  vnd 
darnach  genad  wie  ich  dy  funden  macht  zu  suchen  gedrun- 
gen als  ich  auch  die  genad  mit  merkchlichem  meinem 
nachlassen  meins  phanntschillings  nämlich  sechstausent 
vngrischer  guidein  die  ich  sein  kaiserlichen  genadenn 
an  meiner  verschreibung  vber  Steir  nachgeben  hab  zw 
allem  dem  schaden  darin  ich  von  ewren  fürstlichen  gnaden 
wegen  komen  bin  der  auch  bringt  als  ich  den  warlich  bey- 
pringen  mag  vber  drewtausent  guidein  vngrisch  des  alles 
souer  ich  mich  ewr  genaden  entslahen  hiet  mugen  ich  ver- 
tragen war  gewessenn  vnd  darumb  so  rueff  ich  ewr  fürst- 
lich genad  an  diemutiklich  pittent  ewr  fürstlich  genad  welle 
mir  solich  mein  nachlassenn  der  sechstausent  guidein  auch 
mein  kosten  vnd  schaden  der  drewtausent  guidein  das  sich 
in  ainer  sume  bringet  newntausent  vngrisch  guidein  gena- 
diklich  auszurichten  als  maniklich  wol  versten  mag  nach  her- 
komen  der  sach  vnd  nach  dem  ewr  gnad  das  gslos  Steir  vber 
solh  Vertröstung  vnd  an  alle  furwort  meinthalben  in  dartzu- 
mal  meins  vngenadigisten  heren  hannden  geben  hat  pillich 
ist  vnd  ewr  genad  wol  wissen  mag  das  ich  da  ich  vernam  das 
ewr  gnad  nicht  zu  der  wer  gerieht  was  bat  mir  vnd  meinen 
gueten  frewndten  zw  uergunen  mit  dem  lannd  ain  frid  auf- 
zunemen  sechs  oder  siben  wochen  vnntz  das  der  gross 
schnee  der  da  was  ab  dem  veld  kam  damit  wir  die  zeit  der 

Fontes  etc.  II.  Bd.  13 


194  DIPLOMATARIUM 

fiirsleg  vertragen  weren  gewesen  dann  wir  vor  dem  gros- 
sen sehne  kainer  rettung  bekomen  mochten  das  vnns  ewr 
gnad  da  abslug  dardurch  graff  Wilhalem  vmb  sein  gslos 
kam  das  wil  ich  mit  meinem  leib  vnd  gut  vmb  ewr  fürstli- 
che genad  verdiennvndpit  darauf  ain  genadige  verschribne 
antwortbey  disem  boten.  Datum  feria  tercia  ante  Laurenti 
anno  etc.  lxnij*?  Jörg  vom  Stain  etc. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

XXII.  2.  September  1464. 

Wir  Fridreich  von  gots  gnaden  römischer  kayser  zu 
allenntzeiten  merer  des  reichs  zu  Hungern,  Dalmacien, 
Croacien  etc.  künig,  hertzog  zu  Osterreich,  zu  Steir,  zu 
Kernnden  vnd  zu  Krain,  graue  zu  Tyrol  etc.  Bekennen,  als 
sich  meniger  irrung  vnd  aufrur  in  vnserm  furstentumb 
Österreich  erhebt  haben  vnd  lanngtzeither  gewesen  vnd 
noch  seinn,  dadurch  dasselb  vnser  furstentumb  Osterreich 
in  merklich  scheden  vnd  die  inwoner  darinn  in  gross  ab- 
nemen  vnd  verderben  komen  sind  vnd  wo  die  nicht  vnder- 
komen  vnd  aufgehebt  werden,  noch  künfftiklich  mer  besehe- 
nen möcht.  Vnd  nachdem  der  hochgeborn  Sigmund  hertzoge 
ze  Osterreich,  ze  Steir  etc.  vnser  lieber  vetter  vnd  fiirst 
an  demselben  furstentumb  seinen  drittail  gehabt  hat,  dem 
dann  dasselb  vnser  furstentumb  Osterreich  aus  geltschuld 
kriegen  vnd  aufrur  in  pesser  wesen  vnd  Ordnung  ze  brin- 
gen wol  gemaynt  ist  vnd  wir  den  merern  tail  desselben 
fiirstentumbs  in  regierung  vnd  gewaltsam  haben  vmb  das 
dann  das  durch  taylung  oder  zwayung  der  gewaltsam  vnd 
regierung  in  fiirnemen  das  widertzebringen,  als  vor  ist 
berürt  nicht  verhindert  werde ,  so  haben  wir  vns  mitein- 
annder  frewntlich  vnd  mit  gutem  willen  vnd  zeitigem  rate 
verainet  in  solhermasse,  daz  vns  derselb  vnser  vetter  sei- 
nen drittail  desselben  fiirstentumbs  nutz  vnd  renntt  auch 
annderr  seiner  gewaltsam  vnd  herlikait  was  er  der  an  dem 
bemelten  furstentumb  Osterreich,  niderhalb  vnd  ob  der 
Enns  vngeuerlich  gehabt,  abgetretten  auch  darauf  entslach 


HABSBURGENSE  S.  XV.  195 

vnd  ledigsagbrief  an  all  inwoner  vnd  vnndertanen  des- 
selben fürstentumbs  geistlich  vnd  weltlich  in  weihen  we- 
sen  oder  stannde  die  seinn  geben  vnd  sy  an  uns,  als  iren 
regierunden  fursten  vnd  an  vnser  leiberben ,  das  sun  seinn 
für  vnd  fiir  geweist  hat,  doch  demselben  vnserm  vettern 
vnd  seinen  leiberben  das  sun  seinn,  auch  für  vnd  für  ob 
das  zu  vall  kern  an  iren  als  fursten  von  Oesterreich  erb- 
schafft  vnd  rechten  vnuergriffenlich,  vnd  sich  derselb  vn- 
ser vetter  dartzu  des  anvalls  was  im  des  von  weilent  graf 
Fridreichs  vnd  graf  Vlreichs  von  Cili  verlassen  slossen, 
herrschefften ,  leuten  vnd  gütern  nichts  ausgenomen  zu 
seinem  tail  zusteen  solt,  auch  aller  annderer  sprüch,  was 
er  der  zu  vns  gehabt  oder  vermaint  hat  ze  haben,  ganntz 
vertzigen  hat,  daz  wir  vns  da  entgegen  aller  vnserr  sprüch 
so  wir  zu  dem  benanten  vnserm  vettern  mit  briefen  oder 
an  brief  vntliier  gehabt  vallen  vnd  vns  der  genntzlich 
vertzigen  haben.  Also  daz  nu  furbasser  aller  vnwill,  zwit- 
trecht,  vordrung  vnd  verschreibung,  dadurch  wir  beder- 
seit  sprüch  oder  irrung  vergangner  sachenhalb  vntzher 
geneinannder  gehabt  haben  oder  haben  möchten  abgetan 
vnd  hingelegt  vnd  darumb  ganntz  geaint  vnd  gericht  sein 
vnd  wir  zu  im  vnd  er  zu  vns  darumb  dhainen  Zuspruch, 
vordrung  oder  suchung  nicht  haben  noch  fürnemen  sul- 
len  weder  mit  recht  noch  an  recht,  daz  wir  auch  allen 
vnsers  egenanten  vettern  lanndtleuten,  vndertann,  dienern 
vnd  anndern,  so  zu  im  in  den  verganngen  kriegen,  hannd- 
lungen  vnd  zwittrechten  zwischen  vnser  vnd  demselben 
vnserm  vettern  gewont  oder  darinn,  wie  sich  das  vntz  auf 
heutigen  tag  datum  des  brief s  begeben  hat,  verdacht  wem, 
deshalben  dhain  vngnad,  räch,  noch  vnwillen  nicht  zuzi- 
ehen noch  tun  oder  schaffen  noch  verhenngen  getan  ze 
werden  sullen  noch  wellen,  sunder  alles  für  gerichte  vnd 
gesuchte  sachen  halten.  Vnd  wir  wellen  da  entgegen  dem 
benanten  vnserm  vettern  in  anndern  Sachen ,  wo  das  zu 
schulden  kumbt,  vnd  wir  von  im  angelanngt  werden 
frewntschafft ,  gnad  vnd  guten  willen  beweisen ,  in  auch 

13* 


196  DIPLOMATARIUM 

mit  seinen  lannden  vnd  leuten  in  vnsern  schütz  vnd  schirm 
halten,  sy  auch  gnediklich  vnd  getrewlich  beuolhen  ha- 
ben, doch  daz  sich  derselb  vnser  vetter  widerumb  gen  vns 
gehorsamlich,  frewntlich  vnd  willig  beweise  vnd  haltte  als 
sich  gebüret,  trewlich  vnd  vngeuerlich.  Mit  vrkund  des 
briefs.  Geben  zu  der  Newnstadt  an  Suntag  nach  sannd  Gi- 
ligentag.  Nach  Kristi  geburde  im  viertzehenhundert  vnd 
vier  vnd  sechtzigisten,  vnsers  kaysertumbs  im  dreytzehen- 
ten,  vnserr  reich  des  römischen  im  fünff  vnd  zwaintzigi- 
sten  vnd  des  hungrischen  im  sechsten  jaren. 

Orig.  Perg.  1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführt  bei  Kurz.   II.  68.) 

(Item  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regg.  Nr.  914.) 

XXIIL  23.  October  1465. 

Dem  hochgebornen  Sigmunden  herczogen  zu  Öster- 
reich etc.  vnnserm  lieben  vetter  vnd  fiirstenn. 

Friderich  von  gottes  gnaden  römischer  kayser,  zu 
allentzeiten  merer  des  reichs,  zu  Hungern,Dalmacien,Croa- 
cien  etc.  kunig,  hertzog  zu  Österreich  vnd  zu  Steyr  etc. 

Hochgebornner  lieber  vetter  vnd  fürste.  Vns  hat  Jörig 
vom  Stein  vnser  pfleger  zu  Steyr  vnd  des  reichs  lieber  ge- 
trewer  fürbracht,  wie  er  ettlich  spruch  vnd  vordrung  von 
weilent  seliger  gedechtnusz  hertzog  Albrechten  von  Oster- 
reich vnserm  lieben  bruder  auch  ettlichs  Versprechens  vnd 
zusagens  halb  so  du  im  nach  abgang  des  gemelten  vnsers 
lieben  bruders,  durch  dich  oder  dein  rette  vnd  bottschafft 
getan  haben  solt  herrürende ,  zu  dir  hab.  Vnd  wie 
wol  du  in  der  zu  entrichten  zu  merem  mal  eruordert  vnd 
ermannt  seyest,  hab  er  doch  solichs  biszher  nit  mögen 
von  dir  erlangen,  vnd  hat  vns  darumb  vmb  notdurftig  hilff 
des  rechtens  wider  dich  angerufft  vnd  demuticlich  gebetten ; 
wann  wir  nu  dartzu  das  solich  sache  zu  gutlichem,  oder 
aber  nach  laute  deiner  fürstlichen  freyheitt  vor  deinen  ret- 
ten zu  rechtlichem  ennde  vnd  ausztrag  komen  in  sonderheitt 
geneigt  sein,  begern  wir  an  dein  lieb  mit  ernste,  das  du 
den  gemelten  Jörigen  vom  Stein,  wann  du  darumb  eruor- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  197 

dert  wirdest,  vmb  obberürt  sein  sprach  vnd  vordrang  vn- 
claghafft  machest  dich  der  mit  im  in  gutlicheit  verainest 
vnd  betragest,  oder  aber  wie  obstett  im  furderlich  recht 
ergen  lassest  damit  im  nit  vrsach  gegeben  werde  vns  fer- 
rer vmb  rechte  anzulangen,  dann  wo  das  nit  besehene, 
mochten  wir  im  als  dein  lieb  das  selbs  verstett,  ferrer  recht 
ergen  zu  lassen  nit  versagen.  Daran  tust  du  vnser  ernst- 
lich meynung  vnd  gut  geuallen.  Geben  zu  derNewenstatt  am 
Mittichen  nach  der  ainlifftausend  Megttag,  anno  domini  etc. 
Ix  quinto,  vnsers  keyserthumbs  im  viertzehenden  jare. 

Ad  mandatum  domini  imperatoris  Vdalri- 
cus  episcopus  Pataviensis,  cancellarius. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

XXIV.  21.  November  1465. 

Dem  durchluchtigen  fürsten  vnd  herren  herezogen 
Sigmund  vnserm  besunder  lieben  gnädigen  herren,  winsern 
willigen  vnderdenigen  dinst  si  vren  fürstlichen  gnaden  von 
vns  zu  allen  zitten  voran  berait.  Durchluchtiger  fürst,  wir 
bitten  uwer  fürstlich  gnat,  daz  vwer  fürstlich  gnat  vns  köf 
vmb  daz  körn  vom  Etschlant  lassent  zu  gan,  wan  daz  wet- 
ter  vns  daz  körn  fast  verderpt  hat  vnd  darumb  durchluch- 
tig  fürst  vnd  gnädiger  herr  bitten  wir  uwer  fürstlich  gnat 
so  wir  hocht  immer  kunnen  oder  mugent,  daz  vwer  fürst- 
lich gnat  vns  daz  körn  lassent  beschaidenlich  zu  gan,  daz 
wellen  wir  vmb  vwer  fürstlich  gnat  verdienen,  wa 
wir  kunen  oder  mugent  vnd  darvmb  durchluchtiger  fürst 
vnd  gnädiger  herr  tünt,  als  wir  zu  vren  fürstlichen  gnaden 
ain  sunder  gut  truwen  haben  besigelt  mit  dez  Arnes  von 
Tafas  insigel,  geben  in  Tafawas  am  nästen  Donstag  for 
sant  Kattrinentag  der  haiigen  junkfrouwen  mcccclxv. 

Von  vns  der  ainlif  gerichts  botten  als  wir 
ze  Thafaus  bi  ain  andren  wan. 

Orig.  Papier.   Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regg.  N.  1018,  zum  19,  Nov.  1465.) 


198  DIPLOMATARIUM 

XXV.  22.  December  1465. 

Dem  hochgebornen  Sigmunden  hertzogen  zu  Öster- 
reich etc.  vnserm  lieben  vettern  vnd  fiirsten. 

Fridreich  von  gots  gnaden,  romischer  kayser  zu  allen 
tzeiten  merer  des  reichs,  zu  Hungern,  Dalmacien,  Croa- 
cien  etc.  kunig,  hertzog  zu  Osterreich  etc. 

Hochgeborner  lieber  vetter  vnd  fürst.  Als  vns  yetz 
dein  lieb  von  vnsers  vnd  des  reichs  lieben  getrewen  Jör- 
gen vom  Stain,  vnsers  phleger  zu  Steyr,  vnd  seiner  vor- 
drung  halben  auf  vnser  schreiben  vnd  begern,  dir  am  nag- 
sten  dich  darumb  mit  im  gütlich  zu  uertragen,  getan,  ge- 
schriben,  vnd  dich  in  demselben  deinem  schreiben  erbo- 
ten hast,  demselben  vom  Stain  vmb  dieselb  sein  vordrung 
vnd  sprüch,  ob  du  der  von  im  nicht  vertragen  magst  ge- 
sein,  rechtens  vor  deinen  reten  ze  sein,  doch  daz  er  dir 
widerumb  vor  denselben  deinen  reten  vmb  dein  spruch,  so 
du  zu  im  vermainest  ze  haben,  auch  rechtens  sey,  haben 
wir  vernomen  vnd  begern  an  dein  lieb  mit  sunderm  fleiss, 
daz  du  noch  weg  furnemest,  dich  mit  demselben  vom 
Stain  vmb  dieselb  sein  vordrung  noch  gütlich  vnd  ausser- 
halb rechtens  zu  uertragen,  daran  tut  vns  dieselb  dein  lieb 
gut  geuallen  das  wir  gnediklich  gen  dir  erkennen  wellen. 
Aber  der  sprüch  halben  so  du  zu  dem  benanten  vom  Stain 
vermainest  ze  haben,  vnd  darumb  er  dir  rechtens  vor  den 
bemelten  deinen  reten  sein  solte,  hat  er  vns  zu  erkennen 
geben,  daz  im  vmb  sölh  dein  sprüch  nicht  wissenntlich 
noch  er  dir  darumb  rechtens  vor  denselben  deinen  reten 
schuldig,  vnd  erbeut  sich  derselben  deiner  lieb,  rechtens 
vor  vnser  ze  sein.  Geben  zu  der  Newnstat  an  Sun  tag  nach 
sannd  Thomastag  des  heiligen  zwelfpoten,  anno  domini 
etc.  lxv?  vnsers  kaysertumbs  im  viertzehenten  jare. 

Commissio  domini  imperatoris  in  consilio. 

Orig.  Papier*  Geh.  H.  Archiv. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  199 

XXVI.  22.  Dccember  1465. 

Demhoehgebornen  fursten  vnd  herrenhern  Sigmun- 
den hertzogn  ze  Osterreich,  ze  Steyr  etc.  vnserm  gnedi- 
gen  herrn. 

Hochgeborner  fürst  gnediger  herr,  vnnser  willig  dinst 
zeuor.  Wir  sagen  ewern  fürstlichen  gnaden  ze  wissen  das 
herr  Pilgrim  von  HewdorfF  vns  yetzo  auf  den  lanndtag  ze 
Chornnewburg  vnd  andern  enndten  hoch  verklagt  hat  als 
wir  evv  des  ain  abgeschrifft  zusennden.  Nw  haben  wir  ewern 
fürstlichen  gnaden  merermall  geschriben  vnd  gebetn  vns 
von  solher  porgschafft  zu  enthebn,  nachdem  vnd  die  schuld 
von  weilend  vnserm  gnedigen  hern  ertzhertzogen  Albrech- 
ten vnd  dem  oberlannd  herruret,  nachdem  wir  nw  so  hoch 
vnd  vngelimpflich  furgenomen  werden,  bitten  wir  ewer 
fürstlich  gnad  noch  diemuticlich  von  hern  Pilgrim  vns  noch 
forderlich  ze  ledigen,  dann  wo  das  nicht  geschech,  so  müss- 
ten  wir  vns  des  vor  allen  fursten,  herren  vnd  vor  menicli- 
chen  beklagn  vnd  dartzw  vnser  notdurft  furnemen  als  sich 
geburn  wurde,  des  wir  vil  lieber  vertragn  sein  woltn  vnd 
getrawn  ewer  gnad  lass  esz  dartzu  nicht  komen  vnd 
bitn  darauf  ewern  gnaden  verschribne  antwort  damit  wir 
vns  wissn  darnach  ze  richten.  Datum  Lynntz  an  Sonntag 
vor  dem  heiligen  Cristtag  anno  domini  etc.  sexagesimo 
quinto. 

Wolfganngvon  Wallsee  etc.  haubtman  ob  der 
Enns  vnd  Jörg  vom  Stain  phleger  ze  Steyr. 

Orig.  Papier.   Geh.  H.  Archiv. 

XXVII.   21.  Jänner   1466. 

Dem  durchleuchtigen  hochgeborn  fursten  vnd  herren 
heren  Sigmunden  hertzogen  ze  Osterreich  etc.,  grauen  zu 
Tyrol  meinem  gnadigen  herrenn. 

Durchleuchtiger  hochgeborner  fürst  gnadiger  herr 
mein  vndertänig  willig  dinst  ewern  fürstlichen  gnaden  zu- 
uor.  Alls  mir  yetz  ewer  fürstlich  gnad  auf  daz  ander  schrei- 


200  DIPLOMATARIUM 

ben  vnnsers  allergnadigisten  hern  des  römischen  kaysers 
nach  anrueffen  meins  dieners  aber  kain  rechttag  gesatat, 
noch  dy  guttichayt  gegen  meinem  anwallt  furgenomen 
hat  sunder  mir  bey  demselben  meinem  dyener  ain  schrei- 
ben augesannt  das  da  lautt  wie  dy  sachen  also  gestallt 
sein,  ob  sich  ewer  gnad  ichts  gen  mir  in  solher  mass  ver- 
willigt oder  begäbe  so  möcht  es  eweren  gnaden  gegen 
andern  au  schaden  komen  vnd  lat  es  bey  der  antwort  be- 
leiben so  ewr  gnad  dem  von  Wallsee  vnd  mir  getan  hat 
in  demselben  schreiben  dem  von  Wallsee  vnd  mir  getan 
ewer  gnad  vnnder  andern  antaeucht  das  ewer  gnad  her- 
taog  Albrechts  erb  nit  sey  vnd  seiner  lannd  vnd  guts  nit 
innen  habt  dardurch  ewer  gnad  solher  vnd  der  gleichen 
schuld  nicht  phlichttig  sey  au  betaalen,  deshalben  ewer 
gnad  solher  anuordrung  billich  von  vnns  vertragen  war 
etc.  mit  mer  wortten,  ewer  gnaden  schreiben,  gnädiger 
herr  von  des.  von  Wallse  wegen,  lass  ichs  besten  vnd  will 
mein  notturfft  für  mich  selbs  anpringen,  vnd  waisst  got  wol 
lag  mir  mein  verderben  nit  so  gannta  daran  das  ich  der 
anuordrung  lieber  vertragen  wollte  sein,  darumb  so  pitt 
ich  diemuttiklich  ewer  fürstlich  gnad  au  uernemen  das 
mein  vordrung  an  ainem  aus  versprechen  gelubden  man- 
ches ewer  gnaden  rate  vnd  gehaim  dyener  vnd  am  lessten 
auf  gehaiss  versprechen  vnd  ausagen  in  ewer  gnaden  offem 
rate  in  derselben  ewer  gnaden  vnd  ainer  guten  antaal  et- 
licher treffenlicher  ewer  gnaden  lanndleut  vnd  rätt  bey- 
wesen  vnd  gegenwürttichait  vnd  dartaue  aus  Vertröstung 
ewr  selbs  mund  entspringen  vnd  an  dem  andern  tail  aus 
entsetaung  ettlicher  geslos  vnd  stett  so  weilendt  mein  herr 
von  her  Pillgrin  von  Hewdorff  vmb  ain  summ  gellts  da- 
rumb ich  noch  porg  pin  gelöst  vnd  mir  dy  auf  ewer  fürst- 
liche briefliche  verwilligung  mit  anhangunden  insigeln  in- 
gegeben  hat,  der  ich  dartau  wider  gnugsame  verpedschadt 
abred  onbegagent  von  ewer  gnaden  entwert  bin  herfliessen 
dabey  ewer  fürstlich  gnad  wol  versten  mag  das  mein  vor- 
drung nit  ain  gestalt  hat,  als  sy  in  ewern  gnaden  briefen 


HABSBURGENSE  S.  XV.  201 

angetzogen  wirt.  Darauf  so  bitt  ich  noGh  vndertäniclich 
ewer  fürstlich  gnad  mir  ain  rechttag  auf  vnnsers  hern  des 
kaysers  weysung  von  seiner  k.  g.  kamergericht  für  ewer 
gnaden  rätt  zu  benennen  vnd  zutzeschreiben  auch  ain  ver- 
schriben  gelaytt  mir  vnd  allen  den  so  mit  mir  komen  auf 
denselben  tag  vnd  wider  an  vnnser  gewar  bey  disem  bo- 
ten zu  schicken,  dardurch  ich  vnnsern  herren  den  kaiser 
nit  weiter  vmb  recht  anruffen  muss,  daz  will  ich  vndertä- 
niclich vmb  ewer  gnad  verdienen.  Gnadiger  herr  ewer 
fürstlich  gnad  well  in  den  dingen  wegen,  ob  ewer  gnad 
mer  nachtails  an  dem  hab,  das  noch  mancher  brief  mit  ewer 
gnaden  anhangunden  insigeln  bey  meinen  hannden  ist,  da- 
mit man  gnugsamlichen  beweisen  mag  wie  es  vmb  weilend 
hertzog  Albrechts  erbschafft  ain  gestalt  hat  oder  das  sich 
ewer  gnad  gnädiclich  in  der  guttikayt  mit  mir  veraint  dann 
durch  das  recht  ich  dieselben  brief  vnd  anders  dardurch 
manchem  vordrer  der  weg  gemacht  wurdt  an  den  tag  brin- 
gen vnd  mich  der  gebrauchen  musst  des  ich  gern  vertragen 
sein  wollt  vnd  getraw  ewer  fürstlich  gnad  lass  es  dartzu 
nicht  körnen.  Geben  zu  Steyr  an  Eritag  nach  sannd  Va- 
bian  vnd  Sewastianstag  anno  etc.  lxvf.0 

Jörg  vom  Stain  etc. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

XXVIII.  10.  März  1466. 

Dem  durchleuchtigen  hochgebornen  fürsten  vnd 
herren  hern  Sigmunden  hertzogen  zu  Österreich  etc.  mei- 
nem gnädigen  herren  enpeut  ich  Jörg  vom  Stain  etc.  mein 
willig  vndertänig  dinst.  Als  ich  vormals  mein  gros  vnd  merk- 
lich verderben,  darein  ich  dann  in  ewrer  fürstlichen  gna- 
den gehorsam  vnd  hohe  Vertröstung  komen  in  geschrifft 
eruordert  da  mir  von  ewern  gnaden  kain  antwort  worden 
ist  darauf  ich  dann  an  dem  kaiserlichen  Chamergericht 
mir  ladung  zu  erkennen  gebeten  hab  von  demselben  or- 
denlichen gericht  ewr  fürstlichen  gnaden  rate  nämlich  herr 
During  von  Hallwiir,  herr  Cristoff  der  Gotsch,  herr  Ludwig 


202  DIPLOMATARIUM 

von  Masmunster  an  vnnsern  allergnadigisten  herrn  den  rö- 
mischen kaiser  wagerten  das  an  sein  kaiserlich  gnad  brach- 
ten vnd  begertten  die  Sachen  nach  innhallt  der  freyung  des 
löblichen  hauss  Osterreich  für  ewer  gnaden  rate  zu  wei- 
sen das  sein  kaiserlich  maiestat  nach  innhalt  ains  briefs 
den  ich  ewren  gnaden  zuesenndet  tet  vnd  mich  für  ewer 
gnaden  rate  gewisen  hat  desselben  seiner  kaiserlichen 
gnaden  geschäffts  von  ewer  gnaden  raten  erworben  ich  gar 
willig  was  vnd  mein  volmächttigen  anwalt  Hannsen  von 
Hallwilr,  daz  zu  ennden  in  ewer  fürstlichen  gnaden  hof 
sannd  dem  ward  furgehallten  so  ich  ewern  fürstlichen  gna- 
den auch  vor  ewern  raten  vmb  ewer  gnaden  Zuspruch  zu 
mir  gerecht  wolt  werden,  daz  doch  nit  pillich  nach  dem 
daz  aus  freyhait  ain  geweiste  sach  was,  so  wolt  ewer  gnad 
mir  auch  gerecht  werden  vnd  ewer  fürstlich  gnad  wolt 
doch  meinem  anwalt  nicht  sagenn  was  die  spruch  warn  so 
ewer  gnad  zu  mir  zu  setzen  vermaint  daz  doch  nit  recht 
ist  vnd  dy  kaiserlich  comission  nit  ausweist,  dann  ewer 
fürstlich  gnaden  sprüch  zu  mir  gehabt,  so  pin  ich  seider 
des  kläglichen  abgang  weilend  meins  gnädigen  herren 
ertzhertzog  Albrechtten  dem  got  der  almächtig  sein  barm- 
hertzikait  mittail  ain  lannge  zeit  ewer  gnaden  rate  vnd 
diener  gewesen  da  ewer  fürstlich  gnad  mich  zu  rechtuer- 
tigen  wol  gewalt  hiet  gehabt  das  billicher  war  gewesen 
dann  mein  recht  mit  solhem  vndersten  zu  vmbgen  sölh 
ewrer  gnaden  fürnemen  ich  nw  wider  an  sein  kaiserlich 
gnad  bracht  darauf  sein  kaiserlich  maiestat  ewern  fürstli- 
chen gnaden  aber  geschriben  hat  mich  gütlich  zu  entrich- 
ten vnd  ob  ewer  gnad  icht  sprüch  zu  mir  hiet,  so  war  sein 
kaiserlich  gnad  mein  mächtig  zu  recht  also  schicket  ich 
nw  aber  mein  machtigen  sanndpoten  zu  ewern  gnaden  der 
Sachen  auf  seiner  kaiserlichen  gnaden  geschafft  zu  Enns 
zu  komen  hat  mir  ewer  fürstlich  gnad  geschriben  daz  ewer 
gnad  hertzog  Albrechts  erb  nit  sey  auch  seins  guts  nichts 
innen  hab,  darumb  ewer  gnad  solcher  schuld  vnbillich  za- 
ler  war  etc.  Gnädiger  herr,  wann  ewer  gnad  dy  sachen  zu 


HABSBURGENSE  S.  XV.  203 

ewer  gnaden  fromen  niessen  wil  so  entspringt  mein  vor- 
drung  nit  aus  erbschafft  allain,  sunder  aus  versprechen  vnd 
ewrer  fürstlichen  gnaden  vertrösten  vnd  ewrs  selbs  fürst- 
lich gnaden  mund  zusagen,  nicht  in  ainem  winkel,  sunder 
in  ewrer  gnaden  offem  rate  in  beywesen  vil  ewrer  gnaden 
lanndleut  vnd  rate  geschehen,  allso  rueff  ich  ewer  fürstlich 
gnad  noch  an  diemüticlich  pittund  mich  vmb  mein  vor- 
drung  gnadiclich  zu  entrichten  vnd  benuegig  zu  machen, 
vermählet  aber  dieselb  ewer  fürstlich  gnad  des  nit,  so  sol 
mich  an  recht  wol  benuegen  von  erst  vor  vnnserm  aller- 
gnädigisten  herrn  dem  römischen  kaiser,  ob  ewern  gnaden 
das  nit  massig  war  vor  dem  durchleuchtigen  hochgeborn 
fürsten  vnd  herrn  herren  N.  dem  kunig  von  Behem  vor 
meinem  gnadigen  herren  dem  phallentzgrafen,  vor  meinen 
gnadigen  herren  hertzog  Ludwigen,  hertzog  Sigmunden, 
hertzog  Albrechten,  hertzog  Otten  von  Bayren  für  mein 
gnadig  herren  graf  Vlrichen  vnd  graf  Eberhartten  von 
Wierttenberg  klainen  rat  der  stet  Augspurg,  Kosstentz, 
Basell,  Vlm,  Zürich  für  der  fürsten  oder  stet  ain,  vnd  dar- 
durch  ewr  gnad  alle  pillichait  an  mir  erkennen  mug,  pin 
ich  willig  für  ewer  gnaden  lanndleut  heren  Jörgen  erwell- 
ten zu  Prixen,  herren  Johansen  erwellten  zu  Trunt,  herren 
Hainrichen  von  Freyberg  lannd  comenteur  an  der  Etsch, 
herren  Jacoben  Trappen  hofmaister,  herren  Duringen  von 
Hallwilr  lannduogt,  herren  Cristoffen  den  Gotschen  haubt- 
man  zuTyrol,  heren  Vlrichen  von  Freuntsperg  auf  der  drey 
fünf  oder  siben,  so  ewer  gnad  der  mächttig  ist  das  sy  sich 
des  annemen  zu  komen  vnd  da  erkennen  lassen  was  mir 
ewer  gnad  darin n  zu  thun  phlichtig  sey  vnd  getraw,  ewer 
fürstlich  gnad  nem  solh  mein  genugsamlich  erbieten  von  mir 
gnadiclich  auf  vnd  vertziech  mich  nit  weiter  in  den  dingen 
dardurch  ich  nit  gedrungen  werde  mich  des  weitter  zu  be- 
clagen  vnd  mein  notturfft  verrer  zu  suchenn.  Datum  Steir 
an  Montag  nach  dem  Suntag  Oculi  in  der  vassten  anno  do- 
mini  etc.  lxvj*.0 

Orig.  Papier.  Rückw.  aufgedr.  Siegel.  Geh.  H.  Archiv, 


204  DIPLOMATARIUM 

XXIX.  28.  Mai  1466. 

Durchlewchtiger  hochgeborner  fürst  genediger  herr. 
Mein  willig  vndertenig  dinst  sein  ewren  genaden  beuor. 
Als  ich  von  ewren  f.  g.  herab  komen  vnd  ettlich  teg  hie  ge- 
wesen pin  ist  mir  ein  brief  von  vnnsers  herren  des  römi- 
schen kaysers  rat  ainem  kumen,  darinn  mir  verkundt  wir- 
det,  das  ich  sein  k.  m.  vor  e.  f.  g.  hoch  verungelimpft  vnd 
ewren  gnaden  gesagt  solt  haben ,  hett  ich  sein  k.  m.  er- 
langen wellen,  so  hiet  ich  sein  k.  g.  gross  gut  geben  müs- 
sen, mit  mer  erdachtten  vnd  schimpflichen  wortten  etc., 
so  der  oder  die  ewer  f.  g.  auf  dieselb  zeit  daniden  gehabt 
hat  ausgezogen  haben.  Genediger  herr,  wiewol  ich  nun 
das  nit  darfur  hab,  das  es  durch  ewer  genaden  geschefft 
ausgangen  sey,  nach  dem  mich  e.  f.  g.  auf  dasmal  gene- 
diklich  abgeuertigt  hat,  daran  ich  nach  innhalt  der  ge- 
schrifft  so  ich  e.  f.  g.  von  Kündl  aus  getan  benugig  gewe- 
sen pin,  wann  ich  nicht  anders  gesagt  hab  vor  ewren  fürst- 
lichen genaden  der  sachenhalb  dan  die  wort  so  ich  mich 
e.  f.  g.  entslahen  hett  wellen,  so  wolt  ich  wol  ainer  gutten 
bericht  komen  sein,  aber  da  ich  das  nit  hab  getan,  vnd 
sich  e.  f.  g.  ausserhalb  mein  gericht  hett,  must  ich  an 
meiner  haubtsumm  vber  Steyr  sechstausend  vngrisch  gui- 
dein zu  allem  schaden  den  ich  genomen  hab  nachlassen, 
das  sol  sich  auch  in  warhait  finden  das  hab  ich  vnnserm 
herren  dem  kayser  also  widerumb  zugeschriben  vnd  mich 
des  an  e.  f.  g.  vnd  ewer  rät  gezogen.  Genediger  herr  ob 
nun  ain  solcher  der  aus  den  aydgenossen  ist  mich  verrer 
aus  sein  ertichtten  wortten  gegen  e.  f.  g.  auch  verunglim- 
pfen wolt,  e.  f.  g.  well  mich  auch  darumb  hören,  so  sol  mich 
e.  g.  alweg  in  aller  pillichait  finden  vnd  nit  anders.  Gene- 
diger herr  ich  pitt  e.  f.  g.  schaff  ain  gelait  auf  mich  vnd 
die  so  ich  vngeuarlich  auf  den  tag  mit  mir  bringen  wirde 
disem  potten  zu  antwurtten.  Datum  Steyr  am  Mittwoch  in 
Phingstueyrtagen,  anno  domini  etc.  lxvj*.0 

E.  f.  g.  vnderteniger  Jörg  vom  Stain  etc. 

Gleichz.  Abschrift.  Geh.  H.  Archiv. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  205 


XXX.  2k.  Mai  1467. 


Wir  Fridreich  von  gots  gnaden  römischer  kaiser  zu 
allenntzeiten  merer  des  reichs,  zu  Hungern,  Dalmacien, 
Croacien  etc.  kunig,  hertzog  zu  Osterreich,  zu  Steir,  zu 
Kernden  vnd  ze  Krain  etc.  Embieten  dem  hochgebornen 
Sigmunden  hertzogen  zu  Osterreich  etc.  vnserm  lieben 
vettern  vnd  fürsten  vnser  gnad  vnd  alles  gut.  Als  vns  dein 
lieb  ietz  der  Sachen  vnd  rechtens  halben  darinn  du  vor  dei- 
nen reten  mit  Jörgen  vom  Stain  steest  geschriben  hat,  wie 
derselb  vom  Stain  im  rechten  furbringen  hab  lassen,  daz 
du  dich  vber  das  zusagen,  so  du  im  getan  mit  vns  an  sein 
willen  vnd  wissen  vertragen  vnd  verricht  vnd  in  in  dieselb 
bericht  nicht  getzogen  habst ,  darumb  er  dann  vmb  sein 
spruch  vnd  vordrung  so  er  zu  vns  gesetzt  nach  seinem 
merckhlichen  schaden  mit  vns  ain  bericht  aufnemen,  vnd 
in  seiner  vordrung  als  bey  sechstausent  guidein  nachlassen 
hab  müssen,  dartzu  du  aber  geantwurt  wie  du  sein  vnd  sei- 
ner vordrung  in  der  berürten  bericht  nicht  vergessen,  sun- 
der durch  dein  ret  meidung  habst  tun  lassen,  der  sich  aber 
vmb  dieselb  sein  vordrung  vor  deiner  lieb  mit  vns  vertra- 
gen hab  vnd  begerest  dir  des  kundtschafft  ze  geben.  Ha- 
ben wir  vernomen  vnd  lassen  dein  lieb  wissen  daz  wir  vns  da- 
rinn aigenntlich  erkundt  haben  vnd  vnderrichtsein,  daz  sich 
der  benant  vom  Stain  vmb  die  obberurt  sein  vordrung  auf 
den  Mittichen  nach  sannd  Jörgentag  des  virtzehenhundert 
vndvirvndsechtzigisten  jars  vnd  dein  lieb  darnach  des  Sun- 
tag  nach  sannd  Giligen  tag  desselben  vir  vnd  sechtzigisten 
jars  nagst  uergangen  sich  mit  vns  hie  zu  der  Newnstat  ver- 
tragen vnd  bericht  haben  als  das  die  registrierten  brief  mit 
den  bemelten  datum  darüber  ausganngen,  die  wir  in  vnserr 
kanntzley  in  vnsern  registern  darumb  vbersehen  haben  las- 
sen, aigenntlich  ausweisen.  Des  geben  wir  deiner  lieb  dise 
vnser  kundtschafft,  besigelt  mit  vnserm  aufgedrukhteminsi- 
gel.  Geben  zu  der  Newnstat  an  Suntag  vor  sannd  Vrbanstag, 


206  DIPLOMATARIUM 

anno  doinini  etc.  lxvij?  vnsers  kaisertumbs  im  sechtze- 
henndten  jare. 

Comissio  domini  imperatoris  in  consilio. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

XXXI.  24.  Mai  U67. 

a)  Dem  hochgebornnen  Sigmunden  hertzogen  zu 
Osterreich  etc.  vnserm  lieben  vettern  vnd  fürsten. 

Fridreich  von  gots'gnaden  romischer  kaiserzu  allenn- 
tzeiten  merer  des  reichs,  zu  Hungern,  Dalmaeien,  Croa- 
cien  etc.  kunig,  hertzog  zu  Osterreich  etc.  Hochgeborn- 
ner  lieber  vetter  vnd  fürst.  Als  vns  dein  lieb  yetz  der  Sa- 
chen vnd  rechtens  halben  darinn  du  mit  Jörgen  vom  Stain 
vor  deinen  reten  in  recht  steest,  geschriben  vnd  vns  den 
antzug  ainer  kundtschafft  so  von  deiner  lieb  im  rechten 
an  vns  beschehen  ist,  verkündet  hast,  haben  wir  verno- 
men  vnd  sennden  deiner  lieb,  souil  vns  in  derselben  Sachen 
wissend  ist,  des  drey  vnser  offen  kundtschafft  auch  dabey 
ain  vidimus  der  bericht,  die  wir  mit  dem  benanten  vom 
Stain  tan  haben ,  die  du  verneinen,  vnd  dasselb  vidimus 
auch  der  berürten  kundtschafft  aine  so  dir  am  fuglichisten 
sein  wirdet,  wais  dein  lieb  im  rechten  wol  zu  gebrauchen. 
Geben  zu  der  Newnstat  an  Suntag  vor  sannd  Vrbanstag, 
anno  domini  etc.  lxvij.0  vnsers  kaisertumbs  im  sechtzehenn« 
dten  vnserr  reich,  des  römischen  im  acht  vnd  zwaintzigi- 
sten  vnd  des  hungrischen  im  newnten  jare. 

Comissio  domini  imperatoris  in  consilio. 

Orig.  Pap.  Geh.  H.  Archiv. 

b)  Wir  Fridreich  von  gots  gnaden  römischer  kaiser 
zu  allenn  Zeiten  merer  des  reichs,  zu  Hungern ,  Dalma- 
cien, Croacien  etc.  kunig,  hertzog  zu  Osterreich,  zu  Steir, 
zu  Kernnden  vnd  zu  Krain  etc.  Embieten  den  ersamen, 
andechtigen  vnsern  lieben  getrewn  N.  des  hochgebornnen 
Sigmunden  herezogen  zu  Osterreich  etc.  vnsers  lieben 
vettern  vnd  fürsten  reten,  den  der  brief  geezaigt  wirdet 
vnser  gnad  vnd  alles  gut.  Als  der  obgenant  vnser  lieber 


HABSBURGENSE  S.  XV.  207 

vetter  mit  Jörgen  vom  Stain,  von  sprüch  vnd  vordrung 
wegen,  so  derselb  vom  Stain  zu  im  vermaint  zu  haben  vor 
ewr  in  recht  steet  vnd  derselb  vom  Stain  hat  fürbringen 
lassen,  wie  sich  der  benant  vnser  vetter  vber  das  zusagen 
so  er  im  tan  mit  vns  an  sein  willen  vnd  wissen  verricht  vnd 
in  in  dieselb  bericht  nicht  zogen  hab,  darumb  er  dann  vmb 
sein  sprüch  vnd  vordrung  so  er  zu  vns  geseczt  nach  seim 
merklichen  schaden  mit  vns  ain  bericht  aufnemen  vnd  in 
seiner  vordrung  als  bey  sechstawsent  guidein  nachlassen 
hab  müssen,  darczu  der  benant  vnser  vetter  hat  geantwurtt, 
er  hab  sein  vnd  seiner  vordrung  in  der  berürten  bericht 
nicht  vergessen,  sunder  durch  sein  ret  meidung  tun  lassen 
der  sich  aber  vor  seiner  lieb  vmb  die  berürt  sein  vordrung 
mit  vns  vertragen  hab,  vnd  derselb  vnser  lieber  vetter  sich 
des  an  vns  getzogen  hat  als  wir  vernemen,  lassen  wir  ew 
wissen,  daz  wir  vns  darauf  in  vnserr  kannczley  registern, 
darinn  die  brief  so  vmb  die  obberürten  verainigung  vnd 
bericht  ausganngen  geregistriert  sein,  aigentlich  erkundt 
vnd  sein  dadurch  vnderricht,  daz  sich  der  benant  vom  Stain 
vmb  die  obberürt  sein  vordrung  auf  den  Mittichen  nach 
sannd  Jörgentag  des  vierczehenhundert  vnd  vierundsech- 
czigisten  jars  vnd  der  benant  vnser  lieber  vetter  darnach 
des  Suntags  nach  sand  Giligentag  desselben  vierundsech- 
czigisten  jars  nagst  uerganngen,  sich  mit  vns  hie  zu  der 
Newnstat  vertragen  vnd  bericht  haben,  des  geben  wir  dem 
vorgenanten  vnserm  lieben  vettern  vnser  kuntschaft.  Mit 
vrkund  des  briefs  vnder  vnserm  aufgedrukhtem  insigl.  Ge- 
ben zu  der  Newnstat  an  Suntag  vor  sand  Vrbans  tag,  anno 
domini  etc.  lxvij.0  vnsers  kaisertumbs  im  sechzehenten jär. 
Comissio  domini  imperatoris  in  consilio. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.   Archiv. 

(Item  eine  andere  Kundschaft  im  allg.)  Orig.  Papier  d.  eod.  d. 

XXXII.  3.  Juli  1467. 

Dem  hochgebornen  Sigmunden  hertzogen  zu  Oster- 
reich etc.  vnserm  lieben  vettern  vnd  fiirsten. 


208  DIPLOMATARIUM 

Fridreich  von  gots  gnaden  römischer  kaiser,  zu  allen 
czeiten  merer  des  reich,  zu  Hungern,  Dalmacien,  Croa- 
cien  etc.  kunig,  herczog  zu  Osterreich  etc.  Hochgebor- 
ner  lieber  vetter  vnd  fürst,  als  vns  dein  lieb  yetz  die  be- 
swernus  vnd  gedranng,  so  dir  von  newem  von  gemainen 
aidgnossen  zugesetzt  werden,  geschriben  hast  vnd  dich 
erbeutest  vns  gutliches  tags  so  wir  setzen  wurden,  mit  den- 
selben aidgnossen  gern  zeuolgen  vnd  dabey  begerest  den- 
selben tag  kurcz  zesetzen  aus  vrsachen  in  demselben  dei- 
nem schreiben  begriffen,  haben  wir  vernomen  vnd  schrei- 
ben darauf  hiemit  denselben  aidgnossen,  als  dein  lieb  an 
vnserm  offen  brief  so  wir  dir  hiemit  senden  verneinen  wir- 
det,  das  haben  wir  im  pessten  fürgenomen,  mainen  auch 
das  zu  disem  mal  am  fugliehisten  ze  sein,  dasselb  vnser 
schreiben,  wo  dir  das  auch  an  sein  wil  wais  dein  lieb  wol 
zu  gebrauchen  vnd  dein  ret  vnd  trefflich  botschafft  auf  den 
Montag  nach  vnserr  lieben  frawntag  natiuitatis  schierist- 
künfftigen  für  vns  ze  schikhen.  Wan  was  wir  damit  diesel- 
ben sachen  in  pesser  stennd  bracht  werden  darinn  furdern 
mugen,  sein  wir  willig.  Dann  als  dein  lieb  in  demselben 
deinem  schreiben  begeret  dir  zwair  stukh  halben,  der  du 
dich  vor  deinen  reten  in  der  Sachen  so  du  mit  Jörgen  vom 
Stain  ze  tun  an  vns  getzogen  hast,  vnser  zeugnus  vnd  kunt- 
schafft  ze  geben,  die  sennden  wir  deiner  lieb  hiemit.  Wie- 
wol  vns  swer  ist,  die  ze  geben,  nachdem  der  benant  vom 
Stain  vnser  abgesagter  veindt  ist,  doch  mag  dein  lieb  die 
im  rechten  brauhen  alsuil  als  recht  ist.  Geben  zu  der  Newn- 
stat  an  Freitag  vor  sand  Vlrichstag,  anno  domini  etc.  lxvij? 
vnsers  kaisertumbs  im  sechtzehenten  jar. 

Comissio  domini  imperatoris  in  consilio. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

XXXIII.  1.  November  U67. 

Dem  durchleuchtigen  hochgebornen  fürsten  vnd 
herren  hern  Sigmunden  hertzogen  zw  Osterreich  etc.  mei- 


HABSBURGENSE  S.  XV.         209 

nem  gnadigen  heren  oder  in  seiner  gnaden  abwesen  sei- 
nen anwalten. 

Durchleuchtiger  hoehgeborner  fürst  gnediger  herr, 
mein  vndertenig  willig  dienst  zuuor.  Ewer  fürstlich  gnad 
hat  wol  vernomen  dy  swar  vngnad  so  vnnser  herr  der  rö- 
mich  kayser  gegen  mir  furgenomen  hat  vnd  langt  mich  an 
wie  sein  k.  m.  ewer  fürstlich  gnad  vnd  ander  mein  gnedig 
heren  dy  fursten  auch  dy  stet  desgleichen  reich  wider  mich 
vmb  hilff  ersuch.  Gnediger  her  nw  hab  ich  in  vergangnen 
tegen  wol  erlernt  wie  vnnsers  hern  des  kaisers  leut  das 
herkomen  zwischen  seiner  k.  m.  vnd  mein  ertzelen  daz  nie- 
mer  notturfft  gantz  geswaigen  wirdt  dardurch  ich  in  hahem 
vnglimpfen  verdacht  mocht  werden,  vnd  so  ich  dargegen 
nicht  gehört,  wurde  ewer  fürstlich  gnad  vnd  ander  dester 
leichtter  bewegt  mich  helffen  zu  uergweltigen  vnd  damit 
ewer  fürstlich  gnad  gelegenhait  der  sach  an  ir  selbs  be- 
richt  werd ,  so  pitt  ich  ewer  gnad  zu  uernemen  daz  der 
hanndel  zwischen  seiner  k.  m.  vnd  mein  von  jarn  her 
auch  van  vil  verschreibung,  furwort  vnd  täding  gegen  ein- 
ander ettwaslangk  ist,  daz  alles  zu  schreiben  ewern  gnaden 
verdrieslich  zu  hörn  war,  deshalb  ich  dy  Sachen  dardurch 
es  zu  aufrur  kumen  ist  auf  ditzmal  ewren  fürstlichen  gna- 
den zu  uersten  geben  wil.  Gnediger  herr  zwen  im  lannd 
mitirn  helffern  vnderstunden  sich  vnentsagt  vnd  vnbewart 
ier  eren  bey  nächtlicher  weil  mir  daz  slos  Steir  abzustei- 
gen vnd  mich  darinnen  zu  ermorden,  alls  ich  irs  fürne- 
mens  aus  irn  helffern  wäre  kuntschafft  hab,  durch  wen  das 
gangen  vnd  geschehen  ist,  waist  got  wol  vnd  ist  mir  auch 
vnuerporgen,  da  nwn  das  velet  namen  mir  dieselben  land- 
leut  ain  markht  in,  vnd  bekriegtten  da  dy  herschafft  zu 
Steir  vnd  teten  da  der  herschafft  grossen  schaden  ,  ich 
rueffet  vnnsern  heren  den  kayser  da  manchermal  durch 
mein  botschafft  vnd  auch  schrifftlich  an,  mich  vor  dem  ge- 
wallt zu  beschirmen  vnd  ob  sein  maiestat  mich  verachtten 
wolt,  daz  dann  sein  maiestat  im  sein  arm  leut  gen  Steir  ge- 
hörund  dy  so  swerlich  verderbt  wurden  erparmen  Hess. 

Fontes  etc.  II.  Bd.  14 


210  DIPLOMATARIUM 

Ich  schicket  auch  zu  den  lanndleuten  gen  Lintz  auf  ain 
landtag  vnd  erbot  mich  da  ob  yemand  wer  der  war  bei- 
bringen macht,  daz  ich  im  vnrechtlich  schaden  zugefügt 
hiet  ain  helbling,  dem  wolt  ich  ain  gülden  darfür  geben  vnd 
bat  sy  solhen  mutwillen  abzeschaffen,  ich  kund  weder  von 
vnnserm  hern  dem  kaiser  kainer  gnad  noch  van  den  lannd- 
leuten kainer  antwurt  bekomen  sunder  so  ward  ich  zu  mei- 
nem schaden  hoch  mit  wortten  geschmecht,  aus  ich  nwn 
so  gar  ellendiclich  von  meniklich  verlassen  ward,  suchet 
ich  dy  nottwer  dy  doch  meniklichen  van  gesatzt  der  natur 
auch  geschriben  rechtten  erlaubt  ist,  vnd  zoch  zu  velld 
vnd  in  kurtzen  tagen  truegn  wir  im  velld  miteinander  aus 
daz  mein  veind  verstunden,  daz  ich  in  zu  swar  was  vnd 
suchtten  da  peistand  von  vnnserm  hern  dem  kaiser  vnd 
brachtten  sein  k.  m.  mit  äim  merklichen  volk  in  daz  lannd 
ob  der  Enns  vnd  schicket  meinen  hern  hertzog  Albrech- 
ten von  Sachssen,  vnd  meine  rechtliche  gepot  dy  ich  ewern 
gnaden  hiemit  auch  vertzaichnet  sennd  mit  ainem  merkli- 
chem volkh  für  daz  sloz  zu  Steir  vnd  belegert  mir  das,  vnd 
da  nw  derselb  mein  herr  von  Sachssen  den  andern  tag  vor 
Stein  lag  senndetmir  sein  fürstlich  gnad  erst  ain  brief,  da- 
rinnen sein  k.  m.  Steir  das  slos  eruordert  hertzog  Albrech- 
ten von  Sachssen  abzutretten,  antwurt  ich  meinem  heren 
von  Sachssen  als  ewer  gnad  hiemit  verslossen  vernemen 
wirdt,  darauff  mir  sein  fürstlich  gnad  kain  antwurt  gab 
sunder  mein  leutt  für  vnd  für  behawret  darnach  auf  gnug- 
sam  erbieten  rechtlichs  vnd  gutlichs  fürkomens  nach  inn- 
halt  der  reformacion  bewaret  ich  mich  gegen  vnnserm  heren 
dem  kaiser  vnd  zoch  nach  solher  bewarung  der  abge- 
schafft ich  auch  hiemit  senndt  am  vierden  tag  für  Steir  vnd 
vergunnet  mir  der  almächtig  got  seins  sigs,  daz  ich  dy 
stat  mit  herttem  stürm  erobert,  waz  da  nicht  gefangen  oder 
fürward  der  zoch  verrer,  darnach  styes  vnser  herr  der  kai- 
ser ain  tading  mit  mir  an,  vnd  in  derselben  tading  hub  er 
sich  aus  dem  lannd ;  allso  pin  ich  seider  her  vnd  noch  her- 
tiklich  gesucht  warden,  dann  gnediger  herr  mein  herr  der 


HABSBÜRGENSE  S.  XV.  211 

legat  bischof  zu  Ferrar  hat  ietz  aber  ainen  friden  in  der 
Sachen  beredt  darinnen  ich  aber  vergweltigt  wirdt  alls 
ewer  gnad  an  der  ingeslossen  notl  ains  briefs  so  ich  sei- 
ner k.  m.  ietz  der  sach  halben  zueschreib,  wol  verneinen 
wirdet,  darauf  ich  mich  nw  aber  der  notwer  geprauchen 
vnd  betzeug  mich  des  hiemit  gegen  got  vnd  der  wellt  ob 
ich  zu  disen  Zeiten  vngepurliche  hilff  suchen  müsst,  daz 
ich  durch  vnrechtlichs  vnd  vneruolgtes  gewalts  dartzue 
gedrungen  wirdt  daz  ich  wider  den  gemainen  frid  zu 
Nurmberg  betracht  damit  nicht  tan  haben  wil,  dann  ich 
allezeit  allem  gleichen  gepurlichen  vnd  zimlichen  wegen 
an  allen  pillichen  steten  gehorsam  sein  wil  vnd  nach  dem 
nw  ewer  fürstlich  gnad  aus  disen  dingen  allen  vernymbt 
den  vnordenlichen  gewallt  so  gegen  mir  furgenomen  wirdt 
so  getraw  vnd  erman  auch  ewer  fürstlich  gnad  alls  ain 
liebhaber  des  rechtten,  ewer  gnad  welle  vber  solh  mein 
hoch  erpieten  kain  hilff  wider  mich  tun.  daz  will  ich  zu 
der  pillichait  mit  meinem  leib  vnd  gut  auch  meinem  heren 
vnd  frewendn  vmb  dieselb  ewer  fürstlich  gnad  verdienen 
vnd  pitt  darauf  ewer  gnedige  verschribne  antwurtt.  Da- 
tum Steir  am  Suntag  allerheiligentag,  anno  etc.  lxvij. 
E.  f.  g.  vndertaniger 

Jörg  vom  Stain  zw  Steir. 

Orig.  Papier,  Geh.  H.  Archiv. 

XXXIV.  7.  März  1468. 

Dem  durchluchtigen  hochgebornen  fürsten  vnd 
herren  herren  Sigmunden  herezogen  zu  Osterrich  etc. 
meinem  gnedigen  herren. 

Durchluchtiger  hochgeborner  fürst  gnediger  herr, 
mein  vndertenig  willig  dinst  sigend  ewern  fürstlichen 
gnaden  zuuor  an  berait.  Gnediger  herr  als  zu  Altkirch  ain 
vrtail  ewer  fürstlich  gnad  vnd  min  brüder  herr  Jörgen  vom 
Stain  antrifft  vssgangen  ain  kuntschaft  zu  halten  erkenndt 
vnd  yetz  ewer  fürstlich  gnad  minem  vatter  herr  Cunraten 
vom  Stain  aber  ain  rechtag  vff  Sontag  Oculi  verkündt 

U* 


212  DIPLOMATARIUM 

hat  recht  ergen  zu  lassen  wie  daz  ewer  gnaden  brief  inn- 
helt  etc.  so  den  mins  bruders  kuntschafft  als  ich  vernyem 
in  den  kaiserlichen  hof  vnd  an  ander  end  langt  vnd  landt 
wissenlich  daz  min  bruder  herr  Jörg  gegen  vnnserm 
allergnedigisten  herren  den  kaiser  etc.  in  solichen  gros- 
sen vngnaden  offner  vechde  vnd  vintschafft  so  sin  kaiser- 
lich gnad  gegen  im  vngenediglich  sucht  vnd  furnyempt 
im  sein  Hb  vnd  gut  berürt  zu  disen  ziten  solicher  mass 
vmb  geben  vnd  belegert  ist  deszhalb  ich  im  solich  vrtail 
der  kuntschaft  halb  vszgangen  nit  zubringen  noch  geschig- 
ken,  mir  och  von  im  dehain  antwurt  werden  solich  kundt- 
schafft  ane  sin  vnderrichtung  vnd  bywesen  nach  sinem 
willen  in  dem  kaiserlichen  hof  vnd  an  andern  en- 
den nit  gehaben  mag  solicher  siner  schwärer  kriegks 
löff  halb  in  solichem  o^h  dehain  mütwill  gesüche  durch 
ehefftig  not  vngnad  vnd  offne  vechd  gesert  wirt  vnd  die 
recht  ainem  yglichen  zugebend  wa  solichs  mörclicher 
pruch  ist  nymand  im  rechten  verkürtz  werden  sol,  herumb 
bitt  ich  ewer  fürstlich  gnad  in  vndertenikait  mit  ernstli- 
chem flisz  dem  rechten  vffschlag  zu  geben  bisz  min  bru- 
der solicher  vintschafft  halb  gewandeln  sin  kuntschaft  ge- 
haben selbs  personlich  darzu  komen  oder  furo  ainem  an- 
dern mit  vnderrichtung  enpfelhen  mög,  als  dann  ewer 
fürstlich  gnad  wol  verstant  daz  sin  noturfft  und  die  billi- 
chait  haischt  damit  er  im  rechten  nit  verkürtzt  werd  vnd 
uch  darinne  gnediglich  bewisen  vnd  tun  als  ich  ain  gut 
vertrewen  zu  ewern  fürstlichen  gnaden  han,  daz  will  ich 
mit  aller  vndertenikait  mit  sampt  allen  minen  frunden  ver- 
dienen. Datum  vff  Mentag  nach  dem  Sontag  Inuocauit 
anno  etc.  lxviij? 

Ewer  fürstlichen  gnaden  williger 

Cünrat  vom  Stain. 

Orig.  Papier.  Geh.   Hausarchiv. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  213 

XXXV.  7.  Juni  1468. 

Dem  durchluhtigen  hohgebornen  forsten  vnd  herren 
hern  Sygmunden  herczogen  ze  Osterrich  etc.  minem  gnä- 
digen herren. 

Vwer  fürstlichen  gnaden  willigen. 

Durchluhtiger  hohgeborner  fürst  gnadiger  herr  min 
willig  vndertänig  denst  sygen  uwern  gnaden  zuuor  an  be- 
rait.  Gnädiger  herr  als  mir  vor  uwern  gnaden  rihter  dem 
wolgebornen  vogt  Olrichen  Gräften  ze  Kilchberg  ain  vogt 
vnd  fürbringer  zu  tun  erkentist,  daz  ich  tun  solle  in  zwolff 
wochen  vnd  sechs  tagen  nach  lut  derselben  vrtail  wann 
ich  nun  diser  uffriire  vnd  schweren  kriegs  loff  so  yecz  by 
vns  hievor  furgan  sind  gegen  gemainer  aignosen  da  mit 
yederman  by  siner  huswonung  sich  billich  enthieltet  also 
och  daz  von  gemainem  adel  vnd  der  ritterschafft  angese- 
hen ist,  dezhalb  ich  vff  aller  billichait  genaigt  vnd  schul- 
dig bin  mir  selbs  vnd  minen  eren  nach  daz  nicht  zu  uer- 
ahtent  herumb  ich  selbs  personlich  solich  bemellt  furbrin- 
gen  vnd  reht  vor  uwern  gnaden  rihter  userhalb  landes  nit 
vollstrecken  mag,  wie  wol  ich  daz  mit  gutem  fug  im  reh- 
ten  tun  möht  vnd  willig  zu  tun  bin  was  die  vrtail  geben 
hat  vnd  bitt  uwer  gnad  vndertäniclich  anzusehen  vnd  mir 
hie  vor  ainen  rihter  geben  vnd  dem  beuelhen  wollen  so- 
lich furbringen  vnd  reht  wie  daz  die  vrtail  besaget  von 
mir  uff  zenemen  da  mit  daz  reht  nit  gehindert  sunder  ge- 
fordert och  min  bruder  her  lerg  im  rehten  dez  nit  uer- 
kürcztwerd,  möhte  ich  aber  daz  an  uwern  gnaden  nit  ge- 
haben daz  dann  mir  uwer  fürstlich  gnad  uffschub  geb  mir 
lenger  tag  seczen  daz  ich  solichs  erlangen  vnd  tun  mög 
vnd  uwer  gnad  wolle  herinnen  betrahten  vnd  bekennen  daz 
ich  die  billichait  herinn  ersuche  vnd  von  uwern  gnaden  mir 
nit  uersagt  noch  uerzigen  werden  solle  daz  beger  ich  in  al- 
ler vndertänikait  vmb  uwer  fürstlich  gnad  zu  uerdienen.  Ge- 
ben ze  Blumberg  uff  Zinstag  nahst  nach  dem  hailigenPfings- 
tag  im  lxviij.  jar  Cunrat  vom  Stain. 

Orig.  Papier.  Geh.  Hausarchiv. 


214  DIPLOMAT  ARIUM 

XXXVI.  4.  Februar  1469. 

Paulus  episcopus  seruus  seruorum  dei  dilecto  filio 
nobili  viro  Sigismundo  duci  Austrie  salutem  et  apostoli- 
cam  benedictionem.  Multiplicum  grandiumque  uirtutum 
dona  quibus  personam  tuam  nouimus  insignitam  nee  non 
sincere  et  magne  deuotionis  affectus  quem  erga  nos  et  ro- 
manam  gerere  comprobaris  ecclesiam  merito  nos  indueunt 
ut  eandem  personam  tuam  et  per  illam  etiam  ipsius  poste- 
ros  specialibus  fauoribus  et  gratiis  prosequamur.  Exhibita 
siquidem  nobis  nuper  pro  parte  tua  petitio  continebat, 
quod  olim  ex  bonis  et  redditibus  monasterii  saneti  Lauren- 
tii  extra  muros  tridentinos  ordinis  saneti  Benedicti  cuius 
aduocatus  et  protector  ratione  comitatus  Tirolis  existis 
quedam  fuit  dignitas  prepositura  nuneupata  ereeta  et  de 
qua  tunc  certo  modo  uacante  dilecto  filio  magistro  Gaspa- 
ri  de  Teramo  capellano  nostro  et  eausarum  palatii  ap  osto- 
lici  auditori  apostolica  auetoritate  prouisum  extitit  illius 
possessione  per  eum  hactenus  minime  babita.  Verum  si 
cedente  uel  decedente  dicto  Gaspare  siue  alias  prepositu- 
ram  ipsam  quomodolibet  dimittente  ius  patronatus  et  pre- 
sentandi  personam  ydoneam  ad  illam  quotiens  in  futurum 
uacare  contigerit  tibi  pro  te  et  heredibus  ac  successori- 
bus  tuis  perpetuo  concederetur  et  reseruaretur  tu  eccle- 
siam tridentinam  cuius  etiam  bonorum  iurium  et  liberta- 
tum  defensor  esse  dinosceris  et  illius  personas  atque  bona 
a  manibus  inuadentium  pro  tempore  illa  perseruare  toto 
posse  studeres.  Quare  tarn  pro  parte  carissimi  in  Christo 
filii  nostri  Friderici  romanorum  imperatoris  semper  Augu- 
sti  quam  tua  nobis  fuit  humiliter  supplicatum  ut  ius  patro- 
natus et  presentandi  personam  huiusmodi  ad  ipsam  prepo- 
situram  quotiens  in  futurum  illam  uocare  contigerit  tibi 
pro  te  ac  heredibus  et  successoribus  tuis  comittibus  Ti- 
rolis pro  tempore  existentibus  imperpetuum  reseruare  et 
concedere*  Quodque  nullus  preposituram  ipsam  ex  nunc 
in  antea  obtinere  possit  nisi  per  te  heredes  et  successores 


HABSBURGENSE  S.  XV.  215 

predictos  fuerit  ad  illam  infra  tempus  debitam  nobis  et  suc- 
cessoribus  nostris  canonice  intrantibus  presentatus  decer- 
nere  aliasque  impremissis  oportune  prouidere  de  benignitate 
apostolica  dignaremur.  Nos  itaque  eiusdem  imperatoris  et 
tuis  in  hac  parte  supplicationibns  inclinati  ius  patronatus 
et  presentandi  personam  ydoneam  ad  eamdem  prepositu- 
ram  quotiens  eam,  ut  prefertur  uacare  contigerit  tibi  tuis- 
que  heredibus  et  successoribus  comitibus  Tirolis  qui  fue- 
rint  pro  tempore  imperpetuum  reseruamus,  eoncedimus 
et  assignamus,  quodque  ex  nunc  in  antea  nullus  preposi- 
turam  eamdem  obtinere  possit,  nisi  ad  illam  ut  premitti- 
tur  per  te  aut  beredes  et  suecessores  huiusmodi  tempore 
debito  nobis  et  successoribus  nostris  fuerit  presentatus. 
Et  nicbilominus  perpetue  irrefragabilis  constitutionis  edic- 
to  statuimus  et  ordinamus  deinceps  quascunque  gratias  ex- 
pectatiuas  ac  reseruandi  queuis  beneficia  ecclesiastica  et 
ad  illa  quascunque  personas  nominandi  facultates  quibus- 
cunque  personis  per  nos  seu  sedem  predictam  concessas 
et  in  antea  concedendas,  ac  huiusmodi  facultatum  uigore 
pro  tempore  factas  nominationes  necnon  super  huiusmo- 
di gratiis  et  facultatibus,  sub  quauis  uerborum  forma,  etiam 
cum  generalibus  in  talibus  communiter  adijci  solitis  que 
presentibus  quomodolibet  uidenlur  obsistere  derogationum 
clausulis  similiter  pro  tempore  confectaslitteras,  ac  proces- 
sushabitos  et  habendos  per  easdem  ad  preposituram  predic- 
tam nullatenus  se  extendere  ipsamque  preposituram  si  uel 
cum  uacauerit  gratiarum  facultatum  nominationum  et  litte— 
rarum  huiusmodi  uigore  per  quempiam  acceptari  siue  de 
illa  cuiquam  prouideri  non  posse  necnon  venerabilem  fra- 
trem  nostrum  Johannem  modernum  et  pro  tempore  epi- 
scopum  ac  dilectos  filios  capitulum  tridentinum  litterarum 
et  processuum  huiusmodi  obtenta  ad  receptionem  cuius- 
cunque  ad  preposituram  eamdem  nequaquam  teneri  ac  eos- 
dem  processus  et  quasuis  contentas  penas  quo  ad  prepo- 
situram eandem  minime  arctari  debere  tibique  et  successo- 
ribus, ac  heredibus  eisdem  quod  ad  preposituram  predictam 


216  DIPLOMATARIUM 

eius  uacatione  pro  tempore  occurrente  personam  ydoneam 
per  nos  et  suceessores  nostros  romanos  pontifices  dunta- 
xat  quibus  institutionem  siue  prouisionem  illius  spetialiter 
reseruamus  in  ipsius  ecclesie  prepositum  instituendam  no- 
bis  presentare  libere  et  licite  ualeatis  atque  debeatis  au- 
ctoritate  apostolica  tenore  presentium  de  spetiali  gratia  in- 
dulgemus.  Decernentes  ex  nunc  omnes  et  singulos  Proces- 
sus sententias  censuras  et  penas  quos  et  quas  contra  statu- 
tum  et  ordinationem  huiusmodi  forsan  haberi  et  promul- 
gari,  necnon  quiquid  secus  a  quoquam  quauis  auctoritate 
scienter  uel  ignoranter  attemptatum  forsan  est,  bactenus 
uel  imposterum  contigerit  attemptari,  irrita  et  inania  nul- 
liusque  existere  firmitatis.  Non  obstantibus  quibuscunque 
constitutionibus  et  ordinationibus ,  necnon  priuilegiis,  in- 
dultis,  ac  alijs  litteris  apostolicis  specialibus  uel  generali- 
bus  quorumcunque  tenorum  existant,  per  que  presentibus 
non  expressa,  uel  totaliter  non  inserta  effectus  huiusmodi 
gratie  impediri  ualeat  quomodolibet,  uel  differri  et  de  qui- 
bus quorumque  totis  tenoribus  de  uerbo  ad  uerbum  ha- 
benda  sitin  nostris  litteris  mentio  spetialis  ceterisque  con- 
trarijs  quibuscunque.  Volumus  autem  quod  tu  tuique  sucees- 
sores patroni  predicti  pro  recognitione  concessionis  pa- 
tronatus  huiusmodi  singulis  annis  in  festo  beatorum  apo- 
stolorum  Petri  et  Pauli  vnain  libram  cere  camere  aposto- 
lice  soluere  teneamini,  quodque  prefatus  Gaspar  posses- 
sionem  dicte  prepositure  paeifice  assequatur  et  illa  conti- 
nue  gaudeat  in  futurum.  Alioquin  si  libram  cere  predietam 
dicto  festo  non  solueritis,  aut  idem  Gaspar  paeificus  non 
sit,  uel  presentationem  non  feceretis,  ut  prefertur,  presens 
concessio  nullius  sit  roboris  uel  momenti.  Nulli  ergo  om- 
nino  hominum  liceat  hanc  paginam  nostrarum  reseruatio- 
nis,  concessionis,  assignationis,  statuti,  ordinationis,  in- 
dulti,  constitutionis  et  uoluntatis  infringere,  uel  ei  ausu 
temerario  contraire.  Siquis  autem  hoc  attemptare  pre- 
sumpserit  indignationem  omnipotentis  dei  ac  beatorum 
Petri  et  Pauli  apostolorum  eius  se  nouerit  ineursurum. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  217 

Datum  Rome  apud  sanctum  Petrum  anno  incarnationis 
dominice,  millesimo  quadringentesimo  sexagesimo  octauo, 
pridie  non.  Februarii,  pontificatns  nostri  anno  quinto. 
L.  Adrianus.  L.  Dathus. 

In  plica :  F.  de  Placentinis. 

Orig.  Perg.  Bleierne  Bulle.  Geh.  H.  Archiv. 

Angeführt bey  Lichnowsky,  Bd.  VII.  Regg.  Nr.  1238,  zum  Jahre  1468. 

XXXVII.  24.  April  1469. 

Ich  Hanns  Jacob  von  Bödmen  ritter,  houptmann  vnd 
wir  die  gemain  ritterschaft  der  verainung  vnd  gesellschaft 
sandt  Jörgen  Schilts  im  Hegöw  bekennen  offennlich  vnd 
tund  kundt  mengklichem  mit  disem  brief  das  wir  gott  dem 
allmechtigen  der  junckfrowen  Marien ,  dem  ritter  sandt 
Jörgen  zu  lobe  vnns  vnsere  gebietten  vnd  allen  vnnsern 
zugewandten  zu  vffenthalt  vnd  vmb  das  bilgrin,  kouflute, 
landtfarer  vnd  alle  andre  vnuersprochen  lute  durch  vnnser 
tzwing  vnd  gebiet  sicher  vnd  vnbelaidiget  wandeln  vnd 
werben  mögen  vnns  fünf  järe  die  nechsten  von  dato  dis 
briefs  nach  ainandern  volgende,  zu  dem  durchluchtigen 
hochgebornen  fursten  vnd  herren  herczog  Sigmunden 
herczogen  zu  Osterrich  vnd  zu  Steir  etc.,  vnnserm  gnedi- 
gen  herren  veraint  vnd  verbunden  haben  diser  nachvolgen- 
der  Sachen  verainen  vnd  verbinden  vnns  der  in  kraft  dis 
briefs  des  ersten,  das  wir  vnd  die  vnns  zu  versprechen 
steen,  ouch  der  vorgenant  vnnser  gnediger  herr  vnd  die 
sinen  gnauden  erblich  zu  versprechen  sten,  in  zidt  diser 
verainung  vmb  dehainerlay  sach  willen  wider  ainandern 
gemainlich  noch  sonders  mit  vintschaft  noch  vfrure,  nit 
sin  noch  den  vnnsern  zu  tun  gestatten  sollen  vnd  ouch 
ain  tail  den  andern  die  zidt  vsz  sins  innhabenden  genossen 
gutz  nit  entweren  sonder  yeder  tail  den  andern  by  siner 
stillen  geruweten  innhabenden  gewere,  ouchby  sinen  slos- 
sen,  fryheiten,  gnauden,  brieuen,  vogtien,gutten  gewonhai- 
ten,  gerichten  vnd  rechten  alsyedertail  herbracht  haut,be- 
liben  laussen,  ob  es  aber  wäre  das  mir  vnd  der  genant 


218  DIPLOMATARIUM 

vnser  gnediger  herr  von  Osterrich  vnnser  baider  zuge- 
wandten die  vnsern  vnd  die  in  vnserm  verspruch  sind  mit 
ainandern  zu  tun  gewonnen  das  sollen  wir  mit  ainandern  vs- 
tragen  mit  recht  in  maussen  hernach  begriffen  ist,  also  be- 
gäbe sich  das  wir  samentlich  an  den  vorgenannten  vnsern 
gnedigen  herren  von  Osterrich  gewonnen  zu  vordem  vmb 
Sachen  die  sich  hinfur  begaben  in  zidt  diser  ainung  das 
dann  wir  tzwen  oder  dry  vnnser  frunde  vnd  vnnser  gnedi- 
ger  herr  ouch  souil  sin  er  gnauden  rätte  in  viertzehen  ta- 
gen den  nechsten  nach  des  clegers  hervordrung  an  ain  ge- 
legen end  schicken,  vnd  sich  verainen  sollen  ains  gemai- 
nen, vsser  den  die  yeder  tail  sol  furhalten  laussen  oder  ob 
sie  sich  des  nit  mochten  verainen  darumb  ain  vngeverlich 
loss  werffen  oder  ziehen  vnd  zu  demselben  vnuerwandten 
gemainen  sol  yeder  tail  czwen  seczen  vnd  vor  den  ire  Sa- 
chen mit  recht  vstragen,  gewonnen  aber  vnnser  ainer  oder 
merer  an  den  vorgenanten  vnnsern  gnedigen  herren  siner 
gnauden  rätte  diener  oder  die  sinen  gnauden  obgeschribner 
mass  zu  versprechen  steend  die  nit  in  gerichten  gesessen  wä- 
ren zu  vordem  gegen  dem  oder  den  selben  sollen  die  sel- 
ben, so  also  Zuspruch  hetten  oder  gewonnen  vnd  die  vnns 
stend  zu  versprechen  als  vorstaut  vnns  laussen  genügen  an 
vstrag  rechtz  vor  ainem  den  wir  oder  die  sonderlich  per- 
son  vsser  des  vorgenanten  vnnsers  gnedigen  herren  rätten 
zu  ainem  vnparthygen  gemainen  wurden  benemmen  ouch 
mit  gelichem  zusacze  als  vorstaut  ob  auch  der  vorgenant 
vnnser  gnediger  herr  von  Osterrich  siner  gnauden  rätte, 
diener  oder  die  sinen  gnauden  in  obgeschribner  mauss  zu 
versprechen  stend  zu  fordern  gewonnen  an  vnnser  ainen 
oder  merer  sonderlich  person,  von  herren,  ritter  oder 
knechten  oder  ander  vnnser  gesellschaft  die  nit  in  gerich- 
ten gesessen  wären  sollen  vnser  gnediger  herr  vnd  die  im 
also  zu  versprechen  stend  sich  genügen  laussen  an  vstrag 
rechtz  vor  ainem  den  der  vorgenant  vnnser  gnediger  herr 
siner  gnauden  rätte  oder  diener,  oder  die  sinen  gnauden 
als  vorstat  zu  versprechen  stend  vsser  vnnser  gesellschaft 


HABSBURGENSE  S.  XV.  219 

zu  ainem  vnparthygen  gemainen  wurden  benemmen  ouch 
mit  gelichem  zusatz  als  uor  staut,  war  ouch  das  in  dem 
spenn  wurden,  also  das  ain  tau  mainte  cleger  zu  sind  des- 
glich  der  ander  tail  hinwiderumb  ouch  oder  ob  ein  tail  inn- 
haber  zu  sind  vnd  der  ander  ouch  vermainte,  solich  Sachen 
sollen  ouch  vor  dem  gemainen  mit  glichem  zusacze  als 
vor  staut  mit  recht  vsgetragen  werden ,  vnd  welcher  tail 
cleger  vnd  zusprecher  von  den  gemain  vnd  zusäczen  ge- 
mainlich  oder  dem  meren  tail  erkennt  wirdet  so  sol  dann 
dem  vstrag  des  rechten  furbas  nachgegangen  werden  wie 
obstaut  vngeferlich.  Item  ob  ain  tail  an  personen,  die  in 
gerichten  gesessen  wären  zu  vordem  hett  oder  in  zidt  di- 
ser  ainung  zu  vordem  gewönne,  das  sol  berechtett  werden 
in  den  gerichten  darinn  der  der  anklagt  wirdet  gesessen  ist 
vnd  alle  gaistlichen  Sachen  sollen  vor  gaistlichen  luten  vnd 
dahin  si  gehören  berechtiget  vnd  vssgetragen  werden. 
Item  ob  die  spruch  oder  spenne  berürten  lehene,  die  sollen 
allweg  für  den  lehenherren  oder  sin  richter  vnd  man  ge- 
wyst  vnd  daselbs  berechtiget  vnd  vsgetragen  werden,  be- 
rürtten  aber  die  spenn  erb  vnd  aigen  das  sol  berechtett 
werden  in  den  gerichten  darinn  sie  gelegen  sind  vnd  fräuel 
vnd  vale  sollen  ouch  berechtiget  werden  in  den  gerichten 
darinn  sie  begangen  vnd  gevallen  werden ,  vnd  was  also 
durch  die  vorgenanten  gemain  vnd  zusäcz  oder  sunst  an 
yedem  ende,  als  hieuor  staut  ainhellenklich  oder  durch 
den  meren  tail  für  recht  gesprochen  wirdet  daby  sol  es 
beliben  vnd  dem  nachgangen  werden  on  appellieren  vnd 
ander  vszöge  oderinträg.  Vnd  vff  das  sollen  der  vorgenant 
vnnser  gnediger  herr  vnd  wir  die  gesellschaft  kain  tail  des 
andern  offenn  vinde  oder  die  vff  sinem  schaden  wären  ge- 
wesen das  küntlich  wäre  wissentlich  nit  husen  halten, 
essen,  tringken  noch  gelait  geben,  noch  inen  hilf,  bystand, 
zuschub  oder  vnderslof  tun  noch  den  vnnsern  zu  baiden 
tailn,  der  wir  vngefärlich  mechtig  sind  das  zu  tun  gestat- 
ten, dann  fügte  sich  das  yemend  wer  der  oder  die  wären 
den  genanten  vnnsern  gnedigen  herren  herczog  Sigmunden 


220  DIPLOMATARIUM 

die  sinen  vnd  die  sinen  gnauden  eblich  vnns  vnd  die  vnn- 
sern, vnd  die  vnns  baider  sidt  zu  schirmen  vnd  zu  verspre- 
chen stönd  samentlich  oder  sonderlich  wurden  angriffen 
oder  geschädiget  so  sol  yedertail  vnder  vnns  vf  stund,  so 
wir  oder  die  vnnsern  des  hermandt  oder  sust  gewar  wer- 
den, sollichs  helffen  ilen  weren  vnd  entschütten,  vnd 
nach  vnnserm  vermögen  darzu  tun  als  war  es  yegklichs 
selbs  aigen  sach  vf  das  ob  die  angriffe  erilet  vnd  zu  recht 
mögen  vffgehalten  werden,  würden  aber  die  angriff  was 
des  wäre  also  nit  erilet  so  sollen  vnd  wollen  wir  ainandern 
beholffen  sinvndberauten  als  am  nechsten  nacbgenden  ar- 
tikel  vnder  anderm  geschriben  steet,  vnd  welche  vnnsers 
gnedigen  herren  dienere  sölichs  ilens  wollen  geniessen  die 
sollen  vnnserm  houptmann  der  gesellschaft  oder  dem  er 
es  beuilcht  mit  truwen  globen  vnns  vnd  den  vnnsern  des- 
glich  hinwiderumb  ouch  zu  tund  getruwlich  on  all  geuer- 
de,  aber  welich  des  genanten  vnnsers  gnedigen  herren 
diener  sich  des  begeben  vnd  sölichs  ilens  weder  geniessen 
noch  engelten  wollen,  gegen  den  selben  sol  vnns  dise  ai- 
nung  nit  binden,  vnd  ob  der  genant  vnnser  gnediger  herr 
vnd  die  im  zu  versprechen  stend  wurden  vnderstanden  zu 
bekriegen  wider  recht  des  si  sich  wolten  benugen  laussen 
vor  vnserm  houptman  vnd  sechsen  oder  achten,die  siri  gnaud 
oder  die  sinen  gnauden  stond  zu  versprechen,  vsser  der 
geselschaft  zu  im  möchten  benemmen,  so  sollen  wir  dem 
genanten  vnnserm  gnedigen  herren  zu  täglichem  krieg  schi- 
cken vnd  legen  tzwaintziggewapnetwol  erzugtmit  pfärden 
vnd  harnasch  wa  sin  gnaud  des  am  nodturftigosten  ist  vn- 
gefärlich  vff  siner  gnauden  costen  vnd  vnnsern  schaden, 
vnd  damit  vnnser  vinds  briefe,  des  glich  ob  wir  gemainlich 
vnnser  ainer  oder  merer  in  vnnser  gesellschaft  die  vnnsern 
als  vorstaut  wurden  vnderstanden  zu  bekriegen  widerrecht 
des  wir  vnns  wölten  laussen  genügen  vor  dem  genanten 
vnnserm  gnedigen  herren  oder  sinen  raten,  so  sol  sin  gnaud 
vnns  zu  täglichem  kriege,  vf  siner  gnauden  costen  vnd  scha- 
den och  schicken  vnd  zulegen   vierczigk  gewappent  mit 


HABSBURGENSE  S.  XV.  221 

pfärden  vnd  harnasch  wol  erzugt  vnd  damit  sine  vindsbrief 
wie  vorstaut  vnd  wölcher  tail  dem  andern  zuschicken  wir- 
det,  so  sol  doch  der  tail  dem  man  also  zuschickt  zu  vor  die 
anzal  alsuil  im  der  ain  tail  schickt  da  haben  vnd  on 
derselben  zutun  sollen  die  so  also  geschickt  werden  den 
krieg  nit  bruchen,  sonder  ainer  mit  dem  andern  vngefer- 
lich  die  so  ouch  also  geschickt  werden  sollen  nit  dannen 
ritter  dann  mit  vnnsers  gnedigen  herren  obgenant  oder 
vnnserm  welhis  tails  der  krieg  ist  houptmans  erloben  vnge- 
färlich,  wir  sollen  ouch  ain  andere  solch  zusäez  vnd  vinds- 
brief in  vierczehen  tagen,  den  nechsten  nach  hervordrung 
des  tails  des  der  krieg  ist  schicken  vngeuerlich  vnd  wur- 
den in  sölhen  kriegen  von  dem  tail  des  denn  der  krieg 
wäre  so  der  ander  tail  die  sinen  by  im  ligen  hett  in  zusacz 
wyse,  burger  oder  geburn  gevangen,  dieselben  sollen  zu- 
gehören vnd  beliben  dem  des  solher  krieg  ist  wurden  aber 
raisig  edel  oder  vnedel  als  dann  gefangen  sollen  alle  zustön 
dem  tail  des  der  krieg  ist  vnd  doch  gehalten  werden  nach 
kriegsherkomen  vmb  das  ob  von  den  vinden  vnns  oder  dem 
genanten  vnnserm  gnedigen  herren  edel  oder  vnedel  ge- 
vangen wurden  oder  wären  das  dann  ain  edler  gen  dem 
andern  doch  nach  glichen  billichen  dingen  vnd  ain  arm 
knecht  gen  dem  andern  vngeschäczt  ledig  gelaussen  wer- 
den sollen  vnd  sollen  doch  derselben  raisigen  edel  oder 
vnedel  dhainer  ledig  gezalt  werden,  dann  mit  des  andern 
tails  der  sinen  zusacz  da  haut  wissen  vnd  willen,  item  ob 
auch  der  genant  vnnser  gnediger  herr  oder  wir  oder  die 
vnnsern,  vberzogen  oder  belegert  wurden,  so  sollen  vnn- 
ser gnediger  herr  von  Osterrich  vff  sinen  costen  vnd  scha- 
den vnns  vnd  wir  hinwidervmb  ime  vffsiner  gnauden  co- 
sten vnd  vnnsern  schaden  zuziehen  mit  macht  sölh  sloss 
oder  stette  so  belegert  wären  helffen  redten  vnd  entschü- 
ten,  wäre  oder  wurde  aber  das  sloss  oder  statt  wes 
das  vnder  vnns  baidersidt  vnd  den  vnnsern  gewesen  war 
an  gewonnen,  so  sollen  der  genant  vnnser  gnediger  herr 
vnd  wir  aber  in  solher  mauss  wie  hieuor  staut  ain  andern 


222  DIPLOMATARIUM 

nach  vnnserm  vermögen  getruwlich  vnd  zum  besten  be- 
rauten  vnd  beholffen  sin  damit  solh  sloss  oder  statt  dem 
oder  den  so  es  also  abgewonnen  war  wider  ingegeben  oder 
bekert  wirdett.  Item  ob  sich  icht  kriege,  vnd  geschäfte  als 
hieuor  staut  begäben  sloss  oder  stet  gewonnen  wurden, 
die  zu  vstrag  diser  ainung  nit  gericht  oder  die  sloss  oder 
stette,  ouch  nit  wider  worden  waren  so  sollen  der  genant 
vnnser  gnediger  herr  vnd  wir  ainandern  nach  lut  diser  ai- 
nung beholffen  vnd  berauten  sin,  vnd  vnns  darinn  von  ain- 
andern nit  schaiden  noch  furwortten,  sölich  sloss  oder 
stett  sigen  dann  wider  herobert  oder  die  sach  sust  gericht. 
Item  ob  wir  oder  vnnser  gesellen  ainer  oder  merer  kriege 
halb  die  den  genanten  vnnsern  gnedigen  herren  die  im  oder 
vnns  von  siner  gnauden  oder  vnnsern  wegen  zusteen,  wur- 
den vnnser  lehen  vffsagen  so  sollen  doch  die  selben  kriege 
nit  gericht  werden  dem  oder  denselben  sigen  dann  ire  le- 
hen widerumb  geluhen.  Item  den  genanten  vnnsern  gnedi- 
gen herren  vnd  ouch  vnns  sol  dise  ainung  nit  wytter  bin- 
den dann  in  dem  kraiss  nemlich  vnns  gegen  dem  genanten 
vnnserm  gnedigen  herren  herczog  Sigmunden  etc.  bis  an 
die  gebirge  des  Arien  des  blauwen  vnd  der  first  vnd 
sin  gnaud  gen  vnns  als  wyt  wir  by  ainandern  sind  vnd  ouch 
vnnser  gebiet  tzwing  vnd  benn  gönd  wurde  ouch  der  ge- 
nant vnnser  gnediger  herr  herczog  Sigmundt  von  Oster- 
rich  ainer  bottschaft  zu  tagen  rechten  oder  tädingen,  be- 
geren,  die  sollen  wir  im  zuzeschicken  verbunden  sin  doch 
nit  dann  vif  siner  gnauden  costen  vnd  vff  vnnsern  schaden, 
des  glich  wurden  wir  ainer  bottschaft  von  sinen  gnauden 
begeren,  ouch  zu  rechten  tagen  oder  tädingen,  die  sol  er 
vnns  ouch  zuzeschicken  verpflicht  sin  doch  vif  siner  gnau- 
den aigen  costen  vngefarlich,  item  der  genant  vnnser  gne- 
diger herr  herczog  Sigmundt  noch  wir  sollen  vnns  zu  nie- 
men  verbinden  ainung  noch  schirm  an  vnns  nemen  wir  se- 
czenvndnemendann  zu  voruss  dise  ainung  vngeferlich,  item 
in  diser  ainung  sol  vsgeslossen  sin  vnnser  haiiger  vatter 
der  baupst  vnnser  allergnedigister  herr  der  römisch  kayser 


HABSBURGENSE  S.  XV.  223 

vnd  was  wir  baider  sidt  vor  dato  diser  ainung  ver- 
schriben  globt  oder  versworn  haben  vnd  des  wir  die 
zidt  diser  ainung  mit  eren  nit  mögen  absin  geuerde  vnd 
arglist  in  allen  vorgeschoben  dingen  gentzlich  vsgeschai- 
den  sin  sollen  vnd  des  zu  warem  vrkund  so  händ  wir  vor- 
genanten houptmann  vnd  gemain  ritterschaft  derverainung 
vnd  geselschaft  sandt  Jörgen  Schütz  im  Hegöw  dem  vor- 
genanten fürsten  vnd  herren  hertzog  Sigmunden  hertzo- 
gen  zu  Österrich  etc.  vnnserm  gnedigen  herren  disen  brief 
mit  des  vorgenanten  Hanns  Jacobs  von  Bödmen  ritter  houpt- 
manns  vnd  der  wolgebornen  vnd  strengen  herrn  Sigmunds 
grauen  zu  Lupfen,  landtgrauen  zu  Stülingen  etc.  Wern- 
hers  von  Schinen,  Hainrichs  von  Randegk  vnd  Wilhalms 
von  Homburg,  all  dry  ritter  anhangenden  insigeln  von  vnn- 
ser  aller  wegen  besigelt.  Geben  am  Montag  nach  sand 
Jörgentag,  anno  domini  millesimo  quadringentesimo  se- 
xagesimo  nono. 

Orig.  Perg,  Geh.  H.  Archir. 

XXXVIII.  9.  May  1469. 

Karolus  dei  gratia  dux  Burgundie,  Lotharingie,  Bra- 
bantie,  Limburgie  et  Lucemburgie,  comes  Flandrie,  Ar- 
thesij,  Burgundie,  palatinus  Hannonie,  Hollandie,  Zellandie 
et  Namurci,  sacrique  imperii  marchio  ac  dominus  Frisie, 
Salinarum  et  Mechlinie  vniuersis  presentes  litteras  inspe- 
cturissalutem.  Cum  illustris  princeps  dominus  Sigismundus 
dux  Austrie  etc.  per  suas  patentes  litteras  et  propter  causas 
in  eis  declaratas  lantgrauiatam  Elsacie  et  comitatum  Phe- 
retarum  vnacum  castris  opidis  terris  et  dominus  in  eisdem 
litteris  nominatis  pro  summa  quinquaginta  milium  floreno- 
rum  renensium  nobis  heredibusque  et  successoribus  no- 
stris  cesserit  et  transportauerit  prout  et  quemadmodum 
in  dictis  suis  litteris  latius  continetur  quarum  litterarum 
tenor  de  verbo  ad  verbum  sequitur  in  hunc  modum.  Sigis- 
mundus dei  gratia  dux  Austrie,  Stirie,  Karinthie,  Carniole 
comesque  Tirolis  etc.  Notum  facimus  vniuersis  tarn  pre- 


224  D1PL0MATARIUM 

sentibus  quam  futuris,  quod  nos  attendentes  indigentie  et 
necessitati  nostre  in  qua  nunc  constituti  sumus  non  com- 
modius  consultiusque  prospicere  et  subuenire  posse  quam 
vt  nonnulla  ex  patriis  castris  opidis  et  dominus  nostris  ali- 
cui  fido  principi  pro  certis  pecuniarum  summis  realiter 
pignori  obligemus  nee  cuipiam  prineipum  magis  affectos 
nos  ex  corde  nouerimus  quam  illustrissimo  principi  domi- 
no  Karolo  duci  Burgundie  et  Brabantie  etc.  consanguineo 
nostro  precarissimo ,  cuius  predecessores  Burgundie  du- 
ces  dueibus  Austrie  predecessoribus  nostris  et  sanguinis 
necessitudine  et  speciali  amicitie  vineulo  semper  fuere 
connexi,  vt  eo  magis  antiquam  hanc  amicitiam  inter  eas- 
dem  domus  semper  conseruemus  maioremque  rerum  no- 
strarum  vitemus  jacturam  et  dispendium.  Considerantes 
insuper  quamplures  vrbes  castra  et  opida  nobis  de  jure 
pertinere  comitatui  Burgundie  satis  vicina  quibus  pro- 
pter  insolentiam  et  rebellioncm  Switzerorum  et  eorum  ad- 
herentium  inimicorum  nostrorum  neque  nos  neque  Uli  qui- 
bus a  nobis  impignorata  sunt,  potuimus  prout  nee  adhuc 
possumus  paeifice  vti  quodque  huiusmodi  inimicorum  no- 
strorum temerarij  conatus  per  potentiam  dicti  consangui- 
nei  nostri  facile  comprimi  et  refrenari  poterunt.  Ipsaque 
castra  et  opida  nemini  quam  eidem  consanguineo  nostro 
aecomodatius  pignori  obligari  valerent,  hiis  rationibus 
moti  prehabitoque  super  hiis  consilio  et  deliberatione  ma- 
tura  antedicto  domino  Karolo  Burgundie  duci,  consan- 
guineo nostro  suisque  heredibus  et  successoribus  de  no- 
stra  certa  scientia  lantgrauiatam  Elsatie  et  comitatum  Phe- 
retarum  unacum  castris  opidis  terris  et  dominus  inf  rascrip- 
tis  neenon  omne  jus  causam  actionem  et  querelam  quein 
eisdem  et  ad  ea  nobis  quouismodo  competere  et  pertine- 
re possunt,  pro  summa  quinquaginta  milium  florenorum 
renensium  cessimus  et  transportauimus  cedimusque  et 
transportamus  pro  nobis  heredibusque  et  successoribus 
nostris  per  presentes  videlicet  castrum  et  dominium  Or- 
temberg,  opidum  Berkhem  cum  villagiis  et  pertinentiis 


HABSBURGENSE  S.  XV.  225 

eastrum  et  opidum  Ensishaim  cum  villagijs  et  pertinentijs, 
castrum  Ysenhaim  cum  villag-ijs  et  pertinentijs  eastrum 
Landser  cum  dominio  et  attinentiis  vnacum  superioribus 
et  inferioribus  offieiis  eastrum  opidum  et  dominium  Phere- 
tarum  vnacum  offieiis  ad  hoc  pertinentibus  castrum  opidum 
et  dominium  Altkirch,  castrum  opidum  et  aduocatiam  de 
Thann  vnacum  offieiis  ad  ea  pertinentibus  opidum  Senheim 
cum  villagijs  Steinbach  et  alijs  pertinentijs  opidum  Mas- 
munster villagia  superiorem  et  inferiorem  vallim  cum  aliis 
attinentijs  opidum  Rotemberg  cum  loco  in  quo  fuit  castrum 
vnacum  dominio  et  suis  pertinentijs  castrum  opidum  et  do- 
minium Blumberg  castrum  opidum  et  dominium  Beffort 
cum  oflieijs  et  attinentijs  locum  castri  cum  dominio  et  offi- 
eiis de  Rosenfels  castrum  opidum  et  dominium  cum  offici- 
js  et  attinentijs  de  Tattenried  locum  et  opidum  in  quo  erat 
eastrum  Rinfelden  nomine  lapis  cum  dominijs  et  attinen- 
tijs citra  et  vltraRenum  opidum  Rinfelden,  opidum  Sekhin- 
gen  cum  attinentijs  opidum  castrum  et  dominium  Lauffem- 
berg cum  attinentijs,  opidum  Waltshut  cum  attinentijs  et 
castrum  Hawenstain  cum  burgo  et  comitatu  nemoris  eius- 
que  attinentijs  volentes  et  consentientes  expresse,  quod 
prefatus  consanguineus  noster  suique  heredes  et  succes- 
sores  predicti  lantgrauiatam  Elsatie  et  comitatum  Phereta- 
rum  opida  quoque  et  castra  supradieta  vnacum  castella- 
nis  et  bailliuatibus  dominijsque  et  superioritate  homma- 
gijs  feudis  retrofeudis  iuridictione  meroque  et  mixto  im- 
perio  ressorto  et  regalie  iuribus  precarijs  collatione  bene- 
ficiorum  predijs  censibus  redditibus  prouentibus  ceteris- 
que  iuribus  emolumentis  et  pertinentijs  vniuersis  quocum- 
que  nomine  quibus  quoque  rebus  censeantur  nichil  iuris 
in  eisdem  retinendo  teneant  et  possideant  eisque  gaudeant 
et  vtantur  plenarie  integre  paeifice  et  quiete,  eo  quod  fruc- 
tus  qui  medio  tempore  pereepti  fuerunt  in  sortem  compu- 
tari  non  debebunt,  prouiso  tarnen  quod  nos  heredes  et  suc- 
cessores  nostri  Austrie  duces  lantgrauiatam  Elsatie  et  co- 
mitatum Pheretarum  omniaque  et  singula  castra  et  opida 

Fontes  etc.  II.  Bd.  15 


226  DIPLOMATARIUM 

supra  nominata  pro  predicta  summa  quinquaginta  miiium 
florenorum  vnacum  expensis  et  sumptibus  pro  sustentatione 
etreparatione  necessaria  aut  vtili  dictorum  opidorum  et  cast- 
rorum  per  dictum  consanguineum  nostrum  et  ipsius  here- 
des  prefatos  factis.  Et  pro  aliis  summis  quo  per  nos  eis  de- 
bite  comperientur  redimere  poterimus.  De  quibus  qui- 
dem  sumptibus  et  expensis  prefatus  consanguineus  noster 
suique  successores  per  assertionem  suorum  officiariorum 
aut  iuramentum  ipsorum  super  hiis  prestandum  sine  al- 
terius  generis  probatione  poterunt  edocere.  Et  quosqui- 
dem  sumptus  vnacum  dicta  summa  quinquaginta  miiium 
florenorum  necnon  alias  et  singulas  pecuniarum  summas 
quas  nos  eonlitebimur  debere  dicto  consanguineo  nostro 
et  de  quibus  per  nostras  litteras  autentieas  nostro  sigillo 
sigillatas  constare  faeiet,  ac  etiam  summas  quas  ipse  eon- 
sanguineus  noster  et  sui  heredes  soluerintproredemptione 
pignorum  per  nos  et  nostros  predecessores  in  et  super 
dictis  castris  et  dominus  constitutorum.  Et  pro  exonerati- 
one  reddituum  et  pensionum  in  et  super  dictis  dominus  per 
nos  et  predecessores  nostros  predicto  consanguineo  nostro 
et  suis  heredibuspro  dictorum  dominorum  opidorum  Castro- 
rumetaliorum  iuriumpernoscessorum  redemptione  simul 
etsemel  ac  vna  vice  nos  prefative  heredes  et  successores  no- 
striinciuitate  Bisuntina  in  bonis  florenis  et  talis  bonitatis  in- 
trinsece  et  extrinsece  necnon  illius  ponderis  euius  nunc  in 
monetis  electorum  supraKenum  cuduntur  et  fabricantur  rea- 
liter solueretenebimur.  Quequidem  summe  prenominate  vt 
securius  ad  dictam  ciuitatem  afferri  possint,  eas  afferentibus 
prefatus  consanguineus  noster  saluum  conductum  dare  te- 
nebitur,  sub  quo  saluo  conductu  dicte  summe  per  nostros  ad 
opus  dicti  domini  Karoli  consanguinei  nostri  in  loco  tuto  con- 
signari  debebunt.  Quo  facto  prefatus  dominus  Karolus  con- 
sanguineus noster  suique  heredes  et  successores  lantgrauia- 
tamElsatie  comitatum  Pheretarum  necnon  omnia  etsingula 
opida  et  castra  prenominata  vnacum  pertinentiis  vniversis 
nobis  heredibus  et  successoribus  nostris  plenarie  reddere 


HABSBURGENSE  S.  XV.  227 

et  restitucre  tenebuntur.  Omni  fraude  et  dolo  semotis 
promittentes  bona  fide  in  verbo  principis  et  sub  obligatio- 
ne  nostrorum  omnium  et  singulorum  bonorum  successo- 
rumque  nostrorum  presentium  et  futurorum  omnia  et  sin- 
gula  premissa  in  quantum  partem  nostram  contingunt  fide- 
liter  exequi  et  adimplere  et  adimpleri  facere  Omnibus  dolo  et 
fraude  semotis.  Renuntiantes  omnibus  et  singulis  excep- 
tionibus  et  allegationibus  tarn  juris  quam  facti  quibuscum- 
que  et  maxime  exceptioni  non  numerate  pecunie.  Excep- 
tioniquc  sine  causa  vel  ex  non  suflicienti  causa  restitutioni 
in  integrum  et  presertim  iuri  dicenti  generalem  renuntia- 
tionem  non  valere  nisi  precesserit  specialis,  submittentes 
quoad  premissorum  omnium  et  singulorum  adimpletionem 
nos  heredesque  et  successores  nostros  et  bona  nostra  ac  eo- 
rundem  successorum  nostrorum  cobertioni  compulsioni 
et  iurisdictioni  sanctissimi  domini  nostri  pape  camere  apo- 
stolice  et  omnium  aliarum  curiarum  et  iudicum  ecclesiasti- 
corum  necnon  iuridictioni  et  cohertioni  aule  imperialis 
per  quas  omnes  curias  et  quamlibet  ipsarum  voluinus  cogi 
et  coinpelli  tarn  per  censuras  ecclesiasticas  quam  etiam 
per  captionem  et  apprehensionem  bonorum  et  dominiorum 
nostrorum  quorumcumque  tamquam  pro  re  iudicata  cog- 
nita  et  confessa,  in  quorum  omnium  et  singulorum  fidem  et 
testimonium  premissorum  sigillum  nostrum  presentibus 
litteris  duxirnus  apponendum.  Datum  in  sancto  Audomaro 
nona  die  mensis  Maii  anno  domini  millesimo  quadringen- 
tesimo  sexagesimo.  Notum  facimus,  quod  nos  omnia  et 
singula  in  preinsertis  litteris  contenta  grata  et  rata  haben- 
tes  volentesque  ea  quantum  nos  concernit  exequi  et  ad- 
implere predicto  domino  Sigismundo  duci  Austrie  con- 
sanguineo  nostro  promisimus  et  promittimus  per  presen- 
tes  quod  quotienscumque  idem  consanguineus  noster  sui- 
que  heredes  et  successores  Austrie  duces  summam  quin- 
quaginta  miiium  florenorum  vnacum  aliis  summis  tarn  pro 
sumptibus  et  expensis  circa  retentionem  et  reparationem 
castrorum  et  opidorum  predictorum  necessario  seu  vtiliter 

15» 


228  D1PL0MATARIUM 

factis  et  summas  illas  si  quas  idem  consanguineus  noster 
nobis  debere  reeognouerit  necnon  alias  pecuniarum  sum- 
mas tunc  per  nos  nostrosque  heredes  et  successores,  pro 
redemtione  pignorum  et  exoneratione  pensionum  super 
dictis  castris  et  opidis  constitutarum  solutas  simul  et  semel 
ac  vna  vice  integraliler  persoluerint,  pecuniasque  in  ciui- 
tate Bisuntina  ad  opus  nostrum  heredumve  et  successorum 
nostrorum  in  loco  tuto  consignari  fecerint.  Nos  nostrique 
heredes  et  successores  lantgrauiatam  Elsatie  comitatum 
Pheretarum,  necnon  omnia  et  singula  caslra  et  opida  pre- 
nominata  vnacum  pertinentijs  vniuersis  prefato  consangui- 
neo  nostro  reddemus  seu  reddi  et  restitui  faciemus  absque 
difficultate  seu  contradictione  quacumque  etiam  non  ob- 
stante  querela  et  actione  quam  contra  dictum  consangui- 
neum  nostrum  ratione  quondam  domine  Katherine  de  Bur- 
gundia  seu  alia  quauis  de  causa  habere  possumus.  Quam- 
quidem  querelam  et  actionem  pendente  dicte  impignora- 
tionis  tempore  et  quousque  redemptio  modo  prefato  facta 
fuerit  omnino  supersidere  et  per  nostros  heredes  et  succes- 
sores supersideri  volumus.  Prouiso  quod  huiusmodi  su- 
persidentia  nobis  nulluni  poterit  preiudicium  afferre, 
omni  exceptione  prescriptionis  semota  et  non  obstante. 
Sed  post  dictam  redemptionem  sie  vt  premittitur  faetam 
nos  aut  heredes  et  successores  nostri  poterimus  si  velimus 
hanc  intentare  actionem  eo  modo  et  forma  quibus  nunc 
possemus  si  huiusmodi  pignoraticium  contractum  non  ini- 
uissemus.  Saluis  dicto  consanguineo  noslro  et  suis  here- 
dibus  et  successoribus  pari  modo  defensionibus  suis  in 
contrarium  quibuscumque.  In  cuius  rei  testimonium  si- 
gillum  nostrum  presentibus  litteris  duximus  apponendum. 
Datum  in  opido  nostro  saneti  Audomari  die  nona  mensis 
Maij  anno  domini  millesimo  quadringentesimo  sexagesimo 
nono.  Per  dominum  ducem. 

In  suo  consilio.  In  plica : 

Icoenhoue.  Collatio  facta  est. 

Orig.  Perg.   1   Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

(Augeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regg.  Nr.  1351.) 


HABSBURGENSE  S.  XV.  229 

XXXIX.  9.  März  1469. 

Karolus  dei  gratia  dux  Burgundie ,  Lotharingie, 
Brabantie,  Limburg ie  et  Lucemburgie ,  comes  Flandrie, 
Arthesii,  Burgundie,  palatinus  Hannonie,  Hollandie,  Zel- 
iandie  et  Namurci,  sacrique  imperij  marchio  ac  dominus 
Frisie,  Salinarum  et  Mechlinie,  vniuersis  presentes  litteras 
inspecturis  salutem.  Cum  illustris  princeps  consanguineus 
noster  carissimus  dominus  Sigismundus  dux  Austrie  etc., 
lantgrauiatam  suam  Elsatie  comitatumPberetarum  vnacum 
castris  et  opidis  infra  nominatis  videlicet  castrum  et  do- 
minium Ortemberg  opidum  Berckhaim  cum  villagiis  et  per- 
tinentiis  castrum  et  opidum  Ensishaim  cum  villagiis  et  per- 
tinentiis,  castrum  Ysenbaim  cum  villagiis  et  pertinentiis, 
castrum  Landser  cum  dominio  et  attinentiis  vnacum  su- 
perioribus  et  inferioribus  officiis,  castrum  opidum  et  do- 
minium Pheretarum  vnacum  officiis  ibi  pertinentibus,  ca- 
strum opidum  et  dominium  in  Altkirch,  castrum  opidum  do- 
minium et  aduocatia  de  Than  vnacum  officiis  ibidem  per- 
tinentibus, opidum  Senhaim  cum  villagio  Steinbach  et  aliis 
pertinentiis,  opidum  Masmunster  villagia  superiorem  et  in- 
feriorem vallim  cum  aliis  attinentiis,  opidum  Rotemberg 
cum  loco  in  quo  fuit  castrum  vnacum  dominio  et  suis  per- 
tinentijs  castrum  opidum  et  dominium  Blumberg,  castrum 
opidum  et  dominium  Beffort  cum  officiis  et  attinentiis  locum 
castri  cum  dominio  et  officiis  de  Rosenfels,  castrum  opidum 
dominium  cum  officiis  et  attinentiis  de  Tatenried.  Locum  et 
opidum  in  quo  erat  castrum  Rinfeldennomine  lapiscum  do- 
minus et  attinentiis  citra  et  vltra  Renum,  opidum  Rinfelden, 
opidum  Sekhingen  cum  attinentiis  opidum  castrum  et  do- 
minium Lauffenberg  cum  attinentiis  opidum  Waltshut  cum 
attinentiis  et  castrum  Havvenstain  cum  burgo  et  comitatu 
nemoris  et  attinentiis  vnacum  castellanijs  et  bailüuatibus  do- 
miniisque  et  superioritate,  officiis,  hommagiis,  feodis,  re- 
trofeodis,  iuridictione  meroque  et  mixto  imperio  ressorto 
et  regalie  iuribus  precariis  collatione  beneficiorum,  pre- 
dijs,  censibus,  redditibus,  prouentibus,  ceterisque  iuribus 


230  DIPLOMATARIUM 

emolumentis  et  pertinentiis  vniuersis,  quocumque  nomine 
quibus  quoque  rebus  censeantur.  Nihil  iuris  in  eisdem  re- 
tinendo,  iure  pignoraticio  nobis  tradiderit  et  impignoraue- 
rit  pro  summa  quinquaginta  milium  florenorum  renensium 
modo  et  forma  contentis  in  litteris  super  huiusmodi  con- 
tractu pignoraticio  eonfeetis,  consentiendo  vlterius  vt  nos 
nostrique  heredes  et  successores  ea  castra  et  opida  preno- 
minala  que  nomine  preiati  consanguinei  nostri  a  plerisque 
pignoraticio  iure  tenentur,  ab  illis  qui  ea  tenent  restituen- 
do  eis  summam  pecunie,  pro  qua  impignorata  fuerunt, 
quotienscumquenostrisque  heredibus  et  successoribus  pla- 
cuerit  libere  et  absque  omni  contradictione  redimere 
poterimus.  Denuncians  bona  lide  quod  summa  pro  qua 
omnia  opida  seu  castra  antedicta  impignorata  sunt,  sum- 
mam centum  et  octuaginta  milium  florenorum  renensium 
omni  fraude  semota  non  excedat,  de  quibus  quidem  castris 
et  opidis  sie  redemptis  nos  heredesque  ac  successores  no- 
stri plenarie  vtemur  et  gaudebimus,  et  vt  ad  eorundem  ca- 
strorum  et  opidorum  redemptionem  nos  nostrique  here- 
des et  successores  facilius  peruenire  possumus  nobis  pre- 
fatus  dux  Sigismundus  promisit  procurare  cum  effectu  ex- 
pressum  illorum  consensum  qui  eadem  castra  et  opida  a 
nobis  vt  prefertur  tenent  impignorata  quo  consentient  re- 
demptionem per  nos  heredes  et  successores  nostros  sie  fieri 
posse.  Exceptis  illis  qui  iam  penes  dictum  consanguineum 
nostrum  existentes  huiusmodi  redemptionem,  quoad  castra 
et  opida  que  ab  eo  in  pignus  tenent  sie  fieri  posse  ex  nunc 
consentire  hommagiaque  et  fidelitatis  iuramenta  ad  causam 
eorundem  castrorum  et  opidorum  nobis  debita  ex  nunc  pre- 
stare  debent,  preterea  nobis  per  prefatum  consanguineum 
nostrum  promissum  extitit,  quod  litteras  recognitionis  om- 
nium  etsingulorum  premissorum  quibus  de  summis  pignora- 
tieiis  super  eisdem  castris  et  opidis  consluutis  liquide  con- 
stabit  nobis  infra  diem  primam  Septembris  proxiini  in  quan- 
tum  prefatus  consanguineus  noster  certatn  scientiam  de  hiis 
habere  potent  sine  dolo  et  fraude  destinare  habebit  Quibus 


HABSBURGENSE  S.  XV.  231 

per  nos  visis  si  premissa  vcra  inuenerimus,  postquam  etiam 
de  realipossessionedictorum  castrorumetdominiorumnos 
preiatus  consanguineus  noster  assecurauerit  taliter,  quod 
inde  merito  debeamus  esse  contenti,  nos  infra  finem  dicti 
mensis  Septembris  quinquaginta  niilium  florenorum  sum- 
mam  predictam  in  opido  montis  Beligardi  ad  manus  illius  cui 
hocprefatus  consanguineus  noster  committet  ad  opus  suum 
secure  consignari  faciemus,  litteris  quoque  nostris  nos  obli- 
gabimus,  quod  dominia  comitatus  castra  opidaque  necnon 
prelatos  aliosque  viros  ecclesiastieos  comites  barones  mi- 
lites  et  nobiles  seu  quoscumque  alios  incolas  et  prefato- 
rum  dominiorum  castrorum  opidorum  ac  locorum  inhabita- 
tores  cuiuscumque  eondicionis  existant  in  antiquis  eorum 
iuribus  eonsuetudinibus  privilegiis  litteris  et  libertatibus 
per  ipsos  habitis  eisque  datis  et  eoncessis  quibus  bucus- 
que  vsi  sunt  conseruabimus  nee  vltra  bec  maiora  graua- 
mina  aut  exaetiones  eis  iinponemus  quoquoniodo,  dolo  et 
fraude  scmotis,  queinadinodum  bec  dictis  in  litteris  latius 
continentur.  Notum  facimus  quod  nos  bona  Tide  in  hac 
parte  cum  dicto  consanguineo  nostro  procedere  volentes 
premissa  omnia  et  singula  prout  superius  contenta  et  de- 
clarata  sunt  eidem  consanguineo  nostro  in  quantum  nos  con- 
tingunt  promisimus  et  promittimus  in  verbo  principis  fide- 
liter  exequi  et  adimplere  ac  adimpleri  facere  omni  dolo  et 
fraude  seclusis.  In  cuius  rei  testimonium  sigillum  nostrum 
presentibus  litteris  duximus  apponendum.  Datum  in  opi- 
do nostro  sancti  Audomari  die  nona  mensis  Maii,  anno  do- 
mini  millesimo  quadringentesimo  sexagesimo  nono. 

Per  dominum  ducem  in  suo  consilio 
Icoenhoue. 

Orig.  Perg.  Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführt  bei  Licbnowsky  Bd.  VII.  Regesten  Nr.  1352.) 

XL.  9.  Mai   1469. 

Karolus  dei  gratia  dux  Burgundie,  Lotharingie,  Bra- 
bantie,  Limburgie  et  Lucemburgie,  comes  Flandrie,  Ar- 
thesii,  Burgundie,  palatinus  Hanonie,  Hollandie  et  Namur- 


232  DIPLOMATARIUM 

ei,  sacrique  imperii  marchio  ac  dominus  Frisie,  Salinarum 
et  Mechlinie.  Vniuersis  presentes  litteras  inspecturis  salu- 
tem.  Cum  illustris  princeps  consanguineus  noster  carissi- 
mus,  dominus  Sigismundus  dux  Austrie  etc.  per  suas  paten- 
tes litteras  de  data  presentium  et  propter  causas  in  eisdem 
declaratas,  lantgrauiatam  suam  Elsatie  comitatum  Phereta- 
rum,  castrum  et  dominium  Ortemberg,  opidum  Berckhain 
cum  villagiis  et  pertinentiis,  castrum  et  opidum  Ensishaim 
cum  villagiis  et  pertinentiis,  castrum  Ysenhaim  cum  villagiis 
et  pertinentiis,  castrum  Landser  cum  dominio  et  attinentiis 
vnacum  superioribus  et  inferioribus  officiis,  castrum  opi- 
dum et  dominium  Pheretarum  vnacum  officiis  ibi  pertinen- 
tibus,  castrum  opidum  et  dominium  Altkirch,  castrum  opi- 
dum dominium  et  aduocatia  de  Than  vnacum  officiis  ibi- 
dem pertinentibus  opidum  Senhaim  cum  villagio  Steinbach 
et  aliis  pertinentiis,  opidum  Masmunster  villagia  superio- 
rem  et  inferiorem  vallim  cum  aliis  attinentiis  opidum  Ro- 
temberg  cum  loco  in  quo  fuit  castrum  vnacum  dominio  et 
suis  pertinentiis  castrum  opidum  et  dominium  Blumberg, 
castrum  opidum  et  dominium  Beffort  cum  officiis  et  atti- 
nentiis, locum  castri  cum  dominio  et  officiis  de  Rosenfels, 
castrum  opidum  dominium  cum  officiis  et  attinentiis  de 
Tatenried.  Locum  et  opidum  in  quo  erat  castrum  Rin- 
felden  nomine  lapis  cum  dominus  et  attinentiis  citra  et  vltra 
Renum,  opidum  Rinfelden,  opidum  Sekhingen  cum  atti- 
nentiis, opidum  castrum  et  dominium  Lauffenbergcum  atti- 
nentiis, opidum  Wallshut  cum  attinentijs  et  castrum  Ha- 
wenstain  cum  burgo  et  comitate  nemoris  cum  attinentiis 
vnacum  eastellaniis  et  bailliuatibus  dominijsque  etsuperio- 
ritate  officiis  hommagiis  feodis  retrofeodis  iuridictione 
meroque  et  mixto  imperio  ressorto  et  regalie,  iuribus  pre- 
eariis  collatione  beneficiorum  prediis  censibus  redditibus 
prouentibus  ceterisque  iuribus  emolumeiitis  et  pertinentiis 
vniuersis  quocumque  nomine  quibus  quoque  rebus  cense- 
antur,  nichil  iuris  in  eisdem  retinendo.  Nobis  pignori  tra- 
diderit  et  rite  obligauerit,  pro  summa  quinquaginta  milium 


HABSBURGENSE  S.  XV.  233 

florenorum  consentiendo  quod  nos  nostrique  heredes  et 
successores  illa  ex  castris  et  opidis  prenominatis  que  no- 
mine prefati  consanguinei  nostri  a  pluribus  parlicularibus 
iure  pignoraticio  tenentur  de  manibus  eorum  qui  eadem 
sie  tenent  restitucndo  eis  summam  peeunie  pro  qua  impigno- 
rata  sunt  quotiens  nobis  nostrisque  heredibus  et  successori- 
bus  placuerit  redimere  et  liberare  possimus.  Promiserit  quo- 
que  idem  consanguineus  noster  proeurare  cum  effectu  ex- 
pressum  illorum  consensum  qui  eadem  castra  et  opida  ab  eo 
vt  premittitur  tenent  impignorata,  quo  eonsentient  per  nos 
heredesqüe  et  suceessores  nostros  huiusmodi  redemptionem 
sie  fieri  posse.  Promittendo  vlterius  quod  litteras  recogni- 
tionis  omnium  prefatorum  quibus  de  summis  pignoratieiis 
super  eisdem  castris  et  opidis  constitutis  clare  constabit  in- 
fra  primam  diem  Septembris  proximi,  in  quantum  prefatus 
consanguineus  noster  certam  de  hiis  scientiam  sine  dolo  et 
fraude  babere  poterit  nobis  destinabit.  Quibus  per  nos  visis 
si  premissa  vera  fore  inuenerimus  postquam  de  reali  posses- 
sione  dictorum  castrorum  et  opidorum  nos  prefatus  consan- 
guineus noster  assecurauerit,  adeo  quod  de  hoc  debeamus 
merito  fore  contenti,nos  eotunc  infra  finein  dicti  mensis  Sep- 
tembris predietam  quinquaginta  milium  florenorum  sum- 
mam in  opido  montis  Beligardi  ad  manus  illius  cui  ipse 
consanguineus  noster  hoc  commissurus  esset  promisimus 
ad  opus  suum  facere  secure  consignari  et  eadem  consig- 
natione  sie  facta  et  possessione  dictorum  castrorum  per 
nos  vt  prefertur  adepta  polliciti  fuimus  prefatam  summam 
illi  qui  ex  parte  dicti  consanguinei  nostri  ad  hoc  vt  pre- 
fertur commissus  fuerit  realiter  tradi  et  deliberari  facere, 
quemadmodurn  hec  et  alia  dictis  in  litteris  consanguinei 
nostri  latius  continentur.  Idem  quoque  consanguineus 
noster  nobis  exposuerit  qualiter  ratione  et  ad  causam  cer- 
te  compositionis  per  eum  cum  Switzeris  eorumque  colli- 
gatis  nuper  inite  ipse  eisdem  Switzeris  in  summa  decem 
milium  florenorum  esset  stricte  obligatus  tali  sub  condi- 
tione ,  quod  nisi  hec  summa  eis  infra  festum  natiuitatis 


234  D1PL0MATARIUM 

sancti  Johannis  proximum  persoluta  fuerit  ipsis  opidum 
suum  Walshut  antenominatum  cum  suis  pertinentiis  rea- 
liter dare  et  tradere  promisit,  de  quo  eis  fideiussores  con- 
stituit,  tum  incolas  et  habitatores  dicti  opidi  Walshut  tum 
nonnullos  alios  qui  suis  litteris  et  sigillis  pro  eo  solemni- 
ter  fideiusserunt.  Et  quia  dictus  consanguineus  noster  prop- 
ter  incumbentium  sibi  pro  nunc  onerum  necessitatem  pre- 
tactam  decem  milium  florenorum  summam  infra  dictum 
terminum  commode  vt  dicit  soluere  non  posset,  nos  in- 
stanter rogauerit  vt  huic  necessitati  sue  subueniendo  et 
presertim  ad  euitandum  ne  dictum  opidum  Walschut  quod 
cum  aliis  supradictis  opidis  jam  nobis  inpignoratum  est,  in 
prefatorum  Switzerorum  deueniat  potestatcm,  nos  a  dic- 
ta  summa  decem  milium  florenorum  eum  Hberare  ac  ip- 
sos  Zwitseros  de  ea  contentas  facere  ceterumque  eum  et 
fideiussores  suos  penitus  quittos  de  hoc  liberosque  et 
indempnes  redderc  vellemus  quo  mediante  ipse  contentus 
esset  castrum  opidum  dominium  et  aduocatiam  de  Than, 
quod  ipse  in  manibus  suis  adhuc  tenere  et  possidere  de- 
elarauit,  ac  etiam  omnia  alia  et  singulacastraopida  et  do- 
miniasupranominata,  excepto  opido  Brisacensi  ex  nunc  in 
et  ad  manus  nostras  ponere  possessionemque  eorundem 
nobis  tradere  seu  tradi  facere ,  prout  et  quemadmodum 
infra  fmem  dicti  proximi  mensis  Septembris  virtute  alia- 
rum  suarum  pretactarum  litterarum  id  facere  deberet.  Pre- 
terea  etiam  eo  casu  contentus  esset  predictam  decem  mil- 
lium  florenorum  summam  de  qua  nos  eum  et  fideiussores 
suos  erga  prefatos  Zwitzeros  acquitassemus  de  antedicta 
principali  quinquaginta  milium  florenorum  summa  realiter 
deducere  et  defalcare.  Notum  facimus  quod  nos  premissis 
consideratis  volentes  predicto  consanguineo  nostro  in  hiis 
et  aliis  suis  necessitatibus  et  rebus  gerendis  pro  viribus 
subuenire,  eidem  consanguineo  nostro  visis  et  attentis 
oblationibus  suis  supradictis  de  quibus  cum  eo  conuenimus 
in  modum  infrascriptum  promisimus  et  promittimus  bona 
fide  per  presentes,  quod  de  dicta  sua  erga  Switzeros  ob- 


HABSBURGENSE.  XV.  235 

ligatione  qua  eis  diclam  decem  milium  florenorm  sum- 
mam  infra  festum  proximum  sancti  Johannis  vt  prefertur 
soluere  tenetur.  Ipsum  consanguineum  nostrum  suosque 
suceessores  quoscumque  realiter  et  de  facto  liberabimus 
et  absoluemus  liberosque  quittos  indempnes  et  penitus  ab- 
solutes seruabimus  et  seruari  faciemus  erga  predictos 
Switzeros  et  alios  quoscumque  sub  tali  tarnen  conditione 
videlieet,  quod  huiusmodi  decem  milium  florenorum  sum- 
ma, a  qua  ipsum  consanguineum  nostrum  sie  vt  premit- 
titur  exoneratum  et  liberatum  fecerimus  nobis  in  deduc- 
tionem  et  defalcationem  veniet  summe  principalis  quin- 
quaginta  milium  florenorum  antedicte.  Etiam  eo  median- 
te  quod  idem  consanguineus  noster  possessionem  realem 
et  actualem  tarn  dicti  opidi  castri  et  dominii  Than  cum 
suis  pertinentiis  quam  ceterorum  opidorum  castrorum  et 
dominiorum  supranominatorum  ex  nunc  nobis  tradere  seu 
tradi  facere  tenebitur,  eo  modo  quo  infra  finem  proximi 
mensis  Septembris  per  suas  alias  litteras  predietas  id  fa- 
cere teneretur.  Dicto  opido  Brisaeensi  dumtaxat  excep- 
to,  quod  cum  propter  certas  causas  ex  nunc  nobis  tradere 
commode  non  potuit,  infra  finem  predicti  mensis  Septem- 
bris se  nobis  id  traditurum  pollicitus  fuit,  sed  ad  minus 
omnem  operam  ad  hoc  se  daturum ,  quod  si  infra  hunc 
terminum  nobis  idem  opidum  tradere  non  potuerit  tunc 
alium  sibi  terminum  adhuc  constituemus ,  infra  quem  id 
nobis  realiter  tradere  debebit,  et  eiusdem  traditione  nobis  sie 
facta  et  possessione  per  nos  adepta  et  non  prius  nos  re- 
stantem  quadraginta  milium  florenorum  summam  in  loco 
montis  Beligardi  vt  prefertur  sibi  expediri  et  deliberari  fa- 
ciemus realiter  et  cum  effectu,  omni  dolo  et  fraude  seclu- 
sis.  Preterea  vt  prelibatam  possessionem  facilius  assequi 
valeamus  attento  quod  idem  consanguineus  noster  plures 
in  familia  sua  vassallos  et  nobiles  nunc  penes  se  hie  habet 
qui  aliqua  ex  dictis  castris  et  opidis  ab  eo  tenent  impigno- 
rata  nobis  promisit  idem  consanguineus  noster  expressum 
eorundem  vassallorum  suorum  hie  existentium  procurare 


236  DIPLOMATARIUM 

consensum,  quo  nunc  consentient  huiusmodi  castra  et  opi- 
da  quamprimum  nobis  placuerit  nos  redimere  posse,  re- 
stituendo  eis  summam  pecunie  pro  qua  ea  tenent  impigno- 
rata.  Promittens  vlterius  ab  eisdem  vasallis  et  subditis  suis 
nunc  penes  se  existentibus  ea  hommagia  et  fidelitatis  jura- 
menta  nobis  prestari  facere  que  ratione  dictorurn  castro- 
rum  et  opidorum  per  eos  occupatorum  facere  et  prestare 
tenentur.  Cetera  vero  que  virtute  aliarum  Utterarum  sua- 
rum  predictarum  adhuc  implenda  restabunt  promisit  idem 
consanguineus  noster  fideliter  exequi  et  adimplere  secun- 
dum  earundem  litterarum  formam  et  tenorem  omni  dolo  et 
fraude  semotis.  In  cuius  rei  testimoniuin  sigillum  nostrum 
presentibus  litteris  duximus  apponendum.  Datum  in  opido 
nostro  sancti  Audomari  die  nona  mensisMaij,  annodomini 
millesimo  quadringentesimo  sexagesimo  nono. 

Per  dominum  ducem  in  suo  consilio. 
Icoenhoue. 

Orig.  Perg.  Geh.   H.  Archiv. 

(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regg.Nr.  1353.) 

XU.  25.  Mai  1469. 

Wir  Friderich  von  gottes  gnaden  römiscber  kayser 
zu  allennczeitten  merer  des  reichs,  zu  Hungern,  Dalma- 
cien.  Croacienetc.  kunig,  hertzog  zu  Osterreich,  zu  Steyr, 
zu  Kernden  vnd  zu  Crain,  herre  auf  der  Windischenmarch 
vnd  zu  Portcnaw,  grafe  zu  Habspurg,  zu  Tyrol,  zu  Phyrt 
vnd  zu  Kyburg,  marggraue  zu  Burgavv  vnd  lanntgraue  im 
Elsass.  Bekennen  vnd  tun  kund  offennlich  mit  disem  briefe 
allen  den  die  in  sehen  oder  hörn  lesen,  daz  vns  die  hoch- 
gebornnen  vnser  lieber  vetter,  oheim  vnd  des  reichs  for- 
sten Sigmund  zu  Österreich  etc.  vnd  Ludwig  pfalczgraue 
bey  Reine  vnd  zu  Beyern  herczogen  durch  ir  treffennlich 
rete  vnd  botschafft  haben  tun  furbringen  wie  ain  bericht  an 
Sambstag  nach  sant  Bartholomeus  des  heiligen  zwelffboten 
tag  in  nechstuergangen  iare  z wuschen  demselben  vnserm 
vettern  herczog  Sigmunden  vnd  den  ersamen  vnsern  vnd 
des  reichs  lieben  getrewen  burgermaister,  schultheissen, 


HABSBURGENSE  S.  XV.         237 

lanntamman,  bürgern  vnd  lanntleuten  gemeinchlich  vnd 
sonderlich  der  stette  vndlannde  Zürich,  Bern,  Lucern  etc. 
vnd  andern  darinne  bestympt  begriffen  sey  vnder  anderm 
innhaltent,  daz  der  genant  vnnser  vetter  herczog  Sigmund 
durch  hilff  vnd  furdernuss  des  vorgenanten  vnsers  oheims 
herczog  Ludwigs  gegen  vns  abtragen  solle,  daz  sy  des 
gemainen  fünfjerigen  finden  so  zu  Nuremberg  von  vnsern 
wegen  mit  verwilügung  vnnser  curfürsten,  fürsten  vnd 
ander  vnser  vnd  des  reichs  vndertan  gesaczt,  auch  des 
gebots  vnd  ladunghalben,  so  wir  auf  anruffen  unser  key- 
serlichen  camerprocurator  fiscals  von  der  krieg  vnd  be- 
schedigung  wegen,  die  diegemelten  aydgenossen  gen  dem 
benanten  vnsenn  vettern  turgenomen,  haben  auszgeen  las- 
sen in  solher  masse  abtragen  sollen,  daz  dieselben  aydge- 
nossen vnd  die  drew  der  sachenhalb  vnbekumbert  vnd  vn- 
angelangt  beleiben.  Vnd  auf  das  so  haben  vns  die  genan- 
ten vnser  vetter  vnd  oheim  mit  dimutigem  fleiss  tun  bitten 
daz  wir  vnnsers  teils  der  bericht  an  dem  ennde  nachzuko- 
men  vnd  die  eydgenossen  wie  vor  steet  vnbekumbert  vnd 
vnangelangt  bleiben  zu  lassen  gnediclich  gewichten,  wann 
wir  nw  die  berieht  gehöret  vnd  darausz  gar  lauter  ver- 
merckt  haben,  daz  sy  an  dem  ennde  nit  allain  vns  sonnder 
auch  vnnsern  heiligen  vater  den  pabst  berüret,  vnd  wir 
aber  alsdann  in  willen  gewesen  sein  vns  zu  seiner  heilikeit 
personndlich  ze  fügen,  als  wir  auch  getan,  so  haben  wir 
den  berürten  reten  vnd  botschafften  geantwortet  wir  wel- 
len vns  mit  seiner  heilikoit  der  Sachen  halb  vnderreden 
vnd  vnnser  meynung  furter  zuerkennen  geben.  Vnd  als 
wir  solichs  getan  vnd  vnsers  obgenanten  vetters  reten,  die 
er  darumb  gen  Rome  zu  unserm  heiligen  vater  vnd  vns 
gesant  hette,  haben  antwortten  wellen,  ist  vnser  keyser- 
licher  camerprocurator  liscal  vor  vns  erschinen  vnd  hat 
vns  mit  swerer  clag  fürbracht:  Wie  wol  wir  zur  furdrung 
des  obgemelten  fünfjerigen  friden  auch  zu  statlicherm 
widerstannd  der  vngelaubigen  solh  irrung  vnd  zwitrecht 
die  langczeither  zwuschen  dem  obgenanten  veserm  vettern 


238  DIPLOMATARIUM 

an  einem,  vnd  den  vorgcmelten  aidgcnossen  des  andern 
teils  gewesen  ist  aufz  rechtes  wissen  als  römischer  keyser 
an  vns  eruordert  vnd  genomen  in  meynung  die  sach  selbs 
gruntlich  zuuerhörn  vnd  in  darauf  ernstlich  vnd  bey  allen 
vnd  yeklichen  penen  in  dem  gemelten  vnscrm  gemainen 
fridbrief  begriffen  geboten  haben,  daz  sy  samentlich  vnd 
besonder  denselben  frid  vesticlich  vnd  vnuerbrochenlich  in 
allen  seinen  puncten  vnd  artikeln  gegen  dem  obgenanten 
vnserm  vetter  herczog  Sigmunden  auch  seinen  vndertanen 
vnd  meniclich  halten,  nichts  dawider  fürnemen  noch  un- 
dersteen  sollen  in  einich  weise  innhalt  vnnser  keyserli- 
chen  briefe  in  deszhaib  verkündet.  Nichtz  destmynder  ha- 
ben sy  über  vnd  wider  solh  vnser  obgemelt  eruord- 
rung  annemen  vnd  inhibicion  dem  obgenanten  herczog 
Sigmunden  auch  seinen  vndertanen  vnd  mitgewanndten 
ein  vnpilliche  veintschafft  gesagt  vnd  in  gewaltiglieh  vber- 
czogen,  in  etlich  herschafft  vnd  slosser  abgedrungen  vnd 
mit  mort,  raub  vnd  prannt  auch  in  ander  wege  mergkli- 
chen  schaden  zugefügt,  alles  zu  uerachtung  vnd  uerle- 
czung  des  obgemelten  gemainen  friden,  auch  vnnser  eruord- 
rungannemung  vnd  inhibicion.  Vnd  als  nw  der  genant  vnser 
procurator  fiscal  vns  der  Sachen  halb  gegen  den  gemelten 
aydgenossen  umb  recht  dimuticlich  angerufft  vnd  wir  in 
darauf  bey  sweren  penen  abermals  beuolhen  haben,  daz 
on  vercziehen  nach  angesicht  desselben  vnnsers  briefs  die 
obgemelten  in  vehde  vnd  veintschafft  antätten,  den  gemey- 
nen  frid  gegen  dem  bemellen  herczog  Sigmunden  seinen  un- 
dertan  gewanndten  vnd  meniclichen  hielten,  dawider  nichts 
fürnemen,  sonder  inen  ir  abgedrungen  geslösser  vnd  geno- 
men gut  in  lunffczehen  tagen  nach  verkündung  desselben 
vnnsers  briefs  einantworten  widergeben  vnd  vmb  all  vnd 
yeglich  beschedigung,  kerung  vnd  abtrag  teten.  Dann  wo 
das  in  derselben  zeit  nit  beschehe,  so  haben  wir  dieselben 
aydgenossen  geheischen  vnd  geladen,  des  drey  gerichts- 
tag  vnd  den  leczten  gerichtztag  peremptorie  benennet  vnd 
gesaczt  vor  vns  durch  iren  volmechtigen  anwalt  rechtlich 


HABSBÜRGENSE  S.  XV.  239 

zu  erscheinen  vnd  demselben  vnserm  procurator  fiscal  im 
rechten  entlich  zu  antwurten  als  dann  vnnser  ladung  in 
verkündet  das  mit  mer  worten  clerlichen  innhielt.  Solhs 
alles  haben  sy  abermals  verachtet  vnd  darüber  vnd  dar- 
wider  auch  nach  dem  die  gemelt  vnnser  ladung  in  verkün- 
det, die  obgemelt  sach  mit  nemlichen  worten  darinne  be- 
stympt  vnd  deszhalb  dieselb  sach  zwuschen  vnnserm  obge- 
melten  fiscal  vnd  inen  in  hangend  recht  komen  vnd  also 
vnentscheiden  gestanden  ist,  dem  vorgenanten  vnserm  vet- 
tern für  sein  statt  Waldshut  geczogen  die  mit  gevvalt  auch 
etweuil  graten,  herren,  ritler  vnd  knechte  so  er  darinne 
hetle  zu  erobern  vnderstanden  vnd  deszhalb  auf  das  die- 
selb statt  auch  die  grafen,  herrn,  ritter  vnd  knecht  so  da- 
rinne waren  gerettet  vnd  bey  irem  leben  gehalten  wurden, 
so  sein  der  genant  vnser  vetter  vnd  die  von  Waldshut 
auch  etlich  ander  die  sinen  zu  vnpillichen  vnd  vnrechtli- 
chen  verschreibungen,  verphlichtungen,  gelubden  vnd  ey- 
den  gedrungen,  also  daz  derselb  vnnser  vetter  durch  sol- 
hen  drangsale  bey  seinen  fürstlichen  wirden  vnd  eren  hat 
müssen  versprechen  durch  hilft*  vnd  furdernuss  desobge- 
nanten  herezog  Ludwigs  die  sach  wie  vorsteet  gegen  vns 
abzetragen  vnd  sunst  die  andern  artickeln  alle  wie  die  in 
der  gemelten  bericht  begriffen  sein  on  allen  eintrag  unuer- 
brochenlich  zu  halten  vnd  zu  uoleziehen.  das  vns  dann 
wo  wir  es  annemen  vnd  verwilligten  an  vnser  oberkeitvnd 
kayserlichem  stannd  hinfür  möcht  gross  Verachtung  brin- 
gen vnd  vast  schimphlicn  zugemessen  werden.  Die  gemel- 
ten aidgenossen  haben  sich  auch  an  solichem  nit  benügen 
lassen  sonnder  dabey  die  von  Waldshut  vnd  ander  vnsers 
vetters  vndertan  auf  denu  Swarzwald  wonende  durch  iren 
drangsal  nöttigung  vnd  vergweltigung  darczu  bracht,  daz 
inen  dieselben  von  Waldshut  vnd  auf  dem  Swarzwald  haben 
in  Sonderheit  geloben  vnd  svveren  müssen,  ob  der  genant 
vnser  vetter  hieczwuschen  sant  Johanstag  zu  sonwenden 
schirstuolgende  den  aidgenossen  ein  nemlich  summ  gelts 
nit  auszrichtet  noch   beczalte  daz  dann    dieselben   von 


240  DIPLOMATARIUM 

Waldshut  vnd  auff  dein  Swarczwald  den  mergemelten  ayd- 
genossen in  allen  dingen  vnd  mit  allen  Sachen  gehorsam 
vnd  ge wertig  sein  solten,  als  sy  vnserm  vettern  yetz  sein 
inmassen  dann  der  berichtungbrief  das  volliclieher  ausz- 
weiset.  Vnd  nachdem  der  genant  vnser  procurator  fiscal 
fiirgibt,  daz  solich  verschreibung,  glubde,  eyde,  sigel  vnd 
brief  die  all  nach  der  vorgemelten  vnser  eruordrung  ad- 
uocation  vnd  annemung  in  hangendem  vnentscheiden  rech- 
ten wider  den  gemelten  fridauch  über  vnser  inhibicion  vnd 
verpietung  mit  heres  erafft  durch  dranngsal  vnd  freuein  ge- 
walt  nit  allain  Zu  uerachtung  vnser  oberkeit  vnd  gerichts- 
zwang,  sonnderauch  die  zuuerteidingen  oder  zu  uerphiich- 
ten  beschechen  im  rechten  crafftlos  vnd  vntöglich  wern, 
vnd  durch  vns  innhaltvnsersobgemelten  vetters  begerung 
nit  angenomen  noch  zugelassen  sonder  gancz  vnd  gar  auff- 
gehabt  vernicht  gehalten  vnd  von  den  aydgenossen  in  keinen 
wege  gegen  vnserm  vettern  seinen  vndertan  gewanndten 
noch  sust  gegen  nyemand  angeczogen  noch  gebraucht 
werden  sollen.  So  hat  er  vns  mit  dimutigem  fleiss  angerufft 
vnd  gebeten  daz  wir  zu  hannthabung  des  gemeinen  frides 
auch  vnnser  oberkeit  vnd  gerichtsczwang  von  vnnsers  key- 
serlichen  ampts  wegen  dieselb  bericht  vnd  verschreibung 
mit  allen  vnd  yeglichen  iren  puncten,  clausein,  artickeln, 
meynungen  vnd  hinhalten  crafftlos  vnd  vntöglich  zu  erklern 
auch  bei  mercklichen  vnd  sweren  penen  den  genanten 
aydgenossen  samentlich  vnd  sonnderlich  vnd  darczu  allen 
andern  die  die  sach  irs  teils  berüret  oder  in  einchen  wege 
berüren  vnd  antreffen  mag  zu  gebieten  gnediclich  geruch- 
ten  mit  namen  daz  sy  vber  vnd  wider  solh  vnser  deelara- 
cion  die  bemelten  bericht  in  dheinen  wege  ancziehen  noch 
gebrauchen  sollten.  Wann  nw  vnfruchtpar  were  gemain 
friden  zu  seczen  eruordrung  vnd  annemung  ze  tunde,  ge- 
bot vnd  ladung  auszgeen  zu  lassen  vnd  die  sach  in  recht 
zu  fassen  sy  wurden  dann  gehanthabt  vnnd  volczogen  vnd 
so  wir  aber  gar  lauter  vnd  eigentlich  vermercken,  daz  der 
obgemelten  gemeiner  aydgenossen  freuenlich  Verhandlung 


HABSBURGENSE  S.  XV.  241 

so  offenbar  vnd  kuntlich  ist,  daz  sy  ganez  kein  Widerrede 
noch  laugen  im  rechten  gedulden  noch  erleiden  vnd  desz- 
halb  ferner  verhorung  der  parthey  nit  not  tut  auch 
dabey  verneinen  wo  sy  geduldet  vnd  die  vorberurt  richtung 
volczogen,  daz  darausz  der  frid  vnser  obgeschriben  an- 
nemung,  gebot,  ladung  vnd  gerichtzwang  verachtet,  die 
vngehorsam  vnd  widerwertigkeit  gefudert  vnd  als  zu  be- 
sorgen ist,  sich  von  tag  zu  tag  meren  wurde.  Darumb  so- 
lichem  zu  begegnen  gemainen  nucz  den  friden  vnd  das 
recht  zu  fudern,  auch  vnnser  oberkeit  vnd  gerichtzwang 
zu  hannthaben,  so  haben  wir  nach  zeittigem  rate  die  ob- 
gemelten  berichtung,  gelubde  vnd  verschreibung  der  laut 
vnd  innhalt  wir  hierinne  gemelt  haben  wellen,  als  sy  von 
worte  zu  worte  in  disem  vnserm  brief  begriffen  wem  alle  vnd 
yede  mit  allen  vnd  yeglichen  iren  puncten,  artickeln,  mey- 
nungen  vnd  anhengen  wie  die  darinne  von  wort  zu  wort 
gesaczt  sind  vnd  darausz  volgen  oder  geczogen  werden 
möchten  gancz  vnioglich  crafftlos  abe  vnd  tod  zu  sein  er- 
clert  vnd  erkant,  ercleren  vnd  erkennen  die  also  untug- 
lich  crafftloss  tode  vnd  abe  von  römischer  keyserlicher 
machtvolkomenheit  vnd  rechtem  wissen  in  crafft  disz  briefs 
von  yetzberürter  macht  vnd  wissen  erkennend  vnd  se- 
czende,  daz  die  yeczgemelt  abgetan  berichtung  hinfür  von 
yemand  inne  oder  ausserthalb  rechtens  angeczogen  oder 
gebraucht  werden  möge,  sonnder  bey  der  bemelten  vnser 
declaracion  vnd  aberkennung bleiben  dawider  auch  keyner- 
lay  auszuge  oder  excepeion  stat  haben  solle  als  ob  sy 
mit  beruffung  der  partheyen  vnd  rechtlicher  erkantnuss 
von  vns  auszgegangen  were,  alle  vnd  yeglich  abgang  vnd 
gebruch  so  sich  villeicht  form  oder  zierlichait  halb  der  ge- 
richte  vnd  rechten  in  diser  vnser  declaracion  vnd  vnd  aber- 
kennung mochten  begeben  haben  von  obgedachten  key- 
serlicher machtvolkomenheit  vnd  rechtes  wissen  erfül- 
lende. Mit  vrkund  disz  briefs,  besigelt  mit  vnserer  keyser- 
lichen  maiestat  anbangendem  insigel.  Geben  zu  Grecz  am 
fünffundzwainezigisten  tag  des  monads  May ,   nach  Cristi 

Fontes   etc.   II.  B<1.  16 


242  DIPLOMATARIÜM 

geburde  vierczehenhundert  vnd  im  neunundsechczigisten, 
vnnser  reiche,  des  römischen  im  dreissigisten,  des  key- 
serthumbs  im  achtzehennden  vnd  des  hungrisehen  im 
aindlefften  jaren. 

Orig.  Perg.  1  grosses  Majestätsiegel.  Geh.  H.  Archiv. 

(Angef.  bei  Chmel,  Regg.  K.  Friedrichs  B.  II.  Nr.  5567.  Lichnowsky  Bd.  VII. 

Regg.  N.  1358.) 

XLII.  26.  May   1469. 

Wir  Fridreich  von  gotts  gnaden  römischer  keyser 
zu  allcntzeitten  merer  des  reichs,  zu  Hungern,  Dalmacien, 
Croacien  etc.  kunig,  hertzog  zu  Osterreich  vnd  zu  Steyr 
etc.  Embieten  dem  hochgebornnen  Sigmunden  hertzogen 
zu  Osterreich  vnserm  lieben  vetter  vnd  fürsten  vnser  gnad 
vnd  alles  gut.  Hochgebornner  lieber  vetter  vnd  fürst.  Als 
wir  negst  von  deiner  lieb  auch  des  hochgebornen  Ludwi- 
gen pfaltzgraue  bey  Rein  vnd  hertzogen  in  Bayrn  wegen, 
ersucht  vnd  gebeten  sein,  solh  vngnad  vnd  vnwillen,  ob  wir 
einich  deszhalb  zu  vnsern  vnd  des  reichs  lieben  getrewn 
gemeinen  eydgenossen  vonn  stetten  vnd  lannden  vmb  das 
sy  dich  vber  vnd  wider  vnsern  fiinffj erigen  frid  zu  Nurm- 
berg  beslossen  vnd  durch  vnsern  heiligen  vater  den  pabst 
bekrefftigt  vnd  bestettigt,  auch  vnser  keyserlich  gebot  vnd 
ladungbrief  deszhalben  an  sy  ausganngen  in  hanngendem 
rechten  bekriegt  vnd  dein  lieb  zu  vnbillicherverschreibung 
bericht  vnd  glubde  gedrungen  haben  abzustellen  vnd  sy  da- 
rumb  nicht  ferrer  anzulanngen,  sey  wir  wol  ingedenkh, 
nachdem  wir  aber  durch  vnsern  procurator  fiscal  glewb- 
lich  vnderricht  sein,  wie  die  gemelten  eydgenossen  zu 
nicht  kleyner  smehe  vnd  verachttung  vnnser  keyserlichen 
maiestat  solhs  alles  in  hanngundem  rechten  freuenlich  ge- 
hanndelt  auch  darinn  souil  an  in  gewesen  were,  vnser  key- 
serlich oberkeit  vnd  gerichtzwanng  an  den  ennden  vnd  in 
der  vermeinten  bericht  zuuortedingen  vnderstannden,  so 
haben  wir  aus  den  vnd  anndern  merkhlichen  vrsachen  vns 
dartzu  bewegende,  vnd  auf  anruffen  des  gemelten  vnsers 
procurator  fiscals,  solch  bericht  so  zwischen  dein  vnd  in  in 


HABSBURGENSE  S.  XV.  2*3 

dem  verganngen  iar  bcscheen  ist  mitsambt  irn  vmbstenn- 
den  vnd  anhenngen  in  allen  puncten  vnd  artikln  aus  eigner 
bevvegnuss  rechter  wissen  vnd  volkomenheit  vnsers  key- 
serlichen  gewalts  krafftlos  vnd  vntuglich  erkannd  vnd 
erclert,  alsdann  vnser  keyserlieh  brief  darüber  ausganngen 
das  eygenntlicher  innhalten.  Darumb  so  emphellien  wir 
deiner  lieb  mit  disem  brief  ernstlich  vnd  vessticlich  auch 
pey  einer  peen,  nemlich  hunndert  marck  lotigs  goldes, 
vns  in  vnser  keyserlieh  camer  vnableszlich  zu  betzallen 
gebietende  das  du  den  vorgenannten  eydgenossenin  crafft 
der  vorbestimbten  vnd  durch  vns  aberkennten  bericht  nichtz 
raichet  noch  ausrichtung  tut  sonnder  der  vorberurten  vnn- 
ser  declaracion  vnd  erclerung  in  allen  irn  puncten  vnd  ar- 
tikln wie  die  von  wort  zu  wort  innhalt  ganntz  vnd  gar  nach- 
komest  vnnd  dy  haltest  vnd  hierinne  nicht  annders  tust  als 
lieb  dir  sey  die  vorgemelt  peen  zuuermeiden.  Geben  zu 
Gretz  an  sechsvndzweinzigisten  tag  des  mondes  May  nach 
Cristi  geburt  virzehenhundert  vnd  im  newn  vnd  sechzigi- 
sten,  vnnserr  reiche,  des  romischen  im  dreissigisten,  des 
keysertumbs  im  achzehennden  vnd  des  hungrischen  im 
aindlefften  iarn.  —  Ad  mandatum  domini  imperatoris  in 
consiiio. 

Orig.  Perg.  1  aufgdr.  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführt  bei  Chmel,  Regg.  II.  5570.  Lichnowsky  Bd.  Vi.  Regg.  Nr.  1360.) 

XLIIL  24.  Juli  U69. 

Wir  Eberhartt  graue  zu  Sonnenberg  truchsäs  zu 
Waltpurg  houptmann  vnd  gemain  ritterschafft  der  veray- 
nung  vnd  gesellschafft  sant  Jörgen  Schütz  zu  obern  Swäben 
bekennen  offenlich  vnd  tund  kunt  menglichem  mit  dem 
brieffdas  wir  gott  dem  almechtigen  der  iungfrowen  Marien 
dem  ritter  sant  Jörgen  zu  lobe  vnnsern  landen  lütten  vnd 
allen  andern  vnsern  zugewandten  zu  vffenthalt  vnd  vmb 
das  bilgrin,  kaufflut,  lantfarer  vnd  all  ander  vnversprochen 
lute  durch  vnnser  vnd  vnnser  zugewanten  land  vnd  gebiete 
sicher  vnd  vnbelaidiget  wanndeln  vnd  werben  mögen  vns 

IG* 


244  DIPLOMATARIUM 

von  dat  disz  brieffs  bisz  sant  Jörgen  tag*  nächst  vnd  dan- 
nenthin  ain  gantz  jare  widerumb  auf  sant  Jörgentag  zu  dem 
durchluchtigen  liouchgebornen  forsten  vnd  herren  hern 
Sigmunden  hertzogen  zu  Osterrich  vnd  zu  Stir  etc.,  vnn- 
ser  gnädigen  herren  veraint  vnd  verbunden  haben  diser 
nauch  volgenden  Sachen,  verainen  vnd  verbinden  vns  der 
in  krafft  disz  brieffs,  des  ersten  das  der  vorgenant  vnnser 
gnädiger  herr  vnd  die  sin  gnaden  erblich  zuuersprechen 
stond  sy  sigen  gaistlich  oder  weltlich,  ouch  wir  vnd  die  in 
vnnserm  versprechen  sind  in  zytt  diser  veraynung  vmb 
kainerlay  sach  willen  zu  vintschafft  oder  vffrur  mittainan- 
der  komen  noch  sunst  widerainander  sin  oder  tun  noch  den 
vnnsern  vnd  die  vnns  alsuorstät  zuuersprechen  stond  des 
dehains  wegs  nach  vnnserm  besten  vermögen  gestalten 
sollen,  ouch  ain  tail  den  andern  die  zytt  vsz  sins  innhaben- 
den  genossen  guts  nit  entweren  sonnder  yedertail  den  an- 
dern by  siner  stillen  geruwten  innhabenden  gewer,  ouch 
by  sinen  schlössen  fryhaitten  vnd  gnaden  brieffen  vogtyen 
gutten  gewonhaitten,  gerichten  vnd  rechten  als  yedertail  die 
herbracht  hatt  bliben  laussen  vngeuerlich.  Ob  es  aber  were 
das  sin  gnad  vnd  wir  die  vnsern  vnd  die  vnns  erblich  zu- 
uersprechen stond  alsuorstät  mittainander  zu  tund  gewon- 
nen das  sollen  wir  gegenainander  vsztragen  mit  recht  in- 
maszen  hernach  begriffen  ist,  also  begab  sich  das  der  vor- 
gemelt  vnnser  gnadiger  herr  an  vnns  hoptman  vnd  gesell- 
schafft samentlich  gewonn  zu  vordem  vmb  Sachen  die  sich 
hinfür  in  zytt  der  aynung  wurden  begeben,  das  dann  sin 
gnad  siner  gnaden  rate  zwen  oder  dry  vnd  wir  ouch  souil 
vnnser  frund  in  vierczehen  tagen  nach  des  clegers  ervor- 
drung  an  ain  gelegen  ende  zu  tagen  schicken  vnd  sich  ains 
gemainen  verainen.  War  aber  das  wir  des  gemainen  nit  ainig 
werden  möchten  so  sol  yeglicherteyl  dem  andern  zwen  oder 
dry  zu  gemainem  vngeuarlich  benemmen  vnd  dann  ain  losz 
geworffen  werden,  welicher  tail  die  wall  haben  soll  zu  nemen 
ainen  gemainen  vsser  des  andern  tails  benempten ;  vnd  wel- 
chem das  losz  also  zu  velt.der  sol  vsser  des  andern  tails  anzal 


HABSBÜKGENSE  S.  XV.  245 

aineu  gemainen  nemen  zu  dem  wir  dann  zu  baiden  tailn 
seczen  sollen.  Nämlich  yeder  tail  zwen,  vnd  vor  den  ir  sach 
mit  recht  vsztragen.  Gewunne  aber  der  selb  vnnser  gnädiger 
herr  die  sinen  vnd  die  sinen  gnaden  als  uorstät  erblich  zu 
uersprechen  stünden  zu  vordem  an  ain  oder  mer  sunder- 
lich  person  von  herren,  rittern  vnd  knechten  oder  ander 
vnnser  gesellschafft  die  nit  in  gerichten  gesessen  weren, 
gen  dem  oder  denselben  sollen  sin  gnad  vnd  die  sinen  als 
vorstät  sich  laussen  genügen  an  vsztrag  rechtens  vor  ai- 
nem  der  sin  gnad  vsser  vnnser  gesellschafft  zu  ainen  vn- 
parthygen  gemainen  benemen  ouch  mit  glichem  Zusatz  yede 
parthy  zwen,  ob  auch  wir  oder  ettlich  vnder  vnns  an  den  vor- 
genanten vnnsern  gnädigen  herren  oder  die  sinen  vnd  die  si- 
nen gnaden  erblich  zu  uersprechen  stond  vnd  mit  in  besecz- 
ten  gerichten  gesessen  weren  zu  vordem  gewonnen,  so  sol- 
len sin  gnad  oder  die  sinen  vnd  die  sin  gnaden  also  zuuerspre- 
chen  steen,  sich  genügen  laussen  an  vsztrag  rechtens  vor 
ainem  den  wir  oder  die  sunderlich  person  vsser  siner  gna- 
den rätten  zu  ainem  vnparthygen  gemainen  wurd  benemen 
auch  mit  glichem  zusacz  alsuorstett.  Wäre  ouch  das  in 
dem  spenn  wurden  also  das  ain  tail  mainte  cleger  zu  sind 
desglich  der  andertail  hin  widerumb  ouch,  oder  ob  ain  tail 
innhaber  zu  sind  vnd  der  ander  das  ouch  vermainte  solich 
Sachen  sollen  ouch  vor  dem  gemainen  mit  glichem  Zu- 
satz alsuorstett  mit  recht  vsztragen  werden  vnd  weli- 
cher  tail  cleger  vnd  zusprecher  von  dem  gemainen  vnd 
Zusätzen  gemainlich  oder  dem  mertail  erkent  wirdt,  so  sol 
dann  dem  vsztrag  des  rechten  nachgangen  wie  obstat  vn- 
geuerlich,  item  ob  ain  tail  an  personen  die  in  gerichten  ge- 
sessen weren  zu  vordem  hett  oder  in  zitt  diser  aynung  zu 
vordem  gewönne  das  sol  berechtet  werden  in  den  gerich- 
ten, darinn  der,  der  anclegt  wirdt  gesessen  ist  vnd  all  gaist- 
lich  Sachen  vorgaistlichen  lütten  vnd  dahin  sy  gehören  be- 
rechtet vnd  vsztragen  werden,  item  ob  die  Spruch  oder  spenn 
berurtten  lechen  die  sollen  allweg  für  den  lehenherren 
oder  sinen  richter  vnd  mann  gewiszt  vnd  daselbs  berech- 


246  DIPLOMATARIUM 

tet  vnd  vsztragen  werden,  berurtten  aber  die  spenn  erb  vnd 
aigcn  das  sol  berechtet  werden  in  den  gerichten  darinn 
sy  gelegen  sind  vnd  fräuel  vnd  vall  sollen  oueh  berechtet 
werden  in  den  gerichten  darinn  sy  begangen  vnd  gevallen 
werden  vnd  wasz  also  durch  die  vorgcmelten  gemainvnd 
zusatz  oder  sunst  an  yedem  ende  alsz  hievorstatt  ainhellec- 
licli  oder  durch  den  mertail  für  recht  gesprochen  wirdt, 
daby  sol  es  bliben  vnd  dem  nachgangen  werden  on  appel- 
lieren ander  vszzug  oder  inträg.  Vnd  vif  das  sollen  der 
vorgenant  vnnser  gnädiger  herr  vnd  wir  kaintail  des  andern 
offen  vind  oder  die  vff  sinen  schaden  weren  gewesen  das 
kuntlich  war  wissentlich  nit  hüsen  halten  essen  oder  trin- 
cken  noch  gelait  geben,  noch  inen  hilff,  bystand,  zuschub 
oder  vnderschlouff  tun  noch  den  vnnsern  zu  baiden  tailn 
nach  vnnserm  besten  vermögen  ze  tund  gestatten,  sonnder 
in  welches  gerichten  vnd  gebietten  söllieh  angriffer,  be- 
schadiger  vnd  getätter  betretten  wurden,  dem  besehedig- 
ten  vnuerziehen  rechtens  zu  gönnen  vnd  gön  zu  laussen 
vngeuerlich,  denn  fugte  sich  das  yeman  wer  der  oder  die 
wären  den  egenanten  vnnsern  gnädigen  herren  oder  vnns 
die  vnnsern  vnd  die  vns  erblich  zu  uersprechen  stond  als- 
uor  stät  samentlich  oder  sunderlich  würden  angriffen  oder 
beschedigen  so  sol  yeder  tayl  vnder  vnns  vff  stund  so  wir 
oder  die  vnnsern  des  hermant  oder  sust  gewar  werden  sö- 
lichs  helffen  zu  frischer  getätt  nauch  ylen  weren  entschüt- 
ten vnd  nach  vnnserm  vermögen  dartzu  tun  als  were  es 
yegliches  aigen  sach  vff  das  ob  die  angriff  erylt  vnd  zu  recht 
mögen  vffgehalten  werden,  ob  aber  der  mergenant  vnnser 
gnädiger  herr  oder  wir  die  sinen  vnd  die  vnns  alsuor  stät 
zuuersprechen  stand  vmb  verbriefft  schulden  oder  erlang- 
ter recht  wegen  vonyeinan  wer  der  wäre  angriffen  vnd  solich 
angriff  zu  frischer  getät  herylt  wurden,  wanne  dann  wir  bai- 
der  sytt  gloublich  vnderricht  sind  das  dieselben  angriff  von 
verbriefter  schuld,  oder  erlangter  recht  wegen  gescheen 
wem  so  sollen  den  oder  dieselben  getätter  mit  dem  angriff 
ledig  gelassen  vnd  an  dem  ende  da  das  vffgehalten  were  zu 


HABSBURGKNSE  S.  XV.  2k7 

rechtigen  nit  gedrungen  werden.  Würden  aber  die  angriff 
was  des  wäre  vszgenomen  vmb  verbrieft^  schuld  vnd  er- 
langte recht  also  nit  erylt  oder  wir  die  vnnsern  vnd  die  vnns 
erblich  zu  uersprechen  stond  vnderstanden  zu  bekriegen 
wider  recht  des  sich  der  offtgenannt  vnnser  gnädiger  herr 
wolt  benugen  laussen  vor  vnnserm  houptman  vnd  gesell- 
schafft so  sollen  wir  sinen  gnaden  zu  täglichem  krieg  schi- 
cken vnd  legen  drissig  pfärd  raisigs  gezuges  wo  sin  gnad 
des  am  notturfftigsten  ist  vngeuarlich  vff  sinen  gnaden  co- 
sten  vnd  vnsern  schaden,  wurd  aber  die  sach  den  houch- 
gebornen  fursten  vnd  herrn  herrn  Karin  marggrauen  zu 
Baden  etc.  vnnsern  gnädigen  herrn,  mit  dem  wir  glich  al- 
so verbunden  sind,  ouch  antreffen,  so  sollen  wir  ir  yegli- 
chem  nit  mer  dann  lunffzehen  gewappet  zu  rosz  zu  täg- 
lichem krieg  schicken  damit  es  hy  dem  zusacz  der  drissig 
ptartt  blib  vnd  nit  darüber  kome  vnd  damit  allweg  vnnser 
vindsbrieff  desglich  ob  wir  vnnser  ainer  oder  mer  oder  die 
vnnsern  alsuorstätt  wurden  vnderstanden  zu  bekriegen  wi- 
derrecht  des  wir  vnns  wölten  laussen  genügen  vor  dem 
vilgenanten  vnsermgnädigenherren  oder  siner  gnaden  rät- 
ten  hievornen  im  lande  so  so!  vns  sin  gnaud  zu  toglichem 
krieg  vff  siner  gnaden  costen  vnd  schaden  ouch  scbicken 
sechczig  gewappet  mit  pfärd  vnd   harnesch  wol  erzugt 
vnd  damit  sine  gnaden  vindsbrieff  wie  vorstätt  vnd  weli- 
cher  tail  dem  andern  also  zuschicken  wirdt,  so  sol  doch  der 
tail  dem  man  also  zuschicken  wirdt  zuuor  die  anzahl  als- 
uil  im  der  ain  tail  schickt  da  haben  vnd  on  derselben  zu- 
tun sollen  die  so  also  geschickt  werden,  den  krieg  nitbru- 
chen  sonnder  ainer  mit  dem  andern  vngeuarlich,  hegäb  sich 
aher  das  wir  von  des  obgenanten  vnsers  gnädigen  herren 
wegen  oder  der  sinen  vnd  die  sinen  gnaden  erblich  zu 
uersprechen  stond  zu  krieg  kämen  vnd  der  widerstand  fur- 
sten massig  wäre,  so  sol  sin  gnad  vnns  zu  taglichem  krieg 
in  siner  gnaden  oder  vnnser  schlosz  wa  wir  vnns  die  zu 
hilff  wider  die  vind  am  liebsten  han  wollen  vnd  vordem 
hundert  gewappet  zu  rosz  wol  erczugt  ouch  vff  siner  gna- 


248  DIPLOMATARIUM 

den  costen  vnd  schaden  schicken  vnd  legen  die  so  ouch 
also  geschickt  werden  sollen  nit  von  danen  rytten  dann 
mit  siner  gnaden  oder  vnnser  welhes  tails  der  krieg  ist 
houptmanserloubenvngeuerlich,  wir  sollen  ouch  ainandern 
solich  zusacz  vnd  vindsbrieff  vierczehen  tagen  den  näch- 
sten nauch  ervordrung  des  tails  des  der  krieg  ist  schicken 
vngeuerlieh  vnd  wurden  in  sölichen  kriegen    von  dem 
tail  des  dann  der  krieg  were,  so  der  ander  tail  die  sinen 
by  im  liegen  hette  in  zusaczwisz  burger  oder  geburen  ge- 
vangen  dieselben  sollen  zugehörn  vnd  bliben  dem  des  sö- 
licher  krieg  ist,  würden  aber  raisig,  edel  oder  vnedel  als- 
dann gevangen,  dieselben  gevangen  sollen  alle  zustön  dem 
tail  des  der  krieg  ist  vnd  doch  gehalten  werden  nauch 
kriegsherkomen  vmb  das  ob  von  den  vinden  dem  vilge- 
nanten  vnnserm  gnädigen  herren  oder  vnns  edel  oder  vn- 
edel gevangen  wurden  oder  wären,  das  dann  ain  edelman 
gen  dem  andern  doch  nauch  glichen  billichen  dingen  vnd 
ain  arm  knecht  gen  dem  andern  ongescheczt  ledig  gelaus- 
sen   werden  sollen  vnd  sollen  doch  derselben  raisigen, 
edel  oder  vnedel  dehainer  ledig  gezelt  werden  dann  mit 
des  andern  tails  der  sinen  zusacz  da  hat  wissen  vnd  wil- 
len. Item  ob  ouch  der  genant  vnnser  gnädiger  herr,  oder 
wir  oder  die  vnsern  alsuorstät  vberzogen  oder  belegert 
wurden,  so  sol  der  selb  vnnser  gnädiger  herr  vff siner  gna- 
den costen  vnd  schaden  vnns  vnd  wir  her  widerum  sinen 
gnaden  vff  sinen  costen  vnd  vnnsern  schaden  zuziehen  mit 
macht,  sölich  schlosz  oder  stett  so  belegert  wäre  helffen 
retten  vnd  entschütten.  War  oder  wurd  aber  das  solich 
schlosz  oder  statt,  was  das  vnder  vnns  baidersytt  vnd  der 
vnsern  alsuorstätt  gewesen  were  abgewonnen  so  sollen  sin 
gnad  vnd  wir  in  solicher  masz  wie  hievorstätt  ainandern 
nach  vnserm  vermögen  getruwlich  vnd  zum  besten  berät- 
ten  vnd  beholffen  sin  damit  solich  schlosz  oder  statt  dem 
oder  den  so  es  also  abgewonnen  wäre  wider  ingeben  oder 
bekertt  wirdt.  Item  ob  sich  ycht  krieg  oder  geschefft  als 
hievorstät  begeben  schlosz  oder  stett  gewunen  wurden  die 


HABSBURGENSE  S.  XV.  249 

zuvszgang  diser  aynung  nit  gericht,  oder  dieschlosz  oder 
stett  ouch  nit  wider  worden  wären,  so  sollen  der  vorge- 
nant vnser  gnädiger  herr  vnd  wir  ainander  naueh  lut  diser 
aynung  beholffen  vnd  berätten  sin  vnd  vnns  darinn  von  ain- 
andern  nit  schidigen  sölich  schlosz  vnd  stett  sigen  dann 
wider  herobert  die  sacb  sunst  geriebt  oder  naueb  billichen 
dingen  bekertt.  Item  ob  wir  oder  vnnser  mitgesellen  ainer 
oder  mer  kriegszhalb  die  dem  vorgemerkten  vnnserm  gnä- 
digen herren  vnd  vns  von  sin  oder  vnnser  wegen  zusteen 
wurden  ir  lechen  vffsagten,  so  sollen  doeb  dieselben  krieg 
nit  gerieht  werden,  dem  oder  denselben  sigen  dann  ir  le- 
eben  widerum  gelicben.  Item  den  yetz  gemelten  vnsern 
gnädigen  herren  vnd  ouch  vnns  sol  disz  aynung  nit  witter 
binden  dann  in  siner  gnaden  landen  hie  diszhalb  des  Arien 
des  Verren  vnd  im  Briszgöw.  Wurd  ouch  der  gemelt  vnn- 
ser gnadiger  herr  ainer  bottsehafft  von  vnns  zu  tagen  rech- 
ten oder  ladingen  begeren,  die  sollen  wir  sinen  gnaden  zu 
schicken  verbunden  sin  doch  nit  dann  vffsiner  gnaden  costen 
vnd  vnnsern  schaden,  desglich  wurden  wir  siner  gnaden 
bottsehafft  begeren  ouch  zu  tagen  rechtten  oder  tädingen 
die  sol  sin  gnad  vnns  auch  zu  schicken  verpflicht  sin,  doch 
vff  siner  gnaden  aigen  costen  vngeuarlich  ob  ouch  die  ge- 
sellschafft im  Hegöw  die  ouch  also  zu  dem  obgenanten 
vnnserm  gnädigen  herren  verbunden  ist  vnd  wir  in  irrung 
oder  vordrung  kämen,  so  sol  sin  gnad  daran  sin  vnd  schaf- 
fen das  ain  tail  den  andern,  es  berur  vnns  ingemain  oder 
sunder  personen,  lausz  bliben  by  recht  von  dem  vorge- 
merekten  vnnserm  gnädigen  herren  vnd  siner  gnaden  rät- 
ten  hie  vor  zu  land  oder  vor  dem  vorgenannten  vnnserm 
gnädigen  herren  herrn  Karlin  marggrauen  zu  Baden  etc. 
vnd  siner  gnaden  rätten  oder  ob  die  sacb  so  gering  were 
an  gemainen  billichen  enden  dahin  dann  die  egenanten 
vnnser  gnädig  herren  hertzog  Sigmund  oder  marggraue 
Karle  die  wysen  vngeuerlich.  Item  der  vorgenant  vnnser 
gnädiger  herr  noch  ouch  wir  sollen  vnns  zu  nieman  ver- 
binden noch  schirm  an  vnns  nemen,  wir  seezen  vnd  nemen 


250  DIPLOMATARIUM 

dann  zuuor  vsz  dise  aynung  vngeuarlich.  Item  in  discr 
aynung  sol  vsgeschlossen  sin  vnnser  hailiger  vatter  der 
baupst,  vnnser  gnädigster  herr  der  römisch  kayser  vnd  was 
yeder  tail  verschribung  gelupt  vnd  aydhalb  vor  dato  di- 
ser  aynung  gescheen  verbunden  vnd  verpflicht  wäre  im 
daran  vnschadlicb  geuerd  vnd  arglist  in  allen  vorgescho- 
ben dingen  gentzlieh  vszgeschaiden  vnd  des  alles  zu  wä- 
rem  offem  vrkund  haben  wir  vorgenanter  Eberhartt  grauff 
zu  Sonnenberg  etc.  houptmann  vnd  wir  Jörg  graue  zu 
Werdemberg  vnd  zum  Hailigenberg,Götfrid  von  Zymmern, 
Fry  Jörg  truchsäs  zu  Waltpurg  vnd  Berchtold  vom  Stain, 
ritter  vnnser  yeglicher  sin  aigen  insigel  für  vns  vnd  gemain 
vnnser  mitgesellen  vnnser  gesellschafft  offenlich  hengken 
laussen  an  den  brieff  darunder  wir  vnns  alle  gemainlich  al- 
ler vorgeschriben  Sachen  byguttentruwen  in  rechter  war- 
hait  kreffteclich  verbinden  mit  disem  brieff  der  geben  ist  an 
sant  Jacobs  des  hailigen  zwölffbotten  aubent  des  jares  als 
man  von  der  geburt  Christi  zalt  viertzehenhundert  sech- 
tzig  vnd  nun  järe. 

Orig.  Perg.  Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführt  bei  Lichnowsky,  Bd.  VII.  Regesten  Nr.  1379.) 

XL1V.  6.  Jänner  1470. 

Wir  Alwig  graue  zu  Sultz,  bekennen  offennlich  mit 
disem  brieue  für  vnns  vnsern  lieben  bruder  graf  Rudol- 
fen von  Sultz,  des  vollen  vnd  gantzen  gewalt  vnd  macht 
wir  vnns  an  siner  statt  annemen  vnd  gebruchen.  Als  der 
durchluchtig  hochgeporn  fürst  vnd  herr  herr  Sigmund 
hertzog  zu  Österrich  etc.  vnnser  gnediger  herr,  von  dem 
bemelten  vnnserm  bruder  vnd  von  vnns  an  siner  statt  si- 
nen  gnaden  sloss  Nellemburg  mitsampt  der  verschribung 
so  sin  gnad  vnnserm  bemellen  bruder  gegeben,  ouch  züg 
varendhab,  pücher,  register  vnd  anderm  so  im  damit  in- 
geben  vnd  vberantwurt  ist  eruordert,  vnd  das  Bilgerin 
von  Rischach  vberzuantwurten  beuolhen  hat ,  das  wir  in 
namen  vnd  an  statt  vnnsers  bemelten  bruders  des  bemelt 


HABSBUllGEiVSE  S.  XV.  251 

schloss  also  zu  sinör  gnaden  hannden  vbergegeben  haben, 
ettlieh  varend  hab  nämlich  siben  pett,  siben  phulwenvnd 
vierzechen  küsze,  ain  karrenpüchs,  dry  häkenpüchs  vnd 
zwo  gebrochen  hagenpüchs  so  her  Durings  geweszen 
sind,  vnd  ain  vas  mit  tusent  philn  darus  gefürt,  darumb 
wir  vnns  mit  vnnserm  bemelten  gnedigen  herren  vertra- 
gen, oder  die  widerumb  gen  Nellemburg  antvvurten  sollen 
vnd  die  verschribung  so  er  der  fünf  tusent  guldin  vnd 
der  vogty  halben  Nellemburg  von  sinen  gnaden  hat ,  ha- 
ben wir  nicht  vberantvvurten  können  noch  mögen  nach 
dem  die  nicht  vorhanden,  sunder  in  gewaltsam  des  wol- 
gepornen  vnnsers  lieben  oheims  marggrafs  Rudolfs  von 
Hochperg,  der  domals  nicht  by  lannde  ist,  vff  das  wir  si- 
nen gnaden  by  vnnsern  waren  trüwen  gelopt,  versprochen 
vnd  verhaiszen  haben,  geloben,  versprechen  vnd  verhais- 
zen  auch  wissentlich  vnd  in  krafft  ditz  briefs  sinen  gna- 
den sölieh  verschribung  vnnserm  bemelten  bruder  Nel- 
lemburg halben  gegeben,  inner  iarsfrist  vberzuantwurten 
vnd  zu  siner  gnaden  handen  zu  geben,  ob  aber  das  nicht 
beschäeh  sunder  das  verzogen  wurde,  das  doch  geuerlicher 
in  deheinen  weg  sin  soll,  so  sollen  doch  die  selben  brief  vnd 
verschribung  vnnserm  bemelten  bruder  graf  Rudolfen,  noch 
vnns  vnd  vnnsern  erben  kainen  nutz  fromen,  noch  vnn- 
serm gnedigen  herren  gantz  kainen  schaden  bringen, 
sunder  in  allweg  tod  ab  vnd  gantz  kraftlos  sin,  wir  ver- 
zihen  vnns  ouch  in  kraft  ditz  briefs  für  vnns  vnd  dem  ge- 
melten  vnnserm  bruder  alles  des  so  vns  vnd  im  derselben 
verschribung  halben  encherlay  zu  nutz  zu  gefügt  werden, 
oder  wir  vnd  er  dardurch  gesuchen  möchten  gar  vnd 
gentzlich  vnd  nichtz  destminder  sollen  wir  schuldig  vnd 
gebunden  sin,  so  erst  wir  mögen  sölieh  verschribung  si- 
nen gnaden  herus  zu  geben  vnd  so  wir  denn  vnnserm  gne- 
digen herrn  solich  verschribung  so  wir  vmb  Nellemburg 
herus  vnd  vbergeantwort  haben,  so  sol  vnns  sin  gnad  den 
gegenbrief  ob  des  vnnser  bruder  sinen  gnaden  ainen  ge- 
geben hett  vf  die  zit  herwider  zu  vnnsern  handen  geben, 


252  DIPLOMATARIUM 

ob  aber  sinen  gnaden  kain  reuers  worden  wäre,  so  sol  vnns 
sin  gnad  vmb  sölich  hinus  gegeben  verschribung  quittiern, 
als  truwlicb  vnd  vngeuarliehen,  vnd  des  zu  vrkundt  haben 
wir  vnnser  insigel  tun  henken  an  diesen  brief,  der  geben  ist 
vf  der  hailligen  dryer  küng  tag  nach  Cristus  gepurt  tusent 
vierhundert  vnd  sibentzig  jare. 

Orig.  Perg.  1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführt  bei  Lichnowsky.  Bd.  VII.  Reg.  Nr.  1418.) 

XLV.  12.  Jänner  1470. 

Ich  Cristoff  Reyfer  bekenn  offenlieh  mit  dem  brief 
für  mich  all  mein  erben  vnd  naehkomen,  daz  ich  angese- 
hen vnd  betracht  hab  mein  allter  darin  ich  komen  vnd  in 
sorgen  das  ich  mit  swerer  krannckhait  beladen  mochte 
werden  dadurch  ich  ain  Ordnung  meiner  hab  vnd  gut  nicht 
getun  möchte  solhs  vnd  auch  die  gnad  damit  mich  der  dur- 
leuchtig  hochgeborn    fürst  vnd  herr  hertzog   Sigmund 
hertzog  zu  Osterreich  etc.  mein  gnediger  herr  gnediclich 
gemaint  hat,  hab  ich  angesehen  vnd  zu  hertzen  genomen 
vnd  dadurch  ain  Ordnung  mit  gutter  wissen  rechter  ver- 
nunfft  betracht  vnd  fürgenomen,  also  das  ich  mein  sloss 
Alltspawr  mit  aller  seiner  zugehorung  dem  benanten  mei- 
nem gnedigen  herrn  von  dem  das  zu  lehen  rueret  im  sei- 
nen erben  vnd  naehkomen  freys  willens  mit  gutter  vorbe- 
trachtung  vnd  vnbezwunngenlich  vbergeben  vnd  ingeant- 
wurtt  hab,  darnach  alle  die  lehen,  so  ich  von  dem  Gots- 
hows  zu  Trient  zulehen  innhab  mit  namen  halbs  dorff  in 
Malluein  das  vnndertail  halbentail  des  gerichts  daselbs  vnd 
halben  see,  so  ye  vndye  zu  dem  vorgemelten  schloss  Allt- 
spawr gedient  hat.  Item  vnd  die  lehen  der  rigel  vnnder 
dem  Stainzu  Tramyne  Weingarten  weys  gelegen  mitsambt 
der  rigelrecht  vnd  annder  stuckh  nach  laut  meiner  lehen- 
brief  so  ich  von  weylent  bischoff  Jörgen  zu  Triendt  lobli- 
cher gedechttnuss  auch  dem  gegenwürtigen  bischoue  Jo- 
hannsen  vnd  irn  voruordern  darumb  empfanngen  hab  nichts 
ausgenomen  noch  hindan  gesetzt,  vnd  übergib  auch  die 


HABSBURGENSE  S.  XV.  253 

demselben  meinem  gnedigen  herrn  von  Osterreich  wis- 
senntlich  vnd  in  krafft  ditz  briefs  allso  das  der  benant  mein 
gnediger  herr  hertzog  Sigmund  seiner  gnaden  erben  vnd 
nachkomen  nw  hinfur  das  vorgemelt  schoss  Alltspawr  mit 
seiner  zugehörung,  auch  die  ytzgemelten  lehen  stuck  vnd 
gütter  ewigclich  innhaben,  nützen,  versetzen,  verkumern, 
verkauffen,  veranndern,  vbergeben  vnd  alles  das  damit  tun 
vnd  lassen  sullen  vnd  mügen  als  mit  annderm  irem  aigen 
vnd  lehen  an  mein  aller  meiner  erben  vnd  nachkomen  auch 
meingclichs  von  vnsern  wegen  irrung,hindernus,  intragvnd 
widersprechen  alles  getrewlich  vnd  vngeuarlich;  das  alles 
zuwarem  vrkunnd  gib  ich  dem  bemelten  meinem  gnedigen 
herrn  hertzog  Sigmundten  von  Osterreich  etc.  disen  brief 
mit  meinem  anhanngenden  insigl  besigelt,  vnd  sind  dabey 
gewesen  der  erwirdig  edeln  vnd  vessten  her  Caspar  abbt 
auf  sannt  Jorgenberg,  Michel  Tunner,  Wolfgang  Summer 
secretari,  Hanns  von  Elsp,  ambtman  zu  Botzen  vnd  Virich 
Schutz,  auch  annder  erber  leut.  Besehenen  zu  Alltenspawr 
an  Freytag  nach  sannt  Vallenteinstag,  nachCristsgeburde 
viertzehenbundert  vnd  im  sibentzigisten  jare. 

Orig.   Perg.  Geh.  II.  Archiv. 

(Angef.  hei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regesten  Nr.  1419.) 

XLVI.   13.  Mai  1470. 

Den  hochgepornnen  fursten  vnnd  herrn  hern  Sig- 
munden herezogen  ze  Osterreich  etc.  tun  wir  Michael  von 
gottes  genadenn  des  heiligen  romischen  reichs,  burkgraf 
zu  Maidburg  vnd  graue  zu  Harrdegkh  etc.,  zu  wissen  als 
ew  wissennlich  ist  von  der  schuld  wegenn,  so  ir  vns  schul- 
dig seit  zu  bezallen  in  sum  newnhundert  vnd  fünffezig 
hungrisch  guidein  die  wir  nu  menigermal  an  ew  eruordert 
haben  vnd  bezalung  nie  von  ew  bekomen  können  des  wir 
zu  merklichem  schadenn  vnd  zerung  komen  sind  vnd  noch 
teglich  kommen  vnd  haben  ewr  vnczher  geschont  vnd  kü- 
mern  vnd  mügen  des  nicht  lennger  erleiden,  vnd  bitenn 
ew  vns  noch  zu  bezalen  als  acht  tag  nachPhingsten,  schirst- 


254  DIPLOMATARIUM 

künftig  hie  zu  Wienn,  vnd  ew  auch  vnns  verrer  Schadens 
vertragen,  dann  ir  wol  wist  das  ir  vns  die  schuldig  seit  vnd 
nicht  vnser  allergnedigister  herr  der  romisch  etc.  kayser, 
wir  haben  vns  auch  der  schuld  zu  seinen  kayserlichen 
gnaden  nye  verianngen  vnd  wellen  vns  der  auch  noch 
nicht  zu  im  verfallen,  wurdt  ir  vns  aber  auf  die  obgcmelt 
zeit  nicht  bezallen,  so  wellen  wir  für  denselben  tag  die 
ewren  aufhalldenn  mit  irm  leib  vnd  gut  wo  wir  des  be- 
komen  mügen  vnd  ewr  auch  aller  der  ewren  veindt  sein, 
vnd  vnser  fürstlich  ere  vnd  glimppfen  hiemit  für  vns  vnd 
alle  die  vnsern,  gen  ew  vnd  allen  den  ewrn  genugsamlich 
bewart  habenn  auch  ew  vnd  allen  den  ewren  hinfüro  da- 
rumben  nichts  zu  tun  pflichtig  sein  vnd  ewrn  vnd  der  ewrn 
schaden  betrachten  vncz  so  lanng  wir  hawbtguts  vnd  scha- 
denn  bezallt  werden,  vnd  getrawen  ew  noch  ir  last  es  dar- 
tzu  nicht  komen  vnd  bezalt  vns  noch  auf  die  obgemelt 
zeit,  dann  wir  ew  doch  lieber  dienn  wollten,  dann  erzür- 
nen dann  souil  wir  von  ew  darczu  gedrungen  vnd  nicht  be- 
zalt werden.  Gebenn  ze  Wienn  am  Suntag  nach  Pangratj, 
annorum  domini  etc.  lxx? 

Orig.    1  Siegel.   Geh.  H.  Archiv. 

XL VII.   11.  Juni  1470. 

Den  hochgeboren  fürsten  vnd  herren  hern  Sigmun- 
den hertzogen  ze  Österreich,  ze  Steyr  ze  Kernden  vnd  ze 
Krain,  grauen  zu  Tirol  etc.  Lassen  wir  Michael  von  gots 
gnaden  des  heyligen  römischen  reichs  burgkraf  zu  Maid- 
burg vnd  graf  zu  Hardegk  etc.  wissen,  als  ir  vns  yetz  ai- 
nen  offnen  brief  geschriben  habt,  begerend  ew  vnangeuor- 
dert,  vnd  dy  ewern  vnbekumert  zu  lassen  vnd  in  demsel- 
ben ewrem  brief  begriffen  ist,  ob  man  vns  ichtz  ze  tun 
were,  daz  solh  schuld  vnsern  allergenedigisten  herren  den 
römischen  kayser  zu  bezallen  gepüre,  nachdem  solh  schuld 
von  weilend  vnserm  gnedigen  herrn  kunig  Lasslawen  lob- 
licher gedechtnuss  herrüre,deshalben  ir  vns  nicht  vermainet 
schuldig  ze  sein,  vermaynten  wir  ew  aber  Spruch  nicht  ze 


HABSBURGENSE  S.  XV.  255 

uertragen,  so  erpiet  ir  ew  billichs  rechtens  vor  ewern  ret- 
ten nach  lautt  ewer  fürstlichen  freyhait,  vnd  meldet  zu 
lesst  in  demselben  evvrem  schreiben  vnser  verschribne  ant- 
würt,  wiewol  vns  nu  nach  gelegenhait  der  Sachen,  ew  mer 
schrifft  darinn  ze  tun  nit  not  were,  aber  damit  wir  ew  ant- 
wnrt  geweren  in  maynung  das  vnser  noch  lieber  in  gütti- 
kait,  wenn  durch  vnwillen  zuerraichen,  geben  wir  ew 
darauf  zu  erkennen  als  ir  in  dem  obgedachten  vnd  mani- 
ger  andern  ewern  schreiben  vns  vormals  auf  solch  vnser 
vordrung  getan,  selbs  bekennet  das  solch  schuld  von  wei- 
lend kunig  Lasslawen  herrüre,  derselben  ewerr  schreiben 
aines  abschrifft  wir  ew  newlich  zugeschikht  haben,  ew  da- 
durch ze  vnderrichten  wes  ir  ew  mit  bezallung  gen  vns 
vor  verwilligt  habt,  auch  nach  dem  ir  in  ainem  ewerm 
brief  anziehet  wie  sich  solh  schuld  von  ewren  drittail  des 
fürstentumbs  Osterreich  gepüre  zu  bezalen,  getrawen  wir 
seid  ir  solher  herrürung  vnd  bezalung  also  anhellig  seit, 
vnd  wissentlich  ist,  daz  der  egemelt  vnser  allergenedigi- 
ster  herr  der  römisch  kayser  vnd  weilend  vnser  genediger 
herr  ertzhertzog  Albreeht  seliger  gedechtnüss  ir  yeder 
vns  von  seinem  drittail  vnserr  schuld  von  weilend  kunig 
Lasslawen  berkömend  nach  lautt  der  berednüss  der  land- 
schafft an  alle  widerred  vnd  fürhaldung  des  rechtens  ge- 
nedigklich  entricht  haben,  das  vns  in  krafft  derselben  be- 
rednüss, der  drittail  der  vns  von  ew  bisher  ausstet  auch 
pillichen  vnberechtend  eruolgen  sulle  vnd  maynen  ew 
darüber  nicht  phlichtig  ze  sein  mit  recht  darumb  anzu- 
langen nach  ewerr  fürstlichen  freyhait,  noch  in  ander  weg 
des  rechtens  vnd  als  ir  schreibt  das  solch  schuld  den  be- 
nanten  vnsern  allergnedigisten  herren  kayser  gepüre  zu 
bezallen,  haben  wir  vns  solher  schuld  zu  seinen  kayserli- 
chen  gnaden  vor  nye  verfangen  vnd  wissen  vns  der  noch 
nicht  zeuerfahen,  aber  woldet  ir  vns  noch  inner  sechs 
wochen  von  datum  dises  briefs  vmb  solhe  vnser  billiche 
anuordrung  gütlich  benügig  machen,  des  mugt  ir  vns  ewr 
verschribne  antwürt  für  sich  widerumb  bey  disem  boten 


256  DIPLOMATARIUM 

züsennden,  damit  wir  vns  darnach  wissen  ze  richten.  Ge- 
ben zu  Wienn  am  Montag*  in  den  Pfingstfeyrtagen,  anno 
domini  etc.  lxx? 

Orig.    1  aufgedr.  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 
(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regg.  Nr.  1454.) 

XL VIII.  S.  D.    (um  1470?) 

Durchluchtiger  gnädiger  herr  etc.  vweren  fürstli- 
chen gnaden  sy  ze  wissen  getan  als  von  des  schlosz  wä- 
gen Beifort  das  ich  minen  gnadigen  herren  von  Matsch 
gehuldät  vnd  geschworen  han  truw  vnd  warhait  gehorsam 
vnd  gewärtig  sin  mit  dem  schlos  vnd  ouch  denen  von  Ta- 
fas  offen  ze  halten  in  allen  yren  nötten  des  hand  sich  die 
von  Monfort  gegen  ynen  verschriben  etc. 

Item  aber  sy  vweren  fürstlichen  gnaden  ze  wissen  ge- 
tan was  zins  vnd  nutz  gehorent  zu  dem  vorgeschriben 
schlos. 

Item  des  ersten  hört  zu  dem  schlos  zwaincig  vnd 
hundert  schöffel  körn  vnd  etstvvas  mewas  sich  anrechnunjr 
findät  vnd  by  fiercig  vnd  hundert  war  kässev  vnd  sechs 
pfund  haller  vom  zoll  ze  Lentz  vnd  acht  pfund  haller  vom 
bad  ze  Alpaniciy  vnd  dry  brunna.  Item  vnd  der  hoff  der  by 
dem  schlos  lit  das  ist  als  fil  als  fünff  tagwerc  ackers  vnd 
als  fil  wissen  das  man  fünff  küöy  wintrot. 

Item  vnd  aber  ain  hoff  ze  Alphanny  giltet  drizeehen 
schöffl  körn  vnd  darzü  alpprächt  vnd  wund  waid. 

Item  vnd  über  die  vorgeschriben  nutzung  schlecht 

minen  gnadigen  herren  fünff  schoffl  körn  für  vnd  ain  iiert- 

tel  über  die  burghüt  vnd  über  die  pfantschaft. 

yirichs  item  vn(j  des  pältz  ist  fünffhundert  vnd  dry  vnd  dris- 

wfiVort SI£  ruiscft  guldin  vnd  fünff  Schilling  den  das  min  herren 

JJ'j1*?  f  von  Montfort  von  mir  enpfangen  hand  vnd  sechs  hundert 

Tafas.  ririsch  gülden  hat  min  her  von  Matsch  von  mir  enpfangen. 

daifMair  Och  genediger  her  wissend  als  mir  vwer  fürstlich 

vndTanS^aä*  geschoben  hat  ich  sölt  zwen  soldner  haben  vff  dem 

velrti-e  schlos  vnd  dasbeschächen  ist  also  genediger  her  lant  mich 

gen.) 


HABSBURGENSE  S.  XV.  257 

wissen  ob  vwer  fürstlich  genad  sy  me  haben  wellent  siel- 
mals  das  die  gericht  gehorsam  sind  worden  uweren  fürst- 
lichen genaden. 

Furbas  wissend  gnädiger  her  als  von  des  hofs  wägen  (Fiat.) 
ze  Alpanuy  der  da  die  drizechen  schöffl  körn  glittet  der 
hört  zu  dem  schlos  ainem  vogt  zu  der  burghüt  das  in  ain 
bürg  vogt  mag  den  hoff  vmb  ain  zinslichen  old  selb  haben 
wäders  im  aller  füglichost  ist  also  genediger  her  ratt  ich 
uweren  fürstlichen  gnaden  das  uwer  fürstlich  genad  den 
hoff  lasz  by  dem  schlosz  beliben  als  von  alter  här  das  ist 
für  üwer  fürstlich  genad  vnd  für  das  schlos  wan  ich  han 
verstanden  etlich  nachpurren  hättint  den  hoff  gern  wen 
uwer  fürstlich  genad  in  ainn  oder  zwayen  lichint  so  zür- 
nentz  die  andren. 

Aber  wissend  genediger  her  von  des  gerichtz  bese-  (Fiat.) 
tzens  wägen  das  ist  also  här  kommen  sider  die  herren  von 
Montfort  herren  sind  gesin  das  das  land  dry  man  dar  sol 
stossen  da  sol  den  ain  her  older  ainer  an  ains  herrn  stat  ain 
nämmen  wen  min  herren  ain  aman  older  dem  land  nit  ge- 
fyely. 

Scheint  Original  zu  sein.  Papier. 

XL VIII.  S.  D.  (um  1470?). 

Durchleuchtiger  hochgeborner  fürst,  gnadiger  herr. 

Als  dann  die  gemain  ewer  fürstlichen  gnaden  statt  zu 
Glurns  zu  manigen  mal  für  ewer  fürstlich  gnadn  pracht 
den  mangel  von  der  statt  wegen  zu  Glurns  die  also  fur- 
zesehen, vnd  ewer  fürstlich  gnad  vns  zu  gesagt  hätt  die  statt 
furzesehen  vnd  ewr  fürstlich  gnaden  dazu  geschaffen  hatt 
die  statt  zu  beschawen  darin  furzenemen  das  noch  pisz  her 
nicht  beschehen  ist,  darumb  pitten  wir  vnd  ruffen  ewer 
fürstlich  gnad  an  diemutiklich  vnd  durch  gotz  willen  das 
ewer  fürstlich  gnad  als  gnädig  sein  welle  noch  für  zu  ne- 
men  die  statt  furzesehen,  damit  wir  ewer  gnaden  veinten 
ain  widerstand  mügen  wann  wir  arm  leut  sein  sol  ewer 
fürstlich  gnad  vns  nicht  zu  hilf  komen,  wann  ewrn  gnaden 

Fontes  etc.  II.  Bd.  17 


258  DIPLOMATAMUM 

gar  vil  daran  ligt  vnd  dem  ganezn  landt,  wann  so  die 
statt  erpawn  vnd  fursehn  wurde,  so  war  das  gancz  landt 
dester  pas  versorgt,  vnd  doch  die  statt  furgesehen  ist  ge- 
wesen als  ander  ewer  fürstlichen  gnaden  stett  in  ewer  fürst- 
lichen gnaden  landt  dasselbig  wider  furzesehen  wann  die 
statt  zu  drey  malen  verprennt  vnd  verhert  ist  worden.  Von 
denan  von  Wurms  vnd  von  den  Engadeinern  dadurch  die 
statt  vmb  ir  brieff  vnd  freyhaiten  komen  ist,  wann  die  statt 
dhaynerlay  nutz  nicht  hatt  nur  vmb  ain  kreuczer,  wann  die 
(Dasullnlandstras  von  alter  durch  die  stat  gangen  ist  das  auch 
^rtch  yecz  nimmer  ist.  Gnädiger  herr  von  derPräder  wegen  als 
5Jndurchdas  auch  vormals  für  ewr  fürstlich  gnaden  pracht  ist  wor- 
maUnPie-  ^en  von  des  holcz  wegen  das  wir  treyben  auf  der  Suldnpach 
i?sthnJch.vn^  treibn  ^as  fur  ir  vrbar  vnd  aygen  vnd  so  die  gemain 
komen.)zü  Glurns  das  holcz  nicht  gleich  dannen  füren,  so  nemen 
die  von  Präd  vns  das  holcz  gwaltiklichn  vnd  ist  doch  ge- 
schaffn  worden  durch  ewr  fürstlich  gnaden  hauptman  das 
sy  vns  das  holcz  auf  dem  griesz  nicht  nemen  sullen  vnd 
sollen  sich  nachpaurlich  mit  vns  halten  vnd  über  soliche 
geschafft  alles  verachtn  vnd  nemen  vns  das  vnser,  darvmb 
pitten  wir  ewer  fürstlich  gnad  diemütiklich  mit  inen  ze 
schaffen  das  vnser  wider  zu  geben  vnd  vns  pleiben  lassen 
nach  laut  vnsers  lehnbrieff  den  wir  von  ewern  fürstlichen 
gnaden  haben,  wann  wir  müssen  den  pach  dem  Liechten- 
stainer  verzinsen  von  ainem  tausent  holcz  ain  pfuntpfefFer 
gnädiger  herr  mer  fügen  wir  ewern  fürstlichen  gnaden  ze 
(Soi  dei-wissen  es  rint  ain  pach  vnd  wasser  durch  Mals  das  hayst 
sSen^ie  Punig  das  wirt  vns  gnomen  zu  vnser  notdurfft  im  sum- 
^MahJ  mer  zu  wässern,  vnd  wann  es  kumpt  das  güssen  angend 
irezn^chvnd  si  das  wasser  nicht  bedurffen  so  keren  sy  das  wasser 
denezu  alles  auf  vns  dadurch  vns  grosser  mergklicher  schad  be- 
niturznu  Schicht  winter  vnd  summer  vnd  zu  vnser  notdurfft  wellen 
deua)    sy  vns  das  wasser  nicht  lassen  volgen  vnd  tund  die  von 
Mals  vnd  sind  doch  der  merertail  gotzhawsleut,  da  pitten 
wir  ewer  fürstlich  gnad  das  ewer  gnad  so  gnädig  sein  wel- 
le vnd  mit  inen  schaffen  das  sy  vns  das  wasser  volgen  las- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  259 

sen  zu  vnser  notdurfft.  Gnädiger  herr  mer  pitten  wir  ewr 
fürstlich  gnad  vns  vnser  freyhaitn  ze  bestäten  vnd  weyter 
ze  halten  gegen  den  von  Wurms  als  sie  sich  halten  gegen 
vns  wann  sy  lassen  vns  nicht  varen  für  Wurms  hinab  wein 
ze  kauffen  vnd  durch  Wurms  füren  das  vns  auch  sölichs 
gegen  inen  vergunnt  werd  zu  halten  wann  sy  von  alter  auch 
nicht  verrer  den  gen  Glurns  haben  turren  varen  vnd  den 
wein  da  niderlegen  müssn,  aber  yecz  varen  sy  perg  vnd 
tal  wo  sy  gelust  das  von  alter  auch  nicht  ist  gewesn.  Gnä- 
diger herr  auch  von  der  landstras  wegen  das  die  da  durch 
gang  als  auch  von  alter  herkomen  ist.  Gnädiger  herr  dann 
von  des  salcz  wegen  das  für  das  lang  kreucz  auf  Maiser 
hayd  herein  kumpt  das  sol  auch  zu  Glurns  ausgemessen 
vnd  gewegen  werd  das  sich  auch  verkertt  hatt  vnd  doch 
von  alter  da  zu  Glurns  ausgemessen  ist  worden  auch  das     (Die 
die  statt  pas  furgesehen  werden  mit  zollen  vnd  weglon  alsj^'11 
dann  in  andern  stettn  gewonlich  ist  damit  die  obgenant^rm 
ewer  gnaden  statt  dester  pas  fursehen  werd,  damit  beuel-Jennahe~r. 
hen  wir  vns  in  ewer  fürstlich  gnad.  ren) 

Ewer  fürstlichen  gnaden 

allzeit  willig  vnd  gehorsam  vn- 
dertan  Casper  Mitterhouer  vnd 
Wilhalm  Wölfli  purgermaister 
zu  Glurns  anstat  der  ganczn 
gemain  von  Glurns. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

(Auf  der  Rückseite  durch  die  nämliche  Hand,  die  die 
Noten  seitwärts  schrieb:) 

Bund  vnd  gericht  ir  aynug  halbn 

Maint  graf  Jos.  wer  gut  daz  vnser  gnediger  herr  ye- 
mand  darzu  ordnet  der  füglich  darzu  wer  rigel  vnder  ze 
schiebn  damit  solh  aynung  gehindert  wurd  vnd  der  val  von 
vnserm  gnedigen  herrn  nit  beschech 

hat  auch  gesagt,  wie  die  gericht  an  in  haben  begert 
er  sull  sich  vmb  si  annemen  etc.  Sagt  er  er  well  ir  nit,  lies 
ir  auch  nit,  sy  sein  im  auch  nit  fuglich  vnd  sich  dabey  er- 

n  # 


260  DIPLOMATAU1ÜM 

boten  mug  er  für  vnnsern  gnedigen  herrn  ettwas  darynn 
finden  souerr  sein  gnaden  das  eben  ist,  woll  er  sein  guten 
fleis  nit  sparn. 

Er  sey  auch  in  maynung  hoffend  die  gericht  vnd  den 
bund  mitvnserm  gnedigen  herrn  in  ainen  landfrid  ze  brin- 
gen so  das  beschicht,  müssen  das  gotshaus  auch  in  solhen 
frid  komen.  Sagt  auch  mal  dabey  ir  leiehtuertikheit,  daz 
auf  ire  red  nit  alles  sey  ze  pauen,  vnd  ratet  treulich  daz 
vnser  gnediger  her  die  ding  nit  lass  veyern  vnd  nit  wart 
vntz  si  mit  dem  bund  zu  einander  komen. 

Maint  auch  wolt  man  in  also  brauchen  so  kund  er 
nichts  finden  an  gelt  er  must  gelt  darzu  haben,  doch  so 
kund  er  das  aufbringen  an  unsers  gnedigen  hern  schaden 
desgleich  des  von  Chur. 

Glurns. 

Ratet  auch,  daz  man  mit  dem  phleger  verlasse  daz  si 
nicht  so  eylends  in  die  bericht  geen,  sunder  am  anfang 
hübschlich  darin  gefarn  vncz  so  lang  daz  vnser  gnediger 
herr  wiss  wie  er  mit  den  gerichtn  vnd  bund  daran  sey  gret 
seiner  gnaden  dort  ettwas,  so  müssen  dise  dester  pass 
volgen. 

Graf  Jos  von  Zollr  von  seiner  prouision  wegen  sagt 
ain  lange  red,  wie  es  mit  dinsten  herkomen  were  etc.  vnd 
begert  widerumb  zu  bestellen. 

Ist  geratn  Rotemburg  halben  denn  er  ist  gesessen 
auch  ander  vrsachen  halb  sey  wol  ze  tun,  daz  in  vnser  gne- 
diger herr  auf  vier  jar  zu  diener  bestell  vnd  im  auf  ain  jar 
ijf  reinisch  gülden  geb. 

XLIX.   12.  October  (circa  1470.) 

Ludouicus  dei  gracia  Francorum  rex,  carissimo  et 
dilectissimo  fratri  et  consanguineo  nostro  Sigismondo  Au- 
strie  ducisalutem  cumsincera  cordis  dilectione.  Carissime 
frater  et  consanguinee  amantissme,  vestras  nuper  nobis 
credencie  scriptas  litteras  per  Gerardinum  seruitorem  ca- 
rissimi  ac  dilectissimi  consanguinei  nostri  Sigismondj  Ba- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  261 

uarie  ducis  presencium  latorem  exhibitas,  leto  animo  susce- 
pimus  et  earum  tenorem  gratanter  perlegimus,  que  nobis 
eo  lecius  oblectamentum  profuderunt  quo  eas  cognouimus 
ex  secundo  vestre  dilectionis  profluuio  emanasse.  Quibus 
perlectis  ipse  Gerardinus  per  vos  sibi  credita  nobis  fideli- 
ter  vt  arbitramur  reserauit,  presertim  quod  prefatus  con- 
sanguineus  noster  Bauarie  dux  cuius  predecessores  nobis 
predecessoribusque  nostris  summa  amicieiarum  beniuolen- 
cia,  tarn  nunc,  quam  decursis  dudum  temporibus  juncti  fe- 
deratique  fuerunt  et  sunt  vt  ipsarum  amicieiarum  connexi- 
tas  firmius  forciusque  stabiliretur  nobis  aliquo  äff initatis 
glutinio  magno  cordis  desiderio  jungi  coneupit  et  maxime 
carissimam  dileetamque  Ludouicam  de  Laual  neptem  no- 
stram  sanguine  clarissimam  vxorem  sorte  ducere  maritali. 
Sed  non  secus,  quam  si  huiuscemodj  connubijs  nostrum 
prius  benignum  preberemus  assensum.  Subiunxit  etiam  ip- 
se Girardinus  carissimum  dilectumque  consanguineum  no- 
strum Christoforum  comitem  palatinum  affeetare  iugi  de- 
siderio hinc  ad  nos  vsque  transmigrare  seque  nostris  quam 
plurimum  implicare  seruieijs.  De  quibus  omnibus  fuimus 
sumusque  solito  joeundiores  eoque  corde  feruentiorj  quo 
valemus  vobis  ob  eximiam  magnanimamque  voluntatem 
quam  vos  et  ipse  consanguineus  noster  dux  Bauarie  erga 
nos  gestare  comperimus  benigno  animo  gratulamur.  Ac 
vt  ad  nostre  iam  dicte  clarissime  neptis  matrimonium  ipse 
consanguineus  noster  dux  Bauarie  valeat  intendere  harum 
serie  exprimimus  rem  ipsam  nobis  adeo  esse  gratam  quod 
nulla  nobis  fere  graciosior  posset  contingere  mirumque 
in  modum  delectabimur  si  res  ipsa  suseipiat  communi  pa- 
rentum  voto  accedente  complementum.  Et  dum  res  ipse 
suadebunt  opportunumque  tempus  oecurrerit  pro  aduentu 
dicti  consanguinei  nostrj  Christofori  comitis  palatini  in 
breui  cerciorem  iaoiemus.  Si  qua  vero  vobis  in  ceteris 
grata  fuere  illa  nobis  significare  curetis  et  libenti  animo 
complebimus.  Datum  in  opido  Maduni  supra  Ligerim  duo- 
deeima  die  mensis  Octobris.  Loys  de  la  Loere. 


262  DIPLOMATARIUM 

(Von  Aussen :)  Carissimo  et  dilectissimo  fratri  et 
consanguineo  nostro  Sigismondo  Austrie  duci. 

Orig.  Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regesten  (B.)Nr.  14.) 

l.  4.  April  ivti. 

Dem  durchluchtigen  hochgebornen  fürsten  vnd  herrn 
hertzog  Sigmund,  hertzog  zu  Osterrichen,  minem  gnedi- 
gen  herren. 

Durchluchtiger  hochgeborner  fürst,  gnediger  herr, 
uwer  fürstlichen  gnaden  syen  min  vndertenig  willig  dinst 
allzit  zuuor  berait.  Gnediger  berr  vf  uwer  f.  g.  beuelh  die- 
selben hanndlung  des  tags  halb  vf  Tafas,  ouch  wie  die 
löf  daselbs  stannden  zu  vnderrichten  bin  ich  mitsambt  ai- 
ner  bottschaft  von  Veldkirch,  von  Bludentz  vnd  von  Mon- 
tafun  vf  yetz  Eritagnechstuergangen  gen  Tafas  komen  vnd 
merndes  als  die  botten  von  gerichten  versamlet  gewesen 
sind  am  anfang  der  Werbung  sy  versucht  ob  sy  also  ver- 
samlet hie  syen  nach  lut  uwer  f.  g.  vsschribn  den  gerich- 
ten desshalb  geton  so  welle  ich  uwer  gnaden  Werbung 
tun  daruf  sy  mir  von  stund  anttwurt  geben  haben,  ja,  vnd 
sy  wissen  auch  nicht  anders  vnd  ich  mug  daruf  min  Wer- 
bung furnemen  vf  das  nach  uwer  gnaden  beuelh  der  wer- 
bunghalb nach  lut  des  memorialshabich  die  nach  dem  be- 
sten vnd  ich  das  in  miner  ouch  des  wolgebornen  herren  graf 
Josen  von  Zolr  vnd  der  vorgenanten  bottschafft  in  flissiger 
verstentnuss  vnd  rat  funden  hab  geton,  nach  dem  ich  mich 
vor  sosicher  Werbung  zu  graf  Josen  hab  gefügt  vnd  in  sins 
rats  erkunnet,  vnd  vf  ersuchung  des  kouffs  halb  huldigung 
zu  tund  mit  flissiger  furhaltung  aller  vmbstennd  ist  kurtz 
ir  anttwurt,  das  sy  dauon  kain  red  hören  wellen  sy  haben 
ouch  nicht  gemaint  das  vf  disem  tag  ainicherlay  desshalb 
anzogen  solte  werden,  dann  von  lanndlfrid  vnd  als  die  er- 
bern botten,  so  by  mir  gestannden  sind  vnd  ich  solich  ir 
maynung  verstannden,  haben  wir  nach  vil  ersuchung  vnd 
arbait  an  sy  gelegt  die  wenig  erschossen  hat  inen  ain  mit- 


HABSBURGENSE  S.  XV.         263 

tels  furgehaltn  die  wil  zu  Chur  vf  dem  tag  abgerett  wor- 
den sye  das  sy  ir  bottschafft  gen  Glurns  der  keuff,  lannd- 
frid  vnd  ander  stuck  halb  schicken  solten,  darzu  die  vom 
pund  vnd  vom  gotzhus  iren  gunst  vnd  willen  geben,  hetten 
ouch  also  ir  bottschafft  doruff  zu  ryten  geordnet,  dann 
das  min  herr  von  Chur  sy  nit  hette  lassen  wissen  als  sy 
dann  solichs  selbs  bekannten,  so  wer  noch  min  bitt  vnd  be- 
ger  von  uwer  f.  g.  wegen  demselben  abschaid  nach  das 
sy  ir  bottschafft  der  Sachen  halb  noch  hut  by  tag  zu  uwer 

f.  g.  selbs  person  fugen  vnd  die  ding  furnemen  wolten  wer 
ich  on  zwiuol  das  solichs  für  sy  lannd  vnd  lut  sin  wurde 
etc.  das  sy  nun  mit  den  furwortten  das  sy  solichs  on  ir 
frund  vnd  pundgenossen  nicht  tun  konnden'ouch  des  kain 
gewait  noch  macht  hetten,  abgeschlagen  vnd  gemaint  ha- 
ben das  man  zu  Chur  oder  Mayenfeld  darumb  tag  laisten 
solte,  da  mochten  sy  die  iren  gehaben,  da  nun  von  vns 
souil  nachgelassen  worden  ist,  so  verr  solicher  tag  ge- 
rumbt  gesetzt  wurde  bis  vf  zukunfft  uwer  f.  g.  ouch  mins 
herren  von  Chur  vnd  das  da  zwuschen  kain  enndrung  von 
nieman  furgenomen  wurde  sonnder  die  ding  still  stunden 
vnd  beliben  bis  zu  demselben  tag  wolten  wir  vns  des  mech- 
tigen  wie  wol  wir  das  nit  in  emphelh  hetten,  das  haben 
sy  vns  mit  dem  das  sy  sich  gegen  dem  pund  verbunden 
haben  mit  brief  vnd  sigel  vnd  daruff  ir  ayd  getun  müssen, 
vnd  das  nicht  enndern  können  noch  mugen,  ouch  abge- 
schlagen mit  dem  zusatz  das  solicher  pund  nicht  wider 
sonnder  mercklich  für  uwer  f.  g.  vnd  ir  lannd  vnd  lut  sye 
als  sy  vns  ouch  desshalb  ir  maynung  ettlicher  massen  mit 
sampt  ettlichen  artikel  in  dem  pundbrief  begriffen  munt- 
lich erzellt  haben,  wie  wol  wir  in  bcgerung  gewesen  sind 
vns  den  hören  zu  lassen  nachdem  wir  schuldig  weren  gern 
zu  hören  was  für  vnd  mit  uwer  f.  g.  sin  mochte,  das  hat 
aber  nicht  sin  mugen  in  meynung  es  sye  nit  not,  sy  haben 
ouch  das  von  dem  pund  nit  in  beuelhen.  Als  ich  uwer  f. 

g.  hanndlung  des  tags  von  ainem  an  das  ander,  wann  ich 
zu  uwer  f.  g.  kum,  gruntlicher  durch  schrifft  vnd  mund 


264  DIPLOMATAMUM 

verwais  zu  vnderrichten  doch  so  send  ich  derselben  uwer 
gnad  ettlich  artikl  des  bundbriefs  als  wir  die  von  mund  be- 
halten haben  verschlossen  in  disem  brief  sich  darnach  zu 
richten  vnd  wann  wir  nun  vsser  iren  wortten  vnd  furne- 
mungen  alle  hertikait  vnd  nicht  nachlässigs  vnd  sonnderlich 
nicht  versten  haben  mugen  das  sy  kain  naygung  zu  ainichem 
herren  haben,  vnd  vmb  uwer  f.  g.  mit  mer  glimpffain  ab- 
scheid habe,  so  hab  ich  gemaint  solich  ir  hanndlung  vf 
disem  tag  für  kain  antwurt  noch  abscheid  zu  haben  sonn- 
der  in  dem  vertruwen  sin  sich  wyter  vnd  bas  zu  bedenn- 
cken  ouch  der  iren  vf  die  sy  iren  gewalt  der  sachen  halb 
ziehen  rat  habn  vnd  minem  gnedigen  herren  als  uwer  f.  g. 
gepurlicher  antwurt  nach  sennden  werden  vnd  als  ich  vf 
solichs  gemerckt  hab  das  sy  ir  bottschafft  zu  dem  bund 
sennden  werden  vnd  ich  vf  uwer  f.  g.  beuelh  vf  yetz  Samb- 
stag  den  bund  berufft  hab  bin  ich  in  willen  mich  von  stund 
hin  vf  zu  dem  pund  zu  fügen  daselbs  mit  rat  mins  herren 
graf  Josen  vor  dem  bund  gegen  der  gerichtsbotten  vlis  ha- 
ben vnd  nach  dem  besten  die  sachen  an  keren  ob  die  noch 
zu  verzog  vnd  in  besser  stannd  gebracht  möchten  werden, 
der  lof  halben  kan  ich  an  diser  ard  nicht  erfaren  das  icht- 
zit  zu  vfrur  wider  uwer  f.  g.  diesmal  dienend  sye ,  doch 
wil  ich  min  vlissig  erkunnen  habn  vnd  so  verr  mir  ichtzit 
begegnet  uwer  f.  g.  by  tag  vnd  nacht  wissen  lassen,  es  ist 
ouch  by  solichem  tag  weder  vom  pund,  vom  gotzhus  noch 
von  den  aydgenossen  oder  Engendiner  nieman  gewesen, 
damit  beuilh  ich  mich  uwer  f.  g.  Datum  ylennd  vf  Tafas 
vf  Donrstag  vor  dem  Palmtag,  anno  etc,  lxxj.0 

V.  f.  g.  vnderteniger 

Gerwig  von  Rotenstain. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführ  tbei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regg.N.  1520.) 


HABSBURGENSE  S.  XV.         265 

LI.  25.  August  1471. 

Sixtus  episcopus  seruus  seruorum  dei  dilecto  filio 
nobili  viro  Sigismundo  duci  Austrie  salutem  et  apostolicam 
benedictionem.  Cum  inscrutabilis  summi  dei  prouidentia 
statuisset  humanuni  genus  sub  peccati  iugo,  seruitute 
uetusta  detentum  in  libertatem  uendicare  et  ad  beatitudinis 
gratiam  reparare,  vnigenitum  filium  suumnostre  mortalita- 
tis  carnem  suscipere  uoluit :  ut  per  eius  sacratissimam  incar- 
nationem  nostramque  in  eum  sueque  ecclesie  vicarios  pieta- 
tem  et  obedientiam  regna  celestia  promereremur :  qui  cum 
in  terris  regnum  dei  predicando  uersaretur,  apostolos  sibi 
elegit :  ut  post  suam  in  celum  gloriosissimam  ascensionem 
ecclesiam  suo  sanguine  fundatum  usque  ad  consumationem 
seculi  regerent :  et  fecundiore  fructu  in  dies  adaugerent :  in- 
ter  quos  Petrum  apostolorum  principem  et  ecclesie  sue  Ca- 
put instituit :  data  sibi  suisque  successoribus  soluendi  et  li- 
gandi  plenaria  potestate:  sed  quoniam  unicuique  huiusuite 
finis  est  constitutus,  decreuit  ut  Petri  auctoritas  dignitas 
et  potestas  ad  eius  in  romana  ecclesia  successores  trans- 
funderetur,  ut  esset  usque  ad  consumationem  seculi  qui 
Christum  representans  caput  esset  ecclesie  sue  soluendique 
et  ligandi  uicariam  potestatem  haberet.  Cum  igitur  per 
hanc  ab  ipso  Petro  continuatam  romanorum  pontificum 
successionem  felicis  recordationis  Paulus  papa  ij.  prede- 
cessor  noster  summus  ecclesie  pontifex  ac  uerus  Yhesu 
Christi  vicarius  in  sede  Petri  hactenus  sedens  in  hac  al- 
ma  vrbe  ac  palatio  apud  sanctum  Petrum  diem  suum  clau- 
serit  extremum :  ipsius  funeris  in  basilica  principis  apo- 
stolorum et  exequiarum  celebratione  solemni  de  more  sub- 
secuta,  nos  unacum  venerabilibus  fratribus  nostris  sancte 
romane  ecclesie  cardinalibus,  de  quorum  numero  tunc  era- 
mus,  Rome  in  palatio  apostolico  apud  basilicam  predictam 
loco  ad  id  ex  rationabilibus  causis  per  eosdem  fratres  con- 
corditer  electomodo  et  tempore  congruis  conclaue  pro  fu- 
turi  pontificis  electione  ingressi  fuimus :  vbi  quarta  die  que 


266  DIPLOMATARIUM 

fuitnonapresentis  mensis  Augusti,  missa  in  honorem  sanc- 
ti  spiritus  de  more  celebrata,  post  diligentem  tractatum, 
prout  tante  rei  dignitas  exposcebat,  predicti  fratres  eius 
qui  inuocatus  fuerat  gratia  cordibus  eorum  infusa,  nos 
tunc  titulo  sancti  Petri  ad  vincula  presbiterum  cardinalem 
in  summum  pontificem  unanimi  uoluntate  et  concordia  ele- 
gerunt :  nos  igitur  etsi  humilitatem  et  fragilitatem  nostram 
ad  vniuersalis  ecclesie  sarcinam  perferendam  imparem  esse 
cognosceremus,  tarnen  eo  confisi  qui  humilia  elegit  ut  for- 
tia  confunderet,  quique  in  se  sperantes  non  deserit,  colla 
subieeimus  apostolice  servituti,  superna  nobis  dispositione 
commisse:  hac  etiam  spe  nos  hortante,  quod  tue  et  aliorum 
Christi  fidelium  pro  nobis  ad  altissimum  porrecte  orationes 
et  preees  auxilium  ad  regendum  ecclesiam  apud  nostrum 
saluatorem  impetrabunt :  et  nos  fortiores  reddent:  hanc 
igitur  assumptionem  nostram  ad  tuam  consolationem  sig- 
nificandam  duximus  nobilitati  tue,  quem  ueluti  peculiarem 
nostrum  et  ecclesie  filium  singulari  complectimur  caritate : 
hortantes  eundem  in  domino  ac  rogantes  ut  porrigi  faciat 
preees  solemnes  ad  dominum  Yhesum  nostrum  ut  nostre 
paruitati  gratiam  tribuat,  ut  condigne  ecclesiam  suam  san- 
etam  regere  et  gubernare,  et  ea  agere  ualeamus,  que  spe- 
ctent  ad  laudem  et  gloriam  omnipotentis  dei,  ac  exaltatio- 
nem  fidei,  extirpationem  heresum,  pacem  et  concordiam 
populi  christiani,  preeipue  uero  diuina  nobis  assistente 
gratia,  fidem  catholicam  ab  imminentibus  Turchorum  pe- 
riculis  tueri  et  illorum  audaciam  et  furorem  repellere  est 
animus:  tua  uero  generositas,  quod  maxime  catholicos 
prineipes  decet,  fidem  ipsam  et  christianam  religionem  in 
tanto  discrimine  constitutam  nostram  et  apostolice  sedis 
auetoritatem,  honorem  ac  libertatem  ecclesiasticam  pro- 
tegere  et  defensare  uelit:  ut  ceteri  tuo  exemplo  incitentur 
et  nos  ad  omnia  que  honorem  statum  et  commodum  tue 
notabilitatis  et  tuorum  redundent,  quantum  cum  deo  po- 
terimus,  sincera  uoluntate  dispositos  et  paratos  semper 
inuenies.  Datum  Laterani  anno   incarnationis  dominice 


HABSBURGENSE  S.  XV.  267 

millesimo  quadringentesimo  septuagesimo  primo.  Octauo 
kalend.  Septembris  pontificatus  nostri  anno  primo. 

S.  de  Spada. 
Dilecto  filio  nobili  viro  Sigismundo  duci  Austrie. 

«  .    „       n  u  ix  *   u.  M-  Palmierus. 

Ong.  Perg.  Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regg.  Nr.  1569.) 

LH.  25.  August  1471. 

Miseratione  diuina  episcopi,  presbiteri  et  diaconi  s. 
r.  e.  cardinales  illustris  Sigismundo  Austrie  duci  salutem 
et  sinceram  in  domino  caritatem.  Iudicia  dei,  abbissus  mul- 
ta  nulli  comprehensibilia  nulli  nota.  Quis  n.  nouit  celi  or- 
dinem,  ut  supernarum  dispositionum  videat  predestinatio- 
nes  ocultas,  aut  quis  ponere  potest  rationem  eius  in  terra 
ut  ante  humana  corda  talium  secretorum  eausas  aperiat, 
vel  supernorum  iudiciorum  misteria  considerando  discu- 
tiat,  manifestetque  loquendo,  hee  vtique  in  hac  vita  posi- 
tus  facere  nullus  potest,  horum  igitur  consideratio  miran- 
da  que  etiam  stuporem  mentibus  nostris  ingerit,  de  diuini 
dispositione  iudicij  omnibus  patefacere  debemus,  que  nu- 
tu  summi  dei  ac  permissione  et  voluntate  acta  nouissime 
fuerunt,  proximis  n.  preteritis  diebus  felicis  recordationis 
Paulo  papa  secundo  sicut  domino  placuit,  ab  hac  luce  sub- 
tracto,  ipsius  funeris  in  basilica  principis  apostolorum  de 
vrbe  et  exequiarum  celebratione  solenni  de  more  subse- 
cuta,  nos  concordi  voluntate  ac  mente,  modo  et  tempore 
congruis  Rome  in  palatio  apostolico  apud  basilicam  apo- 
stolorum principis  predictam  conclaue  pro  futuri  electione 
pontificis  ingressi  sumus,  vbi  quarta  die  post  ingressum, 
que  fuit  nona  presentis  mensis  Augusti  missa  in  honorem 
spiritus  sancti  de  more  subsecuta,  post  diligentem  trac- 
tatum,  prout  tante  dignitas  rei  exposcebat,  tandem  co- 
operante  domino  qui  concordiam  in  sublimibus  suis  facit 
vota  nostra  in  vnum  dirigentes  in  personam  tunc  Francis- 
ci  tituli  sancti  Petri  ad  vincula  presbiteri  cardinalis  in  sum- 
mum  pontificem  ac  verum  Ihesu  Christi  vicarium  conueni- 


268  DIPLOMATARIUM 

musSixtum  quartum  postea  nuncupatum,  cui  non  immerito 
vniuersalis  ecclesie  cura,  ut  optimo  pastori  gregis  dominici 
a  domino  commissa  fuit.  Reuoluentes  enim  mente  nostra  hu- 
ius  sanc1?1  d.  n.  vite  sanctimoniam,  comperimus  quod  pri- 
mum  ab  ineunte  sua  etate  in  humilitatis  et  paupertatis 
spiritu  se  ordini  minorum  dedicauit  et  adeo  in  eo  exempla- 
ri  vita  profecit,  ut  ceteris  religiosis  speculum  esset,  in  quo 
recte  agentes,  se  intueri  possent,  in  studijs  vero  litterarum 
presertim  philosophie,  ac  theologie  magister  supremus  eua- 
sit  et  ab  omnibus  eminentissime  doctrine  et  euangeliee  ve- 
ritatis  predicator  summus  babitus  semper  fuit,  passiones 
diuersas  et  quamplurimus  a  romanis  pontifieibus  et  tarn  in 
negotijs  ordinis  sui  quam  in  alijs  arduis  eidem  commissis 
habuit,  in  quibus  omnibus  sua  virtus  et  doctrina  emicuit  et 
comprobata  fuit,  deinde  fratrum  minorum  concordi  ele- 
ctione  ministri  generalis  officium  adeptus  est  et  in  eo  non 
absque  laboribus  et  inquietudinibus  cum  maxima  laude  et 
omni  commendatione  permansit,  postremo  absens  a  ro- 
mana  curia  et  inscius  per  Paulum  pontificem  predictum  de 
nostrorum  consilio  et  mera  voluntate,  propria  sua  virtute 
nulla  ambitione  nee  preeibus  pro  eo  interuenientibus  in  s. 
r.  e.  cardinalem  assumptus  fuit  et  adueniente  obitu  prefati 
Pauli  miro  quodam  modo  ut  predictum  est  spiritu  saneto 
cooperante  in  romanum  pontificem  electus  extitit,  hanc  igi- 
tur  sanetam  electionem  significandam  duximus  illustridini 
(sie)  tue  vt  pari  gaudio  nobiscum  leteris,  obsecrantes  ean- 
dem  in  domino  ut  pie  prudenterque  consideratis,  quod  su- 
preme  felicitatis  premia  et  humane  laudis  ampla  preconia  ac- 
quiruntur,  quando  per  singulares  prineipes,  presertim  du- 
cali  potestati  constitutos  sanete  sedi  apostolice  ac  romano 
pontifici  et  ministris  eius  honor  debitus  et  reuerentia  ex- 
hibetur,  ut  subsidio  tue  potentie  que  sunt  ad  robur  ecclesia- 
stice  dignitatis  vnacum  alijs  orbis  prineipibus  adiuuari  ve- 
lis,  ac  etiam  solennes  processiones  in  tuo  dominio  indici 
facere  velis  in  quibus  supplicetur  altissimo,  ut  s.  d.  n.  qui 
optimam  et  sincerissimam  mentem  habet,  tueri  ecclesiam 


HABSBÜRGENSE  S.  XV.  209 

et  tidem  catholicam  ab  imminentibus  Turcorum  periculiset 
illorum  audaciam  et  furorem  repellere  fauente  sibi  diuina 
gratia  suis  temporibus  id  effici  concedatur,  prout  summis 
precibus  deum  exorat  et  vires  ae  potentias  exponere  pro- 
ponit  et  non  solum  in  hac  extrema  necessitate  et  commu- 
ni  periculo,  verum  etinquibuseumque  alijs  presidijs  et  au- 
xilijs  tuis  et  aliorum  christianorum  principum  ea  semper 
agere  valeat,  que  ad  laudem  et  gloriam  omnipotentis  dei, 
ac  exaltationem  fidej,  extirpationem  heresum,  pacem  et 
quietem  populi  christiani  spectant.  Pollicentes  nos  et  col- 
legium  nostrum  apud  eundem  s.  d.  n.  ea  procuraturos, 
que  in  honorem  et  decus  tue  illustrudinis  ac  commodum  et 
consolationem  tuj  dominij  et  populorum  in  eo  subiectorum 
redundent,  sincera  caritate  quantum  cum  deo  poterimus 
semper  dispositos  ac  paratos.  Datum  Rome  die  xxv.,  men- 
sis  Augusti,  anno  a  natiuitate  domini  mil?  cccc?  lxxi.0,  pon- 
tificatus  prefati  s.  d.  n.  pape  Sixtj  anno  primo. 

Inscriptio:  Illustri  domino  Sigismundo  duci  Austrie. 

Episcopi       \ 

Prsbiteri       (  s.  r.  e.  cardinales. 

et  Diaconj     ) 

Orig.  Perg.  Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführt  bey  Lichnowsky,  Bd.  VII.  Regg.  Nr.  1570.) 

IM.  17.  September  1471. 
Wir  Friderich  von  gottes  gnaden  römischer  kayser, 
zu  allentzeiten  merer  des  reichs,  zu  Hungernn,  Dalmatien, 
Croatien  etc.  kunig,  hertzog  zu  Osterrich  vnd  zu  Steir  etc. 
Bekennen  als  wir  zu  furdrung  des  gemeinen  zugs  vnd  wi- 
derstannd  der  Türken,  einen  gemeinen  fride  in  dem  heili- 
gen reiche  gemacht,  den  dann  der  hochgebornn  Sigmund 
hertzog  zu  Osterrich  etc.,  vnser  lieber  vetter  vnd  fürst, 
mitsampt  vnseren  vnd  des  heiligen  reichs  curfürsten  vnd 
annderen  fürsten  zu  halten,  auch  zugesagt  hat,  daz  wir 
demselben  vnserm  lieben  vettern  vnd  fursten  zugesagt  ha- 
ben wissentlich  in  crafft  diss  briefs,  daz  im  solich  sein  zu- 
sagen an  den  verschreibungen  vnd  einnungen,  so  er  mit 


270  DIPLOMATARIUM 

den  hochgebornen  Karl  hertzogen  zu  Burgundi  etc.,  Lud- 
wigen phaltzgrauen  bey  Rein  vnd  hertzogen  in  Beyren  vnd 
Lienarten  grauen  zu  Gortz  vnsern  lieben  oheim  vndfursten 
auch  der  zweyen  gesellseh  äfften  auf  der  Thunaw  vnd  im 
Hegaw ,  deszgeleichen  zu  erledigung  vnsers  lieben 
oheims  vnd  fursten  hertzog  Cristoffs  von  Beyren  hat.  vn- 
uergriffenlich  vnd  on  schaden  sein  sol,  doch  vns  vnd 
dem  reiche  vnnserer  oberkeit  vorbehallten  vngeuerlich. 
Mit  vrkund  diss  briefs  besigelt  mit  vnserem  keyserlichen 
anhangundem  insigel,  geben  zu  Passaw  am  Erichtag  nach 
des  heiligen  Creutztag  exaltacionis.  Nach  Cristi  gepurde 
viertzehenhundert  vnd  imm  ains  vnd  sybentzigisten  vnse- 
rer  reiche ,  des  romischen  im  zweyvnddreissigisten,  des 
kaysertumbs  im  zweintzigisten  vnd  des  hungrischen  imm 
dreytzehenden  jarenn. 

Ad  mandatum  proprium  domini  imperatoris. 

Orig.  Perg.   1   Siegel.   Geh.  H.  Archiv. 

(Angef.  bei  Chmel,  Regg.  II.  Nr.  6465,  Lichnowsky  VII.  Regg.  Nr.  1579.) 

LIV.  S.  D.  (circa  1471.) 

Ich  Hermann  von  Sachsenhaim  ritter,  bekenn  mit 
disem  offen  brief  für  mich  vnd  all  mein  erben  vnd  nach- 
kumen  als  mir  die  durleuchtig  hochgeborn  furstin  vnd 
fraw  fraw  Mechthild  geborne  phaltzgreuinn  bey  Rein  vnd 
ertzhertzogin  zu  Osterreich  wittbe  mein  gnedige  fraw  die 
vogtey  zu  Hork  am  Negker  beuolhen  vnd  ynngeben  hat, 
mit  den  nutzen  vnd  zugehörungen,  wie  die  in  der  stett 
handen  bysher  ynngehalten  vnd  genossen  ist  vngeuerlich 
daz  mir  der  durleuchtig  hochgeborn  fürst  vnd  herr  herr 
Sigmund  hertzog  ze  Österreich  etc.  mein  gnediger  herr 
durch  vleyssig  bitt  der  benanten  meiner  gnedigen  frawen 
dieselbe  vogtei  die  weil  ich  in  leben  pin  vnd  nit  lenger  ver- 
schriben  vnd  verlihen  hat  ynnhalt  seiner  gnaden  brief. 
Da  bekenn  ich  mich  in  krafft  ditz  briefs,  wann  durch  schi- 
kung  des  almechtigen  gots,  die  vorgenant  mein  gnedige 
fraw  von  Österreich  etc.  mit  tod  vergangen  ist,  da  got 


HABSBURGENSE  S.  XV.         271 

lanng  vor  sey,  daz  ich  dann  dem  bemelten  meinem  gnedi- 
gen  herrn  seinen  erben  vnd  nachkämen,  als  seiner  gnaden 
vogt  zu  Horb  mit  derselben  vogtey  gehorsam  gewertig  vnd 
mit  trewen  dinsten  verpunden  sein  vnd  alles  das  tun  sol 
vnd  wil,  daz  ein  getrewer  vogt  seinem  herrn  phlichtig  vnd 
gepunden  ist,  bey  meinen  guten  trewen  vnd  der  glubd  so 
ich  seinen  gnaden  an  ains  leiplichen  aydstat  zu  got  geswo- 
ren  vnd  mit  disem  brief  verschriben  hab  alles  getreulich 
vnd  vngeuerlich  mit  vrchund  etc. 

Alte  Abschrift.  Geh.  H.  Archiv. 

LV.   12.  Februar  1473. 

Dem  hochgebornnen  fursten  vnd  herren,  hern  Sig- 
munden hertzogen  zu  Osterrich  etc.,  meinen  lieben  her- 
ren vnd  oheim. 

Hochgebornner  fürst,  lieber  herr  vnd  oheim.  Min 
fruntlich  willig  dienst  vnd  alles  gut  allczit  zuuor.  Als  uwer 
lieb  mir  geschribenvnd  an  mich  durch  uwere  diener  Hann- 
sen  Zaggi  vnd  Conraten  Jagern  werben  lassen  hat  des 
hoffs  halb,  so  ich  zu  Schweindorff  habe,  uwer  lieb  den  in 
kouffs  oder  vfwechsselswise  zu  geben  etc.,  han  ich  gar 
woluerstanden  vnd  bin  willig  uwer  lieb  in  solichem  vnd 
noch  mererm  zu  willfaren  vnd  zu  tund  alles  das  uwer  lieb 
von  mir  zu  gefallen  vnd  annemen  dienst  komen  mag  vnd 
sonder  in  dem,  das  uwer  lieb  zu  kurczwil  vnd  uwerm 
weidwerk  dienet  vnd  will  uwer  lieb  solichen  obgemelten 
hofe  mit  aller  miner  gerechtigkeit,  so  ich  daran  han,  gar 
mit  gantzem  willen  zu  einem  nuwen  gluckseligen  guten 
jar  geben  vnd  schencken  vnd  die  wurszt  damit  an  den 
bachen  werffen,  dann  were  der  besser,  dann  er  ist,  so  wolt 
ich  dannocht  glich  so  gutwillig  gewesst  sin,  als  ich  iczo 
bin,  dieweil  ich  sonder  begird  han,  uwer  lieb,  fruntschafft 
vnd  gefällig  dienst  zu  erczogen  als  der,  der  das  gar  billich 
tut.  Datum  Kirchein  vf  Fritag  nach  Dorothee,  anno  etc. 
lxxnj*0  Virich  graf  zu  Wirtemberg  etc. 

Orig.  Papier.  Geh.  Hausarchiv. 


272  DIPLOMATARIUM 

LVI.  28.  März  U73. 

Dem  durchluchtigen  hochgepornen  fursten  vnd  herren 
heren  Sygmunden  herzogen  zu  Osterich  vnd  grauen  zu 
Tirol  etc.  mynem  genädigen  heren  etc. 

Durchluchtiger  hochgeporner  fürst  vnd  genediger 
her  etc.  ich  embütt  uweren  fürstlichen  genaden  meyn  wil- 
ligen vndertänig  dienste  zu  bevor.  Genediger  her  etc.  nach- 
dem uwer  fürstlich  genade  mir  zu  geschriben  hätt,  mich 
zu  den  mynen  her  vs  ze  fügen  vnd  das  beste  alda  fürze- 
nemen  etc.  hab  ich  mit  güttem  genaigten  willen  geton  ge- 
gen den  minen  vnd  andren,  vnd  mag  änderst  nucz  verston 
dan  ainen  gütten  willen  den  sy  habn  zu  uweren  fürstlich 
genaden  vnd  uwer  genaden  landschafft,  vnd  das  sy  uwer 
genaden  vnd  der  landschafft  wellen  truwe  vnd  gutte  nach- 
purschafft  halten  vnd  be wissen,  vnd  was  ich  gütz  darzü  hab 
mugen  reden  oder  tun  hab  ich  ouch  geton  min  aller  pestes, 
nachdem  aber  uwer  genaden  etlich  rätte  zu  Chur  by  min  vnd 
den  minen  vnd  ouch  den  puntten  gewessen  synd  was  alda  mit 
denselben  geredt  vnd  an  sy  gelangt  sye,  zwiflet  mir  nit, 
das  uweren  fürstlich  genaden  wol  ze  wissen  sy  oder  noch 
furpracht  werde  vnd  byn  in  hoffnung  uwer  genade  gütt 
gevallen  daran  solle  haben  furbas  genediger  her  etc.  uwer 
fürstlichen  genaden  rätte  so  zu  Chur  gewesen  synd  haben 
ouch  an  die  minen  vnd  ander  von  gerichten  pracht  vnd 
haben  das  in  bevelchnust  von  uweren  genaden  der  spenn 
halb  als  mit  dem  fürsten  von  Mayland  sy  uwer  genaden 
layd  vnd  ob  inen  oder  vns  das  gemait  weit  syn,  weite  uwer 
fürstlich  genade  nit  verdriessen  darzü  ze  reden  oder  zuschi- 
cken, durch  uwer  fürstliche  genade  personlich  oder  uwer 
genaden  rätte  damit  die  selb  vnainigkait  nidergelegt  oder 
zu  richtung  pracht  möchte  werden  etc.,  wie  dann  das  an 
sy  pracht  ist  byn  ich  nicht  by  gewessen  do  ze  mal  vnd 
was  sy  darzü  geantwirt  haben,  mog  ich  ouch  nit  wissen, 
dan  so  vil  hab  ich  von  inen  allen  gemerkt  vnd  verstanden 
das  sy  söliches  erbietten  gar  hoch  schäczent  vnd  gar  hoch 


HABSBUHGENSE  S.  XV.  273 

vergutt  hand  vnd  sprechent  das  sy  uvveren  genaden  des 
zu  güttem  nicht  vergessen  wellent,  nun  synd  sy  erzurent 
uber  den  von  Mayland  vnd  vermaynent  inen  sy  an  dem 
ende  so  vngütlich  besehechen,  das  sy  vermayntin  sölten 
sy  an  ieman  Legeren  oder  bitten  vmb  richtung  das  werfe 
inen  nit  erlich  gegen  dem  von  Mayland  aber  mir  zwillet 
nit,  wen  uwer  fürstlich  genad  das  ze  banden  näm  von  inen 
vnbegert  oder  betten  vnd  das  in  zu  ayner  erlicher  richtung 
pracht  möcht  werden  von  uwer  genaden  das  uwer  fürstli- 
chen genaden  das  zu  güttem  niemer  mer  vergessen  wurdy ; 
zu  dem  mich  beduncken  wil  etlicher  loff  halb  halb  iecz  nit 
nodurftig  synd  zu  schribn  das  es  uwer  genaden  vnd  der 
löblichen  landschafft  gar  wol  erschiessen  vnd  frucht  prin- 
gen  möcht  etc.  nun  genediger  her  ich  noch  hie  vor  byn,  vnd 
was  ich  tun  könd  oder  möcht  by  tag  oder  nacht  das  uwer 
fürstlichen  genaden  erschiessen  möcht  oder  frucht  pringen 
weit  ich  alzit  gütt  willig  syn  als  dan  billich  besehechen 
sol  vnd  hier  vmb  genediger  her  etc.  ob  uwer  genaden  wil 
oder  maynung  sy,  das  ich  naysmas  mer  werbn  oder  tun 
sol  mag  uwer  genad  mich  wissen  lassen  by  dem  botten, 
was  ich  dan  tun  kan  wil  ich  mit  willen  tun  etc.  vnd  ge- 
nediger her  etc.  bitt  ich  uwer  fürstlich  genade  das  mir  bas 
zu  versten  dan  ich  es  hab  mugen  schribn.  Geben  vff  le- 
tare  in  der  vasten,  anno  domini  lxxnj? 

uwer  fürstlichen  genaden  vndertäniger 

vnd   gehorsamer    vogt   Godencz  von 

Matsch  graue  zu  Chirchperg  herr  in 

den  gerichten. 

Orig.  Perg.  Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regg.  Nr.  1672.) 

LVII.  29.  April  1473. 

Illustrissimo  et  excellentissimo  prineipi  fratri  nostro 
carissimo  domino  Sigismondo  Austrie,  Stirie  etc.  duci 
comitique  Tirolis. 

Fontes  etc.  II.  Bd.  18 


274  DIPLOMATARIUM 

lllustrissimectexcellentissime  princeps,  IVater  noster 
carissime.  Venit  ad  nos  nobilis  vir  Johannes  Ramung  ma- 
xister saline  et  nuncius  illustrissime  dominationis  vestre, 
qui  sub  credentialibus  eius  Hteris :  inter  alia  que  in  man- 
datis  habuisse  asserit,  ab  eadem  dominatione  vestra  nobis 
rettulit,  permolestas  ei  fuisse  eas  rapinasetmolestias  quas 
superirribus  niensibus  intulerunt  Uli  confederati  de  octo- 
drictnris  vulgariter  nuncupati  adversus  nostros  subditos  val- 
lis  Clauene  et  ex  aliis  partibus  dicionis  nostre  comensis : 
eamque  illustrissimam  dominationem  vestram  pro  mutuo 
inter  nos  amore  et  ita  instantibus  ipsis  de  octodricturis  : 
vehementer  optare,  quod  he  dissessiones  e  medio  tolian- 
tur:  et  ad  hoc  omnem  operam  et  diligentiam  se  prestitu- 
ram  offerre:  vt  res  ipsa  aliqua  honesta  et  tolerabili  via  so- 
piatur  et  omnia  hincinde  componantur :  et  propterea  nos 
vestris  verbis  hortatus  est  et  rogauit  plurimum :  vt  hanc 
amplecti  viam  malimus,  quam  aliquid  in  eos  de  octodric- 
turis ducis  moliri.  Nos  vero  etsi  atrox  hoc  facinus  et  mag- 
na animadversione  dignum:  quod  ipsi  de  octodricturis 
nulla  a  nobis  aut  nostris  iniuria  lacessiti,  tarn  inso- 
lenti  invasione  commiserunt:  molestissime  tulimus,  moti 
tarnen  suasionibus  et  rogatibus  illustrissime  fraternitatis 
vestre,  cui  pro  mutua  inter  nos  benivolentia  et  necessitudi- 
ne  in  longe  maioribus  gratificari  vellemus,  contenti  fuimus 
omnem  hanc  controuersiam,  medio  et  interventu  dominati- 
onis vestre  sopiri:  nobis  persuadentes  eam  ipsam  negotium 
hoc  ita  tractaturam,  vt  et  honoris  nostri  et  ipsorum  sub- 
ditorum  nostrorum  indemnitatis  honesta  ratio  habita  fuis- 
se videatur,  itaque  dietam  designauimus  in  terra  nostra 
Burmii  loco  partibus  finitimo  et  idoneo :  ad  quem  mitte- 
mus  nuncios  et  oratores  nostros  cum  opportuno  super  iis 
mandato  et  facultate  ad  diem  octauam  proxime  futuram 
mensis  Junii.  Si  prius  ab  excellentia  vestra  suis  literis  cer- 
tiores  redditi  fuerimus:  eam  itidem  suos  emisuram :  et  ita 
per  presentes  vobis  attestamur  et  omnibus  de  ipsis  octo- 
dricturis ad  dietam  ipsam  venturis  fidem  public  am  damus  : 


HABSBURGENSE  S.  XV.  275 

qua  eis  liceat  libere  et  impune  illuc  accedere  et  redire  pro 
sue  libito  voluntatis :  et  ultcrius  hoc  medio  tempore  et  quous- 
que  ipsa  dieta  expedita  fuerit :  contra  eos  nulla  a  nobis 
seu  nostris  quibusuis  nouitas,  aut  ofFensa  temptabitur,  mo- 
do etiam  ipsi  a  similibus  insolentiis  et  offensis  abstineant. 
Super  his  autem  responsum  ab  excellentia  vestra  expeeta- 
mus,  si  ad  eam  diem  nostros  missuri  simus :  prout  latius  ip- 
se  Johannes  nuncius  vester  excellentie  vestre  in  reditu  suo 
explicabit  ad  omnia  eidem  dominationi  vestre  grata  para- 
tissimi.  Datum  Mediolani  die  xxvmj?  Aprilis  m?  cccc?  \xx? 
tertio.  Galeaz  Maria  Sfortia  vice  comes  dux  Me- 

diolani Papie  Anglerieque  comes  ac  Janne 
et  Cremone  dominus.       Christoforus. 

Orig".  Papier.   Geh.  Hausarchiv. 

(Angeführt  bei  Liehnowsky  Bd.  VII.  Regesten  Nr.  1676.) 

LVIII.   13.  October   1473. 

Dem  durchleuchtigen  hochgebornen  forsten  vnd 
herren  herrn  Sigmunden  herczogen  zu  Osterreich  vnd 
graue  zu  Tyrol  etc.  meinem  gnedigen  herren. 

Durchleuchtiger  hochgeborner  fürst  gnediger  herr, 
mein  willig  vndertenig  vnd  gehorsamen  dinst  seien  ewern 
fürstlichen  gnaden  allezeit  berait  züuor,  alsdann  ewer 
fürstlich  gnad  mir  am  jüngsten  geschriben  hat  von  der  von 
Sunnenburg  wegen,  wie  dieselben  des  fürnemens  vnd  wil- 
lens sollten  sein  durch  Brettigöw  in  Montafon  zeeziehen 
dabey  ewer  gnad  mir  beuelhen  tut,  mit  den  meinen  von  den 
acht  gerichten  gut  aufsehen  haben.  Gnediger  herr  solichs 
ich  an  gemaine  gericht  bracht  hab,  die  haben  mir  gemainigk- 
lieh  zugeesagt,  daz  sy  weder  die  von  Sunnenburg  noch  ye- 
mant  annderm  euwer  gnad  noch  ewer  gnaden  lannd  vnd  leut, 
durch  die  bemelten  gericht  nach  irm  pessten  vermugen 
nicht  ubereziehen  lassen  wellen  vnd  ob  mir  ewer  gnad 
nicht  geschriben  hett,  nicht  destermynnder  wolten  ich  vnd 
die  meinen  gut  aufsehen  gehabt  vnd  alles  getan  haben,  daz 
ewer  gnaden  ain  wolgeuallen  were  gbesen,  vnd  daz  noch 

18» 


276  DIPLOMATARIUM 

furan  tun  wellen  solhes  ich  ewern  gnaden  vnuerkhunndt 
nicht  hab  wellen  lassen.  Doch  der  dinghalben  hab  ichher- 
ren  Benedicten  Wegmacher  pfarrer  zu  Tyrol  gepetten 
mit  ewern  genaden  weitter  ze  reden,  damit  beuilh  ich  mich 
eweren  fürstlichen  gnaden.  Geben  auff  Tyrol  an  Mittichen 
sannt  Colmanstag,  anno  domini  etc.  septuagesimo  tercio. 
Euwer  fürstlichen  gnaden 

williger  vnnderteniger  vnd  gehorsa- 
mer vogt  Gaudenczs  von  Metsch,  gra- 
ue zu  Kirchberg,  Herr  im  Brettigow 
vnd  auf  Tafaw. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.   Archiv. 

(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regesten  Nr.  1719.) 


Bezüglich  auf  Herzog  Siegmund. 

I.-LXI. 


1446  -  1473. 


279 


1.  S.  D.  (144t» ?) 

Des  ersten  solgraf  Havvg  haben  xv  phefd  in  meins 
herren  kosten  vnd  schaden  darumb  so  sol  im  mein  herr 
geben  fünfhundert  gülden  ain  jar. 

Item  (min  herr  sol  haben  zu  Pregentz)  hundert  gu- 
ter schützen  mit  buchsen  vnd  armbrosten  darzu  (ainen) 
büchsenmaister  vnd  sunst  werklut  vnd  zug  der  darczu  ge- 
höret, darczu  xl  gutter  knecht  die  zu  den  schiffen  kumen, 
die  auch  da  stettiges  seyen  zu  söldnern  bestellet. 

Item  mein  herr  sol  von  stundan  mit  der  mengy  lassen 
bawen  vnd  darczu  kost  als  sich  gepurdt  geben  vnd  auch 
ettliche  schiff  hissen  wol  verpawen  vnd  zu  der  wer  zurich- 
ten, daz  ich  die  zu  Bxegenncz  vnd  zu  Argen  hab. 

Item  mein  herr  sol  ainen  ausgeber  haben,  der  die 
lewt  lifre  vnd  gelt  vnd  nottdurfft  hab,  darzu  geben  was 
sich  dann  auf  bawen  oder  ander  nottdurfft  gebürt. 

Item  mein  herr  sol  auch  gen  Bregenncz  legen  kost 
vnd  nottdurfft,  ob  man  des  bedurffen  wurd,  daz  man  es  da 
funde. 

(vj)  Item  ob  es  sich  auch  begeben  wurde,  daz  graf 
Hawg  lewt  nottdurfftig  wurde  von  des  kriegs  wegen,  es 
wer  ain  macht  wenig  oder  vill  gen  Bregenntz  oder  an 
andre  ennde,  wa  das  were  von  des  kriegs  wegen,  die  sol 
er  vff  werben  wa  er  mag  von  im  selber  oder  ander.  Vnd 
die  sol  mein  herr  oder  der  obgenannt  vszgeber  verkosten 
von  haws  vnd  wider  haim  als  dickh  sich  das  begibet. 


280  DIPLOMATARIUM 

Item  ob  er  auch  ymand  für  schaden  versprech  vnd 
der  genomen  wurd,  das  sol  aber  myn  herr  oder  der  vsge- 
ber  beczalen. 

Item  graf  Hewg  sol  auch  haben  zu  Argen  vnd  wa  er 
des  aller  nottdurfft igest  ist  lxxx  gutter  kriecht,  damit  er 
den  see  vnd  die  strasz  innhab  vnd  prawch  zu  der  nottdurfft 
vnd  darauff  sol  im  mein  herr  geben  für  speyss  vnd  sold 
alsuil  er  gemainieklich  andern  seinen  fuszsoldnern  gibt 
(nemlich  vf  ainen  fusknecht  des  manots  etc.)  vnd  es  sul- 
len  die  knecht  sein  damit  mein  herr  versorgt  sey.  (Vnd 
min  herr  sol  Graf  Hugen  denselben  sold  all  manot  beza- 
len  vngeuerlich), 

(ix).  Item  mein  herr  sol  auch  graf  Hawgen  ingeben 
das  schlosz  vnd  herschafft  zu  Bregenntz.  Also  daz  er  das 
als  ain  vogt  vff  sein  selbs  kosten  inhaben  sol  vnd  das  nach 
nottdurfft  versorgen  als  sich  gepurdt,  darumb  sol  im  mein 
herr  geben  jerlich  als  lanng  er  sein  vogt  ist  vf  reinisch 
gülden. 

(x)  Item  mein  herr  sol  auch  geben  graf  Vlrichen  iiijf 
reinisch  gülden,  das  jar  für  seinen  dienst  vnd  das  er  mit 
syner  herschafft,  schlössen  vnd  lvtten  meinem  herren  vnd 
graf  Hawgen  als  seiner  gnaden  hauptmann  hilff  vnd  bey- 
stannd  tun  sol,  auf  meins  herren  kost.en  vnd  schaden  (vss- 
genomen)  mynen  herren  herczog  Ludwigen  vnd  vnser  ge- 
selleschafft. 

Item  was  auch  graf  Hawg  auswenndig  meins  herrn 
darlegen  es  sey  mit  (cost  oder)  volkh  bestellen  oder  gelt 
zu  solhen  krieg  auffpryngen,  wie  dann  das  ain  gestall 
wurde  haben  vnd  solhs  mit  redlicher  raytung  erfunden 
wurde,  das  sol  im  mein  herr  auch  ausrichten  vnd  becza- 
len,  vermachten  sy  sich  aber  darynn  miteinander  nicht 
vereinen,  so  sol  graf  Hawg  ainem  nemen  aus  meins  herrn 
rett  vnd  zu  im  geben  zwen  desselben  geleichen  mein  herr 
auch  tun  sol  vnd  versuchen  sy  güttlich  zu  uertragen. 
Mächt  das  aber  nit  gesein,  aldann  rechtlich  darumb  ent- 
schaiden  vnd  was  im  mein  herr  also  gütlich  oder  rechtlich 


HABSBURGENSE  S.  XV.  281 

schuldig  werdt,  das  sol  im  mein  herr  zusambt  dem  an- 
dern das  im  mein  herr  vor  schuldig  beleibt  auch  ausrichten. 

Item  es  sol  auch  yczunnd  mit  im  gerayt  werden  von 
sein  vnd  seins  bruders  vergangen  solds  wegen  vnd  was 
das  in  ainer  sum  brynngen  wirdt. 

Item  vnd  es  sol  solh  vergangen  schuld  die  yetzund 
gerait  ist  von  sein  vnd  seins  bruders  wegen  vnd  was  er 
noch  also  (als  vorgemelt  ist)  dargeben  (vfbringen  oder 
versprechen)  wirdt,  darumb  dann  in  monatsfrist  rayttung 
geschehen  sol  was  sich  dann  also  mit  raitung  erfindt  da 
sol  im  darnach  darumb  ynnerhalb  ains  halben  jars  ausrich- 
tung  besehenen  (mitsambt  dem  schaden  ob  er  des  scha- 
den liden  wurd  oder  gelitten  hett.  Alles  vngeuerlich). 

(NB.  Das  eingeklammerte,  etwas  späterer  Zusatz.) 

Gleich».  Aufzeichnung  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

II.  S.  D.  (1446?) 

Gnädigen  herren  wir  fügendt  uwer  gnaden  ze  wissen 
das  unser  gnadiger  herr  grauff  Hainrich  von  Sangans  von 
Werdenberg  etc.  ainen  zoll  zum  closter  haut  den  er  ouch 
also  swarclich  von  uns  innymbt  den  wir  also  willenclich 
gen  weldtent  denn  das  die  wag  nit  gemacht  noch  gehalten 
werdent  als  von  alter  her  komen  ist.  Herumbe  gnädigen 
herren  bittent  und  ruffent  wir  üwer  gnad  an  ir  wellendt  mit 
unserm  gnadigen  herr  grauf  Hainrichen  redan  und  in  un- 
derwisen  das  er  die  wäg  in  eran  hab  und  verschaff  daz  die 
gebessrat  werdt,  daz  wellent  wir  mit  ganezem  willen  umb 
uwer  gnad  verdienan  denne  wenn  wir  zu  dem  zoller  spre- 
chent  wir  wellent  im  den  zoll  nit  gen  unez  er  die  wäg  ma- 
che so  spricht  er  und  git  uns  ze  antwurt  unser  herr  grauff 
Hainrich  hab  im  daz  verbotten  ze  tund. 

(Mit  anderer  Schrift:)  Darauf  wellend  die  herren 
mit  graf  Hainrich  reden. 

Opig.  (?)  Papier.   Geh.  H.   Archiv, 


282  DIPL0MATA1UÜM 

HI.   15.  August   14'*9. 

Vnserm  sunderlieben  Wilhalm  Ramung  Johanns  von 
gots  gnaden  bischoue  ze  Brichsen.  Besunder  lieber  es  sindt 
für  vns  komen  ettlicb  kessler  in  vnserm  gotshaus  wonend 
vnd  haben  vns  anbracht,  wie  du  als  von  des  kesslergerichts 
wegen  dir  von  vnserm  herrn  hertzog  Sigmunden  etc.  be- 
uolhen,  si  vnd  ander  kessler,  kanndler,  phannensmid  vnd 
glockgengiesser,  in  dem  benanten  vnserm  gotshawss  ge- 
sessen, für  dich  auf  den  nachstkünfftigen  Suntaggen  Ster- 
tzing  zu  komen,  durch  deinen  brief  erfordert  habst.  Nu 
magstu  wol  versteen,  daz  dir  nach  sölher  beuelhnüss  des 
gerichts,  nachdem  vnd  si  in  vnserm  gotshaws  gesessen 
sindt,  vber  sie  nicht  zerichten  gepurt  vnd  von  alter  her  in 
dasselb  gericht  nicht  gehört  haben,  noch  gehörn.  Darumb 
so  bitten  wir  dich  mitsunderm  vleiss,  du  wellest  si  von  solhs 
gerichts  vnd  vordrung  wegen  vnbekumert  lassen,  vnd  vns 
vnd  vnserm  gotshawss  in  solhem  wider  alts  herkomen, 
dhain  newung  nicht  machen,  das  wellen  wir  vmb  dich  gern 
beschulden.  Geben  zu  Brawnekg  an  vnsrer  lieben  frawn- 
tag  assumptionis,  anno  domini  etc.  quadragesimo  nono. 

Orig.  Papier.  Aufgedr.  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

IV.  a.  1450. 

Ains  tirolischen  burgers  aid. 

Maister  Virich  kanczler.  Die  artikel  aus  der  von  Meran 
puch  antreffend.  Wie  ain  burger  burgerrecht  aufnemen  vnd 
darumb  sweren  sol.  Des  ersten,  das  ainer  nyemands  aigen 
sey  vnd  kains  anderen  herren  gesworner  diener  sey,  nwr 
allain  der  herrschafft  zu  Tirol.  Item  vnd  daz  er  auch  kains 
herren  vnuerraiter  amptman  sei  vnd  das  kainer  kain  tot- 
lich veintschafft  zu  nyemant  hab,  dauon  der  herschafft  vnd 
der  statte  veintschafft  vnd  vnwille  tzü  getzogen  möcht 
werden. 

Vnd  daz  er  der  herrschafft  vnd  der  statt  gewer,  ge- 
trew  vnd  gehorsam  sei. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  283 

Er  sol  auch  kaine  frömbde  hab  noch  gut  vnder  seiner 
politten  für  kain  zoll  nicht  furfüren,  ausgenomen  ains  seins 
mitburgers  angeuerd.  Vnd  sol  sein  aygen  trabharnasch  ha- 
ben, vnd  den  in  jarsfrist  bestellen.  Vnd  wo  er  seinen  mitbur- 
ger  in  noten  sähe  steen,  daz  er  seinem  mitburger  beyge- 
stee  wider  sein  aigen  freund  vnd  wider  menigklich.  Vnd 
daz  er  auch  verswigen  sey,  vnd  aus  den  raten  nicht  rede 
noch  sag  nymmer  mer. 


lr  werdet  sweren  meinem  gnedigen  herren  herczog 
Sigmunden  von  Osterreich  vnd  seinen  leybs  erben  das  sun 
sein ,  ob  die  auch  abgiengen  vnd  die  hinder  im  nicht  lyess, 
nach  seinem  abgangk  dem  huss  Osterreich  als  ewerm 
rechten  vnd  naturlichen  erbfürsten  getrew,  gehorsam  vnd 
gewertig  zu  sein,  getrewlich  vnd  on  alle  geuerde.Doch  meyn 
gnedigen  herren  von  ew  vnd  seiner  gnaden  gotzhauss  an  ir 
gerechtigkeyt  vnuergriffen  etc. 

Auff  Zinstag  nach  sand  Agathentag  was  des  vij — tags 
des  monatz  Hornung  hat  min  herr  her  Thuring  von  Hall- 
wiler,  dem  burgermaister,  rat  vnd  der  ganczen  gemeyndzü 
Ratolfszell  disen  obgeschribenen  eyd  vorgelessen  lassen 
vnd  in  den  darauf  gestapt  den  sy  auch  also  gesworen  haben. 

Gleichz.  Vormerkung.  Pap.  Geh.  H.  Archiv, 


Haubtmann. 

Ir  werdet  sweren,  daz  ir  die  haubtmansehafft  so  ew 
vnser  gnediger  herr  beuolhen  hat  seins  lannds  der  graf- 
schaft  Tirol  an  der  Etsch  vnd  im  Intal  von  des  obgenanten 
vnsers  gnedigen  herren  wegen  vnd  zu  seinen  hannden  in 
allweg  getreulich  vnd  fleissiklich  verwesen  vnd  ausrichten 
sullet,  gleiche  pilliche  gericht  furn  vnd  ergeen  lassen  vnd 
alles  das  tun  das  dann  ainem  haubtmann  zugehört  vnd 
auch  des  obgenanten  vnsers  gnedigen  herren  nucz  vnd  fro- 
men  trachten  seinen  schaden  wenden  vnd  warnen  sein  ge- 
haim  versweigen  alsuerr  das  zimlich  vnd  notdurfft  ist,  im 
das  pest  vnd  trewist  raten  nach  ewerm  pesten  versteen 


284  DIPLOMATARIUM 

vnd  vernumfft  wie  evv  dann  das  als  ainem  getrewen  rat 
vnd  haubtmann  zu  gepuret  vnd  sein  gnad  ew  getrawet  al- 
les getreulich  vnd  angeuerde. 


Als  dich  vnser  gnediger  herr  herczog  Sigmund  zu 
seiner  gern  ahlin  vnsrer  gnedigen  frawen  hofmaister  hat 
geseczt,  daz  du  die  voran  mit  irer  person  in  solher  pfleg 
vnd  hut  haltest  vnd  darnach  ir  junkhfrawen  vnd  ander  ir 
gesind  so  vnder  dir  sein  regirest,  damit  das  alles  ordentlich 
vnd  eeberlich  vnd  nach  deinem  pesten  versten  vnd  Vernunft 
versorgt  gehalten  vnd  ausgerichtet  werd,  was  dir  aber 
darin  zu  swer  oder  an  sein  gnad  zu  bringen  wer,  daz  du 
das  tust  vnd  im  nicht  versweigest,  als  dir  dann  sein  gnad 
des  genczlich  getrawet  vnd  als  ainem  hofmaister  zugepu- 
ret  getrulich  vnd  angeuerde. 


Daz  ir  all  Sachen  so  ew  als  ainem  marschalch  zuge- 
purn  getrulich  vnd  fleissiklich  fürnemen  ausrichten  vnd 
verwesen  wellet,  als  dann  vorherkommen  ist  vnd  nach  vn- 
sers  gnedigen  herren  beuelhen  nucz  vnd  notdurften  sich 
gepuret  vnd  alle  das  tun  mit  ratn  versweigen  seiner  gehaim 
vnd  in  ander  weg  als  dann  ainem  marschalch  zugehört  vnd 
ew  unser  genediger  herr  getrawet  nach  ewerm  pesten  ver- 
steen  vnd  vernunfft,  getrulich  vnd  angeuerde. 


Als  dich  vnser  gnediger  herr  herczog  Sigmund  zu  sei- 
nem obristen  amptmann  der  graffschafft  Tirol  an  der  Etsch 
vnd  im  Intal  hat  geseczt  daz  du  dasselb  ampt  mit  innemen 
ausgeben  raittungen  beseczen  vnd  entseczen  seiner  emp- 
ter  vnd  guter,  die  auch  zu  bereiten  vnd  darczu  ze  sehen 
nach  notdurften  vnd  was  du  seinen  gnaden  mit  redlichen 
vnd  zimlichen  Sachen  zu  merung  nucz  vnd  fromen  bestel- 
len vnd  bringen  magst  nach  seiner  gnaden  beuelhen  oder 
von  dirselbs  getrulich  vnd  fleissiklich  fürnemen  handeln, 
ausrichten,  versorgen  seinen  fromen  darinen  fordern,  sei- 
nen schaden  wennden  vnd  alles  das  tun  wellest  das  dann 


HABSBURGENSE  S.  XV.  285 

ainem  obristen  amptmann  zugehört,  vnd  als  dir  sein  gnad 
des  getrawet  nach  deinem  pesten  versten  vnd  Vernunft 
getrulich  vnd  an  geuerde. 

IV.  b. 

„Etweuil  aidtzeln  wie  man  ainem  yeden  den  aid  nach 
seinen  stände  geben  sol." 

Hainrich  Fragnstainer  aid  von  der  Zilf  wegen. 

Du  wirdest  sweren,  dez  du  die  vesten  Zilf  mit  irer 
zugehörung  in  schein  vnd  namen  Conrats  Kuchnmeister 
getrewlichen  ynnhabest,  behütest  vnd  versorgest  vnd  all 
nutz  vnd  gült,  so  darczu  gehörn  vnd  dauon  geuallen  was 
die  über  dein  burkchut  die  dir  dahin  beschaiden  wirt,  brin- 
gen dem  durchluchtigen  hochgebornen  fürsten  herczog 
Sigmunden  herczogen  ze  Österrich  etc.  verraitest  vnd  die 
seinen  gnaden  oder  wem  er  die  an  seiner  stat  emphilhet  in- 
zenemen  gebest  vnd  raichest,  wenn  aber  der  benant  Ku- 
chenmaister  mit  tod  abgeet,  daz  du  dann  dem  vorgenanten 
vnserm  gnedigsten  herren  herczog  Sigmunden  oder  ob  er 
nicht  wer  seinen  erben  der  vorgenanten  vesten  Zilf  mit 
irer  zugehörung  abtrettest,  vnd  in  oder  wem  si  die  beuel- 
hen  inantworttest  auf  die  verschreibung  so  der  bischof  vnd 
das  capitel  zu  Trient  von  dem  vorgenanten  Kuchnmai- 
ster  darumb  haben  alles  getreulich  vnd  angeuerde. 


Du  wirdest  swern,  was  dir  empfolhen  wirdt,  oder 
dir  sust  gepuret  zu  tun  als  ainem  kamerschreiber  zu- 
gehört, daz  du  das  alles  getreulich  hanndelst  vnsers  gnedi- 
gen  herren  gehaim,  so  dir  von  seinen  gnaden  oder  von  seins 
geschefts  wegen  empholhen  wirdt  oder  sust  an  dich  gelan- 
get, versweigest  vnd  in  allen  Sachen  seinen  fromen  furderst 
vnd  seinen  schaden  wenndest  nach  deinem  pesten  ver- 
steen,  alles  getreulich  vnd  angeuerde. 


Du  wirdest  swern  als  du  vnser  richter  zu  Slannders 
bist,  so  verleihen  wir  dir  pan  vnd  acht,  vnd  geben  dir  gwalt 


286  OIPLOMATARIUM 

in  vnserm  gerieht  daselbs  alle  die  weil  du  vnser  richter 
daselbs  vnd  vnuerkert  pist  über  das  plut  ze  richten.  Also 
daz  du  rechts  gerieht  tust,  vnd  fürest,  dem  reichen  als 
dem  armen  vnd  darin  nicht  ansehest,  weder  lieb,  layd, 
freuntsehafft  noch  veintschafft,  miet,  gab,  noch  dhainerlay 
andrer  sachen,die  dich  rechts  gerichts  verhindern  mochten, 
als  du  dann  got  darumb  antwurtten  wild  am  jüngsten  tag. 


Ain  salczmair  swert  meins  herren  gnaden  zu  aller 
notdurfft  des  ambts  trewlichen  zu  zesehen  vnd  sol  weder 
holcz  noch  eisen  noch  kainerlai  sach  bestellen  noch  kauf- 
fen  noch  ausleihen,  einnemen  noch  ausgeben  was  zu  dem 
ambt gehört  an  ainshallschreiber  vnd  d er  geswornen  wissen 
vnd  willen,  im  sullen  auch  der  halschreiber  vnd  die  ge- 
swornen gehorsam  sein,  zu  wew  er  sy  vordert  zu  notdurfft 
des  ambts  vnd  im  das  helffen  trewlichen  ausrichten  alles 
getrewlichen  vnd  vngeuerlichen. 

Gleichz.  Aufzeichnung.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 


Ir  werdet  sweren,  daz  ir  dem  durluchtigen  hochgebor- 
ncnfurstenherczogSigmundenherczogen  zu  Osterreich  vnd 
graten  zu  Tyrol  etc.  als  regirenden  fürsten,vnd  wenn  er  nicht 
wer,  darnach  seinen  nächsten  erben,  herczogen  zu  Oster- 
reich vnd  grafen  zu  Tirol  etc.  getrew,  gehorsam,  gewerttig 
vnd  beigestenndig  sein  sullet  vnd  wellet  irn  fromen  furdern 
vnd  irn  schaden  wennden  vnd  alles  das  tun,  das  ir  in  dann  als 
lanndsfursten  vnd  vogten  des  gotshauss  Trient  schuldig 
vnd  gepunnden  seyt,  zusammt  dem,  damit  ir  in  von  be- 
sunder  glubnuss,  verschreibung  vnd  verpindung  wegen 
verpunden  seyt,  daz  das  auch  bej  krefften  beleiben  vnd 
von  ew  gehalten  werden  sol.  Wasir  aber  ainem  bischofen 
zu  Triendt  vnd  dem  gotshaus  daselbs  ausserhalb  der  ayd 
vnd  verschreibung  damit  ir  dem  vorgenanten  vnserm  gne- 
digen  herren  herczog  Sigmunden  vnd  dem  haus  Osterreich 
vnd  grauen  zu  Tirol  verpunden  seit,  das  sol  ew  darinnen 
vnuergriffenlich  sein  alles  getrulich  vnd  an  geuerde. 


HABSßURGEXSE  S.  XV.  287 

Eben  so  Brixen. 

An  Mittichen  nach  Urbani,  anno  etc.  xlviiijl0  haben 
die  gerichtsleut  zu  Slannders  gesworn,  aber  des  gotzhaus 
leut  zu  Kur  nicht,  vnd  gaben  am  ersten  zu  antwurt  was 
die  obern  teten  des  gotzhaus  leut  das  wollten  si  auch  tun, 
zu  dem  andern  mal  redten  si,  wenn  das  an  irn  herren  bracht 
wurd,  dem  möcht  das  wolgeuallen,  das  dann  sein  will  darin 
wer,  das  wolten  si  gern  tiin. 


Aid  der  lantleute. 

„Ir  werdet  sweren  daz  ir  dem  hochgebornen  fursten 
herczog  Sigmunden  herczogen  zu  Osterrich  vnd  grafen  zu 
Tirol  etc.  alsz  regirendem  Fürsten,  vnd  wen  er  nicht  war 
seinem  nächsten  erben  herczogen  zu  Osterreich,  vnd  gra- 
uen zu  Tirol  getrew,  gehorsam  vnd  gewertig  sein  wellet 
iren  frumen  fudern  vnd  schaden  wenden,  vnd  alles  daz 
thun  das  ain  getrewer  landman  seinem  landsfürsten  vnd 
rechten  naturlichen  erbherren  phlichtig  vnd  schuldig  ist 
getrewlich  vnd  an  gefäi\ 


Auf  demselben  Blatte  die  Note : 

„Die  von  Miterwald  (?)  klagen  dazsi  si  irer  zugehö- 
rung vnd  gemaind  der  si  ye  vnd  ye  in  nutz  vnd  gewer  her- 
komen  sein,  entwert  vnd  in  ir  holcz,  wasser,  wunnd  vnd 
waid  genommen  haben,  an  recht  vnd  über  solh  gepot  so 
in  von  gerichts  wegen  darumb  beschechen  sei." 

V.   11.  December  1455. 

„Calistus  papa  III. ' 

„Dilecte  iili.  Salutem  et  apostolicambenedictionem. 
„Exaggerantur  dietim  apud  nos  querele  super  depositione 
„cuiusdam  nobilis  abbatissede  Sunnemberg  tue  brixinen- 
„sis  diocesis,  que  cum  ut  asserit  in  cursu  visitationis  et 
„reformationis  per  te  illis  in  partibus  facte  iniuste  ammo- 
„ta  sitet  grauata  plurimum,  ad  sedem  apostolicam  pro  suo 
„remedio  appellationem  interposuit.  Et  quamquam  graua- 


288  DIPLOMATARIUM 

„tis  opem  ferre  debeamus  et  petentibus  iustitiam  mini- 
„strare,  hoc  tarnen  tempore  tuo  statui  ac  dignitati  morem 
„gerentes  instituimus  hanc  ad  te  causam  remittere ,  ut 
„sine  strepitu  et  ad  tollenda  scandala  que  in  precinctu 
„esse  dicunt,  qui  hoc  pro  parte  dicte  abbatisse  negotium 
„sollicitant  taliter  prouideas  ut  rem  hanc  debite  compo- 
„nas,  ne  copellamur  alio  iuris  ordine  negotium  ipsum 
„decernere  aut  committere  tractandum ,  super  quo 
„quid  feceris  nos  quantocius  certificare  procures.  Da- 
„tum  Rome  apud  sanctum  Petrum  sub  anulo  piscatoris 
„dieximensis  Decembris  1455,  pontificatus  nostri  anno 
„primo.  P.  Candidus. 

An  den  Bischof  von  Brixen.  (Cusa). 

Gleichzeitige  Abschrift.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

VI.  12.  December  1456. 

Dominicus  miseratione  diuina  tituli  sancte  crucis  in 
Jerusalem  presbiter  cardinalis  religioso  viro  .  .  abbati  mo- 
nasterii  in  Wilteren  ordinis  premonstratensis  brixinensis 
diöcesis  salutem  in  domino.  Ex  parte  illustrissimi  princi- 
pis  domini  Sigismundi  Austrie  ducis  dicte  diöcesis  nobis 
oblata  petitio  continebat,  quod  ipse  nuper  quendam  dya- 
conum  reuerendi  in  Christo  patris  domini  Nicolai  misera- 
tione diuina  tituli  sancti  Petri  ad  vincula  presbiteri  sancte 
romane  ecclesie  cardinalis  ac  episcopi  brixinensis  fami- 
liärem continuum  commensalem  ab  eodem  domino  cardi- 
nali  missum  ut  quasdam  inhibitorias  literas  contra  quandam 
abbatissam  monasterii  in  Suneburg  dicte  brixinensis  diö- 
cesis insinuare  deberet  capi  mandaret  et  ita  per  duos  lai- 
cos  factum  fuit,  et  cum  idem  dyaconus  ad  ipsius  domini 
ducis  presentiam  deuenisset  ipsum  inmediate  liberum  di- 
misit,  propter  quod  ipse  dominus  dux  et  dicti  duo  laici 
timent  excommunicationis  incurrisse  sententiam  in  tales 
generaliter  promulgatam.  Cum  autem  postmodum  dictus 
dyaconus  ut  premittitur  pristine  fuerit  restitutus  libertati, 
supplicari  fecit  humiliter  dictus  dominus  dux  sibi  et  dictis 


HABSBURGENSE.  XV.  289 

duobus  laicis  super  liijs  per  sedem  apostolicam  de  opor- 
tuno  remedio  misericorditer  prouideri,  nos  igitur  auctori- 
tate  domini  pape  cuius  penitenliarie  curam  gerimus  et  de 
eius  speciali  mandato  super  hoc  viue  uocis  oraculo  nobis 
facto  discretioni  tue,  cum  ordinarium  ipsorum  propter  di- 
stantiam  loci  commode  adire  non  possint,  committimus 
quatenus  si  est  ita  postquam  dicto  dyacono  iniuriam  passo 
si  non  satisfecerunt,  satisfecerint  competenter  ipsum  do- 
minum ducem  et  duos  laicos  predictos  a  dicta  sententia  et 
excessibus  huiusmodi  ac  peccatis  eorum  aliis  que  tibi  con- 
fitebuntur  nisi  taüa  sint  propter  que  merito  sit  sedes  apo- 
stolica  consulenda,  absoluas  hac  uice  in  forma  ecclesie 
consueta  et  iniungas  inde  eorum  cuilibet  pro  modo  culpe 
penitentiam  salutarem  et  alia  que  de  jure  fuerint  iniun- 
genda.  Datum  Rome  apud  sanctum  Petrum  sub  sigillo  offi- 
cii  penitentiarie  11.  idus  Decembris  pontificatus  domini 
Calisti  pape  III.  anno  secundo. 

L.  de  Leys. 

Orig.  Perg.  1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

VII.  18.  Juli  1458. 

In  dem  namen  gotz  zwischen  dem  edlen  Sigmun- 
den von  Brandis  fryhern  anstat  vnd  in  namen  der  durch- 
luchten  hochgebornen  fürstin  vnd  frovven  fröwen  Elienor 
hertzogin  zu  Osterich  etc  vnser  gnadigen  fröwen  an  ainem 
vnd  dem  edlen  Albrechten  von  Sax  von  der  hohen  Sax 
fryhern  am  andren  tau,  ist  vf  hut  disen  tag  datum  dis  ze- 
dels  als  vff  ahn  gutlichen  tag  von  dem  edlen  Peterman 
von  Rasen  fryheren  vnd  herren  zu  Toggenburg  och  dem 
strengen  her  Marquard  Brisach  ritter  als  fruntlichen 
vndertadingern  von  solicher  Zuspruch  vnd  span  wegen 
herlangend  von  der  achczig  pfund  pfenning  järlicher  zinse 
so  der  selb  von  Sax  vermaint  im  geuallen  vnd  bezalt  wer- 
den solten,  von  der  stürze  Gamps  (Samps ?)  etc.  so  vil 
beredt  vnd  hetädingt  das  die  obgenant  vnser  gnädige  frow 

Fontes  etc.  It.  Bd.  19 


290  DIPLOMATARIUM 

von  Östcrich  demselben'  Albrecbten  von  Sax  für  hoptgüt 
vnd  tat  alle  veruallen  vsständig  zins  vnd  schaden  vnd  och 
für  alle  sin  ansprach  so  er  zu  der  selben  sture  zu  Gamps 
bisher  gehept  hat  oder  gehaben  mocht  geben  oder  nach 
aller  notdurft  daran  erhabend  sye  versorgen  vnd  verscho- 
ben sol  fünf  vnd  zwainzig  hundert  rinisch  guldin  hoptgutz 
vnd  da  von  järlichs  zinses  von  zwainzigen  ainen  das  sich 
an  zins  in  ainer  sum  järlich  geburte  hundert  fünf  vnd 
zwainzig  guldin  vf  ainen  widerköf ,  doch  so  hat  im  der 
obgenant  Sigmund  von  Brandis  hierinne  von  wegen  der 
obgenanten  vnser  gnädigen  fröwen  von  Osterich  bedingt 
vnd  vorbehalten  ist  sach  das  die  selb  vnser  gnädig  fräw 
von  Osterich  zwischen  datum  dis  zedels  vnd  dem  nächst- 
kunftigen  sant  Vrenentag  dem  genanten  Albrechten  von 
Sax  geschriftlich  dis  täding  vnd  berednust  zu  sagt,  so  sol 
voran  aller  vnwill  zwischen  der  selben  ir  gnaden  vnd  dem 
von  Sax  vnd  allen  den  so  zu  in  beden  tailn  der  sach  halb 
gehaft  oder  gewant  sint  tod  vnd  absin  vnd  sol  dieselb  vn- 
ser gnadige  frow  von  Österich  darnach  in  monetz  frist  vn- 
geuerlieh  denselben  Albrechten  von  Sax  nach  der  obge- 
nanten täding  vnd  berednust  des  hop-gütz  vnd  zinses  nach 
aller  notdurft  daran  er  habend  sye  versehen  vnd  versorgen 
vnd  sol  also  das  ains  mit  dem  andren  zu  gang  der  selb  Al- 
brecht von  Sax  der  genanten  vnser  gnädigen  frowen  von 
Osterich  solichen  verschribung  brief  vfF  die  obgemelten 
sture  zu  Gamps  tutende  vnd  alle  sin  gerechtikait  vnd  Zu- 
spruch so  er  von  solicher  verschribung  wegen  darzü  bis- 
her gehept  hat  oder  gehaben  mocht  übergeben  vnd  sich 
der  gen  ir  gnaden  verzihen  getrulich  vnd  vngeuerlich. 
War  aher  sach  das  ir  gnad  solich  obgedacht  täding  vnd 
berednuss  gen  demselben  von  Sax  geschriftlich  abschlug 
vnd  der  vermainte  nit  nach  zu  gand  so  sol  als  denne  dis 
obgemeldt  täding  vnd  berednuss  tod  vnd  absin  vnd  de 
wedrem  tail  hie  nach  in  dehain  wise  oder  weg  schädlich 
oder  der  vnverbunden  sin  vnd  sol  öch  alsdenn  von  beden 
obgenanten  partycn  solicher  tag  so  zu  ziten  zu  Zürich  vf 


HABSBURGENSE  S.  XV.  20  f 

Mittwoch  nach  Jacobi  nach  der  geschrift  innehält  vnd  zu  lai- 
sten  abgeredt  ist  gesucht  gelaist  vnd  gehalten  werden  da- 
selbs  ze  Zürich  vf  Mäntag  nächst  nach  sannt  Vrcnentag 
schierest  körnende  in  aller  wise  vnd  mäss  vnd  mit  allen  be- 
dingen als  vf  dieselben  obgemelten  Mitwoch  vnd  darnach 
ze  Zürich  solt  gelaist  sin  vnd  gehalten  werden.  Vnd  ist  dis 
berednuss  vnd  täding  beschehen  zu  Liecbtenstaig  vnd  jet- 
wedrem  tail  des  ain  zedel  gegeben  versigelt  mit  des  obge- 
nanten  Petermans  von  Raren  insigel  von  baider  obgenan- 
ter  partyen  bet  wegen  doch  im  vnd  seinen  erben  vn- 
schadlich  vff  Zinstag  nach  sant  Margretentag,  nach  Cristi 
gepurt  vierzehenhundert  vnd  im  acht  vnd  funfzigosten  jar. 

Orig.  Papier,  aufgcdr.  grünes  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

Vlif.  S.  D.  (1458.) 

Ettlich  artikel  zwischen  dem  kayser  herzog  Albrecht  vnd 

Sigmund. 

Ffurdrung  so  vnnser  gnedigster  herre  der 
romisch  keiser  luten  laszen  hat  durch  mcister 
VlriehRiedererauffdem  tag  zu  nehst  zusehen 
sinen  keiserlichen  gnaden  vnd  vnscrmgnedi- 
gen  herren  hertzog  Sigmund  zu  Wiene  ge- 
halten worden  ist. 

Item  zum  ersten  hat  sin  keiserlich  gnade  laszen  for- 
dern ij?  marck  silber  die  ime  etlich  uergangen  jare  vnbezalt 
uszstanden  über  verschribung  die  er  von  vnserm  herren 
hertzog  Sigmund  habe  die  mitsampt  ime  fursten  vnd 
herren  versigelt  haben  vnd  daruff  derselben  verschribung 
abeschrifft  lesen  laszen  vns  daby  gebetten  gein  vnserm 
herren  daran  zu  sin  das  sinen  keiserlichen  gnaden  vmbe 
den  versetze  der  vergangen  jaren  auszrichtung  vndbeza- 
lung  geschee  vnd  hinfur  vnser  herre  der  verschribung 
nachgang  etc. 

Item  sin  keiserlich  gnade  habe  von  dem  sinen  vil 
au  ff  die  lande  in  Osterrich  gelegt  nach  dem  vnd  die  selben 
lannde  von  kriegen  vnd  ander  vil  angelangt  haben  furdert  sin 

19» 


292  D1PL0MATARIUM 

kaiserlich  gnade  ime  auch  auszrichtung  zu  tunde  vmbe  so- 
lieli  darlegung  so  viele  vnserm  lierrem  zum  dritten  teile 
daran  gebürc. 

Item  sin  keiserlieh  gnade  habe  auch  wilent  konig 
Albrechts  seliger  gedechtnisz  ein  mercklich  summe  gelts 
gelihen  die  ime  noch  ausstände  furdere  sin  keiserlieh  gna- 
de ime  auch  auszrichtunge  zu  tunde  so  viel  an  derselben 
schulde  vnserm  herren  zu  sinem  drittenteile  zu  bezalen 
gebure. 

Item  sin  keiserlieh  gnade  habe  vil  dargelihen  von 
dem  sinen  als  er  furmonder  vnd  gerhab  gewesen  sy  wi- 
lent konig  Laslaus  loblicher  gedechtnisz  stände  ime  auch 
noch  ausz  vnbezalt  da  furder  sin  gnade  ime  auszrichtung 
zu  tunde  so  vil  daran  vnserm  herren  zu  sinem  dritten 
teile  gebure  zu  bezalen. 

Item  vnser  herre  habe  sich  derobernlanndevnderzo- 
gen  one  siner  keiserlichen  gnaden  willen  auch  die  rennte 
vnd  nutze  ingenommen  da  sy  siner  keiserlichen  gnaden 
meynung  vnd  furdrung  das  solichs  vnderziehens  der  regi- 
ment  wider  abgetan  werden  vnd  ime  kerung  vnd  auszrich  - 
tung  beschee  vmbe  die  auff  gehabten  nutze  vnd  rennten. 

Item  es  sy  auch  etwaz  verändert  vnd  veruszert  wor- 
den von  dem  huse  öslerrich  one  siner  keiserlichen  gna- 
den willen  vnd  wissen  vnd  anders  dann  billich  sye,  sy  si- 
ner meynung  das  solichs  wider  zu  dem  huse  bracht  werde 
vnd  ist  nemlich  bestympt  worden  Friburg  in  Vchtlant. 

Item  sin  keiserlieh  gnade  furdert  auch  an  vnsern 
herren  ime  den  brieff  herusz  zu  schaffen  den  er  der  lant- 
schafft  übergeben  habe  in  der  graffschafft  von  Tyrol  als 
das  vnser  herre  sinen  gnaden  versprochen  und  zugesagt 
habe  wollen  zu  tun  vnd  sich  auch  des  verschriben  habe  gen 
sinen  keiserlichen  gnaden. 

Ffurdrunggescheen  an  vnsern  gnedigsten 
herren  den  keiser  von  wegen  vnsers  gnedigen 
herren  hertzog  Sigmunds  uff  dem  vorgemel- 
ten  tag. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  293 

Item  alsvnnsern  herren  nach  abgang  sins  vatter  seli- 
gen löblicher  gedechtnisz  sin  keiserlich  gnade  ine  in  sinen 
gewalt  genommen  habe  mit  barschafft  silber  kleynot  Sil- 
bergeschirre, buhssen  und  anders  das  als  gut  geachtet  sy 
als  auff  eylffmale  hundert  tusent  gülden  vnd  besser  nach 
innhalt  einer  zettel,  die  sin  keiserlich  gnade  vnder  sinen 
bitscheit  der  landschafft  in  der  graueschafft  von  Tyrol 
übergeben  habe  da  furdern  wir  das  sin  keiserlich  gnade 
vnserm  herren  darumbe  widerkerung  vnd  auszrichtung 
vmbe  solichs  tun  wolle  das  stände  vnserm  herren  zu  uer- 
dienen  vmbe  sin  keiserlich  gnade  wann  doch  sinen  gnaden 
wole  ingedenck  sye  der  zusagung  vnd  anderm  so  dann  sin 
gnade  der  lantschafft  getan  habe  auff  die  zyt. 

Item  so  habe  vnsers  gnedigen  herren  vatter  selige 
wilent  konig  Albrechts  seligen  loblicher  gedechtnisz  xxxvj? 
gülden  gelihen  vnd  ime  darumbe  die  slosse  mit  iren  zu- 
gehorungen  nemlich  Medling,  Lassenburgk,  Starckenberg 
vnd  Wartenstein  derselben  slosse  sich  sin  keiserlich  gnade 
vnder  zogen  vnd  innhabe,  fordern  wir  das  sein  keiserlich 
gnade  solich  slosse  vnserm  herren  übergeben  vnd  zu  si- 
nem  gewalt  vnd  hannden  kommen  lasse,  auch  vmbe  die 
auffgehepten  rennten  vnd  nutzen  sin  gnade  vnserm  herren 
widerkerung  vnd  darumbe  auszrichtung  gnediglich  tun 
wolle  das  stände  vnserm  herren  vmbe  sin  keiserlich  gna- 
de zu  uerdienen. 

Item  so  habe  sin  keiserlich  gnade  auch  brieff  register 
vnd  bucher  hinder  ime  bitten  wir  sin  gnade  solich  brieff 
register  vnd  bucher  vnserm  herren  zu  sinen  hannden  ge- 
ben wolle,  wann  er  der  notturfftig  sy  zu  gebruchen  in  si- 
nen landen  stände  vnserm  herren  vmbe  sin  keiserliche 
gnade  zu  uerdienen. 

Item  zu  den  obgeschriben  stucken  hat  sin  keiserlich 
gnade  lassen  antworten  meister  Virich  Ricderer  dum- 
probst  zu  Freisingen  wie  das  vnser  gnedigster  herre  der 
keiser  semlich  aiimutungvndfordrung  sere  hoch  befremde 
so  doch  vnser  herre  siner  gnaden  vetler  sin  keiserlich 


194  D1PL0MATAR1UM 

gnade  vmbe  alle  stucke  vnd  fordrunge  gnugsamlich  nach 
aller  noltorfft  qwytirt  hal)e  als  des  sin  gnade  ein  qwytsbrieff 
besiegelt  babe,  dieselbe  qwytantze  vnser  hcrre  gegeben 
habe  do  er  ein  fry  lediger  vnuerbunden  vnd  besetzter  fur- 
ste  gewesen  sy  vnd  liesz  daruff  lesen  abgesehrifft  dessel- 
ben qwytsbrieff,  von  der  brieff,  register  vnd  bucher  wegen 
meynt  sin  keiserlich  gnade  die  stunden  dem  huse  von 
Osterrich  vnd  ine  als  wole  zu  als  vnserm  herren  darumbe 
nit  not  were  die  herusz  zugeben,  wann  aber  vnser  hcrre 
der  notturfftig  wurde  sin,  wolte  er  ime  glaublich  vidimus 
dauon  werden  lassen. 

Item  als  von  wilent  des  von  Cyli  gedechtnisz  seliger 
die  lande  vff  dem  dutschen  auff  alle  sie  dry  vnser  gnedi- 
gen  herren  von  Osterrich  nach  innhalt  einer  verschribung 
vnd  Ordnung  verfallen  weren,  do  wurde  vnserm  herren  sin 
dritteil  derselben  lannde  von  sinen  keiserlichen  gnaden 
lurgchalten  also  betten  vnd  furderten  wir  sin  keiserlich 
gnade  wolte  vnserm  herren  solichen  sinen  dritten  teile 
volgen  lassen  vnd  vmbe  die  auffgehepten  nutze  gnediglich 
auszrichtung  tun  stunde  vnserm  herren  vmbe  sin  keiserlich 
gnade  zu  uerdienen. 

Item  so  hette  vnser  herre  einen  schuldebrieff  zwey- 
malehundert  tusent  gülden  besagende  darfur  etliche  slosse 
verschriben  weren  betten  vnd  furdern  wir  an  sin  keiser- 
lich gnade  vnserm  herren  auch  auszrichtung  vnd  beza- 
lung  darumbe  zu  tun  oder  aber  semlich  sloss  mit  sampt 
den  auffgehepten  nutzungen  gnediglich  zu  vnsers  herren 
hannden  vnd  gewalt  kommen  lasze  das  stunde  vnserm  her- 
ren zu  uerdienen  vmbe  sin  keiserlich  gnade. 

Item  darzu  hat  sin  keiserlich  gnad  lassen  antworten 
das  cylisch  lannt  sy  sinen  gnaden  als  dem  eltsten  fursten 
von  Osterrich  mit  recht  zugesprochen  vnd  heym  geteilt 
worden,  so  habe  er  auch  das  müssen  mit  swerem  costen,  sor- 
gen sins  libs  vnd  mit  dem  swerte  gewynnen  behalten  vnd 
hanthaben,  darumbe  er  nit  meyne  yemants  desshalb  schul- 
dig sy  zu  antworten  vnd  liesz  es  des  cylischen  lanndshalb 
daby  bestan. 


HABSBURGEiVSE  &  XV.  295 

Item  nachdem  als  wilent  konig  Laslau  seligen  löb- 
licher gedechtnisz  abegangen  gewesen  ist  vnd  die  lannde 
zu  Osterrich  oberthalb  vnd  nyderthalb  der  Ens  au  ff  sie 
alle  den  fursten  van  Osterrich  gefallen  weren  vnd  ein  abc- 
beredung  durch  die  lantschafft  beschcen  were  zusehen 
inen  die  sie  auch  alle  drye  der  lantschafft  zu  halten  glaub- 
lich zugesagt  belten  wurde  vnserm  herren  in  seinem  drit- 
tenteile der  nutzung  so  er  by  sinen  keiserlichen  gnaden 
nyderthalb  der  Enns  vnd  auch  zu  Nuwemburg  auff  dem 
Yne  gelegen  hette  ingetragen  vnd  die  nutzung  furbehebt, 
betten  wir  sin  keiserlich  gnade  vnd  furderten  von  vnsers 
herren  wegen  ime  oder  sinem  anwalt  die  hinfur  one  intre- 
ge  volgen  zu  lassen  vnd  vmbe  die  furbehepten  nutzungen 
verschaffen  mit  den  amptluten  vnsers  herren  anwalt  dar- 
umbe  furderlich  uszrichtung  vnd  bezalung  zu  tun  stunde, 
vnserm  herren  zu  uerdienen,  vmbe  sin  keiserlichen  gna- 
den vnd  der  abberedung  in  andern  stucken  auch  nachzu- 
kummen  mit  der  huldung  vnserm  herren  zu  thun. 

Item  daruff  liesze  sin  keiserlich  gnade  antworten  ime 
wer  nit  wissende  von  intrege  die  sinem  vettern  be- 
scheen  weren  dann  was  verschafft  were  das  wer  kom- 
men an  bezalung  der  gemeynen  schulde  vnd  zu  inbringung 
der  wyne,  das  als  wol  vnsers  herren  nutze  wer  als  der  sin, 
vnd  wolte  vnserm  herren  das  sin  volgen  lassen,  doch  also 
das  die  schuldener  vnclaghafft  geschafft  wurden  vnd  was 
zu  gemayner  nottorfft  not  wurde  das  das  also  versehen 
vnd  dargelegt  wurde  auff  das  nit  sumenisz  beschec  das 
inen  beden  vnd  dem  lande  schaden  bringen  mocht, 

Item  wir  haben  siner  keiserlichen  gnaden  nit  wollen 
antworten  .  .  .  auff  sin  furdrunge  von  stucke  zu  stucke 
sonnder  das  wir  siner  keiserlichen  gnaden  meynung  wole 
vermerekt  betten  die  do  vast  swere  vnd  hoch  angezogen 
worden  weren  vnd  etwaz  wyter  dann  für m als  in  tedingen 
gelut  betten.  Darumbe  wolte  es  sinen  keiserlichen  gnaden 
zu  gefallen  sin,  das  dann  sin  gnade  von  sinen  reten  et  lieh 
darzu  sehuffe,  so  wolten  wir  vns  zu  den  selben  fugen  für- 


296  DIPLOMATAMUM 

ter  usz  denen  Sachen  zu  reden  ob  die  auff  gut  rnyttel  bracht 
mochten  werden  dadurch  diese  dinge  hingelegt  vnd  irer 
beider  gnaden  in  fruntlieher  vcrstentnisz  vnd  vereynigung 
bracht  würden,  daruffsin  keiserlich  gnade  sich  bedachte 
vnd  liesze  vns  wider  antworten  die  meynung  were  sinen 
gnaden  wole  zu  gefallen  vnd  hette  also  darzu  geordent  den 
von  Bassauw,  den  von  Gurgk,  meister  Virich  Riederer,  den 
von  Starenberg  vnd  hern  Jörgen  von  Volkerssdorff. 

Item  darnach  sin  wir  zu  den  vorbenanten  herren  in 
des  von  Bassauwe  hoff  kommen  vnd  hant  sich  etwe  vil  re- 
de gegen  einander  begeben  vnd  gewegen  worden  die  ver- 
schribung  von  ine  beiden  herren  auszgangen  solten  die 
durchgrundet  werden  wer  zu  besorgen  das  groszer  vn- 
f  runtschafft  vnd  noch  merer  vnwille  dauon  auffstene  mochte 
vnd  rette  meister  Virich  Riederer  von  irer  fünfter  wegen 
ob  yt  wege  furzunemmen  weren  zu  reden  von  des  drylten- 
teils  wegen  den  vnser  herre  zu  Ostcrrich  hotte  das  derselbe 
zu  vnsers  gnedigsten  herren  des  keisers  hannden  kerne, 
vad  vnserm  herren  etwaz  glichnisz  von  vnserm  herren 
dem  keiser  geschee  vnd  das  damit  alle  fordrung  vnd  dinge 
abeweren,hetten  wir  des  gewalt  von  vnserm  herren  so  net- 
ten sie  in  beuelhnisz  von  irem  herren  dem  keiser  dauon 
zu  reden,  also  antworten  wir  ine  das  wir  nit  in  beuelhnisz 
oder  in  gewalt  hetten  von  vnserm  herren  etwas  zu  reden 
vnd  zu  uertedigen  sines  drytten  teils  halb  den  er  danyden 
zu  Osterrich  hette.  Dann  wer  ine  zu  gefallen  zu  reden 
auszer  den  meynungen  als  vormals  fürhannden  gewesen 
weren,  so  weren  wir  also  da  vnd  daruff  auszgeuertigt  da- 
uon zu  reden  daran  es  vor  erwonden  hette  wolt  danach 
vnserm  herren  dem  kaiser  zu  willen  sin  darinn  zn  gene, 
so  solte  vnser  herre  sin  fordrung  auch  die  cylisch  an- 
sprach fallen  lassen  vnd  sinen  keiserlichen  gnaden  zu  ei- 
ner erung  auff  zehentusent  gülden  als  er  sich  der  vor  er- 
botten  hette  zu  geben.  Wer  es  da  vinbe  viere  oder  funff  tu- 
sent  gülden  nie  zu  tunde  wollen  wir  vns  mechtigen  das 
die  vnser  gnediger  herre  sinen  keiserlichen  gnaden  zu  eren 


HABSBURGENSE  S.  XV.  297 

vnd  fruntschafft  als  sinen  gnedigsten  herrcn  vnd  vettcr 
zu  den  zehen  tusent  gülden  williglich  geben  sollte  doch 
also  das  vnser  gnedigster  herre  der  keiser  solich  summe 
gelts  von  jare  zu  jaren  bezalt  neme  von  den  nutzungen 
des  dryttenteils,  so  dann  vnser  gnediger  herre  by  sinen 
keiserliehen  gnaden  nyderthalb  der  Enns  hette  sofich 
meynung  namen  die  rete  hinder  sich  zu  bringen  an  iren 
gnedigsten  herren  den  keiser. 

Item  darnach  sin  wir  wider  komcn  zu  den  reten  in 
der  von  Bassauwe  hoff  über  ettwe  vil  tage  vnd  hat  gerett 
meister  Virich  Riederer  wie  sie  den  weg  vnd  meynung  wir 
ine  furgehept  hetten  auff  das  allerbeste  an  iren  gnedigsten 
herren  den  keiser  bracht  hetten  vnd  wer  siner  keiserli- 
ehen gnaden  meynung  vmbe  den  dryttenteile  den  vnser 
herre  da  nyden  zu  Osterrich  hette  reden  zu  laszen  vnd 
konnten  auch  nit  anders  an  ine  befinden  wolten  wir  dauon 
reden,  so  mochten  wir  ine  furheben  waz  vnser  herre  der 
keiser  vnserm  herren  darfur  tun  solte  vnd  das  vnser  herre 
der  keiser  vnsern  herren  versehe  in  dem  heiligen  riebe, 
wann  etwaz  zu  falle  kerne,  alsdann  ytzunt  wole  etwaz  fur- 
handen  were  vnd  wart  gerett  von  dem  lande  Sopheyen. 
Dargegen  wir  antworten  vnserm  herren  nuwe  lant  zu  ge- 
wynnen  mochten  ime  die  lannde  die  er  ytzt  hette  wole 
daruff  gene  ee  wann  das  er  jhens  inbrecht  mochte  er  die 
behalten,  die  er  ytzt  hat,  vnd  man  ime  volgen  liesz  das 
ime  billiehen  gedyen  solt  damit  solt  er  sich  laszen  benu- 
gen,  doch  so  wolten  wir  vns  bedenken.  Also  bedachten  wir 
vns  vnd  antworten  inen  sie  hetten  furmals  wole  verstanden 
das  wir  nit  in  macht  von  beuelhnisz  hetten  etwaz  von  des 
drytten  teils  wegen  zu  uerhandeln,  so  weren  auch  vnsere 
bede  gnedigen  herren  hertzog  Albrecht  vnd  vnser  herre 
gegen  einander  einer  verschribung  welicher  vnder  ine 
sinen  drittenteyle  in  dem  lande  Osterrich  verändern  vnd 
übergeben  wolten,  wie  sie  sich  gegeneinander  halten  sol- 
ten.  Dwile  si  nu  von  vnsers  gnedigen  herren  des  keisers 
wegen  legen  auff  dem  dritten  teile  so  wollen  wir  boren  ire 


298  DIPLOMATAIUUM 

meynung  des  dritten  teils  halber  so  vnser  herre  hette  by 
siner  keiserliehen  gnaden  nyderthalb  der  Ens  doch  auff 
ein  anbringen  an  vnsern  gnedigen  herren  also  wolten  sie 
wir  solten  ine  furheben  was  sin  keiserlich  gnade  vnserni 
herren  tun  solte  da  hüten  wir  ine  für  achttusent  pfunt  geltes 
jerlicher  nutzung  vnd  das  dafür  vnserm  herren  auszgewi- 
set  vnd  ingeben  wurden  Nuwrenburg  auff  dem  Yne  gelegen 
vnd  sust  eins  oder  zweie  ander  slosse  mit  gnugsamlieher 
Versicherung  dauon  vnserm  herren  die  obgemelt  summe 
gelts  alle  jare  lediglich  heruff  gedienen  mochte  vnd  das 
sin  keiserlich  gnade  auch  auszrichten  vnd  bezalen  solte 
was  schulden  nach  zu  bezalen  weren  von  konig  Laslaus 
seligen  wegen  one  beswernisz  vnsers  herren  die  meynung 
sie  hinder  sich  namen  zu  bringen  an  vnsern  gnedigsten 
herren  den  keiser. 

Item  darnach  haben  wir  darauff  einer  entwort  hegert 
von  den  vorgenanten  reten  vnd  schickten  ine  einen  zettel 
als  der  hienach  geschriben  steet  erwirdigen  lieben  herren 
wir  sin  nu  in  die  vierden  woche  hie  gelegen  vnd  noch  biszhar 
kein  endlich  antwurt  vns  begeget  ist  von  vnserm  allergnc- 
digsten  herren  dem  keiser  nu  mögen  wir  nit  lenger  hie 
harren  darumbe  bitten  wir  uch  vns  einen  gutlichen  vrlaub 
an  vnsern  gnedigen  herren  den  keiser  zu  bitten  vnd  sollen 
wir  von  siner  keiserliehen  gnaden  wegen  etwaz  an  vnsern 
herren  siner  gnaden  vettern  werben,  wollen  wir  gern  tun 
wir  wollen  etlich  hie  laszen,  die  do  warten  auff  die  ant- 
wort  vnsers  gnedigen  herren  des  kaisers  die  es  auch  also 
an  vnsern  gnedigsten  herren  den  keiser  brachten,  wie 
das  wir  ein  entwort  an  sie  forderten,  also  beschiede  sin 
keiserlich  gnade  vns  auff  vnser  frauwen  obent  vmbe  ein 
vren  zu  ime  in  die  Burck  vnd  nach  etwe  langem  verziehen 
liesz  sin  keiserlich  gnade  meisler  Vlrichen  niederer  vns 
sagen  sin  gnade  beduchtedaswir  die  sachen  hoch  anslugen 
das  doch  die  nutzung  zu  dem  drytten  teile  nit  ertragen 
mochten  werer  vmbe  tusent  oder  zweie  tusent  pfunt  vai 
lunde  vnd  die  mit  einer  ähnlichen  summe  abezukeuifen  die 


HABSBURGENSE  S.  XV.  299 

sinen  gnaden  lidlich  weren  so  wolte  sin  keiserlich  gnade 
gerne  dauon  lassen  reden  also  antworten  wir  darzu  dwile 
wir  nit  verstunden  das  sinen  keiserlichen  gnaden  zu  wil- 
len wer  von  den  wegen  als  furmals  gerett  wer  reden  las- 
sen vnd  auch  auff  die  meynung  des  dritten  teils  halb  et- 
waz  in  uerachtung  gerett  wurde  des  wurde  des  wir  doch 
nit  gewalt  hotten,  so  wer  es  vor  zyten  nie  gewesen  so 
irrung  zusehen  den  fursten  von  Osterrich  aufferstanden 
weren,  das  sie  derhalb  komen  weren  auff  ire  lantlute  us- 
zer  iren  erhlanden  also  erbotten  wir  vns  von  vnsers  herren 
wegen  auch  zu  kommen  auff  die  landlute  uszer  iren  erb- 
lichen lannden  nemlich  Osterrich,  Styre,  Kernten,  Crayn, 
Tyrol,  Schwaben,  Brisgauwe,Sunckgauwe  vnd  Elsas  uszer 
ire  iglichem  einem  zu  nemen  vnd  alsdann  für  dieselben  irer 
heider  Spruche  fordrung  vnd  was  ire  iglichem  notturfftig 
werde  sin  zu  bringen  vnd  wer  die  sie  gutlichen  nit  ver- 
tragen oder  vermugen  mochten,  das  sie  dann  es  thun 
mochten  durch  ire  richtlich  spruch  wolte  aber  sin  keiser- 
lich gnade  heduncken  das  das  gebotte  etwaz  verlengerung 
neme  so  hotten  wir  es  von  vnsers  herren  wegen  auff  vn- 
sern  gnedigen  herren  hertzog  Albrechten  siner  gnaden 
bruder  als  auff  einen  geineynen  mit  eime  glichen  zusatze 
in  maszen  als  vor  wes  sie  gutlichen  nit  übertragen  mochten 
das  das  dann  heschee  durch  iren  rechtlichen  spruch  oder 
des  mererteils  vnd  dem  nachgangen  wurde  von  yr  yedem 
vnd  wussten  es  nit  neher  zu  bitten  von  vnsers  gnedigen 
herren  wegen  sinen  keiserlichen  gnaden  vnd  hofften  sin 
gnade  vnd  meniglich  wole  verstunden  das  wir  vns  vol- 
koinlichen  von  vnsers  gnedigen  herren  wegen  erbotten 
hetten  vnd  das  daruff  sin  keiserlich  gnade  vnserm  herren 
tete  vnd  bescheen  liesze  waz  ime  von  billicheit  gedyen 
solte.  Daruff  sin  keiserlich  gnaden  liesze  antworten  er 
hoffte  nit  das  not  gescheen  solte,  sie  mit  einander  zu 
rechtigen  wolte  er  aber  sinem  vettcr  furdrung  nit  erlas- 
sen so  wer  sin  vetter  ein  fürst  des  richs,  so  wüste  er  ine 
wole  furzunemen,  wolte  auch  sin  vetter  ine  furdrung  nit 


300  DIPLOMATARIUM 

crlaszen  so  wer  er  ein  romischer  keiser  vnd  auch  ein 
furste  von  Ostcrrich  wüste  man  wol  wie  das  gehalten  solte 
werden  vnd  damit  ginge  sin  gnade  hin  zu  der  vesper. 

Darnach  quamen  zu  der  bischoff  von  Gurck  vnd  mei- 
ster  Virich  Riederer  vnd  meinten  wir  solten  das  für  kein 
entwort  vnd  abscheit  auffnemmen  wir  sehen  wole  das 
spate  wer  vnd  das  sin  gnade  zu  der  vesper  geylet  hette 
sie  wollten  furbaszer  mit  ime  reden  also  bleibe  die  sache 
anstan  bisz  auff  Sontag  zu  obent ,  darnach  do  liesze  sin 
gnade  meister  Virich  Riederer  vns  sagen  dwile  sin  gnade 
nit  verstünde  das  wir  gewalt  hetten  von  des  dritten  teils 
wegen  besluszlich  zu  reden,  das  dann  vnser  herre  ob  es 
ime  zu  gefallen  sin  wurde,  mochte  schicken  mit  vollem 
gewalt  dauon  zu  reden  vnd  besliszen ,  so  wolte  sich  sin 
gnade  darinn  bewisen  gnediglich  vnd  fruntlich  gegen  si- 
nen  vettern  als  billich  wer. 

Item  von  der  Gradner  vnd  Eytgenoszen  wegen  hat 
sich  sin  gnade  genommen  zu  bedencken  vnd  ob  es  not 
wurde,  so  wolte  sin  gnade  furcr  mit  dem  hoffmeister  vnd 
andern  reten  die  da  blieben  dauon  reden. 

Item  von  des  von  Gortz  wegen  da  haben  wir  auff 
die  meynung  als  uwer  gnade  vns  geschriben  hat  mit  den 
reten  gerett  vnd  sie  gebetten  semlichs  an  vnsern  gnedi- 
gen  herren  den  keiser  wollen  bringen  vnd  vns  ein  furder- 
lich  antwort  widerumbe  zu  wissen  tun  was  siner  gnaden 
willen  darinn  sin  wolt  auff  das  wir  uwer  gnaden  ein  ant- 
wort darumbe  zu  wissen  getun  mochten  also  sagten  sie 
vnz  zu  es  wollen  tun  vnd  haben  vns  darnach  ein  antwort 
geben  vnserm  herren  dem  keiser  wer  zu  gefallen  das  uwer 
gnade  gutlich  tage  furnemme  doch  wolt  sin  gnade  in  si- 
nem  furnemen  gegen  dem  von  Gortz  nit  still  sein  beducht 
vns  es  vnuerfenglich  sin  als  uwern  gnaden  das  geschriben 
worden  ist  uff  die  zyt  dem  mag  uwer  gnade  nachgeden- 
cken  was  uch  daran  gelegen  werde  sin  etc. 

Item  von  der  von  Basel  wegen  ist  die  sache  ein  jare 
auffgeslagen  in  der  zyt  man  sin  gnade  vnderriehten  solle 


HABSBURGENSE  S.  XV.  301 

vnd  schribt  auch  graue  Oszwalten  von  Tierstein  sin  furnem- 
nten  gegen  den  von  Basel  getan  auch  die  zyt  laszen  an  stene. 

Item  von  der  von  Wintherturn  wegen  da  erbutet  sich 
uwer  gnaden  vetter  hertzog  Albrecht  alles  das  zu  tun, 
damit  vnd  die  by  dem  huse  von  Osterrich  behalten  werden 
dem  gedenke  uwer  gnade  auch  nach. 

Item  von  der  schule  wegen  zu  Friburg  haben  sich 
bede  herren  der  keiser  vnd  hertzog  Albrecht  erbotten 
iren  ernst  vnd  flisz  darzu  zu  tun  damit  vnd  die  ire  furgang 
gewynne  es  sy  mit  schriben  vnserm  heiligen  vatter  dem 
babst  vnd  mit  anderer  irer  hilffe  dem  gedencke  uwer  gnade 
auch  nach. 

Item  von  der  lantlut  wegen  in  Osterrich  da  ist  vil 
flisz  bescheen  von  uwers  vettern  vnd  uwer  gnaden  reten, 
das  dieselben  Sachen  zu  gut  bracht  weren  worden,  das 
aber  verhindert  hat  das  furnemmen  vnsers  herren  des  kei- 
sers  gegen  den  Fronauwer  also  das  darinn  noch  nit  ent- 
lichs  bescheen  was  da  wir  von  Wiene  gescheiden  syen, 
da  versehen  wir  vns  der  hoffmeister  werde  den  abscheit 
vnd  verhandelung  was  sich  nach  vnserm  abscheit  be- 
geben habe  an  uwer  gnaden  bringen,  so  er  kommen  wirt 
doch  wirt  uch  beiden  fursten  not  das  ire  darzu  ein  auffse- 
hen  haben  vnd  darzu  tunt  ob  die  Sachen  zwuschen  vn- 
serm gnedigsten  herren  dem  keiser  vnd  den  lantluten  nit 
gutlich  hingelegt  weren  wurden  das  ire  nit  vmbe  die  lant 
koment  dem  gedenckent  nach. 

Item  vnser  gnediger  herre  hertzog  Albrecht  hat  sich 
erbotten  wollen  zu  einem  fruntlichen  tag  mit  uwer  gna- 
den kommen  gein  Saltzpurg  uch  miteinander  zu  vnder- 
reden  aller  uwer  Sachen,  auch  von  der  Gradner  vndEytge- 
nossen  wegen  die  uff  einen  grünt  zu  setzen  der  bestentlich 
sy  darinn  wolle  er  sich  halten  vnd  bewisen  gein  uch  nit 
allein  als  gein  sinen  vettern  besunder  auch  als  ob  ire  sin 
bruder  werent  vnd  ist  sin  meynung  so  das  es  beschee  vnd 
furgenommen  wurde,  so  uch  beiden  nutzer  sin  wurde  dem 
wolle  uwer  gnade  auch  nach  gedencken. 


302  DIPLOMATARIUM 

Item  von  graue  Rudolffs  von  Sultz  wegen  ist  siner 
gnaden  begerung  vnd  bitt  das  uwer  gnade  den  pliben 
lasz  by  siner  verschribung  die  er  babe  über  den  rosenfel- 
der  tail  dann  graue  Rudolff  habe  darumbe  sin  gelt  ime 
gelicben  dozuinale. 

(Andere  Schrift :)  Item  da  wirt  viel  furgenommen 
von  dem  römischen  keiser  auch  von  andern  fürsten  der 
munczen  halp  ist  versehenlich,  sie  brüffen  iren  nucz  dar- 
inn  ob  uwer  gnad  auch  bedecht  uwern  nucz  were  vilücht 
nit  eyn  vnsien,  daz  moget  ir  bedencken. 

Item  uwer  gnad  woll  die  geschefft  ir  furhanden  liapt 
mit  ernst  vnd  vlisz  woil  betrachten  ist  uwern  genaden  eyn 
grosz  noit,  ir  habet  dorcken  gnüng  an  denen  die  uch  czu- 
seczzen  uch  wirt  noit  das  ir  den  ernst  darczu  babet, 
wollet  ir  anders  by  ere,  gut,  landt  vnd  lut  pliben. 

Gleichz.  Ahschrift.  Papier.  Geh.  H.  Archiv.  Ms.  It.  S.  Nr.  7.  Fol.  20—23. 

IX.  S.  D.  (1458.) 

Extractus  de  instructionibus  regisFrancie  datis  do- 
minis  Johanni  de  Finstingen  et  Johanni  preceptori  de 
Ysenhem  oratoribus  suis  ad  dominum  ducem  Austrie  etc. 

In  primis  fiant  recommendationes  cum  plurima  sa- 
lute  ex  parte  nostra  ad  carissimum  filium  nostrum  Si- 
gismundum  ducem  et  Elienorem  ducissam  Austrie  filiam 
nostram  dilectissimam.Et  presententur  eis  et  cuilibet  eorum 
litere  nostreetexprimatur  credentiainmodumquisequitur. 

Videlicet  quod  nos  plurimum  regraciamur  prefato 
duci  ex  immensis  et  largifluis  donis  nuper  per  eum  factis 
et  concessis  prefate  filie  nostre  ducisse.  Et  quod  huiusmodi 
donationem  ita  gratam  habemus,  ac  si  nobis  ipsis  facta 
fuisset,  prout  vidimus  contineri  in  copia  literarum  dona- 
tionis  huiusmodi,  quam  apud  nos  retinuimus  pro  memo- 
ria predictorum  donorum. 

Item  quod  ex  parte  nostra  iterum  atque  iterum  velint 
recommendare  eidem  duci  predictam  filiam  nostram,  quam 
non  minus  coram  habemus  quam  si  a  nobis  gcnita  fuisset, 


IIABSBURGENSE  S.  XV.  303 

dieercque  quod  quecumque  bona  sibi  fient  nobis  ipsis  attri- 
])ucmus  esse  factum. 

Item  dieere  quod  infauorem  ipsorum  mittimus  de  pre- 
senti  dileetos  et  iideles  consiliarios  nostros,  Jobannem  do- 
minum deFinstingenmareseallum  Lothoringie  et  Jobannem 
preeeptorem  de  Ysenhem  oratores  nostros  ad  prefatum  du- 
cem, vt  dominia  opidacastra  et  cetera  loca  donata  per  dic- 
tum ducem,  innostraprotectione  suseipiant  atque  Swicen- 
ses,  Brenenses  (Bernenses)  et  alios  confederatos  nomine 
nostro  exortentur  ne  quid  dampni,  molestie  aut  impedi- 
menti  dictis  locis  per  se  vel  alios  inferant,  sed  ea  omnia  et 
singula  intuitu  nostro  et  predicte  filie  nostre  recommissa 
babeant  et  suseipiant. 

Item  quod  super  hiis  scribimus  literas  nostras  satisde- 
clarantes  affeetionem  nostram  prefatisS\vicensibus,Bernen- 
sibus,  Solotrensibus,  Turicensibus,  Basiliensibus  et  Luce- 
riensibus  ac  aliisconfederatis  eorum  pro  recommendatione 
predictorum  et  traetatu  pacis  aut  treuge  faciendo  inter  eos 
si  possibile  fuerit  et  juxta  alias  instruetiones  per  nos  super 
bec  eis  datas. 

Item  assistant  consulant  et  fauores  possibiles  nomine 
nostro  impendant  prefati  oratores  nostri  prenominatis  du- 
cis  et  ducisseAustrie  filiis  nostris  tarn  ergaimperatoremet 
Albertum  ducem  Austrie  quam  alios  quoscumque.  Et  in  par- 
tem  hereditatis  prouenientis  ex  obitu  felicis  recordationis, 
quondam  Ladislai  regis  Hungarie  et  Bobemie  ac  ducis  Au- 
strie etc.  non  permittant  eundem  ducem  filium  nostrum 
deeipi,  defraudari  aut  grauari  quouismodo,  sed 
faciant  quod  jura  sua  sibi  conseruentur  et  pro  hiisconser- 
uandis  nomine  nostro  vbi  opus  fuerit  compareant  et  vices 
possibiles  interponant  etc. 

Item  dicant  prefato  duci,  quod  si  forte  dominia  illa 
que  sunt  in  Alsacia,  Sungaudia,  Brisgawdia  comitatu  Phi- 
retarum  et  alia  prope  Renum  sibi  prouenirent,  quod  non 
dubitet  ea  aeeeptare,  quamquam  sint  in  parte  obligata  qnia 
si  ita  contingat  volumus  eum  iuuare  facto  et  opere,  ad  huius- 
modi  dominia  recuperanda   conseruanda  et  augmentanda 


304  DIPLOMATARIUM 

cciam  vsque  ad  concessionem  propriarum  pecuniarum  no- 
strarum  pro  redemptione  eorum  ,  volumusque  efficere 
ampliori  pace  dictorum  dominiorum  quod  confederatio- 
nes  et  colligationes  bone  et  vtiles  fiant  tarn  cum  illustri 
nepote  nostro  duce  Calabrie  et  Lothoringie  ac  aliis  vicinis 
principibus  et  dominis  ad  laudem  honorem  atque  vtilita- 
tem  prefati  ducis  et  suorum  dominiorum. 

Ceteraque  omnia  et  singula  faciant  exerceant  et  pro- 
curent  quo  secundum  dispositionem  rcrum  et  temporum 
videbuntur  facienda  et  expedienda.  Juxta  eorum  discreti- 
ones  etc. 

Gleichzeitiger  Auszug.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

X.  (c.  1460.) 

Item  pei  herren  Benedicten  von  Rapersweil  potschafft 
zerung  wider  haim  4  rh.  gülden. 

Item  so  haben  die  bemelten  von  Rapersweill  von 
herrn  Eberhartten  trugsässen  der  die  zeyt  von  des  hub- 
maisters  ambtz  wegen  zu  Veitkirch  raytung  gethan  hat  des 
lij  jars  enpfangen  xlviij  schaff!  koren  vnd  3  mutt. 

Item  aber  so  haben  sy  von  Herman  Rindsmaull  ver- 
beser  des  salczmair  ambtz  vom  liij  jar  enpfangen  die 
vonWintertawr  vnd  die  von  Rapersweill  400  fueder  salez. 

Item  als  hans  Kastner  salczmair  zu  Hall  gwesen  ist 
hat  er  verrayt  von  dem  lviij  jar  zerung  so  mein  gnediger 
herr  vnd  seiner  gnaden  hoffgesind  mit  dem  raysigen  zeug 
da  vor  des  mals  in  seiner  gnaden  stetten  than  hat  beczalt 
405  pfund  Perner  1  (fierting)  davon  die  von  Rapersweil 
auch  iren  taill  enpfangen  haben  als  in  das  wissenlich  ist. 

Item  von  Emi  Mair  hubmaister  zu  Veitkirch  haben 
die  statt  zu  Rapersweill  nach  lawt  seiner  raitung  die  er 
von  dem  lvj?  jar  gethan  hat  geben  auf  ir  quittung  247  pfund 
10  Schilling  pfenn.  veltkircher  werung. 

Item  vorbehalten  was  sy  von  Conrater  Vintler  obri- 
sten  ambtmann  Dogen  Fuchs  vnd  her  Oswaltz  Sebners 
säligen  als  camermaistern  enpfangen  hieten. 

Gleichz.  Consignation  auf  Papier. 


HABSBÜRGENSE  S.  XV.  305 

XL  27.  August  1461. 

Zwischen  des  durchluchtigen  hochgebornen  fürsten 
vnd  herren  hertzog  Sigmunds  von  Osterrieh  reten  an 
ainem  vnd  dem  fromen  Wernhern  von  Holtzhuscn  den  man 
nempt  Keller  des  andern  tailn,  ist  beredt  vnd  getedingt  wor- 
den das  die  selben  ret  die  nachgeschriben  zwai  stuck  an 
den  obgenanten  iren  herren  bringen  vnd  iren  besten 
ernst  vnd  flysz  tun  sollen  vff  das  end  das  sin  gnad  deren 
stucken  aintweders  vffnemm.  Vnd  ist  das  stuck  also  das  der 
gedacht  Wernher  Keller  vmb  sin  Zuspruch  in  der  güttli- 
chait  nach  lut  vnd  sag  siner  briefen  vsgericht  vnd  abgetra- 
gen werden  sol ,  ob  das  aber  an  des  egenannten  fürsten 
gnaden  nit  möcht  funden  werden,  so  sollen  die  gedach- 
ten sin  ret  das  ander  stuck  an  sin  gnad  bringen  das  ist  also, 
das  die  selb  sin  gnad  dem  egenanten  Wernhern  Keller  ai- 
nes  rechten  sin  soll  vff  dem  gmainen  mit  aym  glichen  zü- 
sattz  den  selben  gmainen  er  ietz  genomen  vnd  bestimet 
hat,  nämlich  den  wolgebornen  graue  Hansen  von  Werden- 
berg tümherren  der  hochenstifft  zu  Costentz  etc.  vnd  sol 
der  obgenant  fürst  sin  bottschafft  mit  vollem  gwalt  zu  Co- 
stentz haben  an  sant  Matheustag  nehstkumpt  vnd  mornend 
an  sant  Mauricyentagsol  man  die  Sachen  arbaiten  vnd  te- 
dingen  ob  sy  vff  das  erst  stuck  in  der  gütlicheit  mugen  be- 
tragen vnd  hingeleit  werden,  ob  das  aber  nit  gesin  mocht, 
wer  dann  das  sin  gnad  das  ander  stuck  von  des  gemainen 
vnd  der  zügesatzten  wegen  als  vorstat  zusagen  wurd  so  sol 
den  Sachen  von  stund  an  irn  rechten  end  vnd  vstrag  geben 
werden  vnd  entwedrer  tail  dem  andern  die  nit  verziechen 
alle  geuerd  vnd  arglist  hier  inen  gantz  vermitten  vnd  vs- 
geschaiden.  Zu  vrkund  so  sind  diser  zedel  zwen  glicher 
lute  gemacht  vnd  von  enandern  geschnitten  vnd  ietwedrem 
tail  ainer  gegeben  worden,  dis  besehaeh  zu  Costentz  an 
dem  neusten  Dornstag  nach  sant  Barthlomeustag,  anno 
domini  m°.  eccc?  lxprimo. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 
Fontes  etc  II.  Bd.  20 


306  DIPLOMATARIUM 

XII.   19.  Mai   1462. 

Dem  cdeln  strengen  ritter  heren  Partziualn  von  An- 
nenberg meynen  guten  freund. 

Mein  freuntlieh  dinst  zuuor  lieber  her  Partziual.  Von 
hofmern  wirdet  evv  der  vogt  wol  vnderricbten  darumb  nit 
notdurfft  ist  e\v  darumb  zu  schreiben,  besunder  so  haben 
etlich  landleut  niden  im  lannd  ze  Osterreich  weg  vor  ine  in 
dermasse  darumb  ich  sorg  daz  die  nit  für  vnser  baid  heren 
sein  wurden,  doch  hoff  ich  wir  wellen  vns  also  darinnen 
hallten,  vnd  schicken  dardurch  vnser  baid  heren  ir  Sachen 
nach  eren  aussgangen.  Solhss  fürnemen  der  lantleut  ew 
der  vogt  auch  berichten  wirdet  sunst  wirdet  derselb  vogt 
ain  Werbung  von  meins  gnedigen  herren  wegen  an  ew  tun 
darinn  wellet  guten  fleis  haben  das  will  ich  vmb  ew  verdienn. 
Dann  von  der  schauben  wegen  lass  ich  ew  wissen  das  mein 
gnediger  herr  in  ainer  guten  zeyt  nit  zu  Lynntz  gewesen 
ist  vnd  kain  schauben  bey  im  hat  so  vertrawt  er  vber  gold 
vnd  silber  aber  nyemand  vertrawt  er  vber  sein  scbawben 
dardurch  sein  gnad  nach  kainer  auch  geschickt  hat  aber  so 
palld  er  gen  Lynntz  kombt  wil  ew  sein  gnad  ain  schawben 
geben,  die  ich  ew  bey  einem  aigen  boten  zusennden  wil 
des  mugt  ir  ew  zu  mir  verlassen  wan  ew  die  werden  sol. 
Datum  Gmunden  an  Mitichen  vor  vocem  jocunditatis  anno 
etc.  lxijd0. 

Jörg  vom  Stain,  cantzler  etc. 

Orig.  Papier.    Geh.  H.  Archiv. 

XIII.  10.  Juni  1462. 

Dem  edeln  vnd  strengen  heren  Partziual  von  Annen- 
berg meinem  sunder  lieben  vnd  guten  freund. 

Mein  freuntlieh  dinst  zuuor.  Lieber  her  Partziual 
ich  tu  ew  zu  wissen  daz  mein  gnediger  herre  an  Eritag 
nechstuergangen  herkomen  ist  zu  uernemen  der  lantleut 
begern,  als  dann  sein  gnad  meinem  gnedigen  herren  her- 
tzog  Sigmunden  vormaln  dauon  geschriben  hat,  also  sein 


HABSBURGENSE  S.  XV.  307 

etlich  von  der  rittersehafft  zu  meinem  gnedigen  herren  her- 
komen  die  erpieten  sich  hoch  meinem  gnedigen  herren  mit 
leib  vnd  gut  ze  dienen  vnd  beystand  zc  tun  vnd  haben 
kaingeuallen  an  dem  furnemenso  die  zuStetldorffbei  ein- 
ander gewesen  sein  tan  haben,  vnd  solt  die  vntrevv  nit  sein 
vnder  den  die  wir  für  die  vnsern  hallten  wir  wolten  palld 
hinder  Wienn  komen ,  yetz  an  Freytag  werden  die  lant- 
leut  so  zu  Stetldorff  gewesen  sein  sich  herfügen  vnd  mei- 
nem gnedigen  herren  ir  maynung  furhalten.  Auch  lass  ich 
ew  wissen  daz  wir  yetz  drew  velld  haben  der  Fronawer 
vnd  Marschalk  ligen  hie  oben  ob  dem  Tursen  mit  tau- 
senten,  der  Bodmenky  enhalb  der  Tunaw,  als  mit  zwelf 
hunderten,  vnd  der  von  Potendorff  vnd  vnser  lewt  enhalb 
des  wallds,  auch  als  mit  tausenten  oder  mer  vnd  die  vn- 
sern habn  Baden  aussprennt  vnd  sein  des  kaysers  lewt 
drewhundert  darinn  gewesen  vnd  die  vnsern  abtreten  vnd 
den  marckt  von  stundan  gewonnen  vnd  verprennt  da  sein 
des  kaysers  lewt  in  den  freythof  vnd  das  gslos  gewichen. 
Auch  lieber  herr  herr  Partziual  tut  fteis  damit  der  behe- 
misch  brief  furderlich  geuertigt  werd,  wan  meins  herren 
gnad  wil  ein  botschaft  zu  dem  kunig  tun  der  dann  yetz 
wider  von  Glogaw  komen  ist  vnd  wart  nwr  auf  den  brief 
damit  beuelht  mich  meinem  gnedigen  herren  hertzog 
Sigmunden.  Anno  domini  etc.  Ix.  secundo  zu  sant  Pellten 
am  Plüntztag  nach  dem  Phintztag,  anno  etc.  lxijd.° 

Jörg  vom  Stain,  cantzler  etc. 

Orig.  Papier.   Geh,  H.  Archiv. 

XIV.  28.  April  1463. 

Dem  edeln  vnd  strengen  ritter  heren  Partziual  von 
Annenberg  meinem  guten  freundt. 

Mein  freuntlich  dinst  zuuor.  Lieber  her  Partziual, 
mein  gnediger  herre  hertzog  Sigmund  hat  ain  vnwillen  zu 
heren  Pernharten  Tehenstainer  gehabt,  den  nw  mein  gne- 
diger herre  ertzhertzog  Albrecht  als  sein  gnad  am  näch- 
sten daoben  gewesen  ist,  bericht  vnd  hingelegt  hat,  also 

20« 


308  DIPLOMATARIUM 

werden  sich  yetz  herr  Reinprecht  von  Eberstorff  vnd  der 
bemelt  Tehenstainer  von  meins  gnedigen  heren  wegen 
hinauf  fugen,  bit  ich  ew  ir  wellet  meinen  gnedigen  heren 
hertzog  Sigmunden  daran  weisen  daz  sich  sein  gnad  gen 
den  gemelten  Tehenstainer  nit  entstellen  sunder  gnedic- 
lich  gen  im  erscheinen  welle,  des  hat  in  mein  gnediger 
herre  hie  vertrosst,  wellet  darinnen  vleis  haben,  das  wil 
ich  vmb  ew  verdiennen  zusambt  dem  geuallen,  daz  ir 
meinem  gnedigen  heren  daran  ertzaigt.  Geben  zu  Wienn 
an  Phinztag  nach  sant  Jorigen  tag,  anno  etc.  lxirj11.0 

Jörg  vom  Stain  etc. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

XV.   28.  Juli  1463. 

Den  edeln  vnd  strengen  ritter  herren  Partziual  von 
Annenberg  mein  guten  freund. 

Mein  fruntlich  dinst  zuuor,  lieber  her  Partziual,  ir 
werdet  wol  verneinen  wie  mein  gnediger  herre  ertzhertzog 
Albrecht  meinem  gnedigen  herren  hertzog  Sigmunden 
schreibt  von  irer  baider  zamfugung  wegen  bedeucht  mich 
gut  sein  das  solhbeschech,  damit  man  gedecht  verrer  durch 
die  Sachen  zukomen,  wan  solt  das  nicht  geschehen  so  musst 
mein  gnediger  herr  ain  ding  tun  daz  im  nicht  fuglich  wer, 
so  sy  aber  zusamen  komen  find  man  noch  wol  weg,  dar* 
durch  man  mit  eren  durch  die  ding  kombt,  darumb  wel- 
let bey  meinem  herren  hertzog  Sigmunden  daran  sein  da- 
mit er  sich  also  auf  den  tag  fuge,  daz  bedunck  mich  für 
ir  baider  gnad  sein.  Von  hofmern  waiss  ich  yetz  nichtz 
dann  ir  von  heren  Dietrichen  von  Ratzemhausen  verno- 
men  habt,  daz  die  Vngern  gericht  sollten  sein  mit  dem 
kaiser  des  hab  wir  auch  noch  kain  gewisse  kuntschafft, 
dann  worinn  ich  ew  gedienen  kund  bin  ich  alltzit  willig. 
Datum  auf  Newatersee,  an  Phintztag  nach  Jacobi,  anno 
etc.  lxuj.  Jorig  vom  Stain. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 


HÄBSBURGENSE  S.  XV,  309 

XVI.  22.  December  1463. 

Den  edlen  vnd  vesten  N.  meines  genadigen  herrcn 
herczog  Sigmund  rätten  die  yecz  zu  Lyncz  sind  meinen 
gueten  frundten. 

Mein  fruntlich  dinst  zu  vor,  lieben  frundt  ewr 
schreiben  vnd  ermanung  mir  yecz  gcthan  hab  ich  vcrnu- 
men  vnd  pekenn  mich  ainer  verschreibung  dy  ich  nach  mei- 
nes genadigen  herren  ertzherczog  Albrechten  saliger  ge- 
dechtnuss  geschefften  gelegt  hab  an  dye  end  als  mir  nit 
zweiualt  ir  wol  wist  nu  scholt  ir  an  zweiual  sein  wes  ich 
mich  verschriben  hab  gegen  meinem  genadigen  herren 
herczog  Sigmunden  als  ver  ich  mit  derselbigen  verSchrei- 
bung ermant  wirt  durch  sein  fürstlich  genad  oder  durich 
seiner  genaden  rätt  vnd  diener  dem  wil  ich  trewleich  vnd 
nach  allem  meinem  vermügen  nachchümen  des  geleichen 
traw  ich  meinem  genadigen  herren  herczog  Sigmunden 
sein  genad  werd  mich  auch  pey  dem  halten  das  mir  von 
meinem  genadigen  herrn  erczherczog  Albrechten  seligen 
in  pfanczweis  verschriben  ist  vnd  hab  das  schreiben  mir 
yecz  gethan  die  purger  vnd  gancz  gemain  in  der  Frein- 
stat  hören  lassen  vnd  sy  darauf  ermant  mich  pey  der 
verschreibung  zu  halten  die  ich  hinter  meinem  genadigen 
herren  herczog  Sigmund  hab  vnd  in  da  pey  gesagt  ich  hoff 
sy  werden  sich  darin  halten  als  sy  meinem  genadigen  her- 
ren herczog  Sigmunden  mit  ayd  schuldig  vnd  verpunden 
sein  vnd  darauf  hab  ich  sy  gepeten  mir  selbs  dar  in  zu  rät- 
ten, damit  ich  gehalten  mug  des  ich  mich  verschriben  hab 
darauf  sy  sich  ain  pedechtnuss  haben  genomen  vncz  auf 
morgen  vnd  was  mir  darin  pegegnätt,  wil  ich  euch  wissen 
lassen  wann  was  ich  gewalt  hab  nach  meinem  vermügen  wil 
ich  mich  darin  bebeissen  als  vil  ich  meinem  genadigen 
herren  herczog  Sigmunden  schuldig  vnd  verschriben  pin 
vnd  ich  cuchs  am  nagsten  zu  Lyncz  zuegesagthab.  Geben 
zu  der  Freinstat  am  Pfincztag  nach  sant  Thomastag  im  lxiij, 

Wilhalm  erraff  zu  Tyrstain, 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv.     **  °  J 


310  DIPLOMATARIUM 

XVII.  25.  December  1463. 

„Den  strengen  vnd  vesten  ritter  herren  Vlrichen  von 
„Fruntsperg  vnd  Larentzen  Plumnawer  doctor,  meins  ge- 
nädigen herrn  hertzog  Sigmundts  etc.  rättcn  meinen  pe- 
„ sundern  guetten  frewnden." 

Streng  vnd  vest  pesunder  lieb  frewndt  mein  dienst 
mit  guettem  willen  wisset  beuor ;  als  ir  mir  yetz  schreibt 
euch  vnderrichtigung  zw  thuen  auff  das  ir  im  willen  seyt 
an  prelatten  vnd  landschafft  meins  genädigen  herren  her- 
czog  Sigmundtz  etc.  willen  an  se  zw  ersuchen,  nun  ist  euch 
villeicht  wol  wissenlich  das  zw  Lynncz  yetz  vergangen  ain 
landttag  gehalten  ist  vnd  von  morgen  vber  acht  tag  aber 
ain  landtag  gehalden  sol  werden  das  euch  villeicht  durch 
den  Raspen  meins  genädigen  herren  ratt  etc.  wol  verkundt 
ist,  vnd  ist  wol  zw  versten  das  sich  nyemant  in  kaynerlay 
sachen  werde  gebend  bis  auff  den  künftigen  landtag  vor- 
gehalten dye  meinem  genädigen  herren  etc.  verschriben 
vnd  gesworen  seyn  aber  wo  ir  weg  möchtet  vinden  das  sy 
für  mein  genadigen  herren  hertzog  Sygmundt  zw  Oster- 
reich etc.  möchten  sein,  was  ich  dar  zw  von  allem  meinem 
vermögen  mag  gedienen  pin  ich  seynen  genaden  gantz 
willig.  Gebern  zw  Newattersee  an  dem  heiligen  tag  der 
gepurd  Christi  im  lxiiij  jar. 

Ortolff  Gewmann  zw  Drettenekch, 
phleger  zw  Newattersee. 

Orig.  Pap.   Geh.  H.  Archiv. 

XVIII.  S.  D.  (1463.) 

Lieber  her  Jörg  vnnsers  genedigissten  herren  des  rö- 
mischen kaysers  potschafft  vnd  begern  auch  des  Raspen 
gegenred  anstat  vnnsers  gnedigen  herren  hertzog  Sig- 
munds als  ir  die  gehört  habt,  hat  die  lanndtschafft  vnderte- 
nigklich  gehört  vnd  aufgenomen  vnd  geben  ew  zu  uersteen 
als  vnser  gnedigisster  herr  erczherczog  Albrecht  loblicher 
gedechtnuss  mit  tod  laider  vergangen  sey,  denselben  ab- 


HABSBURGENSE  vS.  XV.  311 

gang  her  Wolfgang  von  Wallsee  als  haubtman  der  lanndt- 
schafft  verkündt  vnd  her  geschriben  des  lanndes  vnd  ir 
notturfft  da  furzunemen.  Darauf  der  merer  tail  komen  vnd 
doch  ain  guttail  als  vbrig  nicht  komen  raugen  vnd  nicht  hie 
sein  vnd  sey  her  Wolfgang  von  Wallsee  für  dieselb  lanndt- 
schafft  tretten  vnd  ain  abschrifft  ainer  versch reihung,  da- 
mit er  sich  gegen  vnnserm  herren  herczog  Sigmunden  ver- 
schriben  hat  hören  lassen,  lauttend  ob  weilend  der  benant 
vnser  gnedigisster  herr  erczherczog  Albrecht  löblicher 
gedechtnuss,  an  mandlich  leibserben  abgee,  das  er  dann 
dem  bemelten  vnnserm  gnedigen  herren  herczog  Sigmun- 
den mit  der  haubtm annschafft  des  gegenwärtigen  lanndes 
ob  des  Enns  vnd  dem  gesloss  Lyntz  ob  der  stat  gehor- 
sam sein  sull  vnd  hat  sich  darauf  der  lanndtschafft  mit  seim 
leib  vnd  gut  ausserhalb  derselben  verschreibung  zugesagt 
beyzusteen  des  gleichs  hat  auch  Ortolf  Gevvman  ain  solhe 
abschrifft  hörn  lassen  auch  lauttend  ob  es  zu  solhcm  val 
kam,  das  er  dann  auch  vnnserm  gnedigen  herren  herczog 
Sigmunden  mit  dem  gesloss  Newatersee  auch  ettlichen 
versehreibungen,  dew  auch  solher  sachenhalben  ausgan- 
gen zw  seiner  gnaden  hannden  bey  im  erlegt  gehorsam  sein 
welle  sölhs  verschreibens  mer  ausgangen  vnd  vorhannden 
sein  mochten.  Darumb  wir  ew  an  dy  andern  die  nicht  hie 
sein,  yecz  nicht  füglich  antvvurtt  geben  können  noch  mu- 
gen  das  mugt  ir  an  vnnsern  gnedigissten  herrn  denkayser 
bringen  vnd  sein  auch  willig  ain  andern  lanndtag  aus- 
schreiben, die  lanndtlcwt  gemainklich  vordem  vnd  danach 
zeitigem  rat  veraintlich  aingepurlich  antwurtt  geben,  doch 
bekombert  dy  lantlewt  ettwas  vasst,  nach  dew  vnd  sy  nicht 
versteen,  an  vnnsers  gnedigissten  herren  des  römischen 
kaysers  schreiben  auch  an  ewrer  Werbung,  daz  sein  kayser- 
lich  gnad  inndert  an  rur,  4aDey  sy  gnad  vnd  guten  willen 
versteen  können  ob  sein  kayserlich  gnad  vor  im  hab  dy 
vech  vnd  veintschafft  vnnsers  gnedigissten  herren  erczher- 
czog Albrechts  loblicher  gedechtnuss  sein  landtschafft  hic- 
oben,  als  seiner  gnaden  vndertan  rat  diener  yedem  in  sei- 


312  DIPLOMATARIUM 

ncm  stanndt,  darczu  geuordert,  genuczt  vnd  gepraucht 
hat,  des  von  phlicht  nicht  vertragen  habn  sein  mügen,  vnd 
trawen  darinn  nichts  vmbpillichs  vmb  in  gehandelt  sey, 
solt  nw  der  erbfal  aufsein  kaiserlich  gnad  geuallen  vnd  zu- 
steen,  so  sein  kaiserlich  gnad  versteen,  das  der  lanndt- 
schafFt  swer  wer  sunder  den  dy  mit  absag  von  vnnsersgne- 
digissten  herren  erczherczog  Albrechts  löblicher  gedecht- 
nuss  vnd  in  krieg  gegen  sein  kayserlichen  gnaden  komen 
sein,  dy  ausserhalb  ainer  bericht  in  seiner  kayserlichen 
gnaden  gehorsam  komen  oder  geben  solten,  es  sey  auch 
vor  so  erbfal  von  fursten  von  Osterreich  aller  loblicher  ge- 
dachtnuss  geschehen  seyn  allvveg  vor  austragen  des  lann- 
des  vnd  der  lanndtschafft  freyhait  vnd  loblichs  herkomen 
yedes  in  seinem  stannd  ee  vnd  sich  dy  lanndtschafft  in  ge- 
horsam geben  haben. 

Gleichzeitige  Aufzeichnung.  Pap.  Geh.  H.  Archiv. 

XIX.  1.  Februar  1464. 

Dem  edeln  vnd  strengen  hern  Parciual  von  Annen- 
berg meinem  sundern  gutten  freundt  in  sein  handt. 

Mein  fruntlich  dienst  zuvor,  lieb  her  Parciual;  ichhab 
mein  gnädigen  hern  herczog  Sigmunden  geschriben  als 
das  wol  an  ew  langen  vvirdet  da  von  so  wolt  darob  sein 
das  sich  mein  her  ettwas  in  die  Sachen  schik  dan  seyt  on 
allen  zwei  fei  vnd  erstet  der  kayser  den  herczogen  als  gar 
bedenklich  von  dem  zu  dringen  das  er  verrer  mut  hatt, 
doch  so  wollen  wir  vns  mit  leichter  kost  er  weren  das 
wer  ir  sechen.  Item  es  gatt  graff  Wilhalmen  gar  vbel  mit 
sein  leuten  dan  sy  sein  im  gancz  widerwerting  doch  hoff 
ich  es  werd  ain  anders. 

Item  man  gatt  mit  aim  weg  mit  mir  vmb,  vnd 
mag  man  dasselb  zu  wegen  bringen,  so  hatt  man  die 
statt  von  mir  bracht  vnd  ist  das  der  weg,  das  sich  der 
kayser  erbutt  mir  mein  gelt  zu  geben,  so  maynen  die 
von  Steyr  sy  warn  mir  nichts  mer  schuldig  vnd  hin- 
dert nichts  in  den  sachen  mer,  dann  das  der  kayser 


HABSBURGENSE  S.  XV.  3 1 3 

das  gelt  nit  will  dar  geben,  so  kunen  sy  es  sunst  ouch  nit 
zu  wegen  bringen  vnd  furcht  kain  andern  wege  dan  denn 
will  mich  nun  mein  her  herczog  Sigmund  ettwan  retten 
so  wollen  wir  im  gar  recht  tvn  vnd  hab  ain  ratung  vor  mir 
die  mein  hern  herczog  Sigmunden  ring  ankompt  vnd  die 
rattung  tar  ich  ew  nit  schreiben  von  vnsicherhait  des  wegs 
aber  ir  wert  sein  muntlich  vndericht. 

Ouch  lieber  so  bitt  ich  ew  ir  wöit  mich  wissen  lassen 
ob  die  Sachen  yndert  sich  zu  gütlichen  tädingen  sich  schi- 
ket  vnd  getraw  ew  für  meniklich  ir  seyt  darob  das  mein 
nit  vergessen  werd  in  den  tädingen  als  mich  des  dann  mein 
gnädiger  herr  vertröst  hat  vor  sein  rätten  so  will  ich  ouch 
tun  als  aim  fromen  wol  zugepurt,  vnd  wa  ich  ew  gedienen 
kan  so  spart  mich  nit  damit  emphilch  ich  mich  ew ,  datum 
Steyr  an  vnser  lieben  frawen  abent  der  Liechtmess,  anno 
etc.  lxiiij.  Jörg  vom  Stain. 

Der  marschalk  vnd  derBrawn  sein  in  derNewenstat 
gewesen  als  ich  komen  bin  vnd  sein  noch  da,  doch  hab  ich 
bottschafft  tan  das  sy  komen  sollen  die  werden  allerlay  er- 
farn  das  will  ich  ew  dann  auch  wissen  lassen  davon  schikt 
den  botten  bald  herwider. 

Orig.  Pap.  Geh.  H.  Archiv. 

XX.  22.  März  U64. 

Beret  vnd  betädingt  von  meins  gnädigen  herren  her- 
czog Sigmunds  von  Österreich  etc.  wegen  mit  Gebhartten 
am  Hoff  von  der  g(s)loss  wägen  Lauffenberg  Hawenstain 
vnd  was  darzu  gehört,  das  der  salb  Gebhart  die  genanten 
gsloss  vnd  zugehörungen  ynnhaben  besiezen  vnd  getrew- 
lich  verwesen  sol  in  dem  namen  vnd  in  aller  mass  als  er 
die  vnczher  ynngehabt  hat  ain  halb  jar  nach  dato  disser 
czedel  nachstuolgend  darumb  sol  der  benant  mein  gnädi- 
ger herr  herczog  Sigmund  im  zusambt  den  nuezen  vnd 
vällen  die  noch  vnuergäben  sein  vnd  diesälb  zeit  gevallen 
mugen  geben  vnd  raichen  anderthalbhundert  reinischer 
gülden  dazwischen  sein  gnad  mit  wissen  vnd  willen  her 


314  DIPLOMATARIUM 

Jörgen  vom  Stain  dasälbs  versähung  tun  mag  nach  seiner 
notturft.  Mitvrkunddiser  zedel  die  dem  benämpten  Geb- 
hartten  aus  seiner  gnaden  canczley  also  gäben  ist  am  Pfins- 
tag  vor  dem  haiigen  Palmtag,  anno  domini  millessimo 
quadringentesimo  sexagesimo  quarto. 

Diss/i  beken  ich  obgeschribner  Gebhart  am  Hoff  mit 
disser  meiner  hand  geschrift  also  beschähen  sein  vnd  dem 
zu  merer  gezugnuss  hab  ich  gebätten  den  Ironien  weisen 
Jörgen  Astaller,  burger  zu  Insprug,  daz  er  sein  potschaft 
getrukt  hat  zu  End  disser  geschrift 

Aufgedr.  Siegel  von  grünem  Wachs.  Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

XXI.  17.  Juli  1464. 

Dem  edeln  vnd  strenngen  ritter  heren  Partziualn  von 
Annenberg  meinem  besunder  gutten  freundt. 

Mein  frewntlichen  dinst  zuuor.  Lieber  herr  ich  schreib 
hiemit  meinem  gnadigen  heren  hertzog  Sigmunden  von 
herren  Pilgrins  von  Hewdorf  wegen  der  mich  dann  schilt 
von  seiner  schuld  wegen  vnd  bit  sein  gnad  mich  lösen 
well  da  pit  ich  ew  als  ir  ew  dann  alweg  freuntlich  gen  mir 
bewisen  vnd  ertzaigt  habt  darin  hiflich  zu  sein  damit  ich 
gemüssigkt  werd  das  will  ich  vmb  ew  verdienen.  Auch 
lieber  herr  so  redt  man  mir  nach  in  meins  heren  hertzog 
Sigmunds  hof  vnd  wais  doch  nit  warmit  ich  das  ver- 
schuld hab,  ich  het  es  dann  damit  verschult,  das 
ich  mein  gutt  von  seiner  gnaden  wegen  verlorn  vnd 
das  an  sein  gnad  noch  nit  geuordert  hab  nw  wil  ich  daz 
auch  vordem  so  hof  ich  man  werd  mir  gnadiger  werden 
nichts  destermynder  so  wil  ich  ew  dienen  mit  allem  dem, 
das  ich  vermag  da  verlat  ew  zw  dyweil  ich  leb.  Geben  zu 
Steyr  an  Eritag  vor  sannd  Marien  Magdalen  tag.  anno  do- 
mini etc.  lxiiij1.0 


Jörg  vom  Stain  etc. 


Orig.  Pap.  Geh.  H.  Archiv. 


Jörg  Marsch alk 
Jacob  Bravvn 
Hans  von  Halwilr   . 
Wilhalm  Perchaimer 
Hainrich  von  Phirtt 


IIABSBURGEXSE  S.  XV.  315 

XXII.  S.  D.  (1464?) 

Die  nachgeschriben  mit  ir  anzal  sein  zu  bestellen 
das  sy  mein  gnädigen  hern  herezog  Sigmunden  wartten 
sollen  ain  halb  jar  da  von  sol  man  yeden  auf  sein  anezal 
ain  vngrischen  guidein  ain  wochen  auf  ain  pherdt  geben. 
Waczlaw  Gusel       .     .      xiiij  pherdt  facit  iijclxiiij  fl.  vngr. 

xxiiij  pherdt  facit  vjcxxiiij  fl.  vngr. 

xij  pherdt  facit    iiijcxij  fl.  vngr. 

viij  pherdt  facit     ijcviij  fl.  vngr. 

xij  pherdt  facit     iijcxij  fl.  vngr. 

xij  pherdt  facit     iijcxij  fl.  vngr. 

Summa  der  pherdt  lxxxij  pherdt. 

Summa  des  solds        ....      ijmjcxxxij  fl.  vngr. 

So  sein  war    die  von  haus  aus  auff    ain    jar   zu 

warten  auff  zunemen  vnd  so  mans  vordert  zu  speisen  als 

ander  hoffgesind. 

Her  Wolfgangk  von  Polhaim. 
Nabochodonosor  Nankenreutter. 
Jörg  Marschalk  von  Reichnau. 
Der  bottschaft  ist  nach  nit  bey  mir  gewesen  aber 
ich  hoff  sy  werden  meins  ratts  volgen  vnd  besunder  der 
Schmidkosky. 

Hainrich  Smidkosky. 
Waczlaw  Wulschik. 

Gleichz.  Aufzeichnung.  Pap.   Geh.  H.  Archiv. 

XXIII.   S.  D. 

Jörgen  vom  Stain  vordrung  an  den  durchleuchtigen 
hochgeborn  fiirsten  hertzog  Sigmunden  von  Osterreich. 

Von  erst  so  hat  mein  gnadiger  herr  hertzog  Sigmund 
mich  durch  manchen  seiner  gnaden  rat  seiner  gnaden  ge- 
haim  dyener  vnd  am  jüngsten  zu  Insprugkh  in  seiner  gna- 
den gegenwurttikait  in  seinem  offem  rat  inbeywesen  einer 
merklichen  antzal  seiner  gnaden  rätt  vnd  lanndleut  ver- 
trost  mich  nicht  zuuerlassen  mich  bey  meinem  phand  zu 
hanthaben  vnd  mit  vnnserm  hern  dem  kaiser  nit  in  bc- 


316  DIPLOM  ATARIUM 

rieht  zugen  sunder  ich  war  dann  versorgt  das  ich  wider 
mein  verschreihung  nicht  gedrungen  wurdt. 

Desgleichs  ist  mir  datzumal  in  demselben  seiner 
gnaden  ratt  auch  zugesagt  worden  ob  sein  fürstlich  gnad 
sich  allso  richttet  das  daz  lannd  ob  der  Enns  sein  gnaden 
belib  so  wolt  mich  sein  gnad  von  den  schulden  vnd  borg- 
schafften darhinder  ich  ausserhalb  meiner  verschreibung 
vber  Steyr  sten  vnd  das  man  mir  noch  schuldig  ist  ent- 
heben vnd  benugig  machen,  wurd  aber  sein  gnad  sich 
allso  richtten  das  vnnserm  hern  dem  kayser  das  lannd  ge- 
uiel  so  wolt  sich  doch  sein  gnad  mit  vnnserm  hern  dem 
kayser  nit  richtten  ich  war  dann  vor  von  den  borgschaff- 
ten geledigt  vnd  vmb  mein  schuld  ausserhalb  meins  pfannds 
benugig  gemacht.  Nachdem  nw  ich  nit  in  bericht  getzo- 
gen  bin  auch  von  den  borgschafften  vnd  schulden  nit  ent- 
hebt noch  benugig  gemacht  bin  so  ist  mein  vordrung  als 
hernach  vollgett. 

Von  erst  so  bin  ich  von  seiner  gnaden  wegenn  gedrun- 
gen worden  das  ich  an  meiner  verschreibung  vber  Steyr 
hab  müssen  nachlassen  sechstausend  vngrisch  guidein. 

Darnach  müssig  mich  sein  gnad  von  den  borgschaff- 
ten alis  sich  seiner  gnaden  in  ainer  zedl  angeben  hab  vnd 
tu  mir  genug  vmb  mein  schuld  ausserhalb  meiner  ver- 
schreibung dy  borgschafft  vnd  schuld  sich  laufft  auf  fünf- 
tausend zwayhundert  zwenvndaehtzigkh  guidein  vngrisch 
fünf  Schilling  phennyng. 

Dann  cost  vnd  schaden  mag  ich  warlich  beybringen 
das  der  vber  drewtausend  guidein  vngrisch  laufft  beger 
ich  mir  auch  ausrichttung  darumb  zu  tun. 

Item  das  ich  von  hern  Pillgrin  von  Hewdorff  gemus- 
sigett  werdt  nach  dem  vnd  ich  Lauffenberg  wider  seiner 
gnaden  verpetschafften  beredt  zedl  der  sachenhalben  aus- 
gangen entwert  worden  pin. 

Gleichz.  Copie.  Geh.  H.  Archiv. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  317 

XXIV.  H64. 

Der  von  Walczhut  vnd  Louffenberg  vnd  Seckingen 
eyd. 

Ir  werdet  sweren  meym  gnedigen  herren  herczog 
Sigmunden  von  Osterreich  vnd  seinen  leybss  erben,  das 
sun  sind,  ob  die  auch  abgingen  vnd  die  hinder  im  nit 
lyess,  nach  seinem  abgangk  dem  hauss  Österreich  als 
uwerm  rechten  vnd  natürlichen  erbfursten  getrüw  gehöre 
sam  vnd  gewertig  ze  sein  getrewlich  vnd  on  all  geuerde. 

Auf  Freytag  vor  sant  Veitinstag  anno  domini  etc. 
lxuij*.0  haben  schultheyss,  rat  vnd  die  gancze  gemeynd  zu 
Walczhut,  mym  herren  hern  Thüringen  von  Halwilr  erb- 
marschalck,  anstatt  mins  gnedigen  herren  herczog  Sig- 
munds als  von  seiner  gnaden  beuelhnuss  gesworen  wie 
dann  oben  geschriben  stat. 

In  gleicher  form  wie  die  von  Walczhut  gesworen 
band,  also  habend  die  von  Louffenberg  gemeynlich  auch 
gesworn,  ist  besehenen  auf  Sambstag  vor  sand  Veitinstag, 
anno  ut  supra. 

Deszglichen  die  von  Seckingen  haben  gesworen  auf 
Sambstag  vor  sant  Veitinstag,  anno  ut  supra. 

Die  Waldlut  hand  gesworen  uff  Mittwoch  nach  dem 
Sonntag  Quasimodogeniti,  anno  ut  supra. 

Gleich/..  Aufzeichnung.  Pap.  Geh.  H.  Archiv. 

XXV.  26.  December  1465  (?). 

Dem  edeln  vnd  strenngen  ....  er  hern  Casparn  von 
Lau .  . .  berg  meinem  lieben  swager. 

Mein  willig  dinst  zuuor,  lieber  herr  Caspar  alls  ich 
yetz  mein  potschafft  nach  geschafft  vnnsers  allergnadigisten 
hern  des  römischen  kaisers  zu  meinem  gnadigen  hern  hert- 
zog  Sigmunden  der  spruch  vndvordrunghalb,soichzusein 
gnaden  setz  getan  hab  ist  mir  zu  antwort  worden  ob  ich 
vmb  dy  spruch  so  sein  gnad  zu  mir  vermaint  zu  haben  vor 
sein  raten  gerecht  well  sein,  so  well  mir  sein  gnad  auch 


318  DIPLOM  AT  AIUUM 

tag  setzen  vnd  ist  doch  nit  da  geöffnet  worden  waz  Spruch 
sein  fürstlich  gnad  zu  mir  vermaint  zu  haben  solhs  mich  gar 
frombd  nymbt  dann  ich  seider  her  seiner  gnaden  ratt  vnd 
diener  gewesen  pinvnangeuordert  solh  seiner  gnaden  ant- 
wort  hab  ich  an  vnnsern  heren  den  kaiser  gebracht  vnd 
verrer  ladung  darauf  begert,  dann  ich  daz  für  aufzig  hab. 
Darauf  bit  ich  ew  mit  sunderm  vleis  gegen  meinem  gnä- 
digen hern  noch  vleis  zu  haben  damit  mich  sein  fürstlich 
gnad  gnädiklich  bedennkh  vnd  sech  an  meinen  grossen 
verderblichen  schaden  so  wil  ich  mich  ausserhalb  rech- 
tens vil  gleicher  vinden  lassen,  dann  mir  rechtlich  zusten 
möcht  vnd  sein  gnaden  dartzue  vmb  sunst  villieber  dann 
kainem  andern  fursten  vmb  solid  noch  gab  dienen  weit, 
dann  ich  kan  noch  mag  dy  Sachen  nit  ruen  lassen  ange- 
sehen daz  mich  herr  Pillgrin  von  HeudorfF  vmb  dy  schuld 
so  von  Lauffenberg  her  gewachssen  ist  vnd  ander  herni- 
den  schellten,  darumb  so  wellt  ansehen  meins  herren  her- 
tzog  Sigmunds  ere  vnd  dy  Sachen  zu  andern  dingen  nicht 
komen  lassen  dann  doch  aller  pillichait  an  mir  kain  ab- 
ganng  soll  sein.  Datum  Steyr  am  Phintztag  inn  Weich- 
nachtveirtagen,  anno  etc.  lxvj*.0 

Jörg  vom  Stain  etc. 

Orig.  Pap.   Geh.  H.  Archiv. 

XXVI.    21.  Jänner  1466. 

Dem  wolgebornen,  erwirdigen,  edeln,  strengen,  vc- 
sten  herren  n.  meins  gnadigisten  herrn  hertzog  Sigmunds 
raten  so  yetz  an  seiner  fürstlichen  gnaden  hof  sein  mei- 
nen lieben  hern. 

Erwirdigen,  wolgeboren,  edeln,  strengen,  vesten,  lie- 
ben herren,  mein  willig  dinst  zuuor,  ich  schreib  yetz  mei- 
nem gnadigen  herren  hertzog  Sigmunden  aufdy  antwort 
so  mir  von  sein  fürstlichen  gnaden  bey  meinem  dyener  wor- 
den ist,  wie  die  steet  habt  ir  gut  wissen  nach  dem  nw 
mein  herr  hertzog  Sigmund  mein  natürlicher  herr  vnd 
lanndsfürst  ist,  so  wollt  ich  doch  gern  meins  hern  vnd 
lanndsfürsten  gnad  haben  vnd  darumb  mein  schaden  so  der 


UABSBURGEXSE  S.  XV.  319 

mir  nit  zu  ganntzem  verderben  kam  dullden  vnd  bitt  ew 
darauff  zu  uernemen  das  ich  alle  täding  verschreibung  vnd 
abred  so  zwischen  weiland  meins  herren  vnd  hertzog  Sig- 
munds vntzher  von  lanngen  zeitten  vnd  besunder  die  lesst 
bruderschafft  vnd  verschreibung  der  erbschafft  zu  Zell  ge- 
macht geschehen  bey  meinen  hannden  vnd  dy  haubtprief 
darüber  hab,  auf  die  erblich  verschreibung  vnd  gemacht 
mein  herr  hertzog  Sigmund  ettliche  geslos  in  dem  lannd 
in  seiner  gnaden  gewer  gehabt  hat  auch  mancherlay  vn- 
derrichttung  wais,  dy  andern  vnkundig  sein,  dardurch  ich 
sein  fürstlich  gnad  wol  zu  ainem  erben  zu  machen  wesst, 
so  ich  mich  der  gebrauchen  müsst,  das  meinem  gnadigen 
hern  zu  grossen  vnstaten  gegen  andern  vordrern  komen 
wurd  vnd  pin  darumb  auch  offt  angesucht  des  ich  vntzher 
nit  tun  hab  wellen.  Nachdem  ich  nw  mich  bey  meinen 
frewnnden  hinfür  zu  enthallten  vermain  wolt  ich  ye  gern 
ain  gnadigen  heren  vnd  lanndsfürsten  haben.  Darauff  so 
bitt  ich  ew  all  daz  ir  meins  gnadigen  hern  hertzog  Sig- 
munds notturfft  in  den  dingen  ansehen  wollt  damit  sein 
fürstlich  gnad  mit  mir  güttlich  oder  rechtlich  auskam  das 
wil  ich  vmb  ew  all  vnd  yeden  besunder  verdienen  vnd 
pitt  ew  all  ob  yemandt  war  der  vermainet  darumb,  das  ich 
gnad  vnd  güttikait  allso  such,  daz  ichnitverrer  möcht  alls 
mich  anlangt,  daz  ir  daz  nit  gelaubet  vnd  in  der  obgeschri- 
ben  maynung  aufnemet,  dann  ich  hie  ain  herberg  hab  da. 
ich  dy  nagsten  zway  jar  vnuerzagt  pin.  Geben  zu  Sleyr 
an  Eritag  nach  sand  Vabian  vnd  Sewastianstag,  anno  do- 
mini  etc.  lxvj.  Jörg  vom  Stain  etc. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

XXVII.  10.  März  1466. 

Den  hochwirdigen,  ervvirdigen,  wolgeboren,  edeln, 
strengen,  vessten  allen  meins  gnädigen  herren  hertzog  Sig- 
munds von  Österreich  etc.  raten  so  yetz  auf  den  tag  gen 
Costentz  zusam  komen  werden,  meinen  gnadigen  lieben 
herren  vnd  frewnnden  etc. 


320  DIPLOMATARIUM 

Hochwirdigen,  erwirdigen,wolgeboren,  edeln,  strenn- 
gen,  vessten  gnadigen  herren  vnd  lieben  frewnd  mein  vn- 
dertänig  willig  dinst  zu  uoran,  ew  mag  wol  angelangt  sein, 
wie  ich  nach  weilend  des  klaglichen  abganngs  ertzhertzog 
Albrechten  dem  got  der  allmächtig  sein  gnad  mittayl  das 
slos  vnd  herschafft  Steyr  zu  meins  gnadigen  hern  hertzog 
Sigmunds  hannden  inngehaht  vnd  sein  gnaden  damit  ge- 
horsam gewesen  vnd  grosse  not  von  seiner  gnaden  wegen 
erstannden ,  der  ich  sunst  wol  vertragen  gewesen  wäre 
darauf  mich  dann  sein  fürstlich  gnad  durch  sich  selbs  vnd 
die  seinen  hoch  vertrösst  hat  sich  mitvnnserm  herren  dem 
kayser  nicht  zurichtten  ich  war  dann  nach  innhallt  ettlicher 
fürwort  vnd  hoher  Vertröstung  dy  in  seiner  gnaden  offem 
rate  mir  geschehen  sein  auch  benugig  das  aber  nicht  hesch e- 
hen  des  ich  zw  disem  mal  nicht  hoher  antziehen  wil.  Vnd 
pitt  ew  all  mit  diemutigem  vleis  anruffundt  sein  fürstlich 
gnad  daran  zu  weisen  mich  gnadiclich  oder  rechtlich  ab- 
zuschaiden  alls  ich  dann  sein  gnad  mannchermal  hoch 
darumb  durch  potschafft  vnd  geschrifft  vnd  besunder  yetz 
mit  ainem  brief  des  abschrifft  ich  ew  hierinn  verslossen 
sennde  ersucht  hab  vnd  war  ir  an  demselben  meinem 
schreiben  verstundt  das  ich  mich  nicht  gleichlich  vnd  ge- 
nugsamlieh in  der  gutikayt  oder  zurecht  erbute  so  bin  ich 
verrer  willig  in  all  zimlich  gleichlich  weg  noch  zu  geen 
vnd  alles  das  zu  thun  daz  ainem  gepurlich  ist  zu  thun  dann 
wo  mich  solhs  hachs  erpieten  nicht  gehellffen  möcht  so 
kund  ich  doch  das  wie  vngern  ichs  täte  allso  nicht  vallen 
lassen  vnd  musst  mich  des  ab  sein  fürstlichen  gnaden  alls 
dartzue  gehört  beclagenvnd  mein  notturfft  verrer  suchen, 
hoff  vnd  traw  ir  lat  es  dartzue  nicht  komen,  das  wil  ich 
vmb  ew  all  vnd  yeden  besunder  mit  meinem  leib  vnd  guet 
verdiennen.  Datum  Steyr  an  Montag  nach  dem  Suntag 
Oculj  in  der  vassten,  anno  domini  etc.  lxvj1.0 

Jörg  vom  Stain  etc. 

Origr.   Papier.   Geh.   II.  Archiv. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  ;)21 

XXVIIL  8.  April  1407. 

(Dem)  edeln  vnd  strengenn  ritter  herren  Duringen 
von  Halwilr  lannduogt  meinem  (sunder)  gueten  frewnnde. 

Mein  frevvntlich  dinst  zuuor,  sunderlieber  frewnnd 
mir  zweiuelt  nicht  ir  habt  an  dem  Pewchel  wol  vernomen, 
wie  mein  Sachen  herniden  sten,  daz  ich  dy  stat  zw  Steir 
mit  gewallt  erobert  vnd  darnach  auf  ain  tag  zweihundert 
man  dy  man  wider  mich  zu  legen  beschiden  het  niderge- 
legt  hab  vnd  alls  auf  vier  hundert  gefanngen  gen  Steir  ge- 
fürt, drewhundert  erslagen  die  vbrigen  sein  vber  ain  mos 
aus  entrunen  vnd  haben  yetz  ich  vnd  mein  prueder  der  von 
Puechaim  mit  dem  lannd  ob  der  Enns  ain  friden  vntz  auf 
den  ersten  Maytag  so  ist  auch  von  dem  vndern  lannd  durch 
Jörgen  Sewsenegker  ain  tading  an  mich  gesucht  vnd  sol 
mir  vnser  herr  der  kaiser  geben  auf  sannd  Jorgentag  nagst- 
kunfftig  dreytzehen  tausend  gülden  vngrisch  vnd  mich 
quittiren  vmb  all  vergangen  Sachen  vnd  mit  gnaden  briefen 
nach  notturfften  versorgen  diselben  tading  vnser  herr  der 
kaiser  zugesagt  hat  so  das  geschäch  war  meins  beleibens 
in  dem  lannd  nicht  vnd  wollt  mich  hinauf  zu  mein  frewn- 
den  fuegen,  darauf  pitt  ich  ew  mit  sunderm  vleiss  ir  wellet 
mir  von  meinem  gnedigen  herren  hertzog  Sigmunden  ain 
verschriben  glaytt  ausbringen  durch  seiner  gnaden  lannde 
mit  meinem  leib  vnd  guet  auch  allen  meinen  dienern  doch 
vnder  zwaintzigk  pferden  nicht  vntz  an  mein  gewarsam 
zutziehen  vnd  mir  das  furderlich  bey  disem  boten  dem  ich 
dann  zerung  daraufgeben  hab  herab  schicken  vnd  wellet 
mich  mit  dem  glaitt  nach  notturfften  versehen  alls  ich  des 
ain  sunder  vertrauen  zu  ew  hab.  Datum  Steir  an  Mitteilen 
nach  Quasimodogeniti,  anno  etc.  lxvijm.° 

Orig.  Pap.  Geh.  H.  Archiv. 

XXIX.  2.  Juni  U67. 

Wir  Elienor  geborn  von  Schotten,  von  gots  gnaden 
hertzogin  zu  Osterrich,  zu  Steyr,  zu  Kernden  vnd  ze  Krain. 

Fontes  etc.  II.  Bd.  21 


;J22  DIPLOMATAIUUM 

gr'afin  zu  Tirol  etc.  Bekennen  als  etwas  spenn  sich  halten 
zwischen  dem  hochgeborn  fürsten  vnserm  lieben  herren 
vnd  gmachel,  heren  Sigmunden  hertzogen  vnd  grauen  der 
oberürten  lannde  an  ainem,  vnd  vnserm  lieben  getrewen  Jör- 
gen vom  Stain  am  andern  tail,  darumb  sy  dann  in  recht  ge- 
standen vnd  yedem  tail  kuntschafft  vnd  was  im  im  rechten 
not  sey  zu  erlangen,  ain  zeit  nämlich  achtzehen  wochen 
vnd  newn  tag,  erkannt  ist,  dieselb  zeit  nach  dem  nagsten 
sannd  Johannstag  zu  Sunwenden  in  acht  tagen  darnach 
verscheynet  vnd  ausgeet.  Nachdem  nw  die  leuff  ditzmals 
sich  etwas  frömbd  schikhen,  deshalben  sorg  ist,  daz  bede 
tail  den  dingen  nicht  so  füglichen  nachgeen  möchten,  daz 
wir  also  hetracht  vnd  angesehen,  auch  nach  rat  vnsrer  rate, 
vns  der  bemelten  vnsers  herren  vnd  gmachels  gemäch- 
tigt  vnd  mit  wissen  vnd  willen  vnsers  getrewen  lieben 
Conradten  vom  Stain  als  ains  volmächtigen  anwalts  seins 
bruders  Jörgen  vom  Stain  obengemelt  vns  der  Sachen  an- 
genomen  vnd  haben  dieselb  zeit  erstrekht  von  dem  tag  als 
sich  die  yetz  enden  wirdet  widerumb  achtzehen  wochen 
vnd  newn  tag  in  aller  mass  vnd  form,  kuntschafft  vnd  was 
yedem  tail  not  sein  wirdet  zu  erholen,  wie  in  dann  die  vor 
auch  also  durch  recht  erkannt  vnd  gegeben  ist.  Doch  die 
zeit  yedem  tail  an  seinen  rechten  vnuergriffenlieh  vnd  an 
schaden  trewlich  vnd  an  geuerde,  vnd  des  yedem  tail  ai- 
nen  solchen  brief  in  gleichem  lawt,  mit  vrkund  geben  zu 
Tann  an  Zinstag  nach  vnsers  herrn  Fronleichnamstag,  anno 
domini  millesimo  quadringentesimo  sexagesimo  septimo. 

D.  d.  in  consilio. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

XXX.  Juni  1467. 

Nota  was  du  an  vnnsern  herren  vndgemahel  werben 
solt  von  Jörgen  vom  Stain  wegen. 

Item  als  die  vrtail  noch  nicht  veruertiget  ist  so  wel- 
len wir  daran  sein,  damit  Randegk  des  vom  Stain  fursprech 
zu  vnnserm  lanntuogt  kome  zu  ainander  sitzen,  die  Sachen 


HABSBURGENSE  S.  XV.  323 

furhand  nemen  vnd  besehen  ob  sy  der  vrtail  ains  werden 
mugen,  geschieht  das  so  hat  das  sinen  weg,  geschieh  aber 
das  nicht,  das  dann  der  lanntuogt  hanndel  der  ding  vnn- 
sers  lieben  herren  vnd  gemacheis  halb,  dessgltchen  Con- 
rat  vom  Stain  seins  bruders  halb  furderlich  Jacoben  Trap- 
pen hofmaister  der  ein  richter  diser  ding  gewesen  sey 
zuschicken  sullen  das  sich  der  verrer  mit  dem  Sernteiner 
vnd  andern  reten  die  dann  dabey  gewesen  sein  richte  vnd 
besehen  die  vrtail  auszurichten. 

Item  das  alles  sey  aber  gar  swer  nach  lanngen  er- 
gangnen  dingen  die  nw  ausser  der  gedechtnuss  komen  sein 
vnd  darum  so  sey  vnnser  rat  seidmalen  Jörg  vom  Stain, 
Thüringen  von  Hallwil  vnd  Jacoben  Trappen  geschriben 
hab  vnd  sy  bitt  daran  ze  sein,  damit  in  sein  lieb  für  sich 
lasse  vnd  im  gelait  geb,  so  mug  sein  lieb  in  zu  im  komen 
lassen  vnd  im  gelait  geben,  es  mocht  sich  auch  derselb 
vom  Stain  in  den  obgeschriben  sachen  ains  werden.,  damit 
man  vber  aufrichtung  der  vrtail  vertragen  belib. 

Item  dann  was  kuntschafftvnnserm  lieben  herren  vnd 
gemachel  notturfft  sein  wirdet  in  desselben  vom  Stain  Sa- 
chen volgt  nach  rat  vnnser  ret  hienach. 

Item  des  ersten  das  Jörg  vom  Stain  vnnsers  herren 
vnd  gemacheis  bericht  mit  vnnserm  herren  dem  kayser 
getroffen,  nit  engolten  habe.  Desselben  stucks  halben 
zucht  sich  sein  lieb  an  vnnsern  herren  den  romischen  kayser. 

Item  zum  andern  mal,  das  Jörg  vom  Stain  sein  rich- 
tung  vor  vnd  ee  mit  vnnserm  herren  kayser  getroffen  vnd 
beschlossen,  dann  vnnser  herr  vnd  gemachel  sein  richtung 
mit  vnnserm  herren  dem  kayser  volzogen  vnd  zu  end  bracht 
hab,  des  zucht  sich  sein  lieb  auch  an  sein  kayserlich  ma- 
iestet. 

Item  das  ettlich  vnnser  rete  Jörgen  vom  Stain  zu  der 
Newen  statt  zugesagt  haben  vor  vnd  ee  vnnsers  herren  vnd 
gemacheis  bericht  mit  vnnserm  herren  kayser  vollzogen 
sey,  wie  innen  von  vnnserm  herren  vnd  gemachel  empfbl- 
hen  sey  den  bemelten  vom  Stain,  in  seiner  lieb  richtung  zu 

21* 


324  DIPLOMATAUIUM 

begriffen  vnd  zc  ziehen,  des  sy  auch  willig  gewesen  wem 
des  zucht  sich  sein  lieb  an  dieselben  rete  nemlich  Jaco- 
ben Trapp  hofmaister,  Lienharten  Wynnegker  vnd  an  den 
Sernteiner  cantzler  etc. 

Item  das  auch  die  rete  mit  vnnserm  herren  kayser 
geret  haben  vor  vnd  ee  seiner  lieb  bericht  beschlossen  ist 
gewesen,  Jörgen  vom  Stain  vmb  Steyr  ain  benügen  zu  tund 
dahabe  vnnser  herr  der  kayser geanttwurt,  er  hab  im  gnug 
geton  vnd  mer  dann  er  im  schuldig  gewesen  sey,  des  zucht 
sich  sein  lieb  an  vnnsern  herren  kayser  vnd  oiich  an  die 
rete  obgemelt  etc. 

Item  zu  erkunden  ob  ainicherlay  brief  vorhanden  sein 
desshalben  als  Jörg  vom  Stain  seiner  lieb  geschriben  hab 
im  zu  vergönnen  mit  vnnserm  herren  dem  kayser  ain  be- 
richt aufzunemen  vnd  als  sein  lieb  im  des  vergönnet  hat 
etc.  ob  aber  solich  brief  ye  nit  vorhannden  weren  zu  er- 
faren  wer  solich  brief  gesehen  oder  gehört  hab,  in  may- 
nung  ob  man  durch  dieselben  leute  kuntschafft  der  sachen 
halb  haben  möchte  des  zu  recht  gnug  were  etc. 

Von  Aussen:  Hec  venerunt  ad  Insprugk  dominica 
post  Erasmi  anno  lxvij.  (7.  Juni.) 

Orig.  (?)  Aufzeichnung  auf  Pap.  Geh.  H.  Archiv. 

XXXI.  S.  D.  (1467?). 

Item  ain  kurtzer  begriff  clag  vnd  antwurt  in  der  sach 
zwyschen  minem  gnedigen  hern  vnd  hern  Georgen  vom 
Stein. 

Zum  ersten  clagt  herr  Georg  vom  Stein  wie  nach  ab- 
ganng  weilent  ertzhertzog  Albrechts  min  gnediger  herre 
zu  im  gesannt  hab  sin  diener  vnd  rät,  von  erst  den  Rennt- 
lin,  darnach  Hiltpranden  Raspen,  darnach  herr  Vlrichen 
von  Fruntsperg  vnd  doctor  Lorentzen,  darnach  den  lannt- 
comenthur  an  der  Etsch,  die  alle  an  in  geworben  haben, 
mit  mer  vnd  mindern  Worten,  die  maynung  das  er  sich  mit 
Steir  vnd  andern  so  er  in  dem  lannd  hette,  mins  gnedigen 
hern  vnd  sust  nyemants  halten  solt  in  massen  er  sich  des 


HABSBURGENSE  S.  XV.  325 

gegen  sinen  gnaden  verschriben  hett  vnd  im  das  schuldig 
were,  so  vvolte  min  gnediger  herre  auch  sin  lib,  gut,  land 
vnd  lut  zu  im  vnd  andern  setzen,  die  sich  also  sin  er  gna- 
den hielten.  Sin  gnade  hab  ouch  darnach  den  Swartzen- 
taler  mit  einem  gloubbrieff  zu  im  gesannt,  der  hab  diesel- 
ben meynung  ouch  geworben  vnd  souil  vvitter,  das  min 
gnediger  herre  sich  ye  vnderstan  welle  das  lannd  inzene- 
men  vnd  daran  setzen  was  im  gott  verlihen  hab  vnd  das 
welle  er  gantz  nachsinem  rat  handeln.  Demnach  ouch  sin 
verschribung  angesehen,  hab  er  sin  sloss  kostlich  müssen 
spisen  bezeugen  vnd  mit  vil  mer  lütten  dann  vor  innhaben 
vnd  sich  allweg  zu  der  were  bewerben,  er  sy  ouch  vfFso- 
lichs  von  ettlichen  derselben  botten  zu  siner  gnaden  die- 
ner  vffgenommen,  des  alles  er  zu  mercklichem  schaden 
komen  sy  nemlich  drutusent  guidein.  Nach  solchem  habe 
ersieh  selbs  zu  minem  gnedigen  herren  gen  Inspruck  ge- 
fügt vnd  hab  der  ding  halp  witter  vnderrede  mit  sinen 
gnaden  gehabt  in  gegenwurtikeit  siner  rat,  da  hab  sin  gna- 
de im  aber  beuolhen  alsuor,  das  er  sich  sin  halten  soll, 
hab  in  ouch  daruff  von  newem  zu  rat  vnd  diener  vffgeno- 
men  vnd  verrer  beuolhen  ouch  ander  vffzenemen  vnd  im 
vnd  in  des  ir  schadlosbrief  gegeben  vnd  darzu  zugesagt 
in  ouch  ob  sin  gnade  das  lannd  innemen  wurd,  by  der  ver- 
schribung so  er  vber  Steir  hett  bliben  ze  lassen,  also  hab 
herre  Georg  ferrer  meidung  gethon  das  im  die  ding  swer 
syen  vif  sich  ze  laden,  angesehen,  solt  sich  min  gnediger 
herre  mit  vnnserm  herrn  dem  keyser  der  dinghalp  verei- 
nen vnd  er  darinn  nit  fursehen  wurde,  so  möcht  er  dar- 
nach von  Steir  vnd  siner  verschribung  gedrungen  werden, 
darzü  so  were  er  ouch  hinder  weilant  hertzog  Albrechten 
gegen  herrn  Bilgerin  von  Hewdorff  vmb  viertusent  guldin 
rinisch  vnd  an  ettlichen  andern  enden  vmb  ein  merkliche 
summ  als  viertusent  hungrischer  guldin  verschriben  min- 
der oder  mer  wie  es  dann  im  rechten  vffgezeiehnet  ist. — 
Sy  im  min  gnediger  herre  daruff  in  antwirt  begegnet  das 
sin  gnade  die  viertusent  guldin  gegen  Bilgerin  yetz  vber 


326  DIPLOMATARIUM 

sich  nemen  vnd  die  entrichten,  er  wellte  sich  ouch  mit 
vnnserm  herrn  dem  kayser  nit  richten  lassen,  es  sy  dann 
forgesehen  das  im  sin  verschribung  vmb  Steir  gehalten, 
vnd  er  ouch  vmb  solch  summ  gelts  darumb  er  hinder  her- 
tzog  Albrechten  verschriben  ist  on  schaden  gehalten 
werde,  were  ouch  sach  das  min  gnediger  herre  selbs  zunr 
lannd  kerne ,  so  solle  desglich  ouch  beschehen ,  vnd  das 
das  also  berett  were  des  zuge  er  sich  an  kuntschaft.  Nu 
hett  sich  min  gnediger  herr  darüber  mit  vnnserm  herrn 
dem  keyser  vereint,  vnd  were  er  darinn  obgemelter  masse 
nitt  fürsehen  worden  sunder  dardurch  gedrungen  ouch 
ein  bericht  mit  sinen  kayserlichen  gnaden  vfzenemen  da- 
rinn er  sechstusent  guldin  vngrisch  hett  nachlassen  vnd 
minder  nemen  müssen,  dann  man  im  schuldig  gewesen 
were,  dieselben  sechstusent  guldin  mitsampt  den  andern 
obgemelten  summen  vnd  kosten  vnd  schaden  so  er  des- 
halb bissher  empfanngen  hett,  begert  er  im  von  minem 
gnedigen  herrn  zu  widerkeren,  besonder  darinn  ouch  an- 
gesehen daz  im  Louffenberg  entwert  vnd  Bilgerin  der 
schuld  nit  entricht  sy. 

A  n  w  u  r  t. 

Daruff  ist  mins  gnedigen  herrn  antwirt  die  bottschaf- 
ten  so  sin  gnade  zu  im  gethan  hab,  ouch  die  abredung 
darnach  vnder  ougen  beschehen  lassz  sin  gnade  steen  wie 
die  beschehen  sin,  aber  sin  gnade  hab  herr  Georgen  vom 
Stein  in  kurtz  darnach  schriben  lassen,  dieselben  schad- 
losbrief  nympt  zu  vberantwirten  sunder  im  die  wider  ze 
sennden. 

Darnach  vberettwie  lannghab  herre  Georg  vom  Stein 
minem  gnedigen  hern  geschriben  das  er  by  vnnserm  herrn 
dem  keyser  durch  sin  gut  frunde  einer  bericht  bekomen  mu- 
ge,  die  im  fuglich  vnd  eben  sy,  bittende  sin  gnade  im  des  zu- 
uergönnen  damit  in  die  verschribung  vnd  abred  daran  nit 
verhindern  wurde,  das  hab  sin  gnade  gethan  vnd  im  das  von 
stund  zuschriben  lassen  daby  gnugsamlich  zu  uersteen  sy. 
Das  herre  Georg  by  der  abred  nit  bliben  ist,  noch  sich  mins 


HABSBURGENSE  S.  XV.  327 

heren  gehalten,  sunder  sich  des  zu  ledigen  gepetten  vnd 
begert  hab,  dem  nach  sin  gnad  mit  solcher  abredung  vnd 
zusagung  furbas  nit  mer  gepunden  noch  haft  so  er  der 
sinsteils  nit  nachkomen  vnd  darus  gevrlobt  sy  es  hab  ouch 
herr  Georg  vom  Stein  der  bericht,  so  min  gnediger  herre 
nachmals  mit  vnnserm  herrn  dem  keyser  beslossen  hat, 
in  keinen  weg  engolten  oder  von  vnnserm  herrn  dem  key- 
ser von  mins  gnedigen  herrn  wegen  vmb  nichte  gedrengt, 
das  daby  luter  mag  verstannden  werden,  dann  herr  Ge- 
org vom  Stein  hab  sich  vor  vnd  ee  mit  vnnserm  herrn  dem 
keyser  bericht  vnd  vereint,  dann  min  gnediger  herre  vnd 
das  die  beide  stuck  also  war  vnd  an  in  selbs  seyen,  das  ist 
das  herr  Jörg  vom  Stein  von  mins  herren  wegen  vnd  durch 
mins  herrn  bericht  zu  nicht  gedrengt  sy  oder  der  engol- 
ten hab  vnd  das  herr  Georg  vom  Stein  sich  vor  vnd  ee 
mit  vnnserm  herrn  dem  keyser  geeint  hab,  dann  min  gne- 
diger herre  der  erbott  sich  sin  gnade  zu  wisung,  die  ouch 
also  yeglichem  teyl  erkannt  worden  ist. 

Dann  als  herr  Jörg  gemelt  hat  wie  er  Louffenberg 
entsetzt  sy  etc.  ist  mins  gnedigen  herrn  antwirt,  nachdem 
herr  Georg  minem  gnedigen  herrn  geschriben  hat,  das 
er  ettwas  siner  notturfft  halp  furnemen  must  etc.  vnd  das 
sloss,  ein  ortsloss  vnd  ein  port  in  mins  herrn  lannden 
deshalpen  sinen  gnaden  in  den  geswinden  leuffen  vil  do- 
ran  gelegen  ist,  so  hat  siner  gnaden  notturfft  gehaischen 
sich  sin  lannd  vnd  lut  vor  vnubewintlichem  schaden  zu 
bewaren  vnd  hab  das  gepurlich  vnd  billich  widerumb  zu 
sinen  hannden  genomen,  dann  er  doch  nichtz,  dann  das 
sin  genomen  hab,  nachdem  es  im  doch  nit  verpfanndt  ge- 
wesen sy,  vnd  das  alleshalp  sin  gnade  im  nichtzit  schul- 
dig vermeint  ze  sin. 

Sust  sind  ettlich  vnderredlich  vrteiln  die  man  inter- 
locutorias  nennet,  deshalp  ouch  rede  vnd  Widerrede  Ge- 
schehen sind,  der  yetz  vnd  in  der  houptsach  gantz  nit 
notturfft  ist,  darumb  zu  furdrung  der  sach,  so  lassen  wir 
das  yetz  vndervvegen. 


328  DIPL0MATAR1ÜM 

Vff  das  alles  meyn  ich  Thüring  von  Halwiler,  das  der 
rechttag  durch  herrn  Jörgen  vom  Stein  noch  nyemants 
von  sinen  wegen  nit  gesucht,  sunder  vnderstannden  werd 
die  sachen  vnd  minen  gnedigen  herren  von  newen  vor  vnn- 
serm  herren  dem  keyser,wo  herr  Jorgzubericht  kern,  fur- 
zenemen,  angesehen  das  im  von  der  cantzly  kein  vrteil 
hrief  nye  hat  werden  mögen,  das  er  ouch  als  ich  vernym 
hat  protestiren  lossen ,  vnd  des  instrument  genomen ,  da- 
mit er  villicht  möcht  vermeinen,  das  die  sach  nynem  solt 
gewisenn  werden. 

Gleich/,.  Abschrift.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

XXXII.  4.  Juli  1467. 

Wir  Fridreich  von  gots  gnaden  römischer  kaiser,  zu 
allennzeiten  merer  des  reichs,  zu  Hungern,  Dalmacien, 
Croacien  etc.  kunig,  herczog  zu  Österreich,  zu  Steir,  zu 
Kernnden  vnd  zu  Krain  etc.  Bekennen  als  sich  der  hoch- 
gehorn  Sigmund  herczog  zu  Osterreich  etc.  vnser  lieber 
vetter  vnd  fürst  der  sachen  halben,  so  er  mit  Jörgen  vom 
Stain  zu  tun,  darumb  er  mit  demselben  vom  Stain,  vor 
seinen  reten  im  rechten  steet  zwayr  stukh  mit  namen  des 
ersten,  daz  derselb  vnser  vetter  hertzog  Sigmnnd  den  be- 
nanten  vom  Stain  in  der  bericht  so  zwischen  vnser  vnd 
desselben  vnsers  lieben  vettern  hertzog  Sigmunds  besehe- 
nen ist  ingeslossen  hab  vnd  derselb  vom  Stain  auch  darinn 
betedingt  sey,  des  anndern,  daz  derselb  vom  Stain  durch 
vns  in  dhainer  bericht  darinn  er  sechstawsent  guidein  hab 
nachlassen  müssen  von  desselben  vnsers  lieben  vettern 
hertzog  Sigmunds  wegen  gedrungen  sey,  an  vns  derselben 
zwayr  stukh  halben,  dem  rechten  zu  hilff  vnser  kuntschaft 
vnd  vrkund  zu  geben  getzogen  hat,  als  wir  vnderricht 
seinn.  Daz  wir  derselben  sachen  vnser  kuntschaft  gege- 
ben haben,  wissentlich  mit  dem  brief,  auf  das  erst  stukh 
also,  daz  wir  ingedennkh  sein,  daz  der  benant  vnser  lie- 
ber vetter  hertzog  Sigmund,  Jörgen  vom  Stain  sachen  in 
der  berürten  bericht  angetzogen  vnd  gemelt,  darauf  wir 


HABSBÜRGENSE  S.  XV.  329 

im  antwurtten  haben  lassen ,  daz  wir  mit  demselben  vom 
Stain  vorher  in  gütlichem  vertrag  wern,  auf  das  annder, 
daz  derselb  vom  Stain  in  dhainer  bericht  von  desselben 
vnsers  lieben  vettern  hertzog  Sigmunds  wegen  von  vns  ge- 
drungen ist,  sechs  tawsent  guidein  nachzulassen.  Mit  vr- 
kund  des  briefs,  geben  zu  der  Newnstat  an  Sambstag  sannd 
Vlreichstag,  anno  domini  etc.  lxvij?  vnsers  kaisertumbs  im 
sechzehenten ,  vnserr  reich  des  römischen  im  achtvnd- 
zwainczigistcn,  vnd  des  hungrischen  im  newnten  jare. 

Commissio  domini  imperatoris  in  consilio. 

Orig.  Papier.  Geh.  Hausarchiv. 

XXXIII.   1.  April  1468. 

Wir  Friderich  von  gotts  gnaden  römischer  kayser 
zu  allen  tzyten  merrer  des  rychs  etc.  Embieten  vnnserm 
vnd  des  rychs  lieben  getruwen  Bilgrin  von  Höwdorff  vnn- 
ser  gnad  vnd  alles  gut.  Lieber  getruwer  als  wir  dir  am 
nächsten  vnnser  vnd  des  rychs  sicherhait  vnd  gelait  so  du 
vor  ettlicher  verganngner  zyt  von  vns  vff  ain  bestimptte 
zyt  dinen  vrtailn  vnd  processen  so  du  wyder  Hannsen  vnd 
Cunraten  gebruder  die  Fulach  auch  burgermaister,  raute 
vnd  ganntze  gemaind  der  statt  zu  Schaufhusen  in  vnn- 
serm kayserlichen  cammergericht  erlanngt  vnd  in  aucht 
braucht  haust  dester  stattlicher  nachzekommen  wyderum- 
ben  vffdin  bette  vnd  begern  zway  jaure  die  nächsten  nach- 
ainannder  volgend  erstreckt  vnd  erlenngt  haben  etc.  nach 
lutt  desselben  vnnseres  kayserlichen  briefs  darüber  vssge- 
gangen,  ist  vns  angelanngt  wie  du  vff  vnd  in  krafFt  soli- 
cher  erstreckung  des  gelaites  auss  vnnsers  lieben  vetters 
vnd  fürsten  hertzog  Sigmunds  zu  Osterrich  etc.  lann- 
den,  stetten  vnd  slossen  angriff  zu  tund  vnd  die  benanten 
von  SchaufFhusen  zu  bekriegen  vnnderstenndert  dardurch 
dem  benanten  vnnserm  lieben  vettern  vnd  fürsten  vnd  vnn- 
serm loblichen  huss  Osterrich  och  iren  vnndertanen  vnd 
zugewanndten  mercklich  wyderwärtikait  vnd  schad  vffer- 
steen  möcht.  Wann  wir  aber  vetz  zwischen  dem  obge- 


330  DIPLOMATARIUM 

nanten  vnserm  lieben  vettern  vnd  fürsten  vnd  gemainen 
aidtgenossen  von  stetten  vnd  lannden  ainen  gemainen  tag 
nemlich  vff  sannt  Johannstage  zu  Sunnwennden  schirist- 
künfftigen  zu  haltten  vnd  die  benanten  parthyen  in  ainikait 
zu  bringen  furgenommen  gesetzt  vnd  in  den  zugeschriben 
haben,  darumben  so  begern  wir  an  dich  mit  disem  briefe 
ernstlich  beuelhennde,  daz  du  dich  solher  vnnsrer  erstrec- 
kung des  gelaitz  in  des  obgenanten  vnnsers  lieben  vettern 
vnd  fürsten  lannden ,  stetten  vnd  slossen  wyder  die  ege- 
nanten  von  Schauffhusen  nit  wyter  mit  kriege  oder  in  ann- 
der  wege  übest  noch  gebruchest  sunder  biss  auffden  vorge- 
meltten  gesettzten  tage  vnd  sust  ruwen  laussest,  daran  tust 
du  vnnser  ernstlich  maynung  vnd  gut  gefallen  vnd  wellen 
das  in  annderm  gegen  dir  gnediglich  erkennen.  Geben 
zu  Gretz  am  Frytag  vor  dem  Sonntag  Judica  in  der  va- 
sten  nach  Cristi  geburte  viertzehennhunndert  vnd  im  acht 
vnd  sechtzigisten  vnnserer  ryche  des  romischen  im  acht 
vnd  zwaintzigisten,  des  kayserthumbs  im  sybentzehenn- 
den  vnd  des  hunngrischen  im  zehennden  jauren. 

Ad  mandatum  domini  imperatoris  in  consilio 
Jo.  Rot  pataviensis  et  wratislaviensis  decanus. 

Gleichz.  Abschrift.  Cod.  Ms.  Tyrol.  Nr.  33.  F.  130.  b. 

XXXIV.  20.  Juni  U68. 

Ich  vogt  Virich  von  Matsch,  graff  zu  Kirchperg  be- 
kenn offenlich  mit  dem  brieff,  als  die  sach  des  rechten,  so 
sich  zwischen  dem  durchleuchtigen  hochgebornen  fürsten 
meinem  gnedigen  herren  hertzog  Sigmunden  hertzogen 
zu  Osterreich  ains  vnd  her  Jörgen  vom  Stain  des  anndern 
tails  haltet  biss  auf  hut  dato  diss  brieffs  mit  vrtail  gescho- 
ben vnd  yetz  durch  schrifft  Cunratten  vom  Stain  des  ge- 
melten  Georgen  brueder  als  seins  volmechtigen  gesetzten 
anwalts  vnd  procurators  aber  begert  ist,  die  sach  verrer 
zu  schieben,  die  weyl  ich  aber  als  ain  richter  diser  Sachen 
gesessen  bin  den  stab  in  der  hannd  gehabt  vnd  richten 
hab  wellen,  hab  ich  betrachtet  die  schrifft  Cunratcn  vom 


HABSBURCENSE  S.  XV.         331 

Stain  vnd  die  an  meinen  gnedigen  herren  bracht,  also  hat 
der  gemelt  mein  gnediger  herr  von  besunder  gnaden  we- 
gen in  ainen  schub  willen  gegeben.  Darumb  so  schieb 
vnd  erstregkh  ich  als  ain  gesatzter  richter  auff  verwilligen 
meins  genedigen  herren  vnd  auff  bitte  Cünrats  obgemelt 
als  ains  volm echtigen  anwalds  herren  Jörgen  vom  Stain 
disen  gerichtztag  recht  vnd  Sachen  biss  auf  Freytag  nach 
sannd  Bartholomeestag  schiristkunfftig,  also  das  alsdann 
den  Sachen  im  an  ferrer  schube  nachgegangen  werde  als 
recht  ist  vnd  sol  solher  schub  yeglichem  tail  an  seinem 
rechten  vnschedlich  sein.  Zu  vrkund  hab  ich  yeglichem 
tail  des  ainen  schubbrieffe  vnder  meinem  insigel  geben 
an  Montag  vor  des  heiligen  sannd  Johannstag  gotstawffers 
nach  Cristi  geburde  im  vierzechenhundert  vnd  dem  acht- 
vndsechzigisten  jare. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

XXXV.  15.  July  1468. 

Johannes  dei  gratia  episcopus  ecclesie  tridentine  vni- 
uersis  et  singulis  nobilibus  fidelibus  nostris  dilectis  . .  ca- 
pitaneis,  castellanis,  vicariis,  judicibus  et  officialibus  cete- 
risque  omnibus  nostris  et  ecclesie  nostre  subditis  vasallis 
et  fidelibus  in  et  per  ciuitatem  et  diocesim  nostram  ubilibet 
constitutis  cuiuscunque  Status  graduspreeminentie  aut  con- 
ditionis  existantad  quospresentes  nostre  litere  peruenerint, 
gratiam  nostram  et  omne  bonum.  Notificamus  ac  significa- 
mus  vobis  tenore  presentium,  quod  per  capitaneum  patrie 
ac  consiliarios  illustrissimi  principis  et  domini  domini  Si- 
gismundiducis  Austrie,  comitisque  Tyrolis  eiusque  litteras 
et  nuncios  auisati  sumus  qualiter  Switenses  et  eorum  con- 
federati  naturales  et  antiqui  hostes  domus  Austrie  in  par- 
tibus  exterioribus  Sweuie  et  Alsatie  contra  pacis  federa  nee 
non  treugas  quinquennales  per  sanetissimum  dominum  no- 
strum  papam  et  imperialem  maiestatem  eorumque  lega- 
tos  et  prineipes  in  dieta  norimbergensi  anno  preterito  con- 
stitutas  et  firmatas  nee  non  sp  retis  omnibus  oblationibus 


332  DIPLOMATARIÜM 

iustitie  et  ho nestatis  nomine  prefati  illustrissimi  principisin 
(lief a  basiliensi  nuper tenta  factis,  suam  serenitatem  ipsius- 
que  terras  dominia  subditos  adherentes  fautores  et  adiuto- 
res  et  confederatos  diffidauerint  et  actu  bellum  sew  gwer- 
ram  mouerint  et  inceperint,  terras  et  loca  exteriora  eidem 
subiecta  rapinis  et  incendiis  cedibus  ac  aliis  bellorum  mo- 
tibus  invadendo  atque  molestando.  Satagentes  etiam  prout 
timendum  est  et  aliqualiter  ad  ipsius  et  nostram  noticiam 
deductum  et  verisimile  est  atque  formidandum  per  se  et 
suos  adherentes  fautores  confederatos  et  adiutores  pa- 
triam  Athesis  ac  terras  eiusdem  illustrissimi  principis  inte- 
riores  et  loca  nobis  propinqua  et  vicina  per  passus  et  tran- 
situs  aliquorum  circumstantium  intrare  si  poterunt  et  inva- 
dere  atque  similibus  predis  rapinis  spoliis  et  incendiis  ce- 
terisque  molestiis  impetere  et  lacescere.  Que  res  non  so- 
lum  prefato  illustrissimo  principi  et  suis  de  patria  Athesis 
sed  et  nobis  ac  ecclesie  nostre  fidelibus  et  subditis  perni- 
ciosa et  non  immerito  formidabilis,  ac  ideo  in  sui  primor- 
dio  prouidenda  existit  et  communi  periculo  atque  incendio 
iuxta  proverbium  in  tempore  succurrendum,  presertim  cum 
a  prefato  illustrissimo  principe  eiusque  consiliariis  requi- 
siti  simus,  iuxta  tenorem  vnionis  et  inscriptionum  hie  inde 
inter  nos  faetarum  et  initarum  eidem  in  similibus  eius  et 
patrie  necessitatibus  suecurrere  et  vnacum  fidelibus  no- 
stris  et  ecclesie  seeundum  possibilitatem  nostram  amica- 
biliter  subvenire.  Quemadmodum  etiam  predecessor  noster 
immediatus  bone  memorie  dominus  Georgius  episcopus  et 
alii  ante  eum  id  fecerunt,  ac  nos  etiam  nuper  in  Bozano 
vnacum  capitulo  nostro  et  vasallis  et  subditis  nostris  eas- 
dem  innouauimus  et  feeimus,  pro  quorum  manutentione 
et  obseruatione  et  ut  idem  illustrissimus  prineeps  et  sui  de 
patria  causam  habeant  nobis  et  ecclesie  ac  subditis  nostris 
in  similibus  prout  tenentur  et  reeiproce  obligati  existunt 
assistendi  et  nos  tueri  ac  protegere,  maturo  consilio  et  de- 
bita  premeditatione  habita  cum  capitulo  capitaneo  nee  non 
prefati  illustrissimi  principis  et  nostris  consiliariis  et  fiele- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  333 

libus  deliberauimus  statuimus  et  conclusimus  et  ita  vobis 
omnibus  supradictis  nostris  et  ecclesie  nostre  fidelibus  et 
subditis  mandamus  quatenus  vos  ad  boc  in  dies  cum  ar- 
mis  et  aliis  necessariis  disponere  et  inter  vos  presentibus 
tarnen  (vicario)  castellano  seu  oflicialibus  nostris  vobis  pre- 
positis  iuxta  antiquam  consuetudinem  et  obseruantiam  or- 
dinem  dare  debeatis  certam  quantitatem  personarum  et 
gentium  armigerarum  in  equestribus  et  pedestribus  in  hu- 
iusmodi  subsidium  principis  ac  patrie  in  eadem  patria  vel 
saltim  in  districtibus  eidem  circumvicinis  et  adiacentibus 
pro  defendendis  passibus  et  introitibus  eiusdem  sew  alias 
qualitercunque  pro  auxilio  defensione  et  adiutorio  dicti 
domini  principis  et  suorum  transmittendis  (prout  meli- 
us et  efficacius  ac  cum  minori  nostro  ac  vestro  dispen- 
dio  iactura  vel  expensa  fieri  poterit  faciendo.  Quemad- 
modum  eidem  illustrissimo  principi  ac  inclite  domui 
Austrie  ex  vnione  et  inscriptione  prefatis  hinc  inde  ob- 
lig-ati  sumus  et  astricti  et  vos  etiam  nuper  easdem  quan- 
tum  in  vobis  est  et  ad  vos  pertinent  facere  attendare  et 
observare  iurastis*).  Idcirco  vos  omnes  et  singulos 
supradictos  subditos  et  fideles  nostros  monemus  et  hor- 
tamur  ac  in  virtute  (iamdicti  f)  prestiti  iuramenti  et 
fidelitatis  nobis  facte,  seriöse  requirimus  precipimus  et 
mandamus  quatenus  vos  ad  premissa  effectualiter  et  di- 
ligenter  preparare  ac  disponere  debeatis,  ut  quando- 
cunque  opus  fuerit  et  necessitas  ingruat  et  per  nos 
aut  capitaneum  nostrum  super  hoc  auisati  et  requisiti 
eritis,  vnacum  gentibus  armigeris  nostris  et  aliis  de 
patria  prompti  et  parati  sitis  ad  huiusmodi  auxilium  et 
assistentiam  prefato  illustrissimo  principi  patrie  ac  suis 
quinymmo  nobis  et  ecclesie  ac  vobis  ipsis  faciendum,  ac 
vos  tarn  voluntarios  ac  beniuolos  in  hoc  ostendere  atque 
exhibere,  ut  et  inprimis  omnipotenti  deo  cui  huiusmodi 
bella  ac  temeritas  et  superbia  belligerentium  et  mala  que 


*)  Das  eingeklammerte  ist    ausgestrichen. 


334  DIPLOMATARIUM 

in  eis  fiunt  displicent  obsequium  impendere,  cum  scriptum 
sit  contere  gentes  que  bella  volunt  ac  deinde  summis  prin- 
cipibus  atque  capitibus  orbis  id  est  serenissimo  d.  n.  pape  et 
ecclesie  nee  non  imperiali  maiestati  qui  indubie  contra  pre- 
fatos  temerarios  ac  violatores  pacis  processuri  et  tantam 
inobedientiam  vindicaturi  sunt,  prefatoque  illustrissimo 
prineipi  et  nobis  complacendo  vobisque  ipsis  et  ceteris 
subditis  suis  et  nostris  ac  toti  patrie  communique  utilitati 
ac  tranquülitati  necessario  et  oportune  consulendo  atque 
providendo  ac  laudem  et  meritum  exinde  tarn  apud  deum 
quam  homines  consequendo.  Et  nos  vnacum  prefato  illu- 
strissimo principe  patria  ac  suis  id  omni  gratia  ac  fauore 
recognoscemus  et  pro  singulari  fidelitatehabebimus  ac  re- 
putabimus  omni  tempore  et  loco  in  bonum  et  gratiam  vc- 
stri  commemorandum.  Datum  Tridenti  in  castro  nostro 
Boniconsilii  die  Veneris  post  Margarethe  que  fuit  quinta 
deeima  mensis  Julii,  anno  domini  etc.  lxvnj. 

Corrigirte  Abschrift  des  Concepts.  Pap.  Geh.  H.  Archiv. 

XXXVI.  9.  August  1468. 

Wir  Fridreich  von  gottes  gnadn  römischer  kaiser  zu 
allen  zeitten  merer  des  reichs  zu  Hungern,  Dalmacien, 
Croacien  etc.  kunig,  hertzoge  ze  Osterreich  zu  Steyr,  ze 
Kerennden  vnd  zu  Krain,  graue  zu  Tirol  etc.  Embieten 
den  erwirdigen  hochgeborn  wolgeporen  edlen  ersamen  vnd 
vnnsern  vnd  des  reichs  lieben  getruen  allen  vnd  yeklichen 
curfürsten,  forsten,  geistlichen  vnd  weltlichen,  prelaten,gra- 
uen,  freien,  herren,  rittern,  knechten,  hawbtlewten,  ambt- 
leuten,  vögten,  phlegern,  Verwesern,  burgermaistern,  rich- 
tern,  reten,  burgern  vnd  gemeinden  vnd  sunst  allen  anndern 
vnnsern  vnd  des  reichs  vnndertanen  vnd  getruen,  so  yetz 
in  besamung  zu  Franckfurt  beyeinander  sein,  vnnsergnad 
vnd  alles  guet.  Erwierdiger,hochgeporen,  wolgeporen,  ed- 
len, ersamen  vnd  lieben  neuen,  oheim,  curfürsten  vnd  for- 
sten vnd  lieben  getrewen.  Als  euch  wissentlich  ist,  daz 


HABSBURGENSE  S.  XV.  335 

gemain  aidgnossen  von  steten  vnd  lannden  in  den  negst- 
vergangen  tagen  den  hochgebornen  Sigmunden  hertzogen 
zu  Österreich  vnsern  lieben  vettern  vnd  fürsten  sein  un- 
dertan  vnd  mitgewandten  desselben  vnsers  löblichen  hauss 
Österreich  mit  gewaltigem  here  vbertzogen  merklichen 
schaden  mit  mort  rawb  vnd  prant  zugefügt  etliche  gsloss 
abgewonnen  vnd  merklich  abbruch  getan  alles  aus  eigem 
gewalt  freuel  vnd  turstigkeit,  vnd  vber  daz  er  sich  vmb 
all  vnd  yeklich  spruch  vnd  vordrung  so  ty  zu  im  ze  ha- 
ben vermeinten ,  für  vns  als  römischen  kaiser  beder  par- 
theyen  ordentlichen  richter  auch  etlich  curfürsten  vnd 
ander  fürsten,  vnd  etlich  ir  aidgnossen  rechtens  ze  tein 
genugsamlich  erboten  hat,  auch  über  daz  wir  in  bey  swe- 
ren  penen  in  den  fünfjerigen  frid  des  guidein  bullen  vnser 
kuniglichenreformacion  vnd  dengeschriben  rechten  begrif- 
fen beuolhen  vnd  geboten  haben  den  obgenanten  fiinfjeri- 
gen frid  gegen  dem  bemelten  vnserm  fürsten  vnd  menig- 
lichen  in  allen  sein  artikeln  vnuerprochenlichen  sament- 
lich  vnd  sunderlichen  ze  halten  vnd  dhain  aufrur  ubertzug 
oder  beschedigung  nicht  zu  tun  in  einich  weyse  inhalt 
unsers  keyserlichen  briefs  darumb  ausgangen,  daz  alles 
bey  den  obgeschriben  gemainen  aidgnossen  nichtz  für- 
tragen noch  erschossen  hat,  sunder  sy  haben  sich  da- 
rüber vnderstanden  den  dickgemelten  vnsern  vettern 
hertzog  Sigmunden  für  vnd  für  zu  bekriegen  und  als  ab- 
zunemen  ist,  vnd  sich  mit  der  tat  erzaigt,  allen  adi  vnd 
erberkait  zu  verdrugken.  Wann  vns  nu  als  römischen 
kaiser  darin  zu  ochen  vnd  ew  als  des  heyligen  römi- 
schen reichs  glidern  darinn  widerstandt  ze  tun  vnd  nicht 
zu  gedulden  gebürt,  darum  so  emphelhen  wir  ew  allen 
vnd  yedem  besunder  von  römischer  kayserlicher  macht 
volkomenhait,  rechtes  wissen,  eignes  bewegnuss  vnd  bey 
den  phlichten,  damit  ew  yedes  vns  vnd  dem  heiligen 
reich  gewandt  ist,  mit  disem  brief  ernstlich  vnd  vestik- 
lich  gebietende,  daz  ir  dem  obgemelten  vnserm  fürsten 
hertzog  Sigmunden,   der  sich  deshalben  in  eigner  per- 


336  DIPLOMATAMUM 

son  als  wir  verneinen  zu  ew  fügt  oder  so  ir  sunst  von 
seinen  wegen  angelangt  oder  ersucht  werden  wyder  die 
gemelten  gemain  aidgnossen  von  steten  vnd  landen 
samentlich  oder  sunderlich  nach  dem  sterkisten  zu  ros- 
sen vnd  zu  fussen  vnd  mit  aller  macht  hilf  beystand  tun 
solch  freuelich  Verachtung  vnd  dem  mutwillig  aufrur  vnd 
beschedigung  helffen  zu  weren  vnd  ze  straffen,  als  ir 
vns  vnd  dem  heiligen  römischen  reich,  ew  selbe  gemai- 
ner  erberkait  schuldig  vnd  phlichtig  seyen  vnd  tut  vns 
daran  gut  geuallen  genediglichen  gegen  ew  zu  erkennen. 
Geben  zu  Gretz  an  sand  Laurenzen  abend  nach  Christi 
geburd  viertzehenhundert  vnd  im  acht  und  sechzigisten 
vnserer  reich,  des  römischen  im  neunundzwainzigisten, 
des  kaisertumbs  im  sibenzehenden  vnd  des  hungrischen 
im  zehenden  jaren. 

Ad  mandatum  domini  imperatoris  in  consilio 
Johannes  electus  et    confirmatus   lauentinus. 


Wir  Johanes  von  gottes  verhencknuss  abt  des 
wyerdigen  gotshawss  zu  Wiltein  premonstrat.  ordens  vnd 
brixner  bistumbs  bekennen,  daz  wyer  den  obgeschriben 
kaiserlichen  brief  mit  aim  aufgedrucktn  insigel  besigelt, 
an  pappir  vnd  geschrift  gerechte  vnd  vnuermailigt  gc- 
sechn  vnd  gelesen  haben,  vnd  durch  begern  der  hochge- 
born  fürstin  frawen  Elienoren  geboren  von  Schotten,  her- 
tzogin  ze  Osterreich  etc.  meiner  gnedigen  frawen  vnd 
dere  gnaden  rete  vrsachhalben  daz  das  original  so  ey- 
lenndt,  als  das  dy  notturft  heischet,  an  so  uil  ennd,  dahin 
es  zu  sennden  ist,  nit  geschickt  mochte  werden,  densel- 
ben kaiserlichen  brief  geuidimiert  vnd  exempliert  haben 
vnd  mainen  daz  disem  exempel  vnd  vidimus  in  aller  form 
vnd  mass  gelawbt  werden  sulle,  als  dem  rechten  hawbt- 
brief  vnd  darumb  zu  vrkund  der  warheit  haben  wyr  vnn- 
ser  insigl  an  disen  briue  gehengt,  beschechen  in  der  ab- 
tey  vnnsers  vorgemelten  gottshauss  Wiltein,  an  Mittwoch 
nach  unser  lieben  frawentag  Assumpcionis  nach  Christi 


HABSBURGENSE.  XV.  337 

geburd  vicrczehenhundert  und  im   acht  und   sechtzigi- 
sten  jare. 

Vidimus  auf  Perg.   1   Siegel  (abgerissen).  *Geh.  H.  Archiv. 

XXXVII.  3.  September   1468. 

Ich  vogt  Virich  von  Metsch,  graue  zw  Kirchperg, 
bekenn  offenlich  mit  dem  brief  vor  aller  menigklich, 
daz  ich  nach  beuelh  der  durleuchtigen  hochgebornen 
fürstin  vnd  frawen  frawen  Elienoren  geboren  von  Schotten 
von  gottes  gnaden,  herzogin  zu  Osterrich,  ze  Steyr,  ze 
Kernden  vnd  ze  Crain,  grelin  ze  Tyrol  etc.,  meiner  gne- 
digen  frawen  die  mir  an  stat  vnd  aus  gewaltsam  des 
durchleuchtigen  hochgeporn  fürstn  vnd  herren  herren 
Sigmunds  herczogen  vnd  grafen  der  yeczgeschriben  lan- 
de meins  gnedigen  herren  das  beuolhen  hat,  des  gesacz- 
ter  richter  ich  diser  Sachen  vormals  auch  gewesen  pin, 
daz  ich  auch  als  ain  richter  vncz  auf  Freytag  yeczuer- 
gangen  geschoben  hab  nach  laut  des  schubs  vormals  von 
mir  ausgangen  vnd  darnach  aus  vrsachen,  das  ich  das 
recht  nit  genugsamlich  mit  des  obgenanten  meins  gnedi- 
gen herrn  rätn  besiezen  hab  mugen  auch  ob  mir  sein 
gnad  ich  verkündet  das  er  der  sachen  ainen  schub  geben 
hette  vnd  ich  mit  dem  rechten  nit  volfaren  solte,  das 
aber  nit  besehenen  ist  auf  hait  erstreckt.  Also  pin  ich 
an  hewt  mitsambt  des  bemelten  meins  gnedigen  herrn  ra- 
ten hier  nachbenanten  herren  Johansen  abbt  zu  sand  Jor- 
genperg,  herrn  Johansen  abbt  zu  Wiltein,  herrn  Baltha- 
sars von  Welsperg,  herren  Arnolds  vom  Niderntor,  herren 
Hannsen  von  Freuntsperg,  Oswalden  Wolkenstainer,  herren 
Casparen  Augspurger,  Matheisen  Tunradl  kamermaister, 
Lewpolden  Spiess,  Jörgn  Dieperskircher  kuchenmaister, 
Jörgen  purkgrafen,  Kristoffen  Vegler,  Niclasen  Vegler 
vnd  ander  zu  gericht  gesessen,  da  kam  für  mich  der  edl 
streng  ritter  herr  Linhard  von  Velsegk  des  bemelten 
meins  gnedigen  heren  anwalt  dem  das  von  der  obgenan- 
ten meiner  gnedigen  frawn  auch  beuolhen  gewesen  ist, 

Fontes  etc.  II.  Bd.  22 


338  DIPLOMATAMUM 

der  begert,  im  anstat  des  obgcmelten  mcins  gnedigen 
herren  zuuergunnen  Hilpranden  Haspen  zu  ainem  red- 
ner  der  im  von  mir  als  ainem  richter  vergunnt  vnd  er- 
laubt ward,  derselb  Rasp  dem  bemelten  herren  Linhar- 
den  obgemelten  als  ainem  anwalt  meins  gnedigen  herren 
als  ainem  fürsten  von  Osterrieh  vnd  des  heiligen  reichs, 
nach  laut  seiner  fürstlichen  gnaden  freyhait,  vor  seiner 
gnaden  rette  im  rechten  zu  steen  andingte,  vnd  im  war- 
ner  vnd  losner  zu  erlauben  hatte,  die  im  durch  vrtail  im 
recht  erlaubt  wurden,  darauf  er  Cunraden  Klammer  phle- 
ger  zu  Nandersperg  zu  ainem  warner  vnd  Wilhalmen 
Palauf  phleger  auf  Vellenberg  vnd  landrichter  zu  Sun- 
nenburg  zu  ainem  losner  und  ramner  begert. 

Vnd  redt  darauf,  wie  herrn  Jörgen  vom  Stain  procu- 
rator  m.  g.  h.  ettlicher  spruch  halb  vormals  mit  recht 
furgenomen  hette,  darumb  ain  gerichtshandel  zu  Alt- 
kirch  ausgangen  vorhanden  were  ,  der  auf  sein  begern 
verlesen  ward,  vnd  redt  darauf,  wie  in  demselben  gericht- 
handl  begriffen  were ,  daz  payden  tail  sich  der  sachen 
zugen  auf  kuntschafft  darumb  in  auch  teg  erkannt  weren 
als  xviij  wochen  vnd  newn  tag,  vnd  als  nu  die  zeit  verschi- 
nen  were,  sey  der  benant  mein  gnediger  (herr)  für  mich 
als  sein  gesäezten  richter  der  Sachen  komen ,  da  auch 
ain  vrtail  hie  zu  Insprugk  vor  mir  an  Ertag  vnd  Mittwoch 
in  der  vasten  nach  Oculi  yeezuergangen  geuallen  wer, 
die  auch  auf  sein  begern  verlesen  ward  vnd  meldet  da- 
rauf wie  die  vrtail  inhelt  kam  Jörg  vom  Stain  oder  sein 
procurator  oder  yemand  von  seinen  wegen,  vnd  beybracht 
solh  eehaft  als  er  dann  in  ainem  seinem  brief  an  hat  ge- 
zogen damit  er  zu  solher  kuntschafft  nit  hiet  komen  mu- 
gen,  darezu  im  dann  vergunnt  weren  zwelf  wochen  vnd 
sechs  tag,  so  solt  darnach  aber  beschechen  was  recht 
wer,  kam  er  aber  nit  noch  yemand  von  seinen  wegen,  so 
solt  aber  darnach  beschechen  was  recht  wer,  wie  dann 
dieselb  vrtail  aygentlicher  ausweiset.  Nun  hab  er  solh 
eehaft,  die  in  geirrt  sulle  haben  in  solher  zeit  nit  bey- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  339 

bracht,  sunder  hab  wol  an  dem  bemelten  m.  g.h.  durch  aincn 
seinen  bricf  der  auch  verlesen  ward ,  begert  im  der 
sachenhalb  ainen  richter  dauornen  zu  geben,  dauor 
er  sein  eehaft  vnd  verhindrung  beybringen  muge  oder 
aber  sein  gnad  wolle  disen  tag  verrer  erstrecken.  Nun 
hat  im  der  bemelt  m.  g.  h.  kainen  richter  der  sachen  da- 
uornen nit  wellen  geben,  sunder  mir  als  ainem  richter  ver- 
gnnnt,  den  tag  zu  schieben,  den  ich  auch  also  vntz  an 
Freytag  yetz  vergangen,  nach  laut  des  schubs  darumb 
ausgangen,  der  auch  verlesen  ward  geschoben  hab ,  vnd 
im  yctzt  nach  dem  vnd  ich  gesessen  wer  als  ain  ordenli- 
cher richter  aus  gewaltsam  meiner  gnedigen  frawen  diser 
sachen  dieselb  gewaltsam  auch  verlesen  ward,  begert, 
vnd  rufft  der  obgenant  herr  Linhard  als  anwald  m.  g.  h. 
zu  g.  auf  heut  endlich  gericht  hoft  vnd  trawt,  des  obge- 
melten  herren  Jörgen  vom  Stain  vnd  seins  procurators 
klag  vnd  vordrung  ledig  gesprochen  werden.  Auch  das  er 
nit  schuldig  were  an  stat  m.  g.  h.  die  kunlsehefft  darauf  im 
nach  laut  des  gerichtshandl  teg  erkannt  weren  in  das 
recht  zu  legen  nach  dem  vnd  er  nit  vermain  daz  Jörg  vom 
Stain  oder  sein  procurator  oder  ycmand  von  seinen  we- 
gen als  klager  nit  einlegten,  vnd  ee  er  solh  sein  klag  in 
recht  siezt  oder  ainicherlay  fuerer  gehandelt,  ward  durch 
des  obgemelten  meins  gnedigen  herren  vnder  marschalk 
nachdem  nyemand  von  Jörgen  vom  Stain  als  ains  klagers 
wegen  erschain ,  der  gemelt  Jörg  vom  Stain  dreymaln 
offenlich  berufft  vnd  beschrien  ob  er  oder  yemand  von 
seinen  wegen,  solh  recht  vbersteen  oder  verantwurtten 
wolte,  der  möcht  dis  tun ,  vnd  die  weyl  aber  weder  er 
oder  yemand  von  seinen  wegen  kämme  redt  der  bemelt 
Rasp  von  des  obgenanten  meins  gnedigen  herren  wegen 
die  weyl  Jörg  vom  Stain  als  kleger  zu  meinem  gnedigen 
herren  auf  die  vodrung  vrtail  vnd  schub,  darinn  im  zu- 
komen  lauttcr  verkundt  wer,  vnd  weder  er  noch  nyemand 
von  seinen  wegen  da  erschine  begert  er  wie  uor,  das  der 
bemelt  mein  gnediger  herr  pillich  des  bemelten  Jörgen  vom 

st* 


340  DIPLOMATARIUM 

Stain  klag"  vnd  anuordrung  ledig-  vnd  mussig  gesprochen 
vnd  erkant  werden  auch  nit  schuldig  sey  die  kuntschail't 
darumb  im  teg  erkand  sein  einzulegen  nach  dem  vnd  der 
anklager  nitbeybringeainieherlay  kuntschafft.  Doch  mei- 
nem gnedigen  herren  vorbehalden  sein  gegen  recht,  kost 
vnd  scheden,  vnd  anders  deshalben  gelitten  und  saezt  das 
zu  recht.  Darauf  ist  nach  herkomens  der  Sachen  zu  recht 
erkant  etc.  Das  mein  genediger  herr  obgenannt  von  solcher 
vordrung  vnd  spruch  der  vier  stukhalben  im  gerichts- 
handl  mit  mer  wortten  begriffen  vnd  herr  Jörg  vom  Stain 
gegen  seinen  gnaden  durch  seinen  procurator  klagt  hat, 
gancz  ledig  vnd  loess  gesprochen,  auch  nit  not  gewesen 
ist,  daz  sein  gnad  die  kuntschafft  der  obgeschriben  stuk 
halben  als  er  sich  erpotten,  vnd  im  teg  darauf  gegeben 
sind  einlegen  vnd  beybringen  sulle,  nachdem  weder 
herr  Jörg  vom  Stain  noch  sein  procurator  die  einzulegen 
oder  beyzubringen  nit  begert  oder  darumb  angestrengt 
haben.  Doch  daneben  auch  meinem  gnedigen  herrn  vor- 
behalden sein  gegenrecht  vnd  zu  suchen  sein  kostung  vnd 
scheden  ob  er  der  nit  ligen  welle  lassen  die  mug  er  su- 
chen wie  recht  ist,  ob  aber  mein  gnediger  herr  Jörgen 
vom  Stain  oder  seinen  procurator  dauornen  im  land  ai- 
nicherlai  verrer  schuh  ditz  rechtags  gegeben  hette  dem- 
selben schub  sol  dise  obgeschriben  vrtail  vnuergriffenlich 
vnd  an  schaden  sein,  wer  aber  das  nit  beschechen  so  sol 
es  pey  diser  obgeschriben  vrtail  beleyben,  diser  vrtail  be- 
gert der  obgemelt  meins  gnedigen  herrn  anwalt  beschriben 
vnd  besigelt  die  im  auch  zu  geben  rechtlich  erkand  ward. 
Auf  solhs  obgeschriben  alles  vnd  zu  warem  vrkund  gib 
ich  dem  obgenanten  meinem  gnedigen  herrn  herezog 
Sigmunden  dise  vrtail  vnd  gerichtshandel  mit  meinem  an- 
hangunden  insigl  besigelt  doch  mir  meinen  erben  vnd 
sigl  an  schaden.  Geben  vnd  beschechen  zw  Insprugk  am 
Samstag  nach  sand  Gilgen  tag,  nach  Christ  gepurd  tausend 
vierhundert  vnd  in  dem  acht  vnd  sechzigsten  jare. 

Orig.    Geh.   H.  Archiv. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  34 1 

XXXVIII.   13.  März   1469. 

Paulus  episcopus  scruus  seruorum  dei.  Dilectis  flliis 
vniuersis  communitatibus  confederatorum  qui  Switcnscs 
uulgariter  appellantur  salutem  et  apostolicam  bencdictio- 
nem.  Nuper  nobilis  viri  Sigismundi  ducis  Austrie  oratores 
ad  nos  missi  diligenti  cum  instantia  suppliciter  institcrunt 
ut  si  uos  contra  quinquennalem  pacem  per  cesaream 
maiestatem  indictam  et  auctoritate  nostra  iirmatam  quic- 
quam  contrauenissetis,  quod  nos  ad  instantiam  et  intui- 
tum  dicti  ducis  ac  etiam  dilecti  filij  nobilis  viri  Ludouiei 
ducis  Bauarie  uobis  illa  ignosceremus,  nos  aduertentes, 
quod  pax  predicta  per  carissimum  filium  nostrum  Frideri- 
cum  romanorum  imperatorem  semper  augustum  et  lega- 
tos  nostros  nuper  Nurenberge  ad  honorem  dei  et  utilita- 
tem  Christiane  fidei  ac  ad  resistendum  infidelibus  facta  et 
firmata  fuit,  quodque  si  huiusmodi  pax,  a  quoquam  in- 
fringi  deberet  diuina  maiestas  offenderetur,  eeclesiastica 
et  mundana  superioritas,  nee  non  fidei  ortodoxe  utilitas 
minueretur,  preces  dictorum  dueum  non  admisimus,  cum 
merito  non  possemus  nee  deberemus  quinimmo  grauitas 
rei  exposcit  prouisionem  in  hac  re  diligentem  adhibere, 
per  alias  nostras  litteras  venerabili  fratri  nostro  Lau- 
rentio  episcopo  ferrariensi  in  Germania  cum  potestate 
legati  de  latere  nuntio  et  oratori  nostro  cum  facultate 
vnum  uel  plures  in  hac  causa  deputandi  commisimus  et 
mandavimus,  quod  si  duce  et  üobis  uocatis  et  alijs  qui  fo- 
rent  euocandi  ipse  uel  ille  seu  illi  quem  uel  quos  duxerit 
deputandum  seudepatandos  reppererit  uel  reppererint  uos 
pacem  premissam  uiolasse,  auctoritate  prefata  declaret  seu 
deelarent  penas  dicte  pacis  in  processibus  desuper  habitis  et 
emanatis  contentas  ineurrisse  et  alia  faceret  uel  facerent, 
prout  in  eisdem  litteris  latius  continetur.  Quapropter  ut 
pax  ipsa  que  ad  hoc  potissime  ut  perfidis  Turcis  atque  in- 
fidelibus resisti  posset,  conclusa  fuit,  firmiter  obserue- 
tur  uobis  in  uirtute  sanete  obedientie  et  sub  penis  infra- 


342  D1PL0MATARIUM 

scriptis  auctoritate  apostolica  prcsentium  tenore  distric- 
tius  inhibcmus,  ne  donec  causa  huiusmodi  per  dictum 
episcopum  uel  deputandum  seu  deputandos  ab  eo  termi- 
netur  per  nos  uel  alios  pacem  ipsam  quovis  modo  uiplare 
uel  turbare  aut  commissioni  predicte  in  aliquo  contraire 
publice  uel  occulte  directe  uel  indirecte  seu  alio  quouis 
quesito  colore  presumatis,  alioquin  scitotc  singulos  ex  uo- 
bis  excommunicationis  sententiam,  a  qua  nisi  in  mortis 
articulo  et  duntaxat  per  nos  et  successores  nostros  roma- 
nos  pontifices  absolui  non  possitis  incurrisse,  ciuitatesque 
opida  castra  et  omnia  alia  loca  uestro  temporali  dominio 
subiecta,  ecclesiastico  esse  supposita  interdicto,  quod 
faciemus  auctore  domino  strictissime  obseruari.  Datum 
Rome  apud  sanctum  Petrum  anno  incarnationis  dominice 
millesimo  quadringentesimo  sexagesimo  octauo,  tertio  id. 
Martij  pontilicatus  nostri  anno  quinto. 

P.  de  Monte. 
Dilectis  filijs  vniuersis  communitatibus  confederato- 
rum,  qui  Switenses  uulgariter  appellantur. 

L.  Dathus. 

Orig.  Perg.  Geh.  H.  Archiv. 

(Angeführt  beim  Jahre  1469  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regg.  Nr.  1246.) 

XXXIX.  25.  Mai  1469. 

Wir  Fridreich  von  gotts  gnaden  romischer  keyser 
zu  allennczeitten  merer  des  reichs,  zu  Hungern,  Dalma- 
cien,  Croacien  etc.  kunig,  herczog  zu  Österreich,  zu 
Stcyr,  zu  Kcrnnden  vnd  zu  Grain,  graue  zu  Tyrol  etc. 
Embieten  vnsern  vnd  des  reichs  lieben  getrewen  gemain 
aydgenossen  vonn  stetten  vnd  lannden,  vnser  gnad  vnd 
alles  gut.  Lieben  getrewen.  Vnns  hat  mit  clag  fürbracht 
vnser  keyserlichen  camer  procurator  fiscal,  wie  wol  negst 
auf  der  besamnung  zu  Nürmberg  durch  vnser  machtbot- 
ten  mit  verwilligung  vnser  kurfiirsten,  forsten  vnd  annder 
vnser  vnd  des  reichs  vndertan  vnd  getrewn  ain  gemainer 
funffjeriger  landfrid  furgenomen  vnd  beslossen,   der  von 


HABSBURGENSE  S.  XV.  343 

vnsers  heiligen  vaters  des babsts  legaten  bestetigt  vnd  euch 
verkund  ist,  darinn  mcniclich  bey  swern  geistlieben  vnd 
weltlichen  penen  gepoten  wirdet,  das  nymand  dem  an- 
dern vehd  oder  veindschafft  sagen ,  noch  in  einich  weise 
schaden  zufügen,  sunder  sich  vmb  sein  clag  vnd  spruch 
rechtens  vor  yglichem  ordentlichen  richter  benugen  las- 
sen solle,  vnd  vmb  das  nu  der  bemelt  landfrid  destcrpas 
gehalten  vnd  gehanthabt,  vnd  den  vnglaubigen  deststetli- 
cher  widerstand  getan  wurde,  so  haben  wir  die  irrung  vnd 
zwayung,  so  lanngczeit  zwischen  dem  hochgebornen 
Sigmunden  herczogen  zu  Osterreich  etc.  vnserm  lieben 
vettern  vnd  fürsten  an  stat  sein  vnd  seinen  zugewannd- 
ten  an  aim,  vnd  ewer  gemein  eydgenossen  des  andern 
teils,  an  vns  cruordert  vnd  genomen,  vnd  ew  beden  teiln 
auf  sand  Johanns  tag  zu  Sonnwennden  negstverschinen 
tag  in  vnsern  keyserlichen  houe  gesaczt  in  meynung  die 
in  eygner  person  mit  den  obgenanten  vnsern  vnd  des 
reichs  curfürsten,  fürsten,  auch  mit  vnsern  oder  irn  tref- 
fenlichen reten  vnd  der  reichstett  botschefften ,  so  wir 
darczu  eruordert  hetten  nach  notturfften  vnd  gruntlichen, 
mit  allen  irn  vmbstennden  vnd  annhangen  zu  hörn,  vnd 
euch  darauf  ernstlich  gepoten  bey  allen  vnd  yglichen  pe- 
nen, in  dem  gemelten  gemeinen  vnserm  fridbrief  begrif- 
fen, das  ir  samentlich  vnd  sunderlich  denselben  lantfride 
vesticlich  vnd  vnuerbrochenlichen  in  allen  seinen  puncten 
vnd  artikln  gegen  dem  obgenanten  vnserm  vettern  her- 
czog  Sigmunden  auch  sinen  vndertanen  vnd  meniclichen 
halten,  nichtz  dawider  furnemen  hanndln  noch  vndersteen 
solten  in  ainich  weise  nach  innhalt  vnser  keyserlichen 
brieue  darumb  ausganngen,  nichtz  destmynnder  habt  ir  in 
solhm  gemainen frid  dem  obgenanntenhertzog Sigmunden 
seinen  vndertan  vnd  mitgewonndten,  vber  das  er  sich  dauor 
auf  ettlichen  gehalten  gutliehen  tagen,  ew  vmb  all  spruch 
vor  vnns  als  romischen  keyser,  ewr  beder  teil  ordenli- 
cher richter,  auch  vnsern  curfürsten  vnd  ettlichen  anndern 
fürsten,  vnd  darczu  des  reichs  steten  recht  zu  geben  vnd 


344  DIPLOMATAMUM 

zu  ncmen  erboten  hat,  ain  mutwillig  veindschafft  gesagt, 
mit  gewaltigem  here  vberczogen,  ettlieh  herschafft  vnd 
gslosser  abgedrungen,  vnd  mit  mort,  rawb  vnd  prannt, 
auch  in  ander  weg  merkhlichen  schaden  zugefugt  alles  aus 
eygen  freuel  gewalt  vnd  geturstikeit  auch  zu  uerachtung 
vnd  Verletzung  vnser  oherkeit  vnd  gerichtzzwang  vnd 
dartzu  vnerklagt,  vnerlangt  vnd  vneruolgt  aller  gericht 
vnd  recht,  darumb  ir  in  swere  pene  vnd  straff  des  obge- 
melten  funftj erigen  fride  auch  der  guidein  bulle  kunigc- 
lichen  reformacion,  vnd  geschriben  recht  verfallen  sein 
sollent,  vnd  auf  das  hat  vns  der  genannt  vnser  fiscal  vmb 
recht  gegen  euch  im  zugestatten  demuticlich  angerufft, 
also  haben  wir  euch  bey  allen  vnd  yglichen  penen,  in 
dem  obgeschriben  funffjerigen  friden,  auch  in  der  guidein 
bull  der  künigklichen  reformacion  zu  Frannkhfort  beslossen 
vnd  den  geschriben  rechten  begriffen,  abermals  beuolhen 
das  ir  anuercziehen  nach  angesicht  desselben  vnsers 
briefs  die  obgemelten  ewr  vehd  vnd  veindschafft  abtut, 
den  vorgemelten  gemeinen  frid  in  allen  seinen  puncten 
vnd  artiklen  gen  dem  benannten  herczog  Sigmunden  sei- 
nen vndertan  gewanten  vnd  meniclich  samentlich  vnd  sun- 
derlich  vestiklich  vnd  vnuerprochenlich  haltet,  auch  nichtz 
dawider  furnemen  noch  vndersteen  in  einich  weise,  sun- 
der in  ir  abgedrungen  slosser  vnd  genommen  gut  in  funff- 
czehen  tagen  den  negsten  vnd  euch  derselb  vnser  brief 
geantwurt  oder  verkündet  wurde  einantwurtten  vnd  wi- 
dergeben sollet.  Auch  in  vmb  all  vnde  yeglich  berurt  be- 
schedigung,  kerung  vnd  abtrag  tun  oder  euch  gutlichen 
mit  in  vereinen  vnd  vertragen,  dann  wo  ir  das  in  der  be- 
nannten zeit  nit  tetet,  so  haben  wir  euch  geheischen  vnd 
geladen,  das  ir  vor  vns  oder  dem,  dem  wir  das  an  vnse- 
re  stat  beuelhen  wurden,  durch  ewern  volmechtigen  an- 
walt  im  rechten  entlich  zuantwurtten  auch  zu  sehen  vnd 
zu  hörn  euch  in  alle  vnd  ygliche  vorgemelt  pene  verfallen 
zu  sein  mit  recht  zuerkennen  mit  mer  wortten,  so  in  der 
ladung  darumb  ausgangen,  begriffen  ist.  Solch  alles  habt 


HABSBURGENSE  S.  XV.  345 

ir  abermals  verachtet  vnd  darüber  vnd  dawider,  auch 
nach  dem  euch  die  gemelt  vnser  ladung  verkündet  vnd 
die  sach  darauf  zwischen  vnserm  obgemelten  fiscal  vnd 
euch  in  vnentscheiden  hangendem  rechten  gestanden  sey, 
den  vorgenanten  herczog  Sigmunden,  vnd  die  sein  zu 
vngegründten  vnd  vnrechtlichen  richttungen  verschreibun- 
gen,  verpflichttungen,  glubden  vnd  ayden  gedrungen  vns 
vnser  maiestat  damit  zuuerachten,  vnd  souerr  auch  an 
euch  gewesen  ist,  vnser  oberkeit  vnd  gerichtzzwang  an 
dem  ennd  zuuertedingen  vnd  seit  deszhalb  in  die  egemel- 
ten  pen  des  fünffjerigen  frid,  der  guidein  bull  vnser  refor- 
macion  auch  des  gemeinen  rechten  gefallen.  Es  sey  auch 
die  egemelt  bericht  an  ir  selbs  mit  allen  clausuni,  puncten 
vnd  artikln  darinn  begriffen  vnd  darczu  all  annder  newi- 
keit  vnd  attemptat  so  ir  also  in  vnentscheiden  hangenden 
rechten  gen  dem  genanten  vnserm  vettern  seinen  vnder- 
tan  vnd  zugewandten  getan  habet,  als  crafftlos  vnd  vntug- 
lich  zu  erclern,  aufzuhaben  vnd  abzuthun,  vnd  auf  das 
wir  ewerr  puntnuss  vnd  conspiration  aus  der  solher  ewr 
freuel  geturstikeit  vnd  Verachtung  flusset,  mit  recht  ver- 
nichtet, die  obgemelten  vbl  vnd  rebellio  gedruckt,  vntat 
vnd  misstat  gestrafft,  auch  die  vntzimlich  verschreibung 
richtung,  glubd,  phlicht  vnd  ayd  vntuglich  vnnd  crafftlos 
erkannt,  all  ander  attemptat  abgetan,  vnd  darczu  ir  alle 
vnd  yglich  in  die  vorgemelten  pen  geuallen  zu  sein  erkle- 
ret.  Auch  darinn  die  Ordnung  vnd  form,  so  durch  loblicher 
gedechtnuss  vnsern  vorfarn  an  reich  keyser  Hainrichen 
den  sibenden  in  sunderheit  wider  die  ausgesaczt  ist  die 
man  vmb  die  pen  criminis  lese  maiestatis  beclagt  vnd 
sich  anhebet  ad  reprimendum  gehalten  vnd  also  die  sach 
förderlich  geenndet  vnd  nit  verczogen  werden.  So  hat 
vnns  der  genannt  vnser  fiscal  abermals  mit  demutigem 
flisz  angeruffen  vndgepeten,  das  wir  im  nach  yeczgemelter 
Ordnung  rechtens  zugestattn  vnd  zuuerhelffen  gnediclich 
geruchten,  vnd  so  wir  nymand  der  vns  vmb  recht  anruflet 
das  versagen*  sollen,  vnd  in  crafft  der  genannten  ladung 


346  DIPLOMATAMUM 

on  ferrer  furheischung  procedirn  vnd  in  recht  volfarn 
mochten,  noch  dann  von  vberfliissikeit  so  heischen  vnd 
laden  wir  euch  alle,  das  ir  auf  den  fünft0  vnd  virzigisten  tag 
nach  dem  euch  dise  vnser  ladung  geantwurt  oder  yerkund 
wirdet,  der  wir  euch  funffzehen  für  den  ersten,  funffzehen 
für  den  andern  vnd  die  letsten  funffzehen  für  den  dritten 
vnd  leczten  rechttag  seczcn  vnd  benennen  peremptorie 
für  vns  oder  den  dem  wir  das  an  vnserr  stat  beuelhen  wo 
wir  dann  zumal  im  reich  sein  werden,  durch  ewrn  vol- 
mechtigen  anwalt  komet  vnd  rechtlich  erscheinet  demsel- 
ben vnserm  procurator  fiscal  oder  seinen  anwalt  im  rech- 
ten entlich  zu  antwurtten,  auch  zu  sehen  vnd  zu  hörn  ew 
in  alle  vnd  yeglich  vorgemelt  pene  verfallen  zu  sein,  mit 
recht  zu  erkennen  vnd  zu  erclern  oder  aber  redlich  vr- 
sach  rechtlich  furzubringen  vnd  ze  sagen  warumb  das 
nit  sein  solle.  Wann  ir  komet  vnd  erscheinet  alsdann  also 
oder  nit,  nichtz  destmynder  wirdet  auf  anruffen  vnnsers 
keyserlichen  camerprocurator  fiscal  im  rechten  volfarn 
vnd  procedirt  als  sich  das  nach  seiner  Ordnung  gepurl, 
darnach  wisset  euch  zu  richten.  Geben  zu  Gracz  an  funff 
vnd  zweinczigisten  tag  des  moneds  May,  nach  Cristi  ge- 
purd  virzehenhundert  vnd  im  newn  vnd  sechzigisten,  vnn- 
serr  reiche  des  römischen  im  dreissigisten,  des  keyser- 
tumbs  im  achczehenden  vnd  des  hungrischen  im  aindleff- 
tenjarenn. 

Ad  mandatum  domini  imperatoris  in  consilio. 

Orig.  Perg.  1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

XL.  26.  Mai  1469. 

Wir  Fridrich  von  gottes  gnaden  römischer  keyser,  zu 
allenn  czeitten  merer  des  reichs,  zu  Hungern,  Dalmacien, 
Croacien  etc.kunig,  herczog  zu  Osterreich  vnd  zu  Steyr  etc. 
Embieten  vnnsern  vnd  des  reichs  lieben  getrewen  schult- 
heissen  vnd  rate  der  statt  zu  Waltzhut  vnd  den  leuten  auf 
dem  Swarczwald  wonende  vnser  gnad  vnd  alles  gut.  Als 
wir  von  wegen  der  hochgeborn  fürsten  vnnser  lieben  Vet- 
ters vnd  oheims  Sigmunden  zu  Österreich  e!c.  vnd  Ludwi- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  347 

gen  pfalczgrauen  bei  Rein  vnd  zu  Beyern  herczogen  er- 
sucht vnd  mit  dimutigem  fleiss  gebeten  sein  solh  vngnad 
vnd  vnwillen  ob  wir  einich  deszhalb  zu  vnsern  vnd  des 
reicbs  lieben  getrevven  gemeynen  aydgenossen  von  stetten 
vnd  lannden  betten  vmb  daz  sy  den  gemelten  vnnsern 
fürsten  vnd  vettern  vnd  euch  wider  vnnsern  fünffjerigen 
frid  zu  Nuremberg  beslossen  vnd  durch  vnnsern  heiligen 
vater  becrefftiget  vnd  bestettigt,  auch  vnnser  keyserlich 
gebot  vnd  ladungbrief  deshalb  an  sy  auszgeganngen  in 
vnentscheiden  hangendem  rechten  bekriegt  auch  den  be- 
melten  vnsern  vettern  vnd  fürsten  zu  vnbillicher  verschrei- 
bung  bericht  vnd  glubde  gedrungen  haben  abzustellen  vnd 
sy  darumb  nit  ferrer  anczulanngen,  hat  vns  vnnser  pro- 
curator  fiscal  darauf  etweuil  vrsachen  furgebracht  desz- 
halben  wir  sölchs  vnnsers  vetters  begerung  nicht  ver- 
willigen sonnder  auch  die  vorgemelt  bericht  vnd  ver- 
schreibung  so  zwischen  dem  benanten  vnserm  vetter  vnd 
den  aydgenossen  in  dem  verganngen  jare  besehenen  in  al- 
len puneten  vnd  artickeln  erafftloss  vnd  vntuglich  erklern 
vnd  erkennen  solten,  das  wir  dann  also  nach  zeitigem  ra- 
te auff  des  bemelten  vnnsers  procurator  fiscals  anruffen 
ausz  rechter  wissen  vnd  volkomenheit  vnnsers  keyser- 
lichen  gewalts  getan  auch  ferrer  an  die  gemelten  aydge- 
nossen, inhibicion  vnd  gebotbrief  von  solher  vermeinter 
bericht  zu  steen  die  abzetun  auch  ferrer  nit  vben  noch  zu 
brauchen  sonnder  der  vorgemelten  vnser  declaracion 
nachzekomen  auszgeen  haben  lassen,  alsdann  vnnser  key- 
serlicher  declaracion  vnd  inhibicionbrief  deszhalb  auszge- 
ganngen das  clerlicher  innhalten  darumb  so  emphelhen 
wir  euch  allen  vnd  yedem  in  sonnderheit  von  römischer 
keyserlicher  macht  auch  einer  pene  nemlich  fünffezig 
marekh  lotiges  goldes  in  vnnser  keyserlich  camer  vnab- 
leszlichzu  beczalen  mit  disem  brief  ernnnstlich  vnd  vestic- 
Hch  gebietende,  daz  ir  die  vorberürten  vermainten  bericht 
durch  vns  aberkennet  vnd  alles  das  sich  in  crafft  der  be- 
geben hette  oder  wurde  ganncz  crafFtlos  vntuglich  vnd 


348  DIPLOMATARIUM 

vernicht  halten  auch  die  als  vil  euch  die  berürt  nicht  an- 
nemet  noch  der  genug  tut,  sonnder  vnnserr  declaracion 
vnd  erclerung  wie  die  von  wort  zu  wort  innhelt  ganncz  vnd 
gar  nachkomet,  sy  haltet  vnd  hierinne  nicht  anders  tut, 
so  ferr  ir  die  obgcmelten  pene  vnd  darezu  vnnser  swere 
vngnade  vermainet  zuuermeiden.  Geben  zu  Grecz  am 
sechs  und  zwainezigisten  tag  desmonads  May,  nach  Cristi 
geburde  vierezehenhundert  vnd  im  neunundsechezigisten 
vnnserr  reiche  des  römischen  im  dreissigisten,  des  key- 
serthumbs  im  achtzehennden  vnd  des  hungrischen  im  aind- 
lefften  jaren. 

Ad  mandatum  domini  imperatoris  in  consilio. 

Orig.  Perg.   1   Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

XLI.  26.  Mai  1469. 
Wir  Fridreich  von  gotts  gnaden  römischer  keyser, 
zu  allenntzeiten  merer  des  reichs,  zu  Hungern,  Dalma- 
cien,  Croacien  etc.  kunig,  hertzogzu  Österreich  zu  Steyr, 
zu  Kernnden  vnd  Crain ,  graue  zu  Tyrol  etc.  Embieten 
allen  vnd  yglichen  fürsten  geistlichen  vnd  weltlichen,  gra- 
uen, freyen  herrn,  rittern,  knechten,  haubtleuten,  ambt- 
leuten,  vogten,  phlegern,  Verwesern,  freygrauen,  frey- 
schofFen,  burgermaistern,  richtern,  reten,  burgern  vnd 
gemeinden  vnd  sunst  allen  anndern  vnsern  vnd  des  reichs 
vndertan  vnd  getrewen  in  was  wirden  stattes  oder  wesens 
die  sein  vnser  gnad  vnd  alles  gut.  Erwirdigen,  hoehge- 
bornen,  edln,  ersamen  vnd  lieben  getrewn.  Als  wir  von 
wegen  der  hochgebornnen  fürsten  vnser  lieben  vetters 
vnd  oheims  Sigmunden  zu  Osterreich  etc.  vnd  Ludwigen 
phalczgrauen  bei  Rein  vnd  zu  Bayrn  etc.  hertzogen  er- 
sucht vnd  mit  demutigen  fleisz  gebeten  sein,  solh  vngnad 
vnd  vnwillen,  ob  wir  einich  deszhalb  zu  vnsern  vnd  des 
reichs  lieben  getrewn  gemeinen  eydgenossen  vonn  steten 
vnd  lannden  beten,  vmb  das  sy  den  gemelten  vnsern  fürsten 
vnd  vetter  wider  vnsern  fünffjerigen  frid  zu  Nurmberg  be- 
slossen,  vnd  durch  vnsern  heiligen  vatter  den  pabst  bekreff- 
tigt  vnd  bestettigt,  auch  vnser  keyserlich  gebot  vnd  la- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  349 

dungbrief  deszhalben  an  sy  ausganngen  in  vnentschei- 
den  hanngundem  rechten  bekriegt,  in  auch  zu  vnbillicher 
verschreibung  bericht  vnd  glubde  gedrungen  haben  ab- 
zustellen ,  vnd  sy  darumb  nicht  ferrer  anzulanngen ,  hat 
vns  vnser  procurator  fiscal  darauf  ettweuil  merkhlieh  vr- 
sachen  furgebracht,  derhalben  wir  solhs  vnsers  vetter 
begerung  nicht  verwilligen,  sonder  auch  die  vorgemelt 
bericht  vnd  verschreibung,  so  zwischen  dem  benannten 
vnserm  vetter  vnd  den  aidgenossen  in  dem  verganngen 
jar  bescheen,  in  allen  puncten  vnd  artikln  krafftlos  vnd 
vntüglich  erclern  vnd  erkennen  solten,  das  wir  dann  also 
nach  zeitigem  ratt  auf  des  bemelten  vnsers  procurator 
fiscals  anruffen  aus  rechter  wissen  vnd  vollkumenheit  vn- 
sers keyserlichen  gewalts  getan  auch  ferrer  an  dy  ge- 
melten  eydgenossen  inhibicion  vnd  gebotbrief  von  solher 
vormeinter  bericht  zusteen  dy  abzutun  auch  ferrer  nicht 
vben  noch  zugeprauchen,  sonder  der  vorgemelten  vnser 
declaracion  nachzekomen  auszgen  haben  lassen,  alsdann 
vnser  keyserliche  declaracion  vnd  inhibicion  brief  des- 
halben auszganngen  clerlicher  innhalten,  darumb  so  em- 
phelhen  wir  euch  allen  vnd  yeden  besunnder  von  römi- 
scher keyserlicher  macht  auch  einer  peen  nemlich  hun- 
dert marck  lotigs  gold,  die  ewr  yeder  der  dawider  tete 
in  vnser  keyserlich  camer  unableszlich  zu  betzallen  ver- 
fallen sein  sol,  mit  disem  brief  crnnstlich  vnd  vessticlich 
gebietende  ob  die  vorgenannten  eydgenossen  vonn  steten 
oder  lannden,  oder  annder  von  irn  wegen  solh  vorberürt 
vnser  keyserlich  declaracion  auch  inhibicion  vnd  gebot- 
brief verachten  vnd  vngehorsam  sein,  vnd  den  obgenann- 
ten  vnsern  vettern  vnd  fürsten  oder  vnser  vnd  des  reichs 
lieben  getrewen,  dy  von  Waldshut  oder  die  leut  auf  dem 
Swartzwald  wonende,  oder  ander  dem  gemelten  vnserm 
vettern  zugehörig  vnd  gewont,  vnd  dy  irn  darüber  in 
krafft  der  offtbestimbten  vnd  aberkennten  bericht  oder 
in  annder  weg  antzulanngen  oder  zu  beschedigen,  vnder- 
steen  wurden,  das  ir  dann  solh  fürnemen  vnd  vermeint 


350  DIPLOMATARIUM 

abgesprochen  bericht,  vnd  alles  das  sieh  in  krafft  der  be- 
geben hette  oder  wurde,  ganntz  crafftlos  vntuglich  vnd 
vernieht  haben,  vnd  nit  gestatten  das  der  egenant  vnser  vet- 
ter  vnd  fürst  dy  von  Baltzhut,  oder  dy  am  Swartzbald  desz- 
halb  anlanngt  bekümert  noch  beswert  werden  oder  yc- 
mand  zu  tun  gestatten,  auch  selbs  nicht  tun,  in  einich 
weise,  sonder  in  dawider  von  vnser  vnd  des  heiligen  reichs 
wegen  nach  dem  oder  ewr  yeder  mit  disem  vnserm  brief 
ersucht  oder  ermondt  werd,  forderlich  vnd  anuertziehcn, 
auch  bey  den  pflichten  damit  ir  gewannd  seit  ewr  ge- 
trew  hilff  vnd  beystannd  tun  vnd  mit  den  ewrn  ernnstlich 
zu  tun  schaffen  vnd  bestellen,  daran  tut  ir  vnser  ernnst- 
liehe  maynung  vend  danncknem  gvt  geuallen.  Geben  zu 
Gretz  an  sechs  vnd  zweintzigisten  tag  des  moneds  May 
nach  Cristi  geburde  virzehenhundert  vnd  im  newn  vnd 
sechzigisten,  vnnserr  reiche  des  römischen  im  dreissigi- 
sten,  des  keysertums  im  achtzehennden  vnd  des  hungri- 
schen  im  aindlefften  jarenn. 

Ad  mandatum  domini  imperatoris  in  consilio. 

Orig.  Perg.   1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv, 

XL1I.  26.  Mai  1469. 

Wir  Fridreich  von  gotts  gnaden  romischer  keyser 
zu  allenntzeitten  merer  des  reichs,  zu  Hungern ,  Dalma- 
cien,  Croacien  etc.  kunig,  hertzog  zu  Österreich  vnd  ze 
Steyr  etc.  Embieten  den  ersamen  vnnsern  vnd  des  reichs 
lieben  getrewen,  gemeinen  eydgenossen  vonn  stetin  vnd 
lannden  vnnser  gnad  vnd  alles  gut.  Ersamen  lieben  getre- 
wen. Wir  sein  von  wegen  der  hochgeborn  fürsten  vnnser 
lieben  vettern  vnd  oheims  Sigmunden  zu  Österreich  etc. 
vnd  Ludwigen  zu  Beyrn  hertzogen  ersucht  vnd  mit  de- 
mutigem fleiss  gebeten  worden  der  vngnad  ob  wir  einich 
deshalbcn  zu  euch  hetten,  daz  ir  den  genannten  vnsern 
vettern  vnd  die  seinen  vber  vnnsern  funffjerigen  frid  zu 
Nurinberg  gemacht,  auch  wider  vnnser  keyserlich  gebot 
vnd  ladung  bekriegt  habt  abstellen,  vnd  euch  darum!) 
vnangelanngt  beleiben  wolten  lassen.  So  hat  vnns  vnser 


HABSBURGENSE  S.  XV.  351 

fiscal  procurator  dagegen  ettwcuil  vrsachen  mit  swerer 
clag  furbracht  vermählende,  daz  wir  derselben  vrsach  hal- 
ben vnd  der  obgenannten  vetter  vnd  oheims  begerung  nit 
tun,  sonnder  die  bericht  vnd  verschreibung,  so  zwischen 
dem  benannten  vnnserm  vetter  vnd  ewr  in  dem  vergann- 
genjar  beschecn  ist,  mitsambt  irn  vmbstennden  vnd  an- 
henngen  krafFtloss  vnd  vntugenlich  erclärn  solten,  daz  wir 
dann  also  nach  zeittigem  ratt  aus  rechter  wissen  vnd  vol- 
komenheit  vnnsers  keyserlichen  gewalts  getan  haben,  in 
massen  vnnser  keyserlicher  brief  darüber  gegeben  solichs 
eigenntlich  ausweisen  vnd  hat  vnns  darauf  der  genannt 
vnnser  procurator  fiscal  mit  demutigem  fleiss  angerufft 
vnd  gebeten, daz  wir  zu  uolstreckhung  vnd  hannthabung  soli- 
cher  vnnser  declaracion  nachzekomen  vnd  dawider  nit  zu 
thun  zu  gebieten  gnediclich  geruchten.  Wann  nu  vnfrucht- 
par  wäre  erclerung  zu  tun ,  sy  wurden  dan  gehannthabt 
vnd  voltzogen,  darumb  so  gebieten  wir  euch  allen  sament- 
lich  vnd  ewr  yedem  vnd  yeder  insonnderheit  ernnstlich 
vnnd  vessticlich  mit  disem  brief,  ermanen  auch  euch  vnd 
ewr  yeden  vnd  yede  aller  pflicht  vnnd  gehorsam ,  damit 
ir  vns  vnd  dem  heiligen  reich  gewannd  sind,  auch  pey 
peen  vnnser  vnd  des  reichs  acht  vnd  aberacht  vnnd  der 
widerruffung  vnd  ganntzer  entsetzung  aller  ewr  ewryedes 
vnd  yeder  regalien,  lehen,  gnad,  freyheit,  priuilegia,  ge- 
richt,  gerichtszwanng,  recht  vnnd  gerechtikait  die  ir  sa- 
mentlich  vnd  in  sonnderheit  von  vnns  vnd  dem  reich  auch 
von  anndern  fürstcn  vnd  h erscheinen  habend,  daz  ir  der 
vorgenannten  vnnser  declaration  vnd  erclerung,  wie  die  von 
wort  zu  wortynnhelt  ganntz  vnd  gar  nachkomet,  sy  haltet 
vnd  dawider  an  den  gemelten  vnsern  vettern,  die  genann- 
ten von  Waltshut  auch  die  auf  dem  Swartzwald  wonende, 
noch  an  annder vnnsers  vetters  vndertan  vnd  zugewonndten 
in  crafft  der  obgemelten  vntuglichen  vnd  krafftlosen  be- 
richt noch  sunst  ausserhalb  rechts  ganntz  nichts  vordert 
annemet,  furnemet  noch  den  ewern  in  einich  weg  zu  tun 
gestattet  souerr  ir  die  obgemelten  peen  all  vnnd  yglich 


352  DIPLOMATARIUM 

vnd  dartzu  vnnscr  swer  vngnad  zuuermeidcn.  Weiher 
oder  weihe  aber  vnder  euch  soliehs  nit  tetten  vnd  vnns 
darinn  vngehorsam  erschinet  der  vnd  dieselben  sollen 
yetz  als  dann  vnnd  dann  als  yetz  an  ferrer  erklerung  in 
die  obgemelten  peen  mit  der  tat  geuallen  sein.  Es  sol 
auch  ain  yglicher  vnnser  vnd  des  reichs  curfürst,  fürst, 
geistlich  vnd  weltlich  prelat,  graf,  herr,  ritter,  knecht, 
stat,  gmain,  burger,  gebawr  vnd  annder  vnser  vnd  des 
reichs  vndertan  in  was  stannds  wirden  vnd  wesen  der  vnd 
die  sind  ganntzen  vnd  vollen  gewalt  haben,  den  vnnd  die 
so  aus  euch  wider  die  obgemelt  vnnser  erclerung  tet  an- 
tzegreiffen  vnd  mit  seinem  vnd  irm  leib  hab  vnd  gut  ze 
hanndln  vnd  zu  gefarn  als  wem  ir  die  vnd  der  vnder  euch 
der  vnd  die  solich  vnnser  gebot  vberfurn  durch  vnnser 
vnd  des  heiligen  reichs  gerichte  nach  Ordnung  des  rech- 
tens in  die  acht  vnd  aberacht  mit  vrtaii  gesprochen  vnd 
dawider  sol  ew  nichtz  fristen,  freyen  noch  beschirmen 
kainerlay  gnad,  freyheit,  priuilegia,  recht,  gerechtikeit, 
gewonheit,  herkomen,  Statut,  trostung,  Sicherheit,  glait 
noch  sunst  ichtz  annders  wie  yemand  das  furnemen  oder 
erdennkhen  mag  in  dhain  weg,  dann  das  alles  vnd  yedes, 
souerr  es  hiewider  ist  oder  in  einich  weg  sein  oder  ver- 
stannden  werden  mag,  heben  wir  auf  vnd  tun  es  ab  aus 
rechter  wissen  vnd  volkomenheit  vnnsers  obgemelten  key- 
serlichen  gewalts  mit  krafft  dicz  briefs,  der  zu  vrkund 
mit  vnserm  keyserlichen  aufgedruckhten  insigl  besiglt  vnd 
geben  ist  zu  Gretz  an  sechs  vnd  zweinzigisten  tag  des  mo- 
neds  May,  nach  Cristi  geburde  virzehenhundert  vnd  im 
newnvndsechzigisten ,  vnnsrer  reiche  des  romischen  im 
dreissigisten,  des  kaysertumbs  im  achzehennden  vnnd  des 
hungrischen  im  eindlefftn  jare. 

Orig.  Perg.  Von  Aussen  aufgdr.  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

XL1II.  26.  Mai  1469. 
Wir  Fridreich  von  gots  gnaden   römischer  kciser, 
zu  allen  zciten  merer  des  reichs,  zu  Hungern,  Dalmacien, 
Croacien  etc.  kunig,  hertzog  zu  Österreich  vnd  zu  Steir 


HABSBURGENSE  S.  XV.  353 

etc.  Embieten  vnnsern  vnd  des  reichs  lieben  getrewen 
burgermaister  vnd  rate  der  stat  zu  Schaffhausen  vnd 
nemlicb  Hannsen  am  Stad,  burger  daselbs  vnser  gnad  vnd 
alles  guet.  Als  wir  von  wegen  des  hochgeboren  forsten 
vnnser  lieben  uetters  vnd  oheims  Sigmunden  zu  Osterrich 
etc.  vnd  Ludweigen  pfalltzgrafen  bei  Rein  vnd  zu  Beiern 
hertzogen  ersuecht  vnd  mit  dimutigem  vleiss  gebeten  sein 
solleich  vngnad  vnd  vnwillen  ob  wir  einich  deshalb  zu  vnn- 
ser vnd  des  reichs  lieben  getrewen  gemeinen  aidgenossen 
von  steten  vnd  lannden  hetten,  vmb  daz  sy  den  gemelten 
vnnsern  fürsten  vnd  vettern  wider  vnnsern  fünfierigen  frid 
zu  Nurenberg  beschlossen  vnd  durch  vnnsern  heiligen  vatter 
den  babst  bekreftiget  vnd  bestetiget  auch  vnnser  keyser- 
lich  gebot  vnd  ladungbrief  deshalben  an  sy  auszgegangen 
in  vnentscheiden  hanngendem  rechten  bekriegt  auch  den 
bemelten  vnnsern  vettern  vnd  fürsten  zu  vnbillicher  ver- 
schreibung  gedrungen  glübde  gedrungen  haben  abzustel- 
len vnd  sy  darumb  ferrer  nicht  anzulanngen,  hat  vns  vnser 
procurator  fiscal  darauf  etweuil  merklich  vrsach  fürbracht 
deshalben  wir  söllich  vnnsers  vettern  begerung  nicht  ver- 
willigen sonnder  auch  die  vorgemelt  bericht  vnd  ver- 
schreibung  so  tzwuschendem  benanten  vnnserm  vetter  vnd 
den  aidgenossen  in  dem  vergangem  jar  bescheen  in  allen 
puneten  vnd  artikeln  craftlos  vnd  vnteuglich  erkleren  vnd 
erkennen  solten,  daz  wir  dann  also  nach  zeitigem  rat  auf 
des  bemelten  vnnsers  procurator  fiscals  anrueffen  aus 
rechtes  wissen  vnd  volkomenheit  vnnsers  keiserlichen  ge- 
walts  getan  auch  ferrer  an  die  gemelten  aidgenossen  inhi- 
bicion  zu  tuen ,  auch  ferrer  nit  vben  noch  ze  prauchen 
sonnder  der  vorgemelten  vnnser  declaracion  nachzeko- 
men  ausgeen  haben  lassen,  als  dann  vnser  keiserlicher 
declaracion  vnd  inhibicion  brief  desshalb  ausgegangen  das 
clerlicher  innhallen.  Darumb  so  emphelhen  wir  euch  vnd 
nemlich  dem  benanten  Hannsen  am  Stad  von  romischer 
keiserlichen  macht  auch  einer  pene  hundet  markh  lotigs 
goldes  vns  in  vnnser  keiserlich  camer  vnableslieh  zu  be- 

Fontea  etc.  II.  Bd.  23 


354  D1PL0MATARIUM 

tzalcn  mit  disem  brieuc  ernslleich  vnd  vestiklich  gebit- 
tennde  daz  ir  die  vorberurtcn  vermeinten  bericht  durcb 
vns  aberkennt,  vnd  alles  daz  sieb  in  crafft  des  begeben 
hette  oder  wurde,  gantz  craftlos,  vntuglich  vnd  verniebt 
balten  vnd  auch  die  als  vil  eueb  die  berürt,  nicht  annemet, 
noch  der  genueg  tuet  oder  durch  die  evvern  genueg  ze  tun 
gestatten  vnd  nemlich  du  Hanns  am  Stad  die  summ  gelts 
vnd  guidein  so  dir  in  crafft  des  bestimbten  bericht  zuge- 
sprochen ist  nicht  eruorderst  noch  nemest,  sonnder  vnn- 
ser  declaracion  vnd  erclerung  wie  die  von  wort  zu  wort 
innhelt  ganntz  vnd  gar  nachkommet  die  haltet  vnd  hie- 
rin nicht  anders  tuet  so  ferr  ir  die  obgemelten  pene  vnd 
darzu  vnnser  swere  vngnad  vermainet  zu  uermeiden.  Ge- 
ben zu  Gretz  am  sechs  und  zwainzigisten  tag  des  monads 
May  nach  cristi  geburde  viertzehenhundert  vnd  im  newn- 
und  sechtzigisten,  vnnser  reiche  des  römischen  im  dreis- 
sigisten  des  keisertumbs  im  achtzechenden  vnd  des  hun- 
grischen  im  aindlefften  jaren. 

Ad  mandatum  domini  imperatoris  in  consilio. 
Collationieret  vnd  mit  vliss  verlesen  ist  dise  copie  in 
bywesen  der  edelen  strengen  herren  Thuring  von  Hallwis 
lantwytz,  Peter  von  Morsperg,  Cristoffel  von  Rechberg 
vnd  Ludwig  von  Maszmünster  rittere,  durch  mich  Johan- 
sen  Siglin  thumhers  vnd  senger  des  stifft  sant  Dieboltz  zu 
Tann  basler  bystumbs  von  keyserlichem  gewalt  ein  offner 
notarie  vnd  lutet  von  wort  zu  wort  glich  mit  dem  bapire- 
nen  versigelten  houbtbrieff  vnd  ist  in  gegenwürtikeit  des 
mitbenanten  offenen  notariell  (Theobald  Graf  caplan  des 
stiffts  sant  Dieboltz  zu  Thann  und  Johann  Burcklin  clericus 
des  basler  bisthums)  also  one  allen  argwon  funden. 

S.  Lichnowsky  VII.  Nr.  1364.  Chmels  Regesten  II.  5574. 
Orig.  Papier.  Geh.  Hausarchiv. 

XLIV.  26.  Mai  1469. 

Wir  Fridreich  von  gotts  gnaden  römischer  keyser,  zu 
allenntzeiten  merer  des  reichs,  zu  Hungern,  Dalmacien, 


HABSBURGENSE  S.  XV.  355 

Croacien  etc.  künig,  hertzog  zu  Osterreich  vnd  zu  Steyr 
etc.  Embieten  dem  ersamen  Jörgen  Ehinger  lerer  beder 
rechten,  vnser  keyserlichen  camergeneralprocurator  fis- 
cal, rat  und  lieben  getrevven  vnser  gnad  vnd  alles  gut. 
Wir  haben  in  sachen  antreffende  den  hochgebornnen  Sig- 
munden hertzogen  zu  Osterreich,  vnsers  vetters  vnd  für- 
sten  an  ainem,  auch  vnser  vnd  des  reichs  getrewn  gemein 
eydgenossen  vonn  steten  vnd  lannden  des  anndern  teils 
ettlich  vnser  keyserlich  declaration  vnnd  annder  brief 
ausgeen  lassen,  deszhalb  sich  dieselb  vnd  annder  brief  zu 
notdurfft  der  Sachen  an  die  ennde  dahin  sy  lauttend  zu- 
uerkunden  vnd  zuuerantvvurtten  geburn ,  also  emphelhen 
wir  dir  ernnstlich  gebietende,  daz  du  furderlich  vnd  an- 
uerziehen  nemlich  vor  sannd  Johannstag  zu  Sonwenden 
schiristkunfftig  die  bestimbt  vnser  declaracion  den  von 
Zurch  in  namen  gemeiner  eydgenossen,  vnd  die  annder 
vnnser  keyserlich  brief  an  den  ennden  da  es  sich  geburn 
wirdet  also  verkündest,  des  zu  recht  oder  nach  gelegen- 
heit  der  Sachen  in  billikeit  genug  sey  vnd  alsdann  dem 
egemelten  vnserm  vetter  vnd  oheim  oder  annder  die  des 
notdurfftig  sein  solher  vorkunndung  vnder  deinem  insigl 
glewblich  vrkund  gebest,  daran  tust  du  vnser  ernstliche 
maynung  vnd  gut  geuallen.  Geben  zu  Grecz  an  sechs  vnd 
zweintzigisten  tag  des  moneds  May  nach  Cristi  geburt 
virzehenhundert  vnd  im  nevvn  vnd  sechzigisten,  vnnser 
reiche  des  romischen  im  dreissigisten,  des  keysertumbs 
im  achzehennden  vnd  des  hungrischen  im  aindlefften  jaren. 

Ad  mandatum  domini  imperatoris. 

Orig.  Perg.  1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

XLV.  22.  Juni  1469. 
Ich  Hanns  Jacob  von  Bödmen,  ritter,  houptmann  vnd 
wir  die  gemain  ritterschaft  der  verainung  vnd  gesellschaft 
sandt  Jörgen  Schütz  im  Hegöw,  bekennen  offenlich  mit 
dem  brief,  nachdem  der  hochgeborn  fürst  vnd  herr  herr 
Karlin  marggraff  zu  Baden  vnd  graue  zu  Spanhaim  etc. 
vnnser  gnediger  herr  sich  an  statt  vnd  von  wegen  vnd  als 

23* 


356  DIPL0MATA1UÜM 

ain  regierer  ettlichcr  land  des  durchluchtigen  hochgebor- 
nen  fursten  vnd  herren  hertzog  Sigmunds  zu  Öster- 
rich  etc.  vnnsers  gnedigen  herren  vnd  in  siner  fürstli- 
chen gnauden  abwesen,  mit  vnns  veraint  verschriben  vnd 
verbunden  haut,  nach  lut  der  verbuntnüssbriefen,  darvber 
gemacht  in  sölich  gebüntnüss  vnd  verainung  der  genant 
vnnser  gnediger  herr  von  Österrich  gewilliget  vnd  gehel- 
len vnd  doch  sinen  gnauden  darinn  vorbehalten  vnd  vss- 
gedingt  haut  was  sin  fürstlich  gnaud  die  ainung  verschri- 
bung  vnd  verbüntnüss  bindet  so  sin  fürslich  gnaud  mit 
dem  durchluchtigen  hochgebornen  fürsten  vnd  herren 
herren  Karlin  hertzogen  zu  Burgundien  etc.,  vnnserm 
gnedigen  herren  getön  haut  dasselb  wir  nü  sinen  fürst- 
lichen gnauden  vergönndt  vnd  nachgelassen  haben,  also 
das  die  selb  ainung  so  tzwüschen  den  gemelten  vnnserm 
gnedigen  herren  von  Österrich  vnd  Burgundien  gemacht 
ist  in  der  verpuntnüss  vsgedingt  sinsol,  vnd  des  zu  vrkund 
so  haben  wir  vorgenant  houptmann  vnd  gemain  ritter- 
schaft  der  verainung  vnd  gesellschaft  sandt  Jörgen 
Schütz  im  Hegöw  dem  vorgenanten  vnnserm  gnedigen 
herren  hertzog  Sigmunden,  hertzogen  zu  Österrich  etc. 
disen  briefs  mit  des  vorgenanten  Hanns  Jacobs  von  Böd- 
men ritter  houptmanns  insigel  von  vnnser  aller  wegen 
besigelt  geben  am  Dornstag  vor  sandt  Johannstag  zu 
Sunnwenden,  anno  domini  millesimo  quadringentesimo 
sexagesimo  nono. 

Orig.  Pap.   1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

XLVI.    1.  Juli  U69. 

In  nomine  domini  amen.  Anno  incarnacionis  eiusdem 
domini  millesimo  quadringentesimo  sexagesimo  nono  die 
prima  mensis  Julij  vniuersis  presentes  litteras  inspecluris. 
Nos  Laurencius  Blanchart,  Odetus  le  Lieurea  et  Nicolaus 
Dubois  clerici  Diuioni  commorantes  notarij  et  jurati  curie 
cancellarie  ducatus  Burgundie  notum  facimus,  quod  nos 
vidimus  tenuimus  et  de  verbo  ad  verbum  legimus  litteras 


HABSBURGENSE  S.  XV.  357 

patentes  burgimagistri  sculthetorum  ammannorum  con- 
sulum  et  eommunitatum  opidorum  locorum  et  prouincia- 
rum  Thuregi,  Berni,  Luczerie,  Solodri,  Vranie,  Swiczie, 
Vnderwalden  supra  et  sub  silue,Zug  cumoffieijs  sibi  anne- 
xis  et  Glarus  sigillo  bernensi  in  cera  viridi  impresso  super 
ceram  albam  sigillatas  sanas  et  integras  nee  in  aliqua  sui 
parte  suspeetas  seil  viciatas  sed  omny  prorsus  suspicione 
carentes  quarum  tenor  talis  est.  Nos  burgimagister  scul- 
tbeti  ammanni  consules  et  communitates  opidorum  loco- 
corum  et  prouinciarum  Thuregi,  Berni,  Luczerie,  Solo- 
dri, Vranie,  Swiczie,  Vnderwalden  supra  et  sub  silue,  Zug 
cum  offieijs  sibi  annexis  et  Glarus  vniuersis  et  singulis  pre- 
sentes  inspecturis  salutem.  Cum  pro  sedanda  et  paeifican- 
da  guerra  et  discordia  que  inter  illustrissimum  prineipem 
dominum  Sigismundum  ducem  Austrie,  Stirie,  Karintbie 
et  Carniole,  comitem  Tyrolis  ex  vna  parte,  et  nos  ex  al- 
tera ineiderat  existentibus  nobis  anno  superiore  in  exercitu 
et  armis  contra  prefatum  dominum  Austrie  ducem  atque 
obsidentibus  opidum  suum  de  Waitzhut  pactum  conuentum 
capitulatum  traetatumque  fuerit  inter  cetera  per  dictum 
dominum  Austrie  ducem  et  nos,  quod  idem  dominus  Au- 
strie dux  infra  diui  Jobannis  Baptiste  festum  tunc  sequens 
et  nunc  instans  soluere  nobis  teneretur  summam  decem 
millium  florenorum  auri  pro  dampnis  et  expensis  que  quas- 
ve  illiuscemodi  guerre  atque  obsidionis  occassione  susti- 
nueramus  fueritque  pactum  conuentum  capitulatum  et 
traetatum,  quod  in  solucionis  deffectum  subditi  sui  in  dicto 
opido  de  Waitzhut  et  apud  siluam  nigram  habitantes  no- 
bis quibuscumque  in  rebus  parere  atque  obedire  teneren- 
tur  prout  et  quemadmodum  ipsi  parebant  et  obediebant 
eidem  domino  Austrie  ducis  tempore  traetatus  super  hoc 
habiti  et  seeundum  quod  in  traetatu  ipso  plenius  contine- 
tur,  cumque  illustrissimus  excellentissimus  potentissimus 
ac  inuictissimus  prineeps  et  dominus  noster  metuendissi- 
mus  dominus  Karolus  dei  gracia  dux  Burgundie,  Lotha- 
ringie,   Brabancie,   Limburgie  et  Lucemburgie,   comes 


358  DIPLOMATARIUM 

Flandrie,Arthesij,  Burgundie,  palatinus  Hannonie,  Hollan- 
die,  Zellandie  etNamurci  sacrique  imperij  marehio  ac  do- 
minus Frizie  Salinarum  et  Mechlinie  etc.  Secundum  con- 
uenciones  et  pactiones  inter  suam  celsitudinem  et  pre- 
fatum  dominum  Austrie  ducem  proximis  superioribus  die- 
bus  initas  onus  in  se  susceperit  nobis  satisfaciendi  de 
summa  predicta  decem  millium  florenorum  auri  ipseque 
realiter  et  de  facto  in  bono  et  puro  auro  videlicet  in  flo- 
renis  renensibus  bene  numeratis  et  ponderatis  summam 
ipsam  decem  millium  florenorum  nobis  integre  absque 
vlla  diminucione  infra  statutum  tempus  predictum  exsol- 
uerit  seu  exsolui  fecerit  per  manus  nobilium  et  magnifico- 
rum  dominorum  scilicet  Guillermi  de  Baiina  domini  Dir- 
lauis  militis  consiliarij  et  cambellanj  et  Guillermi  de  Ru- 
peforti  juris  vtriusque  doctoris  consiliarij  et  magistri  re- 
questarum  ipsius  illustrissimi  domini  Burgundie  ducis 
oratorum  et  ambassiatorum  suorum  ad  hoc  specialiter  di- 
missorum.  Nos  merito  iure  cognouimus  et  confessi  fuimus 
presenciumque  tenore  cognoscimus  et  confitemur  dictam 
summam  decem  millium  florenorum  auri  ab  eodcm  do- 
mino  Burgundie  duce  realiter  et  de  facto  liabuisse  et  re- 
cepisse  in  florenis  renensibus  boni  auri  et  justi  ponderis 
vice  et  nomine  prefati  domini  Austrie  ducis,  de  qua  qui- 
dem  summa  decem  millium  florenorum  auri  nos  tenemus  et 
habemus  plenissime  pro  contentis  et  in  totum  satisfactis 
deque  ipsa  summa  liberauimus  et  quittauimus  liberamus- 
que  et  quittamus  perpetuo  omni  meliori  modo  via  forma 
et  iure  quibus  melius  validius  efficaciusque  fieri  potest  tarn 
prelibatum  dominum  Burgundie  ducem  quam  eciam  di- 
ctum dominum  ducem  Austrie  eorumque  heredes  ac  suc- 
cessores  vniuersos  et  singulos  seu  causam  ab  eis  habitu- 
ros  ac  quoscumque  fideiussores  in  hanc  rem  acceptos  si- 
ne fideiussorio  siue  suo  principali  nomine  siue  alio  quo- 
uismodo  interuenerint,  liberauimus  insuperet  quittauimus 
liberamusque  et  quittamus  consimiliter  omncs  subditos 
dicti  domini  Austrie  ducis  et  maximc  illos  qui  in  predicto 


HABSBURGENSE  S.  XV.  359 

opido  suo  de  Waltzhut  et  ap  ud  dictam  siluam  nigram  ha- 
bitant  ab  omnibus  suis  pollicitacionibus  promissionibus 
caucionibus  juramentis  et  alijs  quibuscumqne  obligacio- 
num  vinculis  in  hanc  causam  factis  et  generaliter  omnes 
et  singulos  quorum  interest  vel  interesse  poterit  infuturum 
quantum  dictam  summam  decem  milium  florenorum  atti- 
net  cedentes  et  transferentes  prelibato  domino  Bur- 
gundie  duci  pro  se  et  suis  heredibus  successoribus  cau - 
samque  ab  eo  babituris  quicquid  juris  habemus  vel  habere 
possumus  in  hac  parte  ob  causam  dictorum  decem  milli- 
um  florenorum  nichil  prorsus  quo  ad  hoc  retinentes  qui- 
nymo  promisimus  et  promittimus  nunquam  aliquid  peterc 
vel  exigere  occasione  dicte  summe  decem  millium  flore- 
norum auri  ab  ipso  domino  Burgundie  duce  eiusque  he- 
redibus et  successoribus  neque  a  prefato  domino  duce 
Austrie  suisque  heredibus  et  successoribus  neque  a  suis 
subditis  in  dicto  opido  de  Waltshut  et  apud  nigram  siluam 
habitantibus  neque  a  fideiussoribus  qui  fideiussorio  siuc 
principali  nomine  vel  alias  quouismodo  pro  hac  re  inter- 
uenerunt  neque  ab  alijs  quibuscumque  personis.  Promit- 
tentes  illico  tradere  reddere  et  restituere  domino  Burgun- 
die duci  predicto  seu  illis  quos  inclitissima  sua  dominacio 
ad  hec  dignata  fuerit  deputare  quascumque  litteras  cau- 
ciones  et  obligaciones  factum  dicte  summe  decem  millium 
florenorum  auri  promissionemque  et  juramentum  dicto- 
rum habitancium  in  opido  de  Waltzhut  et  apud  nigram 
siluam  concernentes,  quas  recepimus  habuimus  habemus 
vel  habere  possumus  a  prelibato  domino  Austrie  duce  et 
a  subditis  suis  siue  fideiussoribus  vel  alijs  quibuscumque 
personis,  si  que  alie  littere  cauciones  et  obligaciones  fu- 
erint  ob  causam  predictam  confecte  et  contracte  preter  et 
vltra  illas  vnicas  litteras  quas  solas  hodie  prenominatis 
oratoribus  et  ambassiatoribus  tradidimus  reddidimus  et 
restituimus  sigillo  dicti  domini  ducis  Austrie  sigillatas 
declarantes  ex  nunc  omnes  et  singulas  tales  litteras  cau- 
ciones et  obligaciones  in  quantum  dictam  summam  decem 


360  DIPLOMATARIUM 

millium  florenorum  auri  promissionemque  et  juramentum 
dictorum  habitancium  in  opido  de  Waltzhut  et  apud  ni- 
gram  siluam  respiciunt  et  concernunt  cassas  esse  atquc 
nullius  roboris  et  momenti.  Renunciantes  expresse  omnibus 
priuilegijs  excepcionibus  in  integrum  restitucionibus  juri- 
bus  et  alijs  quibusuis  obieccionibus  in  contrarium  facien- 
tibus  per  inde  ac  si  de  eis  nominatim  in  presentibus  mencio 
specialiter  facta  esset  et  presertim  juri  generalem  renun- 
ciacionem  improbanli,  nisi  precesserit  specialis,  volentes 
presencium  litterarum  copijs  in  forma  de  vidimus  signatis 
aut  sigillatis  fidem  omnem  adhiberi  tamquam  vero  origi- 
nali  ipsasque  presentes  litteras  iterum  et  sepius  de  nouo 
fieri  et  confici  ad  dictamen  sapientis  si  prefato  domino 
Burgundie  duce  expedire  videbitur  quo  rei  sue  magis  cau- 
tum  perspectumque  sit;  in  quorum  omnium  premissorum 
fidem  testimonium  robur  et  firmitatem  presentes  litteras 
sigillo  spectabilium  confederatorum  nostrorum  Bernen- 
sium  quo  nos  successoresque  nostros  obligamus  et  astrin- 
gimus  communiri  lecimus,  presentibus  in  Christo  patre  do- 
mino Raymondo  de  Rota  episcopo  acomensi  et  nobilibus 
ac  prouidis  viris  Jacob  de  Dinteuille,  Jacotino  Delignes,  Jo- 
hanne de  Gambach,  Bernhardo  Faulcon,  Jacobo  Lom- 
bach,  Henrico  Studly  et  aliis  pluribus  testibus  ad  hoc  spe- 
cialiter vocatis  et  rogatis.  Datum  et  actum  Berni  vigesima 
tercia  mensis  Junij,  anno  dominj  miliesimo  quatercentesi- 
mo  sexagesimo  nono.  Sic  signaui  A  Thiringus  Fairer  nota- 
rius.  In  cuius  visionis  testimonium  nos  dicti  notarii  jurati 
requisiuimus  sigillum  curie  dicte  cancellarie  presentibus 
apponi.  Datum  Diuioni  anno  et  die  primodictis. 

Blanchart  0.  le  Lieurea  Dubois  Gueniot. 

Orig.  des  Vidimus.  Perg.    Geh.  H.  Archiv. 
(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regg.Nr.  1370.) 


HABSBURGENSE  S.  XV.  361 

XLVII.  31.  August  1469. 

Wir  Friderieh  von  gottes  gnaden  römischer  keyser, 
zu  allentzeitten  merer  des  reichs,  zu  Hungern,  Dalmacien, 
Croacien  etc.  kunig,  hertzog  zu  Osterrich  vnd  zu  Steir 
etc.  Bekennen  offenlich  mit  disem  briefe,  das  für  vnser 
keyserlich  camergerichte,  so  der  erwirdig  Virich  bischoue 
zu  Passavv  vnser  fürste  geuatter  römischer  canntzler  vnd 
lieber  andechtiger  mit  den  edeln  ersamen  vnsern  retten 
der  rechtgelertten  vnd  des  reichs  lieben  getrewen  auf  den 
zwen  vnd  zweintzigisten  tag  des  monads  Augusti  nechst- 
uerganngen  an  vnser  stat  besessen  hat  komen  ist  vnser 
keyserlichen  camer  procurator  fiscal  vnd  beweiset  in  ge- 
richt  des  zu  recht  genug  was  das  gemein  eidgenossen  von 
stetten  vnd  lannden  vmb  das  sy  dem  hochgebornnen  Sig- 
munden hertzogen  zu  Osterreich  etc.  vnserm  lieben  vet- 
ter  vnd  fursten  vber  vnsern  keyserlichen  fiinftjerigen  ge- 
salzten fride  necht  durch  vnser  machtbotschaft  mit  ver- 
willigung  vnser  vnd  des  reichs  curfürsten  vnd  annder  fur- 
sten vnd  des  reichs  vndertan  zu  Nuremberg  dem  heiligen 
reiche  zu  gutt  vnd  damit  den  vngelaubigen  dester  bas 
widerstannd  besehenen  möchte  betracht  vnd  beslossen  vnd 
durch  vnsers  heiligen  vatters  des  babsts  legatten  bestä- 
tigt vnd  ine  verküntt,  auch  wider  die  Ordnung  vnd  Satzung 
der  guldin  bulle  vnserer  gemeinen  kunigelichen  reforma- 
tion  vnd  der  geschriben  recht  vnd  freuenlich  Verachtung 
vnd  vngehorsam  der  keyserlichen  gebotte  in  bey  pene 
derselben  fünffjerigen  frides  guldin  bulle  kunigelichen  re- 
formation  vnd  geschriben  recht  getan  vnd  dartzu  erbiet- 
tung  des  rechten  ob  sy  icht  zu  dem  yetztgenanten  vnserm 
lieben  vetter  vnd  forsten  zu  clagen  oder  zu  sprechen  bet- 
ten oder  zu  haben  vermeinten  in  der  statt  zu  tunde  vnd 
ergeen  zu  lassen  mutwillig  vehde  vnd  veintschaft  gesagt 
in  sein  vndertanen  vnd  zugewondten  bestimbt,  vnd  das  wir 
gegen  dem  obgenanten  vnserm  lieben  vettern  vnd  fursten 
in  mainung  sy  mitsambt  vnsern  vnd  des  reichs  fiirsten 


362  DIPLOMATARIUM 

retten,  vndertanen  vnd  des  reichs  stett  bottschaft  zu  hö- 
ren darauf  mit  gewaltigem  here  vbertzogen  in  ettlich  her- 
schaft vnd  slösser  angedrungen  vnd  mit  morde,raub,  prann- 
de  vnd  in  annder  wege  aus  aigem  gewalt  freuel  vnd  gesturti- 
kait  vnerlanngt  vnd  vneruolgt  aller  recht  beschedigung 
zugefdgt  haben,  dardurch  sy  dann  in  die  obgemelten  pene 
des  fünffjerigen  frides  der  guldin  bulle  vnserer  gemeinen 
kuniglichen  reformation  vnd  der  geschriben  recht  veruallen 
sein  sollen  von  des  egenanten  vnsers  procurators  iiscals 
clag  wegen, durch  vnser  keyserlich  ladungbriefe  zu  recht  für 
vns  geheischen  vnd  geladen  waren  im  darumbe  seiner  clage 
im  rechten  entlich  zu  antwurtten,  auch  zu  sehen  vnd  zu  hö- 
ren sy  in  die  obgemelten  pene  vnd  buss  alle  vnd  yede  ver- 
uallen zu  sein  mit  recht  zu  erkennen  vnd  zu  erklern  oder  aber 
redlich  vrsache  dawider  rechtlich  zu  sagen  vnd  fürzubringen 
warumb  das  nicht  sein  sollte ,  als  dann  dieselb  vnser  key- 
serlich ladung  der  execution  vnd  verkündung  er  in  gericht 
leget  vnd  verlesen  liesz  solichs  eigentlich  innhielt,  vnd 
crtzelt  darauf  in  recht  angedingt  wie  wol  der  vorgenant 
vnser  lieber  vetter  vnd  fürste  den  egenanten  eidgenossen 
vmb  ir  clag  vnd  Spruche  ob  sy  der  icht  zu  ime  oder  den 
seinen  gehabt  oder  zu  haben  hetten  vermeint  vor  vns  als 
römischem  keiser  auch  anndern  geburlichen  ennden  statt 
zu  tunde  nicht  wider  gewesen  sey,  sonnder  sich  des  ge- 
gen ine  manigualticlich  erbotten,  hette  er  doch  solichs 
auch  vnnser  vorgemelten  keyserlichen  gebotte  an  sy 
ausganngen  nit  geniessen  mugen,  sonnder  hetten  darüber 
in  Verachtung  aller  billicheit  vnd  rechten  dem  egenanten 
vnserm  lieben  vettern  vnd  fürsten  muttwillig  vehde  vnd 
veintschafFt  zugeschriben  vnd  darauf  in  seine  vndertanen 
lannde  vnd  leutte  aus  eigem  gewalt  freuel  vnd  getursti- 
keit  vnerlanngt  vnd  vneruolgt  aller  rechten  ubertzogen  vnd 
mit  morde,  todsiegen,  name,  brannde  vnd  in  annder  wege 
mercklich  beschedigt  vnd  sich  dadurch  an  iren  eren  ver- 
gessen, auch  die  vorgeschriben  Ordnung  vnd  Satzung  des 
fünffjerigen  friden  der  guldin  bulle  vnserer  gemeinen  ku- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  363 

nigclichen  reformation  vnd  der  geschriben  recht  überfa- 
ren  vnd  in  pene  vnd  busz  darinne  begriffen  veruallen  dar- 
umb  wann  solich  vorberurt  ir  beganngen  freuel  vnd  miss- 
hanndel  bey  den  egemelten  peen,  auch  vnser  vnd  des  hei- 
ligen reichs  acht  vnd  aberacht  verbotten  were  vnd  sy  das 
alles  vnd  yedes  uberfaren  hetten,  so'getrawt  er  das  die 
obgenanten  eidgnossen  vmb  solich  ir  egemelt  beganngen 
freuel  verhanndel  misstat  vnd  beschedigung  vns  vnd  dem 
heiligen  reiche  auch  dem  egenanten  vnserm  lieben  vettern 
vnd  forsten  ab  trag  kerung  vnd  wanndel  zu  tunde  schuldig 
vnd  pflichtig  sein  vnd  dartzu  in  die  vorgeschriben  pene  vnd 
buss  alle  vnd  yede  veruallen  zu  sein  mit  vrteil  vnd  recht 
erkannt  vnd  gesprochen  werden  solten  vorbehalten,  ob  die 
benanten  eidgenossen  nach  verkündung  der  vorberürten 
vnser  keyserlichen  gebotte  vnd  ladungbriefe  vnd  in  hann- 
gendem  rechten  ichts  weitter  beganngen  oder  gehanndelt 
hetten,  solichs  in  crafft  der  yetzgemelten  vnser  keiserli- 
chen  ladung  souerr  notdurft  sein  vnd  er  eruordern  wurde 
furzubringen  vnd  zu  rechtuerttigen  wie  sich  das  nach 
Ordnung  des  rechten  gebüret.  Wann  aber  von  der  obge- 
nanten eidgenossen  wegen  nyemand  mit  gewalt  der  dawi- 
der icht  geredt  hette  in  gerichte  nit  gegenwurttig  was, 
ward  zu  recht  erkannt,  das  denselben  eidgenossen  nach 
gewonheit  vnd  herkomen  vnsers  keyserlichen  camerge- 
richts  geruft  werden  vnd  vnser  procurator  fiscal  wartten 
solte  drey  gerichtztag,  die  nechsten,  die  benanten  eidge- 
nossen kernen  dann  also  oder  nit,  das  dann  ferrer  besehe- 
nen solt  was  recht  were.  In  ist  also  geruffen  vnd  vnser 
procurator  fiscal  hat  die  gemelt  zeit  ganntz  aus  gewartet 
vnd  ist  auf  hewt  datum  disz  briefs  wider  für  vnser  key- 
serlich  camergerichte,  das  aber  der  obgenant  vnser  furste 
vnd  geuatter  an  vnserer  statt  besessen  hat  komen,  tett 
sein  clag  vnd  begert  rechtens  in  mass  als  vor  vnd  das  so- 
lichs billich  were  satzt  er  zu  recht.  Also  ist  zu  recht  er- 
kannt nach  dem  die  obgenanten  gemeinen  eidgenossen  zu 
sehen  vnd  zu  hörn,  sy  vmb  ir  freuel  vnd  vngehorsam  der 


364  DIPLOMATARIÜM 

keyserlichen  gebotten  in  pene  vnd  buss  des  fünffjerigcn 
frids  zu  Nüremberg  gemacht,  auch  der  guldin  bulle,  ku- 
nigclichen  reformation  vnd  der  geschriben  recht  verual- 
len  zu  sein  mit  recht  zuerkennen  vnd  zu  erclern,  im 
darumb  seiner  clage  im  rechten  entlich  zu  antwurtten  zu 
recht  geladen  sein  oder  aber  redlich  vrsaehe  dawider 
rechtlich  zu  sagen  vnd  furbringen,  warumb  das  nicht  sein 
solte,  vnd  der  benant  fiscal  darauf  in  gerichte  erschinen 
ist  sein  clag  volfürt  hat,  vnd  aber  von  derselben  eidge- 
nossen  wegen  nyemand  mit  gewalt  der  dawider  icht  ge- 
redt hat  nit  gegenwurttig  was.  Ist  zu  recht  erkannt,  das 
der  obgenant  procurator  fiscal  sein  clag  vnd  Spruche  nach 
lautt  der  keiserlichen  ladung  vnd  wie  er  die  in  gericht  be- 
stimbt  hat  wider  die  yetzgenanten  eidgenossen  behabt 
vnd  erstannden  hab  vnd  sy  in  pene  vnd  buss  des  gemel- 
ten  fünffjerigen  frids,  der  guldin  bulle  kunigclichen  refor- 
mation vnd  der  geschriben  recht  veruallen  sein.  Darauf 
sein  dem  obgenanten  vnserm  procurator  fiscal  gebottbriefe 
schermer  executores  vnd  notdurftig  process  des  rechtens 
wider  die  yetzgenanten  eidgenossen  in  demselben  vnserm 
keyserlichen  camergerichte  zu  geben  auch  erkannt  wor- 
den. Mit  vrkund  disz  briefs  besigelt  mit  vnserm  keyserli- 
chem  anhanngendem  innsigel.  Geben  mit  vrteil  zu  der 
Newenstat  am  letzsten  tag  des  monads  Augusti  nach  Cri- 
sti  geburde  viertzehenhundert  vnd  im  newnundsechtzgi- 
sten,  vnser  reiche,  des  römischen  im  dreissigisten ,  des 
kaiserthumbs  im  achtzehenden  vnd  des  hungerischen  im 
eindleften  jarenn. 

Ad  mandatum  domini  imperatoris  Vdalricus 
episcopus  patauiensis  cancellarius. 

Orig.  Perg.   1   Siegel  (auch  ein  latein.  Exempl.)  Geh.  H.  Archiv. 

XL VIII.  31.  August  1469. 

Wir  Friderich  von  gottes  gnaden  römischer  keyser, 
zu  allentzeitten  merer  des  reichs  zu  Hungern,  Dalmacien, 
Croacien  etc.  kunig,  hertzog  zu  Osterreich,  zu  Steir,  zu 


HABSBURGE1VSE  S.  XV.  ;{ß5 

Kernndten  vnd  zu  Crain ,  graue  zu  Tirol  etc.  Embietten 
den  erwirdigen,hochgebornnen,  edlen,  ersamen  vnd  vnsern 
vnd  des  reiehs  lieben  getrewen  Adolffen  ertzbischouen  zu 
Mentz  durch  Germanien  vnd  Johannsen  ertzbischouen  zu 
Trier  durch  Gallien,  vnd  das  kunigreich  Arelat  ertzcantz- 
lern,  Ruprechten  zu  Strassburg ,  Herman  zu  Costentz, 
Johannsen  zu  Basel,  Johannsen  zu  Augspurg  vnd  Ortlie- 
ben zu  Chure  bischouen,  Ernsten  vnserm  vnd  des  heiligen 
römischen  reiehs  ertzmarsehajh  Wilhelmen  vnd  Albrech- 
ten gebrüdern  vnd  vettern  hertzogen  zu  Sachsen,  lannt- 
grauen  in  Döringen  vnd  marggrauen  zu  Meissen,  Ludwi- 
gen, Friderich  den  eitern  vnd  jungern  Otten  vnd  Albrech- 
ten pfaltzgrauen  bey  Reine  vnd  hertzogen  in  Beim,  Jo- 
hannsen zu  Calaber  vnd  Luttringen,  hertzogen  Frideri- 
chen  vnserm  vnd  des  heiligen  römischen  reiehs  ertzeam- 
rer  vnd  Albrechten  marggrauen  zu  Branndemburg  vnd 
burggrauen  zu  Nuremberg,  Karlen  marggrauen  zu  Baden 
vnd  grauen  zu  Sponheim,  Vireichen  vnd  Eberhardten  den 
eitern  vnd  Jüngern  grauen  zu  Wirttemberg,  Rudolffen 
marggrauen  zu  Hochberg  vnd  grauen  zu  welschen  Newen- 
burg,  Jorigen  zu  Werdemberg,  Mclasen  zu  Zols,  Heinri- 
chen Connradten  vnd  Egen  zu  Fürstemberg,  Friderichen 
Ludwigen  vnd  Conradten  zu  Helffenstein,  Vlrichen  vnd 
Eberhardten  zu  Ottingen,  Johannsen  zu  Wertheim,  Hau- 
gen vnd  Vlrichen  zu  Montfortt,  Allwigen  zu  Sultz,  Con- 
radten zu  Tubingen,  Sigmunden  vnd  Johannsen  zu  Lup- 
fen, grauen  Wernhern  vnd  Gottfriden  von  Zymern  vnd 
Tarnen  von  Valckenstein  freyen,  auch  burgermeistern, 
retten  vnd  gemeinden  der  stette  Strassburg,  Basel,  Co- 
stenz,  Colmer,  Slettstat,  Lynndaw,  Vberlingen,  Rauens- 
purg  vnd  Buchorn  vnd  sust  allen  anndern  vnsern  vnd  des 
reiehs  vndertanen  vnd  getrewen  in  was  wirden  stattes  oder 
wesens  die  sein,  den  dieser  vnser  brief  fürkumbt  getzeigt 
wirt  oder  damit  ermont  werden  vnnser  gnad  vnd  alles gutt. 
Erwirdigen,  hochgebornnen,  wolgebornnen,  edeln,  ersa- 
men,  lieben  neuen,  andechtigen  swager,  oheimen,  curfur- 


366  DIPLOMATARIUM 

sten,  färsten  vnd  des  reichs  lieben  getrewen.  Wann  ge- 
mein eidgenossen  von  stetten  vnd  lannden  vmb  das  sy  dem 
hochgebornnen  Sigmunden  hertzogen  zu  Osterreich  etc. 
vnserm  lieben  vetter  vnd  fürsten  vber  keiserlichen  gemei- 
nen funffj erigen  gesatzten  friden  neclist  durch  vnser 
machtbottschaft  mit  verwilligung  vnser  vnd  des  reichs  cur- 
fursten  vnd  annder  vnserer  vnd  des  reichs  vndertanen  zu 
Nüremberg  dem  heiligen  reiche  zu  gutt  vnd  damit  den  vn- 
gelaubigen  dester  bas  widerstand  beschehen  mochte  be- 
tracht  vnd  beslossen ,  vnd  durch  vnsers  heiligen  vatters 
des  babsts  legaten  bestettigt  vnd  in  verkuntt,  auch  wider 
die  Ordnung  vnd  Satzung  der  guldin  bulle  vnserer  gemei- 
nen kuniglichen  reformacion  des  geschrieben  recht  vnd 
freuenlich  Verachtung  vnd  vngehorsam  vnserer  keiserli- 
chen gebotte,  in  bey  pene  derselben  obgemelten  fünffje- 
rigen  fride,  guldin  bulle,  reformacion  des  geschriben  recht 
getan  vnd  dartzu  erbiettung  des  rechten  ob  sy  recht  zu 
dem  yetzgenanten  vnserm  vetter  vnd  fürsten  zu  clagen 
oder  zu  sprechen  hetten  oder  zu  haben  vermeinten  in  der 
statt  zu  tunde  vnd  ergeen  zu  lassen  muttwillig  vehde  vnd 
veintschaft  gesagt,  ine  sein  vndertanen  vnd  zugewandten 
darauf  mit  gewaltigem  here  vbertzogen,  ettlich  ir  her- 
schaft vnd  sloss  abgedrungen  vnd  mit  morde,  raub, 
prannde  vnd  in  annder  wege  aus  eigem  gewalt,  freuel  vnd 
geturstikeit  vnerlanngt  vnd  vneruolgt  alles  rechten  be- 
schedigung  zugefügt  haben  auf  clag  vnseres  keiserlichen 
camer  procurators  fiscals  durch  vnser  keyserlich  camer- 
gerichte  in  pene  vnd  buss  des  vorgemelten  funffjerigen  fri- 
den auch  der  guldin  bulle  kunigclichen  reformacion  vnd 
des  geschriben  recht  mit  vrteil  vnd  recht  erkannt  vnd 
gesprochen  sein  nach  innhalt  vnseres  keiserlichen  vrteil 
vnd  proceszbriefe  darüber  ausgegangen.  Darauf  seyt  ir 
alle  vnd  yeder  besonnder  dem  obgenanten  vnserm  pro- 
curator  fiscal  in  dem  gemelten  vnserm  keyserlichen  ca- 
mergerichte  zu  schermern  vnd  executorn  auch  mit  vrteil 
vnd  recht  zu  geben  erkannt  worden.  Darumb  vnd  nach  er- 


HABSBURGENSE  8.  XV.  307 

kanntnuss  desselben  vnsers  keyserlichen  camergerichts, 
so  gebietten  wir  euch  allen  vnd  yeden  besonnder  von  rö- 
mischer keyserlicher  macht  geriehts  vnd  rechtens  wegen, 
das  ir  hinfür  die  obgenanten  gemeinen  eidgenossen  als 
vnser  vnd  des  heiligen  reichs  offenbaren  ächter  vnd  aber- 
achter  in  allen  vnd  yeden  ewrn  fürstenthumben ,  lann- 
den,  herschaften ,  stetten ,  merekten ,  dorffern,  gerichten 
vnd  gebietten  nicht  enthalten ,  hawsen ,  hofen ,  etzen, 
trencken,  malen,  bachen,  kauffen,  verkauffen  oder  sust  in 
einich  wege  hannttirung  kaufrnanschaft  noch  gemeinschaft 
mit  in  treiben  noch  haben  heimlich  noch  offenlich  den 
ewrn  oder  anndern  vergunnen  oder  gestatten ,  sonnder 
dem  obgenanten  vnserm  keiserlichen  procurator  fiscal 
vnd  allen  anndern  von  vnsern  vnd  des  heiligen  reichs, 
auch  dem  obgenanten  vnserm  lieben  vettern  vnd  fursten 
sein  undertan  vnd  gewandten  als  beschedigten  vnd  wem 
sy  das  von  iren  wegen  zu  tunde  beuelhen,  wann  ir  ge- 
meinlich oder  sonnderlich  mit  disem  vnserm  briefe  ange- 
lanngt  vnd  ersucht  werden,  gegen  vnd  wider  den  yetzge- 
nanten  offembaren  ächtern  vnd  aberächtern  vnd  allem  irem 
habe  vnd  gutte  waran  vnd  an  weihen  enden  sy  das  haben, 
es  sein  zins,  rennt,  nutz,  gullt,  geltschuld,  kauffmanschaft 
ligend  oder  varend  gutt  welherlay  das  were  getrewlich 
vnd  ernstlich  beholffen  seyt  vnd  sy  ir  leibe  vnd  gutt 
in  allen  stetten,  slossen,  gerichten  vnd  gebietten  vnd  an 
allen  ennden  wo  sy  das  ankörnen  vnd  betretten  mugen 
zu  wasser  vnd  zu  lannde  angreiffen,  antassten,  vahen, 
aufhalten,  niderlegen,  verhafften,  hinfürn,  das  zu  iren  vnd 
ir  yedes  hannden  nemen  vnd  an  alle  ferrer  erlaubung  vnd 
eruordrung  damit  zu  tunde  vnd  zu  lassen  nach  des  ege- 
nanten  vnsers  procurators  fiscals  von  vnser  vnd  des  heili- 
gen reichs,  auch  des  obgenanten  vnsers  lieben  vettern  vnd 
fürsten  seiner  vndertanen  vnd  zugewandten  wegen  willen 
vnd  wolgeuallen  vnd  als  mit  vnsern  vnd  des  heiligen  reichs 
offembaren  ächtern  vnd  aberächtern  on  allermeniclichs 
irrung,  Verhinderung  vnd  Widerrede,  so  lang  vnd  vil  bisz 


368  DIPLOMATARIUM 

das  die  obgenanten  gemeinen  eidgenossen  den  vorgemel- 
ten  gesprochen  vrteilen  vnd  erlanngten  rechten  gnug 
getan  haben  vnd  zu  vnser  vnd  des  heiligen  reichs  vnd 
des  rechtens  gehorsam  gebracht  worden  sein  vnd  desz- 
halb  vnser  vnd  des  reichs  hulde  vnd  gnade  der  Sachen 
halb  wider  erlanngen,  was  auch  an  den  obgenanten 
ächtern  vnd  aberächtern  iren  leiben  vnd  gutte  be- 
schiecht  vnd  also  begangen  wirdet,  wo  vnd  wie  sich  das 
begibt,  damit  sol  nit  gefreuelt  oder  wider  vns  vnd  das 
heilig  reiche  oder  yemand  anndern  getan  noch  verhann- 
delt  sein  in  ainich  weise.  Wir  setzen  vnd  wellen  auch 
von  römischer  keiserlicher  macht  das  die  vorgenan- 
ten ächter  vnd  aberächter  ir  leibe  vnd  gutt  welherlay  das 
ist  hieuor  nit  freyen,  fristen,  helffen  noch  beschirmen  sol 
einich  rechte  gesetzte  gewonheit,  freyheit,  gnade,  pri- 
uilegia,  lanndsfride,  burekfride,  punttnuss,  vereynung, 
burgkrecht,  stettrecht,  lanndrecht,  Sicherung,  trostung, 
geleite,  die  von  vns  vnsern  vorfaren  am  reiche  römischen 
keysern  vnd  kunigen  oder  anndern  fürsten  vnd  herren, 
geistlichen  vnd  werntlichen  gemacht  gegeben  oder  verlien 
sein  oder  wurden,  vnd  sust  gar  nichts  das  dieselben  äch- 
ter vnd  aberachter  oder  yemand  in  zu  gunst  oder  hilffe 
hiewider  förzichen  oder  erdenncken  künde  oder  möchte 
in  einich  weise.  Dann  weihe  disz  vnser  keyserlich  gebotte 
meynung  vnd  willen  freuenlich  vberfüren  die  nicht  hielten 
volfurten  oder  dawider  tetten,  zu  den  oder  denselben  wurde 
man  furnemen  hanndeln  vnd  ergeen  lassen  als  sich  gegen 
solichen  vnsern  vnd  des  heiigen  reichs  vngehorsamen  ge- 
bort, darnach  wisse  sich  ein  yeder  zu  richten.  Geben  mit  vr- 
teil  zu  der  Newenstat  am  letzsten  tag  des  monads  Augusti, 
nach  Cristi  geburde  viertzehenhundert  vnd  im  newn  vnd 
sechtzigissten,  vnserer  reiche  des  römischen  im  dreissigi- 
sten,  des  keyserthums  im  achtzehenden  vnd  des  hungeri- 
schen im  eindleften  jarenn. 

Ad  mandatum  domini  imperatoris  Vdalricus 
episcopus  patauiensis  cancellarius. 

Orig.  Perg.   1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 


HABSDURGEiVSE  S.  XV.  369 

XLIX.   1.  August  U70. 

Wir  Fridreich  von  gotes  gnaden  römischer  kayser  zu 
allenzeitten  merer  des  reichs,  zu  Hungeren,  Dalmacien, 
Croacien  etc.  kunig,  herczog  zu  Osterreich,  zu  Steir,  zu 
Kernden  vnd  zu  Krain,  graue  zu  Tirol  etc.  Embieten  den 
edeln  vnnsern  lieben  getrewen,  allen  vnd  yeglichen  haubt- 
leutten,  phlegeren,  vogten,  verweseren,  burgermaistern, 
sehulthaissen,  reten,  bürgeren,  inwonern,  gemainden  al- 
ler vnd  yeglicher,  stet,  geslosse,  merkht,  dörffer,  gericht, 
gebiet  vnd  aller  annder  stuckh  vnd  gueter  zu  vnn- 
serr,  vnd  des  hauss  Osterreich  herrschaft  Rottenburg  in 
vnnserr  herrschafft  Hohennberg  gehörund  den  diser  vnser 
brieff  geczaigt  oder  damit  ersucht  vnd  ermont  werden, 
vnser  gnad  vnd  alles  gut.  Als  weilent  loblicher  gedecht- 
nüss  erczherczog  Albrecht  zu  Osterreich  etc.  vnser  brue- 
der  dieselb  vnnser  herrschafft  Rottenburg  der  hochgebor- 
nenMechthilden,  erczherczogin  zu  Osterreich  vnd  phallez- 
grefin  bey  Rein,  vnnser  lieben  swester  vnd  fürstin  für  ir 
morgengab  vnd  Widerlegung  ir  lebtag  innzehaben,  ze  nü- 
tzen vnd  ze  nissen  verschriben  hat,  vnd  aber  darnach  die 
bemelt  herrschafft  Rottennburg  mit  desselben  vnnsers 
brueders  erczherczog  Albrechtz  tod  vnnd  abgang  an 
vnns  erblich  vnd  von  vnns  verrer  an  den  hochgebornen 
Sigmunden  herczogen  zu  Osterreich  etc.  vnnsern  lieben 
vettern  vnd  fursten  mit  vbergab  komen  ist,  dadurch  sich 
gebüred  im  mit  dem  berürten  stettene,  geslossern,  merckh- 
ten,  dörffern,  gerichten,  gebieten,  stuckhen,  gutem,  erb- 
lich gelübd  vnd  aid,  als  ewren  naturlichen  herren  vnd 
lanndsfürsten  ze  tun,  emphelhen  wir  ew  allen  vnd  ewer 
yedem  besunder  ernstlich  vnd  vestiklich  gebietend,  wann 
ir  von  dem  benanten  vnnserm  lieben  vetteren  herczog 
Sigmunden  darumb  angelangt  werdet,  das  ir  dann  als  ann- 
der vnnser  vnd  des  haus  Osterreich  vndertan  im  ge- 
wöndlich  gelübd  vnd  aid  tut ,  also  das  ir  im  vnd  seinen 
leibserben,  das  sün  sein,  oder  ob  er  die  hinder  im  nicht 

Fontes  etc.  II.  Bd.  24 


370  DIPLOMATARIUM 

Hess,  vns  vnd  vnsern  eriben  als  vnsers  hawsz  Osterreich 
herkomen  vnd  gewonhait  ist,  gehorsam  vnd  gewcrttig 
sein  wellet,  doch  der  benanten  herczogin  Mechthilden  an 
irer  Widerlegung  vnd  morgenngab  nach  innhalt  irer  brief 
ganncz  vnschedlich  vnd  vnuergriffen,  dann  tut  ir  vnns  zu- 
sambt  der  pillichait  gut  geuallen  vnd  vnser  ernstliche  may- 
nung,  das  wir  gen  ew  allen,  vnd  ewer  yedem  in  sunder- 
hait  gnedigklich  erkennen  wellen.  Geben  zu  Villach  an 
Mittichen  vor  sand  Steffanstag  der  erfindung,  nach  Cristi 
geburd  vierczehennhundert  vnd  sibennczigisten  vnnsers 
kaisertumbs  im  newnczehenten,  vnserr  reich  des  romi- 
schen im  ains  und  dreyssigisten,  vnd  des  vngrischen  im 
zwellften  jaren. 


Wir  Fridreich  von  gotes  gnaden  römischer  kayser, 
zu  allenn  zeitten  merer  des  reichs,  zu  Hungeren,  Dal- 
macien,  Croacien  etc.  kunig,  herczog  zu  Osterreich,  zu 
Steir,  zu  Kernden  vnd  ze  Krain,  graue  zu  Tirol  etc.  Be- 
kenen  für  vnns  vnd  vnser  erben,  als  weilent  erczherczog 
Albrecht  von  Osterreich  etc.  vnnser  brueder  vnser  j  herr- 
schafft Rotennburg  in  vnnser  herrschafft  Hohenberg  ge- 
hörennd  der  hochgebornen  Mechthilden  erczherczogin  zu 
Osterreich  vnd  phallczgräfin  bey  Rein  vnnserr  lieben 
swester  vnd  fürstin  für  ir  morgengab  vnd  Widerlegung  ir 
lebtäg  innzehaben  vnd  ze  nutzen  verschriben  hat,  vnd 
aber  darnach  dieselb  vnnser  herrschafft  Rottennburg  mit 
des  benanten  erczherczog  Albrechtz  tod  vnd  abganng 
erblich  an  vnns,  vnd  von  vnns  an  den  hochgebornen  Sig- 
munden herczogen  zw  Osterreich  etc.  vnnsern  lieben 
vetteren  vnd  fursten  mit  vbergab  komen  ist,  darauff  wir 
danne  allen  haubtleuten,  phlegeren,  vogten,  Verwesern, 
burgermaistern ,  schultheissen ,  bürgeren  vnd  gemainden 
aller  stet,  gslösser,  dörffer,  gerieht  vnd  gebiete  derselben 
vnnser  herrschaft  Rotennburg  geschriben  vnd  beuolhen 
haben,  demselben  herczog  Sigmunden  erblichen  huldung 
vnd  gewondlich  glübd   vnd  aid  ze  tun  nach  laut  vnnser 


HABSBURGENSE  S.  XV.  37  [ 

brieff  darumb  ausganngen,  das  wir  der  benanten  Mech- 
tbilden  zugesagt  vnd  versprochen  haben  wissentlich  mit 
dem  brieff,  daz  ir  sölh  obberurt  erblich  huldigung  gelübdt 
vnd  aid,  so  durch  die  bemelt  herrschafft  Rottenburg  dem- 
selben vnnserm  lieben  vetteren  hertzog  Sigmunden  be- 
sehenen^ der  bemelten  irer  verschrey  bungvnuergriffenn- 
lich  vnd  an  schaden  sein  sol,  als  solcher  verschreybung 
vnd  vnsers  haws  Österreich  gewonhait  ist  angeuerde.  Mit 
vrkund  des  briefs,  geben  zu  Gretz  am  Sambstag  nach 
sand  Larenczentag,  nach  Cristi  geburd  im  vicrtzehundert 
vnd  sybentzigisten ,  vnnsers  kaysertumbs  im  newneze- 
henten,  vnser  reich  des  romischen  im  ains  und  dreyssigi- 
sten  vnd  des  hungriscben  im  zwelfften  jaren. 

Vnd  wirAllex  von  gotes  verhenngnüsz  abbt  des  wir- 
digen  gotshauss  ze  Wiltein  des  ordens  von  Premonstrat 
Brichsner  bistumbs,  bekennen  das  der  durlcuchtig  hoehge- 
born  fürst  vnd  hcrre  herr  Sigmund  herczog  zu  Osterreich, 
zu  Steir,  zu  Kernden  vnd  zu  Krain,  graue  zu  Tirol  etc.  dye 
haubtbrieffder  obgeschriben  abschrifft  für  vnns  hat  bringen 
lassen  die  wir  an  schrifften  pergamen  vnd  insigeln  vnuer- 
mayligt  vor  vnnser  gehebt,  vnd  die  gegeneinander  aigent- 
iich  lassen  lesen  vnd  verhörn,  vnd  wann  wir  die  in  gelei- 
chem  laut  von  wort  zu  wort  wie  die  obgeschriben  abge- 
schrifft  oder  vidimus  lautten  gegeneinander  haben  funden, 
darumb  so  haben  wir  auf  begeren  des  obgenanten  vn- 
sers gnedigen  herrn  vnser  insigel  hieunden  lassen  anhenn- 
gen ,  doch  vnns  vnnserm  gotshauss  an  schaden.  Mit  vr- 
kund des  briefs  ze  Wiliein  an  sand  Vincenczentag,  nach 
Cristi  geburd  viertzehenhundert  vnd  im  ain  und  sybenn- 
tzigistem  jare. 

Orig.  Perg.  1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 

L.  7.  December  1470. 
Dem  edlen    herren  her  Gerwyg   von   Rottenstäin 
minss  genädigen  hochgebornen  heren  hertzog  Sigmunds 
etc.  ratte  meinem  lieben  vnd  besunderen  genadigen  her- 
ren etc. 

2k* 


372  DIPLOMATARIUM 

Genadiger  her,  vweren  gnaden  entbut  ich  min  wyl- 
ligen  dienst  vnd  fug  vch  ze  wusen  als  den  der  abschaid 
zu  Velcklich  wass  wie  mine  heren  von  Montfort  die  ge- 
richt  ir  halb  verdigen  soltent  mit  recht  oder  süss  das  biss 
her  nitbeschächen  ist,  also  habent  die  gericht  vnd  punt 
ze  Chur  taget  öch  zu  inlantz,  vnd  war  sy  die  Sachen  ge- 
messen band  sich  selb  abzekouffen  oder  in  mengen  weg 
süss  furzenemen,  so  habent  sy  nit  künden  finden  nach  der 
billikait  das  sy  inen  witter  kundent  komen  ane  gunst  vnd 
wyllen  minss  durchluchtigen  hochgebornen  genädigen 
herren,  darnach  so  hat  min  herr  grauff  Wylhelm  die  ge- 
richt öch  gan  Chur  beschickt  vnd  inen  ze  erkenen  geben, 
wie  er  sy  wider  zu  sinen  henden  welle  ziechen  mit  gunst 
vnd  wyllen  minss  gnädigen  herren  vnd  darnach  so  hat  min 
gnädiger  herr  von  Chur  von  des  gotzhuss  wegen  die  ge- 
richt och  beruft  vnd  och  inen  zu  erkenen  geben,  dass  sö- 
lich  kouff  vnd  fortail  so  inen  die- vom  gotzhuss  furgeschla- 
gen  band  mit  wyllen  mins  gnädigen  herren  zu  Warde  gan 
vnd  nach  dem  so  habent  sy  ain  tag  vf  Tafassgehan  nach  allem 
vergangem  da  habent  sy  die  Sachen  gewegen  vnd  sygent 
gar  ir  in  dissen  dingen  worden  vnd  betrachtet  dass  sy  vor 
gegen  min  genädigen  herrn  ze  wut  furgenomen  habent  etc. 
hier  vmb  genädiger  herr  so  hab  ich  vor  mals  min  gena- 
digen herren  selbs  gerett  wel  sin  gnad  nachlassen,  dass 
den  sin  gnad  in  kain  weg  nut  darvf  lege  och  zu  Yspruck 
min  genädigen  herren  her  Jacoben  vnd  och  vweren  gna- 
den solichs  och  zu  erkenen  geben  han,  vnd  da  by  gesait 
solich  schriben  vnd  enbietten  by  mir  werde  vnder  den  ge- 
mainden  min  genädigen  heren  hie  nach  erschiessen,  wen 
der  ernst  brucht  wurdet,  ob  das  zu  Felkilch  nit  gesche- 
che,  dass  man  yetz  enphindet  wie  nut  ernstlich  brucht 
wurt.  Also  hat  Joch  vnd  sin  ayden  Hanss  Müller  vnd  och 
nett  yettlicher  für  sich  selb  ane  stat  minss  genadigen  he- 
ren min  genädigen  heren  her  Jacoben  vnd  vweren  gnaden 
schriben  vnd  enbietten  das  min  genadiger  her  den  kouff 
Riemen  verwyllige,  weder  dem  gotzhuss  nach  den  heren 


HABSBURGENSE  S.  XV.  373 

von  Montfort  nach  niemcn  vnd  den  noch  selb  behalt  vnd 
das  sin  gnad  denn  stil  en  wil  swige  vnd  sy  selb  vnder  ain 
ander  lass  machen  vnd  weg  suchen,  so  truwent  sy  vnd 
zwufflent  nit  wie  sy  mit  guttem  wyllen  siner  gnad  werdent, 
doch  das  min  genediger  her  sy  genadiglichen  halt,  wen 
sy  sin  gnad  suchen  werdent  alss  ich  den  vor  och  minem 
gnadigen  heren  her  Iocoben  geschriben  han  vndsprechent 
dass  min  genädiger  her  hier  in  gantz  kain  besorg  turffe 
han,  dass  an  die  Schwitzer  oder  an  yeman  fallent  ane  si- 
nen  gunst  vnd  wyllen.  Also  hette  min  genadiger  her  den 
kouff  geren  so  tuge  sin  gnad  also  won  ich  dik  zu  erkenen 
geben  han,  dass  ain  ernst  brucht  muss  werden,  vnd  ob 
min  genadiger  herr  des  wyllenss  wurde  den  kouff  selb  ze 
behalten,  dass  alle  die  truwent  so  min  genädigen  heren 
gutz  gunent,  so  haissent  sy  mich  schriben  von  des  gerichts 
vom  closter  wegen  das  die  sych  hin  in  für  min  genädigen 
heren  selb  fugen  wend  wen  das  füg  mocht  han  vnd  tru- 
went wol  wer  min  genädiger  des  wyllen  den  den  kouff  an- 
deren lütten  ze  lassen  sin  gnad  lass  die  vom  closter  vor 
zu  sinen  gnaden  komen  den  inen  die  sach  minss  genädigen 
heren  halb  nie  bass  gefallen  hat  och  von  den  anderen  ge- 
richten  die  biss  her  öttlich  ruch  sind  gesin  och  vss  dem 
puntten  nut  worden  ist  vermaint  nott  minss  genadigen  he- 
ren halb  hab  er  frist  gewert  vnd  ist  och  inen  von  grauff 
Wylhelmen  verbotten  furbass  nit  ze  tun  och  nit  verstan, 
das  sy  kain  wyllen  me  haben  darzu  vnd  sygent  in  dissen 
dingenn  streng,  damit  man  nit  spotlich  davon  stände  vnd 
wass  bissher  gehandlet  ist  schadet  nut,  won  solichss  in 
glimpf  minss  genädigen  heren  kert  wurd  vnd  werden  mag, 
och  so  lassent  dissen  brieff  min  genädigen  heren  her  Iocoben 
hören  vnd  ob  man  die  vom  closter  hören  weite  so  mag 
vwer  gnad  mir  vnd  inen  in  aim  gehaim  schriben  vnd  das 
mir  ir  brieff  och  geantwurt  werde,  damit  er  inen  mit  fug 
werde  etc.  Geben  an  vnser  lieben  frowen  abent  conceptio- 
nis  im  Ixx  jar  etc.  Johannes  Schwigkly,  kirchher  zu 

orig.  Papier.  Geb.  h.  Archiv.      Ianacz  vwer  gnad  capplon. 


374  DIPLOMATAIUUM 

LI.    9.  Februar  1471. 

Am  Sambstag  nach  sannt  Genewein  vnd  Alweinstag 
anno  etc.  lxx  primo,  hatt  Erhart  Lehner  an  alle  marter 
bekannt  vnd  gesagt  in  gagenwirtigkaittder  hcrnachgesehri- 
ben  Plasien  Sawrweins,  Thoman  Poschen,  Victor  Peys- 
scrs,  Virich  Hallers,  Gabraheis  am  Thunng,  Pallweins  in 
der  Gassen,  Pangracz  Hölczls,  Lienhart  Löllen,  Virich 
Kropfs,  Vlrichen  Rannggers  als  ain  dorffmaister  alle  ge- 
sessen zu  Getzens,  vndHannsen  Stöltzlis  ausz  der  Aschaw, 
also  das  lettst  verschreiben,  das  er  meinem  gnädigen 
herren  getan  hab  vnd  vmb  recht  angerufft,  das  hab  er 
darumb  getan  das  sein  gnad  dester  bas  vnnderricht  werd, 
ob  im  in  seinen  vordem  Sachen  guttlich  oder  vnguttlich 
beschehen  seye. 

Item  auch  hat  er  mer  bekannt  an  marter  in  gagen- 
wirtigkait  der  obgeschriben  als  wie  er  in  der  ersten  su- 
plicacion  gesetzt  hab  vnd  darinn  sein  gnad  gepetten  von 
wegen  ainer  verhörung  vnd  also  hinfuran  auff  ain  brief 
auff  den  andern,  ob  im  in  seinn  vordem  Sachen  guttlich 
oder  vnguttlich  beschehen  sey,  vnd  darnach  hab  er 
in  dem  lettsten  brief  das  recht  angerufft  vnd  in  allen 
briefen. 

Item  vnd  als  man  in  gefragt  hat  warum  er  in  die 
freyung  gewichen  sey,  da  hat  er  bekannt ,  das  hab  er 
darum  getan  das  er  die  bürgen  gefurcht  hab  si  wurdint 
nach  im  greyffen  auff  die  geschrifft  so  er  meinem  gnädi- 
gen herren  zugetan  hab. 

Item  mer  hat  man  in  gefragt  warum  er  nachtz  ausz 
der  freyung  ganngen  sey,  darauff  hat  er  bekannt  das  hab 
er  auch  darum  getan  das  er  die  bürgen  gefurcht  hab  si 
griffen  nach  im. 

Orig.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 


IIABSBURGENSE  S.  XV.  375 

LH.   16.  Mai  147 1. 

Friderich  etc. 

Erwirdiger  fürst,  lieber  andechtiger,  vns  ist  ange- 
laungt  wie  du  bey  vnserm  heiligen  vatter  dem  babst  car- 
dinal  zu  werden  zu  erlanngen  vndersteest,  vnd  nu  des  von 
seiner  heilikeitt  teglich  wartund  seyest,  das  vns  dann  nach 
dem  solichs  önn  vnser,  vnd  des  hochgepornen  Sigmun- 
den hertzogen  zu  Osterreich  etc.  vnsers  lieben  vetter 
vnd  fursten,  als  landesfürsten  wissen  beschiecht,  ettlicher 
massen  befrömbdet,  vnd  begern  darauff  an  dein  andacht 
mit  ernstlichem  fleiss,  das  du  solich  dein  furnemmen  biss 
auf  den  tag  gen  Regenspurg  ruen  vnd  ansten  lassest,  als- 
dann wollen  wir  desshalben  mit  dir  rede  haben,  vnd  vn- 
ser meynung  darinn  entdecken,  darnach  du  dich  weitter 
magst  zurichten,  daran  tut  vns  dein  andacht  sonnder  ge- 
uallen.  Geben  zu  Gretz  am  Pfintztag  nach  sant  Pangra- 
cienntag,  anno  domini  etc.  lxxjm.°  vnsers  keyserthumbs  im 
zwaintzigisten  jare. 

Dem  erwirdigen  Johannsen  bischoffen  zu  Triennt 
vnserm  forsten  vnd  lieben  andechtigen. 

LIII.  19.  August  1471. 

Wir  Friderich  von  gottes  gnaden  romischer  keyser, 
zu  allentzeiten  merer  des  reichs,  zu  Hungern,  Dalmacien, 
Croacien  etc.  kunig,  herczog  zu  Osterreich,  zu  Steyr,  zu 
Kernndten  vnd  zu  Crain ,  graue  zu  Tirol  etc.  Embieten 
dem  edeln  Johannsen  grauen  zu  Sultz  vnserm  vnd  des 
reichs  hoffrichter  zu  Rottwill  vnd  den  vrteilsprecheren  da- 
selbs  vnsern  vnd  des  reichs  lieben  getrewen  vnser  gnad 
vnd  alles  gut.  Edler  vnd  lieben  getrewen,  vns  hat  der 
hochgebornn  Sigmund  herczog  zu  Osterreich  etc.  vnser 
lieber  vetter  vnd  furste  furbracht,  wie  wol  er  vnd  vnser 
loblich  haws  Osterreich  vnder  anderen  iren  freyheiten 
vnd  gnaden  so  von  in  vnsern  vorfarn  am  reiche  romischen 
keysern  vnd  kunigen  gegeben,  hoch  begnad  vnd  gefreyet 


376  D1PL0MATAR1UM 

wer»;  also  das  nyemand  wer  der  oder  die  weren  in  was 
wirden  stattes  oder  wesens  die  sein,   des  egenanten  vn- 
sers  lieben  vettern  vnd  fürsten,  vnd  vnsers  loblichen  haws 
Österreich  vndertanen,  armlewt  vnd  die  in  zuuersprechen 
stünden,  für  einich  hofe,  lanndes  vnd  sonnder  für  das  be- 
melt  vnser  hoffgericht  zu  Rottwill  mit  furheischen  laden 
vrteilen  richten  noch  achten  sollen ,  sonnder  die  wide- 
rumb  für  in  weisen,  wie  dann  solichs  die  benant  sein, 
vnd  vnsers  haws  Osterreich  freyheit  eigentlicher  auswei- 
set, die  wir  dann  als  romischer  keyser  gnediclich  con- 
firmirt  vnd  bestett  haben,  nach  laut  vnserr  confirmacion- 
briefe  darüber  ausgcganngen ,   so  werden   doch   nichts 
destmynder  auf  vnd  vber  solich  ir  freyheit  die  benanten 
sein,  vnd  des  bemelten  vnsers  loblichen  haws  Osterreich 
vndertanen   armlewt  vnd  die   ine  zuuersprechen  steen, 
durch  euch  an  das  gemelt  vnser  hofgericht  auf  clag  vnd 
anrufFen  etlicher  personell  yetzutzeiten  mit  ladung  fur- 
genomen  vnd  wider  sy  geurteilt,  gericht  vnd  procedirt, 
vnd  die  nit  nach  laut  der  freyheit,  noch  auf  sein  abuor- 
drung  deszhalb  menigermalen  beschehen,  vnd  als  sich  ge- 
hurt geweist,  zu  nit  deinem  Verletzung,  myndrung  vnd 
abbruch  der   egemelten  freyheit  vnd  vnserm   loblichen 
haws  Osterreich,  vnd  vns  demuticlich  anruffen  vnd  bitten 
lassen,  im  vnd  demselben  vnserm  haws  Osterreich  hierin- 
nen gnediclich  zu  fursehen.  Wann   nw  priuilegia,  frey- 
heit vnd  gaben  nit  nutz  weren,  sy  wurden  dann  durch 
vns  als  romischenn  keyser  gehannthabt  vnd  nach  irer 
innhalt  vollzogen,  darumb  so  emphelhen  wir  euch  von 
romischer  keyserlicher  macht,  vnd  bey  verliesung  aller 
vnd  yeglicher  ewer  freyheiten,  priuilegia,  gnaden,  recht 
vnd  gerechtikeit,  die  ir  von  vns  vnd  vnsern  vorfaren  am 
reich  romischen  keysern  vnd  kunigen,  oder  andern  for- 
sten vnd  herren  erworben,  vnd  herbracht  haben  vnd  dar- 
tzu  einer  sonndern  pene,  nemlich  funfczigk  marck  lottigs 
goldes,  vns  die  inn  vnser  keyserlich  camer  vnableslich  zu 
beczaln  ernstlich  vnd  vessticlich  mit  disem  briefe,  das  ir 


HABSBURGENSE  S.  XV.  377 

nw  liinfur  des  egenanten  vnsers  lieben  vettern  vnd  Kir- 
sten, vnd  vnsers  loblichen  haws  Osterreich  vndertanen, 
armlewt  vnd  die  ine  zuuersprechen  steen,  es  sey  fravv  oder 
mann  geslechtt,  auf  einicher  persone  in  was  wirden  stat- 
tes  oder  wesens  die  sey,  anrufFen  vnd  begern,  nicht  fur- 
ladet  furnemet,  richtet,  procediret  noch  achttet,  sonnder 
die  auf  des  benanten  vnsers  lieben  vettern  vnd  forsten  ab- 
uordrung,  alsofft  des  geschieht  vnd  euch  furbracht  wir- 
det,  für  ine  weiset,  vnd  nit  gestattet,  das  er  vnd  die  be- 
nanten sein  vndertanen  vnd  armlewt,  darüber  weitter  ver- 
hindert, bekumbert  noch  beleidigt  werden,  auch  selbs  nit 
tut  als  lieb  euch  sey,  vnser  vnd  des  reichs  swere  vngnad, 
vnd  dartzu  die  obgemelten  pene  hierinne  begriffen  zuuer- 
meiden,  dann  ob  darüber  einicherley  durch  euch  oder  an- 
der yemands  von  ewren  wegen  auf  einichs  clag  oder  an- 
ruffen  hierinne  weytter  wider  solich  des  genanten  vnsers 
lieben  vettern  vndertan,  armlewt  vnd  die  ine  zuuerspre- 
chen steen  fürgenommen  geurteilt  gericht  procedirt  oder 
aufsein  abuordrung  nit  geweist  wurden,  wellen  wir  das 
solichs  alles  vntuglich  vernicht  vnd  kein  krafft  noch 
macht  haben  solle,  das  wir  dann  hiemit  vntuglich  vernicht 
vnd  kraftloss  machen,  vnd  erkennen  yecz  alsdann,  vnd 
dann  als  yecz  von  romischer  key serlicher  macht  in  craft 
diss  briefs  vnd  wellen  das  solichs  alles  dem  benanten  vn- 
serm  vettern  vnd  vnserm  loblichen  haws  Osterreich  an 
irer  freyheit  vnd  sust  in  all  wege  gantz  vnschedlich 
sein  solle,  mit  vrkund  diss  briefs  besigelt  mit  vnserm  key- 
serlichen  anhanngendem  insigel.  Geben  zu  Regenspurg 
am  Montag  nach  vnser  frawentag  Assumpcionis,  nach  Cri- 
sti  geburde  viertzehenhundert  vnd  im  eins  vnd  sibentzigi- 
sten,  vnserr  reiche  des  romischen  im  zwey  vnd  dreissigi- 
sten,  des  keyserlhumbs  im  zweintzigisten,  vnd  des  hun- 
grischen  im  dreyzehenden  jarenn. 

Ad  mandatum  proprium  domini  imperatoris. 

Orig.  Perg.  1  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 


L1V.   1  —  17. 


Actenslücke  zur  Beleuchtung  der  Verhältnisse 
H.  Siegmund's  gegen  die  Eidgenossen. 

1471  —  1472. 


38t 


1.   12.  Octobcr  1471. 

Anno  domini  etc.  septuagesimo  primo  („zu  den  ain- 
sldlen  furgenomen.") 

Item  auf  dem  tag  so  dann  zu  den  Ainsideln  ge- 
wesen ist,  auff  Sambstag  vor  Galli  nach  dem  anprin- 
gen  meins  herren  von  Costenntz,  zwuschen  meinem  gne- 
digen herren  von  Osterreich  etc.  vnd  der  gemaynen  ayd- 
genossen  rätzbotten  ist  der  abschid  vnd  also  dauon  geredt 
als  hernach  geschriben  vnd  begriffen  ist. 

Item  des  ersten  ist  an  ze  pringen  ainer  ewigen  rich- 
tung  halben  zwuschent  meinem  gnedigen  herren  von 
Österreich  vnnd  gemaynen  aydgenossen,  für  sich  seinen 
erben  auch  für  sy  vnd  ir  nachkomen  vnd  allen  irn  erben 
vnd  nachkomen  vnd  auch  für  alle  die  bayden  taylen  ge- 
wanndt  sind. 

Item  wie  dann  von  solichem  hernach  vnd  noch  mer 
geredt  vnd  begriffen  sol  werden  von  baiden  tayln  stetten, 
slossen,  lannden  vnd  lewten,  gerichten  vnd  gebietten*  vnd 
aller  herrlichaytt  halben  etc. 

Item  auch  sollen  die  aydgenossen  meinem  gnedigen 
herren  verpunnden  vnd  schuldig  sin,  zehen  die  nechst- 
kunnfftigen  jar  nach  ainannder  volgennd,  ob  sin  gnad 
des  nottdurfft  wirdt,  mit  viertausend  mannen  an  seiner 
gnaden  costung  hilfflich  vnd  beystenndig  sein,  wider  aller 
menigklichs,  inn  den  kreysen  hie  disshalb  dem  Arlenperg 
so  Aveytt  dann  seiner  gnaden  gepiett  lanngen. 

Item  nach  den  obgeschryben  zehen  jaren  sollen  die 
aydgenossen  dem  benantcn  meinein  gnedigen  herren  vmb 


382  DIPLOMATARIUM 

ainen  zymblichen  sold  hilfflich  vnd  beystenndig  sein  als 
auch  dauon  mer  geredt  sol  werden. 

Item  vnd  auff  das  sol  sich  mein  gnediger  herr  ver- 
zyhen  für  sich  vnd  sin  erben  seiner  gnaden  Zuspruch  lannd 
stett  vnd  sloss  so  dann  die  obgenanten  aydgenossen  inn- 
liaben,  vnd  sollent  auch  die  aydgnossen  alle  die  brieff,  die 
dann  vber  ir  lannd  vnd  lewt  nit  sagen  meinem  gnedigen 
herrn  herauss  geben  vnd  anntwortten. 

Item  der  Sachen  halben  sol  ain  annder  tag  bestimpt 
vnd  geseezt  werden  weytter  von  den  dingen  zu  reden  mit 
meinem  gnedigen  herr  von  Costenncz. 


Item  ausserthalben  des  obgemelten  abschids  ist  auch 
abgeredt,  daz  die  aydgnossen  vergunnen  sollen  allen  den  so 
lehen  haben  von  dem  löblichen  hauss  Osterreich  die  sel- 
ben lehen  von  den  fürsten  emphahen  mugen  ob  sy  wellen, 
doch  sol  darzu  nyemand  getrunngen  werden,  es  sol  auch 
nyemand  der  das  thun  wil  durch  nyemand  abgeslagen  vnd 
gewerdt  werden. 

Item  sy  sollen  auch  die  fürsten  von  Osterreich  für  ir 
gnedig  herren  vnd  fürsten  haben. 

Item  all  ir  sloss  vnd  stett  sollen  sein  vnd  haissen  der 
herrschafft  von  Osterreich  offne  sloss  zu  allen  irn  nott- 
durfften  daraus  vnd  darein  zu  werben. 

Item  alle  pfanntschafften  sollen  gehalten  werden, 
nach  lautt  der  brief  darüber  aussgegangen,  vnd  der  lo- 
sung  sol  den  fürsten  alhveg  statt  gethan  werden,  auch 
nach  lautt  der  brief. 

Item  welich  ortt  wider  die  bericht  tatt,  so  sollen  die 
andern  örtter  verpunnden  sein,  mit  ganezer  macht  vber 
dasselb  ortt  zu  ziehen,  vnd  es  gehorsam  machen. 

Item  was  ob  vierezehen  jarnist,  sol  den  fürsten  swe- 
ren  die  bericht  zu  halten,  es  sol  auch  zu  ainer  benempten 
zeytt  vber  ain  zal  jar  wie  man  sich  der  veraynndt,  das- 
selb sweren  ernewern. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  383 

Item  das  funndament  des  friden  ist  gesaczt  das  mein 
g.  h.  die  lannd  Ellsass  Sunndgow  widerumb  zu  sinen 
hannden  pringen  soll,  den  wa  mein  herr  das  nit  tat,  so 
wolten  sy  auch  nicht  in  die  bericht  geen. 

Cod.  Ms.  Tyrol.  N.  33.  Fol.  16.  17. 

2.  29.  October  1471. 

„Der  erst  anfang  in  der  Sachen  mitsambt  den  artik- 
„len  zu  den  Ainsidlen  vnd  ratslag  zu  Bozen." 

Durchluchtiger  hochgeborner  fürst,  gnediger  herr, 
mein  vndertenig  willig  diennst  sein  ewern  gnaden  allzeitt 
zuuor  beraytt.  Gnediger  herr.  Ich  fug  ewern  gnaden  zu 
wissen,  das  vnnser  allergnedigister  herr  der  römisch 
kayser  meinem  herren  von  Chur  vnd  mir,  mit  menigklich 
im  lannde  zu  Swaben  des  anslags  halben  zu  Regenspurg 
wider  die  Türckhen  beschehen  hanndlung  vnd  rede  zu 
haben  beuolhen  hat.  Also  hab  wir  die  aydgnossen  gen 
Zürch  beschriben,  vnd  seyen  an  dasselb  ennde  zu  in  kö- 
rnen vnd  der  sachen  halben  mit  in  geredt  vnd  hat  sich  vn- 
der  annderm  begeben  das  mein  herr  von  Chur  vnd  ich  mit 
in  geredt  haben,  als  durch  vnns  selbs  von  ainer  bericht 
zwuschen  vnnser  gnedige  herrschafft  vnd  in  auch  daz 
durch  weg  funnde  würde,  damit  die  lannd  im  Ellsass  wi- 
der in  der  herrschafft  hennd  komen  möcht  vnd  das  damit 
ain  gemaynner  lanndfriden  vnd  verstenndnuss  im  lannde 
zu  Swaben  gemacht  wurde.  Do  wir  nun  zu  nacht  an  die 
herberg  komen,  hab  wir  in  lanndtmanssweiss  verstannden 
wie  das  der  abt  von  sandt  Jörigen  vnd  graf  Hanns  von 
Eberstain  auff  ainen  tag  zu  den  Ainsideln  der  sachalb  auch 
rede  von  ewren  gnaden  wegen  gehapt  haben  auff  solichs 
sy  wir  wider  zu  den  aytgnossen  gegangen  vnd  mit  in  ge- 
redt. Wir  verstanden  in  lanndtmansweise,  das  der  sachen 
halb  ettwas  vnderred  sey  gegen  ewern  gnaden,  nun  sey 
vnnser  maynung,  so  wir  geredt  haben  nicht,  das  die  sel- 
ben sachen  durch  vnnser  furnemen  gehinndertt  sunnder 
gefurdertt  werden  solle,  dann  vnnser  allergnedigster  der 


384  DIPLOMATARIUM 

r.  k.  vnd  ewer  gnade  syen  in  solicher  friunntschafft  mit- 
ainannder,  das  ewer  bayder  wille  in  dem  vnd  annderm  vn- 
geschaiden  sy,  vnd  vnns  aber  erpotten,  was  wir  gegen 
ewer  baider  gnaden  vnd  in  den  Sachen  gutz  gereden  vnd 
arbaitten  möchten,  sy  wir  willig.  Gnediger  herr,  solicbs 
wolt  ich  ewern  gnaden  vnuerkunndigt  nicht  lassen  vnd 
wolt  mich  gut  bedunnckhen,  das  die  nun  me  von  vnnsers 
allergnedigisten  herrn  des  r.  k.  vnd  ewer  gnaden  wegen 
ainhelligkiich  gearbaitt  wurde,  vnd  wann  ewern  gnaden 
von  vns  die  sach  von  allererst  nicht  furgehalten  ist,  die 
vrsach  wil  ich  ewern  gnaden  sagen,  so  erst  ich  zu  euch 
komm,  dann  das  ewer  gnaden  halben  im  besten  besehe- 
nen ist,  was  ewer  gnaden  maynung  sy,  das  ich  weytter  in 
den  dingen  hanndeln  solle  mitsampt  meinem  herrn  von 
Chur  oder  allain,  darinn  geb  mir  ewer  gnad  ewern  willen 
zu  erkennen,  dann  wenn  ich  ewer  gnaden  ere  vnd  nuez 
gefürdern  mag,  bin  ich  schuldig  vnd  allzeit  willig,  ewern 
gnaden  antwortt  bey  dem  botten.  Datum  auff  Zinnstag 
nach  Symonis  vnd  Jude  anno  domini  etc.  septuagesimo 
primo.  Hug  graue  zu  Montfortt  vnd  zu 

Rottenfels  etc. 

Cod.  Ms.  Tyrol.  N.  33.  Fol.  13. 

3.  31.  December   1471. 

Hochwirdiger  fürst,  sunnder  gnediger  herr,  vnnser 
freunntlich  willig  diennst  vnd  was  wir  eren  vermögen  syen 
ewern  gnaden  von  vns  allzeitt  mit  gar  gutem  willen  dar- 
gebotten.  Ewer  fruntlich  schryben  yecz  an  vnns  gelanngt 
den  gewerb  der  herrschafft  Osterreich  gegen  vnnsern 
eydgenossen  vnd  vnns  berüren,  haben  wir  gesähen  vnd 
darinn  verstannden  den  getrewen  guten  grunnd  darauss  so- 
licher ewer  begirlicher  will  zu  furdrung  diser  ding  gat, 
solher  gegen  meynung  wir  bissher  auch  gewesen  vnd  noch 
sind,  vnd  haben  vss  semlicher  bewegnusse  vnnser  botten 
zu  meren  malen  by  gemeyner  fiydgenossen  gewaltz  füreen 
gehept,  sy  daselbs  vff  tagen,  vnd  darnach  als  die  polten 


HABSBURGENSE  S.  XV.  385 

macht  brechen  fürgewanndt  vor  iren  obern  von  ortt  zu 
ortt  die  dann,  irn  gewalt  darumb  versampnctt  haben  mit 
vleyssigem  ernnst  ersuchen  lassen,  solh  erbietten,  das 
inen  vnd  vns  zu  nuczlichem  fürgang  diene,  anzunemen  vnd 
sich  mit  vnns  darin  zu  bephlichten,  alles  mit  lanngen  vnd 
solhen  wordten,  das  wir  vertruwen  ir  gemütt  darzu  ge- 
kertt  solten  haben.  Es  hat  aber  bishar  nicht  erschossen, 
dann  das  wir  yeczo  aber  vnnser  treffennlich  botlschafft 
die  gester  abgeritten  ist,  von  geverttigett  vnd  haben  den 
in  offner  beuelh  geben  vnnsern  eydgenossen  verrer 
was  die  ding  in  vnd  vnns  zu  gut  ertragen  grunntlichen  zu 
erschynen  vnd  als  ewer  schryben  vnns  yecz  zukomen, 
sind  wir  vss  grunndtlichem  willen  der  in  vnsern  gemuten 
vfrecht  ist  fürern  vleyss  zu  thunde  erwoget  vnd  haben 
denselben  vnnsern  hotten  gar  vast  ernstlich  zu  schryben 
sich  aller  müg  vnd  arbaitt  nit  beturen  ze  lassen,  sunnder 
daran  sin  das  solh  erhielten  von  vnnsern  eytgenossen  vfge- 
nomen  damit  sy  vnd  wir  zu  fridlichen  ruwen  der  wir  wol 
begirig  sind  gesaczt  werden.  Was  in  darauf  begegne  mö- 
gen wir  nit  wissen,  so  vnns  aber  das  kunnd  ist,  wellent 
wir  ewern  gnaden  zu  furdern,  dann  vnnserhalb  sol  ewer 
gnad  abzwyfflig  sin  ,  das  wir  zu  solhen  dingen  grunntli- 
chen zu  willen  tragen,  vnd  vnns  nit  leiders  dann  das 
annder  vnser  freunnd,  den  solher  gewerb  so  ernnstlichen 
dargelegt  vnd  erteilt  ist,  das  nach  irm  nucz  nit  wellen 
bedennckhen.  Wir  sind  och  gancz  in  deheinem  missgelou- 
ben,  verstand  ewer  gnad  einicherley  geuerd  darinn  ge- 
sucht werden,  ir  Hessen  euch  selbs  vnd  vnns  damit  vn- 
ersucht.  Gnediger  lieber  herr,  so  wir  ewern  gnaden  in  ei- 
nichen  weg  guten  willen  erzaigen  mögen,  verkünden  vnns, 
wir  wellent  vngezwifelt  beraytt  funden  werden.  Datum 
vigilia  circumcisionis,  anno  etc.  lxxij.0 

Schulthaiss  vnd  rat  zu  Bernn. 
An  den  Bischof  von  Constanz  (?) 

Cod.  Ms.  Tyrol.  N.  33.  Fol.    13.  b. 


Fontes  etc.  II.  Bd.  25 


38a  D1PL0MATAIUUM 

Tund  wir  der  och  zu  wissen  das  vnnser  gnedigcr 
herr  von  Chur  vnd  von  Montfortt  Werbung  an  vnser  her- 
ren  die  eydgenossen  gewesen  ist  in  den  anslag  zu  Re- 
genspurg  wider  die  Tuerkhen  gemacht  ze  gande  den  an- 
zunemen  vnd  zu  volziehen,  wie  vnns  der  mit  der  anzal  des 
gutz  geburte,  dessglich  mit  vnnser  macht  nach  vnnsern 
eren  vnd  das  die  vss  solichen  vnnserm  gut  geliefertt  wurden, 
vnd  wir  angends  vnnsern  herren  dem  kayser  ain  summ  lutt 
schickent  so  an  den  Turckhen  stossent  mögen  vfzuhalten, 
das  alles  sol  zu  sunndern  gnaden  von  der  k.  m.  gegen  vnns 
erkennt  werden,  mit  erczellung  in  anfanng  der  red  des  ab- 
falls  der  cristenheytt,  hinfurung  der  lutt,  verherung  der 
lannd  vnd  lut  die  tod  beliben  sind  vnd  allain  den  so  sy  ge- 
meint hand,  das  vns  darin  pringen  solt  vnd  möcht.  Also 
hat  man  sich vnderredt  vndinendie  antwortt  geben,  vnnser 
herren  von  den  eydgnossen  haben  in  stetten  vnd  lenn- 
dern  nit  mögen  wissen  was  sy  anbringen  weiten,  darumb 
sy  den  polten  nichczit  beuelhen  künden,  aber  wir  wellen 
solichsgern  zum  besten  haimbringen,  alsdenn  vnnser  eyd- 
genossen gewonheytt  ist  vnd  was  vnnser  herren  darinn 
thun,  werden  sy  wol  verneinen,  also  hand  sy  vast  gepetten 
das  wir  vns  darinn  wilgen  welünt  daran  tugent  wir  der  k. 
m.  sunder  gefallen,  das  gar  gnedigklich  erkennt  werden 
soll,  dann  si  haben  die  sach  by  vnns  als  den  treffenliehi- 
sten  angehept  vnd  wa  es  hie  gutt  werd,  so  syen  si  zu 
hoffen  sy  schaffent  es  allenthalben  dester  baz,  also  ist  nit 
an  inen  sy  gesagt  wie  es  kum  das  vnnser  herr  der  keyser 
solichs  an  vnns  beger  im  darinn  zu  gefallen  ze  komen  das 
soll  gar  gnedigklich  erkennt  werden,  vnns  mögent  doch 
vnnser  freyheytten  nit  bestett  werden,  vnnser  eydgenos- 
sen von  Schaffhusen  mog  die  absolucion  von  im  nit  gedy- 
hen  nach  lutt  der  richtung  ze  Walczhutt.  So  beschwere 
er  vns  mit  ainem  nuwen  zoll  ze  Walczhutt  was  gnaden 
wir  vnns  da  zu  im  versehen  sollent  etc.  meinten  si  sölichs 
besehene  nit  vss  gnaden,  vnd  so  es  an  das  ortt  kern  das 
es  an  dem  solt  erwinden,  weren  darinn  wol  weg  ze  su- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  387 

clien  das  er  besser  wurd  als  vns  bedaucht  werent  vnnser 
herren  die  eydgenossen  des  willens  gewesen  zuzesagen 
in  den  anslag  ze  gan,  es  wer  villicht  furer  des  obgenan- 
ten  stueks  halb  geredt,  sy  liessent  es  aber  bey  ir  antwortt 
bestan.  Sy  babent  ouch  anbraucht  si  vernement  in  lanndt- 
merssweiss,  das  ettwas  Werbung  zwuscben  vnnserm  g.  h. 
b.  S.  vnd  den  eydgnossen  sein  soll,  ewig  richtunngze  ma- 
chen, was  si  darinn  ouch  thun  könnden  das  solichs  zwu- 
schen  vnnserm  herren  dem  h.  als  eltisten  vnnd  regierenn- 
den  fürsten  des  haus  Osterreich  vnd  als  dem  der  lyberben 
hab  vnd  allertögenlichest  wer,  wolten  si  gern  thun,  sich 
ist  des  gevssert  vnd  dagegen  geantwortt  es  syent  vil  bi- 
derber lutt  in  der  eydgnosschafft,  die  mit  der  herrschafft 
gern  gericht  wären,  ettlich  wollten  nit  das  es  besehenen 
were  vnd  sy  wol  ettwieuil  dauon  geredt  aber  so  nach  nit 
komen,  das  vnnser  herren  ichezit  darzu  geantwurten  kön- 
nen so  haben  si  auch  dauon  yecz  nuezit  in  beuelh,  doch 
wolten  si  gern  solich  ir  erpietten  heimpringen,  das  alles 
ist  am  Menttag  beschehen.  Gester  fru  sind  si  wider  komen 
vnd  haben  geredt  als  si  des  anndern  tags  die  yeczgemel- 
ten  meynung  geredt  haben  sy  nit  ir  meynung  das  eins  das 
annder  ob  vezitt  vorhannden  wer,  irren  sunder  eins  mit 
dem  andern  zugan  soll,  sy  sind  bey  der  vsserung  beliben 
vnd  aber  geantwortt  sy  haben  dauon  nichtz  in  beuelh  wie 
uor,  damit  sind  si  heim  gescheiden  vnd  komen  schir  gen 
Costencz.  Also  hand  sich  vnnser  herren  die  eytgenossen 
vnder  ainannder  erkonnelt  des  abscheidshalben  zu  den 
Ainsidlen  etc.  vnd  ist  noch  an  ettlichen  ennden  nit  an- 
bracht aber  an  ettlichen  ennden  ist  dauon  geredt,  doch 
nit  gnugsamlich  also  hannd  sy  ainen  tag  gen  Lucern  ge- 
seezt  der  von  hutt  über  achttag  ist,  vnd  hie  ain  meynung 
vfgeschriben  vnd  wellent  vnnserm  herren  h.  S.  siner  sach 
wartten  vnd  ennd  machen,  vnd  des  keysershalb  noch 
vyrren  vnd  verstand  noch  an  den  hotten  nit  annders 
dann  als  gut  und  hand  gutt  hoffnung  es  werd  ettwas  guiz 
daruss,  sollichs  welle  ewer  gnad  in  geheim  behalten  vnd  in 

25* 


388  DIPLOMATARIUM 

solicher  mass,dass  uns  daruss  kein  geschrey  oder  red  werde, 
als  ewern  gnaden  wir  des  alles  getruwen  dem  wir  gefallen 
zu  beweysen  willig  sind. 

Cod.  Ms.Tyrol.  N.33.  Fol.  14.  b.  15. 


Vermerckt  den  ratslag  in  der  aytgnossen  Sachen  ai- 
ner  berichthalben  zwuschen  dem  haws  Österreich  etc. 
zw  Bozen. 

Am  ersten  sollen  sy  vnnserm  gnedigen  herrn  her- 
czog  Sigmunden  vnd  darnach  ainem  yeden  fürsten  von 
Österreich  so  nach  im  kumpt,  haben  vnd  halten  für  ainen 
gnedigen  herren. 

Item  alle  sloss,  stette  vnd  märckt  so  die  aytgnossen 
innhahen,  sullen  sein  f.  g^  offen  sloss  sein  vnd  haissen  zu 
allen  irn  notdurfften  vnd  geschafften,  die  zu  gebrauchen 
wider  menigklich  dann  allain  wider  sy  nicht. 

Item  der  lehen  halben  haben  die  aytgnossen  souil 
nachgegeben,  wer  von  vnnserm  g.  h.  von  Österreich  lehen 
emphahen  welle  der  mug  das  thun,  dem  sol  man  auch 
nicht  weren  sol  ain  versuchen  an  sy  besehenen,  das  ye- 
der  man  schuldig  sey  gaistlich  vnd  weltlich  lehen  zu  em- 
pfachen  von  irn  gnaden  vnd  dem  haus  Österrich  wenn 
vnd  alsofft  das  zu  val  kumpt  wie  lehennsrecht  ist  etc. 

Item  als  auch  auf  anpringen  abgeredt  ist,  das  die 
aytgnossen  seinen  f.  g.  nach  besliessung  der  bericht  ze- 
hen  jar  wenn  sein  gnad  das  eruordertt  in  ettlichen  kray- 
sen  viertausend  man  in  irm  costen  vnd  schaden  füren 
sollen  zu  seinen  geschafften  das  aber  noch  nicht  gar  be- 
slossen  ist. 

Sol  versucht  werden,  das  sy  seinen  gnaden  souil 
man  weyter  dann  die  krayss  begreiffen  gefürtt  werden, 
als  mein  herr  von  sanndt  Jörigen  das  wol  waist  ob  sy  das 
nicht  nachgeben  mayntten  das  sy  dann  damit  sy  darein 
verwilligen  die  summa  der  viertausent  vmb  ettwas  ge- 
mynnertt  werden. 


HABSBURGENSE  S.  XV.         389 

Item  wenn  die  zehen  jar  vnd  solicher  diennst  mit 
der  obgemelten  summa  aus  ist ,  alsdann  sollen  sy  seinen 
f.  g".  vnd  dem  löblichen  haws  Österreich  mit  ainer  anzal 
volcks  wie  man  sich  der  noch  veraynndt  so  offt  iren  gna- 
den des  durfft  vnd  nott  beschicht  schuldig  vnd  verpun- 
den  sein  ze  dienen  auff  irer  gnaden  costen  vnd  schaden 
in  solicher  mass,  als  sy  in  der  aytgnossen  geschafften  ge- 
halten werden  vnd  nit  höher,dessgleichen  sollen  sy  irn  gna- 
den die  bemelten  zehen  jar,  ob  sy  vber  die  vorgemelt  sum- 
ma volcks  rner  lewt  bedurfften  auch  in  sollichem  sold  lewt 
zu  schicken  verpflicht  sein,  getrewlich  vnd  angeuerde. 

Item  als  geredt  ist,  das  sy  vnnserm  g*.  h.  alle  brieue 
vrbar  lehenregister  vnd  annder  gerechtigkaytt  so  sy  inn- 
haben  die  vmb  annder  lannde  schulden  vnd  sachen  aus- 
serhalben  der  so  sy  innhaben  oder  sy  berürtt  allen  vber- 
antwortten  sollen. 

Darzu  ist  souil  geredt,  was  sy  sunnst  auch  brief 
betten  die  vnnserm  g.  h.  vnd  dem  haws  Österreich  in  ai- 
nich  wege  ausserhalben  irer  aytgenossen  mochten  dienen 
vnd  nucz  werden,  sullen  sy  seinen  gnaden  auch  raichen 
vnd  antwortten  getrewlich  vnd  an  geuerde. 

Item  der  p tan ndtsch äfften  halben  so  die  aytgnossen 
oder  sunder  personen  vnder  inen  von  dem  löblichen  haws 
Österreich  innhaben,  die  selben  sullen  nach  laut  vnd  inn- 
halt  irer  phanndtbrieue  dabey  beleyben  vnnserm  g.  h.  vnd 
seinen  erben  der  losung  in  allwegs  nach  innhalt  derselben 
brieue  vorbehalten  auch  getrewlich  vnd  angeuerde. 

Item  so  ist  auch  geratslagt  mit  fleyssigem  ernnst  zu 
uersuchen  das  sy  vnnserm  g.  h.  ettliche  sloss  widerge- 
ben als  Baden  vnd  annder  Diessenhofen  Frawenueld  etc. 

Item  desgleichen  in  welichen  jaren  sy  vnnserm  g.  h. 
vnd  dem  haws  Österreich  obgeschribner  mass  mit  volckh 
nicht  zu  dienst  kernen,  also  das  die  herrschafft  der  nicht 
bedürffte  das  sy  dann  desselben  jars  als  offt  sich  das 
begebe  irn  gnaden  ain  summa  gelts  wie  man  sich  der 
veraynndt  schuldig"  weren  ze  geben  vnd  das  die  auch  zu 


390 


DIPLOMATARIUM 


ainer  benanten  zeytt  allweg  allso  an  yntrag  von  inen  aus- 
ge rieht  vnd  bezalt  wurde. 

Cod.  Ms.  Tyrol.  N.  33.  Fol.  18.  19. 


Item  vermerekt  die  sloss  vnd  stet  so  der  herschafft 
von  Osterreich  vnd  ander  herren,  graffen,  rilter  vnd  knecht 
gewesen  sind  vnd  die  aytgnossen  yetz  ynhaben. 
Item  die  stat  Fryburg  in       Graspurg. 


Ochtland. 

Swartzenburg. 

Neydaw  sloss  vnd  stat. 

Sweytz            ) 

Laupen  die  stat  vnd  sloss. 

Glarus             >die  Teler. 

Arberg  die  stat  vnd  sloss. 

Vnderwalden  ) 

Tun  sloss  vnd  stat. 

Reynekg. 

Burcdorff  sloss  vnd  stat. 

Aynaw. 

Burren  die  stat. 

Dyessenhofen. 

Vnderseben  die  stat. 

Stain. 

Arburg  die  stat. 

Frawenfeld. 

Arwang. 

Wangen. 

Item  Rapperswil. 

Ölten. 

Vtznang. 

Zoffingen. 

Wesen. 

Arow. 

Walestat. 

Brukg. 

Schauffhusen. 

Item  Lentzburg  sloss  vnd 

Hutwil  die  stat. 

stat; 

Rottemburg  das  sloss  vnd 

Mellingen. 

stat. 

Prenigarten. 

Ober-  vnd  nyder  \ 

Sursee. 

Sybental           /     ,. 
Frutingen              L,^ 
Senam                   l 
Hasslaw                J 

Zug. 

Lucern. 

Wildesnaw. 

Sempach. 

Grüningen  sloss  vnd  stat 

Hertzogen  Baden  sloss  vnd 

mitsambt  dem  ambt. 

stat. 

Regenspurg  stat  mitsambt 

Bull  ach. 

der  grafschafft. 

HABSBURGENSE  S.  XV. 


391 


die  sind  in  der 


Bern 

0  ,  ,  }herschafft  £e- 

Solotern     ( 

Vre  das  tal; 

Wietiespach  die  stat. 

Pipp  das  sloss. 

Item  Claws  sloss. 
Valkenstein  sloss. 
Bede  sloss  Pechpurg. 
Brawnekg  sloss. 
Wildenstain. 

Münster  sand  Michelsambt. 
Das  ambt  zu  Mure. 
Das  ambt  zu  Reichensee. 

Cod.  Ms.  Tyrol.  N.  33. 


Das  ambt  Andeltingen. 

Das  sloss  Greyffcnsee. 

Rynegk. 

Altstetten  mit  sambt  dem 

Ryntal. 
Freydenberg  ]  die  Burgstal 
f  mit  den  herr- 
(  schafften  so 
Neytperg        jdarzu  gehoni. 
Sand  Johannestal. 
Das  Gasttal. 
Die  vogtey  zu  Ainsidlen. 
Markh. 
Das  frey  ambt  mit  seiner 

zugehörung. 


6, 


Graff  Jorigen  von  Sangans  anpringen. 

Durleuchtiger  hochgeborner  fürst,  gnadiger  herr, 
nachdem  ewer  f.  g.  in  etwas  haymlichen  antregen  vnd 
hanndlungen  mit  gemaynen  aydgenossen  dauon  in  ewr 
gnaden  reten  aigentlich  fürgenomen  ist,  als  ich  dann  yetz 
an  Freytag  vergangen  mit  ewrn  gnaden  deshalb  red  ge- 
habt vnd  dabey  ainen  artikel  vermerkt  hab,  der  mich  zu 
denselben  Sachen  auch  vast  notdurfftig  beduncket,  darauff 
ewer  gnad  mit  mir  ernstlich  geschafft  hat,  was  ich  guts 
vnd  nutzes  zu  denselben  Sachen,  das  vntzher  nicht  gemelt 
worden  sey,  wisse  in  geschrifft  zustellen,  vnd  ewern  gna- 
den zu  antwurtten,  dazich  mit  dem  kurtzisten  als  ich  kan 
wie  hernach  volget  betzaichen  hab  lassen. 

Am  ersten  nach  dem  vntzher  ewern  fürstlichen  gna- 
den von  gemaynem  adel  vnd  andern  zu  Swaben  viel  Wi- 
derwillens begegnet  ist  in  vil  weg  vnd  besunder  als  sie 
zum  tail  frey  Swaben  vnd  ewern  gnaden  als  lanndsfürsten 
nicht  gebunden  schuldig  vermaynen  zu  sein,  mochten  sy 
solher  vrsach  halb  sych  nochmals  wider  ewr  gnad  ver- 


392  DIPLOMATAMUM 

maynen  zu  behalten  vnd  in  selbs  zu  hilff  bey  gemainen 
aidgenossen  lanndmann  vnd  burger  werden,  die  sich  dann 
durch  iren  hochmut  in  dhainer  weg  hinziehen  liessen, 
derselb  ewr  gnad  teglich  aufrur  vnd  den  alten  hadrum  von 
newem  an  der  hand  haben  wurde  das  aber  zuuorkomen 
bedunnkht  nit  notdurfftig  sein  zu  dem  das  vormals  von 
den  Sachen  beschlossen  ist  ainen  artikel  zu  stellen  als  her- 
nach geschriben  stet. 

Das  all  aydgenossen  in  gemayn  vnd  in  sonnders 
dhainen  hiedishalb  Heins  er  sey  edel  oder  vnedel,  burger, 
gepawr  oder  wie  er  genant  ist  oder  sein  mag  weder  zu 
lannd  noch  stat  man  aufnemen  auch  in  weder  hilflich  noch 
beygestenndig  wider  ewr  gnad  oder  die  ewern  sein ,  si 
sullen  sich  auch  ganncz  mit  nyemants  weder  mit  fürsten, 
stetten,  gemaynden  oder  andern  hiedishalb  Reins  in  ai- 
nigung  oder  verstenntnuss  geben  in  dhainen  weg  noch 
weiss  etc.  die  wider  ewr  gnad  were  oder  sein  mechte. 

Item  der  bemelten  vrsach  halb  ist  diser  nachgen- 
der  artikel  auch  zubesliessen.  Es  sullen  auch  all  aidgenos- 
sen  von  stetten  vnd  lendern,  all  fürsten,  herren,  stet,  ge- 
mainden  oder  sonnder  personen,  welherlay  Stands  die 
sein  oder  benambt  werden,  die  sie  hiedishalb  Reins  yetz 
oder  vormals  aufgenomen  hetten  das  wider  ewr  gnad  we- 
re oder  künfftiglich  sein  möchte  auslassen  sich  der  ganntz 
abtun  vnd  inen  hinfür  gantz  dhainen  beystand  beschütz 
scherm  oder  hilff  beweysen  noch  mittailen  wider  ew  oder 
die  ewern  oder  die  ew  zu  versprechen  stend  etc. 

Damit  auch  das  bemelt  furnemen  dester  bestendiger 
beleiben  muge,  bedunkht  mich  notdurfftig  sein  das  die 
nachgeschriben  Sachen  auch  betracht  werden  etc.  Ob  es 
sich  begeben  wurde,  daz  ainer  oder  mer  aus  den  aydge- 
nossen hiedishalb  Reins  oder  die  hiedishalb  Reins  bey 
inen  vnzucht  mit  Worten  wercken  oder  wie  die  begangen 
wurden,  daz  der  oder  dieselben  so  solh  vnzucht  beganngen 
hetten  darumb  gerechtuerttigt  sollen  werden  an  den  en- 
den da  solh  vnzucht  beschehen  ist  vnd  wann  in  darumb 


HABSBURGENSE  S.  XV.  393 

zu  recht  verkundt  wirdet,  sollen  sie  dem  richter  in  des  ge- 
richt  solh  vnzucht  beseliehen  ist  zu  recht  gehorsam  sein 
vnd  was  in  als  dann  mit  recht  erkant  wirdet  gedulden  vnd 
dem  nachkomen  gentzlich  on  all  intreg  vnd  meniglichs 
widersprechen  etc. 

Ob  auch  were  daz  ainer  aus  den  aidgenossen  ainem 
hiedishalb  Reins  oder  ainer  hiedishalb  Reins  ainem  aus 
den  aidgenossen  schuldig  were  oder  wurde,  spruch  zu 
im  hette  oder  gewune  umb  was  oder  welherlay  Sachen 
das  were  das  dh ainer  den  andern  darumb  verbieten  noch 
aufhalten  sonder  in  furnemen  sul  an  den  enden  da  er  ses- 
haft  ist  mit  lanndsleffigem  rechten. 

Dartzu  bedunnkt  mich  das  gut  für  ewr  gnad  were 
das  ain  ewige  verstentnuss  zwischen  ewern  gnaden  vnd 
inen  gemacht  wurde  nachdem  sie  nach  solher  ainigung 
die  leng  nicht  ains  miteinander  bleyben  werden  oder  mu- 
gen  als  dann  vormals  mermal  dauon  geredt  ist  worden, 
möchte  vnzweiuel  daraus  komen  das  ain  ort  nach  dem 
andern  vn  alle  mir  selbs  an  ewr  gnad  dem  andern  zuwi- 
derwillen  vallen  wurde.  Solhs  alles  welle  ewr  gnad  im 
besten  von  mir  aufnemen,  als  mit  dem  ir  solhs  in  ge- 
schrifft  zu  begreiffen  geschaffen  habt  vnd  mit  ewr  gnaden 
raten  merern  myndern  oder  ganntz  abtun  wie  das  ewr 
gnaden  geraden  wirdet  vnd  mich  alzeit  gnediglich  beuol- 
hen  zu  haben  etc. 

Von  Aussen:  Graf  Jörgen  von  Sangans  angeben 
durch  den  Honburger. 

Cod.  Ms.  Tyrol.  N.  33.  Fol.  23.  24.  Geh.  H.  Archiv. 

7. 
Auff  den  ersten  artickel,  souerr  das  durch  graf  Haw- 
gen  von  Montfortt  oder  ainen  anndern  an  vnnsern  herren 
kayser  bracht  vnd  auch  erlanngt  wurde,  daz  sein  k.  g. 
mitsampt  meinem  g.  h.  ain  ewige  bericht  machten,  so  bleibt 
der  arttickel  als  er  stett,  solt  aber  die  bericht  nuwr  allain 
auff  meins  g.  h.  lebtag  beleyben  so  beleybt  der  artickl 
auch  auff  seiner  gnaden  lebtag. 


394  DIPLOMATARIUM 

Der  annder  arttickel  bleybt  als  er  stett,  souerr  das 
auch  verwilligt  vvirdet  auf  meins  g.  h.  lebtag  vnd  auch 
auf  vnsern  herrn  kayser  wie  yecz  gemeldet  fürgenommen 
wirdett. 

Der  dritt  bleibt  auch  als  er  stett. 

Der  vierd  sol  versucht  werden,  das  sy  meinem  g.h. 
in  zehen  jaren  wenn  vnd  wie  offt  vnd  wider  mengklich 
dann  allain  wider  sy  nicht  der  sein  gnad  begeren  wir- 
det,  das  im  dann  dieselbenn  inj?  mann  allweg  beraytt 
sein  vnd  das  sein  gnad  darvmb  nach  nottduriFt  mit  brie- 
fen  von  im  versorgt  werde  vnd  das  die  selben  inj?  vber 
die  krayss  dauon  dann  vorgeredt  ist,  allweg  nach  seiner 
nottdurfft  brauchen  muge  die  selben  zehen  jar  nachain- 
annder  doch  auch  in  irem  costen  vnd  schaden. 

Item  der  fünnfft  arttickl,  ob  mein  g.  h.  ir  mit  macht 
bedurfften  sullen  sy  im  volkh  zuschickhen  auf  seiner  gna- 
den sold  vnd  doch  nit  annders  vnd  in  dem  solde,  wie  sy 
dann  die  vnder  in  selbs  gewonlich  versolden,  vnd  auffiren 
schaden  vnd  das  sol  auch  auf  meins  g.  h.  lebtag  weren, 
oder  wie  dann  die  ainigkaytt  desshalben  gefunnden  oder 
gemacht  wurde. 

Auff  den  sechsten  arttickl  sol  mit  gar  ernstlichem 
vnd  embzigem  vleyss  an  sy  gesucht  vnd  geredt  werden, 
das  sy  alle  brieue  vrbarpücher  vnd  lehenregister  so  sy 
innhetten  die  selben  vnnserm  g.  h.  ze  antwortten  vnd  ze 
raichen,  vnd  ob  sy  auch  ainicherlay  brieue,  bücher,  rait- 
tung  oder  ander  register  yemand  anderm  seytt  solicher 
irrungen  gegeben  hetten,  die  meinem  g.  h.  gruntlichen  in 
gehaim  ze  öffnen. 

Item  der  phanntschafft  halben  ist  vasst  grosse  nott- 
durfft sich  vor  gar  aygentlich  zu  erkunnden,  wie  es  vmb 
die  pfanntschafften  so  weylennt  herczog  Albrecht  vnd 
darnach  vnnser  herr  der  k,  den  von  Zürch  vmb  Kyburg, 
Habspurg  vnd  anndern  getan  wie  es  darumb  ain  gestalt 
habe  das  sol  meinem  herrn  abt  von  sanndt  Jörigenperg 
münntdlich  beuolhen  werden. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  395 

Der  acht  arttickl  beleybt  als  er  stett. 
Der  newnt  sol  man  versuchen  ob  man  den  nach  sei- 
nem innhalt  erlanngen  muge. 

Cod.  Ms.  Tyrol.  N.  33.  Fol.  22. 

8.  Memorial  an  vnsern  herren  kayser. 

Des  ersten  hat  der  von  Costenntz  durch  seinen  hof- 
maister  vnd  graf  Hannsen  von  Aberstain  etwas  red  als 
von  im  selb  mit  etlichen  aus  den  aydgenossen  haben  las- 
sen ainer  pericht  halb  zwischen  der  herrschafft  Öster- 
reich vnd  in  vnd  was  im  da  begegnet  ist  in  antwurt  hat  er 
an  meinen  gnedigen  herren  lanngen  lassen  durch  Vlrichen 
Schützen. 

Item  des  ersten  haben  dieselben  aus  den  aydge- 
nossen geredet  wieuil  frumer  vnd  gutter  leut  in  aidgenos- 
sen  sein  die  vast  gern  sähen  vnd  darzu  hullffen  vnd  riet- 
tend  damit  die  sachen  zu  guttem  stand  vnd  friden  kernen. 

Item  wie  auch  vil  Werbung  an  sy  bescheh  durch 
ander  fursten,  die  sich  geren  zu  in  tättend,  ye  doch  wol- 
ten  sy  lieber  die  herrschafft  Österreich  zu  herren  vnd 
frunden  haben,  vnd  sich  zu  in  lieber  tun  dann  zu  kainer 
andern  herrschafft  sy  wolten  in  auch  mer  tun  so  das  dar- 
zu kam,  dann  kainer  andern  herrschafft. 

Item  es  wären  auch  vil  gutter  leut  im  lannd  die  da 
gross  hoffnung  hetten  sy  gieng  darnach  mer  gelückg  vnd 
hail  an  gen  got  vnd  der  weit  nach  dem  haus  Österreich  in 
vil  weg  durch  sy  beswärt  wer  worden. 

Item  so  das  auch  zu  wortten  komen  solte,  wolten  sy 
sich  auch  also  in  die  ding  schickhen  damit  m.  g.  h.  sehen 
solte  daz  ir  will  gut  vnd  genaigt  were  gegen  seinen  gna- 
den vnd  sich  also  in  den  dingen  halten,  daz  sy  hoffnung 
hetten  seinen  gnaden  wurd  souil  durch  sy  nachgegeben 
darann  er  benügen  haben  wurde  nach  gelegenhait  der 
sachen. 

Item  auff  das  schickht  m.  g.  h.  den  abbt  von  sannd 
Jörgenperg  zu  dem  von  Costenntz  auf  sein  begeren  zuuer- 


396  DIPLOMATAUIUM 

nemen  vnderrichtung  der  ding  wie  sich  die  hieltenn,  doch 
ward  durch  den  abbt  geredt  mit  dem  von  Costenntz  vnd 
graf  Hannsen  von  Aberstain  das  nit  gemelt  wurd  das  er 
vmb  der  sachen  willen  da  were,  dann  es  was  die  may- 
nung  das  mein  herr  von  Costentz  nach  denselben  aydge- 
nossen  schikhen  solte  vnd  den  abbt  vnd  sy  laden  vber  sein 
tisch  vnd  daselbs  anzuheben  aus  den  dingen  zu  reden  da- 
mit man  als  von  vngeschicht  in  die  sach  käme  vnd  er  ir 
maynung  aus  in  selbs  hörte  m.  g.  h.  die  zu  sagen. 

Item  da  möchten  die  aydgenossen  nit  komen,  wann 
sy  hetten  auf  die  zeit  ainen  tag  ze  Baden  vnd  auf  das 
schickht  mein  herr  von  Costenntz  sein  hofmaister  zu  in 
gen  Baden  in  zu  sagen  were  in  etwas  der  ding  halben  zu 
willen  dauon  sy  vor  geredt  hetten,  so  war  bey  im  zu  Co- 
stenntz ain  person  darzu  m.  g.  h.  sundern  willen  vnd  ge- 
trawen  hette,  vnd  were  gut  daz  sy  sich  dieselben  person 
etwas  hören  Hessen,  das  möcht  auf  die  zeit  ir  sachen  halb 
nit  sein,  doch  embotten  sy  dem  von  Costenntz  wer  im  das 
geuellig  wolten  sy  auf  ainen  bestimbten  tag  zu  den  Ainsid- 
len  zusamen  komen  von  stetten  vnd  lenndern,  vnd  ob  der 
abbt  auch  dahin  komen  wolte  daz  er  in  das  zuuersten  ge- 
be, des  sich  der  abbt  nit  annemen  wolt  ze  tun,  sunder  im 
geuiel  wol  daz  der  tag  bestimbt  wurde  so  wolt  er  sy  in 
zeit  ab  oder  an  wissen  lassen,  vnd.  rayt  also  zu  m.  g.  h. 
vnd  verkündet  seinen  gnaden  die  sachen,gefiel  seinen  gna- 
den daz  sich  der  abbt  als  von  im  selbs  dahin  fügte  vnd 
vernem  ir  maynung,  das  beschach  also. 

Item  worenn  die  aydgenossen  von  stetten  vnd  lenn- 
dern da  zu  den  Ainsidlen,  schickht  der  von  Costenntz 
graf  Hannsen  von  Aberstain  vnd  sein  hofmaister  dahin 
also  liessend  die  aydgenossen  durch  den  hofmaister  an 
den  abbt  lanngen,  daz  er  fürneme  ain  maynung  wie  man 
in  ain  güttige  betrag  kam  damit  die  ding  zu  friden  ke- 
rnen, sagt  der  abbt  er  were  darumb  nit  da,  sunder  er  war 
darkomen  durch  begerung  des  von  Costenntz  als  durch 
sich  selbs  zuuernemen  etwas  rede  so  die  aidgenossen  oder 


HABSBURGENSE  S.  XV.  397 

ctlich  von  in  mit  im  reden  wolten  der  ding  halben  er  hat- 
te auch  nit  verstannden  von  seinem  g.  h.  daz  sein  will  ye 
anders  gewesen  were,  dann  die  ding  rechtlich  zu  erholen 
vnd  ob  das  nit  sein  möchte  mit  dem  swert,  aber  doch  so 
sy  dauon  reden  wolten,  wolt  er  geren  hören  vnd  was  er 
hörte  an  seinen  gnedigen  herren  bringen,  im  zweyfelt 
auch  nit  wo  sy  sich  selb  bedächten  got  gerechtickhait  vnd 
pillickhait  ansehend,  sy  funden  in  irer  vernufft  daz  sy 
phlichtig  vnd  schuldig  weren  dem  hauss  Österreich  wider- 
faren  ze  lassen  was  im  zugehörte  vnd  in  abtrag  ze  tun 
vmb  solh  uberfarung  so  sy  getan  hetten.  Es  war  mit  lann- 
ger  innhaltung  irs  guts,  stett,  slossen,  merckht,  dörffer, 
leut  vnd  guttes,  vnd  so  sy  die  widertun  wolten  oder  des 
willens  wären,  zweyfelt  mir  nit  oder  sy  wurden  auch  gnad 
an  den  fürsten  finden  mit  vil  mer  wortten  etc. 

Item  auf  das  antwurtten  sy,  die  fürsten  von  Öster- 
reich vermaintten  vil  grosser  ansprach  zu  haben  an  sy, 
aber  wo  sy  der  ding  recht  vnderricht  weren  so  begien- 
gen  sich  die  ding  nit  so  gar  gross,  doch  wie  dem  so  we- 
ren sy  da  vnd  begertten  zu  uersten  was  Widerlegung  sy 
tun  solten,  sagt  in  der  abbt  sy  hetten  es  wol  vernomen 
vnd  sagt  in  wieuor. 

Item  antwurttennd  sy  dem  abbt,  ir  verstet  wol  daz 
die  ding  die  weg  nit  haben  mugen  oder  kunend,  auf  das 
in  der  abbt  antwurt,  daz  sy  im  doch  zu  uersteen  geben 
was  in  den  dingen  ir  maynung  were,  also  legt  sich  der 
hofmaister  in  rede  mit  in,  vnd  ward  souil  geredt,  als  das 
dann  der  abschid  zu  Ainsidelen  besehenen  ynnhat. 

Item  sölhs  hat  der  abbt  an  m.  g.  h.  bracht,  darauff 
ist  dann  geratslagt  dieselben  artickhl  zu  merend,  alsdann 
das  auch  in  ainem  memorial  in  geschrifft  ist. 

Item  denselben  abschid  zu  den  Ainsideln  hat  man 
gemacht  als  oben  stet,  daz  den  der  abbt  an  m.  g.  h.  prin- 
gen  solt,  vnd  die  aydgenossen  an  ir  obrer,  vnd  darnach 
solten  baide  tail   den  von  Costenntz  iren  willen  in  den 


398  DIPLOMATARIUM 

dingen  verkünden,  der  solt  dann  teg  setzen  vnd  in  die 
ding  greiffen  vnd  ain  bericht  zu  machen  versuechen. 

Item  die  aidgenossen  haben  solhen  abschid  hinder 
sich  pracht  vnd  haben  ain  treffenliche  botschafft  ge- 
schickht  von  ort  zu  ort  vnd  haben  sich  die  stet  mit  allen 
den  iren  in  ain  bericht  zegen  verwilligt,  das  ist  Bern, 
Zürich,  Lutzern  vnd  Zug,  Vre  vnd  Glarus  habennd  zuge- 
sagt was  der  merrer  tail  tue,  wellen  sy  sich  nit  von  zie- 
hen, Vnderwalden  vnd  Sweytz  haben  noch  kain  antwurt 
geben  vnd  ist  yetz  grosser  gewerb  damit  die  lennder  auch 
darynn  verwilligen  söllennd  als  man  das  versten  mag  an 
dem  brief  den  die  von  Bern  m.  h.  von  Costenntz  zu- 
schikhen. 

Item  dabey  bestet  aller  hanndl  der  ding  vntz  auf 
den  heuttigen  tag  vnd  wen  sy  noch  nit  vnder  in  selb  der 
ding  ainig  sind ,  hat  mein  genediger  herr  seinen  willen 
verhalten  vnd  in  den  nit  zu  erkennen  geben. 

Item  also  stennd  nw  die  sachen  hinfür,  wann  die  ayd- 
genossen  sich  nw  der  ding  veraint  haben  so  sol  ain  tag 
gesucht  werden  da  sol  m.  g.  h.  sein  rät  hin  sennden,  des- 
gleich die  aidgenossen  auch  von  stetten  vnd  lenndern  ai- 
nen  ausschuss  mit  volmechtigem  gewalt  da  sollend  dann 
alle  ding  auf  das  pest  fiirgenomen  vnd  gehanndelt  werden. 


Item  was  mein  g.  h.  in  den  dingen  fürnymbt,  daz 
tut  er  der  kayserlichen  maiestat  vnd  dem  löblichen  hauss 
Osterreich  zu  gut  zu  eren  wird  vnd  erhebung  als  hernach 
vernomen  wirdet. 

Item  sein  gnad  möcht  friden  finden  sein  lebtteg  mit 
den  aidgenossen  so  aber  derselb  frid  sich  enndet,  so  we- 
renn  alle  die  punckht  die  des  löblichen  hauss  Österreich 
nutz  hoch  ynnhabend  ab  vnd  nicht,  wer  auch  in  dem  fri- 
den muglich  das  durch  andere  puntnuss  die  mit  den  ayd- 
genossen  in  der  zeit  des  friden  mit  anderen  herren  be- 
griffen möchten  werden  darnach  beliben  das  nit  des  hauss 


HABSBUilGENSE  S.  XV.  399 

Osterreich  klainer  schad  sein  möcht,  dem  römischen  reich 
grosse  irrung  vnd  der  teutschen  nation  ain  erschrekhung. 

Item  wo  nu  also  m.  g.  h.  die  ding  nit  pas  petrachtet 
vnd  ze  nutz  dem  löblichen  hauss  Osterreich  möcht  sein 
gnaden  frid  bey  in  wol  fynnden,  aber  daraus  die  k.  m. 
merckh  lieb  so  mein  g.  h.  zu  seiner  k.  m.  hat  vnd  zu  sei- 
nem sun  wann  er  laider  erben  selbs  noch  nit  hat  vnd  zu 
dem  haus  Österreich  pedennckht  sein  gnad  die  ding  mit 
den  punten  als  hernach  kurtz  verzeychend  ist,  in  hoffnung 
das  ain  ewige  bericht  nützer  vnd  pesser  sey  dem  löblichen 
haus,  dann  ain  frid  auf  jar,  vnd  so  das  die  kayserlich  ma- 
iestat  bedennkhen  werde,  finde  sy  den  nutz  der  ding  vnd 
werde  dardurch  bewegt,  mit  sambt  m.  g.  h.  darynn  zu- 
geen,  damit  sy  baid  als  regierennd  forsten  ainhellikhlich 
die  sachen  fürnemen  vnd  zu  gutten  betrachten. 

Item  ist  geratten  man  sull  der  k.  m.  nicht  endekhen, 
daz  vnnser  gnediger  herr  auf  sein  lebttag  ain  frid  bey 
den  aydgenossen  mug  finden  am  anfang,  es  begeh  sich 
dann  hernach  in  irer  rede  alsdann  mag  der  cantzler  das 
melden. 

Item  nach  dem  solher  grosser  abfali  der  aydgnos- 
schafft  von  dem  hauss  Osterreich  besehenen  ist,  vnd  die 
loblichen  fürsten  souil  die  ding  wider  ze  bringen  gearbait 
haben  ir  leib  vnd  gut  nit  gespart  vnd  zu  den  zeytten  do 
die  fürsten  dannocht  ingehabt  haben  das  ganntz  Ergaw,  das 
Gastal,  sand  Ganserlannd,  das  ganntz  Turgew,  Zürich, 
Schaffhausen,  Fryburgim  Ochtlannd,  SuntgawvndEllsass, 
Swartzwald  vnd  vil  ander  mereklich  stet  vnd  sloss  haben 
auch  dazemal  vil  mer  hilf  vnd  beystand  gehabt,  von  an- 
dern fürsten  dann  nw  ist  gar  grosser  vnd  mereklicher 
vleyss  besehenen  mit  grossem  ernst,  yedoch  hat  laider 
der  fal  nit  wider  pracht  werden  mugen,  sunder  so  haben 
sich  die  aydgenossen  von  tag  ze  tag  gestreckht,  mit  für- 
sten, stetten,  lenndern  vnd  edlen  pünndt  gemacht  etc. 
Auch  den  stetten  vnd  slossen  so  sy  dem  loblichen  hauss 
Osterreich  abgewunnen  vnd  ingenomen  haben,  dadurch 


400  DIPLOMATARIUM 

sy  n\v  mächttiger  vnd  vast  vil  sterckher  worden  sein  dan 
ye,  vnd  haben  also  ir  punndt  gestreckht  vntz  an  m.  g.  h. 
lannd,  als  der  grab  punt  stost  an  Engedein,  Appezell  an 
die  herrschafft  Bregenntz  vnd  Veitkirch,  also  daz  nu  lai- 
der  die  löblich  herrschafft  da  vor  dem  Arlperg  nit  vil  mer 
hat  dann  Pregenntz,  Veitkirch,  Pludenntz,  Fryburg,  New- 
burg,  Villingen,  Neuenbürg,  die  andern  ding  sind  alle  von 
dem  loblichen  hauss  Osterreich  komen,  die  doch  grösser 
vnd  mächttiger  geschätzt  mugen  werden,  dann  alles  das  daz 
all  herren  von  Bayren  huitauf  den  tag  haben.  Ertzherzog 
Albrecht  säliger  gedechtnuss  was  fleyss  der  getan  hab, 
was  hilff  er  auch  gehabt  hab  ist  wissennlich,  mein  gnedi- 
ger  h.  hertzog  Sigmund  was  grossen  guts  inn  die  ding 
gestennd,  was  grossen  fleyss  er  auch  getan  hab  mit  Wer- 
bung durch  botschafft  merckhlich  vnd  treffenlich,  auch 
mit  sein  selbs  leyb  zu  uil  malen  an  kurfürsten  vnd  für- 
sten, teusch  vnd  welsch,  wie  im  aber  vnd  durch  wen  bey- 
stannd  besehenen  sey  oder  wie  er  verlassen  worden  sey, 
ist  nit  not  zu  erzelen. 

Dann  so  nw  die  ding  nit  widerpracht  haben  werden 
mugen  die  weyl  ir  macht  rynng  vnd  der  herrschafft  macht 
gross,  sy  vnwillen  vnd  vngunst  der  herrschafft  gunst 
vnd  gutten  willen ,  sy  kain  Zuflucht  noch  hilff  ausser- 
halb in  selb,  die  herrschafft  hilff,  rat  vnd  beystannd  von 
kunigen,  fürsten,  freyen,  grauen,  rittern,  knecht  darzu 
von  prelatten  vnd  stetten  gehabt  habennd,  ist  vast  swär 
vnd  zu  besorgen  zu  spot  nw  dartzu  mit  macht  uil  zu  be- 
sehenen so  sy  zu  grosser  macht  kommen  sind  die  herr- 
schafft abgenomen,  sy  haben  fürdrung  vnd  gunst  von  stet- 
ten die  herrschafft  nit,  sy  werden  auch  ersucht  von  kuni- 
gen, fürsten  etc.  die  begerennd  sich  zu  in  zu  uerpynnden 
teutsch  vnd  auch  welsch  fil  vnd  lanng  von  disen  dingen 
zu  reden  ist  nit  not,  dann  es  layder  zuuil  offenwar  vnd 
war  ist,  das  haus  Österreich  ist  doch  so  gar  veracht  von 
allen  nit  allain  fürsten  sunder  edlen,  daz  kain  herr  von 


HABSBURGENSE  S.  XV.  401 

Österreich  wider  sy  icht  tun  mag,  sy  droennd  pald  auff 
die  Sweytzer. 

Item  hat  nw  das  löblich  hauss  Österreich  das  aller 
gröst  joch  vnd  purden  auff  dem  hals,  das  ist  der  Türkg, 
der  nw  hertzu  vntz  an  vnd  in  das  fürstentumb  Krain  vnd 
Kernnden  geha&set  hat,  vnd  m.  g.  h.  so  nahennd  komen, 
daz  zu  besorgen  ist  wo  es  got  nit  vndersteen  welle,  die 
menschen  lassend  in- an  grossen  widerstandt,  den  es  auch 
haben  muess  für  vnd  für  ziehen,  das  aber  m.  g.  h.  der 
Sweytzer  auffrur  wartten,  vnd  darzu  der  k.  m.  wider  die 
Türgken  hilff  vnd  beystand  auch  seine  ynnhabende  lannd 
beschirmen  möge,  verstet  die  kaiserlich  maiestat  wol  vn- 
müglich  sein. 

Item  sol  nw  das  löblich  hauss  Österreich  wider  auf- 
komen  zu  den  auseren  lannden  daz  muess  durch  ain  weg 
von  dreyen  besehenen,  das  ist  rechtlich  mit  dem  swert 
oder  güttlich. 

Was  irrung  in  dem  rechtlichen  hanndl  sey,  ist  nit  vil 
not  ze  schreiben  nach  dem  vnd  kunt  ist  wie  offt  sy  für 
babst,  kayser,  künig,  fürsten  eruordert  vnd  was  grosser 
pot  die  herren  von  Österreich  angelanngt  vnd  gesucht  ha- 
ben, was  aber  enndtlich  in  anderthalb  hundert  jaren  oder 
lennger  daraus  worden  sey,  ist  offenwar,  sind  so  hoch 
stolcz  vnd  vbermüttig,  daz  sy  nit  scheuchennd,  maniger- 
lay  kaiserlich  gepot  zu  uerachtten,  darumb  hat  der  weg 
des  rechten  nit  vil  auff  im  gen  in. 

Item  der  weg  des  kriegs  wil  auch  hinderstellig  be- 
leiben der  vrsachenhalb  vor  zu  gutler  mass,  ob  nw  aber 
vnnser  g.  h.  der  röm.  k.  mit  den  lannden  Österreich, 
Steyr,  Kernden  vnd  Krain  etc.  meinem  gned.  herrn  ze 
helffen  wider  die  aidgenossen  starkh  genug  were,  so  sind 
doch  dieselben  lannd  disen  dingen  gar  zu  weyt  vnd  vnge- 
legen  vnd  möcht  auch  hart  sein  der  türkgischen  leuffhal- 
ben,  noch  ist  auff  die  paid  weg  ain  sach  vorhannden,  vnd  ist 
die  als  m.  g.  h.  vernomen  hat,  daz  er  von  allen  fürsten 
vnd  adl  teutscher  nation  verlassen  ist  vnd  besorgte,  daz  er 

Fontes  etc.  II.  Bd.  26 


402  D1PLOMATAR1UM 

die  lannd  Elsass,  Sunckgew  vnd  ander  stette  nit  behalten 
mochte,  sucht  sein  gnad  andern  trost,  hilff  vnd  schirm  bey 
demhertzogenvonBurgundietc.  der  sich  m.g.h.verschri- 
ben  hat  die  Sweytzer  helffen  gehorsam  ze  machen,  es  sey 
gütlich  rechtlich  oder  mit  gewalt  etc.  der  ist  nw  selbs  vast 
beladen  mit  des  künigs  von  Frannckhreich  krieg,  deshalben 
er  m.  g.  h.  so  stättlich  nit  helffen  mag.  Ob  aber  m.  g.  h.  des 
erwartten  müge  oder  nit,mag  ain  yeder  wol  versten,  hierumb 
so  hat  an  dem  ennde  daz  doch  der  höchst  vnd  lest  trost  ist 
zu  disen  zeytten  auch  irrung  der  gemelten  vrsachen  halben, 
des  geleichen  die  weg  des  rechten  vnd  der  gutlickheit. 

Item  nu  auf  den  weg  der  guttickhait  ist  nw  ain  gros- 
ser vnd  merckhlicher  anfang  peschehen  vnd  grosse  gutte 
hoffnung  vnd  trost,  wo  sich  die  kaiserlich  maiestat  vnd  m. 
g.  h.  ainhellicklich  in  die  Sachen  geben  wolten,  sy  wur- 
den erlanngen  ere  nutzrue  vnd  gemach,  dann  ye  der  weg 
der  gutikhait  hat  sein  prohpeceyen  in  allen  lannden  ge- 
habt, wie  die  lannd  alle  an  swertssleg  vnd  plutuergiessen 
wider  in  der  fürsten  von  Osterreich  hennd  komen  werden, 
nu  ist  der  anfang  da,  der  das  mitl  vnd  ennd  suchen  will, 
ist  nit  zweyfel  man  find  sy  auch. 

Item  was  nutz  vnd  ere  dem  haus  Osterreich  aus  di- 
sen dingen  geen  möcht. 

So  m.  g.  h.  der  aydgenossen  halb  an  sorg  war,  an 
das  daz  sy  im  icht  dinst  oder  verpuntnuss  phichtig  weren, 
war  doch  m.  g.  h.  grosser  nutz,  dann  so  er  in  friden  stuend, 
müst  er  solhen  kosten  nit  haben  sam  also,  dann  so  er  nit 
in  friden  stet  ist  selten  zway  jar  er  hab  aufrur  als  im  Elsass 
vnd  vor  Waltshut  ist  beschehen  vnd  vorhin  an  vil  ennden,die 
in  gestennd  vnd  pracht  habend  vmb  ain  treffenlichen  vnd 
mcrckhlichen  schätz  den  sein  gnad  sust  zu  ablosung  ver- 
satzter  herrschafften  vnd  gesloss  gediennt  hetten,  die  nach 
seiner  gnaden  abganng  dem  hauss  Österreich  grösslich  zu 
nutz  weren  komen  etc. 

Item  dessgeleich  so  behielt  doch  das  haus  Öster- 
reich, das  es  noch  hat,  vnd  ist  doch  wol  sorg,  wo  es  nit 
in  friden  kume  es  möcht  noch  mer  in  kurtz   verlieren. 


HABSBURGENSE.  XV.  403 

Item  dadurch  ist  zu  bedennckhen,  was  nutz  es  auf 
im  truege  so  ain  ganntze  bericht  beschach  vnd  sy  dem 
hauss  Österreich  gewärttig  vnd  gehorsam  sein  müsten 
alsdann  das  die  puncten  vnd  artickl  ynnhaldennd. 

Item  darynn  wurden  sy  die  fürsten  von  Osterreich 
für  ire  herren  haben. 

Item  Elsass,  Sunckgew  vnd  die  stett  kämend  wi- 
der zu  dem  hauss  Österreich  so  die  ewig  bericht  für- 
ganng  biet. 

Item  die  bericht  ist  vrsach  dardurch  ir  pundt  zer- 
trenndt  werden. 

Item  das  sy  was  ob  vierzehen  jaren  ist  swuren,  in 
als  iren  herren  die  bericht  ze  halten. 

Item  daz  sy  alle  brief  vnd  register  wider  antwurtten. 

Item  daz  alle  phanntschafften  gelöst  möchten  wer- 
den, das  sunst  nit  woll  mag  besehenen,  dadurch  die  für- 
sten grossen  fuess  setzen  mochten  in  iren  landen. 

Item  dadurch  wurden  stett,  grauen,  freyen,  ritter 
vnd  knecht,  die  herren  von  Österreich  wider  für  ir  herren 
haben  vnd  wer  in  vnpillichs  getan  bette  den  möchten  sy 
straffen  das  yetz  nit  sein  mag  vmb  der  Verachtung  willen 
des  hauss  Österreich,  dann  weihe  man  yetzund  fürnymbt 
zu  straffen  die  werdent  aidgenossen. 

Item  ob  sich  auch  begab  das  ewr  k.  m.  oder  ewer 
erben  in  den  nidern  des  hauss  Österreich  lannden  ge- 
drenngt  wurden,  das  got  verhuetten  welle  alsdann  möcht 
man  dester  höhern  vnd  merern  trost  in  disen  oberen  lann- 
den haben,  so  solher  fride  ain  furganng  hette. 

Item  in  dem  wurd  fürkomen  ir  sterkhung,  dann  wo 
die  pericht  nit  beschech  so  möchten  sy  ander  fürsten  zu 
in  nemen  es  waren  teutsch  oder  welsch  fürsten  als  dann 
das  yetz  vorhannden  ist,  des  in.  g.  h.  warlich  bericht  ist 
damit  sy  aber  mächtiger  vnd  behertzter  werden  die  für- 
sten von  Österreich  zu  beschedigen,  das  auch  sein  macht 
vnd  gedeyhen  dem  römischen  reych  vnd  teutscher  nacion 
ain  grosser  intrag  vnd  irrung  were. 

26* 


404  DIPLOMATARIUM 

Item  stett,  fürsten  vnd  ander  wurden  sieh  zu  den  für- 
sten  von  Österreich  verphlichten  damit  sy  höher  vnd  grösser 
gehalten  vnd  geacht  wurden  dann  syye  gewesen  sind  vnd 
ist  gar  kain  zweyfel,  wo  sich  die  ding  in  bricht  schick- 
hen  wolt  durch  die  aidgenossen  möcht  die  herrschafft 
Österreich  in  ander  nacion  vnd  weytter  wurtzlen. 

Item  die  gröst  sorg  so  vnder  den  aidgenossen  ist, 
das  ist  die,  die  lennder  besorgen  die  stett  werdent  sich 
ganntz  doch  mit  der  zeit  zu  den  fürsten  slahen  dadurch 
sy  vnd  ir  gewalt  vertilget  vnd  wider  vndertenig  werden 
wüsste ;  so  besorgen  auch  die  lennder,  daz  sich  die  for- 
sten so  gnedickhlich  gen  in  hielten,  der  pouel  wurd  sich 
selb  an  die  fürsten  haltend,  dadurch  sy  aber  vndertan  wur- 
den vnd  ir  gewalt  getilgett  vnd  wie  man  die  ding  misst 
so  stet  doch  in  allvveg  yeder  herrschafft  guttes  in  den 
dingen. 

Item  im  besluss  ist  mit  der  k.  m.  ernstlich  zu  reden, 
im  auch  zu  erzelen  was  grosser  merkhlicher  vnd  vnuer- 
müglicher  kost  vnserm  gnedigen  herren  auff  die  aufruren, 
so  seinen  gnaden  von  den  aydgenossen  für  vnd  für  von 
jar  zu  jar  gemachet,  sein  lannd  vnd  leut  durch  sy  vnd 
nam  raub  vnd  prannt  auch  abnemen  ainer  merkhlichen 
anzal  sloss  vnd  stet  besehenen  sind  vnd  nit  alain  durch  sy 
sunder  auch  in  solhen  aufruren  durch  die  vndertanen  des 
hauss  Österreich  in  merklich  scheden  geltschuld  vnd  an- 
der beschwärungen  sein  komen,  durch  das  vnnser  gnedi- 
ger  herr  vntzher  in  sölh  abnemen  vnd  grosse  geltschuld 
ist  komen,  daz  sein  gnad  sölher  teglicher  aufrur  vnd  überfal- 
lenns  nit  kan  noch  vermag  zu  erwerden  noch  zu  erleyden, 
der  vnd  ander  viel  mer  vrsachen  die  zu  lanng  weren  ze 
schreiben. 

Item  hierumb  ist  sein  k.  m.  zu  ermanen  vnd  hoch  zu 
ersuechen  daz  er  seinen  willen  vnd  weg  zu  solhem  friden 
gebe,  den  zu  besliessen  verhelffe,  wann  solt  durch  sein 
k.  m.  das  abgeslagen  werden  des  doch  vnnser  gnediger 
herr  nit  in  hoffnung  ist  zu  besorgen  sein  gnad  mug  das 


HABSBURGENSE  S.  XV.  405 

nicht  lennger  erharren,  vnd  wurde  villeicht  auf  das  hoch 
vertrawcn  das  er  hab  zu  seiner  k.  m.  die  ding  in  ander 
weg  suchen  vnd  fürnemen,  dadurch  sein  gnad  beleihen 
vnd  nicht  von  lannden  vnd  leutten  triben  vnd  darum!) 
bracht  wurde  mit  fuglichen  wortten  zu  reden  wie  dann 
die  zeit  das  eruordert. 

10.  An  sein  k.  m.  ze  bringen. 

Item  ain  geschafftbrief  an  graf  Jörigen  vnd  graf 
Wilhalm  von  sand  Gans  nach  dem  sy  haben  ainen  brief 
vcrsigelt  mit  dreyer  fürsten  innsigl  der  dann  auszaigt  die 
gemerekht  der  grafschafft  Bludenntz  vnd  Sunnenberg  daz 
si  dieselben  brief  und  ir  ynnhalt  öffnen  vnd  die  m.  g.  h.  in 
der  sthrittickhait  zwischen  seiner  gnaden  vnd  graf  Eber- 
hart gebrauchen  lassen  in  meliorj  forma. 

Item  der  k.  m.  zu  erzein  was  den  truckchgsesseu 
guets  vom  haus  Osterreich  widerfarn  sey,  vnd  wie  sy  sicli 
yetz  vndannckhperlich  halten. 

Item  sagen  wie  graf  Eberhartt  m.  g.  h.  in  sein  ober- 
khait  griffen  hat  als  mit  dem  ärtzt  auf  dem  Arlperg  vnd 
als  dasselb  ärtzt  verlegt  ist  worden  hat  er  nicht  destcr 
mynder  das  hingefürt. 

Item  sagen  wo  graf  Eberhart  hat  hilf  gesuecht,  vor- 
aus bey  den  aidgenossen  die  im  doch  noch  bisher  kaine 
haben  zugesagt  vnd  bey  graf  Eberharden  von  Wirtem- 
berg,  der  im  dann  hilff  vnd  beystannd  mit  aller  seiner 
macht  zugesagt  hat. 

Item  seiner  k.  m.  sagen  von  dem  brief  der  da  ynn- 
halt, daz  das  hauss  Osterreich  dieselben  phanndschefften 
nit  zu  lösen  hat,  die  weyl  der  trukgsessen  ainer  lebt  vnd 
als  derselbig  brief  hinder  die  Gradner  gelegt  ward  doch 
mit  den  fürwartten,  daz  sy  den  nit  hinaus  geben,  es  tät- 
ten  dann  die  trukhsezzen  auch  noch  etwas  dem  haus 
Osterreich  vnd  m.  g.  h.,  über  solhs  haben  die  truckgses- 
sen  souil  pratickgen  angeuangen,  damit  sy  den  brief  von 
den  Gradnern  heraus  prächten  an  m.  g.  h.  wissen  daraus 


405  DIPLOMATAMUM 

man  merkhen  mag,  wie  trewlich  die  truckgsessen  das 
haus  Österreich  maynen,  darauf  sol  ich  der  k.  m.  rat 
haben  wie  dem  nw  hinfür  ze  tun  werde. 

Item  mit  herren  Jörigen  Fuchsen  ze  reden  von  des 
Ramung  wegen. 

1 1 .  Die  ersten  artikel  vom  bischof  angegeben. 

Anfanngs  so  sol  ain  getruwe  vfrechte  bericht  ver- 
gangner henndel  vnd  vbung,  vnd  ain  bestenndtliche  ay- 
nung  vnd  frid  fürgenomen  verfügt  vnd  darnach  mit  ay- 
den  verschreibung  vnd  sigeln  vnd  nach  notdurfft  bestätigt 
vnd  vfgericht  werden  zwischen  der  herrsch  äfft  von  Öster- 
rich  vnd  den  stetten  vnd  lendern  gemainer  eydgnos- 
schafft  vnabgengclich  werende. 

Item  das  solh  bericht  vnd  frid  nicht  allain  zwischen  ye- 
tzo  vnnserm  gnedigen  herren  von  Österrich  sonnder  aller 
seiner  gnaden  lybserben  bestenndiget  vnd  verewiget  bly- 
ben  sullen. 

Item  das  yeder  party  offen  sin  sullen  der  annder  party 
lannd  stett,  sloss  zu  vailem  kouff  vnd  sölicher  gemain- 
schafft  fryen  wanndel  zusamen  haben  vngeuerlich. 

Item  ob  vnd  so  irrung  vnd  spenn  zwischen  den  par- 
tyen  oder  irn  zugewanndten  vferstunden  darumb  die  par- 
tyen  gütlich  nicht  vertragen  werden  möchten  so  sol  die 
ansprechent  party  sin  widerparty  erfordern  zu  vstrag  vff 
den  bischoff  zu  Costentz  oder  die  statt  daselbs,  oder  vff 
den  bischoff  zu  Basel  oder  die  statt  daselbs,  daruf  der  an- 
sprechig tail  dem  ansprecher  ynnert . . .  vstrags  statt  tun  sol 
vnd  darzu  gemechtiget  werden  vnd  was  an  demselben  ennd 
zu  recht  gesprochen  wirdt,  dem  sullen  die  partyen  nach- 
kommen on  wägern  appellirn  vnd  on  alles  widerlouiTen. 

Item  es  sullen  ouch  von  der  eydgnosschafft  vberge- 
ben  werden  alle  brief,  rodel,  bücher,  schrifften  vnd  vr- 
kund,  so  sy  in  innemung  des  sloss  zu  Baden  daselbs  fun- 
den  vnd  zu  irn  hannden  gebracht  haben,  vsgeschaiden  die 
brief  rodel  vnd  schrifften,  so  die  verzigen  lannd,  stett  vnd 
sloss  besagent. 


HABSBURGENSE  S.  XV.         407 

Item  das  ouch  still  steen  vnd  abgestellt  sein  sullen 
alle  vordrung  vnd  ansprach  so  die  herrschafft  zu  Oster- 
rieh  zu  haben  vermaint  zu  etlichen  landen  vnd  zyten 
durch  die  eydgenosschafft  erobert  sind  mit  ainr  zimbli- 
chen  geburlichen  verzyhung  doch  den  pfandschafften  an 
ir  losung  lut  der  hoptbrieuen  vnuerdingt. 

Item  daruf  sol  die  eydgenosschafft  der  herrschafft 
zu  Österrich  hilff  schuldig  sin  mit  vier  tusent  mannen  vif 
der  herrschafft  kosten  vnd  vmb  den  sold  so  die  eydgnos- 

schafft  irn  soldnern  ze  geben  pflegen  vff jar,  doch 

so  sullen  sy  zum  jar  nu  ain  mal  gemant  werden,  alles  vn- 
geuerlich. 

Cod.  Ms.  Tys.  N.  33.  Fol.  1.  2. 

12.  6.  August  U72. 

Der  aitgenossen  artikhl. 

Am  ersten  daz  die  stet,  slosser,  vesten,  land  vnd 
leut  wie  die  in  vergangen  kriegen  vnd  ziten  durch  die 
eitgenossen  erobert  sint  vnd  wie  sy  die  diser  zit  ynn- 
hannd,  der  eitgenosschafft  also  hinfur  zu  ewigen  ziten 
bliben  vnd  inen  zugehörn  sullen  vnd  daz  vnser  gnediger 
herr  hertzog  Sigmund  für  sich  das  haws  vnd  die  herr- 
schafft Osterreich  alle  ir  erben  vnd  nachkomen  sich  des 
begeben  vnd  entzihen  solt  nach  alter  vnd  zimlicher  not- 
durfft,  das  daby  zu  bliben  mugen. 

Item  vnd  ob  die  eitgenosschafft  brieff  oder  geschriff- 
ten  hinder  inen  ligen  hetten  die  herschafft  Österrich  vmb 
ander  stet,  lut  oder  land,  denn  das  so  die  eitgenosschafft 
ynnehat  wistend  vnd  seuend,  daz  sie  das  dem  obgenan- 
ten  herren  von  Österrich  hinvsgeben  vnd  si  des  vergäng- 
licher zeit  jemand  ichtzit  hinusgeben  betten,  so  uerr  sy 
sich  des  versynnen  möchten,  daz  si  das  dem  vorgenanten 
herrn  von  Österich  ze  wissen  tun  wolten. 

Item  vnd  daz  auch  beid  teil  vnd  alle  die  iren  in  ire 
stet  vnd  lender  zueinander  sicher  libes  vnd  guts  mit  kauf- 
fen  vnd  verkauffen  vnd  andern  getreuen  vnd  vnschedli- 


408  DIPLOMATARIUM 

chen  geschefften  vfrechtlich  vnd  erberlich  wandeln  moch- 
ten vnd  solten,  von  yeder  parthy  in  solhem  fug  vngehin- 
dert  vnd  vngesumpt  vnd  in  all  weg  getrulich  vnd  vnge- 
uerlicli. 

Item  vnd  ob  irrung  spenn  vnd  stoss  zwischen  beiden 
partheyen  oder  iren  zugewandten  yetz  weren  oder  hinfür 
wurden,  darumb  die  partyen  gütlich  nicht  betragen  wer- 
den möchten,  daz  die  ansprechig  parthy  sin  widerparthy 
zu  recht  vnd  austrag  eru ordern  vnd  fürheischen  möcht  für 
ainen  herrn  den  bischof  zu  Costentz  oder  burgermaister 
vnd  rat  der  stat  daselbs,  oder  für  ainen  herren  den  bi- 
schof zu  Basel  oder  burgermaister  vnd  rat  der  stat  daselbs 
an  der  end  einem  welhs  dem  ansprechigen  allerebnist 
vnd  füglichst  ist,  der  ansprecher  demnach  so  er  eruordert 
wirdt  ynnert  dryr  monat  frist  vngeuerlich  vnd  one  ver- 
ziehen rechtlichs  vstrags  stat  tun  sol,  vnd  was  an  dersel- 
ben end  ainem  zu  recht  gesprochen  wurdt,  daz  die  par- 
thyen  dem  nachkomen  sullen  on  waigern  apelliren  vnd  on 
alles  widerlaufFen  vnd  widerziehen  vnd  ob  dweders  tails 
zugewandten  darinn  swmig  weren  vnd  das  nit  tun  wolten 
daz  die  parthyen  denen  die  zestund  die  darzu  wysen  vnd 
halten  sollent  mit  peen  vnd  pynigung  irs  libs  vnd  guts, 
daz  si  das  tugen  vnd  volziehen  on  widerred  vnd  intrag. 

Item  vnd  daz  auch  dweder  parthy  noch  ir  zugewan- 
ten  die  ander  parthy  vnd  ir  zugehafften  durch  ir  stett  ve- 
stinen  noch  lande  dhainswegs  bekrigen,  beschedigen,  ve- 
hen  vnd  an  lyb  vnd  gut  bekumbern  lassen  sol. 

Item  vnd  ob  darüber  deweder  parthy  oder  die  iren 
durch  der  ander  parthy  stett  vnd  lennder  wie  vorstat  be- 
kriegt ober  beschedigt  wurden  wenn  das  derselben  par- 
thy da  es  gesehen  daselbs  iren  vögten  vnd  ambtluten  zu 
wissen  getan  wurde,  wa  demnach  die  begriffen  werden 
möchten,  daz  das  besehenen  vnd  solh  nach  recht  ge- 
strafft werden  solten  vnd  auch  dweder  tail  dem  andern  sin 
vind  schediger  vnd  veher  nit  husen  hofen  ätzen  trenken 
noch  dheinen  vnderschub  ald  hilf  tun  vnd  das  jemand  ge- 


HABSBURGENSE  S.  XV.         409 

statten  sollten  in  dhein  vvyse  oder  wege  ouch  getrulich 
vnd  angeuerde. 

Item  vnd  daz  darauf  alles  das  so  sich  in  kriegs  oder 
ander  wyse  vnd  wege  zwischen  der  herrschafft  vnd  dem 
hus  Österrich  vnd  dem  obgenanten  herrn  hertzog  Sig- 
munden vnd  der  eitgenosschafft  vnd  allen  iren  zugewan- 
ten  gemacht  vergangen  vnd  verloffen  hat,  darinn  dhei- 
nerlaj  vsgeschaiden  vsgesundert  noch  hindangesetzt  be- 
stendtlich  vnd  vestiglich  bericht,  betragen  vnd  geeynt 
sin  vnd  daz  ouch  dem  gestrakhs  von  beiden  partyen  vnd 
allen  iren  erben  vnd  nachkomen  vnd  ouch  irn  zugewand- 
ten vnd  den  iren  nachgegangen  werden  sol  on  intrag  by 
des  obgenanten  herren  hertzog  Sigmunds  fürstlichen 
wirden  vnd  eren  vnd  by  den  eyden  so  die  eitgenosschafft 
in  stetten  vnd  lendern  gesworn  hand,  vnd  daz  von  den 
vndertaidinger  vnd  beiden  teilen  nach  notdurfft  verbrieft 
vnd  besigelt  werde  zu  einer  ewigen  bestätnuss  solher  be- 
richt vnd  vereynung,  got  dem  almechtigen  zu  lob  vnd  zu 
trost  gemeiner  kristenhait. 

Item  vnd  daz  vor  allen  dingen  herr  hertzog  Sigmund 
stett  vnd  lender  so  zu  des  herren  hertzogs  von  Burgun 
handen  sin  gnad  komen  lassen  hat,  widerumb  zu  siner 
gnaden  handen  nemen  vnd  ziehen  solt. 

Item  vnd  daz  herr  hertzog  Sigmund  ouch  forder- 
lich die  bericht  vor  Waltzhutge machet  von  der  von  Sehaf- 
husen,  der  von  Fulach  vnd  her  Bilgrins  von  Hewdorff  we- 
gen wie  das  darinn  begriffen  ist,  volziehen  vnd  volstrek- 
hen  solt. 

Item  vnd  ob  es  also  bericht  vnd  geeint  wurde  vnd 
sich  demnach  herr  hertzog  Sigmund  mit  der  eitgenos- 
schafft gnediglich  ertzeigen  vnd  halten  wurd,  daz  sin 
gnad  sich  alles  guten  ouch  wol  zu  der  eitgenosschafft 
versehen  möchte. 

Attemptatum  sexta  mensis  Augusti  Constantie  anno 
domini  m°.  cccc°  lxxijd.° 

Cod.  Ms.  Tyrol.  N.  33.  Fol.  3. 


410  DIPLOMATARIÜM 


13.  Die  ersten  artikel  vnsers  g.  h. 

Anfanngs  so  sol  ain  getrewe  aufrecht  bericht  aller 
verganngner  hänndl  vnd  vbung  vnd  ain  bestenntliche  ay- 
nung  vnd  fride  fiirgenomen  werden  zwischen  yecz  vnn- 
serm  g.  h.  von  Osterrich  etc.  vnd  den  stetten  vnd  lenn- 
dern  gemainer  eytgenosschafFt  vnabgenngklich  werende. 

Item  daz  solche  bericht  vnd  fride  nicht  allain  zwi- 
schen yetz  vnnserm  g.  h.  herczog  Sigmunden  von  Oster- 
rich, sonnder  allen  seiner  gnaden  leybs  erben  bestenn- 
diget  vnd  verewiget  werden  sullen. 

Item  vnd  daz  auch  baide  tail  vnd  alle  die  iren  in  ire 
stett  vnd  lennder  zu  einannder  sicher  leibs  vnd  guts  mit 
kauffen  vnd  verkauffen,  vnd  andern  getrewen  vnd  vn- 
schedlichen  geschefften  aufrechtlich  erberlich  vnd  redlich 
wanndien  mugen  vnd  sullen  von  yedweder  parthey  in  sol- 
chem fug  vngehindert  vnd  vngesawmbt  vnd  in  alle  weg 
getreulich  vnd  vngeuerlich. 

Item  daz  vmb  die  spenn  so  yemanndt  zu  sonnder- 
lichen  personen  von  beden  teylen  hette  austrag  suchen 
sollen  in  den  ordentlichen  gerichten  darynn  der  anspre- 
chig gesessen  ist.  Ob  vnd  wie  aber  vnnser  g.  h.  von 
Osterreich  oder  seiner  gnaden  zugewanndten  zu  gemai- 
ner eitgenosschafft  oder  zu  ainem  lannde,  statt  oder  ge- 
maind  oder  hinwiderumb  die  eytgenosschafft  zu  dem  be- 
nanten  vnnserm  g.  h.  von  Osterrich  oder  seiner  gnaden 
lannden ,  stetten ,  slossen  oder  gemeinden  spruch  hetten 
darumb  sich  die  partheyen  gutlich  nicht  vertragen  möch- 
ten, so  sol  die  ansprechende  parthey  sein  widerparthey 
zu  austrag  eruordern  auf  den  bischoue  zu  Costentz  oder 
die  stat  daselbs  oder  auf  den  bischof  zu  Basel  oder  die 
stat  daselbs,  darauf  der  ansprechig  tail  dem  ansprecher 
ynner  dreyer  monat  frist  vngeuerlich  austrags  stattun  so[ 
vnd  sy  darczu  von  seinem  obrem  gemechtigt  werden,  vnd 
was  an  der  obgenannten  ennde  ainem  albeg  zu  recht  ge- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  41 1 

sprechen  wirdet,  dem  sollen  die  partheyen  nachkomen  an 
waigern  appelliren  vnd  an  alles  widerlauffen. 

Item  sy  sullen  auch  seinen  f.  g.  alle  brief,  vrbar, 
pücher,  register  vnd  annder  vrkunt,  so  sy  ynnhaben,  vnd 
dem  hawss  Osterrich  zugehörn  aigenntlich  vberantwurt- 
ten.  Ob  sy  auch  ainicherlay  brief,  pücher,  raittung  oder 
annder  register  yemanndt  annderm  vnd  in  diser  irrung 
gegeben  hetten,  sollen  sy  seinen  f.  g.  gepurlichen  offnen 
auch  getreulich  vnd  angeuerde  ausgeschaiden  die  brief 
rodel  vnd  schrifften,  «o  die  verezigen  lannde,  stett  vnd 
sloss  besagende. 

Item  daz  auch  die  eytgenosschafft  bey  den  lannden, 
stetten  vnd  slossen  so  sy  in  verganngen  zeitten  vnd  krie- 
gen erobert  haben  bleiben  sollen  der  herrschafft  vnd  me- 
niklichshalben  vngeirret,  doch  der  phanndtschafften  vnd 
denselben  verschreibungen  nach  irer  ynnhalt  vnd  der  lo- 
sung  derselben  vnuerdingt.  Desgleichen  so  sol  sust  auch 
yede  parthey  bey  seiner  ynnhabung  bleiben,  wie  sy  auf 
heuttigen  tag  dato  diez  briefs  darynn  gewesen  ist,  alles 
vngeuerlich. 

Item  vnd  daz  auch  dweder  parthey  noch  ir  zuge- 
wanndten  die  annder  parthey  vnd  ir  zugehafften  durch  ir 
stett,  vestinen  noch  lannde  dheins  wegs  bekriegen,  be- 
schedigen,  beuehden  vnd  an  leib  vnd  gut  nicht  bekum- 
bern  lassen  sol. 

Item  vnd  daz  auch  dweder  parthey  oder  die  iren 
durch  der  andern  parthey  stett  vnd  lennder  wie  uorsteet  be- 
kriegt oder  beschedigt  wurden,  wenn  daz  derselben  par- 
they da  es  geschech,  daselbs  iren  vogten  vnd  ambtluten 
zu  wissen  getan  wurde,  wo  demnach  die  begriffen  wer- 
den möchten,  daz  das  bescheen,  vnd  solh  nach  recht  ge- 
strafft werden  solten  vnd  auch  dweder  tail  dem  andern 
sein  veind  beschediger  vnd  vehder  nicht  hausen  hofen, 
eczen  trenkhen  noch  dheinen  vnderschub  oder  hillff  tun, 
vnd  daz  yemandt  gestatten  solte  in  dhain  weyse  oder  we 
auch  getrulich  vnd  vngeuerlich. 


412  DIPLOM  ATARIUM 

Item  vnd  daz  auch  vnnser  gnädiger  herr  von  Öster- 
rich  mit  vnd  durch  seinen  getrewen  fleyss  vndersteen 
sol,  die  lannde  so  zu  des  herczogen  von  Burgundi  hann- 
den  komen  sind,  widerumb  zu  seiner  f.  g.hannden  zu 
bringen  nach  seinem  vermugen  vngeuerlich. 

Item  vnd  daz  auch  herczog  Sigmund  auch  forder- 
lich die  bericht  vor  Waldshut  gemacht  von  der  von 
Schaffhusen,  der  von  Fulach  vnd  herr  Bilgri  von  Hö- 
dorffs  wegen  wie  das  darynn  begriffen  ist  volcziehen  vnd 
volstrekhen  solt. 

Item  der  hillffhalben,  daz  die  eitgenosschafft  vnn- 
serm  g.  h.  von  Osterrich  furo  in  seiner  gnaden  gescheff- 
ten  ains,  zway,  drew  oder  vier  tausend  man  zu  leihen 
schuldig  sein  sollen  wider  meniklich  nymandt  ausgeno- 
men  dann  sy  vngeuerlich. 

Item  vnd  wer  sach  daz  wider  dise  bericht  durch 
ainiche  statt,  lannd,  ort  oder  sonnderlich  personen  der 
eytgenosschafft  beschehe  vnd  darumb  zu  austrag  nach 
laut  desselben  artikls  wie  vorsteet  nicht  fürkomen,  vnd 
demselben  austrag  nicht  stattun  wolt,  so  sol  auf  erma- 
nung  vnd  ersuchung  vnnsers  g.  h.  von  Osterrich  durch  die 
andern  stette,  lennder  vnd  ortt  zu  gehorsam  bracht  werden. 
Desgleichen  hinwiderumb  sol  auf  die  gegenseyt  der  herr- 
schafft vnd  ires  zugewanndten  auch  gehallten  werden  al- 
les bey  den  glubden,  ayden  vnd  verschreibüngen,  so  da- 
rumb aufgericht  werden  sollen. 

Item  vnd  daz  darauff  alles  das  so  sich  in  kriegs  oder 
ander  weyse  vnd  wege  zwischen  vnserm  g.  h.  herczog 
Sigmunden  von  Osterrich  vnd  der  eytgenosschafft  vnd 
allen  iren  zugewanndten  gemacht  vergangen  vnd  verlof- 
fen  hat,  darynn  dhainerlay  ausgeschaiden  ausgesondert 
noch  hindan  geseczt  bestenntlich  vnd  vestiklich  bericht 
betragen  vnd  geaint  sein ,  vnd  daz  auch  dem  gestrakhs 
von  baiden  partheyen  vnd  allen  iren  erben  vnd  nachko- 
men  vnd  auch  allen  iren  zugewanndten  vnd  den  iren 
nachgeganngen  werden  sol  an  intrag  bey  desselben  ob- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  413 

genanten  herrn  herczogcn  Sigmunds  fürstlichen  vvirden 
/vnd  eren  vnd  bey  den  ayden,  so  die  eytgenosschafft  in 
stetten  vnd  lennder  gesworen  haben,  vnd  daz  von  den 
vndertedingern  vnd  beden  teylen  nach  notdurfft  verbriefft 
vnd  versiglt  werde  zu  einer  ewigen  bestättnuss  solcher 
berieht  vnd  veraynung  got  dem  allmechtigen  zu  lob  vnd 
zu  trost  gemainer  cristenhait. 

Cod.  Ms.  Tyrol.  N.  33.  Fol.  4—6. 

\k.  Die  ander  artikel  vnsers  g.  h. 

Vermerkt  ain  abred  vnd  veraynigung  zw  ainer  be- 
richt  zwischen  des  hochgebornen  fürsten  vnd  herren 
herczog  Sigmunds  von  Osterrich  etc.  seiner  gnaden  leb- 
tag  lang  werend  vnd  gemaynen  aydgenossen  von  stetten 
vnd  lendern  am  andern  tail. 

Item  das  vmb  die  spenn  so  yemandt  zu  sonnderli- 
chen  personen  von  baiden  tailen  hetten,  dieselben  sollen 
den  austrag  suchen  in  den  ordenlichen  gerichten,  da  dann 
der  ansprechig  gesessen  ist ,  oder  dahin  er  gehört,  wie 
von  allter  herkomen  ist. 

(Ob  sich  aber  spän  oder  irrumb  erhebten  zwischen 
vnsers  g.  h.  herczog  Sigmunds  vnd  der  aidgnossen  so 
sol  ain  tail  darumb  schreiben  oder  verpotsch äfften  vnd 
guetlich  rede  dauon  haben ,  wurde  dan  ain  tail  dem  an- 
dern nicht  in  guetichait  vervolgen  so  sullen  die  tail  da- 
rumb doch  in  chayn  weg  zu  auffruer  chömen,  sunder  ye- 
der  tail  sol  drey  darzue  geben,  die  sullen  baid  tail  ver- 
hören vnd  guetlichen  austrag  im  anfang  versuchen  zu 
machen,  wellen  darinn  die  tail  nit  vervolgen  so  sullen  sy 
darinn  rechtliche  entschaidumb  tuen  vnd  was  dann  der 
merär  tail  also  mit  rechtlichem  enlschaid  aussprechen 
wurde  dabey  sol  es  beleiben  an  alle  waygrung,  appella- 
cion  widerlauff  oder  behelffe. 

Wurden  aber  die  tail  geleich  an  zall  sein  mit  irem 
entschaid  so  haben  die  Sprecher  alle  oder  der  merär  tail  zu 
erschiesen  ain  obman  für  denselben  sol  der  handel  des 


4U  DIPLOMATARIÜM 

gerichtzs  mit  herchömen  vnd  gelegenhait  der  sach  bracht 
werden  wurde  nun  derselb  ains  tail  vrtail  mit  seinem  ent- 
schaid  vervolgen,  dabey  sol  es  beleiben  wie  oben  ge- 
meldet ist  an  waygrumb  auszüg  etc. 

Möchten  aber  die  Sprecher  von  den  tailen  gesaczt 
sich  ains  obman  nit  verainen  oder  der  obman  vnd  Spre- 
cher sich  also  mit  irem  entschaid  halten  wurden,  das  auff 
chainem  tail  das  merär  sunder  der  entschaid  in  gelicher 
zall  auf  baiden  tailn,  alsdann  sullen  sy  sich  benuegen 
lassen  in  mas  wie  vor  an  waygrumb  etc.  was  der  chay- 
serlich  oder  chünicleich  commissari  gegebn  oder  darzue 
geordent,  darumb  dann  baid  tail  anhalten  oder  anrueffen 
sullen  aussprechen,  entschaiden  oder  mit  recht  erchen- 
nen  wurde. 

Möchten  oder  wurden  aber  die  tail  yecz  oder  hin- 
für sich  ains  andern  austrag  verainen,  dabey  sol  es  auch 
beleiben  *)• 

Sy  sollen  auch  seinen  f.  g.  alle  brief,  rodel,  vrbar 
pücher,  register,  vnnser  lehen,  raitung  vnd  annder  vr- 
kund  so  sy  ynnhaben  vnd  dem  hawss  Osterreich  zuge- 
hörn,aigentlichenvberantwurtten.  Ob  sy  auch  ainicherlay 
brief,  pücher,  raittung  oder  annder  register  yemanndt 
annderm  vor  vnd  in  diser  irrung  gegeben  hetten,  sollen 
sy  seinen  fürstl.  gnaden  offnen  auch  angeuerde,  ausge- 
schaiden  vnd  hindan  gesetzt  die  brief,  rodel  vnd  schrifften 
vber  die  lande  lautende,  so  sy  nach  ynnhalt  diser  veray- 
nigung  ynnhaben. 

Item  daz  auch  die  eytgenosschafft  bey  den  lannden, 
stetten  vnd  slossen  so  sy  in  verganngen  zeitten  vnd 
kriegen  in  ir  gewalt  bracht  haben ,  dem  hawss  Oster- 
rich  zugehörende,  des  bemelten  vnnsers  g.  h.  herczog 
Sigmunds  lebtag  lanng  an  seiner  gnaden  irrung  oder  ye- 
mandts  von  seiner  gnaden  wegen  bleiben  sullen,  doch  den 
pfanndtschafften  so  die  eytgenossen  ettlich  oder  sonder 
personen  vnder  inen  von  dem  loblichen  hawss  Österrich 

*)  Das  eingeklammerte  ist  mit  anderer  Schrift. 


HABSBURGENSE  S.  XV.         415 

ynnhaben,  nach  laut  der  phanntbrief  der  sy  seinen  gna- 
den glaublich  abschrifft  geben  sullen  an  der  losung  vnuer- 
griffenlich  vnd  an  schaden.  Desglichen  so  sol  auch  sust 
yede  parthey  bey  seiner  ynnhabung  bleiben,  wie  sy  auf 
heuttigem  tag,  dato  diczs  briefs  darinn  gewesen  ist  alles 
vngeuerlich. 

Item  da  entgegen  so  sollen  gemain  eytgenossen  vn- 
serm  g.  h.  von  Österrich  die  nagsten  zehen  jar  nach  be- 
sliessen  diser  bericht,  wenn  vnd  wie  offt  seinen  gnaden 
das  not  beschicht,  vnd  wider  wen  er  des  begern  wirdt 
zway  tausent  man  in  irem  kost  vnd  schaden  füren  vnd 
des  sein  f.  g.  mit  briefen  vnd  ayden  nach  nottdurfft  verse- 
hen, wurde  aber  sein  gnad  ynner  den  bemelten  zehen 
jaren  mer  volkhs  zu  haben  notdurfftig,  vnd  daz  an  sy  be- 
gerte  wieuil  des  were,  so  sollen  dieselben  seinen  gna- 
den schuldig  vnd  verbunden  sein  zu  dienen  in  dem  solde 
vnd  solcher  mass,  als  sy  in  iren  geschefften  gehallten  wer- 
den, vnd  nicht  höher. 

Item  daz  dhain  parthey  noch  ir  vndertan  oder  die  ir 
zu  uersprechen  steet  vnd  mechtig  ist,  die  annder  par- 
they, ir  vnderthan  oder  die  ir  zu  uersprechen  steet  durch 
ir  stette,  vest,  geslosser  noch  lannde  dhains  wegs  wis- 
sentlich bekriegen,  beschedigen,  beuehden  noch  weder 
an  leib  noch  gut  bekumbern  lassen  sol  angeuerde. 

Item  daz  hinfür  dweder  parthey  nymands  in  puntt- 
nuss,  burgrecht,  lanndrecht,  schucz,  scherm  noch  ver- 
sprechen annemen  sol,  daraus  dem  anndern  tail  schaden 
oder  vnfug  erwachssen  möcht. 

Item  ob  darüber  dweder  parthey,  oder  die  iren 
durch  der  andern  parthey  stett  vnd  lennder  wie  vorsteet 
bekriegt  oder  beschedigt  wurden,  wenn  das  derselben  par- 
theydas  geschehe,  dasei bs  iren  vogten  vnd  ambtluten  zu 
wissen  getan  wurde,  wo  dann  dieselben  begriffen  werden 
möchten,  daz  sol  bescheen  vnd  solhs  nach  recht  gestrafft 
werden.  Es  sol  auch  dweder  tail  dem  andern  sein  veind 
beschediger  vnd  beuehder  wissntiich  nit  hausen,  hofen, 


416  DIPLOM  ATARIUM 

etzen,  trenkhen  noch  dhainen  furschub  oder  hillff  tun, 
vnd  daz  yemandt  gestatten  sollen  auch  getreulich  vnd  vn- 
geuerlich. 

Item  vnd  daz  auch  vnnser  gnediger  herr  von  Östcr- 
rich  mit  vnd  durch  seinen  getrewen  fleyss  vndersteen  sol 
die  lannd  so  zu  des  hertzogen  von  Burgund  hannden 
komen  sind,  widerumb  zu  seiner  f.  gnaden  hannden  zu 
bringen  nach  seinem  vermugen  vngeuerlich. 

Item  vnd  wer  sach,  daz  wider  dise  bericht  durch 
ainich  statt,  lannde,  ort  oder  sonnderlich  person  der  eyt- 
genosschafft  beschehe,  vnd  darumb  zu  austrag  nach  laut 
desselben  artikis  wie  uor  steet  nicht  fürkomen  vnd  dem- 
selben austrag  nicht  stat  tun  wolt,  so  sol  aufermanung 
vnd  ersuchung  der  vorbemelten  vnnsers  gnedigen  herrn 
von  Österrich  dasselb  ort,  stat  oder  lannde  durch  die 
annder  stett,  lennder  vnd  örtter  zu  gehorsam  bracht  wer- 
den, desglichen  widerumb  sol  auf  die  gegen  seyt  des 
bemelten  vnnsers  gnedigen  herrn  von  Österrich  vnd  der 
so  seinen  gnaden  zugehoren  vnd  der  sein  gnad  vngeuer- 
lich mechtig  ist,  auch  gehallten  werden,  alles  bey  den 
glubden,  ayden  vnd  verschreibungen  so  darauff  aufge- 
richt  werden  sollen. 

(Item  alle  sloss,  stette  vnd  merkht,  so  die  eytge- 
nossen  ynnhaben,  sollen  vnnsers  gnedigen  herren  von 
Österrich  offen  sloss  haissen  vnd  sein,  zu  allen  sei- 
nen notdurfften  vnd  geschefften,  die  zu  brauchen  wider 
meniklich  nymanndt  ausgenomen ,  dann  allain  wider 
sy  nicht,  doch  in  seiner  gnaden  selbs  kostung  vnd  an  iren 
merklichen  schaden  angeuerde  *). 

Item  der  lehen  halb,  so  vnder  den  eydtgenossen  ge- 
legen sind,  sol  yederman  nach  diser  bericht  ynner  jars- 
frist,  vnd  darnach  als  offt  daz  zuual  kumbt,  es  sein  geist- 
lich oder  weltlich  lehennschafft  von  dem  bemelten  vnserm 
g.  h.  von  Österrich  schuldig  sein  zu  emphahen  wie  sich 
das  gebüret.    Es    were  dann  von  phanndtschafft  wegen 

*)  Das  eingeklammerte  ist  ausgestrichen. 


HABSBURGENSE  S.  XV.         417 

andern  ennden  verwandt  oder  verschriben,  daz  sol  damit 
nit  abgenomen  sein. 

Item  vnd  daz  darauff  alles  das,  so  sich  in  kriegs 
oder  annder  weyse  vnd  wege  zwischen  vnserm  g.  h.  von 
Osterrieh  vnd  der  seinen  vnd  der  eydtgenosschafft  vnd 
aller  der  iren  gemacht  vergangen  vnd  verloffen  hat,  da- 
rynn  dhainerlai  ausgeschiden  noch  hindan  geseezt,  be- 
stenndiklich  vnd  vestiklich  betragen  vnd  geaint  sein,  vnd 
daz  auch  dem  gestrakhs  von  dem  bemelten  vnnserm  g.  h. 
herezog  Sigmunden,  seiner  gnaden  lebtag  lanng  wieuor 
gemelt  ist,  aller  seiner  gnaden  vndertan  vnd  der  sein  gnad 
vngeuerlich  mechtig  ist,  desglichen  von  der  vorberürten 
eytgenosschafft  samentlich  vnd  in  sonnders,  vnd  der  iren 
nachganngen  werden  sol ,  an  intrag  bey  des  bemelten 
vnnsers  g.  h.  hertzog  Sigmunds  fürstlichen  wirden  vnd 
eren,  vnd  bey  den  ayden  so  die  eytgenosschafft  gesworen 
hannd,  vnd  daz  von  den  vndertedingern  vnd  beden  tailen 
nach  notdurfft  verbriefft  vnd  versiglt  werde  zu  ainer  ewi- 
gen bestattnus  solcher  bericht  vnd  verainigung  got  dem 
allm echtigen  zu  lob  vnd  gemainer  cristenhait. 

Item  was  xiiij  jar  vnd  darüber  allt  ist,  sol  vnserm  g. 
h.  herezog  Sigmunden  nach  besliessung  diser  bericht 
sweren,  dieselb  zu  halden.  Es  sol  auch  diser  eyde  des 
bemelten  vnsers  g.  h.  lebtag  lanng  aus  albeg  vber  zehen 
jar  vernewt  werden  alles  getrulich  vnd  vngeuerlich. 

Item  der  prandtschaezung  halben  nicht  zu  uerges- 
sen  etc. 

Cod.  Ms.  Tyrol.  N.  33.  Fol.  9—12. 

15.   10.  August  1472. 

Diess  sint  dye  artickel  von  des  durchluchtigsten 
fursten  vnd  hern  herzog  von  Burgundie  botschafft  in  der 
sach  der  eydgnoss  vff  dem  tag  zu  Costentz  am  den  zehen- 
sten  tag  des  Avgst  in  dem  lxxij.  jare  beslossen. 

Zum  ersten  so  sol  der  durchluchtigst  fürst  herr  Sig- 
mund hertzog  zu  Osterreich  in  allen  seinen  stetten,  slossen, 

Fontes  etc.  II.  Bd.  27 


£18  DIPLOM  ATARIUM 

dorfern  vnd  herschaft  hyedyset  dem  Arie  lutc  spise  vnd 
ander  notturf  bestellen  das  alles  zu  der  gewer  noeh  not- 
turff  versehen  werd.  Darnach  so  sol  sin  gnad  orden  vnd 
in  den  gebietten  der  grafschafft  zu  Tyrol  schaffen  ob  es 
not  wirt  sin,  das  alle  in  der  grafschaft  vber  dye  so  ze 
behüten  vnd  gewarsami  ze  halten  geordnet  werden,  als 
vil  der  sin  mögen  zu  den  genanten  schlossern,  steten  vnd 
herrschafft  zu  louffen  dyeselben  ze  beschirmen. 

Item  her  herzog  Sigmund  mit  samt  den  grofen, 
fryenhern  vnd  andern  edeln  dye  sinen  gnaden  zugehörn 
ouch  andern  so  im  verbunden  vnd  gewant  sint,  hot  zuge- 
seit  und  sye  mit  im  beslossen  das  sye  ouch  in  iren  slos- 
sen,  stetten  vnd  herschafft  prouision  tun  sollen  vnd  darvff 
versehen  sint,  vff.das  ob  dye  eydgnossen  oder  Swiczer 
etwas  gegen  herezog  Sigmund  sloss  oder  herschafft  fur- 
nemen  wurden,  das  sie  zu  der  hilf  vnd  wer  bercyt  sollen 
sin.  Dye  selbe  ritterschafft  in  beywesen  der  bottschafft 
von  Burgundi  sich  darzu  fast  gutwilliglich  erbuten,  so  hat 
ouch  herzog  dhein  czuifel  wan  sin  gnad  solichs  an  die  an- 
dern dye  nit  zegegen  worent,  begeren  wuerd  das  diesel- 
ben ouch  darzu  geneigt  sint. 

Item  in  namen  dess  durchluchtigsten  fursten  herzog 
von  Burgundie  sol  her  Peter  von  Hagenbach  schaffen 
vnd  gebietten  in  den  steten ,  slossern,  herschafft  vnd 
gebiett  im  Elsas  vnd  grafschafft  Pfirt  Swartzwald  am 
Rin  das  sy  alle  darvff  sich  rüsten  vnd  schicken  ob  dye 
eidgenossen  etwas  wider  hertzog  Sigmundo  herschaft  fur- 
nemen  wurden  vnd  als  bald  das  selbe  dem  genanten  lant- 
uogt  ze  wissen  gethon  wurt  das  er  dann  von  stund  an 
mit  gantzer  macht  ze  hilff  kümen  sol  als  dan  der  genant 
lantuogt  geredt  hat  solichs  ze  thun  er  in  beuelhe  von  dem 
herrn  herezog  von  Burgundie  hab. 

Item  vnder  anderm  ist  auch  zugesezt  das  der  durch- 
luchtigst  fürst  vnd  herr  hertzog  von  Burgundie  sol  schaf- 
fen viertusent  ze  ross  vnd  zwey  tusent  ze  fuss,  vnd  die- 
selben alsbald  die  Swiczer  des  genanten  herezog  Sig- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  419 

munds  lant  zu  schedigen  understondt,  dass  die  selben  von 
stundan  sich  in  die  selben  herschaften  zu  einem  teglichen 
krieg  fugen  sollen  vnd  ob  es  not  wirt  sin,  dyeselben  zu 
haben  in  des  genanten  hertzog  Sigmunds  steten  zu  Vil- 
lingen, Zell,  Stokach,  Bregentz,  Niuwemburg  oder  Veit- 
kirch das  dann  alsbald  ettlich  oder  sy  alle  dohin  geschickt 
sollen  werden  ze  hilfF  vnd  beschirmung,  vnd  dazu  nit  de- 
ster  minder  sin  grossmechtikeit  sol  schaffen  ob  es  not 
wurt  werden  vnd  notturft  heischet  das  die  selben  ouch 
bereit  sollen  sin  vnd  allso  widervmb,  ob  dye  notturft  der 
landt  des  hertzog  von  Burgundj  heischet,  sol  hertzog 
Sigmund  widervmb  thnn,  also  das  ie  einer  dem  anderm 
helf  sin  vinden  widersten  vnd  zu  vertriben. 

Item  ist  ouch  sorg  zu  haben  das  vmb  solicher  zu- 
kunftiger zufell  wegen  dye  lute  in  iren  gebieten  do  heym 
bliben  vff  das  man  dem  ersten  zug  der  widerparthye  zum 
ersten  desterbass  widersten  mag. 

Item  so  man  sich  dess  kriegs  versehen  wurd,  so  sol 
der  herzog  von  Burgundie  in  sinen  herschaften  vnd  in 
der  grofschaft  von  Burgundie  vnd  an  ander  anstossen  an 
die  S witzer  schaffen  vnd  ernstlich  gebieten  das  dheiner 
im  welchen  statt  oder  wesen  der  sy  den  Switzer  saltz, 
frucht,  win  oder  ander  notdurft  innen  zu  kouf  gebe  oder 
zu  füre  oder  ze  thun  vnderstand,  oder  ander  gemein- 
schafft mit  inen  hab,  by  der  penn  der  hethouptung.  Dess- 
glichem  sol  ouch  in  den  herschafften  hertzog  Sigmund 
vnd  an  andern  enden  beschehen  vnd  gebotten  werden. 

Von  Aussen :   „Puntnus  Osterreich  mit  Burgund, 
contra  Swiczer." 

Abgedr.  in  dem  V.  Bd.  des  Archivs  für  schweizerische  Geschichte  etc. 
(Zellwegers  Abhandlung:  Versuch  die  wahren  Gründe  des  burgundischen 
Krieges  darzustellen  etc.)  ürk.  X.  (Mitgeth.  vom  Herausgeber). 

(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regg.  Nr.  1633.) 

Gleichzeitige  Abschrift.  Papier»  Geh.  H.  Archiv. 


27* 


420  DIPLOMATARIUM 

16.    12.  August  1472. 

Wir  Herman  von  gottes  gnaden  bischoue  zu  Co- 
stentz,  vnd  wir  Johanns  graue  zu  Eberstain,   bekennen 
vnd    thuen    kunt  gen  aller mängeli eh.     Naehdem  dann 
der  vilueltigen  irrung,  zwittracht  vnd  spennhalb,  so  dann 
ettwalanng  nicht  allein  zwischen  yetzo  dem  durchleuch- 
tigen  hochgebornnen  fürsten  vnd  herren  herrn  Sigmun- 
den hertzogen  zu  Osterreich  vnd  zu  Steyr  etc.  vnnserm 
lieben  vnd  gnedigen  herren,  sonnder  lanng  dauor  etwauil 
seinen  vordem  auch  fürsten  zu  Österreich  vff  aim  vnd 
den    fürsichtigen,    ersamen,    weysen    burgermaistern, 
schulthaissen ,   amman ,  rätten  vnd  gemeinden  der  stett 
vnde  lenndern  gemainer  aydgenosschafft  vif  dem  andern 
tail  gewesen,  vnd  vor  ettlichen  jaren  nach  vnd  nach  in 
ettwa  mänig  fruntlich  bestannd  gebracht  worden  sind  von 
baiden  obbemelten  tailen  vnns  vergönnen  ist,  güttlich  vnd 
vnuerdingt  ze  suchen  dieselben  partheyen  vmb  alle  irrung 
spenn  vnd  zwittracht  zu  einem  ewigen  vnd  ymmerweren- 
den  friden  zu  vertragen,  zu  berichten  vnd  vberain  ze 
bringen.     Allso    haben  wir    vff  söllich    der    partheyen 
bewilligen  vnd  verfolg  im  namen  gots  vnd  seiner  allmäeh- 
tikaitt  zu  lob,  seinem  heiligen   cristlichen  glauben  vnd 
gantzer  vnnser  tutscher  nation  zu  er  vnd  weer,  vnd  vmb  ge- 
mains  nutzes  willen  furgenomen  solhe  mittel ,   wie  die 
hienach  volgen  in  getrawen  vnd  hoffnung,  daz  die  par- 
theyen darauff  oder  darauss  in  wolbeständig  aynung  zu 
bringen  sein  sollten,  dieselben  artickel  sind  alsdann  nit 
angenomen,  sonder  dennmals  in  ru  gestellt  vnd  in  zedel- 
weys  wider  einander  vbernomen  vnd  ferrer  zusamen  kö- 
rnen, vnd  lauttend  dieselben  artickel  allso :  Item  das  hin- 
furo  baidtail  vnd  alle  die  iren  in  ir  stett  vnd  lennder  zu 
ainannder  sicher  lybs  vnd  gutts  mit  kauffen  vnd  verkauf- 
fen  vnd  anndern  getrüwen  vnd  vnschedlichen  geschaff- 
ten vffrechtlich    erberlich  vnd  redlich  wanndeln  mögen 
vnd  sollen  von  yettwederer  parthye  in  solhem  fug  vnge- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  421 

hindert  vnd  in  allweg  getrewlich  vnd  vngefärlieh.  Item  ob 
vnnsers  gnedigen  herren  von  Österreich  zugehörigen  zu 
gemainen  aydgenosschafft  oder  iren  zugewanndten  oder 
der  aydgenosschafft  zugewanndten  zu  dem  benanten  vn- 
serm  gnedigen  herren  von  Osterreich  oder  seiner  fürst- 
lichen gnaden  zugehörigen  Zuspruch  hetten  oder  furo 
gewonnen,  darumb  die  parthyen  guttlich  nit  betragen 
werden  möchten,  daz  der  cleger  sein  widerparthye 
zu  recht  vnd  vsstrag  erfordern  sol,  vff  den  bischoue  zu 
Costentz  oder  die  statt  daselbs,  oder  vff  den  bischoff  zu 
Basel  oder  die  statt  daselbs,  demnach  dann  die  angespro- 
chen parthey  dem  cleger  innert  drey  monadts  frist  nach 
seiner  erforderung  recht  statt  thun  sol.  Also  das  clag 
anntwort  red  widerred  vnd  rechtsatz  in  solhem  zeit  be- 
schee  on  lenngern  vertzug  vnd  des  sol  der  anntwurtend 
tail  ob  er  darinn  sämig  wurd,  dartzu  gehalten  vnd  zwun- 
gen  werden  bey  forchtlichen  penen  seins  lybs  guts  durch 
sein  oberkaitt,  die  des  dartzu  mächtig  ist  vngefärlieh, 
doch  daz  die  spenn  antreffend  erbfäll  gelegne  gutter  vnd 
klainfug  geltschulden  vnd  sollich  ansprach  berechtet  wer- 
den sullen  in  den  geordnetten  gerichten  darinn  dieselben 
erb  fäll  vnd  gütter  gelegen  sind  vnd  was  an  der  obemelten 
ennd  ainem  allweg  gesprochen  wirtt,  dabey  sollen  ouch 
allweg  baid  tail  beleiben  one  appellieren  vnd  Wägern.  Item 
vnd  ob  daselbs  vmb  yetzberurtt  anspruch  yemand  von 
dwedrer  parthey  rechtloss  gelassen  vnd  das  kuntlich  wurd 
daz  der  an  der  vorgeschriben  werennd  ainem  sein  recht 
suchen  möcht,  wie  das  dauor  geschriben  statt.  Item  vnd 
ob  hinfur  der  obgenannt  vnnser  gnediger  herr  von  Oster- 
reich zu  den  aydgenossen  stetten  vnd  lenndern  gemain- 
lich  als  sonderlich  Zuspruch  oder  stör  gewönne  das  er  sy 
den  ouch  zu  der  vier  obgenannten  ennden  ainem  zu  recht 
vnd  ustrag  wie  das  dauor  begriffen  ist  fürvordern  mag, 
allso  das  auch  alda  rechtlich  volenndt  werden  sol  vnd  ze 
gleicher  weys  vnd  in  dem  fug,  ob  gemain  eydgenossen 
oder  sonnderlich  als  ir  zugewanndten  zu  vnnserm  gne- 


422  DIPLOMATARIUM 

digen  herren  von  Osterreich  Zuspruch  gewynnen  wurden, 
daz  die  in  vorgeschribner  weyse  mit  recht  ouch  fürge- 
nomen  vnd  da  allso  berechtiget  werden,  vnd  zu  ennd  vnd 
ustrag  komen  sollen,  vnd  vmb  des  willen  daz  die  verwil- 
kurten  richter  im  vstrag  bestymbt,  in  beladung  söllicher 
spannigen  hanndel  in  iren  spruchen  vnd  vbungen  dester 
freyer  seyen,  so  sollen  allweg  die  spännigen  partheyen 
ingang  des  rechtlichen  vstrag  sich  gegen  denselben  ange- 
nomen  richternschrifftlich  verpunden  von  sollicher  spruch 
wegen  dieselben  richter  darumb  nit  ze  vechen  oder  da- 
rumb  inen  ainichen  argen  willen  oder  vnfug  zuzemessen. 
Item  vnd  ob  vnnser  gnediger  herr  von  Osterreich  in  sei- 
ner gnaden  geschafften  der  eydgenossc halft  hilff  nottdurff- 
tig  wurde  sein,  daz  sy  die  seiner  gnaden  thun  wollen  vff 
seiner  gnaden  sold,  wie  die  aydgenosschafft  solh  sold  in 
iren  aigen  geschafften  geben  getrewlich  vnd  vngefärlich. 
Item  die  aydgenosschafft  sollen  vnnserm  gnedigen  herren 
von  Osterreich  vberanntwortten  alle  brief  vrber  buch  er, 
register  vnd  schrifften  so  sy  innhaben  vnd  der  herrschafft 
von  Osterreich  zusteend,  vnd  ob  sy  ainicherlay  briefen, 
bücher  oder  schrifften  yemand  anderm  vbergeben  hätten, 
daz  sullen  sy  seinen  fürstlichen  gnaden  ouch  öffnen  ge- 
trewlich vnd  on  geuärde,  vszgeschaiden  die  brief,  rodel 
oder  schrifften,  so  die  innhablichen  lannd,  stett  vnd 
schlosz  der  aydgenossen  besagent.  Item  das  auch  baid 
partheyen  bei  allen  iren  lannden,  schlössen,  stetten,  därf- 
fern  vnd  märckten,  so  sy  in  uergangen  zeitten  zu  iren 
hannden  erobert  vnd  bracht  haben,  belyben  ouch  den  ver- 
schreybungen  so  baid  tail  von  ainannder  haben  nachko- 
komen  sollen  on  intrag.  Item  vnd  das  auch  deweder  par- 
they  noch  ir  zugehörigen  vnd  mithafften  durch  ir  stett, 
schloss  noch  lannd  dehains  wegs  bekriegen,  beschädigen, 
vehden  oder  in  ainich  weysz  an  leyb  oder  gutt  belaiden 
lassen  sol.  Item  vnd  das  auch  deweder  parthey  furo  nie- 
mands  in  puntnusz,  burgrecht,  lanndrecht,  schütz,  schirm 
poch  versprechen  annemen  sol  dem  anndern  tail  zu  scha- 


HABSBUllGENSE  S.  XV.  423 

den  vnd  vnfug.  Es  wäre  dann  das  yemand   hinder  den 
anndern   mit  seinem  huszhäblichen  sitz  ziehen  wollt,  den 
gerichten  darinn  ain  yeder  seins  sitzens  halb  von  alller 
gehörtt  hatt  vnuerdingt.  Item  vnd  ob  darüber  deweder 
parthey  oder  die  iren  durch  der  ander  parthey  stett  vnd 
lennder  bekriegt  oder  beschädiget  wurd,  wenn  denn  das 
derselben  parthey  da  es  bescheh  zu  wissen  getan  wurd 
vnd  den  vogten  vnd  amptleutten  verkundt  vnd  da  die  tät- 
ter  begriffen  möchten    werden,    das  dann  das  bescheh 
vnd  dem  nach  dieselben  beschediger  darumb  vffgeliallten 
vnd  gestrafft  wurden  nach  dem  rechten  vnd  ouch  dehain 
tail  dem  anndern  vyend  oder  beschediger  wissentlich  mit 
hausen  hofen  ässen  trenncken  noch  dehain  vnderschub  oder 
hillff  thun  noch  daz  yemands  gestatten  sol  in  dhain  weys 
getrewlich  vnd  vngefärlich.  Item  von  der  widerb ringung 
des    versatzten   lannds ,    in    was    fuegen   vnd     scheyn 
dieselb  losung  bescheen   vnd  was  hillff  ratts  vnd  zutun 
vnnser  gnediger  herr  zu  der  aydgenosschafft,  wes  sich  yede 
parthey  zu  der  anndern  zu  uersichtigen  soll,  des  haben 
baid  tail  von  ainander  bericht  genomen,  der  gestallt,  daz 
es  schrifftlich  nit  zu  verfassen  sey,  sonnder  sich  yede  par- 
they der  anndern  in  guttem  erberm  glauben  darumb  ver- 
trawenn  vnd  verlassen  musz.  Daz  vnnser  gnediger  herr 
von  Osterreich  vleyss  vnd  vbung  haben  sol,  die  bericht  zu 
Waltzhutt  bescheen,   die  von  Schaffhausen  vnd   Bilgrin 
von  Howdorff  berürennd  mit  der  aydgenosschafft  ratt  vnd 
hillff  zu  voltziehen.  Item  vnd  daz  auch  von  deweder  par- 
they vnd  den  iren  vff  die  widerparthey  vnd  die  iren  dehain 
nuwzoll  noch  annder  beschwärd  gelegt  werden  sol,  sonn- 
der das  beleyben  ze  lassen  gegen  ainannder  wie  von  all- 
ter  hergenomen  vnd  geben  worden  ist.  Item  von  der  le- 
ben wegen  beredt,  was  vnnser  gnediger  herr  von  Oster- 
reich zu  lehen  gelihen  hatt,  das  sin  gnad  furo  bey  den- 
selben lehenschafften  beleyben  sull,  vssgesundert  die  le- 
hen der  eroberten  lannd,  vnd  in  den  vngelösten  pfannt- 
schafften  begriffen.  Item  vnd  das  ye  zu  zehen  jaren  von 


424  DIPLOMATARIUM 

vnnserem  gnedigen  herren  vnd  seiner  gnaden  leybserben 
sollich  berieht  seiner  gnaden  rätten  vnd  zugehörigen  ver- 
kündt  werden  wissen  ze  haben  die  ze  voltziehen  vnd  hin- 
widerumb, wenn  die  aydgenosschafft  ir  bund  mit  ayden 
ernewrent,  das  deszgleich  mit  dem  ouch  beschehen 
sol.  Item  vnd  mer,  daz  ditz  fruntlich  bericht  durch  vnn- 
sern  gnedigen  herren  von  Österreich  an  gemainer  aydge- 
nosschafft oder  hinwiderumb  durch  gemain  aydgenos- 
schafft an  vnnserm  gnedigen  herren  nit  gehalten  wurd. 
So  sol  doch  darumb  nit  vehd,  vffrur  vnd  krieg  fürgenom- 
men, sonnder  dieselb  bruchig  parthey  darumb  zu  vsstrag 
furgefordert  werden  nach  lautt  des  vstrags  der  obuermellt 
ist,  demselben  vsstrag  ouch  dieselb  parthey  statt  thun  sol, 
bey  den  gelupten  ayden  vnd  sigeln  dieser  bericht.  Wäre 
aber  das  durch  vnnsers  gnedigen  herren  von  Osterreich 
rätt,  diener  oder  die  seinen  gnaden  zu  uersprechen  stannd 
oder  hinwiderumb  durch  der  aydgenosschafft  ainich  stett, 
lannd,  ortt  oder  sonnderlich  personn  zu  der  aydgenos- 
schafft verwanndt  wider  ditz  bericht  besehen,  vnd  darumb 
nach  lautt  des  vstrags  obgemellt  nit  fürkomen  oder  dem- 
selben vstrag  nit  statt  tun  wollt,  so  sol  vff  ermanung  des 
tails,  an  dem  der  frid  nit  gehallten  war,  dieselben  vnge- 
horsamen  parthey  durch  ir  oberkait  zu  gehorsam  ge- 
bracht werden ,  alles  bey  den  gelupten  ayden  vnd  ver- 
schreibungen  so  darumb  vffgericht  werden  sullen.  Item 
vnd  das  auch  darauff  alles  das  so  sich  in  kriegs  oder  annder- 
weyss  zwuschen  vnnserm  gnedigen  herren  von  Österreich 
vnd  der  aydgenosschafft  vnd  allen  iren  zugehörigen  vnd 
mitgewanndten  gemacht  verganngen  vnd  verlouffen  hatt, 
darum  dehainerlay  vssgeschaiden  vssgesundert  noch  hindan 
gesetzt  bestänndtlich  vnd  vestielich  bericht  vertragen  vnd 
veraint  sein,  vnd  daz  ouch  dem  stracks  von  baiden  par- 
theyen  vnd  iren  zugehörigen  nachgeganngen  werden  sol 
on  intrag  bey  vnnsers  gnedigen  herren  fürstlichen  eren, 
vnd  bey  den  ayden  so  die  aydgenosschafft  in  stetten  vnd 
lenndern  geschworen  hannd  zu  ainer  ewigen  bestättnuss 


HABSBURGENSE  S.  XV.  425 

sollichcr  bericht  dem  allmächtigen  zu  lob.  Vrkund  ditz 
briefs,  mit  vnsern  anhanngendcn  innsigeln  besigelt.  Geben 
zu  Costenntz  vff  den  zwölfften  tag  des  monats  Augusten 
von  der  geburdt  Cristi  vnnsers  herren  tausent  vierhun- 
dert sybentzigk  vnd  zway  jare. 

Orig.   Perg.   2  Siegel.   Geh.  H.  Archiv. 

Ahgedruckt  in  dem  V.  Bd.  des  Archivs  für  schweizerische  Geschichte  etc. 
(Zellweger)  Urk,  VIII.   (Mitgetheilt  vom  Herausgeber). 
(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regesten  Nr.  1626.) 

17. 

Sigmund  von  gotts  gnaden  hertzog  ze  Osterrich  etc. 

Item  im  anfang  solt  du  vnnser  herrn  des  kunig  von 
Franckreich  potschaft  sagen  auf  den  abschid  so  sy  von  vns 
hie  genomben,  haben  wir  ir  getrewen  vleiss  verstanden 
das  der  koningklichen  wirde  von  in  vnnser  taill  nit  solle 
vnberüembt  auch  vnnser  halb  mit  gnaden  gegen  in  erken- 
net werden,  wo  dy  sachn  zu  guetm  pracht  mog  werden, 
dan  wir  vnnsernhalb  ze  frid  gemach  vnd  ainigkait  genaigt 
sein. 

Vnd  daraufsagen,  nachdem  durch  dich  ein  ausge- 
sniten  zedl  vns  zu  pracht  sey ,  welcher  gestalt  dy  aid- 
gnossen  vermainen,  wir  vns  auf  den  kuning  der  bericht 
vnd  abschid  halb  ze  Costentz  verschreiben,  auch  sy  wide- 
rumb  tun  wellen,  habn  wir  in  vor  geantwurt,  das  wir  ge- 
naigt sein,  deshalb  zu  eren  der  konngklichen  wirde,  mer 
dan  yemant  andern  zu  verfolgen,  aufF  hoffnung  sein  g. 
werde  vns  darin  gunstlich  bedenkchen,  vnd  alle  weg  fur- 
dern,  so  sich  dan  zu  einer  erberen  bestendigen  vnd  nu- 
tzen bericht  gepüren  werde,  mit  sambt  den  wegen  so  vns 
durch  sy  fürgehalden  sein,  so  haben  wir  vnnser  gemuett 
nit  verkern  wellen,  sunder  solich  geschrift  wie  dy  an  ir 
selb  in  manung  an  vns  pracht  ist  verwilligt  vnd  dy  gefer- 
tiget vnd  dir  befolhen  dy  vber  ze  antwurtten  so  verr  vnd 
dir  dergelich  geschrift,  wie  abgerett  ist  gegenüber  geben 
werden  vnd  sy  darauf  pitten  dy  sach  der  gestalt  helfen 
verfuegen,  vnd  dabey  vnd  mit  zu  sein. 


426  DIPLOMATARIÜM 

Vnd  so  dan  dy  geschriftn  vbergebn  sein,  solt  du  alls 
dan  sagen,  dy  geschrift  gründe  sich  vast  auf  den  absein d 
ze  Costenez,  nu  sei  vns  derselb  nit  in  abschidweise  ge- 
vertiget,  sunder  vns  nach  vnser  abschid  ze  Costencz  nach 
gesannt  worden,  in  welcher  gestalt  habn  wir  dir  dy  selb 
miyssife  mitgeben  inen  zu  weisen  in  der  gestalt,  das  vns 
wol  gemaint  were,  das  derselb  abschid  durch  vnnser 
freundt  von  Costentz  vnd  graff  Hannsen  wie  er  dan  stet 
versecretirt  wurde  vmb  willen,  so  wir  den  der  kuningkli- 
chen  wirde  solden  vbergeben  an  verendrung  vnnserhalb 
gesechen ,  wurde  sy  das  nott  bedunkchen,  so  hab  ernst- 
lich vleiss  damit  der  gelich  lauttendt  der  copie  gesteh 
werde,  bedeucht  sy  dan  pesser  allso  zu  lassen,  füran  zu 
gedenkchen  ob  es  des  wir  nit  mainen  irrung  pringen  wal- 
de,  wir  des  pegert  auch  wir  erkennt  werden,  das  wir  zu 
fruchtperlichen  wesen  dy  sach  gern  furdern  wolden.  Vnd 
solt  inn  auch  sagen,  das  wir  willig  sein,  darauff  vnnser 
potschaft  zu  vnnserm  herrn  kunig  ze  senden  auf  welch 
zeit  sy  mainen,  vnd  an  weihen  enden  wir  dy  bei  in  ha- 
ben sollen,  doch  das  du  dy  zeit  darauf  setzest  du  verstest 
wir  solich  potschaft  tuen  mögen,  wie  du  des  dan  bericht 
pist. 

Vnd  ob  dyr  ander  sach  pegegn  wurde,  dabei  du 
mochst  versten  dy  sach  in  erweitrung  komben,  sold  du 
nicht  verrer  handien,  sunder  sagn  wir  haben  solich  wie  ir 
manung  gewessen  sei  auf  den  kunig  gewilligt  vnd  dir  nit 
weitter  befolhen,  aber  du  habst  kain  zweifei,  so  dy  sach 
für  den  kunig  komben  werden  wir  vns  durch  vnser  pot- 
schaft allso  gepürlich  halden,  das  vnnser  naigung  zu  der 
sach  mit  lauterm  gemuet  verstanden  werden. 

Item  der  aidgnossn  potten  solt  auch  sagen ,  das 
wir  auf  disse  verschreibung  dy  sach  für  ein  gericht  sach 
halden  wellen,  auch  alls  dan  solichs  den  vnnsern  verkün- 
den, mainten  wir  sy  solten  das  den  iren  auch  verkünden, 
damit  dem  gemain  man  endtekcht  wurde ,  vnnser  paider 
taill  wille,  auch  zu  guet  der  sach,  vmb  des  willen  ob  ye- 


HABSBURGENSE  S.  XV.         427 

mant  zu  der  bericht  nit  genaigt  war  vnd  in  gemuet  bete, 
den  grauen  von  Sunenburg  wider  vns  dy  vnnser  zu  hclfn 
nach  dem  sy  nit  darin  gezogen  sein,  dardurch  solich  saeh 
gehindert  oder  geirt  wurde,  dester  ee  vermitten  auch  wir 
frombter  ansuechung  vertragen,  deshabgueten  vleiss  bey 
des  kunig  retten,  auch  bey  der  aidgnossen  potschaft  wie 
du  das  auf  dy  pest  mainung  pringen  magst,  das  doch  zum 
mynsten  verpoten  werde,  der  iren  kainer  wider  vns  noch 
dy  vnnser  zu  ziechen,  dan  wir  vns  darauf  alles  gueten  zu 
in  versechen  wellen. 

Item  von  der  lewt  wegen  des  hofs  im  Staig,  mit  in 
zu  reden  ob  sy  der  sachen  auf  ainen  andern  gemainen 
komen  oder  ob  sy  Durrichs  von  Vildang  erwarten  wellen 
dem  m.  g.  h.  etwe  oflt  darumb  geschriben  hat. 

Item  mit  dem  kamrer  zu  reden  wie  m.  g.  h.  die  Sa- 
chen darumb  der  Hainburg  vnd  Haitrister  ytz  seinen  gna- 
den geschriben  haben  ruen  wel  lassen  *). 


Arlickl  vnd  mitl  darauf  die  fruntlich  bericht  zwi- 
schen dem  durchleuchtigen  hochgebornen  fürsten  vnd 
herrn  herrn  Sigmunden  hertzogen  zu  Osterreich  etc.  vn- 
serm  gnedigen  herrn  ains  vnd  den  fursichtigen  weysen 
den  stettn  vnd  lenndern  gemayner  aydgnosschaift  andern 
tayls  fürgenomen  werden  sollen. 

Item  daz  hinfür  bayd  tayl  vnd  alle  dieirnin  ir  stet  vnd 
lender  niemanden  sycher  lybs  vnd  gutes  mit  kauffen  vnd 
verkauffen  vnd  andern  getrewen  vnd  vnschedlichen  ge- 
schefFten  aufrechtlich  vnd  erberlich  vnd  redlich  wanndln 
mögen  vnd  sullen  von  yeder  parthey  in  solhem  fuge  vn- 
gehyndert  vnd  in  all  weg  getrewlich  vnd  vngeuerlich. 

Item  ob  vnserer  gnedigen  herren  von  Osterreich  zu- 
gehörigen zu  gemayner  aydgnosschafFt  oder  irn  zuge- 
wanndten  oder  der  aydgnosschafFt  zugewandten  zu  dem 
benanten  vnserm  gnedigen  herren  von  Osterreich  oder 

*)  Die  letzten  zwei  Puncte  sind  nachträglich  dazu  gekommen  vnd  schlecht 
zu  lesen. 


428  DIPLOMATARIUM 

seiner  fürstlichen  gnaden  zugehörigen  Zuspruch  hetten 
oder  furo  gewonnen  darumb  die  partheyen  gutlich  nit 
betragen  mochten  werden,  daz  der  klager  seyn  widerpar- 
they  zu  recht  vnd  austrag  erfordern  sol  auf  den  bischoiF 
zu  Costenntz  oder  die  stat  daselbs,  oder  auf  den  bischof 
zu  Basel  oder  die  stat  daselbs  dan  nach  dann  die  ange- 
sprochen parthey  dem  clager  ynnert  drey  manacz  frist 
nach  seiner  eruordrung  rechstat  tun  sol.  Also  das  klag 
antwurt ,  red  vnd  widerred  vnd  recht  sacz  in  solicher 
zeyt  beshehe  an  lengren  verzug  vnd  des  sol  der  antwur- 
tend  tayl  ob  er  darinn  sawmig  wurd  darzu  gehalten  vnd 
zwungen  werden  bey  forchtlichen  penen  seins  leibs  vnd 
gutz  darauf  sein  obrykayt  die  des  darzu  mechtig  ist  vnge- 
uerlich,doch  das  die  spenn  antreffend  erbfall  gelegne  guter 
vnd  kleinfug  geltschulden  vnd  solh  ansprach  berechtet  wer- 
den sollen  in  den  geordneten  gerichten  darinn  dieselben 
erbfall  vnd  guter  gelegen  sind  vnd  was  an  der  obgemel- 
ten  ennd  ainem  albeg  gesprochen  wirdet  dabey  sollen 
auch  albeg  bayd  tayl  beleyben  ane  appeliren  vnd  wägen. 

Item  vnd  ob  daselbs  vmb  ycz  anberurt  ansprach  ye- 
mant  von  deweder  parthey  rechtloss  gelassen  vnd  das 
kundtlich  wurd,  das  der  an  der  vorgeschribnen  vier  ennd 
sein  recht  suchen  mocht  wie  das  dauor  geschryben  stat. 

Item  vnd  ob  hinfiir  der  obgenant  vnser  gnediger  herr 
von  Österreich  zu  den  aydgnossen  stetten  vnd  lenndern 
gemeinlich  oder  sonnderlich  Zuspruch  oder  stöss  gewönne 
das  er  sy  denn  auch  zu  der  obgenanten  vier  rechten  ei- 
nes zu  recht  vnd  austrag  wie  das  dauor  begriffen  ist  fur- 
fordrn  mag  also  das  auch  alda  rechtlich  volenndet  wer- 
den sol  vnd  zugleycher  weyss  vnd  in  dem  fuge  ob  ge- 
mayn  aydgnosschafft  oder  sonderlich  all  ir  zugewanndten 
zu  vnserm  gnedigen  herrn  von  Osterrich  zuspruche  gewin- 
nen wurden  das  die  in  vorgeschribner  weyse  mit  recht 
auch  fürgenomen  vnd  da  also  berechtiget  werden  vnd  zu 
ennd  vnd  austrag  kumen  sollen. 


HABSBURGENSE  S.  XV.         429 

Vnd  vml)  des  willen  daz  die  verwilkurten  richter  im 
austrag  bestymbt  in  beladung  selber  spennigen  handel  in 
irn  sprueben  vnd  vbungen  des  freyr  sein  so  sollen  allweg 
die  spennigen  partheyn  in  ingang  der  rechtliehen  aus- 
trag  sich  gegen  denselben  angenomen  richtern  schriftlich 
verpynden  vnd  solher  spruch  wegen  dieselben  richter 
darumb  nicht  zeuchen  oder  darumb  in  ainichen  argen 
willen  oder  vnfug  zuzemessen. 

Item  vnd  ob  vnser  gnediger  herr  von  Osterreich  in 
seiner  gnaden  geschefften  der  aydgnosschafft  hilff  not- 
durftig wurde  sein,  daz  sy  die  seinen  gnaden  tun  wollen 
auf  seiner  gnaden  sold  wie  die  aydgnosschafft  solh  sold 
in  irn  aygen  geschefftn  geben  getrewlich  vnd  vngeuerlich. 

Item  die  aydgnosschafft  sullen  auch  vnserm  gnedi- 
gen  herren  von  Osterreich  vberantwurtten  alle  brief 
vrbar  bücher  register  vnd  schrifften  so  sy  innhaben  vnd 
der  herrschafft  von  Osterreich  zusteend  vnd  ob  sy  aini- 
cherlay  brieuen,  bücher  oder  schrifften  yemands  andrm 
vbergeben  hetten  das  solln  sy  seinen  fürstlichen  gnaden 
auch  offnen  getreulich  vnd  angeuerde  ausgescheyden  die 
brief  rodl  oder  schrifften  so  die  inheblichen  land,  stett 
vnd  slos  der  aydgnosschafft  besagent. 

Item  daz  auch  bayd  tayl  bey  allen  irn  landen,  slos- 
sen,  stetten  vnd  margkten  so  sy  in  vergangen  zeyten  zu 
irn  handen  erobert  vnd  bracht  haben  beleyben  auch  den 
verschreyungen  so  bayd  tayl  von  einander  haben  nach- 
komen  sollen  an  intrag. 

Item  vnd  daz  auch  deweder  parthey  noch  ir  zuge- 
hörungen vnd  mithafften  die  ander  parthey  vnd  ir  mithaff- 
ten  durch  ir  stett,  sloss  noch  lannd  kains  wegs  bekriegen 
beschedigen  vehden  oder  in  ainich  wyss  an  leib  oder  gut 
belaydigen  lassen  sol. 

Item  vnd  daz  auch  deweder  parthey  furan  nyemands  in 
puntnuss  burgkrecht  lanndtrecht  schuez  schirm  noch  ver- 
sprechen annemen  sol  dem  andren  tayl  zu  schaden  vnd  vn- 
fug, es  wäre  dann  das  yemant  hynder  den  andren  mit  sei- 


430  DIPLOMATAUIUM 

nom  hushabliclien  siez  ziehen  wolt  den  gcrichten  darinn 
ain  yeder  seins  sytzes  halb  von  alter  gehört  hat  vnuer- 
dingt. 

Item  vnd  darüber  deweder  parthey  oder  die  iren  durch 
der  ander  parthey,  stet  vnd  lennnder  kekriegt  oder  be- 
schediget  wurd,  wenn  denn  das  derselben  parthey  da  es 
beshek  zu  wissen  gethan  wurd  vnd  den  vögten  vnd  ambt- 
leuten  verkundt  vnd  da  die  tätter  begryffen  mochten  wer- 
den, daz  dann  das  beshee  vnd  dem  nach  dieselben  be- 
schediger  darumb  aufgehalten  vnd  gestrafft  wurden  nach 
dem  rechten  vnd  auch  kayn  tayl  dem  andrn  seyn  veind 
oder  beschediger  wissentlich  nit  hausen,  hoffen,  essen, 
trengkn  noch  kayn  vnderschub  oder  hilff  tun,  noch  das 
yemands  gestattigen  soll  in  kayn  weyss  getrewlich  vnd 
vngeuerlich. 

Item  von  der  widerbringung  des  versaezten  lanndls 
in  was  fugen  vnd  scheyn  dieselb  losung  bescheen  vnd  was 
hilff,  rats  vnd  zutun  vnser  gnediger  herr  zu  der  aydgnos- 
schafft ,  vnd  wes  sich  yede  parthey  zu  der  andrn  zuuer- 
sichtigten  sull  das  haben  bayd  tayl  von  einandrn  mont- 
lich  bericht  genomen  der  gestallt,  das  es  schrifftlich  nicht 
zu  uerfassen  sey,  sunder  sych  yede  parthey  der  ander  in 
gutem  erbren  glauben  darumb  vertrawen  vnd  verlassen 
muss. 

Das  vnser  gnediger  herr  von  Osterreich  vleyss  vnd 
vbung  haben  sol  die  bericht  zu  Walczhut  besheen  die  von 
Schaffhausen,  vnd  herren  Bilgrein  von  Howdorff  berurend 
mit  der  aydgnosschafft  rat  vnd  hilff  zuuolzichen. 

Item  vnd  das  auch  von  deweder  parthey  vnd  den  irn 
auf  die  ander  parthy  vnd  die  irn  dhain  new  zoll  noch  an- 
der beschwerd  gelegt  werden  sol,  sunder  das  beleyben  ze 
lassen  gegneinandrn  wie  von  alter  here  genomen  vnd 
geben  wordn  ist. 

Item  von  der  leben  wegen  ist  beredt  was  vnser  gne- 
diger herr  von  Österreich  zu  lehen  gelyhen  hat  das  sein 
gnad  furo  bey  denselben  lehenschafften  beliben  sol  aus- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  431 

gesundert  die  lchen  der  eroberten  lannd  vnd  in  den  vnge- 
losten  phanndtschafften  begryffen. 

Item  vnd  das  ye  zu  zehn  jarn  von  vnserm  gnedigen 
herren  vnd  seiner  gnaden  leibserbn  solh  bericht  seiner 
gnaden  reten  vnd  zugehörigen  verkundt  werden  wissen 
ze  haben  die  zuuolziehen  vnd  hinwiderumb  wenn  die  ayd- 
gnosschafft  ir  pund  mit  eyden  ernewert  das  desgeleich 
mit  dem  auch  besheen  soL 

Item  vnd  wer  daz  dicz  fruntlich  bericht  durch  vn- 
sern  g.  h.  von  Österreich  an  gemayner  aydgnosschafftoder 
hinwiderumb  durch  gemayn  aidgnosschafft  an  vnserm  g. 
h.  nit  gehalten  wurd,  so  sol  doch  darumb  nit  vehd  vfrur 
vnd  krieg  furgenomen  sunder  dieselb  pruchig  parthey 
darumb  zu  austrag  furgeuordert  werden  nach  laut  des 
austrags  der  obuermelt  ist  demselben  austrag  auch  die- 
selb parthy  stat  thun  sol  bey  den  gelobten  ayden  vnd  si- 
geln  diser  bericht.  War  aber  das  durch  vnsers  g.  h.  von 
Österreich  rät,  diener  oder  die  seinen  gnaden  zu  uerspre- 
chen  stand  oder  hinwiderumb  durch  der  aydgnosschafft 
ainich  stat,  lannt,  ort  oder  sonnderlich  person  zu  der  ayd- 
gnosschafft verwant  wider  dicz  bericht  beshee  vnd  darumb 
nach  laut  des  austrags  obgemelt  nit  für  kumen  oder  dem- 
selben austrag  nit  stat  tun  wolt  so  sol  auf  ermanung  des 
tayls  an  dem  der  fride  nit  gehalten  war  dieselben  vnge- 
horsamen  parthey  durch  ir  oberykayt  zu  gehorsam  ge- 
bracht werden  alles  bey  den  gelupten  ayden  vnd  ver- 
schreybungen  so  darumb  ausgericht  werden  sollen. 

Item  vnd  das  auch  darauf  alles  das  so  sich  in  kriegs 
oder  ander  weyss  zwischen  vnserm  g.  h.  von  Osterreich 
vnd  der  aydgnosschafft  vnd  allen  irn  zugehörigen  vnd  mit 
gewandten  gemacht  vergangen  vnd  verloffen  hat  darinn 
kainerley  ausgeschayden  ausgesundert  noch  hindan  ge- 
seczt  bestenndtlich  vnd  vestigklich  bericht  vertragen  vnd 
veraint  sein  vnd  das  auch  dem  stragks  von  bayden  par- 
theyen  vnd  irn  zugehörigen  nachgeganngen  werden 
sol  an  intrag  bey  vnsers  g.  h.  fürstlichen  ern  vnd  bey  den 


432  DIPLOMATAMUM 

ayden  so  die  aydgnosschafft  in  stetteh  vnd  lennden  ge- 
sworen  haben  zu  ainer  ewigen  bestettnuss  solher  bericht 
dem  almechtigen  zu  lob. 

Item  da  zwischen  sol  auch  versuchen  vnd  anbrin- 
gen besheen  an  Straspurg,  Basel  vnd  dieselben  stet  ver- 
rer  wissen  zu  erlangen  wes  man  sich  zu  inen  verlassen 
mag. 

Aus  dem  Cod.  Ms.  des  geh.  H.Archiv.  Tyr.  Nr.  33.  Fol.  157—169. 


LIV.  21.  December  1472. 

Sixtus  etc.  Dilecto  filio  nobili  uiro  Carolo  duci  Bur- 
gundie  salutem  pastoralis  oflicii  nostri  esse  putamus :  vi- 
ros  de  christiana  societate  bene  merentes :  non  solumgra- 
tiis  et  fauoribus  debitis  prosequi:  sed  etiam  aliis,  quorum 
opem  operamque  desiderant  diligenter  commendare.  Di- 
lectus  siquidem  filius  nobilis  uir  Sigismundus  dux  Austrie 
sepe  alias:  et  nuper  in  ratisponensi  celebri  dieta  manife- 
stissime  ostendit,  quantum  et  reipublice  Christiane  et  sanc- 
te  romane  ecclesie  esset  affectus,  qui  ut  fidedignis  rela- 
tionibus  accepimus,  ea  que  ad  tuicionem  orthodoxe  fidei 
et  honorem  apostolice  sedis  proponebantur :  non  solum 
libenter  acceptauit  et  probauit :  sed  ut  alii  quoque  princi- 
pes  et  acceptarent  et  probarent,  omni  studio  curauit :  pre- 
sertim  que  ad  expeditionem  contra  turchos  nostre  religio- 
nis  infestissimos  hostes  pertinerent :  et  ad  generalem  pa- 
cem  per  totam  Germaniam  conseruandam.  Et  nouissi- 
me  nobis  per  suos  oratores  declarauit :  nichil  se  magis  cu- 
pere :  quam  sedi  apostolice  obsequentissimum  se  semper 
prebere :  ratisponensis  conuentus  decreta  adimplere :  pa- 
cem  inconcussam  seruare :  et  totis  uiribus  seuissimi  reli- 
gionis  hostis  impetus,  quantum  in  se  esset  cohercere.  Ve- 
rum cum  ab  hoc  tarn  sancto  proposito  a  quibusdam  pa- 
cis  et  quietis  emulis  turbari  uereatur  et  in  nobilitatem 
tuam  (cui  ut  audiuimus  et  sui  affirmant  deditissimus  sem- 
per fuit)  plurimum  speret,  nobilitatem  tuam  in  domino 


HABSBURGENSE  S.  XV.  433 

hortamur:  ut  Sigismundo  recta  uadenti:  pacem  seruanti: 
et  defensionem  fidei  promouenti  nostra  et  romane  sedis 
reuerentia  omni  studio  assistas :  non  permittens  ipsum  aut 
dominia  sua  subditosue,  super  quo  etiam  venerabilibus  fra- 
tribus  nostris  eystetensi  et  ratisponensi  episcopis  seripsi- 
mus  a  quoquam  indebite  molestari,  quod  dilectissime  fili 
et  nobis  erit  gratissimum  et  ad  laudem  nominis  tui  pluri- 
mum  conducet,  si  progenitorum  tuorum  inherendo  uesti- 
giis  pacis  amator,  iusticie  cultor,  oppressorum  uero  de- 
fensor,  ut  in  doniino  confidimus,  existas.  Datum  Rome  apud 
sanctum  Petrum  anno  incarnationis  dominice  mcccclxxij 
duodecimo  kalendas  Januarii  pontificatus  nostri  anno  se- 
cundo. 

Gleicbz.  Absch.  Pap.   Geh.  H.  Archiv. 

LV.  3.  April  1473. 

Dem  erwirdigen  Hermann  bischouen  zu  Costenntz, 
vnserm  fursten  vnd  lieben  andechtigen. 

Friderich  von  gottes  gnaden  romischer  keyser  zu 
allentzeitten  merer  des  reichs,  zu  Hungern,  Dalmatien, 
Croacien  etc.  kunig,  hertzog  zu  Österreich  vnd  Steyr 
etc. 

Erwirdiger  fürst,  lieber  andechtiger.  Wir  sein  be- 
richt,  zwischen  dem  hochgepornen  Sigmunden,  hertzogen 
zu  Osterreich  etc.  vnserm  lieben  vetter  vnd  fürsten  an 
einem,  vnd  der  eidgenossen  am  andern  teiln  ettlich  irrung 
vnd  z wittrecht  aufferstannden  sein,  die  dann  wo  das  nit 
furkommen,  zu  mererm  vnrat  raichen  mochten,  das  vns 
nit  lieb  were.  Vnd  haben  darauff  gemainen  eidgenossen 
schreiben  vnd  an  sy  begern  lassen,  solicher  irrung  hal- 
ben gegen  dem  genanten  vnserm  vettern  in  vnguten  noch 
gewaltsamer  tätte  nichtz  furtzunemmen  sonder  in  treffen- 
lich bottschafft  an  vnsern  keyserlichen  hofe  zu  sennden, 
als  du  an  der  abschrifft  solichs  vnsers  keyserlichen  Schrei- 
bens hierinn  beslossen  vernemen  wirdest.  Begern  darauff 
an  dein  andacht  mit  ernstlichem  fleiss  bittend,  du  wollest 

Fontes  etc.  II.  Bd.  28 


434  DIPLOMATARIÜM 

auf  solich  vnser  schreiben  vnd  vnsern  keyserlichen  cre- 
dentzbrief,  so  wir  dir  hiemit  sennden,  bey  den  genanten 
eydgenossen  mit  ernst  daran  sein,  damit  wider  den  obge- 
melten  vnsern  vettern  hertzog  Sigmunden  die  seinen  noch 
sein  gut  solicher  irrung  halben  in  vnguten  nichtz  furgeno- 
men,  sonnder  die  Sachen  in  gut  gehalten  werde,  bis  wir 
ferrer  zwischen  ir  nach  zimlichem  gehanndeln  mugen. 
Daran  ertzaigt  vns  dein  andacht  sonnder  geuallen,  das 
wir  mit  gnaden  gegen  dir  vnd  deinem  stifFt  erkennen 
wollen.  Gehen  zu  sant  Veitt  in  Kernndten  am  Sambstag 
vor  dem  Sonntag  Judica  in  der  vasten  anno  domini  etc. 
septuagesimo  tertio,  vnsers  keyserthumbs  im  zweyund- 
tzwaintzigisten  jarenn. 

Ad  mandatum  domini  imperatoris  proprium. 


Beilage :  Schreiben  Erzherzog  Friedrichs  an  die 
Eidgenossen.  (Vnsern  vnd  des  reichs  liehen   getrewen, 
gemeinen  eidgenossen  von  stetten  vnd  lannden.) 
De  eodem  dato.  (Abschrift.) 

„Alsdann  (wenn  beider  Theile  Botschaft  bei  ihm 
„seyn  wird)  wellen  wir  in  die  Sachen  sehen  vnd  gepurlich 
„vnd  zimlich  wege  darinn  fürnemen  dardurch  solich  ir- 
„rung  vnd  z wittrecht  in  guttlichen  stannde  gesetzt,  vnrat 
„vnd  schaden  zu  heiderseit  vermitten  bleiben,  vnd  thut 
„hierin  nichtz  anders  als  wir  vns  dann  des  zu  ew  verse- 
henen. Daran  tut  ir  vnser  ernstlich  meynung  vnd  sonn- 
„der  geuallen." 

Orig.  Papier.  Rückw.  aufgedr.  Siegel.  Geh.  H.  Archiv. 
(Angeführt  bei  Lichnowsky  Bd.  VII.  Regg.Nr.  1670.) 

LVI.  S.  D. 

Am  ersten  erczelt  gestalt  vnd  herchumen  des  chauff 
darauff  den  abschit  des  nächsten  tags  zu  Chur  gemacht 
ist  zwischen  meinen  gnadingen  herrn  von  Osterreich  etc. 
vnnd  den  vom  gotzhawss  gen  Glurens  vmb  ettlich  ir  ge- 


HABSBURGENSE  S.  XV.  435 

brechen  auch  vmb  den  kauff  der  acht  gericht  lanndss- 
friedss  vnnd  ander  artikel  halb  dahin  die  von  gericht  auch 
solten  mit  vollem  gewalt  schicken  dahin  syg  mein  gnadi- 
ger herr  in  eygner  person  komen  in  meynung  dem  abschid 
nachzugend  die  vom  gericht  sinen  aber  vss  beliben  das 
hat  mein  gnadiger  herr  dafür  gehept,  das  villeicht  die 
von  gerichten  bedacht  hetten  lieber  siner  gnaden  huldigun 
zu  tund  dan  den  von  gotzhawsz ,  also  hat  sein  gnadt 
mich  gefertigt  zu  den  gerichten  vnd  darnach  zu  euch  an 
den  gerichtn  die  ding  zu  erkunnen  vnnd  seinen  gnaden 
huldigun  zu  thun  zu  begeren  vnnd  als  ich  komen  bin  gen 
Veitkirch  da  hab  ich  vernomen  die  pundnuss  so  zwischen 
den  vom  pundt  vnd  den  von  gerichten  geschehen,  die  noch 
an  myn  gnadigen  herren  nit  gelangt  sey  vnd  geczweifelt 
sölich  berbung  nit  zuthundt  sunder  die  endrung  wider  an 
mein  gnadigen  herrn  zu  pringen  vnnd  hab  an  ratt  erfun- 
den meiner  Werbung  nach  zu  chumen  vif  das  bin  ich  ge- 
rittn  zu  den  von  gerichten  vnd  hab  in  die  Werbung  vnd 
maynung  meinss  gnadingen  herrn  gesagt  das  das  mein 
gnadiger  herr  ir  vssbelyben  darfür  gehept  hab  des  sy  vil- 
leicht die  von  gerichtn  bedacht  hetten  lieber  syner  gna- 
den huldigum  zu  thain,  dan  den  vom  gotzhawsz  vnd  sy 
angelangt  seinen  gnaden  huldigun  zu  thain9  die  haben  mir 
sollichs  abgeschlagen  mit  vil  Worten  wie  sy  dann  vormals 
zu  tagn  zu  guttm  tail  auch  haben  gethan  vnnd  mich 
darauff  gebetten  in  mitel  weg  für  zu  halten  damit  die  ding 
zum  gueten  kümmen  do  hat  mir  mein  gnadiger  herr  be- 
uolchn  nachdem  ein  abschidt  vormals  gemacht  sey  das  die 
vom  gerichtn  mit  vollem  gewallt  sullen  schicken  gen 
Glurens  das  sy  noch  ein  botschafft  zu  sein  gnaden  hin  in 
schicken  das  bedeucht  sein  gnad  das  fruchtbarist  sein  den 
selben  beuelch  hab  ich  in  für  ein  mittl  in  den  dingen  fur- 
gehalten  di  haben  sy  mir  auch  abgeschlagn  vnnd  begert 
kurcz  tag  der  bemelten  Sachen  halb  zu  seczen  gen  Chur 
oder  gen  Maygenfelt  dahin  sy  dann  ir  freundt  vnnd  pund- 
gnossen  auch  pringen  möchten  hab  ich  mit  in  beuelch  vmb 

28* 


436  DIPLOMATARIUM 

vil  vrsach  nit  mögn  verwilligen,  nu  hat  mich  mein  gnadi- 
ger herr  zu  evv  geferdigt  vch  auch  ewr  bo tschaft  mit  sampt 
den  gerichtn  wo  ich  an  in  das  het  mögn  habn  zu  sein 
gnadn  hin  ein  zu  schicken  zu  begern  das  ist  an  den  von 
gerichtn  erwundn,  vnd  bedarff  nit  weyter  ancziechenss 
wie  wol  ich  nu  wo  solich  enndrung  in  die  ding  nit  geual- 
len  in  beuelch  gehept  hett,  wo  es  ew  zu  vngelegen  gewe- 
sen war  hinin  zu  chumen  das  ich  mich  dann  mit  ew  einss 
tagss  an  gelegne  endt  hiet  mugen  vereynen  so  ist  des  nit 
mer  not  dann  mein  gnädiger  herr  het  sich  vber  den  gnä- 
dingen  willen  so  er  vnd  sein  landschaft  ye  vnd  ye  zu  den 
landen  gehept  habent  vnd  noch  wo  das  sein  fueg  wolt  ha- 
ben gern  het  nit  versehen  das  ir  die  gericht  in  disen  irrung 
an  seiner  gnaden  willen  in  pintniss  hietten  vffgenomen, 
darumb  so  bit  ich  von  wegen  meinss  gnädigen  herrn  nach 
dem  sein  gnadt  ye  vnd  ye  mit  disem  landt  in  gnadingen 
nachpurschaft  gewesen  ist,  vnd  furan  gerren  beleyben 
wolt,  daz  ir  dann  sollichs  puntniss  mit  den  gerichten  die 
meinen  gnädigen  herren  zu  gehören  abstellen  darmit  das 
meinen  gnadingen  herrn  nit  vrsach  geben  werdt  die  ding 
auss  seiner  gnadn  noturlt  weyder  zu  ersuechen  so  ist 
mein  gnadiger  herr  gegen  den  gerichtn  in  hoffnung  nach- 
dem er  sy  bisher  gutlich  vnd  in  genädingen  willen  ge- 
maint hat  vnd  noch  maindt  des  sy  ainss  anderss  gemuetz 
werden,  mit  hofwortten  zu  beschliessen  etc. 

Gleichzeitiger  Entwurf.  Pap.  Geh.  H.  Archiv. 

LVII.  S.  D. 

Item  die  gemain  gotzhuslüt  vermainent  denn  büschoff 
von  Chur  vertriben  von  vrsachen  wegen  die  sy  mainent 
wider  in  zehaben,  vnd  habent  maister  Casper  gebetten 
vnd  erbetten  das  er  iro  vnd  des  gotzhus  erweiter  haupt- 
mann  wery  bys  an  end  vnd  ustrag  der  sachn  an  all  sin 
kostung  vnd  schaden  vnd  habent  im  zu  geben  xij  man  vnd 
nach  dem  habent  gemain  gotzhuslütt  maister  Casper  ge- 
sworen  korsam  sin  vnd  wie  er  die  Sachen  handli,   das 


HABSBURGENSE  S.  XV.  437 

nimant  im  dar  arges  redi  noch  züsprech  an  ij  guldin  vnd 
habent  maister  Casper  einen  versigleten  brieff  geben  mit 
iij  insygeln  angehencktt,  das  alles  stett  ze  halten  vnd  im 
korsam  ze  sin  haut  grauff  Georg  von  Sargans  sin  insigel  an 
den  brieff  gehenckt  vnd  Hartman  Plane  haut  auch  sin  insi- 
gel daran  gehenckt,  vnd  junckher  Gstier  von  Kastelmur 
auch  sin  insigel  gehenckt  an  den  brief  etc. 

Item  maister  Casper  wolt  den  gewalt  nit  ufnemen 
noch  sich  der  sach  beladen  sy  verhiesent  tann  im  das  sy 
nit  Swytzer  ald  aidgnosen  werdent  an  sinen  willen  vnd 
haisen  vnd  denselben  puneten  sätezt  maister  Casper  auch 
an  denn  versiglettn  brieff,  vnd  ich  Werenherus  Hägen- 
berg  han  denselben  puneten  selbs  gesechen  vnd  gelesen 
vnd  ist  war  etc. 

Item  warvmb  aber  maister  Caspar  ist  hauptmann 
gewordn  das  hat  er  darumb  getan,  das  er  testerbas 
mechti  wendenn  schaden  vnd  vbels  das  all  tag  mechti 
geschechen  vnd  dor  wolt  maister  Casper  mit  namen  das 
stuck  haben  in  den  brieff,  das  sy  nit  aidgnosen  söltent  wer- 
den an  wissen  vnd  erloben  etc. 

Item  der  bischoff  von  Chur  vnd  die  vom  gotzhus  ha- 
bent wol  ze  fünfmalen  getaget  vnd  auf  dem  letsten  tag 
habent  die  tag  heren  die  Sachen  also  beschlossen,  vnd  ist 
berett  das  der  bischoff  von  Chur  vnd  die  vom  gotzhus  sölent 
all  iro  sach  die  dan  sy  wider  ainander  habent  kommen  uf  xiiij 
mann  vnd  uf  eim  obman,  vij  man  sol  mein  her  von  Chur 
erwellen,  vnd  vij  man  die  vom  gotzhus  vnd  der  obmann  sol 
sin  der  lantrichter  vom  grawen  punt,  ausgenomen  die 
hauptsach  die  ist  geschoben  gen  Rom  für  vnsern  hailigen 
vatter  daz  ist  die  houptsach  ob  sy  in  mit  recht  ab  migent 
setzen. 

Item  sy  schulgent  den  bischoff  wie  er  in  dem  bann 
sy  vnd  hab  zu  verstent  geben  den  briesteren  er  sy  absol- 
uirt  vnd  hat  ein  beschäczung  uf  die  priesterschafft  geleit 
vnd  gros  gelt  von  inen  uf  gehapt  vnd  hat  die  absolucion 


%38  DIPLOMATARIUM 

nie  lausen  gesechn  vnd  spricht  man  er  hab  nie  kain  abso- 
lucion  beschickt  vnd  sy  noch  in  dem  bann. 

Item  auch  als  er  in  dem  bann  ist  gesin  so  hat  er 
zwen  prelaten  bestetiget  vnd  mit  dem  einen  dispensiert  us 
dem  wisen  orden  in  den  swarczn  das  vnser  hailiger  vat- 
ter  nit  wolt  tun  etc.  vnd  ander  vil  Sachen  die  nit  nottirf- 
tig  etc. 

Item  sy  sprechent  auch  wie  der  büschoff  hab  gerett 
er  well  Fürstenburg  verkaufen,  ald  aber  ingeben  minem 
gnädigen  von  Österich  vnd  sin  fürstlich  gnad  hab  im  zu 
geseit  ze  helfen. 

Item  auch  söl  ein  brief  geschriben  vnd  geben  nach 
datum  annunciationis  Marie  nächst  vergangen  hie  ze  Ins- 
prug  us  der  cancellarie  vnd  gesant  dem  byschoff  von  Chur 
vnd  sagt  die  yberscrifft  also,  vnser  getrwen  raut  vnd  die- 
ner  her  Orlieben  etc.  vnd  ist  der  selbig  brieff  komen  in 
hand  graff  Wilhelmz  von  Werdenberg,  vnd  der  hat  den 
selbigen  brieff  geben  grauff  Georgen  von  Sargans  vnd 
grauff  Georg  het  denselben  brieff  laussen  sechen  die  von 
Zürch  vnd  ander  aidgnosen,  vnd  wellent  die  von  Zürch 
vnd  ander  aidgnosen  in  ainer  kurczy  schicken  zu  dem  bi- 
schoff  von  Chur  vnd  zu  den  andran  von  Brandis  zu  erfa- 
ren  ob  sy  aidgnosen  syent  ob  Ostericher,  vnd  der  brief 
ist  ein  vrsach  das  sy  erfaren  wellent  etc. 

Item  auch  hat  der  herczog  von  Malant  geschickt 
den  grauffen  von  Clauen  zu  maister  Casper,  wie  die  hoch- 
geborne  fürstin  vnd  herczogin  von  Sofowen  yeczet  ein 
gemachel  des  herren  herczogs  zu  Malant  wie  die  obge- 
nampt  herczogin  hab  einen  frunt,  vnd  ist  ein  abbt  in  dem 
lant  Sofowen  den  wolt  sy  gern  haben  in  disen  landen, 
vnd  das  maister  Caspar  so  wol  tun  welti  vnd  in  fürdrond 
vnd  sin  hylff  tun  es  wer  ze  Rom  ald  hie  in  disem  landt 
das  er  werdi  ufgenomen  zu  einem  bischoffze  Chur  etc. 

Item  grauff  Georg  von  Sargans  der  anstrit  vnd  püt 
die  vom  Engendin  vf  fast  vnd  fast  an  zalvmb  ain  durchzug 
an  die  Etsch,  vnd  sprich  vnd  haut  gesprochen  zu  maister 


HABSBURGENSE  S.  XV.         439 

Casper  wann  er  kämi  in  das  land  an  die  Ötsch  so  wolti 
er  an  rieffen  das  recht  vnd  meinet  er  häti  den  als  bald 
hilff  als  mins  gnädigen  herren  gnad  das  war  den  von 
herren  ald  von  andern  lüten  vnd  meinet  es  sy  sin  vatter- 
lich  erb  er  vermoinet  auch  er  gewuni  hilff  von  ettlichen 
swäbnschen  herren  yber  den  berg,  wer  aber  die  sient  das 
wäst  er  wrol  etc.  haut  ouch  gesprochen  das  vill  heren  sient 
die  geren  sächent  das  nun  anfieng  etc.  et  illud  est  mul- 
tum  secretum  et  quod  iste  articulus  secrete  teneatur  etc. 

Item  grauff  Georg  hat  gesprochen  zu  maister  Cas- 
per das  die  acht  gericht  habent  gesprochen  wann  grauff 
Wilhalm  inen  den  ayd  ablaus  den  so  wellent  sy  nit  swe- 
ren  minem  gnädigen  von  Osterrich  vnd  wellent  sich  an- 
derswan  verbinden  wa  es  inen  den  eben  sy  etc. 

Item  die  aidgenosen  etc.  von  Glaris ,  von  Vrfuren 
vnd  die  von  Vren  habent  die  vom  grawen  buntt  gemanent 
vnd  ist  sich  nit  an  sy  ze  keren,  noch  inen  trwen  was  sy 
verhaisent  haben  etc. 

Item  als  von  des  von  Marmels  wegen  die  richsnet 
by  dem  Engendin  mit  knechten  vnd  mit  bübn,  vnd  faucht 
die  Engendiner  in  den  gerichten  etc.  mines  gnädigen  von 
Osterrich  vnd  beschatzt  sy  als  er  kürtzlich  getan  hat  vnd 
spricht  er  sy  mines  gnädigen  herren  von  Osterrich  die- 
ner  vnd  diegi  im  ein  gros  gevallen  daran,  vnd  mächti  er 
nu  vil  erstechen  vnd  vil  vnglicks  angeton  etc.  vnd  haben 
die  von  Engandin  geschonet  mins  herren  gnaden  vnd 
weit  maister  Casper  gern  wissen  wie  man  sich  sölt  hal- 
ten mit  im  vnd  das  mins  herren  gnad  nit  möcht  sprechen 
wir  haben  nütz  darümb  gewist  etc.  et  responsum  super 
istud. 

Item  etiam  quod  mittatur  quantocius  vir  fidus  et  cui 
sit  confitendum  et  omnia  percunctabit  et  quod  statim  fiat 
quia  periculum  est  in  mora  etc. 

Auf  einem  andern  Zettel : 

„Item  als  man  maister  Casper  hat  erweit  zu  ainem 
„hauptman  vnd  im  xij  man  zu  geben  hat,  vnd  er  regiren 


440  DIPLOMATARIUM 

„sol  etc.  vnd  darin  sol  niement  im  zureden  etc.  wer  aber 
„das  brach  schlechtlich  mit  wortten  vnd  man  das  innen 
„wurd  den  strauft  man  vmb  ij  guldin,  wer  aber  sich  da- 
wider weit  legen  vnd  nit  korsam  welti  sin  als  dan  ver- 
„siglet  brieff  inhat  den  sol  vnd  mag  maister  Casper 
„mit  den  xii  mannen  fachen  vnd  in  stockschlachen  vnd 
„strauffen  an  leyb  vnd  an  gut,  nachdem  dan  die  schuld 
„ist  grosz  ald  ciain  etc." 

„Item  auch  ist  mir  enpfolchen  ze  reden,  das  grauft 
„Jörg  hab  gesprochen  im  zwifly  nit  daran  wan  er  an  die 
„Etsch  kam  er  gewuny  auch  hilff  von  denen  von  Venedig 
„vnd  das  durch  die  aidgenosen,  wann  die  Venediger  vnd 
„die  aidgnosen  die  syent  gancz  ains  mit  an  andran  vnd 
„wrdi  im  engegen  ziechen  vnd  an  vff  etc." 

„Item  ich  sol  auch  reden  etc.  das  maister  Casper 
„welti  ratten  das  man  grauff  Jörgen  zügi  von  den  aid- 
„gnosenetc.  vnd  das  mines  herren  gnad  von Österrich  sich 
„richte  mit  grauff  Jörgen  etc.  vnd  spricht  maister  Casper 
„motu  proprio  das  etc.  als  von  im  selbs  nach  gestalt  der 
„Sachen  halb  vnd  nit  das  grauff  Jörg  im  hab  empf ollen 
„minder  ald  me  etc.  vnd  geiiel  das  minem  gnedign  herrn 
„vnd  sinen  loblichen  ratten,  das  man  lausen  wissn  maister 
„Casper  so  welti  er  mit  grauff  Jörgen  an  heben  sagen 
„andran  sachn  etc.  vnd  dan  so  welti  er  här  komen  wyt- 
„man  mit  wortten  das  grauff  Jörg  nit  künt  änderst  verstan 
„wän  das  maister  Casper  das  retti  von  im  selbs  vnd  tätti 
„das  von  sinen  wegen  etc.  vnd  das  in  vnder  wysen  das 
„  grauff  Jörg  wrdij  werbn  an  mines  herren  gnad  von  Öster- 
lich vmb  ein  richtung,  das  wer  durch  maister  Casper 
„ald  durch  den  von  Matsch,  ald  durch  sy  bayd  etc.  vnd 
„nit  das  maister  Casper  wyss  ob  willig  war  ald  nit,  wann 
„er  das  von  im  sälbs  vnenpfollen  rett  in  rauttzwys,  wann 
„grauffen  Jörgen  krieg  wider  minns  herren  gnaden  hat 
„einen  pradrenfus  wan  man  will  wenen,  wan  vill  lütt  sind 
„die  dient  als  ob  es  innan  layd  sy,  vnd  wrd  es  bricht  es 
„wrdi  innan  vil  layder  etc.  darvmb  etc." 

Gleichz.  Aufzeichnung.  Pap.  Geh.  H.  Archiv. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  441 

LVIII.  (S.  D.) 

Beuelhnusz  von  vnserm  gnedigen  herren  hertzog 
Sigmunden,  hern  Cristoffen  Botschen  haubtmann  vnd 
Conraten  Vintler  auf  den  tag  zu  Glurns. 

Von  erst  denselben  tag  von  seiner  gnaden  wegen  ze 
suchn  vnd  seinen  glimph  auch  sein  herlichaitvnd  gerechtik- 
chait  anzeziehen,  als  dann  das  vor  zu  den  rechttagen  ge- 
praucht  ist,  auch  in  den  schrifften,  so  darumb  sind  vnd  vn- 
derweisung  des  Raspen  vnd  annderer  funden  wirdt,  vnd  da- 
rauf zegeen,  daz  vnnserm  gnedign  herrn  volg  was  im  recht- 
lich zugehört,  auch  den  seinen  bekerung  besehen,  des  so  in 
genomen  ist,  wie  sy  das  füglich  wissen  dartzebringen,  mag 
man  dann  des  weg  vinden ,  daz  die  rette  das  also  aufne- 
men,an  vnnsern  gnedigen  herrn  ze  bringen  vnd  das  vor  nicht 
absiahen,  möcht  man  aber  das  an  in  solher  mazz  nicht 
vinden,  daz  vnnserm  gnedigen  herrn  auffzenemen  wer, 
daz  dann  der  von  Chur  ermant  werde,  ainen  rechttag  ze 
seezen,  als  dann  die  sach  auf  in  veranlasset  ist,  als  auf 
sannt  Michelstag,  dabey  ain  güttlicher  anstand,  nach 
demselben  rechttag  ze  halten,  auch  fürgenomen  vnd  ge- 
setzt werde,  wolt  dann  der  rechttag  auch  nicht  fürganng 
haben,  daz  dennoch  ain  güttlicher  anstannd  gemacht  werd 
auf  die  obgenant  zeit  oder  sannt  Gallen,  oder  sannt  Mar- 
teinstag. 

Wollt  dann  das  alles  nicht  von  in  veruolgt  noch  zu- 
gelassen werden,  daz  dann  mit  dem  von  Chur  werde  ge- 
redt, sich  zu  vnnserm  gnedigen  herrn  ze  tun,  als  mit  rat 
vnd  dinst  wie  dann  vor  dauon  geredt  ist  vmb  ain  zim- 
lich  prouision,  vnd  daz  er  sich  zu  seinen  gnadn  hett  ge- 
fügt als  dann  das  die  rette  vernomen  haben,  wolt  er  das 
aber  auch  nicht  tun,  daz  er  doch  den  retten  seinen  wil- 
len zu  uersteen  geben  an  vnnsern  gnedigen  herrn  ze 
bringen. 

Orig.  Papier.   Geh.   Hausarchiv. 


442  DIPLOMATARIUM 

LIX.  S.  D. 

Zu  wyssent  von  wegen  der  spenn  so  dann  die  wol- 
gebornen  Alwigk  vnd  Rudolf  gebrüder  grauen  von  Sulcz, 
landtgrauen  in  Clegkow  zu  dem  durchlauchtigen  hochge- 
bornen  fursten  vnd  herrn  herrn  Sigmunden  erczhertzogen 
zu  Osterrich  etc.  vnserm  gnedigisten  herrn  die  hohen- 
gericht  über  daz  blut  zu  Bollingen  zu  richten,  vnd  daz 
man  zu  Stockach  die  grauen  von  Sulcz  furhaischet  vnd 
über  sy  rieht  über  daz  sy  ir  richter  nit  seyent  vnd  zu  den 
gerichtz  zwang  nit  gehörent.  Desglichen  daz  man  über 
die  iren  rieht  vnd  die  über  abvordrung  nach  ludt  ir  fryhait 
nit  wysen  wöll,  darzu  als  Jörg  burggrauff  vnd  Hanss 
Zegky  als  amptlut  zu  Neuenbürg,  Petern  Hoszen  vnd 
Wendel  Swartzen  vmb  misstatten  ir  er  vnd  glimpff  be- 
ruren  beschuldiget  vnd  deshalb  irs  libs  nit  sicher  sind 
vnd  sich  des  wie  in  gepurt  zu  uerantwurten  begeren  vnd 
zu  entschuldigen  doch  daz  sy  bysz  zu  ustrag  der  sach  si- 
cher sygent.  Desglichen  von  Hans  Virichs  von  Rumlangs 
berürend  die  lehen  so  er  inen  ansprech  zu  haben  ver- 
mainen,  darumb  sich  dann  die  gemelten  von  Sulcz  vs- 
trags  der  vorberürten  sachenhalb  benügen  haben  lassen 
nämlich  vff  dem  wolgebornen  Oscwalten  grauffen  zu 
Tierstain  vnsers  gnedigen  herrn  lanndtuogt  im  Elsas  vnd 
seiner  gnaden  rett,  so  dann  sein  fürstlich  gnad  hie  vor 
vnd  von  hoff  heruss  darzu  ordnen  wirt  mit  der  beschai- 
denheit  daz  grauff  Oscwalt  vnd  die  rett  zu  im  geordnet 
vff  die  spenn  ritten  die  besiechtigen  vnd  yegklicher  par- 
they  notturfft  vnd  anligen  gnügsamelich  hören  vnd  darinn 
handeln,  wie  dann  der  grauen  von  Werdennberg  anlasz 
von  wort  zu  wort  gruntlich  zugibt. 

Gleicbz.  Abschrift.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 


HABSBURGENSE  S.  XV.  443 

LX.  S.  D. 

Auf  graf  Wilhalms  begern  vnd  vodrung.  (FL  Sigmund.) 
Am  ersten  daz  mein  gnadiger  herr  sich  erkund  an 
den  vodern  retten  vnd  ob  in  zuantwurten  sey  m.  g.  h. 
hab  etlieh  register  in  den  vordem  landen  woll  sein  gnad 
die  vbersehen  lassen  auch  ab  den  ambtleutten  vnd  an- 
dern erkunden  ob  nach  dem  das  ain  alte  lange  sach  ist 
vnd  im  darnach  verrer  antwurtten. 

Zum  andern  wie  sein  gnad  vormals  auch  darumb 
ersucht  sey  worden  vnd  hat  ye  sein  gnad  nit  künden  fin- 
den das  man  in  icht  ze  tun  sey,  darumb  hat  m.  g.  h.  vor- 
mals das  recht  für  seiner  gnaden  ret  fürgeslagen  nach 
lautt  seiner  fürstlichen  freyhait  darauf  sy  piszher  nicht 
weytter  gesucht  hitten. 

Dabey  lat  sein  gnad  das  noch  peleiben  vnd  meint 
auch  sein  gnad  er  hab  vnpillich  die  Sachen  an  sich  geno- 
men  hab  angesehen,  daz  solhs  in  hangenden  rechten 
steet  ob  er  aber  nit  genügen  daran  vermaint  zu  haben  so 
erpeit  sich  sein  gnaden  noch  etc. 

Gleichz.  Aufzeichnung.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 

LXI.  S.  D. 

Ze  wyssen  das  abgeredt  vnd  vertädiget  ist  worden 
zwyschen  des  durchluchtigen  hochgebornen  fursten  vnd 
herren  heren  Sigmunds  herczog  zu  Osterrich  etc.  ains 
vnd  des  vesten  Jörigen  von  Haimehouen  zu  Vischeir  des 
andern  tails  als  von  wegen  des  Tennebergs  etc. 

Item  zu  dem  ersten  so  sol  sich  der  obgenant  Jorig 
von  Haimenhouen  des  Tennebergs  für  sich  vnd  sein  erben 
gen  dem  obgenanten  herren  von  Osterrich  etc.  sein  er- 
ben vnd  nachkomen  nach  aller  notturft  mit  briefen  vnd 
vrkunden  verziehen  vnd  vffschlachen  vnd  auch  die  brief 
so  zu  dem  Denneberg  dienent  herus  geben.  Dargegen 
so  sol  im  der  obgenant  herr  von  Osterrich  etc.  geben  tu- 
sent  rinischer  guldin  die  er  im  vnd  sein  erben  raichen  vnd 


444  DIPLOMATARIUM 

antwurten  sol  von  dem  negstkunftigen  sant  Martinstag 
vber  zway  jar  one  allen  schad  vnd  sol  in  des  auch  mit 
briefen  und  vrkunden  versichern  das  er  vnd  sein  erben 
des  gewysz  vnd  heblich  seien,  darzu  so  sol  in  der  obge- 
nant  herr  von  Osterrich  vier  jar  die  neste  nach  ainander 
künftig  zu  ainem  diener  haben  vnd  im  ains  yeden  jars 
zu  sold  geben  vierczig  guldin  rinischer ,  dar  vff  sol  im 
dienen  der  obgenant  Jörig  von  Haimenhouen  von  hus  vs 
oder  zu  hoff  mit  dri  pferden  welhes  denne  dem  obge- 
nanten  herren  von  Osterrich  genem  ist,  deshalb  er  an  ye- 
dem  end  in  halten  sol  als  ander  sölh  sein  diener.  Darauf! 
so  ist  gesprochen  worden  das  deshalb  ain  gütlicher  an- 
stall  achczig  jar  die  neste  nach  ainander  künftig  gehalten 
sol  werden  von  dem  obgenanten  herrn  herczog  Sigmund 
seinen  erben  vnd  nachkomen  auch  ir  land  vnd  lüte  vnd 
mencklichen  von  iren  wegen,  desgelichen  sol  solher  an- 
stall  von  Jörigen  von  Haimenhouen  sein  erben  vnd  me- 
neklichen  von  sein  wegen  auch  gehalten  werden  doch  we- 
derm  tail  nach  den  gemelten  achczig  jaren  solher  anstall 
nit  mer  fuegen  wölt  der  sol  in  ain  jar  vorhin  dem  andern 
absagen  alles  vngeuärlich. 

Mer  ist  beredt  worden  das  solher  abschaid  sol  bracht 
werden  an  den  obgenanten  herren  herczog  Sigmunden 
von  Osterrich  etc.  der  sol  hie  zwyschan  vnd  sant  Gallen- 
tag schierist  zu  oder  ab  sagen  die  abredung  zu  halten 
oder  nit,  vnd  darnach  sollent  die  dingt  gen  ainander  vfge- 
richt  werden,  ob  anders  der  obgenant  herr  von  Osterrich 
die  abredung  zusagt  vff  das  so  ist  der  frid  bis  vnser  lieben 
frawentag  Liechtmess  nestkunftig  erlengert  vnd  erstreckt 
worden  den  von  baiden  tauen  zu  halten  in  masen  wie  der 
vor  abgeredt  ist  bis  vff  sant  Martinstag  nest  darnach- 
künftig. 

Gleichz.  Aufzeichnung.  Papier.  Geh.  H.  Archiv. 


III. 


IV. 


vi. 


VII. 


VIII. 


IX. 


X. 


XL 


XIL 


Namen  -  Register. 


Die  römischen  Zahlen  bedeuten  die  Abtheilung. 


Adelshausen  (Dorf).  1455.1.102,103. 
Adolph    (Erzbischof  zu   Mainz).    1469. 

II.  365. 
Aggsbach  (Karthause)  1455. 1. 74. 1459. 

1.48. 
AI  acht  (Ort)  1454.1.  46. 
A 1  b  e  r  e  ht  (Dorf)  1455.  I.  76. 
Albrecht  II.  deutscher  König.  I.  81 . 
Albrecht  IV.  Herzog  von  Oesterreich. 

1447.  I.  83.  bis  I.  128.  II.  133,  188,  191. 

196.  291,  1463.  II.  307,  308, 310,  325, 369. 
Albrech  ting  (Ort)  1459.  1.119. 
Albrechtsberg  (Pfarre)  1454.  1.59,60. 
Albrechtshaimer  (Pangraz  und  Michl, 

Gebrüder)  1454.1.53. 
A  1  k  o  f  e  n  (Pfarre)  1454.  I.  48. 
Alpaniciy  (Bad  zu)  11.256. 
Alt  (Hanns)1454.I.67.(Thomas)  1456. 1. 82. 
Altkir  ch    1455.  I.  96.  103.  1469.  II.  225, 

229. 232. 
Altstetten(Ort)I1.391. 
Andel  fingen,  (Amt)  II.  391. 
A  n  d  1  a  h  (Lazar  v.)  1451 .  I.  95. 
Ankenreuter   (Nankenreuter)    Nabu- 

chodonosor  1462.  I.  121.  1463,  1464.11. 

145,315. 
Annenberg  (Parcivalv.)  1462,  II.  306, 

307,  1463.  II.  308.  1464.  II.  312.  314. 
Ar berg  (Stadt)  11.390. 
Arbesbach (Landgericht)  1454.  I.  58. 
Ar  bürg  (Stadt)  II.  390. 
Armthalheim  1459.  I.  119. 
Arow(Ort)  11.390. 
Arwang  (Ort)  II.  390. 
Asch  au  (Ort)  1471.  II.  374. 
Attersee  (Ort)  1454.  1.53.  1459.  I.  118. 
A  u  e  r  (Hanns  und  Heinrich ,   Gebrüder) 

1461.  II.  142. 
Augsburg  (Bischof  v.)    II.  161  (Peter 

Bischof  v.  Cardinal)   1453  II.  173.  (Jo- 
hann Bischof  zu)  1469.  II.  365. 
—  (Claus  v.)  1455.  I.  100. 
Augsburger  (Caspar)  1468.11.337. 
Aukenthal.  1454.1.63. 
Aur  ifab  er   (Joh.)  Licentiat  der  Rechte 

undRathspräses  inLuxenhurg  14641.69. 
Aynau  (Ort)  II.  390. 


Baden  (Carl  Markgraf  v.)  1469. 11.247, 

355,  365. 
Baden  (Herzogen-)  Stadt.  II.  390. 
Baden  (Schloss)  II.  389. 
Baden    (in    Oesterreich)    1463.    I.    124. 

II.  307. 
Badenweiler  (Grafschaft)  1468. 11.149. 
B  a  1  d  e  ck  (Marquard  v.)  Vogt  zu  Rhein- 

felden  1455.  I.  101,  102, 103, 117. 
Barnis     (Nicolaus)    ungrischer    Vice- 

kanzler  1454.  I.  9.  68. 
Basel  (Friedrich Bischof  v.)  1448, 1. 115. 

II.  161.  Johann  Bischof.  II.  365,  406. 
Basel  (Stadt)   1445,  I,  97.  115.  II.  149, 

150,  159,  300,  365. 
Bayern    (Herzoge   in)  Pfalzgrafen  am 

Rhein.  Albrecht.  II.  171.  Elisabeth  1455. 

1.75.  Christoph  1471. 11.261,  270.  Lud- 

Avig  1455,  1. 13,  68,  74,  78,  79,  125.  1468, 

II.  149,  236,  242,270,341,347,348,350, 

353,  365.  Otto  II.  203.  365.  Friedrich  II. 

365.  Sigismund  II.  260. 
B  ayre  r  Andreas  1463,  I.  125. 
Betört  (Herrschaft)  1455,  103.  II.  225, 

229,  232. 
Behaim  Sebold  1468.  II.  151. 
B  ehern  Heinrich  1454.   I.  46. 
B  e  1  f  0  r  t  (Schloss)  1470.  II.  256. 
Berchtoldsdorf  (Schloss)  1454,1462, 

1.53,121. 
Bergw  es  en  1454.  I.  47. 
Berkhem  (Stadt)  1469.  II.  224. 
Bern  (Stadt)  I.  92.  II.  390. 
Bern  wag  (Schloss)  1468  II.  150. 
Beztuchow  (Ctibor  v.)  1454.  I.  12,  62, 
B  i  b  e  r  s  t  e  i  n  (Wenzl  v.)  1455. 1.  73. 
Bidnichich    (Iwan  Jursich    de)    1453. 

I.  23. 
Blanchart  Laurenz  1469.11.356. 
Blasien  St.  (Kloster)  1450.  I.  117. 
Bludenz  (Grafschaft)  1471.  II.  262,405. 
Blumberg    (Herrschaft)    1369.  II.  225, 

229,  232. 
Blumeneck(Melch.v.)  1455.1.  100,  101. 
Bödmen  (Hanns  Jakob  v.)  Hauptmann  d. 

Gesellschaft  des  St.  Georgsschildes  im 

Hegau,  1469.  II.  217,  355. 


44« 


Bödmen  (Ort)  1468.  II.  151. 
Boehmen  (König Georg  v.)  1462.1.  123, 

1S3,  188,  203,  307. 
Bollingen  (Ort)  11.44». 
B  o  1 1  w  i  lr  (Hanns  v.)  1455.  I.  101. 
Bop  fingen  (Stadt)  1460.  II.  183. 
Boskowitz       und      Cernahora 

(Wanko  v.)  1453.  I.  44,  45. 
Bossenstein  (Andre  v.)  1454.  1.99,100. 
Botsch  Christoph  II.  441. 
Boynichich  de  Plawnna,  Thomas, 
Viceban    in     Dalmatien  und    Croatien 
1453,  I.  23. 
Brabant.  1454.  1.69. 
Brandenburg    (Markgrafen  von)   Al- 
brecht 1454.  I.  52,  54, 55.  Johann  1454. 
I.  54.  Albrecht  IL  171,182,365,  Frie- 
drich II,  161,365. 
Brandis  (Andre  v.)  II.  438.  (Siegmund 

v.)  II.  180,  189,  (N.v.)  II.  163. 
Braun  (Jörg)   1464,  II.  313,  315. 
Brau  neck  (Schloss)  II.  391. 
Bregen  z   (Stadt)  II.  279.  419. 
Breisach  (Stadt)  1455.  I.  100. 
Breis  sgau  II.  148.  303. 
Br  esslau  (Fürstenthum)  1.71. 
Brieg  (Elisabeth  Herzogin  v.)I.  71.  Frie- 
drich Herzog  v.  1454.  I.  55. 
Briesnigk  (Schloss)  1455,  II.  175. 
Bri  sach  (Marquard)  II.  289. 
Brixen  (Bischöfe  v.)  II.  142,  148,   164. 
Nicolaus  II.  184,  288.  Georg.  II.  303. 
Johann  II.  282. 
Brück  (Ort)  II.  390. 
Brunn  bei  Mödling  1.65. 
Buchorn  (Stadt)  II.  365» 
Bull  ach  (Ort)  II.  390. 
Bur  ckerst  or  f  I.  51. 
Bargau  (Markgrafschaft)  II.  149. 
ßurgdorf  (Stadt)  11.390. 
Burgs  chleinitz  (Ort)  1.63,  64. 
B  urgun  d  (Philipp  Herzog  v.)  1455. 1.  13, 
28,  43,  62,  68,  69,  74,  77.  (Carl  Herzog 
v.)1469.  II,  223,  229,  231,  270,  357,402, 
409,  417.  432. 
Burren  (Stadt)  II.  390. 
Burtenbach  (N.  v.)  1468.  II.  151. 

Candidus  P.  1455.  II.  2S8. 
Castiliono  (de)  1450.  II.  172. 
Chiny  (Grafschaft)  1455.1.13,25,77. 
Chipkonich    (Berlianus   de    Tragurio) 

Chorherrn(Karharen)  (Ort.)  1454.  1.61. 
Chur  (Bisthum)  1468.  II.  149,    155,263, 

272,  365.  372,  383,  386,  436,  441. 
Cilly  (Grafen  v.)  Ulrich  1453.  I.  18,  31, 

40,  II.  175,  194,  195. 
C 1  a  v  e  n  a  (Graf  v.)  II.  438. 
—  (Thal)  1473  II.  274. 
C 1  i  s  n  a  (Bartholomaeus  et  Peter  de)  1453. 

I.  23. 
Con stanz  (Bischöfe  v.)  1448.  1.  91.  II. 

140,  365,  382,  385,  395,  Hermann  405, 

420,  433. 
Cori  (Blasius)  1453.  I.  24. 
Cr  o  atien  I.  23. 

Croy  (Anton  Graf)  I.  28,  30,  43,  62. 
Czalta  von  Kamenahora  (Johann) 

1455.  I.  74. 
Czercko  Vincenz  1455.  I.  71. 


Czeteritz  (N.)  1455.1.71. 
Czimburg  undTobitschau  (Johann 
v.)  1453.  I.  6. 

Dachsberg  (N.  v.)  I.  4. 
Dalmatien.  1453.  1.23. 
Dathus.  1468.11.342. 
Dechsenbeck  (Hanns)  1454.  I.  66. 
Dechsner  (Jörg)    Hubmeister  in  Oest. 

1453.  1454.  I.  44,  50,  64.  65. 
D  e  1  ig  n  e  s  Jacotinus  1469.  II.  360. 
Diedenhofen,   siehe  Thionville. 
Dieperskircher  Jörg.  1468.  II.  337. 
Diessenhofen  (Truchscss  von)  1463, 

I.  125. 
Diessenhofen  (Ort)  1.115,389,390. 
Dietmansdorf  1454.  I.  47 . 
Dinckespühel  (Stadt)  1460,  II.  183. 
Dinteville  (Jacob  de)  1469.  II.  360. 
Dyonsenich  de  Zmino,  Stephan  1453. 

I.  23. 

Diss  entis  (Abt  zu)  11.163. 
Döbling  (Ort)  1455.  I.  75. 
Dominicus  (Cardinal)  1456.  II.  288. 
D  o  s  s  (Erhard)  1462.  I.  122. 
Drnowsky  (N.)  1.68. 
D  u  b  o  i  s  Nicolaus  1469  II.  356. 
Durnheym  Christoph  1455.1.  71. 

Ebelsberg  (Mauth  zu)  1454.  1.65. 

Ebersdorf  (Herrn  v.)  Sigmund  Hub- 
meister in  Oest.  1454.  I.  58.  —  Hanns, 
Albrecht.  Beinprecht.  Veit,  Hanns, 
Conrad.  1455.  I.    76.  Beinprecht.  1463. 

II.  308. 

Ebersdorf  (bei  Wien)  1455. 1.  76. 
Eberstein  (Grafen  v.)  Jörg  und  Hanns 

1471.11.383.  395. 
Eckartsau  (Georg  v.)  1453.  I.  3. 
E  e  (van  der)  Adrian.   1454.  I.  69. 
Eging  (Ort)  1459.  I.  119. 
E  hinger    (Georg  Doctor  und   k.  Kam- 

mergeneralprokurator.  1469.  II.  355. 
Eibesbrunn  (Ort)  1455.  1.75. 
Eibiswald  (Ort)  1468.  II.  151. 
Eidesformeln    für     die    Unterthanen 

H.  Siegmunds.  II.  282. 
Eidgenossen  siehe  Schweitz. 
Ein  sied  ein  (Vogtei  zu)  II.  391. 
Eysenheim  (Ort)  1455.  I.  103. 
Eitzing  (Ulrich  v.)   1453.  I.  32.  I.  34, 
40,  44,  73,  109.  Oswald  und  Stephan 
seine  Brüder  1453.  I.  32.  Siegmund  I. 
32.  39. 
Ekgenb erger  (N.)  1468.  II,  150. 
Eleonora    Herzogin  von  Oesterreich, 

1458.11.  289,  302,  321,  337. 
Ellerbach  (Perthold  v.)    1463.  I.  123. 
Elrechinger  Lienhard  1454.  I.  12. 
E 1  s  a  s  s  I,  13.  76,  77,  96,  II.  131,  148, 159, 

223,  229, 232,  303,  383, 402,  418. 
Elsp   (Hanns  von)   Amtmann  zu  Bolzen 

1470.  II.  253. 
Engedein  (Gegend)  II.  156,  158,  438. 
Englers  (Ort)  1454.  I.  60.  66. 
Ensisheim    (Stadt)    I.  96,   103,  225. 

229,  232. 
Enttenreut  (Ort)  1454.  I.  59. 
Entzesdorf  (Ort)  I.  65,  81. 
Eptingen  (Hermann  v.)  1451.  I.  95. 
Er  lau  (Probst  Nicolaus  v.)  I.  9. 


447 


Erndorfer,   Wolfgang,  Mert,   Georg 

und  Tristram.  1454.  1.57. 
Ernstbrunn  (Herrschaft)  1462.  I.  122. 
Esch  (Ort)  I.  119. 
Espan   (Stephan  und  Lambrecht)   1454, 

I.  53. 

E  t  s  c  h  1  a  n  d.  II.  197,  324. 

Falkenstein  (Tarn  Freier  von)  1469, 

II.  365. 

—  (Schloss)  II.  391. 

F  a  u  1  co  n  Bernhard  1469.  II.  360. 

F  e  1  d  k  i  r  c  h  (Stadt)  II.  169,  262, 304,  419. 

Feldsberg  (Stadt)  1. 127. 

Ferrara  (Laurenz   Bischof  von)  1469. 

II.  341. 
Finstingen  (Graf  Johann  von)   1458. 

II.  302. 
Fischheim  (Ort)  1459.  I.  119. 
Fischmeister  (Wolfgang)  I.  50.  (N.) 

II.  146. 
Fischweng.  (Ort)  I.  82. 
Flansenhof  1455.  I.  80. 
Forchdorf  (Pfarre)  I.  55,  56. 
Forchtenstein  (Schloss)  1447. 1. 85,86. 
Fragensteiner  (Heinrich)  II.  285. 
Frankenberg  (Dietrich)  1455,1.  73. 
Frankenburg.  1459.  1.119. 
Frankfurt  (Reichstag  zu)  1468.11.334. 
Frankreich  (Könige  v.)  II.  140,  177, 

178,  260,  302. 
Frankstein  (Stadt)  1455.  I.  73. 
Frauen feld  (Schloss)  II.  389,  390. 
Frauenhofe  r  (Reinprecht)  1463. 1. 126. 
Freyberg  (Peter  von),  augsburgischer 

Pfleger    zu   Rotemberg    1453,    II.  173. 

Heinrich  Landcomthur  an   der  Etsch, 

1466.  II.  203. 
F  r  e  y  b  ur  g    (Graf  Hanns  v.)  1451. 1.  95. 
Freyburg  imBreissgau  1454. 1.  96, 100, 

103,117,11.301, 
Freyburg  im  Uechtland,  1.  94,  II.  390. 
Freidenberg  (Ort)  11.391. 
F  r  e  i  s  i  n  g  (Bischof  v.)  II.  149. 
F  r  e  i  s  t  a  d  t  (Stadt)  I.  5, 106,  II.  189,  309. 
F  r  e  itag  (Erhart u.  Wolfgang)  1456. 1.55. 
Frenigau  (Dorf)  I.  77. 
Freundsberg  (Ulrich  v.)  II.  144,  203, 

310    324    337. 
Fridhayming  (Ort)  1459.  I.  119. 
F  r  i  e  d  r  i  c  h    der  Aeltere  ,    Herzog  von 

Oest.  II.  131,  434. 
Friedrich  IV.  Kaiser.  1446. 1.115. 1451. 

I.  94,  1454.  I.  34,  58,  1455,  I.  18.  74, 
75.  1458.  II.  291.  1459.  I,  180.  1462.  I. 
121,  123.  1464.  II.  192,  194.  1465.  II. 
196,  198.  1467.  II.  205,  206,  208,  328. 
1468.  II.  148,  329,  334,  1469.  II.  214, 
236,  242,  341,  346,  348,  350,  352,  354, 
361,    364.    1470,    II.  369,    370,    1471 

II.  269,  376. 

Fritz  estorf  (Siegmund  v.)  K.  Ladis- 
laus  Hofmarschall  1453.  I.  7.  40,  43,  44. 

Frodnacher  (Mert)  1454,  I.  12. 

Fronauer  (Gerhard  und  Gamareth  Ger- 
hards Söhne)  1454.  I.  58.  (N.)  1458.  II. 
301.  1462.  II.  307. 

Frutingen  (Ort)  11.390. 

Fuchs  (Dogen)  II.  304.  (Georg)  II.  405. 

Fünfkirchen  (Bischof  Andreas  v.) 
1453.  I.  30. 


Fünf  kircher  Mert  und  seine  Gemah- 
lin Ursula  Tochter  Urban's  Hundshai- 
mer  1454.  I.  47. 

Fürstenberg  (Grafen  von)  Heinrich 
1451.  I.  95.  Heinrich,  Conrad  u.  Eiron 
1469.  II.  365. 

Fürstenberg  (Ort)  II.  438. 

Fulach  (Hans  u.  Conrad)  II.  329,  409. 

Furt  (Amt)  1454.1.  69. 

Gaden  (Ort)  1454.  I.  46,  51. 

Gainfarn(Ort)  1455,1.80. 

St.  Gallen  (Stadt)  1468.  II.  149. 

Gambach  (Johann  v.)  1469.  II.  360. 

Gampern  (Pfarre)  1459.  I.  119. 

Gara  (Ladislaus  v.)  Palatin  in  Ungern. 
1453.  I.  11.  31. 

Gaspelshofen  (Pfarre)  1454.1.61. 

Gastthal  (das)  11.391. 

Gaunestorf  (Markt)  1454.  I.  52. 

Gcbmeins  (Dorf)  1454.  I.  60,  06. 

Gentzenbach  (Pfarre)  1454.  I.  69. 

St.  Georgenberg  (Kloster)  II.  253, 
337    395. 

Gera' (Hanns  v.)  1463.  I.  123.  (Hein- 
rich v.)  1454.  I.  68,  73,  79. 

St.  Gerald  (Probst  von)  II.  163. 

Gerichtsbefreiung  1453.  I.  40. 

Gerungs  (Markt)  1454.  I.  57. 

Gessel  Lienhard  Domherr  zu  Augsburg 
1453.  II.  173. 

Getzens  (Ort)  1471.  II.  374. 

Geuffembach  (Rudolf  v.)  1447.  1.90. 

Geumann  zu  Trateneck  Ortolf  Pfleger 
zu  Neu-Attersee  1463.  II.  310.  311. 

Giskra  von  Brandeis  Johann  1454.1.35. 

Glarus  (Thal)  II.  390. 

Glatz  (Stadt)  1455.  I.  73. 

Glurns  (Stadt)  II.  257,  260,  434,  441. 

Gmunden  (Amt)  1457.  I.  65.  (Mauth) 
1.  120. 

Göding  (Veste)  1453.  I.  6,  43,  44. 

Görz  (Graf  Leonhard  v.)  I.  123.  IL 
270,  300. 

Gold  (Hanns)  1463.  I.  123. 

Gosbacher  (Christan)  1454.  I.  50. 

Gotsch  (Christoph)  1406.  II.  201. 

Graben  (Sitz)  1454,  I.  68. 

Grabmer  (Reinbert)  1447.  1.  90. 

Gradner  (die)  II.  300,  405. 

Grafenwart  (Schloss)  1455.  II.  175. 

Gran  (Erzbischof Cardinal Dionys)  1453. 
I.  30* 

Grangia  (Schloss)  1453.  I.  27. 

Grasburg  (Ort)  II.  390. 

Grefe ndorf  (Schloss)  1454.  I.  52. 

Greiffensee  (Schloss)  II.  391. 

Greissenecker  (N.)  1468.  II.  150. 

Grillenberg  (Ort)  1455.  1.  80. 

Grim  (Hanns)  1454.  I.  53. 

Grünenberg  (Wilhelm  v.)  1455.  I. 
101,  103. 

Grünburg  zu  Stein  I.  128. 

Grüningen  (Stadt)  II.  390. 

Grund  (Ort)  1454.  1.  63. 

Gruntzen  (Ort)  1451.  I,  95. 

Grätsch  Wolfgang,  Bürger  zu  Freistadt. 

1453.1.  5. 
Gumpenberger  zu  Scherneck  (Con- 
rad) 1463.  1.  125. 
Gunskirchen  (Pfarre)  1455.  I.  78. 


448 


Gurk  (Bischof  zu)  1458.  II.  296. 
Gusel   (?  Kozel)    Wenzl   146*.   I.  121, 

146.  II.  189,  315. 
Outtgescll  Hanns  1454.  I.  61. 

Habelswerd  (Stadt)  1454.  1. 71. 
Hadersdorf  (Ort)  1455.  I.  77. 
Hadershofen  (Pfarre)  1454.  I.  61. 
Ha  d  man  s  t  o  r  f  e  r  (Werner)  1454.1.99. 
Hag  (Franz  von)  1463.  I.  I.  124. 
Hagen bach  (Peter  v.)  II.  418. 
Hagenberg  (Wernher)  II.  437. 
Haimehofen  (Georg  v.)  II.  443. 
Haimburg  (Gregor  Dr.)  I.  68,  73,79. 

—  (N.)  II.  427. 

—  (Stadt)  I.  128. 

Haitersheim  (Comthurey)  I.  100. 
Haltrist  er  (N/)  II.  427. 
Halwillr    (During   v.)    Marschall   des 

Herzogs  Albr.  VI.  v.Oest.  1454— 1466. 

I.  97,  101,  105,  111,  117,  121,  II.  201, 

283,  317  ,  321  ,  323,  354.    (Hanns  v.) 

1466.  II.  202,  315. 
Hardeck  (Michael  Graf  v.)  Burggraf  zu 

Maidburg  1470.  II.  253,  254. 
Harmanstein  (Ort)  1454.  1.  57. 
Harscher  Gottfried  Domherr  zu  Augs- 
burg. 1453,  II.  174. 
Hartmann  v.  Ranckwil  Jacob  II.  170. 
Hartmatinger  (Veit)  1454.  I.  61. 
Ha  s  lau  (Thal)  II.  390. 
Hauenstein    (Schloss)    1464.  II.  225, 

229    232    313 
Haus'er"(N.)  t.  51.  (Hilpolt)  I.  100. 
Hausgenossen  1453.  I.  39. 
Hautzendorf  1454.  I.  66. 
Hefingen    (Truchsess    von)    Heinrich 

Dompropst  zu  Augsburg  1453.  II.  174. 
Hegau  (Gegend)  1469.  11.217. 
Hei  lg  er  Johann  Pfarrer  zu  Mittelberg. 

1453.  II.  173. 
Helfenstein   (Friedrich,  Ludwig  und 

Conrad  Grafen  v.)  1469.  II.  365. 
Herrating  (Ort)  1459.  I.  119. 
Hertting  (Wolfgang)  1454.  I.  36,  53. 
Herzogenbierhaum  (Ort)  1454.  1. 63. 
Hessen  (Landgraf  v.)  1460.  II.  183. 
Heudorf  (Hodorf)  (Pilgrim  von)  1449. 

I.  92,  97,  116.  II.  148,  165,  191  ,  199, 

200,  314,  316,  318,  325,  329,  409,  430. 
Hindberg  (Ort)  1454.  I.  68. 
Hirsch bach  (Pfarre)  1453.. I.  6. 
Hirsfelder  (Georg)  1462.  I.  120. 
Hochberg  (Markgrafen   v.)   Herrn  zu 

Röteln.  Rudolf  1450.  I.  95.  Wilhelm  I. 

116.  Rudolf  1470.  II.  251.365. 
Hodorf  siehe  Heudorf. 
Hof  (Gebhard  am)  1434.  II.  313. 
Hofmeister   genannt   Senger   Caspar. 

1449.  I.  93,  116. 
Hörsching  (Pfarre)  I.  49,  50,  108. 
Hoeltzler  Conrad  Hubmeister  in  Oest. 

1453.  1.  3,  33.  36.  (Leupold)  I.  36. 
Hohenberg  (Herrschaft)  1470.  II.  369. 

—  (Stephan  v.)  1454.  I.  69. 
Hohenburg  (Schloss)  1455.  II.  175. 
Hohenfelder   (Siegmund)  1459.  I.  118. 
Hohenkönigsber  g(Schloss)l454.I.98. 
Hohenrupersdorf  siehe  Rupersdorf. 
Hohenstein    (Jörg  Kayb    v.)    1454.  I. 

97.  (Jacob  von)  1454.  I.  97. 


Holabrunn  (Ort)  1454.  I.  63. 
Holessowsky  Niclas  1454.  I.  12. 
Holuberss  (Hanns  v.)  I.  109. 
Holtzer  (N)  1462.  I.  121. 
Holzhusen  genannt  Keller  (Werner  v.) 

1461.  II.  185,   186,  305. 
Homburg  (Wilhelm  v.)  1469.  II.  223. 
Hork  (Vogtei  am)  II.  270. 
Hostiraditz  (Ort)  1455.  1.  75. 
Hosz  (Peter)  II.  442. 
Howdo  rf  siehe  Heudorf. 
Hubmeister   in  Oesterreich.    I.  3,  44, 

58,  65. 
Hueber  Martin  1447.  I.  90. 
H  ü  r  n  h  e  i  m  (Walther  v.)  Hofmeister  des 

Bischofs  von  Augsburg  1453.    II.    173. 
Hundsheim  (Urban  v. )  I.  47. 
Huniad  (Johann  v.)  1453.  I.  31. 
Hunyn  (Jakess  v.)  I.  12. 
Hunttlnger  (Georg)  I.  64. 
Hutwil  (Stadt)  II.  390. 

Jager  Conrad  1473.  II.  271. 

Janowitz  und  Chlum  (von)  1455.1.73. 

Jauer  (Fürstenthum)  1455.  I.  71. 

Ibs  (Stadt)  1454.  I.  46. 

Icoenhove  (N.)  1469.  II.  228,  236. 

Ig  lau  1453.  I.  44. 

Inbrucker  (Christoph)  1454.1.58,67. 

Innthal  II.  134. 

Jobst  Markgraf  von  Mähren.  I.  128. 

Johann  Cardinal  v.  St.  Angelo  päbstl. 

Legat.  I.  19. 
St.  Johannesthal.  II.  391. 
Isemberg  siehe  Freiberg. 
Isenheim  (Johannes  praeceptorSt.  An- 

tonii  de)  1457.  1458.  II.   178,  302. 

—  (Schloss)  1469.  II.  225,  2>9,  232. 
Iwanisenich  de  Magorichan  Marinus. 

I.  24. 
Iwkonich  Paul.  1453.  I.  24. 

IVa (lauer  Hanns.  1454.  I.  12. 

Kadolz  1454.  I.  63. 

Kaernthen.  II.  401. 

K  alichdorf.   1454.  I.  63. 

Kaliss  (Mathias  v.)  1454.  I.  12. 

Kamer  (Ort)  1459.  I.  119. 

Kam  er  stör  f.  1454.  I.  62. 

Karharen  siehe  Chorherren. 

Kastner  Hanns   Salzmeyer    zu  Hall.  c. 

1460.  II.  304. 
Katzen  st  ein    (Schloss)    1461.  II.  143. 
Kayb  von  Hohenstein  siehe  Hohenstein. 
Kelbinger  (Elisabeth)  I.  61. 
Keller  siehe  Holzhusen  und  Schöberli- 
Kempnaten  (Ort)  1454.  I.  50. 
Ke  sbach  (Ort)  1455.  I.  79. 
Kessendorf  (Pfarre)  1456.  I.  82. 
Kettenheim  (Ort)  I.  27. 
Küchen  (Rudolf  v.)  1455.  I.  100. 
Kirchberg  (Grafen)  siehe  Maetsch. 

—  (Pfarre)  1460.  I,  108. 

—  (Ort)  1455.   I.  80. 
Kirchheim  (Pfarre)  1454.  I.  57. 
Klammer  Conrad.  1468.  II.  338. 
Klaus  (Schloss)  II.  390. 

—  (in  Oberösterreich)  1454.  I.  65. 
Kleinmünchen  (Pfarre)  1454.  1.  67. 
Klenau  (Przibik  von)   1455.  I.  79. 
Klingenberg  (Johann  v.)  1461.  II.  185. 


kk\) 


Klosterneuburg.  I.  45,  75,  121. 
Knoringer  Ludwig  1468.  II.  151. 
Koboltzdorf     (Kobelsdorf)     1447.     I. 

CO        CQ 

Kogel  1459.  I    119. 

Kogling  1459.  I.  119. 

Kokendorf  1454.  I.  63. 

Kolb  Thoman  u.  Stephan  1454.  I.  59. 

Kolditz  (Hanns  v.)  1455.  I.  73. 

Kolowrat  (Heinrich  v.)  1455.  I.  73. 

Kopp  (Hanns)  1463.  I.  123. 

Koprechting  1459.  I.  119. 

Korneuburg  I.  6.  66.  II.  199. 

Kottes  (Pfarre)  1455.  I.  60. 

Krain  II.  401. 

Kramberger  Johann  1447.  I.  90. 

Kremnitzer  Bergwerke  1454.  I.  34. 

Krems  und  Stein  I.  3,  64. 

Krotendorf  (Ort)  1454.  I.  67. 

Krut Kling  (Ort)  1459.  I.  119. 

Kukwitz  (Wenzl  v.)  1453.  I.  45. 

Kulbitz  (Ort)  1454.  I.  47. 

Kunring  (Jörg  und  Hanns  v.)  1454.  I. 
62,  68. 

Kunst  a dt -Podiebrad  (von)  Georg  Gu- 
bernator  von  Böhmen  1455.  I.  14,  15, 
44.    Zdena   seine  Tochter  I.  55.  1455. 

I.  73,  74,  75,  77.  Procek  Kämmerer 
des  Königs  Ladislav  1454.  I.  68.  Jo- 
hann Zagimacz  1455.  I.  73. 

Laa  (Stadt)  1454.  I.  12,  70. 

Laakirchen  (Pfarre)  I.  55,  56. 

L  abwar  (Ort)  1453.  I.  24. 

L  achaimerin  (Christina)  I.  64. 

L  achsenburg  (Schloss)  1458.  II.  293. 

Ladendorfer  (Caspar)  1454.  I.  12. 
(Hanns)  1455.  I.  77. 

Ladine  (Ort)  1453.  I.  23. 

Ladislav  König  von  Ungern  und  Böh- 
men und  Herzog  von  Oesterreich  1453 
—1457.  I.  3  bis  82.  II.  177 ,  254,  303. 

Lalaing  (de  Zalaniis)  (Simon  de)  1454, 
1455,  I.  14,  69,  78. 

Lamberger  Georg  1454.  I.  12. 

Lande  ck  (Ludwig  v.)  I.  100. 

Landenberg  (Hanns  v.)  1451.  I.  95. 

Landser  (Lanser)  1454.  1.96,103,117, 

II.  225,  229,  232. 
Landskron  (Schloss)  I.  95.  II.  150. 
Langschlag  (Ort)  1455.  I.  79. 
Lannsee  (Ort)  1447.  I.  88,  89. 
Lantsh  aimer  (Georg)  I.  12. 
Laufenberg  (Herrschaft)  1463.  I.  HO. 

II,   191.   1409.  II.  225,  229,  232,    313, 

316,  317,  326. 
Laupen  (Stadt)  II.  390. 
Laval  (Ludwig  de)  II.  261. 
L  a  v  a  n  t  (Johann  Bischof  zu)  1463.  II.  336. 
Lei  ss  (Nieder-)  Pfarre.  1454.  I.  60.66. 
Lentz  (Zoll  zu)  1470.  II.  256. 
Lenzburg  (Stadt)  II.  390. 
Leonding  (Pfarre)  1454.  I.  61. 
Leonstein  (Herrschaft)  1459.  I.  119. 
Leopold  Herzog  von  Oesterreich.  I.  128. 
Leubesdorf  (Ort)  1454.  I.  51. 
Leubesdorfer    (Georg   und   Stephan) 

1454.  I.  64. 
Leupolds  (Ort)  1454.  I.  60. 
Leutfaringer  (Erhard)  1454.  I.  65. 
Lewenberg  (Chunrad  v.)  II.  159. 


Leys  (L.  des)  II.  289. 
Liczkow  (Bure:)  1454.  I.  46. 
Liebinger  (Thomas)   1454.   I.  40. 
Liechtenstein     (Hanns    v.)     I      127. 

(Mathes)    I.    128.    (Walthasar)     1403. 

II.  144. 
Liechtenthan  (Ort)  1456.  I.  82. 
Lienfeld  (Michl  v.)  1454.  I.   12. 
Lieurea  (Odetus  de)   1469.  II.  356. 
Lignit  z  (Stadt)   1455.   I.  71. 
Lindau  (Stadt)  1469.  II.  365. 
Linz  (Stadt)  I.  67,  106,  108,  117,   11« 

II.  309. 
Lipa  (Heinrich v.)Erbmarsclia  11  in  Uöh- 

men  1455.  I.  73,  74.  (Els/.adie  Witwe 

Berthold's  v.)  1455.  I.  75. 
Littemburg  (Wilhelm  v.)   1455.    1.73. 
Loere  (Loys  de  la)  c.  1470.  II.  261. 
L  offenberg  (Ort)  1448.  I.  91. 
Lombach  (Jacob)  1469.  II.  360. 
Lothringen  (Johann  Herzog  v.)  1469 

II.  365. 
Loss  (Schloss)  1455.  II.  175. 
Lorleinsberg  (Ort)  1454.  I.  60,  66. 
Ludm  ans  torf  er  Oswald  1454.  I.  34. 
Luger  Ludwig  1454.  I.  62. 
Lüzelstein  (Jacob  v.)  1454.  I    98. 
Lupfen  (Grafen  v.)  Sigmund  Landgrat 

zu  Stülingen  1469.  II.  223.  (Siegmund 

und  Johann)  II.  365. 
Lusitzki  Nicolesch  1463.  I.  124. 
Luxenburg   (Herzogthum)    I.    13,    25, 

43,  75. 
Luzern  (Stadt)  II.  390. 

Machswol  (Hanns)  1460.  I.  107. 
Macra  (Ort)  1453.  I.  27. 
Maehren  (Jobst  Markgraf  von)   I.   128. 
Maetsch    (von)    Grafen  von  Kirchberg. 

1453.  II.  172.  Ulrich  1468.  213.  (N.)  II. 

256.  Gaudenz  1473.  11.273,276.  Ulrich 

II.  330.  (N.)  337,  440. 
Maeussling  (Pfarre)  1454.  I.  60. 
Magorichan  (v.)  Marinus  Iwanisenich 

1.24. 
M  a  i  d  b  u  r  g  (Burggraf  Michael)  Graf  v. 

Hardeck  I.  127.  1470.  II.  253,  254. 
Mai  ernies  (Hanns  Ulrich)  1455.  I.  99, 

100. 
Mailand   (Herzoge    von)   II.     150,272, 

438,  siehe  auch  Sforza. 
Mairhofen  (Ort)  1455.  I.  77. 
Manswerd  1455.  I.  81. 
Marchtrenck  (Ort)  1454.  I.  49. 
Maripetrus  Pasqualis ,   Doge  von  Ve- 
nedig 1459.  II.  181. 
Markh  (Ort)  II.  391. 
M  arm  eis  (N.  von)  II.  439. 
Mar  ol  tinger  (N.)  1468.  II.  150. 
Marschall  von  Reichenau  Georg  1464. 

II.  307,  313,  315. 
Mar  t  eins  dorf  (Gross-)    Markt.  1447. 

I.  85. 
Massmünster  (Ort)  1.  96.  103,  115. 
—  (Hanns  Ulrich  v.)  1455.  I.   101.  (Lud- 
wig) II.  148,  202,  354. 
Mathilde    Herzogin    von    Oesterreich. 

1470.  II.  270.  370. 
Matseber  (Rudolf)  I.  61.    (Hanns  und 

Martin)  I.  51,  62.  (Caspar)   I.  77. 
Matze  ls  dorf  (Ort)  1455.   I.  77. 


450 


Matzenneusiedel   (Ort)  1455.  I.  80, 

81. 
Mauerkircher  Friedrich,  Domherr  zu 

Freising.  1455.  I.  13,  77. 
Meckenhofen  (Pfarre)  1455.  I.  79. 
Me  dl  i  ng  (Schloss)  1458.  II.  293.  (Markt) 

1463.  I.  124. 
Meichsner  (Nicolesch)  1454.  I.  12. 
Melk  I.  52,  122. 
Melprwe  Hanns  1454.  I.  98. 
Meilingen  (Ort)  II.  390. 
Meran  (Ort)  1450.  II.  282. 
Mesendorf  1459.  I.  119. 
Metzenroder  (N.)  1455.  I.  73. 
Meylinger  Hanns  1454.  I.  45. 
Michelhausen  1454.  I.  67. 
Michelsherg  (Heinrich  v.)  1455.  1. 73. 
Mi  n  i  tz  (Johann  v.)  I.  46.  (Wenzl  Wlczek 

v.)  1454.  I.  46. 
Missingdorfer  Wolfgang  I.  51,  67. 
Miss  wachs  1465.  II.  197. 
Mittelberg  siehe  Heilger. 
Mitterkirchen  (Pfarre)  1454.  I.  51. 
Mitterschlag  (Ort)  1455.  I.  79. 
Mörsberg  (Conrad  v.)    I.   95.  (Peter) 

I.  99,  100,  101.  II.  354. 
Moser  (Wilhelm)  1455.  I.  100. 
Moncler  (Herrn  von)  1453.  I.  26. 
Montafon  (Ort)  1473.   II.  275. 
Monte  (P.  de)  1468.  II.  342. 
Montfort  (Grafen  v.)  Wilhelm  11.156, 

157,  161,  164,  372.  (Hugo)  I.  95,  161, 

164,  365,  384,  393.  (Ulrich)  1.95,365. 

(N.)  II.  256,  386. 
Morbach  (Abtei)  I.  116. 
Mo  sachs  (Graf  Heinrich  von)  II.  163. 
Muckendorf  (Ort)  1454.  I.  69. 
Mühlfelder    (Hanns  Burggraf  zu  Ba- 
den   1454.    I.   51.    (Niclas  Pfleger    zu 

Werfenstein)  1456.  1.  82. 
Mühlheim  (Philipp  v.)  1454.  I.  97. 
Mühlleiten  (Ort)  1455.  I.  80. 
Mühlwanger  (Wolfgang)  1454.  1.61. 
Münich  von   Landskron    (Hanns)  1451. 

I.  95. 
Mün  ster  (Ort)  II.  391. 
Münzbach  (Pfarre)  1454.  I.  51. 
Münzwesen  1453.  I.  39. 
München  stein  (Ort)  II.  159. 
Munstrol  (Hanns  v.)  I.  101. 

„  (Friedrich  v.)  I.  95. 

Mure  (Amt)  II.  391. 

IMandesberg  siehe  Klammer. 
Nankenreuter  siehe  Ankenreuter. 
Nauders  (Ort)  1471.  II.  156. 
Neid  au  (Stadt)  II.  390. 
Neidberg  (Ort)  II.  391. 
Neidecker    von    Rastenberg     (Hanns) 

1447.  I.  90.  (Mert)  1462.  II.  188. 
Neuenbürg  (Grafschaft)  1468.  11.149, 

150,  152,  250,  442. 
Nepche  (Ort)  1453.  I.  23. 
Neuburg  am  Inn  1458.  II.  295. 
Neudorf  (Ort)  1454.  I.  63. 
Neuhäusel  (Veste)  1 454.  I.  58. 
Neuhof  er  (Ortolf)  1454.  I.  48. 
Neukirchen  (Pfarre)  1459.  I.  119. 
Neu  markt  (Pfarre)  1453.  I.  6. 
Neun  bürg  (Ort)  II.  419. 
Nicolaus  Abbas  Cesariensis  145S.I.  68. 


Niederndorf  (Ort)  1459.  I.  119. 
Niederthor  (Arnold  v.)  1468.  II.  337. 
Noderndorf  (Ort)  1454.  I.  60,  66,  80. 
Nördlingen  (Stadt)  1460.  II.  183. 
Nürnberg  1454.  I.  54.  1469.  II.  342. 
Nussberger  Seitz  1454.  I.  53. 
Nussdorfer  Ulrich  Bischof  von  Passau 

1454.  1.  68. 
Nuwnegk  (Barbara  v.)  II.  184. 

Uberhaimer  Wolfgang  Marschall  des 
K.  Ladislav  1454.  I.  64.  68. 

Oberkirch  (Seifrid  v.)  1454.  I.  97. 

Oberndorf  (Ulrich  Marschall  v.)  1463. 
I.  125. 

Obrechtsberg  siehe  Albrechtsberg. 

Oestende  (Jacob  v.)  1454.  I.  62. 

Oettingen  (Ulrich  und  Eberhard  Gra- 
fen von)  1469.  II.  365. 

Ofen  (Stadt)  1454.  1.9. 

Offenhausen  (Pfarre)  1454.  I.  67. 

Ofthering  (Pfarre)  1454. 1.  49,  50,  108. 

Ollstorf  (Pfarre)  1454.  I.  55,  57. 

Ölten  (Ort)   II.  390. 

Ortemberg  (Herrschaft)  1469.11.224. 

Ortenburg  (Grafschaft)  1455.  II.  175. 

Orteneck  (Schloss)  1455.  II.  175. 

Ostromirz  (Peter  v.)  1455.  I.  74. 

Otaslawitz  (Hinko  v.)  1454.  I.  12. 

Otten  (Schloss)  1454.  I.  67. 

Ottenschlag  (Ort)  1454.  I.  60. 

P  a  g  n  i  o  d  Nicolaus   1450.  I.  93. 
Palauf  Wilhelm  Pfleger  zu  Vellenberg. 

1468.  II.  338. 
Palmierus  (M.)  1271.  II.  267. 
Palocz  (Ladislav  Graf  v.)  1453.  I.  31. 
Parsberg  (Johann  v.)  1455.  I.  13,77. 
Pas  sau  (Ulrich  Nussdorfer  Bischof  zu) 

1454.  I.  68.  II.  197,  296,  361,  368. 
Patzenthai  (Ort)  1454.  I.  63. 
Paulus  (Pabst)  1469.  II.  214,  341. 
Pebringer  (Wilhelm)    1454.  1.  47,  63. 
P  e  g  e  r    (Hanns    Heinrich    u.    Melchior) 

1454.  I.  97. 
Peleytter  (Wolfgang)  1454.  I.  51. 
Perchaimer  (Wilhelm)  1464.  II.  315. 
Pergarn  (Dorf)  1455.  I.  77. 
Perleinsreuter  (Andre)  1462.  1. 120. 
Pernestorf  (Ort)  1454.  I.  63. 
Pernstorfer  Michael  1462.  I.  120. 
St.  P  eter  in  der  Au  (Veste)  1453.  I.  39. 
Pettendorf  (Dorf)  1455.1.76. 
Petzleins  (Ort)  1454.  I.  60. 
P  e  u  g  e  n  (Ort)  1455.  I.  80.  81. 
Peygarten  (Ort)  1454.  I.  62. 
Pfalz  grafen  siehe  Bayern. 
Pfarrkirchen  (Pfarre)  1454.  I.  55. 
Pfirt  (Grafschaft)  1455.  I.  66,  103,   II, 

223,  229,  232,  418. 
—  (Heinrich  v.)  1464.  II.  315. 
Pf  orr  (Hanns  Wernher)  1454.  I.  99. 
Pimerh  ofen  (Ort)  1454.  1.68. 
Pipp  (Schloss)  11.390. 
Pius  II.  (Pabst)  11.180.  183. 
Plank  (Hartmann)  II.  437. 
Planken  stein    (Pangraz   v.)    1453.   I. 

32   39. 
.PI  cc  hl  er  (Ulrich)  1454.  I.  46. 
PI  es  s  er  (Oswald)  1460.  I.  107. 
Plintendorf  1455.  1.80. 


451 


PI umb  c  r  g  (Dorothea  v.)  1463,  I.  124. 
PI  um  na  ii  er  (Dr.  Laurenz)  1460.  11.139, 

144,  310. 
Podmensky  (N.)  1462.  11.307. 
St.Poelten  (Stadt)  1454.  I.  52.  1462.  I. 

119. 
Po  lan  (Ort)  1455.  I.  60.  II.  175. 
P  o  1  h  e  i  m  (Weickhard  v.)  1453.  I.  29,  43. 

(Wolfgang  v.)  1464.  II.  315. 
Ponhaimer  (Erasm.)  1454.  I.  35. 
Pote  (Simon)  1454.  I.  36. 
Potelsdorfer  (Martin)  1447.  I.  90. 
Potenburg  (Veste)  1454.  i.  58. 
Potendorf  (Christoph  v,)  1456.  1.82. 

(Anna  v.)  1447. 1.  89.  (N.)  1462.  11.307. 
P  o  t  e  n  st  ei  n  (Markt)  1454.  I.  51,  69. 
Praemonstr atenser  Ordens-General 

Johann  1456.  II.  176. 
Prag.  1454.1.  11.68. 
Prantner  (Jörg  und  Heidenreich)  1455. 

1.79. 
Prenigarten(Ort)  11.390. 
Pressburg.  1453.  I.  31. 
Puche  r  (Niclas)  1455.  I.  100. 
Puchhauser  (Hanns)  1454.  I.  13. 
Puchheim    (Elisabeth  v.)  I.  127.  (N.) 

1467.  II.  321. 
P  Ü  h  1  er  (Erhard)  1454.  I.  67. 

fiabenstein  (Procop  v.,)  böhmischer 
Kanzler  1454.  I.  54,  68,  73.  (Johann  v.) 
1455.  I.  79. 

Radendorf  (Ort)  1454.  1,63. 

R  am  st  ein  (Heinrich  v.)  1451.  I.  95,  101. 

Ramung  (Johann)  1473.  II.  274.  (Wil- 
helm) 1449.  II.  282. 

Ranckwil  (Herrschaft)  II.  169. 

Randeck(Hannsv.)  1463.  I.  124.  (Hein- 
rich) 1455.  I.  101,  103,  II.  223,  322. 

Raperswil  (Stadt)  II.  140,  179.390. 
(Benedict  v.)  II.  304. 

Rasen  (Petermann  v.)  Freiherr  v.  Tog- 
genburg, 1458.  II.  289. 

R  a  s  p  (Hilbrand)  1463.  II.  144,  145,  146, 
192,  310,  324,  338,  441. 

Rattn  stein  (N.)  1471.  II.  158. 

Ratzem hausen  (Dietrich  v.)  1463,  II. 
308. 

Rauhenwart.  1455.  I.  80. 

Ravensburg  (Stadt)  1469.11.365. 

Rechberg  (Christoph  v.)  1455.  I.  100, 
II.  354.  (Ulrich  v.)  I.  68.  (Hanns  v.)  I. 
97.  (Jörg  und  Veit  v.)  I.  95. 

—  (Schlösser),  II.  391. 
Regensburg  (Grafschaft)  II.  390. 

—  (Stadt)  1454,  I.  70. 

Reich  (Peter  u.  Heinrich)  1468.  II,  150. 
Rcichenau  (Ludwenko  v.)  1454.  I.  65. 

—  Siehe  Marschall. 
Reichensee  (Amt)  II.  391. 
Reichenstein  (Heinrich Rieh. v.)  1.102. 
Reichenthaiheim  (Ort)  I.  119. 

R  e  i  cb  o  1  f  (Oswald)  1454.  I.  36. 
Reifer  (Christoph)  1470.  II.  252. 
Rekss^mbach  1454.  I.  60. 
Rheinäü  (Kloster)  1463.  I.  125. 
Rhein  eck  (Ort)  II.  390. 
Rhein felden  (Ort)  I.  95,  97,102,117. 

II.  225,  229,  232. 
R  i  c  1  i  (Ulrich  und  Elias)  II.  256. 
Ried  (Pfarre)  1454.  I.  61. 


Rieder   (Riederer)   Ulrich  I.  100.    II, 

291. 
Rictenthal  (Dorf)  1454.  I.  60,  66. 
Rietenthaler  (Jobst)  I.  60,  66. 
Rinach  (Hanns  Erhard)  I.  95.   II.  154. 
R  in  eck  (Ort)  II.  391. 
Rindsmaul  (Hermann)  II.  304. 
Ringelsteiner  (Balthasar)    1454.    I. 

59. 
Ri  seh  ach  (Philipp  v.)  1470.  II.  250. 
Rodemacra  (N.  de)  1455.  I.  78. 
R  o  e  t  e  1  (Markgraf  v.)  II,  149. 
Roitham  (Pfarre)  I.  55,  57. 
Rorbach  (Ort)  I.  47. 

—  (Georg  v.)  1447.  I.  90. 

Rosenberg  (Heinrich  v.)  Hauptmann 

in  Schlesien  1455.   I.   14  ,  40 ,  71 ,    74, 

75  ,  77. 
Rosenfels  (Schloss)  I.  103,  225,  229, 

232. 
Rot  (Johann)  II.  330. 
R  o  t  a  (Raymund  de)  episcopus  acomen- 

sis  1469.  II.  360. 
Rotenbach  (Pfarre)  1455.  I.  79. 
Rotenberg  (Stadt)  II.  225,  229,  232. 
Rotenburg  (Stadt)  II.  183,  369,  370, 

390. 
Roten  stein  (Gerwig  v.)  11.264,  371. 
Rotwil  (Stadt)  1468.  II.  149. 
Rousselli  (E.)  1456.  II.  177. 
Ruckendorf  (Hanns  v.)  I.  128. 
Rudolfing  (Ort)  1454.  I.  61. 
Rukeri  (Jacob)  I.  71. 
Rumlangs  (Hanns  Ulrich)  II.  442. 
Rust  (Friedrich  v.)  1454.  I.  97. 
Ruttenauer  (Conrad)  1454.  I.  68. 
Rutzendorf  (Ort)  1455.  I.  76. 

Sachsen   (Herzoge    von)    (Albrecht) 

II.  210.  (Ernst,  Wilhelm    u.  Albrecht) 

II.  365. 
Sachsen  (Pfarre)  1455.  I.  79. 
Sachsen  gang  (Ort)  1455.  I.  80. 
Sachsen  he  im  (Hermann    v.)   II.    270. 
S  a  1  (Leupold  von  der)  1454.  I.  13. 
Salzburg  I.  111.  II.  149. 
S  a  r  g  a  n  s  (Graf  Georg  v.)   II.  163,  391, 

405,  437.  (Wilhelm)  II.  405. 
S  ax  von  der  hohen  Sax  (Albr.  v.)  1458. 

II.  289. 
Schafhausen    (Stadt)    II.    149,   329, 

353,  386,  390,  409,  430. 
Schaunberg  (Grafen  Johann  u. Bern- 
hard v.)  1453.  1.  40. 
Schechner  (Pfarre)  1466.  I.  82. 
Scheitz  (Ort)  1454.  I.  60. 
Schifer  (Caspar)  1454.  I.  52. 
Schinen  (Werner  v.)   1449.  I.  92,  116. 

1469.  II.  223. 
Schi  anders  (Ort)  II.  285. 
Schlesien  (Hedwig  Herzogin  und  ihr 

Sohn  Friedrich  v.)  1455.  I.  71. 
Schlettstadt  (Ort)  1469.  II.  365. 
Schneckenreuter    (Jörg)    1454.    I. 

46,  47. 
Schönhering  (Pfarre)   1460.    I.  108. 
Schörer    von  Laufenberg   (Hanns)   I. 

116. 
Schoffrichter  (Johann)  1455.  I.  70. 
Schorp  (Conrad)  1460.  II.  184. 
Schott  (Hanns)  1453.  II.  173. 


452 


Schotten  in  Wien  (Abbt  Martin)  1.50. 
Schreibersdorf  er  (Bohuslav)  1455. 

I.  73. 
Schutz  (Ulrich)  1470.  II.  253. 
Schwaben  II.  131. 
Schwanberg  (Bohuslav  v.)  1455.  I.  73. 
Schwarz  (Wendel)  II.  442. 
Schwarzenburg  (Ort)  II.  390. 
Schwarzwald  (Gegend)  II.  148,239, 

325,  346,  350,  351,  418. 
Schweidnitz     (Fürstenthum)      1455. 

I.  71. 
Schweikkers  (Pfarre)  1454.  I.  58. 
Schweinwart  (Ort)  1454.   I.  12,  63. 
Seh  wein  w  arter  (Conrad)  1454.1.  52. 
Schwendi  (Heinrich)  II.  1*0. 
Schweitz  I.  90,  93,  125.  II.  140,  148, 

150,   158,  165,  169,  185,  186,  224,  233, 

237,  242,  300,  303,  331,  335,  314,  349, 

355,  357,  361,  366,  379,  390. 
Schwitz  (Thal)  II.  390. 
S  ebner  (Oswald)  II.  304. 
Seckingen  (Stadt)  II,  225,  229,  232, 

317. 
See  wal  eben  (Pfarre)  1454.  I.  50. 
Sem  p  ach  (Ort)  II.  390. 
Senam  (Thal)  II.  390. 
Sernatingen  (Ort)  II.  150. 
Semt  einer  (Kanzler)  II.  324. 
Seuseneck  (Jörg  v.)  1467.  II.  321. 
Sforza    Visconti   (Franz)    Herzog    von 

Mailand  II.  173,  275. 
Siebenbrunn  (Nieder-)  Ort.  I.  80. 
Siebenthal  (Ort)  11.390. 
Si  genreut  (Ort)  1454.  I.  60. 
Si  gl  in  (Johann)  Canonicus  zu  Tann  II. 

354. 
Sigkendorf  (Dorf)  1454.  1.51. 
Siegm  und  Herzog  von  Oesterreichl443 

—1473.  I.  18,  34,  115,  liO,  125.   II.  129 

et  seq. 
Sipplingen  (Ort)  II.  151. 
Sirck(N.  de)  1*53.  I.  26. 
Sitzendorf  (Ort)  1454.  1.46. 
Sixtus  IV.  Pabst.  II.  265,  267,  432. 
Slawkow  (Markt)  1455.  I.  79. 
S  1  o  t  b  (Stephan)  Kanzler  1453.  I.  41. 
S  m  i  k  o  sk  y  (Heinrich)  1464.  II.  315. 
Sraö  1  lnitz  (Bergwerk)  1454.  I.  34. 
S  n  e  w  1  i  n  (Hanns  Bernhard)  1455. 1.  100. 
S  o  I  o  t  h  u  r  n  (Stadt)  II.  159,  391. 
Sonnenberg  (Grafschaft)  II.  405. 

—  (Eberhard  Graf  v.)  Truchsess  zu  Wald- 
burg 1469.  II.  243. 

Spada(S.  de)  II.  267. 
Sparbach  (Dorf)  1454.  I.  51. 
S  p  au  e  r  (Alt-)  1470.  II.  252. 
Spechbach   (Hanns  Heinrich  v.)  1451. 

I.  95. 
Speyer  (Stadt)  1455.  I.  79. 
Spi  ess  (Leupold)  1468.  II.  337. 
S  p  i  1  b  e  r  g  in  Mähren  (Schloss)  1. 44,  45. 

—  (Dorf)  1459.  I.  119. 
Stad  elau  (Ort)  1455.  I.  80. 
Stadelhofe  n  (Ort)  II.  184. 
Stammersdorf  (Ort)  1455.  I.  77. 

St  arh  em  berg  (Caspar  u.  Hanns  Vet- 
tern v.)  1456.  I.  81.  (Rudiger  v.)  I.  75, 
82.  (Ulrich  v.)  1460.1. 107.  (N.)  11.296. 

S  tarnen  berg  (Schloss)  1458.  II.  293. 

Stark  (Gilg)  1454.  I.  65. 


St  atz  (Ort)  1454.  I.  12. 
Stauffen  (Trudbert  v.)  1455.  I.  100. 
S  t  e  h  e  1  i  n  (N.)  1455.  I.  101. 
Stein    (Stadt   in  Oesterreich)    1454.     1. 
46,  47. 

—  (Schloss)  II.  175. 

—  (Ort)  II.  390. 

—  (Jörg  v.)   Kanzler   und  Pfleger  I.  los, 

110,  125,  146,  147,  190,  191,  196,  198, 
201,204,  205,  206,  207,  208,  211,  306, 
307,  308,  313,  314,  315,  318,  319,  320, 
321,322,  330,  338.  (Conrad  v.)  1.95, 
212,  213.  (Hanns)  I.  95.  (Berthold)  I. 
95.  II.  250. 

S  t  ein  er  v.  Raperswilr  (Eberhard)  1.95. 

Steinabrunn  (Ort)    1454.  I.  63. 

Stein  tz  (Schloss)  1455.  I.  81. 

Sternberg  (Aless  v.)  oberster  Käm- 
merer in  Böhmen  1453.  I.  32.  (Zdenko 
oberster  Burggraf  zu  Prag).  I.  14, 
1453.  I.  32,  73,  74,  77. 

—  (Schloss)    1455.  II.    175. 
Steteidorf  (Ort)   I.  63,  81,  II.  307. 
Stetheimer  (Veit  und  Lienhard)  1454. 

I.  51.  (Siegmund)  1454.  I.  60. 
Steten  (Ort)  1455.    I.  80. 
St  ey  er  (Stadt   und    Herrschaft)    1454. 

I.  62,  66,  121,  125.  II.  147,   189,  191. 

204,  209,  210,  312,  316,  320,  321,  324. 
Sti  ekel  berg  (Veste)  1455.  I.  80. 
Stickelberger    (Hanns)    1.    65,    80, 

(Chunrad)  I.  128. 
Stock  er  au  (Markt)  1454.  I.  52. 
Stoffeln    (Hanns    Ulrich   v.)    1451.    I. 

95,  116. 
Stokach  (Stadt)  II.  419. 
S  t  okharner  (Nicolaus)    I.    12.    62. 

(Christan)  I.  66. 
Stouffen  (Wernher  v.)  1455.  I.  101. 
Straning  (Ort)  1454.  I.  63. 
Stranzendorf  (Ort)  1454.  I.  62. 
Strassburg  (Stadt)  I.  98.  II.  365. 

—  (Ruprecht  Bischof  zu)   1469  II.  365. 
Strassheim  (Ort)  1454.  I.  48. 

St  rüden  (Mauth  zu)  1456.  I.  82. 

S  t  üb  enberg  (Christoph   v.)    1447.   I. 

90.  (Hanns  v.)  I.  128. 
Stuberin  (Verena)  II.   142. 
Studly  (Heinrich)  1469.  II.  360. 
Sudlitz  (N.)  1453.  I.  6,  44. 
Süssenheimer  (Johann)  1447.  I.  90. 
Sukchenbrunn  (Ort)  1454.  I.  63. 
Sulz  (Grafen  v.  Alwig  II.  250,  365,  442. 

(Johann)     1471.    II.  375.    (Rudolf)    I. 

100,  250,  302,   442. 
Summer  (Wolfgang)  1470.  II.  253. 
Summereck  (Schloss)  1455.  II,  175. 
Sundgau  (Gegend)  I.  96.    11.148,303, 

390,  402. 
Sunnenburg  (Frauenkloster)  II.  184, 

275,  287,  338. 
S  w  a  b  e  n  i  t  z  (Zdenko  v.)  1454.  I.  12. 
S  waigkhauser  (N.)  II.  155. 

T  a  f  a  s  (Ort)  II.  197,  256,  262,  373. 
T  a  1  b  o  t  (Johann  Graf)  1450.  II.  171. 
Tanndorfer  von  Tanndorf  (Heinrich) 

1449.  II.  170. 
Tanne  r  (Steffan)  1454.  1.67. 
Tattenried(Ort)   1455.  I.  103.  II.  225, 

229,  232. 


453 


Tauchen  (Fliisschen)  1454.  1.64. 
Tehensteiner(N.)  1463.  11.307. 
Tengen  (Hanns  v.)  1469.  II.  152. 
Tenneberg  (Ort)  II.  443. 
Ter  am  o  (Gaspar  de)  1469.  II.  214. 
Tesselbrunn  (Pfarre)  1454.  I.  57. 
Tettlingen  (Meilach  v.)  1454.  1.97. 
T  h  a  1  h  e  i  m  (Arm-  und    Reich-)    1459. 

I.  119. 

T  h  al  1  o  w  c  z  (Peter  Graf)  Ban  von  Dal- 

matien  und  Croatien  I.  24. 
Thann  (Stadt)  I.  96,  101,  154,  225,  229, 

232,  354. 
T  i  e  r  s  t  e  i  n   (Grafen  v.)    (Wilhelm)    I. 

100,  146,  189,  309,  312.  (Oswald)  II. 

301,  442,  443. 
Tirol  siehe  Siegmund  und  II.  160,  276. 
Toggenburg  siehe  Rasen. 
Toul  (Bischof  Wilhelm  v.)  I.  14,  69,  78. 
Traburg  (Ober-)  1455.  II.  175. 
Trap  p  (Jacob)  II.  177,  203,  323. 
Treitelkofer  (Marx  und  Hanns)  1455. 

1.78. 
Trient  (Bischöfe  v.)  I.  127,  141.    142, 

149,  203,  252,  331,  375. 
Trier  (Jacob  Erzbischof  v.)   I.   13,25, 

75,  77.  (Johann)  II.  365. 
Truchsess      (Niclas)     1455.     I.     81. 

(Eberhard)  II.  304. 
Truchtling  (Wilhelm  v.)  I.  68,  71. 
Tübingen    (Conrad    Graf  von)    1469. 

II.  365. 

Türken  I.  19,  266,  269,  341,  383,  401. 
Tuln  (Stadt)  1462.1.  121. 
Tun  (Schloss)  II.  390. 
Tunner  (Michl)  1470.  II   253. 
Tunradl  (Mathes)  1468.  337. 

Uiberlingen    (Stadt)    II.    149,    151, 

365. 
Ungern.  1.8.85,  109. 
Unters  eben  (Stadt)  II.  390. 
Unterwaiden  (Thal)  II.  390. 
Urfar  (Jörg  zu)  1456.  I.  81. 
Ury  (Thal)  11.391. 
Utendorfer  (Wolfgang)  1454.  I.  52. 
Utzesdorf  (Ort)  1454.1.  62. 
Utznang  (Ort)  II.  390. 

Val  d  e  r  (Bergwerk)  II.  159. 
Valsugan(Ort)II.  134. 

V  as  quez  (Peter)  I.  14,  62,  69,  78. 

V  eg  1  e r  (Christoph  und  Niclas)  1468.  II. 

337 
Velseck  (Linhard  v.)  1468.  II.  337. 
St.  Veit  (Ort)  1454.1.69. 

V  e  n  d  e  r  (Franz)  1445.  I.  115. 
Venedig.  II.  134,  150,440. 

V  i  1  d  a  n  g  (Durrich  v.)  II.  427. 
Villingen  (Stadt)  11.419. 

V  i  n  1 1  e  r  (Conrad)   II.  304.  (Sigmund) 

V  i  t  z  t  u  m  b  (Apel)  1455.  I.  73. 

Vogt  (Berthold)  1455.  I.  101.  103.  (Jörg 

von  Kempten)  1463.  I.  123. 
Vogtsburg  (Stephan  v.)  1451.  I.  95. 
Volkersdorf  (Jörg  von)  1458.  II.  296. 

Wälsch-Neunburg.  1451.  I.  95. 
Waidhofen  an  der  Thava.  1454.  I. 
64. 


Waldburg   (Georg  Truchsess  v.)    II. 

250. 
Waidenberg  (Schloss)  1455.  II.  175. 
Waldhauser  (Lienhard)  1455.  I.  79. 
Waldshuth  (Ort)  I.  116.  II.  225,  229, 

232,  239,  317,  346,  350,  351,  357,  386, 

402. 
Wald  stein  (Johann  v.)  1455.  I.  79. 
Wales  tat  (Ort)  II.  390. 
Waise  e  (Reinprecht  von)    I.  110,    119. 

(Wolfgang  v.)  I.  106,  126,  199.  11.311. 

(N.)  II.  191,  200. 
Wangen  (Ort)  II.  390. 
W  a  r  a  s  d  i  n  (Johann  Bischof  v.)    1453. 

I.  11,  32. 
Wartenberg  von  Wildenstein  (Bal- 
thasar v.)  1463.  I.  125. 
Warten  stein  (Schloss)  1458.  II.  293. 
Wehin  ger  (Leupold)  I.  127,  (Oswald) 

I.  48,  49. 

Weihenberg  er  (Georg)  I.  11,  62,  63. 

Weinfässerbezeichnung  und  Wein- 
stecken in  Wien.  1453.  I.  41,  42. 

Weingarten  (Kloster)  1451.  I.  94. 

Weipoltz  (Ort)  1454.  I.  64. 

Weissenbach  (Ort)  1454.  I.  51. 

Weisskirchen  (Pfarre)  1454.  I.  50, 
57. 

Weitra  (Herrschaft)  1454.  I.  57. 

Wels  (Stadt)  1454.  I.  64,  65,  120. 

Wels  b  er  g  (Balthasar  v.)  1468.  11.337. 

Wen  dl  (Caspar)  1453.  I.  41. 

W  e  r  d  (Ort)  1459.  I.  119. 

Werdenberg  (Grafen  von)  (Hanns) 
1460.  II.  184,  305.  (Heinrich)  1446.  II. 
281.  (Georg)  1469.  II.  250,  365.  (Wil- 
helm) II.  438.  (N.)  II.  442. 

Werthheim    (Johann    Graf  v.)   1469. 

II.  365. 

Wesen  (Ort)  II.  390. 

Westernach  (Hanns  v.)  1454.  I.  97. 

Wien  I.  41,  42,  70,  123. 

Wietlesbach  (Stadt)  II.  391. 

Wilak  (Nicolaus  v.)  Woiwode  v.  Sie- 
benbürgen) 1453.  I.  39. 

Wildenstein.  I.  125,  IL  391. 
Wildesnau  (Ort)  II.  390. 
Wilkering  (Ort)  1459.  I.  119. 
Will  er  (Johannes  de)  1454.  I.  69. 
Wilten    (Kloster)   II.   288,    336,    337, 

371. 
Windeck  (Berthold  v.)  1463.     I.  125. 
Windpassing  (Ort)  1454.  I.  62. 
Windsheim  (Stadt)  1460.  II.  183. 
Winkler  (Hanns)  1462.  I.  120. 
Winnecker  (Lienhard)  II.  324. 
Winter  (Jacob)  1454.  1.  49. 
W  i  n  t  e  r  t  h  u  r  (Stadt)  II.  301,  304. 
Wisent  (Thoman)  1454.  I.  67. 
Wisskow  (Johann  v.)  1454.  I.  12,  62. 
Wittau  (Ort)  1455.  I.  80. 
Wolfp  aissing  (Ort)  1455.  I.  76. 
W  o  1  f  s  w  e  r  d  (Ort)  1455.  I.  80. 
Wolkensteiner  (Oswald)  II.  158,337. 
Wolkerstorf  (Ort)  1454.  I.  12. 
W  o  r  d  a  (Stephan  de)  Probst  zu  Alba  in 

Siebenbürgen  1454.  I.  68. 
Wospreting  (Ort)  1459.  I.  119. 
Würtemberg  (Grafen  v.)  (Eberhard, 

1466.  II.  203,  365,  405.  (Ulrich)  II.  183, 

203,271,  365. 


454 


Wultz  «k  (Wenzl)  1464.  I.  124,  II.  315. 
Wurms  (Ort)  II.  258. 
Wurst  (Heinzman)  1450.  I.  93. 

Zaggi  (Zegky)  Hanns.  II.  271,  442. 
Zedlitz  (Otto)  1455.  I.  71. 
Z  e lk  i  n  g  (Bernhard  v.)  1454.  I.  49. 
Zell  er  (Hanns)  1454.  I.  13. 
Zigeuner  (Lienhard)  1454.  I.  61. 
Zimburg  und  Tobit schau   (Johann  v.) 
1.45. 


Zimmern   (Gottfried  *.)   II.  250,    365. 

(Wernher  v.)  II.  365. 
Zinz  en  dorfer  (Rudolf)  I.  39. 
Zistersdorf  (Ort)  1456.  1.82. 
Zofingen  (Ort)  11.390. 
Zol  (Bergwerk  zu)  1454.  I.  34. 
Zoller  (Graf  Joseph  v.)   II.   163,  258, 

260,  262. 
Zug  (Stadt)  II.  390. 
Zürch(Stadt)II.  391. 
Zwettl  (Stadt)  1454.  I.  64. 


Verzeichniss  der  Siegelabbildungen, 


I.  1469.  9.  Mai.  *)  Karl  der  Kühne,  Herzog  von  Burgund.  (Reiter- 
siegel in  rothem  Wachs  mit  dem  rückwärts  auf- 
gedrückten 

II.       „  „  Contrasiegel.  (Pag.  223.) 

III.  1466.     1.  Mai.  Siegmund,  Herzog  von  Tirol.    (Gewöhnliches  Sie- 

gel als  Herzog,  ad    7.  Juli   1461,  Nr.  VIII.  p.  142.) 

IV.  1469.  18.  Dec.  Eleonora  von  Sehottland,  Gemahlin  H.  Siegmunds, 

(ad  Nr.  XXIX.  p.  321.) 

V.  1465.  26.  Mai.  Secret-Siegel  Herzog  Siegmunds  von  Tirol. 
VI.  1469.  18.  Dec.  Ringsiegel  des  Herzogs  Siegmund. 

VII.  1454.    8.  Jan.   Ladislaus  König  von  Ungern,  Herzog  von  Oesterr. 
VIII.  1455.  25.  Jan.    Ulrich  Graf  von  Cilly  und  Ortenburg,  (ad  Nr.  vi. 

p.  175.) 

IX.  1455.     1.  Aug.  Johann  Graf  von  Hunyad,  (ad  27.  Oct.  1453.  Nr.iv. 

p.  31.) 

X.  1464.    5.  März.  Ulrich  Graf  von  Matsch,  (ad  Nr.  xxxix.  p.  330.) 
XI.  1465.  10.  März.  Jörg  vom  Stain,  (ad  Nr.  XII.  p.  306  ff.) 
XII.  1468.  26.  Aug.  Heinrich  Ritter  von  Randeck,  (ad  Nr.xxxvil.P.223.) 


)  Datum  der  Urkunden,  an  welchen  die  abgebildeten  Siegel  vorkommen. 


CIRCULATE  AS  MONOGRAPH 


■ 


DB 

Ponte 9  rermn  Austriaearura 

o 
3 

2.  Abt.  Dlplomataria 

F683 

et  acta 

Bd. 2 

PLEASE  DO  NOT  REMOVE 
CARDS  OR  SLIPS  FROM  THIS  POCKET 

UNIVERSITY  OF  TORONTO  LIBRARY 


VIRCUVATE  AS  MON 


:  ■■■■'■ 


m