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FONTES REM! AUSTRIACARII
(ESTERREICHISCHE GESCHICHTS QUELLEN
HERAUSGEGEBEN
VON DER
HISTORISCHEN COMMISSION
DER
KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN IN WIEN.
ZWEITE ABTHEILUNG.
DIPLOJflATARIA ET ACTA.
II. BAND.
DIPLOMATARIUM HABSBURGENSE SECULI XV.
10
AUS DER K. K. HOF- UND STAATS-DRUCKEREI.
1850.
URKUNDEN , BRIEFE UND ACTENSTÜCEE
ZUR
GESCHICHTE DER HABSBURGISCHEN FÜRSTEN
K. LADISLAUS POSTH. , ERZHERZOG ALBREGHT VI.
UND
HERZOG SIEGMÜND VON ÖSTERREICH.
AUS DEN JAHREN 1443—1473,
I
ADS ORIGINALEN ODER GLEICHZEITIGEN ABSCHRIFTEN
(MEIST DES K. K. HAUS-, HOF- UND STAATS-ARCHIVES.)
HERAUSGEGEBEN
VON
JOSEPH CHUEL,
VICEDIRECTOR DES HAUS-, HOF- UND STAATS-ARCHIVES UND WIRKLICHEM MITGLIEDS DER
KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN IN WIEN
etc. etc.
%&*
AUS DER K.K.HOF- UND STAATS-DRUCKEREI.
1850.
DB
3
R.83
3d.a
Vorbericht.
Die gegenwärtige Sammlung von mehr als drei-
hundert Urkunden, Briefen und Actenstücken zur Ge-
schichte der österreichisch-habsburgischen Fürsten,
K. Ladislaus Posthumus, Erzherzog Albrecht
VI. und Erzherzog (Herzog) Siegmund, schliesst
sich den von mir in zwei Bänden (unter dem Titel:
Materialien zur österreichischen Geschichte. Aus Ar-
chiven und Bibliotheken. Wien 18 37, 1838 in Quart,
bei P. Rohrmann) veröffentlichten Geschichtsquellen
an. Nur wenige davon sind aus den Regesten bekannt,
welche der Lichnowsky sehen Geschichte des Hauses
Habsburg (Bdd. VI, VII) beigegeben sind; einige
wurden vor Kurzem im Archiv für Schweizerische
Geschichte (Bd. 5) von Zellw eger mitgetheilt, sie
sind hier um des Zusammenhanges willen wiederholt*
Der Herausgeber hat den bei weitem grössten
Theil dieser Actenstücke nach und nach aus (bisher)
meist ungeordneten und nicht verzeichneten Archi-
valien, wie es deren in jedem grösseren (allmählig
vermehrten) Archive gibt, zusammengestellt, er hielt
V-
VI
ihre baldige Mittheilung durch den Druck aus meh-
reren Gründen für erspriesslich, ja räthlich.
Der Geschichtsforscher (und für ihn ist un-
sere Quellen-Sammlung vorzugsweise bestimmt) ist für
jede Bereicherung und Aufklärung dankbar, welche
ihm auch aus einzelnen Stücken zuwächst: je rei-
cher die Mittheilungen sind, desto eher ist die For-
schung abgeschlossen, obwohl von einem Abschluss der
Forschung für die Geschichte des Mittelalters bei der
grossen Zerstreuung des Materials und der
noch grösseren Vertheilung des Interesses noch
lange nicht die Rede seyn kann.
Ich halte die Bearbeitung der wichtigeren und
interessanteren Zeiträume und Begebenheiten, die Be-
leuchtung der Verhältnisse und Char acter e einfluss-
reicher Personen durch Monographien für den
einzigen Weg, zu einer befriedigenden Geschichte des
Ganzen (des Vaterlandes) zu gelangen. —
Drei solche Mo nogr aphien, deren Bearbei-
tung vielleicht vorzugsweise wünschenswerth sein dürfte,
sind erstens die Geschichte Königs La dis laus P. von
Ungern und Böhmen, Erzherzogs von Oesterreich
(von 1440 — 1457) , zweitens die Geschichte und
Characteristik Erzherzog Alb rechts VI. (von 1418
bis 1463), drittens die Geschichte Erzherzog Sieg-
munds (von 1424—1496).
Vor allem ist eine Geschichte Königs Ladislaus
P. (eigentlich schon die letzten Lebensjahre seines
Vaters K. Albrecht IL von 1437 bis 1439 wären
einzuziehen) wahres Bedürfniss , diese zwanzig
Jahre (von 1437- 1457) , in welchen Oesterreich,
VII
Ungern und Böhmen einem Landesherrn zugehörten,
gehören zu den wichtigsten und lehrreichsten
der Geschichte unser s vielgliedrigen Vaterlandes t —
Weder die österreichisch e noch die b ö hmi-
sehe-, am wenigsten noch die ungris che Geschichte
dieses Zeitraums (1437—1457) ist hinlänglich be-
arbeitet— bisher. Eine vergleichende Zusammenstellung
und pragmatische Darstellung der Geschicke dieser
drey Reiche fehlt gänzlich und doch würde sie an
Interesse ihres Gleichen suchen.
Die Geschichte Erzherzog Albrechts VI. (auch
mit dem Beinamen der „Verschwender" bezeichnet)
ist zwar nicht von gleicher Wichtigkeit und Bedeu-
tung, indess doch mit der Geschichte seines Bruders
Kaiser Friedrichs IV. aufs innigste verwebt und seine
Wirksamkeit in den Vorlanden, dann in dem ihm
als Erbtheil zugefallenen Lande ob der Enns ist
jedenfalls der besondern Beachtung werth. Sein Ehr-
geiz, seine Begierde nach Macht und Vermögen, seine
Thätigkeit und Entschlossenheit machten ihn zum
Rivalen seines Bruders, der sein lebenlang durch ihn
beunruhigt war ; Albrecht war der Vereinigungspunct
der Unzufriedenen und wurde von ihnen zum Nach-
theile des Hauses wie der Lande zur Opposition
verleitet. Sein persönlicher Chat acter ist noch zu wenig
beleuchtet, er scheint sich wieder sprechende Eigen-
schaften in seinem Wesen vereinigt zu haben. —
Grössere Wichtigkeit und Bedeutung hat jedenfalls
die Geschichte Erzherzogs (Herzogs) Siegmund, des
Landesherrn von Tirol. Letzteres Land nahm vom
ersten Anfangspuncte seines Anfalls an das Haus
VIII
Habsburg der Lage gemäss eine eigentümliche Stellung
ein , die es von den übrigen Landen gewissermassen
isolirte. Die Geschichte des Regiments Herzog Sieg-
munds ist in doppelter Beziehung interessant, erstens
als Geschichte eines Fürsten und seines Fürstenthums,
das die vielseitigsten Verhältnisse in einem nicht gar
grossen Gebiete in sich fasste, man denke nur an die
beiden Bisthümer (und Fürstentümer) Trient und
Brixen, die in der sonderbarsten Stellung zu dem
Landesherrn von Tirol waren. Von höchstem Inter-
esse ist zum Beispiele das Verhältniss Herzog
Siegmunds zu dem Bischöfe von Brixen, dem be-
rühmten Cardinal Ni colaus von Casa, der Streit
der beiden Gewalten (der weltlichen und der geist-
lichen) ist einer ganz besonderen gründlichen Erörte-
rung werth und bedürftig. *
Die Lage Tirols und die Berührungen mit Vene-
dig, Mailand, den schweizerischen Eidgenossen, dem
Herzoge von Burgund , dem Könige von Frankreich,
so manchen deutschen Reichsfürsten und Reichsstäd-
ten machten dem Landesherrn Herzog Siegmund po-
*) Siehe die flächst lehrreichen „Regesten und urkundliche Daten über
„das Verhältniss des Cardinais Nicolaus von Cusa, als Bischofs von
„Brixen, zum Herzoge Siegmund von Oesterreich und zu dem Lande
„Tirol von 1450 bis 1464 (einstweilen bis zum Jahre 1460, 361
Nummern), mitgetheiltvonAlbert Jäger. Im zweiten Hefte des
„Archivs für Kunde österreichischer Geschichtsquellen" (von der
akadem. Commission) Jahrgang 1850. S. 297—329. — Wir hatten
geliofft, der ausgezeichnete eben so gelehrte als characterfeste und
biedere Jäger werde diese sehnlich gewünschte Monographie einer
Geschichte Herzog Siegmunds liefern, das leidige Verhängniss
will es nicht! — Das ist sehr zu beklagen. Möchte er doch wenig-
stens dir Geschichte des Streites mit dem Cardinal uns geben. —
IX
litische Verbindungen zum Bedürfniss ; diese Verhält-
nisse wären also zweitens ins Licht zu setzen und
ihre Verbindung mit der Politik des Hauses nach-
zuweisen.
Die hier mitgetheilten Actenstücke dürften in letz-
terer Beziehung so manches klarer machen, doch ist
ihre Ergänzung und Vervollständigung aus den Ar-
chiven des Landes unentbehrlich, es sind oft nur An-
deutungen.
„Ich habe übrigens auch mehrere Briefe und
Actenstücke mitgetheilt, welche zum Theile die Pri-
vatverhältnisse des Herzogs beleuchten, so na-
mentlich die auf den bekannten Jörg vom Stain
bezüglichen Briefe, oder die auf die Administra-
tion des Landes, auf das Gebahr en der Verwal-
ter und Pfleger wenn auch zuweilen nur andeutend
einiges Licht icerfen. Zur Geschichte eines Regenten
gehören allerdings auch diese Verhältnisse und an-
scheinend Geringes gewinnt ohne Zweifel durch Zu-
sammenstellung.
Sollten diese Notizen nur den Tiroler inier es-
siren, so sind sie nicht vergeblich gesammelt. Aus
dem fünfzehnten Jahrhunderte sind die Geschichts-
quellen durchaus nicht so reichlich, dass man nicht
auch mit Tropfen vorlieb nähme, wenn diese auch
gegen den Reicht hum anderer Zeiträume sich arm-
selig ausnehmen. — Die Begriffe: wichtig und:
interessant sind überhaupt nur beziehungs-
weise zu nehmen. — Bisweilen wurde eine wahre
Kleinigkeit schon der Schlüssel wichtiger For-
schungen, deren Resultat ein erfreuliches.
Aus den Jahren 1474— 1496 sollen zur Ge~
schichte Herzogs Siegmund später (in der grossen
Sammlung der Actenstücke zur Geschichte des Hauses
Ha bsburg von 1473— 1576) viele Documente mit-
getheilt werden, so dass die Verhältnisse wie der
Character dieses Fürsten bedeutend aufgehellt werden
dürften.
Möchten doch urkundliche Beiträge zur Ge-
schichte dieser drei habsburgischen Fürsten, die zur
Beleuchtung der Verhältnisse Kaiser Friedrichs IV.
früher ins Reine gebracht werden sollte, reichlicher
/Hessen.
Seitdem Erscheinen des zweiten Bandes meiner
„Materialien1 und des zweiten Bandes meiner „Ge-
schichte K. Friedrichs IV. etc? (1838—1843) sind
neue Quellen (insbesondere für die Geschichte Königs
Ladislaus P.) von grossem Interesse veröffentlicht wor-
den, ihre nähere Besprechung dürfte nicht unwill-
kommen sein.
Das von dem Mitgliede der kaiserlichen Akademie
der Wissenschaften Fr. Palacky herausgegebene
Archiv cesky (bereits 20 Hefte oder vier Bände, in
Quart) enthält nicht wenige Briefe und Actenstücke,
welche die Verhältnisse Böhmens auch in den Jahren
1440 — 1457 beleuchten; leider ist die Sprache ein
beinahe unüberwindliches Hinderniss, diese wichtigen
Documente, wie es so wünschenswerth wäre, zu benüt-
zen. Die gewöhnliche Kenntniss der böhmischen
Sprache ist nicht genügend, diese Quellen zu verste-
hen, Missversländnisse und Lücken sind fast unver-
meidlich.
XI
Allerdings ist diese Quelle nicht zu umgehen, um
so weniger, je lückenhafter und ungenügender unsere
bisherigen Kenntnisse der Verhältnisse in Böhmen aus
diesem Zeiträume sind. Man kannte die Zustände
Böhmens nicht aus reinen, sondern aus sehr trüben
Quellen. —
Die Gerechtigkeit fordert aufs dringendste unab-
weisbar eine tiefere unpartheiische Forschung. Das
„audiatur et altera pars" ist leider meist verabsäumt
worden. Religiöse Vorurtheile, unchristlicher Fana-
tismus, selbstgenügsame, anmassende, auf Unfehlbar-
keit pochende Darstellungen dürfen den unbefangenen
Geschichtschreiber nicht verleiten zur einseitigen
Verurtheilung ; auf der andern Seite dürfte aber auch
das bis zum Ingrimm, zum bittersten Hasse gestei-
gerte Gefühl erlittenen Unrechts wenig geeignet sein,
eine wirklich unparteiliche Darstellung zu liefern.
Weder der blinde Zelot für die allseitige Unfehlbar-
keit (der Personen wie der Dogmen) noch der durch
und durch bittere Hussit ist geeignet, die Gescliichte
Böhmens in dieser Zeit so zu schreiben, dass der
Geist der Humanität herausleuchte.
Es bleibt nichts übrig als — dass der künftige
Geschichtschreiber des fünfzehnten Jahrhunderts, will
er anders selbständig und unparteilich schildern, die
unmittelbaren Quellen verstehen lerne. — Das wird
für den österreichischen Geschichtschreiber wohl nicht
zu umgehen sein ! —
Bisher wurde unsere österreichische Geschichte
so vornehm behandelt, über unsere Verhältnisse oft
auf eine Weise abgesprochen, die eben so viel Unwis-
XII
senheit als höhnischen Uebermuth verrieth, es ist mehr
als kindisch , auf solche kurzsichtige und doch mit
solcher Entschiedenheit vorgebrachte Urtheile als wie
auf Orakelsprüche zu horchen. — Unsere Geschichte
verlangt ein tieferes Eingehen, ein allseitiges Forschen,
darum ist es wirklich peinlich, von derlei Quellen aus
Mangel an Sprachkenntniss wenig Gebrauch machen
zu können, oder von fremden mehr oder minder un-
vollständigen oder ungenauen Berichten abhängig zu
sein. Ich beklage diess besonders aus dem Grunde, weil
durch Auszüge oder minder treue Ueber Setzungen
niemals der wahre Geist (besonders bei Briefen) des
Berichterstatters oder Schreibers erfasst werden kann.
Möchten doch bei dem Nachwachs, den angehenden
österreichischen Geschichtsforschern , diese Sprach-
kenntnisse (slavische , magyarische Sprache u. s. w.)
nicht für entbehrlich gehalten werden. Wie wünschens-
wert ist auch aus diesem Grunde ein historisches
Seminar. *) —
*) Um von dem reichen Inhalte des Archiv cesky für diese Zeit (1437
bis 1457) wenigstens einen oberflächlichen Begriff zu haben, lese
man die hier folgenden kurzen Regesten.
1. 1437. (Ende des Jahres.) Von den böhmischen Ständen dem
K. Albrecht bei seiner Wahl zum Könige von Böhmen vorgelegte
Artikel. — (Palacky , Archiv cesky III. p. 459. 30.)
2. 1438. (Anfang.) Antwort des K. Albrecht auf die ihm vorgeleg-
ten Wahlartikel. — Palacky, Arch. III. p. 460. 31.
3. 1438. 19. Juli. — König Albrecht verpflichtet sich dem pilsner
Kreise zur Haltung der Ver Schreibungen der frühern Könige
Böhmens. — Pal Arch. III. p. 461. 32.
4. 1438. 31. Aug. — Die Parthei des Königs von Pohlen (Sudiwoi
von Ostroroh, Herr und Woiwode von Posen, Johann v. Tencin,
Woiwode von Sudomir, Hince v. Pirkstein, Ales v. Sternberg,
al. v. Holte, Georg v. Kunstaf v. Podebrad, Johann von Rüsi-
XIII
In dem „Archiv cesky" ist jedoch nur ein Theil
der vaterländischen Geschichtsforschung in Böhmen
now, Pribik v. Klenowa und der Priester Friedrieh v. Straznic)
geben das freie Geleite einigen Herren der Parthei K. Albrechts
(Ulrich v. Rosenberg, Hasek v. Waldstein, Herr v. Schaum-
burg, Reinprecht v. Walsee, Herr Hohenberger , Herr Ebers-
dorfer u. A.) %ur gemeinschaftlichen Besprechung. — Palacky,
Arch. III. p. 462. 33.
5. 1439. 10. Mai. Pressburg. — K. Albrecht setzt Ulrich v. Ro-
senberg und Meinhard v. Neuhaus als seine Hauptleute in Böh-
men ein. — Palacky, Arch. III. p. 463. 34.
6. 1439. 3. Nov. Nimburg. — Die Herren der pohlnischen Par-
thei in Böhmen verlangen nach erhaltener Nachricht von dem
Tode des Königs Albrecht, dass Ulrich von Rosenberg von sei-
ner Seite sich bemühen möge, wie zur Beruhigung des Landes
ein allgemeiner Landtag ausgeschrieben werden könne. — Pa-
lacky, Arch. III. p. 464. 35.
7. 1440. 29. Jänner. Prag. Landfriedensinstrument aller auf
dem allgemeinen Landtage in Prag versammelten Landstände des
Königreichs Böhmen. — Palacky, Arch. I, p. 245. 1.
8. 1440. 10. März. Nimburg. Landfriede des Bunzlauer Krei-
ses auf der Kreisversammlung in Nimburg verabredet. — Pa-
lacky, Arch. I. p. 249. 2.
9. 1440. 10. März. Nimburg. Die versammelten Herrn, Ritter etc.
des Bunzlauer Kreises in Nimburg wählen den Georg von Kun-
stat anders von Podebrad und den Johann von Smiric zu Kreis-
hauptleuten und geben ihnen einen Rath bestehend aus den Herren
Peter von Zwieretic , Chwäl Berka von Dube, den Rittern Niko-
laus Sokol von Lamberg , Pesik von Struh und den Edlen Jo-
hann von Mochow, Johann Lapacek von Sukorad, Rames von
Hradek und Jesek von Horek bei. — Palacky, Arch. I. Th. Art. 3.
p. 251.
10. 1440. 17. März. Czaslau. — Landfriedensinstrument der vier
vereinigten Kreise Kaurim, Czaslau, Chrudim und Königgraetz,
auf der Versammlung in Czaslau errichtet — Palacky , Arch. I.
p. 254. 3.
11. 1440. 15. Juni. Prag. — Landtagsinstrument über die Wahl
des Königs. — Pal. Arch. I. p. 263. 4.
12. 1440. Juni. Prag. — Eidesformel für die Wähler des Königs.
Isti vero sunt ad equitandum pro Rege: Dominus de Rosis.
D. Menhardus. D. Hince Ptak. D. Jiriko Bocek. D. Jaroslaw
XIV
und Mähren berücksichtigt, wie viele Documente, Briefe
und Actenstücke aus diesem Zeiträume in deutscher
Plichta. Joh. Smiricky , Hertwik , Jakubek , Wencesl. Zmrlik , Ma-
lowec. Pessiko de Kunwald alias a Stella, Paulus Jetrichonis. —
Pal. Arch. 1. p. 264. 5.
13. 1440. 29. Juni. Prag. — Credenzbrief der böhmischen Stände
für die Gesandten an Herzog Albrecht von Baiern. (Gesandte Ja-
röslaus v. Zierotin und Johann Malowec von Patzau.) — Pah
Arch. I. p. 265. 6.
14. 1440. 13. Aug. Tein-(Horsow.) — Zdenek Kolwin von Ronsperg
schreibt dem Hofmeister des Herzogthums Baiern (Johann von Sed-
lec) über die Verhandlungen mit den Ständen Böhmens rück-
sichtlich der Wahl des Herzogs Albrecht zum böhmischen Könige.
(Der Herzog soll mit den böhm. Herrn in Cham zusammen-
kommen auf St. Bartholomeus.) — Pal. Arch. I. p. 320. 1.
15. 1440. 27. Aug. Haimburg. — K. Elisabeth ermahnt die Stände
Böhmens brieflich , dass sie bei der Königswahl mit Albrecht von
Baiern nichts vornehmen möchten, was ihrem und ihres Sohnes
Erbrechte entgegen wäre. — Palacky Arch. p. 267. 8.
16. 1440. Wahlcapitulation dem gewählten böhmischen Könige Al-
brecht von Baiern von den Ständen Böhmens vorgelegt:
1. Bestätigung und Schutz der Compactaten.
2. Bestätigung aller vom K. Albrecht I. gegebenen besonderen
Verleihungen.
3. Bestätigung und Weihung des zum Erzbischofe in Prag
gewählten Johann Rokycana.
4. Bestätigung aller Rechte und Freiheiten der Stände, und
Haltung und Bewahrung der im Lande geltenden Rechte.
5. Alle Schulden und Vers ehr eibungen des K. Karl, Wenzl
und Siegmund, sie mögen auf das Königreich oder die Geistlichkeit
geschehen sein , zu halten und zu erfüllen.
6. Alle dem Königreiche entzogenen Länder und Schlösser
wieder zu erlangen.
7. Die Erhaltung der Freiheiten der zur Krone Böhmens ein-
verleibten Länder.
8. Bestellung und Emporbringung Kuttenbergs.
9. Besetzung der Aemter und Schlösser, und seines Hofes mit
Personen aus den Landeskindern.
10. In Angelegenheiten der Krone , weltlicher oder geistlicher
Art, nach dem Rathe der Böhmen vorzugehen.
XV
und lateinischer Sprache mögen noch in Böhmen,
Mähren und Schlesien und auch in andern Orten
11. Bewirkung der Freilassung aller in fremden Ländern
gefangenen Böhmen. — Palacky Arch. , p. 266. 8.
17. 1441. 3. Oct. Prag. — Die Prager an Herzog Albrecht von
Baiern, dass sie sein Schreiben wegen der Schäden, welche Racek
von Janowic und von Risenberg in Baiern verübt , dem auf
St Martin bevorstehenden Landtage vorlegen wollen, zu wel-
chen er auch einen Gesandten schicken wolle. — Pal. Arch. 1.
p. 321. 2.
18. 1442. 29. Jänner. Prag. — K. Elisabeth schickt den Albrecht
von Koldic, Hauptmann in Schweidnitz und Jauer , Virich Eizin-
ger von Eizing und Ernst Leskowec, Hauptmann in Znaim an
die in Prag versammelten Stände (vor Lichtmess 1442), welche
einen das Erbrecht der Königin und ihres Sohnes darstellenden
Vortrag halten und die Stände, für den Fall, dass nichts ihr Erb-
recht beeinträchtigendes beschlossen würde , der besonderen Dank-
barkeit der Königin versichern. — Palacky Arch. I. p. 268. 9.
19. 1442. 6. Febr. Melnik. — Die Kaiserin Barbara gibt den auf
dem allgemeinen Landtage versammelten Ständen Nachricht von
ihren Schwierigkeiten (Misshelligkeiten) mit Hanus von Kolowrat
und Nikolaus Borotinsky. — Palacky, Archiv. I. p. 272. 10.
20. 1442. 10. Okt. Prag. Böhmische Herren geben dem Ulrich von
Rosenberg kund, dass sie der auf dem vorigen Landtage erhalte-
nen Vollmacht gemäss, einen allgemeinen Landtag auf den St. Eli-
sabethtag nach Prag bestimmt haben. — Palacky, Archiv. I. p.
273. 11.
21. 1442. Nov. Prag. Die auf dem allgemeinen Landtage versam-
melten Herren und Stände beschweren sich gegen Ulrich von Ro-
senberg brieflich, dass er nicht gekommen sei und laden ihn ein zu
dem nächsten Landtage in der Oktav des Neujahres. — Palacky,
Archiv. I. p. 274. 12.
22. 1443. Oktob. Wien. Unterhandlungen zwischen den böhmischen
Ständen und dem K. Friedrich auf der St. Michaelstaidung in Wien.
a) Von den Ständen Böhmens vorgelegte Artikel.
b) Antwort Friedrichs auf vorstellende Artikel.
c) Zweite Antwort Friedrichs auf dieselben Artikel.
d) Die bei der Berathschlagung in Wien gegenwärtigen Herren
schreiben den Herren und Ständen Mährens über die Schäden,
welche aus Mähren besonders durch den Herrn von P ernstein,
in Oeslerreich zugefügt werden (1443. 10. Okt. Wien).
XVI
{die sich auf diese Lande beziehen) existiren, deren
Benützung und fürs erste deren Nachweisung
e) Antwort des Johann von Pernstein an die in Wien befindlichen
böhmischen Herren, rücksichtlich der Klagen, welche gegen ihn
in Oesterreich geführt werden (1443. 17. Oct. Pernstein).
Palacky, Archiv. I. p. 275. 13.
23. 1443. 12. Nov. Prag. Die böhmischen Herren (Meinhard von
Neuhaus, Oberstburggraf in Prag , Zbynek Zajiec von Hazmburg,
Bürgermeister und Geschworne der All- und Neustadt Prag) geben
dem Herrn Ulrich von Rosenberg kund, dass sie einen Landtag
auf die Octav des Neujahres nach Prag festsetzen. — Palacky, Ar-
chiv. I. p. 283. 14.
24. 1444. 2. Mai. Wien. — K. Friedrich an Ales Holicky von
Sternberg; lobt es, dass sich die Stände auf dem Prager Land-
tage für K. Ladislaus erklärt haben und entschuldigt sich mit dem
zu Nürnberg zu haltenden Reichstage, dass er wegen der böh-
mischen Angelegenheiten nicht sogleich handeln könne. — Pal.
Arch. I. p. 284. 15.
25. 1444. 9. October. Nürnberg. — K. Friedrich an die bei dem
Landtage in Prag versammelten Stände Böhmens , dass sie den
Wilhelm von Illburg den Ellbognerkreis nicht verwüsten lassen.
NB. Beruft sich auf einen zwischen den Ständen Böhmens
und dem Vater des Wilhelm in Regensburg geschlossenen Ver-
trag. — Pal. Arch. I. p. 258. 16.
26. 1444. November. Verhandlungen auf dem Landtage in Böh-
misch-Brod:
a) Antwort der Herren des Nimburger Landtages an die Herren auf
dem Prager Landtage.
b) Antwort der Herren des Prager Landtages an die Herren des
Nimburger. — Pal. Arch. I. p. 286. 17.
27. 1445. 13. Apr. Linz. — Kaspar Schlik von Holic an Ulrich von
Rosenberg ; er könne seinem mehrfach ausgesprochenen Wunsche,
zu einer persönlichen Unterredung zu ihm zu kommen, nicht ent-
sprechen, weil er keine Pferde und Dienerschaft bei sich habe,
seine Gemahlin (Agnes, Tochter des Herzogs Konrad v. Öls) ihn zur
Reise nach Holic aufgefordert habe (wenn er seine Habe vor den
Plünderungen Pangraz's bewahren will), und der röm. König seiner
mit dem Reichssiegel jetzt sehr bedürfe. Doch hoffe er bald mit ihm
zusammen zu kommen. Ueber die böhmische Angelegenheit haben
Herr Rabstein dem von Schaumberg, Walsee und anderen Räthen
Bericht erstattet, man habe dieser und anderer Sachen wegen
XVH
so wünschenswerth wäre. Die Geschichte des Ganzen
eine Zusammentretung in 14 Tagen a dato nach Wien bestimmt,
wo man nach Erwägung der Sachen ihm Antwort geben wolle, so
wie auch wegen den Taborern. Er möge dafür sorgen, dass der
Waffenstillstand bis dahin bestehe, da man hofft, die Angelegenheiten
werden bis dahin zu Ende kommen. Er (Schlick) danke ihm auch
für die Sorge um sein Wohl, von welcher ihm Rabstein Einiges
erzählt habe, er werde sie an seinen Söhnen nach Möglichkeit
%u verdienen trachten. Wegen der Armagnaken und der Kirchen*
geschäfte habe er dem Rabstein den Auftrag gegeben, ihm zu schrei-
ben. Paumgartner sei bei seiner Gesandtschaft sehr eifrig gewe-
sen, doch konnte derselbe auf der Reise nicht früher abgefertigt wer-
den. Auch habe er ihm gerathen, sich nicht %u beeilen, bis er selbst
im Rathe sein werde. — Pal. Ar eh. IL 407. 1.
28. 1445. 24. Juni. Kuttenberg. — Landtagsbeschluss von Kutten-
berg (Utraquisten). — Pal. Ar eh. I. p. 291.
29. 1445. 22. Juli auf dem Felde vor Güns. — Kaspar Schlick an
Ulrich von Rosenberg ; dass sie in einigen Tagen nach ihrer Ab-
reise von Neustadt Güns eingeschlossen haben, wo sie noch lie-
gen in der Hoffnung es bald einzunehmen. Es haben die Ungern
an den König geschrieben, er möge die Feldzüge aufgeben, sie woll-
ten ihm zu Willen sein und haben eine Zusammenkunft (rok) in
einer Woche vom künftigen Sonntage an (1. August) nach Oeden-
burg bestimmt; er hoffe, dass es sowohl hinsichtlich des K. Ladislaus
als der andern Angelegenheiten wohl gehen werde. Vom Pabste und
den Venetianern haben sie gute Zeitung , und Carvial werde näch-
stens wieder bei ihnen sein. Er wolle ihm über die Vorgänge lange
Schreiben schicken, doch jetzt könne er nicht schreiben, da es
sehr heiss, der Wein sehr stark und die Arbeit gross sei, wie
Paumgartner berichten wird. Er möge dem Schreiben des Kö-
nigs gemäss in der Angelegenheit mit den Taborern seine Mühe
anwenden, da sie nicht jetzt sondern erst nach der Rückkehr
werde vorgenommen werden können. Er danke ihm für die Mühe,
die er mit dem Herrn v. Plauen zur Zustandebringung eines Still-
standes mit Illburg angewendet habe, so wie auch dass er in seiner
Sache mit dem von Plauen intervenirt habe; er habe dem Rab-
stein den Auftrag gegeben mit ihm zu reden und er möge ihn selbst
umständlich über die Angelegenheit des von Plauen unterrichten,
welcher während seiner Lebenszeit mit Sachsen nicht wohl stehen
wird, zumahl der junge Plauen sich neuerdings in grosser Un-
gnade befinde , *o dass er befürchtet , Sachsen werde ihm Plauen
nehmen. — Pal Arch. IL p. 408. 8.
Fontes etc. IL Bd. b
XVIII
wird durch die früher gepflegte Geschichte der e i n-
30. 1446. 30. April. Kuttenberg. — Die Herren des Podebrader
Vereines (auf dem Landtage in Kuttenberg versammelt) ge-
ben den Herren des Pilsner Kreises die Versicherung dessen,
was sie des allgemeinen Wohles wegen wünschen. — Pal. Arch. L
p. 292. 19.
31. 1446. 12. Juni. Pilgram. — Beschluss des grossen Landtags in
Pilgram. — Pal. Arch. I. p. 294.
32. 1446. Memoire, mit welchem die Herren von Klenowa und Strata
an K. Friedrich gesendet wurden. — Pal. Arch. II. p. 112. 2.
33. 1446. Instruction der Stände Böhmens auf den St. Martins Land-
tag den Gesandten an K. Friedrich Heinrich von Stras und Pri-
bik von Klenowa gegeben. — Pal. Arch. II. p. 208. 1.
34. Verhandlungen aller drei Stände auf dem St. Martins Landtage
über die Bestimmung eines Statthalters im Königreiche Böhmen,
den Erzbischof etc. — Pal. Arch. II. p. 213. 3.
35. 1446. 14. Dec. Prag. — Schreiben des St. Martin - Landtages
an Pabst Eugen IV. — Pal. Arch. II. p. 217. 4.
36. 1447. 2. Mai. Pilsen. — Schreiben des Hynek Krusina von
Schwamberg an den St. Stanislaus-Landtag in der Angelegenheit
des Burian von Gutenstein und Heinrich (von Kolowrat?). — Pal.
Arch. II. p. 218. 5.
37. 1447. 20. Sept. Raabs? — Prokop von Rabstein und Georg
Kainacher, Gesandte Kaiser Friedrichs an die böhmischen Stände,
verlangen sicheres Geleite für sich zur Reise nach Neuhaus. —
Pal. Arch. II. p. 219. 6.
38. 1447. Sept. Neuhaus. — Aufzeichnung über die Verhandlun-
gen der kaiserl. Gesandten Prokop von Rabstein und Georg
Kainacher mit den böhmischen Ständen. — Pal. Arch. II.
p. 219. 7.
39. 1447. Sept. Neuhaus. — Zweite Gesandtschaft der Stände Böh-
mens an den K. Friedrich nach der Versammlung in Neuhaus.
— Pal. Arch. IL p. 221. 8.
40. 1447. Sept. Neuhaus. — Memoire für die an K. Friedrich ab-
geschickten Gesandten, was sie zu dem päbstlichen Legaten reden
sollen. — Pal. Arch. II. p. 223. 9.
41. 1447. 7. Octob. Wien. — Antwort K. Friedrichs an die böh-
mischen Gesandten. — Pal. Arch. II. p. 223. 10.
42. 1447. 9. Octob. Wien. — K. Friedrich verständigt den Ulrich
von Rosenberg von der den böhmischen Gesandten gegebenen Ant-
wort. — Pal. Arch. IL p. 226. 11.
XIX
z einen Geschlechter, Corporationen, Communen vor-
43. 1447. 9. Octob. Krumau. — Ulrich von Rosenberg gibt dem
Heinrich von Sobetic Nachricht über die Verhandlungen auf dem
Landtage %u Neuhaus. — Pal. Ar eh. IL p. 226. 12.
44. 1448. 17. Jänner. Krumau. Ulrichs von Rosenberg Antwort an
Kaspar Schlick; er danke ihm für die ausführlichen Neuigkeiten
und er wolle für sein Bestes als für das eines guten Freundes
sorgen. Er schicke den Minoriten Vincenz und seinen Diener
Paumgartner zu ihm, deren Aussagen er vollen Glauben beimessen
möge. — Palacky, Archiv. II. p. 422. 11.
45. 1448. 28. Jänner. Wien. Kaspar Schlick an Ulrich von Ro-
senberg , dass K. Friedrich seinem Gesandten Paumgartner und
dem Mönche Vincen% auf ihre Bothschaft Antwort ertheilt, wie er
aus dessen und des Legaten Schreiben ersehen werde. Mit den Un-
gern sei eine Tagfahrt (rok) auf Reminiscere bestimmt, welche ge-
rade mit jener der Böhmen zusammentrifft, sie mögen sie daher
verlegen, wenn sie den Legaten oder andere Gesandtschaften haben
wollen. Neues könne er nichts schreiben, als dass der Bischof
von Chiemsee am Tage zuvor aus Rom gekommen und er-
zählt habe, rücksichtlich der Italiener sei beim Pabste Alles fertig,
der König möge nur mit Gott reisen. Er wünsche , Ulrich möchte
den Herrn Heinrich (seinen Sohn) zu der Reise ausrüsten,
auch sei sein Bruder Mathias da gewesen, um ihn wegen seiner
Angelegenheit mit Ulburg zum Prager Landtage zu vermögen, doch
könne er diess wegen des ungrischen Termines nicht thun, er
möge sie daher zur Besorgung übernehmen. — Pal. Arch. II.
p. 422. 12.
46. 1448. Anfang März. Prag. — Antwort der böhmischen Stände
für die Gesandten K. Friedrichs , gegeben auf dem Landtage zu
Prag. — Pal Arch. II. p. 227. 13.
47. 1448. 3. März. Prag. Oeffentliche Erklärung (Protestation) der
Stände Böhmens an K. Friedrich. — Pal. Arch. IL p. 229. 14.
48. 1448. 20. Mai. Prag. — Verschiedene Nachrichten der von der
St. Martinsversammlung der Stände Böhmens an den Pabst abge-
fertigten Gesandten, über die Bestätigung des Erzbischofes in Böh-
men. — Pal Arch. II. p. 233. 15.
49. 1448. 2. Juli. Kuttenberg. — Die zu Kuttenberg versammelten
Stände eröffnen den Pragern ihre Beschwerden gegen einige Pra-
ger Priester. — Pal. Arch. IL p. 237. 17.
50. 1448. 15. Juli. Prag. — Antwort der Prager auf die Beschwer-
den der in Kuttenberg versammelten Stände (sub utraque) gegen
einige Prager Priester. — Pal Arch. IL p. 239. 18.
b *
XX
bereitet, dieser Weg ist auch für Böhmen, Mähren
51. 1448. 6. Sept. Wien* — Relation über die Gesandtschaft des
Ulrich von Rosenberg und Johann von Swihowsky von dem König-
reiche Böhmen an K. Friedrich. — Pal. Ar eh. II. p. 240. 19.
52. 1448. Sept. Wien. — Gutachten Ulrichs von Rosenberg, was
und wie K. Friedrich auf die böhmische Gesandtschaft antworten
soll. — Pal. Arch. II. p. 241. 20.
53. 1448. 10. Sept. Wien. — Antwort K. Friedrichs für Ulrich von
Rosenberg und Johann Swihowsky. — Pal. Arch. II. p. 241. 21.
54. 1448. 11. Sept. Wien. Antwort des Johann von Karvajal für
die böhmischen Gesandten. — Pal. Arch. II. p. 243. 22.
55. 1448. — Artikel, welche Jarohntw und Kokot im Namen Ulrichs
von Rosenberg dem Georg von Podebrad auf dem Landtage zu
Kuttenberg (sub utraque) kundmachen sollen. — Pal Arch. II.
p. 237. 16.
56. 1449. 8. Febr. Strakonitz. — Originalverschreibung des Stra-
konitzer Vereines , wodurch sich einige Herren und Stände Böh-
mens gegen den Podebrader Bund vereinigt haben. — Pal. Arch.
II. p. 244. 23.
57. 1449. 19. Febr. Podebrad. — Georg von Podebrad gibt dem
Johann von Duba und von Kostelec Nachricht, warum in der Ver-
sammlung in Pilgram nichts zu Stande kam, von der Ursache des
Todes Meinhards von Neuhaus etc. — Pal. Arch. II. p. 247. 24.
58. 1449. 1. März. Podebrad. — Georg von Podebrad 's öffentliche
Erklärung gegen den Strakonitzer Herrenbund. — Pal. Arch. II.
p. 248. 25.
59. 1449. 10. April. Neuhaus. — Neuhauser und Pilgramer Ueber-
einkunß — Pal Arch. II. p. 250. 26.
60. 1449. April, s. I — Beitrittsformel zur Neuhauser und Pilgra-
mer Uebereinkunft. — Pal Arch. II. p. 254. 27.
61. 1449. s. d. e. I — Bericht der Gesandten des Statthalters nach
Brüx zur Verhandlung des Streites zwischen dem Markgrafen
von Meissen und dem Statthalter. — Pal Arch. II. p. 255. 28.
62. 1449. 10. Juni. Prag. — Die in Prag versammelten Stände
Böhmens melden dem K. Friedrich ihre allgemeine Versammlung,
welche sie eine Woche nach St. Jacob nach Iglau bestimmt haben.
— Pal. Arch. II. p. 257. 29.
63. 1449. 26. Juli. Brunn. — Jan von Cimburg, Hauptmann der
Markgrafschaft Mähren, entschuldigt sich, dass er wegen des plötz-
lichen Ueberfalls Raigern's durch Jesek Swojanowsky (von Bosko-
wic) zum Landtage nach Iglau nicht erscheinen könne. — Pal
Arch. II. p. 258. 30.
XXI
und Schlesien der zweckmässigste ; freilich sind durch
64. 1449. 29. Juli. Breslau. — Nikiaus von Polensko klagt den
Ständen Böhmens über den Markgrafen Friedrich von Branden-
burg, dass er, begünstigt von einigen böhmischen Herren , sich ge-
waltsam in den Besitz der Lausitz gesetzt habe. — Pal. Arch. IL
p. 259. 32.
65. 1449. 5. Aug. Krumau. — Heinrichs von Lipe' Erklärung an
die in Iglau versammelten Stände wider Jesek Swojanowsky von
Boskowic. — Pal. Arch. IL p. 258. 31.
66. 1449. 26. Aug. Iglau. — K. Friedrichs Bothschaft an die in
Iglau versammelten Stände Böhmens, durch Prokop von Rabstein
und Heidenreich Truchsess verrichtet — Pal. Arch. IL p. 263.35.
67. (1449?) S. A. D. e. L. Die Stände Böhmens ersuchen den Mark-
grafen von Brandenburg, dass er als Vogt der Lausitz sich zu Nie-
manden als der Krone und dem gekrönten Könige Böhmens halten
möge. — Pal. Arch. IL p. 261. 33.
68. (1449.) S. A. D. e. L. Schreiben der böhmischen Herren nach der
Lausitz, dass die Lausitzer zu Niemanden als der Krone und dem
gekrönten Könige Böhmens halten mögen — Pal. Arch. IL p. 262. 34.
69. 1449. Sept. s. I. — Böhmische Neuigkeiten, die sich daselbst zwi-
schen den beiden Partheien vor und nach dem Iglauer Landtage
zugetragen haben. — Pal. Arch. IL p. 265. 36.
70. 1450. 13. März. Prag. — Georgs von Podebrad Credentialien
für seine Gesandten zur Versammlung in Pilsen. — Pal. Arch. IL
p. 267. 37.
71. 1450. 15. März. Pilsen. — Calta's Erklärung von Georg von
Podebrad an die Versammlung in Pilsen. — Pal. Arch. IL p. 267. 38.
72. 1450. 10. Apr. Schweidnitz. — Der Adel des Fürstenthums
Schweidnitz und Jauer bittet die in Pilgram versammelten böhmi-
schen Stände, dass sie über den in ihrem Lande bestellten Frieden
schirmende Hand halten möchten. — Pal. Arch. IL p. 269. 39.
73. 1450. 30. Apr. Prag. — Manifest Georgs von Podebrad gegen
die Herren des Strakonitzer Bundes. — Pal. Arch. IL p. 270. 40.
74. 1450. 11. Juni. Wildstein. — Brief über die Wildsteiner
lieber einkunft, von dem Strakonitzer Bunde geschlossen. — Pal.
Arch. IL p. 274. 41.
75. 1450. 11. Juni. Wildstein. — Beitrittsurkunde zum Waffenstill-
stände und der Wildsteiner Uebereinkunft von der Podebrader
Parthei. — Pal. Arch. IL p. 279. 42.
76. 1450. 11. Juni. Wildstein. — Beitrittsurkunde zum Waffenstill-
stände und dem Wildsteiner Uebereinkommen von einigen Her-
ren der Strakonitzer Seite. — Pal Arch. IL p. 280. 43.
XXII
die Stürme der Zeit viele Archive zerstört, sehr viele
77. 1450. S. d. e.l — Verzeichniss der Podebrader und Strakonitzer
Bundesgenossen. — Pal. Arch. IL p. 282. 45.
78. 1450. 3. August. Pilgram. — Beschluss der ständischen Ver-
sammlung in Pilgram in Bezug des Friedens im Lande, Fest-
setzung eines allgemeinen Landtages auf St. Katharina in Prag. —
Pal. Arch. IL p. 284. 46.
79. 1450. 3. August. Pilgram. — Vertragsurkunde zwischen Georg
von Podebrad und Ulrich von Neuhaus auf St. Margaretha in Pil-
gram errichtet. — Pal. Arch. IL p. 286. 47.
80» 1451. 6. Jänner. Prag. — Instrument über den St Katharinen
Landtag in Prag. (25. Nov. 1450 — 6. Jänner 1451.) — Pal
Arch. IL p. 287. 48.
81. 1451. 6. Jänner. Prag. — Bekanntmachung des Landtages in
Angelegenheit des Friedens und der Ordnung im Lande. — Pal.
Arch. IL p. 294. 49.
82. 1451. 6. Jänner. Prag. — Instruction für die von dem St. Ka-
tharinen Landtage in Prag an den K. Friedrich abgefertigten Ge-
sandten.
(Ulrich von Rosenberg mit seinem Sohne Heinrich, Ales von
Sternberg, Zbynek Zajiec von Hazmburg , Zdenek von Sternberg
oberster Burggraf, Ulrich oder Johann von Neuhaus , Wenzl von
Michalowitz und von Strakonitz, Hasek von Waldstein, Hanus
von Kolowrat (aus dem Herrnstande).
Johann von Smiric, Jakob von Wresowitz, Johann Cabelicky
von Sutic , Sobeslaw Mrzdk von Miletinek , Zdenek Kostka von
Postupic , Ernest von Leskowec, Benes von Mokrowüs (aus dem
Ritterstande). — Pal Arch. IL p. 295. 50.
83. 1451. 23. und 26. März. Neustadt. — Berieht über die Ge-
sandtschaft der Stände des Königreichs Böhmen an K. Friedrich
nach Neustadt auf St. Gregor. 1451. — Pal. Arch. IL p. 301. 51.
84. 1451. — Instruction für die Gesandten K Friedrichs an die in
Beneschau versammelten böhmischen Stände. — Pal. Arch. IL
p. 303. 52.
85. 1451. Juni. — Rede des Aeneas Silvius an die auf dem Landtage
in Beneschau versammelten Stände Böhmens. (Eigenhändig von
Prokop von Rabstein in's böhmische übersetzt.) — Pal. Arch. II.
p. 304. 53.
86. 1451. — Notel der böhmischen Stände an die Gesandten K. Frie-
drichs 3 Stücke betreffend sammt der Antwort darauf.
a) Erklärung der Worte: „ein wenig" möchten sie sich wegen der
Abwesenheit K. Ladislaus gedulden.
XXIII
Geschichtsquellen vernichtet worden, jedoch dürfte genug
b) Sicherstellung für die Zuhaltung der Herausgabe Ladislaus
an dem zu bestimmenden Tage.
c) Ueber die in Neustadt nicht erledigte vielfach angeregte gegen-
seitige Unterstützung.
ad a) Der Gebrauch des Hauses Oesterreich sei in diesem Stücke
bekannt
ad b) Diese können und wollen sie nicht geben, da K. Ladislaus
sich selbst bestimmen wird.
ad c) Desswegen wäre ihnen nichts befohlen worden und sie wüssten
nichts davon. — Pal. Arch. IL p. 307. 54.
87. 1451. — Antwort der böhmischen Stände auf die Bothschaft K.
Friedrichs in Beneschau. — Pal. Arch. IL p. 308. 55.
88. 1452. 27. Apr. Prag. — Vertrags- Urkunde über die Wahl
Georgs von Podebrad zum Landesverweser (Regenten) in Böhmen
und 12 ihm beizugebenden Räthe. — Pal. Arch. IL p. 309. 56.
89. 1452. 15. Aug. Prag. — Georg von Podebrad, Verweser des
Königreichs Böhmen schreibt dem Herzoge Albrecht und Ludwig
von Baiern , dass sich noch Niemand bei ihm wider sie beschwert
habe. — Pal. Arch. I. p. 323. 5.
90. 1453. 30. Juni. Prag. — Georg von Podebrad an Herzog Al-
brecht von Baiern, dass er seinen Leuten nicht gestatten möge,
wider jene des Peter Zmrzlik Gewalt zu üben, da er von die-
sem Vollmacht habe zu billigem Ausgleiche. — Pal. Arch. I.
p. 324. 6.
91. 1453. 6. Aug. Risenberg. — Racek von Janovic und auf Ri-
senberg klagt der Herzogin Anna von Baiern über die Ritter Noth-
haft und Sattelbogner , die ihm Schäden zugefügt haben. — Pal.
Arch. I. p. 324. 8.
92. 1453. 16. Sept. Prag. — Georg von Podebrad an Herzog Al-
brecht von Baiern, dass er den Peter Zmrzlik beschicken wolle
wegen des von Saltpurger (Sattelbogener von Lichtenek) gemach-
ten Antrages zur Zusammenkunft am geeigneten Orte zur Aus-
gleichung ihres Streites (da ihm gerade jetzt, wo man sich
zum Empfange und Krönung des Königs rüstet, an der Erhal-
tung des Friedens mit ihm sehr gelegen ist). — Pal. Arch. I.
p. 324. 7.
93» 1454. 26. October. Prag. — K. Ladislaus quittirt dem Georg
von Kunstat und Podebrad , seinem Regenten und Hofmei-
ster über die richtig gelegten Rechnungen. — Pal. Arch. L
p. 297.
XXIV
übrig geblieben sein um mehr als einen Forscher sein
lebenlang zu beschäftigen*).
Vor allem wichtig wäre eine vollständige Kenntniss der Stellung
und Wirksamkeit des so bedeutenden und (auf eine Partei) ein-
flussreichen Herrn Ulrich von Rosenberg, seine Briefe und
Berichte wären, wie die der Herren von Neuhaus äusserst förder-
lich; sollten nicht deren viel mehr existiren als bekannt wurden?
Vor Kurzem erhielt ich aus Privathand eine gleichzeitige Copie
(Uebersetzung?) eines Schreibens von Ulrich von N euhaus
an die österreichischen Räthe K. Friedrichs (siehe Sitzungs-
berichte 1849, Decemberheft), das auf Georg Podebrads Charac-
ter eine Beschuldigung wälzt, deren Grund oder Ungrund noch zu
ermitteln ist.
*) Aus dem Stadtarchive von Znaim wurde mir der Inhalt eines
wichtigen Codex Msc. theils auszugsweise, theils in vollständigen
Abschriften mitgetheilt, der über die Verhältnisse Znaims unter
K. Ladislaus P. und Georg Podebrad nicht unbedeutende Auf-
schlüsse gibt, wie man aus einigen hier angeschlossenen Stücken
ersehen kann.
1» 1453. 14. November. (Mittwoch nach Martini.) Prag. — K.
Ladislaus befiehlt seinem Pfleger zu Znaim, Oswald Ludmans-
dorfer p zu sorgen , dass die Bürger von Znaim und ihre Leute
und des Abbtes von Solau zu Konitz , der Aebtissin zu St. Clara
und des Probstes zu St. Poltenberg Leute bezüglich der Juden-
schuld verhalten werden (rücksichtlich der Hauptsumme und des
Gesuchs der Interessen) wie der mähr. Unterkämmerer Benesch
von Bozkowicz und einige Bürger von Znaim verabredet haben
und seine des Königs Briefe innhalten. — Com. d. r. referente
Sigism. Eytzinger. — Znaimer Stadtarchiv, Cod. 5. p. 5.
2. 1455, 25. April. — Wir Lasslaw von gots gnaden zu Hungern
zu Behem etc. kunig herczog zu Osterreich und Markgraff zu
Merhern etc. Embieten dem edeln unserm liben getreuen Ul-
reichen Eyczinger von Eyczingen unserem rate unser gnad und
alles gut. Als wir dir vormalen geschriben haben das vns vnser
burger gemainchlich zu Znoym habent anbringen lassen wie du
in auf iren vnd derselben unser stat Znoym grünten ingriff tust
und dich ains eysenerczl darauf underwunden hobst das in wi-
der in priuilegia und gerechticheit die si von unseren vorvodern
kunigen zu Beheim und markgraffen zu Merhern und die wir
in bestet haben, von dir beschech und dir darauf empholhen das-
selb eysenarczi den bemeldten unseren bürgeren an all irrung
XXV
In Mähr en, welches überhaupt für seine Ge-
schichte ein regeres Interesse zu haben scheint als
und hindernuss volgen zulassen, maynest du aber gerechükeii
darzu zuhaben uns des underrichtest damit wir nach ainem
pilleichen verrer darin westen zuschaffen, solh underrichtung
du uns aber nicht getan hast Nu habent die bemelten unser
burger yecz aber mit weysung irer gerechticheit , her zu uns
geschikht ir anweit und uns angerufft sy dabey zuhalten und be-
leiben lassen. Also emphelhen wir dir aber ernstlich und wollen
das du den bemelten unsern bürgeren in dem vorgemelten eysen-
erczt auf solh jr priuilegia und gerechtikeit dheinerley irrung
noch zugriff tust und si das berublich hanndeln lassest, hietstu
aber darin icht widerred, das du dann von heut über virczehen tag
her für uns körnest oder deinen anwalt mit gewalt schikhest da die
von Znoym oder ir anwalt auch sein schollen , so wellen wir die
Sachen hören oder schaffen zehoren und dann nach einem pil-
leichen durin hanndeln , körnest du aber nicht noch nymant von
deinen wegen mit gewalt so wellen wir demnach in den suchen
hanndeln als sich geburen wirdt. Geben zu Wien an sand Marcus
tag anno domini etc. quinquagesimoquinto unser rieh des hungri-
schen etc. im funfzehenden und des b ehemischen im anderen. —
Znaymer Stadtarchiv , Cod. chart. Nro. 5. pag. 24.
3. 1455. 30. April. — Allerdur chlewchtig ister kunig vnd vnser
gnedigister lieber herr, vnsern vndertenigen willigen dinst mit die-
mütiger gehorsamchat allezeit bevor. Als vns ewer k. g. schreibt
zewissen , was vns wissenleich sey von dem gesloz Jewsspicz etc.
das haben wir diemütichleich vernomen, gerüch ewer k. g. wissen
als lang vnd wir mügen gedenkhen so ist das gesloz nicht alein
ainem land sunder mer landen gemainchlich allezeit schadafft
gewesen, also das vor jören darvmb czwen von Jewsspitz her
Heinreich vnd her Peter sint zu ewrs vorvodern wirdiger gedecht-
nuss markgraffes vnd herren Jostes czeit zu Brunn enthawbt wor-
den demnach Hessen ir nochkomling von sollichem schaden nicht
vncz das vnser gnedigister lieber herr ewer k. g. seliger vater
kunig Albrecht groswirdiger gedechtnuss das mit rechtem ritter-
lichem sturem angewunnen herren Zesem von Jewsspicz vnd zerüt-
tet vnd verödet das stetel vnd das haws darnach beseezet das her
Jan der Dürtewffel mit gewalt in den chriegen mit hilff eczlicher
von Beheim vnd von Merhern vnd tet aber mitsampt herren Boczko
davon grossen schaden vncz das das cham nach irem abgang in
des herren Zaygimacz hent vnd geschahen aber scheden davon da
XXVI
jedes andere Kronland, wurde dieser Weg des Auf-
suchens der Quellen und vorläufiger Zusammenstel-
wolt aber der benant vnser gnedigister herr ewer k. g. vater dafir
cziehen. Also demnach ward geteidingt darvnder das jm der yczbe-
melt ewer k. g. vater darvmb gab sechczehenhundert oder czwelf-
hundert schokg, dar zu wir von Znoymjn die summa haben geben
sexhundert schokg vnd zu abprechen vnd vernichten stund vns wol
sechczig schokg darzu halffen her Jann von Vetaw vnd her Oswalt
Eyczinger mit iren lewien vnd als vns wol bedunkht vnd da gehört
haben das sich her Zaygimacz da für sich vnd für all ander von
Jewsspicz sein nachkomen hat verschriben das si das benant Jews-
spicz zu wer nicht mer schollen pawen vnd der brieffleyt villeicht
in der kunigleicher vnd furstenleicher behaltnuss zu Wienn dar-
vmb gnedegister kunig vnd vnser lieber herr wir pitten ewer k. g.
mit diemütigen gepet, das ewer k. g. well gnedigchlich bedenkhen
die verderblich schaden die von dem gesloz geschechen sint vnd
hinfür ist zu sorgen geschehen möchten vnd well gnedigkleich vn-
derkomen das das nicht beseczt noch gepaut werd wenn als wir
vernemen das es gar wenig gült hat Darvmb wellen wir vmb ewer
k. g. person hail vnd lang leben got den herren andechtichleich
pitten vnd mit gehorsamen dinsten willichlich gern verdienen.
Geben an sant Philipps vnd Jacobs abent anno domini etc. lv°. —
Znaymer Stadtarchiv Cod. Chart. Nro. 5. p. 25. 2.
4* 1455. 21. Mai. Wien. (Mittw. nach Ascen. LV<>.) — K. Ladislaus
schreibt Ulrichen , Oswald und Stephan den Eyczingern , die des
Eisenaerzts wegen an ihn eine Bothschaft gesandt hatten , dass sie
den Bau bis zur Austragung der Sache durch die mährischen Her-
ren unterlassen sollen , da er die Freiheit der Znaymer nicht bre-
chen, aber auch wider die ihnen, Eitzingern, gethane Gnade nicht
thun will. — (Znaymer Stadtarchiv. Cod. eh. Nr. 5. S. 28.) ^
5. 1455. 21. Mai. Wien. (Mittw. nach Ascen. LV<>.) — K. Ladislaus
befiehlt dem Ludmansdorffer , mit den Bürgern zu Znaym keine
Neuerung und Unwillen wegen des Eisenaerzts bei Znaym anzu-
fangen , da er wegen der Edlen Ulrich Eyczinger und seiner Brü-
der seiner lieben getreuen und denen von Znaym den mährischen
Herren diese Sache zu untersuchen und nachBecht zu entscheiden
befohlen hat. — (Znaymer Stadtarchiv. Cod. eh. 5. S. 28.)
6. 1455. 14. Juni. Wien. (Samstag vor St. Veit. LV<>.) K. Ladislaus
von Ungern und B. etc. befiehlt den Edlen seinen lieben getreuen
Jan von Czinburkh und von Tobetschaw seinem Hauptmann und
anderen jetzt auf dem Landtag zu Brunn versammelten Herrn
XXVII
lung der darüber gesammelten Notizen auch wirklich
eingeschlagen. Der Herausgeber des „Codex diploma-
Rittern und Knechten in Mähren in der Streitsache zwischen Ul-
rich Eyczinger von Eyczing und denen von Znaym, wegen des Ei-
senaerzts auf gegenwärtiger Versammlung beide Theile vorzuladen
'persönlich oder durch Bevollmächtigte, sie zu verhören und gütlich
zu vergleichen zu versuchen , wenn aber diess nicht möglich wäre,
ihm schriftlichen Bericht zu erstatten. — (Znaymer Stadtarchiv.
Cod. eh. Nr. 5. S. 29.)
7. 1456. 23. Februar. Ofen. — K. Ladislaus befiehlt denen von
Poherlicz (Bürgermeister Rath und Gemeinde), nachdem ihnen
schon früher befohlen war, seinem Rathe dem Edlen Jan Zaigimacz
gehorsam und gewärtig zu sein, was sie nicht gethan haben, wie-
derholt dieses zu thun , mit dem Beifügen , dass er für den Fall
weiteren Ungehorsams demselben erlaubt habe, sie dazu zu
zwingen.
Ad relationem Sdenko de Sternberg burggr. präg.
(Die Znaimer vidimiren diesen papierenen Brief am 30. April
1456.) — Znaimer Stadtarchiv. Cod. Nr. 5. p. 51 (1).
S. 1457. 7. May. Ofen. — K. Ladislaus schreibt an die von
Znaim, dass er den Streit zwischen Przibislaw , Abbt zu Brück,
und ihnen zur Entscheidung dem Olmützer Bischöfe Bohuss , dem
Landeshauptmann Johann von Czinburk und den ihnen zugeord-
neten Räthen übertragen und beide Theile zum Gehorsam gegen
deren Ausspruch angewiesen habe, was, wie er hört, bisher nicht
geschah; er befiehlt ihnen also ernstlich, diesem Spruche ohne wei-
tere Appellation zu gehorchen. (Lateinisch.) Znaimer Stadtarchiv.
Cod. Nr. 5. p. 63 (1).
9. 1458. 5. März. — Den erwirdigen grozmöchtigen edeln vnd
weisen prelaten hawbtmann herren rittern burgermeistern vnd
gemaynen der markgraffschafft zuMerhern vnsern lieben frundten.
Erwirdigen grozmöchtigen edeln vnd weisen liben frundt, wie
den andern tag des gegenwurtigen maneds des Merczen beyeinan-
der sein gewesen in der stat zu Prag vnd vbeten die handlung ze
erwellen vns ein kvnig von der schikung Gotes also hat vns allen
gevallen neben den freywesen vnd rechten des vnsers kunigreiches
aymuetichlich mithellund mit freyem willen den kunig ze erwellen
den grossmöchtigen herren Jörgen die czeit gubernator vnd nu
durchlewchtigisten fursten vnd vnsern gnedigisten kunig , den wir
mit seligem für sehen vnd aynmutigem frid haben erweit, vnd ny-
mans misshelund wqs, durch seiner edeln durchwachticheit (sie),
XXVIII
Heus Mo rauhte Anton Boczek machte zu diesem
Zwecke mehrere Jahre hindurch umfassende For-
höchster Weisheit vnd vberhöchster tugent rechtichlich vnd selicJr
lich herschunden Goi gebund getrawen vnd in nach inhaltung der
grossem gewonheit vnd des kunigreichs sitten czirlicheit in einer
kurczen czeit wellen lassen krönen , wellen ew das offenwaren zu
ewern frewden vnd trostung vnd als jr mit vns von dem tod seliger
gedechtnuss des hochgelobten kunigs Ladisslaw seit betrübt gewesen
also von der betrübter vnd seliger erwellung ew frewen scholt, vnd
den falschen mären ob eczlich zu ew choment das wir als betwun-
gen durch farchl oder vnderrukt die erwellung sey geschehen mit
nichte gelawbt sunder bestet in einer worer vnd steter trew neben
im, den durchlewchten kunig vnd der krön als ir gewont habt vnd
das wirt jr tun von ewern tugenten als wir hoffen wenn derselbig
durchlewchter kunig ewer trew vnd tugenten in sollichem gnedich-
lich vnd mit grossem gunst wider wegen wirt Geben %u Frag des
fünften tags des Merczen anno domini etc. lviij°.
Johannes von Rosenberg hawbtmann in der Slesia, Sdenko von
Sternberg purkgraff zu Prag, Heinrich von derLeippen marschalkh
des kunigreiches Heinreich von Michelsperg camrer des kunigrei-
ches Sbinko von Hasenburkh richter des kunigreiches Johannes
von Coldicz Borsso von Risenburkh Heinreich von der Duba Jo-
hannes von Hasenburkh richter des kuniglichs hoffes Heinreich
von Straze Wilhalm von Risenburkh Heinreich von Plawen, Jo-
hannes vnd Bohuslaw von Swanberg Bohuslaw von Zeeberg Jo-
hannes von Cunstat Otto von Bergaw Heinreich vnd Johannes von
Colowrat Dietreich von (sie) Genczo von Jancwicz Leb von Rasen-
tal Wilhalm vonYlburkh Johannes von Wartenberg Jaroslaw Plichta
Zaran (sie) Burijan von Gutenstein Procopp von Rabstain Johan-
nes von Camenahora munsmaister Sdenko von Postupicz Sobislaw
von Pardowicz Burjan von der Lippa Arnost von Lesskowicz Jo-
hannes von Malowicz Jacob von Brzesowicz Beness von Makobus
(sie) Wenczl von Woleczaw vndercamrer des kunigreiches Johan-
nes von Bechinn Ogerus von Ocziedielicz Sbinko von Sobiessin
burgermaister zu Prag vnd die andern herren edeln vnd gemai-
nen des kunigreiches zu Beheim. — Znaimer Stadtarchiv. Cod.
msc. chart Nr. 5. p. 83.
10. 1458. 9. April. — Die Fürlegung der herren ze Merhern , Quasi-
modo geniti 1458. — Zum ersten all in der gemayn, die da habent
gewonheit ze enphahen den leichnam Gots vnder ainer gestalt es
sein prelaten herren landlewt stet markht dorffer arm oder reich
XXIX
schungen im Lande , und fand in so manchen Ar-
chiven der Schlösser und Städte reichlichen Stoff;
allerlay Standes lewt die seil sein gnad versargen vnd das versi-
chern, neben der natdurfft geruch, als von alter gewesen ist, schol-
len Got dem herren dienen , das si dabey behalten wurden vnd das
si von dem nicht gedrungen wurden in cheinerley weys also auch,
wellich gewonheit haben den leichnam Gots vnd das plut Gots vnder
beiderley g estalt %e nemen, das si dabey behalten wurden vnd von
dem nicht gedrungen wurden.
Item prelaten herren ritterschafft landlewt vnd stet sprechen, das
sew bedunkht das die verwilligung zu kunigs gnad von den behe-
mischen herren ritterschafft vnd von steten sint si darin verkurezt,
wenn sew bedunkht, das zu erwellung eins kunigs gnad mit den
herren %e Beheim , neben allen freybesen vnd keiserlicher Verlei-
hung vnd kunichleicher habent recht, als herren ritterschafft vnd
frey lewt, als aber dieselben freybrieff die yec% bey der erwellung
der k. g. zu Prag sint gelesen war den vnd auf Karelstein ligen an-
zuweisen, sein g. vmb das pitten das sein gnad das geruch ze pewo-
ren, das in das gepessert wurd , daz zu zukhumfftigen czeiten also
geschikht wurd vnd versargt, das in das vnd iren nachkomen nicht
mer beschech.
Item das sein gnad in ir frey die si habent von kunigen mark-
graffen vnd herren des lands besteten vnd sew bey iren rechten be-
halten vnd peleiben geruch vnd des geleichen alle inwoner des lan-
des geistlich und weltlich.
Item als hochwirdiger gedechtnutz mit kunig Lasslawem irem
gnedigen herren offt vnd als auf hundert mal ist geredt vnd begert
das sein gnad geruhet zu den zutun das die brieff, die von dem
Spillenberg gen Osterreich sint genomen warden , widerchert wur-
den, also pitten si auch sein gnad, das sein gnad zu dem werchlich
tun geruch das die brieff dem land widerchert wurden.
Item was das land berührt, das sein gnad das geruch zu tun mit
rat der herren vnd landleiht des lands. Item ob ymancz inhielt des
markgraffes cammer , oder selgeret das zu seiner cammer gehört,
vnd hat nicht verschreibung vnd recht darzu , das sol sein gnad
tun vnd zu seiner cammer vnd zu sein henten zubringen geruch,
das in dem land sein gnad hiet auf eezweder zu ordnen vnd zu
rechtnen.
Item das sein gnad geruch in das land ze chomen zu fugsamer
czeit, so wir sein gnad schollen zu einem markgraffen aufnemen. —
Znaimer Stadtarchiv. Cod. msc. chart. Nr. 5. p. 84.
XXX
er berichtete von Zeit zu Zeit Hier die Resultate sei-
ner Forschungsreisen an den mährisch ständischen
11. 1458. 10. April. — Von Gotes genaden Albrecht erczherczog vnd
Sigmund herczog ze Osterreich. — Ersamen weisen getrewen lie-
ben. Als wir euch geschrieben haben %e Brunn bey einander zu
harren auffvnser potschafft vnd ir nu euch desselben gewillig habt,
verneinet ir was in welher masse wir hie pey den vier standen der
marcgrafschaft %e Merhern dar ynn ir auch begriffen seit schrei-
ben über das auf gancz getrawen so wir %w euch vnd ewern
freundten den steten in sunderheyt haben nachdem vnd wir ewr ge-
trew willicheit gancze maynung vnd begir so ir zw vns traget mer-
khen wolten wir dennoch nicht lassen euch vnsere begerung vnd
gnadigen willen sunder derpey zuuarkunden vnd begeren an euch
die stet mit allen vleis das ir nicht noch der bemischen wegerung
euch zwsaget noch verfuren lasset angesehen das selbig nicht red-
leich begerung sein so seyt ir des auch nicht schuldig denn wir
%waifeln nicht ir als frum getrewe lantlewt vnd inwonner der mar g-
krafschaft ze Marheren wisset wal durch erinnerung ewr er vordem
wie sich weillend kaiser Karle von Behem auch andere seine er-
ben vmb das kunigreich zu Behem myt Mehern vnd andere zuge-
horunden landen an einer vnd vnserer vordem fürsten des haws
Osterreich mit dem furstentung Osterreich auf die anderen seilten
gegen einander verschriben haben welhes ee ledig burd das dasselb
dem anderen tail an irrung schal haym geuallen. So mug ir auch
wissen wie nachmals weillend keiser Sigmund kunig %e Hungern
vnd ze Behem etc. weillend vnserm lieben herren vnd vettern ku-
nig Albrechten lobleicher gedachtnyss die egemelten markgrafschafft
Marhern %u hairatgutt zw ewigem erb zu dem furstenthumb Oster-
reich gegeben hat aws dem allen ir wol merchl vnd vorsteet das so-
licher anual an vns erbleich komen ist, dem wir auch nochgenn
wellen den zu vnseren hannden zu bringen, dauonwir euch ernst-
leich ermonen das ir auf selich redleich vrsach vnd vnser gerech-
tigkeit vns gewartet vnd suest nymands anders vnd an Mantag
nach des heiligen Crewcztag erfindung schirest ewrer potschafft zu
vns her schik t myt den wir alsdann eygentleich vor den vnd allen
sachen werden wellen in der masse das ir ganczen trost von vns
haben auch euch des czu vns für sich vorlassen schöllet. Ob euch
aber vnfugsam wurd sellich ewer potschafft als vorsteet herzusen-
den des wir vns des nicht verseen so wil vns geuallen das ir euch
dornach wenn es euch fugleich bedunhkt eins tags gen Brunn von
gemeiner landschafft mit einander veraynet vnd vns den zeit-
XXXI
Landesausschuss. Leider liegen bis fetzt diese Be-
richte Boczeks noch ungedruckt im Archive (Y).
leichen vorkundet, so wellen wir vnser merkleich potschafft dahin
zu euch fertigen in der masse als vns gemelt ist Wir hitten auch
dye vnseren gar trefflich ycz gern %w euch gesannd so warden wir
daran verhindert durch mer dann ayn mer gleiche vrsach , dorzw
sein die treflichesten vnsrer raat yec% %w Newenstatt pey vnserm
herren dem kaiser die wir %e seiher potschafft Metten gebrauchen
mugen. Ewer verschrybne antbartt pei dem poten. Geben ze Wienn
am Mantag noch Quasimodogeniti anno domini etc. Iviijo.
Den ersamen weisen vnseren getrewen lieben dem burgermei-
ster rat vnd gemein %u Brunn vnd allen anderen der stet in Mäh-
ren sentboten die yecz daselbs %u Brunn pey einander sein. — -
Znaimer Stadt-Archiv. Cod. Msc. chart. Nr. 5. p. 87.
12. 1458. 12. April. — De Brunna ad Znaymam 1458. — Vnseren
frewntleichen dienst %uuar. Erber weisen besunder lieben frewndt.
Als dann ewer erbercheit vnd di anderen von steten am naxten pey
vns wczwnd mit vns daran peliben sein, der hochgeparnen vnd
herren herren Albrechtes erczherczogen vnd herren Sigmunden
herzogen zw Osterreich potschafft so die herchumme heren vnd ver-
nemen sotten vnd dann ewrer erbercheit die vorchundigen, also
wellz wissen das ire furstleiche gnaden als hewt vns zugeschiht
haben, zwen brieff derselben abschrifft ewrer erbercheit wir hiemit
zwsenden vnd des geleichen den von Olomucz zwgeschicht haben
was darinnen irr willen zwtwn wirt sein wellen wir ewch so ir ant-
wurdt vns einchumbi halten vnuerporgen. Denn von wegen des ku-
nigs von Behem etc. lassen wir erbercheitht (sie) wissen das vns
vnser elderen auch die gemein pei vns eintrechtigleich nicht czimbt
so die fürsten von Osterreich vnd der her von Maxen (sie) zu di-
sem land fordrung thun vnd darzw rechticheitt vermeinnen zu ha-
ben in seihe wegen zugeen , das wir vns demselben von Beheim zw
sagen solten, vnd zweifeln nicht daran ir seit des willig. Datum f.
iiij ante Tiburcii anno etc. Iviij. — Burgermeister vnd raat der
stat Brunn. — Znaimer Stadt- Arch. C. Ms. chart. Nr. 5. p. 86 (2).
13. 1458. 13. April — Die furlegung herren bischoffs vnd der stet
in merhern Quasimodo geniti 1458. — Zum ersten das mit etc. ku-
nigs gnad geredt wurd vnd an seiner gnad begert vnd geraten das
sich sein gnad mit der gemayn vnd römischer kyrehen veraynet.
Item das mit etc. kunigs gnad geredt wurd, das er geruhet sein
stet markht vnd ander inwoner des lands in Merhern, die da en-
phahen Gots leichnam vnder ainer gestalt, neben der Ordnung der
xxxn
Möchten dieselben , wie schon mehrmals Hoff-
nung gemacht wurde, doch bald veröffentlicht
römischen kyrchen, in den gnedichlich %u behalten, vnd sew in
cheinerlei weys, noch in cheiner erdachter sach von dem dringen
laz sunder sew in dem weren gnedichlich, als das seiner gnad vor-
uadern habent getan.
Item die priester dic% teiles, das die in die stet oder in die
markt nicht geruffit wurden oder in ander der kyrchen sach an iren
willen, vnd das darvmb das davon c%witrecht oder krieg nicht
enstunden.
Item das den priesteren die da geben den leichnam vnd das
plut Gots vnder beider gestalt nicht geben wurden geistlich phrund
oder pharr in den steten oder alswo da man nympt den leichnam
Gots nurt vnder ainer gestalt in der Ordnung der römischen kyrchen.
Item das si sich nicht sec%eten oder in hewser kawffeten die da
nemen vnder beider gestalt den leichnam vnd das plut Gots in den
steten vnd markhten oder alswo da man nympt den leichnam Gots
vnder ainer gestalt. Es wer dann das si sich in sollichem nemen
vnd in andern geistlichen Ordnungen geleichen wollen vnd mit in
der gehorsam der romischen kyrchen sten.
Item das die da vnder ainer gestalt nemen neben der romischen
kyrchen vnd wolt ymancz auf den anderen teil greiffen von des
stukes der nemung vnder beider gestalt wegen das si nicht genöt
wurden in %u helffen wider die römisch kyrchen vnd also kurc%lich
beslossen da si in allen geistlichen Ordnungen also behalten wurden
als bey andern markgraffen vnd herren, das si von der gehorsami-
keit der romischen kyrchen in chainerley weis nicht gedrungen
wurden. — Antiqua congregatio super premissis feria V. post Qua-
simodo geniti 1458.
Antiquum consilium: Spicznagel Ludweig Behem Andreas
Vibnikes Schaff Andreas Sneider Niclas Krommer Hanns Kursner
Hanns Lang Januss Adam Wolfgang Swarc%mann Augustin Kru-
deiner Janko Medsieder Kristoff Peter Fandet.
Novum consilium : Sigmund Schirmer magister civium Albrecht
Mawlpek judex Erasmus der Hey man Jeronimus Tholang Paul
Kummer Hanns Steger Tho. Prawnss Janko Matuss Andreas Smid
Leopolt. — Znaimer Stadt-Archiv. Cod. Ms. chart. Nr. 5. p. 85.
14. 1458. 14. April. Brunnam in ostensione reliquiarum 1458. —
Er samen weisen sunderlieben frewndt vnsern willigen dienst zu-
uor. Als vns ewer ersamcheit yec% schreibt auch die abgeschrifft
der hochgebornen fursten von Osterreich etc. briefvns %ugesantha-
xxxm
werden zum Besten der mährischen (und über-
haupt der österreichischen) Geschichtsforsch er l
ben wir vernomen. Nu ist vns gar ze swer so gehling darauf zu
antworten vnd noch chein antwort von vnser gemayn haben auch
der von Olomucz vnd der von der Igla maynung nicht wissen vnd
das schreiben der benanten fursten ist das si schreiben prelaten
herren landlewten vnd steten bedeweht vns noch gut zu sein das
wir stet noch in einer kurcz mochten zusam chomen vnd vber sol-
lich swer sach bedenkhen vnd paz daraus reden , was ewer may-
nung darin ist, das lasst vns bey dem poten wissen auf vnser
gelt. — Znaimer Stadtarch. Cod. ms. chart. Nro. 5. 86. 1.
15. 1458. 17. April. — Die Znaimer schreiben dem Marschall
Gindrzech von Lippa , der ihnen des erwählten Königs von Böh-
men Brief zugesandt hatte , ihren diess fälligen Dank und senden
ihm denselben zurück sammt einem Zettel und thun ihm zu wissen,
„das von der sach wegen werden die stet hincz Mitichen noch ain
tag ze Brunn haben," was ihm ohnehin bekannt seyn wird. — Feria
II. post misericordia domini. I. c. p. 88. (2).
16. 1458. April. Sig. Brunnam 1458. — Ersam weisen sunder lie-
ben frewndt vnsern frewndtlichei dienst zuvor , als vns ewer er-
samkeit schreibt auch des lobleichen rates von Oh muncz brief
darin beslossen zugeschikht habt etc. haben wir vernomen. Nu
maynen wir das ewer erberchait noch wol ingedechtig ist das der
hochgeboren fürst vnd her her Albrecht erezherezog in seinem
schreiben berurt ain solliche poczafft von vns steten yecz nach des
hailigen Krewczestag sein fürstlich gnad ze tun, beschech das aber
nicht so wollt sein fürstlich gnad selbs sein treffliche poczafft zu
vns schikhen. Dunkht vns gut ze sein so ferr als das auch ewer
erber cheit gevallen wurt, das also mit der poczafft zu sein fürstlich
gnad von vns steten verezogen wurt unez das die ewern vnd die
vnsern wider von Prag ehernen das wir vns in vil Sachen dester
paz wessten ze richten, vber das last vns ewer maynung vnd der
andern stet wissen auff vnser gelt bey ewerm poten wer aber sach
das ir dennoch cziehen wollt so last vns aber wissen an wellichem
tag das sein wirt vnd wo die vnsern mit den ewern zusam chomen
wurden so maynen wir dem auch nachzugen. Geben — Znaimer
Stadtarch. Cod. msc. chart. Nro. 5. p. 89. (1).
17. 1458. 26. April. — Dem hochgeboren fursten vnd herren hern
Albrechten erezherezogen zu Osterrich etc. gnedigem herren. —
Hochgeborner fürst vnd gnediger Jierr. Vnsern willigen dienst mit
fleissiger diemuticheit zuuor. Ewer f. g. brieff haben wir wirdich-
Fontes etc. II. Bd. <i
XXXIV
Ueberhaupt wenn man bedenkt , welche Vorar-
beiten und Sammlungen» einer tüchtigen Ge-
lich aufgenommen vnd diemutichlich vernomen. Als vns e. f. gf.
von vnsers mitwoners des Eberharts Kromers schreibt der also in
vnser czucht von des edeln herren Oswalt Ludmansdorffer vnd
vmb sein missporung leit geruch e. f. g. gewissen das der benant
her Oswalt yecz nicht anheym ist vnd ist versehelich das er noch in
acht tagen nicht chompt vnd so er chomen wirt in wew wir dann
e. f. g. mugen gedienen vnd gut gevallen tun nach pilleichcheit das
wellen wir gern tun vnd ob ymant icht was auf e. f g. hiet gepracht
das vnsern gelymphen beruret pit*en wir ewer f. g. diemutichlich
das e. f. g. das nicht geruch %e gelowben wenn wir ob gotwil nicht
anders maynen zu tun nurt was frummen lewten zugepurt. —
Feria 4. post Marci ewangeliste 1458, — Znaimer Stadtarch. Cod.
msc. chart Nro. 5. p. 89. (2.)
18. 1458. 30. Juny. — Dem allerdurchletvchtigisten fursten vnd
herren hern Jörgen %e Beheim kunig vnd Markgraffen ze Merhern
vnserm gnedigen lieben herren.
Aller durchlewchtig ister kunig vnd vnser gnedigister liber herr.
Vnser vndertenigen dienst mit williger gehorsamkeit zuvor allezeit.
Geruch e. k. g. ze wissen das wir die vnsern nach e. k. g. beuellung
ze Wien gehabt die an uns gepracht haben wie die von Wien rat
vnd gemayn allen dreyen fursten an dem nagsten vergangen Miti-
chen gesworen habent vnd die soldner des herezog Albrechtz mit
gewalt das tor bei der purkh aufgeprochen habent vnd in die stat
chomen sint zu rossen und zu fussen vnd an den nagsten ver-
gangen Phincztag des keisers gnad mitsampt der keiserin von
Wien in die Newstadt geezogen sint vnd mugen nicht wissen ob sein
gnad in guten oder in vnwillen fuder geezogen ist. Wenn herezog
Albrecht noch die soldner bei ainander hat und geren noch mer
aufnemen wollt das habent sie also an vns gepral, damit lasst vns
e. k. g. als ewer getrewen vndertenig beuolhen sein. Datum in com-
memoratione S.Pauli 1458. — Znaimer Stadtarch. Cod. msc. chart.
Nro. 5. p. 92. (2.)
19. 1458. 22. July.(M. Magdalenas) . — Domino Heinrico de Lippa.
Edler gunstiger herre vnsern willigen dienst zuvor. Geruch
ewer gnad ze wissen das als gestern der edel Ludweig Weitenmul-
ner vns zugesagt hat von vnsers gnedigisten herren des kunigs etc.
wegen das wir mit herren hawbtmann des lands vnd mit andern
steten auf den negsten Eritag schölten in das veld bereit sein. Nu
ist vn& yecz gar zu swer zu tun , wenn vnsers Volkes ist ein graz
XXXV
schichte noch vorausgehen sollen und wie Wenige bis-
her noch sich diesem mühsamen und dornenvollen Ge-
teil bei dem herren von Pernstein in dem heer und eczlich in der
arbeit auf dem veld sint vnd haben darzw ein gut hiljfmit hawff-
nic% hantpuxen puluer stein vnd pheil dem herren von Pernstain
getan vnd well noch mer haben. So hat vns vnsers gnedigisten her-
ren des k. g. ernstlich gepoten das wir der stat wol warten vnd
hüten schollen darumb das si an dem gemerk leit. Darumb liber
herre wir pitten e. g. das ir vns darin raten wellet was vns das
fugest darin ist %u tun. Das wellen wir vmb e. g. als vmb unsern
sunder liben herren geren verdienen. — Znaimer Stadtarch. Cod.
msc. chart. Nro. 5. p. 97 (2.)
20. 1458. 26. July. — Euch hochgebornen fursten vnd herren hern
Albrechten, Sigmunden, herczogen %w Osterrich vnd an der Ec%,
vnd euch namhafften erberen weisen purgermeisier ratt vnd ge-
mein der statt Wienn , vnd dem land %w Osterrich vnd all ewern
dienern, helffern geistlichen vnd weltlichen. Wier purgermeisier
ratt vnd dy gemein der statt Cznaym endtsagen vnd beworen vns
vnd vnsere er genn euch, neben dem allerdurchlewchtigisten für-
sten vnd herren hern Jorig kunig %w Behem vnd markgraff %w
Merhern etc vnserm aller gnedigisten herrn, und was wier euch
neben seiner kuniklichen gnaden kchunnen oder mögen werden
scheden beweisen vnd tun , darvmb wel wir euch nach den ewern
nichts phlichtig sein , noch in zwkunftigen czeiten darvmb antwor-
ten. Geben %w Cznaim am Mitichen nach Sand Jacobstag , vnder
des edlen herren hern Gindrich von der Leippen petschaft anno
domini etc. Iviij0. — Znaimer Stadtarch. Cod. ms. chart. Nro. 5.
p. 95. 1.
21. 1458. 8. August — Herrn Sigmunden Friczesdorffer hawbt-
mann %e Laa feria HI ante Laurentii 1458. — Edler vnd vester
herr gerucht %e wissen das vnser arem lewt %e Schalessdorf an vns
gepracht habent ewern brieff darin ir in schreibt ew %e bringen
XXX spandikh stekhen vnd c%wier finger dikh vnd XII dawmellen
lang auf den negsten Phinc%tag oder Freitag gen Laa wurden si
aber das auf die benant c%eit nicht tun so wellt jr sew mit dem
swert vnd prant darzubringen, mag ewer gnad wissen das vns ew
in einen sollichen %u dienen nicht vast swar wer sunder dieselbig
vnser arem lewt sich hertichlich hie bey der stat mit iren garten
vnd fruchten neren vnd weder ross noch wegen nicht haben. Dar-
umb pitten wir ewer gnad des sew gutichlich vertragen vnd so wir
hoffen das got der her hinfur ein gnedigere c%eit ivirt geben, so wer
XXXVI
Schäfte des Sammeins mit Erfolg widmeten, so muss
man es doppell beklagen, wenn ein solcher Forscher,
vns das in einem sollichen oder grosserem vmb e. g. %e verdienen
vnd des pitten wir vmb ewer verschriben antwort bei dem poten. —
Znaimer Stadt- Archiv. Cod. Ms. chart. Nr. 5. p. 93 (1).
22. 1458. 9. August. — In vigilia Laurentii domino camer ario. —
Edler gunstiger liber herre vnsern willigen dienst zuvor. Als vns
e. g. schreibt das wir nach dem geschafft vnsers gnedigen herren
des kunigs etc. gnad vnd herren hawbtmann des lands schollen %u
einander mit andern steten auf den nag sten Freitag bei Brunn sein
vnd von dann ferrer streitperlich für die Igla rükhen etc. das ha-
ben wir vernomen. Geruch ewer gnad %e wissen, das vnser völk ist
allererst aus dem veld von Osterrich chomen vnd habent herren
Gindersich von der Leippen vnser geczelt dort gelassen vnd eczlich
furlewt vnd wagen puxen puluer stein pheil vnd eczlich soldner
das wir gar wenig volkes haben das vns chawm not ist zu der stat
behüten vnd der Friczesdorffer hawbtmann zu Loa hat vns abge-
sagt das vns not ist das wir die stat peworen die negst an den ge-
merkhen ligt vnd das hat vns vnsers gnedigen herren des k. g.
mundlich vnd brieflich bevolhen. Davon liber herre wir pitten
ewer gnad mit vleiz ir wellet vns gnedichlich in sollichen vnsern
sargen yecz der rays vberheben vnd gegen den andern auzreden
das wir sollich czichen ycz nicht volbringen mugen. („So sein wir
„yecz zu feld in Osterrich gewesen vnd ewerm schreiben gehorsam
vda chein ander stat ist nicht gewesen") vnd nicht haben was dar-
czu gehört vnd das weiten wir vmb ewer gnad vnd vmb die ewern
geren verdienen. — Znaimer Stadt-Archiv. Cod. Ms. chart. Nr. 5.
p. 98 (2).
23. 1458. 16. August. — Feria iiij post assumpcionis herren Jobst
Edler vnd vester gunstiger liber herr vnsern willigen dienst zuvor.
Wir tun e. g. ze wissen das an vns gelangt hat wie sich vnsers
gnedigisten herren des k. g. in vnsern kreiz her gen Znoym mit
grossem volk fugen will. Nu haben wir ze sargen das ain sollich
volk nemlich fuzgengel mit der wagenpurk wurden den kraiz vmb
die stat in weingartten vnd an dem getreid auch an dem viech vnd
an anderm gut vast verderben. Pitten wir e. g. ob e. g. vernem das
vnserm kreicz ein sollicher schaden von des volkes wegen scholt ge-
schehen das dann e. g. wolt vnsers gnedigisten herren des k. g. pit-
ten das das benant volk nicht alles für Znaym sunder auch an an-
dern Strassen vnd enden geteilt czug damit wir vnd der kreiz sol-
lichs Schadens mochten vertragen werden. Deweht aber e. g. gut zu
xxxvn
der sich noch dazu der nöthigen Unterstützung er-
freute, frühzeitig stirbt, wie der fleissige Boczek.
sein , so wölten wir ain oder czwen gegen sein k. g. darvmb schi-
khen so wir inne wurden das sein k. g. nehenter als %u Trebicz
wer vnd sein k. g. vmb ein sollichs pitten. Was nu ewrs rates darin
ist vnd e. g. das pest bedunkt das lazt vns durch vnsers gepets wil-
len mit ewerm briefbei dem poten wissen. Das wellen wir vmb e. g.
als vmb vnsern sundern guten furdrer vnd herrengeren verdienen.
Znaimer Stadt-Archiv. Cod. Msc. chart. Nr. 5. p. 98 (3).
24. 1458. 3. Oktober. — Wir Fridreich von gottes gnaden romi-
scher keiser zu allen c%eiten merer des reichs herczog ze Oster-
reich vnd ze Steir etc. embieten den edeln vnsern liben getrewn al-
len vnsern hawbtlewten grauen herren rittern vnd knechten phle-
gern purggraffen den in steten vnd in merkten vnd andern vnsern
vndertanen vnsers furstentumbs Osterreich vnser gnad vnd alles
gut. Wir lassen ew wissen das wir mit den die yecz in vnserm fvr-
stentumb Osterreich mit heren ligen an hewt ain berednuss vnd
frid gemacht haben die vnderm inhalt das si margen aussprechen
schulten vnd an vir enden heymwercz c%iehen werden ain her für
Czwetel das ander auf Znoym das dritt für Laa vnd das fird für
Nikolspurk vnd nemlich bestimbt ist, das si sich in irem haymczug
bescheidenleich halten prantschaczung huldung vahung der lewt
fursleg vnd zereissung trewleich vermeiden schulten. Emphelhen
wir ew allen vnd yedem besunder ernstlich vnd wellen , das ir sol-
hen frid haltet vnd si an ir gewarsam vnuerhindert cziehen lasset,
damit vnser vnd der vnserhalben darin nicht bruch gefunden
werde, daran tut ir vnser ernstliche maynung. Geben %e Wienn am
Eritag nach sand Michelstag anno domini etc lviij0. vnsers keiser-
tumbs im sibendem jare. — Commissio domini imperatoris in con-
silio. — Znaimer Stadt-Archiv. Cod. Ms. chart. Nr. 5. p. 100. (2).
25. 1458. 10. Oktober. — Allen prelaten herren rittern vnd knech-
ten vnd den von steten der krön %e Beheim, tu ich Hainreich von
Lichtenstein von Nikolspurk %e wissen. Als der durchlewchtigist
fürst vnd herr her Fridreich romischer keiser %u allen c%eiten me-
rer des reichs herczog %e Osterreich vnd %u Steir etc. mein gnedi-
gister herr czwischen meinem gnedigisten herren herczog Albrech-
ten vnd herc%og Sigmunden auch beid von Osterreich genant ains
teils vnd des erweiten vnd gekrönten %e Beheim des andern teils
ain berednuss vnd ain frid beslossen hat der mir vnd den mein
nicht gehalten ist warden nach dew als si abgescheiden vnd gec%o-
gen sein aus dem land Osterreich mir zu Mistelbach in meinem
XXXVIII
Mögen Andere seine Arbeiten fortsetzen , und
möge jedes Kronland nach und nach durch solche
Untersuchungen seine eigenen Schätze kennen ler-
nen, vielleicht weichst dann auch das Interesse an
seiner Geschichte.
Höchst interessante Actenstücke hat das cor-
respondirende Mitglied der kaiserlichen Akademie der '
Wissenschaften, der Scriptor der k. Hofbibliothek H.
Ernst Birk (den Freunden vaterländischer Ge-
schichte durch seine Regesten bei der Lichnowsky-
schen Geschichte des Hauses Habsburg werth) in
einem Beitrage zu den „Quellen und Forschungen'
(Wien 1849. S. 211—258) veröffentlicht, die Ver-
hältnisse der Königin Elisabeth (K. Albrechts IL
markht vnd in ettlichen andern dorffern auf mein gutern vich ross
vnd most ausgesogen vnd mit in weg gefürt vnd getriben haben,
das alles ist wider die berednuss so durch vnsern aller gnedigisten
herren beschehen ist vnd dew nicht gehalten ist warden. Also bewor
ich mein er vnd gelymphen gegen ew allen geistlich vnd welllich
vnd allen ewern helffern vnd helffershelffer vnd mach mich darauff
ew zu veint vnd wil ew auch von eren vnd rechtens wegen ich vnd
alle die mein helffer vnd helffers helffer nichc% darvmb furbasser
gepunden schuldig noch phlichtig sein. Bewart mit meinem aufge-
druktem insigel. Geben %u Durrenholcz am Eritag vor sand Chol-
mannstag anno domini etc. Iviijo.
Item die habent neben im entsagt Fridreich vnd Jacob von Vn-
gerspach gepruder Nicolasch von Protobicz vnd Pratpekh Vlreich
von Freiberg Albrecht Knoch Smitanco Oswalt C%etinger Cunrat
Starcz Hawser Caspar Engelmar Lienhart Wiersing Enser Maricz
Hannusko Systayner Cristoff Vrsenpek Wolfgang Merczinger Bern-
hart Wisendorffer Wolfgang Hylprechtinger Camrer vnd Jörg. —
Znaimer Stadt-Archiv. Cod. Ms. chart. Nr. 5. p. 101 (1).
Ohne literarische Reisen, durch die das zerstreute Mate-
riale bekannt und dessen Benützung eingeleitet werden kann, wird
es noch sehr lange dauern, bis der Zufall oder die Laune ir-
gend einen Zeitraum vollständig beleuchtet.
XXXLV
Witwe, K. Ladislaus P. Mutter) Herzog Albrechts
VI. (der sich zum Vormunde des Kindes aufdrängte)
und Ladislaus P. schlagendes Licht werfen. Birk
hat auch durch sehr dankenswerthe Erörterungen be-
wiesen, dass die von Elisabeth mehrmal verpfändete
Krone nicht die berühmte ungrische Reichskrone
gewesen sei. Deren Beseitigung war lange räthselhaft,
Licht erhielt sie durch eine neue Quelle, welche aus dem
Codex Ms. Nr. 2920 der Wienerhofbibliothek durch
den vielseitigen, ungemein thätigen Endlicher, dem
die verschiedensten Wissenschaften so bedeutende
Förderung verdanken , anonym herausgegeben wurde,
unter dem Titel: Aus den Denkwürdigkeiten der He-
lene Kottannerin. 1439. 1440. Leipzig, Engelmann.
1840. 8. 102. S. S.
Diese mit gelehrten, wiewohl nicht immer tref-
fenden Noten des Herausgebers versehenen „Denk-
würdigkeiten' einer Dienerin Elisabeths, welche
so manche höchst char acter istische Angaben enthalten,
sind leider weder vollständig erhalten noch ganz genau
und buchstäblich abgedruckt , es fehlen öfters ganze
Zeilen, so wie einzelne Worte entstellt sind. —
Die Geschichte der Königin Witwe Elisabeth,
so wie die Geschichte der Vormundschaft über
.K. Ladislaus P. muss ohnehin in einer Monographie
ganz besonders beleuchtet werden; wie wünschens-
werth ja unentbehrlich für beide Parthien noch so
manche Vorarbeiten sind, vor allem aber Aufklä-
rungen über Johann Hunyady, den Gubernator
Ungerns , und die Stellung und Wirksamkeit des klugen
Georg Podebrad, der weit verwickeitere Verhält-
XL
nisse zu seinen Gunsten zuwenden wusste, ist jedem
gewissenhaften Forscher bekannt —
Man würde sehr irren, wenn man glauben wollte,
dass aus den bisher bekannten Quellen schon eine
tüchtige Monographie dieser Zeit (von 1438 bis
1458) bearbeitet werden könnte; wer diess unter-
nähme, würde nicht wenige Lücken unausgefüllt lassen
oder zu so manchen willkühr liehen Annahmen ver-
lockt werden, die freilich gewissen Geschichtschrei-
bern mit lebhafter Fantasie sehr geläufig sind.
Wohl können selbst Gedichte und Lieder
der Geschichte willkommen sein, dann müssen es aber
gleichzeitige Stimmen und Ansichten sein, welche
die Stimmung und die Gesinnung des Volkes beur-
kunden und allerdings vom unbefangenen Geschieht-
Schreiber berücksichtigt werden müssen, wenn sie auch
nur mit Vorsicht zu benützen sind.
Darum verdient der ausgezeichnete Geschichts-
und Sprachforscher Th. G. von Karajan, der in
den schon erwähnten „Quellen und Forschungen (S.
1—65.)" „zehn Gedichte M. Beheims zur Geschichte
Oesterreichs und Ungerns" nebst einem trefflichen
historischen Commentar mittheilte , unsern lebhaften
Dank. — Wir lernen die Zeit, in der K. Ladislaus
P. und Erzherzog Albrecht lebten, durch diese histo-
rischen Lieder von mancher Seite näher kennen , oft
finden sich aber auch wieder Andeutungen und Spuren
von Verhältnissen, die selbst aus andern historischen
Belegen genauere Aufklärung bedürfen. Kurz die hier
angeführten neuen Quellen deuten auf andere, die noch
aufzusuchen sind; die Forschung ist nicht abgeschlos-
XL!
sen ; hoffen wir, dass in der späteren friedlicheren Zeit
noch so manche „Denkwürdigkeiten" oder „Documenta'
auftauchen werden, die den Verhältnissen wie den
C har acter en jenes Dunkel nehmen können, in das sie
jetzt noch vielfach gehüllt sind.
Denn ich bin nicht der Ansicht, die vor längerer
Zeit in einer sonst geistvollen Uebersicht über deutsche
Geschichts-Literatur (in der deutschen Vierteljahrs-
Schrift) ausgesprochen wurde, dass uns das Mittel-
alter „bis zur Durchsichtigkeit klar geworden"
Im Geg entheile ich glaube, dass noch ganze wis-
senschaftliche Fächer brach liegen, die früher fleissig
cultivirt werden müssen, ehe die G es chichte des
Mittelalters auf wirklich pragmatische , die Verhält-
nisse allseitig und scharf auffassende Weise geschrie-
ben werden kann. — Ich meine die Geographie
(und Topographie) und die Statistik des Mittel-
alters. —
Die Statistik ist eine neuere Wissenschaft,
die erst seit einigen Decennien sich zu der Bedeutung
erhoben hat, die sie (mit Recht) gegenwärtig geniesst.
— Die Sache selbst ist natürlich uralt, obgleich es
nicht möglich war, viel davon zu wissen. — Jetzt,
da die Quellen zugänglich geworden sind, da Geheim-
nisskrämer ei und Furcht vor Missbrauch und Rechts-
handeln immer mehr schwindet, wenn auch nicht ganz
verschwindet, ist es allerdings möglich, auch die Sta-
tistik des Mittelalters zu bearbeiten, freilich
mit vieler Mühe und nur sehr lückenhaft —
Ich habe bei meinen Sammlungen und For-
schungen stets auf diese Hülfsfächer der Geschichte
XLH
(Genealogie, Heraldik, Sphragislik, Geo-
graphie, Topographie , Statistik) Rücksicht
genommen und ein grosser Theil meiner Auszüge und
Mittheilungen ist lediglich für diese Zwecke * ge-
macht und geeignet.
Wir sind noch sehr weit entfernt, auch nur von
einem e in zigen unserer Kr onländer eine tüchtige
Geographie, Topographie und Statistik des
Mittelalters zu besitzen, selbst die nöthigsten Vor-
arbeiten dafür sind noch nicht geliefert oder wenig-
stens nur bruchstückweise. —
Und doch muss diese Arbeit einer pragmatischen
Geschichte vorgehen. — Wie will man über Ver-
hältnisse urtheilen, die so unendlich verschieden von
den gegenwärtigen und doch noch so wenig näher
gekannt sind! —
Die Statistik des Mittelalters muss vor allem den
Besitzstand nachweisen und die Staatswirth-
sch aft, sie muss Aufschlüsse geben über die Kr äfte
und die Leistungen der Stände wie des Landes-
fürsten. —
Die GeographieundTopograp hie (der genau
und vollständig gearbeitete Specialkarten zur Grund-
lage und zur Erläuterung dienen) muss für das Mit-
telalter bei uns erst in Angriff genommen werden. —
Zu ihrer Aufhellung sind nöthig Lehenbücher,
Urbare, Gewährbücher, u. s.w. — Eine voll-
*) Ich bin um dieser an und für sich freilich geringfügigen Noti-
zen und Mittheilungen willen schon öfters hart getadelt worden,
man hielt es für Mangel an Umsicht Ich weiss, was ich will;
wohl wäre es gut, man könnte gleich mit Resultaten überra-
schen , doch dazu braucht es noch mehr Ma teriale.
XLHI
ständige lieber sieht aller landesfürstlichen Lehen
ist unerlässlich. — Eine genaue Aufzählung und Be-
schreibung aller Staatsgüter und Herrschaften
des Landesfürsten ist eben so nöthig, um von der Aus-
dehnung so wie von dem inneren Zustande des lan-
desfürstlichen Vermögens und der daraus entsprin-
genden Kraft (oder Schwäche) klare Begriffe zu
erhalten. Die Veränderungen im Laufe der Zeiten
durch Verkäufe, Schenkungen, Verpfän-
dungen, die Umschaffung der Lehen in freies
Eigenthum (besonders bei geistlichen Stiftungen,
bei Spitälern und Armenhäusern gebräuchlich) gehören
in das Gebiet der Statistik. —
Eben so muss der Besitz der fremden Herren
im Lande (zum Beispiele der Herzoge von Baiern,
der Markgrafen von Brandenburg, der Bischöfe von
Passau , Regensburg, Freisingen und Bamberg , der
ausländischen Klöster Fahrnbach, Tegernsee, Nieder-
altaich u. s. w. im Lande unter der Enns) genau nach-
gewiesen werden. —
Der Besitz des inländischen Adels (Herren,
Ritter und Kn echte), des inländischen Kl eru s
(die zahlreichen Klöster, die Propsteien und
Pfa rreien, die Ben efi cien, Kirchen und Kapellen
des Säcular- Klerus) , der Bürger in Städten und
Märkten, der freien Bau ern und Güter-Be-
sitzer, deren es zu jeder Zeit (wenigstens in
Oesierreich) in grösserer oder kleinerer Anzahl gab,
ist für die Statistik von gleicher Wichtigkeit. — Diese
forscht aber auch nach den Leistungen und
Abgaben der Unter thanen, nach ihrem Ur-
XLIV
Sprunge, ihrer allmähligen V ermehrun g und
Vergrösserung , sie will vergleichende Tabellen,
um dann der Geschichte die interessantesten Daten
an die Hand zu geben. Eine willkührliche Erhöhung
scheint allerdings hie und da stau gefunden zu haben,
daher die Statistik diese Verhältnisse mit Recht
aufs genaueste zu erforschen bemüht ist, wenigstens
seyn sollte* — Die Geschichte der Bauernkrieg e
(theilweise schon im fünfzehnten, weitgreifender
undwilderim sechzehnten und siebzehnten Jahr-
hunderte) muss von diesen Verhältnissen die lauterste
Wahrheit lehren, die Beweise kann ihr aber nur die
vergleichende Statistik an die Hand geben.
Daru m ist auch die Verwaltung und Admi-
nistration der Herrschaften und Güter, so wie das
ganze Räderwerk der Staatsverwaltung, der
Ursprung und die allmählige Herausbildung des B e-
amtenthums, das Steuer w esen, die Verwendung
dieser Steuern für gemeinnützige oder auch Sonder-
Zwecke, die Gerichtsbarkeil und die Handhabung
der Ordnung, die Verteidigung oder Herstellung
der Rechts zustände, die Verletzung durch Ver-
brechen u. s.w. Gegenstand der mühsamsten und
sorgfältigsten Forsclung , doch von dieser konnten
freilich die meisten Historiker bisher noch keinen
Gewinn ziehen, aus dem einfachen Grunde, weil sie in
den bei weitem meisten Zweigen — erst vorzuneh-
menist. — Die Statistik des Mittelalters (wozu
die Materialien freilich mühsam zu sammeln sind,
die leider auch massenweise barbarisch vernichtet
wurden, oder gerade jetzt vernichtet werden) ist
XLV
die unentbehrlichste Hülfswissenschaft der Geschichte
dieser Zeit. —
Möge diess immer mehr erkannt, mögen auch
die Arbeiten auf diesem Felde nicht länger aufge-
schoben werden, es ist die höchste Zeit.
Gerade in diesen Tagen werden Archive und
Registraturen der Patrimonial-Gerichte , der Herr-
schaf ts- Administrationen der Vernichtung oder Ver-
schleppung Preis gegeben, nach Klaftern oder Cent-
nern werden die Archivalien in die Stampfe geliefert»
Für die vergleichende Statistik der früheren
Zeit gehen die brauchbarsten Materialien verlo-
ren , kundige Forscher könnten aus diesen Proces-
Acten , aus diesen Berichten , Verzeichnissen und
Registern die interessantesten Daten ausheben, die,
wenn sie auch nicht unmittelbar historisches Inter-
esse oder Gewicht haben, wenigstens mittelbar die
Wissenschaft fördern würden. Umsonst, man fragt
nicht einmahl, ob davon irgend ein wissenschaftlicher
Gebrauch gemacht werden könnte I —
Ich hielt es für Pflicht, diesen täglich erneuerten
Verlust zu rügen, jedenfalls bitte ich dringend um mög-
lichste Abwehr, um Rettung oder wenigstens um Auf-
schub, bis Sachkundige und Competente die für über-
flüssig erklärten Acten genau untersucht haben.
Eine spätere Zeit, welche wieder mehr Pietät
für die Vergangenheit haben wird, die freilich
so wenig unbedingt gepriesen werden soll — als die
Gegenwart, wird den Verlust so vieles Wis-
senswürdigen schwer empfinden.
Joseph Chmel.
Wien am 9. März 18 50.
XLVII
Inhalt
der
vollständig abgedruckten Urkunden, Briefe und Actenstücke.
Erste Abtheilung.
I.
König Ladislaus Posthumus.
1453-1 457.
a.
Von K. Ladislaus P. (I— VIII.)
1. (I.) 1453 (1454 ein Druckfehler), 11. Mai. Wien. König
Ladislaus etc. erklärt, dass seine Räthe Jörg vonEckartsau
und Conrad Hölzler (Hubmeister in Oesterreich), welchen
Er den Auftrag und die Vollmacht gegeben, in allen öster-
reichischen Städten und Märkten von den Bürgern den Eid der
Treue aufzunehmen, neue Magistrate aufzustellen, Beschwerden
anzuhören und Zwistigkeiten zu schlichten, in der Stadt Krems
eine Ausgleichung zwischen den Bürgern und dem dortigen
Magistrat und in Folge derselben mehrere neue Anordnungen
getroffen haben, die Er bis auf Widerruf bestätigt. S. 3.
2. (II.) 1453, 27. September. Korneuburg. K. Ladislaus
macht gewisse Güter, die Lehen waren und zu seiner Herr-
schaft Freystadt gehörten, welche der Freystädter-Bürger
Wolfgang Gruts ch und seine Hausfrau Katharina zur St.
Katharinen-Pfarrkirche zu Freystadt (Behufs einer
Andacht , Salve Regina , alle Samstag) gewidmet haben, zu
freyem Eigen. (Der Rughof in der Neumarkt er-
pfarre , vier Güter zu BehemsÖd, dann Zehent darauf und
XLVIH
ein Wäldchen in Hirschbacherpfarre, in der Herrschaft
Frey stadt gelegen). S. 5.
3. (HL) 1453, 17. October. Iglau. K. Lad isla us erklärt,
dass Jan von Zimburg und vo n Tobitschan sein Haupt-
mann (von Mähren) und etliche andere Ihn im Namen der
Landschaft von Mähren ersucht haben, die Feste Göding,
welche der N. von Sudlitz zum Schaden des Landes mit Ges
walt sich zugeeignet hatte , wieder einzunehmen , was aber
wegen anderer Hendel jetzt nicht geschehen könne : Er habe
also auf ihr Bitten dem Hubmeister inOesterreich (!) auf-
getragen, dieselbe mit österreichischem Gelde an sich zu lösen
und die Auslagen auf Abfertigung der Söldner auf Kost, Zeh-
rung und anderes beliefen sich auf mehr als 6000 Gulden.
Da nun die Renten des Markgrafthums zu erschöpft seyen, habe
Er dieselbe Feste Göding dem Sigmund Fritzestorf-
fer, seinem Hofmarschall in Oesterreich, für dessen treue
Dienste (besonders zur Befreyung von der Vormundschaft)
für die Summe von 6000 ungrischen Goldgulden pfandweise
eingeräumt ohne Abschlag der Nutzen. Die Wiedereinlösung
muss % Monat früher kund gegeben werden. S. 6.
4. (IV.) 1454, 1. Mai. Prag. K. Ladislaus schreibt
an den Palatin von Ungern, Ladislaus von Gara, die
Ungern hätten die königlichen Renten auf dem letzten Landtag
zu Ofen zum Nachtheil der Krone auf unleidliche Weise
geschmälert, was in keinem andern Lande geschehen sei, er
(Gara) möge also Sorge tragen, dass die königlichen Ein-
künfte verbessert werden u. s. w. S. 8.
5. (V.) 1454, 8. Juni, 1. July, 2. July, 3. July. K. Ladis-
laus gibt österreichischen und mährischen Söldnern und ihren
Hauptleuten Schadlosbriefe für Verluste im Dienste. — S. 11.
6. (VI.) 1455, 15. Mai. Wien. K. Ladislaus bestätigt
die inserirte Urkunde vom 14. Mai, wodurch zwischen Ihm und
dem Herzoge Philipp von Burgund durch den Erzbischof
J akob von Trier und die Abgesandten des Herzogs Lud-
wig von Baiern, Pfalzgrafen bey Rhein (Ritter Johann von
Parsberg und Doctor Friedrich Maurkircher, Canoni-
XLIX
tus von Frey sing) als erwählte Unterhändler festgesetzt
wird , dass gewisse wechselseitige Ansprüche in Betreff des
Herzogthums Luxemburg, der Grafschaft C h i n y und der
Vogtei im Elsass am nächsten ersten October zu Spei er
durch Herzog Ludwig von Baiern Pfalzgrafen bei Rhein
ausgeglichen und entschieden werden sollen, oder in einem spä-
tem Termine, wenn es nöthig wäre» Auch in Betreff der Gefan-
genen werden Verfügungen getroffen. — S. 13.
1 (VII.) 1455, 23. Juni. Wien. K. Ladislau s, Herzog
Sieg m und von Oester reich und Graf Ulrich von C i 1 1 y
machen zu der früher getroffenen Uebereinkunft den Zusatz,
dass wenn einer aus ihnen von K. Friedrich oder einem der
Seinen (auf dessen Geheiss) angegriffen würde, sie sogleich
insges&mmt auch angriffsweise verfahren wollen, um den Angriff
abzulenken. S. 18.
8. (VIII.) 1456, 7. April. Ofen. Schreiben des Königs
Ladislaus an die Churfürsten und übrigen deutschen Reichs-
fürsten um schleunige Hülfe gegen die Türken , wyelche Er
unverweilt angreifen will. S. 19.
5.
An K. Ladislaus P. (I— V.)
9.(1.) 1453, 21. August. Schreiben des Capitels der (bi-
schöflichen) Kirche zu Tinin (in Dalmatien) an K. Ladis-
laus über die Vollziehung eines durch den Vice-Ban von Dalma-
tien und Croatien Thomas Boy nich ich ihm zugekommenen
Auftrags (der hier eingeschaltet ist), die Söhne eines N. (der
Name ist wegen Schadhaftigkeit der Urkunde nicht zu consta-
tiren) in den Besitz der Güter Lady na und Nepcha zu
setzen. S. 23.
10. (II.) 1453, 8. September. Erzbischof Jacob von
Trier, Churfürst, erklärt, dass durch seine (motivirte) Ver-
wendung König Ladislaus von Böhmen und Ungern etc.
und Herzog Philipp von Burg und in ihrem Streite über das
Herzogthum Luxemburg und die Grafschaft Chiny einen
Waffenstillstand bis künftige Pfingsten geschlossen haben unter
Fontes ect. II. Bd. d
gewissen Bedingungen, welche aufgeführt und von den Bevoll-
mächtigten der Partheien (W e i c h a r d von Polheim und den
Herrn von Croy) bestätigt werden. Inder Zwischenzeit soll
(am ersten Fastensonntage) zu Mainz au gänzlicher Beile-
gung der Streitigkeiten gearbeitet werden. S. 25.
11. (III.) 1453, 13. September. Pressburg. Erzbischof
Dionys von Gran, Cardinal, Bischof Andreas von Fünf-
kirchen, Ladislaus von Gara, Palatin von Ungern, Nico-
laus von Wylak, Woiwode von Siebenbürgen und
Ban von Machovien, dann Graf Ladislaus von Palocz,
Judex curiae, erneuern dem König Ladislaus auf Verlangen
den Eid der Treue und versprechen , Ihm und dem Grafen
Ulrich von Cilly, seinem Blutsverwandten und Leiter seiner
Angelegenheiten, die thätigste Unterstützung. S. 30.
12. (IV.) 1453, 27. October. Prag. Johann von Hu-
nyady, Landeshauptmann in Ungern, Georg von
Cunstat und Podiebrad, Gubernator des Königreichs
Böhmen, Bischof Johann von Gross wardein, Kanzler
in Ungern, Alscho von Sternberg, Obrist-Kämmerer
in Böhmen, Zdenko von Sternberg, Oberst-Burg-
graf inPrag, Ulrich, Oswald und Stephan Eizinger
von Eizing, Brüder, Pankraz von Plankenstein und
Siegmund Eizinger schliessen eine Verbrüderung, dass
sie zu Ehren Gottes und seiner Kirche und der ganzen Christen-
heit und insbesondere zum Besten ihres Herrn und Königs
Ladislaus und seiner Lande wirken und einander kräftig
unterstützen wollen. K. Ladislaus bestätigt diese Verbrü-
derung. S. 31.
13. (V.) 1454, 20. Mai. Wien. Konrad Hölzler stellt
dem Könige Ladislaus, dessen Ungnade er sich durch ein
strafwürdiges Vergehen zugezogen und der ihn auf Verwen-
dung des Kaisers Friedrich, Herzog Siegmunds von
Oester reich und einiger Anderer begnadigt hatte, einen
Revers aus über die Erfüllung der ihm gesetzten Bedingun-
gen. S. 33.
Lt
c.
Extracte von 98 Urkunden des K» Ladislaus P.
Von 1453— 145?. (Nr. 14—111.)
H.
Erzherzog Albrecht VI. von Öesterreich.
1445 — 1463,
0.
Urkunden von und an Erzherzog Alb recht (I — XVL)
112. (I.) 1447, 19. October. Wien. Herzog Albrecht
von Öesterreich etc. bestätigt die Freiheiten und Rechte
des zum Schlosse Forchtenstein unterthänigen Marktes
Grossmarteinsdorf (M attersdorf) in Ungern, welche
aufgeführt werden. S. 85.
113. (II.) 144?, 28. October. Wien. Herzog Albrecht
von Öesterreich etc. stellt der edlen Margarefch, Toch-
ter des Grafen Paul von Forchtenstein, welche sich ihm
mit Leib und Gut übergeben und alle ihre Gerechtigkeit und
Erbschaftsrechte auf die Herrschaften und Schlösser Forch-
tenstein, Landsee und Koboltzdorf abgetreten hat,
einen Revers aus, dass er ihr bei Gelegenheit ihrer Heirath
eine Heimsteuer und Ausfertigung von 2000 ungrischen Gold-
gulden geben wolle, innerhalb 2 Monate nach dem Beilager,
oder eine jährliche Rente auf diese Güter verschreiben soll.
S. 87.
114. (III.) 1447, 28. October. Wien. Notariatsinstru-
ment über die Cession und Schenkung (donatione inter vivos)
der Schlösser Forchtenstein, Landsee und Kobel-
storff mit den dazu gehörigen Gütern und Leuten an Her-
zog Albrecht von Öesterreich etc. durch Anna von P o-
tendorff, Witwe des Grafen Paul von Forchtenstein
und ihre Töchter Margaretha und Walburgis. S. 88.
115. (IV.) 1448, 10. Jänner. Bern. Schreiben des Schult-
heissen und Ralhes der Stadt Bern an Herzog Albrecht
LH
von Oest erreich, worin sie sich für einen Bürger der Stadt
(Conrad Keller) verwenden, dessen Gülte bey Laufen-
burg der Herzog in der Zeit der Feindseligkeit eingezogen
und vergeben hatte. Sie berufen sich auf einen Artikel des
Constanzer-Friedens. S. 90.
116. (V.) 1449, 28. Juni. Schreiben des Caspar Hof-
meister genannt Senger an Herzog Albrecht vonOcster-
reich, worin er ihm seine Lehen heimsagt, wegen der Feind-
schaft zwischen Wernher von Schienen (seinem Herrn)
und Piligrin von Hödorff, um den sich der Herzog ange-
nommen hat. S. 92.
117. (VI.) 1450, 29. Juli. Schreiben der Metzger zu
Freyburg, Heinzmann Wurst und Nicolaus Pagi-
not, an Herzog Albrecht von Oester reich, worin sie
ältere Forderungen geltend machen. S. 93.
118. (VII.) 1451, 7. September. Neustadt. Schreiben
Herzogs Albrecht von Oesterreich etc. an Mark-
grafen Rudolph vonHochperg, Herrn zu Röteln, worin
er ihn auffordert , ihn bey der Krönungsreise seines Bru-
ders König Friedrich nach Rom zu begleiten und sich am
10. November zu Weingarten im Kloster mit 10 Pferden
wohlgerüstet einzufinden, die Kosten des Zuges bestreitet er
(Herzog). (Eben so an dessen Schwiegervater Graf Hannsen
von Freyburg, Herrn zu Wälisch-Neuenburg, um Be-
willigung des Urlaubs — Aufforderung an sechzehn andere
Herrn (mehrere seiner Räthe) Die Zahl der Pferde 86. S. 95.
119. (VIII.) 1454, 27. Februar. Freyburg im Breis-
gau. Erzherzog Alb recht von Oesterreich etc. befiehlt
seinen Vögten , Amtleuten und Pfandschaftsinhabern zu E n-
sisheim, Tann, Massmünster, Altkirch, Pfirt
und Landser, den Kauf und Verkauf des Salzes an sol-
chen Plätzen im E 1 s a s s und Sundgau, wo es nicht erlaubt
ist , zu verwehren , und das Salz zu seinen Händen zu confis-
ciren. S. 96.
120. (IX.) 1455, 14. Octobcr. Freyburg im Breisgau.
Erzherzog Albrecht von Oesterreich etc. erklärt,
Uli
dass in seiner und seiner Räthe und Diener Gegenwart (von
denen mehrere zu den „Wissenden" d.i. Theilnehmern des heim-
lichen Gerichts gehören) sein Marschall D u r i n g von H a 1 1-
wilr den Hanns West er nach zu Rede gestellt habe
wegen ihm in den Mund gelegten Reden, wodurch er ver-
dächtig werde , Amtsgeheimnisse ausgeplaudert zu haben ;
Westernacher habe sich später geflüchtet , statt seine
Behauptung zu erhärten. S. 96.
121. (X.) 1455, 21. November. Freiburg im Breisgau.
Erzherzog Alb recht von Oesterreich etc. erklärt, dass
sich Peter von Mörsperg, sein Landvogt , T h ü r i n g
von Hallwilr, Marschall, Bechtold Stehelin, Com-
thur zu Heitersheim, Hanns von Bollwilr, Hanns
von Munstrol, Heinrich von Ramstein, Melchior
von Blumeck, Werner von Stouffen, Hanns Ulrich von
Massmünster, seine Räthe nebst Andern gegen Marquard
von Bai deck, für 12886ya Gulden rheinisch für Ihn verbürgt
haben (womit Herrschaft und Amter zu Tann gelöst wurden),
ferner gegen Heinrich von Randeck und die Erben Wil-
helms von Grünenberg für 10733 V» Gulden Capital und
536 Vs Gulden rheinisch Zinsen (womit seine Herrschaft
Rheinfei den gelöst wurde), und jetzt zuletzt gegen Ber-
thold Vogt und seine Erben für 16000 fl. rheinisch (zur
Einlösung von verpfändeten Silbergeschirr, Kleinodien, Perlen und
Schuldbrief) ; das alles mache in einer Summe 40056Va Gulden
rheinisch, wofür Er ihnen einen Schadlosbrief gebe and sie
versichere auf den Herrschaften und Ämtern zu Rh ein -
felden und Tann und ihrem Zugehör und anderen Gütern.
S. 101.
122. (XI.) 1458, 24. Jänner. Wien. Erzherzog Albrecht
von Oesterreich etc. macht seinen Untergebenen in den
obern Landen bekannt, dass er durch die Verhältnisse
(nach König Lad isla us Tode) abgehalten worden, hinaus
zu kommen, sie sollen also dem von ihm zum obersten
Hauptmann bestellten Thüring von Hallwilr, seinem Mar-
schall, Gehorsam leisten. S. 105.
LIV
123. (XII.) 1460, 13. März. Linz. Erzherzog Albreclil
von Oesterreich etc. erklärt, dass er in Betreff des Schlos-
ses zu Linz mit seinem Hofmeister und Hauptmann ob der
Enns, Wolfgang von Wallsee übereingekommen sey, dass
er Ihm dasselbe sammt dem Maierhof , Bade und Garten (sein
Erbe) abtrete, dafür zu den 600 Pfund Pfennig, aus der Lin-
zer-Maut , die ein Landeshauptmann bezieht, noch 600 Pfund
jährlich erhalten soll, auch die Pflege zu Freistadt behalte
mit der gewöhnlichen Burghut. — Das Hofhaus in der Stadt
Linz soll der Wallsee wie die Hauptmannschaft inne haben,
der Vertrag gilt bis zu seinem (Albrechts) Abgang von Linz
oder seinem Tod. — S. 106.
124. (XIII.) 1460, 15. Februar. Linz. Erzherzog Al-
brecht von Oesterreich etc. verleiht seinem Rathe Ulrich
von Starhenberg die (aufgeführten) Lehen, welche Meister
HannsMachswoll von Oswald Plesser gekauft hat, aber
wegen Verschulden und Uebergehung des Lehens-Verbandes
abtreten musste. S. 107.
125. (XIV.) 1460 (?). Schreiben des H a n n s von H o-
luberss an Herzog Albrecht von Oesterreich etc.
worin er Ihm seine Noth klagt und die geleisteten Dienste,
auch seine alten Forderungen in Erwähnung bringt. S. 108.
126. (XV.) 1461, 22. Juni. Linz. Erzherzog Albrecht
von Oesterreich etc. gibt seinem Rathe Rein pr echt von
Wallsee, der sich mit seinen Leuten jetzt bei dem Feldzuge,
den Er vor hat, betheiligen will, einen Schadlosbrief. S. 110.
127. (XVI.) 1463, 2. September, Salzburg. Erzherzog
Albrecht von Oesterreich etc. trägt dem Balthasar von
Blumenegk auf, sich des Schlosses Lauffemberg und des
Schwarzwaldes, welche nebst andern Schlössern sein Rath
Jörg von Stein wieder abtreten soll, zu versichern; der näch-
stens hinausreisende Thüring von Hallwiler, sein Marschall,
wird die Ausgleichung mit ihm (über seine Auslagen) besorgen.
S. 110.
LV
6.
Auszüge aus Urkunden.
1 — 22.
Vom 28. Mai 1445—1463. (Nr. 128-149.) S. 113-128.
Zweite Abtheilung;.
III.
Erzherzog (Herzog) Siegmund von Oesterreich.
1443 — 1473.
a.
Von Herzog Siegmund. (I — XX.)
150. (I.) 1443. Concept eines Schreibens, das dem Her-
zog Siegmund während der Zeit der (verlängerten) Vor-
mundschaft seines Vetters K. Friedrichs IV. durch einen
Rathgeber dictirt wurde, worin er seine gezwungene Lage
schildert und um die Verwendung seiner Unterthanen bittet,
dass er los und frei werde. S. 131.
151. (II.) S. D. (1447?) Instruction Herzog Siegmunds
für seinen Abgeordneten, der dem K. Friedrich IV. und seinem
Bruder Herzog Albrecht seine üble Lage auseinander setzen
soll, damit sie Nachsicht haben rücksichtlich ihrer Forderun-
gen oder selbst die nöthig werdenden Pfandschaften überneh-
men; sonst müsste er sich an Fremde wenden. (Venedig, Her-
zog Heinrich von Baiern.) S. 133.
152. (III.) S. D. (1447?) Bedenken Herzog Siegmunds
in Ansehung des (auch ihm zugemutheten) Bündnisses mit dem
Herzoge von Burgund, und der zwischen ihm und dem K.
Friedrich und seinem Bruder Herzog; Albrecht ab^eschlos-
senen (für die nächsten 6 Jahre gültigen) Uebereinkunft. S. 135*
153. (IV.) 1457, 1. December. Feldkirch. Herzog Sieg-
mund von Oesterreich etc. erklärt, von dem Freiherrn Ulrich
von Brandis 2000 rh. Gulden bar empfangen zu haben,
welche er in Jahresfrist (nächsten St. Andreastag) zurückzahlen
soll; als Unterpfand dient der Zoll der Stadt Feldkirch, der
jährlich am Pauls - Bekehrungstage (25. Jänner) fällig ist,
200 Pfund Pfge. Landeswährung. S. 135.
LVI
154. (V.) 1458, 3. Jänner. Innsbruck. Herzog Siegmund
von Oesterreich etc. gestattet dem Ulrich Wittenbach,
Bürger zu Feldkirch, welchem sein Küchenmeister Ernst
Rietenburger als er Hubmeister zu Feldkirch gewesen,
das Burggut zu Jagdberg mit Zugehör verpfändet hatte, das
Haus zu Jagdberg zu bauen und auszubessern; er soll es le-
benslänglich inne haben und seinen Erben sollen bei der Lösung
die Bauauslagen ersetzt werden. S. 137.
155. (VI.) 1460, 15. December. Villingen. Herzog Sieg-
mund von Oesterreich etc., welcher seinem Käthe Thü-
ring von Hall wilr den Auftrag gegeben hat, während des
Krieges mit den Eidgenossen für das Nöthige (Geld, Getreide
und Wein) zu sorgen , gibt demselben einen Schadlosbrief hin-
sichtlich der Auslagen und Verpfändungen. S. 138.
150. (VII.) S. D. (c. 1460). Memorial des Doctor Lo-
renz Blumen au, d. i. Entwurf einer Instruction für die
Abgeordneten Herzog Siegmunds an den Pabst (Pius IL);
was sie in seinem Namen von demselben zu erbitten haben. S.139.
157. (VIII.) 1461, 7. Juli. Innsbruck. Herzog Siegmund
von Oesterreich etc. entscheidet auf Bitten der Gebrüder
Hanns und Heinrich Auer (welche längere Zeit im Streite
waren über ihr väterliches und mütterliches Erbe) und seiner
Käthe und Landleute ihren Streit dahin, dass Heinrich Auer
seinem Bruder Hanns das Schloss Katzenstein und 16 Mark
Herren Gült abtreten soll. — Pön 1000 Gulden rh. und der
Verlust des Mannsrechtes. S. 142.
158. (IX.) 1463, 22 December. Innsbruck. Schreiben Her-
zog Siegmunds von Oesterreich etc. an seine Käthe Ul-
rich von Freundsberg, Lorenz Blumenau, Baltha-
sar von Liechtenstein und Hildbrand Rasp, welche
er nach Erzherzog Alb rechts Tode nach Oesterreich ge-
schickt hatte zur Wahrung seiner Interessen. Sie sollen ihm
von allen Vorfallenheiten schnell Nachricht geben , und fleissig
Anhänger werben u. s. w. S. 144.
159. (X.) 1464. 12. Februar. Innsbruck. Schreiben Her-
zog Siegmunds von Oesterreich etc. an Jörg vom Stain
LVII
(Kanzler des verst. Erzherzogs Albrecht) , er möge die in sei-
nen Händen befindlichen Schad- und Dienstbriefe dem Hild-
brand Rasp wieder ausliefern. S. 145.
160. (XI.) 1464, 15. Februar. Innsbruck. Schreiben Her-
zog Siegmunds von Oesterreich etc. an seinen Rath
und Pfleger zu Hartenberg Hildebrand Rasp, er möge
dafür sorgen, dass die gegen den Kaiser gemachten Rü-
stungen und Werbungen eingestellt werden, um ihm nicht un-
nöthige Kosten zu verursachen, da er mit Kaiser Friedrich
hinsichtlich der Erbschaft in gütlicher Unterhandlung stehe.
S. 146.
161. (XII.) 1467, 9. Mai. Meran. Schreiben Herzog
Siegmunds von Oesterreich etc. an K. Friedrich IV.
über die Forderungen des Jörg vom Stain, der von ihm
Schadloshaltung begehrt, da er angeblich durch seine Schuld
6000 ungrische Gulden von der auf der Herrschaft Steyer ihm
versicherten Summe dem Kaiser habe aufgeben müssen. S. 147.
162. (XIII.) S. D. (1468). Memorial für den Abgesandten
des Herzogs Siegmund an K. Friedrich, ausgestellt von
dem Kanzler (?) desselben. S. 148.
163. (XIV.) 1469, 25. Juli. Herzog Siegmund von
Oesterreich etc. übergibt dem Grafen Hanns von T engen
«seine Veste und Grafschaft Neuenbürg in pflegweise Verwal-
tung gegen jährliche 200 fl. rh. als Burghut (welche der Amt-
mann zu Stockach auszahlen soll). Für die 4000 fl. rh.,
welche der Graf hergeliehen hat , empfängt er 200 fl. rh. Zins
u. s. w. S. 152.
164. (XV.) S. D. (1469?). Concept einer Urkunde, durch
welche Herzog Siegmund von Oesterreich etc. dem
Hanns Erhart von Rinach und seinen männlichen Erben
einen Teich neben der Vorstadt Tann, der bisher freies Eigen-
thum des Hauses Oesterreich gewesen, als Lehen verleiht, da-
gegen derselbe sein bisheriges Eigen, den Hof zu Tann in der
Vorstadt, gegenüber den Barfüssern mit Zugehör und einem
Weinberg als österreichisches Lehen empfangen hat. Innerhalb
der nächsten zehn Jahre kann es davon wieder abkommen. S. 154.
LVIII
165. (XVI.) S. D. (1471, 13. Jänner). Herzog Sieg-
in und s von Oester reich etc. Instruction für seine Abge-
sandten nach Chur (Wolkensteiner und Rottensteiner).
S. 155.
166. (XVII.) S. D. Herzog Siegmunds von Oester-
reich etc. Instruction für seine Abgeordneten an die schwei
zerischen Eidgenossen. S. 158.
167. (XVIII.) S. D. Herzog Siegmunds vonOestcr-
reich etc. Instruction für seine Abgeordneten nach Tafas
(Davos in Graubünden. — Cafas ist ein Druckfehler), die
durch Kauf von den Montfort an Oesterreich kamen. S. 161.
168. (XIX.) S. D. Herzog Siegmunds von Oester-
reich etc. Instruction für seine Abgeordneten an Kaiser
Friedrich IV. S. 163.
169. (XX.) 1473, 28. Mai. Innsbruck. Herzog Sieg-
munds von Oesterreich etc. Schreiben an die schwei-
zerischen Eidgenossen in Betreff ihrer Beschwerden
über Pilgrin von Hödorff. S. 165.
b.
An Herzog Sieg m und. (I — LVIII.)
170. (I.) S. D. (Vor 1446). Schreiben des Jacob
Hartmann von Ranckwil an Herzog Siegmund von
Oesterreich etc. in Betreff seiner Pfandschaft, aus der
man ihn verdrängen will. S. 169.
171. (II.) 1449, 16. October. Botzen. Dienstrevers des
Heinrich Tanndorffer zu Tandorff für Herzog Sieg-
mund von Oesterreich etc. (für 10 Jahre, mit 4 Per-
sonen und Rossen). S. 170.
172. (III.) 1450, 22. October. Pabst Nicolaus V.
empfiehlt dem Herzog Siegmund von Oesterreich etc*
den durchreisenden Engländer Johann Talbot, Grafen von
Shrewsbury. S. 171.
173. (IV.) 1453, 16. August. Schreiben des Herzogs
Franz Sfortia von Mailand an Herzog Siegmund von
Oesterreich etc. in Betreff eines von den Grafen von
Matsch widerrechtlich erhobenen Zolles. S. 172.
MX
174. (V.) 1453, 10. September. Cardinal Peter, Bischof
von Augsburg, bestätigt mit Einwilligung seines Capitels die
Uebereinkunft, welche seine Abgeordneten rücksichtlich ge-
wisser Lehen mit Herzog Siegmund von Oester reich ge-
troffen haben. S. 173.
175. (VI.) 1455, 25. Jänner. Luenz. Graf Ulrich von
Cilly etc. verpfändet dem Herzog Siegmund von 0 est er-
reich etc. für 200,000 Goldgulden Schloss und Grafschaft
Ortemburg u. s. w. S. 175.
176. (VII.) 1456, 10. October. St. Quintin in Vermand.
Das General -Capitel des Pr am ons trat ens er- Ordens nimmt
den Herzog Siegmund von Oesterreich etc. in die Ge-
meinschaft der geistlichen Werke des Ordens auf. S. 176.
177. (VIII.) 1457, 28. Juni, a) Schreiben des Meisters des
St. Antoniusordens- Hauses zu I s e n h e i m an Herzog Sieg-
mund von Oesterreich etc. b) und an den herzoglichen Rath,
Ritter Jacob Trap, in Betreff der Unterhandlung mit dem
König von Frankreich hinsichtlich einer Vermählung des jun-
gen Königs Ladislaus P. mit Prinzessin Magdalena.
S. 177.
178. (IX.) 1458, 22. Jänner. Urfehde etlicher Bürger zu
Rappers wyl, welche wegen Streitigkeiten mit dem Schult-
heiss und Rathe u. s. w. von Herzog Siegmund von Oester-
reich etc. (nach rechtlicher Verurtheilung) längere Zeit waren
im Gefängniss behalten worden, jetzt aber begnadigt wurden.
S. 179.
179. (X.) 1459, 25. Jänner. Schreiben des Pabstes Pius
II. an Herzog Siegmund von Oesterreich etc., worin er
ihn auffordert, nicht nur selbst gewiss zum Congress nach
Mantua zu kommen, sondern auch den K. Friedrich zur
Reise dahin zu bewegen. S. 180.
180. (XI.) 1459,27. October. Pasqualis Maripetro,
Herzog von Venedig, gibt dem Herzog Siegmund von
Oesterreich etc. auf dessen ausdrückliches Verlangen einen
Geleitschein zur Reise nach Mantua (durch das veuetiani-
schc Gebiet). S. 181.
XL
181. (XII.) 1459, 28. Dec. Innsbruck. Markgraf Albrech t
von Brandenburg verbindet sich mit Herzog Siegmund von
Oesterreich, vorerst für die nächsten fünf Jahre. S. 182.
182. (XIII.) 1460, 4. April. Siena. Schreiben des Pabstes
Pius II. an Herzog Siegmund von Oesterreich etc., worin
er ihm (nebst Uebersendung eines Ablassbriefes) meldet, dass
er auf seinen Wunsch den Process des Cardinais Nicolaus
Bischofs von Brixen gegen das Frauenkloster zu Sonnen-
burg auf 3 Monate suspendirt habe. S. 183.
183. (XIV.) S. D. (c. 1460?) Barbara von Nuwnegk,
Gemalin des Stefan von Asch, bittet den Herzog Siegmund
von Oesterreich etc. um Schutz gegen Conrad Schorp,
der die Leute zu Stadelhofe n, die ihr rechtlich zugespro-
chen wurden, aufhetzt zur Verweigerung der schuldigen Lei-
stungen. S. 184.
184. (XV.) 1461, 26. Juni. Schreiben der zu Zürch ver-
sammelten Abgeordneten der schweizerischen Eidge-
nossen an Herzog Siegmund von Oesterreich etc. in Be-
treff einer Forderung des eidgenössischen Bürgers und Land-
mannes Wernher Keller von Holzhausen an Herrn Johann
von Klingenberg und mittelbar an ihn (Herzog) selbst. S. 185.
185. (XVI.) 1461, 31. Juli. Schreiben Derselben an Den-
selben in gleicher Angelegenheit, die von Seite des Herzogs un-
liebsame Verzögerung erlitt. S. 186.
186. (XVII.) 1462, 27. December. Wien. Schreiben des
Martin Neidecker an Herzog Siegmund von Oester-
reich etc. in Betreif seiner Ansprüche (Drittheil des Landes),
die durch Abgeordnete oder noch besser durch persönliche Ge-
genwart gerade jetzt betrieben werden sollten. S. 188.
*187. (XVIII.) 1464, 6. Februar. Steyer. Schreibendes
Jörg vom Stain an Herzog Siegmund von Oesterreich
etc. über den Stand seiner Angelegenheiten im Lande und die
Stimmung der Bürger und Bauern. S. 189.
188. (XIX.) 1464, 16. Juli. Steyer. Jörg vom Stain
sagt dem Herzog Sie gm und von Oesterreich etc. den Dienst
auf, S. 190.
LX!
189. (XX.) 1464, 17. Juli. Steyer. Jörg vom Stain
schreibt dem Herzog Siegmund von Oesterreich etc. und
verlangt seine. Mitwirkung zur Abfertigung des Piligrin von
Hödorff. S. 191.
190. (XXI.) 1464, 7. August. Schreiben des Jörg vom
Stain an Herzog Siegmund von Oesterreich etc., er be-
schwert sich über seine missliche Lage gegen K. Friedrich,
in die er durch des Herzogs Verfahren gekommen. S. 191.
191. (XXII.) 1464, 2. September. Neustadt. K.
Friedrich IV. erklärt , dass er sich mit Herzog S i e g m u n d
von Oesterreich etc. ganz ausgeglichen habe rück-
sichtlich ihrer gegenseitigen Forderungen und Ansprüche.
S. 194.
192. (XXIII.) 1465, 23. October. Neustadt. K.
Friedrich IV. fordert Herzog Siegmund von Oester-
reich etc. auf, sich mit Jörg vom Stain (k. Pfleger zu
Steyer) rücksichtlich seiner Forderungen gütlich zu ver-
gleichen oder auf dem Rechtswege (vor seinen , des Herzogs :
Käthen) über dieselben entscheiden zu lassen. S. 196.
193. (XXIV.) 1465, 21. November. Die zu Tafaus
(Davos) versammelten Abgeordneten aus den eilf Gerichten
bitten den Herzog Siegmund von Oesterreich etc., er
möge ihnen Korn aus dem Etsc blande um billigen Preis über-
lassen, da das üble Wetter ihre Ernte zu Grunde gerichtet hat.
S. 197.
194. (XXV.) 1465, 22. December. Neustadt. K. Fried-
rich IV. schreibt dem Herzog Siegmund von Oester-
reich etc. in Betreff des Jörg vom Stein, er möge doch sich
mit ihm gütlich vergleichen-, was seine (des Herzogs) For-
derungen an Stain angeht , so erbietet sich derselbe darum vor
ihm (dem Kaiser) Rechenschaft zu geben auf dem Rechtswege,
nicht aber vor den herzoglichen Räthen. S. 198.
195. (XXVI.) 1465, 22. D^^einte. Linz. Wolfgang von
W all see, Hauptmann ob der Enns, und Jörg vom Stain,
Pfleger zu Steyer, schreiben dem Herzog Siegmund von
Oesterreich etc., er möge sie der Bürgschaft entledigen, die
IAH
sie dem Piligrin von Ho clor ff geleistet haben in früherer
Zeit (für Erzherzog Albrecht). S. 199.
196. (XXVII.) 1466, 21. Jänner. Steyer. Schreiben des
Jörg vom Stain an Herzog Siegmund von Oesterreich
etc., worin er ihn dringend auffordert, auf dem Rechtswege seine
Forderungen zu erledigen. S. 199.
197. (XXVIII.) 1466, 10. März. Steyer. Schreiben Des-
selben an Denselben, über die Gerechtigkeit seiner Forderungen.
S. 201.
198. (XXIX.) 1466, 28. Mai. Steyer. Schreiben Desselben
an Denselben , über Beschuldigungen , die er vom Hofe des Kai-
sers aus in Erfahrung gebracht. S. 204.
199. (XXX.) 1467, 24. Mai. Schreiben des K. Friedrich
IV. an Herzog Siegmund von Oesterreich etc., worin Er
ihm aus den Kanzlei- Acten bezeugt, dass sich Jörg vom Stain
früher (um 4 Monate) mit ihm (dem Kaiser) ausgeglichen habe,
als er (Herzog). S. 205.
200. (XXXI.) 1467, 24. Mai. a) K.Friedrich IV.schickt
«lern Herzog Siegmund von Oesterreich etc. einige Acten-
stücke für den Rechtshandel mit Jörg vom Stain. b)K.
Friedrich IV. schreibt den zur Entscheidung des Rechtshan-
dels mit Jörg vom Stain bestimmten Räthen des Herzogs
Siegmund und bestätigt die (Nr. 199) angeführte Thatsache.
S. 206.
201. (XXXII.) 1467,3. Juli. Neustadt. K.Friedrich
IV. schreibt dem Herzog Siegmund von Oesterreich etc.
in Betreff des Tages der Ausgleichung mit den Eidgenossen
und des gewünschten Zeugnisses wider Jörg vom Stain.
S. 208.
202. (XXXIII.) 1467, 1. November. Steyer. Jörg vom
Stain zu Steyer schreibt dem Herzog Siegmund von
Oesterreich etc. über seine Fehde mit dem Kaiser und des-
sen Feldhauptmann, Herzog Albrecht von Sachsen. S. 208.
203. (XXXIV.) 1468, 7. März. Schreiben des Conrad
vom Stain (Jörgens Bruder) an Herzog Siegmund von
Oesterreich etc., worin er für denselben um Aufschub eines
lxiii
Hechtspruches ersucht, da er durch die Fehde mit dem Kaiser
zu erscheinen verhindert ist. S. 211.
204. (XXXV.) 1468, 7. Juni. Schreinen Desselben an
Denselben, in ähnlicher Angelegenheit. S. 213.
205. (XXXVI.) 1469, 4. Februar. Pabst Paulus II. ver-
leiht dem Herzog Siegmund von Oester reich etc. bedin-
gungsweise das Patronat über die aus den Gütern des Bene-
dictiner- Klosters St. Laurenz ausserhalb Tri ent gestiftete
Probstei. S. 214.
206. (XXXVII.) 1469, 24. April. Ritter Hanns Jacob
von Bödmen, Hauptmann, und die Gesellschaft des St. Ge-
orgen-Schildes im Hegeu verbindet sich mit Herzog
Siegmund von Oester reich etc. durch die nächsten fünf
Jahre. S. 217.
207. (XXXVIII.) 1469, 9. Mai. Herzog Carl von Bur-
gund etc. gibt dem Herzog Siegmund v. Oester reich, der
ihm laut der inserirten Urkunde vom selben Tage die Landgraf-
schaft im Elsas s und die Grafschaft Pf irt mit andern Herr-
schaften u. s. w. für 50,000 rh. Gulden verpfändet hatte, einen
Lösungs-Revers. S. 223.
208. (XXXIX.) 1469, 9. Mai (März, Druckfehler). Her-
zog Carl von Burgund etc. stellt dem Herzog Siegmund
von Oesterreich etc. in Betreff der schon früher verpfändeten
Stücke, welche zur Landgrafschaft im Elsass etc. gehören,
und welche er bis zu einer gewissen Summe an sich lösen darf,
einen Lösungs-Revers aus. S. 229.
209. (XL.) 1469,9. Mai. Herzog Carl von Burgund
etc. erklärt, unter gewissen Bedingungen für Herzog Sieg-
mund von Oesterreich etc. die 10,000 fl. zu bezahlen,
welche derselbe den Schweizern bis zum 24. Juni d. J. zu
entrichten hat. S. 231.
210. (XLI.) 1469, 25. Mai. Gratz. K. Friedrich IV.
erklärt, auf Klage des kais. Kammer -Procurator-Fiscals über
die Friedensbücher der schweizerischen Eidgenossen,
den durch Herzog S i e g m u n d von Oesterreich etc. abge-
schlossenen Vertrag (vom 27. August 1468) für ungültig. S.236.
LXIV
211. (XML) 1469, 26. Mai. Grata. K. Friedrichs IV.
Befehl an Herzog Siegmund von Oesterreich etc. den ge-
dachten Vertrag nicht zu vollziehen. S. 242.
212. (XLIII.) 1469, 24. Juli. Graf Eberhard von Son-
nenberg, Truchsess zu Waldburg, Hauptmann und die
Gesellschaft St. Jörgen - Schilds in Ober - Schwaben,
schliesst mit Herzog Siegmund von Oesterreich etc. einen
Bund, der vorläufig bis Georgi 1471 dauern soll. S. 243.
213. (XLIV.) 1470, 6. Jänner. Alwig Graf zu Sulz
(für sich und seinen Bruder Grafen Rudolf zu Sulz) gelobt
dem Herzog Siegmund von Oesterreich etc. die an dem
Schlosse Nellemburg abgängige fahrende Habe u. s. w. nach-
zuliefern u. s. w. S. 250.
214. (XLV.) 1470, 12. Jänner. Altspaur. Christoph
Reyfer übergibt dem Herzog Siegmund von Oesterreich
etc. sein Schloss Altspaur, das ein Lehen vom Herzog ist,
dann seine Lehen vom Bisthum Trient u. s. w. S. 253.
215. (XLVI.) 1470, 13. Mai. Wien. Graf Michael von
Hardeck, Burggraf zu Maid bürg, verlangt vom Herzog
Siegmund von Oesterreich Bezahlung der schuldigen 950
ungrischen Gulden (die er, nicht aber K. Friedrich zu be-
zahlen habe) bis 8 Tage nach Pfingsten (17. Juni), widrigen-
falls wird er sich selbst an den Seinen schadlos machen. S. 253.
216. (XLVH.) 1470, 11. Juni. Wien. Schreiben des Gra-
fen Michael von Hardeck, Burggrafen zu Maidburg, an
Herzog Siegmund von Oesterreich etc. in derselben An-
gelegenheit, worin er die Gerechtigkeit seiner Forderung näher
begründet. S. 254.
217. (XLVIII.) S. D. (c.1470?). Bericht an Herzog Sieg-
ln und von Oesterreich etc. über die Verhältnisse des Schlos-
ses Beifort. S. 256. (Mit des Herzogs Resolution am Rande.)
218. (XLVIII., Verstoss). S.D. (c. 1470?) Vorstellung
an Herzog Siegmund von Oesterreich etc. von Seite
der Gemeinde -Vorstände von Glurns, mit Bemerkungen
eines herzoglichen Rathes darüber und über andere Gegen-
stände. S. 257.
LXV
219. (XLIX.) 1470 (?), 12. October. Schreiben des Kö-
nigs Ludwig XI. von Frankreich an Herzog Siegmund von
Oesterreich etc. über die Herzoge Siegmund und Chri-
stoph von Baiern, die Verbindungen durch Heirat und
Dienste anknüpfen wollen. S. 260.
220. (L.) 1471, 4. April. Schreiben des Gerwig von
Rotenstein an Herzog Siegmund von Oesterreich etc.
über seine Sendung nach Tafas (Davos) und den Stand
der Dinge daselbst. S. 262.
221. (LI.) 1471, 25. August. Schreiben des Pabstes
Sixtus IV. an Herzog Siegmund von Oesterreich etc.,
worin er ihm seine Wahl meldet und ihn zur Anhänglichkeit
und Thätigkeit für den christlichen Glauben auffordert. S. 265.
222. (LH.) 1471 , 25. August. Schreiben des Cardinals-
Collegiums an Herzog Siegmund von Oesterreich etc.
über diese Wahl. S. 267.
223. (LIII.) 1471, 17. September. K. Friedrich IV.
erklärt, dass das von Herzog Siegmund von Oesterreich
etc. abgelegte Versprechen, den Reichsfrieden zu halten (zur
Beförderung eines Türkenzuges), seinen Bündnissen mit ver-
schiedenen Fürsten nicht hinderlich sein soll. S. 269.
224. (LIV.) S. D. (c. 1471). Ritter Hermann von
Sachsenhaim, dem Herzog Siegmund von Oesterreich
etc. die von der Erzherzogin Mechtild (H. Albrechts VI.
Witwe) verliehene Vogtei zu Horb (Hork ist ein Druck-
fehler) am Neckar für seine Lebenszeit bestätigt hatte, ver-
spricht, nach dem Tode der Frau Erzherzogin dem Herzog
Gehorsam zu leisten. S. 270.
225. (LV.) 1473, 12. Febr. Kirchheim. Schreiben des Grafen
Ulrich von Würtemberg an Herzog Siegmund von
Oesterreich etc. in Betreff des Hofes zu Schweindorf.
S. 271.
226. (LVI.) 1473, 28. März. Schreiben des Vogtes Gau-
denz von Matsch, Grafen zu Kirchberg etc. an Herzog
Siegmund von Oesterreich etc. über die Stimmung in
den (zehn) Gerichten u. s. w. S. 272.
Fontes etc. II. Bd. e
LXVI
227. (LVII.) 1473, 29. April. Schreiben des Herzogs
(Maria Sforza Galeaz) von Mailand an Herzog Sieg-
mund von Oesterreich etc. über Rechtsverletzungen von
Seite seiner Angehörigen (in den acht Gerichten). S. 273.
228. (LVIII.) 1473, 13. October. Schreiben des Vogtes
Gaudenz von Matsch, Grafen zu Kirchberg, an Herzog
Siegmund von Oesterreich etc. über die Bereitwilligkeit
seiner Leute in den acht Gerichten, den Ueberfall von Son-
nenburg aus zu verhindern und den Durchzug zu verwei-
gern. S.275.
c.
Bezüglich auf Herzog Siegmund. (I — LXI.)
229. (I.) S. D. (1466?) Memorial über die Verhältnisse
des im Dienste Herzog Siegmunds von Oesterreich etc.
stehenden Grafen Hugo von Montfort (?). S. 279.
230. (II). S.D. (1446?) Vorstellung an die Bäthe Her-
zog Sigmunds von Oesterreich etc. den Grafen Hein-
rich von Sangans von Werdenberg zur Verbesserung
der Strasse zu veranlassen, die nach Kloster (im Zehn-
gerichten-Bunde) führt. S. 281.
231. (III.) 1449, 15. August. Schreiben des Bischofs
Johann von Brixen an Wilhelm Ramung, Verweser
des Kesslergerichtes (im Namen des Herzogs Siegmund
von Oesterreich etc.), der widerrechtlich auch die im Bis-
thum Brixen wohnenden Kessler etc. citirt hatte. S. 282.
232. (IV.) 1450. Eidesformeln für Unterthanen des Her-
zogs Siegmund von Oesterreich etc. S. 282.
233. (V.) 1455, 11. December. Schreiben des Pabstes
Calixt III. an Bischof Nicolaus von Brixen über die
wünschenswerthe Beilegung des Handels, die Absetzung der
Aebbtissin von Sonnenburg betreffend. S. 287.
234. (VI.) 1456, 12. December. Schreiben des Cardi-
nais Dominicus, römischen Gross-Pönitentiars , an den Abbt
zu Wüten, die Lossprechung des Herzogs Siegmund von
Oesterreich etc. vorzunehmen, der nebst zwei Dienern durch
LXV1I
Gefangennehmung eines Diacons des Bischofs von Brixen in
den Bann verfallen war. S. 288.
235. (VII.) 1458, 18. Juli. Uebereinkunft zwischen Frei-
herrn Siegmund von Brandis als Bevollmächtigten der
Frau Herzogin Eleonora und dem Freiherrn Alb recht von
S a x von der hohen Sax, vermittelt durch Freiherrn Peter-
mann von Rasen und Ritter Marquard Brisach, über die
Forderungen des Letztern. S. 289.
236. (VIII.) S. D. (1458). Artikel, besprochen zwischen
K. Friedrichs IV. und Herzog Siegm.unds von Oester-
reich Bevollmächtigten zu Wien, rücksichtlich der gegen-
seitigen Forderungen, so wie der Erzherzogs Albrecht.
S. 291.
237. (IX.) S. D. (1458). Auszug aus der Instruction des
Königs (Carl VII.) von Frankreich für seine Abgeordneten
an Herzog Siegmund von Oesterreich. S.302.
238. (X.) S. D. (c. 1460.) Notiz über gewisse Bezüge,
derer von Rapperschwyl von Seite Herzog Siegmunds
von Oesterreich. S. 304.
239. (XI.) 1461, 27. August. Uebereinkunft zwischen
den Räthen des Herzogs Siegmund von Oesterreich und
Wernher von Holzhausen, genannt Keller, rücksichtlich
der Ausgleichung seiner Ansprüche. S. 305.
240. (XII.) 1462, 19. Mai. Schreiben des Jörg vom
S t a i n (Kanzler des Erzherzogs Albrecht von Oesterreich)
an Ritter Parzival von Annenberg (Rath Herzog Sieg-
munds von Oesterreich) vertraulichen Inhalts. S. 306.
241. (XIII.) 1462, 10. Juni. Schreiben Desselben an Den-
selben über die Begebenheiten im Kriege (der Stände u. s. w.
gegen K. Friedrich IV.) S. 306.
242. (XIV.) 1463, 28. April. Schreiben Desselben an
Denselben, worin er den Bernhard Tehenstainer empfiehlt,
der früher in Ungnade Herzog Siegmunds von Oesterreich
gewesen. S. 307.
243. (XV.) 1463, 28. Juli. Schreiben Desselben an Den-
selben über die Notwendigkeit des Zusammenwirkens ihrer
LXVIII
Herren (Erzherzog Albrecht und Herzog Siegmund.)
S. 308.
244. (XVI.) 1463, 22. December. Schreiben des Grafen
Wilhelm zu Thierstein an die Räthe Herzog Siegmunds
von Oesterreich über seine Bereitwilligkeit, die dem Herzog
gegebene Verschreibung zu halten. S. 309.
245. (XVII.) 1463, 25. December. Schreiben Ortolfs
Geumann von Tratteneck, Pflegers zu Neuattersee an
die Räthe des Herzogs Siegmund von Oesterreich (Ritter
Ulrich von Freundsperg und Doctor Lorenz Blumen-
auer) über die Lage der Dinge im Lande obderEnns (nach
Erzherzog Albrechts Tod). S. 310.
246. (XVIII.) S.D. (1463). Aeusserung einiger ob der-
ennsischen auf dem Landtage (zu Linz) anwesenden stän-
dischen Mitglieder an Jörg vom Stain über das Verhältniss
gegen den Kaiser Friedrich IV. S. 310.
247. (XIX.) 1464, 1. Februar. Steyr. Schreiben des
Jörg vom Stain an Herrn Parzival von Annenberg über
seine Lage. S. 312.
248. (XX.) 1464, 22. März. Uebereinkunft zwischen Her-
zog Siegmund von Oesterreich und Gebhard am Hoff,
rücksichtlich der Schlösser Lauffenberg und Haunstein.
249. (XXI.) 1464, 17. Juli. Steyr. Schreiben des Jörg
vom Stain an Ritter Parzival von Annenberg über sein
Verhältniss gegen Herz. Siegmund von Oesterreich. S.314.
250. (XXII.) S. D. (1464?) Vormerkung über die Auf-
nahme mehrerer Söldner-Hauptleute und Räthe in den Dienst
Herzog Siegmunds von Oesterreich. S. 315.
251. (XXIII.) S. D. Jörgen's vom Stain Forderungen
an Herzog Siegmund vonOesterreich. S.315.
252. (XXIV.) 1464. Eid der Stadt - Gemeinden von
Waldshut, Lauffenberg und Seckingen für Herzog
Siegmund, seine Erben und das Haus Oesterreich. S. 317.
253. (XXV.) 1465 (?) 26. December. Schreiben des
Jörg vom Staiji an seinen Schwager Caspar von Lauben-
berg, über Herzog Siegmunds Ansprüche an ihn. S. 317.
LXIX
254. (XXVI.) 1466, 21. Jänner. Schreiben des Jörg vom
Stain an die Räthe Herzog Siegmunds von Oesterreich
über seine Stellung gegen den Herzog Siegmund von Oester-
reich. S. 318.
255. (XXVII.) 1466, 10. März. Schreiben Desselben an
die herzoglichen Räthe, welche in Constanz unterhandeln, über
des Herzogs Ansprüche. S. 319.
256. (XXVIII.) 1467, 8. April. Schreiben (des Jörg
vom Stain) an During von Hallwiler, Landvogt, über
seine erlangten Vortheile. S. 321.
257. (XXIX.) 1467, 2. Juni. Herzogin Eleonore (von
Schottland), Gemahlin Herzog Siegmunds von Oester-
reich, erstreckt im Namen ihres abwesenden Gemahls einen
Gerichtstermin für Jörg vom Stain. S. 321.
258. (XXX.) 1467, Juni. Instruction der Herzogin El e-
onora für einen zu ihrem Gemahl abgesendeten Rath, in Betreff
der Angelegenheit des Jörg vom Stain. S. 322.
259.(XXXI.)S.D.(1467). Bericht über denProcess des Jörg
vom Stain gegen Herz. Siegmund vonOesterr eich. S.324.
260. (XXXII.) 1467, 4. Juli. Kaiser Friedrichs IV.
Zeugniss für Herzog Siegmund von Oesterreich im Streite
mit Jörgen vom Stain. S. 328.
261. (XXXIII.) 1468, 1. April. K. Friedrichs IV.
Schreiben an Pilgrin (Peregrin) von Hödorff, er möge sich
der Feindseligkeiten gegen die Stadt Seh äff hausen enthalten
u. s. w. S. 329.
262. (XXXIV.) 1468, 20. Juni. Vogt Ulrich v. Matsch,
Graf zu Kirchberg erstreckt einen Gerichtstermin im Pro-
cesse des Jörg vom Stain gegen Herzog Siegmund von
Oesterreich. S. 330.
263. (XXXV.) 1468, 15. Juli. Bischof Johann von
Trient erlässt ein Mandat an die Vasallen und Unterthanen sei-
nes Hochstiftes, sich bereit zu machen gegen die friedbrüchigen
Eidgenossen zur Unterstützung des tirolischen Landesfürsten
Herzog Siegmund von Oesterreich mit gewaimeter Hand
einzuschreiten. S. 331.
LXX
264. (XXXVI.) 1468, 9. August. K. Friedrichs IV.
Mandat an alle Unterthanen und Getreuen des Reichs , dem Her-
zog Siegmund von Oesterreich gegen die friedbrüchigen
Eidgenossen beizustehen. (Nebst e. Vidimus dieses Mandats,
ausgestellt auf Ersuchen der Herzogin Eleonora durch den
Abbt Johann von Wüten). S. 335.
265. (XXXVII.) 1468, 3. September. Vogt Ulrich von
Matsch, Graf zu Kirchberg, stellt einen Gerichtsbrief aus,
dass Herzog Siegmund von Oesterreich der Klage ledig
gesprochen sei, die Jörg vom Stain gegen ihn vorgebracht
hatte. S. 337.
266. (XXXVIII.) 1469, 13. März. Pabst Paul II. ermahnt
die schweizerischen Eidgenossen, den zu Nürnberg
beschlossenen fünfjährigen allgemeinen Landfrieden zu beobach-
ten bis zur Ausgleichung mit Herzog Siegmund von Oester-
reich; widrigenfalls sie excommunicirt würden. S. 341.
267. (XXXIX.) 1469, 25. Mai. K. Friedrich IV. erlässt
ein Mandat an die schweizerischen Eidgenossen, als die
den fünfjährigen Landfrieden durch ihr Verfahren gegen Herzog
Siegmund von Oesterreich gebrochen haben, sich am 45.
Tage nach Empfang der Ladung auf die Klage des Reichsfiscals
rechtlich zu verantworten. S. 342.
268. (XL.) 1469, 26. Mai. K. Friedrich IV. erlässt
ein Mandat an die Reichsunterthanen im Schwarzwald und in
der Stadt Waldshut, die dem Herzog Siegmund von Oester-
reich durch die schweizerischen Eidgenossen abgedrun-
gene Verschreibung unter einer Pön von 50 Mark Goldes nicht
zu vollziehen, in so ferne sie dabei betheiligt sind. S. 346.
269. (XLI.) 1469, 26. Mai. K. Friedrich IV. Mandat
an die Unterthanen und Getreuen des Reichs, den schwei-
zerischen Eidgenossen, falls sie Herzog Siegmund von
Oesterreich und die Seinen angreifen oder beschädigen wür-
den, Widerstand zu leisten u. s. w. Pön 100 Mark Goldes.
S. 348.
270. (XLII.) 1469, 26. Mai. K. Friedrichs IV. Man-
dat an die schweizerischen Eidgenossen (Unterthanen
LXXI
und Getreue des Reichs), bei S träfe der Reichsacht und Verlust
aller Privilegien die von ihm in Betreff Herzog Siegmunds
von Oesterreich erlassene Declaration genau zu beobachten.
S. 350.
271. (XLIII.) 1469, 26. Mai. K.Friedrichs IV. Befehl
an die Stadt Schaffhausen und insbesondere an den dortigen
Bürger, Hanns am St ad, die durch die schweizerischen
Eidgenossen dem Herzog Siegmund von Oesterreich
abgedrungene Uebereinkunft als ungültig zu betrachten, und
insbesondere soll Hanns am Stad die ihm zugesprochene Summe
nicht in Empfang nehmen, bei Strafe von 100 Mark Goldes.
S. 352.
272. (XLIV.) 1469, 26. Mai. K. Friedrichs IV. Befehl
an den kaiserl. Kammer-General-Procurator und Fiscal Georg
E hing er, Lehrer der Rechte, die (oben angeführten) Mandate
gegen. die schweizerischen Eidgenossen zu publiciren.
S. 354.
273. (XLV.) 1469, 22. Juni. Hanns Jacob Ritter von
Bödmen, Hauptmann, und die ganze Gesellschaft des Jör-
gen- Schild es im Hegau erklären, dass, da Markgraf Karl
von Baden als Regent etlicher Landschaften des Herzogs
Siegmund von Oesterreich und in dessen Namen sich mit
der Gesellschaft verbunden, der Herzog aber späterhin den
Herzog Karl von Burgund ausgenommen hatte, diese Aus-
nahme gelten soll. S. 355.
* 274. (XL VI.) 1469, (1. Juli.) 23. Juni. Die Eidgenossen
von Zürch, Bern, Luzern, Solothurn, Uri, Schwyz,
Unterwaiden ob und nied dem Wald, Zug und Glarus
bestätigen, dass sie von Herzog Karl von Burgund 10000
Gold-Gulden erhalten haben, die ihnen Herzog Siegmund von
Oesterreich bei Gelegenheit der Ausgleichung im vorigen
Jahre (1468) schuldig wurde. S. 356.
275. (XLVII.) 1469, 31. August. K. Friedrich IV. be-
urkundet, dass am 22. August unter Vorsitz des Bischofs Ul-
rich von P a s s a u , römischen Kanzlers (in der Gerichts-Sitzung
des kais. Kammer-Gerichtes), die schweizerischen Eidge-
LXXII
nossen der vom k. Kammer-Procurator- Fiscal wider sie vor-
gebrachten Klage schuldig erkannt worden seien. S. 361.
276. (XLVIII.) 1469, 31. August. K. Friedrichs IV.
Mandat an viele Reichsfürsten und Reichsstädte, die schwei-
zerischen Eidgenossen als Geächtete des Reiches zu be-
trachten und zu behandeln. S. 364.
277. (XLIX. a) 1470, 1. August. K. Friedrich IV. be-
fiehlt den Unterthanen der österreichischen Herrschaft Rotten-
burg (zur Herrschaft Hohenberg gehörig), auf welche Herr-
schaft die Gemahlin seines Bruders Albrecht Erzherzogin
Mechthild mit ihrer Morgengabe und Widerlegung lebens-
länglich verwiesen war und bleibt, dem Herzog Siegmund
von Oesterreich und s. Erben zu huldigen, da er sie ihm
(nach des Erzherzogs Tode war dieselbe ihm, dem Kaiser, zuge-
fallen) jetzt cedirt hat. S. 369.
278. (XLIX. b.) 1470, 11. August. K.Friedrich IV.
erklärt, dass diese Huldigung den Rechten der Frau Erzher-
zogin Mechthild keinen Abbruch thun soll. S. 370.
279. (L.) 1470, 7. December. Schreiben des Johann
Schwigkly, Kirchherrn (Pfarrer) zu Janatz (Jenatz) an
H. Gerwig von Rottenstain, Rath des Herzogs Siegmund
von Oesterreich, in Betreff des im Werke seienden Kaufes
von Davos. S. 371.
280. (LI.) 1471, 9. Februar. Aussage eines Gefangenen
aus dem Dorfe GÖzens (?), der sich über Rechts -Verletzung
beklagt hatte. S. 374.
281. (LH.) 1471, 16. Mai. Schreiben des K. Friedrich
IV. an Bischof Johann von Trient, der ohne sein und des Her-
zogs Siegmund Wissen und Willen Cardinal zu werden
suchte. S. 375.
282. (LIII.) 1471, 19. August. K. Friedrich's IV. Auf-
trag an den Grafen Johann von Sulz, Reichshofrichter zu
Rot weil und die Urtheilsprecher daselbst, jene welche wider
Unterthanen des Herzogs Siegmund von Oesterreich Klage
führen, nach den Privilegien des Hauses Oesterreich an die
competenten Gerichte (Landesgerichte) zu verweisen. S. 375.
LXXIII
LIV. 1471 — 1472. Siebzehn Actenstücke zur Beleuchtung
der Verhältnisse Herzog Siegmunds von Oesterreich gegen
die schweizerischen Eidgenossen.
283. (1.) 1471, 12. October. Aufzeichnung über statt-
gefundene Unterhandlungen zu Einsiedeln zwischen den
Rathsboten der schweizerischen Eidgenossen und Her-
zog Siegmund von Oesterreich. S. 381.
284. (2.) 1471, 29. October. Schreiben des Grafen
Hugo von Montfort an Herzog Siegmund von Oester-
reich über angeknüpfte Unterhandlungen mit den s c h w e i-
zerischen Eidgenossen. S. 383.
285. (3.) 1471, 31. December. Schreiben des Magistrats
(Schultheiss und Rath) der Stadt Bern an den Bischof (Her-
mann) von Constanz, über die Bereitwilligkeit zu einer
Ausgleichung beizutragen. S. 384. (Und über die Aufforderung
zur Türkenhülfe.) S. 386. (It. zur Ausgleichung.) S. 387.
286. (4.) S. D. Entwurf zu einer Verständigung und Ver-
einigung zwischen Herzog Siegmund von Oesterreich und
den schweizerischen Eidgenossen, verabredet zu Bozen.
(?) S. 388.
287. (5.) S. D. Verzeichniss der Schlösser und Städte,
welche früher der Herrschaft von Oesterreich und ihren
Anhängern gehörten und nun von den Eidgenossen besetzt
sind. S. 390.
288. (6.) S. D. Anbringen des Grafen Jörg von San-
gans an Herzog Siegmund von Oesterreich, wie man der
von den Eidgenossen drohenden Gefahr am besten steuern
könne. S. 391.
289. (7.) S. D. Gutachten über gewisse vorgeschlagene
Artikel einer Ausgleichung zwischen K. Friedrich IV. Herzog
Siegmund von Oesterreich und den schweizerischen
Eidgenossen. S. 393.
#290. (8.) S. D. Memoriale an K. Friedrich IV. ge-
richtet, über die durch den Bischof von Constanz eingeleitete
Ausgleichung mit den schweizerischen Eidgenossen.
S. 395.
Fontes etc. II. Bd. f
LXXIV
*291. (9.) S. D. Promemoria ähnlichen Inhalts, von ei-
nem Rath des Herzogs Siegmund von Oesterreich vorge-
legt. S. 398.
292. (10.) S.D. Memoriale eines Rathes Herzog S i e g-
munds von Oesterreich, was dem K. Friedrich IV. vorzubrin-
gen sei rücksichtlich der Verhältnisse seines Herrn. S. 405.
293. (11.) S.D. Entwurf einer Ausgleichung zwischen
K. Friedrich IV. und den schweizerischen Eidgenossen,
durch den Bischof von Constanz unternommen. S. 406.
(Vorschläge des Bischofs.)
294. (12.) 1472, 6. August. Die von den Eidgenossen
vorgeschlagenen Artikel (auf dem Tage zu Constanz). S. 407.
295. (13.) S.D. (1472.) Die zuerst von Herzog Sieg-
mund von Oesterreich vorgeschlagenen Artikel. S. 410.
296. (14.) S. D. (1472.) Die zweiten Vorschläge des
Herzogs Siegmund. S. 413.
297. (15.) 1472, 10. August. Vorschläge der Gesandten
des Herzogs Carl v. Burgund zu einem Bündnisse gegen die
schweizerischen Eidgenossen, auf dem Tage zu Con-
stanz vorgebracht. S. 417.
298. (16.) 1472, 12. August. Constanz. Bischof Her-
mann von Constanz und Graf Johann von Eberstain
erklären, dass durch ihre Bemühung zwischen Herzog Sieg-
mund von Oesterreich und den schweizerischen Eid-
genossen eine Ausgleichung zu Stande gekommen auf die an-
gegebene Weise. S. 420.
299. (17.) S. D. (1472.) Instruction Herzogs Sieg-
mund von Oesterreich für seinen Abgesandten zur Un-
terhandlung mit den französischen und schweizerischen
Gesandten. S. 425.
300. (LIV., durch Verstoss zweimal). 1472, 21. De-
cember. Schreiben des Pabstes S ix tus IV. an Herzog Carl
von Burgund, worin er ihn ermahnt, dem gegen die römische
Kirche so wohlgesinnten Herzog Siegmund v. Oesterreich
wider seine Feinde beizustehen, damit er seinen Versprechungen
nachkommen könne. S. 432.
LXXV
301. (LV.) 1473, 3. April. K. Friedrich IV. schreibt
dem Bischof Hermann von Constanz, er möge sich bei den
schweizerischen Eidgenossen verwenden, dass sie gegen
Herzog Siegmund von Oesterreich nichts feindliches un-
ternehmen, zu welchem Ende er ihm einen Beglaubigungsbrief
zusendet. Beilage, Abschrift eines k. Schreibens an die Eidge-
nossen. (Statt Erzherzog lies Kaiser.) S. 433.
302. (LVI.) S. D. Aufzeichnung (eines von Herzog Sieg-
mund von Oesterreich abgeschickten Unterhändlers) über
einen an die Leute des Gotteshaus-Bundes zu haltenden Vortrag.
S. 434.
303. (LVII.) S.D. Bericht (des Wernher Hägenberg)
über die Ursachen , wesshalb die Leute des Gotteshaus-Bundes
dem Bischof von C hur den Gehorsam verweigert haben, und
die Verhältnisse in diesen Gegenden. S. 436.
304. (LVIII.) S. D. Instruction des Herzogs Siegmund
von Oesterreich für seine Abgesandten zu dem Tage zu
Glurns (Hauptmann Christoph Botsch und Conrad
Vintler). S. 441.
305. (LIX.) S. D. Bericht über die Beschwerden der Gra-
fen Alwigk und Rudolf von Sulz gegen Herzog Siegmund
von Oesterreich. S. 442.
306. (LX.) S. D. Gutachten eines Käthes des Herzogs
Siegmund von Oesterreich über gewisse Forderungen des
Grafen Wilhelm von Thierstein (?). S. 443.
307. (LXI.) S.D. Ausgleichungs - Artikel zwischen Her-
zog Siegmund von Oesterreich und Jörg von Haim-
hofen zu Vischeir, rücksichtlich des Tennebergs.
S. 443.
\
Erste Abtheilung.
14 . Ladislaus Posthumiis.
1453—1457.
tl.
Von K. Ladislaus P.
1.— vm.
I. 11. Mai 1454.
WirLasslaw von gots gnaden ze Hungern, zeBehem,
Dalmatien, Croatien etc. etc. kunig, herzog ze Osterreich
und marckhkraf zu Merhern etc. Bechennen als wir vnnser
lieb getrewn Jörgen von Eckchartsaw , Conraten Holzler
vnnsermhubmaister in Osterreich, vnnser rete geschickht
vnd in beuolhen vnd gwalt gehen haben, von allen vnsern
burgern vnd lewtn in vnsern stettn vnd merkhtn vnsers für-
stenthumbs Osterreich niderhalb vnd ob der Enns an vnn-
ser statt vnd zu vnsern handen gelubd vnd aid aufzunemen
richter vnd rat ze setzen, auch all ir zwitrecht vnd gebre-
chen ze hörn vnd darin entschaidung ze tun. Daz sy zwi-
schen vnsern getrewn lieben vnsern burgern . . dem richter
rat vnd der gemein ze Krems von der zwitrecht vnnd stoss
wegen so zwischen in sind, mit baider taile willen vnnd wis-
sen ain Ordnung vnd berednuss gemacht haben als hienach
geschrieben stet. Von erst datz die burger der statt hannt-
vest von der wein wegen halten sullen vnd mosst auf den
korngriess fuern lassen. Auch mugen die burger allerlay
traidt auf den korngriess als von alter ist herkhommen
kauffen vnd der gesworn Stattmesser soll den traidt den
burgern messen, als oft sy das begern von den gesten oder
andern ab den wegen oder sust vnd man soll das fenel des
morgens nach der fruemess aufstekhen vntz auf achte, vnd
in der zeit sullen die burger vnd pekhen zue Krembs vnd
Stain kauffen, ir notdurfft darnach körnler vnd ander. Item
datz ain yeder burger dem aufsatz vnnd die schatzstewer
von seinem wein vnnd dem gut das jar vntz auf sannd Mi-
k DIPLOMATARIUM
chaelis tag geben soll als man das vor gegeben bat, vnd
allweg zu sand Giligentag sullen die burger gemainklicb in
den krewtzgang zu ainander kommen , vnd mit ainander
ainig werden wieuiell ain yeder zu schatzstewr von sein
wein oder andern gut geben soll auf ain ander jabr die soll
inbraeht werden allweg zu sand Mertten tag. Item wann
den burgern fugt, so mugen sy in den krewtzgang zu ain-
ander kommen vnd daselbs ainig werden vnd ettleicb aus
in geben zu der raittung alles innemens vnnd ausgebens
der statt notturft, vnnd welcb sy dartzu geben die sollen
die raittung hörn vnnd aufnemen, vnd ain yeder der zu der
raittung gevordert wirdt, der sol dem rat darinn geloben,
bey dem ayd so er vns gesworn hat, solch gehaim vnnd der
statt notturfft trewlich ze handeln, vnd zu verswayen. Item
datz ain yeder burger malvasya vnd allerlay welisch wein
schenckhen mag vnd es soll nyemant pyer in die statt furn,
es werd im dann von dem richter vnd von dem rat besonders
erlaubt. Item welcher burger in der statt mer häuser hat dann
ains, der mag schenckhen in welchem er will, doch datz er
dieweil in den andern seinen hewsern nicht schenckh. Es
mag auch ain burger von den andern weinkauffen vnd in den-
selben havs den wein schenckhen darin er ligt. Auch soll
kain lediger knecht in der statt nicht wein kauften, schenck-
hen oder darein furn noch andern gewerb treiben er hab
dann burgerrecht vnd leide mit der statt. Item datz man
der von Dachsperig haws zu ainem rathhaws vnd gemai-
nen nutz der statt halten soll. Item der richter vnnd der
rat soll der gemain ainen redner vergunnen als offt in das
not geschiecht. Item daz die burger ainen rat erwellen sull-
ten, der soll danns vns gelübd vnd ayd tun als von alter ist
herkhommen. Item wann die burger zu ainander komen
wellen von stewr ansleg oder ander irer notturfft wegen,
so sullen sy mit willen vnd wissen des richter vnd des rats
in den krewtzgang zu ainander kommen vnnd aus iren not-
turfftn reden, auch ettlich aus in dartzu geben dy dem solchs
irs furnemens auch ainig werden sullen. Item daz dy gesst
HABSBURGENSE S. XV. 5
die heuser daselbs zu Krembs haben, von irn hewsern in
stewrn etc. anslegen oder in ander wegen mit der statt leiden
sullen wie in denn die burger ainen anslag darauf tun nach
ainern pilleichen vnnd soll die obgeschrieben Ordnung vnnd
berednuss von baiden obgenanten tailn gehalten werden,
vnnd beleiben vntz auf vnnser widerruffen vngeuerlich.
Daz ist vnser ernstliche mainung.
Dez zu urkund geben wir yeden taill vnnsern brief
ingeleicher lawtt vnnder vnserm aufgedruckten insigel.
Geben zu Wyen am freytag vor sand Pangretzntag.
Nach Kristi gepurde vierzehnhundert, darnach in den
drey vnd funffzigisten vnnser krönung vnnsers reichs
des Hungrischen im dreyzehenten jähre.
(Co. Dni. R. p. consT).
Orig. im Stadtarchiv in Krems.
II. 27. September U53.
Wir Lasslaw von gotes gnaden zu Hungern, zu Be-
hem,Dalmacien,Croacien etc.kunig, herczog ze Osterreich
vnd marggraue zu Merhern etc. Bekennen für vns vnd vn-
ser erben, als vnser getrewr Wolfganng Grutsch, vnser
bnrger zu der Freinstat, vnd Kathrey sein hausfraw die
nachgeschriben stukh vnd guter vnserr lehenschafft durch
ir vnd irernachkomen seel hail willen zu ainem Salue Re-
gina in sand Kathrein pharrkirchen in vnsrer stat daselbs
zu der Freinstat gelegen gestuft habent nach innhalt des
stifftbriefs darumb ausgegangen, daz wir voraus got vnd
seiner lieben muter zu lob vnd eren, vnd durch vnserr vor-
dem vnser vnd vnserr nachkomen seel hail willen die be-
melten stukh vnd guter zu demselben stifft geaygent haben
vnd aigen auch wissentlich mit dem brief, was wir zu recht
daran aigen sullen vnd mugen in solher mass, daz diesel-
ben nutz vnd guter mit irn zugehörungen zu dem vorgemel-
ten Salue Regina nu hinfür in aigensvveis genuczt gepraucht
vnd dauon ausgericht sol werden nach innhalt des obge-
melten stifftbriefs als aygens vnd lannds recht ist. Wirver-
6 DIPLOMATARIUM
zeihen vns auch der manschafft vnd lehenschafft daran
vngeuerlich, vnd sind das die obgenanten stukh vnd guter.
Von erst ain hof genant der Rughof in Newnmarkter pharr
gelegen, vnd dient jerlich zu sand Michelstag zway phunt
pfenning. Item vir guter zu Behemsödyetz dient jerlich zu
sand Michelstag ain halbs phunt zehen pfenning zu phing-
sten zwainczig ayr vnd zum vaschang ain henn, vnd auf den-
selben vier gutern in zwain velden zway tail zehent vnd
ain holcz genant im weldlein alles in Hyrspekher pharr vnd
in vnsrer herschafft zu der Freinstat gelegen. Mit vrkund
des briefs geben zu Kornnewnburg an mitichen vor sand
Michelstag, nach Kristi geburde im virzehenhundert vnd
drewundfumftzigistenjar,vnserer crönung vnsersreichs des
Hungrischen etc. im virzehenten jare.
Orig. Perg. 1 Siegel (fehlt). Stadt Archiv zu Freystadt.
III. 17. October 1453.
Wir Lasslaw von gots gnadn zu Hungern, zu Behem,
Dalmacien, Croacien etc. kunig, herczog zu Osterreich vnd
marggraue zu Merhern etc. Bekennen fvr vns vnser erben
vnd nachkomen maggrauen zu Merhern, vnd tun kund
öffentlich mit dem brief als vnser vessten Goding von N.
dem Sudlicz mit gwalt abgelauffen vnd gewunnen worden,
dauon vnser marggraftumb Merhern manigueltiklich be-
kriegt, verderbt vnd zu grossem schaden komen ist, sin
fiir vns komen vnser getre wr lieber Jan von Czimburg vnd
von Tobitschaw vnser haubtman vnd ettlich ander von
Merhern vnd haben vns angerufft von der ganczen lannt-
schafft wegen als herrn lannttffürsten, daz wir die vesten
Goding zu vnsern hannden brechten, also haben wir von
merklicher vnd grosser geschefft wegen zu derselben zeit
mit velde vnd andern dingen darzu nicht getun mugen
damit wir dieselben vesten mit gwalt zu vnsern hannden
bracht hieten vnd haben darauf solh ir anruffen angesehen
vnd nach irm rat vnd bitten dieselb vnser vessten Goding
von den rennten vnd nuczen vnsers furstentums Oster-
HABSBURGENSE S. XV. 7
reich mit vnserm hubmaister in Österreich geschafft zu
losen als vns daz mit ablosung kost zerung soldnern vnd
mit anderm darlegen in ainer summ gesteet mer dann
sechstausent guidein wan wir desmals von den rennten vnd
nuczen desselben vnsers marggraftumbs zu Merhern solh
gelt nicht haben mugen gehaben, damit wir die ablosung
getun, auch solh verderblich scheden hieten gewenntten
mugen, haben wir angesehen vnd betracht die vleissigen vnd
getrewn dienst die vns vnser getrewr lieber Sigmund
Friezestorffer vnser hofmarschalh in Osterreich getan hat
vnd hinfür tun sol vnd mag vnd besunder vmb das, daz
er mitsambt andern die nach vns gestanden haben vns
hilfflich vnd bei stendig gewesen ist damit wir in vnsre
kunigreich vnd lannd komen sind vnd haben im dadurch
von sundern gnaden nach rat vnsrer ret die vorgenant
vnser vessten ingeben vnd sechstausent guidein Vngrisch
vnd ducaten oder für yeden guidein achthalben Schilling
Wienner pfenning, die wir aus demselben vnserm fürsten-
tum Osterreich ze geben geschafft vnd auch beraitt geben
vnd beczalt haben als vor steet, darauf verschrieben vnd
verschreiben im auch die wissentlich in kraft des briefs.
In solher mass daz er vnd sein erben dieselb vnser ves-
sten Goding mit sambt dem markhte, gerichten, mewthen
vogteyen, weiden, holczern, wiltpannen, ekhern, gepawten
vngepawten mit wisen, awen, wassern, vischwaiden, tei-
chen, renntten, nuczen, zynnsen, leuten vnd gutern vnd
sunderlich mit aller freyhait vnd herlikait wie die von
alter darzu gebort haben nichts ausgenomen von vns
vnsern erben vnd nachkomen marggrafen zu Merhern für
die egenanten sechstausent guidein vngrisch vnd ducaten
oder für yeden guidein achthalben Schilling pfenning ze
geben in rechter sacz vnd phanndesweis an absleg der nucz
innhaben nuczen vnd niessen, vnd auf ir selbs zerung
darlegen kost vud scheden verwesen, bewaren, behutten
vnd fürsehen vnd auch mit beschaidem notdurftigem paw
versorgen sullen getreulichen als wir in des getrawn? als
8 DIPLOMATARIUM
lang vncz daz wir vnser erben oder nachkomen marggra-
uen zu Merhern dieselb vnser vessten Goding vmb die vor-
genanten sechstausent guidein Vngrisch vnd ducaten oder
für yeden guidein achthalben Schilling Wienner pfenning
von in ledigen vnd losen derselben losung sy vns vnsern
erben vnd nachkomen marggrauen zu Merhern stattun vnd
gehorsam sein sullen, wenn wir der mit den obgenanten
sechstausent guidein Vngrisch vnd ducaten oder für jeden
guidein achthalben Schilling Wienner pfenning an si be-
gern, doch wann wir vnser erben vnd nachkomen marg-
grauen zu Merhern solhe ablösung tun wellen, das sullen
wir dem egenanten Friczestorffer oder seinen erben zwai
monad vor verkünden vnd ze wissen tun vnd sullen der
egenant Friczestorffer vnd sein erben die mewtt, die zu
derselben vnsrer vessten Göding gehörnt nemen als von
alter herkomen ist vnd die leut an denselben meutten nicht
hoher dringen noch besweren, denn si pillich vnd von recht
phlichtig sind, damit si nicht vbergriffen werden an alles
geuerde. Auch sullen si vns vnsern erben vnd nachkomen
marggrauen zu Merhern mit der egenanten vnsrer vesten
Goding wider meniklich nymants ausgenomen getrew ge-
horsam vnd gewertig sein vnd vns die offen halten zu allen
vnsern notdurften vns vnd die vnsern die wir darzu schaffen
darin vnd daraus zu lassen vnd darinn zu enthalten, wann
vnd wie offt vnsdesnotbeschiecht vnd wir des an sy begern
doch an irn schaden. Mit vrkund des briefs besigilt mit vn-
serm anhangendem insigil, der geben ist zu der Igla an
mitichen nach sand Kolomanstag. Nach Kristi gepurde im
vierzehenhundert vnd drewundfunfczigisten jar, vnsrer cro-
nung vnsers reichs desHungrischen etc. im virczehentenjar.
Ms. Nr. 72. Fol. Nr. 28. Nr. 61. Geh. H. Archiv.
IV. 1. Mai 1454.
Laslaw von gots gnaden zu Hungern zu Behem, Dal-
matien, Croacien etc. kunig, hertzoge zu Osterreich vnd
zu Luczemburg, marggraue zu Merhern etc.
HABSBUUGENSE S. XV. 9
Wolgebornner lieber olieim vnd getreuer. Wir haben
gar guet vnd vntzweiflichvv getrawen gehabt zu vnnsern
preleten, herrn vnd anndern fnrgeenden personen vnsers
khunigreichs zu Hungern nachdem sy vnns mit grosser be-
gir vnd beraiter trewe, so bald wir von den hannden des
kaisers erledigt wurden, in dasseib vnser kunigreich vnd
veterlichen sal emphangen vnd eingefuert haben. Sy wurden
auch in gleicherweyss vnserm stannd vnd wesen ain guete
zymliche fursehung beweysen, besonder in disem vnserm
yetzundigen iungen allter, so wir zu regierung vnserer Sa-
chen ains fursichtigen vnd getrewen rats bedorffen sunder
als der wirdig Niclas Barnis probst zu Erlach vnser vnder
canntzler wider zuekomen ist sein vnns furgebracht die
register vnd abgeschrifft der bestellung vnd Ordnung so in
der nechst verganngen besambnung zu Ofen besehenen ist,
vnd als wir die in vnserer gegenwurtigkait auslesen liessn,
vernamen wir vnder anndern die Ordnung vnd betrachtung
so mit der austailung vnserer khunigclichen rennt vnd
zynnss furgenomen sein darinne wir scheinbarlich emphun-
den, das solh notdurfft die zu der fursehung vnsers stannds
billich solt betracht sein, ist gantz vergessen vnd zuruckh
gelegt worden vnd dieselben kunigclich rennt vnd zynnss, sy
vnder sich also getaut haben, das vnns vber den khunigc-
lichen nam, vnd etlichsalitz rennt vnd wenig mer derglei-
chen vberleuffe lutzl icht zu beschaiden haben. Yedoch auf
die anndern seyttn anlangen sy vnd bittend vleyssigclich, so
schirst wir mugen vnns zu dem genanten vnserm khunig-
reich zu fuegen geruechen solh vnser widerkunfft wiewol
vnns die zu sin, vnd demselben vnserm kunigreich notdurfft
ist. Nu bedunkhet doch vnns nicht fueglich zu sein, das
wir auf solh ir bloss vordrung dahin kommen, oder auch
daselbst eerlich beleiben mugen, nachdem als wir aigentlich
merkhen das vns in kainem vnserm fiirstenthumbn die wir
von gots gnaden besitzen geringere fursehung zu vnserm
kuniglichen stannd geschehen ist, als in demselben vnserm
kunigreich zu Hungern, das doch das grösser vnd wirdi-
10 DIPLOM ATAU1UM
gist vnd vnder allen vnsern fürstenthumben mit eern vnd na-
inen den vorgannkh vnd vorstand halltet. Ob nu solh sach
(als oben steet) wol vnd eerlicb für vnns, vnd dasselb ku-
nigreich gehandelt sey mugt ir klerlieh erkennen wan ir
solh obgemelt bestelhing vnd ausstailung aigentlieh ver-
mereket, dann in sonderm wolgetrawen mit euch zu reden,
mugen wir yetz wol sagen, das es nicht eerlich lauten
wurd, sollten wir von andern vnsern herrschafften vnd für-
stenthumben, so wir in das vorgenant vnser kunigreich kä-
men, speysvnd anndernotdurfft für vnsern stand vndhofzu
fuern gebrechen halben desselben kunigreich besonnderin
solher weis, als wir dann gebort habn wie vnserm allerlieb-
sten vaterselign beschehnsey. Davon begern wir vnd bitten
ewr trew vnd liebe mit gantzem vleyss vnd ernnst, als wir
dann des ambthalben von gebornner sippschafft anderhalben
der getreuen wegen, so ir vnns bisher begirlich beweiset
habt, euch mer vnd hoher vertrawen, dasir auch also dester
vleissigclicher alles das, das vnsern stannd, wesen vnd eer
berurt, zu betrachten vnd zu hanndeln empfahet vnd anne-
met, also nemlich, das ir vnder anderm das sich geburt zu
hanndeln, ob ir begert , das wir in dasselb vnser kunig-
reich schirvnd eerlich kommen sollen mit den preleten vnd
herrn desselben kunigreich ewren bruedern zu den ir gueten
getrawen haben mugt von ersst in gehaim vnd darnach ob
es euch geraten bedunckhet oftenbarlich hanndeln wellet
auf ain pesserung der obgenanten bestelhing vnd Ordnung
auch auf ain pesser vnd zimlicher fürsehung vnsers kunig-
lichen Stands also ee wir vnns in dasselb vnser kunigreich
erheben, das wir dann mit ainem grundt vnderricht vnd
vertrosst sein. Dadurch wir wissen mugen was fürsehung
vnd bestelhing vnsers kuniglichen Stands vnd hofs sein
werde, wann , alsdann mugen wir die sachen vnsers ku-
nigreichs genutzen, so wir vnser eer dar durch nicht myn-
dern des muget ir aws anndern vnsern fürstenthumben
beyspill woll nemen, darinnen vnser stannd vnd wesen so
ordenlich furgesehen ist , das die krafft vnd durchleuch-
HABSBURGENSE S. XV. \ 1
tigkait vnsererkuniglichen wirdigkait geburlieher gezierde
kainen mangel leydet. Sunder aber von wegen der auss-
tailung vnsererkuniglichen rennt entplössen wir euch vnser
gemuet in guetem wolgetrawn, das wir dieselben in selber
mass vnd Ordnung als sy beschehen ist , nicht aufnemen
noch stät hallten wellen in kain weyss. Dann allain so uerr
vnd in den articklen, als zubeschutzung vnnd beschirmung
desselben kunigreichs not sein wirdet, vnd gegen solhen
person die iren zuebescheiden sold wenden vnd keren zu
aufrichtung der gericht oder zu hanndlung wider die veind,
oder den die in vnserm dienst bey vnns an vnserm hoff sein.
Doch also das in solhem solde vermainen wir solh mass
furnemen vnd zu setzen, die nach den leuffen gegen-
wurtiger zeit zimlich vnd leidlich sein wirdet. Solhs wir
euch in sonderm trawn zueschreiben, vnd begeren darinn
gueten vnd getrewen vleys zu thun als wir nicht zweifeln,
den wir auch gen euch in sondern gnaden wellen bedenn-
ckhen. Geben zu Praagan sand Philips vnd sand Jacobstag
der heyligen zwelffpoten, anno domini xiiijc vnd im liiijstn
vnsers reichs in Hungern etc. im xiiij. vnd in Beheim im
ersstenjaren.
Commissio domini regis in consilio Jo.
episcopus Waradiensis cancellarius
Lecta coram rege.
An Laslaen von Gara grossgrauen zu Hungern.
Dem wolgebornen vnd grossmechtigen vnserm lieben oheim
vnd getrewn Lasslawen von Gara in vnserm kunigreich
zu Hungern grossgrauen.
Scheint gleichzeitige Uebersetzung des lat. (?) Originals zu sein.
Gleichz. Abschrift. Papier, geh. H. Archiv.
V. 8. Juni — 3. Jury 1454.
Wir Lasslaw etc. Bekennen als vnser anweit in Oster-
reich vnserm getrewen Jörgen Weihenperger mit hundert
vnd drein werlichenzu rossen zu notdurfften des gemelten
vnsers fürstentumbs Osterreich in vnsern sold aufgeno-
12 D1PL0MATAMUM
men habent , also geloben vnd verhaissen wir durch die-
selben vnser anweit wissentlieh in krafft des briefs was
die egemelten Weihenperger vnd söldner ir jeder in des
lanndes gesehefften vnd notdurfften redlicher scheden ne-
ment, die der vorgenant Weihenperger vnsern anweiten
wissentlich machet angeuerde, daz wir sy und ir yedem
derselben scheden nach erkantnuss unsrer ret vnd anweit
gnediclich entrichtten wellen vnd sullen vngeuerlich. Vnd
sol auch ir schad ingeen so sy gen grossen Sweinbart
komen vngeuerleich. Mit vrkund etc. Geben am Sambstag
vor dem heiligen phingsttag, anno etc. liiy*0
Item similis hern Niclasen Stokharner auf hundert
werlich zu rossen.
Item similis Janen Zwisskowa vnd Cztybor Zbeztu-
chowa auf V vnd 66 werlich zu rossen.
Item similis Niclasen Holesobsky vnd Sdenken von
Swabnicz xl werlich ze rossen. Montag nach Peter und
Pauli 1454.
Item similis Casparn Ladendorffer auf funfczig wer-
lich ze rossen minner oder mer. Der sold sol in eingeen
so sie gen grossen Sweinwart komen.
Item similis Hinken von Otaslawicz, auf hundert phert
minner oder mer. Der sold sol in eingen so si gen Laa komen.
Item similis Mathias von Caliss vnd Jakess von Hunyn
hundert werlich zu fussen minner oder mer. Der sold sol
in eingeen, so sigen Stecz komen. AmEritag nach Petri
und Pauly 1454.
Similis Nicoleschen Meichsner vnd Michelen von
Lienueld, auf hundert werlich zu fussen minner oder mer
der sold sol in eingeen so sy gen Stecz oder gen Wol-
kestorf kernen. Dat. anMitichen vorsand Vlreichstag 1454.
Similis Hannsen Kadawer, Mertten Frodnaher, Jör-
gen Lamberger, Jörgen Lantshaimer vnd Lienharten Ell-
HABSBURGENSE S. XIII. 1 3
rechinger auf 92 werlich zu rossen vnd der sold in hewt
nach datum des briefs hie ingeen sol. Dat. Mitichen vor S.
Vlreichstag 1454.
Similis Lewpolten von der Sal, Hannsen Zeller vnd
Hannsen Puchhauser auf 1 09 werlich zu rossen vnd der
sold in heut hie nach datum des briefs ingeen sol. Dat.
Mitichen vor S. Ulrich 1454.
Ms. N. 72. Fol. 12. N. 27. Geh. H. Archiv.
VI. 15. Mai 1455.
Ladislaus dei gratia Hungarie, Bohemie, Dalmatie,
Croatie etc. rex, Austrie et Lutzembergensis dux Morauie
et Lusatie marchio etc. Notum facimus vniuersis, cum nu-
per per reuerendissimum in Christo patrem illustremque
principem dominumJacobum archiepiscopum Treuerensem
sacri romani imperii per Galliam et regnum Arelatense
archicancellarium amicum nostrum carissimum ac stren-
nuum et venerabilem Johannem de Parsperg militem et
Fridericum Mauyrkircher vtriusque iuris doctorem cano-
nicum Frisingensem oratores et consiliarios illustris prin-
cipis domini Ludovici comitis palatini Reni et utriusque
Bauarie superioris videlicet et inferioris ducis compromis-
sum quoddam compositum et nonnulla capitula inter nos
ex una et illustrem principem dominum Philippum Bur-
gundie ducem, Flandrie comitem etc. consanguineum no-
strum carissimum partibus ex altera de et super differen-
tiis dissensionibus actionibus et querelis inter nos ratione
ducatus nostri Lutzemburgensis comitatus de Chineyo et
advocatie Alsatie exortis, advisata tractata et conclusa sunt
prout in literis desuper confectis plenius continetur, qua-
rum tenor de verbo ad verbum sequitur et est talis.
„ Jacobus dei gratia sancte Treuerensis ecclesie ar-
„chiepiscopus sacri romani imperii per Galliam et regnum
„Arelatense archicancellarius Johannes de Parsperg miles
„et Fridericus Mauyrkircher vtriusque iuris doctor cano-
„nicus Frisingensis oratores et consiliarii illustrissimi prin-
14 DIPL.OMATARIUM
„cipis domini Ludovici comitis palatini Reni et utriusque
„Bavariesuperioris videlicetetinferioris ducis. Notum fa-
„cimus vniuersis quod alias orta dissensione et differentiis
„inter serenissimum principem dominum Ladislaum Hun-
„garie, Bohemie etc. regem Austrie et Lutzemburgensem
„dueem, marchionemqueMorauie etc., ex unaet illustrissi-
„mum principem dominum Philippum Burgundie, Brabantie
„etLothringieducem etc., partibus ex altra,deet super du-
„catuLutzemburgensi comitatu de Chineyo et advocatia El-
„satie quevidelicet dominia prefatus dominus rex iure he-
„reditario ad se ut regem Bohemie et ducem Lutzembur-
„gensem pertinere dicitprefatusque Burgundie et Brabantie
„dux illa titulo pignoris ad se spectare asserit. Nos vero
„attendentes proximitatem generis et sanguinis necessitu-
„dinem quibus iamdicti principes mutuo et naturali vinculo
„constringuntur cupientesque inter eosdem pacis et amo^-
„ris vinculum nee rumpi nee dissolui de consensu et vo-
„luntate magnificorum et nobilium dominorum Georgii de
„Cunstat et de Podiebrad gubernatoris et magistri curie
„regni Bohemie, Henrici de Rozemberg, capitanei Slesie
„et Szdenkonis de Sternberg, burggrauii Pragensis consi-
„liariorum prefati Serenissimi domini regis Bohemie, qui
„et pro parte ipsius iamdicti regis de rato cauerunt et se
„fortes fecerunt, nee non reuerendi in Christo patris ac
„nobilium domini Guillerimi episcopi et comitis Tullensis
„Symonis de Lalaniis domini de Montiginano ac Petri Vas-
„ques, domini de Temsich militum consiliariorum et ora-
„torum prefati domini ducis Burgundie qui et pro parte ip-
„sius domini ducis Burgundie de rato cauerunt et se for-
„tes fecerunt inter prefatos principes pacem et concor-
„diam traetauimus et conclusimus in hunc qui sequitur mo-
„dum. Primo quod ex nunc et deineeps cesset et cessabit
„omnis guerra inimicitia rancor et via facti inter partes
„predietas eorumque vasallos subditos servitores fauto-
„res et adherentes singulosque alios qui se huic dissen-
„sioni et discordie immiscuerunt aut quoquomodo suspec-
HABSBURG UNSE S. XV. 15
„tos reddiderunt. Ita quod deinceps non Iiceat prefatis
„partibus , nee etiam eorum subditis servitoribus fauto-
„ribus adherentibus et suspeetis occasione premissorum
„ad aliquam viam facti procedere, preterea ut deinceps
„omnismateriaquestionis seu quereleinterprefatas partes
„tollaturtractauimus aduisauimus et conclusimus ad obla-
„tionem ambarum partium, quod ipse partes vniuersas et
„singulas suas querelas questiones et actiones quas una par-
tium aduersus aliam de et super ipso ducatu Lutzembur-
„gensi comitatu de Chineyo et advocatia Elsatie tarn noraine
„proprio quam suorum tarn nobilium vasallorum quam
„subditorum ipsius ducatus Lutzemburgensis atque damnis
„eisdem illatis habere pretendit, nee non uniuersa et sin-
„guladependentiaet connexa posuerunt in laudum arbitra-
„mentuin decisionem etdietamen prefati illustrissimi prin-
„cipis domini Ludouici inferioris et superioris Bauarie du-
„cis, ita videlicet quod prefate partes per se aut suos le-
„gittimos procuratores seu oratores sufficienti mandato suf-
„fultos comparebunt in civitate Spirensi coram prefato do-
„mino duce Bauarie suis consiliariis atque aliis quos ad hoc
„advocare volueritin diebeatiRemigii episcopiproxime fu-
„turo auditisque in eadem dieta sufiieienter petitionibus re-
„sponsionibus et iuribus partium utrarumque,nec non singu-
„lis que unaqueque earum pro fundatione sue intentionis
„producerevoluerit. Primo attemptabit si partes ipsas ami-
„cabiliter componere potuerit, quodsihuiusmodi amicabilis
„compositio adinveniri nequiverit, extuneprefatus dominus
„dux Bauarie ad statim in illo loco si saltem se existima-
„verit sufficienter in causa seu causis instruetum dictis
„partibus tarnen sufficienter auditis etiuribus suishincinde
„produetis in eadem dieta super differentiis actionibus et
„querelis coram se in medium deduetis pronuneciabit in
„iure et easdem differentias actiones et querelas sua sen-
„tentia laudo seu arbitramento deeidet et terminabit, quod
„si tunc partes ipse iura sua non sufficienter produxerint
„habebunt ipse partes liberam facultatem singula produ-
16 DIPLOMATARIUM
„cendi in prefata civitate Spirensi usque ad festum beati
„Martini inclusive etiam proxime futurum. Verum si pre-
„scriptus dominus dux Bauarie existimaret se in causa seu
„causis prefatis minus sufficienter instructum ymo ulteri-
„ori indagatione indigeret, ex tunc poterit ipse usque ad
„festum Epiphanie domini proxime futurum deliberare
„atque ante iamdictum festum huiusmodi suam sententi-
„am laudum seu arbitramentum dicere et partibus hinc-
„inde inscriptis mittere et quia partes hincinde conque-
„runtur treugas crga se et suos fuisse ruptas et hec ante
„omnia debere reparari, erit in arbitrio dicti domini ducis
„Bauarie de hoc eognoscere et in hiis ac in omnibus et sin-
„gulis aliis preponere preponenda et postponere postponen-
„da prout iuxta qualitatem querelarum seu actio num coram
„se intentarum expedire iudicaverit. Preterea inter pre-
„fatos oratores et consiliarios advisatum tractatum et con-
„clusum est, quod captivi hincinde qui ante treugas alias
„per nos Jacobum archiepiscopum Treverensem supra-
„ dictum inter prefatas partes compositas capti fuerunt,
„si aliqui ex ipsis nunc detineantur aut ad tempus rela-
„xati sint, et non omnino quittati relaxabuntur sub sua fide
„usque ad decisionem et expeditionem huius cause. Ve-
„rum hü qui pendentibus treugis capti seu detenti fuerunt
„hinc et inde tarn illi de Rodemacra quam alii quicunque
„ponentur infra quindecim dies post requisitionem factam
„in manus domini ducis Bauarie supradicti vel alterius ad
„hoc ab eo mandatum habentis qui prefatus dominus dux
„Bauarie cognoscet si iuste vel iniuste capti sint, et qui in-
„iuste captus fuerit actionem suam habebit de bonis suis
„et interesse repetendis, qui autem iuste captus fuerit
„puniatur iusticia mediante, nisi aliter per amicabiles tra-
„ctatus penam evadat. Verum ut deinceps omnis rancor
„cesset nee subsit materia querelandi, non facient pre-
„dicte partes quemquam qui hactenus alteri partium ad-
„heserit via facti directe vel indirecte per se alium vel alios
„quovis quesito colore ac occasione molestari aut mole-
HABSBURGENSE S. XV. 17
„stantibus fauorem iuvamen seu auxilium prestiibunt quo-
„quomodoymo si eorumextiterintsubditi eosdem ab huius-
modi via facti cessare facient indilate. Rursum promise-
„runt dieti consiliarii seu oratores tarn domini regis quam
„domini ducis Burgundie, quod quilibet eorum procurabunt
„et efficient cum effectu, quod eorum dominus huiusmodi
„compromissum atque singula in eo contenta ratificet ap-
„probet atque laudet nee non huiusmodi sue ratificationis
„et approbationis literas patentes alteri partium atque pre-
„fato domino duci Bauarie mittat infra binc ad primam
„diem Augusti proxime futuram promittatque et pollicea-
„tur verbo prineipis et bona fide in eisdem ratificationis et
„ approbationis literis se firme et inviolabiliter observaturum
„omne id et quiequid per sepedictum dominum ducem
„Bauarie inter preiatas partes iuxta tenorem huius com-
„promissi sentenciatum seu arbitratum fuerit nee illi un-
„quam verbo vel facto contravenire fraude et dolo cessan-
„tibus et seclusis, nee licitum erit alicui partium presens
„compromissum in ipsa dieta Spirensi aut alias impugnare
„seu contra ipsum compromissum quoquomodo excipere
„seu contravenire, in cuius rei testimonium nos Jacobus
„arebiepiscopus supradictus et Johannes de Parsperg mi-
„les pro me et prefato magistro Friderico meo in hac par-
„te collega, sigilla nostra appendimus hiis literis. Et quia
„nos Georgius de Cunstat, gubernator, Heinricus de Ro-
„zemberg et Zdenko de Sternberg pro parte dicti domini
„nostri regis, et nos Guillelmus episcopus et comes Tul-
„lensis Symon de Lalaing et Petrus Vasques supradicti
„pro parte dicti domini nostri ducis Burgundi presentibus
„traetatibus interfuimus ac presens compromissum vna
„cum reverendissimo in Christo patre ac illustrissimo
„principe domino Jacobo archiepiscopo Treuerensi atque
„dominis Johanne de Parsperg et Friderico Mauyrkircher
„oratoribus et consiliariis supradictis traetavimus aduisa-
„vimus et conclusimus, ideireo etiam sigilla nostra appen-
„dimus hiis literis in fidem et robur omnium premissorum.
Fontes etc. II. Bd. 2
18 DIPLOM ATARIUM
„Datum et actum Wienne Patavionsis dioccsis die decima
„quarta mensis May anno domini millesimo quadringente-
„tesimo quinquagesimo quinto."
Nos vero Ladislaus rex supradictus huiusmodi com-
promissum atque omnia et singula in eo contenta ratifica-
mus approbamus et laudamus promittimusque et pollice-
mur verbo principis et bona fide nos firma et inviolabiliter
observaturum omne id et quicquid per prefatum dominum
Ludovicum dueem Bavarie inter nos et prefatum dominum
ducem Burgundie iuxta tenorem compromissi suprascripti
sententiatum seu arbitratum fuerit, nee Uli vnquam verbo
vel facto contravenire fraude et dolo cessantibus et seclu-
sis. Presentium sub nostri regalis sigilli appensionis testi-
monio literarum. Datum Wienne die deeimaquinta mensis
May, anno domini millesimo quadringentesimo quinquage-
simo quinto, regnorum nostrorum anno Hungarie etc.,
quintodeeimo, Bohemie vero seeundo.
Ad mandatum domini regis Procopius de
Rabenstein cancellarius.
Angeführt bei Lichnowsky VI. Regesten Nr. 1986 die inserirte Urkunde vom
14. Mai 1455.
Orig. Perg. 1 Siegel (abgeschnitten.) Geh. H. Archiv.
VII. 23. Juni 1455.
Wir Lasslaw von gots gnaden in Hungern zwBehem,
Dalmatien, Croatien etc. künig, herezog ze Österreich
und marggraue ze Merhern etc. , und wir Sigmund von
denselben gnaden herzog ze Österreich, zeSteir, zeKern-
den und zeKrain, graue ze Tirol etc. und wirUlreich auch
von gots gnaden graf ze Cili, ze Ortemburg und im
Seger, ban in Dalmatien, Croatien und in Windischen
lannden. Bekennen all drei ainhelligkleich und tun kund
offenleich mit dem briefe, das wir auf die ainigungen so
vormals zwischen unser sind besehenen uns darezuunder-
redt und veraint haben, ob sich fugen wurd das der aller-
durchleuchtigist fürste, herr Fridreich Römischer kayser
HABSBURGENSE S. XV. 10
zu allen zeitten merer des richs, herezog ze Österreich ze
Steir etc. durch sich selbs, oder yemant von seinen wegen
unserr ainem oder mer weih der oder die wem an unnsern
lannden oder lewten furnemen , bekrigen und beschedi-
gen wurde das alsdenn wir, der oder die andern dem be-
nannten unnserm herren dem römischen kayser von stun-
den auch angreiffen und im in seine lannd, wo das auf dem
fuglichisten sein wurdt ziehen und darezu tun sullen , da-
mit der oder die, so uns von seinen wegen als vor steet
uns angreiffen, von solhm abgewenndet werden , und wir
sullen und wellen darinn geneinander getrewlich hilf vnd
beistannd tun, und ainer von dem andern nicht seezzen,
noch ainer an den andern sich solhs kriegs nicht richten in
dhain weis getrewlich angeuerde. Mit urkund versorgt mit
unserm obgenanten kunig Lasslawns , herezog Sigmunds
und graf Ulreichs anhanngunden insigeln. Geben ze Wienn
an Montag vor sant Johanns tag ze Sunnwenden, nach
Kristi geburde im xmj? darnach im funff und funffzigisten
jaren unserr kunig Lasslawns reichs des ungrischen im
xvj. und des Behemischen im andern jaren.
Alte Abschrift. Papier. Geh. H. Archiv.
VIII. 7. April 1456.
Eine Copie des kunigs briefs.
Lasslaw von gotes genaden ze Vngern, Beheim etc.
kunig, den hochwirdigisten in got vatern vnd durchleuch-
tigen herren erezbischouen vnd forsten marggrafen des hei-
ligen römischen reichs erwelern vnd auch anderen fürsten
tewscher lannd vnsern allerliebsten brudern hail vnd alles
gut. Hochwirdigisten vatern vnd durchleuchtigen fürsten
allerliebst bruder. Wir haben ew in kurezuergangen zeit-
ten mit vnseren briefen ewren bruderschafften ze wissen
getan, was ir von vnsern vessten vnd trewn fürnemung zw
beschuzzung der kristen mit tun vnd fuedrung halten vnd
versteen mugent vnd aber darnach vor dreyen tagen dem
allerhochwirdigisten in got vater hern Hannsen cardinal
20 DIPLOMATARIUM
Sancti angeli, des bäbstlichen stuls legat, auf alle sein be-
gerung in desselben gelauben sachen, hab wir im aufrich-
tigelieh vnd offenlich antwurtten lassen, als wir vns dann
auf desselben legaten brief darumb ziehen sein, vnd als wir
hoffnung hetten lennger zeit ain her zusamen ze haben
vnd wann aber derselb veint, yecz zu den enndten des reichs
geschickht, zu nahend ist, vnd vns betwingt seines nicht
des vnsern fürnemens nachkomen, haben wir fürgenomen
in dengränczen vnsers reichs, dem zukünftigen veindt dem
Türckhen nicht lennger weder tag noch moneyd wartend
sunder als wir aller päldest mugen dem benannten Tür-
ckhen wider ze steen. Darumb will ewer bruderschafft mit
sambt anderen fürsten mit irm got vnd dem römischen stul
zu beschirmen den gelauben verlobt vnd verpunden seit bei
guter zeit ze hilffkomen, damit wir all mit zusammen vnser
all macht mächtigkleichen vnd sterckleichen wider die
sterckh vnd macht des Türckhen gesteen mügen vnd damit
vnser werch vnd tun, auch des gemeinen gelauben vnd offen
freyhait nucz mit gotz hilf aufmemen werde. Geben ze Ofen
an demsibten tag des Abrils. Anno domini etc. lvj. vnserr
reich des vngrischen im xvj. vnd behemischen im dritten
jaren.
Angeführt bei Lichnowski VI. Regesten Nr. 2104.
Orig. Perg. Geh. H. Archir.
An K. Lad is laus P.
i.— v.
23
I. 21. August 1453.
Serenissimo ac inuictissimo principi et domino, domi-
no LadislauodeigratiaHungarie,Bohemie,Dalmatie, Croa-
tie etc. regi Austrieque et Stirie duci nee non marchioni
Morauie etc. domino ipsorum naturali gracioso capitulum
ecclesie Tynniensis oracionum suffragia cum perpetua
fidelitate vestra. Nouerit eadem serenitas nos litteras egre-
gii Thome Boynichich de Plawna regnorum vestre seren-
nitatis predictorum Dalmatie et Croatie vicebani statuto-
rum pro parte Pauli, Mathie, Radoslaui, Stephani et Iwko-
nisemanatas nobisloquenteshonore quo deeuitreeepissein
hec verba: „Amicis suis honorandis capitulo ecclesie Tyn-
niensis Thomas Boynichich de Plawna regnorum Dalmatie
et Croatie vicebanus, amiciciam paratam cum honore ....
Pauli, Mathie, Radoslaui, Sthephani et Jwkonis filior . . .
hwak ipsam in dominium cuiusdam possessionis
Ladyne iuristitulo spirantis et pertinentis in cuius
paeifico dominio ad presens se persistere legitime
statui et introduci jura eis ineumbentia .... vestro indige-
rent testimonio. Quapropter vestram rogamus amiciciam
per presentes quatenus vestrum mittatis hominem pro te-
stimonio fidedignum, quo presente Bartholomeus
de Clisna uel Iwan Jursich de Bidnichich , aut Stephanus
Dyonsenich de Zmino siue Petrus Sthipkonich de dieta
Clisna aliis absentibus nomine . . . regis illuc accedendo ad
faciem predicte possessionis Ladyne et Nepche vocate vi-
cinis et commetaneis eiusdem inibi legitime convocatis et
presentibus accedens introducat prefatos Paulum. Mathiam,
24 DIPLOM ATAIIIÜM
Hadoslauum, Stephanum et Iwkoncm in dominium predicte
possessionis Ladyne et Nepche vocate statuatque eandem
eisdem juribus eis ineumbentibus perpetuo possidendam et
liabendam si non fuerit contradictum, contradietores vero
si qui fuerint ewocet ipsos in presentiam magnifice domine
Adwiga vocate relicte ac Johannis et Stephani filiorum
eondam magnifici domini Petri de Thallowcz, cömitis Ce-
tine regnorumque Dalmatie et Croatie bani ad terminum
eompetentem rationem contradictionis eorum reddituri et
posthec ipsarum introductionis et statutionis seriem cum
nominibus contradictorum et ewocatorum si qui fuerint
vieinorum etiain et commetaneorum qui premisse statuti-
oni intererunt nominibus ac termino assignato eidemdomi-
no nostro regi fideliter rescribatis. Datum in Labwar fe-
ria tercia proxima ante festum beati Bartholomei apostoli
anno domini millesimo quadringentesimo quinquagesimo
tercio." Nos igitur prefati egregii Thome vicebani suis
congruis petitionibus annuere volentes vnacum prefato
Pctro Stipkonich vestre serenitatis homine in predictis li-
teris inter filios nominatim conscripto nostrum hominem
videlicet discretum virum Blasium Cori ecclesie noste cle-
ricum ad infrascriptam statutionem faciendam nostro pro
testimoniotransmiseramusfidedignum. Qui demum exinde
ad nos reuersi nobis consona voce retulerunt bomodo (bo-
nomodo?) quomodo ipsi sequenti die festi predicti beati
Bartholomei apostoli proxiine preteriti ad faciem predicte
possesionis Ladyne et Nepche vocate pariter accesissent,
vicinis et commetaneiseorumdem videlicet Berlyano Chip-
konich de Tragurio, Mladeno Wkathonich de Vbal, Paulo
Iwkonich et Maryno Iwaniseuich de Magorichan inibi le-
gitime convocatis et presentibus accedendo introduxissent
prefatos Paulum Mathiam, Radeslauum, Stephanum et
Iwkonem in dominium predicte possessionis Ladyne et
Nepche vocate statuissentque eandem eisdem cum cun-
ctis eiusdem iuribus vtilitatibus et pertinentiis perpetuo
possidendam ipsis vestre serenitatis et predicte
HABSBUHGEJVSE 8. XV. 25
possessionis legitimis diebus resident nullo contradietore
apparente. Datum sedecimo die diei stututionis prenotate»
Anno domini millesimo supradicto.
Orig. Perg. Geh. H. Archiv (aus d. Cap. Archiv von Spalato).
II. 8. September 1453.
Jacobus dei gratia sancte Treuerensis ecclesie archi-
episcopus sacri romani imperii per Galliam et regnum
Arelatense arehicancellarius notum facimus vniuersis,
quod orta inter serenissimum principem et dominum domi-
num Ladislaum Hungarie, Bobemie etc. regem ex una ac
illustrem et potentissimum principem dominum Philippum
ducem Burgundie, Brabantie etc. partibus ex altera de et
super ducatu Lutzeinburgensi et comitatu de Chyny diffe-
rentia ac dissensione, adeo ut ad campestres exercitus va-
stationes castrorum obsidiones et quamplurima prepara-
menta bellica hincinde deuentum fuerit que destructionem
prefatorum ducatus et comitatus luculentissime minabantur,
nos attendentes quod si inter dictas tarn prepotentes partes
crudelitas guerre succreseeret, non solum dicto principa-
tui suisque subditis, verum Christiane fidei in graue cede-
ret detrimentum, exbibet siquidem cunctorum se oculis
quantum ad resistendum Teucrorum crudelitati quigravius
solito nunccbristianitateminvaduntetiam adextirpationem
heresum serenissima illa regis Ladislai majestas si exteris
occupata non fuerit ex regnis suis poterit feliciter preua-
lere. Nee latet illustris prineipis prefati domini ducis Bur-
gundie sincera mens et pia intentio qua propria in persona
nuper aduersus infideles debellandos ad exaltationem fidei
katbolice se obtulit profecturum. Mouet etiam non medio-
criter propinquitas sanguinis qua ad invicem prepotentes
ipsi prineipes cognatione iunetinoseuntur, lamentabile exi-
stimantes si by qui natura mutuo iuvare se debeant san-
guinem fundant, prineipatus vastent inter fideles bella ge-
rant qui tarn potenter infideles sufficiunt oppugnare; agitur
eliam de non modico nostri et ecclesie nostre Treuerensi
26 DIPLOMATARIUM
interesse, lege enim metropolitica et dyocesana spiritualis
iurisdictio dicti ducatus maiori ex parte ad ecclesiam no-
stram Treuerensem spectat pluraque inibi notabilia dici-
mus'a nobis ratione ecclesie nostre feuda teneri fuerunt-
que ingenui de Sirck et domini de Moncler progenitores
nostri ipsius ducatus vasalli, erunt etiam vasalli similiter fu-
turi heredes paterni nostri dominii vicinitate quoque terris
nostris et dominus sie iuneta sunt dominia ducatus et co-
mitatus predictorum ut affectione quadam preeipua ad bo-
num statum etpacemdicte Lutzemburgensis patrie merito
anbelemus. Has itaque animo nostro considerationes re-
voluentes inter prefatos serenissimum regem et illustrem
prineipem per suos fideles et consiliarios diversis per nos
elaboratis traetatibus tandem preeibus nostris ad infra-
scripta capitula et appunetata est deuentum. Primo inter
partes ipsas et prineipes fauentes subditos exteras com-
munitates adiutores prelatos et universos alios tarn milita-
res quam populäres fideles et obedientes vtrarumque par-
tium etiam et alios quoscumque adberentes et fauentes vel
suspectus omnis suspendetur hostilitas erunt treuge et
sufferentie guerre a die date presentium ab ortu solis us-
que ad diem pentbecosten proxime futurum ad solis occa-
sum que sine dolo fraude aut quacumque maebinatinone ut
tantos prineipes decet legaliter obseruentur et sincere te-
neantur, ita videlicet ut ipsis treugis et sufferentiis duranti-
bus neutra partium neque sui subditi suspecti seu alii pre-
memorati. partem aliam vel alterius subditos fideles adhe-
rentes obedientes et fautores prenominatos violenter inva-
dant spolient molestent seu dampna quecumque eis infe-
rant. Sed per omne tempus treugarum prefatarum cessa-
bunt a viis facti et guerris penitus et ex toto. Preterea
treugis huiusmodi pendentibus neutra partium supradieta-
rum ad se attrabet aut ad partem suam trabere presumet
seu temptabit alterius partis fideles adherentes fauentes et
obedientes opida castra vel gentes cuiuscumque Status ec-
elesiastici vel secularis quod si qui ex predictis propria vo-
HABSBURGENSE S. XV. 27
luntate sc vellet ex una dictarum partium transferre ad al-
teram vel donare hoc facere non poterit, nee dicte parti
ipsum admittcre vel reeipere nee sub se retinere licebit
quin potius quelibet partium predietarum in sua possessi-
one et usufruetu omnium et singulorum que die date pre-
sentium tenet penitus remanebit, saluo quod opidum Die-
denhouen alias de Thionuille cum banno etfinagio treuga-
rum tempore ad manum nostrum tamquam tertii quem ad
hoc sponte pars utraque nominavit et elegit ponetur. Ex-
cluso tarnen fortalitio seu domo forti de Grangia cum ap-
pendieiis suis posito quod de baimo siue finagio dicti opidi
dici posset , quod vel que domus vel fortalitium de Gran-
gia in potestate et obedientia dicti domini ducis Burgundie
saluo jure cuiuscumque remanebit hiis pactis et conditio-
nibus, quodnisi pax inter partes ipsas composita fuerit, quod
absit in tine treugarum opidum prefatum de Thionuille ad
manus dicti Serenissimi domini regis Ladislai ut hodie te-
net saluo iure cuiuscumque legaliterreponatur. Etquia ad
dictum opidum Diedenhouen seu de Thionuille refugiigra-
tia quamplures utriusque sexus homines agricultores et
populäres habitatores tarn villarum de Kettenheim et de
Macra quam aliorum locorum de prepositura dicti opidi
Thionuille se retraxerunt prefati homines de dieta prepo-
situra Thionisuille ab ipsis locis absentes poterunt si eis li-
buerit pendente huiusmodi treugarum tempore ad propria
secure reverti et in eis remanere suaque bona omnia mo-
bilia et inmobilia que ibidem repererint paeihee et libere
possidere et ipsis uti et gaudere soluentes et soluturi de-
bita consueta et droitturas vel jura dominii dicto domino
duci aut reeeptoribus seu personis per dictum dominum
ducem Burgundie ad hoc deputandis. Justitiabuntur etiam
more suo priori per iudices villicos vel alios locorum or-
dinarios per ipsum dominum ducem ibidem instituendos
dii^tis treugis durantibus proviso tarnen quod occasione
presentis dissidii ipsi non impetentur seu quouisrnodomo-
leslabuntur addito etiam quod dicti homines iuxta superius
28 DIPLOMATABIUM
appunctata ad alia fidelitatis juramenta non debeant com-
pelli seu recipi. Insuper omnes et singuli homines cuius-
cumque status tarn ecclesiastici quam mundani nobiles
mercatores populäres ac alii utriusque partis dicto pen-
dente tempore ibunt et redibunt per dictas terras et domi-
nia portabuntque seu euehant bona sua et mercancias li-
bere et secure saluo jure dominorum hoc moderamine
quod loca murata seu munita sine alterius partis licentia
non intrabunt, que licentia concedetur per prepositos aut
locorum capitaneos vel eorum locatenentes. Conuentum est
etiam quod si quovismodo per aliquem subditorum predi-
ctarum partium violentiam contra treugas et appunctamen-
ta predicta committi compertum fuerit ad satisfaciendum
leso compellatur et per dominum suum puniatur treugis
nichilominus per omnia in suis punctis et articulis firmiter
duraturis. Et pro breuiorietsecuriorihuius executione nos
erimus conservatores huiusmodi treugarum et una nobis-
cum nobilis et strennuus vir consaguineus noster dilectus
dominus de Croy comes de Porcien gubernator dicte patrie
deLutzemburgo pro prefato domine duceBurgundie et in no-
stra vel alterius nostrum absentia licebit nobis et nostrum
cuiiibet ad hoc duos quos ydoneos videbimus deputare. Ut
autem quelibet partium alterius interesse jura seu actiones
amicabiliter experiatur clarius ac omnia inpacefiant, conue-
nient amicabiliter partes per notabiles suos ambasiatores
mandato sufficienti fulcitos dominica prima quadragesime
proxime venture in civitate Maguntina supra Renum ubi et
nos optamus et nos offerimus pro bono pacis nisi arduis et
necessariis impediamur negotiis personaliter interesse. Et
si ut prefertur legittime impediremur similiter nostri no-
mine notabiles ambasiatores deputabimus ceterosque re-
uerendos patres et illustres principes consaguineos et ami-
cos nostrossacri Romani imperii coelectores et aliosprout
expediens videbitur invitabimus ut per se aut suos notabi-
les ambasiatores intersint que partes hincinde pro suisju-
ribus actionibus et interesse dicerc voluerint ad plenum
HABSBURGENSE S. XV. 2fl
audituri ac propace ac tranquillitate omnisinceritateami-
cabiliter collaboraturi ambe etiam partes prefatos princi-
pes pro interessendo diete amicabili dicte eflicaciter ro-
gabunt et invitabunt. Ut autem omnia predicta que ad in-
stantiam et requestam nostras traetata sunt et conclusa per
fideles et consiliarios dictorum prepotentum principum et
dominorum regis Ladislai et ducis Burgundie firma et sta-
bilia permaneant, dicti prepotentes principes omnia et sin-
gula sie inter suos fideles et consiliarios ut premittitur con-
clusa per suas patentes literas in meliori forma qua fieri
poterunt cum insertione presentium literarum ratificabunt
et approbabunt infra festum omnium sanetorum proxime
futurum, que litere ratificationis infra dictum terminum
omnium sanetorum ad manus nostras deponetur ut cuili-
bet partium vel suo nuncio ad hoc deputando illam quam
habere debebit tradamus seu tradi faciamus et de hiis et
omnibus ac singulis in presentibus nostris literis contentis
et scriptis. Nos Jacobus archiepiscopus Treuerensis pro-
fatus nos fortes faeimus pro et nomine predicti Serenissimi
domini Ladislai regis ac suorum subditoruin et adheren-
tium in hac parte vnacum generoso milite domino Wickar-
do de Polnheim prefati serenissimi domini regis Ladislai
ambasiatore prout similiter prefatus dominus de Croy co-
mes de Porcien se pro predicto domino duce Burgundie
ac suis subditis et in hac parte adherentibus fortem faciet
donec et quousque litere ratificationis predicte partibus
ambabus tradite fuerint et assignate. Nolumus autem per
hos nostros traetatus alicui partium predietarum sacro Ro-
mano imperio nobis ecclesie nostre Treuerensi successo-
ribus et heredibus nostris seu quibuseunque aliisin juribus
seu actionibus competentibus quomodolibet preiudicare.
In cuius rei testimonium nos Jacobus archiepiscopus prefa-
tus presentibus nostris literis sigillum nostrum feeimus
apponiunacum sigillis predictorum dominorum Wickardi de
Polnheim prefati serenissimi regis Ladislai oratoris. Et do-
mini de Croy comitis de Portien dicti domini ducisBurgundie
30 DIPLOMATAMUM
consiliariietc. Datum PalacioH anno inearnationis dominicc
millesimo quadringentesimo quinquagesimo tertio die oe-
tavamensisSeptembris quefuitdiesnativitatis gloriose vir-
ginis Marie. Et nosWickardus dePolnheim miles consiliarius
et ambasiator serenissimi et gratiosissimi domini mei Ladis-
laiHungarie,Bohemie etc. regis ac Anthonius dominus de
Croy comes de Porcien consiliarius et primus cambellanus
illustrissimi et metuendissimi domini mei ducis Burgundie et
Brabantie etc. ad instantiam et requestam prefati reueren-
dissimi in christo patris et domini domini Jacobi archiepis-
copi Treverensis et propter causas superius annotatas pre-
scriptas treugas et sufferentias guerre pro et nomine predic-
torumgenerosissimorum dominorum nostrorum aceeptavi-
mus et acceptamus per presentes.Nosque et quilibet no-
strumrespectiveproprefatis generosissimis dominis nostris
fortcs facimus pro omnibus et singulis in presentibs literis si-
cut premittitur concordatis firmiter observandis videlicet
ego Wyckardus de Polnheim pro et nomine serenissimi et
generosissimi domini mei domini Ladislai Hungarie et Bohe-
mie regis et ego Anthonius dominus de Croy comes de
Porcien pro et nomine illustrissimi et metuendissimi do-
mini mei domini Burgundie et Brabantie ducis, donec ut
premissum est litere ratificationis predicte partibus amba-
bus tradite fuerint et assignate. In cuius rei testimonium
presentibus literis sigilla nostra fecimus quilibet nostrum
apponi unacum sigillo sepefati reuerendissimi domini ar-
chiepiscopi Treuernsis. Datum ut supra.
(Ratification des Herzogs Philipp von Burgund. Dat.
in opido nostro Insulensi die 18. Octobris 1453. Vidimus).
Orig. Perg. 3 Siegel (abgeschnitten). Geh. H. Archiv.
III. 13. September 1453.
NosDyonisius miseracione diuinasancte Romane ec-
clesie, tituli sancti Ciriaci in Termis presbiter cardinalis ar-
chiepiscopus Strigoniensis, locique eiusdem comes perpe-
tuus, primas et apostolicesedis legatus natus. Andreas ea-
IIARSBUKGEiXSE S. XV. 31
dem miseracione episeopus ecclesie Quinqueecclesiensis,
Ladislaus de Gara regni Hungarie palatinus, Nicolaus de
Wylak waywoda Transsiluanensis et banus Machouiensis
et comes Ladislaus de Palocz judex curie regie. Significa-
mus presencium serie quibus expedit vniuersis. Quod licet
nos dudum alias vnacum ceteris regni Hungarie prelatis et
baronibus serenissimo domino nostro Ladislao regi, gene-
rale fidelitatis homagium et obedienciam obtulerimus et
prestiterimus, tarnen nunc volente sua serenitate eadem
innouantes et renouantes ratificamus ac denuo et ex nouo
et in speciali offerimus et prestamus, ac promittimus sub
fide nostra christiana quod amodo deinceps et inantea sem-
per erimus fideles et obedientes prefato domino nostro La-
dislao regi, sibique et illustrissimo domino Vlrico, comiti
Cilie, consanguineo eiusdem domini nostri regis rerumque
suarum directori, contra omnes inobedientes et rebelles et
se eidem domino nostro regi indebite et minus legittime
opponere uolentes et resistentes cuiuscumque dignitatis
Status et preeminencie extiterint, adherebimus et assiste-
mus , omnemque statum vitam et bonorem ipsius domini
nostri regis et memorati domini Vlrici comitis rerum sua-
rum directoris in omnem euentum eciam cum periculo re-
rum et personarum nostrarum si opus fuerit tuebimur et
defensabimus omni nostro posse. Hamm nostrarum (qui-
bus sigilla nostra appensa sunt) vigore et testimonio litte-
rarum mediante. Datum Posonii feria quinta proxima, ante
festum exaltacionis sancte crucis, anno domini millesimo
quadringentesimo quinquagesimo tercio.
Angef. bei Lichnowsky VI. Regesten Nr. 1835.
Orig. Perg. 5 Siegel (1 fehlt). Geh. H. Archiv.
IV. 27. October 1553.
Recognoscimus infra scripta esse de nostra volun-
tate. Ladislaus rex manu propria.
Wir Johanns von H o n u d y , ewiger graff zu Bystriz
vnd oberster hauptman in dem königkreich zu Hungern
bestetigt Greczko von Cunstat vnd von Podiebrat, guber-
32 DIPLOMATARIUM
nator des königkreichs zu Behem, Johannes von den ge-
naden gotis vnd des Römischen stuls pisehoff der kirchen
zu Waradyn, vnd konigklicher wirdikeit in dem königk-
reich zu Hungern heimblicher kanzler, Alscho von Stern-
bergk, obrester kemerer des benanten königreiehs zu Be-
hem, Zdenko von Sternbergk obrester purgraff auss Prag,
Virich, Osswaldt vnd Steffan Eiczinger, gebrüder von Ei-
czing, Panngracz von Plannkenstain vnd Sigmund Eizinger
von Eizing, bekennen öffentlichen mit diessem brieffe für
allermeingklichen dy yn sehen oder werden hören lessen,
dass wir ansehende des almechtigen gotis vnd der heiligen
kirchen der kristenheit seiner rechten prawt, ere vnd lob
zuuoran, darnach ere vnd ermerung fromens vnd aufko-
mens des allerdurchleuchtigisten forsten vnd herrn herrn
Ladisslaus zu Hungern vnd zu Behem koniges etc. vnsers
gnedigisten heren vnd seiner lannde sunderlichen der ko-
nigkreich zu Hungern vnd zu Behem, vnd fürstenthumps zu
Osterreich, vnd von sülicher pillicher vnd möglicher vrsa-
chen wegen, sein wir eingangen vnd eingetretten in ein punt
freundlichen vereynung vnd geen vnd treten ein mit krafft
diser verschreibung, all semptlichen vnd eintrechtigkli-
chen. Also das wir aneinander all sambtlichen alles das
als hie ynn pegriffen ist, redlich vnd hilfflich sein werden
ein ietlicher nach seinem ambt vnd vngebrechen auch noch
seiner macht vnd allem vermuthen, damit wir durch gäbe
des allmechtigen gotis suliche angefangene Sachen glückh-
lichen voran zu lobe gott dem herren vnd königlicher gna-
den zu gut vnd eren volbringen vnd dabey behalden möch-
ten, abynen den Sachen er sey wer er sey, zu ergerung
des almechtigen gotis lobe, vnd irrunge königklicher gna-
den, welicherley schaden vnd hindernuss thete oder thun
wolte, eigentbilligklichen, oder vnss obgenanten, oder ye-
mandts auss vnss wider dysselben vnd wider ein iglichen
sülichen, sein wir pflichtig vnd schollen aneinander ge-
trewlichen vnd aufrichtigkliehen helffen vnd raten mit wer-
ken, dass ist mit leibe vnd leben vnd allirvnser habe, schi-
HABSBURGENSE S. XV. 33
kende vnd schaffende darinnen vnsern fromen vnd ere yw-
doch zuuoran, durch lob vnd ere willen des almechtigen
gotis, vnd zu eren auch zu frommen vnd nutz vnsers gnedi-
gisten herrn königlicher gnaden vnd vorstünden wir irgent
oder hörten eines des andern args vnd vngelympff, es sey
von wem das sey, wir schullen vnd sein pflichtig das zu
wennten, ayner iglicherauss vns denselben darynnen war-
nen, vnd aneinander dauon zu helffen nach allem vnsserm
vormügen, als bisundere gute vnd liebe freunde, auch die-
ser punt vnser semptlicher vnd freuntlicher voreynung vnd
vorpindung sol zwischen vnss allen besteen , vnd weren,
getrewlichen, rechtfertigklichen vnd aufrechtigklichen vn-
uorandert an alle argelist, sechs ganze yare von datum diss
brifes völligklichen nocheinander volgende, vnd allir su-
licher Sachen zu steter vnd warer haldung, auch zu besten-
digung vnd zu gezewgknuss, wir obgeschribene alle sempt-
lichen vnd vnser iglicher bisunder mit vnserm gutem willen
vnd wissen haben wir vnsere eigene ingesigele zu disem
briefe lassen henngen, der wir dann ynn gleicher lawt drey
aneinander vbirgeben haben. Datum zu Prag noch vnsers
herrn Gesu Cristi gepurdt vierzehenhundert yar, vnd dar-
nach in dem drey vnd fünffzigistem yare am Sonnabinde
der Vigilgien Simon vnd Juda der heiligen zwelffpotten.
Orig. Perg. 10 Siegel. Geh. H. Archiv.
V. 20. May 1454.
Ich Kunrat Hölczler bekenn vnd tun kunt öffentlich
mit dem brief für mich selber mein bruder vnd swester,
all mein frewndt erben helffer günner vnd diener für die
all ich mich wissentlich annym. Als der aller durchleuch-
tigist fürst kunig Lasslaw zu Hungern, zu Behem etc. ku-
nig, herczog zu Osterreich vnd marggraf zu Merhern etc.
meingnedigister herr mich von verschulter Sachen wegen,
die ich wider sei n kunicglich gnad hab gehandelt in vennckh-
nuss geschafft hat ze nemen, darumb ich seinen kunigcli-
Fontes etc. H. Bd. 3
34 DIPLOMATARIUM
chen gnaden svverer puss vnd straff wer veruallen gewesen
vnd mich dadurch auch muglich vnd pillich hiet gestraffen
mugen, derselben vngnaden vnd handlung mich aber die-
sem sein kuniglich gnad voraus durch gots willen vnd von
pets wegen meins allergnedigisten herren NL des römischen
kaysers, auch meins gnedigen heren herczog Sigmunds
von Osterreich N. des behemischen herren vnd etlicher
meiner frewndt vnd gunner gnediclich begeben vnd dersel-
ber vencknuss ledig hat geschafft. Also hab ich nach die-
mutiger vnd pillicher dankhparkait williclich vnd vnbe-
twungen denselben sein kuniglichen gnaden gelobt vnd
versprochen bei meinen trewn wissentlich in krafft des
briefs. Von erst daz ich demselben meinem gnedigisten
herren dem kunig oder wem das sein kunigclich gnad em-
phelhen wirdet raittung tun sol vnd wil von allem meinem
innemen vnd ausgeben wie ich das dann die weil ich hub-
maister bin gewesen durch mich selbs oder ander leut ge-
handelt vnd verweset hab vnd ob mir derselb mein gnedi-
ger herr an solcher raittung icht schuldig wirdet, darumb
sag ich dann sein kuniglich gnad vnd sein erben gancz be-
ruht vnd ledig vor aller ansprach. Item was ich in meinem
ambt geltschuld von desselben meins gnedigisten herrn
gemacht oder von seiner gnaden wegen solher geltschuld
auf mich genommen vud geporgt hab wie so die genant
sind was der noch vnbeczalt vngeuerlich aussteent, das
alles sol vnd wil ich von meinem aigen gut an seiner gna-
den vnd seiner erben schaden ausrichten vnd beczalen ge-
treulich vnd angeuerde. Item von der fünf tausent guidein
wegen, der mein gnedigister herr der kunig dem edlen he-
ren Vireichen Eyczinger von Eyczing tausent guidein vnd
hern Oswalten Ludmanstorffer vir tausent guidein schul-
dig beleibt, ist beredt worden, daz sein kuniglich gnad die-
selben summ guidein selber sol beczalen an mein vnd mei-
ner erben schaden vngeuerlich. Item von der perkhwerch
wegen auf der Krempnicz auf der Smöllnlcz im Zol vnd
anndern ennden wa ich die dann nach lautt meins bestand-
HABSBURGENSE S. XV. 35
briefs von herren Janen Giskra von Branndis vnezher hab
gehabt, es seien gold oder silber erczt, kupher oder pley,
darumb gelob ich, daz ich derselben perckhwerch aller
als verr mich die nach innhaltung desselben meins bestand-
briefs berürnt, den obgenanten meinem gnedigisten herren
dem künig auf die phingsten nachstkunftigen, an alles ver-
ziehen vnd an all verrer waigrung abtreten sol vnd wil
angeuerd. Item von weilent Erasmen Ponhaimer meins
swager lehen wegen, was der mein gnedigister herr der
kunig nach seim abgang hat verlihen gelob vnd verhaisse
ich anstat mein vnd der gemelten meiner brüder zu dem-
selben meinem gnedigisten herren noch auch zu den, den
sein gnad solhe lehen gelihen hat yecz vnd hinfür, darumb
nymmermer dhainen Zuspruch noch vordrung haben noch
in dhainerlai irrung daran nicht tun sullen noch wellen in
dhainer weis vngeuerlich. Ich gelob vnd versprich auch in
dem namen als vor, daz ich von solher vorgemelten schuld
vnd venkhnuss wegen zu demselben meinem gnedigisten
herren allen seinen lannden vnd leuten geistlichen vnd welt-
lichen wie die genant sind vnd besunder zu den, die in den
Sachen mit rat oder mit tat verdacht oder verwonet sind
nymmermer dhainerlai Zuspruch haben noch gewinnen, in
auch darumb nicht dester veinter sein noch das in dhai-
nen wegen zu suhen oder bekumern sol noch wil durch
mich selbs noch durch ander yemant mit recht noch an
recht geistlichem noch weltlichem in dhainerlai weis alle
geuer vnd arglist genczlich darinn ausgeschaiden. Wer aber
daz ich wider die gegenwürttig mein verschreibung ichts
tete oder yemants andern von meinen wegen vnd das in
ainem oder menigern stukhen vberfuren, das vngeuerlich
wissentlich gemacht wurd desgot nicht engebe, es wer mit
recht oder an recht geistlichem oder weltlichem, dann so sol
ich oder wer das an meiner stat, oder von meinen wegen
tet, darumb swerlich an leib vnd an gut gestrafft werden an
alle gnad. Vnd des zu vrkund vnd beuestnung aller vorge-
schriben Sachen gib ich vorgenanter Hölczler den brief besi-
3 *
36 DIPLOMATARIUM
guten mit meim aigen anhangem insigil vnd hab dartzu mit
fleizz gebeten den edlen vesten ritter heren Oswalten Rei-
cholff burgermeister ze Wienn vnd den erbern weisen Sy-
mon Pote, die zeit kirchmaister dacz sand Stepban daselbs,
daz si der Sachen geczewgen sind mit irn anhangen insi-
glen in vnd irn erben an schaden. Vnd ich Leupold Holcz-
ler ritter, des vorgenanten hern Chunrats Hölczlerbruder,
bekenn daz die obgemelt verschreibung vnd berednuss mit
meinem willen vnd wissen ist geschehen vnd seid ich dicz-
mals aigen gegraben insigil nicht enhab, darumb so hab
ich fleissiclich gebeten den edlen Wolfgangen Hertting daz
er sein insigil von meinen wegen zu geczewgnuss der Sa-
chen auch an den brief gehengt hat, im vnd seinen erben
an schaden darunder ich mich verpinde stet zu halten alles
das so vor geschriben steet, getreulich vnd vngeuerlich.
Geben ze Wienn an montag vor sand Vrbanstag. Nach
Kristi geburde virzehenhundert vnd in dem virundfumfczi-
gistenjar.
(Ist ausgestrichen).
Ms. N. 72. Fol. 10. und 11. Nr. 33. (1 Bl.) Geh. H. Archir.
Extracte
von
98 Urkunden des K. Ladislaus P.
Von 1453—1457.
39
1. 1453. 5. März (Montag nach Oculi.) Wien. K.
Ladislaus P. gibt dem Pancraz von Planckenstain und dem
Sigmund Eytzinger von Eytzing seinem Forstmeister in
Österreich für ihre Dienste (bei der Befreyung von der
Vormundschaft etc.) die Veste St. Peter in der Au mit
dem Markte und aller Zugehör in eventum als rechte
Mannlehen nach dem Tode des Rudolph Czinczendorffer,
der sie von seinen Vorfahren den Fürsten von Oesterreich
als Leibgeding lebenslänglich inne hat.
Comissio D. Regis in consilio.
Orig. zu Neulengbach in der Registratur.
2. 1453. 9. July (Montag vor S. Margarethentag.)
Wien.
K. Ladisl. P. gestattet den Hausgenossen die neue Münze
in Gemeinschaft zu schlagen.
„Wir Lasslaw etc. Bekennen als nach des aller-
„durchleichtigisten forsten kunig Albrecht etc. vnsers
„lieben herren vnd vater seliger gedechtnuss tod vnd ab-
rang von manigen enden ringe munnss geslagen
„vnd in dem lannd vasst gebraitt vnd gemain worden da-
„raus gemainer lanntschad gegangen ist solichen gemainen
„lanntschaden ze wenden wir ain newe münss durch ge-
„mains nucz willen armer vnd reichen furgenomen vnd
„aufgeworffen haben vnd wann vns vnser hawsgenossen
„hie ze Wienn die das münnssen angehöret furbracht ha-
„bent wie vormaln nach Ordnungen vnd saczungen vnser
„münnss yeder hewsgenossen seinn hanndel vnd gewerb
„derselben vnsern munnss allain gehabt hab vnd chain
40 DIPLOMATARIUM
„gemainschafft vnder in nicht gewesen sey vnd ain co-
„mawn vnder in selbs furgenomen habent, daz wir durch
„irer vleissige bete vnsern willn vnd gunst darczu gegeben
„vnd das bestitt haben, vnd bestetten wissentlich mit dem
„brief was wir zu recht daran bestetten sullen oder mu-
„gen. Also daz die vorgenanten vnser hawsgenossen die
„vorgemelt vnser newe munnss vnder in selbs in ainer ge-
mainschafft vnd comawn getreulich vnd vngeuerlich ar-
„baiten sollen oder mugen als vnser munnss recht vnd von
„alter herkomen ist. Wir wellen auch den vorgenanten vn-
„sern hawsgenossen gnedigen scherm halten, damit sy das-
„selb in comawn dester gewarleicher halten vnd handeln
„mugen an alle hindernuss. Es sol auch dasselb ir camawn
„wem vncz auf vnser widerruffen, vnd so wir eswider-
„ruffen wellen, das sullen wir sew ain halbs jar vorhin ze
„wissen tun, damit sy sich darnach wissen ze richten vnd
„des icht ze scheden komen vngeuerlich.
Geh. H. Archiv. Ms.N. 43. Pol. 76, 77.
Lichnowsky VIII. Nachtr. 2. Nr. 1810 b. (unvollständig).
3. 1453. 9. Juli (Montag vor S. Margaretha). Wien.
K. Ladislaus gibt dem Grafen Ulrich von Cilly einen
Schuldbrief über 6000 fl.ungr., die nächste Weihnachten
zu Wien bezahlt werden sollen.
Zeugen : Johann von Schaumberg, oberst. Marschall
in Steyr, Heinrich von Rosenberg und Ulrich Eyzinger
von Eyzing, Sigmund Fritzestörffer.
Geh. H. Archiv. Ms. N. 43. F. 76.
4. 1453. 16. Juli. (Montag nach Margaretha). Brunn.
K. Ladislaus befreiet den Grafen Johann von Schawn-
berg, Obristen Marschall in Steyr, seinen Rath und des-
sen Sohn, Graf Bernhard von S., obrist. Marschall in
Osterreich von allen Gerichten in seinen Königreichen und
Erblanden, auf ihr Lebtage.
„Also daz sy nu hinfür ir lebtag wer zu in baiden sa-
„mentlich oder ir yedem in sunderhait icht zu sprechen
„hab oder gewinne, vmb welcherlay Sachen das sey oder
HABSBÜRGENSE S. XV. 41
„sein werde, daz sy dem oder den timb dieselben spruch
„nynndert annderswo antwurtten noch zu recht steen sul-
„len, denn vor vnsrer k. maiestat oder vnsenn gesaczten
„richter, den wir darczu geben vnd ordnen werden, wer
„aber daz sy baid oder ir ainer ynudert in vnsern kunigk-
„reichen vnd lannden für vnser oder anndre gerichtt ge-
„laden vnd fürgeuordert wurden , da mugen sy das recht
„für vns ziehen vnd waigern, vnd vor demselben richtter
„nicht schuldig sein ze antwurtten, ob in aber darüber
„ynndert anbehabt vnd recht zu in erlangt wurde das sol
„nicht kraft haben, noch sy darumb an iren lewten vnd
„gutern von yemand beswert werden.
Geh. H. Archiv. Ms. C. N. 43. Fol. 78. b.
Lichnowsky Bd. VIII. Nachtr. 2. Nr. 1810. f. (aber mank.)
5. 1453. 15. Juli. (Montag nach S. Margareth.)
Brunn. K. Ladislaus ernennt (als Patron) den Stephan
Sloth, seinen Canzler zum Regenten und Verweser der
Pfarre Gars, so lange der jetzige Pfarrer Caspar Wendl
krank ist, damit die Güter nicht in Schaden kommen ; wird
die Pfarre erledigt, soll er (Sloth) dieselbe erhalten.
„Bekennen daz maister Caspar Wendl pharrer zu
„Gors nu ettwelanng mit bekümernuss seins leibs vmbfan-
„gen gewesen vnd noch, vnd nicht gewisse zeyt seiner er-
„ledigung ist, vnd wan die nutz vnd rennt derselben kir-
„chen in solhem seinem abwesen ettwenaft zerut, vnd dauon
„entzogen werden als wir wol vnderricht, vnd der als lehen-
„herr fürtzesehen schuldig sein, nach dem die als der
„maisten kirchen aine in vnserm fürstentumbe Österreich
„an ainen pharrer vnd hertter (Hirten) nicht gesein mug..."
Geh. H. Archiv. Cod. N. 43. f. 80.
Lichnowsky VIII. 2 Nachtr. Nr. 1810. h. (aber nicht richtig).
6. 1453. 22. August. (Mitichen vorS. Bartholomäus-
tag). Wien. K. Ladislaus verordnet , dass die Weinfässer
nach gepflogener Untersuchung, wegen richtigen Masses
ein Zeichen erhalten sollen. — (An den Magistrat von
Wien.)
42 DIPLOMATARIUM
„Ist vns anbracht, wie die furlewt die hie vnd in andern
„vnsern steten vnd merckten in den Weinlesen vmb lan-
„farnt laidt füren, die nicht völlige mass haben, als recht
„vnd von alter herkomen sey daran arm vnd reich von des
„zehentsvnd in ander weg zu schaden komen, maynen
„wir daz das in Ordnung geseczt vnd gehalten werde. Da-
„uon emphelhen wir ew ernstlich vnd wellen, daz ir hie
„offenlich beruffen lasset, daz all Fürer die her vnd an an-
„der enndt in das lesen komen vnd vmb Ion farn wellen,
„fudrig vnd dreiling, auch halbfudrig vnd halb dreiling laidt
„haben vnd fürn, mit gebrannter mass als recht ist, welich
„aber dawider teten vnd daran begriffen wurden, den sol
„man dieselben ir laidt zu gerichts hännden nemen vnd sy
„an irn leiben darumb straffen, damit diese vnser saczung
„gehalten vnd bestellet, daz desgleichen in andern vnsern
„steten vnd merkchten auch berufft werde als wir ew dar-
„umb vnsern sundern brief geben haben."
C. N. 43. Pol. 81. b. Geh. H. Archiv.
It. Mandat über dasselbe auf dem Lande. Ebendaselbst.
Lichnowsky VII. 2 Nachtr. Nr. 1826. b. und c. (unvollständig).
7. 1453. 27. August. (Montag vor Augustini). Press-
burg. K. Ladislaus erlässt ein Mandat an die Stadt
(Magistrat) Wien in Betreff der Weinstecken :
„wan wir als lanndsfürst schuldig sein, vnserr land
„vnd vndertanen gemainen nutz fürzesehen ist vns anbracht,
„wie auss vnsrer herrschafft Steir vnd von andern ennden
„weinstekchen, weinstekchenholcz vnd zolholz daselbs-
„hin gen Wyenn vnd zu andern vnsern stetten vnd merken-
den vnsers furstentumbs Osterreich gefurt werden, die
„nicht rechte mass gross vnd leng haben als von alter her-
„komen sey, daran wir ir vnd ander vnser vndertanen vnd
„in woner vnsers egemelten lannds auch gest arm vnd reich
„langezeit merklich scheden genomen haben vnd noch
„nemen ; emphelhen wir ew ernstlich vnd wellen, daz ir
„daselbs zu Wyenn offenlich beruffen lasset, weih kauff-
„leut vnd gest zolholcz, weinstekchen vnd weinstekchen-
HABSBÜRGENSE S. XV. 43
„holca gen Wyenn oder an ander ennde des egenanten
„vnsers furstentumbs furn vnd bringen, daz dieselben
„weinstekchen vnd weinstekchenholcz solh lenng als die
„ eysen, so daselbs zu Wyenn bei werdertor vnd dem rotten-
„turn, die darzu gemacht sind, ausweisen vnd das zolholcz
„gross vnd lenng haben , als von alter herkomen ist, vnd
„die denn verkauffen mugen an irrung. Weih aber zol-
„holcz, weinstekchen vnd weinstekchenholcz in das land
„brechten, die nicht solh gros vnd leng hieten als vor be-
„rurtt ist, daz ir denselben verkauffern, den kauff darumb
„seczet und darob seytt daz sy solh weinstekchen, wein-
stekchenholcz vnd zolholcz nicht hocher verkauffen noch
„geben turren den in der kawffgeseczt werde. Weih aber
„wider solh saczung freuellich tetn vnd daran begriffen
„wurden, denselben dann dasselb holcz vnd stekchen zu
„vnsern hannden nemet vnd die vberfarer darczu an iren
„leiben pessert vnd desgelichen in andern vnsern steten
„vndmerkchten wo des notdurft wirdet auch beruffen lasset
„nach vnsrer brieff lautt."
K. A. Nr. 43. Pol. 84. b. Geh. H. Archiv.
It. Mandat an alle stet vnd merkcht in Oesterreieh in derselben Sache. Press-
burg St. Augustinstag. Fol. 85.
Lichnowsky VIH. 2 Nachtr. Nr. 1826. h. (unvollständig).
8. 1453. 8. September. Erzbischof Jacob von Trier
und Wickard von Bolenheim (Polhai m) als Bevollmächtig-
ter von K. Ladislaus, dann Anton Herr von Croy, Graf
von Porcien als Bevollmächtigter des Herzogs Philipp von
Burgund schliessen einen Waffenstillstand (bis Pfingsten)
u. Uebereinkunft in Betreff des Herzogthumes Luxemburg.
Orig. Perg. 3 Siegel. Geh. H. Archiv.
9. 1453. 17. October. (Mitichennach S. Colomanni).
Iglau. K. Ladislaus verschreibt seinem Hofraarschall
Sigmund Friczestorffer, für seine treuen Dienste 6000 fl.
ungr. auf die ihm übergebene Veste Göding, welche von
den Nutzen des Fürstenthums Oesterreieh war eingelöst
worden.
Ms. N. 72. f. 28. N. 61. Geh. H. Archiv.
44 DIPLOMATARIUM
10. 1453. 17. October. (Mitichen nach S. Colo-
mann). Iglau. K. Ladislaus verschafft dem Sigmund
Friczestorffer, seinem Hofmarschall jährlich 100 Schock
böhmischer Groschen (mehrischer zal albez sechzig gross
für ainen Schokh ze raitten) von den Stadt- und Kammer-
Zinsen von Iglau als Burghut vnd zur Aufhaltung der ihm
verschriebenen Veste Göding. Von Weihnachten 1454
(1455 steht . .) angefangen bis zur Lösung.
„(Vnser vesten Göding, die der Sudlicz abgelauffen
„vnd mit gwalt gevvunnen hett vnd wann vns aber
„fürbracht vnd wissentlich ist. daz dieselb vnser vesst
„souil czins renntt vnd gult nicht hat, damit man sy be-
„hutten vnd bewarn mug, darumb vnser lannt vnd leut
„vormalen grossen schaden genomen vnd emphangen
„haben . . . .)."
Ms. N. 72. Fol. 28, N. 62. Geh. H. Archiv.
(Deeodemdato). Befehl desshalb an den Hubmaister
in Oesterreich Jörg Dechsner etc. die nächsten 4 Jahre be-
kömmt Friczestorffer 90 Schock von Igiauer Zinsen und
er (Dechsner) soll 1 0 Schock von den österr. dazu ge-
ben, dann alle 100 Schock von Iglau.
u. s. N.63. F. 29.
11. 1453. 17. November. „Die Berednuss von inn-
„habens wegen der gesloss Spilberg mit Bannken von
„Bozkowicz vnd Tschernahora.,,
1 . K. Ladislaus übergibt dem „Wanken von Bozko-
wicz und Czernahora die Pflege und Bewahruug des
Schlosses Spielberg bei Brunn („auf sein selbs kost vnd
zerung") als Burghut soll er bekommen, was Jorzikg
von Cunstat und Bodyebrad („vnser Hofmaister") und
Ulrich Eyzinger von Eyzingen („vnser rate") aussprechen
werden. Er soll den übergebenen Zeug getreu bewah-
ren, und denselben sammt dem Schlosse wieder überge-
ben auf Verlangen.
„Es sol auch derselb von Bozkowitz zum mynisten
„ainen erbern man an seiner stat auf dem Spielberg haben,
HABSBURGENSE S. XV. 45
„der vns auch gelob vnd swer, ob geschech, daz er mit
„tod abgiennge, geuangen oder in ander weg geirret wur-
„de, daz er den gelubden nicht naehkomen mochtt, daz
„dann derselb alles das stett hab vnd volfiire, das obenan
„der Zedel geschrieben stet." Dat. Prag, Samstag vor
Elisabeth.
2. Revers des Banko von Boskowitz. — Versiegelt
auch durch die Zeugen den edlen Herrn Jan von Czym-
bürg und von Tobitschaw, Hauptmann zu Mähren.
De eod. d.
3. K. Ladislaus befiehlt dem Magistrat und den
Bürgern von Brunn , das Schloss Spielberg („so ir inn
habt") zu übergeben.
„mit sambt den puchsen, pfeilen, puluer, armbru-
„sten vnd allen geczeug gerett vnd gut, des ir ew nach
„weilnt Watzlawn von Kukwitz vnderwunden oder inge-
nomen habt."
De eod. d. Geh. H. Archiv. (Böhm. Archivs-Abth.) N. 1330.
12. 1454. 16. Jänner. K. Ladislaus trägt dem
Probste von Klosterneubnrg auf, den Hanns Meilinger,
k. Registrator auf die Gewähr des ihm als lebenslängli-
ches Leibgeding verschribenen Weingartens am Nus-
perg, das Goldel, zu schreiben, (da der Grundherr der
Probst ist.)
Nr. 72. Fol. 1. (N. 2.) Geh. H. Archiv.
13. 1454. 16. Jänner. (Mitichen vor S. Anthonii).
K. Ladislaus gibt dem Hanns Meylinger, seinem Regi-
strator für seine treuen Dienste, dem K. Albrecht II. seinem
Vater und dann ihm (Ladisl.) geleistet „vnd besunder mit-
„sambt andern vnsern getrewen zu dem ingankh vnsers
„veterlichen erbs damit wir in vnser fürstentumb Öster-
reich aus vnsers herrn vnd vettern des kaysers hannden
„sein komen, mit ganczen trewn als vil an im ist gewesen,
„hat geholffen," den Weingarten am Nusperg , genannt
das Goldel, dreiviertel J. gross, den vor Zeiten Par-
46 DIPLOMATARIUM
telme der Atzinger hatte „vnd nachmaln von seiner Ver-
schuldung vnd missetat wegen, so er in vnsrer fürstlichen
„stat Wienn vnpillich hat gehanndelt, rechtlich an vns ist
„komen" ... als lebenslängliches Leibgeding.
Ms. N. 72. Fol. 1. Geh. H. Archiv. (Ist durchstrichen).
14. 1454. 19. Jänner. Prag. K. Ladislaus gibt
dem Wenceslaus genannt Wlczek von Minicz für seine
Dienste das Recht, was der König von Böhmen auf die
Burg Lyczkow hatte mit Zugehör, die durch den Tod des
Johann von Mynicz heimgefallen ist. („Salvis tarnen sem-
per iuribus alienis.")
Orig. 1 Siegel. Geh. H. Archiv. Böhm. A. N. 1331.
15. 1454. 11. März. (Montag nach Invocavit). K.
Ladislaus gibt dem Virich Plechler von Alacht in Bestand
den Ungeld zu Alacht mit Zugehör, ausgenommen die
Dörfer Siezendorf, niedern und obern Gadem, von St.
Scolastica tag bis Weihnachten, für 28 Pf. Pf.
Ms. N. 72. P. 4. N. 17, Geh. H. Archiv.
16. 1454. 17. März. (Sonntag Reminiscere). K.
Ladislaus verkauft dem Thomas Liebinger, Bürger zu
Stain und seinen Erben das Haus zu Stain („an aim tail
„zunagst Hannsen des Zruy (?) und an dem andern zu-
„ nagst Hannsen Adam hewsern") — das weil. Heinrichs
des Behem gewesen , und von ihm an K. Ladislaus ge-
kommen ist, wovon man jährlich als Burgrecht zu Michaeli
4 Pfen. dem Caplan unserer L. Frauenkirche zu Stain
(„Priester Jacob") giebt*
Ms. N. 72. P. 6. N. 22. Geh. H. Archiv.
17. 1454. 18. März. (Montag nach Reminiscere).
K. Ladislaus , gibt dem Jörg Snekenrewtter den Ungelt
zu Ybs in Bestand auf zwei ein halb Jahr (von den näch-
steh Pfingsten bis Weihnachten 1455 und von da über
2 Jahre), für jährlich 700 Pf. Pf. (Summe 1750 Pf.).
Ms. N. 72. F. 4. N. 16. Geh. H. Archiv.
HABSBURGENSE S. XV. 47
18. 1454. 18. März. (Montag1 nach Reminiscere).
K. Ladislaus bestätigt den Satzbrief des Mert Fünfkir-
cher, der seiner Hausfrau Ursula, Tochter des Urban
Hunczhaimer, für 200 Pf. Pf. Haimsteuer und 300 P. Pf.
Widerlegung, zus. 500 Pf. Pf., 9 Schilling 10 Pf. Gülte
zu Kulbicz auf behausten Gütern und halben Weinzehend
und Getreidzehend gross und klein zu Feld und zu Dorf
daselbst zu Kulbicz und zu Rorbach gel. der Lehenschaft
des Fürstenthums Osterreich versetzte (und etliche andere
Stücke, die nicht Leben sind).
Ms. N. 72. F. 4. N. 13. Geh. H. Archiv.
19. 1454. 18. März. (Montag nach Reminiscere).
K. Ladislaus gibt dem Jörg Snegkenrewttcr und seinen
Erben den Ungelt zu Ybbs von nächsten Pfingsten bis
Weihnachten über 2 Jahr in Bestand (21/* J. gegen
jährliche 700 Pf. Pf. 1750 Pf. Pf.)
Ms. N. 72. F. 17. N. 45. Geh. H. Archiv.
20. 1454. 28. März. (Pfinztag vor Letare). K. La-
dislaus erlaubt einigen Bürgern von Stain (Hanns Hol-
czer, Jörg Havvnp erger, Hanns Rotenstain, Thomas Lie-
binger, Peter Yschperer, Jacob Weitpolt, Hanns Swarcz,
Thomas Gösstaler, Lewpolt Emerstorffer und Lucas Steg-
man) im Fürstenthume Österreich, besonders in den Ge-
biethen von Dietmanstorf Bergwerke zu eröffnen, („wa si
„das an dem Silberperg oder andern pergen in den tel-
„lern, oder anndern ennden daselbs vinden es sei auf gold,
„silber, kupfer, pley oder ander metall, vnd verleihen in
„auch die ersten fundgrub derselben erczt") auch sollen
diese Bergwerke die ersten drei Jahre von aller Fron,
Urbar und Wechsel frei sein.
Ms. N. 72. F. 6. N. 23. Geh. H. Archiv.
21. 1454. 29. März. (Freitag vor Letare). K. La-
dislaus begnadigt den Wilhelm Pebringer und erlaubt
ihm wieder in seinen Landen und Gebiethen zu verkehren,
(„als vnser getrewr Wilhelm Pebringer ettlich vnpillich
48 DIPLOMATARIUM
„sach gehanndelt hat, darumb er in vnser vngnad komen
„vnd geuallen was daz wir in derselben hanndlung von
„vleissiger bet vnd sundern gnaden gnediclich begeben
„vnd in widerurab in vnser huld vnd genomen haben.") . .
(St. den Artolff Newnhouer).
Ms. N. 72. F. 6. N. 25. Geh. H. Archiv.
22. 1454. 29. März. (Freitag vor Lätare). K. La-
dislaus verleiht dem Oswald Wehinger, Bürger zu
Wels folgende Österreich e Lehenstücke, die sein väterli-
ches Erbe sind, und welche er und sein Bruder Veit We-
hinger von dem rö'm. Kaiser (Friedrich IV.) früher em-
pfangen hatten.
„Von erst zu Strashaimin Alkofner Pfarr halber Ze-
hend und ein sechstel Zehends auf den nachgeschriebenen
Gütern :
It. auf dem W i n k e 1 h o f daselbst zu Strashaim gr.
und kl. Zehend und was dazu gehört.
It. auf dem kurczen Lehen daselbst. It. auf dem
Aigenlehen bei dem Gattern.
It. auf dem Schakheilehen, item auf dem Na-
te riehen und auf dem Hofmair lehen überall mit
ihren zugehörungen ganzer zehend, ausgenommen wo die
zwei lehen aneinander geraint sind auf denselber ackern
den zehend nicht.
Item auf der Weingarthub m. i. z. Item auf den
Aigenekhern in Strashaim er Feldern. Item auf
n. des Stainpekhen Hüben, in jedem feld auf zwei
lussen, und auf den Stettenhuben auch überall ganzer
zehend, ausgenommen in jedem feld auf einem luss den ze-
hend nicht.
Item auf den Aigenekernin Strashaiervel-
d e n , die der N e m a i r und N e q u a m bei einander haben.
Item auf des Pintter lehen und dazu auf den
ä c k e r n a u f d e m S t e 1 1 n e r f e 1 d.
Item auf des D o r f m a i r gut in zwei Feldern in je-
dem auf 1 luss auch überall ganzen zehend.
HABSBURGENSE S. XV. 49
Item auf dem Smidlehen, item auf dem Prent-
lehen, item auf dem Grossenlehen, item auf dem
Pullerlehen.
Item auf dem Singerlehen, item auf dem Gütlein,
da weil. N. Hertel aufgesessen ist.
Item auf der Obernhub auch überall m. i. z. ganzer
zehend, ausgen. in jedem Feld auf 1 Luss den zehend nicht.
Item auf einem Luss in dem Jergerlehen, item
zwei theilzehends auf der Praitten dacz Awindem
Winkel. Item ganzer zehend auf allen Erbäckern
in Strashaimer feldern.
Item der zehend auf dem land in dem feld gen
Schönhering, das Fridleins im lehen gewesen ist,
und den zehend auf drei gärten hinter dem Partzhaimer.
Item ein zehend zuStrashaim in Altkofner und
inSchöneringer pfarre gelegen.
Item zwai Pewnt a u f d e r H ay d , die stossen an den
kirchweg zu Marichtrenkch in Her esinger pfarre.
Item die äcker das. zu Marichtrenkh in dem Waldfeld
unter den leitten mit i. z. und die äcker heissen die leith-
äcker, auch das. unter der leitten gelegen.
Mit urkund, vnder vnserm insigel das wir ditsmals
in vnsern fürstenthum Osterreich gebrauhen.
Ms. N. 72. f. 3. N. 10. Geh. H. Archiv.
23. 1454. 29. März. (Freitag vor Letare). K. La-
dislaus verleiht der Barbara, Witwe des Jacob Winntter,
die Rorhube zu Hausleitten in der Offteringer Pfarre gele-
gen, der Lehen zu Mitte rberg, die sie und vor Zei-
ten ihr Mann von Beharten (?) von Zelking empfangen
hatten, („dem dieselben lehen dieselb zeit zu uerleihen
„sind empholhen gewesen.")
Ms. N. 72. P. 3. N. 12. Geh. H. Archiv.
24. 1454. 29. März. (Freitag vor Letare). K. La-
dislaus verleiht dem Oswald Wehinger, Bürger zu Wels
als österr. Lehen, die er vormals von dem röm.Kaiser hatte :
Fontes etc. 4
50 DIPLOMATARIUM
Zwei Theile Zehend auf einem Hof zu L e u b e n-
b a c h und auf ein Gut zu Pawn garten in Weiskir-
cher pfarre gelegen,
item zwei wiesen eine gelegen zuChabarnin der
HohenWür zunächst der waldaw und die andere zunächst
der obernmühle bey des Obern -mair aw, genannt
die Pimislucht in der Heresinger pfarre,
item ganzen zehend zu obern und niedern Prusching,
gross und klein in Ofterringer pfarre.
Ms. N. 72. Fol. 3. N. 1 1 . Geh. H. Archiv.
25. 1454. 30. März. (SambstagvorLetare). K.La-
dislas gestattet auf Ersuchen des Abbtes Martin zu den
Schotten in Wien, welcher bewiesen hat, dass sein Vorfah-
rer Abbt Johann in der vonK. Albrecht (seinem Vater) ab-
schickten Gesandschaft zu zweyenmahlen, (von Wien aus
nach Frankfurt und zum zweyten Mahle nach Mainz) mehr
als 200 Pf. Pf. verzehrt habe , dass zur Abzahlung dieser
Auslagen, von dem Ungelt, den das Kloster järlich von sei-
nen Weinen, die es verkauft, zu geben hat, 10 Pfund Pf.
abgezogen werden, bis die 200 Pf. Pf. getilgt sind (d. i. im
Jahre 1474).
Befehl desshalb an seinen Hubmaister in Österreich
Jörg Dechsner und jeden künftigen Hubmaister.
(Auch besonderer Befehl an den Hubmaister de eod. d.)
Ms. N. 22. Fol. 2. (N. 5 u. 6). Geh. H.Archiv.
26. 1454. 1. April. (Montag nach Letare). K. La-
dislaus verleiht dem Wolfgang Vischmaister zu Untraw
ganzen Zehend von vier Zehenthäusern im Dorfe Kemp-
naten in Seebaiher Pfarre , die er von Kristah Gospacher
(für sich und seine Hausfrau) gekauft hatte, (diese Häuser
sind : das gut bey dem gatern worauf der Ulrich sitzt,
it. gut, worauf Steffi Peuntner sitzt,
it. gut in dem winkel, worauf Jörg Obeninn sitzt,
it. gut bey dem obern gatern, worauf Jörg Voglhu-
ber sitzt).
Ms. N. 72. F. 5. N. 19. Geh. H. Archiv.
HABSBURGENSE S. XV. 51
27. 1454. 1. April. (Montag nach Letare). K. La-
dislaus erlaubt dem Hanns Mülvelder, seinem Burggra-
fen zu Baden, der ihm zu seinen Nothdurften 200 Pf. Pf.
bereit geliehen hat, von dem Ungelt zu Baden, Leubestorf
und Potenstein, das er Bestandweise einnimmt, sich zahl-
haft zu machen, die Hälfte im Jahre 1454, die andere
Hälfte im Jahre 1455.
Ms. N. 72. P. 6. N. 26. Geh. H. Archiv.
28. 1454. 3. April. (Mittichen vor ludica). K. La-
dislaus gibt dem Wolfgang Peleytter (Peleutter) den
Ungeld in den Dörfern Sigkendorf, Sparbarch, Weissen-
pach, Niedern Gadem und Obern Gadem auf dreiviertel
Jahr (von unser Frauen Kündung nächstvergangen bis
Weihnachten 1455. (1454), für 24 Pf. Pf.
Ms. N. 72. F. 4. N. 17. Geh. H. Archiv.
29. 1454. 4. April. (Pfincztag vor Judica). K. La-
dislaus betätigt den Gemächtbrief des Veit Stethaimer,
der seinem Vater Lienhart Stethaimer, im Abgange männ-
licher Leibserben einige Zehende österr. Lehenschaft u. a.
Stücke (die nicht österr. Lehen sind) vermachte.
2 Theile Zehend gr. und kl. oben und nieden gel. im
Mechland in Mitterkircher pfarre (den er von dem Hauser
kaufte).
Item dacz Lewpolden auf dem Stain.
Item auf dem gut dacz dem Lang.
Item auf ainer hofstatt dabey.
Item auf 2 gütern dacz den Hüben.
Item auf einem gut auf der kapellen stat 2 theile ze-
hend in Münspekcher pfarre.
Ns, N. 72. F. 4. N. 15. Geh. H. Archiv.
30. 1454. 6. April. (Samstag vor Judica). K. La-
dislaus bestätigt den Satzbrief, durch welchen Hanns
Matseber seiner Hausfrau Anna , Tochter des Wolfgang
Missingdorffer für 400 Pf. Pf. Haimsteuer, und 600 Pf.
Pf. schwarzer Münze Widerlegung, das Haus Grefen-
52 DIPLOMATARIUM
do rf m. Z. und 8 Pfund 6 Schilling und 9 Pfen. Gülte zu
Grefe ndorf und Stokcheraw und auf Burgrecht und
Ueberländ daselbst 9 Schilling 20 Pfenning Gülte österr.
Lehenschaft (und etliche andere Stücke, die nicht Lehen
sind) versetzte.
Ms. N. 72. F. 4. N. 14. Geh. H. Archir.
31. 1454. 28. April. (Sonntag Quasimodogeniti).
K. Ladislaus versetzt dem Conrad Sweinwatter und sei-
nen Erben, der ihm 2000 ungr. Ducaten geliehen hat,
womit er den Markgrafen Albrecht von Branden-
burg fiir seine Auslagen (Kostgeld) bey der königlichen
Krönung zu Prag befriedigte, die Leute und Güter im
Markte zu Gawnestorf und zu Hohen (obern) R u p-
prechtstorf (in das Fürstenamt der Hüben gehörig)
mit Zehent ohne Abschlag der Nutzen. — Wenn sie ge-
löst werden sollen , soll man es ihm 2 Monate vor Weih-
nachten jederzeit zu wissen machen, und dann soll er sie
zwischen Weihnachten und Fasching abtretten. Eben so,
wenn er den Satz nicht länger behalten wollte. —
Ms. N. 72. F. 7. N.27.
Revers des Sweinwatter, falls dieser Satz auf S. Gil-
gentag sollte eingelöst werden, ihn abzutretten, hernach
soll er ihn auf obige Bedingungen behalten. Besiegelt auch
durch den edlen Caspar Schifer.
Befehl desshalb von K. Ladislaus an die Leute zu
Gaunestorf und Hohenruppersdorf.
Ms. N. 72. F. 7. N, 28. u. 29. Geh. H. Archiv.
32. 1454. 29. April. (Montag vor Philippiu. Jacobi).
K. Ladislaus gibt den Bürgern zu Melk den Weinun-
gelt zu St. Polten mit Zugehör von den nächsten Weih-
nachten an auf 2 Jahre in Bestand, gegen jährliche 650
Pf. Pf. (1300 Pf.)
(Ist ausgestrichen und heisst : habet Wolfgang Uten-
dorffer).
M§. N. 72. Fol. 17. N. 46. Geh. H. Archiv.
HABSBURGENSE S. XV. 53
33. 145*1. 2. May. (PhincztagnachPhilippi und Jaco-
bi). K. Ladislaus P. bestätigt die Beredung, welche seine
Räthe und Anwälde mit seinem Kammerer, Seycz Nusper-
ger gepflogen haben in Betreff des Schlosses Berchtol-
storff ; er soll dasselbe pflegweise inne haben, auf seine
Kosten bewahren und behüten, als Burghut soll er jährlich
vom Hubmeister 60 Pf. Pf. schwarzer Münze bekommen,
geschieht ein Zug ins Land , soll er zur Bewahrung des
Schlosses unterstützt werden , den Zeug soll er gut ver-
wahren (puchsen, puluer, pheil, armbst und ander gross
und klein gezeug). Auf Erfordern soll er das Schloss
abtretten etc. etc.
Ms. N. 72. Fol. 9. N. 31. Geb. H. Archiv.
Revers desselben. Versiegelt durch den edlen Wolf-
gang den Hertting, und zur gezeugnuss durch Hanns den
Grymen. (Beides durchstrichen).
34. 1454. 4. May. (Samstag nach H. Creuz. Invent).
K. Ladislaus willigt ein und bestättigt, dass die Gebrü-
der Stephan und Lambrecht Espän das Schloss Neu Atter-
see, das K. Friedrich früher den Gebrüdern Pankraz und
Michel Albretshaimer für 800 ungr. Gulden und 1485 ein
halb Pf. Wiener Pfen. schw. Münze versetzt hatte, (die
Einkünfte zu beziehen, Burghut u. s. w. davon auszu-
richten für Ambtleut, Turner, Torwertl, Wächter, Zirk-
ger etc., und davon jährlich in die landesfürstl. Kammer
100 Pf. Pf. abzuführen,) von denselben ablösen und unter
denselben Bedingungen innehaben dürfen.
Vorbehalten der Lösung alljährl. 2 Monath vor Weih-
nachten anmelden etc. („Wir (Ladisl. P.) sullen auch die-
selben vessten mit paw fursehen was dann jerlich daran
„notdurfft wirdet sein, zu pessern, damit die nicht zu leid
„vnd schaden daran geschehe auf vnser selbs kostung vnd
„darlegen vngeuerlich.")
Ms. N. 72. F. 8. N. 30. Geh. H. Archiv.
54 DIPLOMATARIUM
35. 1454. 6. May. Prag. K. Ladislaus von Ungern
und Böhmen und die Markgrafen Johann und Albreeht von
Brandenburg machen sich verbindlich gegenseitig ihre et-
waigen Zuspräche und entstehenden Streitigkeiten durch
eine Commission ihrer Räthe entscheiden zu lassen.
Orig. im Prager St. Wenzels-Archiv.
36. 1454. 6. May. Prag. König Ladislaus von Un-
gern und Böhmen etc. und die Markgrafen Johann und
Albrecht von Brandenburg, Burggrafen zu Nürnberg ver-
binden sich mit einander dahin, dass sie ihre etwaigen Zu-
spräche stets nach freundlicher Weise durch eine Com-
mission ihrer beyderseitigen Räthe (in gleicher Anzahl)
entscheiden lassen wollen („nach alten verschreibung zwi-
schen der crone zu Behem und des burggrafthumbs zu
Nürnberg.")
Ad. m. d. R. Procopius de Rabenstein Cancell.
Orig. Perg. 2 Siegel. (Ladislaus und Albrecht.) St. Wenzels-Archiv in Prag.
37. 1454. 7. Mai. (Dinstag nach Misericordia Dni).
Markgraf Albrecht von Brandenburg gelobt für sich und
seinen Bruder Johann dem K. Ladislaus beizustehen
wider alle seine Feinde (wie er es ihnen gelobt hatte).
„Nyemant ausszunemen, one das heilige reich vnd
„seine Vormunden, römische keiser vnd könige es were
„dann das sie ine an iren guten erben pfänden herrschaf-
„ten vnd herrlichkeiten gewalt thun wollten, so sullen vnd
„wollen wir ine wider solichen gewalt behoHFen sein one
„geuerde, in der mass als davor vnd hernach begriffen ist,
„vnd bey namen sollen vnd wollen wir ine derselben hilff
„verpunden vnd pflichtig sein alwegen, biss das alle die-
selben pfand mit beraitem gelde oder sunst mit irem gu-
„tem willen von ine bracht vnd gelediget werden, vnd
„auch sunst als offt die zur schirmung ires erbes guts vnd
„herrschefft des bedurfFen." (4 Wochen nach der Er-
mahnung, oder wenn es noth thäte noch früher).
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv. (Böhm. Abth. N. 1333).
HABSBURGENSE S. XIII. 55
38. 1454. 7. Mai. Prag. Markgraf Albrecht von
Brandenburg stellt eine Urkunde aus, in Betreff der Ehe
zwischen H. Friedrich von Brieg mit der Tochter des
Georg von Podiebrad, Zdena u. s. w.
Orig. Perg. Geh. H. Archiv. (Böhm. Abth. N. 1334.)
1454. 20. Mai. Prag. K. Ladislaus bestätigt diese
Uebereinkunft und Eheberedung.
ibid. Nr. 1335.
39. 1454. 9. Mai. (Pfinztag vor St. Pankrazentag).
K. Ladislaus verleiht dem Wolfgang Freytag für sich
und seine Erben, (aus besonderer Gnade auch den Töch-
tern) folgende österreichische Lehen (durch seine österr.
Anwälde), die theils sein väterliches Erbe sind, theils
durch Kaufan ihn kamen:
Von erst 1 gut genannt der Swymerhof und 1 gut
unter dem wald, beydc gelegen in Lokircher-
pfarre.
Item 1 gut zu Pal lnstorf in Rewthaimer-
pfarre.
Item auf dem Swymerhof ganzen zehend .
Item auf dem Strahof ganzen zehend.
Item am S c h ach e n ganzen zehend. Item dacz dem
Geusler aufder haid ganzen zehend. Item zu G r u b
1 Zehendhaus. Item auf dem gut zu Strass drittail
zehend. Item auf dem gut im Prül 2 theil zehend, gel.
in Lokircherpfar.
Item zuPuchendorf 1 halbes zehenthaus. Item
zu Veldleittn 2 halbe zehendhäuser. ItemzuGatern
1 zehendhaus gel. in Ollerstor ff erpfar r.
Item auf dem hofzu Heperg ganzen zehend gel.
in Lokircherpfarr. Item zu wenigen Peintal
1 zehendhaus in Vorchdorfferpfarr gel.
(Die mit theilung von Erharten Freytag seinem bru-
der an ihn kamen.)
Item 2 höfe, einer genannt im Hag, der andere der
Meczhof vnd die Mühle dabey gelegen in Pfarr-
56 DIPLOMATARIUM
kircherpfarr. Item lgut zuRewtt in Ollerstor f-
ferpfarr, item 1 gut genannt die Vokhenhub in Lo-
kircherpfarre. Item 1 hof zu Niderhörinpach in
Vorchdorferpfarr. Item 1 gut auf dem Haisperg.
Item 1 gut auf dem Kateregk, beyde gel. in Y s c h 1 er-
pfarr. Item 1 Pewnt in Lokircherpfarre, die ett-
wenn in das gut im S p i c z gehörte. Item die nachge-
schriebenen zehende in Lokircherpfarre.
Von erst zu Pawngarten 3 häuser, item Stainer hin-
term wald 2 thail zehend. Item Kunczl an der Steig 1 haus.
Item auf der Öd 1 haus. Item zu Moshaim 4 häuser. Item
am Weg 1 haus. Item zu Sckrankharn 1 haus. Item zu dem
Hamstukh 1 halbes haus. Item Lipp zu Leitten 1 haus.
Item zu Oberweis halber zehend. Item zu Grefing auf 3
gütern halber zehend. Item zu dem Freyscheff 1 halbes
Haus. Item zu Reichering 1 halbes Haus. Item zu Wald-
weg 2 theil zehend. Item zu Virher in der Grub drittel ze-
hend. Item zu Nakhaten Pawngarten auf 3 gütern halben
zehend. Item Liendl im Grund auf ein gütlein 2 theile ze-
hend. Item zu Pawngarten bey Krotendorf auf 2 gütern
halben zehend. Item am äussern Edelganz 1 halbes haus.
Item zu Vorstarn 1 halbes haus. Item am Mos auf 2 gütern
2 theil zehend. Item Hannsel an der Prantstat 2 theil ze-
hend. Item Hennsl am Pach 2 theil zehend. Item Schuster
an derHuligen2theil zehend. Item am Liechtmaistersperg
auf 2 gütern 3 theil zehend. Item auf der Geyrshütten auf
2 gütern 3 theil zehend. Item Denkhl auf der Od 2 theil
zehend. Item am Puchelsperg 2 theil zehend. Item in Slag
auf 2 gütern 3 theil zehend. Item in der Rewtt auf 2 gütern
2 theil zehend. Item zu Smyding 1 drittel zehend. Item am
Obermos 2 theil zehend. Item am Schonnperg auf 1 gut
1 drittel Zehend. Item zu Metzing 4 häuser. Item zu Wek-
harding 4 häuser. Item zu Pachaim 1 haus. Item auf 1 gut
daselbst 2 theil zehend. Item am Prunn 3 theil zehend. Item
zu Steten 3 häuser. Item auf dem Aichperg auf 2 gütern
2 theil zehend. Item dacz Hof auf 2 gütern 2 theil zehend.
HABSBURGENSE S. XV. 57
Item zu Tiethalmyng 1 haus vnd daselbst auf 2 gütern 2
theil zehend. Item dacz dem Stephelein auf der Steig 1
haus. Item Jörg auf der Steig 1 haus. Item dacz dem Se-
tzenfus 1 haus. Item dacz Kuntzlein auf der Steig 1 haus.
Item auf dem Puhel 1 haus. Iten auf 1 Pewntim Winkhel
ganzen zehend. Item zu Menkarting halben zehend. Item
zu Ellingaufdes Tomleins gut halben zehend. Itemdaselbs
auf 1 gut halben zehend. Item dacz Pawlen am Hart auf
2 gütern 2 theil zehend. Item dacz Wolfflein an der Stu-
ben 2 theil zehend. Item Kunrats sun im Stawdech 2 theil
zehend. Item die nachgeschr. zehende in VorchdorfFerpfarr
gelegen von erst zu Yllsungsperg 2 häuser. Item auf dem
Weissenhof ganzen zehend. Item zu Jegerhub ganzen ze-
hend. Item zu Hetzleinstorf ganzen zehend. Item zu
Grubfeld 1 haus in Kirhaimerpfarr gel. Item zu Mayrhof
2 thail zehend. Item zu Gukenperg 1 haus. Item zu Puch
2 häuser. Item auf dem Puhel auf 1 gut 2 theil zehend.
Item zu Od I haus in Hewthaimerpfarr gelegen. Item
Fridl zu Odendorf 1 haus. Item Jekl zu Hub 1 haus. Item
zu Veldleitten auf 2 hewsern halben zehend. Item zu Pu-
bendorf halben zehend gel. in Ollerstorfferpfarr. Item im
Pirchech auf 3 gütern ganzen zehend in Tesselprunner-
pfarr gelegen. Item auf 1 Hüben zu den Pedingern ganzen
zehend. Item zu Oberndorf auf 1 halbe Hube ganzen ze-
hend. Item zu den Dorfflingern 1 zehendhaus. Item zu Lam-
greben 3 häuser. Item zu Grub 1 haus. Item auf 1 acker
zu Marchtrenkh ganzen zehend und dacz Hetzendorf 1
haus gelegen in Weiskircherpfarr.
Ms. N. 72. Fol. 5. N. 21. Geh. H. Archiv.
40. H54. 10. May. (Freytag vor S. Pankraz). K.
Ladislaus verleiht den Gebrüdern Wolfgang , Mert,
Jörg und Tristram Erndorffer als Lehen seiner Herr-
schaft Weytra.
2 behauste Güter im Markte zum Gerungs und
1 Mühle genannt die K 1 a u s e n m ü h 1 e.
Item 3 gestiftete Lehen zu Harm ans t ein.
58 D1PL0MATARIUM
Item 1 ödes lehen und 1 öde hofstat in der pfarre
zum Sweikkers in Weytraer Landgerichte und
1 behaustes gut auf der Marcharts in Gerunger-
pfarr und im Landgerichte zu Arbaispach gel.
Ms. Nr. 72. Fol. Nr. 4. Nr. 18. Geh. H. Archiv.
4L 1454. 13. May. (Montag nach Pangraz). K. La-
dislaus bestätigt als Lehensherr die Verweisung von
500 Pf. Pf. Wiener Münze auf die Veste Neuhäusel
mit Zugehör, die Kristoph Inprukger für seine Hausfrau
Martha, Tochter Hanns des Weissenpekhen machte, 200
Pf. Pf. für Heimsteuer, und 300 Pf. Pf. für Widerlegung.
Ms. N. 72. Fol. 2. Nr. 7. Geh. H. Archiv.
42. 1454. 16. Mai. (Pfincztag nach Pancraz). Bo-
temburg. K. Ladislaus gibt den Gebrüdern Gerhard und
Gamareth Fronauer, (deren Vater Gerhart Fronauer die
Veste Botemburg für eine gewisse Summe von K. Al-
brecht IL satzweise bekommen hatte, mit dem dann K. Frie-
drich als Vormund über diese und die zugewachsene Schuld
[fiir Burghut, Jahrgeld und Bau] unterhandelt, und dieselbe
Veste für 1260 Pf. Pf. der schwarzen Münze ihm versetzt
batte, nach Laut 3 Satzbriefe, später Hess K. Friedrich
durch den Hubmeister Sigmund von Eberstorf mit ihm tei-
dingen und abrechnen und man blieb ihm schuldig 1585
Pf. Pf. 5 Schill. 20Pfen., jetzt nun Hessen die Anwälde
und der Hubmaister mit ihnen den Söhnen abrechnen und
es fand sich, dass sie zusammen 2411 Pf. Pf. und 80
Pfen. zu fordern hatten, und sie übergaben die 3 Satz-
briefe), einen Schuldbrief über 811 Pfd. und 80 Pfen. der
zu Sonnwenden bezahlt werden soll, und für die übrigen
1600 Pfd. Pf. i. e. in Gulden (zu 7 einen halben Schilling)
1706 Gulden 5 Schill. , nebst 100 Pfd. Pf. Burghut und
40 Pfund aus Gnaden Daraufgabe versetzt er ihnen wieder
die Veste Botemburg pflegweise mit 2 Monathe Aufkün-
dung (von beiden Seiten).
Ms. N. 72. Fol. 13. N. 38. Geh. H. Archiv.
HABSBÜRGENSE S. XV, 59
Auf dem Rücken des Concepts seines Schuldbriefes
steht :
An dem vorgenanten geltbrief habent die Fronawer
emphangen 400 Pf. Pf. und darnach aber 2 geschefftbrief,
ainen an Walthesarn Ringlstainer auf den Ungelt zu Purk-
hestorffso er inne hat, umb 350 Pf. Pf. den andern auf den
Hubmeister um 61 Pf. Pf. und 70 denare, und wann sy der
also entricht werdn, so ist der brief ledig vnd sullen den
widerumb zu vnsers gnedigisten herren des kunig handen
antwurten.
Act. Eritag nach S. Paulstag conversionis 1455.
Ms. N. 72. zu Fol. 13.
Lichn. VIII. 2 Nachtr. Nr. 1880. b. (ganz kurz.)
43. 1454. 18. Mai. (Sambstag nach Pangraz). K.
Ladislaus bestätigt durch seine Anwälde einen Gemächt-
brief des Stephan Kolb, welcher seiner Tochter Sigawn,
Hausfrau des Caspar Sulzpekh seinen öden Hof gelegen
unter Enttenrewt in Albrechtsberger Pfarr fürstl. österrei-
chischer Lehenschaft vermachte.
Ms. N. 72. Fol. 2. N. 8. Geh. H. Archiv.
44. 1454. 20. Mai (Montag vor Urbani). Wien.
Conrad der Hölzler verschreibt sich gegen K. Ladislaus
der ihn begnadigte, in Betreff gewisser Puncte.
Ms. N. 72. Fol. 10. N. 33. Geh. H. Archiv.
(Deeod. d.) K. Ladislaus erklärt, dass er den gewe-
senen Hubmeister Conrad Hölzler , der wegen einiger
Missethat („von verschulter Sachen") in seine Ungnade
gekommen war, begnadigt habe, er sollfrey in seinen Lan-
den wohnen und verkehren, es soll ihn auch Niemand
angreifen, alles nur rechtlich mit ihm betreiben.
Fol. 11. N. 34. Geh. H. Archiv.
45. 1454. 20. Mai. (Montag vor Urbani). K. La-
dislaus P. verleiht dem Thoman Kolb durch seine Anwälde
folgende österreichische Lehen :
60
DIPLOMATABIUM
Von erst zu Sigenrewtt auf behaustem gut 13 Schill.
10 pfen. geltes. Item zu dem Petzleins auf 4 lehen und zu
dem Leupolcz auf 4 lehen und auf 1 hof daselbs halben
zehend grossen und kleinen zu feld und zu dorf in Chot-
tinger pharr gelegen.
Item zu Scheycz bei Liechtenaw auf 3 gestifteten
lehen und 1 öden lehen und auf 1 öd recht eines hofes ge-
nannt der Senghof ganzen zehend grossen und kleinen zu
feld und zu dorf in Meisslinger pfarre gelegen.
Item der öd hof ist gelegen in Obrechtsperger pharre
und ist alles wismad und holz.
Item zu Obrechtzperg in dem dorff auf einem behau-
sten gut 3 schill. 19 pfen. geltes.
Item auf dem Rekssempach bey Ottenslag auf wis-
mad 1 halbes pfund und item zu Polan underm Sneperg
72 pfen. geltes.
Ms. N. 72. Fol. 18. N. 52. Geh. H. Archiv.
46. 1454. 20. Mai. (Montag vor Urbani). K. La-
dislaus verleiht durch seine Anwälde dem Jobst Rieten-
taler folgende theils ererbte, theils erkaufte Güter, Gül-
ten und Zehende als österr. Lehen :
den hof und das dorf Rietental mit zehend,
item 4 pf. 6 schill. pfen. geltes, 16 metzen dienst
getreid, 1 pfund eyer und 4 hühner jährlichen dienstes zu
Nidernleiss auf behausten gütern gelegen,
item zu Noderndorf auf 2 ein halb lehen wein und
getraid zehend und auf 17 viertel Weingarten daselbst zu
Noderndorf gelegen auch ganzen weinzehend,
item an dem Lorleinsperg ganzen weinzehend,
item zum Gebmeins in Leisserpfarr auf 1 4 ganzen
lehen und auf 7 hofstatten wein und getreid zehend feld
und zu dorf,
item zum Englers einen zehend.
Ms. N. 72. Fol. 18. N. 51. Geh. H. Archiv.
47. 1454. 21. Mai. (Eritag vor Urbani). K. Ladis-
laus verleiht durch seine Anwälde dem Siegmund
HABSBURGENSE S. XV. 61
Stechaimer als dem altern fiir sich und seinen Bruder
Bernhard folgende österr. Lehen : '
einen hof genannt der Hesselhof
und 1 gut an der Lamsöd in Hederhouer pfarre und
in Ennser landgericht, item 1 Hube und 1 hofstatt zu Ru-
dolfing in Lewtinger pfarr und Schönnberger landgericht
gelegen.
Ms. N. 72. Fol. 18. N. 53. Geh. H. Archiv.
48. 1454. 21. Mai. (Eritag vor Urbani). K. Ladis-
laus verleiht dem Veit Hartmatinger durch seine An-
wälde als österr. Lehen : einen Zehend auf 4 Gütern ge-
nant zu Uting in Garpalczhouer Pfarr (väterl. Erbe).
Ms. N. 72. Fol. 18. N. 54. Geh. H. Archiv.
49. 1454. 6. Juni. (Pfingsttag vor Pfingsten). K. La-
dislaus bestätigt durch seine Anwälde den Satzbrief des
Hanns Guttgesell , der seiner Hausfrau Elspeth, Tochter
des weil. n. Kelbinger auf der Schonperhaid gesessen, für
40 Pf. Pf. Heimsteuer und 60 Pf. Pf. Widerlegung seinen
Hof, genannt der Ascherhof in der Riederpfarre gelegen
(fürstl. österr. Lehenschaft) als Satz versetzte.
Ms.N. 72. F. 2.N.9. Geh. H.Archiv.
50. 1454. 8. Juni. (Samstag vor Pfingsten). K. La-
dislaus nimmt den Lienhard Zigeuner, der sich „elt-
lich sachen" wider das Landesrecht in Osterreich zu
Schulden kommen Hess, und desshalb in Ungnade ge-
kommen war , wieder zu Gnaden auf.
Ms. N. 72. Fol. 12. N. 36. Geh. H. Archiv.
51. 1454. 8. Juni. (H. Pfingstabend). K. Ladislaus
bestätigt als Lehnsherr das Vermächtniss , welches
Dorothea, Hausfrau des Wolfgang Mülbanger machte,
welche 24 Eimer Bergrechts auf Weingärten zu Kar-
har en und vom ganzen Dorfe selbst 2 Theile Getreidze-
hend zu Feld und zu Dorf, gross und klein, ihren Kin-
dern (von ihrem ersten Manne Rudolph Mattseber) Jörg
K. und Anastasia vermachte und im Falle, das selbe
62 DIPLOMATARIUM
minderjährig stürben , den Gebrüdern Hanns und Martin
Mattseber. (Landesfürstl. österr. Lehenschaft).
Ms. N. 72, Fol. 1. N. 3. Geh. H. Archiv.
52. 1454. 8. Juni 3. Juli. (Samstag vor Pfingsten,
Mittichen vor S. Ulrich). Schadlosbriefe K. Ladislaus für
Jörg Weihenperger, Niclas Stokharner, Jan Zwisskowa,
Czybor Zbeztuchowa etc. und ihre Gesellen, welche mit
einer gewissen Anzahl Söldnern inSold genommen worden.
Ms. N. 72 Fol. 12. N. 37. Geh. H. Archiv.
53. 1454. 11. Juni. Prag. Uebereinkunft der Be-
vollmächtigten des Herzogs Philipp von Burgund (Petrus
Vasques miles Chambellanus , ac magister Jacobus de
Oestende , sacre theologie professor) , mit K. Ladilaus
Waffenstillstand vom 1 1 . Juni bis 1 . November. — Con-
servator treugarum soll seyn Antonius D. de Croy, comes
de Porciano. Es sollen während dieser Zeit zu einer Zu-
sammenkunft bei Gelegenheit eines Reichstags in Frank-
furt oder Nürnberg zu Michaelis Legaten geschickt werden.
Orig. 2 Siegel. Geh. H. Archiv. (Böhm. Abth.) N. 1336.
54. 1454. 18. Juni. (Eritag nach Viti). K. Ladis-
laus bestätigt durch seine Anwälde das Gemächt, ver-
mög welchem Ludwig Luger, Bürger zu Steyr alle seine
Erbgüter, Geldschulden und Habe, im Falle seines kin-
derlosen Abganges vermachte.
Ms. N. 72. F. 17. N. 47. Geh. H. Archiv.
55. 1454. 26. Juni. (Mittichen vor Peter und Paul).
K. Ladislaus verleiht durch seine Anwälde seinem Rath
Jörg von Kunring als von seinem Bruder Hanns von Kun-
ring ererbte österr. Lehen: zu Vtzestorff auf behaustem
gut 2 pf. pfen. geltes.
Item zu Peygarten 9 pf. 3 Schill, und 16 pfenn. geltes.
Item zu Wintpaissing 21 ph. und 4 denare geltes.
Item zu Kamerstorf 21 pfd. und 70 pfenn. geltes,
1 0 eimer 3 viertel wein bergrech ts und 1 holz.
Item zu Stranczndorf 3 schill. und 6 pfen. geltes.
HABSBURGENSE S. XV. 63
Item zu Awkgental 13 Schill, und 14 pfenn. geltes.
Item in Paczntaler aw das holcz.
Item ein holcz genannt in der grub am Mawrperg.
Item zu grassen Sweinwart 3 ein halb phunt und 32
pfenn. geltes und 60 eimer wein bergrecht.
Item zu dem Kadolcz 4 pf. pfenn. geltes.
Item zu Steteidorf bei Weyrberg 5 pfd. 20 pf. geltes.
Item zu Herzogenpirpawm 13 mutt waiczs und 3
ein halb pfd. und 3 Schill, pfenn. geltes.
Ms. N. 72. F. 18. N. 49. Geh. H. Archiv.
56. 1454. 5. Juli. (Freytag nach Ulrich). K. La-
dislaus bestätigt einen Kauf, vermög welchem Wilhelm
Pebringer 24 Pfd. Pf. jährlicher Gülte auf österreichi-
schen Lehen gelegen dem Jörg Weihenperger auf
Wiederkauf verkaufte.
Und zwar :
13 Muth 26 Metzen Habern Marchfuter auf folgen-
den Dörfer :
Item zu Pernestorf 4 muth habern auf des probst
leuten von sand Polten.
Item zu Radendorf auf des probst leuten von sand
Polten 2 muth habern.
Item zu Kaiichdorf auf des abbts leuten von Zwetl
3 muth 10 metzen habern.
Item zu Grund auf des abbts leuten von Sewsenstain
19 metzen habern.
Item zu Sukchenprunn auf des pfarrers leuten von
Holabrunn 3 muth häbern.
Item zu Stainabrunn auf des Schoberleuten 15 me-
tzen habern.
Item zu Newndorf in Purkhsleincz pfarr 9 Schill. 6
pfenn. gölte auf behaustem gute.
Item zu Kokendorf auf der Smida 4 pfund gölte auf
behaustem gut und Oberland.
Item zu Sträning ein halbes fuder bergrecht und
und daselbst ein halb pfund gölte.
64 DIPLOMATARIUM
Item zu Purkchsleincz ein halbes pf. pfen. gülte min-
der 4 pfenn. Mit urkund etc.
Commissio d. regis ad mandatum d. Wolfgang Ober-
haimer maresch. referente.
Ms. N. 72. Fol. 1. N. 4. Geh. H. Archiv.
57. 1454. 15. Juli. (Montag nach Margreth). K.
Ladislaus nimmt den Jörg Hunttinger von Vilshofen,
der wegen Ansprüchen von der Witwe Kristina Lachai-
merin her, den Bürgern von Stein und Krems abgesagt
hatte und darüber in Ungnade des Landesfürsten gekom-
men war, jetzt sich aber mit den besagten Bürgern wie-
der ausgeglichen hat, wieder zu Gnaden auf.
Ms. N. 72. Fol. 11. N. 35. Geh. H. Archiv.
58. 1454. 20. Juli. (Samstag nach Margreth). Wien.
K. Ladislaus gibt durch seine Anwälde den Gebrüdern
Jörg und Stephan Lewbestorffer folgende von Simon Nei-
degker ihnen verkaufte und durch denselben aufgesandte
österr. Lehen:
18 schill. 6 pfenn. geltes und 2 küffel salz burgrechts.
Item eine au und einem zehend gelegen zu dem
Weypolcz auf einem öden hof daselbst in Waidhouerpfarr
auf der Tey.
Item eine halbe Fischweid gelegen auf der Tauchen.
Ms. N. 72. Fol. 18. Nr. 50. Geh. H. Archiv.
59. 1454. 31. Juli. (Mitichen vor S. Stephanstag
Inventionis). K. Ladislaus gibt den Bürgern zu Zwettel
das Ungelt, Stadtgericht, Landgericht , Losung und den
Zoll zu Zwettel mit Zugehör (das Urbar ist ausgenom-
men) von k. Weihnachten auf 2 Jahre, für jährl. 150 Pfd.
Pfenn. Bestandgeld in Bestand.
Ms. N. 72. Fol. 15. N. 42. Geh. H. Archiv.
60. 1454. 31. Juli. (Mitichen vor Stephani Inventio).
K. Ladislaus gibt der Stadt Wels (Richter, Rat und
Bürger) durch sinen Hubmeister Jörg D echsner den Un-
geld zu Wels und in der Gegend auf dem Lande, dann
HABSBURGENSE S. XV. 65
den Ungeld in der Klaus , auch die Salzmauth und die
Strassenmauth zu Wels, mitsamt der Mauth und dem
Zoll zu Ebelsberg und Gmunden auf 2 Jahre von Weih-
nachten angefangen, in Bestand gegen jährliche 900 Pf.
Pfen., macht in 2 Jahren 1800 Pf. Pfen., die sie zu den
4 Quatembern zu bezahlen haben. — Auch das Stadtge-
richt zu Wels überlässt er ihnen auf getreue Hand diese
2 Jahre auf Verrechnung.
Ms. N. 72. Fol. 15. N. 40. Geh. H. Archiv.
61. 1454. 31. Juli. (Mitichen vor S. Stephans-
tag Inventionis). K. Ladislaus gestattet den Bürgern zu
Wels, welche seinem Hubmeister Jörg Dechsner zu den
Auslagen, besonders auf die Rüstung („zu aufhaltung des
velds") wider Mlaadwanko von Reichenaw 300 Pf. Pfen.
vorgestreckt haben , dieses Geld von den Einkünften des
Amtes zu Wels, das sie bestandweis innehaben, jedes der
2 Jahre 1355 und 1456, 150 Pf. Pfen. abzuziehen.
Ms. N. 72. Fol. 15. N. 41. Geh. H. Archiv.
62. 1454. 5. August. (Montag nach Inventio Ste-
phani). K. Ladislaus nimmt den Gilg Starkh, der in
königl. Ungnade gefallen war „von etwas verdechtnuss
wegen" wieder zu Gnaden auf, er darf zu Wien und sonst
in seinem Gebiethe wohnen und verkehren.
Comm. M. Hubaidm.
Ms. N. 72. Fol. 13. N. 39. Geh. H. Archiv.
63. 1454. 7. August. (Mitichen vor Laurentz). K.
Ladislaus verleiht dem Erhard Leutfaringer durch sei-
ne Anwälde folgende von Hanns dem Stikhlperger er-
kaufte österr. Lehen :
1 haus gelegen zu Entschestorf unter dem Lichten-
stain und 1 weingartsetz hinten daran.
Item 1 Weingarten genannt der Tanpruker daselbst
gelegen.
Item aber 1 Weingarten das. gen die Schonmawr.
Item zwen Weingarten gelegen bei Prunn ainer gen.
diePrunnsecz und der ander geheissen das klein weingertl.
Ms. N. 72. Fol. 19. N. 55. Geh. H. Archiv.
Fontes etc. II. Bd. 5
66 DIPL0MATAR1UM
64. 1454. 9. August. (Freitag vor Laurenzi.) K.
Ladislaus bestätigt als Lehensherr das Vermäch tniss des
Jobst Rietentaller, der im Falle, seines kinderlosen Abgan-
ges (ohne männl. Erben) seiner Hausfrau Magdalena (auf
ihr Lebtag), und dann seinen Vettern Heinrich und Wil-
helm Rietentaller, Gebrüdern, folgende Güter, die österr.
Lehen sind (nebst einigen Nichtlehen) vermachte :
Ein hof und das dorf zu Rietental mit zehend.
Item zu Nydern Leyss auf behausten gütern 4 pfd.
und 6 schill. pfenn. geltes, 1 6 metzen dienstgetreid 1 pfd.
eyer und 4 hühner jährl. dienstes.
Item zu Nodendorf auf 2 ein halben lehen wein und
getreid zehend und daselbst auf 17 viertel Weingärten,
und an dem Lorleinsperg ganzen weinzehend.
Item zum Gebmeins in Leysserpfarr auf 14 ganzen
lehen und 7 hofstatten, wein- und getreidzehend zu feld
und zu dorf.
Item zum Englers einen zehend.
Ms. N. 72. Fol. 19. N. 56. Geh. H. Archiv.
65. 1454. 17. August. (Samstag nach Assumpt. Ma-
rie.) K. Ladislaus bestätigt den Satzbrief, vermög wel-
chem Cristan Stokharner dem Hanns Dechsenpekh um 20
Pfd. Pf. schwarzer Münze, 2 Pfd. Pf. Geldes auf einer Mühle
zu Hanczendorf gelegener österr. Lehenschaft versetzte.
Ms. N. 72. Fol. 17. N. 48. Geh. H. Archiv.
66. 1454. 17. August. (Samstag nach M. Assumpt.)
K. Ladislaus gibt den Bürgern von Korneuburg den Un-
gelt in der Stadt daselbst und auf dem Lande, das Stadt-
gericht die Mauth und Kor auch daselbst zu Korneuburg
mit Zehend von Weihnachten auf 2 Jahre in Bestand ge-
gen jährliche 1800 Pfd. Pf. (3600 Pf.)
Ms. N. 72. Fol. 16. N. 43. Geh. H. Archiv.
67. 1454. 19. August. (Montag vor Bartholomäus.)
K. Ladislaus gibt den Bürgern von Steyr den Ungelt,
die Mauth und das Gericht daselbst zu Steyr mit Zehend,
HABSBÜRGENSE S. XV. 67
von nächsten Weihnachten auf 2 Jahre in Bestand gegen
jährliche 1000 Pfd. Pf. (2000 Pf.)
Ms. N. 72, Fol. 16. N. 44. Geh. H. Archiv.
68. 1454. 20. August. (Eritag vor Bartholomä). K.
Ladislaus bestätigt das Vermächtniss , wodurch Hanns
Allt, Bürger zu Linz, im Falle seines kinderlosen Abgange
dem Thomas Wisent folgende österr. Lehen vermachte :
Das gut zu Krotendorf mit zehend.
Item ganzen zehend auf dein hof zu Struczing und
auf 2 lehen, und auf 1 mühl daselbst und auf dem hof zu
Mayrhouen, und auf 1 mühle zu Hynnterleiten, alles in
OfFenhauser Pfarre gelegen.
Item ganzen zehend auf dem Rorhof und auf dem
hof im Wolfswinkchel in Municherpfarr gelegen.
Ms. N. 72. Fol. 19. N. 57. Geh. H. Archiv.
69. 1454. 20. August. (Eritag vor Bartholomä). K.
Ladislaus verleiht dem Wolfgang Missingdorfer durch
seine Anwälde 7 Pfd. 14 Pfenn. Geltes auf Burgrecht,
Äckern und auf einem behausten Gut zu Michelhausen ge-
legen, die er von Kristoph Inprukger gekauft hat.
Ms. N. 72. Fol. 20. N. 59. Geh. H. Archiv.
70. 1454. 21. August. (Mitichen vor Bartholomä).
K. Ladislaus verleiht dem Stephan Tanner durch seine
Anwälde das Haus zum Otten in Glokniczer Pfarre, das er
von Erhard Pühler und Kristoph Puchler seinem Sohn (für
sich und die übrigen Kinder (resp. Geschwister) Gertrud,
Hedwig, Elsbeth, Dorothe, Wendlein, Altmann und Pili—
grim) erkaufte.
Ms. N. 72. Fol. 20. N. 60. Geh. H. Archiv.
71. 1454. 28. August. K. Ladislaus bestätigt die
Verweisung des Caspar Wisendorffer, welcher die Benigna,
Hausfrau seines Sohnes Jörg Wisendorffer, Tochter des
Wolfgang MissingdorfFer, für 200 Pfd. Pf. Heimsteuer
und 300 Pfd. Pf. schwarzer Münze Widerlegung auf fol-
gende österr. Lehen verwies :
68 DIPLOMATARIUM
Auf seinen sitz im Graben mitsamt dem meyerhof,
ackern, wiesen, hölzern, teiehen.
Item auf 2 lehen und 3 hofstätten zu Pymerhofen
1 3 Schilling- 29 pfennig.
Item auf 1 lehen zu Hynntperg ein halb pfd. und auf
überländ 48 pfenning geltes Burgreehts, alles in Genczen-
pacher pfarre gelegen mit zehend.
Ad relationem d. de Kunring et Oberhaimer.
Ms. N. 72. Fol. 19. N. 58. Geh. H. Archiv.
72. 1454. 4. October. K. Ladislaus gibt dem edlen
Protzek von Kunstadt seinem Rathe, Kämmerer und ge^-
treuen lieben, für seine treuen Dienste das am Eck gegen
dem Hankischen Hof in der alten Stadt Prag gelegene Haus,
welches etwann der Drnowsky besessen hat, und befreit
es von allen Steuern und Lasten auf ewige Zeiten.
Geh. H. Archiv. (Böhm. Abth.) N. 1338.
73. 1454. 16. October. Frankfurt. Die Bevollmäch-
tigten des zum Vermittler gewählten Herzogs Ludwig von
Baiern (Nicolaus abbas monasterii Cesariensis ord. cister-
ciensium in s. pagina professor, Vdalricus de Rechperg,
Wilhelmus de Truchtling, milites, Conradus Ruttenawer,
licenciatus in decretis ac rector parochialis ecclesie gl.
virg. inNewburg), treffen eine Uebereinkunft zwischen K.
Ladislaus P. und Herzog Philipp von Burgund. — Der
Waffenstillstand ist vom Allerheiligentag verlängert bis
zum Sonntag nach Pfingsten (oetava pentecostes) während
dieser Zeit soll zu Georgi in Göppingen vor dem Herzog
Ludwig von Baiern eine Zusammenkunft sein , derselbe
darf nehmen zu Vermittlern, wen er will.
Die Bevollmächtigten willigen ein und unterschreiben:
1 . Oratores Ladislai P. Udalricus Nusdorffer electus
Pataviensis et cancellariusAustrie,Procopius de Rabenstain,
regni Bohemie cancellarius , Nicolaus Barius, prepositus
Agriensis regni Hungarie vicecancellarius, Stephanus de
Worda prepositus AlbensisTransiluane, Heinricus dominus
de Geraw et Gregorius de Haimburg u. juris doctor.
HABSBURGENSE S. XV. 69
2. Oratores Philippi ducis Burg. Guilermus episcopus
Tullcnsis, Symon de Lalaing, dominus de Montigni et Petrus
Vasque, milites cambellani, Johannes Aurifabri in jure civili
lieentiatus maxister requestarum et presidens consilii in Lu-
xenburgo, Adrianus van den Ee, magister compotorum in
Brabancia, consiliarii et Johannes de Willer, secretarius.
Orig. Perg. 15 Siegel. Geh. H.Archiv. (Böhm. Abth.) N. 1339.
74. 1454. 4. December. (S. Barbaratag). K. Ladis-
laus verpfändet dem Stephan, Herrn zu Hohenberg für ge-
liehene 1500 ungrische Gulden folgende Güter und Nu-
tzungen :
„von erst den markcht zu Potenstein vnd das ambt
„mit sambt dem gericht daselbs, pringt der phening dinst
„newenczehen phunt vier und fünfczig phening gelts, vnd
„die gewondlich schaczstewr daselbs acht phunt drey
„ Schilling mynnerzwen phcnnig gelts. Item von den visch-
„ wassern acht phunt phennig gelts von der holczmautt
„sechs phund phening gelts. Item vnd drey emer perkrechts
„sind angeslagen für sechs Schilling phenning gelts. Item
„fünfczig jeuch hofekcher von yder jeuch zwelif phenning
„pringt dritthalb phunt phenning gelts. Item von des
„Holczler zwain müllen, zwen mutt körn vber die zwelif
„Schilling phenning swein dinst. Item die mul vnderm haws
„zwainczig meczen dinst körn. Item von dem wildpan zwai
„phund phenning gelts. Item von den panwelden funft-
„halb phund phening gelts. Item zu Mukkendorf pringt
„der phennig dinst dreissig phunt vier und sibenczig phen-
„ning gelts vnd snitphennig fünf vnd zwainczig phennig.
„Item die mautt daselbs zehen Schilling phening gelts. Item
„das ambt zu Furtt pringt der phenning dinst fünf vnd
„dreissig phunt drey schillng fünf phennig gelts. Item dreis-
„sig kes von der waid zu zwain phennig pringt sechczig
„phennig gelts. Item zu sand Veit pringet der phennig
„dienst mitsambt den waidphennigen sechs phunt zwen vnd
„sibenczig phennig gelts von den pauholczern daselbs
„dreiczenthalben Schilling phennig gelts. Item auf den
70 DIPLOMATARIUM
„vorgeschoben gutern zwelf mutt dinsthabern da ist an-
„geslagen ain mutt körn vmb dritthalb phunt, vnd ain mutt
„habern vmb zehen Schilling phennig die vorgeschriben gü-
„ter nucz vnd gult mit allen irn zugehörungen als die von
„alter herkomen sind, also haben wir sidem vorgenanten
„von Hohemberg vnd seinen erben verschoben, also das
„sie di nun fiirbaser innhaben nüczen vnd niessen sullen vnd
„mugen, als andre ire aigne guter vnd dauon jerlich acht-
„zig phunt phenning gelts zu irm nucz vnd frumen geprau-
„chen vnd innbehalten vnd die vbermass so von den vor-
„berürten nucz gult vnd gültern nach innhaltung vnserr
„ambt register geuellet, jerlich in vnser kamer, vnserm
„hubmaister wer der ye zu zeiten ist oder sein wirdet rai-
„chen vnd geben sullen vngeuerlich. . Mit vorbehält der
„lösung (des Rückkaufs)."
S. Barbarentag 145^. Vidimus vom 7. December
durch Abbt Martin von den Schotten zu Wien.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
Lichnowsky VI. Regg. N. 1932 (unrichtig und unvollständig).
75. 1454. s. d. et a. K. Ladislaus verleiht dem
Martin auf Tunaw Brobst, Bürger zu Regensburg eine
Hofstatt und eine Badstube in der Scheffterstrasse daselbst,
(„wan er die von vnsern vordem seliger gedechtnuss vor-
fallen auch hiet zu lehen gehabt").
Ms. N. 72. Fol. 5. N. 20. Geh. H. Archiv.
76. 1454. s. d. K. Ladislaus gestattet durch seine
Anwälde den Bürgern (Richter, Rat und Bürgern) zu Laa,
in ein Haus daselbst Bier zu führen und vom Zapfen zu
schenken, gegen das gewöhnliche Ungelt, was darüber
fallt, soll zur Nothdurft der Stadt verwendet werden. Bis
auf Widerruf. — (»Vnd also daz sisolh pir in vessern auf
„das lannd nicht verkauften noch ausgeben.") — Befehl
desshalb an den Pfleger und Ungelter zu Laa.
Ms. N. 72. Fol. 6. N. 24. Geh. H. Archiv.
76. 1455. 10. Jänner. Breslau. K. Ladislaus be-
stätigt der Dorothea, Wittw« des Johannes Schoffrichter
HABSBURGENSE S. XV. 71
das Gericht in der Stadt Hawelswerde mit Zugehör, so
wie es weiland K. Johann von Böhmen dem Jacoh Rukcri
verlieh. (Inserirt ist dieses Verleihungs-Privilegium K. Jo-
hann von Böhmen. Dat. in Numburga super Albea iiij. non.
Julii 1319.) .
Geh. H. Archiv. (Böhm. Abth.) N. 1340.
78. 1455. 30. Jänner. Breslau. Gerichtshrief des
Heinrich von Rosenberg, Hauptmanns der Fürstenthümer
Breslau, Schweidnitz und Jauer wider die aufrührerische
Stadt „Lignitz" (welche am 24. Juni 1454 die könig-
lichen Vögte, Amtleute und Diener überfallen und ausge-
trieben, den ordentlichen Rath entsetzt, etliche gemordet
hat [„vnd darnach den toten leichnam geraubt hetten, als
„mitnamen dem Czeteras, dem ritter, \nd darnach dem
„alden stattschreiber burgermaister vnd ander uil mer va-
„fug vnd ubeltat begangen"]. — Der Schaden ist auf
60000 fl. geschätzt, und die Widerlegung der Schmach
auf andere 60000 fl. („doch mit beheltniss eim ytzlichen
„an seiner klag der denselben ubeltäter vmb den began-
„gen mordt vnd ubeltat zu hals oder hannt zu sprechen \ id
„zu klagen vermeinten.") — Es kamen vor das gericht die
vesten Cristoffel Durnheym, Otte Zedlitz Ritter, Vincentz
Czercko und andere, die sich nannten Anwälde und Pro-
curatores der Frau Hedwig, Herzogin von Schlesien und
ihres Sohnes Herzog Friedrich (brachten aber keine Voll-
macht) und Hessen durch den Ritter Wilhelm Truchtlinger
vorbringen, dass Lignitz ihr Eigenthum sey und Erbe
von ihrer Mutter (resp. Grossmutter) Frau Elisabeth,
Herzogin von Brieg etc., doch die königl. Bevollmäch-
tigten wendeten ein, es handle sich nicht um das Eigen-
thum, sondern die Oberherrlichkeit, die verletzt sey etc.
„also ward mit einmüthiger folge erkannt, das die vonLig-
„nitz zu dreyenmaln nachenander geruifen vnd gefordert
„werden soltten mit lauter stymme vnd offener thür, kernen
„dann sy oder yemant von iren wegen sy zu uerantwurt-
„ten so solt gescheen was recht were, also \\ irden sy ge-
72 DIPLOMATARIUM v
„ruffcn vnd erfordert in obgeschribner masse, vnd da ny-
„mant erscheine paten in die anwälde vnsers gnedigen
„herren des kunigs zu fragen, sindeszmals nymant erschine
„wes sy dann forder wartten solden, ward erkannt mit
„einmütiger folge, sy soltten harren der weile das gericht
„sess, ab noch ymant erschinen wolde so gschee darnach
„was recht were, vnd auff das ward dasselbe gericht das
„mal auffgehaben vnd wider gelegt erlengert vnd ersterkt
„auff dem nechstuolgenden Dornstag zu sechzehen hören
„in allermasse als es auff Mitwochen gesessen was yder-
„man vnschedlichen an seinem rechten. (Montag nach dem
„Christtag) . . Also ward das gericht furder von tagen zu
„tagen durch pet willen etzlicher forsten auch vmb anderr
„einfelliger notturfft willen geschoben biss auff Dornstag
„nach sant Paulstag verkerung, auff denselben tag sassen
„wir obgenanter Heinrich von Rosemberg, hauptmann des
„ fürst enthumb Bresslawmit disenhernachgeschribenpey-
„ sitzern vnd vrteilsprechern in obgeschribner masse zu
„gericht, also kamen für vns die obgemelten anwältte vn-
„sers gnedigen herren des kunigs vnd begerten durch iren
„obgemelten furleger vnd redner in das recht zu offnen
„wes wir vns mit denselben peysitzern vnd vrteilern
„zu recht erkannt bedacht hetten, also ward durch ein-
„ mutige folge erkannt vnd in schrifften ein vrteil in deut-
scher vnd behmischer zungen gelesen, das dann paide
„dewtsch vnd behmisch herren vnd vrtailer einmüticlich
„erkannten in eym lante, vnd lautet also in deutsch. Nach-
„dem die von Lignitz vnsers gnedigen herren des kunigs
„gehulte gelobte vnd gesworne vndertanen sein, darauff
„seinen amptleuten, reten und dienern mit aller nutzung
„vnd herlichkait gewert, vnd darnach auff sant Johannstag
„Baptisten negstu ergangen amptlewt vnddiener auszgetri-
„ben, gemort vnd gerawbt vnd anderr mer ubeltat getan
„haben, vnd darnach als sy darumb zu red gesatzt sein,
„vnsern herren obgenant gebeten in darumb rechtlich fur-
„ bescheiden vnd ane erkenntnüsse nicht zu straffen, das
IIABSBURGENSE S. XV. 73
„dann also auffir beger vnd zu enntliehem rechten furbe-
„sehiden ist vnd gesehen haben die sach hanndeln vnd
„doch das gericht verachtet haben, sprechen wir zu recht
„eintrech ticlich all, das vnser gnediger herre der kunig sy
„mag straffen darumb das sy über ir erbhuldung eyd vnd
„gelubde, die sy sein gnaden erblich getan haben seiner
„gnaden amptleut vnd diener auszgetriben, gemort vnd ge-
„rawbt haben, wie seinen gnaden desbedunken wirt nach
„ derselben verwurkung vnd verschul digung, dann vmb den
„schaden des geltes, das vor dem gericht gesatzt ist da-
„rumb sprechen wir ictzunt nichts." (Item böhmisch) „Ja-
„koz ti z Lehnicze." ....
„Pey der vrteil sein gewesen herrZdenko von Stern-
„berg, obrister burggraf zu Prag, herr Gindrzich von der
„Leippen erbmarschalk des kunigrichs zu Behem, herr
„Gindrzich von Michelsperg, herr Hanns von Colditz, herr
„Jan von Cunstat Zagimacz genant, herr Dietrich von Ja-
„nowitz vnd von Chlumb, herr Bohuslaw von Swannberg
„herr Karl von Wlassym, herr Vlreich Eytzinger von Ey-
„tzing, herr Gindrzich von Kolowrat, herr Heinrich herre
„zu Gera, herr Wentzlaw von Biberstein, herr Apel Vitz-
„tumb, herr Dietrich Frankemberg, Bohuslaw Schreiber-
„ storner Metzenroder."
Anwälde des Königs Ladislaus waren: Girzik von
Constat, herre zu Podiebrat, gubernator und hofmeister
des kunigrichs zu Behem vnd herr Procop von Rabenstein
des kunigrichs zu Behem cantzler; Oratorund „fiirbringer1'
war H. Gregor Haimburg, Lehrer beider Rechte.
Orig. Geh. H.Archiv. (Böhm. Abtheil.) N. 1341.
79. 1455. 15. März. Wien. K. Ladislaus schlägt
den Georg von Cunstat und Podiebrad , Gubernator von
Böhmen und Hofmeister auf die ihm versetzten Schloss
und Stadt zu Glatz, Stadt Frankstein mit Zugehör, die er
mit seiner Erlaubniss von dem edlen Wilhelm von Littem-
burg eingelöst hatte, noch 2000 Schock Prager-Groschen
[„ut (ruinosum) castrum predictum reparari et reedificari
74 DIPLOMATARIUM
„procuret, ac etiam in eodem territorio glacensi piscinas
„fodi et construi faciat.") Testes his rebus fuerunt nobiles
Henricus de Rosemberg capitaneus Slesie, Zdenko de
Sterenberg burgrauius Pragensis, Henricus deLipparegni
Bohemie supremus marescalcus, Karolus de Wlassin, Jo-
hannes Czalta de Camennahora, camerarius Petrus de
Ostromirz vice magister curie et alii consiliarii nostri.
Orig. Perg. Geh. H. Archiv. (Böh. Abth.) N. 1342.
80. 1455. 16. März. K. Ladislaus bestätigt die
Schenkung, die K. Friedrich der Karthause Aggsbach mit
der Eigenschaft über 4 Güter zu Aggsbach und dem Holze
am Dürnberg gemacht hat, und begibt sich der Lehen-
schaft über Letzteres.
Orig. Geh. H. Archiv.
81. 1455. 25. März. Wien. K. Ladislaus meldet
dem Georg von Podiebrad, Gubernator, dass die Gesand-
ten des Herzogs Philipp von Burgund um einen Tag hie zu
Wien am königl. Hof ersucht hätten („doch also, so solh
„bericht yecz nicht furgangk gewunne, daz das dem tage
„auf dem nagst kommenden s. Jorgentag der sachen hal-
„ben gen Göppingen zu Frankfurt abgeredt, kamen man-
„gel bring") wozu er ihn beruft: „daz du dich das schi-
„rist, vnd du anderr vnserr geschefthalben magst, her zu
„vns fügest, vnd auch mit den benanten reten redest sich
„mit sambt dir her zu vns ze finden .... Desgleichen mit
„des hochgeborn fursten vnsers lieben vettern, herczogs
„Ludweigs von Bayrn reten so yecz in der Newnstat seinn,
„von vnsern wegen auch redest vnd si pittest, sich her
„zu solchem tag zu fugen zu raten vnd zu hellfen, damit
„die sach muge zu berichtt komen , vnd den sachen also
„nachgedenkchest, daz vnsernhalben darinn nicht ab-
„gang vnd mangel bescheche, vnd dieselben ret sich an
„alle ausrichtt nicht wider anhaim fugen."
Orig.Perg. Geh. H. Archiv (Böhm. Abthl.) N. 1343.
82. 1455. 20. April. Wien. K. Ladislaus gibt dem
Heinrich von der Leippen (H. de Lippa) ob 'sien Marschall
HABSUURGEIVSE S. XV. 75
von Böhmen für seine treuen Dienste alles Recht, was
ihm als Markgrafen von Mähren durch den Tod der Elssza
an dem Heirathgate zustand, das ihr Gemahl Pertold
de Lippa mit 1000 Mark Silber auf dem Orte (Opido) Ho-
stiradiczich angewiesen hatte, („omne ius quod nobis ve-
rlud marchioni Morauie competit per mortem Elsscze in
„ipsius dotalicio quod eidem Pertoldus de Lippa eius ma-
„ritus in summa mitle marcarum argenti dederat et assig-
„nauerat in et super opido Hostiradiczich").
Befehl desshalb : Capitaneo vniuersisque tabularum
Czude Brunnensis Marchionatus nostri Morauie officialibus
. . . zur Uebergabe.
Ad relacionem dominorum Georgii de Cunstat ma-
gistri curie et Henrici de Rosenberk capitanei Siesie."
Orig. Perg. Geh. H. Archiv. (Böhm. A.) N. 1344.
83. 1455. 7. Mai. (Mitichen nach des h. Krewcztag
Inventionis.) Wien. K. Ladislaus bestättigt den Auswechsel,
welchen Kaiser Friedrich als sein Vormund mit dem Rüdi-
ger von Starhemberg seinem Rathe getroffen hat,dem er den
herzoglichen Weingarten des ein halb Jeuch ist, gelegen
an dem Nusperg in der obern Schoss gen. das Frawn-
weingertlein davon man jerlich dint 5 ^ Irtail wein perk-
rechts und 3 heMing voitrecht dem gotzhaus zu Kloster-
newnburg für eine summe pfenning, die man ihm vonher-
zogs wegen schuldig gewesen, nebst der herzogl. Vogtei,
vogtrecht und 1 hofstat zu Eybesprunn in Pilichdorfer-
pfarr gelegen, gegeben hat, wofür der Starhemberg den
weinzehent genannt der Hodusch in dem herzogl. Weinze-
hent zu Töbling gelegen auf gestifften weingerten5 den er
von den Herzogen zu Lehen gehabt, gab. .
Orig. Perg. 1 gr. Siegel. Riedeck.
84. 1455. 12. Mai. Revers des Erzbischof Jacob
von Trier für K. Ladislaus der ihm 31000 fl. rh.
schuldig ist. Er will sobald dieses Geld bezahlt ist, oder
dafür 1550 Gulden jährlicher Gülten angewiesen sind,
die ihm d'qreli Herzogin Elisabeth von Briern und Luxem-
76 DIPLOMATAUIUM
bürg, Fürstin von Görlitz (für 34000 fl. rh.) verschriebe-
nen und zugewandten Briefe „von der lantvogtye in Elsas
„vnd etlichen slossen in Elsas vnd Westerich" restituiren.
Ovig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv. (Böhm. Abth.) N. 1345.
85. 1455. 14. iMai. (Mittichen nach S. Pangreczen-
tag). Wien. K. Ladislaus verleiht dem Albrecht von Eber-
storf die von seinem Bruder Reinprecht von Eberstorf (älte-
stem des Geschlechts) zu seinen Gunsten aufgesandten
Stücke, für sich und als Lehenträger dieses seines Bru-
ders Reinprecht und ihrer Vettern Veit und Hanns, Ge-
brüder von Eberstorf und Conrads von Eberstorf seines
(des Albrecht) Sohnes : „von erst des obrist kamerambt
„in öesterreich das ir erb ist, mit seinen rechten vnd zu-
„gehörungen. Item die werd vnd vischwaid, vnd alles geyaid
„von allerley wyld vnd geflügel in der Tunaw vnd auf den
„grüntten, die sich mynnernt oder merent. Item das dorf zu
„Pettendorf, vnd das gantz gericht daselbs vber den tod
„vnd sust vnd gefürste freyung auch daselbs alsuerr die ge-
„merkeh geentt die auch zu dem öbristen kamerambt ge-
„hörnt. Item die guter zu Wolfpaissing vnd das gantz ge-
wicht daselbs vber den tod vnd sust. Item die vischwaid zu
„Eberstorf. Item der zehent auf vier und zwaintzig halben
„lehen zu Eslarn zu veld vnd zu dorf. Item der getraideze-
„hent zu Eberstorf ausgenomen den zehend in Sebarnerveld
„vnd in den krautgerten. Item gefürste freyung daselbs zu
„Eberstorf vber erber sach, alsuerr der von Eberstorf ge-
„merkeh daselbs geent, als die von alter herkomen ist.
„Item das dorf zum Aibereth da die vischer sitzen vnd das
„dorf Ruczendorf. Item das todgericht in dem dorfEber-
„storf, vnd darumb alsuerr der purgfrid vnd gefürste frey-
„ung des gesloss Eberstorf gelangt vnd raichet die vnser
„lieber herr vnd vater kunig Albrecht löblicher gedecht-
„nuss, weilent Hannsen von Eberstorf vnd seinen erben
„geben hat, nach seins briefs laut darumb ausgegangen.
„Item die gült vnd marchfuter. Von erst Hanns Gugrel,
„dient von seinem hof an sand Michelstag 6 Schilling pfen.
HABSBURGENSE S. XIII. 77
„Item Steffel Mülner von seiner müll, vnder dem Aichperg
„an sand Michelstag ain halb phund phenning, vnd das
„holcz bey Hederstorf an dem Hedreinsperg, mitsambt
„dem grünt, als das mit marchen vmbfangen ist. Darnach
„das marchfuter, das man jerlich dient an sand Jörgentag.
„Item Mert von Litschen dreyczehen meczen habern. Item
„Hanns in Puchpach dreiczehen meczen habern. Item VI-
„reich Mawroch an der Sunnleytten sibenczehnthalben
„metzen habern. Item Kristan aus dem obern Dachspach
„dreiczehen meczen habern. Item Michel im nidern Dachs-
„pach dreiczehen meczen habern. Item Steffan im obern
„Guntzespach sechs und zwainczig meczen habern. Item
„Weber von Mitterueld fünf metzen habern vnd Jörg Krepp
„von Mitterueld ain metzen habern. Item zwaytail
„wein- vnd getraidczehent grosser vnd klainer zu veld
„vnd zu dorf zu Frenigaw, Pergarn vnd Mayrhouen
„in Melkcher vnd zu Metzleinsdorf in Metzleinstorffer
„pharm gelegen. Item ainen drittail weinczehend vnd ge-
„traidczehent zu Stemmestorf grossen vnd klainen zu veld
„vnd zu dorf, vnd ainen vorzehent daselbs vveins vnd ge-
„traids, vnd auf ainem hof daselbs dreyssig phenning gelts
„den Caspar Matseber inne hat, \*id dauon dient. Item
„Hannsen des Lpdendorffer tail wein- vnd getraidczehent
„zu Hederstorf bey Walkerskirchen gelegen."
Orig. Perg. Geh. H. Archiv.
Lichnowski VI. Regesten Nr. 1983. (unvollständig).
86. 1455. 1*. Mai. Wien. Erzbischof Jacob von
Trier und die Oratores und Räthe des Herzogs Ludwig
von Baiern (Ritter Johann von Parsperg und Friedrich
Mauerkircher, J. u. Dr. Canonicus von Freisingen) trafen
eine vorläufige Ausgleichung zwischen K. Ladislaus und
Herzog Philipp von Burgund in Betreff von Luxemburg,
Chiny und der Landvogtey im Elsass (nach dem Wunsche
der Räthe des Königs : Georgii de Cunstat et de Podebrad
gubernatoris et magistri curie regni Bohemie, Heinrici de
Rosenberg capitanei Slesie et Szdenkonis de Sternemberg
78 D1PL0MATARIUM
burggrauii Pratensis; und der Räthe und Gesandten von
Burgund : Domini Guillermi episcopi et comitis Tullensis,
Simonis de Lalaing domini de Montigniano, ac Petri Vas-
ques domini de Teinsich militum . . .) Alle Feindschaft
hört auf . . Herzog Ludwig vor Bayern soll zu Speyer am
1. October einen Tag halten und entscheiden, gütlich oder
ernstlich (bis Martini, oder er kann deliberiren (zu Hause)
bis heil. 3 Könige. Er kann auch entscheiden über den
Bruch des Waffenstillstandes) u. s. w. . . ,,Preterea inter
„prefatos oratores et consiliarios aduisatum tractatum et
„conclusum est, quod captiui hincinde qui ante treugas
„alias per nos Jacobum archiepiscopum treuerensem su-
„pradictum inter prefatas partes compositas capti fuerunt,
„si aliqui ex ipsis nunc detineantur aut ad tempus relaxati
„sint et non omnino quittati relaxabuntur sub sua fide us-
„que ad decisionem et expedicionem huius cause. Verum
„hü, qui pendentibus treugis capti seu detenti fuerunt hinc
„et inde tarn Uli de Rodemacra quam alii quicunque po-
„nentur infra quindecim dies post requisitionem factam in
„manus domini ducis Bauarie supradicti vel alterius ad
„hoc ab eo mandatum habentis, qui prefatus dominus dux
„Bauarie cognoscet si iuste vel iniuste capti sint, et qui
„iniuste captus fuerit actionem suam habebit de bonis suis
„et interesse repetendis, qui autem iuste captus fuerit pu-
„niatur iusticia mediante nisi aliter per amicabiles tracta-
„tus penam evadat.". . .
Orig. Perg. 8 Siegel. Geh. H. Archiv. (Böhm. Abth). N. 1346.
S. Lichnowsky VI. Regg. N. 1986 (ganz kurz).
87. 1455. 30. Juni. Wien. K. Ladislaus ver-
leiht dem Marx Treitelkofer für sich und seinen Bruder
Hanns: (österreichischer Lehenschaft, ihr Erbe) „von
„erst das gut zu Truebenperg. Item den zehent auf zwain
„gutem zu Petzleinsperg. Item den zehent auf ain gut im
„tall. Item den zehent auf aim gut im holcz, in Gunstkir-
„cher pharr gelegen. Item zu Ennttarn ain gut in Gewels-
„kircher pharr gelegen. Item zu Poppenreut ain gut in
HABSBURGENSE. S. XV. 79
„Ratenpekcher pharr. Item im Merkenhofer pharr drew
„zehent hewser."
Commissio d. regis in consilio.
Orig. Perg. 1 Siegel (fehlt). Geh. H. Archiv.
Lichnowsky VI. Nr. 2011 (unvollständig).
88. 1455. 23. Juli. Wien. K. Ladislaus belehnt auf
die Äufsendung und Fürbitte Jörg Prantners, dessen Sohn
Heidenreich mit einem Lehen zu Kespach und mit Gülten
und Zehente zu Langenschlag und Mitterschlag.
„4 pfund 25 pfenn. gülte und 3 hühner zu Langen-
schlag.
Item 5 Schilling 10 pfen. gülte 3 hühner und sieben
einen halben melzen ma^en zu Mitterschlag gelegen, und
ain lehen zu Kespach.". .
Commissio d. Regis in consilio.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
Lichnowsky VI. Itegg. Nr. 2015 (unvollständig).
89. 1455. 11. October. Speyer. Bürgermeister und
Rath von Speyer bezeugen , dass die Machboten des K.
Ladislaus (die edlen, strengen und wolegelorten her Przi-
bick von Clena, her Heinrich herre zu Gerauwe, her Jo-
hann vom Rabenstain ritter und her Gregori Haimburg le-
rer in geistlichen und weltlichen rechten) seit dem 1. Oc-
tober hier waren, und warteten auf einen Tag vor dem
Herzog Ludwig von Baiern. (In der Herberge zum Spiegel.)
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv. (Böhm. Abth.) N. 1348.
90. 1455. 13. November. (Phincztag nach sand
Merteintag.) Wien. K. Ladislaus verleiht dem Lienhart
Walthawser und seiner Hausfrau Dorothea ain wysen ge-
nant die rewtwisen, in Sachsnerpharr gelegen der le-
henschaft des fiirstenthums Osterreich.
Oilg. auf Perg. zu Grein. Hängendes Siegel von rothem Wachs.
91. 1455. 9. December. Wien. K. Ladislaus ge-
währt dem Johann von WTaldstain die Gnade, dass Nie-
mand ohne seinen Willen den Markt Slawkow, den er
80 DIPLOMATARIUM
pfandweise besitzt, von ihm lösen kann, nur zur k. Kam-
mer kann er von den Königen von Böhmen und Markgra-
fen zu Mähren gelöst werden.
Orig. Geh. H. Archiv. (Böh. Abth.) N. 1349.
92. 1455. ll.December. (Phincztag vor S. Lucein-
tag). Wien. K. Ladislaus von Ungarn und Böhmen etc.
verleiht dem Hanns Stickelperger seine ererbten Lehen-
güter (vom Fürstenthum Österreich) : Von erst die vesst
Stikehelperg mit irer zugehörung. Item z weif Schilling und
2 1 phenning gelts vnd 54 vaschanghüner ; item auf überlend
ekchern vnd der getraidzehent auf denselben ekchern
zu Rauhenwart gelegen. Item newnthalb phunt phenning
gelts gelegen zu Steten, auf behausten gütern vnd vber-
lend. Item zway behauste guter zu Kirchperg. Item der
getraidczehent zu Hohenruprechczdorf vnd sechczig phen-
ning gelts auf dem behausten gut daselbs. Item zu nidern
Lanczendorf halber weinczehent vnd getraidczehent; item
zu Plintendorf bey Pewgen drittail getraidczehents. Item
ain gut zu Kirchperg. Item achczehen Schilling vnd vir
phenning gelts zu Grillenperg. Item des Flansen hof mit
seiner zugehörung vnd aindlef schiling vnd vier phenning
gelts zu Gunfarn gelegen. Item die vesst Sachsenganng vnd
das dorff dabey mit aller irer zugehörung. Item das Ober-
haus vnd das dorff dabey auch mit irn zugehörungen. Item
ain dorff genant Notendorf vnd ain zehent daselbs auf ain
vnd zwainczig jeuchen akchers: item ain dorff genant
Maczennewsidel, vnd ganczer zehent daselbs auf sechze-
hen lehen, grosser vnd kleiner zu veld vnd zu dorff. Item
zu Wittaw virczehen behauster holden vnd guter, vnd auf
virvndzwainczig lehen daselbs ganczer zehent grosser
vnd klainer zu veld vnd zu dorff. Item zu Mölleitten sechs
behauster holden vnd guter vnd zway phunt phening gelts
von dem werd daselbs. Item halber zehent zu Wolfs werd,
grosser vnd klainer zu veld vnd zu dorff. Item ain zehent
zu Nidernsibenprunn. Item ain aw genant der Wais gegen
Stadlaw vber gelegen. Item ain aw genant das Pewschl
HABSBURGENSE S. XV. 81
vnd ain vviseu dabey. Item ain aw genannt der Uürings-
werd. Item ain aw genant das Erlach. Item ain aw genant
das Weidach. Item ain aw genant das Hochdörnech. Item
zwo awen bey Maezennewsidl gelegen, aine genant der
Wenigwerd die annder im Altenwerd. Item ainen hof zu
Mannswerd genant auf dem Anger, vnd daselbs zu Manns-
werd vnd zu Pewgen dabey gelegen, den vierden tail ze-
hents aufbeden dörffern, vnd ainen waisen gelegen in der
Tunaw, mit ainer stetten gegen Pewgen vber, vnd mit der
andern seitten neben ainer aw, genant das Zoynach.
Orig. Perg. Geh. H. Archiv.
Lichnowsky VI. Regg. Nr. 2057 (unvollständig).
93. 1455. 12. December. Wien. K. Ladislaus be-
stätigt dem strengen Ritter Niclas Truchsess, seinem
Hofmarschall, für sich und seine Erben dasSchlossSteintz
im Markgrafthume Mähren und einen Brief, den er da-
rüber von K. Albrecht, seinem Vater hat.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv. (Böhm. Abth.) N. 1350.
94. 1456. 18. Jänner. (Suntag nach sand Antho-
nientag). Wien. K. Ladislaus bestätigt das Vermächtniss
des Kaspar von Starhemberg zu Gunsten seines Vetters
Hanns von Starhemberg, seines Rathes, dem er „all seine
„zehent vnd perkchrecht mitsambt dem Weingarten bey
„Enczestorf an dem Püsenperg vnd seinen tail an dem
,,lanntgerichtt das zu Stetldorf gelegen auf dem Wag-
„ram gehört, der lehenschaft des fürstentumbs Oster-
reich" vermacht hat.
Orig. auf Perg. au Riedeck. 1 hängendes Siegel, herabgerissen.
95. 1456. 4. April. (Sannd Ambrosientag). K. La-
dislaus verleiht der erbern Margreth weilent Jörgen zu
Vrfar Wittib zu ihrer und ihrer unvogtbaren Kinder
Händen folgende Güter, die unter die Lehnschaft des Her-
zogthums Österreich gehören:
„Von erst der perg zu Vrfar.
,,Item ain hofstat im Rewt.
„Item ain hofstat im Lanbegk.
FonUs etc. II. Bd. 6
82 DIPLOMATARIUM
„Item ain hofstat am Stadel.
„Item zwo hofstet zu Sawrüssel, alles in Schechner
pharr gelegen."
Orig. auf Perg. zu Grein. Häng. Siegel von rothem Wachs.
Auf einem beigeschlossenen Zettel ist ein Verzeich-
niss notirt von einigen Hofstätten, die dieselbe Margareth
von K. Ladislaus empfangen hat :
Item hofstat am Labegk, zum Zötlein, zum Stadl.
zum Reyffen, Hochrewt.
96. 1457. 7. April. (Phincztag vor dem Palmtag.)
K. Ladislaus bestätigt den Gemächtbrief des Kristoff
von Potendorf, der dem Rüdiger von Starhem-
berg, seinem Rathe, folgende österreichische Lehens-
stücke vermacht hat, im Falle er und sein Mannsstamm
mit Tod abginge :
„der weinzehent vnd getraidzehent auf vir ganczen
„lehen zu Inczestorf bey Zisterstorf gelegen gross und
„klein zu veld vnd zu dorff; vnd die ain zeil desselben
„dorffs genant die Sumerzeil mit zugehörungen."
Orig. auf Perg. zu Riedek. Hängendes grosses Siegel, stark beschädigt.
97. 1457. 20. October. (Phincztag vor der aind-
lefftausent Junkchfrawntag.) Prag. K. Ladislaus erlässt
einen Befehl an alle Unterthanen im Machland (ob der Enns
„in merkchten, dörfFern und auf dem lannd im Achlannd
„gesessen und wonhaft"), dem Niclas Mülvelder , seinem
Pfleger zu Werffenstain, dein er die Verwesung der Mauth
in Struden, des Urbars und desUmgelts im „Achlanndt"
übergeben hat, den Umgelt zu reichen („von ewren vailen
„wein die ir von zaphen sehennket.") („Commissio d.
regis in consilio.")
Abschrift im Archiv zu Grein.
98. 1457. 21. October. Prag. K. Ladislaus verleiht
dem Thomas Alt als österr. Lehen den Maierhof im Lichten-
tannergericht, das Gut Vischweng dabey und einen Zehend
„so man yetz zu dem bemelten mairhof samet," alles in
dev Kessendorfer Pfarre.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv. (Salzb. Abtheilung).
Erzherzog Albrecht (VI.)
Urkunden von und an Erzherzog Albreeht.
i.— xv.
85
I. 19. October 1447.
Wir Albrecht von gots gnaden herczog ze Osterreich,
ze Steir, ze Karndten vnd ze Khrain, graff zw Tirol etc.
Bekennen das fuer vnss komen sind vnser getrew lieb de
richter, rat vnd dy gancz gmain vnsers marekhts ze gros-
sem Marteinsdorff zw vnserm gslos Farichtenstain gehö-
rundt vnd gaben vns zw erkennen wie sy von weylandt den
grafen von dem Farichtenstain vor langen jaren die zeit
als von ieren herrn inn etwe vil stuckhen begnat vnd ge-
freyet waren worden, der selbing gnaden rechten freyhai-
ten vnd gaben ir vorfaderen vnd sy lange zeit beruebleich
gebraucht heten, vnd wir auch nachmals als der Farich-
tenstain zw vnsern hantten komen war, vnd gross bue-
stung an leyt vnd guet begangen heten, nachmals als in
dem nagst vergangem jar, da dy Vnger mit grosser macht
in dy selben vnser gegent, vnd anderen enndten gezogen
würden, vnd gross buystung an lewt vnd guet begangen
hetten warn in damit auch dy obgeruerten ir alte verbrieffte
recht, gnad vnd freyhait mit sambt vnserm bestät brieff,
durich dy selbing veindt genomen vnd vernicht wor-
den vnd paten vnss diemuetickhleichen, das wir inn söliche
ir recht gnad vnd freihait zwuernewen gnädickhleichen
geruckhten, vnd wann aber wir statigs genaigt sein vnse-
ren vndertan vnd getrewen gnad vnd fuedrung zw pewei-
sen, damit sy dest hiczickhleicher vnss zw willickhait vnd
stäten trewen erczundt vnd bevestnet werden, darzwe so
wir in sachen die der erhörung wirdig erschein angeruef-
fen werden, geczimet sich, das wir dy selben darinnen
86 DIPLOMATARIUM
gnädickhleiehen ansehen vnd geweren , davon hab wir
nach redleicher erfbdernuss vnd vnterrichtung der ob-
gemelten Sachen den benanten vnsern richter purgern vnd
gancz gemain zu Marteinsdorff die egenanten iere recht
gnad, freihait vnd alt löbleich herkomen vernewt vnd ge-
geben, vernewen vnd geben inn vnd allen yeren nachko-
men daselbs die gnädickhleichen in khrafft des brieffs in
den artiklen als hernach geschriben stet. Am ersten seczen
vnd wellen wir das nyemant in den benanten vnseren
marckh Marteinsdorff kainerlay wein fueren nach da
schenckhen schol, er sey dann dar innen gesessen mit ai-
gem rucch. Item ain yeder der also da gesessen ist mag
sein wein dy er selbs erpawt hat, da hin fuern vnd inn le-
gen doch zw kainer anderen zeit ym jar, dann nuer allain
zwischen sand Michelstag vnd sand Mertentag , es war
dann das ainer oder mer in derselbing zeit mit seinem
wein durich verpot oder verhefftung oder andre redleiche
vrsach verhindert wurdt, das mag in dar innen entschuldi-
gen, doch das er soliche irrung vor an den richter vnd rat
ze Marteinsdorff bring vnd im derselben erlauben, so mag
er dann sein wein hin einfueren. Item wann sich auch fliegt
das in dem marckh an wein abganckh geschiecht, also das
nicht mer wann acht vass wein da sein, vnd nun das ach-
tat vass am zaphen get so mag ain yeder der mit aigem
ruckh da siezt an anderen endten wein kawffen, die in
denn marckh bringen vnss auss schenckhen. Item als dan
jarmarekh des suntag nach sand Jacobstag ist, wellen wir
vnd ain yede herschafft zw dem Farichtenstain oder vnser
hawpman daselbs vnd erlauben ainem yedem frey wein da
ze schenckhen, drey tag vor dem selbing jarmarekh vnd
drey darnach, doch also ob ainem oder mer vber den sel-
ben dritten tag von wein ichts vbrig beleibt, des sy von
dannen nicht fueren das haben wir vnd yede herschafft zw
dem Farichtenstain oder unser hawpmann daselbs maent an
dem vierden zw vnsern hanten ze nemen, dadurich söliche
gerechtickhait gehalden vnd nicht vberfaren werdt. Es
HABSBÜRGENSE S. XV. 87
schol auch ain herschafft zw dem Farichtenstain drey
oder mer auss den purgern ze Marteinsdorff seczcn dy all
jar stätigs ir erkundung vnd auffsehen haben, vnd wenn sy
finden der disew artikl vberfar, dem schollen sy dy wein
nemen vnd der herschafft zw dem Farichtenstain antwor-
ten, erfundt sich aber das selben gesessen yemant wider
dy artikl gestattet wein ze (Vieren oder ze schenckhen da-
rumb schol iryeder der herschafft zw straff ain phunt dfi.
verfallen sein an alle gnad. Item wann sich ainer ains
rechtsspruchs vnd vrtail beswärt bedunckht der mag da-
rumb dingen fuer dy herschafft zw dem Farichtenstein oder
yeren hawpman daselbs vnd nicht ferrer vnd dann daselbs
anrueffen ym dar vber mit recht zw erkennen da schol dan
ainyedergefuedert werden damit das recht sein ganckhhab.
Item wer zw den benanten von Marteinsdorff vnd anderen
den vnseren daselben vnserer herschafft gesessen zw spre-
chen hat, der schol mit klag auff den grünten benuegen erfä-
dern vnd auff nemen, vber das sein dy vnsern nymen schuldig
äussern alben der benanten vnserer herschafft ze antwurten,
als vnss dann dyselben vntertan erczelt haben, wie ferrer ir
alt herkommen sey das sy ir wein auff das tewtsch haben
verkauffen mugen, also ist vnser maynung das sy fuer auch
dapey mugen beleiben vnd pey den obgenanten allen von
vnss vnd ainem yeden künfftigen vnsern hawpman zw dem
Farichtenstain dy weil dan das selb gslos mit der herschafft
zu vnsern vnd vnsern erben banden ist gehalten vnd be-
schirmet werden.
Mit vrkundt des brieffs.
Geben zu Wien am phincztag nach sand Lucastag
des ewangelisten nach Cristi gepurdt vierczehen hundert
vnd in dem siben vnd vierczigisten jar.
In einem Transsumpt von 1494. Perg. zu Riedek.
IL 28. October 1447.
Wir Albrecht von gots gnaden herczog von Osterrich
zu Steir, zu Kernden vnd zu Krain graue zu Tirol etc.
88 DIPLOMATARIUM
Bekennen für vns vnd vnser erben, als die edel Margret
weylend graf Pauln vom Vorichtenstain tochter sich mit
leyb vnd gut, vns gancz gegeben vnd einpholhen, sunder-
lich auch vns aller irer erbschafft vnd gerechtigkait an den
gslossen vnd herrschenden Vorichtenstain , Lannsee vnd
Kobolezdorff mitsambt aller irer zugehorung williclichen
abgetreten vnd vbergeben hat, daz wir vns dargegn gen
ir verphlichtet vnd verbunden haben, verphlichten vnd ver-
binden vns auchbey vnsern fürstlichen Worten wissentlich
mit dem brief daz wir derselben Margretn, wenn wir sy
am nagsten verheyraten zu haimstewr vnd vertigung ge-
ben vnd auszrichten sullen vnd wellen, zwaytausent guter
vnger. vnd ducaten guidein , oder dafür sovil münss, die
dann zu der zeit zu Wyenn gib vnd gab ist, vnd ir die be-
stelln ze antwortn hie zu Wyenn in der stat in den nag-
sten zwain monadten nach dem vnd sy nach solhem vnserm
verheyratn eelich bey gelegen ist, damit sy der also gencz-
lich habhafft werd on allen abgangk vnd vercziehn. Tet-
ten wir aber des nicht, so sullen vnd wellen wir ir in dem
nagsten monadt darnach, dieselben zwaytausent gülden
auf vnserm gsloss Vorichtenstain oder Kobolezdorff oder
auf etlichn dorffern, ämbtern vnd gutern darezu gehörund
verschreiben vnd vermachn, dauon sy alle jar zwayhun-
dert gülden vnger. vnd ducaten gült vnd nuez hab auf wi-
derlosung alles nach lannds vnd heyraez recht vnd gewon-
hait on alle auszczug geuerde vnd vercziehn, mit vrkunt
des briefs, geben zu Wyenn an sand Symon vnd Judas der
hailigen zwelifboten tag, nach Crists geburt vyerezehen-
hundert vnd im syben vnd virezigkistem jare.
D. dux in consilio.
Orig. Perg. Geh. H. Archiv. Lichnowsky VI. Regesten Nr. 1324.
III. 28. October 14 '4 7.
In nomine domini amen, anno a nativitate eiusdem
1447, indictione 1 0, die vero veneris 28 mensis Octobris,
hora vesperarum vel quasi, pontificatus sanetissimi in
HABSBURGENSE S. XV. 89
Christo patris et domini nostri domini Nicolai divina Pro-
videntia pape quinti anno primo in stuba solite residentie
illustris principis et domini domini Alberti Austrie, Stirie,
Karinthie etc. ducis in mei notarii publici testiumque in-
frascriptorum ad hoc vocatorum specialiteret rogatorum
presentia personaliter constitnte nobiles et honeste Anna
de Potendorff relicta quondam spectabilis ac generosi viri
domini Pauli comitis de Vorchtenstain, nee non Margare-
tha et Walpurgis sorores et dictorum Pauli et Anne con-
thoralium filie, sane mente et corpore compotesque ratio-
nis use desuper matura et prehabita deliberatione non co-
acte neque compulse sed sponte et voluntarie dederunt
cesserunt et donaverunt donatione inter vivos, omni simu-
lata fraude et callida donatione semota, prememorato illu-
stri prineipi et domino domino Alberto duci Austrie om-
ne jus et proprietatem, quod habent et habuerunt in castris
Vorchtenstain Lannsse et Kobelstorff cum omnibus villis
colonis aliisque juribus et bonis ad eadem castra speetan-
tibus ad prefatas Annam de Potendorff ex donatione prop-
ter nuptias ac Margaretham et Walpurgem sorores ex
successione hereditaria vel alias qualitercumque devolutis
quodque idem dominus prineeps dictis castris libere et pa-
eifiee pro sue voluntatis beneplacito frui et realiter gaudere
valeat prout eidem circa eadem castra et possessiones con-
iunetim vel divisim competere videbitur et expedire, re-
nuneciantes in premissis et circa ea quomodolibet omni
juris auxilio canonis vel legis ac proprietati eorundem ca-
strorum et bonorum ad easpeetantiumomnibusque privile-
giis vel literis apostolicis vel aliunde impetratis vel impe-
trandis exceptionibus defensionibus allegationibus rationi-
bus ac aliis benefieiis quibuseunque per quas vel que pre-
memorato domino prineipi preiudicium aut gravamen circa
premissa vel aliquo premissorum posset exoriri aut dieta
sua donatio in aliquo retardari, promittentibus nichilomi-
nus dieta Anna, Barbara et Waltpurgi michi notario pu-
blico infrascriptotamquam publice etautentieepersone ibi-
90 DIPLOMATARIÜM
dem stipulanti sollempniter et recipienti vice et nomine
omnium et singulorum quorum interest aut intererit quo-
modolibet in futurum premissa omnia et singula rata grata
atque firma tenere et habere et contra ea nequaquam ve-
nire. Super quibus omnibus et singulis prememoratus do-
minus princeps dominus Albertus dux Austrie me notarium
publicum infrascriptum requisivit quatenus sibi super pre-
missis vnum vel piura tot quot forent necessaria publicum
seu publica conficerem instrumentum seu instrumenta. Ac-
ta sunt hec Wienne Pataviensis diöcesis sub anno indicti-
one die hora loco pontificatu et aliis quibus supra, presen-
tibus ibidem nobilibus ac circumspectis viris dominis Chri-
stofen) de Stubemberg barone, Georio de Rorbach magi-
strocamere dicti domini principis, Johanne Neydekcher de
Rastenberg, Rudolffo de Geuffembach, Reinperto Grabmer,
Johanne Sussenheimer, Martino Hueber, Johanne Kram-
berger et Martino Potelsdorffer armigeris, testibus ad pre-
missa vocatis specialiter atque rogatis.
Petrus Sartoris, not. publ.
Orig. Perg. Geh. H. Archiv. Lichnowsky Bd. VI. Regesten Nr. 1323.
IV. 10. Jänner 1^8.
Dem durchluchtenden hochgebornen fürsten vnd
herrn herr Albrechten tau Österich etc. hertzogen vnsrem
gnedigen herrn.
Durchluchtender hochgeborner fürst vnd herr. Vn-
ser willig gütliche dienst vnd was wir eren vnd gutes ver-
mugent syen üwern gnaden allz.it bereit. Gnediger fürst
vnd herr, üwern gnaden tünd wir tzü wissen, das einr vn-
ser burger gne.;;t Cünratt Keller oderSchoberli der galez-
ler vnd nunnenmacher, der zitt als er denn tzü Rinuelden
vnd in derart sin antwerk treib ein deine jerliche körn-
gult überkam vnd koft, als denn das sin brieff darüber ge-
steh vnd versigelt gleit eigenlichen innbalt, macht sich
als denn dise uergangne krieg vffstünden vnd einr hin der
ander her jederman dar er mocht entweich vnd sin sicher-
HABSBURGKNSE S. XV. 91
heit sucht, das derselbe vnser burger Sitten huptbrieff zu
behalten geben hatt, vnd gab sinem guten frund vndgun-
ner Cunraten Weber tzu Loffemberg denn ouch daselbs
vmb die gult glegen was. vmb das, wenn er sins briefs be-
durft, das er inn denne zu linden wüste vnd inn nit ze fü-
ren hin oder her bedorftc, nachdem vnd aber disz sachen
vnd krieg tzü gutem komen sint, so ist der benempte vn-
ser burger gan Loffemberg komen vnd wolt sinn brieff
wider tzü sinen banden nemen vnd och siner veruallnen
gfcfte. nachfragen vnd ob die nit verschinen wer tzü sinen
handen (ziehen, wird im furgehan das üwer furstlichkeit
dem Glasisen die gult vnd die brieff als für ein frye gab
vber geben haben soll, vnd litt also der vnser sins hopt-
briefs ouch der zins siden dem befiehl tzü Costentz ge-
macht vsz vnd mag der nit gemessen noch gebrochen das
im aber kumberhaflig ist, hatt vns also gebetten uvvern
fürstlichen gnaden der sach halb tzu schriben vnd uwer
angebornen miltikeit zu bitten im sinen brieff vnd gült vnd
mit sunderheit die so sid dem bericht geuallen sint tzü
entschlachen das er ir hinfur gebruchen mug als vor dem
krieg. Gnediger fürst vnd herr. Sid wir nu tzü uwer hoch-
gebornen furstlichkeit vnd tzwifellich hoffnung vnd ge-
truwen hant, das uwer gnad ane mittel der bericht vnd
dein anlasz tzü Costentz gemacht gnüg tüve, vnd schaffe
gehalten vnd nachgangen werden , vnd derselbe anlasz
vnd die bericht an eim end einn solichen artigkel innhalt:
„Item wer von sunderlichen personen tzü jegklichem teil
„gewant, kuntlich oder verbriefet zinse gulteoder schulde
„hatt, der sol da bi beliben, vnd der hinfür als uor disem
„kriege gemessen, werent aber sölich zinse gülte oder
„schulde in disem kriege von deheiner partyen vff gehaben
„oder ingenomen, das sol hin vnd vszgenomen sin. Ob och
„dehein semlich gulte zinse oder schulde noch uorhanden
„vnd bisz her in uerbott behalten worden, werend das ge-
„bott solle abe sin, vnd dem sin zins gulte oder schulde fur-
„basser volgen, wurden aber spenne darumb vnd daz ein teil
92 DIPLOMATAMUM
„meinte solichs were von den fyenden nitgenomen, vnd der
„ander teil meinte es were geschechen, da solle je ein partye
„der andren vm tzü sprechen an den enden etc. als uor statt."
Item so wist ouch ein artigkel in dem anlas/, furer also.
„Item was ouch ein teil hinder den andren in truwen gefloch-
„nett oder tzü behalten geben hatt das sol wider gegeben
„werden, es were denn das solichs von den vyenden gnomen
„were, wurden aber spenne darumb vnd das ein teile meinte
„es were von den vyenden nit genomen vnd der ander teile
„meinte es were geschechen, da solle je ein partye derand-
„ren vmb tzü sprechen an den enden als vor statt." Vnd nu
uwer angeborne fürstliche miltikeit in den ieczgemelten
puncten vnderricht ist wie billichim sinbrieffvmb sin gult
wisent vnd ouch sin zinse sid der bericht nach wisung der
puncten geuallen uorbehebt werdent oder wie vnbillichen.
So bittend wir uwer angebornen gnad mit aller diemüt so
wir jemer ernstlichest konnent, ir wellent gnedenclichen
gerüchen ze uerschaffen das dem anlas vnd den puncten
darinn vergriffen nachgangen vnd dem vnsren sin brieff
vnd schuld der veruallnen zinsen sid der bericht veruallen
har vsz geben werden als wir ouch hoffent uwer furstlich-
keit bekenn semlich zittlich vnd billich sin, konden wir das
vm uwer fürstliche gnad in glichen vnd meren Sachen be-
schulden vnd verdienen soltend vnd wolten wir vnuer-
drossen ane zwifel funden werden. Vnd wellent vns mit
uwerm gnedigen antwurt verschriben bi dem botten gerü-
chen zu gebieten. Datum die mercurij xf Januarii anno
domini etc. xlvnj?
Schultheiss vnd rat tzü Bern.
Orig. Pap. Geh. H. Archiv,
V. 28. Juni 1449.
Durchluchtiger hochgeborner fürst vnd her von
söllicher vintschafft wegen die sich gemacht hat züvchen
minem lieben junkher Wernher von Schinen vnd andern
an aim vnd Bilgrin von Hodorff an dem andern tail. Nun
HABSBURGENSE S. XV. 93
bin ich des obgenanten junkher Wernhers knecht lange
zit gewesen vnd in sollieher vintschafft begriffen der sich
vwer gnad angenommen hat, des ich mich doch nit verse-
chen het, darumb so sag ich vwern gnaden sollich lehen
vff alz ich dann von vwern gnaden zu lehen hab mit die-
sem offnen brieff besigelt, by end der geschrifft mit minem
insigel der geben ist vff samstag vor sant Peters und
Paulstag anno domini xlix?
Caspar Hoffmaister genenp senger.
An Herzog Albrecht von Österreich.
Aufgedr. Siegel. Orig. Papier.
VI. 29. Juli 1450.
Dem durluchtigen hochgebornen fürsten vnd herren
herrn Albrechten hertzogen zu Osterrich, zu Stir etc. vn-
serm gnedigisten herren.
Durluchtiger hochgeborner gnediger fürst vnd herr,
vnser gar willig vndertänig dienst sint uwern fürstlichen gna-
den von vns mit vnuerdrosner snellikeit altzit voran bereit
als wol billichen ist. Gnedigister herr, als uwer fürstlich
gnad hie gewesen ist, haben wir uwer gnad in uwer gnaden
hoff mit fleisch getruwlichen gedient, daz wir ouch mit
gar gutem willen getan haben als billichen waz. So ver daz
vns uwer gnaden marckschalk darumb ze tunde vnd noch
schuldig ist, mit namen mir Heintzman Wurst xxxiiij flo-
ren vnd mir Nicklauss Pagniod xxj (2OV2) floren, die wir
doch dick vnd vil an den benempten vnsern herrn den
marckschalk erfordert hannd vnd vns sölichs nit hatt wer-
den mugen dez wir zu grossen schaden teglichs körnende
sint. Hie von gnediger fürst vnd herr bitten vnd anruffen
wir uwer fürstlich gnad demütiklichen uwer gnad geru-
chen wol uwer gnaden markschalk oder andern ze be-
felhen oder in ander weg ze versorgen, daz vns vsrichtung
bescheche vnd welle uwer fürstlich gnad so gnedenklichen
vns bedenken, als wir dez uwern fürstlichen gnaden sun-
der wol getruwen. Damit gebiete vns uwer fürstlich gnad
94 DIPLOMATARIÜM
als sinen willigen vndertanen, uwer gnaden gnedig ant-
wurt. Datum feria quarta post Jacobi apostoli m? ccccl?
Uwer fürstlichen gnaden demütigen vnd
willigen vndertanen Heintzman Wurst
vnd Nicklaus Pagniot die metzger ze
Friburg in Öchtlande.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
VII. 7. September 1451.
Edler lieber oheim vnd getrewer. Der allerdurch-
leuehtigist furste vnser gnediger lieber herr vnd bruder der
römischr kunigetc. hat in willen vnd sich auch gancz dar-
nach geschickt von dem heiligen stul zu Rom sein keyser-
lich cron zu emphahen, vnd wirdet sich von stundan nach
sand Gallentag schirstkunftig auf den weg erheben, darauf
sein kunigklich gnade an vns brüderlich vnd mit fleiz be-
gert hat mit im also zu. ziehen, vnd wan nw sich getzymet,
daz wir in sölher wirdigen erhöhung seiner person vnd
Stands auf sein begerung darinnen kain versagen tun süllen,
darüber dann nach gestalt solichs loblichen zugs wir in
rate bedacht haben, seinen gnaden vnd dem haws Oster-
rich zu ern vns mit ritterschaift zierlich zu ertzaigen. Da-
uon so wir nw dir mit gnaden vnd gutem willen genayget
sein erweln wir dich in sölher lobsamer rais mit vns ze
fürn vnd biten dich mit sunderm vleiss begerund, daz du
mit x pherden wol gerüsst auf den mitwochen ze nacht vor
sand Mertinstag schirstkunftig zu Weingarten in dem clo-
ster seist an der samnung bey anderer vnserer rittersehafft
zu vns ze komen in vnd ausz biz wider anheim stetigs in
vnserer zerung vnd costen vnd dich daran nichtz lassest
sawmen sunder dich mit gewand vnd harnasch nach dem
köstlichstem vnd zirlichstem vnd dartzu armbrust so du
mayst magst, zurichtest vnd also ordentlich körnest, daran
ertzaigst du vns ain solich wolgeuallen, das wir hynnach
gen dir in allem gut bedencken vnd gnedielich erkennen
HABSBURGENSE S. XV. 95
wellen. Geben zu der Newenstat an vnsrer lieben frawen
abent der geburdt. Anno etc. ljT
Cedula
darauf lasz vns dein verschriben antwort wissen on ver-
tziehen gen Gruntzen zu Berchtolden vom Stain vnserm
rate, gen Rainuelden zu maister Petem Chottrer vnserm
anwalt.
Dem wolgeboren vnserm lieben oheimen marggraf
Rudolffen von Hochperg, herren zu Rotein.
f Marggraf Rudolffen von Rotel x.
f Graf Heinrichen von Fürstemberg .... viij.
f Grag Haug oder Vlricb von Monfurt . . . viij.
f Heinrich von Ramstain, rate vj.
f Hanns Virich von Stoffel, rate vj.
f Conrad von Mörsperg, rate vj.
f Herman von Eptingen v.
■j* Fridrich von Munstral v.
f Lazarus von Andlah v.
f Hanns vom Stain oder Conrad sein bruder. . vj.
f Jörig oder Veyten von Rechperg .... vj.
*j* Hanns Münich von Landskron vj.
f Hanns von Landemberg iiij.
f Hans Erharten von Rynach iiij.
f Hanns Heinrichen von Spechpach, vnserm rate v.
f Steffan von Vogtspurg dein jungen .... vj.
f Eberharten Stainer von Raperswilr.
Graf Hannsen von Freyburg , herren zu Welischen-
Newemburg. Edler lieber oheim wir sein in willen mit vn-
serm gnedigisten lieben herren vnd bruder dem romischen
künig nach seiner begerung zu ziehen gen Rom, da er dann
sein kayserlich cron maynet zu emphahen, zu solichen
hohen vnd ritterlichen sachen, haben wir vns fürgenomen
vnsern lieben oheimen marggraf Rudolffen von Rotein dei-
nen aydem mit vns ze fürn, vnd im darumb yetzt geschri-
96 DIPLOMATARIUM
ben, biten wir dich mit gutem fleiss, in solher rays mit vns
also zu vergönnen das körnet vns von dir zu sunderm wol-
geuallen. Datum vt supra.
Concept. Papier. Geb. H. Archiv.
VIII. 27. Februar 1454.
Wir Albrecht von gots gnaden ertzhertzog zu Oster-
reich, zu Steir, zu Kernden vnd zu Krain, graue zu Tyrol
etc. Embieten vnsern getrewen lieben allen vnsern vog-
ten pfandtschafften vnd ambtleuten zu Ensisshein, Tann,
Massmunster, Altkilch, Pfirt vnd Landser, vnsergnad vnd
alles gut. Vns ist furbraeht wie ettlich im Elsass vnd Sunt-
gow salcz kouffen vnd verkouffen, nicht an den enden, do
vnser salczkesten vnd merckt, die von vns vnd vnsern vor-
dem geseczt sind, das vns ein raiszuallen bringt, vndouch
das furbazzer nit gestatten wellen, vnd ob ane ainiche erlou-
ben yeman auf vngewonlichen merckten vnd salczfüren
vormolen wer geschehen, das widerruffen wir wissentlich
mit dem brieff. Dann wir setzen , wellen vnd schaffen
ernstlich, das alles salcz in den egemelten vnsern landen
werd gefürt vnd verkoufi an den merckten vnd stetten,
die von vns vnd vnsern vordem darumb begnadet sein.
Vnd daruff empfehlen wir euch ernstlich vnd wellent, daz
ir allenthalben bestellent vfzuliigen also ob yemand sölich
vnnser gebott vberfur, daz ir demselben solh salcz als ver-
fürts gut, auch in zu vnsern handen neinet, den wir den-
nocht darzu swerlich werden straffen lassen. Geben zu
Fryburg im Brissgow an mitteilen nach sant Mathistag.
Anno etc. quinquagesimo quarto.
D. archidux in consilio,
Gleichz. Abschrift. Papier. Geh. H. Archiv.
IX. 14. October 1455.
Wir Albrecht von gotes gnad en ertzhertzog ze Oster-
reich, ze Stein, ze Kernden vnd ze Krain, graue zu Tyrol
etc. Bekennen, daz in vnser, vnser wissenden rete vnd an-
HABSBURGENSE SL XV. 97
der wissenden auch ander unser rete, diener vnd beysten-
der, so daz gehart haben gege nwurtikait vnser lieber ge-
trewer During von Hallwilr vnser marschalk wider Hann-
sen von Westernach offenlieh geredt vnd im verwissen
het, wie daz derselb Hanns ettliche wort, so im vnser ge-
trew lieb Bilgrein von Hewdorff vnd Jörg Kayb von Ho-
henstain vnser rete nach desselben Hannsen willen gesagt,
das derselb Hanns vor vnser vnd der nachgeschriben aller
gegen würtikait solhe wort selbs, so er vor geredt het sa-
gen solte. Darauf so redt derselb Hanns, es wer war vnd
hette gehört wie daz der benant vnser marschalk dessel-
ben Westernaehers widerparthey Jacoben von Hohenstain
der denn zumal vor vnser in recht vnd gegenwurtig waz,
solte haben geredt. Von erst wie der marschalk Jacoben
von Hohenstain gesagt hete, er solte on zweyuel sein, das
wir im gnediger wem, dann dem Westenacher wann der-
selb Westernacher wider vns zu Basel in dem krieg wer
gewest, dartzu derselb Westernacher redt er wer nit wi-
der vns, sunder wider Hannsen von Rechperg als er Rein-
uelden ynngehepthet gewesen. Verrer so hete derselb mar-
schalk mit dem gemeltcn von Hohenstain geredt wie das
er in allen seinen Sachen nicht versteen künde daz er dhai-
nen vnfug het, wie aber der Westernacher sein sach het ver-
handelt, darumb möchte er selbs zusehen. Furrer so het
auch der benant marschalk wider denselben Jacoben ge-
redt wer er dabey gewest als Hanns von Westernach von
vns zu diener aufgenomen wer worden, es solte nicht ge-
schehen sein. Darauf derselb marschalk antwurtt, er hette
solher wort gen demselben Jacoben noch gen dhainem sei-
ner freund nye gedacht noch geredt vnd solte sich auch
salhs mit vvarhait nyemer erfinden vnd begert der gemelt
marschalk darauf an dieselben wider parthey nemlichen
den vorgeinelten Jacoben von Hohenstain vnd vnser getrew
lieb Seyfriden von Oberkirch, Philipps von Mulhaim, Fri-
drichen von Rüst, Hannshainrich vnd Melchiorn die Pe-
gcr, Meilach von Tuttlingen, Claus Pokch von Flossham,
Fontes etc. II. Bd. 7
98 DIPLOMATAKIUM
Hanns Melprwe alt ammaister zu Straspurg, darumb ain
warhait zusagen, dieselben alle also ainhelliklieh vnbera-
ten vnd vnbedacht geredt vnd dar bey irn ayden so sy irn
heren irer lehenhalb auch sunst gesworn heten behebt,
das sy solher oder dergleich wort so dann Hanns von We-
sternach von dem marschalk melte nye gehört noch ver-
nomen heten, vnd ob wir auch an solcher irer erpietung,
darumb nicht benügen haben wolten so vermainten vnd
wölten sy der warhayt vnd gerechtikait zu lieb vnd aufent-
haltung noch furrer darumb tun waz in erkant wurde, da-
rüber so meldt der benant marschalk die weyl in nw Hanns
von Westernacher seiner ern hach vnd merklich hieinn
offenlich beschuldiget hette vnd wo solhs an im selbs mit
warhait sein solte, so bekennt er wol, damit vnser gehaim
aus dem rate gesagt, vnd solhs vnsers rates noch ambtz
hinfür nicht wirdig zu sein, sunder hoch vnd swere straff
seins leibs vnd gutz darumb verdient zu haben. Vnd so
wir aber hieinn durch die obgenanten erbern lewt die war-
hait vnd sein vnschuld der Sachen aigentlichen vornomen
vnd gehört hetten, daz im Hanns von Westernach solh
swere smach vnd beschuldigung sein ere, leib vnd gut be-
rürend vnwarlich zugelegt, darumb so begert er an vns mit
Hannsen von Westernach zu verschaffen, im vmb solhe wort
wandeln nach notdurfft seiner ern ze tun oder aber im vor
vnser vnd vnsern wissenden reten darumb zu ern vnd zu recht
fürzekomen. Darauf so redt Hanns von Westernach waz er
var geredt hette das wer war vnd redt das auch noch, da-
wider meldt der egenant vnser marschalk daz in Hanns von
Westernach anlüge als ain wissentlicher pöswicht der er
auch were denn er selbs offenlich vor vns in gegenwürti-
kait vil herren, rittern vnd knechten geredt het, das sich
mit dhainer warhait nyemer erfinden solte daz er weylend
graf Jacoben von Lücelstain dhainerley verschreibung mit
dem slozz Hohenkünigsperg, wider den hachgeporn Kir-
sten vnsern lieben bruder den phalczgrauen getan hete,wa
aber solhs warlich von im fürbracht würde so bekannt er
HABSBÜRGENSE S. XV. 99
wol daz man in für ainen böswicht halten vnd darumb auf
ain rad setzen solte, vnd also so het er selbs brief vnd in-
sigel gesehen, darinn er sieh solher sachen gen dem ge-
melten von Lücelstain wider den vorgenanten vnsern bru-
der verschriben hete vnd rafft vns darauf der gemelt mar-
schalk an, als ainen wissenden fürsten des hailigen haym-
lichen gerichtz vnd errnant vns auch damit, als ain frey-
schöpff wes er vns als ainen wissenden fürsten zu ermanen
het, in vnd auch den berürten Westernacher zu recht zu
hannthaben vnd zuuesten für vns vnser wissenden rete vnd
ander wissent, im daselbs vor vnser mit recht vnd vrtail
nach seiner ern notdürfft bekerung vnd wandel vnd im da-
mit gen demselben Westernacher vmb solh vnd ander sein
verhanndlung recht widerfarn zu lassen, als sich gebürn
würde. Darauf so haben wir vnser lieb getrew Petern von
MÖrsperg vnsern lantuogt vnd Wernhern Hadmanstorffer
baid als vnser wissend rete denselben Hannsen fragen las-
sen, ob er wissend were, der auch also gesprochen hat, ja
er wer es, darauf so haben vns der gemelt marschalk vnd
Westernacher zu baiderseit an nechten zu abent in vnser
hannd gelobt vnd versprochen aus vnserm hoff noch von
hie der stat nicht zu weychen sunder soihem rechten
auf hewt zu welher stund wir in das verkünden vor vnser
zu gewarten. Also haben wir in rate der nach gemelten
vnsrer rete vnd wissenden gefunden, den gemelten mar-
schalk vnd Westernach tag auf hewt für vns zusetzen vnd
dieselben darumb zu beschiken soihem rechten nach anruf-
fung des marschalks verrer nachzekomen vnd haben darauf
vnser getrew lieb Hanns Vlrichen Meyernyesen, Andre-
sen Bossenstain, Hannswerhern von Phorr all drey frey-
schöpffen nach demselben von Westernach in sein herberg
genant zum Setelin gesandt, so ist aber der gemeldt von
Westernach darinn nit gefunden als vns die bey irer glubd
furbracht haben, sunder vber solh sein vorgemeit verlub-
nus daraus vnd auss der stat an vnser wissen gewichen hin-
geritten vnd das alles verachtet. Darauf so sein wir verrer
100 DIPLOMATARIÜM
von demselben vnserm tnarsehalk hieinn vmb recht vnd
erkantnuss angerufFen. Also haben wir die benanten vnser
rete vnd ander wissende darumb in recht gefragt vmb
solh des Westernachers Verhandlung vnd vberfarung zu
erkennen dieselben ainhelliklich zu recht mit vrtail erfun-
den haben, dieweil der gemelt von Westernach nicht ge-
gewurtigvnd dartzu die haymlichen gericht vil verporgen-
hait der sy nicht aller vnderricht ynnhaltend weren so
vermaynten sy nach gelegenhait solher sachen nicht wey-
ter schuldig sein zu erkennen dann allain das dem gemel-
ten marschalk solher ergangner sachen vrkund vnd brief
gegeben werden solte. Vnd solte auch der gemelt mar-
schalk solher seiner glubd die er vns deshalb getan hette
darauf ledig gezalt werden, der wir in auch also hiemit
ledig sagen, vnd disen brief in der vorgelawten form als
sich dann die sachen an in selbs durch die vnd vor den
•nachgeschriben gehandelt vnd gemacht haben, geben
wissenlich mit dem brief. Vnd sind das die wissenden per-
sonen mit namen die edeln vnd vnser lieb getrew graf Rudolff
von Sultz , graf Wilhalm von Tierstain , Truperd von
Stauffen, Berchtold Stehelin, comentewr zu Haytershaim,
Peter von Marsperg lanntuogt, Bilgrein von Hewdorff,
Cristoff von Rechperg, Melchior von Blümnegk, Hanns-
bernhart Snewlin, Ludwig von Landegk, Hilpolt Hawser,
Hannsvirich Mayernyes, Andreas Bossenstain , Rudolff
von Küchen, Hannswernher von Phorr, Claus von Augs-
purg, Virich Ryeder, Wilhalm Moser, Hanns statschrei-
ber zu Breisach , Niclaus Pucher all recht echt frey-
schöpffen. Mit vrkund des briefs. Geben zu Freiburg im
Breisgew an zinstag vor sandt Gallentag. Nach Cristi ge-
burt vierzehenhundert vnd in dem hinfT vnd funfftzigi-
sten jaren.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv. Angef. Lichnowsky VI. Regg. N. 2048.
HABSBURGENSE S. XV. 101
X. 21. November 1455.
Wir Albrecht von gots gnaden ertzherczog ze Oste-
rich, ze Steir, ze Kernden vnd ze Krain, graue ze Tyrol
etc. Bekennen für vns vnser erben vnd nachkommen vnd
thünd kunt allermenklich mit dem briefe als vnser lieb ge-
truw mit namen Peter von Mörsperg vnser lantvogt Thu-
ring von Hallwilr marschall Bechtold Stehelin, coramen-
thur zu Haitersshain, Hanns von Bollwilr, Hanns von Mun-
strol, Heinrich von Ramstein, Melchior von Blümeck,
Wernher von Stouffen vnd Hanns Virich von Massmünster
vnser rete alle vnuerscheidenlich sich ir erben vnd nach-
kommen mit andern grauen, rittern vnd knechten, stetten
vnd emptern gegen vnserm getrewen lieben Marquarten
von Baldeck vmb zvvolff tausent achthundert achtzig vnd
sybendhalben reinischer guidein für vns verschriben vnd
versigelt handt nach laut des Schuldbriefs von in darumb
geben, damit sy vns vnser herschafften vnd empter ze Tann
mit allen zu gehörden. Item dessgleichen gegen Hainrichen
von Randeck vnd wcylandt Wilhalms von Grunenperg er-
ben für vnd vmb zehen tausend sübenhundert vnd drissig vnd
vierdhalben guidein hauptgüts auch fünfhundert sübend-
halben vnd drissig guidein alles reinischer ze nutzung
auch hafft vnd verschriben sein noch laut des hauptbriefs.
So darumb vnd dadurch vnser herschafft Reinvelden mit
irer ze hörde auch gelediget worden ist vnd aber jetz
gegen Berchtolden Vogt sein erben vnd nachkommen die
egenanten vnser rete sich vmb sechtzechend tausendt reini-
scher guidein ouch verbriefet vnd versigelt hand noch
aines schuldbrifes sage so der benant Berchtold von in
darumb innhat damit sy vnser silberein geschirr clainat
vnd berlain auch vnsern sehuldbrieff so wir von vnserm
gnedigen lieben herren vnd prüder dem romischen kay-
ser etc. habendt vier vnd viertzig tausendt guldein schulden
besagen erlost haben das sich ouch in ainer sommetriffet
viertzig tusendt hundert sybenhalben vnd funftzig reinischer
102 DIPLOMATARIUM
guidein. Darumb versprechen wir für vns vnser erben vnd
nachkommen bey vnsern fürstlichen wurden mit rechter
wissend in krafft dis briefs, die vorgenanten ritter vnd
knecht vnser rete auch ander vor benempten grauen, rit-
ter vnd knecht ouch stett vnd empter ir erben vnd nach-
kommen von den egenanten viertzig tausendt hundert sy-
bendhalben vnd funfftzig guidein schulde one alle ire co-
sten vnd schaden zu entheben ze ledigen vnd ze losen alles
vngeuerlich vnd des alles zu gutter sicherhait so haben
wir in ieren erben vnd nachkomen darumb die vorgenan-
ten vnser herschafften vnd empter nemlich Tann vndRein-
felden mit allen iren nutzen , rennten , zinnsen, gulten,
lewten vnd gutem vnd allen iren ze gehorden nichtz da-
uon aussgeschaiden noch hindangesetzt zu iren handen in -
gegeben geben auch in die wissentlich in krafft disz brie-
fes vnd emphelen ernstlich vnsern getruwen lieben Mar-
quarten von Baldeck, Hainrichen Riehen von Reyehen-
stain vnsern vögten zu Tann vndzuReinfelden vnd wellent
das sy sich für sy vnd ir erben gegen den benanten vnsern
reten vnd irn erben verschreiben sullen nach notturfft mit
dem vndersehaidt obe es darzü kerne das su sich von sol-
her oberurter schulde auch kosten vnd schaden obe sy den
litten selbs losen vnd die bezalen müsten, das sy dan von
stundan one alle irrunge den selben vnsern reten irn erben
vnd nachkommen die benanten herschafften vnd empter
mit allen irn gerehtikaiten vnd zugehörden zu iren sichern
handen geben vnd der alssdann abtretten sullen, vnd wer
sach das sü oder ire erben der empter an den enden ent-
setzt vnd ander amptleut zu den emptern gesetzt wurden,
das sy dann die selben an die empter vnd an ir statt nicht
an stan noch sy die innemen lassen die haben sich dann
zuuor gegen den benanten vnsern reten iren erben vnd
nachkommen verschriben in allermass vnd sy sich vor-
mals gegen in verschriben vnd versigelt hatten. Item wir
setzen in ouch darbei vnser schultheissenampt, zolle, Adel-
hawsen das dorff vnd nemlich allen vnsern nutz vnd ge-
HABSBURGENSE S. XV. 103
rechtigkait, so wir zu Freiburg im Brisgouw haben oder
harnoch vberkommen vnd zu merer sicherbait haben
wir in oueh darumb in uorgeschribner wise hafft gemacht
die besserung vnd merung so wir vnd vnser erben auf di-
sen nachbenanten vnsern herschafften, slossen , stetten
vnd emptern haben vnd die noch nüt gelost sint. Item auff
Ensisheim, Masemünster, Befort, Rosenfelss, Tatterriet,
Pfirt, Altkirch, Lannser vnd auf Eysenhaim mit allen iren
gerechtigkaiten vnd zugehörungen niht davon aussgeschay-
den noch hindan gesetzt, darumb wir auch den obgenan-
ten vnsern retten iren erben vnd nachkommen vnsern gan-
tzen vollen gewalt geben haben vnd geben auch in krafft dis
briffs daz sy vnd ir erben an die vnd der erben vnd nachkom-
men, so die egenanten verphenten herschaften, slossen, stet-
te vnd emptern innhant soliche merunge vnd vbernutzunge
oder losunge an sy eruordern die zu iren handen zu antwur-
ten oder aber abzetretten, des sy in auch alssdenn altzeit als
vns selbs gehorsam sein sollen das wir auch in allen vnd
ieglichem insonnder ze thünde vesticlich empfelhen vnd
gepieten in krafft dis briefs, doch also harinne jeglichem
sein Verschiebung so er vmb sein phandschafft vor datum
dis briefes gegeben gehebt hat, hie inne vorbehalten also
vnd mit dem vndersehaidt, wa wir vnser erben vnd nach-
kommen die vorgenanten vnser reten ir erben vnd nach-
kommen von den obgeschriben viertzig tusendt hundert
sübendhalb vnd funfftzig gülden schulde ouch von allem
kosten vnd schaden obe sy des icht koste oder schade ge-
nommen hetten oder lyden wurden an allen obenenten en-
den , es wer gegen Marquarten Baldeck Hainrichen von
Randeck vnd weylandt Wilhalms von Grünenbergs erben
auch Berchtolden Vogt allen iren erben vnd nachkommen
nicht also ledigten vnd lesten one ire schaden , so haben
alsdenn sy ire erben vnd nachkommen, vnd wer in des be-
holffen sein wil, gantzen vollen gewalt vnd gut recht die
obenanten vnser herschafften , empter vnd stette , zolle.
Adelhavvsen vnd neinlich alle vnser gereehtikait so wir zii
104 DIPLOMATAMUM
Friburg haben oder harnoch vberkommen, wie die alle vor
stimpt sein mit allen iren nutzen, rennten, zinsen, gülten,
lewten vnd gutern nutzit dauan aussgeschaiden noch hin-
dangesatzt darumb one alle hinderunge vnd intrack vnser
vnd menikliehs, die vmb die obgemelten viertzig tausend
hundert vnd sübendhalben vnd funfftzig guidein schulde
auch kosten vnd schaden so sy deshalben gelitten vnd em-
pfangen betten vnd iren handen ze behalten oder die furer
darumb zu uersetzen oder obe inen daran abginge also das
sü die obgenanten schulde vnd schaden nit gar darauf brin-
gen möchtent, vns vnser erben vnd nachkommen alsdenn
darumb anzegriffen , ze beschedigen vnd ze phenden an
allen andren vnsern landen , slossen , stetten , amptern,
lewten vnd gutern, so wir yetz in vnser regierunge haben
oder furer gewynnen möchten , es wer mit gericht gaist-
lich oder weltlichen, oder obe su wollent one geriht vnd
die selben angegriffenen phanden sy alssdenn versetzen oder
verkouffen mögent , so lange viel vnd genug vnd das sy
sich von den obgeschriben viertzig tusendt hundert vnd
sybendhalben vnd funfftzig guidein schulde auch von allem
kosten vnd schaden , so sy desshalben gelitten vnd em-
phangen hetten gentzlich vnd aller dinge geloset vnd ge-
lediget haben an allen iren schaden alles vngeuerlich vor
solichem angreiffen und bekumbern die vorgemelten vnser
lande, slosse, statt, empter, lewt vnd guter auch die bes-
serunge , so wir auff den egenanten vnsern slössern vnd
herschafften haben die noch nit gelöset sein gantz nichtz
schirmen . fryen noch befriden sol dehain gnad gelait
fryhait die den egenanten vnsern landen, slossen, stet-
ten, amptern , lewten vnd gutern von kaysern von könin-
gen von vns oder andern fürsten oder herren weren ge-
geben oder noch geben wurden, noch auch dhain landfrid
veraynung noch lantgeriht, stette noch dorffes recht noch
gericht weder geistlichs noch weltlichs noch sust gantz
nützit vberal in kainen wege. Dann in was kostens
oder Schadens sy ire erben vnd nachkommen ouch ir
HABSBURGEiMSES. XV. 105
helffer der angriffe kemment es were von zerung von bot-
tenlone, von briefen kosten von phandunge, von sawm-
nusse, nachraysen oder ander redelicher Sachen wegen,
wie sich der schade aller vngeuarlich fügte oder machte,
den selben kosten vnd schaden allen sollent sü auch auff
den egenanten vnsern herschafften, stelten, slossen, emp-
tern wie die vorgenant sint, haben vnd mit der haupt-
schulde in iren erben oder nachkomen abgethan vnd be-
kert werden vngeuarlich alle argeliste vnd geuerde hierinne
vermitten. Mit vrkunde des briefes geben zu Friburg im
Prissgouw an freytag vor sanct Katherinentag von Cristus
gepurt viertzehenhundert vnd in dem funff vnd funfftzigi-
sten jaren.
Gleich/. Abschrift. Papier. Geh. H. Archiv.
XL 2k. Jänner U58.
Wir Albrecht von gots gnaden, ertzherczog zu Oster-
reich, ze Steyr, ze Kernden, vnd ze Krain, graue zu Ty-
rol etc. Embieten den ersamen, edeln vnd vnsern lieben
getrewen, allen prelaten, grauen, freyen, herren, rittern
vnd knechten, steten, dorffern vnd gemayner vnserer lant-
schafft aller vnserer oberland vnd regirung nymand aus-
genomen, den der vnser brief fürbracht wirdet, vnsern
grus, gnad vnd alles gut. Wir heten in willen vns nagst
vor disem winter hinauf zu land anheim zu ew ze fügen.
In dem der abgangk vnsers lieben herren vnd vettern ku-
nig Lasslas vns vntzher verhalten hat, dadurch wir noch
in geschefften sein, die sich als wir hoffen kürczlich wer-
den zu gutem end schikchen, vnd als ew dann wissentlich
ist, daz wir vormaln vnsern lieben getrewn Düringen von
Hallwilr vnsern marschalk, vber alle vnser land vnd regi-
rung zu vnserm obristen haubtman gesetzt haben. Begern
wir aber an ew mit allem fleiss, vnd ist auch vnser ernstlich
maynung, daz ir im in allen Sachen also willig, gehorsam,
hilflich, beystendig vnd berayt seyt, zu vnsern handen, waz
er furnymbt damit er in vnserm abwesen vnsern landen,
106 DIPLOMATARIUM
vnd ew allen dest baz mug frid gemach vnd nutz schaffen,
des haben wir zu ew ain gantzs getrawen, dann so bald
wir hie zu land müssig werden , wellen wir vns zu stundan
hinauf anheim zu ew fügen vnd ew nit verlassen on allen
zweiuel. Geben zu Wienn au Eritag vor sand Paulstag der
bekerung. Anno domini etc. quinquagesimo octauo.
D. archidux in consilio.
Oi ig. Papier. Hinten auigedr. Siegel. Geh. H. Archiv.
XII. 13. März 1460.
Wir Albrecht von gotes gnaden erczherczog ze
Osterreich, ze Steyr, ze Kernden vnd ze Krain, graue ze
Tyrol etc. Bekennen daz wir mit vnserm lieben getrewen
Wolfgangen von Walsse vnserm hofmaister vnd haubt-
man ob den Enns, von des slozz wegen hie ze Lynncz da-
rüber er verschreibung hat in nachgeschribner form vnd
weise vberkomen vnd ainig worden sein. Mit dem ersten
so sol der benant vnser hofmaister, vns des gemelten slozz
hie ze Lynncz abtreten zwischen hynn vnd mituassten
schirstkomend, on lenger verczichen, darczu den mayrhof,
bade vnd garten die sein erb sein sol er vns vnser lebtag
auch lassen, da entgegen sullen wir demselben vnserm hof-
maister zu den sechshundert phunden so dann ain yeder
hauptmann jerlich auss vnser mautt hie zu Lynncz hat.
sechshundert pfund phening geben, das alles in ainer sum
jerlich zwelfhundert phund phening bringet. Darczue sul-
len wir im vnser phleg zu der Freinstat lassen mit der ge-
wöndlichen purgkhut, es sol auch der offtgenant vnser
hofmaister, vnser haubtmanschafft ob der Enns, nach in-
halt der verschreibung, so er darumb hat, mit gelait vnd
andern zustenden verwesen. Item das hofhaus in der stat-
ine zu Lynntz gelegen, sol der benant vnser hofmaister vn-
sernhalben auch haben, vnd war, wir hie zu Lynntz nicht
mer wesentlich sein wollten oder da got lang vor sey mit
tod abgeen, so sollen die benanten sechshundert phund
ledig vnd haimgeuallen, auch dise verainung vnd vertrag
HABSBURGE1VSE S. XV. 107
nichts vnd ab sein, vnd sol dann fürbazer bey seiner all-
ten verschreibung besteen alles treulich vnd vngeuerlich
vnd das die obgenanten artikel alle vnd yeglich also ge-
halten werden , geben wir dem offtgenanten vnserm hof-
maister disen brief mit vnserm anhangunden insigel.
Der geben ist ze Lynntz am phincztag vor dem
suntag Oculi in der vasten, nach Cristi geburde viercze-
henbundert vnd in dem seehezigisten jaren.
Orig. Perg. Siegel herausgen. Riedeck.
(Lichnowsky VII. Nr. 328. Die Gegenurkunde Woligangs von Walaee.)
XHL 15. Februar 1460.
Wir Albrecht von gots gnaden, ertzhertzog zeÖster-
reicb, ze Steir etc. Bekennen, als maister Hanns Machs-
wol ettlich stuck hof, hüben, guter, manschafft vnd zehent
vnsers fürstentumbs Osterreich deslanndsob der Enns le-
benschafft von Oswalden Plesser kaufft hat, nach ynnhalt
ains kaufbriefs, derselb kauf an vns als lehenherrn hann-
den willen vnd wissen geschehen vnd anders, dan lehens
vnd lands recht ist, auch von ettlicher schuld, darumb er
zu vnsern hannden genomen ward vnd nach hocher gros-
ser pette vmb ain sum gelts, auch vmb die stuck so er von
dem Plesser kaufft hat, ainen abpruch getan die mitsambt
dem kauf brief vnd ain wilbrief darüber zu vnsern hannden
antwortten, vnd abtreten das also geschehen ist. Nu haben
wir angesehen, die getrewn dinst so vns vnser lieber ge-
trewr Virich von Starhemberg vnser rate getan hat, vnd
hinfär tun mag, den benanten kauff vnd wilbrief zu seinen
hannden geben, im vnd seinen erben von sundern gnaden
verlihen vnd leyhen auch im wissennlich in crafft des briefs
die benanten stuck so maister Hanns Machswol von dem
Plesser kaufft vnd zu vnsern handen obenberürt ab-
getreten hat, vnd mit namen hernachgeschriben sten, al-
so daz er vnd sein erben, die nw hinfur von vns vnd vn-
sern erben nemen in lehensweis ynnhaben nutzen nyessen
sullen vnd mügen als lehens vnd lannds vnsers fürstentums
108 D1PLOMATAMUM
Österreich ob der Enns recht ist, vnd sind das die stuck :
item von erst ain hof zu Egkh in Schonheringer pfarr,
item ain hüben zu Pörtz, item ain seiden zu Heresing im
dorfF, item das Schaherlehen zu Trundorff in Heresinger
pharr, item die manschafft auf dem Obernholdenhoff zu
Strass vnd auf ainer seiden dabey, Item den wisflegk bey
der weissen mül, item auf zwain jeuchn akhers in Offthe-
ringer pharr bej der nidern Schirling, item vnd den zehent
auf den hofen zu Tennyng in Kirichperger pharr, die mit
namen haissent der Gesselhof vnd Tainhof , item auf dem
Obernhof zu Puech in Offlheringer pharr, item vnd dacz
Pachaim auf dem Veytlhof vnd auf zwain seiden daselbs
vnd auf des Stainhawser hof zu nidern Pachaim an den
nidern Velden vberal ganczer zehent , von den benanten
zehent auf den yeczgenanten stucken gibt man jarlich
zwen vnd sechtzigk metzen körn vnd sechtzig metzen
habern.
Mit urkund des briefs, geben zu Lynntz an freytag
nach sand Valentintag des martrer. Nach Cristi geburde
U60.
Orig. Perg. zu Hiedeck. Grosses hängendes Siegel.
XIV. S.d. (von Aussen 1460?)
Durchleuchtiger hochgeborner fürst , genedigister
herr, als nach ableibung vnsers allergnedigisten herren
künig Laslabs löblicher gedechtnuss ewr fürstlich gnad
mit vnserm allergenedigisten herren dem römischen kai-
ser in zwayung regierung halben stund mir vnser herr der
kaiser schraib vnd empot, damit ich seiner kaiserlichen
gnaden diener werden solt, in solcher zeit schraib mir ewr
f. g. mich ze ewern gnaden ze fügen, das tet ich anuer-
ziehen daselbs begert mein ewr f. g. selbs auch durch
hern Jörgen vom Stain vnd doctor Gregori zediener.
Nu slug ich vnsers herrn des römischen kaisers
schreiben vnd potschaft ab , vnd fügt mich ze ewrn gna-
den, vnd gelobt ewern gnaden willigclich dinst, vnd seczt
HABSBURGENSE S, XV. 109
mein leib, gslos vnd gut zu ewrn gnaden in zeiten, vnd es
evvern gnaden not tett nach laut ains briefs so ewr gnad
von mir hat.
Darumb hat mir ewr f, g. gelobt vnd verschriben
sold auf zehen phert mich genedigelich für ander diener
ze bedenkehen, darumb ich auch von ewern gnaden ver-
schreibung hab.
Allergenedigister herr, nu hab ich vnczt pis her ewr
f. g. lassen feyrn vnd hab an ewr f. g. nye nichts gefor-
dert, nu dringt mich laider mein grosse verderbliche not
darczu vmb anruifen vnd wais in mein nötten ze nyemant
anders Zuflucht denn zu ewern fürstlichen gnaden, vnd bit
ewr gnad welle ansehen vnd bedennkchen mein guten
willen vnd ileissig dinst, so ich ewern gnaden beweist vnd
getan hab, das ewern gnaden ze nucz vnd ern gedigen vnd
komen ist, auch das verderben, das ich nu lanng zeit vncz
pis her gelitten vnd emphangen hab, vnd den merern tail
von ewer gnaden leuten, damit ich der nucz vnd gült so
ich hab nicht gemessen mugen, vnd sunder was der wein,
darinn mir der Eyczinger irrung tut, das mir aus neid von
ewer gnaden wegen entspringt, darumb das ich ewern f.
g. hern Vireichen behalten hab vnd ewr f. g. welle mich
genedigelich meiner dinst, als nach innhalt der verschrei-
bung entrichten, damit ich dester pas vncz zu pesser zeit
mug auskörnen auch zu dem dinst vnd rais zu dem künig
von Vngern mug gesteurt vnd beholffen werden nach dem
vnd mich eberürt geprechen darczu dringen, das ichdienn
mus, das wil ich alezeit als vmb mein genedigen herren
vndertenigelichen mit aller gehorsam verdienn.
Allergenedigister herr wil mich ewr f. g. meiner dinst
lassen gemessen, vnd ewr gnad erkennen, so wil ich ewern
gnaden weg fürlegen, dabey ewr gnad versteen mag, das
ich ewr gnad vnpillich nicht wil ansuhen oder begern.
Ewer f. g. vnderteniger diener
Hanns von Holuberss.
Orig. (?) ohne Siegel. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VII. Regg. (B.) Nr. 5.)
HO DIPLOMATARIUM
XV. 22. Juni 1461.
Wir Alb recht von gotes gnaden erczherczog zu
Österreich, ze Steir, ze Kernden vnd ze Crain, graue zu
Tirol etc. Bekennen für vns vnd all vnser erben, als wir
yecz ain furnemen tan , vnd veld im lannd Osterreich ze
machen in willen haben, darinn sich vnser lieber getrewer
Rcinnrecht von Wallsee vnser rate zu vns mit seiner hilf
vnd macht tan vnd solh vnser Furnemen vnd vcldmachen
ze helfen, ob er daruinb oder die sein solhs von vnnsern
wegen, von vns den vnsern, auch von merklichen nymandt
ausgenomen icht in schaden komen wurden, oder des
schaden nemen, oder ob sich begebe , das im icht seiner
geslos oder anders im lannd Osterreich, Steir, Krain oder
auf dem Karst angewunnen wurden wie sich das fuget,
das wir im versprochen vnd gelobet haben wissentlich mit
dem brief, vns nicht zu richten noch kainerlay tading auf-
nemen sullen noch wellen, er hab dann solhe seine geslos
wider an sein entgeltnuss bey sein hannden. vnd vmb sol-
hen sein willen vnd beystand wir im vnd sein erben darinn
für allen schaden sten vnd darumb redlich ausrichtung vnd
bezalung tun sullen vnd wellen , vnd solhs wellen wir
vnd vnser erben demselben Reinprechten von Wallsee
vnd sein erben stet halten getrewlich vnd vngeu erlieh.
Mit vrkund des briefs mit vnserm anhangunden insigl.
Geben zu Lynncz an sant Achatzen tag nach Kristi ge-
purd xinj!5 vnd in demains und sechtzigissten jaren.
Gleichzeitige Abschrift. Geh. H. Archiv.
XVI. 2. September U63.
Wir Albrecht von gotes gnaden ertzhertzog ze
Oesterrich, ze Steir, ze Kernden vnd ze Krain, graue zu
Tirol etc. Embietten vnnserm getruwen lieben Balthasern
van Blumnegk vnnser gnad vnd alles gut. Als wir vnnserm
lieben getruwn Jörgen vom Stain vnnserm rate ettlich
vnnserer gslozz als Lauffemberg vnd ander slosser mit
HABSBÜRGENSE S. XV. Hl
sampt dem Swartzwald verschriben vnd zu verwesen be-
uolhen haben , nu lasent wir dich wissen das vns derselb
vom Stain yetz solli sloss widerumb zu vnsern handen mit
sambt dem Swartzwald eingeantwurt vnd abtreten sol, nu
gepurt vns die weyter zu uersorgen vnd zu besetzen, da-
uon begern wir an dich mit sunnderm gutem vliss das du
dich der sloss vnd stat Lauffennberg mit sambt dem Swartz-
wald zu vnnsern hannden vnderwindest vnd innemest, so
wollent wir gedencken dir darumb genügen ze thun. Wir
werdent och vnnsern lieben getruwen Turingen von Hal-
wiler vnsern marschalch in vnser ober lannde in ainer
kurtz hinuffverttigen, dem wollen wir beuelhen mit dir da-
uon ainig ze werden, daran vns nit zweyfellt, aingut benü-
gen vnd geuallen darob haben würdest, wir verlassent vns
auch des zu dir, daran tust du vnser gut geuallen. Geben
zu Saltzburg an frytag nach sant Giligentag, anno etc.
sexagesimo tercio.
(D. archidux per scriptum.)
(„Item diser brieff ward mir vff zinstag nechst nach
„sant Gallentag geantwurt im lxnjte.n") (18. Oct. 1463.)
Note des Balthasar von Blummnegk. (?)
Von Aussen : „n. die brief Balthasarn von Blumnegk
„antreffend Jörgen vom Stain umb Lauffemberg vnd ander."
Orig. Pap. Geh. H. Archiv. Gleichz. Abschrift.
6.
Auszüge aus Urkunden.
1-22.
Fontes etc. II. Bd.
115
1. 1445. 28. May. Franz Vender sendet dem Her-
zog Albrecht von Oesterreich in der Fehde mit Basel die
Lehen auf.
Orig. Geh. H. Archiv.
2. 1446. 17. Jänner. Herzog Albrecht von Oester-
reich etc. gibt in seinem und seines Bruders K. Friedrichs
und Vetters H, Sigmunds Namen, deren Vollmacht er hat,
dem Vogt und dem Magistrat der Stadt Massmünster die
Gnade, dass sie zur Abzahlung ihrer Schulden von jedem
Mass Wein , das in der Stadt und im Amte Massmünster
verkauft wird, einen Stehler einnehmen mögen. Tiessen-
houen, S. Antonientag.
„Bekennen das vnnser getruw lieb vogt, rat vnd bur-
„ger gemeinclich unserer stat Massmunster durch ir er-
„ber botschafft erzelt unnd underricht haben meniger be-
„kumernuss so in durch das fremd frantzoys volck und un-
„ser veind zugezogen sind dem sy nach irm vermögen
„wyderstandt getan haben und aber dadurch zu merkli-
cher geltschuld komen sein, damit sy nu vast beswert
„werden den selben übrigen phening was der yedes
„jars in gelt bringen wurdet, sollen und mugen sy zu der
„vorgenanten unser stat gemeinem und sonderlich zu der
„statmawr , greben und brücken nutz innemen nyessen
„und gebruchen.
Alte Abschrift. Geh. H. Archiv.
3. 1448. 28. Jänner. (Montag vorLichtmess.) Müi-
hausen. Schreiben des Bischofs Friedrich von Basel an
Herzog Albrecht von Oesterreich.
8*
U6 DIPLOM ATARIUM
„Als wir mit uweren gnaden nechstze Friburg geredt
„haut, von der appty wegen ze Morbach etc. vnd uwer
„gnad vns züredt, daz ir bald vnd in kürtzi willen meinten
„ze haben, uch in das Elsess ze fügen vnd zu den saehen
„ze tünd etc. nach dem das uwerer gnaden wort gelutet
„hant etc. also bitten wir vnd raffen uwer gnad an als
„vnsern gnedigen herrn uwerer wort ingedenk ze sind,
„vnd vns zu vnserm rechten darinn ze bedenken, vnd zu
„den saehen ze tund als wir uwern gnaden getruwen vnd
„Hanns Virich von Stoffeln uwern gnaden von vnserer
„empfelhniss wegen sagen wirt . . .
Orig. Pap. Geh. H. Archiv,
4. 1449. 28. Juny. Caspar Hofmeister, der an der
Fehde zwischen Junker Wernher von Schinen und Pilgrin
von Hodorf, zu Gunsten des ErsterenTheil genommen hat,
sagt dem Herzog Albrecht, der sich für den Andern er-
klärte, die Lehen auf.
Orig. Geh. H. Archiv.
5. 1450. 27. September. Herzog Albrecht von
Oesterreich etc. an den Schultheiss und Rath zu Waldshut.
„Von der spruch wegen, so vnser getrewer Hanns
„Schörer von Lawffenbergzu ew vermaynt ze haben. Da-
„ruinb wir ew den wolgebornen vnsern lieben oheym
„marckgrauf Wilhalmen von Hachberg zu richter geben
„hatten, der nun als wir vernement solher saehen maynt
„müssig ze geen. Auf das ist der gemelt Schörer aber
„für vns komen, vnd vns vmb recht angerüffen. Dauonse-
„tzen vnd verkünden wir ew ainen tag für vns oder vnsern
„anwalten in dem Breissgew auf den nechsten meittwo-
„ wochen vor sand Gallentag schirstkünftig alsdenn wellen
„wir ew zu beiderseidt genainander verhören oder schaf-
fen ze verhören vnd besuchen, ob ir in der gütlichait be-
tragen mügen werden, ob des nicht so wellen wir ew
„recht ergeen laussen als sich erhaischet. Vnd welher
„tail also für vns oder vnser an walten ze komen nicht ge-
HABSBURGENSE S. XV. \\7
„horsam were, nicht dest minder sol dem gehorsamen tail
„recht widerfarn."
Gehen zu sand Blasiy im Swartzwalde an Sonntag
vor sand Meichelstag, anno etc. Lm.°
Gleichz. Abschrift. Papier. Geh. H. Archiv.
6. 1454. 17. Februar. Freiburg im Breisgau. Erz-
herzog Albrecht erlaubt dem Düring von Hallwilr, seinem
Marschall, den Satzbrief über Lanser (um 5000 fl. rhein.)
zur Aufbringung eines Anlehens zu versetzen („und in
vnderphandsweis.")
I). archidux in consilio.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
7. 1455. 29. July. Freiburg im Breisgau. Schuld-
brief von Erzherzog Alb recht auf seinen Rath und Vogt
zu Reinvelden, Marquard von Baldegk über 6238 fl. rh.
(sollen in Jahresfrist mit den Zinsen berichtigt werden,
oder er mag pfänden).
„So sollen derselb Markquart oder sein erben auch
„die, die in des h elften oder daruon irn wegen tun wellen
„haben vollen gwalt vnd gut recht, daz sy mögen alle vn-
„ser, vnserer erben lannd vnd lewte vnd gut, es sey in stet-
„ten, in dörfern, zu wasser oder zu lannd sunder vnd sambt
„angreiften, bekumern, hefften, phenden vnd vmbtreiben,
„mit gericht geistlichen oder weltlichen, oder on gericht
„oder mit eygnem gwalt selber nemen, wie vnd wo in das
„allerbest fugen vnd eben ist, vnd solhe phant mögen sy
„treiben, tragen oder füren in welich stat, sloss oder ve-
„sten sy wellen, vnd die nachirem willen vertreiben etc."
(Item bis zum sant Martinstag mit den Zinsen abzah-
len, oder ihn mit Bürgschaft, Fürpfand vndVerschreibung
versorgen.)
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
Vergl. Lichnowsky VI. Regg. N. 2018. (nicht derselbe.)
8. 1459. 25. Februar. (Suntag nach Oculi in der
Vasten.) Linz. Erzherzog Albrecht von Oesterreich bestä-
118 D1PL0MATAR1UM
tigt dem Karthäuser Kloster zu Agspach, dessen Prior und
Convent ihm einen Privilegienbrief Herzog Albrechts (?)
vorgebracht hatten, die darin enthaltenen Freyheiten :
1. „nemlich wie dhain lantrichter vberir dörffer, höf
„noch guter nicht richten sol, allain hindangeseczt waz
„den todberürt, mit vnderschaid nach sag desselben briefs
„wie sich auch ir vndertan vmb sölh sach auszreden mu-
„gen, die dann ain lantrichter aufnemen vnd schirmen sol
„on gab."
2. „Darnach das der benant herczog Albrecht in drey
„mutt habern gelts auf dem dorff zu Seytrüstorf mitsambt
„der aygenschafft vnd allen andern rechten desselben
„dorffs. Darczu aus vnserm ambt vnd syeden ze Hallstat
„alle jar ewiclichen gegeben hat sechczig fuder salczs zu
„notdurfltdes gotshaws ze füren, miteinander oder zu ain-
„tzig on alle maut vnd zolle."
3. „Sy sein auch ewiclich gefreyet, all ir hab zu irer
„notdurfft des gotshauss, auf wasser vnd lannd ze füren
„on all zoll vnd mautt vnd on all ander irrung."
4. „Vns vnd vnser erben als obristen vogt vnd herren
„ist auch vorbehalten, in ainen vogt vnd schirmer ze ge-
„ben, vinb wen sy bitten den haben sy dann zu uerkern
„als offt sy wellen, so sullen wir in dann ainen andern ge-
„ben, darumb sy vns bitten."
5. „Zuletzt ist in inwendig der mawr geben ain frey-
„ung wer darinn komet vnd weichet, daz der gantzen frid
„vnd freyung haben sol, vmb all erber sach vnd getat" —
„als dann die stuck vnd puncten all, der egemelten hertzog
„Albrecht's brief aigentlicher begreiflet."
Lichn. VII. Regg. Nr. 175. (gana kurz,.)
9. 1459. 19. April. (Phintztag vor Cantate.) Linz.
Erzherzog Albrecht von Oesterreich verleiht dem Sigmund
Hohenuelder folgende ob der ennsische Lehenschaften :
„Von erst zway tail zehents auf 28 zehentheusern zu
„Smidhaim vnserer lehenschafft von Atersse."
„Item zu Rewt auf aim hauss zwaytail zehent."
HABSBURGENSE S. XV. 119
„Item zu Mesendorff auf 2 hewsern 2 tail zehents
„vnserer lehenschafft von Kamer."
„Item zu Eging in Gamparerpharr auf acht hewsern
„halben zehent vnserer lehenschafft von Puchaim."
„Item auf 1 3 heusern vnd auf ainem öden gut inNewn-
„kircherpharr gelegen, das viertail zehent vnserer lehen-
„ schafft von Leostain."
„Item dacz Werd datz Kogel vnd datz Fridhayming
„zwaytayl zehent."
„Item dacz Spilberg auf 3 hewsern 2 tail zehent."
„Item datz Wilkering auf 1 haus 2 tail zehent."
„Item datz Vischhaim auf 1 haus zwaytail zehent."
„Item zu Weychselpawm auf 1 haus zwaitail zehents."
„Item datz Armtailhaim auf 2 heusern 2 tail zehents."
„Item datz Koprechting auf 2 heusern 2 tail zehents."
„Item datz Reyhentalhaim auf 2 heusern 2 tail ze-
„hents."
„Item datz Kogling auf 4 heusern das viertail zehents."
„Item zu Niderndorff auf 4 heusern 2 tail zehent vn-
„ serer lehenschafft von Franckenburg."
„Item datz Herrating auf 2 heusern das virtail ze-
„hents."
„Item datz Krutzling auf 2 heusern das virtail zehent."
„Item datz Albrechting auf 2 heusern das virtail ze-
„hent."
„Item datz Wospreting auf 1 haus das virtail zehent."
„Item datz Esch auf 2 heusern das virtail zehent."
Lichnowsky VIF. Regg. Nr. 196.
10. 1462. 26. März. Linz. Erzherzog Albrecht von
Oesterreich giebt Reinprechten von Walssee einen Schad-
losbrief und Revers in Retreff seines Antheils an der Stadt
St. Polten.
„Als vns yetz vnnser lieber getrewer Reinprecht von
„Walsee vnnser rat zu den kriegsleuffen, so im lannd zu
„Osterreich zwuschen vnnsers lieben herren vnd bruders
„des römischen kaysers vnd vnnsern halben erstannden
120 DIPLOM ATARIUM
„sein, vergünnt vnd zugesagt hat, vns vnd die vnnsern in
„vnd aus seins tails der statt zu sant Polten hiezwüschen
„vnd sant Märtentag nachstkomend zu lassen, also geloben
„wir im wissentlich mit dem brief vmb solh sein vergunnen
„vnd zusagen, so er vns getan hat, ob er oder die sein da-
„rinn von vns den vnnsern oder von anndern yemands we-
„gen icht zu schaden komen wurden oder des schaden
„nemen das wir im vnd den sein darinn für allen schaden
„steen vnd ob er icht diener auf solh innhaben daselbs
„nach vnnserm wissen vnd beuelhnuss halten wurd, da-
„rumb redliche auszrichtung vnd bezalung tun sollen vnd
„wellen vnd sol auch derselb Reinprecht von Walsee vnd
„sein erben das alles zu vns vnnsern erben haben getreu-
lich vnd vngeuerlich vnd nach dem obgenanten nechst-
„kunfftigen sant Märtentag hat der bemelt von Walsee vnd
„sein erben vollmechtigen gewalt, mit derselben statt zu
„sant Polten allen seinen frummen ze schaffen vnd die
„volgen ze lassen dahin vnd sich gepurt on vnnser vnd
„mengklichs von vnsern wegen irrung vnd hindernuss
„getreulich vnd vngeuerlich". . .
Geh. H. Archiv. Lichnovvsky VII. Regg. Nr. 650.
11. 1462. 17. Juli. (s. 1.) Jörg Hirsvelder gibt dem
Erzherzog Albrecht von Oesterreich, der ihm die Vogtey
zu Wels übergeben hatte, einen Revers, worin auch even-
tuel dem Herzog Sigmund von Oesterreich als Gerhab oder
Erben (je nachdem Albrecht männliche Leibserben hinter-
lassen würde oder nicht) Gehorsam angelobt wird.
Geh. H. Archiv. Lichnowsky VII. 668.
12. 1462. 25. August, (s. I.) Andre Perlemsreyter
gelobt dem Erzherzog Albrecht von Oesterreich, unter
dem Siegel (edln vnd weisen) des Michel Pernnstorffer vnd
Hanns Winkchler , Rechnung zu legen von dem Amte zu
Gmunden.
„Bekenn als ich in des durchleuchtigen hochgebor-
„nen forsten vnd herrn, herren Albrechten erczherczogen
„zu Osterreich etc. vennkchnuss komen bin, das ich seinen
HABSBURGENSE S. XV. 121
„fürstlichen genaden mit guetem willenn vnd vnbetwun-
„ genlieh geloht vnd versprochen habe in aidesweis,
„wann vnd zu welicher zeit auch an welich stet vnd enndt
„mich sein genad mit seiner genaden schreiben am nagsten
„eruordern wirdet, das ich mich dann an alles vercziechen
„an soleich enndt vnd stet fliegen, seinen gnaden oder wem
„seingnad dasheuilichtt von wegenn desambts zuGmunn-
„den vnd was ich von seinn gnaden hab innegehabt, auf-
richtig vnd redlich raittumb tun vnd neben solicher rait-
„tumb, was ich seinen genaden schuldig (sein werde) berait
„beczallen vnd benuegig machen vnd von dann ee nicht
„komen sol noch wil". . . .
Geh. H. Archiv. Lichnowsky VII. 681.
13. 1462. 20. September. Tuln. Der Kanzler Erz-
herzog Albrechts von Oesterreich gibt seinem Herrn Nach-
richt von den kriegerischen Anstalten gegen den Kaiser,
der sich in Wien befindet.
„..gnädigisterher, heintzu mitternacht ist ainbott-
„ schafft vom Nankenreuter komen vnd hat bracht ain ze-
„del vnder des Holczers bettschafft, das er im soll schiken
„vc (500) fusknecht, als ewr gnad an der zedel wol ver-
„nemen wirdet an der zedel vnder des Holczer betschaff.
„Item der Nankenreuter schikt im die fusknecht nit
„anders wais ich."
„Item die Steyrer haben ain grosse zwitracht mit dem
„kayser vnd haben heut weg wollen, also hatt ers kam er-
„betten das sy vntz morn phintztag beleiben, vnd wais nit
„anders der kayser werd mit in aus der stat, so kompt
„er nymer darein."
„Item ich pin gantz darnach ge rieht hye zu Neuburg
„vnd Berchtholczdorff wann man mir entpeut mit macht
„hinein zu ziechen vnd hilff mir got hinein, ich will ob gott
„will nit wider heraus."
„Item der Gusel vnd Halwilr sein zu Wien, da mit
„bitt gott das es vns wol gee". .
Geh. H. Archiv. Kurz Fr. IV. II. %7. Lichnowsky VII. 686.
122 DIPLOMAT ARIUM
ML 1462. 29. October. Melk. Erzherzog Albrecht
von öesterreich übergibt dem Erhard Doss Veste und
Herrschaft Ernstbrunn als Eigenthum. — „Bekennen,
„das wir angesehen haben die trewen vnd vnuerdrossen
„dienst, so vnsvnser getrewer lieber Erhart Doss vnnser
„kamrer getan hat vnd haben im von sonndern gnaden
„das gslos Ernnsprunn mitsambt seiner zugehörung vnd
„inmassen als es seinem vatter von vnnsern voruodern vnd
„vettern verschriben ist, beruerend was manlichs stambs
„des namen Bossen ist, das es dabey beleiben sollt, also
„haben wir über dieselben verschreibung demselben Er-
warten Dossen dasselbig sloss Ernnsprunn mit seiner zu-
„ gehörung erblich vnd ganntz ledigclich gegeben vnd ge-
eignet vnd aignen im das wisennlich in krafft des briefs,
„allso das er das nw hinfür haben soll vnd mag vnd allen
„seinen fromen damit betrachten mit verkauften, verse-
tzen, schaffen, machen vnd geben als mit annderm seinem
„ aigenhafftigen erbgut on vnnser, vnnser erben vnd nach-
„ kommen vnd menigclichs von vnnsern wegen irrung vnd-
„hindernus ongeuerde.Auch haben wir demselben Erharten
„Dossen vnd sein erben von sonndern gnaden gegeben in
„seinem marckht zu Ernnsprunn vnd auf allen anndern
„güttern vnd vogteyen zu demselben sloz Ernnsprunn ge-
hörende, allen pann, gerieht, stock vnd galigen das er da-
„ mit tun vnd lassen soll als bann vnd gerichts in dem lannd
„Österreich lanndsrecht ist ongeuerde."
Geh. H. Archiv.
1462. 29. October. Melk. Erzherzog Albrecht ver-
spricht demselben Erhard Doss, im Falle einer Verei-
nigung und Ausgleichung mit seinem Bruder K. Friedrich
diese Schenkung durch denselben bestätigen zu lassen.
„Daz wir gantz kain richtung noch söne mit vnserm
„herren dem kayser der zwytracht vnd vnaynigkait hal-
„ ben, darinn wir dann gegen seiner ka(y)serlichen maie-
„stat steen, nicht aufnemen noch vns betaidigen lassen
„sullen, es sey dann demselben Erharten Dossen solch
HABSBURGENSE S. XV. 123
„obgemelt freyhait begnadung vnd aygnung vor von sei-
ner k. m. nach aller notdurift bestett vnd seine k.m. iren
„gunst vnd guten willen dartzn geben habe treulich vnd
„ongeuerde."
Geh. H. Archiv. Lichnowsky VII. 700.
15. 1462. 19. Deeember. Wien. Erzherzog Al-
brecht von Oesterreich schreibt dem Grafen Leonhard von
Görz über die Entlassung K. Friedrichs aus der Burg zu
Wien durch Schuld des Königs Georg von Böhmen.
„W^olgeborner lieber oheim vnd getrewer. Nachdem
„vnd wir vnnsern herren den kaiser hie in der purckhbe-
„legt betten, vnd sich derkunigvon Beheim vnderstanden
„hat in dy Sachen zu taidingen vnd dy zerichten nach inn-
ehält der absehrifft, so wie dir hiemit auch sennden, vns
„hat auch der benannt kunig von Beheim gelobt, daz der
„benannt vnnser her der kayser sölher taiding vnd rich-
„tung genntzlich nachkonien sollt, darauf wir in dann aus
„der purgkh gelassen vnd vns dartzu verlassen haben, des
„aber also nit besehehen ist, sunder der kunig von dem
„kaiser vber solh glübd an all ennd vnd fürwortt von im
„hat abschaiden lassen, deshalb vnnser Sachen noch nicht
„ganntz zu ennd komen sein, waz vns aber noch in disen
„vnnsern sachen begeben wirdet wellen wir dir nachmals
„auch verkünnden.". .
Geh. H. Archiv. Lichnowsky VII. 726.
16. 1463. 10. Jänner. Wien. Erzherzog Albrecht
von Oesterreich und die unterösterreichischen Stände ge-
ben dem Hanns von Gera, Jörg Vogt von Kempten, Hanns
Gold und Hanns Kopp von Augsburg einen Schuld- und
Schadlosbrief über 3000 ungrische Gulden.
„ . . . Als die erbern weisen . . . sich ains wechsells ge-
„gen dem edlen Perchtolden von Ellerbach verfangen vnd
„hie drewtausend vngrisch guidein von im ingenomen
„haben, also daz sy im oder seinem anwallt in den ersten
„vier tagen in der vasten schirstkunftigen viertausent rei-
„nisch guidein dafür zw Augspurg beczallen sullen. Nw
124 DIPLOMATARIUM
„haben sy vns diczmalls dieselben drewtausend vngrisch
„guidein zw vnser vnd des lannds Osterreich mereklichen
„notturfften vnd abuertigung der söldner gelihen, in solher
„mass, daz wir vns verfangen haben, verfahen vns auch
„wissentlich mit dem brief all vnuerschaidenlich, daz wir
„in die obgenanten drewtausend guidein vngrisch hie on
„alles vercziehen beczalen sullen vnd wellen zehen tag vor
„solher obgemelten beczalung, so sy zw Augspurg tun
„sullen, dadurch sy in irem Wechsel on schaden gehalten
„werden. Teten wir des nicht, was sy des dann schaden
„nemen, denselben schaden mitsambt derhaubtsumm sul-
„lensy aufvnsern des obgenanten ertzhertzog Albrechts
„lannden vnd lewten vnd auf vnser obgemellten der von
„den vier stenden, preleten, herren, ritter vnd knecht vnd
„die vonn steten, lewten, gütern vnd erben ausser vnd inner
„lannds, wo wir das haben nichts ausgenomen, haben vnd
„desdauonbekomen, wie in das am pessten fugen wirdet."..
2 Siegel. 1 vom Erzh. 2. s. consulum civitatis Wiennensis.
Geh. H. Archiv.
17. 1463. 7. Februar. Wien. Erzherzog Albrecht
von Oesterreich nimmt den Richter, Rath und die Bürger-
schaft zu Mödling mitsambt der Kirche in dem Pfarrhof,
dann die Klausen „Priel und Poden" in besondern Schutz
und Schirm.
„ . . das sy mitsambt allen vnsern vnderthanen in
„vnsern frid rue vnd gemach, so wie bey dem landtag
„zu der heiligen dreyr khünigtag nachstuergangen für
„land vnd leut trewlich betracht haben, sein vnd der
„gemessen"... (Besonders wird dieses eingeschärft:)
„. . sonderlich dem Franzen vom Hag, Wazlawen Wult-
„scheckh, Nicoleschen Lusizki vnd allen den 10 mit in
„verpunden vnd irer bruederschafft sein"
Geh. H. Archiv. Abschrift. Lichnowsky VII 746. (mank.)
18. 1463, 8. März. Wien. Erzherzog Albrecht von
Oesterreich gestattet der Dorothea von Plumberg, Ge-
mahlin des Hanns von Ranndeg und ihren Erben, dieVogtey
HABSBURGENSE S. XV. 125
über die Güter des Klosters Rheinau, die Dörfer Trulliken,
Orlingen, Nieder Martal, Weilersbuch, dann über den
Hof zu Rode von den Truehsässen von Diessenhoven um
den Pfandschilling per 60 Mark Silber, wofür sie densel-
ben von seinen Vorfahren war versetzt worden, zu lösen
vnd macht ihr diese Vogtey zu einem freyen Eigen. Doch
soll sie die Einwilligung des Herzogs Sigmund, seines
Vetters auch dazu einholen.
Geh. H. Archiv. Lichnowsky VII. 750 (unvollständig).
19. 1463. 10. März. Walthasar von Württemberg,
genannt von Wildenstain und Berthold von Winndekg, Be-
vollmächtigte des Herzogs Friedrich, Pfalzgrafen und Ul-
rich, Marschall zu Oberndorff, Conrad Gumppenperger zu
Schernekg und Andrei Bayrer, Canntzlschreiber, die
Räthe und Sendboten des Herzogs Ludwig in Nieder-? und
Oberbaiern erstrecken den nach Constanz auf vergange-
nen St. Michaelstag angesetzten, dann auf Reminiscere
verschobenen und nicht zu Stande gekommenen gütlichen
Tag auf Sonnwenden. — Zwischen Erzherzog Albrecht
und Herzog Sigmund eines Theils und den Eidgenossen an-
drerseits. Die Räthe und Sendboten der Partheien sollen
es an ihre Parthei bringen, weil sie keine Vollmacht haben
und bis Georgi es den Herzogen Friedrich und Ludwig
zu wissen machen, dass sie persönlich kommen, wenn es
möglich ist auf Ostern.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
20. 1463. 16. März. Wien. Erzherzog Albrecht von
Oesterreich verpfändet seinem Rathe Jörg vom Stain und
dessen Erben für ein Darlehen von vierzehntausend un-
grischen Ducaten-Gulden , Schloss und Herrschaft Steyr
mit den Aemtern daselbst.
„. . . nemlich dem vngelt, gericht, mawth vnd zoll mit
„iren zugehorungen wie dann die vnser burger daselbs in be-
„standsweis von vnns gehabt haben, auch die gewondlich
„schaczstewr, so sy vns ierlichen pflichtig sein ze geben
„zusambt der herrschafft vnd vrbar wann dann wir oder
126 DIPLOMATARIUM
„vnnser erben die obgemelt stat, slos vnd herrschafft
„widerumb von in losen wellen, welhs iares vns das fuget,
„das sullen wirsy vorhyn vir wochen wissen lassen vnd in
„die obgemelten summ gülden zu Passaw oderRegens-
„burg, weihe der stet aine vns von in benennet wird in
„irn sicheren gewallt antworten."
Geh. H. Archiv. Lichnowsky VII. 756. (unvollständig.)
21. 1463. 25. November. Wien. Erzherzog Al-
brecht von Oester reich, als Miterbe der K. Ladislaus'schen
Verlassenschaft cedirt dem Reinprecht Fraunhofer sein
Drittel einer Schuldforderung an Wolfgang von Walsee,
zur Entschädigung für seine eigene an K. Ladislaus.
„Als wir nach ableibung weiland vnnsers lieben hern
„vnd vettern kunig Laslaz löblicher gedächtnuss mitsambt
„vnnserm herrn dem römischen kayser etc. vnd vnnserm
„lieben vettern hertzog Sigmunden von Oesterreich etc.
„zu der erbschaft dicz lannds komen, vnd hie gewesen sein,
„ist vnnser getrewer Reinprecht Franhouer vnnser kam-
„rer mitsambt etlichen seinen f runden für vns komen vnd
„hat vns zu erkennen geben wie vnnser lieber getrewer
„Wolfgang von Waise vnser hofmaister vnd haubtman ob
„der Enns dem vorgenanten vnnserm herrn vnd vettern
„künig Laslaw ain summ geltes schuldig gewesen seynach
„laut ains schultbriefs vnd bat vns diemuticlich, daz wir
„im solh geltschuld an der schuld so im der benant vnnser
„herr vnd yetter kunig Laslaw schuldig war als ein erb-
„fürst zu Österreich dem solh schuld zu beczalen gebürte
„fiir vnnsern drittailgnediclich ze geben geruchten. Haben
„wir angesehen dy sunder gnad vnd gutten willen so
„der bemelt vnnser herr vnd vetter kunig Laslaw zu dem
„Franhouer gehabt, auch dy getrewn dienst so derselb
„Franhouer seiner lieb getan, auch vns tun sol vnd mag,
„vnd im dardurch solh schuld souil vns des zu vnnserm tail
„gebürt zu geben dazumal zugesagt. Also ist der bemelt
„Fraunhouer yetz aber mit seinen freunden für vns ko-
„men vnd hat vns solhs zusagens ermont vnd gebeten im
HABSBURGENSE Si XV. 127
„darumb vnnser brieflich vrkund zu geben. Daz wir also
„getan haben vnd geben "
Geh. H. Archiv. Lichnowsky Vif. 830.
22. „Hienach sind vermerkt die briet', die Leupolt
„derWehinger meinem herren herezog Albrechten vonN.
„des von Lyeehtenstain vnd des von Maidburg wegen ge-
„antwurt hat."
„Von erst ainen hindergangb riet von den von Lyech-
„tenstain von Nicolspurg, den sy von der venkhnuss we-
„gen weilent Hannsens von Liechtenstain vnserm lieben
„herren vnd enen herezog Albrechten seligen geben habent,
„Item ainen auzspruchbrief, der zwischen dem ege-
„nanten vnserm herren vnd enen vnd den von Lyechten-
„stain von derselben venkhnuss wegen geben ist,"
„Item ainen versorgbrief von denselben von Lichten-
„stain,"
„Item ainen verezeichbrief aller herschefft, vesten
„vnd anderr hab vnd guter, die si hie dishalb der Tunaw
„oberhalb vnd niderhalb der Enns gelegen, gehabt habent,"
„Item ainen brief daran si dem vorgenanten vnserm
„herren vnd enen habent gelobt auszerichten ainen versorg-
„brief von dem bischof ze Trient von der egenanten venkh-
„nuss wegen."
„Item denselben versorgbrief von dem von Trient."
„Item ainen brief von Elspeten von Puchaim des vor-
„ genanten Hannsens von Lyeehtenstain hausfrawn vonirs
„tails wegen, der vesten vnd stat zu Veldsperg, den si da-
„ran hat gehebt."
„Item zwen brief in papyr von demselben Hannsen
„von Lyeehtenstain."
„Item so hat er vns geantwurtt fumf brief in pergamen
„von des gemechts wegen, das die von Maidburg dem ege-
„nanten vnserm herren vnd enen habent getan vnd czwen
„quittbrief in papyr von derselben sach wegen."
„Item ettleich tayding vnd berichttbrief die zwischen
128 DIPLOMATARIUM
„vnsern vordem seligen vnd weilen t marggraf Josten von
„Merhern gegeben sind."
„Item ainen quitbrief von Chunraten dem Stikelper-
„ger daran er weilent vnsern vettern herczog Leupolten
„seligen, vnd vns solher zusprüch so er zu vnshat gehebt
„ledig sagt."
„Item ainen brief von weilent Hannsen den Rukhen-
„dorffer von vnsrer vestten vnd stat wegen zeHaimburg."
„Item czwen hindergengbrief von den von Lyech-
„tenstain von Nicolspurg vnd weilent Hannsen von Stu-
„bemberg."
„Item weilent Mathess von Lyechtenstain vonNicols-
„purg fridbrief."
„Vnd ainen kaufbriet vmb das haws Grünburg, das
„zu vnserm mauthaus ze Stain gehöret.
Diplomatar. Nr. 24. (Austr.) Fol. 170. Nr. 475. Geh. H. Archiv.
Zweite Abteilung.
Erzherzog (Herzog) Siegmund
1443—1473.
a.
Von Herzog Siegmund.
1.— xx.
Fontes etc. II. Bd.
181
I. 1443.
Wir S(igmund) etc. Embietten den edlen vnsern lie-
ben öheim und unsern lieben getrewn, und erbern weisen
und getrewen allen grauen, freyen rittern und knechten,
lantvogtten, haubtlewten, burkgrauen, phlegem, vögten,
burgermaistern, schultheissen, richtern, lehenslewten,stet-
ten und gerichten und allen unsern ambtlewten, gemain-
den und undertanen unserer grafschaft Tirol und in allen
andern unsern hersehefften in Eisassen, inSwaben und über-
all in allen unsern landen unsers furstentumbs unsrer Ver-
wesung unser gnad und alles gut. Als ir und ewer vodern
für ew und ewr erben und nachkomen, dem hochgeborn
fursten herezog Fridricben dem eitern unserm lieben
herren und vater lobleicher gedechtnuss dem got gnädig
sey, und seinen erben voran all gelobt, gehul(dig)t und
gesworen habt iur ew. ewer erben und nachkomen, und
wan aber wir yeez nach seinem abgang als sein rechter
erb anders werden gehalten den billeich ist von unserm gnä-
digen herren und vetern dem römischen kunig, daz wir
davon nicht zu ew in unsrer person mugen komen zu un-
sern landen und lewten über das, daz er das von unsern
wegen mit seinem briet' gelobt und versprochen hat, und
dauon so erman wir eweh all gemainleich und ewer yeden
besunder derselben ewer trewn eren und eyde und auch
nach ewrer briet* laut und sag, und wes wir ew ermanen
künnen und mugen, und emphelhen ew ernstleich ir wellet
bei uns bleiben, als bei ewerm rechten erbherren und
landesfursten, und wellet uns nach allem ewerem vermu-
9»
132 DIPLOMATARIUM
gen hilftleich, retleich und beigistendig sein, als ir uns des
schuldig seit, damit das wir mit unserm leib zu unsern
landen komen und zu allem dem das unser benanter herr
und vater seliger uns gelassen hat, dauon wir sein geno-
men und emphurt worden, wann wir furbasser an ewern
rat weder mit demselben unserm herren nud vettern dem
kunig noch mit niemant kain tading tun ingen noch machen
wellen weder mit briefen noch mit(worten?) uncz wir selb er
inunsreraigen person ledig und unbekumbert bei ew sein.
Ob wir lenger von im also wurden ingehalten und ew solh
botschaft darnach kern oder ew sagt oder verschreibt oder
ew worczaichen precht, das von unssolt sein ausgegangen,
daran kert ew überall gar nicht, wir sein dann ledig selbs
bei ew in unsern landen. Und seit auch darauf furbasser
mit allen unsern landen und leutten geschlossen gerichten
und allen nuczen niemant mer gehorsam noch wartentden
uns als ewerm rechten herren und erbfursten. Und tut da-
rum an uns als getrew an irem rechten herren und erbfur-
sten als ir uns des schuldig und gepunden seit, und als
wir ew allen und ydem des sunder wol getrawen. Das
wellen wir gen ew und den ewern in künftigen zeitten gnä-
dikleichen erkenen, und ew des ze gut nimmer vergessen,
des ze iirkunt haben wir den brief geschriben mit unsrer
aigen band, wann wir in der Verwesung, als wir yecz ge-
halten werden, kain insigel noch haben und auch kains
wellen lassen machen, uncz wir selber zu ew komen und
schreiben in den brief kain datum , auf ein solh fürsorg,
ob villeicht der unsern furbasser niemant offenleich mer
zu uns möcht komen. Geben auf der vest Grecz etc.
Nichtz schreibt mer denn also der werden vier ge-
leich brief oder sechs. (Mit anderer Schrift:) Ibi cessat
manus vestra Gretz etc. Etiam scriptura cuiuslibet litere
Hat in uno latere tantum et non a tergo.
(Von Aussen :) „Copey ertzherezog Sig. ausschreibn
umb erledigung vom kunig 1443." Lad. 112.
Reinschrift e. Concepts. — Papier. Geh. H. Archiv.
HABSBURGENSE S. XV. 138
IL S. D. (1447?)
Als wir unser merklich notdurfft und geprechen un-
serm lieben vettern hertzog Albrechten haben zu erken-
nen geben darauf er uns geantwurttet hat, daz wir solchs
an unsern gnedigen lieben herren und vettern den römi-
schen kunig bringen Ringen;
Auf das so gedenkch an sein kuniklich gnad, auch
unsern vettern hertzog Albrechten in irerbeder gegnwurt-
tikchait zu werben. Das ist, als wir herauf zu lannde kö-
rnen sein , haben wir gar wenig funden und uns in allen
dingen als von newem zurichten, und von den nuczen, so
nach unsrer kumfft geuallen sind, unsern hof auch ander
grozz darlegen , über den Arl. dem Lucas und in ander
weg, darczu wir solcber nucz allain wolbedörfft hetten,
ausrichten müssen an solch geltschuld, so wir den benanten
unsern herren und vettern verbunden sein, das alles uns so
swer anligt und zuuellet, daz wir nicht gedenkchen mugen,
das also an unsern merklichen schaden, auch verkumber-
nuss unsrer sloss und nucz hinaus zu bringen, wan wir un-
ser nucz, die yecz auf dem herbst geuallen, nu wol halb
oder mer verzert. und darauf aufgenommen haben, daz
uns der gar luczl vorbesteen, und grozz sachen dauon aus-
zerichten sein.
Und si damit bewegest und bittest, so du pest mugest,
damit sie uns solhs geltes, so wir in mit hertter verschrei-
bung verpunnden sein müssen, nachgeben, damit wir nicht
darczu gezwungen werden , unser sloss und land darumb
zuuerkumbern.
Wolten oder möchten si uns aber solchs nicht nach-
geben und uns not beschech darumb zuuerseczen, als dann
das an im selbs ist, so wissen wir nyemand in unserm
lannde, der solhs vermugens sey, das uns darynn möcht
erschiessen.
Und seid wir uns nu versehen, daz wir uns des nicht
mugen enthalten, wir müssen das tun, das wir si also anbrin-
134 D1PL0MATARIUM
gen, als unser nächst freund, den wir solchs pillich anpie-
ten , daz si uns mit ainem anlehen. berayts gelts, furder-
lich zu statten kennen, und uns das leihen auf unser sloss
und nuez, wie wir des mit in aynig und die ausgezaigt
werden.
Wer aber, daz si solchs nicht statt betten, so turder-
lich zu tun, so musten wir doch gedenkhen, gelt auszu-
bringen, wa wir das vinden mochten und seyd wir das im
lannd noch von in nicht möchten zu wegen bringen, so
mugen wir nicht gedenkhen das anders zu haben dann von
den Venedigern, oder herezog Hainrichen, die dann mit
schlössen die in gelegen, daruinb weiten versorgt sein, als
die Venediger mit Vallsugan und herezog Hainrich im In-
tal daraus dann des lannds hie zertrennung schaden und
im fug kern, als si das selber wol versteen mugen.
Und ob si solh anlehen nicht zusagen wolten oder
mochten, als mit bereitem gelt, daz dann weg gedacht
wurden, es wer mit tailung oder in ander weg, damit wir
solhs gelts hinaus zu geben vertragen wurden, wan das
doch zu ainezigs verzert wirdt und an nuez hingeet, als
das unser vetter herezog Albrecht selber yecz hie vermel-
det hat, und dadurch wir auch in abnemen komen undver-
seezen müssen.
Wolten oder mochten si uns dann in solhem vorge-
meldtem anlehen also nicht zu statten komen, oder tailung
dadurch das lannd unzertrennt belib ingeen, und das ganncz
von in abgeslagen wurd, und du dich versehest, an ennd
darumb abzuschaiden.
So ist in darnach erst zu sagen, daz wir uns yecz
empynnden, seyd wir nach vnserm anpieten und darlegen
solhs von in nicht gehaben mochten, daz wir uns mit anle-
hen in ander weg fursehen mussten nach unsrer notdurfft,
und in furbazzer solchs anpietens noch darlegens, nach
herkomen unsrer vordem auch ir und unser nicht pillich
maynten verpflichtet sein, nach dem und das dem gann-
czen haus Österrich durch solh weg zu nuez und fromen
HABSBURGENSB S. XV. 135
von uns gemaynt, und unserstails nicht abgang daran
wer sunder irnthalben.
Gleichz. (?) Abschrift. Papier. Geh. H. Archiv.
III. S.D. (1447?)
Von erst von der puntnuss wegen mit dem von Bur-
gundi, darynn wir herczog Sigmund auch sein solten, daz
nach solhen Ursachen so daran sein, uns nicht fuglich
sey , daryn zugeen , als wir dann wenn wir zusamen
komen im wellen zu erkennen geben.
Dann von verwilligung wegen andrer stukch, so wir
auf solch verschreibung, so zwischen dem von Burgundi
und unserm vettern herczog Albrechten vernotelt und be-
griffen sind, geben solten, daz darynn furgesehen werde
die verschreibungen, so unser herr der kunig herczog
Albrecbt und wir auf die sechs jar miteinander haben, sol-
ten wir das also an furwort tun, daz uns das daran nach-
maln so das zu schulden kern, vergriffnlich sein, und zu
schaden komen möchte. Aber umb daz unser vetter her-
czog Albrecht in solhen angeuangen Sachen mit dem von
Burgundi nicht gehindert noch darunder zu schymph wer-
de, noch dem haus österrich grosser schad undungemach
daraus gee, so wellen wir das verwilligen, in solher form als
wir dann das pillich tun sullen, und auch also daz wir von
unserm herrn dem kunig und herczog Albrechten versorgt
werden, damit uns das gen in an der vorberurten ver-
schreibung auf die sechs jar, auch an unsrer erbschafft und
gerechtikchaiten der äussern lannde unuergriffenlich und an
schaden sei, wie dann das nach notdurfft begriffen sol wer-
den , als du des auch ain not! hast.
Gleichz. Copie (?) Papier. Geh. H. Archiv.
IV. 1. December 1457.
Wir Sigmund von gottes genaden hertzog ze Öster-
rich, ze Steyr, ze Kernden vnd ze Krain, graue ze Tirol etc.
Bekennen mittdisem brieff für vns alle vnser erben vnd nach-
130 DIPLÜMATARIUM
kommen vnd tun kund mengklichem das wir redlicher schuld
schuldig sigen vnd gelten sollen dem edlen vnserm lieben vnd
getrüwen Vlrichen von Brandisz fryen vndsinen erben vnd
nachkommen zwaitusent guter riniseher guldin, die er vns
also bar geliehen vnd bezalt vnd die wir in vnseren kunt-
lichen schinbarn nutz bewendt haben. Also das wir im oder
sinen erben ob er nitt war dieselben zwaitusent guldin
vff sant Andrestag schierist künftigen acht tag vor oder
nach vngeuarlich widerumb antwurten vnd geben sollen
ane sin vnd siner erben vnd nachkommen costen vnd scha-
den. Vnd haben darumb zu rechtem vnderpiand ingesetzet
vnd versetzt vnd setzen im ouch wissentlich in k rafft disz
briefs vnseren zoll der statt Veldkirch mitt aller siner züge-
hörung, nutzzen vnd renten, der sich alle jar jarlichs ge-
purt vff zil vnd tag vff sannt Paulstag der bekerung
zwaihundert pfund pfenning gemainer landtlicher werung.
Also ob wir vnser erben oder nachkommen den obgenan-
ten Vlrichen von Brandis sine erben vnd nachkommen
vff zil vnd tag in obgemelter wis wie vor stät nicht vsz-
richten noch bezaltend wie dann der obgenannt Virich
von Brandis sin erben vnd nachkommen der obgeschri-
ben zwaitusent guldin zu schaden kamen, si betten es
an schaden genoinen oder nicht, den selben obgemelten
schaden mitt sambt dem obgedachten höptgut sollen vnd
wellen wir oder vnnser erben ob wir nicht wären dem
obgenanten Vlrichen von Brandis oder sinen erben ob er
nitt dawar vszrichten vnd bezalen an iren costen vnd
schaden vnd allerlai intrag vnd Widerrede. Tetten wir
aber sölh obgemelt bezalung nicht wie vorgeschriben stat
das doch in dehainen weg nicht sin sol, so sol vnd mag
der obgenant Virich von Brandis sin erben vnd nachkom-
men ob er nicht enwär den obgenanten zoll mitt aller si-
ner gerachtikait vnd zugehörung versetzen, verkumbern,
verkouffen, den besetzen vnd entsetzen oder im selbs be-
halten ymmer alsuil vnd lang vntz das im die obgeschri-
ben zwaitusent guldin mitt sambt allem costen vnd scha-
H ABSBURGENSE S. XV. 1 37
den der im oder sinen erben ob er nicht war darutf gegan-
gen gar vnd gentzlich an allen sin vnd siner erben costen
vnd schaden beczalt war alles getrulich vnd vngenarlich.
Vnd vor disem allem vnd wie vorgcschriben stat sol vns
vnsern erben vnd nachkommen an dem obgenannten vn-
derpfand wie vor gelutret ist ganntz nichts friden noch
schirmen das zu frid oder zu schirm ye gedacht ward an
allerlai intrag vud widerred, des vnd alles schirm so wir
dawider gebrochen miigen wir vnns gentzlich entzigen ha-
ben wissentlich mitt disem brief alles getrulich vnd vnge-
uarlich. Wir versprächen ouch in krafft disz briefs, das
sölh vorgemelt vnderpland mit namen der zoll vor gegen
niemen mer verkumbert noch verschriben ist annderstdenn
so vor stat. Mitt vrkund dicz briefs mitt vnserem anhangen-
den insigcl. Geben zu Veldkirch an pfintztag nach sannt
Andrestag nach Cristi geburde viertzehen hundert vnd
im sibenn vnd funfftzigistem jare.
Gleich/,. Abschrift. Papier. Geh. H. Archiv.
V. 3. Jänner 1458.
Wir Sigmund von gots gnaden, hertzog zu Österrich,
zu Steh*, zu Kernden vnd ze Krain. graue zu Tirol etc.
Bekennen als vnser getrewr Ernst Rietemburger yetz vn-
ser küchenmaister zu den zeiten als er vnser hubmaister
zu Veitkirch ist gewesen vnnserm getrewn VlrichenWitten-
bach vnserm burger daselbs ze Veitkirch vnd Nesen sei-
ner hausfrawen das burkgüt zu Jagperg das Bernhart von
Bans, Virich Gamps vnd Hanns Zymerman ynnhaben vnd
jerlich giltet funnf phund phenning zins mit allen stukchen
vnd guten so darczu gehören vnd den Weingarten auch zu
Jagperig gelegen mitsambt dem inuang vnd dem pawm-
garten, der im inuang ligl mit allen andern stuckchen vnd
guten darczu vnd darinn gehörend mitsambt aindlef mal-
tern habern gelts ab der vogtei der pfarrkirchen im Bre-
gentzerwald vns zugehorend in phanndsweis verschriben
hat als an vnser statt, wie dann das der brief im von dem-
138 D1PL0MATARIUM
Ernsten darüber gegeben ynnhaltet. Das wir dem egenan-
ten Wittenbach vergunnet haben die egnant hausung zu
Jagperg ze pawen vnd ze pessern mitsambt der zugeho-
rung daselbs all die gereehtikhait, nutzung vnd herkomen,
so wir daran haben ynnzuhaben ze nutzen vnd ze niessen
nach laut des bemeldten briefs, so er von dem obgenanten
Ernsten darüber hat. Vnd wir haben im die gnad getan, daz
wir noch vnser erben die vorgenant hausung zu Jagperg mit
irer zugehörung als vor stet, des egnanten Wittenpachs
lebta£ von im nicht losen sullen noch wellen, wenn ir aber
abgeet so sullen sein erben vns oder vnsern erben der losung
derselben hausung, guter vnd zugehörung in dem vorbe-
rurten satzbrieff begriffen stat tun vnd gehorsam sein nach
laut desselben briefs, vnd was er auf die egnant hausung
nach diser vnser vergunstung verpawet hette, das wissent-
lich gemacht wurde das sol seinen erben mit sambt der
summ damit solh losung geschieht widerkert vnd vns oder
vnsern erben dieselb hausung, guter, gult vnd zugehörung
ingeantwurtt werden an alles verziehen, waigrung vnd wi-
derred, dhainerlay Sachen angeuerde. Mit vrkund des briefs.
Geben zu Insprukg an eritag nach dem newen jarstag cir-
cumeisionis, nach Cristi geburde im vierzehenhunndert
vnd dem acht und funnffzigisten jare.
Corrigirtes Orig. Perg. Geh. H. Archiv.
VI. 15. December 146Q.
Wir Sigmund etc. etc. Bekennen für vns vnser erben
vnd nachkomen. Als wir vnser lannd vnd lewt mit den aydt-
genossen in sweren kriegsleüffen gestannden vnd der noch
nicht abkomen , noch vnser sloss vnd stette ob sich sölh
veintschafft für er zwischen vnser, oder andern begeben
wurden, darnach mit lifrunng vnd andern so sich dann zu
sölhen veintschafften zu halten geburdt zugericht sein,
das wir vnserm lieben getrewen Turyngen von Hallwilr
vnnserm ratte, vnnsern gannezen vnd volmechtigen gewalt
vnd macht gegeben haben, geben auch wissentlich inkrafft
HABSBURGENSE S. XIII. 139
des brieis. Also daz er vns allenthalben trayd, wein, gelt
vnd anders darzuenottdurfftig aufbrynngen awsnemen vnd
awsburgen sol vnd mag, vnd was oder wie er das also auf-
brynngen vnd darumb versehreybung oder versorgnuss tun
oder wie sieh dann die saehen begeben werden, daz alles
verhaissen , globen vnd versprechen wir für vns vnser er-
ben vnd nachkomen bey vnnsern fürstlichen wirden vnd inn
krafft des briefs, alles ausczerichten vnd zubezaln , auf zyl
vnd frist, wie er dann die machen wirdt, vns alles daz ze
tun, das sich dann geburdt alles getrewlich vnd angeuerde,
den benanntten Turyngen auch sein erben deshalben an
schaden zu halden, vnd er vnd sein erben mngen sich des
darumb er sich also verschreibet vnd verphlichtet halten
zu vnser vnser erben lannden vnd lewtten nah vnd gut, vnd
des davon bekomen mit recht oder an recht wie in das fugt,
vncz vnd so lanng, bisz er oder sein erben solcher aufne-
mung purgschafft oder verschreybung, so er also von vnsern
wegen tun wirdet gennczlich enndtledigt vnd dauon an-
schaden genomen werde. Vnd sy sullen damit wider vns
„vnser lannd noch lcwtte noch nyemands andern getan ha-
„ben, wann das vnser gutter will ist. Mit vrkunnd des briefs.
„Geben zu Villingen an niontag nach sannd Luceyentag.
„NachKrists geburd im vierczehenhunndert vnd dem sechs-
„ezigistenjare." — I). d. in consilio.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv. (Zerschnitten. Angeführt bei Lich-
nowsky. B. VIF. Reg. Nr. 459.)
VII. S. D. (1460).
MemorialedoctorisLaurentii Plumnawad dominum papam.
a) In das erste sollen die sendpoteten vnserm hailigen va-
ter dem babist vnsers gnedigen herrn . . von Oesterreich
gehorsam vnd willige dinst sagen, vnd seyner hailikeit
mit fleiss seyne gnade beuelen in der pesten form.
b) Darnoch sollen sye seyne gnade entschuldigen, nachdem
seyner gnaden sendpoten, die her von stundt an do her
vornam das seyn heilikait was erweit, gen Rom schick-
te vnd die selben sentpoten nicht öffentlich in gemaynem
140 DIPLOM ATARIÜM
consistorio gehorsam adir obediencia gethan haben,
das das vmme orsache welle vndirwegen ist gebliben,
nemlich ist angesehen geworden, das vnser gnedigster
here der kayser der eyn hanpt der dewtschen nacion vnd
der elter furste von Ocsterreich ist, der hatte nach nicht
auff die zeit semliche offne obediencie gethan darvmme
seyner kayserlichen maiestadt zcu eren alss das billich
ist, ist das vnterwegen gelasen, etc.
d) Item sollen sie darnach erczellen wie vnser gnediger
here herczog Sigmund seyn veterlich erbe nemliche die
lande zcu Swaben, Briskaw, Elsacz.Suncawetc. die seyn
vetter herczog Albrecht etliche czeit ingehabt hat, we-
dir hat ingenomen vnd das alle graffen, herren, ritter
knechte stete vnd lantschafft seyner gnaden geholdiget
haben etc.
c) Item das seyne gnade personlich zw seyner hailikeit gen
Mantaw noch dem das seyn hailikeit durch botschafft vnd
briffe begert hat gerne vnd mitganczem willen sich fugen
wil es wer denn sache das seyne gnade durch merkliche
krige adir leibesnot gehindert wurde.
Item was wedirwertikait schaden vnd gedrank die
Sweiczer vnd Eytgenossen wedir got, ere vnd recht
in eynem cristlichen gesworen vorbrifften vnd vorsiglten
fride seyner gnaden vnd dem ganczen hawse von Oester-
reich pis her gethan haben vnd nach teglich thun, vnd da
bey vorczellen dy geschieht von Raperswil.
Item wie der allercristlichste kunig von Frankreich
durch seyner gnaden rethe vnd der bisschoff von Costnicz
czwischen vnsersgnedigen herren von Osterreich vnd den
gemaynen aitgenosen gemacht haben eyn tag der zcu Cost-
nicz am suntage Oculi nagst vorgangen solde gehalten seyn
worden etc. da bey vorczellen wie vnd worumme der erstra-
ckit ist geworden, bis auff Sani Vrbanistag etc.
Item seiner Hailikeit auch da bey sagen was zukünf-
tiger schade aws sulchem vornemen der Sweiczer der ge-
maynen christenhait ersten mochte, sulde es auff dem tage
HABSBURGENSE S. XV. \k\
nicht gerieht werden nemlich das sulcher krig nicht wenig
irren wurde seynerhailikeit wider dy Torken vornemen, an-
gesehen das die sache anruret den gemaynen adil fursten
graffen herren, gaistlich und weltlich vnd alle erbarkait do
dar durch geirret wurden, das sie beistandt rat adir hilffe
wedir die Turcen nicht mochten thun.
Vnd dor vmnie sollen die boten anrußen vnd bitten
seyne hailikeit in der besten form, das seyne hailikeit anse-
he was dem cristlichen gelauben, gemaynem nutz allir er-
barkait vnd dem ganczem hawse von Oesterrich an der
sach sey gelegen vnd seyne merkliche potsehaft auch auff
den tag Costnicz gerucho genediglich zcu senden, vnd der
botschafft beuelen das sye vmme gemaynes fridens wille
zcu machen gesant seyn, noch dem seyne hailikait in willen
ist eynen gemaynen fride zcu machen vmme derTurchen
wille etc. Item das semliche seyne botschafft das gross vn-
recht mutwillen vnd vncristlich der Sweiczer vornemen
sey ner hailikeit vndirrichten vnd vorbas seyne hailikeit we-
dir sy auch den von Costnitz möge thun nach bi11ika.it.
Item sollen die boten auch erczellen seynerhailikeit
die grosen spenn zwitracht vnd wedirwertikeit die vnder
den furstin des reiches seyn etc. welche spenn zcu besor-
gen ist da sy hart an grosen krig vnd blutvorgissen sulden
die krige angan ergen mochten, vnd wie vnsers herrn gna-
den darumme seyne mercliche botschaff alss eyn vnpartei-
ter furste gen Bomperk hat geschicket in maynunge die Sa-
che zcu richten, vnd seyne gnade ist in hoffnunge solde die
sache vnd der Sweiczer nach billikeit werden gerieht, das
ane czweuil were, seyner hailikait vornemen wedir dy Tür-
ken wurde eynen seligen Vorgang gewynnen das sust der
dewtschen nacion halb nicht mag gesehen alss das seyne
hailikeit seibist wol dirkennet nach dem die furstenthum
vnd lande alle seyner hailikeit wol bekant seyn etc.
item von dem dosier ad sanetum Laurentium extra
murosTridenti das durch vnsers gnedigen herrn vonOster-
reich vorfaren gestifft ist worden, vnd seyne gnade eyn
142 DIPLOM ATARI UM
stiffter vogt vud beschirmer des closter ist, vnd doch an sey-
ner gnaden wille in eyne tluimprobstie zeu Trynt gewant ist
worden, vnd da methe seyner herlikait entezogen vnd ent-
freindt ist worden alle seyne rechte die her seyne vorfar
vnd elter in dem gotshawse gehabt haben, vnd hoffit das
sey wedir recht vnd bitt dorumme seyne hailikait das sulch
closter bleibe nach dem seyne vorfaren das gestifft haben
vnd im zeu gehört, da bey vorczellen was seyner gnaden an
dem closter ist gelegen ap es noth thun wirt etc.
Item ap vnser haüiger vater der brixnisehen sachen
halb wie sie stunde vorsehen wurde.
Item von der dispensaciou wegen der pensionen(halb)
der Verena Stuberin zeubehalten in der besten form.
Concept. Papier. G«h. H. Archiv.
VIII. 7. Juli U6I.
Wir Sigmund von goles gnaden herezog ze Oester-
reich ze Steir ze Kernnden vnd ze Krain graue ze Tirol
etc. Bekennen von der zwitrecht wegen so sieh zwischen
vnnser getrewn Hannsen von Awer an ainem vnd Hainriehen
von Awer seins bruders am andern tail lialten als von irs
väterlichen vnd müterlichen erbs wegen dariunb si meni-
germal vor vns vnd vnnsern retten ersehyneu in recht kö-
rnen vnd die saeh nu am jüngsten wider für vns getzogen
sein, vnd als wir si in gagenwurtigkaitt vnnser rätt vnd
lanndleutt geneinander verhört haben , sein wir durch si
auch dieselben vnnser rätt vnd lanndleutt mit diemutigem
bett angelanngt die sachen an vns ze nemen inen tag ze
setzen vnd si nach genügsamer verhörung aller irr gerech-
tigkaitt endtlich zu entschaiden , wann si vns die ganntz
haym saezten also haben wir auf sojh ir vnd vnnser rätt
vnd lanndleutt diemutige vnd Heissige bete auch darumb
das grosse vnwillen mue vnd scheden vermitten wurden die
sachen an vns genoinen darauf vns bede tail mit irnhandt
gebunden trewen gelobten was wir nach verhörungir beder
tail gereehtigkaitt zwischen in erkannten das si das ewig-
HABSBURGENSE S. XV. 143
lieh stat viid vest halten wolten vnd also sind auffhewtals
gesatztem tagbedc tail durch vnnser ratt den wir das em-
pholhen hahen mit klag antwurt vnd allen irn gerechtigkait-
ten nach aller irer notdurfft verhört das auch dieselben vnn-
ser ratt an vns prachtvnd daraufwir aufirbetthcgernvnd
gelubde zwischen in erkannt hahen. Am ersten das aller vn-
willen auch all scheden vndzerung vnd was sieh zwischen
der henanten gepruder vntzher auf hewtigen tagverhanndlt
vnderganngen hahen ganntz absein sollen vnd das si hinfür
freuntlieh miteinanderleben als sieh zwischen prüdem ge-
purt angeuerde. Darnach haben wir erkannt das Hainrich
von Awer seinem bruder Hanusen von Awer für all vordrung
recht vnd ansprechen gegenwürttig vnd künfftig vse ins va-
terlichen vnd muterlichen erbs, des er sich vormaln mer
dann aimst vnd sunder am jüngsten auf funffzehen niarkh
leibgedings im die alle jar sein lebtag zeantwurtten
genntzlichvndgar vertzigen hatdaruinb durch Hainriehen
von Awer gnugsame vrkund furbraeht ist geben vndant-
wurtten sol nemlichen das geslozz Katzenstain mitsambt
dem hofpaw so darzu gehört vnd darzu sechzehen marekh
gelts guter meraner müntz nach herrn gult anzeslahen dar-
zu wir gemain vnd vnuerwandt leutt schaffen sollen viid wel-
len damit im die getrewlich vnd vngeuerlieh ausgezaigt
werden vnd sollen Hanns von Awer vnd all sein erben hin-
für dabey beleiben die ynnhalten nutzen vnd nyessen, be-
setzen vnd entsetzen verkauften versetzen vnd in ander
weg verwennden von dem beuanten Hainrichen von Awer
seinen erben vnd menigjich daran vngeengt vnd vngeirrt.
Doch so sollen Hanns von Awer vnd sein erben das ge-
slozz Katzenstain mit i einer zugehörung das von vns ze
lehen darrurt vnd ob mer leben weren vonvnsemphahen
auch verdienen vnd halten als lehensleuü tun sullen vnd
damit sollen Hanns von Awer vnd all sein erben aller irer
vordrung recht vnd anspruch gegenwärtiger vnd kunfftiger
von Hainrichen von Awer vnd allen seinen erben ze ewiger
vnd stater fürzicht geniieziiehvndgarentricht sein vnd sol-
144 D1PL0MATAR1UM
len HainrichenvonAwer v ml all sein erben hinfür ewiglich
bey allen andern gutem si sein aigen lehen oder zinsper
varund oder ligennd auch bey allen rechten vordrungen
vnd ansprachen gegen wurttigen vnd kunfftigen irs vater-
lichen vnd muterlichen erbs vnd was dauon herrurt belei-
ben von Hannsen von Awer vnd allen seinen erben daran
vngeengt vndvngeirrt. Darnach haben wir erkannt das all
vergangen recht vnd tayding auch all brief so darumb ge-
macht sein cass von vnd ganntz abseinsullen vnd solldise
vnnser erkentnuss stet vnd vest gehalten werden bey der
peen tausent guter reinscher guidein vnd des inans rech-
ten welcher peen geuallen sol iunffhundert guidein in vnn-
ser karner vnd der ander halb lail milsambt des maus rech-
tendem stathalter von dein lail so dawider tet die peen ge-
uall oder nicht darnach sol alles so vorgeschritten stet bey
der seihen peen stet vnd vest gehalten werden alles ge-
trewlich vnd angeuerde. Mit vrkund ditz brieis, der zwen
gleich sind yedem tail ainer. Geben zu Insprugk mit vnn-
serm anhanngenden insigel an eritag vor sand Margretben-
tag nach Kristi gepurde im vierzehenhundert vnd dem
ainsvndseehtzigisten jare. D. d. in eonsilio.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
IX. 22. December 1463.
Vnsern lieben getrewen Vlrichen von Frewntsperg
Lawrentzen Plumnaw vnd Wolthazarn von Liechtenstain,
auch Hylbranten Raspen vnsern retten allen vnd yeglichem
besunder.
Sigmund von gots gnaden hertzog zu Osterreich etc.
Lieben getrewen. Als wir ew hinab gesanndt haben,
ist vns sider von dem Haspen geschriben wie sich die Sachen
auf dieselb zeit, dortnyden haben gehalten als ir dann das
alles nu villeichtselber wolvernomen habt, vnd als an vnser
sach am maisten darangelegen ist, das vor allen dingen be-
stellet vnd furgesehen werde, daz wir ainen ingang vnd ent-
haltnuss dortnyden haben. Dauon emphelhen wir ew mit
ernst, daz ir gen allen den daran dann vnser sach, vnd be-
HABSBURGENSE S. XV. 145
sunder in dem iannd ob der Enns gelegen ist, ewrn höch-
sten vndpestenfleizz keret, daz sy sich zu vns halten sy
mit solhen vrsachen dartzu zu bewegen, auch in zusagen
trost, vnd verhayssen ze tun als ir dann versteet füglich vnd
veruenklich zu sein, wie ir dann das alles nach vnser not-
durfft wysset fürzenemen, nach dem wir ew von hynnen
nicht wyssen so volliklich dauon zu schreybn, als ewdann
dasdortnyden begegnet, vnd was irdarinn vindet oder wer
ew zusaget, daz ir vns das, vnd was vns notdurfft sey zu
uerkunden, auch ewrn rat was vns ze tun sey stettiklich
an alles verziehen bey tag vnd nacht wyssen lazzet daz wir
vns darnach mugen geriehtcn, so ist auch vnser geuallen,
nach dem sich der Ankhnreutter gen vns erpewtet zu die-
nen, daz ir in auch ander die vnsers lieben vettern ertzher-
tzogAlbrechts seligen diener gewesen sein die ew dann füg-
lich bedunkhen vns aufnemet, damit ob es notdurfft wurde,
daz wir die zu brauchen hetten vnd auch Ortolfen Gew-
man zu ew ziehet vnd seinen rat darinn vnd auch andern
Sachen darzu ir sein notdurfftig seyt habet so haben wir
vns dartzu gerichtet, wenn ir vns wyssen lazzet, daz wir
hinab sullen, so wellen wir das tun, doch daz ir vns vorhin
verkündet, wa wir von erstdortnydenzukern sullen da wir
ingelassen werden. Geben zu Insprukg an phintztag nach
sant Thomastag des heyligen zwelfpoten. Anno do-
mini etc. sexagesimo tercio. D. d. in consilio.
Orig. Papier. Geh. Hausarchiv. (Angeführt bey Lichnowsky , Bd. VII.
Regesten-Nr. SV2.)
X. 12. Februar 1464.
Sigmund etc.
Lieber getruer, alls wir yecz vnsern getriuen lieben
Hillpranden Raspen vnsern rat mitl vnsern credenczbrief-
fenauff dich vnd ander lantlut hinab senden emphellen wir
dir daz du im dieschad vnd dinst brieff so dir hie von vn-
sern wegen geanntuirt sein onuerziechen wider zu vnsern
handen anntuirtest vnd der nicht lasest daran tustu vnser
Fontes etc. IL Bd. 10
litt DIPLOM ATARIUM
ernstlieh maynung, geben zu Insprugk an sunntag esto
michianno dominietc. Ixiiij.
(an Georg von Stain.)
Orig. Pap.
XL 15. Februar 1464.
Unnserm getrewn lieben Hilbranden Raspen vnserm
rat vnd pfleger zu Herttenberg.
Getrewer lieber, nachdem wir dich von vns hinab
geferttigt haben ist graf Wilhelmen von Tierstain diener
ainer genant Vischmaister zu vns komen vnd hat vns zu
bekennen geben wie derselb von Tierstain vnd der Gusel
ainen zeug beyeinander haben vnd nachmervolkswarttend
sein sein , die si auf vns wider vnsern gnedigsten herrn
den kaiser halten vnd als dir dann wissentlich ist daz wir
mit dem benanten vnserm herrn dem kaiser in gutlichen
taydingen steen vnsrer Sachen halb, deshalben vns nicht
zymet vns gegen seiner keyserlichen gnaden zu bestellen,
dauon emphelhen wir dir daz du mit Jörgn vom Stain
ernstlich redest, als du dan das vor in beuehlnuss vnd vn-
ser glaubsbrief auf in, auch den von Tierstain vnd ander
hast, daz er in sag vnd darob scy daz si vns mit solhem
zeug nit warten noch nichts von vnsern wegen anuachen,
sunder dasvolk von einander ziehen lassen wann wir nicht
wellen, daz vns ainicherlay kost oder schad imthalben zustee
noch daz vnser herr der kayser oder die seinen durch si
beschedigt werden. Darumb solt du die bestelbrief so wir
dem benanten von Stain hie am nächsten geben haben wi-
der zu vnsern banden nemen wenn wir die Sachen mit dem
benanten vnsern herrn dem kayser nicht mit krieg sunder
in gutikhait auszutragen maynen, vnd hab darinn deinen
allerpesten fleiss als wir dir wolgetrawn, damit vns von in
nicht hindernuss in solher richtigungbeschech. Darantust
du gancz vnser ernstlich maynung. Geben zu Insprukg am
mittichen nach dem suntag Estomichi anno etc. Lxiiijto.
Concept. Papier. Geh. Hausarchiv.
HABSBURGENSE vS. XV. 147
XII. 9. Mai 1467.
Allerdurluehtigister fürst, gnediger lieber herr vnd
vetter, mein willig gehorsam vndertenig dinst zuuor. Als
Jörg vom Stain an ewr k. gnad bracht hat wie er vordrung
zu mir mayn ze haben deshalb diesz ewr gnad mir hatge-
schriben vnd begert im recht vor meinen retten zugeen
lassen, desieh mit im in recht komen pin, vnd erbat in sol-
hem rechten vndern annderm fürbringn lassen durch sein
machtbotten, wie ich im hab zugesagt, ich well mich mit
ewrn k. gnaden nicht rechtn, sein sach sey dann auch
darynn getzogen, daz er bey seinem pfanntschilling be-
leyb , oder aber im darumb heutigen beschech, vnd ich
mich aber, als er hat furgeben lassen vor vnd hin der im,
vnd im vnwissent, mit ewrn gnaden gerichtet, vnd im
darynn nicht getzogen noch vermeldet hab, vnd als er des
sey ery nndert worden hab er mit ewrn gnaden richtung
suchen, vnd aufnemen wie er des hab inugen stat vinden.
vnd in solher richtung, denselben ewrn gnaden sechstau-
sent vngrischer gülden der summ im auf Steyr verschri-
ben, vmb daz er von mir deshalb darynn verlassen sey,
nachlassen müssen des vnd was darynn bertirt, er zu
merklichen schaden komen sey, vnd maynt im die pillich
von mir abgetragen werden, vnd ich im aber dawider vnder
anderm hab geantwurt, daz ich meinen retten vnd sennd-
botten hab beuolhen mit ewern k. gnaden von seinen we-
gen zu reden, vnd ze bitten in bey seinein pfanntschilling
bleyben ze lassen oder im des betzalung ze tun, das sy
aueb, als sy mir gesagt, getan haben vnd als er maynt, ich
hab mich vor vnd hinder im mit ewrn gnaden gerichtet,
des er zu schaden komen sey, wie vor steet, sey ich von
meinen retten lauter vnderrichtet, als sy in der Newnstat
gewesen sein, sey Jörg vom Stain auch in die Newnstat
komen, vnd hab sich mit ewren gnaden gerichtet, vnd sey
daselbs in ewr gemech in vnd ausgeganngen, so sy hieuor
haben müssen steen,. da dennoch die richtung zwischen
10*
148 DIPLOMATARIUM
evvrnk. gnaden vnd mir nicht zu ennd komen sey, als sich
dann das an dendatum des brief vindet, vnd hab nye ver-
iiomeu, daz er von meinen wegen der vorberürtten vrsach
halben in dhain weg, von ewrn gnaden gedrungen sey, ew
die obgenant summ nachzelassen, vnd mayn im auch des-
halben nicht schuldig sein, wie dann das mit mer wortten
gelautet hat, des ich mich im rechten auf ewr k. maiestat
hab getzogen vmb kuntsehafft in ainer benantten zeit an das
recht wider ze bringen, aufdasbittiehewr.k.gnad mit al-
lem fleiss, daz die der warhait vnd gerechtikait zu hillff mir
solh kuntsehafft schrifftlich geuerttigt, als dartzu gehört,
was denselben ewrn gnaden darumb wissentlich ist, geben,
vnd forderlich zu sennden geruche wan ich noch nicht mer
dann vierwochen auf die zeit hab, damit ich in solhem rech-
ten deshalb nicht verkurtzt werde. Doch ob ich mer kunt-
sehafft des obgenantten Jörgn halb von ewrn gnaden bedorf-
fen wurde, daz mir die vorbehalten sey. Das will ich zu-
sambt der pillikait vmb ewr k. maiestat mit willen verdie-
nen. Geben an Meran am sambstag nach dem Auffarttag,
anno domini etc. lxvij°.
Sigmund hertzog zu Osterrich etc.
Gleich/-. Copie. Papier. Geh. H. Archiv.
XIII. S. D. (1468).
Memoriale an vnsern a. h. den R. K. ze bringen.
Item von den vewimten (verainten ?) wegen mit
seiner k. g. ze reden vnd imdabey ander notdurfft ze sagen.
item mit seinen k. g. ze reden von der lannde wegen
Elsas Sunkgau Brisgew vnd des Swartzwalds, als dann her
Ludwig von Masmunster das mundtlich vnd brieflich an
meinen g. h. herezog Sigmunden bracht hat,
item von etlicher veraynung vnd punttnus, so an die
yeczgemelten lannde gesucht ist,
item von der beswerung der aitgnossen vnd von her
Bilgrins von Hodorff wegen,
item von der stifft Brixen vnd des erweiten wegen.
I-IABSBURGENSE S. XV. 149
item an sein k. g. ze uordern alle gerechtikait brief
vrbarpücher register rodeln, in die oberurten lannde Tirol
Elsass Sunkgaw Brisgew Swarczwald Nidern Obern Swa-
ben aucb in die aitgnossen lautend : Wann solten die nicht
erlangt sunder lenger verczogen werden, so mocbt meinen
g. b. vnd dem baws Osterrich desbalben merklicher ab-
pruch der lannde erwachsen, als vntzher vil beschehenist,
item vnd besunder so hat mein g. h. etlich tag recht-
lich vnd gutlich mit den bistumben Freysingen vnd Chur
ze laisten, die march vnd pymerkh der grafschafft Tirol
berurend, desgleichen sein g. hat mit dem von Salczburg
auch ze hanndeln, das perkhwerch berurend auch etlich
brief das bistumb vnd bischoue zu Trient berurend ze
suchen.
Item von aller lehenpucher vnd register wegen des
haws Osterrich in dieselben obern lannde allenthalben ge-
hörend,
item die vorder vnd yeczige Sachen antreffend die
von Vberling seiner k. g. zu erkennen ze geben vnd ze bit-
ten, damit mein g. h. darinn gehanthabt damit der graf-
schafft Nellemburg kain abpruch beschech,
item von der von Basel wegen auch mit seiner k. g. ze
reden ;
item Venedig,
item Mailand,
item von des markgrauen von Röttl wegen an sein k.
g. ze bringen antreffend die grafschafft Badenwiler,
item von aller lewff vnd hanndel das haws berurend,
item von hertzog Ludwigs wegen von Baiern antref-
fend die markgrafschafft Burgaw,
item daz sein k. g. die stet Sandtgallen Rotwil vnd
Schaffhawsen von den aitgnossen abuordere nach dem sy
zu dem heiligen reich gehören,
item mit seiner k. g. von ainer botschafft wegen hin-
auf ze sennden oder das yemants dort oben, ob des notdurfft
sein wurde, ze beuelhen.
150 DIPLOMATAWÜM
item sieh andern Maroltinger ze erkunden wie die Sa-
chen steen, so in dem k. kamergericht hangen, sieh dar-
nach wissen ze richten,
item von des Ekgenpergers wegen.
Die nachgeschoben artikel sind auch an sein k. g. bracht.
Item am sand Agnesentag frü haben die Sweiczer die
Landtskron so Peter Reich ynnhat; erstigen ') darinen sy
her Hainrichen Reichs zwo tochter mit iren junkhfravven
ergriffen vnd noch also darinen haben doch so haben die von
Basel hinaus zu in geschikht die junkhfrawn von in ze brin-
gen, ob besehenen seywais man nicht, vnd der von Maylant
hat sich zu in verpunden vnd die Venediger haben gross
volkh beyeinander ,
item von der Horninger wegen, hat mein g. h. etlieh
puehsen auf wagen gericht das sloss Rernwag ir phannt-
schafft mit gewalt von in ze bringen er wartet nwr ainer
antvvurt so sy im geben sullcn,
item meinen g. h. ze entschuldigen von des Greisnek-
gers wegen der dann bey seinen gnaden dortoben gewesen
ist, vnd von der lanndtlcut wegen so mit im puntnus sind,
deshalben sein k. g. meinen g. h. sich wider sein k. g. nicht
bewegen lassen sunder bey in daransein vnd weysen solch
ir puntnus abezetun,
item die von Sernatingen haben durch vergunstung
der ambtleut zu Nellemburg ainen freyen markht gehebt,
vnd sy aber das so sy denselben ambtleuten pillich vnd wie
vor herkomen ist dauon zetun schuldig sein, ze geben wi-
dern darumb dieselben von Sernatingen für daz landtge-
richt zu Nellemburggewendet sein, deshalben sich die von
Vierlingen angenomen vnd begert haben, sy nach irer frey-
hait sag zevveysen, deshalben ain vrtail gesprochen vnd in
acht erklagt sind vnd mit der acht zu in ze richten solch vr-
tail sy gancz verachtvnd nichts dauon hallen wollen, also
sind dieselben von Sernatingen in acht eingeschriben vnd
*) Vergl. Ochs Geschichte von Basel, IV. 173.
IIABSBURGENSE S. XV. 151
darauf zu Vierlingen, Sipplingen vnd Bödmen nach landt-
gerichts recht verboten darob sy noch niemant von irn we-
gen geappelliert noch gewaigert haben auch hat der ambt-
man daselbszu Nellemburg etlich personen von wegen et-
licher valle als vnelicher kinder wegen auch mit dem landt-
gericht furgenomen darauf die von Vierlingen dem ambt-
man geantwurt, vnd begert haben, die von Sernatingen aus
solcher acht ze lassen, vnd auch die väll abtun, vermain er
aber sy spruch nicht zu uertragen, wellen sy die iren zu
recht stellen an enden wo das pillich ist wo daz aber nicht
beschech vnd solch ir freihaiten vnd erbietung verachten
vermählten sy die iren ze hanthaben.
Item die vom Vberling haben ainen zu Sernatingen so
in die kraissen der landtgrafschafft Nellemburg ligt, vmb
dicbstal gefangen vnd vber desselben ambtmans eruordern
von dannen gefurt vnd den richten lassen, hat mein g, h. in
geschribcn seiner gnaden vmb solchen vbcrgriff kerung
ze tun.
item an vnsern herrn den k. zu bringen von der
(c ?) xiij ochsen wegen so der mautter zu Eybiswald mei-
nem g. h. zugehorend genomen vnd doch diemawtvonden
hundert vnd xiij ochsen, meins g. h. zuschroter gancz ent-
richt vnd beczalt hat, die her gen Grecz komen sind, die
wider ze uordern,
item auch von seiner k. g. ainen freybrief auf vj oder
viij jar ausczebringen alle jar drey oder iiijc ochsen zoll
aufsieg vnd inawtfrey hinauf treiben ze lassen,
item von maister Jheronimus arczt wegen,
item des Sebolt Behaims supplicacion ze antwurten
oder mit seiner k. g. sunst ze reden,
item auf die credencz mit seiner k. g. von der puch-
sen vnd fusskneeht wegen ze reden,
item von Lud. Knoringer wegen etlich wiltpenn an-
treffend,
item von des Burtenbach wegen.
Concept. Papier. Geh. H. Archiv. Ms. R. S. Nr. 7. Fol. 36 und 3.
152 DIPLOMATARIÜM
XIV. 1469. 25. Juli.
Wir Sigmund etc. Bekennen, daz wir dem edlen, vn-
senn lieben oheim, graf Hannsen von Tenngen vnnser
vessten Nellemburg in phlegweyss ynngegeben vnd beuol-
hen haben, ingeben vnd beuelhen im die auch wissentlich
mit vnd in krafft ditzs briet's, also daz er vns zuuoran, vnd
darnach vnsern nagsten erben die ynnenhaben vnd die graff-
schafft dartzu gehörend getreulichen hannthaben vnnsern
frumen fordern vnd schaden wennden vnd alles das tun
soll, daz ain getrewr vogt vnd phlcger seinem herrn schul-
dig vnd zutun gebunden isl. Er sol sich auch der nutz guli
vnd geniess, so dauon geuallen nicht gebrauchen noch der
ynnemen. sonnder er sol daran vnd darob sein, damit vnser
ambtmann zu Stokach vns die inbringen vnd ynnemen mö-
ge, daryn er im getrew hilft' vnd heystannd tun sol. ausge-
nomen ainen krautgartten, ainen bawmgartten, vnd ettlich
hew vnd stro. als graf Rudolff von Sultz dartzu gehabt hat,
so im auch zusteen. dartzu vnd darumh so geben wir im
ierlich dahin zu bürkhüt zweihundert gülden reinisch an
allen seinen schaden. Er sol vns auch die bemelten vnser
vessten Nellemburg mit allem irem zugehörn. vnd die leut
so in derselben gralsehaft't wonen vnd dartzu gehörn, bey
alln iren allten rechten vnd gewonhaitten hallten vnd bley-
ben lassen, sy nicht beswarn. noch des yemanndt zu tun
gestatten in dhainen weg. Als dann der bemelt graft' Hanns
vns auf vnnser begern iiij,n reinisch gülden zu vnnsern hann-
den geühen vnd geantwurt hat. geloben wir im vnd seinen
erben, bey vnsern fürstlichen wirden ierlich dauon zu
zynnss zu geben vnd zu antwurtten an allen seinen schaden
abganng vnd gebrechen zway hundert reinisch gülden an
abslag der hauptsumm vnd daz trift't albeg von zwaintzigk
gülden ainen vnd sollen mit der ersten be< zalung anuahen
von hewt datum vber ain gantz jar vnd darnach für vnd für
albeg auf die bemelt zeit, so lang vndvil, byss er oder sein
erben, der behielten iiijn' gülden reinisch genntzlich vnd gar
IIABSBURGENSE S. XV. 153
ausgericht, betzalt vnd der benügig gemacht sind, vnd solh
summ ijc gülden zinnss mit sambt den ijc gülden burkhut
sullen im durch den yetzigen vnd ainen yeden künftigen
vnnsern ambtman zu Stokaeh ierlicb an allen seinen scha-
den von den nutzen zu dem bemelten sloss Nellemburg ge-
hörend betzalt vnd ausgericht werden treulich vnd vngeuer-
lich. Vnd wir sollen auch in noch sein erben von der be-
melten vnnser vessten Nellemburg nicht entsetzen noch da-
uon verkeren in dhainen weg, es sey dann zuuor er oder
sein erben der bemelten viertausent gülden gentzlich vnd
gar ausgericht vnd betzalt oder der in ander weg nach sei-
nem geuallen benügig gemacht. Er sol vns auch daz bemelt
vnnser gsloss Nellemburg zu aller vnnser vnd vnnsrer erben
hannden vnd notdurfften halten als ain getrewer vogt vnd
phleger es war dann daz sich kriegsleuff machten vnd begä-
ben solher mazz daz er merdanner sunstgewonlichentat,
darauf legen muste, nach vnnser oder vnnsrer haubtleut
hayssen vnd wyssen, derselb kosten sol vber vns oder vnn-
ser erben geen. Wer aber daz durch solh krieg vns dasbe-
nant vnser gsloss abgewunnen oder in annder weg dauon
gedrungen wurden davor got sey also daz der bemelt graf
Hanns sich des so wir im zutun sein, darauf nicht gehallten
mocht, so sullen wir im dannoch die bemelten iiijm gülden
reinisch widerumb betzalen, vnd die zynnss dauon geben,
aber der burkhut sullen wir im furo mer zu geben nicht
schuldig sein. Vnd er sol vns albeg vnd zu ainer yeden
zeit, so wir in mit vnnsern briefen oder vnder äugen mit
der gemelten summ iiijm gülden ermanen, vnd in von den
schulden, als aineui haubtschuldner den kauff Nellemburg
antreffend ledigen vnd losen von denen, gegen den er ver-
schieben ist, losung des bemelten gsloss Nellemburg nicht
vor sein, sonnder vns der albeg stattun, doch sol er vns vnd
die so von vnsern wegen gegen im darhinder sind, die weyl
er solh vnser vessten Nellemburg ynnen hat, auch nicht mo-
nen noch ersuchen vnd wir sullen vnd wellen nichts dest-
mynder in der zynns halben nach laut der briefe darumb
154 DIPLOMATARIÜM
vorhannden an schaden hallten vngeuerlich. Wir haben im
auch vergönnt vnd erlaubt, vergönnen vnd erlauben im auch
hiemit disem briefe zu der heimelten vesstenNellemburg ze
losen vnd dartzu zu bringen, was dauon versetzt worden ist,
oder gullt darauf steet vnd was er ye also losen vnd wide-
rumb dartzu bringen wirdet, daz sollen wir im auch verzin-
sen obgemelter mazz. Ob wir aber die von im losen wolten,
so sol er vns des so er also gelösst biet auch albeg losung
von im zu tun vergönnen vnd vns die vorbehallten sein in
dem gelt, als er dann die an sich bracht hiet, vnd vns des
mit den losbriefen beweyset getrulich vnd vngeuerlich.
Mit vrkunt des briefs. Geben an sant Jacobstag des xij
botten nach Christi geburde im xiiijc vnd dem Lx no-
no jare.
Bei Lichnowsky Bd. VII. Regg. Nr. 1380. „Her/,. Signa, verpf. an
,,Graf Hanns von Tengen die Feste Nellemburg für 4000 rhein. Gulden
„vnd gibt sie ihm in Pflegweise zu verwalten mit 200 Gulden jäbrl.
„Zins. k. k. g. A." (Nichts von der Burghut und den übrigen Bedingun-
gen. — )
Gleich/.. Abschrift. Pap. Geh. H. Archiv,
XV. S.D. (?H69).
Wir Sigmund etc. Bekennen, das wir vnnserm ge-
treun lieben Hanns Erharten von Rinach vnd seinen mänd-
lichen leibserben den wag neben der vorstat zu Tann, von
oben an da ain multich darein laufft bis hinab da ain multich
daraus geet vnd laufft der vnnser vnd des hauss Osterrich
aigenthumb ye vnd ye vntz bisher vnd kain leben gewesen
ist zu leben verlihen haben verleihen im auch den mit al-
ler seiner zugehörung zwischen der bemellter zwayer ge-
merkt, was wir im dann zu recht daran leihen sullen vnd
mugen lurbas von vns vnsern erben vnd dem hauss Oster-
rich in lehensweis innentzehabc.i vnd zu empfahen als
lehens vnd lanndsrecht ist. Dargegen sich der bemellt
Hanns Erhart für sich vnd sein erben verwilliget vnd be-
geben hat sein aigenhaft gut nemlich den hof zu Tann in
HABSBURGEiVSE S. XV. 155
der vorstat gegen den barfussen vber mit haus, hof, gart-
ten vnd allem begriff den gartten ausserhalb auf dem wag
gelegen mit sampt den xviij sehatz. reben gelegen am Rann-
gen neben vnnsrer reben an der seitt der Swaigkhauser mit
sambt irem zugehoren furo von vns vnsern erben vnd dem
hauss Osterrieh zu leben zu empfahen vnd zu nemen
auch wie lehens vnd lanndsreeht ist das wir im vnd sei-
nen mand liehen erben mit disem brief obgemellter mas
auch verleihen, vns dauon gehorsam vnd gewertig zu sein
vnd dauon zu tun als ain leben man seinem lehenherrn schul-
dig vnd piliehtig ist. Doch so haben wir vns hirinne vorbe-
halten das wir oder vnser erben vnsern obgemellten wag
von hut dato inner zehen jar negstuolgend widerumb an
vns eruordern vnd den für vnser aigen das nicht sey hall-
ten mugen on irrung des beineilten Hanns Erharts seiner
erben vnd menigklichs von seinen wegen doch solher mass
das im alsdann sein hof in der vorstat mit sambt dem so
oben darlzu gemellt ist im vnd seinen erben an vnser vnd
vnsrer erben vnd menigklichs von vnsern wegen irrung vnd
hindernuss auch widerumb frey sey vnd den lerer von vns
zu empfahen vnd zu leben zu nemen nicht Hier schuldig
sein sullen getreulich und vngeuerlich. Mit vrkund geben. —
Undatirtes Concept. Papier. Geh. H. Archiv.
XVI. 8. D. (13. Jänner 1471.)
Sigmund etc. Mit dem bisehoff, capittlvnd gotshawss
von Chur solt ir im anfanng auf das kurtzist ertzelen auf
die credentz wie vor ettlichen tagen der tumprobst vnd
statschreiber von Chur zu vns komen sind, vnd vnder
andenn ertzelt nach dem vnd die gericht vns ye nit ver-
mainn huldigung zu tun, vnd sy ainen genaigtn willen zu
dem gotshawss haben, daz wir in dann solhen kauff vor
anndern vergunnen wellen, so welle sich dasselb gots-
hawss mitsambt den achtgerichten zu vns verpinden vnd
ainen lanndsfried besliessen etc.
156 DIPLOMATARIUM
Das wir also ettwas vergunnt vnd ain eopey ains
landsfriden begreiffen haben lassen , die sy wider hinder
sich zu bringen an sich genomen haben.
Da zwischen haben wir vns verwilligt ains gutlichen
tags, mit vnserm frund dem bischofe von Chur gen Glurns
ettlicher irrung halb, so sich zwischen vnnserm phleger
zu Nawders vnd ettlichen aus dem Engedein erhebt, dahin
wir den bemellten thum probst zukomen auch beschiden
haben, derselb tag aber nit fürganng hat mugen haben,
vnd ist darauf derselb thumprobst vnd statschreiber wider
zuvnskomen vnd geantwurttet in mass die hiebey geslos-
sen zedl lautend ist, vnd sind dieselben artikl hienach ge-
schriben.
Auf das solt ir an den bischoff, gotshausleuten vnd ca-
pitel von Chur reden, daz wir noch mer genaigt sein aus
sondern gnaden vnd guten willen so wir zu in tragen, in
solhen kauffder achtgericht volgen zu lassen vor andern,
doch daz der lanndsfried fürgenomen werde mit dem gots-
hawss den achtgerichten vnd dem obern Engedein, in mass
die copey so wir ew hiemit geben lautet, vnd daz vnder
Engedein sol sich gegen vns halden mit den gerichten
dinstperkait vnd in ander wege wie von alter herkomen
ist vnd in der veraynigung ausgeslossn werden.
Vnd auf das haben wir vns erbotten in xiic(1200)
guldin an dem kauft* nachzulassen vnd damit vns das vbrig
gelt, so wir ausgeben haben graf Wilhalmen vnd graf Hugen
benugig gemacht werde vnd ob sy in solhen lanndsfrid nit
geen wolten, darnach anzuziehn das vberfaren, so die
Engedeiner vns vnd den vnsern teglich beweysen, damit
sy sich gütlich daran weysen, daz sy vns vnd die vnnsern
bey vnnserm alltem herkomen oberikaiten vnd herlikaitten
bleyben lassen. Auch sol die bericht zu Glurns anzogen
werden, in mass vor auch bescheen ist, damit vns nit vr-
sach gegeben werde in ander wege, wider sy furtzunemen
vnd darauf dem puntt die kayserlichen brief antwurtten
desgleichen dem bischof.
HABSBURGENSE S. XV. 157
Item darauf mit dem von Chur von wegen ains an-
dern gütlichen tags der Engedeiner halb von wegen der
vbergriff, so sy vns getan haben hieynn im lannde abzure-
den in masz vor auch dauon geredt ist vnd den so auf den
tag kumen solt ir glayt zu sagen vnd wider an ir gewar,
vnd daz der tag auf das kurtzist abgeredt werde.
Vnd ob auf solhen tag ye nicht gefanngen wurde des
kauffs vnd landsfridshalben, so solt ir noch weytter von
vnnsern wegen mit den achtgerichten ernstlichen reden
der huldigung halb damit sy vns dieselben noch anuertzie-
hen tun vnd vns nit vrsach geben in ander wege die Sachen
wider sy furtzunemen.
Ob sy aber ye nicht darinn verwilligen wolten, vnd
verrer auszug suchen wurden, das mit in redet, damit sy
ain botschafft zu vns orden denselben ir auch glayt von
vns zusagen sullet, mit den wir verrer aus den Sachen re-
den wellen vnd das vormitgraf Wilhalm von Montfort aus
den Sachen redet.
Ir solt ew auch so ir gen Bludentz kumet erkunden
von der botschaft wegen, so die achtgericht zu vns senn-
den wolten, damit dieselb vorhin in gehaym zu ew kume,
ab den ir ew solt in densachen desterpass wissen zu richten.
Item mit den von Bludentz zu reden, von der hillff
vnd an! eben wegen etc.
(Mit anderer Schrift :) Vnd ob der kauf m. g. h. pelib
daz doch mit in geredt wurd von ainem landfrid zwischen
m. g. h. dem gotshaus vnd achtgerichten.
Item auff den abschaid nächst von meinem gnadigen
herren von Osterreich etc. ausgangen ist meins herren von
Chur vnd seins gotshaus antwurt also sy lasend es beliben
bey der summ so graue Hugen zugehoret vnd wollen die
beczalen.
Item von der beczalung der summ wegen so mein
gnadiger herr von Österreich etc. graue Wilhelmen vmb
die aigenschaft gegeben hat etc. lesendcz sy beleiben wie
nechst dauon geredt worden ist vnd warttend ainer gnadi-
gen antwurt.
158 DIPLOMATARIUM
Item von des landfrids wegen den wollen sy tun nach
laut des abschaids etc. (?) vszgelasen daz sy den besigeln
wollen auff die besten form doch nit aidsweren (vermaint
m. g. h. daz sey pillich) vnd das die alten pundt darynn
vnangezogen beliben vnd sunder daz es dabey dem land-
frid beleihe (will sein gnad auch nit aus lassen).
Vorbehalten vnnsern heiligen vatter den babst vnn-
sern allergnadigisten herren den kayscr vnd waz sy ere
vnd aid vor disem landtfridt geschechen bindet (sol nit vil
dauon geredt werden).
Item das auch vnnser gnadiger herr von Osterreich
etc. darauff die vom gotzhus vnd gerichten zollfrey in sei-
ner gnaden landen läse farn (ist sein gnaden nit gemaint
mag auch sein gnad nit tun vnd die zoll nit all sei-
ner gnaden sind).
Vnd wen sein gnad seiner gnaden ratt gen Chur sen-
den woll von den dingen zu reden, zu enden vnd beslies-
sen, daz vnnser herr von Chur des daruor vnderricht werd
damit er sein gotzhuss auff dieselben zeit entlihen daruon
zu reden gehaben müg.
(Mit anderer Schrift :) „Item indergcinain mit graf
„ Jorigen zu reden, auf daz so er mein g. h. geschriben hab
„als von der aydgenossen wegen etc."
„Item ob nicht gefunden wurd des kaufshalb vnd des
„swerns der achtgericht zu erlernen was willn der punt
„zw vns hab vnd wie ir das am pesten wist ew zu erkunden."
(Aufschrift :) Memorial.
(Nach einem andern Concept : Vertigung Wolken-
stainer vnd Rattnstain gen Chur an suntag nach Erhardi
anno 71?).
Orig. Pap. Geh. H. Archiv. (Aufgef. bei Lichnowsky Bd. VII. Reg. Nr. 1504.)
XVII. S. D.
Sigmund etc. Anfangklich solt ir vnnsernn besunder
lieben vnd getreuen gemainen aidgnossen vnd ains yeden
ort in sunderhait vnnser gnad vnd alles gut sagen.
HABSBURGENSK S. XV. 159
Demnach solt ir ertzelen, als sich die von Solotvrn,
Munchenstain so vnnser aigenthumb vnd Cunraden von Le-
wenberg leben, vnd einer stat Basl mit vnnserm verwilli-
gen verphendt ist zu iren banden wider vnnsern willen ze
nemen vntersteen, des wir vnns doch nit versehen hetten.
daz ir dann mit gemainen aidgnossen vnd yedem ortinsun-
ders von vnnsern wegen reden wellet, die von Solotorn
daran zu wcysen irs furnemens abzusteen.
Wo in aber solichs zu tun nit gemaint wer, hetten
wir wol gemaint sy hetten sich solhs rechtens, so vnnser
stathalter vnd rate in Ellsass von vnnsern wegen mit be-
richtung desselben zu allen orten gesandt, furgeslagen
haben, wol benuegen lassen.
Vnd wir versehen vnns gemain aidgnossen haben sy
des zu tun vnderricht.
Wo aber solhs nit geschehen were, wellet nochmals
recht pieten ynnhalt der löblichen beriebt zwischen vnnser
vnd der aidgenosschafft in massen vnnser rate obgemelt
getan haben nach sag irer inissiuen den aidgnossen darumb
zugeschickt der copy ir hiebey habt, also vnd in dergestalt
mugt ir euch auch rechtens er pieten.
Item als vormals durch ettlich personvon wegen vnn-
sers gnedigen lieben herren vnd vettern des römischen
kunigs ansuchung an die aidgnosschaft geschehen ist, sein
kunigklieh wirde mit in in die ewig beriebt in massen sich
halten zwischen Vnnser vnd der aidgnosschaft auch zu
bringen, darynn aber die aidgnosschaft vnns vor andern
zu handeln verwilligt hat. Also haben wir in darumb ainen
tag zu Ziirch auf mentag nach sand Peter vud Paulstag
schierst gesetzt, ynnhalt diser missiue, so ir in darumb
antwurten sollet, mit begere zu solhem tag treffenlich zu
ordnen, wellen wir vnnser rate auch treffenlich schicken.
Item als sich bischoivon Cluir in vnnserm krayss der
grafschaft Tirol des pergkwerchs in Valder, so im solhem
krayss gelegen ist, vnderzichen wil, wider die treffenlicb
vnderrichtung vnd rechpot. so wir darumb getan haben
160 DIPLOMATAKIUM
das vnns nit zweiuelt in gantz nit geuellig sey, deshalben
wellet sy pitten ob solhs an sy gelanngen wurd vnnser ver-
antwurtung darynn zu uernemen, vnd den bischof von Chur
daran zu weysen, vns on recht des so in vnnser Verwal-
tung der grafschaft Tirol begriffen ist, nit zu entwern
dann vns ynnhalt der bericht rechtens wol benuegen sol.
Wolt aber er vnns vber solhs gewaltigklich entweren,
wurd vnnser notdurft eruordern, vnns des aufzuhalten, vn-
gezweiuelt sy wurden vnns der hilf vnd beystand tun, vnd
vnns bey vnnsern rechten zu handhaben genaigt sein.
Vnd ob not sein wurde, mugt ir sagen, wie die gre-
nitz an dem ort der grafschaft Tirol sich strecket, bis gen
Pontalt, das ist zu der Hohenprugken vnd bis an das Wurm-
ser Joch als wir soliehgrenitz mit kayserlichen vnd königk-
lichen briefen wissen zu beweysen, do lige der perg den
man nennet den Valder bey drcyen nieyln hie diessent der
Pontalt vnd sey menigklich wissend, daz er in vnnser graf-
schaft Tirol lige vnd an den enden da vnns vormals nie
kain irrung vnd eintrag geschehen ist.
Nu ist nu wol war, daz der bischof ettlich dörller im
Munstertal hat vnder dem perg, da er das gerieht vber das
pluet vnd malefitz recht zu fuern hat das begern wir im nit
zu nemen, aber das wir im die hoch herligkait, so wildpenn,
gelait, metall vnd saltzprunnen beruern, darumb zu geben,
das sein wir vns vnd vnnser grafschaft vnd dem hauss
Österrich nit schuldig, dann solh hohe herrligkait, vnns
vnd niemand anders zusteet, wann wir vil prelaten auch
ritter vnd knecht in vnnser grafschaft Tirol haben die auch
stogk vnd galgen vnd hohe gericht vber das pluet in ettli-
chen iren dörffern haben vnd doch vnns der hohen herlig-
kait an denselben enden bekantlich sein, vnns auch dhain
irrung darynn zuziehen.
Wir haben vnns auch auf dem tag zu Glurns erpo-
ten er solle still steen vnd in vnnser baider namen das
pergwerch arbaiten vnd fron vnd wechsl zu gemainen han-
den legen biss zu austrag des rechten vnd sullen vnns eins
HABSBURGENSE S. XV. 161
gemahlen obmans verainen mit gleichem zusatz was die
sprechen oder der merertail zu recht, solle es bey beley-
ben, vnd wem es zugesprochen wirdet, der neme fron vnd
wechsl, hat er abgeslagen.
Hab wir vnns weyter rechts erpoten auf keyser, ku-
nig, hertzog Jörgen, marggraf Fridrich von Brandenburg,
auf bischof von Basl, auf den erweiten zu Augspurg doch
mit dem beschaid, daz das pergkwerch in vnnser beider
namen wie obsteet gearbait werde; ist auch abgeslagen.
Haben wir vnns weyter erpoten, er solle vnns nit ent-
wern so wellen wir im gerecht werden, ynnhalt der bericht
gab er antwurt. er were in gewere, des wir im gantz nit be-
kantlich sein, dann wir sein in gewere der grafschaft Tirol,
vnd alles des so darynn begriffen ist, darynn vnderstee er
vns irrung zu tun, das rangt ir zu vnderrichtung, souerr es
ew not bedunckt erzelen.
Gleich/. Abschritt. Papier. Geh. H. Archir.
xvra. (s. d.)
Sigmund etc. Am ersten sullet ir ew zu Velkirch ob
vnnser botschafft so wir gen Chur gesandt haben ay gent-
lich erkunden was auf dem tag gehandelt vnd der acht ge-
richt auch annder lewshalben an sy gelanngt sey ew de-
ster pass darnach wissen zu richten.
Item darnach sullet ir ew fugen auf Cafas vnd ainen
von Bludentz vnd Velkirch der ew dann gut darczu zu sein
gerattn wirdet mit ew nemen vnd auf die credentz in sagen
vnnser gnad vnd alles gut.
Darnach erzelen herkumen des kaufs von graf Wil-
halm vnd graf Haugen von Montfort vnd wie wir ye mer
genaigt weren gewesen sy pey irn naturlichen erbherren
lassen zu beleiben so sey wir doch in solhermass deshal-
bcn von irn hern angelangt vnd ist vnns von in souil zu ver-
slen geben wo wir den kauf nit an vns nemen wolten vnd
nachdem sy sy nit mügen behalden so wurden sy villeicht
an end sy müssen verkern vnd verkauften das vnns auch
Fontes etc. II. Bd. li
162 DIPLOMATARIUM
ynen nit wol fuglich wer vnd wann sy sich aber alzeit ge-
gen vns vnnsern lannden vnd leutten geueüigklieh vnd mit
guttem willen geweist haben wer vns nit lieb gewesen, daz
sy an end weren verkauft werden daraus in villeicht vnrat
wer erwachsen solhs angesehen vnd alsuil oder wer von
ires nuczes vnd frumens willen auch das sy dester ee be-
rubtlich in irem wesenn als sy pisher gewesen sein pelei-
ben mochte haben wir vnns des kaufs angenomen auch
dem bemelten irn erbhern vmb Sachen kauf ain benugen
getan.
Vnd sullet darauf an sy begern nach dem vnd sy aus
dem versteen den gnedigen willen so wir zu in alczeit ge-
hebt vnd hinfur haben wellen, daz sy vnns darauf huldigung
gelubd vnd ayd tun vnd sy darauf hörn lassen die kauffbrief
vnd entslachbrief.
Dabey sollet ir auch mit graf Haugen potschafft re-
den, daz er dieselb mit ernstlichem fleys daran weyse da-
mit sy vnns huldigung tun etc. wie ir dann das alles in dem
pesten forin kündet dir pringen.
Vnd ob sy am ersten anziehen wurden sy pey irn frey-
haitten lassen zu beleiben sult ir in sagen daz wir sy pey
allem iren lobliehen freyhaitten so sy pisher von irem vor-
dem hern gefreyt vnd herbracht haben gnedigklich pelei-
ben wellen lassen.
Vnd ob sy etwas new freyheit begern wurden sullet
ir vnns pey tag vnd nacht verkünden mitss irem rat vnd
mugt in dabey zu uersten geben wie man sy haldn well in
mass die von Velkirch, Bregencz vnd Bludencz hieinn ge-
halden werden.
Item ob sy begern wurden pey den puntgenossen da-
mit sy yetz verbunden sein peleben zu lassen soll in nicht
darinn veruolgt oder zugesagt werden vnd die Sachen
sullet ir nit vil anziehen oder meidung daran tun sunder
ob sy daran reden wurden sullet ir das in dem fug mit
Worten gutlich absiahen vnd anhenngen.
Item von der zwolfreyung wegen sullt ir vnns auch
verkünden mitss ewerm rat.
HABSBURGENSE S. XV. 163
Item ob ctllich aus in vnd ir merkn wurdet das sich
die Sachen irr machen vnd verziehen wolten taiglich vnd
gut gefunden wurden sy widerumb in einen gutten willen
zu bringen sold oder dinstgelt begern, sullet ir macht ha-
ben ij oder iijc gülden auszutailn yglichem nach dem er ver-
din kund dadurch die Sachen nit entslagen werde sunder
vnns huldigung beschech.
Item der Rasp so sich in die canczley fugen vnd all
brief vnd copien vbersehen vnd was not sein wirdet, daz
man das mit nam.
Item ob sy anziehen wurden vmb hilfl sol in gesagt
werden sy haben pisz herr wol gesehen wie wir vnns auch
lannd vnd leut gegen den von Bregencz , Velkirch vnd
Bludenntz gehalden haben, desgeleichen wellen wir vnns
gegen in auch halden vnd haben kain zweyfl vnnser land-
sehafft werde das auch tun.
Item der ayd sol lautten als dann vnnser lanndleut
hieinn gesworn haben vnd dir Wolkenstain wissend ist.
(Von Aussen :) Item mit den von Brandiss zu reden
das er pass zu den sachen sehe, der irrung halb vnd ander
der sich halden zwischen graf Eberharden vnd den von
Bludentz die Sachen im vnd dem brobst von sand Gerald
beuolhen ist.
(Aufschrift:) Memoriale Metsch.
Orig. Pap. Geh. H. Archiv.
XIX. (S. D.)
Du solt erlangn vnd auspringn ainen verbottbrief
von vnserm hern dem r. k. mit namen an den abbt von
Tysuntis, graf Josen von Zollr, graf Hainrichn von Mo-
sachs, graf Jörgen von Sangans iren ammannen gerich-
ten vnd gemainden der freyen damit sy bey velyerung irer
IVeyhait dhainer puntnus mit den acht gerichtn nicht yn-
geen oder bestatten, vnd ob sy ainicherlay punttnus mit
in getan oder gemacht hetten, die von stund an abstellen
vnd gancz abtun vnd furan nichts mit in besliessen oder
11*
164 DIPLOMATARIUM
beslicssen lassen vncz zu austrag der Sachen des datum
sol steen sechs tag nach Ostern.
Du solt auch erlangen ain ladung von seiner k. g. auf
die acht gericht darin angeczogen sol werden wie in sein
k. g. vor geschriben hab, vns herczog Sigmunden huldi-
gung ze tun nach dem wir sy von graf Wilhalm vnd graf
Haugn von Montfort erkauft hahn , daz aber vnczher
nicht beschehen ist, vnd darüber ain punttnus mit denen
vom obern pundt furgenomen habn sullen, daz sein k. m.
nicht vnpillieh befrömbd, also eruorder sy sein k. g., daz
sy etlich mit gewaltsam auf den tag gen Regenspurg sen-
den dahin graf Hawg von Montfort auch komen werde, so
welle sein k. g. die Sachen boren vnd darnach verrer da-
rin handeln wie sich geburen wirdet, vnd ob sy nicht ko-
men wurdn oder wolten so eruorder sy dennoch sein k.
g. zu recht ut in forma citationis requiritur.
Vnd daz sy dazwischen kainerlay punttnus oder an-
der furnemen tun oder machen vnd ob sy ichts es wer
punttnus oder anders furgenomen hetten das furderlich
abtun vnd all Sachen ruen lassen vncz zu austrag der sachn.
Du solt auch ainen verbotbrief an die landtrichter,
rate vnd puntgenossen des obern pundts von seiner k. g.
erlangn , daz sy kainerley punttnus mit den achtgerichtn
machn noch besliessen sunder die Sachen im rechten vn-
geirret lassen vnd ob sy ainicherlai beslozzen oder ge-
macht hettn die fuderlich tun abtun.
Auch solt du sein k. g. bitten nachdem vnserm haws
Osterrich merklich daran gelegen ist an dem kawff der
acht gericht, ob sy an sein k. g. langen umb in die hohen
gericht zu uerleyhen bitten wurden damit in die in dhain
wege nicht gelyhen werden.
Vnd ob ichts des bistumbs Brichsen halben an seiner
g. gelangen oder bracht wurde, bilt ich ewer k. m. welle
nichts darin handeln noch furnemen vncz ich zu ewern k.
g. kome, in dem allen erzaigt mir ewer k. g. ain gnadige
beweysung darin.
HABSBURGENSE S. XV. 165
Daraus ist ain brief an vnsern hern kayser gemacht
vnd ausgangen.
Orig. Pap. Geh. H. Archiv.
XX. 28. Mai 1473.
Wir Sigmund von gots gnaden hertzog zu Österreich,
zu Steir, zu Kernnden vnd zu Crain, graue zu Tirol etc.
Fügen evv ersannen weysen burgermaistem, schultheyssen,
ammannen, raten vnd gemainden zu Zürch, Beern, Lu-
tzern , Vre , Swytz , Vnderwalden , Zug vnd Glarus mit
sambt andern ewren puntgnossen vnd zugewanten, so vns
yetz von Bilgri von Hodorffs wegen geschriben haben vnd
die Sachen berürt ze wissen, daz wir dasselb ewer schrei-
ben vernomen vnd ain myssuallen ob solcher seiner ge-
schieht haben, befrömbdet vns auch, nachdem wir dieselb
zeit in gütlichen tagen mit im gestanden sein, vnd bisher
allen möglichen fleyzz gegen- im nach laut der bericht für-
gekeert, vnd des noch in vbung sein, wan vnsser rate so
wir yetz bey vnserm gnadigen lieben herren vnd vettern
dem römischen kayser haben, da dann der vorgemelt von
Hodorff auch ist, mit im von vnsern wegen die sachen vben
ob sy dis gutlich hingelegen möchten, des wir auch in hoff-
nung steen, was vns daselbs begegnet, wellen wir ew als-
dann auf ewer schreiben verrer antwurten. Geben zu In-
sprukg am freitag nach dem heyligen Auffarttag anno do-
mini etc. septuagesimo tertio.
D. d. per se ipsum in consilio.
Corrigirte Minute. Geh. H. Archiv. Cod. Ms. Tyr. Nr. 33. Fol. 136.
An Herzog Siegmund.
I.-LVHI.
1446 - 1473.
169
I. S.D. (Vor 1446?)
Durleuchtiger hochgeborner fürst, gnediger her. Ich
fug ewern fürstlichen gnaden ze wissen, das ich von wey-
ient meinem gnedigen herren vnd vatter loblicher gedecht-
nus etwas phantschafft inn hab darumb mir auch sein gnad
brieff vnd sigl wolt gegeben haben vnd ward auch darumb
in seiner gnaden cantzley geschafft, da begab sich layder
das sein gnad in der selben zeit mit tod abgieng, nu hab
ich dieselb phanntschafft etwie lang inngehabt, nu wil man
mich yetz zemal dauon drenngen. Gnediger herr bitt ich
ewr fürstlich gnad diemüttiklich ewr gnad well mich mei-
ner getrevven dienst, die ich weylent meinem gnedigen
herren ewr gnaden vatter vnd auch ewern gnaden in dem
krieg vnd lewffen so sich denn in dem landt ewr gnaden
herschafft Veitkirch vnd Ranckwil gemachat hat zwäschent
ewern gnaden vnd den aygdgenossen, da bin ich zu Rinegk
vnd ze Walastatt gelegen acht manot an sold vnd in sol-
chem meinem abwesen vnd diensten als ich zu Walasiat
gewesen pin vnd die aydgenossen mit gewalt auszugen vnd
im landt lagen, dozemal sy mich in sunderhait mit grosser
veintscliafft furgenomen vnd nach meinen hewssem zu
Ranckwil weib vnd kind auf der gassen gefragt wo meine
hewser stunden vnd mir die beraubt vnd abgebrennt ha-
bent, war ich aber dahaimman gewesen so wolt ich soll-
chen meinem schaden ettwie vilwol furkomen haben mit
flöchnan vnd daruon bringen vnd vil ander scheden vnd
sawmnüs so ich in dem krieg erliten hab, das wissenklich
ist. Ewr gnad well mich solchs lassen genyessen vnd noch
170 DIPLOMATARIUM
hinfur bey der phanntschafft gnediklich wellet beleiben
lassen.
Gnediger herr auch pin ich ewr gnaden lanntrichter
auff ewr gnaden freyen lanntgericht zu Ranckwil ewr fürst-
lich gnad well mich auch da bey beleyben lassen. Gnediger
herr auch hat mir der obgenant mein gnediger herr ewr
gnaden vatter verlihen ein zölly ewr gnad well mich vmb
die zins vnd reint als ichs denn ingehebt han auch dabey
halten vnd beleiben lassen.
Gnediger herr auch han ich nach lanndsrecht vmb
geltschuld ain weyger gephenndet ze Ranckwil gelegen,
der gewesen ist weylent Gästeichs der mir die geltschuld
schuldig ist vnd beger darumb nicht anders dann ains rech-
ten das mir noch alweg abgeslagen ist, ewr gnad well
mit dem vogt ze Veitkirch vnd mit dem am man ze
Ranckwil schaffen das sy mit ainem rechttag setzint dar-
umb das ich nit rechtloss sey, das wil ich allzeit vmb ewr
fürstlich gnad vndertenigklich vnd willenklich verdienen.
Jacob Hartman von Ranckwil.
Von Aussen: „Der botschaft, so meins herren gnad
„hinaus schikchen wirdet zu emphelhen."
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
II. 16. October 1M9.
Ich Hainreich Tanndorffer ze Tanndorff bekenn mit
dem offen brief das ich dem durleuchtigen hochgebornen
fürsten herczogen Sigmund herczogen ze Osterreich vnd
grauen ze Tyrol etc. meinem gnedigen herren dienst ver-
sprochen hab seinen gnaden von haws ze dienen die näch-
sten zehen jar nach dato diczs briefs nachainander künf-
tig mit vier person vnd rosen geraisig, darumb sein gnad
mir jericleich versprochen hat zu geben hundert reinische
guidein, also daz ich seinen gnaden die benant zeit mit
meinem geslozs Tanndorff ge wertig sein sol vnd offenhal-
ten wieder allermenicleich vnd die sein gnad darczu schafft
darein oder daraus ze lassen vnd darinn zu enthalten doch
HABSBURGENSE S. XV. 171
in seiner gnad kost vnd zerung vnd auch sust seinen gna-
den in alweg vnd allenthalben getrew gehorsam vnd ge-
wertig ze sein vnd seiner gnaden fromen fürdern vnd scha-
den wenten vnd seinen gnaden alles daz tun das ain getre-
wer diener seinem herren schuldig vnd gepunten ist, vnd
als ich des seinen gnaden zu got vnd den hailigen leipleich
gesworn hab vnd wen sein gnad oder seiner gnaden haubt-
lewt dienst an mich eruordern so sol ich meins herren
gnaden selbuirder geraisiger person vnd rös dienen von
haws aus hincz in seiner gnaden hof vnd hinwiderhaim auf
mein selbst kost vnd zerung, vnd wenn ich also in des be-
nanten meins gnedigen herrn hof kom so sol mich mein
gnediger herr auf vier person vnd ros als vorstet halten
als ander seiner gnaden diener von haws vnd mir für red-
leiche scheden sten vnd mir die wiederkeren nach erkannt-
nuss seiner gnaden ret ab ich der in seiner gnaden dien-
sten so ich von sein gnaden oder seiner gnaden haubtlew-
ten eruordert wer nem doch in solchen diensten damit ich
seinen gnaden verphlicht pin mir sullen auch vorbehalten
sein die hochgeboren fürsten mein gnedige herren des be-
nanten meins gnedigen oheim herczog Albrecht von Payrn
vnd marggraff Albrecht von Branndenburg nach vnd ich
gein inen mit dienst verpunden vnd gewandt pin trewleich
vnd vngeuarleich. Mit vrchundt diczs briefs bevestendt mit
meinem aigenen aufgedrugkhten insigil. Geben ze Boczeri
an sant Gallentag anno domini millesimo quadringente-
simo nono.
Orig. Papier. Aufgedr. Siegel. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VI. Regg. Nr. 1470.)
III. 22. October 1450.
Dilecto filio nobili viro Sigismundo duci Austrie.
Nicolaus episcopus servus servorum dei, dilecto filio
nobili viro Sigismundo duci Austrie salutem et apostoli-
cam benedictionem. Cum dilectus filius nobilis ac strenuus
vir Johannes Talbot, comes Salopie, habeat se ad diversas
172 DIPLOMATARIUM
mundi partes transferre sitqae aliqua nostra negotia tra-
ctaturus. Exhortamur excellentiam tuam et affectuose ro-
gamus, ut si contingat eum per tuum dominium iter fa-
cere, ipsum cum suis familiaribus ac rebus et bonis Omni-
bus per loca tue ditioni subiecta, benigne recipi et huma-
niter tractari facias, in quo rem te dignam et nobis admo-
dum gratam efficies. Datum Pedeluci interamnensis dio-
cesis. Anno incarnationis dominice millesimo quadringen-
tesimo quinquagesimo vndeeimo kalendas nouembris pon-
tifieatus nostri anno quarto.
L. (J.) de Castiliono.
Orig. Perg. Bleierne Bulle. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VI. Regesten Nr. 15'i.'J.)
IV. 16. August 1453.
lllustri et excelso prineipi consanguineu et fratri
honorando domino Sigismondo duei Austrie etc.
Illustris et excelse princeps, consanguinee et frater
honorande. Imposuisse videntur suis in terris magnifici co-
mites Amacii, pheudatarii vestri, certum pedagium in gra-
ue detrimentum et preiudicium bominum nostrorum Burmii,
neque solum preter solituna et bonas consuetudines sed etiam
contra conuentiones et lederaque sunt bominibusipsis cum
eisdem comitibus. Et quoniam non ignoramus quanti fidem
promissa et bonestatcm uestram faciatis et quantum etiam
nostri contcmplatione subditos nostros diligatis et ametis,
et quam boni semper (vicini) fuerint, fraternitatem ve-
stram rogamus operari libeat cum N. comitibus ipsis, qui-
bus et nos scribimus, quod statim reuocent quicquid inno-
uationis in ea inateria factum sit et prouideant, quod res
iuxta solitum procedat, id enim ex omni honestate fuerit,
que longe magis quam vlla commoditatis vmbra estimanda
est et nobis gratissimum, qui seinper operari studeremus
quod nostri non solum erga vos et vestros promissa ser-
uarent et facerent quicquid deberent, sed etiam omni ca-
ritate et urbanitate vterentur: offerentes nos semper ad
HABSBURGENSE S. XV. 173
queuis fraternitatis vestre beneplacita. Datum in castris
nostris felicibus apud Gay dum die xvj. augusti mcccclnj?
Franciscus Forcia vice comes dux Mediolani etc.
Papie Anglerieque comes ac Cremone dominus.
n. Vincenti.
Orijf. Papier. Geh. H. Archiv.
V. 10. September 1453.
Wir Peter von gütlicher erbermde des tittels sancti
Vitalis der heiligen römischen kirchen priester, cardinal
vnd durch verhengnusse des heiigen stuls zu Rome bi-
sehoue zu Augspurg, bekennen offenlieh mit dem brieue
für vns vnser gotzhuse vnd nachkamen bischoue vnd pfle-
ger vnd tun kund allermeniglich, als wir vnd vnser gotz-
huse langzeit biszher von wegen vnser vnd vnsers gotzhu-
ses meyerhofes zu Abzan, auch dreyer hüben darein ge-
hörend, die der hochgeboren fürst vnser lieber herr vnd
irund herr Sigmund hertzog zu Österreich, zu Steir, zu
Kern den vnd zu Krain, graue zu Tyrol etc. meint von im
vnd seiner herschafft Tyrol zu leben rurten, auch von we-
gen der bawtadingt vnd ander sach an der Etsch vnd im
Intal mangerlai inbruche vnd irrung gehabt vnd geduldet
vnd doch yetz zu letst vnser trefflich rate, nemlich meister
liienharten Fessel , tumherrn vnd obristen Schulmeister
zu Augspurg, in geistliehen Sachen vnser vicari, Walthern
von Hürnhein vnsern* holmeister vnd Petern von Freyberg
zum Ysemberg, vnsern pfleger zu Ilöteinberg beid ritter,
Hansen Schotten vnsern pfleger zu Füssen vnd Johansen
Heilger, pfarrer zu Mittelberg vnseren rentmeister der
sachenhalb zu dem ohgenanten vnsenn lieben herren vnd
(runde hertzog Sigmunden zu gütlichen tädingen gesant
haben daselbst vnder andern) in der gütlichait abgeredt,
gesetzt vnd beschlossen ist, das wir mit gunst vnsers ca-
pitels vns vnser gereehtikeit an dem Melans der von vns
vnd vnserm gotzhuse zu lehen rürt auch an dem Nessel-
wänglin verzeihen sollen, darumb das sich der obgenant
174 DIPLOMATAMUM
vnser herr vnd frund hertzog Sigmund seiner vorgemelten
gerechtigkeit an den dreyen hüben auch gegen vns vnd
vnserm gotzhuse verzigen vnd sich sust in disen tadingen
vnd sachen vnserm gotzhuse zu künfftigem nutze gutlich
beweist hat etc. Also mit gunst wissen vnd willen des vor-
gemelten vnsers capitels zum tumb zu Augspurg das da-
rumb mit belewter gloeken als gewonlich ist besamnet
wart, haben wir vns gegen demselben vnserm lieben herren
vnd frunde hertzog Sigmunden auch allen seinen erben vnd
nachkomen offenlich mit gutem willen vnbezwungelich
vssz rechter gewissen vnd als zu solchem gehört vnd not-
turfftig ist, verzigen vnd verzeihen vns also vnd hiemit
wissentlich in krafft ditz brieffs aller herlicheit, eygenschafft
lehenschafft vnd gerechtikeit so vnser vorfaren seligen auch
vnser gotzhuse vnd wir bisher an dem Melans vnd dem Nes-
selwänglin mit allen iren zugehörungen gehabt haben vnd
wir auch vnser gotzhuse vnd nachkomen hintüro in künfftig
zeit ewiclich ze haben meinten, haben solten oder möch-
ten, also das der vorgenant vnser herr vnd frund herczog
Sigmund sein erben vnd nachkomen auch die, den sie
sölchs zufügen vnd beuelhen werden, den Melans vnd das
Nesselwänglein mit allen iren zugehörungen, nu fürohin
als ir eygenlich gut innhaben vnd brauchen damit tun vnd
lassen mögen vnd wir auch vnser gotzhuse vnd nachkomen
vnd nemlich von vnser vnd vnsers gotzhuses wegen sie da-
ran vnbekömert lassen vnd weder engen noch irren sollen
in keinen weg, wie sich dann geistlich fürsten vnd prelaten
solcher gute billich vnd durch recht verzeihen sollen, konn-
den oder mögen, vnd wie das in recht vnd sust allenthalb
crafft vnd macht hat haben sol, vnd mag in allwege alles
getrulich vnd vngeuärlich, des zu vrkund vnd Sicherheit
haben wir für vns vnser gotzhuse vnd nachkomen vnser
grösser insigel an disen brieff tun hencken. Vnd wir Hein-
rich truchsässe von Hefingen, tumprobst Gotfrid Harscher
techant vnd gemeinlich das capitel zum tumb zu Augspurg,
bekennen offenlich an dem brieue, das all vorgeschoben
HABSBURGENSE S. XV. 175
sachen vbergeben vnd verzeihen mit vnserm wissen gunst
vnd willen geschehen sint, darumb vnd des alles zu vrkund
vnd Sicherheit haben wir vnsers capitels insigel zu des vil-
gemelten vnsers gnedgosten herren des cardinals vnd bi-
schoues insigel auch an disen brieff tun henken. Der geben
ist am montag nach vnser lieben fravventag natiuitatis anno
domini millesimo quadringentesimo quinquagesiino tertio.
Orig. Perg. 2 Siegel (fehlen). Geh. H. Archiv.
VI. 25. Jänner 1455.
Wir Vlreich etc. (graf von Cilly), bekennen das wir
dem hochgeborn forsten unserm lieben herren vnd oheim
herczüg Sigmunden, herezogen ze Osterreich, ze Steir,
ze Kerenden und ze Krain, grauen ze Tirol etc. schuldig
worden sein und gelten sollen zwayhundert tausent guter
guidein ungrisch und ducaten und wir haben im darumb zu
rechtem werunden pt'annde ingesaezt wissentlich mit dem
briele dieliernaeh geschriben unnsere gesloss vnnser grat-
schafft Ortemburg mit namen Oberortemburg, Niderortem-
burg, Sunnerekg (sie), Hohnburg, Stain bei Traburg ge-
legen, auch Ober Traburg, Sternberg, Briesnigk, Waiden-
berg, Ortenekg, Loss,Pölan,Grafenwart mitirnzugehörun-
gen. Also das er und sein erben dieselb summ darauf haben
und die in pfanndsweis innhabennuezenund niessen sullen
und mugen an absleg der nuezz, als lanng unez wir oder un-
ser erben sy der obgenannten czwaihundert tausent guidein
ausrichten und bezalen, und sy sullen uns oder ob wir nicht
wem unsern erben die umb die yczgenante summ guidein,
so wir sy damit ermanen zu lösen geben, und uns auch als
denn die obgenannten gesloss mit irn zugehörungen über-
geben und anttwurien an alles verziehen waigrung vnd
Widerrede kainerlai sachen angeuerde. Mit urkund des briefs
versiglten mit unnserm anhanngunden insigl. Geben ze
Luncz nach christi gepurde vierezehenhundert und lunffund
lunffzigisten jare, an sambstag sannt Paulstag bekerung.
Alte Abschrift. Geh. H. Archiv.
176 DIPLOMATARIUM
VIF. 10. October 1456.
lllustrissimo ac potentissimo principi et domino do-
mino Sigismundo Austrie, Stirie, Carniole duci et Thiro-
lis comiti, domino nostro acpreceptori metuendissimo. Sui
humiles capellani et deuoti oratores Johannes permissione
diuina premonstratensis abbaset abbatum eiusdem ordinis
eapitulum generale humillimam recommendationem para-
tissiinumque seruitium et orationes utinam in Christo sa-
ht tares. Et si desiderinm deuotionis intense quo Christi
fideles ad supernam Jhcrusalein aspirare videmus merito
nos inuitet, ut eorum deuotionem quantum eum deo possu-
mus deuotis et assiduis preeibus adiuuemus potissime ta-
rnen deuotionis illius nos ad hoc invitare debet affeetus per
quos loca et persone nostri ordinis ampliari atque prospe*
rum statum etiam tutelam consequi possunt opportunam.
Ea propter, illustrissime ae pptentissime prineeps, plenam
participationem omniuui bonorum spiritualium que fiuntet
de cetero fient in uniuerso ordine nostro tarn in vita quam
in morte illustrissime dominationi vestre supplici concedi-
mus in domino earitate addicicntes de gratia speciali ut
cum obitus vestri dies aduenerit nostroque innotuerit ca-
pitulo generali sub presentium testimonio litterarum tantum
Het pro vobis in vniuersis ecclesiis ordinis nostri in missis vi-
giliis commendationibus et orationibus atque psalmis quan-
tum pro uno de confralribus nostris abbatibus consueuit fieri
cum decedit, reeolligentes insuper vestram illustrissimam
dominationem in tribus missis vna videlicet despiritusanc-
to, vna de beata virgine dei genitrice Maria et altera pro
peccatis a quolibet dicti ordinis sacerdote hoc anno cele-
brandis et uno psalterio dicendo ab hiis qui non fuerint sa-
cerdotes ettotidem a qualibet nostri ordinis moniali, asso-
ciantes illustrissimam vestram conthoralem Helenam.
Datum apud sanctum Quintinum in Viromandia sub sigillo
nostri generalis capituli mensis Octobris die decima anno
HABSBURGENSE. XV. 177
domini millesimo quadringentesimo quinquagesimo sexto
sedente ibidem nostro capitulo generali.
E. Rousselli.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VI. Regg. Nr. 3154.)
Vffl. 28. Juni H57-
a) Illustrissimo et excellentissimo principi et domino
domino Sigismundo dei gratia Austrie etc. duci domino
meo et protectori gratiosissimo.
Et in eins absentia illustrissimo domino duci Al-
berto etc.
Detur Wienne.
Illustrissime et excellentissime princeps et domine mi
gratiosissime. Premissa humilima recommendatione. Fui
semper sum et ero fidelissimus servitor excellentissime do-
mus Austrie et vestre i. d. et ubi possem honorem et exalta-
tionem ipsius procurare omnibus viribus meis id efficerem.
Prout scribo strenuo militi domino Jacobo Trap fideli servi-
tori vestro, christianissimus dominus meus rex Francie fecit
nuper me venire ad presentiam sue maiestatis et multa mi-
clii fecit secrete aperire super matrimonio deo concedente
in brevi tractando inter illustrissimum dominum Ladislaum
regem etc. et dominam Magdalenam eiusdem regis Francie
filiam, ad quod perficiendum vidi et cognovi voluntatem
regis et omnium suorum esse bene inclinatam. Itaquevide-
tur mihi quod res ipsa sit cito et bene prosequenda, quia
periculum posset ex negligentia oriri et si prosequatur,
mittantur tales qui sciant et possint tarn magnum et altum
negotium, ad honorem utriusque regis terminare et si in
hac aut aliis quibuscunque rebus tangentibus vestram i.
d. possim aliquid efficere, precipiat michi qui semper pro
viribus nitar obedire mandatis eiusdem i. d. v. — Quam
dominationem conservare et prosperare dignetur altissi-
Fontes etc. II. Bd. 12
178 DIPLOM ATARIUM
mus. Datum Argentine in vigilia apostolorum Petri et Pauli
anno etc. lvij.0
Eiusdem i. d. v. Humilimus servitor Johannes pre-
ceptor sancti Antonii deYsenheim.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
b) Generoso et strenuo militi domino Jacobo Trap
illustrissimi domini Sigismundi ducis Austrie etc. domino
meo honorando.
Detur Wienne.
Generöse domine mi honorande premisso humili ser-
vitio meo, cum omni voluntate complacendi. Christi anissi-
mus dominus meus rex Francie misit ad me nuper nuntium
suum, per quem significavit mihi quod statim deberem
venire ad presentiam suam prout veni et obedivi, multum fui
interrogatus de conditionibus statu et potentia domini no-
stri regis Ladislai et regnorum ac dominiorum suorum de
quibus per singula ita feci largam et bonam declarationem,
quod rex et omnes domini de consilio suo fuerunt bene
contenti, et video res dispositas pro conclusione matrimo-
nii nostri etc. Si bene et cito sollicitetur et mittentur am-
baxiatores tales quales alias dixistis in curia regis esse
venturos suo tempore. Ita etiam quod vosmet in propria
persona veniatis, quod rex et omnes domini optant vos vi-
dere et multa bona de vobis michi dixerunt. Itaque cito
veniatis et adducatis pro conclusione illustrissimum do-
minum nostrum ducem Sigismundum qui expectatur. Ego
offero me serviturum dominationi sue et vobis et venire
vobiscum prout rex michi injunxit. Et si cito non veneritis
habeo in mandatis venire ad vos et dicere multa que scri-
berenonpossum. Igitur placeat michi scribere ad Basileam
velArgentinam quid faciendum sit et ego semper ero obe-
diens auxiliante deo qui in omni prosperitate vos conser-
vet. Datum Argentine in vigilia apostolorum Petri et Pauli.
Anno etc. lvij? etc. per vestrum humilem servitorem
Jo. preceptorem sancti Antonii de Ysenheim.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv. (Lichnowsky VI. Regg. N. 2221 und 2222.)
HABSBURGENSE S. XV. 179
IX. 22. Jänner 1458.
Wir die nachgeschribnen Hans Grünower, Johanns
Hettlinger, Vly Widler, Herman Smid, Heini Stöiri, Cün-
rat Smid, Hans Buman, Hans Zwicknagel, Ridi Bräni,
Cuni Kyburger, Jörg Schiterberg vnd Cunrat Kessler mitt
vnsern mitthafften, bekennen vnd tünd kund offenlichen
mitt disem brieff allen den die in horent, sehent oder les-
sent als sieh ettwz zweyung vnd sthritikeit gemacht hat
zwischen vnser, inwendig vnd usswendig der statt Ra-
persswil burger vnd mitthafften vnd vnssers gnedigen herren
an einem vnd eins schultheiss vnd raut vnd ettlich ander
ze Rapersswil am andern teil. Darumb wir dann in recht
für den durluchtigen hochgebornen fürsten hertzog Syg-
munden, hertzogen ze Österrich etc. komen sind nach uss-
wisung eins anlauss darumb ussgegangnn, vnd wann wir
daselbs mitt recht in des obgenanten vnsers gnedigen herren
etc. straff erkannt sien worden. Darinn vns sin gnad ett-
lich zit gehalten vnd in vangknuss genomen. vnd aber
durch flissig diemutig bett vns sin gnad barmhertzikeit
vnd gnad bewiset, vnd vns solicher straff vnd vangknuss
ledig gesagt hat, des wir sinen gnaden mitt gantzer vn-
dertanikeit dancken, vnd haben all vnd yeder besunder
darumb mitt gelerrten Worten vnd ussgerackten fingern
ein gestalten eyd zu gott vnd den heiligen gesworn in so-
licher mass dz wir dem obgenanten vnserm gnedigen
herren weder sinen landen vnd luten noch allen den die
in den Sachen verdacht oder verwandt sien wie die genant
sind niemant ussgenomen von solicher vangknusss wegen
vnd wz vns darunder geschechen ist riyemer mer dester
vyender ze sin noch schaden zu ziechen weder durch vns
noch durch ander yemand, heimlich noch offenlich mitt
recht noch an recht geistlich noch weltlich, sunder dz es
sie ein gantze lutre verzichung für vns vnser erben vnd
all der vnsern vnd für mengklich by dem eid so wir da-
rumb gesworn haben alles getruwlich vnd angeuerd. Vnd zu
12*
180 DIPLOMATARIUM
urkund vnd vester warer Sicherheit haben wir die obge-
nanten Hans Grünower, Johans Hettlinger, Uly Widler,
Herman Smid, Heini Stöiri, Cünrat Smid. Hans Buman,
Hans Zwicknagel , Rudi Bräni , Cüni Kyburger , Jörg
Schiterberg vnd Cünrat Kessler alle vnd yeder besunder
mitt fliss gebetten die wolgebornen vnd strengen vesten
herren Sygmunden von Brandis fryherr vnd heren Hein-
rich Swend ritter, burger zürich vnser gnedig lieb herren,
daz die ir eigen insigel für vns vnser erben vnd all die vn-
sern, oifenlich gehenckt haben an disen brieff, doch inen
vnd allen irn erben vnuergriffen vnd an schaden, der geben
ist uff sanct Vincentiustag als man zalt nach der gepnrt
Cristi tusent vierhundert funfftzig vnd acht jare.
Orig. Perg. 2 Siegel. Geh. H. Archiv.
X. 25. Jänner U59.
Dilecto filio nobili uiro Sigismundo duci Austrie.
Pius papa II.
Dilecte lili salutem et apostolicam benedictionem.Pri-
dem de mense Octobris cum literas apostolicas de haben-
da dieta solenniter publicauissemus : scripsimus ilico ad tu-
am nobilitatem reliquosque Alamanie principes : rogantes ut
in kalendis Junii proxime uenturis, illuc nobiscum ad causam
fidei uellent conuenire et literas omnes ad carissimum in
Christo filium nostrum Fridericum romanorum imperatorem
duplici ex causa direximus, primum ut imperiali dignitati
is honos debite haberetur : deinde ut ipse cum suis horta-
toriis illas transmitteret : atque ita communis amborum re-
quisitioplus esset apud omnes momentihabitura, credimus
illas iam dudum ad singulos peruenisse et nobilitatem tu-
am ad ueniendum iam dispositam esse. Quia tarnen
in dies magis zelus Christiane salutis nos sollicitat et iam
vrbem Romam patrimoniumque ecclesie relinquentes iter
sumus ingressi: eandem nobilitatem tu am hortamurin do-
mino et quanto carius possumus requirimus: ut non solum
tu personaliter ad memoratam dietam : que Mantue tene-
HABSBURGENSE S. XV. 181
bitur accedere uelis : sed pro honore et gloria germanici
nominis cum imperatore ita efficere : ut ipse quoque ce-
tcris posthabitis, idem hoc faciat, non dubitantes suum et
ceterorum Alamanie principum exemplum , reliquos ad
conueniendum moturum, esset autem imperiali excellentie
et toti Germanie notanon leuis: si eanatio: de quaspem
prope exploratam omnibus dedimus : in causa fidei Christi-
ane sibi deesset, presertim cum nos in hac nostra etate,
nulli defatigationi aut labori parcentes, eisdem obuiam pro-
cedamus. Datum Interannis sub anulo picatoris die xxv
Januarii mcccclviiij. Pontificatus nostri anno primo.
Ja. Lucensis*
Orig. Perg. Brietform. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VII. Regg. Nr. 165.)
XL 27. October 1459.
Pasqualis Maripetro dei gratia dux Venetiarum et ce-
tera. Vniuersis et singulis, ad quos presentes aduenerint,
notum fieri volumus. Quod licet non foret expediens vt illu-
stri domino Sigismundo duci Austrie etc. fratri nostro ca-
rissimo, cui veluti nobis ipsis per ciuitatcs, terras et loca
nostra quecunque semper fuit et est über et amplissi-
mus aditus atque exitus, saluus conductus, seu aliqua fides
publica a nobis daretur. Tarnen ad singularem compla-
centiam excellentie sue, que illum a nobis requiri fecit, vt
per terras et loca nostra transitura, Mantuam sese conferre
et buic sanctissime diete, que in ea celebratur, adesse
possit, eidem totique eius comitiue. que equitibus et pedi-
tibus comprehensis, erit forte ad numerum quadringento-
rum etvltra. tutum, liberum, validum et securum saluum-
conductum omnimodamque fidantiam et securitatem dedi-
mus, fecimus et concessimus ac tenore presentium damus
facimus, concedimus et impartimus. Ita quod tute, libere,
secure et sine aliqua molestia seu impedimento sibi et
comitiue sue quomodolibet inferendo, ac sine solutione
dacii, pedagii, uel gabelle per omnem ditionem nostram
182 DIPLOMATARIÜM
ad sue libitum voluntatis transire, stare et inde ad pro-
pria redire possit et valeat. Honorando illustrem perso-
nain suam, sibique et suis omnia commoda faciendo.
Mandamus igitur eflicaciter et expresse omnibus et singu-
lis potestatibus capitaneis prouisoribus aliisque rectoribus
et officialibus eiuitatum, terrarum et locorum nostrorum,
nee non quibusuis armorum capitaneis, conduetoribus et
commestabilibus ad stipendia nostra militantibus, quatinus
bas nostras saluusconduetus et fidantie literas obseruent
et omnino faciant inuiolabiliter obseruari. Data in nostro
ducali palatio, die xxvij. mensis Octobris, indictione oetaua
mcccclvmj? F. S.
Orig. Perg. Bulle abgerissen. Geh. H. Archiv.
(Angef. bei Lichnowsky Bd. VII. Regesten Nr. 271.)
XII. 28. December 1459.
Wir Albreeht von gotes gnaden marggraue zu Brann-
demburg vnd burggraue zu Nüremberg bekennen vnd thun
kunt offennlicb mit diesem brief, wann wir mit gannezer be-
girde willig vnd genaiget sind zu friede vnd gemaynem nutz
der lannde, auch das sich wolgepürt von sulcher liebe vnd
fruntschafft wegen domit wir dem hochgebornen fürsten vnn-
serm lieben oheym vnd swager herrn Sigmunden hertzogen
zu Osterreich etc. gewannt sein vnd auch das die vnnsern de-
sterbaszbey gemach vnd friede gehalten werden vnd bley-
ben mögen,so haben wir vns mit ime fruntlichen veraynet vnd
veraynen vns auch wissentlich mit diesem brief aufF fünff
jare die nechstennach datum dieszbriefs nacheinander vol-
gende inmassen als hernachgeschriben steet, das ist also,
das wir aneinander mit rechten trewen maynen haben vnd
halten sullen vnd wellen, vnd die obgnanten zeit in vehde
feintschafft noch angrieff mit einander nicht komen, wir
sullen noch wollen auch vnnsern gunst noch willen darzu
nicht geben noch gestaten das dehain vnnser vnderthan
wider den obgnanten vnnsern lieben ohaym vnd swager
nicht reytte noch zu dinst kome als ferne das an vns ist
HABSBURGENSfi S. XV. 183
vnd wir der mechtig sein, vnd das vnderkomen mögen vn-
geuerlich, vnd ob bescheeh, das wir vns in der vorberürt-
ten zeit mit yemand anderm verpinden würden, so sullen
wir den egnanten vnnsern oheim vnd swager in sulcher
puntnusz allezeit auszneinen. Vnd wir nemen auch also
hierinn ausz den allerdurehleuchtigisten vnd groszmechti-
gisten türsten vnnsern allergnedigisten berrn den romischen
keyser den durehleuchtigen fürsten vnnsern gnedigen
herrn sweher vnd swager den konig zu Beheym etc. die
erwirdigisten in got vnd erwirdigen vnnser liebe herrn
oheim viid irund von Menntz, von Bamberg, von Wirtz-
purg vnd von Eystet bischoue die hochgebornen fursten
vnnsere liebe swehcre, brudere vnd oheyme, die herczo-
gen von Sachsen, marggrauen von Branndemburg vnd
lanntgrauen von Hessen mit den wir in bruderschafft vnd
aynung sind, auch die hochgebornen fürsten vnnsere liebe
oheim, sweger vnd sweher, hertzog Albrechten von Beyern
etc. vnd seine sone herczog Ludwigen etc. grauen zu Vel-
denntz vnnser swegere von Baden gaistlich vnd weltlich,
vnnsern svvehere grauen Vlrichen von Württemberg vnd
darzu auch des heiligen reichs stete, Rotemburg, Nördlin-
gen, Dinckelspühel, Windszheim vndBoppfingen, wider die
alle vnd die irn wir dem obgnanten vnnserm oheim vnd
swagere nicht verpunden sein sullen. Mit vrkund des brifs
besigelt mit vnnserm anhangendem innsigel. Geben zu
Inspruck an des Kindleintag inn Weyhennachten nach Cri-
sti gepurt im vierczehendenhundert vnd dem sechczigi-
stcn jare.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VII. Regesten Nr. 463, zum Jahre 1460.
XIII. k. April 1460.
Dilecto ülio nobili viro Sigismundo duci Austrie.
Pius papa II.
Dilecte fili salutem et apostolicam benedictionem.
Cupientes desiderio tue nobilitatis satisfacere, suspendimus
184 DIPLOMATARIUM
litem motam contra moniales in Sunenburg per dilectum
filium nostrum Nicolaum cardinalem Brixinensem per tri-
mestre proxime futurum a die dati presentium. Mandaui-
mus quoque judici cause ipsius, vt nil in ea innouet aut
prosequatur per totum dictum trimestre. Et hoc etiam no-
tum fecimus ipsi cardinali, litteras quoque indulgentiarum
tue nobilitati gratiose concessas, per latorem presentium
expeditas mittimus. Datum Senis sub annulo piscatoris, die
iiii. Aprilis mcccclx. pontificätus nostri anno secundo.
Ja. de Piccolominibus.
Orig. Perg. Briefform, aufgedr. Siegel. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VII. Begg. Nr. 347.)
XIV. S.D. (c. 1460?)
Gnediger türste. Als mein huswirt von sin vnd min
selbs wegen Conrat Schorpen mit recht Stadelhouen vor
uwern fürstlichen gnaden als ainem comissarye rechtlich
erstanden vnd als min gemahel den genannten Schorppen
für vnsern aller gnedigsten herren den romschen kayser
furgenomen hat, nympt der Schorp mit sinem gewalt für,
verhütet den armen lewten daz sy mir noch minem gema-
hel nutzit geben trowt darzu den armenluten daz ir zu ne-
men, deshalb mir die armen lute nutzit geben maynen, bitt
vnd ruffe ich uwer fürstliche gnade mir armen frowen auff
soliche erlangte recht dem Schorpen ernstlich zu schri-
ben, solich sein verbott abzuthunde mir min gülte vollgeen
zu lassen. Desglich dem amplman vnd armen luten zu
Stadelhouen zu schriben, mir min gült vnd was sy mir
schuldig sind zu geben. Och graue Hannsen von Werdem-
berg hinder dem der Schorp sich enthaltet zu schriben
darob ze sein die armenlute vsser sorgen vnd mich an mi-
ner behalten gülte vngesumpt ze lassen.
Vwern fürstlichen gnaden vndertenige
Barbara von Nuwnegk, Stephans von Asch
eliche gemahel.
Orig. (?) Perg. Geh. H. Archiv.
HABSBURGENSE S. XV. 185
XV. 26. Juni 1*61.
Dem durchluchtigen hochgebornen fürsten vndherren
hern Sigmunden herczogen zu Osterrich etc. vnserm gne-
digen herren.
Durchluch tiger hochgeborner fürst gnediger herre,
uwern fürstlichen gnaden syent vnser willig dienste be-
reitt zuvor gnediger färste vnd herre als uwern fürstli-
chen gnaden wir vor ettwas zittes geschriben vnd ze wis-
sen getan habent wie herr Johanns von Klingenberg vn-
sern burger vnd lantman Wernhern von Holtzhusen ge-
nant Keller versetzt, vnd im die schulde die uwer fürstlich
gnade im schuldig wer nach uwers besigelten schuldbrieffs
lut vnd sag ze pfände geben hett solich schulde zu vnsers
egenanten lantmanns vnd burgers handen komen ze lassent
dem die zu gehortte sich damit ze lössent wie das vn-
ser geschrifft gewisen hat etc. Vnd uwer fürstlich gna-
de vns darzü geschrifftlich geantwurt hat dem von Klin-
genberg darumb ze schribent vnd vns furderlich ant-
wurt geben wölten wie das uwer antwurt begrifft vnd noch
von uwern fürstlichen gnaden vns daruff dehein antwurt
worden ist, vnd aber vnser burger vnd lantman sölicher
versaczung halb zu vertribenlichem costen vnd schaden
komen ist vnd teglichs kumpt. Darumb zu uwern fürstli-
chen gnaden vnser treffenliche bitte vnd begerunge ist die
wile uwer schuldbrieff dem von Klingenberg gegeben, vn-
serm burger vnd lantman obgenant nach aller notturfft
sich damit ze lösent vbergeben ist das uwer fürstlich gna-
de vnserm burger vnd lantman nach begriffung sölichs
schuldbrieffs des uwern fürstlichen gnaden wir harinne ein
coppye schickent bezalung vnd vssrichttung tügent das er
im selbs fürer noch verderplichers vnd vertribenlichers
costen vnd schaden möge vor wesen, vnd ob uwer fürstlich
gnade meinen wolt das ir nit schuldig werent im bezalung
vnd vssrichttung ze tünde so eruordrent vnd ermanent
uwer fürstlich gnade wir als von des genanten vnsers bur-
186 DIPLOMATARIUM
gers vnd lantmans wegen darumb zu recht gen Costentz
nach der friden des fünffzig jerigen vnd der funffzechen
jaren yetz zu Costentz gemacht wisung vnd sagung in
vierzechen tagen nach dem vnd uch diser vnser brieffc
geantwurt wirtt da ze sinde sich da mit recht nach begrif-
fung sölicher fridbrieffen vinden lassen rechtlich ob ir
schuldig vnd pflichttig syent vnserm obgenanten burger
vnd lantmann solich schulde die doch im nach not-
turfFt sich ze löisent vbergeben als er darumb hat des so
er notturfftig ist ze bezalent oder nit, vnd uwer fürstlichen
gnaden verschriben antwurt by disem botten besigelt mit
vnser getruwen liben eydgnossen von Zürich insigel von
ir vnd vnser aller wegen. Geben vff sant Johanns vnd Pauls-
tag anno domini etc. Ix primo.
Der eydgnossen rättzfrunde als wir yetz
zu Zürich by einander gewesen sind.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky. Bd. VII. Reg. Nr. 534.)
XVI. 31. July 1461.
Dem durchluchtigen hohgebornen färsten vnd herren
hern Sigmunden hertzogen zu Österrich etc. vnserm gnä-
digen herren.
Durchluchtiger hohgeborner fürst gnädiger herre,
vwern fürstlichen gnaden syend vnser willig dienste bereitt
zuvor gnädiger fürst vnd herre als uwer fürstlich gnade
wir von wegen vnsers burgers vnd lantmans Wernhers von
Holczhusen genant Kellers gen Costentz nach wisung vnd
sage der friden des funftzig vnd des funftzechen järigen zu
recht eruordert vnd ermandt habend, wie das vnser ge-
schrifte begriffen hat, vnd von uwern fürstlichen gnaden
vns geantwurt worden ist sölichem rechten nachzukoment
vnd aber in uwer antwurt den tage wenn ir die uwern zu
Costentz haben wöltend nit bestimpt vnd genempt hand
vnd vnser botte eben mengen tag by uch vfFenthalten vnd
nit so endlich vnd balde komen ist als dem vnsern obgenant
HABSBURGENSE S. XIII. 187
not gewesen dasbeschechen wer, das er sich ochhette mö-
gen zu dem rechten ze köment nach siner notdurft ze be-
werbend Vnd so erst der bott kam, er sich von stund an
zu vns das recht mögen zu volfüren beworben hat, forder-
lich vnd tlissenklich, vnd darinne dehein gefär noch verzug
gebrucht, so sind doch vor vnd ee er das hab mögen er-
langen uwer rate gen Costentz komen, vnd da ettlich tage
gewesen also ist der vnser obgenant mit den sinen och da-
hin komen, hat die uwern da meinen zu treffen so sind sy
da dannen geruckt, also habend die vnsern uwerm mar-
schalh vnd andern den uwern gen Zelle geschriben, das sy
zii Costentz werend, vnd das sy widerumb dahin och ko-
men woltend den sachen ende ze gebend, als sich recht-
lich geburte das sy nit habent wellen tun wie wol sich den-
nocht die viertzechen tage als uwer antwurt vns worden
ist nit verloffen hattend. Vnd also nach vnserm beduncken
die wile der vnser allen flisse , das rechte zu volziechent
gebrucht hat, vnd das zitt vorberürt nit verschinen was,
das der bruch an den uwern, vnd nit an dem vnsern ge-
wesen sye, darumb gnediger fürst vnd herre uwer fürst-
lich gnade wir furer von des obgenanten vnsers burgers
vnd lantmans wegen zu recht gen Costentz zu koment
nach begriffung vnd sage der friden des funfezig vnd des
funftzechen järigen eruordernt vnd ermanent wie vns das
zu tunde geburt, vnd das sölich irrung die yetz darinne
gewesen ist uwern fürstlichen gnaden vnd dem vnsern fu-
rer nit mer begegne, vnd beschechen das uwer fürstlich
gnade vns in geschrift by disem vnserm botten bestimmen
vnd benemen welle vff welichen tage in den viertzechen
tagen ir die uwern zu Costentz haben wellind, das vff
denn der vnser mit den sinen och da zu sinde wisse, das ent-
weder teile des andern da wartten müsse, vnd das es for-
derlich vnd mit dem minsten costen vsstragen werden
möge, das wellent vmb uwer fürstlich gnade vnd die uwern
wir verdienen, vnd uwer fürstlichen gnaden verschriben
antwurt by disem vnserm botten besigelt mit vnser lieben
188 DIPLOM ATARIUM
vnd getruwen eidgenossen von Zürich insigel von ir vnd
vnser aller wegen, geben vff frytag nach sant Jacobstag
apostoli anno etc. Ix primo.
Der eidgenossen ratzfrunde als wir zu der
zitte by einandern gewesen sind,
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky, Bd. VII. Regesten Nr. 570.)
XVII. 27. December 1462.
Meinem genedigen herren herczog Sigmunden.
Durleuchtiger hochgeborner fürst vnd genediger
herr, ewern fürstlichen genaden mein gehorsam vnderte-
nig willig dienst allezeit beuor. Ich lass ewr gnad wissen,
daz die von Wienn an gestern meinem genedigen herren
herczog Albrechten auf die abred des kunigs von Beheim
gelobt vnd gesworn haben doch vnuergriffen an ewrer gna-
den inreiten vnd drittentail vnd sein gnad schreibt ainen
lannttag aus auf der heiligen dreyr kunig tag her gen
Wienn, darumb die brief erst hewt ausgeen, nu bedeucht
mich gut vnd für ewr genad zu sein, daz ewr gnad zu
demselben tag auch die ewren geschikcht hiet, wan ich
maine er werde sich so lanng wol vereziehen daz sy darezu
komen mugen, vnd besunder deucht mich für ewr genad
zu sein daz sich ewr genad auch persondlich herab füget, ob
esgesein mocht nach dem die lewff zwischen beden herren
hienyden steen wan ich besorg daz ewren gnaden den drittail
von in also nicht geuallen noch volgen wurd, kern aber ewr
genad herab so hiet ich hoffnung, daz ewr gnad die Sachen
zwischen in in ainen pesseren stannd mit taydingen vnd in
annder weg pringen möcht, wan sy noch steen, damit ewern
genaden der drittail von in beden dester ee volgen vnd gege-
ben wurd, vnd ich emphilh mich ewren gnaden. Geben zu
Wienn an sand Johannstag in den heiligen Weichnachtueir-
tagen anno domini etc. IxiijP
Mertt Neydegker.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
HABSBURGENSE S. XV. 189
XVIII. 6. Februar U64.
Dem durchleuchtigen hochgeboren fürsten vndheren
heren Sigmunden herczogen zu Österreich mein genadigen
heren.
Durchleuchtiger hochgeporner fürst gnädigister her
mein vndertänig schuldig dienst zuvor ; gnädigister her ; ich
fug ewrn fürstlich zu wissen nach dem vnd die von der
Freinstat so vbel an grafF Wilhalmen von Tierstain tond,
hett ewr gnaden diener Waczlaw Gusel aufbracht ain folk
von vnsern brüdern vnd was ain zug folk in das g(s)loss zu
bringen vnd verer nach ewrn notturfften damit zu handeln
etc. Also ist ain solch hertt wetter an gefallen von wind vnd
schnee das sy nit haben mügn srags volziechen vnd sein
die von der Freinstat gewarnet worden das die Sachen auf
das malkain furgangk mag haben. Gnädiger her so nemen
sich die burger hye ouch von tag zu tag grosser wider-
wertikayt an, vnd ist die red lautter hye ewr gnad kumer
sich nychts vmb die Sachen hye vnd wier die sich ewr gna-
den antziechen tund es nur darumb das wir die schloss
gern selbs behielten, vnd wirt mir daneben wol so vil zu
versten geben hett ewr gnad ettlich schloss in den handen
das ewr gnad die selbs innen hett, ew wurd ain andre ant-
wurt dan ew vnczher worden ist vnd wert fürslags vnd an-
ders vertragen das sunst gegen vns fürgenomen wirtt, dan
man kan das gmayn volk ye nit bereden das man kainerlay
rukens von ewrn gnaden haben vnd schikt in der kayser
altag botten vnd drött in er well ir kain leben lassen vnd
hab ain sorg sy werden vor rechten vorchten der tag ai-
nem ain boshait tond dan ewr gnad soll gelauben möchtens
die von Steyr vmb gen das sy nit an den kayser kamen vnd
gelaub hett ewr gnad das g(s)loss selbs durch ewren phle-
ger innengehabt ewr gnad hett langst ain grossen zuvall
in dem landt gehabt davon gedenk ewr gnad wie sich ewr
gnad zu der wer schiken well dan es ist nit anders daran,
ich kan ouch nit gedenken das das veld durch kain sach
190 DIPLOMATARIUM
vnderkomen werden mug, dan das ewr gnad das g(s)los
hye zu ewren handen neme das hofft ich es vnderkäms,
vnd nichts dester ninder ewr gnad nems oder nit so hab
ich so vil gutter leutt hye innen das ich hoff das wir halten
wollen als from leut es sagt die gemayn hye warumb wol-
ten wir von desSwaben wegen verderben hetten wir doch
ain Kirsten, verdürben wir dann von des selben wegen so
war er doch vnser herr vndlandsfiirst,es tätt vns doch ny-
mer we, ewr gnad sol ouch wissen das sy mir nyempt mer
her in lassen vnd haben nun auf dem landtag gen Linez
gesandt vnd wollen dazu ratt werden wie sis mit mir hal-
ten wollen darnach wisse sich e. f. g. zu richten vnd ge-
denken vns zu retten so wollen wir tan als from leut. Da-
tum Steyr an Mantag nach sant Blasiustag lxiiij.
Jörg von Stain.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
(Auf einem Zettel:) „E. f. g. wiss auch das es graff
„Wilhalmen vil wirs get dann mir, die selben bösen paurn
„haltens gar vil vngleicher dan die hyeigen, doch hoff ich
„ewr gnad soll bald ettwas neus hörn."
XIX. 16. Juli 1464.
Dem durchleuchtigen hochgeborn fürsten vnd hern
hern Sigmunden hertzogen ze Österreich, ze Steyr, ze
Kernnden vnd ze Krain, graue ze Tyrol etc. meinem gna-
digen hern embeut ich Jörg vom Stain etc. mein vndertä-
nig dinst zuuor, von meiner merklicher notturft wegen sag
ich ewern fürstlichen gnaden rat vnd dinst glubd vnd ayd
so ich ewern fürstlichen gnaden deshalb verphlicht gewe-
sen bin auf vnd wil ewern fürstlichen gnaden hinfür nichtz
mer verbunden sein vnd wolt gern daz ich ewern gnaden
zugeuallen gedint hiet. Mit vrkund ditz briefs mit meinem
aufgedrucktem insigl. Geben zu Steyr an Mantag vor
sannd Maria Magdalentag anno domini etc. sexagesimo
quarto.
Orig. Papier (hinten aufgedr, Siegel.) Geh. H. Archiv.
HABSBURGENSE S. XV. 191
XX. 17. Juli 1464.
Dem durchleuchtigen hochgeboren fürsten vnd hern
heren Sigmunden hertzogen zu Osterreich, zu Steir, zu
Kernden vnd zu Crain, graue ze Tyrol etc. meinem gna-
digen hern.
Durchleuchtiger hochgeborner fürst gnadiger herre
mein vndertanig dinst zuuor. Ich fueg ewern fürstlichen
gnaden zu wissen das herr Bilgrin von HÖdorf seinen bo-
ten mit scheltbriefen herab gesannd hat vnd denn von Wal-
see vnd mich ausgibt für annder leut dann wir obgotwil
ymmer werden, dauon so bit ich ewr fürstlich gnad wel
mich von derselben schuld entheben vnd Lauffenberg dar-
nach von mir vbernemen dann es also nit versehen ist das
wil ich vmb ewr fürstlich gnad zu der billichait gern ver-
dienen beschäch es aber nit so kund ich ye also nit mer
hinder den dingen sten vnd müst gedennken schimph vnd
schaden zu uerkomen mich nach meinen notturften darein
zu schicken. Daz ich lieber vertragen wolt sein. Geben zu
Steyr an Eritag vor sannd Marian Magdalenentag anno
domini etc. sexagesimo quarto.
Jörg vom Stain etc.
Orig. Pap. Geh. H. Archiv.
XXI. 7. August 1464.
Dem durchleuchtigenn hochgeboren fürsten vnd
herrenn herren Sigmunden hertzogen zu Osterreich, zu
Steir, zu Kernnden vnd zu Chrain, grauen zu Tirol etc.
meinem genadigen herrenn.
Durchleuchtiger hochgeborner fürst genädiger herr
mein willig dinst sein ewm fürstlichen genaden beuor. Als
ich nach geschäft weilent des durchleuchtigen hochgebor-
nen fürsten vnd herren hern Albrechts ertzhertzogen zw
Osterreich etc. dem got der almachtig barmhertzig sein
welle mich ewren genaden mit dem g(s)loss vnd herschaft
zw Steir nach abganng seiner genaden gehorsam zw sein
192 DIPLOM ATARIUM
verschrieben hett, bin ich als es layder zuuäüen komen ist
durch dieselb ewr fürstlich genad hoch vnd hart meiner
brieff vnd aid ermanet wardenn brieflich durch maniche
ewr botschaft ewr genaden rätt vnd vnndrist dienner vnd
in den selben geschriftenn auch von ewern rätenn vnd
machtpoten vnd annder ewer genaden gehaimen diennern
vnd am iungsten durch ewr genad selbs mund in gegenwur-
tikait ainer gueten antzall der treffennlichisten ewr lanndt-
leut vnd rätt vertrost worden mich nit zuuerlassen vnd
bey meinem phannd zu hanthaben auch sich an mich mit
vnnserm allergenadigisten hern dem römischen kayser nit
zu uerrichten sunder man lies mich dann bey meiner ver-
schreibung beleiben vnd war auch vor von den bargschaf-
ten darhinder ich für den obgenannten meinen genadigen
hern saugen sten auch vmb ain tayl schuld so ettwan sein
genad mir ausserthalb meins phannds zw tun belaib ge-
müssigät vnd genuegig gemacht auf soliche hoche erma-
nung meiner brieff sigil ayd vnd erenn auch auf hofnung
solher hoher Vertröstung so ewr fürstlich genad mir vnd
allen den die sich ewern fürstlichen genaden halten wol-
tenn zugesagt hatt vnns nit uerlassenn vnd mit ewr selbs
leib zu retten hab ich mich gesatzt tröstlich von erst wi-
der vnnserm allergenadigisten heren den rommischen kay-
ser darnach wider die ganntz lanndschaft Österreich ny-
derthalb vnd ob der Enns wiewol ich von baiden tailen hoch
angesucht vnd vertrost ward so ich mich der lanntschaft
zugesagt hiet mich bey meiner verschreibung zw hanntha-
ben, vnd mit grossen swaren kosten vnd sold in stätter
Wartung ains furslags als bey zwaynvndzwaintzigk Wo-
chen gesessen mit ainem merkchlichen volkch vnd da es
mir am allerhertisten lag vnd ewr genaden hilff am höch-
sten bedurft hett schikchät ewr genad ewr rätt ainen Hili-
prandten den Raspen vnd lies der lantschaft sagen das ewr
genad ewr sachen also gesatzt hiet das ir mit vnnserm
heren dem kayser gericht wurd, vnd derselb Rasp wolt
da alle die muessig sagenn die eweren genaden verphlicht
HABSBÜRGENSE S. XV. 193
waren vnd darnach ward mir erst desgleich gesagt vnd
das wissen solt auch den anndern die ich mit sambt mir
verfuert hett sagen das ewr genad nyembt mer für scha-
den sten wold vnd zw dem vnpild allem so hat ewr genad
mein vnd ander verschreibung, so wir eweren genaden ge-
ben hetten hinder vnnser vnd vnns an wissennd vnnserm
hern dem kayser vbergeben das doch vnzimlich zw hörnn
ist das ainer vnuerdiennt in seins abgesagten veindts hennd
an alle furwort gegeben sol werden wiewol ich nun gern
siech das ewr gnad also wolgericht ist , so bin ich doch
von denselben ewrn fürstlichen genaden ganntzlich vnd in
des egemelten vnnsers herren des kaysers vnd baider
lanntschaft vngenaden vnd vnwillen gelassen warden vnd
darnach genad wie ich dy funden macht zu suchen gedrun-
gen als ich auch die genad mit merkchlichem meinem
nachlassen meins phanntschillings nämlich sechstausent
vngrischer guidein die ich sein kaiserlichen genadenn
an meiner verschreibung vber Steir nachgeben hab zw
allem dem schaden darin ich von ewren fürstlichen gnaden
wegen komen bin der auch bringt als ich den warlich bey-
pringen mag vber drewtausent guidein vngrisch des alles
souer ich mich ewr genaden entslahen hiet mugen ich ver-
tragen war gewessenn vnd darumb so rueff ich ewr fürst-
lich genad an diemutiklich pittent ewr fürstlich genad welle
mir solich mein nachlassenn der sechstausent guidein auch
mein kosten vnd schaden der drewtausent guidein das sich
in ainer sume bringet newntausent vngrisch guidein gena-
diklich auszurichten als maniklich wol versten mag nach her-
komen der sach vnd nach dem ewr gnad das gslos Steir vber
solh Vertröstung vnd an alle furwort meinthalben in dartzu-
mal meins vngenadigisten heren hannden geben hat pillich
ist vnd ewr genad wol wissen mag das ich da ich vernam das
ewr gnad nicht zu der wer gerieht was bat mir vnd meinen
gueten frewndten zw uergunen mit dem lannd ain frid auf-
zunemen sechs oder siben wochen vnntz das der gross
schnee der da was ab dem veld kam damit wir die zeit der
Fontes etc. II. Bd. 13
194 DIPLOMATARIUM
fiirsleg vertragen weren gewesen dann wir vor dem gros-
sen sehne kainer rettung bekomen mochten das vnns ewr
gnad da abslug dardurch graff Wilhalem vmb sein gslos
kam das wil ich mit meinem leib vnd gut vmb ewr fürstli-
che genad verdiennvndpit darauf ain genadige verschribne
antwortbey disem boten. Datum feria tercia ante Laurenti
anno etc. lxnij*? Jörg vom Stain etc.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
XXII. 2. September 1464.
Wir Fridreich von gots gnaden römischer kayser zu
allenntzeiten merer des reichs zu Hungern, Dalmacien,
Croacien etc. künig, hertzog zu Osterreich, zu Steir, zu
Kernnden vnd zu Krain, graue zu Tyrol etc. Bekennen, als
sich meniger irrung vnd aufrur in vnserm furstentumb
Österreich erhebt haben vnd lanngtzeither gewesen vnd
noch seinn, dadurch dasselb vnser furstentumb Osterreich
in merklich scheden vnd die inwoner darinn in gross ab-
nemen vnd verderben komen sind vnd wo die nicht vnder-
komen vnd aufgehebt werden, noch künfftiklich mer besehe-
nen möcht. Vnd nachdem der hochgeborn Sigmund hertzoge
ze Osterreich, ze Steir etc. vnser lieber vetter vnd fiirst
an demselben furstentumb seinen drittail gehabt hat, dem
dann dasselb vnser furstentumb Osterreich aus geltschuld
kriegen vnd aufrur in pesser wesen vnd Ordnung ze brin-
gen wol gemaynt ist vnd wir den merern tail desselben
fiirstentumbs in regierung vnd gewaltsam haben vmb das
dann das durch taylung oder zwayung der gewaltsam vnd
regierung in fiirnemen das widertzebringen, als vor ist
berürt nicht verhindert werde , so haben wir vns mitein-
annder frewntlich vnd mit gutem willen vnd zeitigem rate
verainet in solhermasse, daz vns derselb vnser vetter sei-
nen drittail desselben fiirstentumbs nutz vnd renntt auch
annderr seiner gewaltsam vnd herlikait was er der an dem
bemelten furstentumb Osterreich, niderhalb vnd ob der
Enns vngeuerlich gehabt, abgetretten auch darauf entslach
HABSBURGENSE S. XV. 195
vnd ledigsagbrief an all inwoner vnd vnndertanen des-
selben fürstentumbs geistlich vnd weltlich in weihen we-
sen oder stannde die seinn geben vnd sy an uns, als iren
regierunden fursten vnd an vnser leiberben , das sun seinn
für vnd fiir geweist hat, doch demselben vnserm vettern
vnd seinen leiberben das sun seinn, auch für vnd für ob
das zu vall kern an iren als fursten von Oesterreich erb-
schafft vnd rechten vnuergriffenlich, vnd sich derselb vn-
ser vetter dartzu des anvalls was im des von weilent graf
Fridreichs vnd graf Vlreichs von Cili verlassen slossen,
herrschefften , leuten vnd gütern nichts ausgenomen zu
seinem tail zusteen solt, auch aller annderer sprüch, was
er der zu vns gehabt oder vermaint hat ze haben, ganntz
vertzigen hat, daz wir vns da entgegen aller vnserr sprüch
so wir zu dem benanten vnserm vettern mit briefen oder
an brief vntliier gehabt vallen vnd vns der genntzlich
vertzigen haben. Also daz nu furbasser aller vnwill, zwit-
trecht, vordrung vnd verschreibung, dadurch wir beder-
seit sprüch oder irrung vergangner sachenhalb vntzher
geneinannder gehabt haben oder haben möchten abgetan
vnd hingelegt vnd darumb ganntz geaint vnd gericht sein
vnd wir zu im vnd er zu vns darumb dhainen Zuspruch,
vordrung oder suchung nicht haben noch fürnemen sul-
len weder mit recht noch an recht, daz wir auch allen
vnsers egenanten vettern lanndtleuten, vndertann, dienern
vnd anndern, so zu im in den verganngen kriegen, hannd-
lungen vnd zwittrechten zwischen vnser vnd demselben
vnserm vettern gewont oder darinn, wie sich das vntz auf
heutigen tag datum des brief s begeben hat, verdacht wem,
deshalben dhain vngnad, räch, noch vnwillen nicht zuzi-
ehen noch tun oder schaffen noch verhenngen getan ze
werden sullen noch wellen, sunder alles für gerichte vnd
gesuchte sachen halten. Vnd wir wellen da entgegen dem
benanten vnserm vettern in anndern Sachen , wo das zu
schulden kumbt, vnd wir von im angelanngt werden
frewntschafft , gnad vnd guten willen beweisen , in auch
13*
196 DIPLOMATARIUM
mit seinen lannden vnd leuten in vnsern schütz vnd schirm
halten, sy auch gnediklich vnd getrewlich beuolhen ha-
ben, doch daz sich derselb vnser vetter widerumb gen vns
gehorsamlich, frewntlich vnd willig beweise vnd haltte als
sich gebüret, trewlich vnd vngeuerlich. Mit vrkund des
briefs. Geben zu der Newnstadt an Suntag nach sannd Gi-
ligentag. Nach Kristi geburde im viertzehenhundert vnd
vier vnd sechtzigisten, vnsers kaysertumbs im dreytzehen-
ten, vnserr reich des römischen im fünff vnd zwaintzigi-
sten vnd des hungrischen im sechsten jaren.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Kurz. II. 68.)
(Item bei Lichnowsky Bd. VII. Regg. Nr. 914.)
XXIIL 23. October 1465.
Dem hochgebornen Sigmunden herczogen zu Öster-
reich etc. vnnserm lieben vetter vnd fiirstenn.
Friderich von gottes gnaden römischer kayser, zu
allentzeiten merer des reichs, zu Hungern,Dalmacien,Croa-
cien etc. kunig, hertzog zu Österreich vnd zu Steyr etc.
Hochgebornner lieber vetter vnd fürste. Vns hat Jörig
vom Stein vnser pfleger zu Steyr vnd des reichs lieber ge-
trewer fürbracht, wie er ettlich spruch vnd vordrung von
weilent seliger gedechtnusz hertzog Albrechten von Oster-
reich vnserm lieben bruder auch ettlichs Versprechens vnd
zusagens halb so du im nach abgang des gemelten vnsers
lieben bruders, durch dich oder dein rette vnd bottschafft
getan haben solt herrürende , zu dir hab. Vnd wie
wol du in der zu entrichten zu merem mal eruordert vnd
ermannt seyest, hab er doch solichs biszher nit mögen
von dir erlangen, vnd hat vns darumb vmb notdurftig hilff
des rechtens wider dich angerufft vnd demuticlich gebetten ;
wann wir nu dartzu das solich sache zu gutlichem, oder
aber nach laute deiner fürstlichen freyheitt vor deinen ret-
ten zu rechtlichem ennde vnd ausztrag komen in sonderheitt
geneigt sein, begern wir an dein lieb mit ernste, das du
den gemelten Jörigen vom Stein, wann du darumb eruor-
HABSBURGENSE S. XV. 197
dert wirdest, vmb obberürt sein sprach vnd vordrang vn-
claghafft machest dich der mit im in gutlicheit verainest
vnd betragest, oder aber wie obstett im furderlich recht
ergen lassest damit im nit vrsach gegeben werde vns fer-
rer vmb rechte anzulangen, dann wo das nit besehene,
mochten wir im als dein lieb das selbs verstett, ferrer recht
ergen zu lassen nit versagen. Daran tust du vnser ernst-
lich meynung vnd gut geuallen. Geben zu derNewenstatt am
Mittichen nach der ainlifftausend Megttag, anno domini etc.
Ix quinto, vnsers keyserthumbs im viertzehenden jare.
Ad mandatum domini imperatoris Vdalri-
cus episcopus Pataviensis, cancellarius.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
XXIV. 21. November 1465.
Dem durchluchtigen fürsten vnd herren herezogen
Sigmund vnserm besunder lieben gnädigen herren, winsern
willigen vnderdenigen dinst si vren fürstlichen gnaden von
vns zu allen zitten voran berait. Durchluchtiger fürst, wir
bitten uwer fürstlich gnat, daz vwer fürstlich gnat vns köf
vmb daz körn vom Etschlant lassent zu gan, wan daz wet-
ter vns daz körn fast verderpt hat vnd darumb durchluch-
tig fürst vnd gnädiger herr bitten wir uwer fürstlich gnat
so wir hocht immer kunnen oder mugent, daz vwer fürst-
lich gnat vns daz körn lassent beschaidenlich zu gan, daz
wellen wir vmb vwer fürstlich gnat verdienen, wa
wir kunen oder mugent vnd darvmb durchluchtiger fürst
vnd gnädiger herr tünt, als wir zu vren fürstlichen gnaden
ain sunder gut truwen haben besigelt mit dez Arnes von
Tafas insigel, geben in Tafawas am nästen Donstag for
sant Kattrinentag der haiigen junkfrouwen mcccclxv.
Von vns der ainlif gerichts botten als wir
ze Thafaus bi ain andren wan.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VII. Regg. N. 1018, zum 19, Nov. 1465.)
198 DIPLOMATARIUM
XXV. 22. December 1465.
Dem hochgebornen Sigmunden hertzogen zu Öster-
reich etc. vnserm lieben vettern vnd fiirsten.
Fridreich von gots gnaden, romischer kayser zu allen
tzeiten merer des reichs, zu Hungern, Dalmacien, Croa-
cien etc. kunig, hertzog zu Osterreich etc.
Hochgeborner lieber vetter vnd fürst. Als vns yetz
dein lieb von vnsers vnd des reichs lieben getrewen Jör-
gen vom Stain, vnsers phleger zu Steyr, vnd seiner vor-
drung halben auf vnser schreiben vnd begern, dir am nag-
sten dich darumb mit im gütlich zu uertragen, getan, ge-
schriben, vnd dich in demselben deinem schreiben erbo-
ten hast, demselben vom Stain vmb dieselb sein vordrung
vnd sprüch, ob du der von im nicht vertragen magst ge-
sein, rechtens vor deinen reten ze sein, doch daz er dir
widerumb vor denselben deinen reten vmb dein spruch, so
du zu im vermainest ze haben, auch rechtens sey, haben
wir vernomen vnd begern an dein lieb mit sunderm fleiss,
daz du noch weg furnemest, dich mit demselben vom
Stain vmb dieselb sein vordrung noch gütlich vnd ausser-
halb rechtens zu uertragen, daran tut vns dieselb dein lieb
gut geuallen das wir gnediklich gen dir erkennen wellen.
Aber der sprüch halben so du zu dem benanten vom Stain
vermainest ze haben, vnd darumb er dir rechtens vor den
bemelten deinen reten sein solte, hat er vns zu erkennen
geben, daz im vmb sölh dein sprüch nicht wissenntlich
noch er dir darumb rechtens vor denselben deinen reten
schuldig, vnd erbeut sich derselben deiner lieb, rechtens
vor vnser ze sein. Geben zu der Newnstat an Sun tag nach
sannd Thomastag des heiligen zwelfpoten, anno domini
etc. lxv? vnsers kaysertumbs im viertzehenten jare.
Commissio domini imperatoris in consilio.
Orig. Papier* Geh. H. Archiv.
HABSBURGENSE S. XV. 199
XXVI. 22. Dccember 1465.
Demhoehgebornen fursten vnd herrenhern Sigmun-
den hertzogn ze Osterreich, ze Steyr etc. vnserm gnedi-
gen herrn.
Hochgeborner fürst gnediger herr, vnnser willig dinst
zeuor. Wir sagen ewern fürstlichen gnaden ze wissen das
herr Pilgrim von HewdorfF vns yetzo auf den lanndtag ze
Chornnewburg vnd andern enndten hoch verklagt hat als
wir evv des ain abgeschrifft zusennden. Nw haben wir ewern
fürstlichen gnaden merermall geschriben vnd gebetn vns
von solher porgschafft zu enthebn, nachdem vnd die schuld
von weilend vnserm gnedigen hern ertzhertzogen Albrech-
ten vnd dem oberlannd herruret, nachdem wir nw so hoch
vnd vngelimpflich furgenomen werden, bitten wir ewer
fürstlich gnad noch diemuticlich von hern Pilgrim vns noch
forderlich ze ledigen, dann wo das nicht geschech, so müss-
ten wir vns des vor allen fursten, herren vnd vor menicli-
chen beklagn vnd dartzw vnser notdurft furnemen als sich
geburn wurde, des wir vil lieber vertragn sein woltn vnd
getrawn ewer gnad lass esz dartzu nicht komen vnd
bitn darauf ewern gnaden verschribne antwort damit wir
vns wissn darnach ze richten. Datum Lynntz an Sonntag
vor dem heiligen Cristtag anno domini etc. sexagesimo
quinto.
Wolfganngvon Wallsee etc. haubtman ob der
Enns vnd Jörg vom Stain phleger ze Steyr.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
XXVII. 21. Jänner 1466.
Dem durchleuchtigen hochgeborn fursten vnd herren
heren Sigmunden hertzogen ze Osterreich etc., grauen zu
Tyrol meinem gnadigen herrenn.
Durchleuchtiger hochgeborner fürst gnadiger herr
mein vndertänig willig dinst ewern fürstlichen gnaden zu-
uor. Alls mir yetz ewer fürstlich gnad auf daz ander schrei-
200 DIPLOMATARIUM
ben vnnsers allergnadigisten hern des römischen kaysers
nach anrueffen meins dieners aber kain rechttag gesatat,
noch dy guttichayt gegen meinem anwallt furgenomen
hat sunder mir bey demselben meinem dyener ain schrei-
ben augesannt das da lautt wie dy sachen also gestallt
sein, ob sich ewer gnad ichts gen mir in solher mass ver-
willigt oder begäbe so möcht es eweren gnaden gegen
andern au schaden komen vnd lat es bey der antwort be-
leiben so ewr gnad dem von Wallsee vnd mir getan hat
in demselben schreiben dem von Wallsee vnd mir getan
ewer gnad vnnder andern antaeucht das ewer gnad her-
taog Albrechts erb nit sey vnd seiner lannd vnd guts nit
innen habt dardurch ewer gnad solher vnd der gleichen
schuld nicht phlichttig sey au betaalen, deshalben ewer
gnad solher anuordrung billich von vnns vertragen war
etc. mit mer wortten, ewer gnaden schreiben, gnädiger
herr von des. von Wallse wegen, lass ichs besten vnd will
mein notturfft für mich selbs anpringen, vnd waisst got wol
lag mir mein verderben nit so gannta daran das ich der
anuordrung lieber vertragen wollte sein, darumb so pitt
ich diemuttiklich ewer fürstlich gnad au uernemen das
mein vordrung an ainem aus versprechen gelubden man-
ches ewer gnaden rate vnd gehaim dyener vnd am lessten
auf gehaiss versprechen vnd ausagen in ewer gnaden offem
rate in derselben ewer gnaden vnd ainer guten antaal et-
licher treffenlicher ewer gnaden lanndleut vnd rätt bey-
wesen vnd gegenwürttichait vnd dartaue aus Vertröstung
ewr selbs mund entspringen vnd an dem andern tail aus
entsetaung ettlicher geslos vnd stett so weilendt mein herr
von her Pillgrin von Hewdorff vmb ain summ gellts da-
rumb ich noch porg pin gelöst vnd mir dy auf ewer fürst-
liche briefliche verwilligung mit anhangunden insigeln in-
gegeben hat, der ich dartau wider gnugsame verpedschadt
abred onbegagent von ewer gnaden entwert bin herfliessen
dabey ewer fürstlich gnad wol versten mag das mein vor-
drung nit ain gestalt hat, als sy in ewern gnaden briefen
HABSBURGENSE S. XV. 201
angetzogen wirt. Darauf so bitt ich noGh vndertäniclich
ewer fürstlich gnad mir ain rechttag auf vnnsers hern des
kaysers weysung von seiner k. g. kamergericht für ewer
gnaden rätt zu benennen vnd zutzeschreiben auch ain ver-
schriben gelaytt mir vnd allen den so mit mir komen auf
denselben tag vnd wider an vnnser gewar bey disem bo-
ten zu schicken, dardurch ich vnnsern herren den kaiser
nit weiter vmb recht anruffen muss, daz will ich vndertä-
niclich vmb ewer gnad verdienen. Gnadiger herr ewer
fürstlich gnad well in den dingen wegen, ob ewer gnad
mer nachtails an dem hab, das noch mancher brief mit ewer
gnaden anhangunden insigeln bey meinen hannden ist, da-
mit man gnugsamlichen beweisen mag wie es vmb weilend
hertzog Albrechts erbschafft ain gestalt hat oder das sich
ewer gnad gnädiclich in der guttikayt mit mir veraint dann
durch das recht ich dieselben brief vnd anders dardurch
manchem vordrer der weg gemacht wurdt an den tag brin-
gen vnd mich der gebrauchen musst des ich gern vertragen
sein wollt vnd getraw ewer fürstlich gnad lass es dartzu
nicht körnen. Geben zu Steyr an Eritag nach sannd Va-
bian vnd Sewastianstag anno etc. lxvf.0
Jörg vom Stain etc.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
XXVIII. 10. März 1466.
Dem durchleuchtigen hochgebornen fürsten vnd
herren hern Sigmunden hertzogen zu Österreich etc. mei-
nem gnädigen herren enpeut ich Jörg vom Stain etc. mein
willig vndertänig dinst. Als ich vormals mein gros vnd merk-
lich verderben, darein ich dann in ewrer fürstlichen gna-
den gehorsam vnd hohe Vertröstung komen in geschrifft
eruordert da mir von ewern gnaden kain antwort worden
ist darauf ich dann an dem kaiserlichen Chamergericht
mir ladung zu erkennen gebeten hab von demselben or-
denlichen gericht ewr fürstlichen gnaden rate nämlich herr
During von Hallwiir, herr Cristoff der Gotsch, herr Ludwig
202 DIPLOMATARIUM
von Masmunster an vnnsern allergnadigisten herrn den rö-
mischen kaiser wagerten das an sein kaiserlich gnad brach-
ten vnd begertten die Sachen nach innhallt der freyung des
löblichen hauss Osterreich für ewer gnaden rate zu wei-
sen das sein kaiserlich maiestat nach innhalt ains briefs
den ich ewren gnaden zuesenndet tet vnd mich für ewer
gnaden rate gewisen hat desselben seiner kaiserlichen
gnaden geschäffts von ewer gnaden raten erworben ich gar
willig was vnd mein volmächttigen anwalt Hannsen von
Hallwilr, daz zu ennden in ewer fürstlichen gnaden hof
sannd dem ward furgehallten so ich ewern fürstlichen gna-
den auch vor ewern raten vmb ewer gnaden Zuspruch zu
mir gerecht wolt werden, daz doch nit pillich nach dem
daz aus freyhait ain geweiste sach was, so wolt ewer gnad
mir auch gerecht werden vnd ewer fürstlich gnad wolt
doch meinem anwalt nicht sagenn was die spruch warn so
ewer gnad zu mir zu setzen vermaint daz doch nit recht
ist vnd dy kaiserlich comission nit ausweist, dann ewer
fürstlich gnaden sprüch zu mir gehabt, so pin ich seider
des kläglichen abgang weilend meins gnädigen herren
ertzhertzog Albrechtten dem got der almächtig sein barm-
hertzikait mittail ain lannge zeit ewer gnaden rate vnd
diener gewesen da ewer fürstlich gnad mich zu rechtuer-
tigen wol gewalt hiet gehabt das billicher war gewesen
dann mein recht mit solhem vndersten zu vmbgen sölh
ewrer gnaden fürnemen ich nw wider an sein kaiserlich
gnad bracht darauf sein kaiserlich maiestat ewern fürstli-
chen gnaden aber geschriben hat mich gütlich zu entrich-
ten vnd ob ewer gnad icht sprüch zu mir hiet, so war sein
kaiserlich gnad mein mächtig zu recht also schicket ich
nw aber mein machtigen sanndpoten zu ewern gnaden der
Sachen auf seiner kaiserlichen gnaden geschafft zu Enns
zu komen hat mir ewer fürstlich gnad geschriben daz ewer
gnad hertzog Albrechts erb nit sey auch seins guts nichts
innen hab, darumb ewer gnad solcher schuld vnbillich za-
ler war etc. Gnädiger herr, wann ewer gnad dy sachen zu
HABSBURGENSE S. XV. 203
ewer gnaden fromen niessen wil so entspringt mein vor-
drung nit aus erbschafft allain, sunder aus versprechen vnd
ewrer fürstlichen gnaden vertrösten vnd ewrs selbs fürst-
lich gnaden mund zusagen, nicht in ainem winkel, sunder
in ewrer gnaden offem rate in beywesen vil ewrer gnaden
lanndleut vnd rate geschehen, allso rueff ich ewer fürstlich
gnad noch an diemüticlich pittund mich vmb mein vor-
drung gnadiclich zu entrichten vnd benuegig zu machen,
vermählet aber dieselb ewer fürstlich gnad des nit, so sol
mich an recht wol benuegen von erst vor vnnserm aller-
gnädigisten herrn dem römischen kaiser, ob ewern gnaden
das nit massig war vor dem durchleuchtigen hochgeborn
fürsten vnd herrn herren N. dem kunig von Behem vor
meinem gnadigen herren dem phallentzgrafen, vor meinen
gnadigen herren hertzog Ludwigen, hertzog Sigmunden,
hertzog Albrechten, hertzog Otten von Bayren für mein
gnadig herren graf Vlrichen vnd graf Eberhartten von
Wierttenberg klainen rat der stet Augspurg, Kosstentz,
Basell, Vlm, Zürich für der fürsten oder stet ain, vnd dar-
durch ewr gnad alle pillichait an mir erkennen mug, pin
ich willig für ewer gnaden lanndleut heren Jörgen erwell-
ten zu Prixen, herren Johansen erwellten zu Trunt, herren
Hainrichen von Freyberg lannd comenteur an der Etsch,
herren Jacoben Trappen hofmaister, herren Duringen von
Hallwilr lannduogt, herren Cristoffen den Gotschen haubt-
man zuTyrol, heren Vlrichen von Freuntsperg auf der drey
fünf oder siben, so ewer gnad der mächttig ist das sy sich
des annemen zu komen vnd da erkennen lassen was mir
ewer gnad darin n zu thun phlichtig sey vnd getraw, ewer
fürstlich gnad nem solh mein genugsamlich erbieten von mir
gnadiclich auf vnd vertziech mich nit weiter in den dingen
dardurch ich nit gedrungen werde mich des weitter zu be-
clagen vnd mein notturfft verrer zu suchenn. Datum Steir
an Montag nach dem Suntag Oculi in der vassten anno do-
mini etc. lxvj*.0
Orig. Papier. Rückw. aufgedr. Siegel. Geh. H. Archiv,
204 DIPLOMATARIUM
XXIX. 28. Mai 1466.
Durchlewchtiger hochgeborner fürst genediger herr.
Mein willig vndertenig dinst sein ewren genaden beuor.
Als ich von ewren f. g. herab komen vnd ettlich teg hie ge-
wesen pin ist mir ein brief von vnnsers herren des römi-
schen kaysers rat ainem kumen, darinn mir verkundt wir-
det, das ich sein k. m. vor e. f. g. hoch verungelimpft vnd
ewren gnaden gesagt solt haben , hett ich sein k. m. er-
langen wellen, so hiet ich sein k. g. gross gut geben müs-
sen, mit mer erdachtten vnd schimpflichen wortten etc.,
so der oder die ewer f. g. auf dieselb zeit daniden gehabt
hat ausgezogen haben. Genediger herr, wiewol ich nun
das nit darfur hab, das es durch ewer genaden geschefft
ausgangen sey, nach dem mich e. f. g. auf dasmal gene-
diklich abgeuertigt hat, daran ich nach innhalt der ge-
schrifft so ich e. f. g. von Kündl aus getan benugig gewe-
sen pin, wann ich nicht anders gesagt hab vor ewren fürst-
lichen genaden der sachenhalb dan die wort so ich mich
e. f. g. entslahen hett wellen, so wolt ich wol ainer gutten
bericht komen sein, aber da ich das nit hab getan, vnd
sich e. f. g. ausserhalb mein gericht hett, must ich an
meiner haubtsumm vber Steyr sechstausend vngrisch gui-
dein zu allem schaden den ich genomen hab nachlassen,
das sol sich auch in warhait finden das hab ich vnnserm
herren dem kayser also widerumb zugeschriben vnd mich
des an e. f. g. vnd ewer rät gezogen. Genediger herr ob
nun ain solcher der aus den aydgenossen ist mich verrer
aus sein ertichtten wortten gegen e. f. g. auch verunglim-
pfen wolt, e. f. g. well mich auch darumb hören, so sol mich
e. g. alweg in aller pillichait finden vnd nit anders. Gene-
diger herr ich pitt e. f. g. schaff ain gelait auf mich vnd
die so ich vngeuarlich auf den tag mit mir bringen wirde
disem potten zu antwurtten. Datum Steyr am Mittwoch in
Phingstueyrtagen, anno domini etc. lxvj*.0
E. f. g. vnderteniger Jörg vom Stain etc.
Gleichz. Abschrift. Geh. H. Archiv.
HABSBURGENSE S. XV. 205
XXX. 2k. Mai 1467.
Wir Fridreich von gots gnaden römischer kaiser zu
allenntzeiten merer des reichs, zu Hungern, Dalmacien,
Croacien etc. kunig, hertzog zu Osterreich, zu Steir, zu
Kernden vnd ze Krain etc. Embieten dem hochgebornen
Sigmunden hertzogen zu Osterreich etc. vnserm lieben
vettern vnd fürsten vnser gnad vnd alles gut. Als vns dein
lieb ietz der Sachen vnd rechtens halben darinn du vor dei-
nen reten mit Jörgen vom Stain steest geschriben hat, wie
derselb vom Stain im rechten furbringen hab lassen, daz
du dich vber das zusagen, so du im getan mit vns an sein
willen vnd wissen vertragen vnd verricht vnd in in dieselb
bericht nicht getzogen habst , darumb er dann vmb sein
spruch vnd vordrung so er zu vns gesetzt nach seinem
merckhlichen schaden mit vns ain bericht aufnemen, vnd
in seiner vordrung als bey sechstausent guidein nachlassen
hab müssen, dartzu du aber geantwurt wie du sein vnd sei-
ner vordrung in der berürten bericht nicht vergessen, sun-
der durch dein ret meidung habst tun lassen, der sich aber
vmb dieselb sein vordrung vor deiner lieb mit vns vertra-
gen hab vnd begerest dir des kundtschafft ze geben. Ha-
ben wir vernomen vnd lassen dein lieb wissen daz wir vns da-
rinn aigenntlich erkundt haben vnd vnderrichtsein, daz sich
der benant vom Stain vmb die obberurt sein vordrung auf
den Mittichen nach sannd Jörgentag des virtzehenhundert
vndvirvndsechtzigisten jars vnd dein lieb darnach des Sun-
tag nach sannd Giligen tag desselben vir vnd sechtzigisten
jars nagst uergangen sich mit vns hie zu der Newnstat ver-
tragen vnd bericht haben als das die registrierten brief mit
den bemelten datum darüber ausganngen, die wir in vnserr
kanntzley in vnsern registern darumb vbersehen haben las-
sen, aigenntlich ausweisen. Des geben wir deiner lieb dise
vnser kundtschafft, besigelt mit vnserm aufgedrukhteminsi-
gel. Geben zu der Newnstat an Suntag vor sannd Vrbanstag,
206 DIPLOMATARIUM
anno doinini etc. lxvij? vnsers kaisertumbs im sechtze-
henndten jare.
Comissio domini imperatoris in consilio.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
XXXI. 24. Mai U67.
a) Dem hochgebornnen Sigmunden hertzogen zu
Osterreich etc. vnserm lieben vettern vnd fürsten.
Fridreich von gots'gnaden romischer kaiserzu allenn-
tzeiten merer des reichs, zu Hungern, Dalmaeien, Croa-
cien etc. kunig, hertzog zu Osterreich etc. Hochgeborn-
ner lieber vetter vnd fürst. Als vns dein lieb yetz der Sa-
chen vnd rechtens halben darinn du mit Jörgen vom Stain
vor deinen reten in recht steest, geschriben vnd vns den
antzug ainer kundtschafft so von deiner lieb im rechten
an vns beschehen ist, verkündet hast, haben wir verno-
men vnd sennden deiner lieb, souil vns in derselben Sachen
wissend ist, des drey vnser offen kundtschafft auch dabey
ain vidimus der bericht, die wir mit dem benanten vom
Stain tan haben , die du verneinen, vnd dasselb vidimus
auch der berürten kundtschafft aine so dir am fuglichisten
sein wirdet, wais dein lieb im rechten wol zu gebrauchen.
Geben zu der Newnstat an Suntag vor sannd Vrbanstag,
anno domini etc. lxvij.0 vnsers kaisertumbs im sechtzehenn«
dten vnserr reich, des römischen im acht vnd zwaintzigi-
sten vnd des hungrischen im newnten jare.
Comissio domini imperatoris in consilio.
Orig. Pap. Geh. H. Archiv.
b) Wir Fridreich von gots gnaden römischer kaiser
zu allenn Zeiten merer des reichs, zu Hungern , Dalma-
cien, Croacien etc. kunig, hertzog zu Osterreich, zu Steir,
zu Kernnden vnd zu Krain etc. Embieten den ersamen,
andechtigen vnsern lieben getrewn N. des hochgebornnen
Sigmunden herezogen zu Osterreich etc. vnsers lieben
vettern vnd fürsten reten, den der brief geezaigt wirdet
vnser gnad vnd alles gut. Als der obgenant vnser lieber
HABSBURGENSE S. XV. 207
vetter mit Jörgen vom Stain, von sprüch vnd vordrung
wegen, so derselb vom Stain zu im vermaint zu haben vor
ewr in recht steet vnd derselb vom Stain hat fürbringen
lassen, wie sich der benant vnser vetter vber das zusagen
so er im tan mit vns an sein willen vnd wissen verricht vnd
in in dieselb bericht nicht zogen hab, darumb er dann vmb
sein sprüch vnd vordrung so er zu vns geseczt nach seim
merklichen schaden mit vns ain bericht aufnemen vnd in
seiner vordrung als bey sechstawsent guidein nachlassen
hab müssen, darczu der benant vnser vetter hat geantwurtt,
er hab sein vnd seiner vordrung in der berürten bericht
nicht vergessen, sunder durch sein ret meidung tun lassen
der sich aber vor seiner lieb vmb die berürt sein vordrung
mit vns vertragen hab, vnd derselb vnser lieber vetter sich
des an vns getzogen hat als wir vernemen, lassen wir ew
wissen, daz wir vns darauf in vnserr kannczley registern,
darinn die brief so vmb die obberürten verainigung vnd
bericht ausganngen geregistriert sein, aigentlich erkundt
vnd sein dadurch vnderricht, daz sich der benant vom Stain
vmb die obberürt sein vordrung auf den Mittichen nach
sannd Jörgentag des vierczehenhundert vnd vierundsech-
czigisten jars vnd der benant vnser lieber vetter darnach
des Suntags nach sand Giligentag desselben vierundsech-
czigisten jars nagst uerganngen, sich mit vns hie zu der
Newnstat vertragen vnd bericht haben, des geben wir dem
vorgenanten vnserm lieben vettern vnser kuntschaft. Mit
vrkund des briefs vnder vnserm aufgedrukhtem insigl. Ge-
ben zu der Newnstat an Suntag vor sand Vrbans tag, anno
domini etc. lxvij.0 vnsers kaisertumbs im sechzehenten jär.
Comissio domini imperatoris in consilio.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
(Item eine andere Kundschaft im allg.) Orig. Papier d. eod. d.
XXXII. 3. Juli 1467.
Dem hochgebornen Sigmunden hertzogen zu Oster-
reich etc. vnserm lieben vettern vnd fiirsten.
208 DIPLOMATARIUM
Fridreich von gots gnaden römischer kaiser, zu allen
czeiten merer des reich, zu Hungern, Dalmacien, Croa-
cien etc. kunig, herczog zu Osterreich etc. Hochgebor-
ner lieber vetter vnd fürst, als vns dein lieb yetz die be-
swernus vnd gedranng, so dir von newem von gemainen
aidgnossen zugesetzt werden, geschriben hast vnd dich
erbeutest vns gutliches tags so wir setzen wurden, mit den-
selben aidgnossen gern zeuolgen vnd dabey begerest den-
selben tag kurcz zesetzen aus vrsachen in demselben dei-
nem schreiben begriffen, haben wir vernomen vnd schrei-
ben darauf hiemit denselben aidgnossen, als dein lieb an
vnserm offen brief so wir dir hiemit senden verneinen wir-
det, das haben wir im pessten fürgenomen, mainen auch
das zu disem mal am fugliehisten ze sein, dasselb vnser
schreiben, wo dir das auch an sein wil wais dein lieb wol
zu gebrauchen vnd dein ret vnd trefflich botschafft auf den
Montag nach vnserr lieben frawntag natiuitatis schierist-
künfftigen für vns ze schikhen. Wan was wir damit diesel-
ben sachen in pesser stennd bracht werden darinn furdern
mugen, sein wir willig. Dann als dein lieb in demselben
deinem schreiben begeret dir zwair stukh halben, der du
dich vor deinen reten in der Sachen so du mit Jörgen vom
Stain ze tun an vns getzogen hast, vnser zeugnus vnd kunt-
schafft ze geben, die sennden wir deiner lieb hiemit. Wie-
wol vns swer ist, die ze geben, nachdem der benant vom
Stain vnser abgesagter veindt ist, doch mag dein lieb die
im rechten brauhen alsuil als recht ist. Geben zu der Newn-
stat an Freitag vor sand Vlrichstag, anno domini etc. lxvij?
vnsers kaisertumbs im sechtzehenten jar.
Comissio domini imperatoris in consilio.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
XXXIII. 1. November U67.
Dem durchleuchtigen hochgebornen fürsten vnd
herren hern Sigmunden hertzogen zw Osterreich etc. mei-
HABSBURGENSE S. XV. 209
nem gnadigen heren oder in seiner gnaden abwesen sei-
nen anwalten.
Durchleuchtiger hoehgeborner fürst gnediger herr,
mein vndertenig willig dienst zuuor. Ewer fürstlich gnad
hat wol vernomen dy swar vngnad so vnnser herr der rö-
mich kayser gegen mir furgenomen hat vnd langt mich an
wie sein k. m. ewer fürstlich gnad vnd ander mein gnedig
heren dy fursten auch dy stet desgleichen reich wider mich
vmb hilff ersuch. Gnediger her nw hab ich in vergangnen
tegen wol erlernt wie vnnsers hern des kaisers leut das
herkomen zwischen seiner k. m. vnd mein ertzelen daz nie-
mer notturfft gantz geswaigen wirdt dardurch ich in hahem
vnglimpfen verdacht mocht werden, vnd so ich dargegen
nicht gehört, wurde ewer fürstlich gnad vnd ander dester
leichtter bewegt mich helffen zu uergweltigen vnd damit
ewer fürstlich gnad gelegenhait der sach an ir selbs be-
richt werd , so pitt ich ewer gnad zu uernemen daz der
hanndel zwischen seiner k. m. vnd mein von jarn her
auch van vil verschreibung, furwort vnd täding gegen ein-
ander ettwaslangk ist, daz alles zu schreiben ewern gnaden
verdrieslich zu hörn war, deshalb ich dy Sachen dardurch
es zu aufrur kumen ist auf ditzmal ewren fürstlichen gna-
den zu uersten geben wil. Gnediger herr zwen im lannd
mitirn helffern vnderstunden sich vnentsagt vnd vnbewart
ier eren bey nächtlicher weil mir daz slos Steir abzustei-
gen vnd mich darinnen zu ermorden, alls ich irs fürne-
mens aus irn helffern wäre kuntschafft hab, durch wen das
gangen vnd geschehen ist, waist got wol vnd ist mir auch
vnuerporgen, da nwn das velet namen mir dieselben land-
leut ain markht in, vnd bekriegtten da dy herschafft zu
Steir vnd teten da der herschafft grossen schaden , ich
rueffet vnnsern heren den kayser da manchermal durch
mein botschafft vnd auch schrifftlich an, mich vor dem ge-
wallt zu beschirmen vnd ob sein maiestat mich verachtten
wolt, daz dann sein maiestat im sein arm leut gen Steir ge-
hörund dy so swerlich verderbt wurden erparmen Hess.
Fontes etc. II. Bd. 14
210 DIPLOMATARIUM
Ich schicket auch zu den lanndleuten gen Lintz auf ain
landtag vnd erbot mich da ob yemand wer der war bei-
bringen macht, daz ich im vnrechtlich schaden zugefügt
hiet ain helbling, dem wolt ich ain gülden darfür geben vnd
bat sy solhen mutwillen abzeschaffen, ich kund weder von
vnnserm hern dem kaiser kainer gnad noch van den lannd-
leuten kainer antwurt bekomen sunder so ward ich zu mei-
nem schaden hoch mit wortten geschmecht, aus ich nwn
so gar ellendiclich von meniklich verlassen ward, suchet
ich dy nottwer dy doch meniklichen van gesatzt der natur
auch geschriben rechtten erlaubt ist, vnd zoch zu velld
vnd in kurtzen tagen truegn wir im velld miteinander aus
daz mein veind verstunden, daz ich in zu swar was vnd
suchtten da peistand von vnnserm hern dem kaiser vnd
brachtten sein k. m. mit äim merklichen volk in daz lannd
ob der Enns vnd schicket meinen hern hertzog Albrech-
ten von Sachssen, vnd meine rechtliche gepot dy ich ewern
gnaden hiemit auch vertzaichnet sennd mit ainem merkli-
chem volkh für daz sloz zu Steir vnd belegert mir das, vnd
da nw derselb mein herr von Sachssen den andern tag vor
Stein lag senndetmir sein fürstlich gnad erst ain brief, da-
rinnen sein k. m. Steir das slos eruordert hertzog Albrech-
ten von Sachssen abzutretten, antwurt ich meinem heren
von Sachssen als ewer gnad hiemit verslossen vernemen
wirdt, darauff mir sein fürstlich gnad kain antwurt gab
sunder mein leutt für vnd für behawret darnach auf gnug-
sam erbieten rechtlichs vnd gutlichs fürkomens nach inn-
halt der reformacion bewaret ich mich gegen vnnserm heren
dem kaiser vnd zoch nach solher bewarung der abge-
schafft ich auch hiemit senndt am vierden tag für Steir vnd
vergunnet mir der almächtig got seins sigs, daz ich dy
stat mit herttem stürm erobert, waz da nicht gefangen oder
fürward der zoch verrer, darnach styes vnser herr der kai-
ser ain tading mit mir an, vnd in derselben tading hub er
sich aus dem lannd ; allso pin ich seider her vnd noch her-
tiklich gesucht warden, dann gnediger herr mein herr der
HABSBÜRGENSE S. XV. 211
legat bischof zu Ferrar hat ietz aber ainen friden in der
Sachen beredt darinnen ich aber vergweltigt wirdt alls
ewer gnad an der ingeslossen notl ains briefs so ich sei-
ner k. m. ietz der sach halben zueschreib, wol verneinen
wirdet, darauf ich mich nw aber der notwer geprauchen
vnd betzeug mich des hiemit gegen got vnd der wellt ob
ich zu disen Zeiten vngepurliche hilff suchen müsst, daz
ich durch vnrechtlichs vnd vneruolgtes gewalts dartzue
gedrungen wirdt daz ich wider den gemainen frid zu
Nurmberg betracht damit nicht tan haben wil, dann ich
allezeit allem gleichen gepurlichen vnd zimlichen wegen
an allen pillichen steten gehorsam sein wil vnd nach dem
nw ewer fürstlich gnad aus disen dingen allen vernymbt
den vnordenlichen gewallt so gegen mir furgenomen wirdt
so getraw vnd erman auch ewer fürstlich gnad alls ain
liebhaber des rechtten, ewer gnad welle vber solh mein
hoch erpieten kain hilff wider mich tun. daz will ich zu
der pillichait mit meinem leib vnd gut auch meinem heren
vnd frewendn vmb dieselb ewer fürstlich gnad verdienen
vnd pitt darauf ewer gnedige verschribne antwurtt. Da-
tum Steir am Suntag allerheiligentag, anno etc. lxvij.
E. f. g. vndertaniger
Jörg vom Stain zw Steir.
Orig. Papier, Geh. H. Archiv.
XXXIV. 7. März 1468.
Dem durchluchtigen hochgebornen fürsten vnd
herren herren Sigmunden herezogen zu Osterrich etc.
meinem gnedigen herren.
Durchluchtiger hochgeborner fürst gnediger herr,
mein vndertenig willig dinst sigend ewern fürstlichen
gnaden zuuor an berait. Gnediger herr als zu Altkirch ain
vrtail ewer fürstlich gnad vnd min brüder herr Jörgen vom
Stain antrifft vssgangen ain kuntschaft zu halten erkenndt
vnd yetz ewer fürstlich gnad minem vatter herr Cunraten
vom Stain aber ain rechtag vff Sontag Oculi verkündt
U*
212 DIPLOMATARIUM
hat recht ergen zu lassen wie daz ewer gnaden brief inn-
helt etc. so den mins bruders kuntschafft als ich vernyem
in den kaiserlichen hof vnd an ander end langt vnd landt
wissenlich daz min bruder herr Jörg gegen vnnserm
allergnedigisten herren den kaiser etc. in solichen gros-
sen vngnaden offner vechde vnd vintschafft so sin kaiser-
lich gnad gegen im vngenediglich sucht vnd furnyempt
im sein Hb vnd gut berürt zu disen ziten solicher mass
vmb geben vnd belegert ist deszhalb ich im solich vrtail
der kuntschaft halb vszgangen nit zubringen noch geschig-
ken, mir och von im dehain antwurt werden solich kundt-
schafft ane sin vnderrichtung vnd bywesen nach sinem
willen in dem kaiserlichen hof vnd an andern en-
den nit gehaben mag solicher siner schwärer kriegks
löff halb in solichem o^h dehain mütwill gesüche durch
ehefftig not vngnad vnd offne vechd gesert wirt vnd die
recht ainem yglichen zugebend wa solichs mörclicher
pruch ist nymand im rechten verkürtz werden sol, herumb
bitt ich ewer fürstlich gnad in vndertenikait mit ernstli-
chem flisz dem rechten vffschlag zu geben bisz min bru-
der solicher vintschafft halb gewandeln sin kuntschaft ge-
haben selbs personlich darzu komen oder furo ainem an-
dern mit vnderrichtung enpfelhen mög, als dann ewer
fürstlich gnad wol verstant daz sin noturfft und die billi-
chait haischt damit er im rechten nit verkürtzt werd vnd
uch darinne gnediglich bewisen vnd tun als ich ain gut
vertrewen zu ewern fürstlichen gnaden han, daz will ich
mit aller vndertenikait mit sampt allen minen frunden ver-
dienen. Datum vff Mentag nach dem Sontag Inuocauit
anno etc. lxviij?
Ewer fürstlichen gnaden williger
Cünrat vom Stain.
Orig. Papier. Geh. Hausarchiv.
HABSBURGENSE S. XV. 213
XXXV. 7. Juni 1468.
Dem durchluhtigen hohgebornen forsten vnd herren
hern Sygmunden herczogen ze Osterrich etc. minem gnä-
digen herren.
Vwer fürstlichen gnaden willigen.
Durchluhtiger hohgeborner fürst gnadiger herr min
willig vndertänig denst sygen uwern gnaden zuuor an be-
rait. Gnädiger herr als mir vor uwern gnaden rihter dem
wolgebornen vogt Olrichen Gräften ze Kilchberg ain vogt
vnd fürbringer zu tun erkentist, daz ich tun solle in zwolff
wochen vnd sechs tagen nach lut derselben vrtail wann
ich nun diser uffriire vnd schweren kriegs loff so yecz by
vns hievor furgan sind gegen gemainer aignosen da mit
yederman by siner huswonung sich billich enthieltet also
och daz von gemainem adel vnd der ritterschafft angese-
hen ist, dezhalb ich vff aller billichait genaigt vnd schul-
dig bin mir selbs vnd minen eren nach daz nicht zu uer-
ahtent herumb ich selbs personlich solich bemellt furbrin-
gen vnd reht vor uwern gnaden rihter userhalb landes nit
vollstrecken mag, wie wol ich daz mit gutem fug im reh-
ten tun möht vnd willig zu tun bin was die vrtail geben
hat vnd bitt uwer gnad vndertäniclich anzusehen vnd mir
hie vor ainen rihter geben vnd dem beuelhen wollen so-
lich furbringen vnd reht wie daz die vrtail besaget von
mir uff zenemen da mit daz reht nit gehindert sunder ge-
fordert och min bruder her lerg im rehten dez nit uer-
kürcztwerd, möhte ich aber daz an uwern gnaden nit ge-
haben daz dann mir uwer fürstlich gnad uffschub geb mir
lenger tag seczen daz ich solichs erlangen vnd tun mög
vnd uwer gnad wolle herinnen betrahten vnd bekennen daz
ich die billichait herinn ersuche vnd von uwern gnaden mir
nit uersagt noch uerzigen werden solle daz beger ich in al-
ler vndertänikait vmb uwer fürstlich gnad zu uerdienen. Ge-
ben ze Blumberg uff Zinstag nahst nach dem hailigenPfings-
tag im lxviij. jar Cunrat vom Stain.
Orig. Papier. Geh. Hausarchiv.
214 DIPLOMAT ARIUM
XXXVI. 4. Februar 1469.
Paulus episcopus seruus seruorum dei dilecto filio
nobili viro Sigismundo duci Austrie salutem et apostoli-
cam benedictionem. Multiplicum grandiumque uirtutum
dona quibus personam tuam nouimus insignitam nee non
sincere et magne deuotionis affectus quem erga nos et ro-
manam gerere comprobaris ecclesiam merito nos indueunt
ut eandem personam tuam et per illam etiam ipsius poste-
ros specialibus fauoribus et gratiis prosequamur. Exhibita
siquidem nobis nuper pro parte tua petitio continebat,
quod olim ex bonis et redditibus monasterii saneti Lauren-
tii extra muros tridentinos ordinis saneti Benedicti cuius
aduocatus et protector ratione comitatus Tirolis existis
quedam fuit dignitas prepositura nuneupata ereeta et de
qua tunc certo modo uacante dilecto filio magistro Gaspa-
ri de Teramo capellano nostro et eausarum palatii ap osto-
lici auditori apostolica auetoritate prouisum extitit illius
possessione per eum hactenus minime babita. Verum si
cedente uel decedente dicto Gaspare siue alias prepositu-
ram ipsam quomodolibet dimittente ius patronatus et pre-
sentandi personam ydoneam ad illam quotiens in futurum
uacare contigerit tibi pro te et heredibus ac successori-
bus tuis perpetuo concederetur et reseruaretur tu eccle-
siam tridentinam cuius etiam bonorum iurium et liberta-
tum defensor esse dinosceris et illius personas atque bona
a manibus inuadentium pro tempore illa perseruare toto
posse studeres. Quare tarn pro parte carissimi in Christo
filii nostri Friderici romanorum imperatoris semper Augu-
sti quam tua nobis fuit humiliter supplicatum ut ius patro-
natus et presentandi personam huiusmodi ad ipsam prepo-
situram quotiens in futurum illam uocare contigerit tibi
pro te ac heredibus et successoribus tuis comittibus Ti-
rolis pro tempore existentibus imperpetuum reseruare et
concedere* Quodque nullus preposituram ipsam ex nunc
in antea obtinere possit nisi per te heredes et successores
HABSBURGENSE S. XV. 215
predictos fuerit ad illam infra tempus debitam nobis et suc-
cessoribus nostris canonice intrantibus presentatus decer-
nere aliasque impremissis oportune prouidere de benignitate
apostolica dignaremur. Nos itaque eiusdem imperatoris et
tuis in hac parte supplicationibns inclinati ius patronatus
et presentandi personam ydoneam ad eamdem prepositu-
ram quotiens eam, ut prefertur uacare contigerit tibi tuis-
que heredibus et successoribus comitibus Tirolis qui fue-
rint pro tempore imperpetuum reseruamus, eoncedimus
et assignamus, quodque ex nunc in antea nullus preposi-
turam eamdem obtinere possit, nisi ad illam ut premitti-
tur per te aut beredes et suecessores huiusmodi tempore
debito nobis et successoribus nostris fuerit presentatus.
Et nicbilominus perpetue irrefragabilis constitutionis edic-
to statuimus et ordinamus deinceps quascunque gratias ex-
pectatiuas ac reseruandi queuis beneficia ecclesiastica et
ad illa quascunque personas nominandi facultates quibus-
cunque personis per nos seu sedem predictam concessas
et in antea concedendas, ac huiusmodi facultatum uigore
pro tempore factas nominationes necnon super huiusmo-
di gratiis et facultatibus, sub quauis uerborum forma, etiam
cum generalibus in talibus communiter adijci solitis que
presentibus quomodolibet uidenlur obsistere derogationum
clausulis similiter pro tempore confectaslitteras, ac proces-
sushabitos et habendos per easdem ad preposituram predic-
tam nullatenus se extendere ipsamque preposituram si uel
cum uacauerit gratiarum facultatum nominationum et litte—
rarum huiusmodi uigore per quempiam acceptari siue de
illa cuiquam prouideri non posse necnon venerabilem fra-
trem nostrum Johannem modernum et pro tempore epi-
scopum ac dilectos filios capitulum tridentinum litterarum
et processuum huiusmodi obtenta ad receptionem cuius-
cunque ad preposituram eamdem nequaquam teneri ac eos-
dem processus et quasuis contentas penas quo ad prepo-
situram eandem minime arctari debere tibique et successo-
ribus, ac heredibus eisdem quod ad preposituram predictam
216 DIPLOMATARIUM
eius uacatione pro tempore occurrente personam ydoneam
per nos et suceessores nostros romanos pontifices dunta-
xat quibus institutionem siue prouisionem illius spetialiter
reseruamus in ipsius ecclesie prepositum instituendam no-
bis presentare libere et licite ualeatis atque debeatis au-
ctoritate apostolica tenore presentium de spetiali gratia in-
dulgemus. Decernentes ex nunc omnes et singulos Proces-
sus sententias censuras et penas quos et quas contra statu-
tum et ordinationem huiusmodi forsan haberi et promul-
gari, necnon quiquid secus a quoquam quauis auctoritate
scienter uel ignoranter attemptatum forsan est, bactenus
uel imposterum contigerit attemptari, irrita et inania nul-
liusque existere firmitatis. Non obstantibus quibuscunque
constitutionibus et ordinationibus , necnon priuilegiis, in-
dultis, ac alijs litteris apostolicis specialibus uel generali-
bus quorumcunque tenorum existant, per que presentibus
non expressa, uel totaliter non inserta effectus huiusmodi
gratie impediri ualeat quomodolibet, uel differri et de qui-
bus quorumque totis tenoribus de uerbo ad uerbum ha-
benda sitin nostris litteris mentio spetialis ceterisque con-
trarijs quibuscunque. Volumus autem quod tu tuique sucees-
sores patroni predicti pro recognitione concessionis pa-
tronatus huiusmodi singulis annis in festo beatorum apo-
stolorum Petri et Pauli vnain libram cere camere aposto-
lice soluere teneamini, quodque prefatus Gaspar posses-
sionem dicte prepositure paeifice assequatur et illa conti-
nue gaudeat in futurum. Alioquin si libram cere predietam
dicto festo non solueritis, aut idem Gaspar paeificus non
sit, uel presentationem non feceretis, ut prefertur, presens
concessio nullius sit roboris uel momenti. Nulli ergo om-
nino hominum liceat hanc paginam nostrarum reseruatio-
nis, concessionis, assignationis, statuti, ordinationis, in-
dulti, constitutionis et uoluntatis infringere, uel ei ausu
temerario contraire. Siquis autem hoc attemptare pre-
sumpserit indignationem omnipotentis dei ac beatorum
Petri et Pauli apostolorum eius se nouerit ineursurum.
HABSBURGENSE S. XV. 217
Datum Rome apud sanctum Petrum anno incarnationis
dominice, millesimo quadringentesimo sexagesimo octauo,
pridie non. Februarii, pontificatns nostri anno quinto.
L. Adrianus. L. Dathus.
In plica : F. de Placentinis.
Orig. Perg. Bleierne Bulle. Geh. H. Archiv.
Angeführt bey Lichnowsky, Bd. VII. Regg. Nr. 1238, zum Jahre 1468.
XXXVII. 24. April 1469.
Ich Hanns Jacob von Bödmen ritter, houptmann vnd
wir die gemain ritterschaft der verainung vnd gesellschaft
sandt Jörgen Schilts im Hegöw bekennen offennlich vnd
tund kundt mengklichem mit disem brief das wir gott dem
allmechtigen der junckfrowen Marien , dem ritter sandt
Jörgen zu lobe vnns vnsere gebietten vnd allen vnnsern
zugewandten zu vffenthalt vnd vmb das bilgrin, kouflute,
landtfarer vnd alle andre vnuersprochen lute durch vnnser
tzwing vnd gebiet sicher vnd vnbelaidiget wandeln vnd
werben mögen vnns fünf järe die nechsten von dato dis
briefs nach ainandern volgende, zu dem durchluchtigen
hochgebornen fursten vnd herren herczog Sigmunden
herczogen zu Osterrich vnd zu Steir etc., vnnserm gnedi-
gen herren veraint vnd verbunden haben diser nachvolgen-
der Sachen verainen vnd verbinden vnns der in kraft dis
briefs des ersten, das wir vnd die vnns zu versprechen
steen, ouch der vorgenant vnnser gnediger herr vnd die
sinen gnauden erblich zu versprechen sten, in zidt diser
verainung vmb dehainerlay sach willen wider ainandern
gemainlich noch sonders mit vintschaft noch vfrure, nit
sin noch den vnnsern zu tun gestatten sollen vnd ouch
ain tail den andern die zidt vsz sins innhabenden genossen
gutz nit entweren sonder yeder tail den andern by siner
stillen geruweten innhabenden gewere, ouchby sinen slos-
sen, fryheiten, gnauden, brieuen, vogtien,gutten gewonhai-
ten, gerichten vnd rechten alsyedertail herbracht haut,be-
liben laussen, ob es aber wäre das mir vnd der genant
218 DIPLOMATARIUM
vnser gnediger herr von Osterrich vnnser baider zuge-
wandten die vnsern vnd die in vnserm verspruch sind mit
ainandern zu tun gewonnen das sollen wir mit ainandern vs-
tragen mit recht in maussen hernach begriffen ist, also be-
gäbe sich das wir samentlich an den vorgenannten vnsern
gnedigen herren von Osterrich gewonnen zu vordem vmb
Sachen die sich hinfur begaben in zidt diser ainung das
dann wir tzwen oder dry vnnser frunde vnd vnnser gnedi-
ger herr ouch souil sin er gnauden rätte in viertzehen ta-
gen den nechsten nach des clegers hervordrung an ain ge-
legen end schicken, vnd sich verainen sollen ains gemai-
nen, vsser den die yeder tail sol furhalten laussen oder ob
sie sich des nit mochten verainen darumb ain vngeverlich
loss werffen oder ziehen vnd zu demselben vnuerwandten
gemainen sol yeder tail czwen seczen vnd vor den ire Sa-
chen mit recht vstragen, gewonnen aber vnnser ainer oder
merer an den vorgenanten vnnsern gnedigen herren siner
gnauden rätte diener oder die sinen gnauden obgeschribner
mass zu versprechen steend die nit in gerichten gesessen wä-
ren zu vordem gegen dem oder den selben sollen die sel-
ben, so also Zuspruch hetten oder gewonnen vnd die vnns
stend zu versprechen als vorstaut vnns laussen genügen an
vstrag rechtz vor ainem den wir oder die sonderlich per-
son vsser des vorgenanten vnnsers gnedigen herren rätten
zu ainem vnparthygen gemainen wurden benemmen ouch
mit gelichem zusacze als vorstaut ob auch der vorgenant
vnnser gnediger herr von Osterrich siner gnauden rätte,
diener oder die sinen gnauden in obgeschribner mauss zu
versprechen stend zu fordern gewonnen an vnnser ainen
oder merer sonderlich person, von herren, ritter oder
knechten oder ander vnnser gesellschaft die nit in gerich-
ten gesessen wären sollen vnser gnediger herr vnd die im
also zu versprechen stend sich genügen laussen an vstrag
rechtz vor ainem den der vorgenant vnnser gnediger herr
siner gnauden rätte oder diener, oder die sinen gnauden
als vorstat zu versprechen stend vsser vnnser gesellschaft
HABSBURGENSE S. XV. 219
zu ainem vnparthygen gemainen wurden benemmen ouch
mit gelichem zusatz als uor staut, war ouch das in dem
spenn wurden, also das ain tau mainte cleger zu sind des-
glich der ander tail hinwiderumb ouch oder ob ein tail inn-
haber zu sind vnd der ander ouch vermainte, solich Sachen
sollen ouch vor dem gemainen mit glichem zusacze als
vor staut mit recht vsgetragen werden , vnd welcher tail
cleger vnd zusprecher von den gemain vnd zusäczen ge-
mainlich oder dem meren tail erkennt wirdet so sol dann
dem vstrag des rechten furbas nachgegangen werden wie
obstaut vngeferlich. Item ob ain tail an personen, die in
gerichten gesessen wären zu vordem hett oder in zidt di-
ser ainung zu vordem gewönne, das sol berechtett werden
in den gerichten darinn der der anklagt wirdet gesessen ist
vnd alle gaistlichen Sachen sollen vor gaistlichen luten vnd
dahin si gehören berechtiget vnd vssgetragen werden.
Item ob die spruch oder spenne berürten lehene, die sollen
allweg für den lehenherren oder sin richter vnd man ge-
wyst vnd daselbs berechtiget vnd vsgetragen werden, be-
rürtten aber die spenn erb vnd aigen das sol berechtett
werden in den gerichten darinn sie gelegen sind vnd fräuel
vnd vale sollen ouch berechtiget werden in den gerichten
darinn sie begangen vnd gevallen werden , vnd was also
durch die vorgenanten gemain vnd zusäcz oder sunst an
yedem ende, als hieuor staut ainhellenklich oder durch
den meren tail für recht gesprochen wirdet daby sol es
beliben vnd dem nachgangen werden on appellieren vnd
ander vszöge oderinträg. Vnd vff das sollen der vorgenant
vnnser gnediger herr vnd wir die gesellschaft kain tail des
andern offenn vinde oder die vff sinem schaden wären ge-
wesen das küntlich wäre wissentlich nit husen halten,
essen, tringken noch gelait geben, noch inen hilf, bystand,
zuschub oder vnderslof tun noch den vnnsern zu baiden
tailn, der wir vngefärlich mechtig sind das zu tun gestat-
ten, dann fügte sich das yemend wer der oder die wären
den genanten vnnsern gnedigen herren herczog Sigmunden
220 DIPLOMATARIUM
die sinen vnd die sinen gnauden eblich vnns vnd die vnn-
sern, vnd die vnns baider sidt zu schirmen vnd zu verspre-
chen stönd samentlich oder sonderlich wurden angriffen
oder geschädiget so sol yedertail vnder vnns vf stund, so
wir oder die vnnsern des hermandt oder sust gewar wer-
den, sollichs helffen ilen weren vnd entschütten, vnd
nach vnnserm vermögen darzu tun als war es yegklichs
selbs aigen sach vf das ob die angriffe erilet vnd zu recht
mögen vffgehalten werden, würden aber die angriff was
des wäre also nit erilet so sollen vnd wollen wir ainandern
beholffen sinvndberauten als am nechsten nacbgenden ar-
tikel vnder anderm geschriben steet, vnd welche vnnsers
gnedigen herren dienere sölichs ilens wollen geniessen die
sollen vnnserm houptmann der gesellschaft oder dem er
es beuilcht mit truwen globen vnns vnd den vnnsern des-
glich hinwiderumb ouch zu tund getruwlich on all geuer-
de, aber welich des genanten vnnsers gnedigen herren
diener sich des begeben vnd sölichs ilens weder geniessen
noch engelten wollen, gegen den selben sol vnns dise ai-
nung nit binden, vnd ob der genant vnnser gnediger herr
vnd die im zu versprechen stend wurden vnderstanden zu
bekriegen wider recht des si sich wolten benugen laussen
vor vnserm houptman vnd sechsen oder achten,die siri gnaud
oder die sinen gnauden stond zu versprechen, vsser der
geselschaft zu im möchten benemmen, so sollen wir dem
genanten vnnserm gnedigen herren zu täglichem krieg schi-
cken vnd legen tzwaintziggewapnetwol erzugtmit pfärden
vnd harnasch wa sin gnaud des am nodturftigosten ist vn-
gefärlich vff siner gnauden costen vnd vnnsern schaden,
vnd damit vnnser vinds briefe, des glich ob wir gemainlich
vnnser ainer oder merer in vnnser gesellschaft die vnnsern
als vorstaut wurden vnderstanden zu bekriegen widerrecht
des wir vnns wölten laussen genügen vor dem genanten
vnnserm gnedigen herren oder sinen raten, so sol sin gnaud
vnns zu täglichem kriege, vf siner gnauden costen vnd scha-
den och schicken vnd zulegen vierczigk gewappent mit
HABSBURGENSE S. XV. 221
pfärden vnd harnasch wol erzugt vnd damit sine vindsbrief
wie vorstaut vnd wölcher tail dem andern zuschicken wir-
det, so sol doch der tail dem man also zuschickt zu vor die
anzal alsuil im der ain tail schickt da haben vnd on
derselben zutun sollen die so also geschickt werden den
krieg nit bruchen, sonder ainer mit dem andern vngefer-
lich die so ouch also geschickt werden sollen nit dannen
ritter dann mit vnnsers gnedigen herren obgenant oder
vnnserm welhis tails der krieg ist houptmans erloben vnge-
färlich, wir sollen ouch ain andere solch zusäez vnd vinds-
brief in vierczehen tagen, den nechsten nach hervordrung
des tails des der krieg ist schicken vngeuerlich vnd wur-
den in sölhen kriegen von dem tail des denn der krieg
wäre so der ander tail die sinen by im ligen hett in zusacz
wyse, burger oder geburn gevangen, dieselben sollen zu-
gehören vnd beliben dem des solher krieg ist wurden aber
raisig edel oder vnedel als dann gefangen sollen alle zustön
dem tail des der krieg ist vnd doch gehalten werden nach
kriegsherkomen vmb das ob von den vinden vnns oder dem
genanten vnnserm gnedigen herren edel oder vnedel ge-
vangen wurden oder wären das dann ain edler gen dem
andern doch nach glichen billichen dingen vnd ain arm
knecht gen dem andern vngeschäczt ledig gelaussen wer-
den sollen vnd sollen doch derselben raisigen edel oder
vnedel dhainer ledig gezalt werden, dann mit des andern
tails der sinen zusacz da haut wissen vnd willen, item ob
auch der genant vnnser gnediger herr oder wir oder die
vnnsern, vberzogen oder belegert wurden, so sollen vnn-
ser gnediger herr von Osterrich vff sinen costen vnd scha-
den vnns vnd wir hinwidervmb ime vffsiner gnauden co-
sten vnd vnnsern schaden zuziehen mit macht sölh sloss
oder stette so belegert wären helffen redten vnd entschü-
ten, wäre oder wurde aber das sloss oder statt wes
das vnder vnns baidersidt vnd den vnnsern gewesen war
an gewonnen, so sollen der genant vnnser gnediger herr
vnd wir aber in solher mauss wie hieuor staut ain andern
222 DIPLOMATARIUM
nach vnnserm vermögen getruwlich vnd zum besten be-
rauten vnd beholffen sin damit solh sloss oder statt dem
oder den so es also abgewonnen war wider ingegeben oder
bekert wirdett. Item ob sich icht kriege, vnd geschäfte als
hieuor staut begäben sloss oder stet gewonnen wurden,
die zu vstrag diser ainung nit gericht oder die sloss oder
stette, ouch nit wider worden waren so sollen der genant
vnnser gnediger herr vnd wir ainandern nach lut diser ai-
nung beholffen vnd berauten sin, vnd vnns darinn von ain-
andern nit schaiden noch furwortten, sölich sloss oder
stett sigen dann wider herobert oder die sach sust gericht.
Item ob wir oder vnnser gesellen ainer oder merer kriege
halb die den genanten vnnsern gnedigen herren die im oder
vnns von siner gnauden oder vnnsern wegen zusteen, wur-
den vnnser lehen vffsagen so sollen doch die selben kriege
nit gericht werden dem oder denselben sigen dann ire le-
hen widerumb geluhen. Item den genanten vnnsern gnedi-
gen herren vnd ouch vnns sol dise ainung nit wytter bin-
den dann in dem kraiss nemlich vnns gegen dem genanten
vnnserm gnedigen herren herczog Sigmunden etc. bis an
die gebirge des Arien des blauwen vnd der first vnd
sin gnaud gen vnns als wyt wir by ainandern sind vnd ouch
vnnser gebiet tzwing vnd benn gönd wurde ouch der ge-
nant vnnser gnediger herr herczog Sigmundt von Oster-
rich ainer bottschaft zu tagen rechten oder tädingen, be-
geren, die sollen wir im zuzeschicken verbunden sin doch
nit dann vif siner gnauden costen vnd vff vnnsern schaden,
des glich wurden wir ainer bottschaft von sinen gnauden
begeren, ouch zu rechten tagen oder tädingen, die sol er
vnns ouch zuzeschicken verpflicht sin doch vif siner gnau-
den aigen costen vngefarlich, item der genant vnnser gne-
diger herr herczog Sigmundt noch wir sollen vnns zu nie-
men verbinden ainung noch schirm an vnns nemen wir se-
czenvndnemendann zu voruss dise ainung vngeferlich, item
in diser ainung sol vsgeslossen sin vnnser haiiger vatter
der baupst vnnser allergnedigister herr der römisch kayser
HABSBURGENSE S. XV. 223
vnd was wir baider sidt vor dato diser ainung ver-
schriben globt oder versworn haben vnd des wir die
zidt diser ainung mit eren nit mögen absin geuerde vnd
arglist in allen vorgeschoben dingen gentzlich vsgeschai-
den sin sollen vnd des zu warem vrkund so händ wir vor-
genanten houptmann vnd gemain ritterschaft derverainung
vnd geselschaft sandt Jörgen Schütz im Hegöw dem vor-
genanten fürsten vnd herren hertzog Sigmunden hertzo-
gen zu Österrich etc. vnnserm gnedigen herren disen brief
mit des vorgenanten Hanns Jacobs von Bödmen ritter houpt-
manns vnd der wolgebornen vnd strengen herrn Sigmunds
grauen zu Lupfen, landtgrauen zu Stülingen etc. Wern-
hers von Schinen, Hainrichs von Randegk vnd Wilhalms
von Homburg, all dry ritter anhangenden insigeln von vnn-
ser aller wegen besigelt. Geben am Montag nach sand
Jörgentag, anno domini millesimo quadringentesimo se-
xagesimo nono.
Orig. Perg, Geh. H. Archir.
XXXVIII. 9. May 1469.
Karolus dei gratia dux Burgundie, Lotharingie, Bra-
bantie, Limburgie et Lucemburgie, comes Flandrie, Ar-
thesij, Burgundie, palatinus Hannonie, Hollandie, Zellandie
et Namurci, sacrique imperii marchio ac dominus Frisie,
Salinarum et Mechlinie vniuersis presentes litteras inspe-
cturissalutem. Cum illustris princeps dominus Sigismundus
dux Austrie etc. per suas patentes litteras et propter causas
in eis declaratas lantgrauiatam Elsacie et comitatum Phe-
retarum vnacum castris opidis terris et dominus in eisdem
litteris nominatis pro summa quinquaginta milium floreno-
rum renensium nobis heredibusque et successoribus no-
stris cesserit et transportauerit prout et quemadmodum
in dictis suis litteris latius continetur quarum litterarum
tenor de verbo ad verbum sequitur in hunc modum. Sigis-
mundus dei gratia dux Austrie, Stirie, Karinthie, Carniole
comesque Tirolis etc. Notum facimus vniuersis tarn pre-
224 D1PL0MATARIUM
sentibus quam futuris, quod nos attendentes indigentie et
necessitati nostre in qua nunc constituti sumus non com-
modius consultiusque prospicere et subuenire posse quam
vt nonnulla ex patriis castris opidis et dominus nostris ali-
cui fido principi pro certis pecuniarum summis realiter
pignori obligemus nee cuipiam prineipum magis affectos
nos ex corde nouerimus quam illustrissimo principi domi-
no Karolo duci Burgundie et Brabantie etc. consanguineo
nostro precarissimo , cuius predecessores Burgundie du-
ces dueibus Austrie predecessoribus nostris et sanguinis
necessitudine et speciali amicitie vineulo semper fuere
connexi, vt eo magis antiquam hanc amicitiam inter eas-
dem domus semper conseruemus maioremque rerum no-
strarum vitemus jacturam et dispendium. Considerantes
insuper quamplures vrbes castra et opida nobis de jure
pertinere comitatui Burgundie satis vicina quibus pro-
pter insolentiam et rebellioncm Switzerorum et eorum ad-
herentium inimicorum nostrorum neque nos neque Uli qui-
bus a nobis impignorata sunt, potuimus prout nee adhuc
possumus paeifice vti quodque huiusmodi inimicorum no-
strorum temerarij conatus per potentiam dicti consangui-
nei nostri facile comprimi et refrenari poterunt. Ipsaque
castra et opida nemini quam eidem consanguineo nostro
aecomodatius pignori obligari valerent, hiis rationibus
moti prehabitoque super hiis consilio et deliberatione ma-
tura antedicto domino Karolo Burgundie duci, consan-
guineo nostro suisque heredibus et successoribus de no-
stra certa scientia lantgrauiatam Elsatie et comitatum Phe-
retarum unacum castris opidis terris et dominus inf rascrip-
tis neenon omne jus causam actionem et querelam quein
eisdem et ad ea nobis quouismodo competere et pertine-
re possunt, pro summa quinquaginta milium florenorum
renensium cessimus et transportauimus cedimusque et
transportamus pro nobis heredibusque et successoribus
nostris per presentes videlicet castrum et dominium Or-
temberg, opidum Berkhem cum villagiis et pertinentiis
HABSBURGENSE S. XV. 225
eastrum et opidum Ensishaim cum villagijs et pertinentijs,
castrum Ysenhaim cum villag-ijs et pertinentijs eastrum
Landser cum dominio et attinentiis vnacum superioribus
et inferioribus offieiis eastrum opidum et dominium Phere-
tarum vnacum offieiis ad hoc pertinentibus castrum opidum
et dominium Altkirch, castrum opidum et aduocatiam de
Thann vnacum offieiis ad ea pertinentibus opidum Senheim
cum villagijs Steinbach et alijs pertinentijs opidum Mas-
munster villagia superiorem et inferiorem vallim cum aliis
attinentijs opidum Rotemberg cum loco in quo fuit castrum
vnacum dominio et suis pertinentijs castrum opidum et do-
minium Blumberg castrum opidum et dominium Beffort
cum oflieijs et attinentijs locum castri cum dominio et offi-
eiis de Rosenfels castrum opidum et dominium cum offici-
js et attinentijs de Tattenried locum et opidum in quo erat
eastrum Rinfelden nomine lapis cum dominijs et attinen-
tijs citra et vltraRenum opidum Rinfelden, opidum Sekhin-
gen cum attinentijs opidum castrum et dominium Lauffem-
berg cum attinentijs, opidum Waltshut cum attinentijs et
castrum Hawenstain cum burgo et comitatu nemoris eius-
que attinentijs volentes et consentientes expresse, quod
prefatus consanguineus noster suique heredes et succes-
sores predicti lantgrauiatam Elsatie et comitatum Phereta-
rum opida quoque et castra supradieta vnacum castella-
nis et bailliuatibus dominijsque et superioritate homma-
gijs feudis retrofeudis iuridictione meroque et mixto im-
perio ressorto et regalie iuribus precarijs collatione bene-
ficiorum predijs censibus redditibus prouentibus ceteris-
que iuribus emolumentis et pertinentijs vniuersis quocum-
que nomine quibus quoque rebus censeantur nichil iuris
in eisdem retinendo teneant et possideant eisque gaudeant
et vtantur plenarie integre paeifice et quiete, eo quod fruc-
tus qui medio tempore pereepti fuerunt in sortem compu-
tari non debebunt, prouiso tarnen quod nos heredes et suc-
cessores nostri Austrie duces lantgrauiatam Elsatie et co-
mitatum Pheretarum omniaque et singula castra et opida
Fontes etc. II. Bd. 15
226 DIPLOMATARIUM
supra nominata pro predicta summa quinquaginta miiium
florenorum vnacum expensis et sumptibus pro sustentatione
etreparatione necessaria aut vtili dictorum opidorum et cast-
rorum per dictum consanguineum nostrum et ipsius here-
des prefatos factis. Et pro aliis summis quo per nos eis de-
bite comperientur redimere poterimus. De quibus qui-
dem sumptibus et expensis prefatus consanguineus noster
suique successores per assertionem suorum officiariorum
aut iuramentum ipsorum super hiis prestandum sine al-
terius generis probatione poterunt edocere. Et quosqui-
dem sumptus vnacum dicta summa quinquaginta miiium
florenorum necnon alias et singulas pecuniarum summas
quas nos eonlitebimur debere dicto consanguineo nostro
et de quibus per nostras litteras autentieas nostro sigillo
sigillatas constare faeiet, ac etiam summas quas ipse eon-
sanguineus noster et sui heredes soluerintproredemptione
pignorum per nos et nostros predecessores in et super
dictis castris et dominus constitutorum. Et pro exonerati-
one reddituum et pensionum in et super dictis dominus per
nos et predecessores nostros predicto consanguineo nostro
et suis heredibuspro dictorum dominorum opidorum Castro-
rumetaliorum iuriumpernoscessorum redemptione simul
etsemel ac vna vice nos prefative heredes et successores no-
striinciuitate Bisuntina in bonis florenis et talis bonitatis in-
trinsece et extrinsece necnon illius ponderis euius nunc in
monetis electorum supraKenum cuduntur et fabricantur rea-
liter solueretenebimur. Quequidem summe prenominate vt
securius ad dictam ciuitatem afferri possint, eas afferentibus
prefatus consanguineus noster saluum conductum dare te-
nebitur, sub quo saluo conductu dicte summe per nostros ad
opus dicti domini Karoli consanguinei nostri in loco tuto con-
signari debebunt. Quo facto prefatus dominus Karolus con-
sanguineus noster suique heredes et successores lantgrauia-
tamElsatie comitatum Pheretarum necnon omnia etsingula
opida et castra prenominata vnacum pertinentiis vniversis
nobis heredibus et successoribus nostris plenarie reddere
HABSBURGENSE S. XV. 227
et restitucre tenebuntur. Omni fraude et dolo semotis
promittentes bona fide in verbo principis et sub obligatio-
ne nostrorum omnium et singulorum bonorum successo-
rumque nostrorum presentium et futurorum omnia et sin-
gula premissa in quantum partem nostram contingunt fide-
liter exequi et adimplere et adimpleri facere Omnibus dolo et
fraude semotis. Renuntiantes omnibus et singulis excep-
tionibus et allegationibus tarn juris quam facti quibuscum-
que et maxime exceptioni non numerate pecunie. Excep-
tioniquc sine causa vel ex non suflicienti causa restitutioni
in integrum et presertim iuri dicenti generalem renuntia-
tionem non valere nisi precesserit specialis, submittentes
quoad premissorum omnium et singulorum adimpletionem
nos heredesque et successores nostros et bona nostra ac eo-
rundem successorum nostrorum cobertioni compulsioni
et iurisdictioni sanctissimi domini nostri pape camere apo-
stolice et omnium aliarum curiarum et iudicum ecclesiasti-
corum necnon iuridictioni et cohertioni aule imperialis
per quas omnes curias et quamlibet ipsarum voluinus cogi
et coinpelli tarn per censuras ecclesiasticas quam etiam
per captionem et apprehensionem bonorum et dominiorum
nostrorum quorumcumque tamquam pro re iudicata cog-
nita et confessa, in quorum omnium et singulorum fidem et
testimonium premissorum sigillum nostrum presentibus
litteris duxirnus apponendum. Datum in sancto Audomaro
nona die mensis Maii anno domini millesimo quadringen-
tesimo sexagesimo. Notum facimus, quod nos omnia et
singula in preinsertis litteris contenta grata et rata haben-
tes volentesque ea quantum nos concernit exequi et ad-
implere predicto domino Sigismundo duci Austrie con-
sanguineo nostro promisimus et promittimus per presen-
tes quod quotienscumque idem consanguineus noster sui-
que heredes et successores Austrie duces summam quin-
quaginta miiium florenorum vnacum aliis summis tarn pro
sumptibus et expensis circa retentionem et reparationem
castrorum et opidorum predictorum necessario seu vtiliter
15»
228 D1PL0MATARIUM
factis et summas illas si quas idem consanguineus noster
nobis debere reeognouerit necnon alias pecuniarum sum-
mas tunc per nos nostrosque heredes et successores, pro
redemtione pignorum et exoneratione pensionum super
dictis castris et opidis constitutarum solutas simul et semel
ac vna vice integraliler persoluerint, pecuniasque in ciui-
tate Bisuntina ad opus nostrum heredumve et successorum
nostrorum in loco tuto consignari fecerint. Nos nostrique
heredes et successores lantgrauiatam Elsatie comitatum
Pheretarum, necnon omnia et singula caslra et opida pre-
nominata vnacum pertinentijs vniuersis prefato consangui-
neo nostro reddemus seu reddi et restitui faciemus absque
difficultate seu contradictione quacumque etiam non ob-
stante querela et actione quam contra dictum consangui-
neum nostrum ratione quondam domine Katherine de Bur-
gundia seu alia quauis de causa habere possumus. Quam-
quidem querelam et actionem pendente dicte impignora-
tionis tempore et quousque redemptio modo prefato facta
fuerit omnino supersidere et per nostros heredes et succes-
sores supersideri volumus. Prouiso quod huiusmodi su-
persidentia nobis nulluni poterit preiudicium afferre,
omni exceptione prescriptionis semota et non obstante.
Sed post dictam redemptionem sie vt premittitur faetam
nos aut heredes et successores nostri poterimus si velimus
hanc intentare actionem eo modo et forma quibus nunc
possemus si huiusmodi pignoraticium contractum non ini-
uissemus. Saluis dicto consanguineo noslro et suis here-
dibus et successoribus pari modo defensionibus suis in
contrarium quibuscumque. In cuius rei testimonium si-
gillum nostrum presentibus litteris duximus apponendum.
Datum in opido nostro saneti Audomari die nona mensis
Maij anno domini millesimo quadringentesimo sexagesimo
nono. Per dominum ducem.
In suo consilio. In plica :
Icoenhoue. Collatio facta est.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
(Augeführt bei Lichnowsky Bd. VII. Regg. Nr. 1351.)
HABSBURGENSE S. XV. 229
XXXIX. 9. März 1469.
Karolus dei gratia dux Burgundie , Lotharingie,
Brabantie, Limburg ie et Lucemburgie , comes Flandrie,
Arthesii, Burgundie, palatinus Hannonie, Hollandie, Zel-
iandie et Namurci, sacrique imperij marchio ac dominus
Frisie, Salinarum et Mechlinie, vniuersis presentes litteras
inspecturis salutem. Cum illustris princeps consanguineus
noster carissimus dominus Sigismundus dux Austrie etc.,
lantgrauiatam suam Elsatie comitatumPberetarum vnacum
castris et opidis infra nominatis videlicet castrum et do-
minium Ortemberg opidum Berckhaim cum villagiis et per-
tinentiis castrum et opidum Ensishaim cum villagiis et per-
tinentiis, castrum Ysenbaim cum villagiis et pertinentiis,
castrum Landser cum dominio et attinentiis vnacum su-
perioribus et inferioribus officiis, castrum opidum et do-
minium Pheretarum vnacum officiis ibi pertinentibus, ca-
strum opidum et dominium in Altkirch, castrum opidum do-
minium et aduocatia de Than vnacum officiis ibidem per-
tinentibus, opidum Senhaim cum villagio Steinbach et aliis
pertinentiis, opidum Masmunster villagia superiorem et in-
feriorem vallim cum aliis attinentiis, opidum Rotemberg
cum loco in quo fuit castrum vnacum dominio et suis per-
tinentijs castrum opidum et dominium Blumberg, castrum
opidum et dominium Beffort cum officiis et attinentiis locum
castri cum dominio et officiis de Rosenfels, castrum opidum
dominium cum officiis et attinentiis de Tatenried. Locum et
opidum in quo erat castrum Rinfeldennomine lapiscum do-
minus et attinentiis citra et vltra Renum, opidum Rinfelden,
opidum Sekhingen cum attinentiis opidum castrum et do-
minium Lauffenberg cum attinentiis opidum Waltshut cum
attinentiis et castrum Havvenstain cum burgo et comitatu
nemoris et attinentiis vnacum castellanijs et bailüuatibus do-
miniisque et superioritate, officiis, hommagiis, feodis, re-
trofeodis, iuridictione meroque et mixto imperio ressorto
et regalie iuribus precariis collatione beneficiorum, pre-
dijs, censibus, redditibus, prouentibus, ceterisque iuribus
230 DIPLOMATARIUM
emolumentis et pertinentiis vniuersis, quocumque nomine
quibus quoque rebus censeantur. Nihil iuris in eisdem re-
tinendo, iure pignoraticio nobis tradiderit et impignoraue-
rit pro summa quinquaginta milium florenorum renensium
modo et forma contentis in litteris super huiusmodi con-
tractu pignoraticio eonfeetis, consentiendo vlterius vt nos
nostrique heredes et successores ea castra et opida preno-
minala que nomine preiati consanguinei nostri a plerisque
pignoraticio iure tenentur, ab illis qui ea tenent restituen-
do eis summam pecunie, pro qua impignorata fuerunt,
quotienscumquenostrisque heredibus et successoribus pla-
cuerit libere et absque omni contradictione redimere
poterimus. Denuncians bona lide quod summa pro qua
omnia opida seu castra antedicta impignorata sunt, sum-
mam centum et octuaginta milium florenorum renensium
omni fraude semota non excedat, de quibus quidem castris
et opidis sie redemptis nos heredesque ac successores no-
stri plenarie vtemur et gaudebimus, et vt ad eorundem ca-
strorum et opidorum redemptionem nos nostrique here-
des et successores facilius peruenire possumus nobis pre-
fatus dux Sigismundus promisit procurare cum effectu ex-
pressum illorum consensum qui eadem castra et opida a
nobis vt prefertur tenent impignorata quo consentient re-
demptionem per nos heredes et successores nostros sie fieri
posse. Exceptis illis qui iam penes dictum consanguineum
nostrum existentes huiusmodi redemptionem, quoad castra
et opida que ab eo in pignus tenent sie fieri posse ex nunc
consentire hommagiaque et fidelitatis iuramenta ad causam
eorundem castrorum et opidorum nobis debita ex nunc pre-
stare debent, preterea nobis per prefatum consanguineum
nostrum promissum extitit, quod litteras recognitionis om-
nium etsingulorum premissorum quibus de summis pignora-
tieiis super eisdem castris et opidis consluutis liquide con-
stabit nobis infra diem primam Septembris proxiini in quan-
tum prefatus consanguineus noster certatn scientiam de hiis
habere potent sine dolo et fraude destinare habebit Quibus
HABSBURGENSE S. XV. 231
per nos visis si premissa vcra inuenerimus, postquam etiam
de realipossessionedictorum castrorumetdominiorumnos
preiatus consanguineus noster assecurauerit taliter, quod
inde merito debeamus esse contenti, nos infra finem dicti
mensis Septembris quinquaginta niilium florenorum sum-
mam predictam in opido montis Beligardi ad manus illius cui
hocprefatus consanguineus noster committet ad opus suum
secure consignari faciemus, litteris quoque nostris nos obli-
gabimus, quod dominia comitatus castra opidaque necnon
prelatos aliosque viros ecclesiastieos comites barones mi-
lites et nobiles seu quoscumque alios incolas et prefato-
rum dominiorum castrorum opidorum ac locorum inhabita-
tores cuiuscumque eondicionis existant in antiquis eorum
iuribus eonsuetudinibus privilegiis litteris et libertatibus
per ipsos habitis eisque datis et eoncessis quibus bucus-
que vsi sunt conseruabimus nee vltra bec maiora graua-
mina aut exaetiones eis iinponemus quoquoniodo, dolo et
fraude scmotis, queinadinodum bec dictis in litteris latius
continentur. Notum facimus quod nos bona Tide in hac
parte cum dicto consanguineo nostro procedere volentes
premissa omnia et singula prout superius contenta et de-
clarata sunt eidem consanguineo nostro in quantum nos con-
tingunt promisimus et promittimus in verbo principis fide-
liter exequi et adimplere ac adimpleri facere omni dolo et
fraude seclusis. In cuius rei testimonium sigillum nostrum
presentibus litteris duximus apponendum. Datum in opi-
do nostro sancti Audomari die nona mensis Maii, anno do-
mini millesimo quadringentesimo sexagesimo nono.
Per dominum ducem in suo consilio
Icoenhoue.
Orig. Perg. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Licbnowsky Bd. VII. Regesten Nr. 1352.)
XL. 9. Mai 1469.
Karolus dei gratia dux Burgundie, Lotharingie, Bra-
bantie, Limburgie et Lucemburgie, comes Flandrie, Ar-
thesii, Burgundie, palatinus Hanonie, Hollandie et Namur-
232 DIPLOMATARIUM
ei, sacrique imperii marchio ac dominus Frisie, Salinarum
et Mechlinie. Vniuersis presentes litteras inspecturis salu-
tem. Cum illustris princeps consanguineus noster carissi-
mus, dominus Sigismundus dux Austrie etc. per suas paten-
tes litteras de data presentium et propter causas in eisdem
declaratas, lantgrauiatam suam Elsatie comitatum Phereta-
rum, castrum et dominium Ortemberg, opidum Berckhain
cum villagiis et pertinentiis, castrum et opidum Ensishaim
cum villagiis et pertinentiis, castrum Ysenhaim cum villagiis
et pertinentiis, castrum Landser cum dominio et attinentiis
vnacum superioribus et inferioribus officiis, castrum opi-
dum et dominium Pheretarum vnacum officiis ibi pertinen-
tibus, castrum opidum et dominium Altkirch, castrum opi-
dum dominium et aduocatia de Than vnacum officiis ibi-
dem pertinentibus opidum Senhaim cum villagio Steinbach
et aliis pertinentiis, opidum Masmunster villagia superio-
rem et inferiorem vallim cum aliis attinentiis opidum Ro-
temberg cum loco in quo fuit castrum vnacum dominio et
suis pertinentiis castrum opidum et dominium Blumberg,
castrum opidum et dominium Beffort cum officiis et atti-
nentiis, locum castri cum dominio et officiis de Rosenfels,
castrum opidum dominium cum officiis et attinentiis de
Tatenried. Locum et opidum in quo erat castrum Rin-
felden nomine lapis cum dominus et attinentiis citra et vltra
Renum, opidum Rinfelden, opidum Sekhingen cum atti-
nentiis, opidum castrum et dominium Lauffenbergcum atti-
nentiis, opidum Wallshut cum attinentijs et castrum Ha-
wenstain cum burgo et comitate nemoris cum attinentiis
vnacum eastellaniis et bailliuatibus dominijsque etsuperio-
ritate officiis hommagiis feodis retrofeodis iuridictione
meroque et mixto imperio ressorto et regalie, iuribus pre-
eariis collatione beneficiorum prediis censibus redditibus
prouentibus ceterisque iuribus emolumeiitis et pertinentiis
vniuersis quocumque nomine quibus quoque rebus cense-
antur, nichil iuris in eisdem retinendo. Nobis pignori tra-
diderit et rite obligauerit, pro summa quinquaginta milium
HABSBURGENSE S. XV. 233
florenorum consentiendo quod nos nostrique heredes et
successores illa ex castris et opidis prenominatis que no-
mine prefati consanguinei nostri a pluribus parlicularibus
iure pignoraticio tenentur de manibus eorum qui eadem
sie tenent restitucndo eis summam peeunie pro qua impigno-
rata sunt quotiens nobis nostrisque heredibus et successori-
bus placuerit redimere et liberare possimus. Promiserit quo-
que idem consanguineus noster proeurare cum effectu ex-
pressum illorum consensum qui eadem castra et opida ab eo
vt premittitur tenent impignorata, quo eonsentient per nos
heredesqüe et suceessores nostros huiusmodi redemptionem
sie fieri posse. Promittendo vlterius quod litteras recogni-
tionis omnium prefatorum quibus de summis pignoratieiis
super eisdem castris et opidis constitutis clare constabit in-
fra primam diem Septembris proximi, in quantum prefatus
consanguineus noster certam de hiis scientiam sine dolo et
fraude babere poterit nobis destinabit. Quibus per nos visis
si premissa vera fore inuenerimus postquam de reali posses-
sione dictorum castrorum et opidorum nos prefatus consan-
guineus noster assecurauerit, adeo quod de hoc debeamus
merito fore contenti,nos eotunc infra finein dicti mensis Sep-
tembris predietam quinquaginta milium florenorum sum-
mam in opido montis Beligardi ad manus illius cui ipse
consanguineus noster hoc commissurus esset promisimus
ad opus suum facere secure consignari et eadem consig-
natione sie facta et possessione dictorum castrorum per
nos vt prefertur adepta polliciti fuimus prefatam summam
illi qui ex parte dicti consanguinei nostri ad hoc vt pre-
fertur commissus fuerit realiter tradi et deliberari facere,
quemadmodurn hec et alia dictis in litteris consanguinei
nostri latius continentur. Idem quoque consanguineus
noster nobis exposuerit qualiter ratione et ad causam cer-
te compositionis per eum cum Switzeris eorumque colli-
gatis nuper inite ipse eisdem Switzeris in summa decem
milium florenorum esset stricte obligatus tali sub condi-
tione , quod nisi hec summa eis infra festum natiuitatis
234 D1PL0MATARIUM
sancti Johannis proximum persoluta fuerit ipsis opidum
suum Walshut antenominatum cum suis pertinentiis rea-
liter dare et tradere promisit, de quo eis fideiussores con-
stituit, tum incolas et habitatores dicti opidi Walshut tum
nonnullos alios qui suis litteris et sigillis pro eo solemni-
ter fideiusserunt. Et quia dictus consanguineus noster prop-
ter incumbentium sibi pro nunc onerum necessitatem pre-
tactam decem milium florenorum summam infra dictum
terminum commode vt dicit soluere non posset, nos in-
stanter rogauerit vt huic necessitati sue subueniendo et
presertim ad euitandum ne dictum opidum Walschut quod
cum aliis supradictis opidis jam nobis inpignoratum est, in
prefatorum Switzerorum deueniat potestatcm, nos a dic-
ta summa decem milium florenorum eum Hberare ac ip-
sos Zwitseros de ea contentas facere ceterumque eum et
fideiussores suos penitus quittos de hoc liberosque et
indempnes redderc vellemus quo mediante ipse contentus
esset castrum opidum dominium et aduocatiam de Than,
quod ipse in manibus suis adhuc tenere et possidere de-
elarauit, ac etiam omnia alia et singulacastraopida et do-
miniasupranominata, excepto opido Brisacensi ex nunc in
et ad manus nostras ponere possessionemque eorundem
nobis tradere seu tradi facere , prout et quemadmodum
infra fmem dicti proximi mensis Septembris virtute alia-
rum suarum pretactarum litterarum id facere deberet. Pre-
terea etiam eo casu contentus esset predictam decem mil-
lium florenorum summam de qua nos eum et fideiussores
suos erga prefatos Zwitzeros acquitassemus de antedicta
principali quinquaginta milium florenorum summa realiter
deducere et defalcare. Notum facimus quod nos premissis
consideratis volentes predicto consanguineo nostro in hiis
et aliis suis necessitatibus et rebus gerendis pro viribus
subuenire, eidem consanguineo nostro visis et attentis
oblationibus suis supradictis de quibus cum eo conuenimus
in modum infrascriptum promisimus et promittimus bona
fide per presentes, quod de dicta sua erga Switzeros ob-
HABSBURGENSE. XV. 235
ligatione qua eis diclam decem milium florenorm sum-
mam infra festum proximum sancti Johannis vt prefertur
soluere tenetur. Ipsum consanguineum nostrum suosque
suceessores quoscumque realiter et de facto liberabimus
et absoluemus liberosque quittos indempnes et penitus ab-
solutes seruabimus et seruari faciemus erga predictos
Switzeros et alios quoscumque sub tali tarnen conditione
videlieet, quod huiusmodi decem milium florenorum sum-
ma, a qua ipsum consanguineum nostrum sie vt premit-
titur exoneratum et liberatum fecerimus nobis in deduc-
tionem et defalcationem veniet summe principalis quin-
quaginta milium florenorum antedicte. Etiam eo median-
te quod idem consanguineus noster possessionem realem
et actualem tarn dicti opidi castri et dominii Than cum
suis pertinentiis quam ceterorum opidorum castrorum et
dominiorum supranominatorum ex nunc nobis tradere seu
tradi facere tenebitur, eo modo quo infra finem proximi
mensis Septembris per suas alias litteras predietas id fa-
cere teneretur. Dicto opido Brisaeensi dumtaxat excep-
to, quod cum propter certas causas ex nunc nobis tradere
commode non potuit, infra finem predicti mensis Septem-
bris se nobis id traditurum pollicitus fuit, sed ad minus
omnem operam ad hoc se daturum , quod si infra hunc
terminum nobis idem opidum tradere non potuerit tunc
alium sibi terminum adhuc constituemus , infra quem id
nobis realiter tradere debebit, et eiusdem traditione nobis sie
facta et possessione per nos adepta et non prius nos re-
stantem quadraginta milium florenorum summam in loco
montis Beligardi vt prefertur sibi expediri et deliberari fa-
ciemus realiter et cum effectu, omni dolo et fraude seclu-
sis. Preterea vt prelibatam possessionem facilius assequi
valeamus attento quod idem consanguineus noster plures
in familia sua vassallos et nobiles nunc penes se hie habet
qui aliqua ex dictis castris et opidis ab eo tenent impigno-
rata nobis promisit idem consanguineus noster expressum
eorundem vassallorum suorum hie existentium procurare
236 DIPLOMATARIUM
consensum, quo nunc consentient huiusmodi castra et opi-
da quamprimum nobis placuerit nos redimere posse, re-
stituendo eis summam pecunie pro qua ea tenent impigno-
rata. Promittens vlterius ab eisdem vasallis et subditis suis
nunc penes se existentibus ea hommagia et fidelitatis jura-
menta nobis prestari facere que ratione dictorurn castro-
rum et opidorum per eos occupatorum facere et prestare
tenentur. Cetera vero que virtute aliarum Utterarum sua-
rum predictarum adhuc implenda restabunt promisit idem
consanguineus noster fideliter exequi et adimplere secun-
dum earundem litterarum formam et tenorem omni dolo et
fraude semotis. In cuius rei testimoniuin sigillum nostrum
presentibus litteris duximus apponendum. Datum in opido
nostro sancti Audomari die nona mensisMaij, annodomini
millesimo quadringentesimo sexagesimo nono.
Per dominum ducem in suo consilio.
Icoenhoue.
Orig. Perg. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VII. Regg.Nr. 1353.)
XU. 25. Mai 1469.
Wir Friderich von gottes gnaden römiscber kayser
zu allennczeitten merer des reichs, zu Hungern, Dalma-
cien. Croacienetc. kunig, hertzog zu Osterreich, zu Steyr,
zu Kernden vnd zu Crain, herre auf der Windischenmarch
vnd zu Portcnaw, grafe zu Habspurg, zu Tyrol, zu Phyrt
vnd zu Kyburg, marggraue zu Burgavv vnd lanntgraue im
Elsass. Bekennen vnd tun kund offennlich mit disem briefe
allen den die in sehen oder hörn lesen, daz vns die hoch-
gebornnen vnser lieber vetter, oheim vnd des reichs for-
sten Sigmund zu Österreich etc. vnd Ludwig pfalczgraue
bey Reine vnd zu Beyern herczogen durch ir treffennlich
rete vnd botschafft haben tun furbringen wie ain bericht an
Sambstag nach sant Bartholomeus des heiligen zwelffboten
tag in nechstuergangen iare z wuschen demselben vnserm
vettern herczog Sigmunden vnd den ersamen vnsern vnd
des reichs lieben getrewen burgermaister, schultheissen,
HABSBURGENSE S. XV. 237
lanntamman, bürgern vnd lanntleuten gemeinchlich vnd
sonderlich der stette vndlannde Zürich, Bern, Lucern etc.
vnd andern darinne bestympt begriffen sey vnder anderm
innhaltent, daz der genant vnnser vetter herczog Sigmund
durch hilff vnd furdernuss des vorgenanten vnsers oheims
herczog Ludwigs gegen vns abtragen solle, daz sy des
gemainen fünfjerigen finden so zu Nuremberg von vnsern
wegen mit verwilügung vnnser curfürsten, fürsten vnd
ander vnser vnd des reichs vndertan gesaczt, auch des
gebots vnd ladunghalben, so wir auf anruffen unser key-
serlichen camerprocurator fiscals von der krieg vnd be-
schedigung wegen, die diegemelten aydgenossen gen dem
benanten vnsenn vettern turgenomen, haben auszgeen las-
sen in solher masse abtragen sollen, daz dieselben aydge-
nossen vnd die drew der sachenhalb vnbekumbert vnd vn-
angelangt beleiben. Vnd auf das so haben vns die genan-
ten vnser vetter vnd oheim mit dimutigem fleiss tun bitten
daz wir vnnsers teils der bericht an dem ennde nachzuko-
men vnd die eydgenossen wie vor steet vnbekumbert vnd
vnangelangt bleiben zu lassen gnediclich gewichten, wann
wir nw die berieht gehöret vnd darausz gar lauter ver-
merckt haben, daz sy an dem ennde nit allain vns sonnder
auch vnnsern heiligen vater den pabst berüret, vnd wir
aber alsdann in willen gewesen sein vns zu seiner heilikeit
personndlich ze fügen, als wir auch getan, so haben wir
den berürten reten vnd botschafften geantwortet wir wel-
len vns mit seiner heilikoit der Sachen halb vnderreden
vnd vnnser meynung furter zuerkennen geben. Vnd als
wir solichs getan vnd vnsers obgenanten vetters reten, die
er darumb gen Rome zu unserm heiligen vater vnd vns
gesant hette, haben antwortten wellen, ist vnser keyser-
licher camerprocurator liscal vor vns erschinen vnd hat
vns mit swerer clag fürbracht: Wie wol wir zur furdrung
des obgemelten fünfjerigen friden auch zu statlicherm
widerstannd der vngelaubigen solh irrung vnd zwitrecht
die langczeither zwuschen dem obgenanten veserm vettern
238 DIPLOMATARIUM
an einem, vnd den vorgcmelten aidgcnossen des andern
teils gewesen ist aufz rechtes wissen als römischer keyser
an vns eruordert vnd genomen in meynung die sach selbs
gruntlich zuuerhörn vnd in darauf ernstlich vnd bey allen
vnd yeklichen penen in dem gemelten vnscrm gemainen
fridbrief begriffen geboten haben, daz sy samentlich vnd
besonder denselben frid vesticlich vnd vnuerbrochenlich in
allen seinen puncten vnd artikeln gegen dem obgenanten
vnserm vetter herczog Sigmunden auch seinen vndertanen
vnd meniclich halten, nichts dawider fürnemen noch un-
dersteen sollen in einich weise innhalt vnnser keyserli-
chen briefe in deszhaib verkündet. Nichtz destmynder ha-
ben sy über vnd wider solh vnser obgemelt eruord-
rung annemen vnd inhibicion dem obgenanten herczog
Sigmunden auch seinen vndertanen vnd mitgewanndten
ein vnpilliche veintschafft gesagt vnd in gewaltiglieh vber-
czogen, in etlich herschafft vnd slosser abgedrungen vnd
mit mort, raub vnd prannt auch in ander wege mergkli-
chen schaden zugefügt, alles zu uerachtung vnd uerle-
czung des obgemelten gemainen friden, auch vnnser eruord-
rungannemung vnd inhibicion. Vnd als nw der genant vnser
procurator fiscal vns der Sachen halb gegen den gemelten
aydgenossen umb recht dimuticlich angerufft vnd wir in
darauf bey sweren penen abermals beuolhen haben, daz
on vercziehen nach angesicht desselben vnnsers briefs die
obgemelten in vehde vnd veintschafft antätten, den gemey-
nen frid gegen dem bemellen herczog Sigmunden seinen un-
dertan gewanndten vnd meniclichen hielten, dawider nichts
fürnemen, sonder inen ir abgedrungen geslösser vnd geno-
men gut in lunffczehen tagen nach verkündung desselben
vnnsers briefs einantworten widergeben vnd vmb all vnd
yeglich beschedigung, kerung vnd abtrag teten. Dann wo
das in derselben zeit nit beschehe, so haben wir dieselben
aydgenossen geheischen vnd geladen, des drey gerichts-
tag vnd den leczten gerichtztag peremptorie benennet vnd
gesaczt vor vns durch iren volmechtigen anwalt rechtlich
HABSBÜRGENSE S. XV. 239
zu erscheinen vnd demselben vnserm procurator fiscal im
rechten entlich zu antwurten als dann vnnser ladung in
verkündet das mit mer worten clerlichen innhielt. Solhs
alles haben sy abermals verachtet vnd darüber vnd dar-
wider auch nach dem die gemelt vnnser ladung in verkün-
det, die obgemelt sach mit nemlichen worten darinne be-
stympt vnd deszhalb dieselb sach zwuschen vnnserm obge-
melten fiscal vnd inen in hangend recht komen vnd also
vnentscheiden gestanden ist, dem vorgenanten vnserm vet-
tern für sein statt Waldshut geczogen die mit gevvalt auch
etweuil graten, herren, ritler vnd knechte so er darinne
hetle zu erobern vnderstanden vnd deszhalb auf das die-
selb statt auch die grafen, herrn, ritter vnd knecht so da-
rinne waren gerettet vnd bey irem leben gehalten wurden,
so sein der genant vnser vetter vnd die von Waldshut
auch etlich ander die sinen zu vnpillichen vnd vnrechtli-
chen verschreibungen, verphlichtungen, gelubden vnd ey-
den gedrungen, also daz derselb vnnser vetter durch sol-
hen drangsale bey seinen fürstlichen wirden vnd eren hat
müssen versprechen durch hilft* vnd furdernuss desobge-
nanten herezog Ludwigs die sach wie vorsteet gegen vns
abzetragen vnd sunst die andern artickeln alle wie die in
der gemelten bericht begriffen sein on allen eintrag unuer-
brochenlich zu halten vnd zu uoleziehen. das vns dann
wo wir es annemen vnd verwilligten an vnser oberkeitvnd
kayserlichem stannd hinfür möcht gross Verachtung brin-
gen vnd vast schimphlicn zugemessen werden. Die gemel-
ten aidgenossen haben sich auch an solichem nit benügen
lassen sonnder dabey die von Waldshut vnd ander vnsers
vetters vndertan auf denu Swarzwald wonende durch iren
drangsal nöttigung vnd vergweltigung darczu bracht, daz
inen dieselben von Waldshut vnd auf dem Swarzwald haben
in Sonderheit geloben vnd svveren müssen, ob der genant
vnser vetter hieczwuschen sant Johanstag zu sonwenden
schirstuolgende den aidgenossen ein nemlich summ gelts
nit auszrichtet noch beczalte daz dann dieselben von
240 DIPLOMATARIUM
Waldshut vnd auff dein Swarczwald den mergemelten ayd-
genossen in allen dingen vnd mit allen Sachen gehorsam
vnd ge wertig sein solten, als sy vnserm vettern yetz sein
inmassen dann der berichtungbrief das volliclieher ausz-
weiset. Vnd nachdem der genant vnser procurator fiscal
fiirgibt, daz solich verschreibung, glubde, eyde, sigel vnd
brief die all nach der vorgemelten vnser eruordrung ad-
uocation vnd annemung in hangendem vnentscheiden rech-
ten wider den gemelten fridauch über vnser inhibicion vnd
verpietung mit heres erafft durch dranngsal vnd freuein ge-
walt nit allain Zu uerachtung vnser oberkeit vnd gerichts-
zwang, sonnderauch die zuuerteidingen oder zu uerphiich-
ten beschechen im rechten crafftlos vnd vntöglich wern,
vnd durch vns innhaltvnsersobgemelten vetters begerung
nit angenomen noch zugelassen sonder gancz vnd gar auff-
gehabt vernicht gehalten vnd von den aydgenossen in keinen
wege gegen vnserm vettern seinen vndertan gewanndten
noch sust gegen nyemand angeczogen noch gebraucht
werden sollen. So hat er vns mit dimutigem fleiss angerufft
vnd gebeten daz wir zu hannthabung des gemeinen frides
auch vnnser oberkeit vnd gerichtsczwang von vnnsers key-
serlichen ampts wegen dieselb bericht vnd verschreibung
mit allen vnd yeglichen iren puncten, clausein, artickeln,
meynungen vnd hinhalten crafftlos vnd vntöglich zu erklern
auch bei mercklichen vnd sweren penen den genanten
aydgenossen samentlich vnd sonnderlich vnd darczu allen
andern die die sach irs teils berüret oder in einchen wege
berüren vnd antreffen mag zu gebieten gnediclich geruch-
ten mit namen daz sy vber vnd wider solh vnser deelara-
cion die bemelten bericht in dheinen wege ancziehen noch
gebrauchen sollten. Wann nw vnfruchtpar were gemain
friden zu seczen eruordrung vnd annemung ze tunde, ge-
bot vnd ladung auszgeen zu lassen vnd die sach in recht
zu fassen sy wurden dann gehanthabt vnnd volczogen vnd
so wir aber gar lauter vnd eigentlich vermercken, daz der
obgemelten gemeiner aydgenossen freuenlich Verhandlung
HABSBURGENSE S. XV. 241
so offenbar vnd kuntlich ist, daz sy ganez kein Widerrede
noch laugen im rechten gedulden noch erleiden vnd desz-
halb ferner verhorung der parthey nit not tut auch
dabey verneinen wo sy geduldet vnd die vorberurt richtung
volczogen, daz darausz der frid vnser obgeschriben an-
nemung, gebot, ladung vnd gerichtzwang verachtet, die
vngehorsam vnd widerwertigkeit gefudert vnd als zu be-
sorgen ist, sich von tag zu tag meren wurde. Darumb so-
lichem zu begegnen gemainen nucz den friden vnd das
recht zu fudern, auch vnnser oberkeit vnd gerichtzwang
zu hannthaben, so haben wir nach zeittigem rate die ob-
gemelten berichtung, gelubde vnd verschreibung der laut
vnd innhalt wir hierinne gemelt haben wellen, als sy von
worte zu worte in disem vnserm brief begriffen wem alle vnd
yede mit allen vnd yeglichen iren puncten, artickeln, mey-
nungen vnd anhengen wie die darinne von wort zu wort
gesaczt sind vnd darausz volgen oder geczogen werden
möchten gancz vnioglich crafftlos abe vnd tod zu sein er-
clert vnd erkant, ercleren vnd erkennen die also untug-
lich crafftloss tode vnd abe von römischer keyserlicher
machtvolkomenheit vnd rechtem wissen in crafft disz briefs
von yetzberürter macht vnd wissen erkennend vnd se-
czende, daz die yeczgemelt abgetan berichtung hinfür von
yemand inne oder ausserthalb rechtens angeczogen oder
gebraucht werden möge, sonnder bey der bemelten vnser
declaracion vnd aberkennung bleiben dawider auch keyner-
lay auszuge oder excepeion stat haben solle als ob sy
mit beruffung der partheyen vnd rechtlicher erkantnuss
von vns auszgegangen were, alle vnd yeglich abgang vnd
gebruch so sich villeicht form oder zierlichait halb der ge-
richte vnd rechten in diser vnser declaracion vnd vnd aber-
kennung mochten begeben haben von obgedachten key-
serlicher machtvolkomenheit vnd rechtes wissen erfül-
lende. Mit vrkund disz briefs, besigelt mit vnserer keyser-
lichen maiestat anbangendem insigel. Geben zu Grecz am
fünffundzwainezigisten tag des monads May , nach Cristi
Fontes etc. II. B<1. 16
242 DIPLOMATARIÜM
geburde vierczehenhundert vnd im neunundsechczigisten,
vnnser reiche, des römischen im dreissigisten, des key-
serthumbs im achtzehennden vnd des hungrisehen im
aindlefften jaren.
Orig. Perg. 1 grosses Majestätsiegel. Geh. H. Archiv.
(Angef. bei Chmel, Regg. K. Friedrichs B. II. Nr. 5567. Lichnowsky Bd. VII.
Regg. N. 1358.)
XLII. 26. May 1469.
Wir Fridreich von gotts gnaden römischer keyser
zu allcntzeitten merer des reichs, zu Hungern, Dalmacien,
Croacien etc. kunig, hertzog zu Osterreich vnd zu Steyr
etc. Embieten dem hochgebornnen Sigmunden hertzogen
zu Osterreich vnserm lieben vetter vnd fürsten vnser gnad
vnd alles gut. Hochgebornner lieber vetter vnd fürst. Als
wir negst von deiner lieb auch des hochgebornen Ludwi-
gen pfaltzgraue bey Rein vnd hertzogen in Bayrn wegen,
ersucht vnd gebeten sein, solh vngnad vnd vnwillen, ob wir
einich deszhalb zu vnsern vnd des reichs lieben getrewn
gemeinen eydgenossen vonn stetten vnd lannden vmb das
sy dich vber vnd wider vnsern fiinffj erigen frid zu Nurm-
berg beslossen vnd durch vnsern heiligen vater den pabst
bekrefftigt vnd bestettigt, auch vnser keyserlich gebot vnd
ladungbrief deszhalben an sy ausganngen in hanngendem
rechten bekriegt vnd dein lieb zu vnbillicherverschreibung
bericht vnd glubde gedrungen haben abzustellen vnd sy da-
rumb nicht ferrer anzulanngen, sey wir wol ingedenkh,
nachdem wir aber durch vnsern procurator fiscal glewb-
lich vnderricht sein, wie die gemelten eydgenossen zu
nicht kleyner smehe vnd verachttung vnnser keyserlichen
maiestat solhs alles in hanngundem rechten freuenlich ge-
hanndelt auch darinn souil an in gewesen were, vnser key-
serlich oberkeit vnd gerichtzwanng an den ennden vnd in
der vermeinten bericht zuuortedingen vnderstannden, so
haben wir aus den vnd anndern merkhlichen vrsachen vns
dartzu bewegende, vnd auf anruffen des gemelten vnsers
procurator fiscals, solch bericht so zwischen dein vnd in in
HABSBURGENSE S. XV. 2*3
dem verganngen iar bcscheen ist mitsambt irn vmbstenn-
den vnd anhenngen in allen puncten vnd artikln aus eigner
bevvegnuss rechter wissen vnd volkomenheit vnsers key-
serlichen gewalts krafftlos vnd vntuglich erkannd vnd
erclert, alsdann vnser keyserlieh brief darüber ausganngen
das eygenntlicher innhalten. Darumb so emphellien wir
deiner lieb mit disem brief ernstlich vnd vessticlich auch
pey einer peen, nemlich hunndert marck lotigs goldes,
vns in vnser keyserlieh camer vnableszlich zu betzallen
gebietende das du den vorgenannten eydgenossenin crafft
der vorbestimbten vnd durch vns aberkennten bericht nichtz
raichet noch ausrichtung tut sonnder der vorberurten vnn-
ser declaracion vnd erclerung in allen irn puncten vnd ar-
tikln wie die von wort zu wort innhalt ganntz vnd gar nach-
komest vnnd dy haltest vnd hierinne nicht annders tust als
lieb dir sey die vorgemelt peen zuuermeiden. Geben zu
Gretz an sechsvndzweinzigisten tag des mondes May nach
Cristi geburt virzehenhundert vnd im newn vnd sechzigi-
sten, vnnserr reiche, des romischen im dreissigisten, des
keysertumbs im achzehennden vnd des hungrischen im
aindlefften iarn. — Ad mandatum domini imperatoris in
consiiio.
Orig. Perg. 1 aufgdr. Siegel. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Chmel, Regg. II. 5570. Lichnowsky Bd. Vi. Regg. Nr. 1360.)
XLIIL 24. Juli U69.
Wir Eberhartt graue zu Sonnenberg truchsäs zu
Waltpurg houptmann vnd gemain ritterschafft der veray-
nung vnd gesellschafft sant Jörgen Schütz zu obern Swäben
bekennen offenlich vnd tund kunt menglichem mit dem
brieffdas wir gott dem almechtigen der iungfrowen Marien
dem ritter sant Jörgen zu lobe vnnsern landen lütten vnd
allen andern vnsern zugewandten zu vffenthalt vnd vmb
das bilgrin, kaufflut, lantfarer vnd all ander vnversprochen
lute durch vnnser vnd vnnser zugewanten land vnd gebiete
sicher vnd vnbelaidiget wanndeln vnd werben mögen vns
IG*
244 DIPLOMATARIUM
von dat disz brieffs bisz sant Jörgen tag* nächst vnd dan-
nenthin ain gantz jare widerumb auf sant Jörgentag zu dem
durchluchtigen liouchgebornen forsten vnd herren hern
Sigmunden hertzogen zu Osterrich vnd zu Stir etc., vnn-
ser gnädigen herren veraint vnd verbunden haben diser
nauch volgenden Sachen, verainen vnd verbinden vns der
in krafft disz brieffs, des ersten das der vorgenant vnnser
gnädiger herr vnd die sin gnaden erblich zuuersprechen
stond sy sigen gaistlich oder weltlich, ouch wir vnd die in
vnnserm versprechen sind in zytt diser veraynung vmb
kainerlay sach willen zu vintschafft oder vffrur mittainan-
der komen noch sunst widerainander sin oder tun noch den
vnnsern vnd die vnns alsuorstät zuuersprechen stond des
dehains wegs nach vnnserm besten vermögen gestalten
sollen, ouch ain tail den andern die zytt vsz sins innhaben-
den genossen guts nit entweren sonnder yedertail den an-
dern by siner stillen geruwten innhabenden gewer, ouch
by sinen schlössen fryhaitten vnd gnaden brieffen vogtyen
gutten gewonhaitten, gerichten vnd rechten als yedertail die
herbracht hatt bliben laussen vngeuerlich. Ob es aber were
das sin gnad vnd wir die vnsern vnd die vnns erblich zu-
uersprechen stond alsuorstät mittainander zu tund gewon-
nen das sollen wir gegenainander vsztragen mit recht in-
maszen hernach begriffen ist, also begab sich das der vor-
gemelt vnnser gnadiger herr an vnns hoptman vnd gesell-
schafft samentlich gewonn zu vordem vmb Sachen die sich
hinfür in zytt der aynung wurden begeben, das dann sin
gnad siner gnaden rate zwen oder dry vnd wir ouch souil
vnnser frund in vierczehen tagen nach des clegers ervor-
drung an ain gelegen ende zu tagen schicken vnd sich ains
gemainen verainen. War aber das wir des gemainen nit ainig
werden möchten so sol yeglicherteyl dem andern zwen oder
dry zu gemainem vngeuarlich benemmen vnd dann ain losz
geworffen werden, welicher tail die wall haben soll zu nemen
ainen gemainen vsser des andern tails benempten ; vnd wel-
chem das losz also zu velt.der sol vsser des andern tails anzal
HABSBÜKGENSE S. XV. 245
aineu gemainen nemen zu dem wir dann zu baiden tailn
seczen sollen. Nämlich yeder tail zwen, vnd vor den ir sach
mit recht vsztragen. Gewunne aber der selb vnnser gnädiger
herr die sinen vnd die sinen gnaden als uorstät erblich zu
uersprechen stünden zu vordem an ain oder mer sunder-
lich person von herren, rittern vnd knechten oder ander
vnnser gesellschafft die nit in gerichten gesessen weren,
gen dem oder denselben sollen sin gnad vnd die sinen als
vorstät sich laussen genügen an vsztrag rechtens vor ai-
nem der sin gnad vsser vnnser gesellschafft zu ainen vn-
parthygen gemainen benemen ouch mit glichem Zusatz yede
parthy zwen, ob auch wir oder ettlich vnder vnns an den vor-
genanten vnnsern gnädigen herren oder die sinen vnd die si-
nen gnaden erblich zu uersprechen stond vnd mit in besecz-
ten gerichten gesessen weren zu vordem gewonnen, so sol-
len sin gnad oder die sinen vnd die sin gnaden also zuuerspre-
chen steen, sich genügen laussen an vsztrag rechtens vor
ainem den wir oder die sunderlich person vsser siner gna-
den rätten zu ainem vnparthygen gemainen wurd benemen
auch mit glichem zusacz alsuorstett. Wäre ouch das in
dem spenn wurden also das ain tail mainte cleger zu sind
desglich der andertail hin widerumb ouch, oder ob ain tail
innhaber zu sind vnd der ander das ouch vermainte solich
Sachen sollen ouch vor dem gemainen mit glichem Zu-
satz alsuorstett mit recht vsztragen werden vnd weli-
cher tail cleger vnd zusprecher von dem gemainen vnd
Zusätzen gemainlich oder dem mertail erkent wirdt, so sol
dann dem vsztrag des rechten nachgangen wie obstat vn-
geuerlich, item ob ain tail an personen die in gerichten ge-
sessen weren zu vordem hett oder in zitt diser aynung zu
vordem gewönne das sol berechtet werden in den gerich-
ten, darinn der, der anclegt wirdt gesessen ist vnd all gaist-
lich Sachen vorgaistlichen lütten vnd dahin sy gehören be-
rechtet vnd vsztragen werden, item ob die Spruch oder spenn
berurtten lechen die sollen allweg für den lehenherren
oder sinen richter vnd mann gewiszt vnd daselbs berech-
246 DIPLOMATARIUM
tet vnd vsztragen werden, berurtten aber die spenn erb vnd
aigcn das sol berechtet werden in den gerichten darinn
sy gelegen sind vnd fräuel vnd vall sollen oueh berechtet
werden in den gerichten darinn sy begangen vnd gevallen
werden vnd wasz also durch die vorgcmelten gemainvnd
zusatz oder sunst an yedem ende alsz hievorstatt ainhellec-
licli oder durch den mertail für recht gesprochen wirdt,
daby sol es bliben vnd dem nachgangen werden on appel-
lieren ander vszzug oder inträg. Vnd vif das sollen der
vorgenant vnnser gnädiger herr vnd wir kaintail des andern
offen vind oder die vff sinen schaden weren gewesen das
kuntlich war wissentlich nit hüsen halten essen oder trin-
cken noch gelait geben, noch inen hilff, bystand, zuschub
oder vnderschlouff tun noch den vnnsern zu baiden tailn
nach vnnserm besten vermögen ze tund gestatten, sonnder
in welches gerichten vnd gebietten söllieh angriffer, be-
schadiger vnd getätter betretten wurden, dem besehedig-
ten vnuerziehen rechtens zu gönnen vnd gön zu laussen
vngeuerlich, denn fugte sich das yeman wer der oder die
wären den egenanten vnnsern gnädigen herren oder vnns
die vnnsern vnd die vns erblich zu uersprechen stond als-
uor stät samentlich oder sunderlich würden angriffen oder
beschedigen so sol yeder tayl vnder vnns vff stund so wir
oder die vnnsern des hermant oder sust gewar werden sö-
lichs helffen zu frischer getätt nauch ylen weren entschüt-
ten vnd nach vnnserm vermögen dartzu tun als were es
yegliches aigen sach vff das ob die angriff erylt vnd zu recht
mögen vffgehalten werden, ob aber der mergenant vnnser
gnädiger herr oder wir die sinen vnd die vnns alsuor stät
zuuersprechen stand vmb verbriefft schulden oder erlang-
ter recht wegen vonyeinan wer der wäre angriffen vnd solich
angriff zu frischer getät herylt wurden, wanne dann wir bai-
der sytt gloublich vnderricht sind das dieselben angriff von
verbriefter schuld, oder erlangter recht wegen gescheen
wem so sollen den oder dieselben getätter mit dem angriff
ledig gelassen vnd an dem ende da das vffgehalten were zu
HABSBURGKNSE S. XV. 2k7
rechtigen nit gedrungen werden. Würden aber die angriff
was des wäre vszgenomen vmb verbrieft^ schuld vnd er-
langte recht also nit erylt oder wir die vnnsern vnd die vnns
erblich zu uersprechen stond vnderstanden zu bekriegen
wider recht des sich der offtgenannt vnnser gnädiger herr
wolt benugen laussen vor vnnserm houptman vnd gesell-
schafft so sollen wir sinen gnaden zu täglichem krieg schi-
cken vnd legen drissig pfärd raisigs gezuges wo sin gnad
des am notturfftigsten ist vngeuarlich vff sinen gnaden co-
sten vnd vnsern schaden, wurd aber die sach den houch-
gebornen fursten vnd herrn herrn Karin marggrauen zu
Baden etc. vnnsern gnädigen herrn, mit dem wir glich al-
so verbunden sind, ouch antreffen, so sollen wir ir yegli-
chem nit mer dann lunffzehen gewappet zu rosz zu täg-
lichem krieg schicken damit es hy dem zusacz der drissig
ptartt blib vnd nit darüber kome vnd damit allweg vnnser
vindsbrieff desglich ob wir vnnser ainer oder mer oder die
vnnsern alsuorstätt wurden vnderstanden zu bekriegen wi-
derrecht des wir vnns wölten laussen genügen vor dem
vilgenanten vnsermgnädigenherren oder siner gnaden rät-
ten hievornen im lande so so! vns sin gnaud zu toglichem
krieg vff siner gnaden costen vnd schaden ouch scbicken
sechczig gewappet mit pfärd vnd harnesch wol erzugt
vnd damit sine gnaden vindsbrieff wie vorstätt vnd weli-
cher tail dem andern also zuschicken wirdt, so sol doch der
tail dem man also zuschicken wirdt zuuor die anzahl als-
uil im der ain tail schickt da haben vnd on derselben zu-
tun sollen die so also geschickt werden, den krieg nitbru-
chen sonnder ainer mit dem andern vngeuarlich, hegäb sich
aher das wir von des obgenanten vnsers gnädigen herren
wegen oder der sinen vnd die sinen gnaden erblich zu
uersprechen stond zu krieg kämen vnd der widerstand fur-
sten massig wäre, so sol sin gnad vnns zu taglichem krieg
in siner gnaden oder vnnser schlosz wa wir vnns die zu
hilff wider die vind am liebsten han wollen vnd vordem
hundert gewappet zu rosz wol erczugt ouch vff siner gna-
248 DIPLOMATARIUM
den costen vnd schaden schicken vnd legen die so ouch
also geschickt werden sollen nit von danen rytten dann
mit siner gnaden oder vnnser welhes tails der krieg ist
houptmanserloubenvngeuerlich, wir sollen ouch ainandern
solich zusacz vnd vindsbrieff vierczehen tagen den näch-
sten nauch ervordrung des tails des der krieg ist schicken
vngeuerlieh vnd wurden in sölichen kriegen von dem
tail des dann der krieg were, so der ander tail die sinen
by im liegen hette in zusaczwisz burger oder geburen ge-
vangen dieselben sollen zugehörn vnd bliben dem des sö-
licher krieg ist, würden aber raisig, edel oder vnedel als-
dann gevangen, dieselben gevangen sollen alle zustön dem
tail des der krieg ist vnd doch gehalten werden nauch
kriegsherkomen vmb das ob von den vinden dem vilge-
nanten vnnserm gnädigen herren oder vnns edel oder vn-
edel gevangen wurden oder wären, das dann ain edelman
gen dem andern doch nauch glichen billichen dingen vnd
ain arm knecht gen dem andern ongescheczt ledig gelaus-
sen werden sollen vnd sollen doch derselben raisigen,
edel oder vnedel dehainer ledig gezelt werden dann mit
des andern tails der sinen zusacz da hat wissen vnd wil-
len. Item ob ouch der genant vnnser gnädiger herr, oder
wir oder die vnsern alsuorstät vberzogen oder belegert
wurden, so sol der selb vnnser gnädiger herr vff siner gna-
den costen vnd schaden vnns vnd wir her widerum sinen
gnaden vff sinen costen vnd vnnsern schaden zuziehen mit
macht, sölich schlosz oder stett so belegert wäre helffen
retten vnd entschütten. War oder wurd aber das solich
schlosz oder statt, was das vnder vnns baidersytt vnd der
vnsern alsuorstätt gewesen were abgewonnen so sollen sin
gnad vnd wir in solicher masz wie hievorstätt ainandern
nach vnserm vermögen getruwlich vnd zum besten berät-
ten vnd beholffen sin damit solich schlosz oder statt dem
oder den so es also abgewonnen wäre wider ingeben oder
bekertt wirdt. Item ob sich ycht krieg oder geschefft als
hievorstät begeben schlosz oder stett gewunen wurden die
HABSBURGENSE S. XV. 249
zuvszgang diser aynung nit gericht, oder dieschlosz oder
stett ouch nit wider worden wären, so sollen der vorge-
nant vnser gnädiger herr vnd wir ainander naueh lut diser
aynung beholffen vnd berätten sin vnd vnns darinn von ain-
andern nit schidigen sölich schlosz vnd stett sigen dann
wider herobert die sacb sunst geriebt oder naueb billichen
dingen bekertt. Item ob wir oder vnnser mitgesellen ainer
oder mer kriegszhalb die dem vorgemerkten vnnserm gnä-
digen herren vnd vns von sin oder vnnser wegen zusteen
wurden ir lechen vffsagten, so sollen doeb dieselben krieg
nit gerieht werden, dem oder denselben sigen dann ir le-
eben widerum gelicben. Item den yetz gemelten vnsern
gnädigen herren vnd ouch vnns sol disz aynung nit witter
binden dann in siner gnaden landen hie diszhalb des Arien
des Verren vnd im Briszgöw. Wurd ouch der gemelt vnn-
ser gnadiger herr ainer bottsehafft von vnns zu tagen rech-
ten oder ladingen begeren, die sollen wir sinen gnaden zu
schicken verbunden sin doch nit dann vffsiner gnaden costen
vnd vnnsern schaden, desglich wurden wir siner gnaden
bottsehafft begeren ouch zu tagen rechtten oder tädingen
die sol sin gnad vnns auch zu schicken verpflicht sin, doch
vff siner gnaden aigen costen vngeuarlich ob ouch die ge-
sellschafft im Hegöw die ouch also zu dem obgenanten
vnnserm gnädigen herren verbunden ist vnd wir in irrung
oder vordrung kämen, so sol sin gnad daran sin vnd schaf-
fen das ain tail den andern, es berur vnns ingemain oder
sunder personen, lausz bliben by recht von dem vorge-
merekten vnnserm gnädigen herren vnd siner gnaden rät-
ten hie vor zu land oder vor dem vorgenannten vnnserm
gnädigen herren herrn Karlin marggrauen zu Baden etc.
vnd siner gnaden rätten oder ob die sacb so gering were
an gemainen billichen enden dahin dann die egenanten
vnnser gnädig herren hertzog Sigmund oder marggraue
Karle die wysen vngeuerlich. Item der vorgenant vnnser
gnädiger herr noch ouch wir sollen vnns zu nieman ver-
binden noch schirm an vnns nemen, wir seezen vnd nemen
250 DIPLOMATARIUM
dann zuuor vsz dise aynung vngeuarlich. Item in discr
aynung sol vsgeschlossen sin vnnser hailiger vatter der
baupst, vnnser gnädigster herr der römisch kayser vnd was
yeder tail verschribung gelupt vnd aydhalb vor dato di-
ser aynung gescheen verbunden vnd verpflicht wäre im
daran vnschadlicb geuerd vnd arglist in allen vorgescho-
ben dingen gentzlieh vszgeschaiden vnd des alles zu wä-
rem offem vrkund haben wir vorgenanter Eberhartt grauff
zu Sonnenberg etc. houptmann vnd wir Jörg graue zu
Werdemberg vnd zum Hailigenberg,Götfrid von Zymmern,
Fry Jörg truchsäs zu Waltpurg vnd Berchtold vom Stain,
ritter vnnser yeglicher sin aigen insigel für vns vnd gemain
vnnser mitgesellen vnnser gesellschafft offenlich hengken
laussen an den brieff darunder wir vnns alle gemainlich al-
ler vorgeschriben Sachen byguttentruwen in rechter war-
hait kreffteclich verbinden mit disem brieff der geben ist an
sant Jacobs des hailigen zwölffbotten aubent des jares als
man von der geburt Christi zalt viertzehenhundert sech-
tzig vnd nun järe.
Orig. Perg. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky, Bd. VII. Regesten Nr. 1379.)
XL1V. 6. Jänner 1470.
Wir Alwig graue zu Sultz, bekennen offennlich mit
disem brieue für vnns vnsern lieben bruder graf Rudol-
fen von Sultz, des vollen vnd gantzen gewalt vnd macht
wir vnns an siner statt annemen vnd gebruchen. Als der
durchluchtig hochgeporn fürst vnd herr herr Sigmund
hertzog zu Österrich etc. vnnser gnediger herr, von dem
bemelten vnnserm bruder vnd von vnns an siner statt si-
nen gnaden sloss Nellemburg mitsampt der verschribung
so sin gnad vnnserm bemellen bruder gegeben, ouch züg
varendhab, pücher, register vnd anderm so im damit in-
geben vnd vberantwurt ist eruordert, vnd das Bilgerin
von Rischach vberzuantwurten beuolhen hat , das wir in
namen vnd an statt vnnsers bemelten bruders des bemelt
HABSBUllGEiVSE S. XV. 251
schloss also zu sinör gnaden hannden vbergegeben haben,
ettlieh varend hab nämlich siben pett, siben phulwenvnd
vierzechen küsze, ain karrenpüchs, dry häkenpüchs vnd
zwo gebrochen hagenpüchs so her Durings geweszen
sind, vnd ain vas mit tusent philn darus gefürt, darumb
wir vnns mit vnnserm bemelten gnedigen herren vertra-
gen, oder die widerumb gen Nellemburg antvvurten sollen
vnd die verschribung so er der fünf tusent guldin vnd
der vogty halben Nellemburg von sinen gnaden hat , ha-
ben wir nicht vberantvvurten können noch mögen nach
dem die nicht vorhanden, sunder in gewaltsam des wol-
gepornen vnnsers lieben oheims marggrafs Rudolfs von
Hochperg, der domals nicht by lannde ist, vff das wir si-
nen gnaden by vnnsern waren trüwen gelopt, versprochen
vnd verhaiszen haben, geloben, versprechen vnd verhais-
zen auch wissentlich vnd in krafft ditz briefs sinen gna-
den sölieh verschribung vnnserm bemelten bruder Nel-
lemburg halben gegeben, inner iarsfrist vberzuantwurten
vnd zu siner gnaden handen zu geben, ob aber das nicht
beschäeh sunder das verzogen wurde, das doch geuerlicher
in deheinen weg sin soll, so sollen doch die selben brief vnd
verschribung vnnserm bemelten bruder graf Rudolfen, noch
vnns vnd vnnsern erben kainen nutz fromen, noch vnn-
serm gnedigen herren gantz kainen schaden bringen,
sunder in allweg tod ab vnd gantz kraftlos sin, wir ver-
zihen vnns ouch in kraft ditz briefs für vnns vnd dem ge-
melten vnnserm bruder alles des so vns vnd im derselben
verschribung halben encherlay zu nutz zu gefügt werden,
oder wir vnd er dardurch gesuchen möchten gar vnd
gentzlich vnd nichtz destminder sollen wir schuldig vnd
gebunden sin, so erst wir mögen sölieh verschribung si-
nen gnaden herus zu geben vnd so wir denn vnnserm gne-
digen herrn solich verschribung so wir vmb Nellemburg
herus vnd vbergeantwort haben, so sol vnns sin gnad den
gegenbrief ob des vnnser bruder sinen gnaden ainen ge-
geben hett vf die zit herwider zu vnnsern handen geben,
252 DIPLOMATARIUM
ob aber sinen gnaden kain reuers worden wäre, so sol vnns
sin gnad vmb sölich hinus gegeben verschribung quittiern,
als truwlicb vnd vngeuarliehen, vnd des zu vrkundt haben
wir vnnser insigel tun henken an diesen brief, der geben ist
vf der hailligen dryer küng tag nach Cristus gepurt tusent
vierhundert vnd sibentzig jare.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky. Bd. VII. Reg. Nr. 1418.)
XLV. 12. Jänner 1470.
Ich Cristoff Reyfer bekenn offenlieh mit dem brief
für mich all mein erben vnd naehkomen, daz ich angese-
hen vnd betracht hab mein allter darin ich komen vnd in
sorgen das ich mit swerer krannckhait beladen mochte
werden dadurch ich ain Ordnung meiner hab vnd gut nicht
getun möchte solhs vnd auch die gnad damit mich der dur-
leuchtig hochgeborn fürst vnd herr hertzog Sigmund
hertzog zu Osterreich etc. mein gnediger herr gnediclich
gemaint hat, hab ich angesehen vnd zu hertzen genomen
vnd dadurch ain Ordnung mit gutter wissen rechter ver-
nunfft betracht vnd fürgenomen, also das ich mein sloss
Alltspawr mit aller seiner zugehorung dem benanten mei-
nem gnedigen herrn von dem das zu lehen rueret im sei-
nen erben vnd naehkomen freys willens mit gutter vorbe-
trachtung vnd vnbezwunngenlich vbergeben vnd ingeant-
wurtt hab, darnach alle die lehen, so ich von dem Gots-
hows zu Trient zulehen innhab mit namen halbs dorff in
Malluein das vnndertail halbentail des gerichts daselbs vnd
halben see, so ye vndye zu dem vorgemelten schloss Allt-
spawr gedient hat. Item vnd die lehen der rigel vnnder
dem Stainzu Tramyne Weingarten weys gelegen mitsambt
der rigelrecht vnd annder stuckh nach laut meiner lehen-
brief so ich von weylent bischoff Jörgen zu Triendt lobli-
cher gedechttnuss auch dem gegenwürtigen bischoue Jo-
hannsen vnd irn voruordern darumb empfanngen hab nichts
ausgenomen noch hindan gesetzt, vnd übergib auch die
HABSBURGENSE S. XV. 253
demselben meinem gnedigen herrn von Osterreich wis-
senntlich vnd in krafft ditz briefs allso das der benant mein
gnediger herr hertzog Sigmund seiner gnaden erben vnd
nachkomen nw hinfur das vorgemelt schoss Alltspawr mit
seiner zugehörung, auch die ytzgemelten lehen stuck vnd
gütter ewigclich innhaben, nützen, versetzen, verkumern,
verkauffen, veranndern, vbergeben vnd alles das damit tun
vnd lassen sullen vnd mügen als mit annderm irem aigen
vnd lehen an mein aller meiner erben vnd nachkomen auch
meingclichs von vnsern wegen irrung,hindernus, intragvnd
widersprechen alles getrewlich vnd vngeuarlich; das alles
zuwarem vrkunnd gib ich dem bemelten meinem gnedigen
herrn hertzog Sigmundten von Osterreich etc. disen brief
mit meinem anhanngenden insigl besigelt, vnd sind dabey
gewesen der erwirdig edeln vnd vessten her Caspar abbt
auf sannt Jorgenberg, Michel Tunner, Wolfgang Summer
secretari, Hanns von Elsp, ambtman zu Botzen vnd Virich
Schutz, auch annder erber leut. Besehenen zu Alltenspawr
an Freytag nach sannt Vallenteinstag, nachCristsgeburde
viertzehenbundert vnd im sibentzigisten jare.
Orig. Perg. Geh. II. Archiv.
(Angef. hei Lichnowsky Bd. VII. Regesten Nr. 1419.)
XLVI. 13. Mai 1470.
Den hochgepornnen fursten vnnd herrn hern Sig-
munden herezogen ze Osterreich etc. tun wir Michael von
gottes genadenn des heiligen romischen reichs, burkgraf
zu Maidburg vnd graue zu Harrdegkh etc., zu wissen als
ew wissennlich ist von der schuld wegenn, so ir vns schul-
dig seit zu bezallen in sum newnhundert vnd fünffezig
hungrisch guidein die wir nu menigermal an ew eruordert
haben vnd bezalung nie von ew bekomen können des wir
zu merklichem schadenn vnd zerung komen sind vnd noch
teglich kommen vnd haben ewr vnczher geschont vnd kü-
mern vnd mügen des nicht lennger erleiden, vnd bitenn
ew vns noch zu bezalen als acht tag nachPhingsten, schirst-
254 DIPLOMATARIUM
künftig hie zu Wienn, vnd ew auch vnns verrer Schadens
vertragen, dann ir wol wist das ir vns die schuldig seit vnd
nicht vnser allergnedigister herr der romisch etc. kayser,
wir haben vns auch der schuld zu seinen kayserlichen
gnaden nye verianngen vnd wellen vns der auch noch
nicht zu im verfallen, wurdt ir vns aber auf die obgcmelt
zeit nicht bezallen, so wellen wir für denselben tag die
ewren aufhalldenn mit irm leib vnd gut wo wir des be-
komen mügen vnd ewr auch aller der ewren veindt sein,
vnd vnser fürstlich ere vnd glimppfen hiemit für vns vnd
alle die vnsern, gen ew vnd allen den ewrn genugsamlich
bewart habenn auch ew vnd allen den ewren hinfüro da-
rumben nichts zu tun pflichtig sein vnd ewrn vnd der ewrn
schaden betrachten vncz so lanng wir hawbtguts vnd scha-
denn bezallt werden, vnd getrawen ew noch ir last es dar-
tzu nicht komen vnd bezalt vns noch auf die obgemelt
zeit, dann wir ew doch lieber dienn wollten, dann erzür-
nen dann souil wir von ew darczu gedrungen vnd nicht be-
zalt werden. Gebenn ze Wienn am Suntag nach Pangratj,
annorum domini etc. lxx?
Orig. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
XL VII. 11. Juni 1470.
Den hochgeboren fürsten vnd herren hern Sigmun-
den hertzogen ze Österreich, ze Steyr ze Kernden vnd ze
Krain, grauen zu Tirol etc. Lassen wir Michael von gots
gnaden des heyligen römischen reichs burgkraf zu Maid-
burg vnd graf zu Hardegk etc. wissen, als ir vns yetz ai-
nen offnen brief geschriben habt, begerend ew vnangeuor-
dert, vnd dy ewern vnbekumert zu lassen vnd in demsel-
ben ewrem brief begriffen ist, ob man vns ichtz ze tun
were, daz solh schuld vnsern allergenedigisten herren den
römischen kayser zu bezallen gepüre, nachdem solh schuld
von weilend vnserm gnedigen herrn kunig Lasslawen lob-
licher gedechtnuss herrüre,deshalben ir vns nicht vermainet
schuldig ze sein, vermaynten wir ew aber Spruch nicht ze
HABSBURGENSE S. XV. 255
uertragen, so erpiet ir ew billichs rechtens vor ewern ret-
ten nach lautt ewer fürstlichen freyhait, vnd meldet zu
lesst in demselben evvrem schreiben vnser verschribne ant-
würt, wiewol vns nu nach gelegenhait der Sachen, ew mer
schrifft darinn ze tun nit not were, aber damit wir ew ant-
wnrt geweren in maynung das vnser noch lieber in gütti-
kait, wenn durch vnwillen zuerraichen, geben wir ew
darauf zu erkennen als ir in dem obgedachten vnd mani-
ger andern ewern schreiben vns vormals auf solch vnser
vordrung getan, selbs bekennet das solch schuld von wei-
lend kunig Lasslawen herrüre, derselben ewerr schreiben
aines abschrifft wir ew newlich zugeschikht haben, ew da-
durch ze vnderrichten wes ir ew mit bezallung gen vns
vor verwilligt habt, auch nach dem ir in ainem ewerm
brief anziehet wie sich solh schuld von ewren drittail des
fürstentumbs Osterreich gepüre zu bezalen, getrawen wir
seid ir solher herrürung vnd bezalung also anhellig seit,
vnd wissentlich ist, daz der egemelt vnser allergenedigi-
ster herr der römisch kayser vnd weilend vnser genediger
herr ertzhertzog Albreeht seliger gedechtnüss ir yeder
vns von seinem drittail vnserr schuld von weilend kunig
Lasslawen berkömend nach lautt der berednüss der land-
schafft an alle widerred vnd fürhaldung des rechtens ge-
nedigklich entricht haben, das vns in krafft derselben be-
rednüss, der drittail der vns von ew bisher ausstet auch
pillichen vnberechtend eruolgen sulle vnd maynen ew
darüber nicht phlichtig ze sein mit recht darumb anzu-
langen nach ewerr fürstlichen freyhait, noch in ander weg
des rechtens vnd als ir schreibt das solch schuld den be-
nanten vnsern allergnedigisten herren kayser gepüre zu
bezallen, haben wir vns solher schuld zu seinen kayserli-
chen gnaden vor nye verfangen vnd wissen vns der noch
nicht zeuerfahen, aber woldet ir vns noch inner sechs
wochen von datum dises briefs vmb solhe vnser billiche
anuordrung gütlich benügig machen, des mugt ir vns ewr
verschribne antwürt für sich widerumb bey disem boten
256 DIPLOMATARIUM
züsennden, damit wir vns darnach wissen ze richten. Ge-
ben zu Wienn am Montag* in den Pfingstfeyrtagen, anno
domini etc. lxx?
Orig. 1 aufgedr. Siegel. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VII. Regg. Nr. 1454.)
XL VIII. S. D. (um 1470?)
Durchluchtiger gnädiger herr etc. vweren fürstli-
chen gnaden sy ze wissen getan als von des schlosz wä-
gen Beifort das ich minen gnadigen herren von Matsch
gehuldät vnd geschworen han truw vnd warhait gehorsam
vnd gewärtig sin mit dem schlos vnd ouch denen von Ta-
fas offen ze halten in allen yren nötten des hand sich die
von Monfort gegen ynen verschriben etc.
Item aber sy vweren fürstlichen gnaden ze wissen ge-
tan was zins vnd nutz gehorent zu dem vorgeschriben
schlos.
Item des ersten hört zu dem schlos zwaincig vnd
hundert schöffel körn vnd etstvvas mewas sich anrechnunjr
findät vnd by fiercig vnd hundert war kässev vnd sechs
pfund haller vom zoll ze Lentz vnd acht pfund haller vom
bad ze Alpaniciy vnd dry brunna. Item vnd der hoff der by
dem schlos lit das ist als fil als fünff tagwerc ackers vnd
als fil wissen das man fünff küöy wintrot.
Item vnd aber ain hoff ze Alphanny giltet drizeehen
schöffl körn vnd darzü alpprächt vnd wund waid.
Item vnd über die vorgeschriben nutzung schlecht
minen gnadigen herren fünff schoffl körn für vnd ain iiert-
tel über die burghüt vnd über die pfantschaft.
yirichs item vn(j des pältz ist fünffhundert vnd dry vnd dris-
wfiVort SI£ ruiscft guldin vnd fünff Schilling den das min herren
JJ'j1*? f von Montfort von mir enpfangen hand vnd sechs hundert
Tafas. ririsch gülden hat min her von Matsch von mir enpfangen.
daifMair Och genediger her wissend als mir vwer fürstlich
vndTanS^aä* geschoben hat ich sölt zwen soldner haben vff dem
velrti-e schlos vnd dasbeschächen ist also genediger her lant mich
gen.)
HABSBURGENSE S. XV. 257
wissen ob vwer fürstlich genad sy me haben wellent siel-
mals das die gericht gehorsam sind worden uweren fürst-
lichen genaden.
Furbas wissend gnädiger her als von des hofs wägen (Fiat.)
ze Alpanuy der da die drizechen schöffl körn glittet der
hört zu dem schlos ainem vogt zu der burghüt das in ain
bürg vogt mag den hoff vmb ain zinslichen old selb haben
wäders im aller füglichost ist also genediger her ratt ich
uweren fürstlichen gnaden das uwer fürstlich genad den
hoff lasz by dem schlosz beliben als von alter här das ist
für üwer fürstlich genad vnd für das schlos wan ich han
verstanden etlich nachpurren hättint den hoff gern wen
uwer fürstlich genad in ainn oder zwayen lichint so zür-
nentz die andren.
Aber wissend genediger her von des gerichtz bese- (Fiat.)
tzens wägen das ist also här kommen sider die herren von
Montfort herren sind gesin das das land dry man dar sol
stossen da sol den ain her older ainer an ains herrn stat ain
nämmen wen min herren ain aman older dem land nit ge-
fyely.
Scheint Original zu sein. Papier.
XL VIII. S. D. (um 1470?).
Durchleuchtiger hochgeborner fürst, gnadiger herr.
Als dann die gemain ewer fürstlichen gnaden statt zu
Glurns zu manigen mal für ewer fürstlich gnadn pracht
den mangel von der statt wegen zu Glurns die also fur-
zesehen, vnd ewer fürstlich gnad vns zu gesagt hätt die statt
furzesehen vnd ewr fürstlich gnaden dazu geschaffen hatt
die statt zu beschawen darin furzenemen das noch pisz her
nicht beschehen ist, darumb pitten wir vnd ruffen ewer
fürstlich gnad an diemutiklich vnd durch gotz willen das
ewer fürstlich gnad als gnädig sein welle noch für zu ne-
men die statt furzesehen, damit wir ewer gnaden veinten
ain widerstand mügen wann wir arm leut sein sol ewer
fürstlich gnad vns nicht zu hilf komen, wann ewrn gnaden
Fontes etc. II. Bd. 17
258 DIPLOMATAMUM
gar vil daran ligt vnd dem ganezn landt, wann so die
statt erpawn vnd fursehn wurde, so war das gancz landt
dester pas versorgt, vnd doch die statt furgesehen ist ge-
wesen als ander ewer fürstlichen gnaden stett in ewer fürst-
lichen gnaden landt dasselbig wider furzesehen wann die
statt zu drey malen verprennt vnd verhert ist worden. Von
denan von Wurms vnd von den Engadeinern dadurch die
statt vmb ir brieff vnd freyhaiten komen ist, wann die statt
dhaynerlay nutz nicht hatt nur vmb ain kreuczer, wann die
(Dasullnlandstras von alter durch die stat gangen ist das auch
^rtch yecz nimmer ist. Gnädiger herr von derPräder wegen als
5Jndurchdas auch vormals für ewr fürstlich gnaden pracht ist wor-
maUnPie- ^en von des holcz wegen das wir treyben auf der Suldnpach
i?sthnJch.vn^ treibn ^as fur ir vrbar vnd aygen vnd so die gemain
komen.)zü Glurns das holcz nicht gleich dannen füren, so nemen
die von Präd vns das holcz gwaltiklichn vnd ist doch ge-
schaffn worden durch ewr fürstlich gnaden hauptman das
sy vns das holcz auf dem griesz nicht nemen sullen vnd
sollen sich nachpaurlich mit vns halten vnd über soliche
geschafft alles verachtn vnd nemen vns das vnser, darvmb
pitten wir ewer fürstlich gnad diemütiklich mit inen ze
schaffen das vnser wider zu geben vnd vns pleiben lassen
nach laut vnsers lehnbrieff den wir von ewern fürstlichen
gnaden haben, wann wir müssen den pach dem Liechten-
stainer verzinsen von ainem tausent holcz ain pfuntpfefFer
gnädiger herr mer fügen wir ewern fürstlichen gnaden ze
(Soi dei-wissen es rint ain pach vnd wasser durch Mals das hayst
sSen^ie Punig das wirt vns gnomen zu vnser notdurfft im sum-
^MahJ mer zu wässern, vnd wann es kumpt das güssen angend
irezn^chvnd si das wasser nicht bedurffen so keren sy das wasser
denezu alles auf vns dadurch vns grosser mergklicher schad be-
niturznu Schicht winter vnd summer vnd zu vnser notdurfft wellen
deua) sy vns das wasser nicht lassen volgen vnd tund die von
Mals vnd sind doch der merertail gotzhawsleut, da pitten
wir ewer fürstlich gnad das ewer gnad so gnädig sein wel-
le vnd mit inen schaffen das sy vns das wasser volgen las-
HABSBURGENSE S. XV. 259
sen zu vnser notdurfft. Gnädiger herr mer pitten wir ewr
fürstlich gnad vns vnser freyhaitn ze bestäten vnd weyter
ze halten gegen den von Wurms als sie sich halten gegen
vns wann sy lassen vns nicht varen für Wurms hinab wein
ze kauffen vnd durch Wurms füren das vns auch sölichs
gegen inen vergunnt werd zu halten wann sy von alter auch
nicht verrer den gen Glurns haben turren varen vnd den
wein da niderlegen müssn, aber yecz varen sy perg vnd
tal wo sy gelust das von alter auch nicht ist gewesn. Gnä-
diger herr auch von der landstras wegen das die da durch
gang als auch von alter herkomen ist. Gnädiger herr dann
von des salcz wegen das für das lang kreucz auf Maiser
hayd herein kumpt das sol auch zu Glurns ausgemessen
vnd gewegen werd das sich auch verkertt hatt vnd doch
von alter da zu Glurns ausgemessen ist worden auch das (Die
die statt pas furgesehen werden mit zollen vnd weglon alsj^'11
dann in andern stettn gewonlich ist damit die obgenant^rm
ewer gnaden statt dester pas fursehen werd, damit beuel-Jennahe~r.
hen wir vns in ewer fürstlich gnad. ren)
Ewer fürstlichen gnaden
allzeit willig vnd gehorsam vn-
dertan Casper Mitterhouer vnd
Wilhalm Wölfli purgermaister
zu Glurns anstat der ganczn
gemain von Glurns.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
(Auf der Rückseite durch die nämliche Hand, die die
Noten seitwärts schrieb:)
Bund vnd gericht ir aynug halbn
Maint graf Jos. wer gut daz vnser gnediger herr ye-
mand darzu ordnet der füglich darzu wer rigel vnder ze
schiebn damit solh aynung gehindert wurd vnd der val von
vnserm gnedigen herrn nit beschech
hat auch gesagt, wie die gericht an in haben begert
er sull sich vmb si annemen etc. Sagt er er well ir nit, lies
ir auch nit, sy sein im auch nit fuglich vnd sich dabey er-
n #
260 DIPLOMATAU1ÜM
boten mug er für vnnsern gnedigen herrn ettwas darynn
finden souerr sein gnaden das eben ist, woll er sein guten
fleis nit sparn.
Er sey auch in maynung hoffend die gericht vnd den
bund mitvnserm gnedigen herrn in ainen landfrid ze brin-
gen so das beschicht, müssen das gotshaus auch in solhen
frid komen. Sagt auch mal dabey ir leiehtuertikheit, daz
auf ire red nit alles sey ze pauen, vnd ratet treulich daz
vnser gnediger her die ding nit lass veyern vnd nit wart
vntz si mit dem bund zu einander komen.
Maint auch wolt man in also brauchen so kund er
nichts finden an gelt er must gelt darzu haben, doch so
kund er das aufbringen an unsers gnedigen hern schaden
desgleich des von Chur.
Glurns.
Ratet auch, daz man mit dem phleger verlasse daz si
nicht so eylends in die bericht geen, sunder am anfang
hübschlich darin gefarn vncz so lang daz vnser gnediger
herr wiss wie er mit den gerichtn vnd bund daran sey gret
seiner gnaden dort ettwas, so müssen dise dester pass
volgen.
Graf Jos von Zollr von seiner prouision wegen sagt
ain lange red, wie es mit dinsten herkomen were etc. vnd
begert widerumb zu bestellen.
Ist geratn Rotemburg halben denn er ist gesessen
auch ander vrsachen halb sey wol ze tun, daz in vnser gne-
diger herr auf vier jar zu diener bestell vnd im auf ain jar
ijf reinisch gülden geb.
XLIX. 12. October (circa 1470.)
Ludouicus dei gracia Francorum rex, carissimo et
dilectissimo fratri et consanguineo nostro Sigismondo Au-
strie ducisalutem cumsincera cordis dilectione. Carissime
frater et consanguinee amantissme, vestras nuper nobis
credencie scriptas litteras per Gerardinum seruitorem ca-
rissimi ac dilectissimi consanguinei nostri Sigismondj Ba-
HABSBURGENSE S. XV. 261
uarie ducis presencium latorem exhibitas, leto animo susce-
pimus et earum tenorem gratanter perlegimus, que nobis
eo lecius oblectamentum profuderunt quo eas cognouimus
ex secundo vestre dilectionis profluuio emanasse. Quibus
perlectis ipse Gerardinus per vos sibi credita nobis fideli-
ter vt arbitramur reserauit, presertim quod prefatus con-
sanguineus noster Bauarie dux cuius predecessores nobis
predecessoribusque nostris summa amicieiarum beniuolen-
cia, tarn nunc, quam decursis dudum temporibus juncti fe-
deratique fuerunt et sunt vt ipsarum amicieiarum connexi-
tas firmius forciusque stabiliretur nobis aliquo äff initatis
glutinio magno cordis desiderio jungi coneupit et maxime
carissimam dileetamque Ludouicam de Laual neptem no-
stram sanguine clarissimam vxorem sorte ducere maritali.
Sed non secus, quam si huiuscemodj connubijs nostrum
prius benignum preberemus assensum. Subiunxit etiam ip-
se Girardinus carissimum dilectumque consanguineum no-
strum Christoforum comitem palatinum affeetare iugi de-
siderio hinc ad nos vsque transmigrare seque nostris quam
plurimum implicare seruieijs. De quibus omnibus fuimus
sumusque solito joeundiores eoque corde feruentiorj quo
valemus vobis ob eximiam magnanimamque voluntatem
quam vos et ipse consanguineus noster dux Bauarie erga
nos gestare comperimus benigno animo gratulamur. Ac
vt ad nostre iam dicte clarissime neptis matrimonium ipse
consanguineus noster dux Bauarie valeat intendere harum
serie exprimimus rem ipsam nobis adeo esse gratam quod
nulla nobis fere graciosior posset contingere mirumque
in modum delectabimur si res ipsa suseipiat communi pa-
rentum voto accedente complementum. Et dum res ipse
suadebunt opportunumque tempus oecurrerit pro aduentu
dicti consanguinei nostrj Christofori comitis palatini in
breui cerciorem iaoiemus. Si qua vero vobis in ceteris
grata fuere illa nobis significare curetis et libenti animo
complebimus. Datum in opido Maduni supra Ligerim duo-
deeima die mensis Octobris. Loys de la Loere.
262 DIPLOMATARIUM
(Von Aussen :) Carissimo et dilectissimo fratri et
consanguineo nostro Sigismondo Austrie duci.
Orig. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VII. Regesten (B.)Nr. 14.)
l. 4. April ivti.
Dem durchluchtigen hochgebornen fürsten vnd herrn
hertzog Sigmund, hertzog zu Osterrichen, minem gnedi-
gen herren.
Durchluchtiger hochgeborner fürst, gnediger herr,
uwer fürstlichen gnaden syen min vndertenig willig dinst
allzit zuuor berait. Gnediger berr vf uwer f. g. beuelh die-
selben hanndlung des tags halb vf Tafas, ouch wie die
löf daselbs stannden zu vnderrichten bin ich mitsambt ai-
ner bottschaft von Veldkirch, von Bludentz vnd von Mon-
tafun vf yetz Eritagnechstuergangen gen Tafas komen vnd
merndes als die botten von gerichten versamlet gewesen
sind am anfang der Werbung sy versucht ob sy also ver-
samlet hie syen nach lut uwer f. g. vsschribn den gerich-
ten desshalb geton so welle ich uwer gnaden Werbung
tun daruf sy mir von stund anttwurt geben haben, ja, vnd
sy wissen auch nicht anders vnd ich mug daruf min Wer-
bung furnemen vf das nach uwer gnaden beuelh der wer-
bunghalb nach lut des memorialshabich die nach dem be-
sten vnd ich das in miner ouch des wolgebornen herren graf
Josen von Zolr vnd der vorgenanten bottschafft in flissiger
verstentnuss vnd rat funden hab geton, nach dem ich mich
vor sosicher Werbung zu graf Josen hab gefügt vnd in sins
rats erkunnet, vnd vf ersuchung des kouffs halb huldigung
zu tund mit flissiger furhaltung aller vmbstennd ist kurtz
ir anttwurt, das sy dauon kain red hören wellen sy haben
ouch nicht gemaint das vf disem tag ainicherlay desshalb
anzogen solte werden, dann von lanndlfrid vnd als die er-
bern botten, so by mir gestannden sind vnd ich solich ir
maynung verstannden, haben wir nach vil ersuchung vnd
arbait an sy gelegt die wenig erschossen hat inen ain mit-
HABSBURGENSE S. XV. 263
tels furgehaltn die wil zu Chur vf dem tag abgerett wor-
den sye das sy ir bottschafft gen Glurns der keuff, lannd-
frid vnd ander stuck halb schicken solten, darzu die vom
pund vnd vom gotzhus iren gunst vnd willen geben, hetten
ouch also ir bottschafft doruff zu ryten geordnet, dann
das min herr von Chur sy nit hette lassen wissen als sy
dann solichs selbs bekannten, so wer noch min bitt vnd be-
ger von uwer f. g. wegen demselben abschaid nach das
sy ir bottschafft der Sachen halb noch hut by tag zu uwer
f. g. selbs person fugen vnd die ding furnemen wolten wer
ich on zwiuol das solichs für sy lannd vnd lut sin wurde
etc. das sy nun mit den furwortten das sy solichs on ir
frund vnd pundgenossen nicht tun konnden'ouch des kain
gewait noch macht hetten, abgeschlagen vnd gemaint ha-
ben das man zu Chur oder Mayenfeld darumb tag laisten
solte, da mochten sy die iren gehaben, da nun von vns
souil nachgelassen worden ist, so verr solicher tag ge-
rumbt gesetzt wurde bis vf zukunfft uwer f. g. ouch mins
herren von Chur vnd das da zwuschen kain enndrung von
nieman furgenomen wurde sonnder die ding still stunden
vnd beliben bis zu demselben tag wolten wir vns des mech-
tigen wie wol wir das nit in emphelh hetten, das haben
sy vns mit dem das sy sich gegen dem pund verbunden
haben mit brief vnd sigel vnd daruff ir ayd getun müssen,
vnd das nicht enndern können noch mugen, ouch abge-
schlagen mit dem zusatz das solicher pund nicht wider
sonnder mercklich für uwer f. g. vnd ir lannd vnd lut sye
als sy vns ouch desshalb ir maynung ettlicher massen mit
sampt ettlichen artikel in dem pundbrief begriffen munt-
lich erzellt haben, wie wol wir in bcgerung gewesen sind
vns den hören zu lassen nachdem wir schuldig weren gern
zu hören was für vnd mit uwer f. g. sin mochte, das hat
aber nicht sin mugen in meynung es sye nit not, sy haben
ouch das von dem pund nit in beuelhen. Als ich uwer f.
g. hanndlung des tags von ainem an das ander, wann ich
zu uwer f. g. kum, gruntlicher durch schrifft vnd mund
264 DIPLOMATAMUM
verwais zu vnderrichten doch so send ich derselben uwer
gnad ettlich artikl des bundbriefs als wir die von mund be-
halten haben verschlossen in disem brief sich darnach zu
richten vnd wann wir nun vsser iren wortten vnd furne-
mungen alle hertikait vnd nicht nachlässigs vnd sonnderlich
nicht versten haben mugen das sy kain naygung zu ainichem
herren haben, vnd vmb uwer f. g. mit mer glimpffain ab-
scheid habe, so hab ich gemaint solich ir hanndlung vf
disem tag für kain antwurt noch abscheid zu haben sonn-
der in dem vertruwen sin sich wyter vnd bas zu bedenn-
cken ouch der iren vf die sy iren gewalt der sachen halb
ziehen rat habn vnd minem gnedigen herren als uwer f. g.
gepurlicher antwurt nach sennden werden vnd als ich vf
solichs gemerckt hab das sy ir bottschafft zu dem bund
sennden werden vnd ich vf uwer f. g. beuelh vf yetz Samb-
stag den bund berufft hab bin ich in willen mich von stund
hin vf zu dem pund zu fügen daselbs mit rat mins herren
graf Josen vor dem bund gegen der gerichtsbotten vlis ha-
ben vnd nach dem besten die sachen an keren ob die noch
zu verzog vnd in besser stannd gebracht möchten werden,
der lof halben kan ich an diser ard nicht erfaren das icht-
zit zu vfrur wider uwer f. g. diesmal dienend sye , doch
wil ich min vlissig erkunnen habn vnd so verr mir ichtzit
begegnet uwer f. g. by tag vnd nacht wissen lassen, es ist
ouch by solichem tag weder vom pund, vom gotzhus noch
von den aydgenossen oder Engendiner nieman gewesen,
damit beuilh ich mich uwer f. g. Datum ylennd vf Tafas
vf Donrstag vor dem Palmtag, anno etc, lxxj.0
V. f. g. vnderteniger
Gerwig von Rotenstain.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
(Angeführ tbei Lichnowsky Bd. VII. Regg.N. 1520.)
HABSBURGENSE S. XV. 265
LI. 25. August 1471.
Sixtus episcopus seruus seruorum dei dilecto filio
nobili viro Sigismundo duci Austrie salutem et apostolicam
benedictionem. Cum inscrutabilis summi dei prouidentia
statuisset humanuni genus sub peccati iugo, seruitute
uetusta detentum in libertatem uendicare et ad beatitudinis
gratiam reparare, vnigenitum filium suumnostre mortalita-
tis carnem suscipere uoluit : ut per eius sacratissimam incar-
nationem nostramque in eum sueque ecclesie vicarios pieta-
tem et obedientiam regna celestia promereremur : qui cum
in terris regnum dei predicando uersaretur, apostolos sibi
elegit : ut post suam in celum gloriosissimam ascensionem
ecclesiam suo sanguine fundatum usque ad consumationem
seculi regerent : et fecundiore fructu in dies adaugerent : in-
ter quos Petrum apostolorum principem et ecclesie sue Ca-
put instituit : data sibi suisque successoribus soluendi et li-
gandi plenaria potestate: sed quoniam unicuique huiusuite
finis est constitutus, decreuit ut Petri auctoritas dignitas
et potestas ad eius in romana ecclesia successores trans-
funderetur, ut esset usque ad consumationem seculi qui
Christum representans caput esset ecclesie sue soluendique
et ligandi uicariam potestatem haberet. Cum igitur per
hanc ab ipso Petro continuatam romanorum pontificum
successionem felicis recordationis Paulus papa ij. prede-
cessor noster summus ecclesie pontifex ac uerus Yhesu
Christi vicarius in sede Petri hactenus sedens in hac al-
ma vrbe ac palatio apud sanctum Petrum diem suum clau-
serit extremum : ipsius funeris in basilica principis apo-
stolorum et exequiarum celebratione solemni de more sub-
secuta, nos unacum venerabilibus fratribus nostris sancte
romane ecclesie cardinalibus, de quorum numero tunc era-
mus, Rome in palatio apostolico apud basilicam predictam
loco ad id ex rationabilibus causis per eosdem fratres con-
corditer electomodo et tempore congruis conclaue pro fu-
turi pontificis electione ingressi fuimus : vbi quarta die que
266 DIPLOMATARIUM
fuitnonapresentis mensis Augusti, missa in honorem sanc-
ti spiritus de more celebrata, post diligentem tractatum,
prout tante rei dignitas exposcebat, predicti fratres eius
qui inuocatus fuerat gratia cordibus eorum infusa, nos
tunc titulo sancti Petri ad vincula presbiterum cardinalem
in summum pontificem unanimi uoluntate et concordia ele-
gerunt : nos igitur etsi humilitatem et fragilitatem nostram
ad vniuersalis ecclesie sarcinam perferendam imparem esse
cognosceremus, tarnen eo confisi qui humilia elegit ut for-
tia confunderet, quique in se sperantes non deserit, colla
subieeimus apostolice servituti, superna nobis dispositione
commisse: hac etiam spe nos hortante, quod tue et aliorum
Christi fidelium pro nobis ad altissimum porrecte orationes
et preees auxilium ad regendum ecclesiam apud nostrum
saluatorem impetrabunt : et nos fortiores reddent: hanc
igitur assumptionem nostram ad tuam consolationem sig-
nificandam duximus nobilitati tue, quem ueluti peculiarem
nostrum et ecclesie filium singulari complectimur caritate :
hortantes eundem in domino ac rogantes ut porrigi faciat
preees solemnes ad dominum Yhesum nostrum ut nostre
paruitati gratiam tribuat, ut condigne ecclesiam suam san-
etam regere et gubernare, et ea agere ualeamus, que spe-
ctent ad laudem et gloriam omnipotentis dei, ac exaltatio-
nem fidei, extirpationem heresum, pacem et concordiam
populi christiani, preeipue uero diuina nobis assistente
gratia, fidem catholicam ab imminentibus Turchorum pe-
riculis tueri et illorum audaciam et furorem repellere est
animus: tua uero generositas, quod maxime catholicos
prineipes decet, fidem ipsam et christianam religionem in
tanto discrimine constitutam nostram et apostolice sedis
auetoritatem, honorem ac libertatem ecclesiasticam pro-
tegere et defensare uelit: ut ceteri tuo exemplo incitentur
et nos ad omnia que honorem statum et commodum tue
notabilitatis et tuorum redundent, quantum cum deo po-
terimus, sincera uoluntate dispositos et paratos semper
inuenies. Datum Laterani anno incarnationis dominice
HABSBURGENSE S. XV. 267
millesimo quadringentesimo septuagesimo primo. Octauo
kalend. Septembris pontificatus nostri anno primo.
S. de Spada.
Dilecto filio nobili viro Sigismundo duci Austrie.
« . „ n u ix * u. M- Palmierus.
Ong. Perg. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VII. Regg. Nr. 1569.)
LH. 25. August 1471.
Miseratione diuina episcopi, presbiteri et diaconi s.
r. e. cardinales illustris Sigismundo Austrie duci salutem
et sinceram in domino caritatem. Iudicia dei, abbissus mul-
ta nulli comprehensibilia nulli nota. Quis n. nouit celi or-
dinem, ut supernarum dispositionum videat predestinatio-
nes ocultas, aut quis ponere potest rationem eius in terra
ut ante humana corda talium secretorum eausas aperiat,
vel supernorum iudiciorum misteria considerando discu-
tiat, manifestetque loquendo, hee vtique in hac vita posi-
tus facere nullus potest, horum igitur consideratio miran-
da que etiam stuporem mentibus nostris ingerit, de diuini
dispositione iudicij omnibus patefacere debemus, que nu-
tu summi dei ac permissione et voluntate acta nouissime
fuerunt, proximis n. preteritis diebus felicis recordationis
Paulo papa secundo sicut domino placuit, ab hac luce sub-
tracto, ipsius funeris in basilica principis apostolorum de
vrbe et exequiarum celebratione solenni de more subse-
cuta, nos concordi voluntate ac mente, modo et tempore
congruis Rome in palatio apostolico apud basilicam apo-
stolorum principis predictam conclaue pro futuri electione
pontificis ingressi sumus, vbi quarta die post ingressum,
que fuit nona presentis mensis Augusti missa in honorem
spiritus sancti de more subsecuta, post diligentem trac-
tatum, prout tante dignitas rei exposcebat, tandem co-
operante domino qui concordiam in sublimibus suis facit
vota nostra in vnum dirigentes in personam tunc Francis-
ci tituli sancti Petri ad vincula presbiteri cardinalis in sum-
mum pontificem ac verum Ihesu Christi vicarium conueni-
268 DIPLOMATARIUM
musSixtum quartum postea nuncupatum, cui non immerito
vniuersalis ecclesie cura, ut optimo pastori gregis dominici
a domino commissa fuit. Reuoluentes enim mente nostra hu-
ius sanc1?1 d. n. vite sanctimoniam, comperimus quod pri-
mum ab ineunte sua etate in humilitatis et paupertatis
spiritu se ordini minorum dedicauit et adeo in eo exempla-
ri vita profecit, ut ceteris religiosis speculum esset, in quo
recte agentes, se intueri possent, in studijs vero litterarum
presertim philosophie, ac theologie magister supremus eua-
sit et ab omnibus eminentissime doctrine et euangeliee ve-
ritatis predicator summus babitus semper fuit, passiones
diuersas et quamplurimus a romanis pontifieibus et tarn in
negotijs ordinis sui quam in alijs arduis eidem commissis
habuit, in quibus omnibus sua virtus et doctrina emicuit et
comprobata fuit, deinde fratrum minorum concordi ele-
ctione ministri generalis officium adeptus est et in eo non
absque laboribus et inquietudinibus cum maxima laude et
omni commendatione permansit, postremo absens a ro-
mana curia et inscius per Paulum pontificem predictum de
nostrorum consilio et mera voluntate, propria sua virtute
nulla ambitione nee preeibus pro eo interuenientibus in s.
r. e. cardinalem assumptus fuit et adueniente obitu prefati
Pauli miro quodam modo ut predictum est spiritu saneto
cooperante in romanum pontificem electus extitit, hanc igi-
tur sanetam electionem significandam duximus illustridini
(sie) tue vt pari gaudio nobiscum leteris, obsecrantes ean-
dem in domino ut pie prudenterque consideratis, quod su-
preme felicitatis premia et humane laudis ampla preconia ac-
quiruntur, quando per singulares prineipes, presertim du-
cali potestati constitutos sanete sedi apostolice ac romano
pontifici et ministris eius honor debitus et reuerentia ex-
hibetur, ut subsidio tue potentie que sunt ad robur ecclesia-
stice dignitatis vnacum alijs orbis prineipibus adiuuari ve-
lis, ac etiam solennes processiones in tuo dominio indici
facere velis in quibus supplicetur altissimo, ut s. d. n. qui
optimam et sincerissimam mentem habet, tueri ecclesiam
HABSBÜRGENSE S. XV. 209
et tidem catholicam ab imminentibus Turcorum periculiset
illorum audaciam et furorem repellere fauente sibi diuina
gratia suis temporibus id effici concedatur, prout summis
precibus deum exorat et vires ae potentias exponere pro-
ponit et non solum in hac extrema necessitate et commu-
ni periculo, verum etinquibuseumque alijs presidijs et au-
xilijs tuis et aliorum christianorum principum ea semper
agere valeat, que ad laudem et gloriam omnipotentis dei,
ac exaltationem fidej, extirpationem heresum, pacem et
quietem populi christiani spectant. Pollicentes nos et col-
legium nostrum apud eundem s. d. n. ea procuraturos,
que in honorem et decus tue illustrudinis ac commodum et
consolationem tuj dominij et populorum in eo subiectorum
redundent, sincera caritate quantum cum deo poterimus
semper dispositos ac paratos. Datum Rome die xxv., men-
sis Augusti, anno a natiuitate domini mil? cccc? lxxi.0, pon-
tificatus prefati s. d. n. pape Sixtj anno primo.
Inscriptio: Illustri domino Sigismundo duci Austrie.
Episcopi \
Prsbiteri ( s. r. e. cardinales.
et Diaconj )
Orig. Perg. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bey Lichnowsky, Bd. VII. Regg. Nr. 1570.)
IM. 17. September 1471.
Wir Friderich von gottes gnaden römischer kayser,
zu allentzeiten merer des reichs, zu Hungernn, Dalmatien,
Croatien etc. kunig, hertzog zu Osterrich vnd zu Steir etc.
Bekennen als wir zu furdrung des gemeinen zugs vnd wi-
derstannd der Türken, einen gemeinen fride in dem heili-
gen reiche gemacht, den dann der hochgebornn Sigmund
hertzog zu Osterrich etc., vnser lieber vetter vnd fürst,
mitsampt vnseren vnd des heiligen reichs curfürsten vnd
annderen fürsten zu halten, auch zugesagt hat, daz wir
demselben vnserm lieben vettern vnd fursten zugesagt ha-
ben wissentlich in crafft diss briefs, daz im solich sein zu-
sagen an den verschreibungen vnd einnungen, so er mit
270 DIPLOMATARIUM
den hochgebornen Karl hertzogen zu Burgundi etc., Lud-
wigen phaltzgrauen bey Rein vnd hertzogen in Beyren vnd
Lienarten grauen zu Gortz vnsern lieben oheim vndfursten
auch der zweyen gesellseh äfften auf der Thunaw vnd im
Hegaw , deszgeleichen zu erledigung vnsers lieben
oheims vnd fursten hertzog Cristoffs von Beyren hat. vn-
uergriffenlich vnd on schaden sein sol, doch vns vnd
dem reiche vnnserer oberkeit vorbehallten vngeuerlich.
Mit vrkund diss briefs besigelt mit vnserem keyserlichen
anhangundem insigel, geben zu Passaw am Erichtag nach
des heiligen Creutztag exaltacionis. Nach Cristi gepurde
viertzehenhundert vnd imm ains vnd sybentzigisten vnse-
rer reiche , des romischen im zweyvnddreissigisten, des
kaysertumbs im zweintzigisten vnd des hungrischen imm
dreytzehenden jarenn.
Ad mandatum proprium domini imperatoris.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
(Angef. bei Chmel, Regg. II. Nr. 6465, Lichnowsky VII. Regg. Nr. 1579.)
LIV. S. D. (circa 1471.)
Ich Hermann von Sachsenhaim ritter, bekenn mit
disem offen brief für mich vnd all mein erben vnd nach-
kumen als mir die durleuchtig hochgeborn furstin vnd
fraw fraw Mechthild geborne phaltzgreuinn bey Rein vnd
ertzhertzogin zu Osterreich wittbe mein gnedige fraw die
vogtey zu Hork am Negker beuolhen vnd ynngeben hat,
mit den nutzen vnd zugehörungen, wie die in der stett
handen bysher ynngehalten vnd genossen ist vngeuerlich
daz mir der durleuchtig hochgeborn fürst vnd herr herr
Sigmund hertzog ze Österreich etc. mein gnediger herr
durch vleyssig bitt der benanten meiner gnedigen frawen
dieselbe vogtei die weil ich in leben pin vnd nit lenger ver-
schriben vnd verlihen hat ynnhalt seiner gnaden brief.
Da bekenn ich mich in krafft ditz briefs, wann durch schi-
kung des almechtigen gots, die vorgenant mein gnedige
fraw von Österreich etc. mit tod vergangen ist, da got
HABSBURGENSE S. XV. 271
lanng vor sey, daz ich dann dem bemelten meinem gnedi-
gen herrn seinen erben vnd nachkämen, als seiner gnaden
vogt zu Horb mit derselben vogtey gehorsam gewertig vnd
mit trewen dinsten verpunden sein vnd alles das tun sol
vnd wil, daz ein getrewer vogt seinem herrn phlichtig vnd
gepunden ist, bey meinen guten trewen vnd der glubd so
ich seinen gnaden an ains leiplichen aydstat zu got geswo-
ren vnd mit disem brief verschriben hab alles getreulich
vnd vngeuerlich mit vrchund etc.
Alte Abschrift. Geh. H. Archiv.
LV. 12. Februar 1473.
Dem hochgebornnen fursten vnd herren, hern Sig-
munden hertzogen zu Osterrich etc., meinen lieben her-
ren vnd oheim.
Hochgebornner fürst, lieber herr vnd oheim. Min
fruntlich willig dienst vnd alles gut allczit zuuor. Als uwer
lieb mir geschribenvnd an mich durch uwere diener Hann-
sen Zaggi vnd Conraten Jagern werben lassen hat des
hoffs halb, so ich zu Schweindorff habe, uwer lieb den in
kouffs oder vfwechsselswise zu geben etc., han ich gar
woluerstanden vnd bin willig uwer lieb in solichem vnd
noch mererm zu willfaren vnd zu tund alles das uwer lieb
von mir zu gefallen vnd annemen dienst komen mag vnd
sonder in dem, das uwer lieb zu kurczwil vnd uwerm
weidwerk dienet vnd will uwer lieb solichen obgemelten
hofe mit aller miner gerechtigkeit, so ich daran han, gar
mit gantzem willen zu einem nuwen gluckseligen guten
jar geben vnd schencken vnd die wurszt damit an den
bachen werffen, dann were der besser, dann er ist, so wolt
ich dannocht glich so gutwillig gewesst sin, als ich iczo
bin, dieweil ich sonder begird han, uwer lieb, fruntschafft
vnd gefällig dienst zu erczogen als der, der das gar billich
tut. Datum Kirchein vf Fritag nach Dorothee, anno etc.
lxxnj*0 Virich graf zu Wirtemberg etc.
Orig. Papier. Geh. Hausarchiv.
272 DIPLOMATARIUM
LVI. 28. März U73.
Dem durchluchtigen hochgepornen fursten vnd herren
heren Sygmunden herzogen zu Osterich vnd grauen zu
Tirol etc. mynem genädigen heren etc.
Durchluchtiger hochgeporner fürst vnd genediger
her etc. ich embütt uweren fürstlichen genaden meyn wil-
ligen vndertänig dienste zu bevor. Genediger her etc. nach-
dem uwer fürstlich genade mir zu geschriben hätt, mich
zu den mynen her vs ze fügen vnd das beste alda fürze-
nemen etc. hab ich mit güttem genaigten willen geton ge-
gen den minen vnd andren, vnd mag änderst nucz verston
dan ainen gütten willen den sy habn zu uweren fürstlich
genaden vnd uwer genaden landschafft, vnd das sy uwer
genaden vnd der landschafft wellen truwe vnd gutte nach-
purschafft halten vnd be wissen, vnd was ich gütz darzü hab
mugen reden oder tun hab ich ouch geton min aller pestes,
nachdem aber uwer genaden etlich rätte zu Chur by min vnd
den minen vnd ouch den puntten gewessen synd was alda mit
denselben geredt vnd an sy gelangt sye, zwiflet mir nit,
das uweren fürstlich genaden wol ze wissen sy oder noch
furpracht werde vnd byn in hoffnung uwer genade gütt
gevallen daran solle haben furbas genediger her etc. uwer
fürstlichen genaden rätte so zu Chur gewesen synd haben
ouch an die minen vnd ander von gerichten pracht vnd
haben das in bevelchnust von uweren genaden der spenn
halb als mit dem fürsten von Mayland sy uwer genaden
layd vnd ob inen oder vns das gemait weit syn, weite uwer
fürstlich genade nit verdriessen darzü ze reden oder zuschi-
cken, durch uwer fürstliche genade personlich oder uwer
genaden rätte damit die selb vnainigkait nidergelegt oder
zu richtung pracht möchte werden etc., wie dann das an
sy pracht ist byn ich nicht by gewessen do ze mal vnd
was sy darzü geantwirt haben, mog ich ouch nit wissen,
dan so vil hab ich von inen allen gemerkt vnd verstanden
das sy söliches erbietten gar hoch schäczent vnd gar hoch
HABSBUHGENSE S. XV. 273
vergutt hand vnd sprechent das sy uvveren genaden des
zu güttem nicht vergessen wellent, nun synd sy erzurent
uber den von Mayland vnd vermaynent inen sy an dem
ende so vngütlich besehechen, das sy vermayntin sölten
sy an ieman Legeren oder bitten vmb richtung das werfe
inen nit erlich gegen dem von Mayland aber mir zwillet
nit, wen uwer fürstlich genad das ze banden näm von inen
vnbegert oder betten vnd das in zu ayner erlicher richtung
pracht möcht werden von uwer genaden das uwer fürstli-
chen genaden das zu güttem niemer mer vergessen wurdy ;
zu dem mich beduncken wil etlicher loff halb halb iecz nit
nodurftig synd zu schribn das es uwer genaden vnd der
löblichen landschafft gar wol erschiessen vnd frucht prin-
gen möcht etc. nun genediger her ich noch hie vor byn, vnd
was ich tun könd oder möcht by tag oder nacht das uwer
fürstlichen genaden erschiessen möcht oder frucht pringen
weit ich alzit gütt willig syn als dan billich besehechen
sol vnd hier vmb genediger her etc. ob uwer genaden wil
oder maynung sy, das ich naysmas mer werbn oder tun
sol mag uwer genad mich wissen lassen by dem botten,
was ich dan tun kan wil ich mit willen tun etc. vnd ge-
nediger her etc. bitt ich uwer fürstlich genade das mir bas
zu versten dan ich es hab mugen schribn. Geben vff le-
tare in der vasten, anno domini lxxnj?
uwer fürstlichen genaden vndertäniger
vnd gehorsamer vogt Godencz von
Matsch graue zu Chirchperg herr in
den gerichten.
Orig. Perg. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VII. Regg. Nr. 1672.)
LVII. 29. April 1473.
Illustrissimo et excellentissimo prineipi fratri nostro
carissimo domino Sigismondo Austrie, Stirie etc. duci
comitique Tirolis.
Fontes etc. II. Bd. 18
274 DIPLOMATARIUM
lllustrissimectexcellentissime princeps, IVater noster
carissime. Venit ad nos nobilis vir Johannes Ramung ma-
xister saline et nuncius illustrissime dominationis vestre,
qui sub credentialibus eius Hteris : inter alia que in man-
datis habuisse asserit, ab eadem dominatione vestra nobis
rettulit, permolestas ei fuisse eas rapinasetmolestias quas
superirribus niensibus intulerunt Uli confederati de octo-
drictnris vulgariter nuncupati adversus nostros subditos val-
lis Clauene et ex aliis partibus dicionis nostre comensis :
eamque illustrissimam dominationem vestram pro mutuo
inter nos amore et ita instantibus ipsis de octodricturis :
vehementer optare, quod he dissessiones e medio tolian-
tur: et ad hoc omnem operam et diligentiam se prestitu-
ram offerre: vt res ipsa aliqua honesta et tolerabili via so-
piatur et omnia hincinde componantur : et propterea nos
vestris verbis hortatus est et rogauit plurimum : vt hanc
amplecti viam malimus, quam aliquid in eos de octodric-
turis ducis moliri. Nos vero etsi atrox hoc facinus et mag-
na animadversione dignum: quod ipsi de octodricturis
nulla a nobis aut nostris iniuria lacessiti, tarn inso-
lenti invasione commiserunt: molestissime tulimus, moti
tarnen suasionibus et rogatibus illustrissime fraternitatis
vestre, cui pro mutua inter nos benivolentia et necessitudi-
ne in longe maioribus gratificari vellemus, contenti fuimus
omnem hanc controuersiam, medio et interventu dominati-
onis vestre sopiri: nobis persuadentes eam ipsam negotium
hoc ita tractaturam, vt et honoris nostri et ipsorum sub-
ditorum nostrorum indemnitatis honesta ratio habita fuis-
se videatur, itaque dietam designauimus in terra nostra
Burmii loco partibus finitimo et idoneo : ad quem mitte-
mus nuncios et oratores nostros cum opportuno super iis
mandato et facultate ad diem octauam proxime futuram
mensis Junii. Si prius ab excellentia vestra suis literis cer-
tiores redditi fuerimus: eam itidem suos emisuram : et ita
per presentes vobis attestamur et omnibus de ipsis octo-
dricturis ad dietam ipsam venturis fidem public am damus :
HABSBURGENSE S. XV. 275
qua eis liceat libere et impune illuc accedere et redire pro
sue libito voluntatis : et ultcrius hoc medio tempore et quous-
que ipsa dieta expedita fuerit : contra eos nulla a nobis
seu nostris quibusuis nouitas, aut ofFensa temptabitur, mo-
do etiam ipsi a similibus insolentiis et offensis abstineant.
Super his autem responsum ab excellentia vestra expeeta-
mus, si ad eam diem nostros missuri simus : prout latius ip-
se Johannes nuncius vester excellentie vestre in reditu suo
explicabit ad omnia eidem dominationi vestre grata para-
tissimi. Datum Mediolani die xxvmj? Aprilis m? cccc? \xx?
tertio. Galeaz Maria Sfortia vice comes dux Me-
diolani Papie Anglerieque comes ac Janne
et Cremone dominus. Christoforus.
Orig". Papier. Geh. Hausarchiv.
(Angeführt bei Liehnowsky Bd. VII. Regesten Nr. 1676.)
LVIII. 13. October 1473.
Dem durchleuchtigen hochgebornen forsten vnd
herren herrn Sigmunden herczogen zu Osterreich vnd
graue zu Tyrol etc. meinem gnedigen herren.
Durchleuchtiger hochgeborner fürst gnediger herr,
mein willig vndertenig vnd gehorsamen dinst seien ewern
fürstlichen gnaden allezeit berait züuor, alsdann ewer
fürstlich gnad mir am jüngsten geschriben hat von der von
Sunnenburg wegen, wie dieselben des fürnemens vnd wil-
lens sollten sein durch Brettigöw in Montafon zeeziehen
dabey ewer gnad mir beuelhen tut, mit den meinen von den
acht gerichten gut aufsehen haben. Gnediger herr solichs
ich an gemaine gericht bracht hab, die haben mir gemainigk-
lieh zugeesagt, daz sy weder die von Sunnenburg noch ye-
mant annderm euwer gnad noch ewer gnaden lannd vnd leut,
durch die bemelten gericht nach irm pessten vermugen
nicht ubereziehen lassen wellen vnd ob mir ewer gnad
nicht geschriben hett, nicht destermynnder wolten ich vnd
die meinen gut aufsehen gehabt vnd alles getan haben, daz
ewer gnaden ain wolgeuallen were gbesen, vnd daz noch
18»
276 DIPLOMATARIUM
furan tun wellen solhes ich ewern gnaden vnuerkhunndt
nicht hab wellen lassen. Doch der dinghalben hab ichher-
ren Benedicten Wegmacher pfarrer zu Tyrol gepetten
mit ewern genaden weitter ze reden, damit beuilh ich mich
eweren fürstlichen gnaden. Geben auff Tyrol an Mittichen
sannt Colmanstag, anno domini etc. septuagesimo tercio.
Euwer fürstlichen gnaden
williger vnnderteniger vnd gehorsa-
mer vogt Gaudenczs von Metsch, gra-
ue zu Kirchberg, Herr im Brettigow
vnd auf Tafaw.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VII. Regesten Nr. 1719.)
Bezüglich auf Herzog Siegmund.
I.-LXI.
1446 - 1473.
279
1. S. D. (144t» ?)
Des ersten solgraf Havvg haben xv phefd in meins
herren kosten vnd schaden darumb so sol im mein herr
geben fünfhundert gülden ain jar.
Item (min herr sol haben zu Pregentz) hundert gu-
ter schützen mit buchsen vnd armbrosten darzu (ainen)
büchsenmaister vnd sunst werklut vnd zug der darczu ge-
höret, darczu xl gutter knecht die zu den schiffen kumen,
die auch da stettiges seyen zu söldnern bestellet.
Item mein herr sol von stundan mit der mengy lassen
bawen vnd darczu kost als sich gepurdt geben vnd auch
ettliche schiff hissen wol verpawen vnd zu der wer zurich-
ten, daz ich die zu Bxegenncz vnd zu Argen hab.
Item mein herr sol ainen ausgeber haben, der die
lewt lifre vnd gelt vnd nottdurfft hab, darzu geben was
sich dann auf bawen oder ander nottdurfft gebürt.
Item mein herr sol auch gen Bregenncz legen kost
vnd nottdurfft, ob man des bedurffen wurd, daz man es da
funde.
(vj) Item ob es sich auch begeben wurde, daz graf
Hawg lewt nottdurfftig wurde von des kriegs wegen, es
wer ain macht wenig oder vill gen Bregenntz oder an
andre ennde, wa das were von des kriegs wegen, die sol
er vff werben wa er mag von im selber oder ander. Vnd
die sol mein herr oder der obgenannt vszgeber verkosten
von haws vnd wider haim als dickh sich das begibet.
280 DIPLOMATARIUM
Item ob er auch ymand für schaden versprech vnd
der genomen wurd, das sol aber myn herr oder der vsge-
ber beczalen.
Item graf Hewg sol auch haben zu Argen vnd wa er
des aller nottdurfft igest ist lxxx gutter kriecht, damit er
den see vnd die strasz innhab vnd prawch zu der nottdurfft
vnd darauff sol im mein herr geben für speyss vnd sold
alsuil er gemainieklich andern seinen fuszsoldnern gibt
(nemlich vf ainen fusknecht des manots etc.) vnd es sul-
len die knecht sein damit mein herr versorgt sey. (Vnd
min herr sol Graf Hugen denselben sold all manot beza-
len vngeuerlich),
(ix). Item mein herr sol auch graf Hawgen ingeben
das schlosz vnd herschafft zu Bregenntz. Also daz er das
als ain vogt vff sein selbs kosten inhaben sol vnd das nach
nottdurfft versorgen als sich gepurdt, darumb sol im mein
herr geben jerlich als lanng er sein vogt ist vf reinisch
gülden.
(x) Item mein herr sol auch geben graf Vlrichen iiijf
reinisch gülden, das jar für seinen dienst vnd das er mit
syner herschafft, schlössen vnd lvtten meinem herren vnd
graf Hawgen als seiner gnaden hauptmann hilff vnd bey-
stannd tun sol, auf meins herren kost.en vnd schaden (vss-
genomen) mynen herren herczog Ludwigen vnd vnser ge-
selleschafft.
Item was auch graf Hawg auswenndig meins herrn
darlegen es sey mit (cost oder) volkh bestellen oder gelt
zu solhen krieg auffpryngen, wie dann das ain gestall
wurde haben vnd solhs mit redlicher raytung erfunden
wurde, das sol im mein herr auch ausrichten vnd becza-
len, vermachten sy sich aber darynn miteinander nicht
vereinen, so sol graf Hawg ainem nemen aus meins herrn
rett vnd zu im geben zwen desselben geleichen mein herr
auch tun sol vnd versuchen sy güttlich zu uertragen.
Mächt das aber nit gesein, aldann rechtlich darumb ent-
schaiden vnd was im mein herr also gütlich oder rechtlich
HABSBURGENSE S. XV. 281
schuldig werdt, das sol im mein herr zusambt dem an-
dern das im mein herr vor schuldig beleibt auch ausrichten.
Item es sol auch yczunnd mit im gerayt werden von
sein vnd seins bruders vergangen solds wegen vnd was
das in ainer sum brynngen wirdt.
Item vnd es sol solh vergangen schuld die yetzund
gerait ist von sein vnd seins bruders wegen vnd was er
noch also (als vorgemelt ist) dargeben (vfbringen oder
versprechen) wirdt, darumb dann in monatsfrist rayttung
geschehen sol was sich dann also mit raitung erfindt da
sol im darnach darumb ynnerhalb ains halben jars ausrich-
tung besehenen (mitsambt dem schaden ob er des scha-
den liden wurd oder gelitten hett. Alles vngeuerlich).
(NB. Das eingeklammerte, etwas späterer Zusatz.)
Gleich». Aufzeichnung Papier. Geh. H. Archiv.
II. S. D. (1446?)
Gnädigen herren wir fügendt uwer gnaden ze wissen
das unser gnadiger herr grauff Hainrich von Sangans von
Werdenberg etc. ainen zoll zum closter haut den er ouch
also swarclich von uns innymbt den wir also willenclich
gen weldtent denn das die wag nit gemacht noch gehalten
werdent als von alter her komen ist. Herumbe gnädigen
herren bittent und ruffent wir üwer gnad an ir wellendt mit
unserm gnadigen herr grauf Hainrichen redan und in un-
derwisen das er die wäg in eran hab und verschaff daz die
gebessrat werdt, daz wellent wir mit ganezem willen umb
uwer gnad verdienan denne wenn wir zu dem zoller spre-
chent wir wellent im den zoll nit gen unez er die wäg ma-
che so spricht er und git uns ze antwurt unser herr grauff
Hainrich hab im daz verbotten ze tund.
(Mit anderer Schrift:) Darauf wellend die herren
mit graf Hainrich reden.
Opig. (?) Papier. Geh. H. Archiv,
282 DIPL0MATA1UÜM
HI. 15. August 14'*9.
Vnserm sunderlieben Wilhalm Ramung Johanns von
gots gnaden bischoue ze Brichsen. Besunder lieber es sindt
für vns komen ettlicb kessler in vnserm gotshaus wonend
vnd haben vns anbracht, wie du als von des kesslergerichts
wegen dir von vnserm herrn hertzog Sigmunden etc. be-
uolhen, si vnd ander kessler, kanndler, phannensmid vnd
glockgengiesser, in dem benanten vnserm gotshawss ge-
sessen, für dich auf den nachstkünfftigen Suntaggen Ster-
tzing zu komen, durch deinen brief erfordert habst. Nu
magstu wol versteen, daz dir nach sölher beuelhnüss des
gerichts, nachdem vnd si in vnserm gotshaws gesessen
sindt, vber sie nicht zerichten gepurt vnd von alter her in
dasselb gericht nicht gehört haben, noch gehörn. Darumb
so bitten wir dich mitsunderm vleiss, du wellest si von solhs
gerichts vnd vordrung wegen vnbekumert lassen, vnd vns
vnd vnserm gotshawss in solhem wider alts herkomen,
dhain newung nicht machen, das wellen wir vmb dich gern
beschulden. Geben zu Brawnekg an vnsrer lieben frawn-
tag assumptionis, anno domini etc. quadragesimo nono.
Orig. Papier. Aufgedr. Siegel. Geh. H. Archiv.
IV. a. 1450.
Ains tirolischen burgers aid.
Maister Virich kanczler. Die artikel aus der von Meran
puch antreffend. Wie ain burger burgerrecht aufnemen vnd
darumb sweren sol. Des ersten, das ainer nyemands aigen
sey vnd kains anderen herren gesworner diener sey, nwr
allain der herrschafft zu Tirol. Item vnd daz er auch kains
herren vnuerraiter amptman sei vnd das kainer kain tot-
lich veintschafft zu nyemant hab, dauon der herschafft vnd
der statte veintschafft vnd vnwille tzü getzogen möcht
werden.
Vnd daz er der herrschafft vnd der statt gewer, ge-
trew vnd gehorsam sei.
HABSBURGENSE S. XV. 283
Er sol auch kaine frömbde hab noch gut vnder seiner
politten für kain zoll nicht furfüren, ausgenomen ains seins
mitburgers angeuerd. Vnd sol sein aygen trabharnasch ha-
ben, vnd den in jarsfrist bestellen. Vnd wo er seinen mitbur-
ger in noten sähe steen, daz er seinem mitburger beyge-
stee wider sein aigen freund vnd wider menigklich. Vnd
daz er auch verswigen sey, vnd aus den raten nicht rede
noch sag nymmer mer.
lr werdet sweren meinem gnedigen herren herczog
Sigmunden von Osterreich vnd seinen leybs erben das sun
sein , ob die auch abgiengen vnd die hinder im nicht lyess,
nach seinem abgangk dem huss Osterreich als ewerm
rechten vnd naturlichen erbfürsten getrew, gehorsam vnd
gewertig zu sein, getrewlich vnd on alle geuerde.Doch meyn
gnedigen herren von ew vnd seiner gnaden gotzhauss an ir
gerechtigkeyt vnuergriffen etc.
Auff Zinstag nach sand Agathentag was des vij — tags
des monatz Hornung hat min herr her Thuring von Hall-
wiler, dem burgermaister, rat vnd der ganczen gemeyndzü
Ratolfszell disen obgeschribenen eyd vorgelessen lassen
vnd in den darauf gestapt den sy auch also gesworen haben.
Gleichz. Vormerkung. Pap. Geh. H. Archiv,
Haubtmann.
Ir werdet sweren, daz ir die haubtmansehafft so ew
vnser gnediger herr beuolhen hat seins lannds der graf-
schaft Tirol an der Etsch vnd im Intal von des obgenanten
vnsers gnedigen herren wegen vnd zu seinen hannden in
allweg getreulich vnd fleissiklich verwesen vnd ausrichten
sullet, gleiche pilliche gericht furn vnd ergeen lassen vnd
alles das tun das dann ainem haubtmann zugehört vnd
auch des obgenanten vnsers gnedigen herren nucz vnd fro-
men trachten seinen schaden wenden vnd warnen sein ge-
haim versweigen alsuerr das zimlich vnd notdurfft ist, im
das pest vnd trewist raten nach ewerm pesten versteen
284 DIPLOMATARIUM
vnd vernumfft wie evv dann das als ainem getrewen rat
vnd haubtmann zu gepuret vnd sein gnad ew getrawet al-
les getreulich vnd angeuerde.
Als dich vnser gnediger herr herczog Sigmund zu
seiner gern ahlin vnsrer gnedigen frawen hofmaister hat
geseczt, daz du die voran mit irer person in solher pfleg
vnd hut haltest vnd darnach ir junkhfrawen vnd ander ir
gesind so vnder dir sein regirest, damit das alles ordentlich
vnd eeberlich vnd nach deinem pesten versten vnd Vernunft
versorgt gehalten vnd ausgerichtet werd, was dir aber
darin zu swer oder an sein gnad zu bringen wer, daz du
das tust vnd im nicht versweigest, als dir dann sein gnad
des genczlich getrawet vnd als ainem hofmaister zugepu-
ret getrulich vnd angeuerde.
Daz ir all Sachen so ew als ainem marschalch zuge-
purn getrulich vnd fleissiklich fürnemen ausrichten vnd
verwesen wellet, als dann vorherkommen ist vnd nach vn-
sers gnedigen herren beuelhen nucz vnd notdurften sich
gepuret vnd alle das tun mit ratn versweigen seiner gehaim
vnd in ander weg als dann ainem marschalch zugehört vnd
ew unser genediger herr getrawet nach ewerm pesten ver-
steen vnd vernunfft, getrulich vnd angeuerde.
Als dich vnser gnediger herr herczog Sigmund zu sei-
nem obristen amptmann der graffschafft Tirol an der Etsch
vnd im Intal hat geseczt daz du dasselb ampt mit innemen
ausgeben raittungen beseczen vnd entseczen seiner emp-
ter vnd guter, die auch zu bereiten vnd darczu ze sehen
nach notdurften vnd was du seinen gnaden mit redlichen
vnd zimlichen Sachen zu merung nucz vnd fromen bestel-
len vnd bringen magst nach seiner gnaden beuelhen oder
von dirselbs getrulich vnd fleissiklich fürnemen handeln,
ausrichten, versorgen seinen fromen darinen fordern, sei-
nen schaden wennden vnd alles das tun wellest das dann
HABSBURGENSE S. XV. 285
ainem obristen amptmann zugehört, vnd als dir sein gnad
des getrawet nach deinem pesten versten vnd Vernunft
getrulich vnd an geuerde.
IV. b.
„Etweuil aidtzeln wie man ainem yeden den aid nach
seinen stände geben sol."
Hainrich Fragnstainer aid von der Zilf wegen.
Du wirdest sweren, dez du die vesten Zilf mit irer
zugehörung in schein vnd namen Conrats Kuchnmeister
getrewlichen ynnhabest, behütest vnd versorgest vnd all
nutz vnd gült, so darczu gehörn vnd dauon geuallen was
die über dein burkchut die dir dahin beschaiden wirt, brin-
gen dem durchluchtigen hochgebornen fürsten herczog
Sigmunden herczogen ze Österrich etc. verraitest vnd die
seinen gnaden oder wem er die an seiner stat emphilhet in-
zenemen gebest vnd raichest, wenn aber der benant Ku-
chenmaister mit tod abgeet, daz du dann dem vorgenanten
vnserm gnedigsten herren herczog Sigmunden oder ob er
nicht wer seinen erben der vorgenanten vesten Zilf mit
irer zugehörung abtrettest, vnd in oder wem si die beuel-
hen inantworttest auf die verschreibung so der bischof vnd
das capitel zu Trient von dem vorgenanten Kuchnmai-
ster darumb haben alles getreulich vnd angeuerde.
Du wirdest swern, was dir empfolhen wirdt, oder
dir sust gepuret zu tun als ainem kamerschreiber zu-
gehört, daz du das alles getreulich hanndelst vnsers gnedi-
gen herren gehaim, so dir von seinen gnaden oder von seins
geschefts wegen empholhen wirdt oder sust an dich gelan-
get, versweigest vnd in allen Sachen seinen fromen furderst
vnd seinen schaden wenndest nach deinem pesten ver-
steen, alles getreulich vnd angeuerde.
Du wirdest swern als du vnser richter zu Slannders
bist, so verleihen wir dir pan vnd acht, vnd geben dir gwalt
286 OIPLOMATARIUM
in vnserm gerieht daselbs alle die weil du vnser richter
daselbs vnd vnuerkert pist über das plut ze richten. Also
daz du rechts gerieht tust, vnd fürest, dem reichen als
dem armen vnd darin nicht ansehest, weder lieb, layd,
freuntsehafft noch veintschafft, miet, gab, noch dhainerlay
andrer sachen,die dich rechts gerichts verhindern mochten,
als du dann got darumb antwurtten wild am jüngsten tag.
Ain salczmair swert meins herren gnaden zu aller
notdurfft des ambts trewlichen zu zesehen vnd sol weder
holcz noch eisen noch kainerlai sach bestellen noch kauf-
fen noch ausleihen, einnemen noch ausgeben was zu dem
ambt gehört an ainshallschreiber vnd d er geswornen wissen
vnd willen, im sullen auch der halschreiber vnd die ge-
swornen gehorsam sein, zu wew er sy vordert zu notdurfft
des ambts vnd im das helffen trewlichen ausrichten alles
getrewlichen vnd vngeuerlichen.
Gleichz. Aufzeichnung. Papier. Geh. H. Archiv.
Ir werdet sweren, daz ir dem durluchtigen hochgebor-
ncnfurstenherczogSigmundenherczogen zu Osterreich vnd
graten zu Tyrol etc. als regirenden fürsten,vnd wenn er nicht
wer, darnach seinen nächsten erben, herczogen zu Oster-
reich vnd grafen zu Tirol etc. getrew, gehorsam, gewerttig
vnd beigestenndig sein sullet vnd wellet irn fromen furdern
vnd irn schaden wennden vnd alles das tun, das ir in dann als
lanndsfursten vnd vogten des gotshauss Trient schuldig
vnd gepunnden seyt, zusammt dem, damit ir in von be-
sunder glubnuss, verschreibung vnd verpindung wegen
verpunden seyt, daz das auch bej krefften beleiben vnd
von ew gehalten werden sol. Wasir aber ainem bischofen
zu Triendt vnd dem gotshaus daselbs ausserhalb der ayd
vnd verschreibung damit ir dem vorgenanten vnserm gne-
digen herren herczog Sigmunden vnd dem haus Osterreich
vnd grauen zu Tirol verpunden seit, das sol ew darinnen
vnuergriffenlich sein alles getrulich vnd an geuerde.
HABSßURGEXSE S. XV. 287
Eben so Brixen.
An Mittichen nach Urbani, anno etc. xlviiijl0 haben
die gerichtsleut zu Slannders gesworn, aber des gotzhaus
leut zu Kur nicht, vnd gaben am ersten zu antwurt was
die obern teten des gotzhaus leut das wollten si auch tun,
zu dem andern mal redten si, wenn das an irn herren bracht
wurd, dem möcht das wolgeuallen, das dann sein will darin
wer, das wolten si gern tiin.
Aid der lantleute.
„Ir werdet sweren daz ir dem hochgebornen fursten
herczog Sigmunden herczogen zu Osterrich vnd grafen zu
Tirol etc. alsz regirendem Fürsten, vnd wen er nicht war
seinem nächsten erben herczogen zu Osterreich, vnd gra-
uen zu Tirol getrew, gehorsam vnd gewertig sein wellet
iren frumen fudern vnd schaden wenden, vnd alles daz
thun das ain getrewer landman seinem landsfürsten vnd
rechten naturlichen erbherren phlichtig vnd schuldig ist
getrewlich vnd an gefäi\
Auf demselben Blatte die Note :
„Die von Miterwald (?) klagen dazsi si irer zugehö-
rung vnd gemaind der si ye vnd ye in nutz vnd gewer her-
komen sein, entwert vnd in ir holcz, wasser, wunnd vnd
waid genommen haben, an recht vnd über solh gepot so
in von gerichts wegen darumb beschechen sei."
V. 11. December 1455.
„Calistus papa III. '
„Dilecte iili. Salutem et apostolicambenedictionem.
„Exaggerantur dietim apud nos querele super depositione
„cuiusdam nobilis abbatissede Sunnemberg tue brixinen-
„sis diocesis, que cum ut asserit in cursu visitationis et
„reformationis per te illis in partibus facte iniuste ammo-
„ta sitet grauata plurimum, ad sedem apostolicam pro suo
„remedio appellationem interposuit. Et quamquam graua-
288 DIPLOMATARIUM
„tis opem ferre debeamus et petentibus iustitiam mini-
„strare, hoc tarnen tempore tuo statui ac dignitati morem
„gerentes instituimus hanc ad te causam remittere , ut
„sine strepitu et ad tollenda scandala que in precinctu
„esse dicunt, qui hoc pro parte dicte abbatisse negotium
„sollicitant taliter prouideas ut rem hanc debite compo-
„nas, ne copellamur alio iuris ordine negotium ipsum
„decernere aut committere tractandum , super quo
„quid feceris nos quantocius certificare procures. Da-
„tum Rome apud sanctum Petrum sub anulo piscatoris
„dieximensis Decembris 1455, pontificatus nostri anno
„primo. P. Candidus.
An den Bischof von Brixen. (Cusa).
Gleichzeitige Abschrift. Papier. Geh. H. Archiv.
VI. 12. December 1456.
Dominicus miseratione diuina tituli sancte crucis in
Jerusalem presbiter cardinalis religioso viro . . abbati mo-
nasterii in Wilteren ordinis premonstratensis brixinensis
diöcesis salutem in domino. Ex parte illustrissimi princi-
pis domini Sigismundi Austrie ducis dicte diöcesis nobis
oblata petitio continebat, quod ipse nuper quendam dya-
conum reuerendi in Christo patris domini Nicolai misera-
tione diuina tituli sancti Petri ad vincula presbiteri sancte
romane ecclesie cardinalis ac episcopi brixinensis fami-
liärem continuum commensalem ab eodem domino cardi-
nali missum ut quasdam inhibitorias literas contra quandam
abbatissam monasterii in Suneburg dicte brixinensis diö-
cesis insinuare deberet capi mandaret et ita per duos lai-
cos factum fuit, et cum idem dyaconus ad ipsius domini
ducis presentiam deuenisset ipsum inmediate liberum di-
misit, propter quod ipse dominus dux et dicti duo laici
timent excommunicationis incurrisse sententiam in tales
generaliter promulgatam. Cum autem postmodum dictus
dyaconus ut premittitur pristine fuerit restitutus libertati,
supplicari fecit humiliter dictus dominus dux sibi et dictis
HABSBURGENSE. XV. 289
duobus laicis super liijs per sedem apostolicam de opor-
tuno remedio misericorditer prouideri, nos igitur auctori-
tate domini pape cuius penitenliarie curam gerimus et de
eius speciali mandato super hoc viue uocis oraculo nobis
facto discretioni tue, cum ordinarium ipsorum propter di-
stantiam loci commode adire non possint, committimus
quatenus si est ita postquam dicto dyacono iniuriam passo
si non satisfecerunt, satisfecerint competenter ipsum do-
minum ducem et duos laicos predictos a dicta sententia et
excessibus huiusmodi ac peccatis eorum aliis que tibi con-
fitebuntur nisi taüa sint propter que merito sit sedes apo-
stolica consulenda, absoluas hac uice in forma ecclesie
consueta et iniungas inde eorum cuilibet pro modo culpe
penitentiam salutarem et alia que de jure fuerint iniun-
genda. Datum Rome apud sanctum Petrum sub sigillo offi-
cii penitentiarie 11. idus Decembris pontificatus domini
Calisti pape III. anno secundo.
L. de Leys.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
VII. 18. Juli 1458.
In dem namen gotz zwischen dem edlen Sigmun-
den von Brandis fryhern anstat vnd in namen der durch-
luchten hochgebornen fürstin vnd frovven fröwen Elienor
hertzogin zu Osterich etc vnser gnadigen fröwen an ainem
vnd dem edlen Albrechten von Sax von der hohen Sax
fryhern am andren tau, ist vf hut disen tag datum dis ze-
dels als vff ahn gutlichen tag von dem edlen Peterman
von Rasen fryheren vnd herren zu Toggenburg och dem
strengen her Marquard Brisach ritter als fruntlichen
vndertadingern von solicher Zuspruch vnd span wegen
herlangend von der achczig pfund pfenning järlicher zinse
so der selb von Sax vermaint im geuallen vnd bezalt wer-
den solten, von der stürze Gamps (Samps ?) etc. so vil
beredt vnd hetädingt das die obgenant vnser gnädige frow
Fontes etc. It. Bd. 19
290 DIPLOMATARIUM
von Östcrich demselben' Albrecbten von Sax für hoptgüt
vnd tat alle veruallen vsständig zins vnd schaden vnd och
für alle sin ansprach so er zu der selben sture zu Gamps
bisher gehept hat oder gehaben mocht geben oder nach
aller notdurft daran erhabend sye versorgen vnd verscho-
ben sol fünf vnd zwainzig hundert rinisch guldin hoptgutz
vnd da von järlichs zinses von zwainzigen ainen das sich
an zins in ainer sum järlich geburte hundert fünf vnd
zwainzig guldin vf ainen widerköf , doch so hat im der
obgenant Sigmund von Brandis hierinne von wegen der
obgenanten vnser gnädigen fröwen von Osterich bedingt
vnd vorbehalten ist sach das die selb vnser gnädig fräw
von Osterich zwischen datum dis zedels vnd dem nächst-
kunftigen sant Vrenentag dem genanten Albrechten von
Sax geschriftlich dis täding vnd berednust zu sagt, so sol
voran aller vnwill zwischen der selben ir gnaden vnd dem
von Sax vnd allen den so zu in beden tailn der sach halb
gehaft oder gewant sint tod vnd absin vnd sol dieselb vn-
ser gnadige frow von Österich darnach in monetz frist vn-
geuerlieh denselben Albrechten von Sax nach der obge-
nanten täding vnd berednust des hop-gütz vnd zinses nach
aller notdurft daran er habend sye versehen vnd versorgen
vnd sol also das ains mit dem andren zu gang der selb Al-
brecht von Sax der genanten vnser gnädigen frowen von
Osterich solichen verschribung brief vfF die obgemelten
sture zu Gamps tutende vnd alle sin gerechtikait vnd Zu-
spruch so er von solicher verschribung wegen darzü bis-
her gehept hat oder gehaben mocht übergeben vnd sich
der gen ir gnaden verzihen getrulich vnd vngeuerlich.
War aher sach das ir gnad solich obgedacht täding vnd
berednuss gen demselben von Sax geschriftlich abschlug
vnd der vermainte nit nach zu gand so sol als denne dis
obgemeldt täding vnd berednuss tod vnd absin vnd de
wedrem tail hie nach in dehain wise oder weg schädlich
oder der vnverbunden sin vnd sol öch alsdenn von beden
obgenanten partycn solicher tag so zu ziten zu Zürich vf
HABSBURGENSE S. XV. 20 f
Mittwoch nach Jacobi nach der geschrift innehält vnd zu lai-
sten abgeredt ist gesucht gelaist vnd gehalten werden da-
selbs ze Zürich vf Mäntag nächst nach sannt Vrcnentag
schierest körnende in aller wise vnd mäss vnd mit allen be-
dingen als vf dieselben obgemelten Mitwoch vnd darnach
ze Zürich solt gelaist sin vnd gehalten werden. Vnd ist dis
berednuss vnd täding beschehen zu Liecbtenstaig vnd jet-
wedrem tail des ain zedel gegeben versigelt mit des obge-
nanten Petermans von Raren insigel von baider obgenan-
ter partyen bet wegen doch im vnd seinen erben vn-
schadlich vff Zinstag nach sant Margretentag, nach Cristi
gepurt vierzehenhundert vnd im acht vnd funfzigosten jar.
Orig. Papier, aufgcdr. grünes Siegel. Geh. H. Archiv.
Vlif. S. D. (1458.)
Ettlich artikel zwischen dem kayser herzog Albrecht vnd
Sigmund.
Ffurdrung so vnnser gnedigster herre der
romisch keiser luten laszen hat durch mcister
VlriehRiedererauffdem tag zu nehst zusehen
sinen keiserlichen gnaden vnd vnscrmgnedi-
gen herren hertzog Sigmund zu Wiene ge-
halten worden ist.
Item zum ersten hat sin keiserlich gnade laszen for-
dern ij? marck silber die ime etlich uergangen jare vnbezalt
uszstanden über verschribung die er von vnserm herren
hertzog Sigmund habe die mitsampt ime fursten vnd
herren versigelt haben vnd daruff derselben verschribung
abeschrifft lesen laszen vns daby gebetten gein vnserm
herren daran zu sin das sinen keiserlichen gnaden vmbe
den versetze der vergangen jaren auszrichtung vndbeza-
lung geschee vnd hinfur vnser herre der verschribung
nachgang etc.
Item sin keiserlich gnade habe von dem sinen vil
au ff die lande in Osterrich gelegt nach dem vnd die selben
lannde von kriegen vnd ander vil angelangt haben furdert sin
19»
292 D1PL0MATARIUM
kaiserlich gnade ime auch auszrichtung zu tunde vmbe so-
lieli darlegung so viele vnserm lierrem zum dritten teile
daran gebürc.
Item sin keiserlieh gnade habe auch wilent konig
Albrechts seliger gedechtnisz ein mercklich summe gelts
gelihen die ime noch ausstände furdere sin keiserlieh gna-
de ime auch auszrichtunge zu tunde so viel an derselben
schulde vnserm herren zu sinem drittenteile zu bezalen
gebure.
Item sin keiserlieh gnade habe vil dargelihen von
dem sinen als er furmonder vnd gerhab gewesen sy wi-
lent konig Laslaus loblicher gedechtnisz stände ime auch
noch ausz vnbezalt da furder sin gnade ime auszrichtung
zu tunde so vil daran vnserm herren zu sinem dritten
teile gebure zu bezalen.
Item vnser herre habe sich derobernlanndevnderzo-
gen one siner keiserlichen gnaden willen auch die rennte
vnd nutze ingenommen da sy siner keiserlichen gnaden
meynung vnd furdrung das solichs vnderziehens der regi-
ment wider abgetan werden vnd ime kerung vnd auszrich -
tung beschee vmbe die auff gehabten nutze vnd rennten.
Item es sy auch etwaz verändert vnd veruszert wor-
den von dem huse öslerrich one siner keiserlichen gna-
den willen vnd wissen vnd anders dann billich sye, sy si-
ner meynung das solichs wider zu dem huse bracht werde
vnd ist nemlich bestympt worden Friburg in Vchtlant.
Item sin keiserlieh gnade furdert auch an vnsern
herren ime den brieff herusz zu schaffen den er der lant-
schafft übergeben habe in der graffschafft von Tyrol als
das vnser herre sinen gnaden versprochen und zugesagt
habe wollen zu tun vnd sich auch des verschriben habe gen
sinen keiserlichen gnaden.
Ffurdrunggescheen an vnsern gnedigsten
herren den keiser von wegen vnsers gnedigen
herren hertzog Sigmunds uff dem vorgemel-
ten tag.
HABSBURGENSE S. XV. 293
Item alsvnnsern herren nach abgang sins vatter seli-
gen löblicher gedechtnisz sin keiserlich gnade ine in sinen
gewalt genommen habe mit barschafft silber kleynot Sil-
bergeschirre, buhssen und anders das als gut geachtet sy
als auff eylffmale hundert tusent gülden vnd besser nach
innhalt einer zettel, die sin keiserlich gnade vnder sinen
bitscheit der landschafft in der graueschafft von Tyrol
übergeben habe da furdern wir das sin keiserlich gnade
vnserm herren darumbe widerkerung vnd auszrichtung
vmbe solichs tun wolle das stände vnserm herren zu uer-
dienen vmbe sin keiserlich gnade wann doch sinen gnaden
wole ingedenck sye der zusagung vnd anderm so dann sin
gnade der lantschafft getan habe auff die zyt.
Item so habe vnsers gnedigen herren vatter selige
wilent konig Albrechts seligen loblicher gedechtnisz xxxvj?
gülden gelihen vnd ime darumbe die slosse mit iren zu-
gehorungen nemlich Medling, Lassenburgk, Starckenberg
vnd Wartenstein derselben slosse sich sin keiserlich gnade
vnder zogen vnd innhabe, fordern wir das sein keiserlich
gnade solich slosse vnserm herren übergeben vnd zu si-
nem gewalt vnd hannden kommen lasse, auch vmbe die
auffgehepten rennten vnd nutzen sin gnade vnserm herren
widerkerung vnd darumbe auszrichtung gnediglich tun
wolle das stände vnserm herren vmbe sin keiserlich gna-
de zu uerdienen.
Item so habe sin keiserlich gnade auch brieff register
vnd bucher hinder ime bitten wir sin gnade solich brieff
register vnd bucher vnserm herren zu sinen hannden ge-
ben wolle, wann er der notturfftig sy zu gebruchen in si-
nen landen stände vnserm herren vmbe sin keiserliche
gnade zu uerdienen.
Item zu den obgeschriben stucken hat sin keiserlich
gnade lassen antworten meister Virich Ricderer dum-
probst zu Freisingen wie das vnser gnedigster herre der
keiser semlich aiimutungvndfordrung sere hoch befremde
so doch vnser herre siner gnaden vetler sin keiserlich
194 D1PL0MATAR1UM
gnade vmbe alle stucke vnd fordrunge gnugsamlich nach
aller noltorfft qwytirt hal)e als des sin gnade ein qwytsbrieff
besiegelt babe, dieselbe qwytantze vnser hcrre gegeben
habe do er ein fry lediger vnuerbunden vnd besetzter fur-
ste gewesen sy vnd liesz daruff lesen abgesehrifft dessel-
ben qwytsbrieff, von der brieff, register vnd bucher wegen
meynt sin keiserlich gnade die stunden dem huse von
Osterrich vnd ine als wole zu als vnserm herren darumbe
nit not were die herusz zugeben, wann aber vnser hcrre
der notturfftig wurde sin, wolte er ime glaublich vidimus
dauon werden lassen.
Item als von wilent des von Cyli gedechtnisz seliger
die lande vff dem dutschen auff alle sie dry vnser gnedi-
gen herren von Osterrich nach innhalt einer verschribung
vnd Ordnung verfallen weren, do wurde vnserm herren sin
dritteil derselben lannde von sinen keiserlichen gnaden
lurgchalten also betten vnd furderten wir sin keiserlich
gnade wolte vnserm herren solichen sinen dritten teile
volgen lassen vnd vmbe die auffgehepten nutze gnediglich
auszrichtung tun stunde vnserm herren vmbe sin keiserlich
gnade zu uerdienen.
Item so hette vnser herre einen schuldebrieff zwey-
malehundert tusent gülden besagende darfur etliche slosse
verschriben weren betten vnd furdern wir an sin keiser-
lich gnade vnserm herren auch auszrichtung vnd beza-
lung darumbe zu tun oder aber semlich sloss mit sampt
den auffgehepten nutzungen gnediglich zu vnsers herren
hannden vnd gewalt kommen lasze das stunde vnserm her-
ren zu uerdienen vmbe sin keiserlich gnade.
Item darzu hat sin keiserlich gnad lassen antworten
das cylisch lannt sy sinen gnaden als dem eltsten fursten
von Osterrich mit recht zugesprochen vnd heym geteilt
worden, so habe er auch das müssen mit swerem costen, sor-
gen sins libs vnd mit dem swerte gewynnen behalten vnd
hanthaben, darumbe er nit meyne yemants desshalb schul-
dig sy zu antworten vnd liesz es des cylischen lanndshalb
daby bestan.
HABSBURGEiVSE & XV. 295
Item nachdem als wilent konig Laslau seligen löb-
licher gedechtnisz abegangen gewesen ist vnd die lannde
zu Osterrich oberthalb vnd nyderthalb der Ens au ff sie
alle den fursten van Osterrich gefallen weren vnd ein abc-
beredung durch die lantschafft beschcen were zusehen
inen die sie auch alle drye der lantschafft zu halten glaub-
lich zugesagt belten wurde vnserm herren in seinem drit-
tenteile der nutzung so er by sinen keiserlichen gnaden
nyderthalb der Enns vnd auch zu Nuwemburg auff dem
Yne gelegen hette ingetragen vnd die nutzung furbehebt,
betten wir sin keiserlich gnade vnd furderten von vnsers
herren wegen ime oder sinem anwalt die hinfur one intre-
ge volgen zu lassen vnd vmbe die furbehepten nutzungen
verschaffen mit den amptluten vnsers herren anwalt dar-
umbe furderlich uszrichtung vnd bezalung zu tun stunde,
vnserm herren zu uerdienen, vmbe sin keiserlichen gna-
den vnd der abberedung in andern stucken auch nachzu-
kummen mit der huldung vnserm herren zu thun.
Item daruff liesze sin keiserlich gnade antworten ime
wer nit wissende von intrege die sinem vettern be-
scheen weren dann was verschafft were das wer kom-
men an bezalung der gemeynen schulde vnd zu inbringung
der wyne, das als wol vnsers herren nutze wer als der sin,
vnd wolte vnserm herren das sin volgen lassen, doch also
das die schuldener vnclaghafft geschafft wurden vnd was
zu gemayner nottorfft not wurde das das also versehen
vnd dargelegt wurde auff das nit sumenisz beschec das
inen beden vnd dem lande schaden bringen mocht,
Item wir haben siner keiserlichen gnaden nit wollen
antworten . . . auff sin furdrunge von stucke zu stucke
sonnder das wir siner keiserlichen gnaden meynung wole
vermerekt betten die do vast swere vnd hoch angezogen
worden weren vnd etwaz wyter dann für m als in tedingen
gelut betten. Darumbe wolte es sinen keiserlichen gnaden
zu gefallen sin, das dann sin gnade von sinen reten et lieh
darzu sehuffe, so wolten wir vns zu den selben fugen für-
296 DIPLOMATAMUM
ter usz denen Sachen zu reden ob die auff gut rnyttel bracht
mochten werden dadurch diese dinge hingelegt vnd irer
beider gnaden in fruntlieher vcrstentnisz vnd vereynigung
bracht würden, daruffsin keiserlich gnade sich bedachte
vnd liesze vns wider antworten die meynung were sinen
gnaden wole zu gefallen vnd hette also darzu geordent den
von Bassauw, den von Gurgk, meister Virich Riederer, den
von Starenberg vnd hern Jörgen von Volkerssdorff.
Item darnach sin wir zu den vorbenanten herren in
des von Bassauwe hoff kommen vnd hant sich etwe vil re-
de gegen einander begeben vnd gewegen worden die ver-
schribung von ine beiden herren auszgangen solten die
durchgrundet werden wer zu besorgen das groszer vn-
f runtschafft vnd noch merer vnwille dauon auffstene mochte
vnd rette meister Virich Riederer von irer fünfter wegen
ob yt wege furzunemmen weren zu reden von des drylten-
teils wegen den vnser herre zu Ostcrrich hotte das derselbe
zu vnsers gnedigsten herren des keisers hannden kerne,
vad vnserm herren etwaz glichnisz von vnserm herren
dem keiser geschee vnd das damit alle fordrung vnd dinge
abeweren,hetten wir des gewalt von vnserm herren so net-
ten sie in beuelhnisz von irem herren dem keiser dauon
zu reden, also antworten wir ine das wir nit in beuelhnisz
oder in gewalt hetten von vnserm herren etwas zu reden
vnd zu uertedigen sines drytten teils halb den er danyden
zu Osterrich hette. Dann wer ine zu gefallen zu reden
auszer den meynungen als vormals fürhannden gewesen
weren, so weren wir also da vnd daruff auszgeuertigt da-
uon zu reden daran es vor erwonden hette wolt danach
vnserm herren dem kaiser zu willen sin darinn zn gene,
so solte vnser herre sin fordrung auch die cylisch an-
sprach fallen lassen vnd sinen keiserlichen gnaden zu ei-
ner erung auff zehentusent gülden als er sich der vor er-
botten hette zu geben. Wer es da vinbe viere oder funff tu-
sent gülden nie zu tunde wollen wir vns mechtigen das
die vnser gnediger herre sinen keiserlichen gnaden zu eren
HABSBURGENSE S. XV. 297
vnd fruntschafft als sinen gnedigsten herrcn vnd vettcr
zu den zehen tusent gülden williglich geben sollte doch
also das vnser gnedigster herre der keiser solich summe
gelts von jare zu jaren bezalt neme von den nutzungen
des dryttenteils, so dann vnser gnediger herre by sinen
keiserliehen gnaden nyderthalb der Enns hette sofich
meynung namen die rete hinder sich zu bringen an iren
gnedigsten herren den keiser.
Item darnach sin wir wider komcn zu den reten in
der von Bassauwe hoff über ettwe vil tage vnd hat gerett
meister Virich Riederer wie sie den weg vnd meynung wir
ine furgehept hetten auff das allerbeste an iren gnedigsten
herren den keiser bracht hetten vnd wer siner keiserli-
ehen gnaden meynung vmbe den dryttenteile den vnser
herre da nyden zu Osterrich hette reden zu laszen vnd
konnten auch nit anders an ine befinden wolten wir dauon
reden, so mochten wir ine furheben waz vnser herre der
keiser vnserm herren darfur tun solte vnd das vnser herre
der keiser vnsern herren versehe in dem heiligen riebe,
wann etwaz zu falle kerne, alsdann ytzunt wole etwaz fur-
handen were vnd wart gerett von dem lande Sopheyen.
Dargegen wir antworten vnserm herren nuwe lant zu ge-
wynnen mochten ime die lannde die er ytzt hette wole
daruff gene ee wann das er jhens inbrecht mochte er die
behalten, die er ytzt hat, vnd man ime volgen liesz das
ime billiehen gedyen solt damit solt er sich laszen benu-
gen, doch so wolten wir vns bedenken. Also bedachten wir
vns vnd antworten inen sie hetten furmals wole verstanden
das wir nit in macht von beuelhnisz hetten etwaz von des
drytten teils wegen zu uerhandeln, so weren auch vnsere
bede gnedigen herren hertzog Albrecht vnd vnser herre
gegen einander einer verschribung welicher vnder ine
sinen drittenteyle in dem lande Osterrich verändern vnd
übergeben wolten, wie sie sich gegeneinander halten sol-
ten. Dwile si nu von vnsers gnedigen herren des keisers
wegen legen auff dem dritten teile so wollen wir boren ire
298 DIPLOMATAIUUM
meynung des dritten teils halber so vnser herre hette by
siner keiserliehen gnaden nyderthalb der Ens doch auff
ein anbringen an vnsern gnedigen herren also wolten sie
wir solten ine furheben was sin keiserlich gnade vnserni
herren tun solte da hüten wir ine für achttusent pfunt geltes
jerlicher nutzung vnd das dafür vnserm herren auszgewi-
set vnd ingeben wurden Nuwrenburg auff dem Yne gelegen
vnd sust eins oder zweie ander slosse mit gnugsamlieher
Versicherung dauon vnserm herren die obgemelt summe
gelts alle jare lediglich heruff gedienen mochte vnd das
sin keiserlich gnade auch auszrichten vnd bezalen solte
was schulden nach zu bezalen weren von konig Laslaus
seligen wegen one beswernisz vnsers herren die meynung
sie hinder sich namen zu bringen an vnsern gnedigsten
herren den keiser.
Item darnach haben wir darauff einer entwort hegert
von den vorgenanten reten vnd schickten ine einen zettel
als der hienach geschriben steet erwirdigen lieben herren
wir sin nu in die vierden woche hie gelegen vnd noch biszhar
kein endlich antwurt vns begeget ist von vnserm allergnc-
digsten herren dem keiser nu mögen wir nit lenger hie
harren darumbe bitten wir uch vns einen gutlichen vrlaub
an vnsern gnedigen herren den keiser zu bitten vnd sollen
wir von siner keiserliehen gnaden wegen etwaz an vnsern
herren siner gnaden vettern werben, wollen wir gern tun
wir wollen etlich hie laszen, die do warten auff die ant-
wort vnsers gnedigen herren des kaisers die es auch also
an vnsern gnedigsten herren den keiser brachten, wie
das wir ein entwort an sie forderten, also beschiede sin
keiserlich gnade vns auff vnser frauwen obent vmbe ein
vren zu ime in die Burck vnd nach etwe langem verziehen
liesz sin keiserlich gnade meisler Vlrichen niederer vns
sagen sin gnade beduchtedaswir die sachen hoch anslugen
das doch die nutzung zu dem drytten teile nit ertragen
mochten werer vmbe tusent oder zweie tusent pfunt vai
lunde vnd die mit einer ähnlichen summe abezukeuifen die
HABSBURGENSE S. XV. 299
sinen gnaden lidlich weren so wolte sin keiserlich gnade
gerne dauon lassen reden also antworten wir darzu dwile
wir nit verstunden das sinen keiserlichen gnaden zu wil-
len wer von den wegen als furmals gerett wer reden las-
sen vnd auch auff die meynung des dritten teils halb et-
waz in uerachtung gerett wurde des wurde des wir doch
nit gewalt hotten, so wer es vor zyten nie gewesen so
irrung zusehen den fursten von Osterrich aufferstanden
weren, das sie derhalb komen weren auff ire lantlute us-
zer iren erhlanden also erbotten wir vns von vnsers herren
wegen auch zu kommen auff die landlute uszer iren erb-
lichen lannden nemlich Osterrich, Styre, Kernten, Crayn,
Tyrol, Schwaben, Brisgauwe,Sunckgauwe vnd Elsas uszer
ire iglichem einem zu nemen vnd alsdann für dieselben irer
heider Spruche fordrung vnd was ire iglichem notturfftig
werde sin zu bringen vnd wer die sie gutlichen nit ver-
tragen oder vermugen mochten, das sie dann es thun
mochten durch ire richtlich spruch wolte aber sin keiser-
lich gnade heduncken das das gebotte etwaz verlengerung
neme so hotten wir es von vnsers herren wegen auff vn-
sern gnedigen herren hertzog Albrechten siner gnaden
bruder als auff einen geineynen mit eime glichen zusatze
in maszen als vor wes sie gutlichen nit übertragen mochten
das das dann heschee durch iren rechtlichen spruch oder
des mererteils vnd dem nachgangen wurde von yr yedem
vnd wussten es nit neher zu bitten von vnsers gnedigen
herren wegen sinen keiserlichen gnaden vnd hofften sin
gnade vnd meniglich wole verstunden das wir vns vol-
koinlichen von vnsers gnedigen herren wegen erbotten
hetten vnd das daruff sin keiserlich gnade vnserm herren
tete vnd bescheen liesze waz ime von billicheit gedyen
solte. Daruff sin keiserlich gnaden liesze antworten er
hoffte nit das not gescheen solte, sie mit einander zu
rechtigen wolte er aber sinem vettcr furdrung nit erlas-
sen so wer sin vetter ein fürst des richs, so wüste er ine
wole furzunemen, wolte auch sin vetter ine furdrung nit
300 DIPLOMATARIUM
crlaszen so wer er ein romischer keiser vnd auch ein
furste von Ostcrrich wüste man wol wie das gehalten solte
werden vnd damit ginge sin gnade hin zu der vesper.
Darnach quamen zu der bischoff von Gurck vnd mei-
ster Virich Riederer vnd meinten wir solten das für kein
entwort vnd abscheit auffnemmen wir sehen wole das
spate wer vnd das sin gnade zu der vesper geylet hette
sie wollten furbaszer mit ime reden also bleibe die sache
anstan bisz auff Sontag zu obent , darnach do liesze sin
gnade meister Virich Riederer vns sagen dwile sin gnade
nit verstünde das wir gewalt hetten von des dritten teils
wegen besluszlich zu reden, das dann vnser herre ob es
ime zu gefallen sin wurde, mochte schicken mit vollem
gewalt dauon zu reden vnd besliszen , so wolte sich sin
gnade darinn bewisen gnediglich vnd fruntlich gegen si-
nen vettern als billich wer.
Item von der Gradner vnd Eytgenoszen wegen hat
sich sin gnade genommen zu bedencken vnd ob es not
wurde, so wolte sin gnade furcr mit dem hoffmeister vnd
andern reten die da blieben dauon reden.
Item von des von Gortz wegen da haben wir auff
die meynung als uwer gnade vns geschriben hat mit den
reten gerett vnd sie gebetten semlichs an vnsern gnedi-
gen herren den keiser wollen bringen vnd vns ein furder-
lich antwort widerumbe zu wissen tun was siner gnaden
willen darinn sin wolt auff das wir uwer gnaden ein ant-
wort darumbe zu wissen getun mochten also sagten sie
vnz zu es wollen tun vnd haben vns darnach ein antwort
geben vnserm herren dem keiser wer zu gefallen das uwer
gnade gutlich tage furnemme doch wolt sin gnade in si-
nem furnemen gegen dem von Gortz nit still sein beducht
vns es vnuerfenglich sin als uwern gnaden das geschriben
worden ist uff die zyt dem mag uwer gnade nachgeden-
cken was uch daran gelegen werde sin etc.
Item von der von Basel wegen ist die sache ein jare
auffgeslagen in der zyt man sin gnade vnderriehten solle
HABSBURGENSE S. XV. 301
vnd schribt auch graue Oszwalten von Tierstein sin furnem-
nten gegen den von Basel getan auch die zyt laszen an stene.
Item von der von Wintherturn wegen da erbutet sich
uwer gnaden vetter hertzog Albrecht alles das zu tun,
damit vnd die by dem huse von Osterrich behalten werden
dem gedenke uwer gnade auch nach.
Item von der schule wegen zu Friburg haben sich
bede herren der keiser vnd hertzog Albrecht erbotten
iren ernst vnd flisz darzu zu tun damit vnd die ire furgang
gewynne es sy mit schriben vnserm heiligen vatter dem
babst vnd mit anderer irer hilffe dem gedencke uwer gnade
auch nach.
Item von der lantlut wegen in Osterrich da ist vil
flisz bescheen von uwers vettern vnd uwer gnaden reten,
das dieselben Sachen zu gut bracht weren worden, das
aber verhindert hat das furnemmen vnsers herren des kei-
sers gegen den Fronauwer also das darinn noch nit ent-
lichs bescheen was da wir von Wiene gescheiden syen,
da versehen wir vns der hoffmeister werde den abscheit
vnd verhandelung was sich nach vnserm abscheit be-
geben habe an uwer gnaden bringen, so er kommen wirt
doch wirt uch beiden fursten not das ire darzu ein auffse-
hen haben vnd darzu tunt ob die Sachen zwuschen vn-
serm gnedigsten herren dem keiser vnd den lantluten nit
gutlich hingelegt weren wurden das ire nit vmbe die lant
koment dem gedenckent nach.
Item vnser gnediger herre hertzog Albrecht hat sich
erbotten wollen zu einem fruntlichen tag mit uwer gna-
den kommen gein Saltzpurg uch miteinander zu vnder-
reden aller uwer Sachen, auch von der Gradner vndEytge-
nossen wegen die uff einen grünt zu setzen der bestentlich
sy darinn wolle er sich halten vnd bewisen gein uch nit
allein als gein sinen vettern besunder auch als ob ire sin
bruder werent vnd ist sin meynung so das es beschee vnd
furgenommen wurde, so uch beiden nutzer sin wurde dem
wolle uwer gnade auch nach gedencken.
302 DIPLOMATARIUM
Item von graue Rudolffs von Sultz wegen ist siner
gnaden begerung vnd bitt das uwer gnade den pliben
lasz by siner verschribung die er babe über den rosenfel-
der tail dann graue Rudolff habe darumbe sin gelt ime
gelicben dozuinale.
(Andere Schrift :) Item da wirt viel furgenommen
von dem römischen keiser auch von andern fürsten der
munczen halp ist versehenlich, sie brüffen iren nucz dar-
inn ob uwer gnad auch bedecht uwern nucz were vilücht
nit eyn vnsien, daz moget ir bedencken.
Item uwer gnad woll die geschefft ir furhanden liapt
mit ernst vnd vlisz woil betrachten ist uwern genaden eyn
grosz noit, ir habet dorcken gnüng an denen die uch czu-
seczzen uch wirt noit das ir den ernst darczu babet,
wollet ir anders by ere, gut, landt vnd lut pliben.
Gleichz. Ahschrift. Papier. Geh. H. Archiv. Ms. It. S. Nr. 7. Fol. 20—23.
IX. S. D. (1458.)
Extractus de instructionibus regisFrancie datis do-
minis Johanni de Finstingen et Johanni preceptori de
Ysenhem oratoribus suis ad dominum ducem Austrie etc.
In primis fiant recommendationes cum plurima sa-
lute ex parte nostra ad carissimum filium nostrum Si-
gismundum ducem et Elienorem ducissam Austrie filiam
nostram dilectissimam.Et presententur eis et cuilibet eorum
litere nostreetexprimatur credentiainmodumquisequitur.
Videlicet quod nos plurimum regraciamur prefato
duci ex immensis et largifluis donis nuper per eum factis
et concessis prefate filie nostre ducisse. Et quod huiusmodi
donationem ita gratam habemus, ac si nobis ipsis facta
fuisset, prout vidimus contineri in copia literarum dona-
tionis huiusmodi, quam apud nos retinuimus pro memo-
ria predictorum donorum.
Item quod ex parte nostra iterum atque iterum velint
recommendare eidem duci predictam filiam nostram, quam
non minus coram habemus quam si a nobis gcnita fuisset,
IIABSBURGENSE S. XV. 303
dieercque quod quecumque bona sibi fient nobis ipsis attri-
])ucmus esse factum.
Item dieere quod infauorem ipsorum mittimus de pre-
senti dileetos et iideles consiliarios nostros, Jobannem do-
minum deFinstingenmareseallum Lothoringie et Jobannem
preeeptorem de Ysenhem oratores nostros ad prefatum du-
cem, vt dominia opidacastra et cetera loca donata per dic-
tum ducem, innostraprotectione suseipiant atque Swicen-
ses, Brenenses (Bernenses) et alios confederatos nomine
nostro exortentur ne quid dampni, molestie aut impedi-
menti dictis locis per se vel alios inferant, sed ea omnia et
singula intuitu nostro et predicte filie nostre recommissa
babeant et suseipiant.
Item quod super hiis scribimus literas nostras satisde-
clarantes affeetionem nostram prefatisS\vicensibus,Bernen-
sibus, Solotrensibus, Turicensibus, Basiliensibus et Luce-
riensibus ac aliisconfederatis eorum pro recommendatione
predictorum et traetatu pacis aut treuge faciendo inter eos
si possibile fuerit et juxta alias instruetiones per nos super
bec eis datas.
Item assistant consulant et fauores possibiles nomine
nostro impendant prefati oratores nostri prenominatis du-
cis et ducisseAustrie filiis nostris tarn ergaimperatoremet
Albertum ducem Austrie quam alios quoscumque. Et in par-
tem hereditatis prouenientis ex obitu felicis recordationis,
quondam Ladislai regis Hungarie et Bobemie ac ducis Au-
strie etc. non permittant eundem ducem filium nostrum
deeipi, defraudari aut grauari quouismodo, sed
faciant quod jura sua sibi conseruentur et pro hiisconser-
uandis nomine nostro vbi opus fuerit compareant et vices
possibiles interponant etc.
Item dicant prefato duci, quod si forte dominia illa
que sunt in Alsacia, Sungaudia, Brisgawdia comitatu Phi-
retarum et alia prope Renum sibi prouenirent, quod non
dubitet ea aeeeptare, quamquam sint in parte obligata qnia
si ita contingat volumus eum iuuare facto et opere, ad huius-
modi dominia recuperanda conseruanda et augmentanda
304 DIPLOMATARIUM
cciam vsque ad concessionem propriarum pecuniarum no-
strarum pro redemptione eorum , volumusque efficere
ampliori pace dictorum dominiorum quod confederatio-
nes et colligationes bone et vtiles fiant tarn cum illustri
nepote nostro duce Calabrie et Lothoringie ac aliis vicinis
principibus et dominis ad laudem honorem atque vtilita-
tem prefati ducis et suorum dominiorum.
Ceteraque omnia et singula faciant exerceant et pro-
curent quo secundum dispositionem rcrum et temporum
videbuntur facienda et expedienda. Juxta eorum discreti-
ones etc.
Gleichzeitiger Auszug. Papier. Geh. H. Archiv.
X. (c. 1460.)
Item pei herren Benedicten von Rapersweil potschafft
zerung wider haim 4 rh. gülden.
Item so haben die bemelten von Rapersweill von
herrn Eberhartten trugsässen der die zeyt von des hub-
maisters ambtz wegen zu Veitkirch raytung gethan hat des
lij jars enpfangen xlviij schaff! koren vnd 3 mutt.
Item aber so haben sy von Herman Rindsmaull ver-
beser des salczmair ambtz vom liij jar enpfangen die
vonWintertawr vnd die von Rapersweill 400 fueder salez.
Item als hans Kastner salczmair zu Hall gwesen ist
hat er verrayt von dem lviij jar zerung so mein gnediger
herr vnd seiner gnaden hoffgesind mit dem raysigen zeug
da vor des mals in seiner gnaden stetten than hat beczalt
405 pfund Perner 1 (fierting) davon die von Rapersweil
auch iren taill enpfangen haben als in das wissenlich ist.
Item von Emi Mair hubmaister zu Veitkirch haben
die statt zu Rapersweill nach lawt seiner raitung die er
von dem lvj? jar gethan hat geben auf ir quittung 247 pfund
10 Schilling pfenn. veltkircher werung.
Item vorbehalten was sy von Conrater Vintler obri-
sten ambtmann Dogen Fuchs vnd her Oswaltz Sebners
säligen als camermaistern enpfangen hieten.
Gleichz. Consignation auf Papier.
HABSBÜRGENSE S. XV. 305
XL 27. August 1461.
Zwischen des durchluchtigen hochgebornen fürsten
vnd herren hertzog Sigmunds von Osterrieh reten an
ainem vnd dem fromen Wernhern von Holtzhuscn den man
nempt Keller des andern tailn, ist beredt vnd getedingt wor-
den das die selben ret die nachgeschriben zwai stuck an
den obgenanten iren herren bringen vnd iren besten
ernst vnd flysz tun sollen vff das end das sin gnad deren
stucken aintweders vffnemm. Vnd ist das stuck also das der
gedacht Wernher Keller vmb sin Zuspruch in der güttli-
chait nach lut vnd sag siner briefen vsgericht vnd abgetra-
gen werden sol , ob das aber an des egenannten fürsten
gnaden nit möcht funden werden, so sollen die gedach-
ten sin ret das ander stuck an sin gnad bringen das ist also,
das die selb sin gnad dem egenanten Wernhern Keller ai-
nes rechten sin soll vff dem gmainen mit aym glichen zü-
sattz den selben gmainen er ietz genomen vnd bestimet
hat, nämlich den wolgebornen graue Hansen von Werden-
berg tümherren der hochenstifft zu Costentz etc. vnd sol
der obgenant fürst sin bottschafft mit vollem gwalt zu Co-
stentz haben an sant Matheustag nehstkumpt vnd mornend
an sant Mauricyentagsol man die Sachen arbaiten vnd te-
dingen ob sy vff das erst stuck in der gütlicheit mugen be-
tragen vnd hingeleit werden, ob das aber nit gesin mocht,
wer dann das sin gnad das ander stuck von des gemainen
vnd der zügesatzten wegen als vorstat zusagen wurd so sol
den Sachen von stund an irn rechten end vnd vstrag geben
werden vnd entwedrer tail dem andern die nit verziechen
alle geuerd vnd arglist hier inen gantz vermitten vnd vs-
geschaiden. Zu vrkund so sind diser zedel zwen glicher
lute gemacht vnd von enandern geschnitten vnd ietwedrem
tail ainer gegeben worden, dis besehaeh zu Costentz an
dem neusten Dornstag nach sant Barthlomeustag, anno
domini m°. eccc? lxprimo.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
Fontes etc II. Bd. 20
306 DIPLOMATARIUM
XII. 19. Mai 1462.
Dem cdeln strengen ritter heren Partziualn von An-
nenberg meynen guten freund.
Mein freuntlieh dinst zuuor lieber her Partziual. Von
hofmern wirdet evv der vogt wol vnderricbten darumb nit
notdurfft ist e\v darumb zu schreiben, besunder so haben
etlich landleut niden im lannd ze Osterreich weg vor ine in
dermasse darumb ich sorg daz die nit für vnser baid heren
sein wurden, doch hoff ich wir wellen vns also darinnen
hallten, vnd schicken dardurch vnser baid heren ir Sachen
nach eren aussgangen. Solhss fürnemen der lantleut ew
der vogt auch berichten wirdet sunst wirdet derselb vogt
ain Werbung von meins gnedigen herren wegen an ew tun
darinn wellet guten fleis haben das will ich vmb ew verdienn.
Dann von der schauben wegen lass ich ew wissen das mein
gnediger herr in ainer guten zeyt nit zu Lynntz gewesen
ist vnd kain schauben bey im hat so vertrawt er vber gold
vnd silber aber nyemand vertrawt er vber sein scbawben
dardurch sein gnad nach kainer auch geschickt hat aber so
palld er gen Lynntz kombt wil ew sein gnad ain schawben
geben, die ich ew bey einem aigen boten zusennden wil
des mugt ir ew zu mir verlassen wan ew die werden sol.
Datum Gmunden an Mitichen vor vocem jocunditatis anno
etc. lxijd0.
Jörg vom Stain, cantzler etc.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
XIII. 10. Juni 1462.
Dem edeln vnd strengen heren Partziual von Annen-
berg meinem sunder lieben vnd guten freund.
Mein freuntlieh dinst zuuor. Lieber her Partziual
ich tu ew zu wissen daz mein gnediger herre an Eritag
nechstuergangen herkomen ist zu uernemen der lantleut
begern, als dann sein gnad meinem gnedigen herren her-
tzog Sigmunden vormaln dauon geschriben hat, also sein
HABSBURGENSE S. XV. 307
etlich von der rittersehafft zu meinem gnedigen herren her-
komen die erpieten sich hoch meinem gnedigen herren mit
leib vnd gut ze dienen vnd beystand zc tun vnd haben
kaingeuallen an dem furnemenso die zuStetldorffbei ein-
ander gewesen sein tan haben, vnd solt die vntrevv nit sein
vnder den die wir für die vnsern hallten wir wolten palld
hinder Wienn komen , yetz an Freytag werden die lant-
leut so zu Stetldorff gewesen sein sich herfügen vnd mei-
nem gnedigen herren ir maynung furhalten. Auch lass ich
ew wissen daz wir yetz drew velld haben der Fronawer
vnd Marschalk ligen hie oben ob dem Tursen mit tau-
senten, der Bodmenky enhalb der Tunaw, als mit zwelf
hunderten, vnd der von Potendorff vnd vnser lewt enhalb
des wallds, auch als mit tausenten oder mer vnd die vn-
sern habn Baden aussprennt vnd sein des kaysers lewt
drewhundert darinn gewesen vnd die vnsern abtreten vnd
den marckt von stundan gewonnen vnd verprennt da sein
des kaysers lewt in den freythof vnd das gslos gewichen.
Auch lieber herr herr Partziual tut fteis damit der behe-
misch brief furderlich geuertigt werd, wan meins herren
gnad wil ein botschaft zu dem kunig tun der dann yetz
wider von Glogaw komen ist vnd wart nwr auf den brief
damit beuelht mich meinem gnedigen herren hertzog
Sigmunden. Anno domini etc. Ix. secundo zu sant Pellten
am Plüntztag nach dem Phintztag, anno etc. lxijd.°
Jörg vom Stain, cantzler etc.
Orig. Papier. Geh, H. Archiv.
XIV. 28. April 1463.
Dem edeln vnd strengen ritter heren Partziual von
Annenberg meinem guten freundt.
Mein freuntlich dinst zuuor. Lieber her Partziual,
mein gnediger herre hertzog Sigmund hat ain vnwillen zu
heren Pernharten Tehenstainer gehabt, den nw mein gne-
diger herre ertzhertzog Albrecht als sein gnad am näch-
sten daoben gewesen ist, bericht vnd hingelegt hat, also
20«
308 DIPLOMATARIUM
werden sich yetz herr Reinprecht von Eberstorff vnd der
bemelt Tehenstainer von meins gnedigen heren wegen
hinauf fugen, bit ich ew ir wellet meinen gnedigen heren
hertzog Sigmunden daran weisen daz sich sein gnad gen
den gemelten Tehenstainer nit entstellen sunder gnedic-
lich gen im erscheinen welle, des hat in mein gnediger
herre hie vertrosst, wellet darinnen vleis haben, das wil
ich vmb ew verdiennen zusambt dem geuallen, daz ir
meinem gnedigen heren daran ertzaigt. Geben zu Wienn
an Phinztag nach sant Jorigen tag, anno etc. lxirj11.0
Jörg vom Stain etc.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
XV. 28. Juli 1463.
Den edeln vnd strengen ritter herren Partziual von
Annenberg mein guten freund.
Mein fruntlich dinst zuuor, lieber her Partziual, ir
werdet wol verneinen wie mein gnediger herre ertzhertzog
Albrecht meinem gnedigen herren hertzog Sigmunden
schreibt von irer baider zamfugung wegen bedeucht mich
gut sein das solhbeschech, damit man gedecht verrer durch
die Sachen zukomen, wan solt das nicht geschehen so musst
mein gnediger herr ain ding tun daz im nicht fuglich wer,
so sy aber zusamen komen find man noch wol weg, dar*
durch man mit eren durch die ding kombt, darumb wel-
let bey meinem herren hertzog Sigmunden daran sein da-
mit er sich also auf den tag fuge, daz bedunck mich für
ir baider gnad sein. Von hofmern waiss ich yetz nichtz
dann ir von heren Dietrichen von Ratzemhausen verno-
men habt, daz die Vngern gericht sollten sein mit dem
kaiser des hab wir auch noch kain gewisse kuntschafft,
dann worinn ich ew gedienen kund bin ich alltzit willig.
Datum auf Newatersee, an Phintztag nach Jacobi, anno
etc. lxuj. Jorig vom Stain.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
HÄBSBURGENSE S. XV, 309
XVI. 22. December 1463.
Den edlen vnd vesten N. meines genadigen herrcn
herczog Sigmund rätten die yecz zu Lyncz sind meinen
gueten frundten.
Mein fruntlich dinst zu vor, lieben frundt ewr
schreiben vnd ermanung mir yecz gcthan hab ich vcrnu-
men vnd pekenn mich ainer verschreibung dy ich nach mei-
nes genadigen herren ertzherczog Albrechten saliger ge-
dechtnuss geschefften gelegt hab an dye end als mir nit
zweiualt ir wol wist nu scholt ir an zweiual sein wes ich
mich verschriben hab gegen meinem genadigen herren
herczog Sigmunden als ver ich mit derselbigen verSchrei-
bung ermant wirt durch sein fürstlich genad oder durich
seiner genaden rätt vnd diener dem wil ich trewleich vnd
nach allem meinem vermügen nachchümen des geleichen
traw ich meinem genadigen herren herczog Sigmunden
sein genad werd mich auch pey dem halten das mir von
meinem genadigen herrn erczherczog Albrechten seligen
in pfanczweis verschriben ist vnd hab das schreiben mir
yecz gethan die purger vnd gancz gemain in der Frein-
stat hören lassen vnd sy darauf ermant mich pey der
verschreibung zu halten die ich hinter meinem genadigen
herren herczog Sigmund hab vnd in da pey gesagt ich hoff
sy werden sich darin halten als sy meinem genadigen her-
ren herczog Sigmunden mit ayd schuldig vnd verpunden
sein vnd darauf hab ich sy gepeten mir selbs dar in zu rät-
ten, damit ich gehalten mug des ich mich verschriben hab
darauf sy sich ain pedechtnuss haben genomen vncz auf
morgen vnd was mir darin pegegnätt, wil ich euch wissen
lassen wann was ich gewalt hab nach meinem vermügen wil
ich mich darin bebeissen als vil ich meinem genadigen
herren herczog Sigmunden schuldig vnd verschriben pin
vnd ich cuchs am nagsten zu Lyncz zuegesagthab. Geben
zu der Freinstat am Pfincztag nach sant Thomastag im lxiij,
Wilhalm erraff zu Tyrstain,
Orig. Papier. Geh. H. Archiv. ** ° J
310 DIPLOMATARIUM
XVII. 25. December 1463.
„Den strengen vnd vesten ritter herren Vlrichen von
„Fruntsperg vnd Larentzen Plumnawer doctor, meins ge-
nädigen herrn hertzog Sigmundts etc. rättcn meinen pe-
„ sundern guetten frewnden."
Streng vnd vest pesunder lieb frewndt mein dienst
mit guettem willen wisset beuor ; als ir mir yetz schreibt
euch vnderrichtigung zw thuen auff das ir im willen seyt
an prelatten vnd landschafft meins genädigen herren her-
czog Sigmundtz etc. willen an se zw ersuchen, nun ist euch
villeicht wol wissenlich das zw Lynncz yetz vergangen ain
landttag gehalten ist vnd von morgen vber acht tag aber
ain landtag gehalden sol werden das euch villeicht durch
den Raspen meins genädigen herren ratt etc. wol verkundt
ist, vnd ist wol zw versten das sich nyemant in kaynerlay
sachen werde gebend bis auff den künftigen landtag vor-
gehalten dye meinem genädigen herren etc. verschriben
vnd gesworen seyn aber wo ir weg möchtet vinden das sy
für mein genadigen herren hertzog Sygmundt zw Oster-
reich etc. möchten sein, was ich dar zw von allem meinem
vermögen mag gedienen pin ich seynen genaden gantz
willig. Gebern zw Newattersee an dem heiligen tag der
gepurd Christi im lxiiij jar.
Ortolff Gewmann zw Drettenekch,
phleger zw Newattersee.
Orig. Pap. Geh. H. Archiv.
XVIII. S. D. (1463.)
Lieber her Jörg vnnsers genedigissten herren des rö-
mischen kaysers potschafft vnd begern auch des Raspen
gegenred anstat vnnsers gnedigen herren hertzog Sig-
munds als ir die gehört habt, hat die lanndtschafft vnderte-
nigklich gehört vnd aufgenomen vnd geben ew zu uersteen
als vnser gnedigisster herr erczherczog Albrecht loblicher
gedechtnuss mit tod laider vergangen sey, denselben ab-
HABSBURGENSE vS. XV. 311
gang her Wolfgang von Wallsee als haubtman der lanndt-
schafft verkündt vnd her geschriben des lanndes vnd ir
notturfft da furzunemen. Darauf der merer tail komen vnd
doch ain guttail als vbrig nicht komen raugen vnd nicht hie
sein vnd sey her Wolfgang von Wallsee für dieselb lanndt-
schafft tretten vnd ain abschrifft ainer versch reihung, da-
mit er sich gegen vnnserm herren herczog Sigmunden ver-
schriben hat hören lassen, lauttend ob weilend der benant
vnser gnedigisster herr erczherczog Albrecht löblicher
gedechtnuss, an mandlich leibserben abgee, das er dann
dem bemelten vnnserm gnedigen herren herczog Sigmun-
den mit der haubtm annschafft des gegenwärtigen lanndes
ob des Enns vnd dem gesloss Lyntz ob der stat gehor-
sam sein sull vnd hat sich darauf der lanndtschafft mit seim
leib vnd gut ausserhalb derselben verschreibung zugesagt
beyzusteen des gleichs hat auch Ortolf Gevvman ain solhe
abschrifft hörn lassen auch lauttend ob es zu solhcm val
kam, das er dann auch vnnserm gnedigen herren herczog
Sigmunden mit dem gesloss Newatersee auch ettlichen
versehreibungen, dew auch solher sachenhalben ausgan-
gen zw seiner gnaden hannden bey im erlegt gehorsam sein
welle sölhs verschreibens mer ausgangen vnd vorhannden
sein mochten. Darumb wir ew an dy andern die nicht hie
sein, yecz nicht füglich antvvurtt geben können noch mu-
gen das mugt ir an vnnsern gnedigissten herrn denkayser
bringen vnd sein auch willig ain andern lanndtag aus-
schreiben, die lanndtlcwt gemainklich vordem vnd danach
zeitigem rat veraintlich aingepurlich antwurtt geben, doch
bekombert dy lantlewt ettwas vasst, nach dew vnd sy nicht
versteen, an vnnsers gnedigissten herren des römischen
kaysers schreiben auch an ewrer Werbung, daz sein kayser-
lich gnad inndert an rur, 4aDey sy gnad vnd guten willen
versteen können ob sein kayserlich gnad vor im hab dy
vech vnd veintschafft vnnsers gnedigissten herren erczher-
czog Albrechts loblicher gedechtnuss sein landtschafft hic-
oben, als seiner gnaden vndertan rat diener yedem in sei-
312 DIPLOMATARIUM
ncm stanndt, darczu geuordert, genuczt vnd gepraucht
hat, des von phlicht nicht vertragen habn sein mügen, vnd
trawen darinn nichts vmbpillichs vmb in gehandelt sey,
solt nw der erbfal aufsein kaiserlich gnad geuallen vnd zu-
steen, so sein kaiserlich gnad versteen, das der lanndt-
schafFt swer wer sunder den dy mit absag von vnnsersgne-
digissten herren erczherczog Albrechts löblicher gedecht-
nuss vnd in krieg gegen sein kayserlichen gnaden komen
sein, dy ausserhalb ainer bericht in seiner kayserlichen
gnaden gehorsam komen oder geben solten, es sey auch
vor so erbfal von fursten von Osterreich aller loblicher ge-
dachtnuss geschehen seyn allvveg vor austragen des lann-
des vnd der lanndtschafft freyhait vnd loblichs herkomen
yedes in seinem stannd ee vnd sich dy lanndtschafft in ge-
horsam geben haben.
Gleichzeitige Aufzeichnung. Pap. Geh. H. Archiv.
XIX. 1. Februar 1464.
Dem edeln vnd strengen hern Parciual von Annen-
berg meinem sundern gutten freundt in sein handt.
Mein fruntlich dienst zuvor, lieb her Parciual; ichhab
mein gnädigen hern herczog Sigmunden geschriben als
das wol an ew langen vvirdet da von so wolt darob sein
das sich mein her ettwas in die Sachen schik dan seyt on
allen zwei fei vnd erstet der kayser den herczogen als gar
bedenklich von dem zu dringen das er verrer mut hatt,
doch so wollen wir vns mit leichter kost er weren das
wer ir sechen. Item es gatt graff Wilhalmen gar vbel mit
sein leuten dan sy sein im gancz widerwerting doch hoff
ich es werd ain anders.
Item man gatt mit aim weg mit mir vmb, vnd
mag man dasselb zu wegen bringen, so hatt man die
statt von mir bracht vnd ist das der weg, das sich der
kayser erbutt mir mein gelt zu geben, so maynen die
von Steyr sy warn mir nichts mer schuldig vnd hin-
dert nichts in den sachen mer, dann das der kayser
HABSBURGENSE S. XV. 3 1 3
das gelt nit will dar geben, so kunen sy es sunst ouch nit
zu wegen bringen vnd furcht kain andern wege dan denn
will mich nun mein her herczog Sigmund ettwan retten
so wollen wir im gar recht tvn vnd hab ain ratung vor mir
die mein hern herczog Sigmunden ring ankompt vnd die
rattung tar ich ew nit schreiben von vnsicherhait des wegs
aber ir wert sein muntlich vndericht.
Ouch lieber so bitt ich ew ir wöit mich wissen lassen
ob die Sachen yndert sich zu gütlichen tädingen sich schi-
ket vnd getraw ew für meniklich ir seyt darob das mein
nit vergessen werd in den tädingen als mich des dann mein
gnädiger herr vertröst hat vor sein rätten so will ich ouch
tun als aim fromen wol zugepurt, vnd wa ich ew gedienen
kan so spart mich nit damit emphilch ich mich ew , datum
Steyr an vnser lieben frawen abent der Liechtmess, anno
etc. lxiiij. Jörg vom Stain.
Der marschalk vnd derBrawn sein in derNewenstat
gewesen als ich komen bin vnd sein noch da, doch hab ich
bottschafft tan das sy komen sollen die werden allerlay er-
farn das will ich ew dann auch wissen lassen davon schikt
den botten bald herwider.
Orig. Pap. Geh. H. Archiv.
XX. 22. März U64.
Beret vnd betädingt von meins gnädigen herren her-
czog Sigmunds von Österreich etc. wegen mit Gebhartten
am Hoff von der g(s)loss wägen Lauffenberg Hawenstain
vnd was darzu gehört, das der salb Gebhart die genanten
gsloss vnd zugehörungen ynnhaben besiezen vnd getrew-
lich verwesen sol in dem namen vnd in aller mass als er
die vnczher ynngehabt hat ain halb jar nach dato disser
czedel nachstuolgend darumb sol der benant mein gnädi-
ger herr herczog Sigmund im zusambt den nuezen vnd
vällen die noch vnuergäben sein vnd diesälb zeit gevallen
mugen geben vnd raichen anderthalbhundert reinischer
gülden dazwischen sein gnad mit wissen vnd willen her
314 DIPLOMATARIUM
Jörgen vom Stain dasälbs versähung tun mag nach seiner
notturft. Mitvrkunddiser zedel die dem benämpten Geb-
hartten aus seiner gnaden canczley also gäben ist am Pfins-
tag vor dem haiigen Palmtag, anno domini millessimo
quadringentesimo sexagesimo quarto.
Diss/i beken ich obgeschribner Gebhart am Hoff mit
disser meiner hand geschrift also beschähen sein vnd dem
zu merer gezugnuss hab ich gebätten den Ironien weisen
Jörgen Astaller, burger zu Insprug, daz er sein potschaft
getrukt hat zu End disser geschrift
Aufgedr. Siegel von grünem Wachs. Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
XXI. 17. Juli 1464.
Dem edeln vnd strenngen ritter heren Partziualn von
Annenberg meinem besunder gutten freundt.
Mein frewntlichen dinst zuuor. Lieber herr ich schreib
hiemit meinem gnadigen heren hertzog Sigmunden von
herren Pilgrins von Hewdorf wegen der mich dann schilt
von seiner schuld wegen vnd bit sein gnad mich lösen
well da pit ich ew als ir ew dann alweg freuntlich gen mir
bewisen vnd ertzaigt habt darin hiflich zu sein damit ich
gemüssigkt werd das will ich vmb ew verdienen. Auch
lieber herr so redt man mir nach in meins heren hertzog
Sigmunds hof vnd wais doch nit warmit ich das ver-
schuld hab, ich het es dann damit verschult, das
ich mein gutt von seiner gnaden wegen verlorn vnd
das an sein gnad noch nit geuordert hab nw wil ich daz
auch vordem so hof ich man werd mir gnadiger werden
nichts destermynder so wil ich ew dienen mit allem dem,
das ich vermag da verlat ew zw dyweil ich leb. Geben zu
Steyr an Eritag vor sannd Marien Magdalen tag. anno do-
mini etc. lxiiij1.0
Jörg vom Stain etc.
Orig. Pap. Geh. H. Archiv.
Jörg Marsch alk
Jacob Bravvn
Hans von Halwilr .
Wilhalm Perchaimer
Hainrich von Phirtt
IIABSBURGEXSE S. XV. 315
XXII. S. D. (1464?)
Die nachgeschriben mit ir anzal sein zu bestellen
das sy mein gnädigen hern herezog Sigmunden wartten
sollen ain halb jar da von sol man yeden auf sein anezal
ain vngrischen guidein ain wochen auf ain pherdt geben.
Waczlaw Gusel . . xiiij pherdt facit iijclxiiij fl. vngr.
xxiiij pherdt facit vjcxxiiij fl. vngr.
xij pherdt facit iiijcxij fl. vngr.
viij pherdt facit ijcviij fl. vngr.
xij pherdt facit iijcxij fl. vngr.
xij pherdt facit iijcxij fl. vngr.
Summa der pherdt lxxxij pherdt.
Summa des solds .... ijmjcxxxij fl. vngr.
So sein war die von haus aus auff ain jar zu
warten auff zunemen vnd so mans vordert zu speisen als
ander hoffgesind.
Her Wolfgangk von Polhaim.
Nabochodonosor Nankenreutter.
Jörg Marschalk von Reichnau.
Der bottschaft ist nach nit bey mir gewesen aber
ich hoff sy werden meins ratts volgen vnd besunder der
Schmidkosky.
Hainrich Smidkosky.
Waczlaw Wulschik.
Gleichz. Aufzeichnung. Pap. Geh. H. Archiv.
XXIII. S. D.
Jörgen vom Stain vordrung an den durchleuchtigen
hochgeborn fiirsten hertzog Sigmunden von Osterreich.
Von erst so hat mein gnadiger herr hertzog Sigmund
mich durch manchen seiner gnaden rat seiner gnaden ge-
haim dyener vnd am jüngsten zu Insprugkh in seiner gna-
den gegenwurttikait in seinem offem rat inbeywesen einer
merklichen antzal seiner gnaden rätt vnd lanndleut ver-
trost mich nicht zuuerlassen mich bey meinem phand zu
hanthaben vnd mit vnnserm hern dem kaiser nit in bc-
316 DIPLOM ATARIUM
rieht zugen sunder ich war dann versorgt das ich wider
mein verschreihung nicht gedrungen wurdt.
Desgleichs ist mir datzumal in demselben seiner
gnaden ratt auch zugesagt worden ob sein fürstlich gnad
sich allso richttet das daz lannd ob der Enns sein gnaden
belib so wolt mich sein gnad von den schulden vnd borg-
schafften darhinder ich ausserhalb meiner verschreibung
vber Steyr sten vnd das man mir noch schuldig ist ent-
heben vnd benugig machen, wurd aber sein gnad sich
allso richtten das vnnserm hern dem kayser das lannd ge-
uiel so wolt sich doch sein gnad mit vnnserm hern dem
kayser nit richtten ich war dann vor von den borgschaff-
ten geledigt vnd vmb mein schuld ausserhalb meins pfannds
benugig gemacht. Nachdem nw ich nit in bericht getzo-
gen bin auch von den borgschafften vnd schulden nit ent-
hebt noch benugig gemacht bin so ist mein vordrung als
hernach vollgett.
Von erst so bin ich von seiner gnaden wegenn gedrun-
gen worden das ich an meiner verschreibung vber Steyr
hab müssen nachlassen sechstausend vngrisch guidein.
Darnach müssig mich sein gnad von den borgschaff-
ten alis sich seiner gnaden in ainer zedl angeben hab vnd
tu mir genug vmb mein schuld ausserhalb meiner ver-
schreibung dy borgschafft vnd schuld sich laufft auf fünf-
tausend zwayhundert zwenvndaehtzigkh guidein vngrisch
fünf Schilling phennyng.
Dann cost vnd schaden mag ich warlich beybringen
das der vber drewtausend guidein vngrisch laufft beger
ich mir auch ausrichttung darumb zu tun.
Item das ich von hern Pillgrin von Hewdorff gemus-
sigett werdt nach dem vnd ich Lauffenberg wider seiner
gnaden verpetschafften beredt zedl der sachenhalben aus-
gangen entwert worden pin.
Gleichz. Copie. Geh. H. Archiv.
HABSBURGENSE S. XV. 317
XXIV. H64.
Der von Walczhut vnd Louffenberg vnd Seckingen
eyd.
Ir werdet sweren meym gnedigen herren herczog
Sigmunden von Osterreich vnd seinen leybss erben, das
sun sind, ob die auch abgingen vnd die hinder im nit
lyess, nach seinem abgangk dem hauss Österreich als
uwerm rechten vnd natürlichen erbfursten getrüw gehöre
sam vnd gewertig ze sein getrewlich vnd on all geuerde.
Auf Freytag vor sant Veitinstag anno domini etc.
lxuij*.0 haben schultheyss, rat vnd die gancze gemeynd zu
Walczhut, mym herren hern Thüringen von Halwilr erb-
marschalck, anstatt mins gnedigen herren herczog Sig-
munds als von seiner gnaden beuelhnuss gesworen wie
dann oben geschriben stat.
In gleicher form wie die von Walczhut gesworen
band, also habend die von Louffenberg gemeynlich auch
gesworn, ist besehenen auf Sambstag vor sand Veitinstag,
anno ut supra.
Deszglichen die von Seckingen haben gesworen auf
Sambstag vor sant Veitinstag, anno ut supra.
Die Waldlut hand gesworen uff Mittwoch nach dem
Sonntag Quasimodogeniti, anno ut supra.
Gleich/.. Aufzeichnung. Pap. Geh. H. Archiv.
XXV. 26. December 1465 (?).
Dem edeln vnd strenngen .... er hern Casparn von
Lau . . . berg meinem lieben swager.
Mein willig dinst zuuor, lieber herr Caspar alls ich
yetz mein potschafft nach geschafft vnnsers allergnadigisten
hern des römischen kaisers zu meinem gnadigen hern hert-
zog Sigmunden der spruch vndvordrunghalb,soichzusein
gnaden setz getan hab ist mir zu antwort worden ob ich
vmb dy spruch so sein gnad zu mir vermaint zu haben vor
sein raten gerecht well sein, so well mir sein gnad auch
318 DIPLOM AT AIUUM
tag setzen vnd ist doch nit da geöffnet worden waz Spruch
sein fürstlich gnad zu mir vermaint zu haben solhs mich gar
frombd nymbt dann ich seider her seiner gnaden ratt vnd
diener gewesen pinvnangeuordert solh seiner gnaden ant-
wort hab ich an vnnsern heren den kaiser gebracht vnd
verrer ladung darauf begert, dann ich daz für aufzig hab.
Darauf bit ich ew mit sunderm vleis gegen meinem gnä-
digen hern noch vleis zu haben damit mich sein fürstlich
gnad gnädiklich bedennkh vnd sech an meinen grossen
verderblichen schaden so wil ich mich ausserhalb rech-
tens vil gleicher vinden lassen, dann mir rechtlich zusten
möcht vnd sein gnaden dartzue vmb sunst villieber dann
kainem andern fursten vmb solid noch gab dienen weit,
dann ich kan noch mag dy Sachen nit ruen lassen ange-
sehen daz mich herr Pillgrin von HeudorfF vmb dy schuld
so von Lauffenberg her gewachssen ist vnd ander herni-
den schellten, darumb so wellt ansehen meins herren her-
tzog Sigmunds ere vnd dy Sachen zu andern dingen nicht
komen lassen dann doch aller pillichait an mir kain ab-
ganng soll sein. Datum Steyr am Phintztag inn Weich-
nachtveirtagen, anno etc. lxvj*.0
Jörg vom Stain etc.
Orig. Pap. Geh. H. Archiv.
XXVI. 21. Jänner 1466.
Dem wolgebornen, erwirdigen, edeln, strengen, vc-
sten herren n. meins gnadigisten herrn hertzog Sigmunds
raten so yetz an seiner fürstlichen gnaden hof sein mei-
nen lieben hern.
Erwirdigen, wolgeboren, edeln, strengen, vesten, lie-
ben herren, mein willig dinst zuuor, ich schreib yetz mei-
nem gnadigen herren hertzog Sigmunden aufdy antwort
so mir von sein fürstlichen gnaden bey meinem dyener wor-
den ist, wie die steet habt ir gut wissen nach dem nw
mein herr hertzog Sigmund mein natürlicher herr vnd
lanndsfürst ist, so wollt ich doch gern meins hern vnd
lanndsfürsten gnad haben vnd darumb mein schaden so der
UABSBURGEXSE S. XV. 319
mir nit zu ganntzem verderben kam dullden vnd bitt ew
darauff zu uernemen das ich alle täding verschreibung vnd
abred so zwischen weiland meins herren vnd hertzog Sig-
munds vntzher von lanngen zeitten vnd besunder die lesst
bruderschafft vnd verschreibung der erbschafft zu Zell ge-
macht geschehen bey meinen hannden vnd dy haubtprief
darüber hab, auf die erblich verschreibung vnd gemacht
mein herr hertzog Sigmund ettliche geslos in dem lannd
in seiner gnaden gewer gehabt hat auch mancherlay vn-
derrichttung wais, dy andern vnkundig sein, dardurch ich
sein fürstlich gnad wol zu ainem erben zu machen wesst,
so ich mich der gebrauchen müsst, das meinem gnadigen
hern zu grossen vnstaten gegen andern vordrern komen
wurd vnd pin darumb auch offt angesucht des ich vntzher
nit tun hab wellen. Nachdem ich nw mich bey meinen
frewnnden hinfür zu enthallten vermain wolt ich ye gern
ain gnadigen heren vnd lanndsfürsten haben. Darauff so
bitt ich ew all daz ir meins gnadigen hern hertzog Sig-
munds notturfft in den dingen ansehen wollt damit sein
fürstlich gnad mit mir güttlich oder rechtlich auskam das
wil ich vmb ew all vnd yeden besunder verdienen vnd
pitt ew all ob yemandt war der vermainet darumb, das ich
gnad vnd güttikait allso such, daz ichnitverrer möcht alls
mich anlangt, daz ir daz nit gelaubet vnd in der obgeschri-
ben maynung aufnemet, dann ich hie ain herberg hab da.
ich dy nagsten zway jar vnuerzagt pin. Geben zu Sleyr
an Eritag nach sand Vabian vnd Sewastianstag, anno do-
mini etc. lxvj. Jörg vom Stain etc.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
XXVII. 10. März 1466.
Den hochwirdigen, ervvirdigen, wolgeboren, edeln,
strengen, vessten allen meins gnädigen herren hertzog Sig-
munds von Österreich etc. raten so yetz auf den tag gen
Costentz zusam komen werden, meinen gnadigen lieben
herren vnd frewnnden etc.
320 DIPLOMATARIUM
Hochwirdigen, erwirdigen,wolgeboren, edeln, strenn-
gen, vessten gnadigen herren vnd lieben frewnd mein vn-
dertänig willig dinst zu uoran, ew mag wol angelangt sein,
wie ich nach weilend des klaglichen abganngs ertzhertzog
Albrechten dem got der allmächtig sein gnad mittayl das
slos vnd herschafft Steyr zu meins gnadigen hern hertzog
Sigmunds hannden inngehaht vnd sein gnaden damit ge-
horsam gewesen vnd grosse not von seiner gnaden wegen
erstannden , der ich sunst wol vertragen gewesen wäre
darauf mich dann sein fürstlich gnad durch sich selbs vnd
die seinen hoch vertrösst hat sich mitvnnserm herren dem
kayser nicht zurichtten ich war dann nach innhallt ettlicher
fürwort vnd hoher Vertröstung dy in seiner gnaden offem
rate mir geschehen sein auch benugig das aber nicht hesch e-
hen des ich zw disem mal nicht hoher antziehen wil. Vnd
pitt ew all mit diemutigem vleis anruffundt sein fürstlich
gnad daran zu weisen mich gnadiclich oder rechtlich ab-
zuschaiden alls ich dann sein gnad mannchermal hoch
darumb durch potschafft vnd geschrifft vnd besunder yetz
mit ainem brief des abschrifft ich ew hierinn verslossen
sennde ersucht hab vnd war ir an demselben meinem
schreiben verstundt das ich mich nicht gleichlich vnd ge-
nugsamlieh in der gutikayt oder zurecht erbute so bin ich
verrer willig in all zimlich gleichlich weg noch zu geen
vnd alles das zu thun daz ainem gepurlich ist zu thun dann
wo mich solhs hachs erpieten nicht gehellffen möcht so
kund ich doch das wie vngern ichs täte allso nicht vallen
lassen vnd musst mich des ab sein fürstlichen gnaden alls
dartzue gehört beclagenvnd mein notturfft verrer suchen,
hoff vnd traw ir lat es dartzue nicht komen, das wil ich
vmb ew all vnd yeden besunder mit meinem leib vnd guet
verdiennen. Datum Steyr an Montag nach dem Suntag
Oculj in der vassten, anno domini etc. lxvj1.0
Jörg vom Stain etc.
Origr. Papier. Geh. II. Archiv.
HABSBURGENSE S. XV. ;)21
XXVIIL 8. April 1407.
(Dem) edeln vnd strengenn ritter herren Duringen
von Halwilr lannduogt meinem (sunder) gueten frewnnde.
Mein frevvntlich dinst zuuor, sunderlieber frewnnd
mir zweiuelt nicht ir habt an dem Pewchel wol vernomen,
wie mein Sachen herniden sten, daz ich dy stat zw Steir
mit gewallt erobert vnd darnach auf ain tag zweihundert
man dy man wider mich zu legen beschiden het niderge-
legt hab vnd alls auf vier hundert gefanngen gen Steir ge-
fürt, drewhundert erslagen die vbrigen sein vber ain mos
aus entrunen vnd haben yetz ich vnd mein prueder der von
Puechaim mit dem lannd ob der Enns ain friden vntz auf
den ersten Maytag so ist auch von dem vndern lannd durch
Jörgen Sewsenegker ain tading an mich gesucht vnd sol
mir vnser herr der kaiser geben auf sannd Jorgentag nagst-
kunfftig dreytzehen tausend gülden vngrisch vnd mich
quittiren vmb all vergangen Sachen vnd mit gnaden briefen
nach notturfften versorgen diselben tading vnser herr der
kaiser zugesagt hat so das geschäch war meins beleibens
in dem lannd nicht vnd wollt mich hinauf zu mein frewn-
den fuegen, darauf pitt ich ew mit sunderm vleiss ir wellet
mir von meinem gnedigen herren hertzog Sigmunden ain
verschriben glaytt ausbringen durch seiner gnaden lannde
mit meinem leib vnd guet auch allen meinen dienern doch
vnder zwaintzigk pferden nicht vntz an mein gewarsam
zutziehen vnd mir das furderlich bey disem boten dem ich
dann zerung daraufgeben hab herab schicken vnd wellet
mich mit dem glaitt nach notturfften versehen alls ich des
ain sunder vertrauen zu ew hab. Datum Steir an Mitteilen
nach Quasimodogeniti, anno etc. lxvijm.°
Orig. Pap. Geh. H. Archiv.
XXIX. 2. Juni U67.
Wir Elienor geborn von Schotten, von gots gnaden
hertzogin zu Osterrich, zu Steyr, zu Kernden vnd ze Krain.
Fontes etc. II. Bd. 21
;J22 DIPLOMATAIUUM
gr'afin zu Tirol etc. Bekennen als etwas spenn sich halten
zwischen dem hochgeborn fürsten vnserm lieben herren
vnd gmachel, heren Sigmunden hertzogen vnd grauen der
oberürten lannde an ainem, vnd vnserm lieben getrewen Jör-
gen vom Stain am andern tail, darumb sy dann in recht ge-
standen vnd yedem tail kuntschafft vnd was im im rechten
not sey zu erlangen, ain zeit nämlich achtzehen wochen
vnd newn tag, erkannt ist, dieselb zeit nach dem nagsten
sannd Johannstag zu Sunwenden in acht tagen darnach
verscheynet vnd ausgeet. Nachdem nw die leuff ditzmals
sich etwas frömbd schikhen, deshalben sorg ist, daz bede
tail den dingen nicht so füglichen nachgeen möchten, daz
wir also hetracht vnd angesehen, auch nach rat vnsrer rate,
vns der bemelten vnsers herren vnd gmachels gemäch-
tigt vnd mit wissen vnd willen vnsers getrewen lieben
Conradten vom Stain als ains volmächtigen anwalts seins
bruders Jörgen vom Stain obengemelt vns der Sachen an-
genomen vnd haben dieselb zeit erstrekht von dem tag als
sich die yetz enden wirdet widerumb achtzehen wochen
vnd newn tag in aller mass vnd form, kuntschafft vnd was
yedem tail not sein wirdet zu erholen, wie in dann die vor
auch also durch recht erkannt vnd gegeben ist. Doch die
zeit yedem tail an seinen rechten vnuergriffenlieh vnd an
schaden trewlich vnd an geuerde, vnd des yedem tail ai-
nen solchen brief in gleichem lawt, mit vrkund geben zu
Tann an Zinstag nach vnsers herrn Fronleichnamstag, anno
domini millesimo quadringentesimo sexagesimo septimo.
D. d. in consilio.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
XXX. Juni 1467.
Nota was du an vnnsern herren vndgemahel werben
solt von Jörgen vom Stain wegen.
Item als die vrtail noch nicht veruertiget ist so wel-
len wir daran sein, damit Randegk des vom Stain fursprech
zu vnnserm lanntuogt kome zu ainander sitzen, die Sachen
HABSBURGENSE S. XV. 323
furhand nemen vnd besehen ob sy der vrtail ains werden
mugen, geschieht das so hat das sinen weg, geschieh aber
das nicht, das dann der lanntuogt hanndel der ding vnn-
sers lieben herren vnd gemacheis halb, dessgltchen Con-
rat vom Stain seins bruders halb furderlich Jacoben Trap-
pen hofmaister der ein richter diser ding gewesen sey
zuschicken sullen das sich der verrer mit dem Sernteiner
vnd andern reten die dann dabey gewesen sein richte vnd
besehen die vrtail auszurichten.
Item das alles sey aber gar swer nach lanngen er-
gangnen dingen die nw ausser der gedechtnuss komen sein
vnd darum so sey vnnser rat seidmalen Jörg vom Stain,
Thüringen von Hallwil vnd Jacoben Trappen geschriben
hab vnd sy bitt daran ze sein, damit in sein lieb für sich
lasse vnd im gelait geb, so mug sein lieb in zu im komen
lassen vnd im gelait geben, es mocht sich auch derselb
vom Stain in den obgeschriben sachen ains werden., damit
man vber aufrichtung der vrtail vertragen belib.
Item dann was kuntschafftvnnserm lieben herren vnd
gemachel notturfft sein wirdet in desselben vom Stain Sa-
chen volgt nach rat vnnser ret hienach.
Item des ersten das Jörg vom Stain vnnsers herren
vnd gemacheis bericht mit vnnserm herren dem kayser
getroffen, nit engolten habe. Desselben stucks halben
zucht sich sein lieb an vnnsern herren den romischen kayser.
Item zum andern mal, das Jörg vom Stain sein rich-
tung vor vnd ee mit vnnserm herren kayser getroffen vnd
beschlossen, dann vnnser herr vnd gemachel sein richtung
mit vnnserm herren dem kayser volzogen vnd zu end bracht
hab, des zucht sich sein lieb auch an sein kayserlich ma-
iestet.
Item das ettlich vnnser rete Jörgen vom Stain zu der
Newen statt zugesagt haben vor vnd ee vnnsers herren vnd
gemacheis bericht mit vnnserm herren kayser vollzogen
sey, wie innen von vnnserm herren vnd gemachel empfbl-
hen sey den bemelten vom Stain, in seiner lieb richtung zu
21*
324 DIPLOMATAUIUM
begriffen vnd zc ziehen, des sy auch willig gewesen wem
des zucht sich sein lieb an dieselben rete nemlich Jaco-
ben Trapp hofmaister, Lienharten Wynnegker vnd an den
Sernteiner cantzler etc.
Item das auch die rete mit vnnserm herren kayser
geret haben vor vnd ee seiner lieb bericht beschlossen ist
gewesen, Jörgen vom Stain vmb Steyr ain benügen zu tund
dahabe vnnser herr der kayser geanttwurt, er hab im gnug
geton vnd mer dann er im schuldig gewesen sey, des zucht
sich sein lieb an vnnsern herren kayser vnd oiich an die
rete obgemelt etc.
Item zu erkunden ob ainicherlay brief vorhanden sein
desshalben als Jörg vom Stain seiner lieb geschriben hab
im zu vergönnen mit vnnserm herren dem kayser ain be-
richt aufzunemen vnd als sein lieb im des vergönnet hat
etc. ob aber solich brief ye nit vorhannden weren zu er-
faren wer solich brief gesehen oder gehört hab, in may-
nung ob man durch dieselben leute kuntschafft der sachen
halb haben möchte des zu recht gnug were etc.
Von Aussen: Hec venerunt ad Insprugk dominica
post Erasmi anno lxvij. (7. Juni.)
Orig. (?) Aufzeichnung auf Pap. Geh. H. Archiv.
XXXI. S. D. (1467?).
Item ain kurtzer begriff clag vnd antwurt in der sach
zwyschen minem gnedigen hern vnd hern Georgen vom
Stein.
Zum ersten clagt herr Georg vom Stein wie nach ab-
ganng weilent ertzhertzog Albrechts min gnediger herre
zu im gesannt hab sin diener vnd rät, von erst den Rennt-
lin, darnach Hiltpranden Raspen, darnach herr Vlrichen
von Fruntsperg vnd doctor Lorentzen, darnach den lannt-
comenthur an der Etsch, die alle an in geworben haben,
mit mer vnd mindern Worten, die maynung das er sich mit
Steir vnd andern so er in dem lannd hette, mins gnedigen
hern vnd sust nyemants halten solt in massen er sich des
HABSBURGENSE S. XV. 325
gegen sinen gnaden verschriben hett vnd im das schuldig
were, so vvolte min gnediger herre auch sin lib, gut, land
vnd lut zu im vnd andern setzen, die sich also sin er gna-
den hielten. Sin gnade hab ouch darnach den Swartzen-
taler mit einem gloubbrieff zu im gesannt, der hab diesel-
ben meynung ouch geworben vnd souil vvitter, das min
gnediger herre sich ye vnderstan welle das lannd inzene-
men vnd daran setzen was im gott verlihen hab vnd das
welle er gantz nachsinem rat handeln. Demnach ouch sin
verschribung angesehen, hab er sin sloss kostlich müssen
spisen bezeugen vnd mit vil mer lütten dann vor innhaben
vnd sich allweg zu der were bewerben, er sy ouch vfFso-
lichs von ettlichen derselben botten zu siner gnaden die-
ner vffgenommen, des alles er zu mercklichem schaden
komen sy nemlich drutusent guidein. Nach solchem habe
ersieh selbs zu minem gnedigen herren gen Inspruck ge-
fügt vnd hab der ding halp witter vnderrede mit sinen
gnaden gehabt in gegenwurtikeit siner rat, da hab sin gna-
de im aber beuolhen alsuor, das er sich sin halten soll,
hab in ouch daruff von newem zu rat vnd diener vffgeno-
men vnd verrer beuolhen ouch ander vffzenemen vnd im
vnd in des ir schadlosbrief gegeben vnd darzu zugesagt
in ouch ob sin gnade das lannd innemen wurd, by der ver-
schribung so er vber Steir hett bliben ze lassen, also hab
herre Georg ferrer meidung gethon das im die ding swer
syen vif sich ze laden, angesehen, solt sich min gnediger
herre mit vnnserm herrn dem keyser der dinghalp verei-
nen vnd er darinn nit fursehen wurde, so möcht er dar-
nach von Steir vnd siner verschribung gedrungen werden,
darzü so were er ouch hinder weilant hertzog Albrechten
gegen herrn Bilgerin von Hewdorff vmb viertusent guldin
rinisch vnd an ettlichen andern enden vmb ein merkliche
summ als viertusent hungrischer guldin verschriben min-
der oder mer wie es dann im rechten vffgezeiehnet ist. —
Sy im min gnediger herre daruff in antwirt begegnet das
sin gnade die viertusent guldin gegen Bilgerin yetz vber
326 DIPLOMATARIUM
sich nemen vnd die entrichten, er wellte sich ouch mit
vnnserm herrn dem kayser nit richten lassen, es sy dann
forgesehen das im sin verschribung vmb Steir gehalten,
vnd er ouch vmb solch summ gelts darumb er hinder her-
tzog Albrechten verschriben ist on schaden gehalten
werde, were ouch sach das min gnediger herre selbs zunr
lannd kerne , so solle desglich ouch beschehen , vnd das
das also berett were des zuge er sich an kuntschaft. Nu
hett sich min gnediger herr darüber mit vnnserm herrn
dem keyser vereint, vnd were er darinn obgemelter masse
nitt fürsehen worden sunder dardurch gedrungen ouch
ein bericht mit sinen kayserlichen gnaden vfzenemen da-
rinn er sechstusent guldin vngrisch hett nachlassen vnd
minder nemen müssen, dann man im schuldig gewesen
were, dieselben sechstusent guldin mitsampt den andern
obgemelten summen vnd kosten vnd schaden so er des-
halb bissher empfanngen hett, begert er im von minem
gnedigen herrn zu widerkeren, besonder darinn ouch an-
gesehen daz im Louffenberg entwert vnd Bilgerin der
schuld nit entricht sy.
A n w u r t.
Daruff ist mins gnedigen herrn antwirt die bottschaf-
ten so sin gnade zu im gethan hab, ouch die abredung
darnach vnder ougen beschehen lassz sin gnade steen wie
die beschehen sin, aber sin gnade hab herr Georgen vom
Stein in kurtz darnach schriben lassen, dieselben schad-
losbrief nympt zu vberantwirten sunder im die wider ze
sennden.
Darnach vberettwie lannghab herre Georg vom Stein
minem gnedigen hern geschriben das er by vnnserm herrn
dem keyser durch sin gut frunde einer bericht bekomen mu-
ge, die im fuglich vnd eben sy, bittende sin gnade im des zu-
uergönnen damit in die verschribung vnd abred daran nit
verhindern wurde, das hab sin gnade gethan vnd im das von
stund zuschriben lassen daby gnugsamlich zu uersteen sy.
Das herre Georg by der abred nit bliben ist, noch sich mins
HABSBURGENSE S. XV. 327
heren gehalten, sunder sich des zu ledigen gepetten vnd
begert hab, dem nach sin gnad mit solcher abredung vnd
zusagung furbas nit mer gepunden noch haft so er der
sinsteils nit nachkomen vnd darus gevrlobt sy es hab ouch
herr Georg vom Stein der bericht, so min gnediger herre
nachmals mit vnnserm herrn dem keyser beslossen hat,
in keinen weg engolten oder von vnnserm herrn dem key-
ser von mins gnedigen herrn wegen vmb nichte gedrengt,
das daby luter mag verstannden werden, dann herr Ge-
org vom Stein hab sich vor vnd ee mit vnnserm herrn dem
keyser bericht vnd vereint, dann min gnediger herre vnd
das die beide stuck also war vnd an in selbs seyen, das ist
das herr Jörg vom Stein von mins herren wegen vnd durch
mins herrn bericht zu nicht gedrengt sy oder der engol-
ten hab vnd das herr Georg vom Stein sich vor vnd ee
mit vnnserm herrn dem keyser geeint hab, dann min gne-
diger herre der erbott sich sin gnade zu wisung, die ouch
also yeglichem teyl erkannt worden ist.
Dann als herr Jörg gemelt hat wie er Louffenberg
entsetzt sy etc. ist mins gnedigen herrn antwirt, nachdem
herr Georg minem gnedigen herrn geschriben hat, das
er ettwas siner notturfft halp furnemen must etc. vnd das
sloss, ein ortsloss vnd ein port in mins herrn lannden
deshalpen sinen gnaden in den geswinden leuffen vil do-
ran gelegen ist, so hat siner gnaden notturfft gehaischen
sich sin lannd vnd lut vor vnubewintlichem schaden zu
bewaren vnd hab das gepurlich vnd billich widerumb zu
sinen hannden genomen, dann er doch nichtz, dann das
sin genomen hab, nachdem es im doch nit verpfanndt ge-
wesen sy, vnd das alleshalp sin gnade im nichtzit schul-
dig vermeint ze sin.
Sust sind ettlich vnderredlich vrteiln die man inter-
locutorias nennet, deshalp ouch rede vnd Widerrede Ge-
schehen sind, der yetz vnd in der houptsach gantz nit
notturfft ist, darumb zu furdrung der sach, so lassen wir
das yetz vndervvegen.
328 DIPL0MATAR1ÜM
Vff das alles meyn ich Thüring von Halwiler, das der
rechttag durch herrn Jörgen vom Stein noch nyemants
von sinen wegen nit gesucht, sunder vnderstannden werd
die sachen vnd minen gnedigen herren von newen vor vnn-
serm herren dem keyser,wo herr Jorgzubericht kern, fur-
zenemen, angesehen das im von der cantzly kein vrteil
hrief nye hat werden mögen, das er ouch als ich vernym
hat protestiren lossen , vnd des instrument genomen , da-
mit er villicht möcht vermeinen, das die sach nynem solt
gewisenn werden.
Gleich/,. Abschrift. Papier. Geh. H. Archiv.
XXXII. 4. Juli 1467.
Wir Fridreich von gots gnaden römischer kaiser, zu
allennzeiten merer des reichs, zu Hungern, Dalmacien,
Croacien etc. kunig, herczog zu Österreich, zu Steir, zu
Kernnden vnd zu Krain etc. Bekennen als sich der hoch-
gehorn Sigmund herczog zu Osterreich etc. vnser lieber
vetter vnd fürst der sachen halben, so er mit Jörgen vom
Stain zu tun, darumb er mit demselben vom Stain, vor
seinen reten im rechten steet zwayr stukh mit namen des
ersten, daz derselb vnser vetter hertzog Sigmnnd den be-
nanten vom Stain in der bericht so zwischen vnser vnd
desselben vnsers lieben vettern hertzog Sigmunds besehe-
nen ist ingeslossen hab vnd derselb vom Stain auch darinn
betedingt sey, des anndern, daz derselb vom Stain durch
vns in dhainer bericht darinn er sechstawsent guidein hab
nachlassen müssen von desselben vnsers lieben vettern
hertzog Sigmunds wegen gedrungen sey, an vns derselben
zwayr stukh halben, dem rechten zu hilff vnser kuntschaft
vnd vrkund zu geben getzogen hat, als wir vnderricht
seinn. Daz wir derselben sachen vnser kuntschaft gege-
ben haben, wissentlich mit dem brief, auf das erst stukh
also, daz wir ingedennkh sein, daz der benant vnser lie-
ber vetter hertzog Sigmund, Jörgen vom Stain sachen in
der berürten bericht angetzogen vnd gemelt, darauf wir
HABSBÜRGENSE S. XV. 329
im antwurtten haben lassen , daz wir mit demselben vom
Stain vorher in gütlichem vertrag wern, auf das annder,
daz derselb vom Stain in dhainer bericht von desselben
vnsers lieben vettern hertzog Sigmunds wegen von vns ge-
drungen ist, sechs tawsent guidein nachzulassen. Mit vr-
kund des briefs, geben zu der Newnstat an Sambstag sannd
Vlreichstag, anno domini etc. lxvij? vnsers kaisertumbs im
sechzehenten , vnserr reich des römischen im achtvnd-
zwainczigistcn, vnd des hungrischen im newnten jare.
Commissio domini imperatoris in consilio.
Orig. Papier. Geh. Hausarchiv.
XXXIII. 1. April 1468.
Wir Friderich von gotts gnaden römischer kayser
zu allen tzyten merrer des rychs etc. Embieten vnnserm
vnd des rychs lieben getruwen Bilgrin von Höwdorff vnn-
ser gnad vnd alles gut. Lieber getruwer als wir dir am
nächsten vnnser vnd des rychs sicherhait vnd gelait so du
vor ettlicher verganngner zyt von vns vff ain bestimptte
zyt dinen vrtailn vnd processen so du wyder Hannsen vnd
Cunraten gebruder die Fulach auch burgermaister, raute
vnd ganntze gemaind der statt zu Schaufhusen in vnn-
serm kayserlichen cammergericht erlanngt vnd in aucht
braucht haust dester stattlicher nachzekommen wyderum-
ben vffdin bette vnd begern zway jaure die nächsten nach-
ainannder volgend erstreckt vnd erlenngt haben etc. nach
lutt desselben vnnseres kayserlichen briefs darüber vssge-
gangen, ist vns angelanngt wie du vff vnd in krafFt soli-
cher erstreckung des gelaites auss vnnsers lieben vetters
vnd fürsten hertzog Sigmunds zu Osterrich etc. lann-
den, stetten vnd slossen angriff zu tund vnd die benanten
von SchaufFhusen zu bekriegen vnnderstenndert dardurch
dem benanten vnnserm lieben vettern vnd fürsten vnd vnn-
serm loblichen huss Osterrich och iren vnndertanen vnd
zugewanndten mercklich wyderwärtikait vnd schad vffer-
steen möcht. Wann wir aber vetz zwischen dem obge-
330 DIPLOMATARIUM
nanten vnserm lieben vettern vnd fürsten vnd gemainen
aidtgenossen von stetten vnd lannden ainen gemainen tag
nemlich vff sannt Johannstage zu Sunnwennden schirist-
künfftigen zu haltten vnd die benanten parthyen in ainikait
zu bringen furgenommen gesetzt vnd in den zugeschriben
haben, darumben so begern wir an dich mit disem briefe
ernstlich beuelhennde, daz du dich solher vnnsrer erstrec-
kung des gelaitz in des obgenanten vnnsers lieben vettern
vnd fürsten lannden , stetten vnd slossen wyder die ege-
nanten von Schauffhusen nit wyter mit kriege oder in ann-
der wege übest noch gebruchest sunder biss auffden vorge-
meltten gesettzten tage vnd sust ruwen laussest, daran tust
du vnnser ernstlich maynung vnd gut gefallen vnd wellen
das in annderm gegen dir gnediglich erkennen. Geben
zu Gretz am Frytag vor dem Sonntag Judica in der va-
sten nach Cristi geburte viertzehennhunndert vnd im acht
vnd sechtzigisten vnnserer ryche des romischen im acht
vnd zwaintzigisten, des kayserthumbs im sybentzehenn-
den vnd des hunngrischen im zehennden jauren.
Ad mandatum domini imperatoris in consilio
Jo. Rot pataviensis et wratislaviensis decanus.
Gleichz. Abschrift. Cod. Ms. Tyrol. Nr. 33. F. 130. b.
XXXIV. 20. Juni U68.
Ich vogt Virich von Matsch, graff zu Kirchperg be-
kenn offenlich mit dem brieff, als die sach des rechten, so
sich zwischen dem durchleuchtigen hochgebornen fürsten
meinem gnedigen herren hertzog Sigmunden hertzogen
zu Osterreich ains vnd her Jörgen vom Stain des anndern
tails haltet biss auf hut dato diss brieffs mit vrtail gescho-
ben vnd yetz durch schrifft Cunratten vom Stain des ge-
melten Georgen brueder als seins volmechtigen gesetzten
anwalts vnd procurators aber begert ist, die sach verrer
zu schieben, die weyl ich aber als ain richter diser Sachen
gesessen bin den stab in der hannd gehabt vnd richten
hab wellen, hab ich betrachtet die schrifft Cunratcn vom
HABSBURCENSE S. XV. 331
Stain vnd die an meinen gnedigen herren bracht, also hat
der gemelt mein gnediger herr von besunder gnaden we-
gen in ainen schub willen gegeben. Darumb so schieb
vnd erstregkh ich als ain gesatzter richter auff verwilligen
meins genedigen herren vnd auff bitte Cünrats obgemelt
als ains volm echtigen anwalds herren Jörgen vom Stain
disen gerichtztag recht vnd Sachen biss auf Freytag nach
sannd Bartholomeestag schiristkunfftig, also das alsdann
den Sachen im an ferrer schube nachgegangen werde als
recht ist vnd sol solher schub yeglichem tail an seinem
rechten vnschedlich sein. Zu vrkund hab ich yeglichem
tail des ainen schubbrieffe vnder meinem insigel geben
an Montag vor des heiligen sannd Johannstag gotstawffers
nach Cristi geburde im vierzechenhundert vnd dem acht-
vndsechzigisten jare.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
XXXV. 15. July 1468.
Johannes dei gratia episcopus ecclesie tridentine vni-
uersis et singulis nobilibus fidelibus nostris dilectis . . ca-
pitaneis, castellanis, vicariis, judicibus et officialibus cete-
risque omnibus nostris et ecclesie nostre subditis vasallis
et fidelibus in et per ciuitatem et diocesim nostram ubilibet
constitutis cuiuscunque Status graduspreeminentie aut con-
ditionis existantad quospresentes nostre litere peruenerint,
gratiam nostram et omne bonum. Notificamus ac significa-
mus vobis tenore presentium, quod per capitaneum patrie
ac consiliarios illustrissimi principis et domini domini Si-
gismundiducis Austrie, comitisque Tyrolis eiusque litteras
et nuncios auisati sumus qualiter Switenses et eorum con-
federati naturales et antiqui hostes domus Austrie in par-
tibus exterioribus Sweuie et Alsatie contra pacis federa nee
non treugas quinquennales per sanetissimum dominum no-
strum papam et imperialem maiestatem eorumque lega-
tos et prineipes in dieta norimbergensi anno preterito con-
stitutas et firmatas nee non sp retis omnibus oblationibus
332 DIPLOMATARIÜM
iustitie et ho nestatis nomine prefati illustrissimi principisin
(lief a basiliensi nuper tenta factis, suam serenitatem ipsius-
que terras dominia subditos adherentes fautores et adiuto-
res et confederatos diffidauerint et actu bellum sew gwer-
ram mouerint et inceperint, terras et loca exteriora eidem
subiecta rapinis et incendiis cedibus ac aliis bellorum mo-
tibus invadendo atque molestando. Satagentes etiam prout
timendum est et aliqualiter ad ipsius et nostram noticiam
deductum et verisimile est atque formidandum per se et
suos adherentes fautores confederatos et adiutores pa-
triam Athesis ac terras eiusdem illustrissimi principis inte-
riores et loca nobis propinqua et vicina per passus et tran-
situs aliquorum circumstantium intrare si poterunt et inva-
dere atque similibus predis rapinis spoliis et incendiis ce-
terisque molestiis impetere et lacescere. Que res non so-
lum prefato illustrissimo principi et suis de patria Athesis
sed et nobis ac ecclesie nostre fidelibus et subditis perni-
ciosa et non immerito formidabilis, ac ideo in sui primor-
dio prouidenda existit et communi periculo atque incendio
iuxta proverbium in tempore succurrendum, presertim cum
a prefato illustrissimo principe eiusque consiliariis requi-
siti simus, iuxta tenorem vnionis et inscriptionum hie inde
inter nos faetarum et initarum eidem in similibus eius et
patrie necessitatibus suecurrere et vnacum fidelibus no-
stris et ecclesie seeundum possibilitatem nostram amica-
biliter subvenire. Quemadmodum etiam predecessor noster
immediatus bone memorie dominus Georgius episcopus et
alii ante eum id fecerunt, ac nos etiam nuper in Bozano
vnacum capitulo nostro et vasallis et subditis nostris eas-
dem innouauimus et feeimus, pro quorum manutentione
et obseruatione et ut idem illustrissimus prineeps et sui de
patria causam habeant nobis et ecclesie ac subditis nostris
in similibus prout tenentur et reeiproce obligati existunt
assistendi et nos tueri ac protegere, maturo consilio et de-
bita premeditatione habita cum capitulo capitaneo nee non
prefati illustrissimi principis et nostris consiliariis et fiele-
HABSBURGENSE S. XV. 333
libus deliberauimus statuimus et conclusimus et ita vobis
omnibus supradictis nostris et ecclesie nostre fidelibus et
subditis mandamus quatenus vos ad boc in dies cum ar-
mis et aliis necessariis disponere et inter vos presentibus
tarnen (vicario) castellano seu oflicialibus nostris vobis pre-
positis iuxta antiquam consuetudinem et obseruantiam or-
dinem dare debeatis certam quantitatem personarum et
gentium armigerarum in equestribus et pedestribus in hu-
iusmodi subsidium principis ac patrie in eadem patria vel
saltim in districtibus eidem circumvicinis et adiacentibus
pro defendendis passibus et introitibus eiusdem sew alias
qualitercunque pro auxilio defensione et adiutorio dicti
domini principis et suorum transmittendis (prout meli-
us et efficacius ac cum minori nostro ac vestro dispen-
dio iactura vel expensa fieri poterit faciendo. Quemad-
modum eidem illustrissimo principi ac inclite domui
Austrie ex vnione et inscriptione prefatis hinc inde ob-
lig-ati sumus et astricti et vos etiam nuper easdem quan-
tum in vobis est et ad vos pertinent facere attendare et
observare iurastis*). Idcirco vos omnes et singulos
supradictos subditos et fideles nostros monemus et hor-
tamur ac in virtute (iamdicti f) prestiti iuramenti et
fidelitatis nobis facte, seriöse requirimus precipimus et
mandamus quatenus vos ad premissa effectualiter et di-
ligenter preparare ac disponere debeatis, ut quando-
cunque opus fuerit et necessitas ingruat et per nos
aut capitaneum nostrum super hoc auisati et requisiti
eritis, vnacum gentibus armigeris nostris et aliis de
patria prompti et parati sitis ad huiusmodi auxilium et
assistentiam prefato illustrissimo principi patrie ac suis
quinymmo nobis et ecclesie ac vobis ipsis faciendum, ac
vos tarn voluntarios ac beniuolos in hoc ostendere atque
exhibere, ut et inprimis omnipotenti deo cui huiusmodi
bella ac temeritas et superbia belligerentium et mala que
*) Das eingeklammerte ist ausgestrichen.
334 DIPLOMATARIUM
in eis fiunt displicent obsequium impendere, cum scriptum
sit contere gentes que bella volunt ac deinde summis prin-
cipibus atque capitibus orbis id est serenissimo d. n. pape et
ecclesie nee non imperiali maiestati qui indubie contra pre-
fatos temerarios ac violatores pacis processuri et tantam
inobedientiam vindicaturi sunt, prefatoque illustrissimo
prineipi et nobis complacendo vobisque ipsis et ceteris
subditis suis et nostris ac toti patrie communique utilitati
ac tranquülitati necessario et oportune consulendo atque
providendo ac laudem et meritum exinde tarn apud deum
quam homines consequendo. Et nos vnacum prefato illu-
strissimo principe patria ac suis id omni gratia ac fauore
recognoscemus et pro singulari fidelitatehabebimus ac re-
putabimus omni tempore et loco in bonum et gratiam vc-
stri commemorandum. Datum Tridenti in castro nostro
Boniconsilii die Veneris post Margarethe que fuit quinta
deeima mensis Julii, anno domini etc. lxvnj.
Corrigirte Abschrift des Concepts. Pap. Geh. H. Archiv.
XXXVI. 9. August 1468.
Wir Fridreich von gottes gnadn römischer kaiser zu
allen zeitten merer des reichs zu Hungern, Dalmacien,
Croacien etc. kunig, hertzoge ze Osterreich zu Steyr, ze
Kerennden vnd zu Krain, graue zu Tirol etc. Embieten
den erwirdigen hochgeborn wolgeporen edlen ersamen vnd
vnnsern vnd des reichs lieben getruen allen vnd yeklichen
curfürsten, forsten, geistlichen vnd weltlichen, prelaten,gra-
uen, freien, herren, rittern, knechten, hawbtlewten, ambt-
leuten, vögten, phlegern, Verwesern, burgermaistern, rich-
tern, reten, burgern vnd gemeinden vnd sunst allen anndern
vnnsern vnd des reichs vnndertanen vnd getruen, so yetz
in besamung zu Franckfurt beyeinander sein, vnnsergnad
vnd alles guet. Erwierdiger,hochgeporen, wolgeporen, ed-
len, ersamen vnd lieben neuen, oheim, curfürsten vnd for-
sten vnd lieben getrewen. Als euch wissentlich ist, daz
HABSBURGENSE S. XV. 335
gemain aidgnossen von steten vnd lannden in den negst-
vergangen tagen den hochgebornen Sigmunden hertzogen
zu Österreich vnsern lieben vettern vnd fürsten sein un-
dertan vnd mitgewandten desselben vnsers löblichen hauss
Österreich mit gewaltigem here vbertzogen merklichen
schaden mit mort rawb vnd prant zugefügt etliche gsloss
abgewonnen vnd merklich abbruch getan alles aus eigem
gewalt freuel vnd turstigkeit, vnd vber daz er sich vmb
all vnd yeklich spruch vnd vordrung so ty zu im ze ha-
ben vermeinten , für vns als römischen kaiser beder par-
theyen ordentlichen richter auch etlich curfürsten vnd
ander fürsten, vnd etlich ir aidgnossen rechtens ze tein
genugsamlich erboten hat, auch über daz wir in bey swe-
ren penen in den fünfjerigen frid des guidein bullen vnser
kuniglichenreformacion vnd dengeschriben rechten begrif-
fen beuolhen vnd geboten haben den obgenanten fiinfjeri-
gen frid gegen dem bemelten vnserm fürsten vnd menig-
lichen in allen sein artikeln vnuerprochenlichen sament-
lich vnd sunderlichen ze halten vnd dhain aufrur ubertzug
oder beschedigung nicht zu tun in einich weyse inhalt
unsers keyserlichen briefs darumb ausgangen, daz alles
bey den obgeschriben gemainen aidgnossen nichtz für-
tragen noch erschossen hat, sunder sy haben sich da-
rüber vnderstanden den dickgemelten vnsern vettern
hertzog Sigmunden für vnd für zu bekriegen und als ab-
zunemen ist, vnd sich mit der tat erzaigt, allen adi vnd
erberkait zu verdrugken. Wann vns nu als römischen
kaiser darin zu ochen vnd ew als des heyligen römi-
schen reichs glidern darinn widerstandt ze tun vnd nicht
zu gedulden gebürt, darum so emphelhen wir ew allen
vnd yedem besunder von römischer kayserlicher macht
volkomenhait, rechtes wissen, eignes bewegnuss vnd bey
den phlichten, damit ew yedes vns vnd dem heiligen
reich gewandt ist, mit disem brief ernstlich vnd vestik-
lich gebietende, daz ir dem obgemelten vnserm fürsten
hertzog Sigmunden, der sich deshalben in eigner per-
336 DIPLOMATAMUM
son als wir verneinen zu ew fügt oder so ir sunst von
seinen wegen angelangt oder ersucht werden wyder die
gemelten gemain aidgnossen von steten vnd landen
samentlich oder sunderlich nach dem sterkisten zu ros-
sen vnd zu fussen vnd mit aller macht hilf beystand tun
solch freuelich Verachtung vnd dem mutwillig aufrur vnd
beschedigung helffen zu weren vnd ze straffen, als ir
vns vnd dem heiligen römischen reich, ew selbe gemai-
ner erberkait schuldig vnd phlichtig seyen vnd tut vns
daran gut geuallen genediglichen gegen ew zu erkennen.
Geben zu Gretz an sand Laurenzen abend nach Christi
geburd viertzehenhundert vnd im acht und sechzigisten
vnserer reich, des römischen im neunundzwainzigisten,
des kaisertumbs im sibenzehenden vnd des hungrischen
im zehenden jaren.
Ad mandatum domini imperatoris in consilio
Johannes electus et confirmatus lauentinus.
Wir Johanes von gottes verhencknuss abt des
wyerdigen gotshawss zu Wiltein premonstrat. ordens vnd
brixner bistumbs bekennen, daz wyer den obgeschriben
kaiserlichen brief mit aim aufgedrucktn insigel besigelt,
an pappir vnd geschrift gerechte vnd vnuermailigt gc-
sechn vnd gelesen haben, vnd durch begern der hochge-
born fürstin frawen Elienoren geboren von Schotten, her-
tzogin ze Osterreich etc. meiner gnedigen frawen vnd
dere gnaden rete vrsachhalben daz das original so ey-
lenndt, als das dy notturft heischet, an so uil ennd, dahin
es zu sennden ist, nit geschickt mochte werden, densel-
ben kaiserlichen brief geuidimiert vnd exempliert haben
vnd mainen daz disem exempel vnd vidimus in aller form
vnd mass gelawbt werden sulle, als dem rechten hawbt-
brief vnd darumb zu vrkund der warheit haben wyr vnn-
ser insigl an disen briue gehengt, beschechen in der ab-
tey vnnsers vorgemelten gottshauss Wiltein, an Mittwoch
nach unser lieben frawentag Assumpcionis nach Christi
HABSBURGENSE. XV. 337
geburd vicrczehenhundert und im acht und sechtzigi-
sten jare.
Vidimus auf Perg. 1 Siegel (abgerissen). *Geh. H. Archiv.
XXXVII. 3. September 1468.
Ich vogt Virich von Metsch, graue zw Kirchperg,
bekenn offenlich mit dem brief vor aller menigklich,
daz ich nach beuelh der durleuchtigen hochgebornen
fürstin vnd frawen frawen Elienoren geboren von Schotten
von gottes gnaden, herzogin zu Osterrich, ze Steyr, ze
Kernden vnd ze Crain, grelin ze Tyrol etc., meiner gne-
digen frawen die mir an stat vnd aus gewaltsam des
durchleuchtigen hochgeporn fürstn vnd herren herren
Sigmunds herczogen vnd grafen der yeczgeschriben lan-
de meins gnedigen herren das beuolhen hat, des gesacz-
ter richter ich diser Sachen vormals auch gewesen pin,
daz ich auch als ain richter vncz auf Freytag yeczuer-
gangen geschoben hab nach laut des schubs vormals von
mir ausgangen vnd darnach aus vrsachen, das ich das
recht nit genugsamlich mit des obgenanten meins gnedi-
gen herrn rätn besiezen hab mugen auch ob mir sein
gnad ich verkündet das er der sachen ainen schub geben
hette vnd ich mit dem rechten nit volfaren solte, das
aber nit besehenen ist auf hait erstreckt. Also pin ich
an hewt mitsambt des bemelten meins gnedigen herrn ra-
ten hier nachbenanten herren Johansen abbt zu sand Jor-
genperg, herrn Johansen abbt zu Wiltein, herrn Baltha-
sars von Welsperg, herren Arnolds vom Niderntor, herren
Hannsen von Freuntsperg, Oswalden Wolkenstainer, herren
Casparen Augspurger, Matheisen Tunradl kamermaister,
Lewpolden Spiess, Jörgn Dieperskircher kuchenmaister,
Jörgen purkgrafen, Kristoffen Vegler, Niclasen Vegler
vnd ander zu gericht gesessen, da kam für mich der edl
streng ritter herr Linhard von Velsegk des bemelten
meins gnedigen heren anwalt dem das von der obgenan-
ten meiner gnedigen frawn auch beuolhen gewesen ist,
Fontes etc. II. Bd. 22
338 DIPLOMATAMUM
der begert, im anstat des obgcmelten mcins gnedigen
herren zuuergunnen Hilpranden Haspen zu ainem red-
ner der im von mir als ainem richter vergunnt vnd er-
laubt ward, derselb Rasp dem bemelten herren Linhar-
den obgemelten als ainem anwalt meins gnedigen herren
als ainem fürsten von Osterrieh vnd des heiligen reichs,
nach laut seiner fürstlichen gnaden freyhait, vor seiner
gnaden rette im rechten zu steen andingte, vnd im war-
ner vnd losner zu erlauben hatte, die im durch vrtail im
recht erlaubt wurden, darauf er Cunraden Klammer phle-
ger zu Nandersperg zu ainem warner vnd Wilhalmen
Palauf phleger auf Vellenberg vnd landrichter zu Sun-
nenburg zu ainem losner und ramner begert.
Vnd redt darauf, wie herrn Jörgen vom Stain procu-
rator m. g. h. ettlicher spruch halb vormals mit recht
furgenomen hette, darumb ain gerichtshandel zu Alt-
kirch ausgangen vorhanden were , der auf sein begern
verlesen ward, vnd redt darauf, wie in demselben gericht-
handl begriffen were , daz payden tail sich der sachen
zugen auf kuntschafft darumb in auch teg erkannt weren
als xviij wochen vnd newn tag, vnd als nu die zeit verschi-
nen were, sey der benant mein gnediger (herr) für mich
als sein gesäezten richter der Sachen komen , da auch
ain vrtail hie zu Insprugk vor mir an Ertag vnd Mittwoch
in der vasten nach Oculi yeezuergangen geuallen wer,
die auch auf sein begern verlesen ward vnd meldet da-
rauf wie die vrtail inhelt kam Jörg vom Stain oder sein
procurator oder yemand von seinen wegen, vnd beybracht
solh eehaft als er dann in ainem seinem brief an hat ge-
zogen damit er zu solher kuntschafft nit hiet komen mu-
gen, darezu im dann vergunnt weren zwelf wochen vnd
sechs tag, so solt darnach aber beschechen was recht
wer, kam er aber nit noch yemand von seinen wegen, so
solt aber darnach beschechen was recht wer, wie dann
dieselb vrtail aygentlicher ausweiset. Nun hab er solh
eehaft, die in geirrt sulle haben in solher zeit nit bey-
HABSBURGENSE S. XV. 339
bracht, sunder hab wol an dem bemelten m. g.h. durch aincn
seinen bricf der auch verlesen ward , begert im der
sachenhalb ainen richter dauornen zu geben, dauor
er sein eehaft vnd verhindrung beybringen muge oder
aber sein gnad wolle disen tag verrer erstrecken. Nun
hat im der bemelt m. g. h. kainen richter der sachen da-
uornen nit wellen geben, sunder mir als ainem richter ver-
gnnnt, den tag zu schieben, den ich auch also vntz an
Freytag yetz vergangen, nach laut des schubs darumb
ausgangen, der auch verlesen ward geschoben hab , vnd
im yctzt nach dem vnd ich gesessen wer als ain ordenli-
cher richter aus gewaltsam meiner gnedigen frawen diser
sachen dieselb gewaltsam auch verlesen ward, begert,
vnd rufft der obgenant herr Linhard als anwald m. g. h.
zu g. auf heut endlich gericht hoft vnd trawt, des obge-
melten herren Jörgen vom Stain vnd seins procurators
klag vnd vordrung ledig gesprochen werden. Auch das er
nit schuldig were an stat m. g. h. die kunlsehefft darauf im
nach laut des gerichtshandl teg erkannt weren in das
recht zu legen nach dem vnd er nit vermain daz Jörg vom
Stain oder sein procurator oder ycmand von seinen we-
gen als klager nit einlegten, vnd ee er solh sein klag in
recht siezt oder ainicherlay fuerer gehandelt, ward durch
des obgemelten meins gnedigen herren vnder marschalk
nachdem nyemand von Jörgen vom Stain als ains klagers
wegen erschain , der gemelt Jörg vom Stain dreymaln
offenlich berufft vnd beschrien ob er oder yemand von
seinen wegen, solh recht vbersteen oder verantwurtten
wolte, der möcht dis tun , vnd die weyl aber weder er
oder yemand von seinen wegen kämme redt der bemelt
Rasp von des obgenanten meins gnedigen herren wegen
die weyl Jörg vom Stain als kleger zu meinem gnedigen
herren auf die vodrung vrtail vnd schub, darinn im zu-
komen lauttcr verkundt wer, vnd weder er noch nyemand
von seinen wegen da erschine begert er wie uor, das der
bemelt mein gnediger herr pillich des bemelten Jörgen vom
st*
340 DIPLOMATARIUM
Stain klag" vnd anuordrung ledig- vnd mussig gesprochen
vnd erkant werden auch nit schuldig sey die kuntschail't
darumb im teg erkand sein einzulegen nach dem vnd der
anklager nitbeybringeainieherlay kuntschafft. Doch mei-
nem gnedigen herren vorbehalden sein gegen recht, kost
vnd scheden, vnd anders deshalben gelitten und saezt das
zu recht. Darauf ist nach herkomens der Sachen zu recht
erkant etc. Das mein genediger herr obgenannt von solcher
vordrung vnd spruch der vier stukhalben im gerichts-
handl mit mer wortten begriffen vnd herr Jörg vom Stain
gegen seinen gnaden durch seinen procurator klagt hat,
gancz ledig vnd loess gesprochen, auch nit not gewesen
ist, daz sein gnad die kuntschafft der obgeschriben stuk
halben als er sich erpotten, vnd im teg darauf gegeben
sind einlegen vnd beybringen sulle, nachdem weder
herr Jörg vom Stain noch sein procurator die einzulegen
oder beyzubringen nit begert oder darumb angestrengt
haben. Doch daneben auch meinem gnedigen herrn vor-
behalden sein gegenrecht vnd zu suchen sein kostung vnd
scheden ob er der nit ligen welle lassen die mug er su-
chen wie recht ist, ob aber mein gnediger herr Jörgen
vom Stain oder seinen procurator dauornen im land ai-
nicherlai verrer schuh ditz rechtags gegeben hette dem-
selben schub sol dise obgeschriben vrtail vnuergriffenlich
vnd an schaden sein, wer aber das nit beschechen so sol
es pey diser obgeschriben vrtail beleyben, diser vrtail be-
gert der obgemelt meins gnedigen herrn anwalt beschriben
vnd besigelt die im auch zu geben rechtlich erkand ward.
Auf solhs obgeschriben alles vnd zu warem vrkund gib
ich dem obgenanten meinem gnedigen herrn herezog
Sigmunden dise vrtail vnd gerichtshandel mit meinem an-
hangunden insigl besigelt doch mir meinen erben vnd
sigl an schaden. Geben vnd beschechen zw Insprugk am
Samstag nach sand Gilgen tag, nach Christ gepurd tausend
vierhundert vnd in dem acht vnd sechzigsten jare.
Orig. Geh. H. Archiv.
HABSBURGENSE S. XV. 34 1
XXXVIII. 13. März 1469.
Paulus episcopus scruus seruorum dei. Dilectis flliis
vniuersis communitatibus confederatorum qui Switcnscs
uulgariter appellantur salutem et apostolicam bencdictio-
nem. Nuper nobilis viri Sigismundi ducis Austrie oratores
ad nos missi diligenti cum instantia suppliciter institcrunt
ut si uos contra quinquennalem pacem per cesaream
maiestatem indictam et auctoritate nostra iirmatam quic-
quam contrauenissetis, quod nos ad instantiam et intui-
tum dicti ducis ac etiam dilecti filij nobilis viri Ludouiei
ducis Bauarie uobis illa ignosceremus, nos aduertentes,
quod pax predicta per carissimum filium nostrum Frideri-
cum romanorum imperatorem semper augustum et lega-
tos nostros nuper Nurenberge ad honorem dei et utilita-
tem Christiane fidei ac ad resistendum infidelibus facta et
firmata fuit, quodque si huiusmodi pax, a quoquam in-
fringi deberet diuina maiestas offenderetur, eeclesiastica
et mundana superioritas, nee non fidei ortodoxe utilitas
minueretur, preces dictorum dueum non admisimus, cum
merito non possemus nee deberemus quinimmo grauitas
rei exposcit prouisionem in hac re diligentem adhibere,
per alias nostras litteras venerabili fratri nostro Lau-
rentio episcopo ferrariensi in Germania cum potestate
legati de latere nuntio et oratori nostro cum facultate
vnum uel plures in hac causa deputandi commisimus et
mandavimus, quod si duce et üobis uocatis et alijs qui fo-
rent euocandi ipse uel ille seu illi quem uel quos duxerit
deputandum seudepatandos reppererit uel reppererint uos
pacem premissam uiolasse, auctoritate prefata declaret seu
deelarent penas dicte pacis in processibus desuper habitis et
emanatis contentas ineurrisse et alia faceret uel facerent,
prout in eisdem litteris latius continetur. Quapropter ut
pax ipsa que ad hoc potissime ut perfidis Turcis atque in-
fidelibus resisti posset, conclusa fuit, firmiter obserue-
tur uobis in uirtute sanete obedientie et sub penis infra-
342 D1PL0MATARIUM
scriptis auctoritate apostolica prcsentium tenore distric-
tius inhibcmus, ne donec causa huiusmodi per dictum
episcopum uel deputandum seu deputandos ab eo termi-
netur per nos uel alios pacem ipsam quovis modo uiplare
uel turbare aut commissioni predicte in aliquo contraire
publice uel occulte directe uel indirecte seu alio quouis
quesito colore presumatis, alioquin scitotc singulos ex uo-
bis excommunicationis sententiam, a qua nisi in mortis
articulo et duntaxat per nos et successores nostros roma-
nos pontifices absolui non possitis incurrisse, ciuitatesque
opida castra et omnia alia loca uestro temporali dominio
subiecta, ecclesiastico esse supposita interdicto, quod
faciemus auctore domino strictissime obseruari. Datum
Rome apud sanctum Petrum anno incarnationis dominice
millesimo quadringentesimo sexagesimo octauo, tertio id.
Martij pontilicatus nostri anno quinto.
P. de Monte.
Dilectis filijs vniuersis communitatibus confederato-
rum, qui Switenses uulgariter appellantur.
L. Dathus.
Orig. Perg. Geh. H. Archiv.
(Angeführt beim Jahre 1469 bei Lichnowsky Bd. VII. Regg. Nr. 1246.)
XXXIX. 25. Mai 1469.
Wir Fridreich von gotts gnaden romischer keyser
zu allennczeitten merer des reichs, zu Hungern, Dalma-
cien, Croacien etc. kunig, herczog zu Österreich, zu
Stcyr, zu Kcrnnden vnd zu Grain, graue zu Tyrol etc.
Embieten vnsern vnd des reichs lieben getrewen gemain
aydgenossen vonn stetten vnd lannden, vnser gnad vnd
alles gut. Lieben getrewen. Vnns hat mit clag fürbracht
vnser keyserlichen camer procurator fiscal, wie wol negst
auf der besamnung zu Nürmberg durch vnser machtbot-
ten mit verwilligung vnser kurfiirsten, forsten vnd annder
vnser vnd des reichs vndertan vnd getrewn ain gemainer
funffjeriger landfrid furgenomen vnd beslossen, der von
HABSBURGENSE S. XV. 343
vnsers heiligen vaters des babsts legaten bestetigt vnd euch
verkund ist, darinn mcniclich bey swern geistlieben vnd
weltlichen penen gepoten wirdet, das nymand dem an-
dern vehd oder veindschafft sagen , noch in einich weise
schaden zufügen, sunder sich vmb sein clag vnd spruch
rechtens vor yglichem ordentlichen richter benugen las-
sen solle, vnd vmb das nu der bemelt landfrid destcrpas
gehalten vnd gehanthabt, vnd den vnglaubigen deststetli-
cher widerstand getan wurde, so haben wir die irrung vnd
zwayung, so lanngczeit zwischen dem hochgebornen
Sigmunden herczogen zu Osterreich etc. vnserm lieben
vettern vnd fürsten an stat sein vnd seinen zugewannd-
ten an aim, vnd ewer gemein eydgenossen des andern
teils, an vns cruordert vnd genomen, vnd ew beden teiln
auf sand Johanns tag zu Sonnwennden negstverschinen
tag in vnsern keyserlichen houe gesaczt in meynung die
in eygner person mit den obgenanten vnsern vnd des
reichs curfürsten, fürsten, auch mit vnsern oder irn tref-
fenlichen reten vnd der reichstett botschefften , so wir
darczu eruordert hetten nach notturfften vnd gruntlichen,
mit allen irn vmbstennden vnd annhangen zu hörn, vnd
euch darauf ernstlich gepoten bey allen vnd yglichen pe-
nen, in dem gemelten gemeinen vnserm fridbrief begrif-
fen, das ir samentlich vnd sunderlich denselben lantfride
vesticlich vnd vnuerbrochenlichen in allen seinen puncten
vnd artikln gegen dem obgenanten vnserm vettern her-
czog Sigmunden auch sinen vndertanen vnd meniclichen
halten, nichtz dawider furnemen hanndln noch vndersteen
solten in ainich weise nach innhalt vnser keyserlichen
brieue darumb ausganngen, nichtz destmynnder habt ir in
solhm gemainen frid dem obgenanntenhertzog Sigmunden
seinen vndertan vnd mitgewonndten, vber das er sich dauor
auf ettlichen gehalten gutliehen tagen, ew vmb all spruch
vor vnns als romischen keyser, ewr beder teil ordenli-
cher richter, auch vnsern curfürsten vnd ettlichen anndern
fürsten, vnd darczu des reichs steten recht zu geben vnd
344 DIPLOMATAMUM
zu ncmen erboten hat, ain mutwillig veindschafft gesagt,
mit gewaltigem here vberczogen, ettlieh herschafft vnd
gslosser abgedrungen, vnd mit mort, rawb vnd prannt,
auch in ander weg merkhlichen schaden zugefugt alles aus
eygen freuel gewalt vnd geturstikeit auch zu uerachtung
vnd Verletzung vnser oherkeit vnd gerichtzzwang vnd
dartzu vnerklagt, vnerlangt vnd vneruolgt aller gericht
vnd recht, darumb ir in swere pene vnd straff des obge-
melten funftj erigen fride auch der guidein bulle kunigc-
lichen reformacion, vnd geschriben recht verfallen sein
sollent, vnd auf das hat vns der genannt vnser fiscal vmb
recht gegen euch im zugestatten demuticlich angerufft,
also haben wir euch bey allen vnd yglichen penen, in
dem obgeschriben funffjerigen friden, auch in der guidein
bull der künigklichen reformacion zu Frannkhfort beslossen
vnd den geschriben rechten begriffen, abermals beuolhen
das ir anuercziehen nach angesicht desselben vnsers
briefs die obgemelten ewr vehd vnd veindschafft abtut,
den vorgemelten gemeinen frid in allen seinen puncten
vnd artiklen gen dem benannten herczog Sigmunden sei-
nen vndertan gewanten vnd meniclich samentlich vnd sun-
derlich vestiklich vnd vnuerprochenlich haltet, auch nichtz
dawider furnemen noch vndersteen in einich weise, sun-
der in ir abgedrungen slosser vnd genommen gut in funff-
czehen tagen den negsten vnd euch derselb vnser brief
geantwurt oder verkündet wurde einantwurtten vnd wi-
dergeben sollet. Auch in vmb all vnde yeglich berurt be-
schedigung, kerung vnd abtrag tun oder euch gutlichen
mit in vereinen vnd vertragen, dann wo ir das in der be-
nannten zeit nit tetet, so haben wir euch geheischen vnd
geladen, das ir vor vns oder dem, dem wir das an vnse-
re stat beuelhen wurden, durch ewern volmechtigen an-
walt im rechten entlich zuantwurtten auch zu sehen vnd
zu hörn euch in alle vnd ygliche vorgemelt pene verfallen
zu sein mit recht zuerkennen mit mer wortten, so in der
ladung darumb ausgangen, begriffen ist. Solch alles habt
HABSBURGENSE S. XV. 345
ir abermals verachtet vnd darüber vnd dawider, auch
nach dem euch die gemelt vnser ladung verkündet vnd
die sach darauf zwischen vnserm obgemelten fiscal vnd
euch in vnentscheiden hangendem rechten gestanden sey,
den vorgenanten herczog Sigmunden, vnd die sein zu
vngegründten vnd vnrechtlichen richttungen verschreibun-
gen, verpflichttungen, glubden vnd ayden gedrungen vns
vnser maiestat damit zuuerachten, vnd souerr auch an
euch gewesen ist, vnser oberkeit vnd gerichtzzwang an
dem ennd zuuertedingen vnd seit deszhalb in die egemel-
ten pen des fünffjerigen frid, der guidein bull vnser refor-
macion auch des gemeinen rechten gefallen. Es sey auch
die egemelt bericht an ir selbs mit allen clausuni, puncten
vnd artikln darinn begriffen vnd darczu all annder newi-
keit vnd attemptat so ir also in vnentscheiden hangenden
rechten gen dem genanten vnserm vettern seinen vnder-
tan vnd zugewandten getan habet, als crafftlos vnd vntug-
lich zu erclern, aufzuhaben vnd abzuthun, vnd auf das
wir ewerr puntnuss vnd conspiration aus der solher ewr
freuel geturstikeit vnd Verachtung flusset, mit recht ver-
nichtet, die obgemelten vbl vnd rebellio gedruckt, vntat
vnd misstat gestrafft, auch die vntzimlich verschreibung
richtung, glubd, phlicht vnd ayd vntuglich vnnd crafftlos
erkannt, all ander attemptat abgetan, vnd darczu ir alle
vnd yglich in die vorgemelten pen geuallen zu sein erkle-
ret. Auch darinn die Ordnung vnd form, so durch loblicher
gedechtnuss vnsern vorfarn an reich keyser Hainrichen
den sibenden in sunderheit wider die ausgesaczt ist die
man vmb die pen criminis lese maiestatis beclagt vnd
sich anhebet ad reprimendum gehalten vnd also die sach
förderlich geenndet vnd nit verczogen werden. So hat
vnns der genannt vnser fiscal abermals mit demutigem
flisz angeruffen vndgepeten, das wir im nach yeczgemelter
Ordnung rechtens zugestattn vnd zuuerhelffen gnediclich
geruchten, vnd so wir nymand der vns vmb recht anruflet
das versagen* sollen, vnd in crafft der genannten ladung
346 DIPLOMATAMUM
on ferrer furheischung procedirn vnd in recht volfarn
mochten, noch dann von vberfliissikeit so heischen vnd
laden wir euch alle, das ir auf den fünft0 vnd virzigisten tag
nach dem euch dise vnser ladung geantwurt oder yerkund
wirdet, der wir euch funffzehen für den ersten, funffzehen
für den andern vnd die letsten funffzehen für den dritten
vnd leczten rechttag seczcn vnd benennen peremptorie
für vns oder den dem wir das an vnserr stat beuelhen wo
wir dann zumal im reich sein werden, durch ewrn vol-
mechtigen anwalt komet vnd rechtlich erscheinet demsel-
ben vnserm procurator fiscal oder seinen anwalt im rech-
ten entlich zu antwurtten, auch zu sehen vnd zu hörn ew
in alle vnd yeglich vorgemelt pene verfallen zu sein, mit
recht zu erkennen vnd zu erclern oder aber redlich vr-
sach rechtlich furzubringen vnd ze sagen warumb das
nit sein solle. Wann ir komet vnd erscheinet alsdann also
oder nit, nichtz destmynder wirdet auf anruffen vnnsers
keyserlichen camerprocurator fiscal im rechten volfarn
vnd procedirt als sich das nach seiner Ordnung gepurl,
darnach wisset euch zu richten. Geben zu Gracz an funff
vnd zweinczigisten tag des moneds May, nach Cristi ge-
purd virzehenhundert vnd im newn vnd sechzigisten, vnn-
serr reiche des römischen im dreissigisten, des keyser-
tumbs im achczehenden vnd des hungrischen im aindleff-
tenjarenn.
Ad mandatum domini imperatoris in consilio.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
XL. 26. Mai 1469.
Wir Fridrich von gottes gnaden römischer keyser, zu
allenn czeitten merer des reichs, zu Hungern, Dalmacien,
Croacien etc.kunig, herczog zu Osterreich vnd zu Steyr etc.
Embieten vnnsern vnd des reichs lieben getrewen schult-
heissen vnd rate der statt zu Waltzhut vnd den leuten auf
dem Swarczwald wonende vnser gnad vnd alles gut. Als
wir von wegen der hochgeborn fürsten vnnser lieben Vet-
ters vnd oheims Sigmunden zu Österreich e!c. vnd Ludwi-
HABSBURGENSE S. XV. 347
gen pfalczgrauen bei Rein vnd zu Beyern herczogen er-
sucht vnd mit dimutigem fleiss gebeten sein solh vngnad
vnd vnwillen ob wir einich deszhalb zu vnsern vnd des
reicbs lieben getrevven gemeynen aydgenossen von stetten
vnd lannden betten vmb daz sy den gemelten vnnsern
fürsten vnd vettern vnd euch wider vnnsern fünffjerigen
frid zu Nuremberg beslossen vnd durch vnnsern heiligen
vater becrefftiget vnd bestettigt, auch vnnser keyserlich
gebot vnd ladungbrief deshalb an sy auszgeganngen in
vnentscheiden hangendem rechten bekriegt auch den be-
melten vnsern vettern vnd fürsten zu vnbillicher verschrei-
bung bericht vnd glubde gedrungen haben abzustellen vnd
sy darumb nit ferrer anczulanngen, hat vns vnnser pro-
curator fiscal darauf etweuil vrsachen furgebracht desz-
halben wir sölchs vnnsers vetters begerung nicht ver-
willigen sonnder auch die vorgemelt bericht vnd ver-
schreibung so zwischen dem benanten vnserm vetter vnd
den aydgenossen in dem verganngen jare besehenen in al-
len puneten vnd artickeln erafftloss vnd vntuglich erklern
vnd erkennen solten, das wir dann also nach zeitigem ra-
te auff des bemelten vnnsers procurator fiscals anruffen
ausz rechter wissen vnd volkomenheit vnnsers keyser-
lichen gewalts getan auch ferrer an die gemelten aydge-
nossen, inhibicion vnd gebotbrief von solher vermeinter
bericht zu steen die abzetun auch ferrer nit vben noch zu
brauchen sonnder der vorgemelten vnser declaracion
nachzekomen auszgeen haben lassen, alsdann vnnser key-
serlicher declaracion vnd inhibicionbrief deszhalb auszge-
ganngen das clerlicher innhalten darumb so emphelhen
wir euch allen vnd yedem in sonnderheit von römischer
keyserlicher macht auch einer pene nemlich fünffezig
marekh lotiges goldes in vnnser keyserlich camer vnab-
leszlichzu beczalen mit disem brief ernnnstlich vnd vestic-
Hch gebietende, daz ir die vorberürten vermainten bericht
durch vns aberkennet vnd alles das sich in crafft der be-
geben hette oder wurde ganncz crafFtlos vntuglich vnd
348 DIPLOMATARIUM
vernicht halten auch die als vil euch die berürt nicht an-
nemet noch der genug tut, sonnder vnnserr declaracion
vnd erclerung wie die von wort zu wort innhelt ganncz vnd
gar nachkomet, sy haltet vnd hierinne nicht anders tut,
so ferr ir die obgcmelten pene vnd darezu vnnser swere
vngnade vermainet zuuermeiden. Geben zu Grecz am
sechs und zwainezigisten tag desmonads May, nach Cristi
geburde vierezehenhundert vnd im neunundsechezigisten
vnnserr reiche des römischen im dreissigisten, des key-
serthumbs im achtzehennden vnd des hungrischen im aind-
lefften jaren.
Ad mandatum domini imperatoris in consilio.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
XLI. 26. Mai 1469.
Wir Fridreich von gotts gnaden römischer keyser,
zu allenntzeiten merer des reichs, zu Hungern, Dalma-
cien, Croacien etc. kunig, hertzogzu Österreich zu Steyr,
zu Kernnden vnd Crain , graue zu Tyrol etc. Embieten
allen vnd yglichen fürsten geistlichen vnd weltlichen, gra-
uen, freyen herrn, rittern, knechten, haubtleuten, ambt-
leuten, vogten, phlegern, Verwesern, freygrauen, frey-
schofFen, burgermaistern, richtern, reten, burgern vnd
gemeinden vnd sunst allen anndern vnsern vnd des reichs
vndertan vnd getrewen in was wirden stattes oder wesens
die sein vnser gnad vnd alles gut. Erwirdigen, hoehge-
bornen, edln, ersamen vnd lieben getrewn. Als wir von
wegen der hochgebornnen fürsten vnser lieben vetters
vnd oheims Sigmunden zu Osterreich etc. vnd Ludwigen
phalczgrauen bei Rein vnd zu Bayrn etc. hertzogen er-
sucht vnd mit demutigen fleisz gebeten sein, solh vngnad
vnd vnwillen, ob wir einich deszhalb zu vnsern vnd des
reichs lieben getrewn gemeinen eydgenossen vonn steten
vnd lannden beten, vmb das sy den gemelten vnsern fürsten
vnd vetter wider vnsern fünffjerigen frid zu Nurmberg be-
slossen, vnd durch vnsern heiligen vatter den pabst bekreff-
tigt vnd bestettigt, auch vnser keyserlich gebot vnd la-
HABSBURGENSE S. XV. 349
dungbrief deszhalben an sy ausganngen in vnentschei-
den hanngundem rechten bekriegt, in auch zu vnbillicher
verschreibung bericht vnd glubde gedrungen haben ab-
zustellen , vnd sy darumb nicht ferrer anzulanngen , hat
vns vnser procurator fiscal darauf ettweuil merkhlieh vr-
sachen furgebracht, derhalben wir solhs vnsers vetter
begerung nicht verwilligen, sonder auch die vorgemelt
bericht vnd verschreibung, so zwischen dem benannten
vnserm vetter vnd den aidgenossen in dem verganngen
jar bescheen, in allen puncten vnd artikln krafftlos vnd
vntüglich erclern vnd erkennen solten, das wir dann also
nach zeitigem ratt auf des bemelten vnsers procurator
fiscals anruffen aus rechter wissen vnd vollkumenheit vn-
sers keyserlichen gewalts getan auch ferrer an dy ge-
melten eydgenossen inhibicion vnd gebotbrief von solher
vormeinter bericht zusteen dy abzutun auch ferrer nicht
vben noch zugeprauchen, sonder der vorgemelten vnser
declaracion nachzekomen auszgen haben lassen, alsdann
vnser keyserliche declaracion vnd inhibicion brief des-
halben auszganngen clerlicher innhalten, darumb so em-
phelhen wir euch allen vnd yeden besunnder von römi-
scher keyserlicher macht auch einer peen nemlich hun-
dert marck lotigs gold, die ewr yeder der dawider tete
in vnser keyserlich camer unableszlich zu betzallen ver-
fallen sein sol, mit disem brief crnnstlich vnd vessticlich
gebietende ob die vorgenannten eydgenossen vonn steten
oder lannden, oder annder von irn wegen solh vorberürt
vnser keyserlich declaracion auch inhibicion vnd gebot-
brief verachten vnd vngehorsam sein, vnd den obgenann-
ten vnsern vettern vnd fürsten oder vnser vnd des reichs
lieben getrewen, dy von Waldshut oder die leut auf dem
Swartzwald wonende, oder ander dem gemelten vnserm
vettern zugehörig vnd gewont, vnd dy irn darüber in
krafft der offtbestimbten vnd aberkennten bericht oder
in annder weg antzulanngen oder zu beschedigen, vnder-
steen wurden, das ir dann solh fürnemen vnd vermeint
350 DIPLOMATARIUM
abgesprochen bericht, vnd alles das sieh in krafft der be-
geben hette oder wurde, ganntz crafftlos vntuglich vnd
vernieht haben, vnd nit gestatten das der egenant vnser vet-
ter vnd fürst dy von Baltzhut, oder dy am Swartzbald desz-
halb anlanngt bekümert noch beswert werden oder yc-
mand zu tun gestatten, auch selbs nicht tun, in einich
weise, sonder in dawider von vnser vnd des heiligen reichs
wegen nach dem oder ewr yeder mit disem vnserm brief
ersucht oder ermondt werd, forderlich vnd anuertziehcn,
auch bey den pflichten damit ir gewannd seit ewr ge-
trew hilff vnd beystannd tun vnd mit den ewrn ernnstlich
zu tun schaffen vnd bestellen, daran tut ir vnser ernnst-
liehe maynung vend danncknem gvt geuallen. Geben zu
Gretz an sechs vnd zweintzigisten tag des moneds May
nach Cristi geburde virzehenhundert vnd im newn vnd
sechzigisten, vnnserr reiche des römischen im dreissigi-
sten, des keysertums im achtzehennden vnd des hungri-
schen im aindlefften jarenn.
Ad mandatum domini imperatoris in consilio.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv,
XL1I. 26. Mai 1469.
Wir Fridreich von gotts gnaden romischer keyser
zu allenntzeitten merer des reichs, zu Hungern , Dalma-
cien, Croacien etc. kunig, hertzog zu Österreich vnd ze
Steyr etc. Embieten den ersamen vnnsern vnd des reichs
lieben getrewen, gemeinen eydgenossen vonn stetin vnd
lannden vnnser gnad vnd alles gut. Ersamen lieben getre-
wen. Wir sein von wegen der hochgeborn fürsten vnnser
lieben vettern vnd oheims Sigmunden zu Österreich etc.
vnd Ludwigen zu Beyrn hertzogen ersucht vnd mit de-
mutigem fleiss gebeten worden der vngnad ob wir einich
deshalbcn zu euch hetten, daz ir den genannten vnsern
vettern vnd die seinen vber vnnsern funffjerigen frid zu
Nurinberg gemacht, auch wider vnnser keyserlich gebot
vnd ladung bekriegt habt abstellen, vnd euch darum!)
vnangelanngt beleiben wolten lassen. So hat vnns vnser
HABSBURGENSE S. XV. 351
fiscal procurator dagegen ettwcuil vrsachen mit swerer
clag furbracht vermählende, daz wir derselben vrsach hal-
ben vnd der obgenannten vetter vnd oheims begerung nit
tun, sonnder die bericht vnd verschreibung, so zwischen
dem benannten vnnserm vetter vnd ewr in dem vergann-
genjar beschecn ist, mitsambt irn vmbstennden vnd an-
henngen krafFtloss vnd vntugenlich erclärn solten, daz wir
dann also nach zeittigem ratt aus rechter wissen vnd vol-
komenheit vnnsers keyserlichen gewalts getan haben, in
massen vnnser keyserlicher brief darüber gegeben solichs
eigenntlich ausweisen vnd hat vnns darauf der genannt
vnnser procurator fiscal mit demutigem fleiss angerufft
vnd gebeten, daz wir zu uolstreckhung vnd hannthabung soli-
cher vnnser declaracion nachzekomen vnd dawider nit zu
thun zu gebieten gnediclich geruchten. Wann nu vnfrucht-
par wäre erclerung zu tun , sy wurden dan gehannthabt
vnd voltzogen, darumb so gebieten wir euch allen sament-
lich vnd ewr yedem vnd yeder insonnderheit ernnstlich
vnnd vessticlich mit disem brief, ermanen auch euch vnd
ewr yeden vnd yede aller pflicht vnnd gehorsam , damit
ir vns vnd dem heiligen reich gewannd sind, auch pey
peen vnnser vnd des reichs acht vnd aberacht vnnd der
widerruffung vnd ganntzer entsetzung aller ewr ewryedes
vnd yeder regalien, lehen, gnad, freyheit, priuilegia, ge-
richt, gerichtszwanng, recht vnnd gerechtikait die ir sa-
mentlich vnd in sonnderheit von vnns vnd dem reich auch
von anndern fürstcn vnd h erscheinen habend, daz ir der
vorgenannten vnnser declaration vnd erclerung, wie die von
wort zu wortynnhelt ganntz vnd gar nachkomet, sy haltet
vnd dawider an den gemelten vnsern vettern, die genann-
ten von Waltshut auch die auf dem Swartzwald wonende,
noch an annder vnnsers vetters vndertan vnd zugewonndten
in crafft der obgemelten vntuglichen vnd krafftlosen be-
richt noch sunst ausserhalb rechts ganntz nichts vordert
annemet, furnemet noch den ewern in einich weg zu tun
gestattet souerr ir die obgemelten peen all vnnd yglich
352 DIPLOMATARIUM
vnd dartzu vnnscr swer vngnad zuuermeidcn. Weiher
oder weihe aber vnder euch soliehs nit tetten vnd vnns
darinn vngehorsam erschinet der vnd dieselben sollen
yetz als dann vnnd dann als yetz an ferrer erklerung in
die obgemelten peen mit der tat geuallen sein. Es sol
auch ain yglicher vnnser vnd des reichs curfürst, fürst,
geistlich vnd weltlich prelat, graf, herr, ritter, knecht,
stat, gmain, burger, gebawr vnd annder vnser vnd des
reichs vndertan in was stannds wirden vnd wesen der vnd
die sind ganntzen vnd vollen gewalt haben, den vnnd die
so aus euch wider die obgemelt vnnser erclerung tet an-
tzegreiffen vnd mit seinem vnd irm leib hab vnd gut ze
hanndln vnd zu gefarn als wem ir die vnd der vnder euch
der vnd die solich vnnser gebot vberfurn durch vnnser
vnd des heiligen reichs gerichte nach Ordnung des rech-
tens in die acht vnd aberacht mit vrtaii gesprochen vnd
dawider sol ew nichtz fristen, freyen noch beschirmen
kainerlay gnad, freyheit, priuilegia, recht, gerechtikeit,
gewonheit, herkomen, Statut, trostung, Sicherheit, glait
noch sunst ichtz annders wie yemand das furnemen oder
erdennkhen mag in dhain weg, dann das alles vnd yedes,
souerr es hiewider ist oder in einich weg sein oder ver-
stannden werden mag, heben wir auf vnd tun es ab aus
rechter wissen vnd volkomenheit vnnsers obgemelten key-
serlichen gewalts mit krafft dicz briefs, der zu vrkund
mit vnserm keyserlichen aufgedruckhten insigl besiglt vnd
geben ist zu Gretz an sechs vnd zweinzigisten tag des mo-
neds May, nach Cristi geburde virzehenhundert vnd im
newnvndsechzigisten , vnnsrer reiche des romischen im
dreissigisten, des kaysertumbs im achzehennden vnnd des
hungrischen im eindlefftn jare.
Orig. Perg. Von Aussen aufgdr. Siegel. Geh. H. Archiv.
XL1II. 26. Mai 1469.
Wir Fridreich von gots gnaden römischer kciser,
zu allen zciten merer des reichs, zu Hungern, Dalmacien,
Croacien etc. kunig, hertzog zu Österreich vnd zu Steir
HABSBURGENSE S. XV. 353
etc. Embieten vnnsern vnd des reichs lieben getrewen
burgermaister vnd rate der stat zu Schaffhausen vnd
nemlicb Hannsen am Stad, burger daselbs vnser gnad vnd
alles guet. Als wir von wegen des hochgeboren forsten
vnnser lieben uetters vnd oheims Sigmunden zu Osterrich
etc. vnd Ludweigen pfalltzgrafen bei Rein vnd zu Beiern
hertzogen ersuecht vnd mit dimutigem vleiss gebeten sein
solleich vngnad vnd vnwillen ob wir einich deshalb zu vnn-
ser vnd des reichs lieben getrewen gemeinen aidgenossen
von steten vnd lannden hetten, vmb daz sy den gemelten
vnnsern fürsten vnd vettern wider vnnsern fünfierigen frid
zu Nurenberg beschlossen vnd durch vnnsern heiligen vatter
den babst bekreftiget vnd bestetiget auch vnnser keyser-
lich gebot vnd ladungbrief deshalben an sy auszgegangen
in vnentscheiden hanngendem rechten bekriegt auch den
bemelten vnnsern vettern vnd fürsten zu vnbillicher ver-
schreibung gedrungen glübde gedrungen haben abzustel-
len vnd sy darumb ferrer nicht anzulanngen, hat vns vnser
procurator fiscal darauf etweuil merklich vrsach fürbracht
deshalben wir söllich vnnsers vettern begerung nicht ver-
willigen sonnder auch die vorgemelt bericht vnd ver-
schreibung so tzwuschendem benanten vnnserm vetter vnd
den aidgenossen in dem vergangem jar bescheen in allen
puneten vnd artikeln craftlos vnd vnteuglich erkleren vnd
erkennen solten, daz wir dann also nach zeitigem rat auf
des bemelten vnnsers procurator fiscals anrueffen aus
rechtes wissen vnd volkomenheit vnnsers keiserlichen ge-
walts getan auch ferrer an die gemelten aidgenossen inhi-
bicion zu tuen , auch ferrer nit vben noch ze prauchen
sonnder der vorgemelten vnnser declaracion nachzeko-
men ausgeen haben lassen, als dann vnser keiserlicher
declaracion vnd inhibicion brief desshalb ausgegangen das
clerlicher innhallen. Darumb so emphelhen wir euch vnd
nemlich dem benanten Hannsen am Stad von romischer
keiserlichen macht auch einer pene hundet markh lotigs
goldes vns in vnnser keiserlich camer vnableslieh zu be-
Fontea etc. II. Bd. 23
354 D1PL0MATARIUM
tzalcn mit disem brieuc ernslleich vnd vestiklich gebit-
tennde daz ir die vorberurtcn vermeinten bericht durcb
vns aberkennt, vnd alles daz sieb in crafft des begeben
hette oder wurde, gantz craftlos, vntuglich vnd verniebt
balten vnd auch die als vil eueb die berürt, nicht annemet,
noch der genueg tuet oder durch die evvern genueg ze tun
gestatten vnd nemlich du Hanns am Stad die summ gelts
vnd guidein so dir in crafft des bestimbten bericht zuge-
sprochen ist nicht eruorderst noch nemest, sonnder vnn-
ser declaracion vnd erclerung wie die von wort zu wort
innhelt ganntz vnd gar nachkommet die haltet vnd hie-
rin nicht anders tuet so ferr ir die obgemelten pene vnd
darzu vnnser swere vngnad vermainet zu uermeiden. Ge-
ben zu Gretz am sechs und zwainzigisten tag des monads
May nach cristi geburde viertzehenhundert vnd im newn-
und sechtzigisten, vnnser reiche des römischen im dreis-
sigisten des keisertumbs im achtzechenden vnd des hun-
grischen im aindlefften jaren.
Ad mandatum domini imperatoris in consilio.
Collationieret vnd mit vliss verlesen ist dise copie in
bywesen der edelen strengen herren Thuring von Hallwis
lantwytz, Peter von Morsperg, Cristoffel von Rechberg
vnd Ludwig von Maszmünster rittere, durch mich Johan-
sen Siglin thumhers vnd senger des stifft sant Dieboltz zu
Tann basler bystumbs von keyserlichem gewalt ein offner
notarie vnd lutet von wort zu wort glich mit dem bapire-
nen versigelten houbtbrieff vnd ist in gegenwürtikeit des
mitbenanten offenen notariell (Theobald Graf caplan des
stiffts sant Dieboltz zu Thann und Johann Burcklin clericus
des basler bisthums) also one allen argwon funden.
S. Lichnowsky VII. Nr. 1364. Chmels Regesten II. 5574.
Orig. Papier. Geh. Hausarchiv.
XLIV. 26. Mai 1469.
Wir Fridreich von gotts gnaden römischer keyser, zu
allenntzeiten merer des reichs, zu Hungern, Dalmacien,
HABSBURGENSE S. XV. 355
Croacien etc. künig, hertzog zu Osterreich vnd zu Steyr
etc. Embieten dem ersamen Jörgen Ehinger lerer beder
rechten, vnser keyserlichen camergeneralprocurator fis-
cal, rat und lieben getrevven vnser gnad vnd alles gut.
Wir haben in sachen antreffende den hochgebornnen Sig-
munden hertzogen zu Osterreich, vnsers vetters vnd für-
sten an ainem, auch vnser vnd des reichs getrewn gemein
eydgenossen vonn steten vnd lannden des anndern teils
ettlich vnser keyserlich declaration vnnd annder brief
ausgeen lassen, deszhalb sich dieselb vnd annder brief zu
notdurfft der Sachen an die ennde dahin sy lauttend zu-
uerkunden vnd zuuerantvvurtten geburn , also emphelhen
wir dir ernnstlich gebietende, daz du furderlich vnd an-
uerziehen nemlich vor sannd Johannstag zu Sonwenden
schiristkunfftig die bestimbt vnser declaracion den von
Zurch in namen gemeiner eydgenossen, vnd die annder
vnnser keyserlich brief an den ennden da es sich geburn
wirdet also verkündest, des zu recht oder nach gelegen-
heit der Sachen in billikeit genug sey vnd alsdann dem
egemelten vnserm vetter vnd oheim oder annder die des
notdurfftig sein solher vorkunndung vnder deinem insigl
glewblich vrkund gebest, daran tust du vnser ernstliche
maynung vnd gut geuallen. Geben zu Grecz an sechs vnd
zweintzigisten tag des moneds May nach Cristi geburt
virzehenhundert vnd im nevvn vnd sechzigisten, vnnser
reiche des romischen im dreissigisten, des keysertumbs
im achzehennden vnd des hungrischen im aindlefften jaren.
Ad mandatum domini imperatoris.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
XLV. 22. Juni 1469.
Ich Hanns Jacob von Bödmen, ritter, houptmann vnd
wir die gemain ritterschaft der verainung vnd gesellschaft
sandt Jörgen Schütz im Hegöw, bekennen offenlich mit
dem brief, nachdem der hochgeborn fürst vnd herr herr
Karlin marggraff zu Baden vnd graue zu Spanhaim etc.
vnnser gnediger herr sich an statt vnd von wegen vnd als
23*
356 DIPL0MATA1UÜM
ain regierer ettlichcr land des durchluchtigen hochgebor-
nen fursten vnd herren hertzog Sigmunds zu Öster-
rich etc. vnnsers gnedigen herren vnd in siner fürstli-
chen gnauden abwesen, mit vnns veraint verschriben vnd
verbunden haut, nach lut der verbuntnüssbriefen, darvber
gemacht in sölich gebüntnüss vnd verainung der genant
vnnser gnediger herr von Österrich gewilliget vnd gehel-
len vnd doch sinen gnauden darinn vorbehalten vnd vss-
gedingt haut was sin fürstlich gnaud die ainung verschri-
bung vnd verbüntnüss bindet so sin fürslich gnaud mit
dem durchluchtigen hochgebornen fürsten vnd herren
herren Karlin hertzogen zu Burgundien etc., vnnserm
gnedigen herren getön haut dasselb wir nü sinen fürst-
lichen gnauden vergönndt vnd nachgelassen haben, also
das die selb ainung so tzwüschen den gemelten vnnserm
gnedigen herren von Österrich vnd Burgundien gemacht
ist in der verpuntnüss vsgedingt sinsol, vnd des zu vrkund
so haben wir vorgenant houptmann vnd gemain ritter-
schaft der verainung vnd gesellschaft sandt Jörgen
Schütz im Hegöw dem vorgenanten vnnserm gnedigen
herren hertzog Sigmunden, hertzogen zu Österrich etc.
disen briefs mit des vorgenanten Hanns Jacobs von Böd-
men ritter houptmanns insigel von vnnser aller wegen
besigelt geben am Dornstag vor sandt Johannstag zu
Sunnwenden, anno domini millesimo quadringentesimo
sexagesimo nono.
Orig. Pap. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
XLVI. 1. Juli U69.
In nomine domini amen. Anno incarnacionis eiusdem
domini millesimo quadringentesimo sexagesimo nono die
prima mensis Julij vniuersis presentes litteras inspecluris.
Nos Laurencius Blanchart, Odetus le Lieurea et Nicolaus
Dubois clerici Diuioni commorantes notarij et jurati curie
cancellarie ducatus Burgundie notum facimus, quod nos
vidimus tenuimus et de verbo ad verbum legimus litteras
HABSBURGENSE S. XV. 357
patentes burgimagistri sculthetorum ammannorum con-
sulum et eommunitatum opidorum locorum et prouincia-
rum Thuregi, Berni, Luczerie, Solodri, Vranie, Swiczie,
Vnderwalden supra et sub silue,Zug cumoffieijs sibi anne-
xis et Glarus sigillo bernensi in cera viridi impresso super
ceram albam sigillatas sanas et integras nee in aliqua sui
parte suspeetas seil viciatas sed omny prorsus suspicione
carentes quarum tenor talis est. Nos burgimagister scul-
tbeti ammanni consules et communitates opidorum loco-
corum et prouinciarum Thuregi, Berni, Luczerie, Solo-
dri, Vranie, Swiczie, Vnderwalden supra et sub silue, Zug
cum offieijs sibi annexis et Glarus vniuersis et singulis pre-
sentes inspecturis salutem. Cum pro sedanda et paeifican-
da guerra et discordia que inter illustrissimum prineipem
dominum Sigismundum ducem Austrie, Stirie, Karintbie
et Carniole, comitem Tyrolis ex vna parte, et nos ex al-
tera ineiderat existentibus nobis anno superiore in exercitu
et armis contra prefatum dominum Austrie ducem atque
obsidentibus opidum suum de Waitzhut pactum conuentum
capitulatum traetatumque fuerit inter cetera per dictum
dominum Austrie ducem et nos, quod idem dominus Au-
strie dux infra diui Jobannis Baptiste festum tunc sequens
et nunc instans soluere nobis teneretur summam decem
millium florenorum auri pro dampnis et expensis que quas-
ve illiuscemodi guerre atque obsidionis occassione susti-
nueramus fueritque pactum conuentum capitulatum et
traetatum, quod in solucionis deffectum subditi sui in dicto
opido de Waitzhut et apud siluam nigram habitantes no-
bis quibuscumque in rebus parere atque obedire teneren-
tur prout et quemadmodum ipsi parebant et obediebant
eidem domino Austrie ducis tempore traetatus super hoc
habiti et seeundum quod in traetatu ipso plenius contine-
tur, cumque illustrissimus excellentissimus potentissimus
ac inuictissimus prineeps et dominus noster metuendissi-
mus dominus Karolus dei gracia dux Burgundie, Lotha-
ringie, Brabancie, Limburgie et Lucemburgie, comes
358 DIPLOMATARIUM
Flandrie,Arthesij, Burgundie, palatinus Hannonie, Hollan-
die, Zellandie etNamurci sacrique imperij marehio ac do-
minus Frizie Salinarum et Mechlinie etc. Secundum con-
uenciones et pactiones inter suam celsitudinem et pre-
fatum dominum Austrie ducem proximis superioribus die-
bus initas onus in se susceperit nobis satisfaciendi de
summa predicta decem millium florenorum auri ipseque
realiter et de facto in bono et puro auro videlicet in flo-
renis renensibus bene numeratis et ponderatis summam
ipsam decem millium florenorum nobis integre absque
vlla diminucione infra statutum tempus predictum exsol-
uerit seu exsolui fecerit per manus nobilium et magnifico-
rum dominorum scilicet Guillermi de Baiina domini Dir-
lauis militis consiliarij et cambellanj et Guillermi de Ru-
peforti juris vtriusque doctoris consiliarij et magistri re-
questarum ipsius illustrissimi domini Burgundie ducis
oratorum et ambassiatorum suorum ad hoc specialiter di-
missorum. Nos merito iure cognouimus et confessi fuimus
presenciumque tenore cognoscimus et confitemur dictam
summam decem millium florenorum auri ab eodcm do-
mino Burgundie duce realiter et de facto liabuisse et re-
cepisse in florenis renensibus boni auri et justi ponderis
vice et nomine prefati domini Austrie ducis, de qua qui-
dem summa decem millium florenorum auri nos tenemus et
habemus plenissime pro contentis et in totum satisfactis
deque ipsa summa liberauimus et quittauimus liberamus-
que et quittamus perpetuo omni meliori modo via forma
et iure quibus melius validius efficaciusque fieri potest tarn
prelibatum dominum Burgundie ducem quam eciam di-
ctum dominum ducem Austrie eorumque heredes ac suc-
cessores vniuersos et singulos seu causam ab eis habitu-
ros ac quoscumque fideiussores in hanc rem acceptos si-
ne fideiussorio siue suo principali nomine siue alio quo-
uismodo interuenerint, liberauimus insuperet quittauimus
liberamusque et quittamus consimiliter omncs subditos
dicti domini Austrie ducis et maximc illos qui in predicto
HABSBURGENSE S. XV. 359
opido suo de Waltzhut et ap ud dictam siluam nigram ha-
bitant ab omnibus suis pollicitacionibus promissionibus
caucionibus juramentis et alijs quibuscumqne obligacio-
num vinculis in hanc causam factis et generaliter omnes
et singulos quorum interest vel interesse poterit infuturum
quantum dictam summam decem milium florenorum atti-
net cedentes et transferentes prelibato domino Bur-
gundie duci pro se et suis heredibus successoribus cau -
samque ab eo babituris quicquid juris habemus vel habere
possumus in hac parte ob causam dictorum decem milli-
um florenorum nichil prorsus quo ad hoc retinentes qui-
nymo promisimus et promittimus nunquam aliquid peterc
vel exigere occasione dicte summe decem millium flore-
norum auri ab ipso domino Burgundie duce eiusque he-
redibus et successoribus neque a prefato domino duce
Austrie suisque heredibus et successoribus neque a suis
subditis in dicto opido de Waltshut et apud nigram siluam
habitantibus neque a fideiussoribus qui fideiussorio siuc
principali nomine vel alias quouismodo pro hac re inter-
uenerunt neque ab alijs quibuscumque personis. Promit-
tentes illico tradere reddere et restituere domino Burgun-
die duci predicto seu illis quos inclitissima sua dominacio
ad hec dignata fuerit deputare quascumque litteras cau-
ciones et obligaciones factum dicte summe decem millium
florenorum auri promissionemque et juramentum dicto-
rum habitancium in opido de Waltzhut et apud nigram
siluam concernentes, quas recepimus habuimus habemus
vel habere possumus a prelibato domino Austrie duce et
a subditis suis siue fideiussoribus vel alijs quibuscumque
personis, si que alie littere cauciones et obligaciones fu-
erint ob causam predictam confecte et contracte preter et
vltra illas vnicas litteras quas solas hodie prenominatis
oratoribus et ambassiatoribus tradidimus reddidimus et
restituimus sigillo dicti domini ducis Austrie sigillatas
declarantes ex nunc omnes et singulas tales litteras cau-
ciones et obligaciones in quantum dictam summam decem
360 DIPLOMATARIUM
millium florenorum auri promissionemque et juramentum
dictorum habitancium in opido de Waltzhut et apud ni-
gram siluam respiciunt et concernunt cassas esse atquc
nullius roboris et momenti. Renunciantes expresse omnibus
priuilegijs excepcionibus in integrum restitucionibus juri-
bus et alijs quibusuis obieccionibus in contrarium facien-
tibus per inde ac si de eis nominatim in presentibus mencio
specialiter facta esset et presertim juri generalem renun-
ciacionem improbanli, nisi precesserit specialis, volentes
presencium litterarum copijs in forma de vidimus signatis
aut sigillatis fidem omnem adhiberi tamquam vero origi-
nali ipsasque presentes litteras iterum et sepius de nouo
fieri et confici ad dictamen sapientis si prefato domino
Burgundie duce expedire videbitur quo rei sue magis cau-
tum perspectumque sit; in quorum omnium premissorum
fidem testimonium robur et firmitatem presentes litteras
sigillo spectabilium confederatorum nostrorum Bernen-
sium quo nos successoresque nostros obligamus et astrin-
gimus communiri lecimus, presentibus in Christo patre do-
mino Raymondo de Rota episcopo acomensi et nobilibus
ac prouidis viris Jacob de Dinteuille, Jacotino Delignes, Jo-
hanne de Gambach, Bernhardo Faulcon, Jacobo Lom-
bach, Henrico Studly et aliis pluribus testibus ad hoc spe-
cialiter vocatis et rogatis. Datum et actum Berni vigesima
tercia mensis Junij, anno dominj miliesimo quatercentesi-
mo sexagesimo nono. Sic signaui A Thiringus Fairer nota-
rius. In cuius visionis testimonium nos dicti notarii jurati
requisiuimus sigillum curie dicte cancellarie presentibus
apponi. Datum Diuioni anno et die primodictis.
Blanchart 0. le Lieurea Dubois Gueniot.
Orig. des Vidimus. Perg. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VII. Regg.Nr. 1370.)
HABSBURGENSE S. XV. 361
XLVII. 31. August 1469.
Wir Friderieh von gottes gnaden römischer keyser,
zu allentzeitten merer des reichs, zu Hungern, Dalmacien,
Croacien etc. kunig, hertzog zu Osterrich vnd zu Steir
etc. Bekennen offenlich mit disem briefe, das für vnser
keyserlich camergerichte, so der erwirdig Virich bischoue
zu Passavv vnser fürste geuatter römischer canntzler vnd
lieber andechtiger mit den edeln ersamen vnsern retten
der rechtgelertten vnd des reichs lieben getrewen auf den
zwen vnd zweintzigisten tag des monads Augusti nechst-
uerganngen an vnser stat besessen hat komen ist vnser
keyserlichen camer procurator fiscal vnd beweiset in ge-
richt des zu recht genug was das gemein eidgenossen von
stetten vnd lannden vmb das sy dem hochgebornnen Sig-
munden hertzogen zu Osterreich etc. vnserm lieben vet-
ter vnd fursten vber vnsern keyserlichen fiinftjerigen ge-
salzten fride necht durch vnser machtbotschaft mit ver-
willigung vnser vnd des reichs curfürsten vnd annder fur-
sten vnd des reichs vndertan zu Nuremberg dem heiligen
reiche zu gutt vnd damit den vngelaubigen dester bas
widerstannd besehenen möchte betracht vnd beslossen vnd
durch vnsers heiligen vatters des babsts legatten bestä-
tigt vnd ine verküntt, auch wider die Ordnung vnd Satzung
der guldin bulle vnserer gemeinen kunigelichen reforma-
tion vnd der geschriben recht vnd freuenlich Verachtung
vnd vngehorsam der keyserlichen gebotte in bey pene
derselben fünffjerigen frides guldin bulle kunigelichen re-
formation vnd geschriben recht getan vnd dartzu erbiet-
tung des rechten ob sy icht zu dem yetztgenanten vnserm
lieben vetter vnd forsten zu clagen oder zu sprechen bet-
ten oder zu haben vermeinten in der statt zu tunde vnd
ergeen zu lassen mutwillig vehde vnd veintschaft gesagt
in sein vndertanen vnd zugewondten bestimbt, vnd das wir
gegen dem obgenanten vnserm lieben vettern vnd fursten
in mainung sy mitsambt vnsern vnd des reichs fiirsten
362 DIPLOMATARIUM
retten, vndertanen vnd des reichs stett bottschaft zu hö-
ren darauf mit gewaltigem here vbertzogen in ettlich her-
schaft vnd slösser angedrungen vnd mit morde,raub, prann-
de vnd in annder wege aus aigem gewalt freuel vnd gesturti-
kait vnerlanngt vnd vneruolgt aller recht beschedigung
zugefdgt haben, dardurch sy dann in die obgemelten pene
des fünffjerigen frides der guldin bulle vnserer gemeinen
kuniglichen reformation vnd der geschriben recht veruallen
sein sollen von des egenanten vnsers procurators iiscals
clag wegen, durch vnser keyserlich ladungbriefe zu recht für
vns geheischen vnd geladen waren im darumbe seiner clage
im rechten entlich zu antwurtten, auch zu sehen vnd zu hö-
ren sy in die obgemelten pene vnd buss alle vnd yede ver-
uallen zu sein mit recht zu erkennen vnd zu erklern oder aber
redlich vrsache dawider rechtlich zu sagen vnd fürzubringen
warumb das nicht sein sollte , als dann dieselb vnser key-
serlich ladung der execution vnd verkündung er in gericht
leget vnd verlesen liesz solichs eigentlich innhielt, vnd
crtzelt darauf in recht angedingt wie wol der vorgenant
vnser lieber vetter vnd fürste den egenanten eidgenossen
vmb ir clag vnd Spruche ob sy der icht zu ime oder den
seinen gehabt oder zu haben hetten vermeint vor vns als
römischem keiser auch anndern geburlichen ennden statt
zu tunde nicht wider gewesen sey, sonnder sich des ge-
gen ine manigualticlich erbotten, hette er doch solichs
auch vnnser vorgemelten keyserlichen gebotte an sy
ausganngen nit geniessen mugen, sonnder hetten darüber
in Verachtung aller billicheit vnd rechten dem egenanten
vnserm lieben vettern vnd fürsten muttwillig vehde vnd
veintschafFt zugeschriben vnd darauf in seine vndertanen
lannde vnd leutte aus eigem gewalt freuel vnd getursti-
keit vnerlanngt vnd vneruolgt aller rechten ubertzogen vnd
mit morde, todsiegen, name, brannde vnd in annder wege
mercklich beschedigt vnd sich dadurch an iren eren ver-
gessen, auch die vorgeschriben Ordnung vnd Satzung des
fünffjerigen friden der guldin bulle vnserer gemeinen ku-
HABSBURGENSE S. XV. 363
nigclichen reformation vnd der geschriben recht überfa-
ren vnd in pene vnd busz darinne begriffen veruallen dar-
umb wann solich vorberurt ir beganngen freuel vnd miss-
hanndel bey den egemelten peen, auch vnser vnd des hei-
ligen reichs acht vnd aberacht verbotten were vnd sy das
alles vnd yedes uberfaren hetten, so'getrawt er das die
obgenanten eidgnossen vmb solich ir egemelt beganngen
freuel verhanndel misstat vnd beschedigung vns vnd dem
heiligen reiche auch dem egenanten vnserm lieben vettern
vnd forsten ab trag kerung vnd wanndel zu tunde schuldig
vnd pflichtig sein vnd dartzu in die vorgeschriben pene vnd
buss alle vnd yede veruallen zu sein mit vrteil vnd recht
erkannt vnd gesprochen werden solten vorbehalten, ob die
benanten eidgenossen nach verkündung der vorberürten
vnser keyserlichen gebotte vnd ladungbriefe vnd in hann-
gendem rechten ichts weitter beganngen oder gehanndelt
hetten, solichs in crafft der yetzgemelten vnser keiserli-
chen ladung souerr notdurft sein vnd er eruordern wurde
furzubringen vnd zu rechtuerttigen wie sich das nach
Ordnung des rechten gebüret. Wann aber von der obge-
nanten eidgenossen wegen nyemand mit gewalt der dawi-
der icht geredt hette in gerichte nit gegenwurttig was,
ward zu recht erkannt, das denselben eidgenossen nach
gewonheit vnd herkomen vnsers keyserlichen camerge-
richts geruft werden vnd vnser procurator fiscal wartten
solte drey gerichtztag, die nechsten, die benanten eidge-
nossen kernen dann also oder nit, das dann ferrer besehe-
nen solt was recht were. In ist also geruffen vnd vnser
procurator fiscal hat die gemelt zeit ganntz aus gewartet
vnd ist auf hewt datum disz briefs wider für vnser key-
serlich camergerichte, das aber der obgenant vnser furste
vnd geuatter an vnserer statt besessen hat komen, tett
sein clag vnd begert rechtens in mass als vor vnd das so-
lichs billich were satzt er zu recht. Also ist zu recht er-
kannt nach dem die obgenanten gemeinen eidgenossen zu
sehen vnd zu hörn, sy vmb ir freuel vnd vngehorsam der
364 DIPLOMATARIÜM
keyserlichen gebotten in pene vnd buss des fünffjerigcn
frids zu Nüremberg gemacht, auch der guldin bulle, ku-
nigclichen reformation vnd der geschriben recht verual-
len zu sein mit recht zuerkennen vnd zu erclern, im
darumb seiner clage im rechten entlich zu antwurtten zu
recht geladen sein oder aber redlich vrsaehe dawider
rechtlich zu sagen vnd furbringen, warumb das nicht sein
solte, vnd der benant fiscal darauf in gerichte erschinen
ist sein clag volfürt hat, vnd aber von derselben eidge-
nossen wegen nyemand mit gewalt der dawider icht ge-
redt hat nit gegenwurttig was. Ist zu recht erkannt, das
der obgenant procurator fiscal sein clag vnd Spruche nach
lautt der keiserlichen ladung vnd wie er die in gericht be-
stimbt hat wider die yetzgenanten eidgenossen behabt
vnd erstannden hab vnd sy in pene vnd buss des gemel-
ten fünffjerigen frids, der guldin bulle kunigclichen refor-
mation vnd der geschriben recht veruallen sein. Darauf
sein dem obgenanten vnserm procurator fiscal gebottbriefe
schermer executores vnd notdurftig process des rechtens
wider die yetzgenanten eidgenossen in demselben vnserm
keyserlichen camergerichte zu geben auch erkannt wor-
den. Mit vrkund disz briefs besigelt mit vnserm keyserli-
chem anhanngendem innsigel. Geben mit vrteil zu der
Newenstat am letzsten tag des monads Augusti nach Cri-
sti geburde viertzehenhundert vnd im newnundsechtzgi-
sten, vnser reiche, des römischen im dreissigisten , des
kaiserthumbs im achtzehenden vnd des hungerischen im
eindleften jarenn.
Ad mandatum domini imperatoris Vdalricus
episcopus patauiensis cancellarius.
Orig. Perg. 1 Siegel (auch ein latein. Exempl.) Geh. H. Archiv.
XL VIII. 31. August 1469.
Wir Friderich von gottes gnaden römischer keyser,
zu allentzeitten merer des reichs zu Hungern, Dalmacien,
Croacien etc. kunig, hertzog zu Osterreich, zu Steir, zu
HABSBURGE1VSE S. XV. ;{ß5
Kernndten vnd zu Crain , graue zu Tirol etc. Embietten
den erwirdigen,hochgebornnen, edlen, ersamen vnd vnsern
vnd des reiehs lieben getrewen Adolffen ertzbischouen zu
Mentz durch Germanien vnd Johannsen ertzbischouen zu
Trier durch Gallien, vnd das kunigreich Arelat ertzcantz-
lern, Ruprechten zu Strassburg , Herman zu Costentz,
Johannsen zu Basel, Johannsen zu Augspurg vnd Ortlie-
ben zu Chure bischouen, Ernsten vnserm vnd des heiligen
römischen reiehs ertzmarsehajh Wilhelmen vnd Albrech-
ten gebrüdern vnd vettern hertzogen zu Sachsen, lannt-
grauen in Döringen vnd marggrauen zu Meissen, Ludwi-
gen, Friderich den eitern vnd jungern Otten vnd Albrech-
ten pfaltzgrauen bey Reine vnd hertzogen in Beim, Jo-
hannsen zu Calaber vnd Luttringen, hertzogen Frideri-
chen vnserm vnd des heiligen römischen reiehs ertzeam-
rer vnd Albrechten marggrauen zu Branndemburg vnd
burggrauen zu Nuremberg, Karlen marggrauen zu Baden
vnd grauen zu Sponheim, Vireichen vnd Eberhardten den
eitern vnd Jüngern grauen zu Wirttemberg, Rudolffen
marggrauen zu Hochberg vnd grauen zu welschen Newen-
burg, Jorigen zu Werdemberg, Mclasen zu Zols, Heinri-
chen Connradten vnd Egen zu Fürstemberg, Friderichen
Ludwigen vnd Conradten zu Helffenstein, Vlrichen vnd
Eberhardten zu Ottingen, Johannsen zu Wertheim, Hau-
gen vnd Vlrichen zu Montfortt, Allwigen zu Sultz, Con-
radten zu Tubingen, Sigmunden vnd Johannsen zu Lup-
fen, grauen Wernhern vnd Gottfriden von Zymern vnd
Tarnen von Valckenstein freyen, auch burgermeistern,
retten vnd gemeinden der stette Strassburg, Basel, Co-
stenz, Colmer, Slettstat, Lynndaw, Vberlingen, Rauens-
purg vnd Buchorn vnd sust allen anndern vnsern vnd des
reiehs vndertanen vnd getrewen in was wirden stattes oder
wesens die sein, den dieser vnser brief fürkumbt getzeigt
wirt oder damit ermont werden vnnser gnad vnd alles gutt.
Erwirdigen, hochgebornnen, wolgebornnen, edeln, ersa-
men, lieben neuen, andechtigen swager, oheimen, curfur-
366 DIPLOMATARIUM
sten, färsten vnd des reichs lieben getrewen. Wann ge-
mein eidgenossen von stetten vnd lannden vmb das sy dem
hochgebornnen Sigmunden hertzogen zu Osterreich etc.
vnserm lieben vetter vnd fürsten vber keiserlichen gemei-
nen funffj erigen gesatzten friden neclist durch vnser
machtbottschaft mit verwilligung vnser vnd des reichs cur-
fursten vnd annder vnserer vnd des reichs vndertanen zu
Nüremberg dem heiligen reiche zu gutt vnd damit den vn-
gelaubigen dester bas widerstand beschehen mochte be-
tracht vnd beslossen , vnd durch vnsers heiligen vatters
des babsts legaten bestettigt vnd in verkuntt, auch wider
die Ordnung vnd Satzung der guldin bulle vnserer gemei-
nen kuniglichen reformacion des geschrieben recht vnd
freuenlich Verachtung vnd vngehorsam vnserer keiserli-
chen gebotte, in bey pene derselben obgemelten fünffje-
rigen fride, guldin bulle, reformacion des geschriben recht
getan vnd dartzu erbiettung des rechten ob sy recht zu
dem yetzgenanten vnserm vetter vnd fürsten zu clagen
oder zu sprechen hetten oder zu haben vermeinten in der
statt zu tunde vnd ergeen zu lassen muttwillig vehde vnd
veintschaft gesagt, ine sein vndertanen vnd zugewandten
darauf mit gewaltigem here vbertzogen, ettlich ir her-
schaft vnd sloss abgedrungen vnd mit morde, raub,
prannde vnd in annder wege aus eigem gewalt, freuel vnd
geturstikeit vnerlanngt vnd vneruolgt alles rechten be-
schedigung zugefügt haben auf clag vnseres keiserlichen
camer procurators fiscals durch vnser keyserlich camer-
gerichte in pene vnd buss des vorgemelten funffjerigen fri-
den auch der guldin bulle kunigclichen reformacion vnd
des geschriben recht mit vrteil vnd recht erkannt vnd
gesprochen sein nach innhalt vnseres keiserlichen vrteil
vnd proceszbriefe darüber ausgegangen. Darauf seyt ir
alle vnd yeder besonnder dem obgenanten vnserm pro-
curator fiscal in dem gemelten vnserm keyserlichen ca-
mergerichte zu schermern vnd executorn auch mit vrteil
vnd recht zu geben erkannt worden. Darumb vnd nach er-
HABSBURGENSE 8. XV. 307
kanntnuss desselben vnsers keyserlichen camergerichts,
so gebietten wir euch allen vnd yeden besonnder von rö-
mischer keyserlicher macht geriehts vnd rechtens wegen,
das ir hinfür die obgenanten gemeinen eidgenossen als
vnser vnd des heiligen reichs offenbaren ächter vnd aber-
achter in allen vnd yeden ewrn fürstenthumben , lann-
den, herschaften , stetten , merekten , dorffern, gerichten
vnd gebietten nicht enthalten , hawsen , hofen , etzen,
trencken, malen, bachen, kauffen, verkauffen oder sust in
einich wege hannttirung kaufrnanschaft noch gemeinschaft
mit in treiben noch haben heimlich noch offenlich den
ewrn oder anndern vergunnen oder gestatten , sonnder
dem obgenanten vnserm keiserlichen procurator fiscal
vnd allen anndern von vnsern vnd des heiligen reichs,
auch dem obgenanten vnserm lieben vettern vnd fursten
sein undertan vnd gewandten als beschedigten vnd wem
sy das von iren wegen zu tunde beuelhen, wann ir ge-
meinlich oder sonnderlich mit disem vnserm briefe ange-
lanngt vnd ersucht werden, gegen vnd wider den yetzge-
nanten offembaren ächtern vnd aberächtern vnd allem irem
habe vnd gutte waran vnd an weihen enden sy das haben,
es sein zins, rennt, nutz, gullt, geltschuld, kauffmanschaft
ligend oder varend gutt welherlay das were getrewlich
vnd ernstlich beholffen seyt vnd sy ir leibe vnd gutt
in allen stetten, slossen, gerichten vnd gebietten vnd an
allen ennden wo sy das ankörnen vnd betretten mugen
zu wasser vnd zu lannde angreiffen, antassten, vahen,
aufhalten, niderlegen, verhafften, hinfürn, das zu iren vnd
ir yedes hannden nemen vnd an alle ferrer erlaubung vnd
eruordrung damit zu tunde vnd zu lassen nach des ege-
nanten vnsers procurators fiscals von vnser vnd des heili-
gen reichs, auch des obgenanten vnsers lieben vettern vnd
fürsten seiner vndertanen vnd zugewandten wegen willen
vnd wolgeuallen vnd als mit vnsern vnd des heiligen reichs
offembaren ächtern vnd aberächtern on allermeniclichs
irrung, Verhinderung vnd Widerrede, so lang vnd vil bisz
368 DIPLOMATARIUM
das die obgenanten gemeinen eidgenossen den vorgemel-
ten gesprochen vrteilen vnd erlanngten rechten gnug
getan haben vnd zu vnser vnd des heiligen reichs vnd
des rechtens gehorsam gebracht worden sein vnd desz-
halb vnser vnd des reichs hulde vnd gnade der Sachen
halb wider erlanngen, was auch an den obgenanten
ächtern vnd aberächtern iren leiben vnd gutte be-
schiecht vnd also begangen wirdet, wo vnd wie sich das
begibt, damit sol nit gefreuelt oder wider vns vnd das
heilig reiche oder yemand anndern getan noch verhann-
delt sein in ainich weise. Wir setzen vnd wellen auch
von römischer keiserlicher macht das die vorgenan-
ten ächter vnd aberächter ir leibe vnd gutt welherlay das
ist hieuor nit freyen, fristen, helffen noch beschirmen sol
einich rechte gesetzte gewonheit, freyheit, gnade, pri-
uilegia, lanndsfride, burekfride, punttnuss, vereynung,
burgkrecht, stettrecht, lanndrecht, Sicherung, trostung,
geleite, die von vns vnsern vorfaren am reiche römischen
keysern vnd kunigen oder anndern fürsten vnd herren,
geistlichen vnd werntlichen gemacht gegeben oder verlien
sein oder wurden, vnd sust gar nichts das dieselben äch-
ter vnd aberachter oder yemand in zu gunst oder hilffe
hiewider förzichen oder erdenncken künde oder möchte
in einich weise. Dann weihe disz vnser keyserlich gebotte
meynung vnd willen freuenlich vberfüren die nicht hielten
volfurten oder dawider tetten, zu den oder denselben wurde
man furnemen hanndeln vnd ergeen lassen als sich gegen
solichen vnsern vnd des heiigen reichs vngehorsamen ge-
bort, darnach wisse sich ein yeder zu richten. Geben mit vr-
teil zu der Newenstat am letzsten tag des monads Augusti,
nach Cristi geburde viertzehenhundert vnd im newn vnd
sechtzigissten, vnserer reiche des römischen im dreissigi-
sten, des keyserthums im achtzehenden vnd des hungeri-
schen im eindleften jarenn.
Ad mandatum domini imperatoris Vdalricus
episcopus patauiensis cancellarius.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
HABSDURGEiVSE S. XV. 369
XLIX. 1. August U70.
Wir Fridreich von gotes gnaden römischer kayser zu
allenzeitten merer des reichs, zu Hungeren, Dalmacien,
Croacien etc. kunig, herczog zu Osterreich, zu Steir, zu
Kernden vnd zu Krain, graue zu Tirol etc. Embieten den
edeln vnnsern lieben getrewen, allen vnd yeglichen haubt-
leutten, phlegeren, vogten, verweseren, burgermaistern,
sehulthaissen, reten, bürgeren, inwonern, gemainden al-
ler vnd yeglicher, stet, geslosse, merkht, dörffer, gericht,
gebiet vnd aller annder stuckh vnd gueter zu vnn-
serr, vnd des hauss Osterreich herrschaft Rottenburg in
vnnserr herrschafft Hohennberg gehörund den diser vnser
brieff geczaigt oder damit ersucht vnd ermont werden,
vnser gnad vnd alles gut. Als weilent loblicher gedecht-
nüss erczherczog Albrecht zu Osterreich etc. vnser brue-
der dieselb vnnser herrschafft Rottenburg der hochgebor-
nenMechthilden, erczherczogin zu Osterreich vnd phallez-
grefin bey Rein, vnnser lieben swester vnd fürstin für ir
morgengab vnd Widerlegung ir lebtag innzehaben, ze nü-
tzen vnd ze nissen verschriben hat, vnd aber darnach die
bemelt herrschafft Rottennburg mit desselben vnnsers
brueders erczherczog Albrechtz tod vnnd abgang an
vnns erblich vnd von vnns verrer an den hochgebornen
Sigmunden herczogen zu Osterreich etc. vnnsern lieben
vettern vnd fursten mit vbergab komen ist, dadurch sich
gebüred im mit dem berürten stettene, geslossern, merckh-
ten, dörffern, gerichten, gebieten, stuckhen, gutem, erb-
lich gelübd vnd aid, als ewren naturlichen herren vnd
lanndsfürsten ze tun, emphelhen wir ew allen vnd ewer
yedem besunder ernstlich vnd vestiklich gebietend, wann
ir von dem benanten vnnserm lieben vetteren herczog
Sigmunden darumb angelangt werdet, das ir dann als ann-
der vnnser vnd des haus Osterreich vndertan im ge-
wöndlich gelübd vnd aid tut , also das ir im vnd seinen
leibserben, das sün sein, oder ob er die hinder im nicht
Fontes etc. II. Bd. 24
370 DIPLOMATARIUM
Hess, vns vnd vnsern eriben als vnsers hawsz Osterreich
herkomen vnd gewonhait ist, gehorsam vnd gewcrttig
sein wellet, doch der benanten herczogin Mechthilden an
irer Widerlegung vnd morgenngab nach innhalt irer brief
ganncz vnschedlich vnd vnuergriffen, dann tut ir vnns zu-
sambt der pillichait gut geuallen vnd vnser ernstliche may-
nung, das wir gen ew allen, vnd ewer yedem in sunder-
hait gnedigklich erkennen wellen. Geben zu Villach an
Mittichen vor sand Steffanstag der erfindung, nach Cristi
geburd vierczehennhundert vnd sibennczigisten vnnsers
kaisertumbs im newnczehenten, vnserr reich des romi-
schen im ains und dreyssigisten, vnd des vngrischen im
zwellften jaren.
Wir Fridreich von gotes gnaden römischer kayser,
zu allenn zeitten merer des reichs, zu Hungeren, Dal-
macien, Croacien etc. kunig, herczog zu Osterreich, zu
Steir, zu Kernden vnd ze Krain, graue zu Tirol etc. Be-
kenen für vnns vnd vnser erben, als weilent erczherczog
Albrecht von Osterreich etc. vnnser brueder vnser j herr-
schafft Rotennburg in vnnser herrschafft Hohenberg ge-
hörennd der hochgebornen Mechthilden erczherczogin zu
Osterreich vnd phallczgräfin bey Rein vnnserr lieben
swester vnd fürstin für ir morgengab vnd Widerlegung ir
lebtäg innzehaben vnd ze nutzen verschriben hat, vnd
aber darnach dieselb vnnser herrschafft Rottennburg mit
des benanten erczherczog Albrechtz tod vnd abganng
erblich an vnns, vnd von vnns an den hochgebornen Sig-
munden herczogen zw Osterreich etc. vnnsern lieben
vetteren vnd fursten mit vbergab komen ist, darauff wir
danne allen haubtleuten, phlegeren, vogten, Verwesern,
burgermaistern , schultheissen , bürgeren vnd gemainden
aller stet, gslösser, dörffer, gerieht vnd gebiete derselben
vnnser herrschaft Rotennburg geschriben vnd beuolhen
haben, demselben herczog Sigmunden erblichen huldung
vnd gewondlich glübd vnd aid ze tun nach laut vnnser
HABSBURGENSE S. XV. 37 [
brieff darumb ausganngen, das wir der benanten Mech-
tbilden zugesagt vnd versprochen haben wissentlich mit
dem brieff, daz ir sölh obberurt erblich huldigung gelübdt
vnd aid, so durch die bemelt herrschafft Rottenburg dem-
selben vnnserm lieben vetteren hertzog Sigmunden be-
sehenen^ der bemelten irer verschrey bungvnuergriffenn-
lich vnd an schaden sein sol, als solcher verschreybung
vnd vnsers haws Österreich gewonhait ist angeuerde. Mit
vrkund des briefs, geben zu Gretz am Sambstag nach
sand Larenczentag, nach Cristi geburd im vicrtzehundert
vnd sybentzigisten , vnnsers kaysertumbs im newneze-
henten, vnser reich des romischen im ains und dreyssigi-
sten vnd des hungriscben im zwelfften jaren.
Vnd wirAllex von gotes verhenngnüsz abbt des wir-
digen gotshauss ze Wiltein des ordens von Premonstrat
Brichsner bistumbs, bekennen das der durlcuchtig hoehge-
born fürst vnd hcrre herr Sigmund herczog zu Osterreich,
zu Steir, zu Kernden vnd zu Krain, graue zu Tirol etc. dye
haubtbrieffder obgeschriben abschrifft für vnns hat bringen
lassen die wir an schrifften pergamen vnd insigeln vnuer-
mayligt vor vnnser gehebt, vnd die gegeneinander aigent-
iich lassen lesen vnd verhörn, vnd wann wir die in gelei-
chem laut von wort zu wort wie die obgeschriben abge-
schrifft oder vidimus lautten gegeneinander haben funden,
darumb so haben wir auf begeren des obgenanten vn-
sers gnedigen herrn vnser insigel hieunden lassen anhenn-
gen , doch vnns vnnserm gotshauss an schaden. Mit vr-
kund des briefs ze Wiliein an sand Vincenczentag, nach
Cristi geburd viertzehenhundert vnd im ain und sybenn-
tzigistem jare.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
L. 7. December 1470.
Dem edlen herren her Gerwyg von Rottenstäin
minss genädigen hochgebornen heren hertzog Sigmunds
etc. ratte meinem lieben vnd besunderen genadigen her-
ren etc.
2k*
372 DIPLOMATARIUM
Genadiger her, vweren gnaden entbut ich min wyl-
ligen dienst vnd fug vch ze wusen als den der abschaid
zu Velcklich wass wie mine heren von Montfort die ge-
richt ir halb verdigen soltent mit recht oder süss das biss
her nitbeschächen ist, also habent die gericht vnd punt
ze Chur taget öch zu inlantz, vnd war sy die Sachen ge-
messen band sich selb abzekouffen oder in mengen weg
süss furzenemen, so habent sy nit künden finden nach der
billikait das sy inen witter kundent komen ane gunst vnd
wyllen minss durchluchtigen hochgebornen genädigen
herren, darnach so hat min herr grauff Wylhelm die ge-
richt öch gan Chur beschickt vnd inen ze erkenen geben,
wie er sy wider zu sinen henden welle ziechen mit gunst
vnd wyllen minss gnädigen herren vnd darnach so hat min
gnädiger herr von Chur von des gotzhuss wegen die ge-
richt och beruft vnd och inen zu erkenen geben, dass sö-
lich kouff vnd fortail so inen die- vom gotzhuss furgeschla-
gen band mit wyllen mins gnädigen herren zu Warde gan
vnd nach dem so habent sy ain tag vf Tafassgehan nach allem
vergangem da habent sy die Sachen gewegen vnd sygent
gar ir in dissen dingen worden vnd betrachtet dass sy vor
gegen min genädigen herrn ze wut furgenomen habent etc.
hier vmb genädiger herr so hab ich vor mals min gena-
digen herren selbs gerett wel sin gnad nachlassen, dass
den sin gnad in kain weg nut darvf lege och zu Yspruck
min genädigen herren her Jacoben vnd och vweren gna-
den solichs och zu erkenen geben han, vnd da by gesait
solich schriben vnd enbietten by mir werde vnder den ge-
mainden min genädigen heren hie nach erschiessen, wen
der ernst brucht wurdet, ob das zu Felkilch nit gesche-
che, dass man yetz enphindet wie nut ernstlich brucht
wurt. Also hat Joch vnd sin ayden Hanss Müller vnd och
nett yettlicher für sich selb ane stat minss genadigen he-
ren min genädigen heren her Jacoben vnd vweren gnaden
schriben vnd enbietten das min genadiger her den kouff
Riemen verwyllige, weder dem gotzhuss nach den heren
HABSBURGENSE S. XV. 373
von Montfort nach niemcn vnd den noch selb behalt vnd
das sin gnad denn stil en wil swige vnd sy selb vnder ain
ander lass machen vnd weg suchen, so truwent sy vnd
zwufflent nit wie sy mit guttem wyllen siner gnad werdent,
doch das min genediger her sy genadiglichen halt, wen
sy sin gnad suchen werdent alss ich den vor och minem
gnadigen heren her Iocoben geschriben han vndsprechent
dass min genädiger her hier in gantz kain besorg turffe
han, dass an die Schwitzer oder an yeman fallent ane si-
nen gunst vnd wyllen. Also hette min genadiger her den
kouff geren so tuge sin gnad also won ich dik zu erkenen
geben han, dass ain ernst brucht muss werden, vnd ob
min genadiger herr des wyllenss wurde den kouff selb ze
behalten, dass alle die truwent so min genädigen heren
gutz gunent, so haissent sy mich schriben von des gerichts
vom closter wegen das die sych hin in für min genädigen
heren selb fugen wend wen das füg mocht han vnd tru-
went wol wer min genädiger des wyllen den den kouff an-
deren lütten ze lassen sin gnad lass die vom closter vor
zu sinen gnaden komen den inen die sach minss genädigen
heren halb nie bass gefallen hat och von den anderen ge-
richten die biss her öttlich ruch sind gesin och vss dem
puntten nut worden ist vermaint nott minss genadigen he-
ren halb hab er frist gewert vnd ist och inen von grauff
Wylhelmen verbotten furbass nit ze tun och nit verstan,
das sy kain wyllen me haben darzu vnd sygent in dissen
dingenn streng, damit man nit spotlich davon stände vnd
wass bissher gehandlet ist schadet nut, won solichss in
glimpf minss genädigen heren kert wurd vnd werden mag,
och so lassent dissen brieff min genädigen heren her Iocoben
hören vnd ob man die vom closter hören weite so mag
vwer gnad mir vnd inen in aim gehaim schriben vnd das
mir ir brieff och geantwurt werde, damit er inen mit fug
werde etc. Geben an vnser lieben frowen abent conceptio-
nis im Ixx jar etc. Johannes Schwigkly, kirchher zu
orig. Papier. Geb. h. Archiv. Ianacz vwer gnad capplon.
374 DIPLOMATAIUUM
LI. 9. Februar 1471.
Am Sambstag nach sannt Genewein vnd Alweinstag
anno etc. lxx primo, hatt Erhart Lehner an alle marter
bekannt vnd gesagt in gagenwirtigkaittder hcrnachgesehri-
ben Plasien Sawrweins, Thoman Poschen, Victor Peys-
scrs, Virich Hallers, Gabraheis am Thunng, Pallweins in
der Gassen, Pangracz Hölczls, Lienhart Löllen, Virich
Kropfs, Vlrichen Rannggers als ain dorffmaister alle ge-
sessen zu Getzens, vndHannsen Stöltzlis ausz der Aschaw,
also das lettst verschreiben, das er meinem gnädigen
herren getan hab vnd vmb recht angerufft, das hab er
darumb getan das sein gnad dester bas vnnderricht werd,
ob im in seinen vordem Sachen guttlich oder vnguttlich
beschehen seye.
Item auch hat er mer bekannt an marter in gagen-
wirtigkait der obgeschriben als wie er in der ersten su-
plicacion gesetzt hab vnd darinn sein gnad gepetten von
wegen ainer verhörung vnd also hinfuran auff ain brief
auff den andern, ob im in seinn vordem Sachen guttlich
oder vnguttlich beschehen sey, vnd darnach hab er
in dem lettsten brief das recht angerufft vnd in allen
briefen.
Item vnd als man in gefragt hat warum er in die
freyung gewichen sey, da hat er bekannt , das hab er
darum getan das er die bürgen gefurcht hab si wurdint
nach im greyffen auff die geschrifft so er meinem gnädi-
gen herren zugetan hab.
Item mer hat man in gefragt warum er nachtz ausz
der freyung ganngen sey, darauff hat er bekannt das hab
er auch darum getan das er die bürgen gefurcht hab si
griffen nach im.
Orig. Papier. Geh. H. Archiv.
IIABSBURGENSE S. XV. 375
LH. 16. Mai 147 1.
Friderich etc.
Erwirdiger fürst, lieber andechtiger, vns ist ange-
laungt wie du bey vnserm heiligen vatter dem babst car-
dinal zu werden zu erlanngen vndersteest, vnd nu des von
seiner heilikeitt teglich wartund seyest, das vns dann nach
dem solichs önn vnser, vnd des hochgepornen Sigmun-
den hertzogen zu Osterreich etc. vnsers lieben vetter
vnd fursten, als landesfürsten wissen beschiecht, ettlicher
massen befrömbdet, vnd begern darauff an dein andacht
mit ernstlichem fleiss, das du solich dein furnemmen biss
auf den tag gen Regenspurg ruen vnd ansten lassest, als-
dann wollen wir desshalben mit dir rede haben, vnd vn-
ser meynung darinn entdecken, darnach du dich weitter
magst zurichten, daran tut vns dein andacht sonnder ge-
uallen. Geben zu Gretz am Pfintztag nach sant Pangra-
cienntag, anno domini etc. lxxjm.° vnsers keyserthumbs im
zwaintzigisten jare.
Dem erwirdigen Johannsen bischoffen zu Triennt
vnserm forsten vnd lieben andechtigen.
LIII. 19. August 1471.
Wir Friderich von gottes gnaden romischer keyser,
zu allentzeiten merer des reichs, zu Hungern, Dalmacien,
Croacien etc. kunig, herczog zu Osterreich, zu Steyr, zu
Kernndten vnd zu Crain , graue zu Tirol etc. Embieten
dem edeln Johannsen grauen zu Sultz vnserm vnd des
reichs hoffrichter zu Rottwill vnd den vrteilsprecheren da-
selbs vnsern vnd des reichs lieben getrewen vnser gnad
vnd alles gut. Edler vnd lieben getrewen, vns hat der
hochgebornn Sigmund herczog zu Osterreich etc. vnser
lieber vetter vnd furste furbracht, wie wol er vnd vnser
loblich haws Osterreich vnder anderen iren freyheiten
vnd gnaden so von in vnsern vorfarn am reiche romischen
keysern vnd kunigen gegeben, hoch begnad vnd gefreyet
376 D1PL0MATAR1UM
wer»; also das nyemand wer der oder die weren in was
wirden stattes oder wesens die sein, des egenanten vn-
sers lieben vettern vnd fürsten, vnd vnsers loblichen haws
Österreich vndertanen, armlewt vnd die in zuuersprechen
stünden, für einich hofe, lanndes vnd sonnder für das be-
melt vnser hoffgericht zu Rottwill mit furheischen laden
vrteilen richten noch achten sollen , sonnder die wide-
rumb für in weisen, wie dann solichs die benant sein,
vnd vnsers haws Osterreich freyheit eigentlicher auswei-
set, die wir dann als romischer keyser gnediclich con-
firmirt vnd bestett haben, nach laut vnserr confirmacion-
briefe darüber ausgcganngen , so werden doch nichts
destmynder auf vnd vber solich ir freyheit die benanten
sein, vnd des bemelten vnsers loblichen haws Osterreich
vndertanen armlewt vnd die ine zuuersprechen steen,
durch euch an das gemelt vnser hofgericht auf clag vnd
anrufFen etlicher personell yetzutzeiten mit ladung fur-
genomen vnd wider sy geurteilt, gericht vnd procedirt,
vnd die nit nach laut der freyheit, noch auf sein abuor-
drung deszhalb menigermalen beschehen, vnd als sich ge-
hurt geweist, zu nit deinem Verletzung, myndrung vnd
abbruch der egemelten freyheit vnd vnserm loblichen
haws Osterreich, vnd vns demuticlich anruffen vnd bitten
lassen, im vnd demselben vnserm haws Osterreich hierin-
nen gnediclich zu fursehen. Wann nw priuilegia, frey-
heit vnd gaben nit nutz weren, sy wurden dann durch
vns als romischenn keyser gehannthabt vnd nach irer
innhalt vollzogen, darumb so emphelhen wir euch von
romischer keyserlicher macht, vnd bey verliesung aller
vnd yeglicher ewer freyheiten, priuilegia, gnaden, recht
vnd gerechtikeit, die ir von vns vnd vnsern vorfaren am
reich romischen keysern vnd kunigen, oder andern for-
sten vnd herren erworben, vnd herbracht haben vnd dar-
tzu einer sonndern pene, nemlich funfczigk marck lottigs
goldes, vns die inn vnser keyserlich camer vnableslich zu
beczaln ernstlich vnd vessticlich mit disem briefe, das ir
HABSBURGENSE S. XV. 377
nw liinfur des egenanten vnsers lieben vettern vnd Kir-
sten, vnd vnsers loblichen haws Osterreich vndertanen,
armlewt vnd die ine zuuersprechen steen, es sey fravv oder
mann geslechtt, auf einicher persone in was wirden stat-
tes oder wesens die sey, anrufFen vnd begern, nicht fur-
ladet furnemet, richtet, procediret noch achttet, sonnder
die auf des benanten vnsers lieben vettern vnd forsten ab-
uordrung, alsofft des geschieht vnd euch furbracht wir-
det, für ine weiset, vnd nit gestattet, das er vnd die be-
nanten sein vndertanen vnd armlewt, darüber weitter ver-
hindert, bekumbert noch beleidigt werden, auch selbs nit
tut als lieb euch sey, vnser vnd des reichs swere vngnad,
vnd dartzu die obgemelten pene hierinne begriffen zuuer-
meiden, dann ob darüber einicherley durch euch oder an-
der yemands von ewren wegen auf einichs clag oder an-
ruffen hierinne weytter wider solich des genanten vnsers
lieben vettern vndertan, armlewt vnd die ine zuuerspre-
chen steen fürgenommen geurteilt gericht procedirt oder
aufsein abuordrung nit geweist wurden, wellen wir das
solichs alles vntuglich vernicht vnd kein krafft noch
macht haben solle, das wir dann hiemit vntuglich vernicht
vnd kraftloss machen, vnd erkennen yecz alsdann, vnd
dann als yecz von romischer key serlicher macht in craft
diss briefs vnd wellen das solichs alles dem benanten vn-
serm vettern vnd vnserm loblichen haws Osterreich an
irer freyheit vnd sust in all wege gantz vnschedlich
sein solle, mit vrkund diss briefs besigelt mit vnserm key-
serlichen anhanngendem insigel. Geben zu Regenspurg
am Montag nach vnser frawentag Assumpcionis, nach Cri-
sti geburde viertzehenhundert vnd im eins vnd sibentzigi-
sten, vnserr reiche des romischen im zwey vnd dreissigi-
sten, des keyserlhumbs im zweintzigisten, vnd des hun-
grischen im dreyzehenden jarenn.
Ad mandatum proprium domini imperatoris.
Orig. Perg. 1 Siegel. Geh. H. Archiv.
L1V. 1 — 17.
Actenslücke zur Beleuchtung der Verhältnisse
H. Siegmund's gegen die Eidgenossen.
1471 — 1472.
38t
1. 12. Octobcr 1471.
Anno domini etc. septuagesimo primo („zu den ain-
sldlen furgenomen.")
Item auf dem tag so dann zu den Ainsideln ge-
wesen ist, auff Sambstag vor Galli nach dem anprin-
gen meins herren von Costenntz, zwuschen meinem gne-
digen herren von Osterreich etc. vnd der gemaynen ayd-
genossen rätzbotten ist der abschid vnd also dauon geredt
als hernach geschriben vnd begriffen ist.
Item des ersten ist an ze pringen ainer ewigen rich-
tung halben zwuschent meinem gnedigen herren von
Österreich vnnd gemaynen aydgenossen, für sich seinen
erben auch für sy vnd ir nachkomen vnd allen irn erben
vnd nachkomen vnd auch für alle die bayden taylen ge-
wanndt sind.
Item wie dann von solichem hernach vnd noch mer
geredt vnd begriffen sol werden von baiden tayln stetten,
slossen, lannden vnd lewten, gerichten vnd gebietten* vnd
aller herrlichaytt halben etc.
Item auch sollen die aydgenossen meinem gnedigen
herren verpunnden vnd schuldig sin, zehen die nechst-
kunnfftigen jar nach ainannder volgennd, ob sin gnad
des nottdurfft wirdt, mit viertausend mannen an seiner
gnaden costung hilfflich vnd beystenndig sein, wider aller
menigklichs, inn den kreysen hie disshalb dem Arlenperg
so Aveytt dann seiner gnaden gepiett lanngen.
Item nach den obgeschryben zehen jaren sollen die
aydgenossen dem benantcn meinein gnedigen herren vmb
382 DIPLOMATARIUM
ainen zymblichen sold hilfflich vnd beystenndig sein als
auch dauon mer geredt sol werden.
Item vnd auff das sol sich mein gnediger herr ver-
zyhen für sich vnd sin erben seiner gnaden Zuspruch lannd
stett vnd sloss so dann die obgenanten aydgenossen inn-
liaben, vnd sollent auch die aydgnossen alle die brieff, die
dann vber ir lannd vnd lewt nit sagen meinem gnedigen
herrn herauss geben vnd anntwortten.
Item der Sachen halben sol ain annder tag bestimpt
vnd geseezt werden weytter von den dingen zu reden mit
meinem gnedigen herr von Costenncz.
Item ausserthalben des obgemelten abschids ist auch
abgeredt, daz die aydgnossen vergunnen sollen allen den so
lehen haben von dem löblichen hauss Osterreich die sel-
ben lehen von den fürsten emphahen mugen ob sy wellen,
doch sol darzu nyemand getrunngen werden, es sol auch
nyemand der das thun wil durch nyemand abgeslagen vnd
gewerdt werden.
Item sy sollen auch die fürsten von Osterreich für ir
gnedig herren vnd fürsten haben.
Item all ir sloss vnd stett sollen sein vnd haissen der
herrschafft von Osterreich offne sloss zu allen irn nott-
durfften daraus vnd darein zu werben.
Item alle pfanntschafften sollen gehalten werden,
nach lautt der brief darüber aussgegangen, vnd der lo-
sung sol den fürsten alhveg statt gethan werden, auch
nach lautt der brief.
Item welich ortt wider die bericht tatt, so sollen die
andern örtter verpunnden sein, mit ganezer macht vber
dasselb ortt zu ziehen, vnd es gehorsam machen.
Item was ob vierezehen jarnist, sol den fürsten swe-
ren die bericht zu halten, es sol auch zu ainer benempten
zeytt vber ain zal jar wie man sich der veraynndt, das-
selb sweren ernewern.
HABSBURGENSE S. XV. 383
Item das funndament des friden ist gesaczt das mein
g. h. die lannd Ellsass Sunndgow widerumb zu sinen
hannden pringen soll, den wa mein herr das nit tat, so
wolten sy auch nicht in die bericht geen.
Cod. Ms. Tyrol. N. 33. Fol. 16. 17.
2. 29. October 1471.
„Der erst anfang in der Sachen mitsambt den artik-
„len zu den Ainsidlen vnd ratslag zu Bozen."
Durchluchtiger hochgeborner fürst, gnediger herr,
mein vndertenig willig diennst sein ewern gnaden allzeitt
zuuor beraytt. Gnediger herr. Ich fug ewern gnaden zu
wissen, das vnnser allergnedigister herr der römisch
kayser meinem herren von Chur vnd mir, mit menigklich
im lannde zu Swaben des anslags halben zu Regenspurg
wider die Türckhen beschehen hanndlung vnd rede zu
haben beuolhen hat. Also hab wir die aydgnossen gen
Zürch beschriben, vnd seyen an dasselb ennde zu in kö-
rnen vnd der sachen halben mit in geredt vnd hat sich vn-
der annderm begeben das mein herr von Chur vnd ich mit
in geredt haben, als durch vnns selbs von ainer bericht
zwuschen vnnser gnedige herrschafft vnd in auch daz
durch weg funnde würde, damit die lannd im Ellsass wi-
der in der herrschafft hennd komen möcht vnd das damit
ain gemaynner lanndfriden vnd verstenndnuss im lannde
zu Swaben gemacht wurde. Do wir nun zu nacht an die
herberg komen, hab wir in lanndtmanssweiss verstannden
wie das der abt von sandt Jörigen vnd graf Hanns von
Eberstain auff ainen tag zu den Ainsideln der sachalb auch
rede von ewren gnaden wegen gehapt haben auff solichs
sy wir wider zu den aytgnossen gegangen vnd mit in ge-
redt. Wir verstanden in lanndtmansweise, das der sachen
halb ettwas vnderred sey gegen ewern gnaden, nun sey
vnnser maynung, so wir geredt haben nicht, das die sel-
ben sachen durch vnnser furnemen gehinndertt sunnder
gefurdertt werden solle, dann vnnser allergnedigster der
384 DIPLOMATARIUM
r. k. vnd ewer gnade syen in solicher friunntschafft mit-
ainannder, das ewer bayder wille in dem vnd annderm vn-
geschaiden sy, vnd vnns aber erpotten, was wir gegen
ewer baider gnaden vnd in den Sachen gutz gereden vnd
arbaitten möchten, sy wir willig. Gnediger herr, solicbs
wolt ich ewern gnaden vnuerkunndigt nicht lassen vnd
wolt mich gut bedunnckhen, das die nun me von vnnsers
allergnedigisten herrn des r. k. vnd ewer gnaden wegen
ainhelligkiich gearbaitt wurde, vnd wann ewern gnaden
von vns die sach von allererst nicht furgehalten ist, die
vrsach wil ich ewern gnaden sagen, so erst ich zu euch
komm, dann das ewer gnaden halben im besten besehe-
nen ist, was ewer gnaden maynung sy, das ich weytter in
den dingen hanndeln solle mitsampt meinem herrn von
Chur oder allain, darinn geb mir ewer gnad ewern willen
zu erkennen, dann wenn ich ewer gnaden ere vnd nuez
gefürdern mag, bin ich schuldig vnd allzeit willig, ewern
gnaden antwortt bey dem botten. Datum auff Zinnstag
nach Symonis vnd Jude anno domini etc. septuagesimo
primo. Hug graue zu Montfortt vnd zu
Rottenfels etc.
Cod. Ms. Tyrol. N. 33. Fol. 13.
3. 31. December 1471.
Hochwirdiger fürst, sunnder gnediger herr, vnnser
freunntlich willig diennst vnd was wir eren vermögen syen
ewern gnaden von vns allzeitt mit gar gutem willen dar-
gebotten. Ewer fruntlich schryben yecz an vnns gelanngt
den gewerb der herrschafft Osterreich gegen vnnsern
eydgenossen vnd vnns berüren, haben wir gesähen vnd
darinn verstannden den getrewen guten grunnd darauss so-
licher ewer begirlicher will zu furdrung diser ding gat,
solher gegen meynung wir bissher auch gewesen vnd noch
sind, vnd haben vss semlicher bewegnusse vnnser botten
zu meren malen by gemeyner fiydgenossen gewaltz füreen
gehept, sy daselbs vff tagen, vnd darnach als die polten
HABSBURGENSE S. XV. 385
macht brechen fürgewanndt vor iren obern von ortt zu
ortt die dann, irn gewalt darumb versampnctt haben mit
vleyssigem ernnst ersuchen lassen, solh erbietten, das
inen vnd vns zu nuczlichem fürgang diene, anzunemen vnd
sich mit vnns darin zu bephlichten, alles mit lanngen vnd
solhen wordten, das wir vertruwen ir gemütt darzu ge-
kertt solten haben. Es hat aber bishar nicht erschossen,
dann das wir yeczo aber vnnser treffennlich botlschafft
die gester abgeritten ist, von geverttigett vnd haben den
in offner beuelh geben vnnsern eydgenossen verrer
was die ding in vnd vnns zu gut ertragen grunntlichen zu
erschynen vnd als ewer schryben vnns yecz zukomen,
sind wir vss grunndtlichem willen der in vnsern gemuten
vfrecht ist fürern vleyss zu thunde erwoget vnd haben
denselben vnnsern hotten gar vast ernstlich zu schryben
sich aller müg vnd arbaitt nit beturen ze lassen, sunnder
daran sin das solh erhielten von vnnsern eytgenossen vfge-
nomen damit sy vnd wir zu fridlichen ruwen der wir wol
begirig sind gesaczt werden. Was in darauf begegne mö-
gen wir nit wissen, so vnns aber das kunnd ist, wellent
wir ewern gnaden zu furdern, dann vnnserhalb sol ewer
gnad abzwyfflig sin , das wir zu solhen dingen grunntli-
chen zu willen tragen, vnd vnns nit leiders dann das
annder vnser freunnd, den solher gewerb so ernnstlichen
dargelegt vnd erteilt ist, das nach irm nucz nit wellen
bedennckhen. Wir sind och gancz in deheinem missgelou-
ben, verstand ewer gnad einicherley geuerd darinn ge-
sucht werden, ir Hessen euch selbs vnd vnns damit vn-
ersucht. Gnediger lieber herr, so wir ewern gnaden in ei-
nichen weg guten willen erzaigen mögen, verkünden vnns,
wir wellent vngezwifelt beraytt funden werden. Datum
vigilia circumcisionis, anno etc. lxxij.0
Schulthaiss vnd rat zu Bernn.
An den Bischof von Constanz (?)
Cod. Ms. Tyrol. N. 33. Fol. 13. b.
Fontes etc. II. Bd. 25
38a D1PL0MATAIUUM
Tund wir der och zu wissen das vnnser gnedigcr
herr von Chur vnd von Montfortt Werbung an vnser her-
ren die eydgenossen gewesen ist in den anslag zu Re-
genspurg wider die Tuerkhen gemacht ze gande den an-
zunemen vnd zu volziehen, wie vnns der mit der anzal des
gutz geburte, dessglich mit vnnser macht nach vnnsern
eren vnd das die vss solichen vnnserm gut geliefertt wurden,
vnd wir angends vnnsern herren dem kayser ain summ lutt
schickent so an den Turckhen stossent mögen vfzuhalten,
das alles sol zu sunndern gnaden von der k. m. gegen vnns
erkennt werden, mit erczellung in anfanng der red des ab-
falls der cristenheytt, hinfurung der lutt, verherung der
lannd vnd lut die tod beliben sind vnd allain den so sy ge-
meint hand, das vns darin pringen solt vnd möcht. Also
hat man sich vnderredt vndinendie antwortt geben, vnnser
herren von den eydgnossen haben in stetten vnd lenn-
dern nit mögen wissen was sy anbringen weiten, darumb
sy den polten nichczit beuelhen künden, aber wir wellen
solichsgern zum besten haimbringen, alsdenn vnnser eyd-
genossen gewonheytt ist vnd was vnnser herren darinn
thun, werden sy wol verneinen, also hand sy vast gepetten
das wir vns darinn wilgen welünt daran tugent wir der k.
m. sunder gefallen, das gar gnedigklich erkennt werden
soll, dann si haben die sach by vnns als den treffenliehi-
sten angehept vnd wa es hie gutt werd, so syen si zu
hoffen sy schaffent es allenthalben dester baz, also ist nit
an inen sy gesagt wie es kum das vnnser herr der keyser
solichs an vnns beger im darinn zu gefallen ze komen das
soll gar gnedigklich erkennt werden, vnns mögent doch
vnnser freyheytten nit bestett werden, vnnser eydgenos-
sen von Schaffhusen mog die absolucion von im nit gedy-
hen nach lutt der richtung ze Walczhutt. So beschwere
er vns mit ainem nuwen zoll ze Walczhutt was gnaden
wir vnns da zu im versehen sollent etc. meinten si sölichs
besehene nit vss gnaden, vnd so es an das ortt kern das
es an dem solt erwinden, weren darinn wol weg ze su-
HABSBURGENSE S. XV. 387
clien das er besser wurd als vns bedaucht werent vnnser
herren die eydgenossen des willens gewesen zuzesagen
in den anslag ze gan, es wer villicht furer des obgenan-
ten stueks halb geredt, sy liessent es aber bey ir antwortt
bestan. Sy babent ouch anbraucht si vernement in lanndt-
merssweiss, das ettwas Werbung zwuscben vnnserm g. h.
b. S. vnd den eydgnossen sein soll, ewig richtunngze ma-
chen, was si darinn ouch thun könnden das solichs zwu-
schen vnnserm herren dem h. als eltisten vnnd regierenn-
den fürsten des haus Osterreich vnd als dem der lyberben
hab vnd allertögenlichest wer, wolten si gern thun, sich
ist des gevssert vnd dagegen geantwortt es syent vil bi-
derber lutt in der eydgnosschafft, die mit der herrschafft
gern gericht wären, ettlich wollten nit das es besehenen
were vnd sy wol ettwieuil dauon geredt aber so nach nit
komen, das vnnser herren ichezit darzu geantwurten kön-
nen so haben si auch dauon yecz nuezit in beuelh, doch
wolten si gern solich ir erpietten heimpringen, das alles
ist am Menttag beschehen. Gester fru sind si wider komen
vnd haben geredt als si des anndern tags die yeczgemel-
ten meynung geredt haben sy nit ir meynung das eins das
annder ob vezitt vorhannden wer, irren sunder eins mit
dem andern zugan soll, sy sind bey der vsserung beliben
vnd aber geantwortt sy haben dauon nichtz in beuelh wie
uor, damit sind si heim gescheiden vnd komen schir gen
Costencz. Also hand sich vnnser herren die eytgenossen
vnder ainannder erkonnelt des abscheidshalben zu den
Ainsidlen etc. vnd ist noch an ettlichen ennden nit an-
bracht aber an ettlichen ennden ist dauon geredt, doch
nit gnugsamlich also hannd sy ainen tag gen Lucern ge-
seezt der von hutt über achttag ist, vnd hie ain meynung
vfgeschriben vnd wellent vnnserm herren h. S. siner sach
wartten vnd ennd machen, vnd des keysershalb noch
vyrren vnd verstand noch an den hotten nit annders
dann als gut und hand gutt hoffnung es werd ettwas guiz
daruss, sollichs welle ewer gnad in geheim behalten vnd in
25*
388 DIPLOMATARIUM
solicher mass,dass uns daruss kein geschrey oder red werde,
als ewern gnaden wir des alles getruwen dem wir gefallen
zu beweysen willig sind.
Cod. Ms.Tyrol. N.33. Fol. 14. b. 15.
Vermerckt den ratslag in der aytgnossen Sachen ai-
ner berichthalben zwuschen dem haws Österreich etc.
zw Bozen.
Am ersten sollen sy vnnserm gnedigen herrn her-
czog Sigmunden vnd darnach ainem yeden fürsten von
Österreich so nach im kumpt, haben vnd halten für ainen
gnedigen herren.
Item alle sloss, stette vnd märckt so die aytgnossen
innhahen, sullen sein f. g^ offen sloss sein vnd haissen zu
allen irn notdurfften vnd geschafften, die zu gebrauchen
wider menigklich dann allain wider sy nicht.
Item der lehen halben haben die aytgnossen souil
nachgegeben, wer von vnnserm g. h. von Österreich lehen
emphahen welle der mug das thun, dem sol man auch
nicht weren sol ain versuchen an sy besehenen, das ye-
der man schuldig sey gaistlich vnd weltlich lehen zu em-
pfachen von irn gnaden vnd dem haus Österrich wenn
vnd alsofft das zu val kumpt wie lehennsrecht ist etc.
Item als auch auf anpringen abgeredt ist, das die
aytgnossen seinen f. g. nach besliessung der bericht ze-
hen jar wenn sein gnad das eruordertt in ettlichen kray-
sen viertausend man in irm costen vnd schaden füren
sollen zu seinen geschafften das aber noch nicht gar be-
slossen ist.
Sol versucht werden, das sy seinen gnaden souil
man weyter dann die krayss begreiffen gefürtt werden,
als mein herr von sanndt Jörigen das wol waist ob sy das
nicht nachgeben mayntten das sy dann damit sy darein
verwilligen die summa der viertausent vmb ettwas ge-
mynnertt werden.
HABSBURGENSE S. XV. 389
Item wenn die zehen jar vnd solicher diennst mit
der obgemelten summa aus ist , alsdann sollen sy seinen
f. g". vnd dem löblichen haws Österreich mit ainer anzal
volcks wie man sich der noch veraynndt so offt iren gna-
den des durfft vnd nott beschicht schuldig vnd verpun-
den sein ze dienen auff irer gnaden costen vnd schaden
in solicher mass, als sy in der aytgnossen geschafften ge-
halten werden vnd nit höher,dessgleichen sollen sy irn gna-
den die bemelten zehen jar, ob sy vber die vorgemelt sum-
ma volcks rner lewt bedurfften auch in sollichem sold lewt
zu schicken verpflicht sein, getrewlich vnd angeuerde.
Item als geredt ist, das sy vnnserm g*. h. alle brieue
vrbar lehenregister vnd annder gerechtigkaytt so sy inn-
haben die vmb annder lannde schulden vnd sachen aus-
serhalben der so sy innhaben oder sy berürtt allen vber-
antwortten sollen.
Darzu ist souil geredt, was sy sunnst auch brief
betten die vnnserm g. h. vnd dem haws Österreich in ai-
nich wege ausserhalben irer aytgenossen mochten dienen
vnd nucz werden, sullen sy seinen gnaden auch raichen
vnd antwortten getrewlich vnd an geuerde.
Item der p tan ndtsch äfften halben so die aytgnossen
oder sunder personen vnder inen von dem löblichen haws
Österreich innhaben, die selben sullen nach laut vnd inn-
halt irer phanndtbrieue dabey beleyben vnnserm g. h. vnd
seinen erben der losung in allwegs nach innhalt derselben
brieue vorbehalten auch getrewlich vnd angeuerde.
Item so ist auch geratslagt mit fleyssigem ernnst zu
uersuchen das sy vnnserm g. h. ettliche sloss widerge-
ben als Baden vnd annder Diessenhofen Frawenueld etc.
Item desgleichen in welichen jaren sy vnnserm g. h.
vnd dem haws Österreich obgeschribner mass mit volckh
nicht zu dienst kernen, also das die herrschafft der nicht
bedürffte das sy dann desselben jars als offt sich das
begebe irn gnaden ain summa gelts wie man sich der
veraynndt schuldig" weren ze geben vnd das die auch zu
390
DIPLOMATARIUM
ainer benanten zeytt allweg allso an yntrag von inen aus-
ge rieht vnd bezalt wurde.
Cod. Ms. Tyrol. N. 33. Fol. 18. 19.
Item vermerekt die sloss vnd stet so der herschafft
von Osterreich vnd ander herren, graffen, rilter vnd knecht
gewesen sind vnd die aytgnossen yetz ynhaben.
Item die stat Fryburg in Graspurg.
Ochtland.
Swartzenburg.
Neydaw sloss vnd stat.
Sweytz )
Laupen die stat vnd sloss.
Glarus >die Teler.
Arberg die stat vnd sloss.
Vnderwalden )
Tun sloss vnd stat.
Reynekg.
Burcdorff sloss vnd stat.
Aynaw.
Burren die stat.
Dyessenhofen.
Vnderseben die stat.
Stain.
Arburg die stat.
Frawenfeld.
Arwang.
Wangen.
Item Rapperswil.
Ölten.
Vtznang.
Zoffingen.
Wesen.
Arow.
Walestat.
Brukg.
Schauffhusen.
Item Lentzburg sloss vnd
Hutwil die stat.
stat;
Rottemburg das sloss vnd
Mellingen.
stat.
Prenigarten.
Ober- vnd nyder \
Sursee.
Sybental / ,.
Frutingen L,^
Senam l
Hasslaw J
Zug.
Lucern.
Wildesnaw.
Sempach.
Grüningen sloss vnd stat
Hertzogen Baden sloss vnd
mitsambt dem ambt.
stat.
Regenspurg stat mitsambt
Bull ach.
der grafschafft.
HABSBURGENSE S. XV.
391
die sind in der
Bern
0 , , }herschafft £e-
Solotern (
Vre das tal;
Wietiespach die stat.
Pipp das sloss.
Item Claws sloss.
Valkenstein sloss.
Bede sloss Pechpurg.
Brawnekg sloss.
Wildenstain.
Münster sand Michelsambt.
Das ambt zu Mure.
Das ambt zu Reichensee.
Cod. Ms. Tyrol. N. 33.
Das ambt Andeltingen.
Das sloss Greyffcnsee.
Rynegk.
Altstetten mit sambt dem
Ryntal.
Freydenberg ] die Burgstal
f mit den herr-
( schafften so
Neytperg jdarzu gehoni.
Sand Johannestal.
Das Gasttal.
Die vogtey zu Ainsidlen.
Markh.
Das frey ambt mit seiner
zugehörung.
6,
Graff Jorigen von Sangans anpringen.
Durleuchtiger hochgeborner fürst, gnadiger herr,
nachdem ewer f. g. in etwas haymlichen antregen vnd
hanndlungen mit gemaynen aydgenossen dauon in ewr
gnaden reten aigentlich fürgenomen ist, als ich dann yetz
an Freytag vergangen mit ewrn gnaden deshalb red ge-
habt vnd dabey ainen artikel vermerkt hab, der mich zu
denselben Sachen auch vast notdurfftig beduncket, darauff
ewer gnad mit mir ernstlich geschafft hat, was ich guts
vnd nutzes zu denselben Sachen, das vntzher nicht gemelt
worden sey, wisse in geschrifft zustellen, vnd ewern gna-
den zu antwurtten, dazich mit dem kurtzisten als ich kan
wie hernach volget betzaichen hab lassen.
Am ersten nach dem vntzher ewern fürstlichen gna-
den von gemaynem adel vnd andern zu Swaben viel Wi-
derwillens begegnet ist in vil weg vnd besunder als sie
zum tail frey Swaben vnd ewern gnaden als lanndsfürsten
nicht gebunden schuldig vermaynen zu sein, mochten sy
solher vrsach halb sych nochmals wider ewr gnad ver-
392 DIPLOMATAMUM
maynen zu behalten vnd in selbs zu hilff bey gemainen
aidgenossen lanndmann vnd burger werden, die sich dann
durch iren hochmut in dhainer weg hinziehen liessen,
derselb ewr gnad teglich aufrur vnd den alten hadrum von
newem an der hand haben wurde das aber zuuorkomen
bedunnkht nit notdurfftig sein zu dem das vormals von
den Sachen beschlossen ist ainen artikel zu stellen als her-
nach geschriben stet.
Das all aydgenossen in gemayn vnd in sonnders
dhainen hiedishalb Heins er sey edel oder vnedel, burger,
gepawr oder wie er genant ist oder sein mag weder zu
lannd noch stat man aufnemen auch in weder hilflich noch
beygestenndig wider ewr gnad oder die ewern sein , si
sullen sich auch ganncz mit nyemants weder mit fürsten,
stetten, gemaynden oder andern hiedishalb Reins in ai-
nigung oder verstenntnuss geben in dhainen weg noch
weiss etc. die wider ewr gnad were oder sein mechte.
Item der bemelten vrsach halb ist diser nachgen-
der artikel auch zubesliessen. Es sullen auch all aidgenos-
sen von stetten vnd lendern, all fürsten, herren, stet, ge-
mainden oder sonnder personen, welherlay Stands die
sein oder benambt werden, die sie hiedishalb Reins yetz
oder vormals aufgenomen hetten das wider ewr gnad we-
re oder künfftiglich sein möchte auslassen sich der ganntz
abtun vnd inen hinfür gantz dhainen beystand beschütz
scherm oder hilff beweysen noch mittailen wider ew oder
die ewern oder die ew zu versprechen stend etc.
Damit auch das bemelt furnemen dester bestendiger
beleiben muge, bedunkht mich notdurfftig sein das die
nachgeschriben Sachen auch betracht werden etc. Ob es
sich begeben wurde, daz ainer oder mer aus den aydge-
nossen hiedishalb Reins oder die hiedishalb Reins bey
inen vnzucht mit Worten wercken oder wie die begangen
wurden, daz der oder dieselben so solh vnzucht beganngen
hetten darumb gerechtuerttigt sollen werden an den en-
den da solh vnzucht beschehen ist vnd wann in darumb
HABSBURGENSE S. XV. 393
zu recht verkundt wirdet, sollen sie dem richter in des ge-
richt solh vnzucht beseliehen ist zu recht gehorsam sein
vnd was in als dann mit recht erkant wirdet gedulden vnd
dem nachkomen gentzlich on all intreg vnd meniglichs
widersprechen etc.
Ob auch were daz ainer aus den aidgenossen ainem
hiedishalb Reins oder ainer hiedishalb Reins ainem aus
den aidgenossen schuldig were oder wurde, spruch zu
im hette oder gewune umb was oder welherlay Sachen
das were das dh ainer den andern darumb verbieten noch
aufhalten sonder in furnemen sul an den enden da er ses-
haft ist mit lanndsleffigem rechten.
Dartzu bedunnkt mich das gut für ewr gnad were
das ain ewige verstentnuss zwischen ewern gnaden vnd
inen gemacht wurde nachdem sie nach solher ainigung
die leng nicht ains miteinander bleyben werden oder mu-
gen als dann vormals mermal dauon geredt ist worden,
möchte vnzweiuel daraus komen das ain ort nach dem
andern vn alle mir selbs an ewr gnad dem andern zuwi-
derwillen vallen wurde. Solhs alles welle ewr gnad im
besten von mir aufnemen, als mit dem ir solhs in ge-
schrifft zu begreiffen geschaffen habt vnd mit ewr gnaden
raten merern myndern oder ganntz abtun wie das ewr
gnaden geraden wirdet vnd mich alzeit gnediglich beuol-
hen zu haben etc.
Von Aussen: Graf Jörgen von Sangans angeben
durch den Honburger.
Cod. Ms. Tyrol. N. 33. Fol. 23. 24. Geh. H. Archiv.
7.
Auff den ersten artickel, souerr das durch graf Haw-
gen von Montfortt oder ainen anndern an vnnsern herren
kayser bracht vnd auch erlanngt wurde, daz sein k. g.
mitsampt meinem g. h. ain ewige bericht machten, so bleibt
der arttickel als er stett, solt aber die bericht nuwr allain
auff meins g. h. lebtag beleyben so beleybt der artickl
auch auff seiner gnaden lebtag.
394 DIPLOMATARIUM
Der annder arttickel bleybt als er stett, souerr das
auch verwilligt vvirdet auf meins g. h. lebtag vnd auch
auf vnsern herrn kayser wie yecz gemeldet fürgenommen
wirdett.
Der dritt bleibt auch als er stett.
Der vierd sol versucht werden, das sy meinem g.h.
in zehen jaren wenn vnd wie offt vnd wider mengklich
dann allain wider sy nicht der sein gnad begeren wir-
det, das im dann dieselbenn inj? mann allweg beraytt
sein vnd das sein gnad darvmb nach nottduriFt mit brie-
fen von im versorgt werde vnd das die selben inj? vber
die krayss dauon dann vorgeredt ist, allweg nach seiner
nottdurfft brauchen muge die selben zehen jar nachain-
annder doch auch in irem costen vnd schaden.
Item der fünnfft arttickl, ob mein g. h. ir mit macht
bedurfften sullen sy im volkh zuschickhen auf seiner gna-
den sold vnd doch nit annders vnd in dem solde, wie sy
dann die vnder in selbs gewonlich versolden, vnd auffiren
schaden vnd das sol auch auf meins g. h. lebtag weren,
oder wie dann die ainigkaytt desshalben gefunnden oder
gemacht wurde.
Auff den sechsten arttickl sol mit gar ernstlichem
vnd embzigem vleyss an sy gesucht vnd geredt werden,
das sy alle brieue vrbarpücher vnd lehenregister so sy
innhetten die selben vnnserm g. h. ze antwortten vnd ze
raichen, vnd ob sy auch ainicherlay brieue, bücher, rait-
tung oder ander register yemand anderm seytt solicher
irrungen gegeben hetten, die meinem g. h. gruntlichen in
gehaim ze öffnen.
Item der phanntschafft halben ist vasst grosse nott-
durfft sich vor gar aygentlich zu erkunnden, wie es vmb
die pfanntschafften so weylennt herczog Albrecht vnd
darnach vnnser herr der k, den von Zürch vmb Kyburg,
Habspurg vnd anndern getan wie es darumb ain gestalt
habe das sol meinem herrn abt von sanndt Jörigenperg
münntdlich beuolhen werden.
HABSBURGENSE S. XV. 395
Der acht arttickl beleybt als er stett.
Der newnt sol man versuchen ob man den nach sei-
nem innhalt erlanngen muge.
Cod. Ms. Tyrol. N. 33. Fol. 22.
8. Memorial an vnsern herren kayser.
Des ersten hat der von Costenntz durch seinen hof-
maister vnd graf Hannsen von Aberstain etwas red als
von im selb mit etlichen aus den aydgenossen haben las-
sen ainer pericht halb zwischen der herrschafft Öster-
reich vnd in vnd was im da begegnet ist in antwurt hat er
an meinen gnedigen herren lanngen lassen durch Vlrichen
Schützen.
Item des ersten haben dieselben aus den aydge-
nossen geredet wieuil frumer vnd gutter leut in aidgenos-
sen sein die vast gern sähen vnd darzu hullffen vnd riet-
tend damit die sachen zu guttem stand vnd friden kernen.
Item wie auch vil Werbung an sy bescheh durch
ander fursten, die sich geren zu in tättend, ye doch wol-
ten sy lieber die herrschafft Österreich zu herren vnd
frunden haben, vnd sich zu in lieber tun dann zu kainer
andern herrschafft sy wolten in auch mer tun so das dar-
zu kam, dann kainer andern herrschafft.
Item es wären auch vil gutter leut im lannd die da
gross hoffnung hetten sy gieng darnach mer gelückg vnd
hail an gen got vnd der weit nach dem haus Österreich in
vil weg durch sy beswärt wer worden.
Item so das auch zu wortten komen solte, wolten sy
sich auch also in die ding schickhen damit m. g. h. sehen
solte daz ir will gut vnd genaigt were gegen seinen gna-
den vnd sich also in den dingen halten, daz sy hoffnung
hetten seinen gnaden wurd souil durch sy nachgegeben
darann er benügen haben wurde nach gelegenhait der
sachen.
Item auff das schickht m. g. h. den abbt von sannd
Jörgenperg zu dem von Costenntz auf sein begeren zuuer-
396 DIPLOMATAUIUM
nemen vnderrichtung der ding wie sich die hieltenn, doch
ward durch den abbt geredt mit dem von Costenntz vnd
graf Hannsen von Aberstain das nit gemelt wurd das er
vmb der sachen willen da were, dann es was die may-
nung das mein herr von Costentz nach denselben aydge-
nossen schikhen solte vnd den abbt vnd sy laden vber sein
tisch vnd daselbs anzuheben aus den dingen zu reden da-
mit man als von vngeschicht in die sach käme vnd er ir
maynung aus in selbs hörte m. g. h. die zu sagen.
Item da möchten die aydgenossen nit komen, wann
sy hetten auf die zeit ainen tag ze Baden vnd auf das
schickht mein herr von Costenntz sein hofmaister zu in
gen Baden in zu sagen were in etwas der ding halben zu
willen dauon sy vor geredt hetten, so war bey im zu Co-
stenntz ain person darzu m. g. h. sundern willen vnd ge-
trawen hette, vnd were gut daz sy sich dieselben person
etwas hören Hessen, das möcht auf die zeit ir sachen halb
nit sein, doch embotten sy dem von Costenntz wer im das
geuellig wolten sy auf ainen bestimbten tag zu den Ainsid-
len zusamen komen von stetten vnd lenndern, vnd ob der
abbt auch dahin komen wolte daz er in das zuuersten ge-
be, des sich der abbt nit annemen wolt ze tun, sunder im
geuiel wol daz der tag bestimbt wurde so wolt er sy in
zeit ab oder an wissen lassen, vnd. rayt also zu m. g. h.
vnd verkündet seinen gnaden die sachen,gefiel seinen gna-
den daz sich der abbt als von im selbs dahin fügte vnd
vernem ir maynung, das beschach also.
Item worenn die aydgenossen von stetten vnd lenn-
dern da zu den Ainsidlen, schickht der von Costenntz
graf Hannsen von Aberstain vnd sein hofmaister dahin
also liessend die aydgenossen durch den hofmaister an
den abbt lanngen, daz er fürneme ain maynung wie man
in ain güttige betrag kam damit die ding zu friden ke-
rnen, sagt der abbt er were darumb nit da, sunder er war
darkomen durch begerung des von Costenntz als durch
sich selbs zuuernemen etwas rede so die aidgenossen oder
HABSBURGENSE S. XV. 397
ctlich von in mit im reden wolten der ding halben er hat-
te auch nit verstannden von seinem g. h. daz sein will ye
anders gewesen were, dann die ding rechtlich zu erholen
vnd ob das nit sein möchte mit dem swert, aber doch so
sy dauon reden wolten, wolt er geren hören vnd was er
hörte an seinen gnedigen herren bringen, im zweyfelt
auch nit wo sy sich selb bedächten got gerechtickhait vnd
pillickhait ansehend, sy funden in irer vernufft daz sy
phlichtig vnd schuldig weren dem hauss Österreich wider-
faren ze lassen was im zugehörte vnd in abtrag ze tun
vmb solh uberfarung so sy getan hetten. Es war mit lann-
ger innhaltung irs guts, stett, slossen, merckht, dörffer,
leut vnd guttes, vnd so sy die widertun wolten oder des
willens wären, zweyfelt mir nit oder sy wurden auch gnad
an den fürsten finden mit vil mer wortten etc.
Item auf das antwurtten sy, die fürsten von Öster-
reich vermaintten vil grosser ansprach zu haben an sy,
aber wo sy der ding recht vnderricht weren so begien-
gen sich die ding nit so gar gross, doch wie dem so we-
ren sy da vnd begertten zu uersten was Widerlegung sy
tun solten, sagt in der abbt sy hetten es wol vernomen
vnd sagt in wieuor.
Item antwurttennd sy dem abbt, ir verstet wol daz
die ding die weg nit haben mugen oder kunend, auf das
in der abbt antwurt, daz sy im doch zu uersteen geben
was in den dingen ir maynung were, also legt sich der
hofmaister in rede mit in, vnd ward souil geredt, als das
dann der abschid zu Ainsidelen besehenen ynnhat.
Item sölhs hat der abbt an m. g. h. bracht, darauff
ist dann geratslagt dieselben artickhl zu merend, alsdann
das auch in ainem memorial in geschrifft ist.
Item denselben abschid zu den Ainsideln hat man
gemacht als oben stet, daz den der abbt an m. g. h. prin-
gen solt, vnd die aydgenossen an ir obrer, vnd darnach
solten baide tail den von Costenntz iren willen in den
398 DIPLOMATARIUM
dingen verkünden, der solt dann teg setzen vnd in die
ding greiffen vnd ain bericht zu machen versuechen.
Item die aidgenossen haben solhen abschid hinder
sich pracht vnd haben ain treffenliche botschafft ge-
schickht von ort zu ort vnd haben sich die stet mit allen
den iren in ain bericht zegen verwilligt, das ist Bern,
Zürich, Lutzern vnd Zug, Vre vnd Glarus habennd zuge-
sagt was der merrer tail tue, wellen sy sich nit von zie-
hen, Vnderwalden vnd Sweytz haben noch kain antwurt
geben vnd ist yetz grosser gewerb damit die lennder auch
darynn verwilligen söllennd als man das versten mag an
dem brief den die von Bern m. h. von Costenntz zu-
schikhen.
Item dabey bestet aller hanndl der ding vntz auf
den heuttigen tag vnd wen sy noch nit vnder in selb der
ding ainig sind , hat mein genediger herr seinen willen
verhalten vnd in den nit zu erkennen geben.
Item also stennd nw die sachen hinfür, wann die ayd-
genossen sich nw der ding veraint haben so sol ain tag
gesucht werden da sol m. g. h. sein rät hin sennden, des-
gleich die aidgenossen auch von stetten vnd lenndern ai-
nen ausschuss mit volmechtigem gewalt da sollend dann
alle ding auf das pest fiirgenomen vnd gehanndelt werden.
Item was mein g. h. in den dingen fürnymbt, daz
tut er der kayserlichen maiestat vnd dem löblichen hauss
Osterreich zu gut zu eren wird vnd erhebung als hernach
vernomen wirdet.
Item sein gnad möcht friden finden sein lebtteg mit
den aidgenossen so aber derselb frid sich enndet, so we-
renn alle die punckht die des löblichen hauss Österreich
nutz hoch ynnhabend ab vnd nicht, wer auch in dem fri-
den muglich das durch andere puntnuss die mit den ayd-
genossen in der zeit des friden mit anderen herren be-
griffen möchten werden darnach beliben das nit des hauss
HABSBUilGENSE S. XV. 399
Osterreich klainer schad sein möcht, dem römischen reich
grosse irrung vnd der teutschen nation ain erschrekhung.
Item wo nu also m. g. h. die ding nit pas petrachtet
vnd ze nutz dem löblichen hauss Osterreich möcht sein
gnaden frid bey in wol fynnden, aber daraus die k. m.
merckh lieb so mein g. h. zu seiner k. m. hat vnd zu sei-
nem sun wann er laider erben selbs noch nit hat vnd zu
dem haus Österreich pedennckht sein gnad die ding mit
den punten als hernach kurtz verzeychend ist, in hoffnung
das ain ewige bericht nützer vnd pesser sey dem löblichen
haus, dann ain frid auf jar, vnd so das die kayserlich ma-
iestat bedennkhen werde, finde sy den nutz der ding vnd
werde dardurch bewegt, mit sambt m. g. h. darynn zu-
geen, damit sy baid als regierennd forsten ainhellikhlich
die sachen fürnemen vnd zu gutten betrachten.
Item ist geratten man sull der k. m. nicht endekhen,
daz vnnser gnediger herr auf sein lebttag ain frid bey
den aydgenossen mug finden am anfang, es begeh sich
dann hernach in irer rede alsdann mag der cantzler das
melden.
Item nach dem solher grosser abfali der aydgnos-
schafft von dem hauss Osterreich besehenen ist, vnd die
loblichen fürsten souil die ding wider ze bringen gearbait
haben ir leib vnd gut nit gespart vnd zu den zeytten do
die fürsten dannocht ingehabt haben das ganntz Ergaw, das
Gastal, sand Ganserlannd, das ganntz Turgew, Zürich,
Schaffhausen, Fryburgim Ochtlannd, SuntgawvndEllsass,
Swartzwald vnd vil ander mereklich stet vnd sloss haben
auch dazemal vil mer hilf vnd beystand gehabt, von an-
dern fürsten dann nw ist gar grosser vnd mereklicher
vleyss besehenen mit grossem ernst, yedoch hat laider
der fal nit wider pracht werden mugen, sunder so haben
sich die aydgenossen von tag ze tag gestreckht, mit für-
sten, stetten, lenndern vnd edlen pünndt gemacht etc.
Auch den stetten vnd slossen so sy dem loblichen hauss
Osterreich abgewunnen vnd ingenomen haben, dadurch
400 DIPLOMATARIUM
sy n\v mächttiger vnd vast vil sterckher worden sein dan
ye, vnd haben also ir punndt gestreckht vntz an m. g. h.
lannd, als der grab punt stost an Engedein, Appezell an
die herrschafft Bregenntz vnd Veitkirch, also daz nu lai-
der die löblich herrschafft da vor dem Arlperg nit vil mer
hat dann Pregenntz, Veitkirch, Pludenntz, Fryburg, New-
burg, Villingen, Neuenbürg, die andern ding sind alle von
dem loblichen hauss Osterreich komen, die doch grösser
vnd mächttiger geschätzt mugen werden, dann alles das daz
all herren von Bayren huitauf den tag haben. Ertzherzog
Albrecht säliger gedechtnuss was fleyss der getan hab,
was hilff er auch gehabt hab ist wissennlich, mein gnedi-
ger h. hertzog Sigmund was grossen guts inn die ding
gestennd, was grossen fleyss er auch getan hab mit Wer-
bung durch botschafft merckhlich vnd treffenlich, auch
mit sein selbs leyb zu uil malen an kurfürsten vnd für-
sten, teusch vnd welsch, wie im aber vnd durch wen bey-
stannd besehenen sey oder wie er verlassen worden sey,
ist nit not zu erzelen.
Dann so nw die ding nit widerpracht haben werden
mugen die weyl ir macht rynng vnd der herrschafft macht
gross, sy vnwillen vnd vngunst der herrschafft gunst
vnd gutten willen , sy kain Zuflucht noch hilff ausser-
halb in selb, die herrschafft hilff, rat vnd beystannd von
kunigen, fürsten, freyen, grauen, rittern, knecht darzu
von prelatten vnd stetten gehabt habennd, ist vast swär
vnd zu besorgen zu spot nw dartzu mit macht uil zu be-
sehenen so sy zu grosser macht kommen sind die herr-
schafft abgenomen, sy haben fürdrung vnd gunst von stet-
ten die herrschafft nit, sy werden auch ersucht von kuni-
gen, fürsten etc. die begerennd sich zu in zu uerpynnden
teutsch vnd auch welsch fil vnd lanng von disen dingen
zu reden ist nit not, dann es layder zuuil offenwar vnd
war ist, das haus Österreich ist doch so gar veracht von
allen nit allain fürsten sunder edlen, daz kain herr von
HABSBURGENSE S. XV. 401
Österreich wider sy icht tun mag, sy droennd pald auff
die Sweytzer.
Item hat nw das löblich hauss Österreich das aller
gröst joch vnd purden auff dem hals, das ist der Türkg,
der nw hertzu vntz an vnd in das fürstentumb Krain vnd
Kernnden geha&set hat, vnd m. g. h. so nahennd komen,
daz zu besorgen ist wo es got nit vndersteen welle, die
menschen lassend in- an grossen widerstandt, den es auch
haben muess für vnd für ziehen, das aber m. g. h. der
Sweytzer auffrur wartten, vnd darzu der k. m. wider die
Türgken hilff vnd beystand auch seine ynnhabende lannd
beschirmen möge, verstet die kaiserlich maiestat wol vn-
müglich sein.
Item sol nw das löblich hauss Österreich wider auf-
komen zu den auseren lannden daz muess durch ain weg
von dreyen besehenen, das ist rechtlich mit dem swert
oder güttlich.
Was irrung in dem rechtlichen hanndl sey, ist nit vil
not ze schreiben nach dem vnd kunt ist wie offt sy für
babst, kayser, künig, fürsten eruordert vnd was grosser
pot die herren von Österreich angelanngt vnd gesucht ha-
ben, was aber enndtlich in anderthalb hundert jaren oder
lennger daraus worden sey, ist offenwar, sind so hoch
stolcz vnd vbermüttig, daz sy nit scheuchennd, maniger-
lay kaiserlich gepot zu uerachtten, darumb hat der weg
des rechten nit vil auff im gen in.
Item der weg des kriegs wil auch hinderstellig be-
leiben der vrsachenhalb vor zu gutler mass, ob nw aber
vnnser g. h. der röm. k. mit den lannden Österreich,
Steyr, Kernden vnd Krain etc. meinem gned. herrn ze
helffen wider die aidgenossen starkh genug were, so sind
doch dieselben lannd disen dingen gar zu weyt vnd vnge-
legen vnd möcht auch hart sein der türkgischen leuffhal-
ben, noch ist auff die paid weg ain sach vorhannden, vnd ist
die als m. g. h. vernomen hat, daz er von allen fürsten
vnd adl teutscher nation verlassen ist vnd besorgte, daz er
Fontes etc. II. Bd. 26
402 D1PLOMATAR1UM
die lannd Elsass, Sunckgew vnd ander stette nit behalten
mochte, sucht sein gnad andern trost, hilff vnd schirm bey
demhertzogenvonBurgundietc. der sich m.g.h.verschri-
ben hat die Sweytzer helffen gehorsam ze machen, es sey
gütlich rechtlich oder mit gewalt etc. der ist nw selbs vast
beladen mit des künigs von Frannckhreich krieg, deshalben
er m. g. h. so stättlich nit helffen mag. Ob aber m. g. h. des
erwartten müge oder nit,mag ain yeder wol versten, hierumb
so hat an dem ennde daz doch der höchst vnd lest trost ist
zu disen zeytten auch irrung der gemelten vrsachen halben,
des geleichen die weg des rechten vnd der gutlickheit.
Item nu auf den weg der guttickhait ist nw ain gros-
ser vnd merckhlicher anfang peschehen vnd grosse gutte
hoffnung vnd trost, wo sich die kaiserlich maiestat vnd m.
g. h. ainhellicklich in die Sachen geben wolten, sy wur-
den erlanngen ere nutzrue vnd gemach, dann ye der weg
der gutikhait hat sein prohpeceyen in allen lannden ge-
habt, wie die lannd alle an swertssleg vnd plutuergiessen
wider in der fürsten von Osterreich hennd komen werden,
nu ist der anfang da, der das mitl vnd ennd suchen will,
ist nit zweyfel man find sy auch.
Item was nutz vnd ere dem haus Osterreich aus di-
sen dingen geen möcht.
So m. g. h. der aydgenossen halb an sorg war, an
das daz sy im icht dinst oder verpuntnuss phichtig weren,
war doch m. g. h. grosser nutz, dann so er in friden stuend,
müst er solhen kosten nit haben sam also, dann so er nit
in friden stet ist selten zway jar er hab aufrur als im Elsass
vnd vor Waltshut ist beschehen vnd vorhin an vil ennden,die
in gestennd vnd pracht habend vmb ain treffenlichen vnd
mcrckhlichen schätz den sein gnad sust zu ablosung ver-
satzter herrschafften vnd gesloss gediennt hetten, die nach
seiner gnaden abganng dem hauss Österreich grösslich zu
nutz weren komen etc.
Item dessgeleich so behielt doch das haus Öster-
reich, das es noch hat, vnd ist doch wol sorg, wo es nit
in friden kume es möcht noch mer in kurtz verlieren.
HABSBURGENSE. XV. 403
Item dadurch ist zu bedennckhen, was nutz es auf
im truege so ain ganntze bericht beschach vnd sy dem
hauss Österreich gewärttig vnd gehorsam sein müsten
alsdann das die puncten vnd artickl ynnhaldennd.
Item darynn wurden sy die fürsten von Osterreich
für ire herren haben.
Item Elsass, Sunckgew vnd die stett kämend wi-
der zu dem hauss Österreich so die ewig bericht für-
ganng biet.
Item die bericht ist vrsach dardurch ir pundt zer-
trenndt werden.
Item das sy was ob vierzehen jaren ist swuren, in
als iren herren die bericht ze halten.
Item daz sy alle brief vnd register wider antwurtten.
Item daz alle phanntschafften gelöst möchten wer-
den, das sunst nit woll mag besehenen, dadurch die für-
sten grossen fuess setzen mochten in iren landen.
Item dadurch wurden stett, grauen, freyen, ritter
vnd knecht, die herren von Österreich wider für ir herren
haben vnd wer in vnpillichs getan bette den möchten sy
straffen das yetz nit sein mag vmb der Verachtung willen
des hauss Österreich, dann weihe man yetzund fürnymbt
zu straffen die werdent aidgenossen.
Item ob sich auch begab das ewr k. m. oder ewer
erben in den nidern des hauss Österreich lannden ge-
drenngt wurden, das got verhuetten welle alsdann möcht
man dester höhern vnd merern trost in disen oberen lann-
den haben, so solher fride ain furganng hette.
Item in dem wurd fürkomen ir sterkhung, dann wo
die pericht nit beschech so möchten sy ander fürsten zu
in nemen es waren teutsch oder welsch fürsten als dann
das yetz vorhannden ist, des in. g. h. warlich bericht ist
damit sy aber mächtiger vnd behertzter werden die für-
sten von Österreich zu beschedigen, das auch sein macht
vnd gedeyhen dem römischen reych vnd teutscher nacion
ain grosser intrag vnd irrung were.
26*
404 DIPLOMATARIUM
Item stett, fürsten vnd ander wurden sieh zu den für-
sten von Österreich verphlichten damit sy höher vnd grösser
gehalten vnd geacht wurden dann syye gewesen sind vnd
ist gar kain zweyfel, wo sich die ding in bricht schick-
hen wolt durch die aidgenossen möcht die herrschafft
Österreich in ander nacion vnd weytter wurtzlen.
Item die gröst sorg so vnder den aidgenossen ist,
das ist die, die lennder besorgen die stett werdent sich
ganntz doch mit der zeit zu den fürsten slahen dadurch
sy vnd ir gewalt vertilget vnd wider vndertenig werden
wüsste ; so besorgen auch die lennder, daz sich die for-
sten so gnedickhlich gen in hielten, der pouel wurd sich
selb an die fürsten haltend, dadurch sy aber vndertan wur-
den vnd ir gewalt getilgett vnd wie man die ding misst
so stet doch in allvveg yeder herrschafft guttes in den
dingen.
Item im besluss ist mit der k. m. ernstlich zu reden,
im auch zu erzelen was grosser merkhlicher vnd vnuer-
müglicher kost vnserm gnedigen herren auff die aufruren,
so seinen gnaden von den aydgenossen für vnd für von
jar zu jar gemachet, sein lannd vnd leut durch sy vnd
nam raub vnd prannt auch abnemen ainer merkhlichen
anzal sloss vnd stet besehenen sind vnd nit alain durch sy
sunder auch in solhen aufruren durch die vndertanen des
hauss Österreich in merklich scheden geltschuld vnd an-
der beschwärungen sein komen, durch das vnnser gnedi-
ger herr vntzher in sölh abnemen vnd grosse geltschuld
ist komen, daz sein gnad sölher teglicher aufrur vnd überfal-
lenns nit kan noch vermag zu erwerden noch zu erleyden,
der vnd ander viel mer vrsachen die zu lanng weren ze
schreiben.
Item hierumb ist sein k. m. zu ermanen vnd hoch zu
ersuechen daz er seinen willen vnd weg zu solhem friden
gebe, den zu besliessen verhelffe, wann solt durch sein
k. m. das abgeslagen werden des doch vnnser gnediger
herr nit in hoffnung ist zu besorgen sein gnad mug das
HABSBURGENSE S. XV. 405
nicht lennger erharren, vnd wurde villeicht auf das hoch
vertrawcn das er hab zu seiner k. m. die ding in ander
weg suchen vnd fürnemen, dadurch sein gnad beleihen
vnd nicht von lannden vnd leutten triben vnd darum!)
bracht wurde mit fuglichen wortten zu reden wie dann
die zeit das eruordert.
10. An sein k. m. ze bringen.
Item ain geschafftbrief an graf Jörigen vnd graf
Wilhalm von sand Gans nach dem sy haben ainen brief
vcrsigelt mit dreyer fürsten innsigl der dann auszaigt die
gemerekht der grafschafft Bludenntz vnd Sunnenberg daz
si dieselben brief und ir ynnhalt öffnen vnd die m. g. h. in
der sthrittickhait zwischen seiner gnaden vnd graf Eber-
hart gebrauchen lassen in meliorj forma.
Item der k. m. zu erzein was den truckchgsesseu
guets vom haus Osterreich widerfarn sey, vnd wie sy sicli
yetz vndannckhperlich halten.
Item sagen wie graf Eberhartt m. g. h. in sein ober-
khait griffen hat als mit dem ärtzt auf dem Arlperg vnd
als dasselb ärtzt verlegt ist worden hat er nicht destcr
mynder das hingefürt.
Item sagen wo graf Eberhart hat hilf gesuecht, vor-
aus bey den aidgenossen die im doch noch bisher kaine
haben zugesagt vnd bey graf Eberharden von Wirtem-
berg, der im dann hilff vnd beystannd mit aller seiner
macht zugesagt hat.
Item seiner k. m. sagen von dem brief der da ynn-
halt, daz das hauss Osterreich dieselben phanndschefften
nit zu lösen hat, die weyl der trukgsessen ainer lebt vnd
als derselbig brief hinder die Gradner gelegt ward doch
mit den fürwartten, daz sy den nit hinaus geben, es tät-
ten dann die trukhsezzen auch noch etwas dem haus
Osterreich vnd m. g. h., über solhs haben die truckgses-
sen souil pratickgen angeuangen, damit sy den brief von
den Gradnern heraus prächten an m. g. h. wissen daraus
405 DIPLOMATAMUM
man merkhen mag, wie trewlich die truckgsessen das
haus Österreich maynen, darauf sol ich der k. m. rat
haben wie dem nw hinfür ze tun werde.
Item mit herren Jörigen Fuchsen ze reden von des
Ramung wegen.
1 1 . Die ersten artikel vom bischof angegeben.
Anfanngs so sol ain getruwe vfrechte bericht ver-
gangner henndel vnd vbung, vnd ain bestenndtliche ay-
nung vnd frid fürgenomen verfügt vnd darnach mit ay-
den verschreibung vnd sigeln vnd nach notdurfft bestätigt
vnd vfgericht werden zwischen der herrsch äfft von Öster-
rich vnd den stetten vnd lendern gemainer eydgnos-
schafft vnabgengclich werende.
Item das solh bericht vnd frid nicht allain zwischen ye-
tzo vnnserm gnedigen herren von Österrich sonnder aller
seiner gnaden lybserben bestenndiget vnd verewiget bly-
ben sullen.
Item das yeder party offen sin sullen der annder party
lannd stett, sloss zu vailem kouff vnd sölicher gemain-
schafft fryen wanndel zusamen haben vngeuerlich.
Item ob vnd so irrung vnd spenn zwischen den par-
tyen oder irn zugewanndten vferstunden darumb die par-
tyen gütlich nicht vertragen werden möchten so sol die
ansprechent party sin widerparty erfordern zu vstrag vff
den bischoff zu Costentz oder die statt daselbs, oder vff
den bischoff zu Basel oder die statt daselbs, daruf der an-
sprechig tail dem ansprecher ynnert . . . vstrags statt tun sol
vnd darzu gemechtiget werden vnd was an demselben ennd
zu recht gesprochen wirdt, dem sullen die partyen nach-
kommen on wägern appellirn vnd on alles widerlouiTen.
Item es sullen ouch von der eydgnosschafft vberge-
ben werden alle brief, rodel, bücher, schrifften vnd vr-
kund, so sy in innemung des sloss zu Baden daselbs fun-
den vnd zu irn hannden gebracht haben, vsgeschaiden die
brief rodel vnd schrifften, so die verzigen lannd, stett vnd
sloss besagent.
HABSBURGENSE S. XV. 407
Item das ouch still steen vnd abgestellt sein sullen
alle vordrung vnd ansprach so die herrschafft zu Oster-
rieh zu haben vermaint zu etlichen landen vnd zyten
durch die eydgenosschafft erobert sind mit ainr zimbli-
chen geburlichen verzyhung doch den pfandschafften an
ir losung lut der hoptbrieuen vnuerdingt.
Item daruf sol die eydgenosschafft der herrschafft
zu Österrich hilff schuldig sin mit vier tusent mannen vif
der herrschafft kosten vnd vmb den sold so die eydgnos-
schafft irn soldnern ze geben pflegen vff jar, doch
so sullen sy zum jar nu ain mal gemant werden, alles vn-
geuerlich.
Cod. Ms. Tys. N. 33. Fol. 1. 2.
12. 6. August U72.
Der aitgenossen artikhl.
Am ersten daz die stet, slosser, vesten, land vnd
leut wie die in vergangen kriegen vnd ziten durch die
eitgenossen erobert sint vnd wie sy die diser zit ynn-
hannd, der eitgenosschafft also hinfur zu ewigen ziten
bliben vnd inen zugehörn sullen vnd daz vnser gnediger
herr hertzog Sigmund für sich das haws vnd die herr-
schafft Osterreich alle ir erben vnd nachkomen sich des
begeben vnd entzihen solt nach alter vnd zimlicher not-
durfft, das daby zu bliben mugen.
Item vnd ob die eitgenosschafft brieff oder geschriff-
ten hinder inen ligen hetten die herschafft Österrich vmb
ander stet, lut oder land, denn das so die eitgenosschafft
ynnehat wistend vnd seuend, daz sie das dem obgenan-
ten herren von Österrich hinvsgeben vnd si des vergäng-
licher zeit jemand ichtzit hinusgeben betten, so uerr sy
sich des versynnen möchten, daz si das dem vorgenanten
herrn von Österich ze wissen tun wolten.
Item vnd daz auch beid teil vnd alle die iren in ire
stet vnd lender zueinander sicher libes vnd guts mit kauf-
fen vnd verkauffen vnd andern getreuen vnd vnschedli-
408 DIPLOMATARIUM
chen geschefften vfrechtlich vnd erberlich wandeln moch-
ten vnd solten, von yeder parthy in solhem fug vngehin-
dert vnd vngesumpt vnd in all weg getrulich vnd vnge-
uerlicli.
Item vnd ob irrung spenn vnd stoss zwischen beiden
partheyen oder iren zugewandten yetz weren oder hinfür
wurden, darumb die partyen gütlich nicht betragen wer-
den möchten, daz die ansprechig parthy sin widerparthy
zu recht vnd austrag eru ordern vnd fürheischen möcht für
ainen herrn den bischof zu Costentz oder burgermaister
vnd rat der stat daselbs, oder für ainen herren den bi-
schof zu Basel oder burgermaister vnd rat der stat daselbs
an der end einem welhs dem ansprechigen allerebnist
vnd füglichst ist, der ansprecher demnach so er eruordert
wirdt ynnert dryr monat frist vngeuerlich vnd one ver-
ziehen rechtlichs vstrags stat tun sol, vnd was an dersel-
ben end ainem zu recht gesprochen wurdt, daz die par-
thyen dem nachkomen sullen on waigern apelliren vnd on
alles widerlaufFen vnd widerziehen vnd ob dweders tails
zugewandten darinn swmig weren vnd das nit tun wolten
daz die parthyen denen die zestund die darzu wysen vnd
halten sollent mit peen vnd pynigung irs libs vnd guts,
daz si das tugen vnd volziehen on widerred vnd intrag.
Item vnd daz auch dweder parthy noch ir zugewan-
ten die ander parthy vnd ir zugehafften durch ir stett ve-
stinen noch lande dhainswegs bekrigen, beschedigen, ve-
hen vnd an lyb vnd gut bekumbern lassen sol.
Item vnd ob darüber deweder parthy oder die iren
durch der ander parthy stett vnd lennder wie vorstat be-
kriegt ober beschedigt wurden wenn das derselben par-
thy da es gesehen daselbs iren vögten vnd ambtluten zu
wissen getan wurde, wa demnach die begriffen werden
möchten, daz das besehenen vnd solh nach recht ge-
strafft werden solten vnd auch dweder tail dem andern sin
vind schediger vnd veher nit husen hofen ätzen trenken
noch dheinen vnderschub ald hilf tun vnd das jemand ge-
HABSBURGENSE S. XV. 409
statten sollten in dhein vvyse oder wege ouch getrulich
vnd angeuerde.
Item vnd daz darauf alles das so sich in kriegs oder
ander wyse vnd wege zwischen der herrschafft vnd dem
hus Österrich vnd dem obgenanten herrn hertzog Sig-
munden vnd der eitgenosschafft vnd allen iren zugewan-
ten gemacht vergangen vnd verloffen hat, darinn dhei-
nerlaj vsgeschaiden vsgesundert noch hindangesetzt be-
stendtlich vnd vestiglich bericht, betragen vnd geeynt
sin vnd daz ouch dem gestrakhs von beiden partyen vnd
allen iren erben vnd nachkomen vnd ouch irn zugewand-
ten vnd den iren nachgegangen werden sol on intrag by
des obgenanten herren hertzog Sigmunds fürstlichen
wirden vnd eren vnd by den eyden so die eitgenosschafft
in stetten vnd lendern gesworn hand, vnd daz von den
vndertaidinger vnd beiden teilen nach notdurfft verbrieft
vnd besigelt werde zu einer ewigen bestätnuss solher be-
richt vnd vereynung, got dem almechtigen zu lob vnd zu
trost gemeiner kristenhait.
Item vnd daz vor allen dingen herr hertzog Sigmund
stett vnd lender so zu des herren hertzogs von Burgun
handen sin gnad komen lassen hat, widerumb zu siner
gnaden handen nemen vnd ziehen solt.
Item vnd daz herr hertzog Sigmund ouch forder-
lich die bericht vor Waltzhutge machet von der von Sehaf-
husen, der von Fulach vnd her Bilgrins von Hewdorff we-
gen wie das darinn begriffen ist, volziehen vnd volstrek-
hen solt.
Item vnd ob es also bericht vnd geeint wurde vnd
sich demnach herr hertzog Sigmund mit der eitgenos-
schafft gnediglich ertzeigen vnd halten wurd, daz sin
gnad sich alles guten ouch wol zu der eitgenosschafft
versehen möchte.
Attemptatum sexta mensis Augusti Constantie anno
domini m°. cccc° lxxijd.°
Cod. Ms. Tyrol. N. 33. Fol. 3.
410 DIPLOMATARIÜM
13. Die ersten artikel vnsers g. h.
Anfanngs so sol ain getrewe aufrecht bericht aller
verganngner hänndl vnd vbung vnd ain bestenntliche ay-
nung vnd fride fiirgenomen werden zwischen yecz vnn-
serm g. h. von Osterrich etc. vnd den stetten vnd lenn-
dern gemainer eytgenosschafFt vnabgenngklich werende.
Item daz solche bericht vnd fride nicht allain zwi-
schen yetz vnnserm g. h. herczog Sigmunden von Oster-
rich, sonnder allen seiner gnaden leybs erben bestenn-
diget vnd verewiget werden sullen.
Item vnd daz auch baide tail vnd alle die iren in ire
stett vnd lennder zu einannder sicher leibs vnd guts mit
kauffen vnd verkauffen, vnd andern getrewen vnd vn-
schedlichen geschefften aufrechtlich erberlich vnd redlich
wanndien mugen vnd sullen von yedweder parthey in sol-
chem fug vngehindert vnd vngesawmbt vnd in alle weg
getreulich vnd vngeuerlich.
Item daz vmb die spenn so yemanndt zu sonnder-
lichen personen von beden teylen hette austrag suchen
sollen in den ordentlichen gerichten darynn der anspre-
chig gesessen ist. Ob vnd wie aber vnnser g. h. von
Osterreich oder seiner gnaden zugewanndten zu gemai-
ner eitgenosschafft oder zu ainem lannde, statt oder ge-
maind oder hinwiderumb die eytgenosschafft zu dem be-
nanten vnnserm g. h. von Osterrich oder seiner gnaden
lannden , stetten , slossen oder gemeinden spruch hetten
darumb sich die partheyen gutlich nicht vertragen möch-
ten, so sol die ansprechende parthey sein widerparthey
zu austrag eruordern auf den bischoue zu Costentz oder
die stat daselbs oder auf den bischof zu Basel oder die
stat daselbs, darauf der ansprechig tail dem ansprecher
ynner dreyer monat frist vngeuerlich austrags stattun so[
vnd sy darczu von seinem obrem gemechtigt werden, vnd
was an der obgenannten ennde ainem albeg zu recht ge-
HABSBURGENSE S. XV. 41 1
sprechen wirdet, dem sollen die partheyen nachkomen an
waigern appelliren vnd an alles widerlauffen.
Item sy sullen auch seinen f. g. alle brief, vrbar,
pücher, register vnd annder vrkunt, so sy ynnhaben, vnd
dem hawss Osterrich zugehörn aigenntlich vberantwurt-
ten. Ob sy auch ainicherlay brief, pücher, raittung oder
annder register yemanndt annderm vnd in diser irrung
gegeben hetten, sollen sy seinen f. g. gepurlichen offnen
auch getreulich vnd angeuerde ausgeschaiden die brief
rodel vnd schrifften, «o die verezigen lannde, stett vnd
sloss besagende.
Item daz auch die eytgenosschafft bey den lannden,
stetten vnd slossen so sy in verganngen zeitten vnd krie-
gen erobert haben bleiben sollen der herrschafft vnd me-
niklichshalben vngeirret, doch der phanndtschafften vnd
denselben verschreibungen nach irer ynnhalt vnd der lo-
sung derselben vnuerdingt. Desgleichen so sol sust auch
yede parthey bey seiner ynnhabung bleiben, wie sy auf
heuttigen tag dato diez briefs darynn gewesen ist, alles
vngeuerlich.
Item vnd daz auch dweder parthey noch ir zuge-
wanndten die annder parthey vnd ir zugehafften durch ir
stett, vestinen noch lannde dheins wegs bekriegen, be-
schedigen, beuehden vnd an leib vnd gut nicht bekum-
bern lassen sol.
Item vnd daz auch dweder parthey oder die iren
durch der andern parthey stett vnd lennder wie uorsteet be-
kriegt oder beschedigt wurden, wenn daz derselben par-
they da es geschech, daselbs iren vogten vnd ambtluten
zu wissen getan wurde, wo demnach die begriffen wer-
den möchten, daz das bescheen, vnd solh nach recht ge-
strafft werden solten vnd auch dweder tail dem andern
sein veind beschediger vnd vehder nicht hausen hofen,
eczen trenkhen noch dheinen vnderschub oder hillff tun,
vnd daz yemandt gestatten solte in dhain weyse oder we
auch getrulich vnd vngeuerlich.
412 DIPLOM ATARIUM
Item vnd daz auch vnnser gnädiger herr von Öster-
rich mit vnd durch seinen getrewen fleyss vndersteen
sol, die lannde so zu des herczogen von Burgundi hann-
den komen sind, widerumb zu seiner f. g.hannden zu
bringen nach seinem vermugen vngeuerlich.
Item vnd daz auch herczog Sigmund auch forder-
lich die bericht vor Waldshut gemacht von der von
Schaffhusen, der von Fulach vnd herr Bilgri von Hö-
dorffs wegen wie das darynn begriffen ist volcziehen vnd
volstrekhen solt.
Item der hillffhalben, daz die eitgenosschafft vnn-
serm g. h. von Osterrich furo in seiner gnaden gescheff-
ten ains, zway, drew oder vier tausend man zu leihen
schuldig sein sollen wider meniklich nymandt ausgeno-
men dann sy vngeuerlich.
Item vnd wer sach daz wider dise bericht durch
ainiche statt, lannd, ort oder sonnderlich personen der
eytgenosschafft beschehe vnd darumb zu austrag nach
laut desselben artikls wie vorsteet nicht fürkomen, vnd
demselben austrag nicht stattun wolt, so sol auf erma-
nung vnd ersuchung vnnsers g. h. von Osterrich durch die
andern stette, lennder vnd ortt zu gehorsam bracht werden.
Desgleichen hinwiderumb sol auf die gegenseyt der herr-
schafft vnd ires zugewanndten auch gehallten werden al-
les bey den glubden, ayden vnd verschreibüngen, so da-
rumb aufgericht werden sollen.
Item vnd daz darauff alles das so sich in kriegs oder
ander weyse vnd wege zwischen vnserm g. h. herczog
Sigmunden von Osterrich vnd der eytgenosschafft vnd
allen iren zugewanndten gemacht vergangen vnd verlof-
fen hat, darynn dhainerlay ausgeschaiden ausgesondert
noch hindan geseczt bestenntlich vnd vestiklich bericht
betragen vnd geaint sein , vnd daz auch dem gestrakhs
von baiden partheyen vnd allen iren erben vnd nachko-
men vnd auch allen iren zugewanndten vnd den iren
nachgeganngen werden sol an intrag bey desselben ob-
HABSBURGENSE S. XV. 413
genanten herrn herczogcn Sigmunds fürstlichen vvirden
/vnd eren vnd bey den ayden, so die eytgenosschafft in
stetten vnd lennder gesworen haben, vnd daz von den
vndertedingern vnd beden teylen nach notdurfft verbriefft
vnd versiglt werde zu einer ewigen bestättnuss solcher
berieht vnd veraynung got dem allmechtigen zu lob vnd
zu trost gemainer cristenhait.
Cod. Ms. Tyrol. N. 33. Fol. 4—6.
\k. Die ander artikel vnsers g. h.
Vermerkt ain abred vnd veraynigung zw ainer be-
richt zwischen des hochgebornen fürsten vnd herren
herczog Sigmunds von Osterrich etc. seiner gnaden leb-
tag lang werend vnd gemaynen aydgenossen von stetten
vnd lendern am andern tail.
Item das vmb die spenn so yemandt zu sonnderli-
chen personen von baiden tailen hetten, dieselben sollen
den austrag suchen in den ordenlichen gerichten, da dann
der ansprechig gesessen ist , oder dahin er gehört, wie
von allter herkomen ist.
(Ob sich aber spän oder irrumb erhebten zwischen
vnsers g. h. herczog Sigmunds vnd der aidgnossen so
sol ain tail darumb schreiben oder verpotsch äfften vnd
guetlich rede dauon haben , wurde dan ain tail dem an-
dern nicht in guetichait vervolgen so sullen die tail da-
rumb doch in chayn weg zu auffruer chömen, sunder ye-
der tail sol drey darzue geben, die sullen baid tail ver-
hören vnd guetlichen austrag im anfang versuchen zu
machen, wellen darinn die tail nit vervolgen so sullen sy
darinn rechtliche entschaidumb tuen vnd was dann der
merär tail also mit rechtlichem enlschaid aussprechen
wurde dabey sol es beleiben an alle waygrung, appella-
cion widerlauff oder behelffe.
Wurden aber die tail geleich an zall sein mit irem
entschaid so haben die Sprecher alle oder der merär tail zu
erschiesen ain obman für denselben sol der handel des
4U DIPLOMATARIÜM
gerichtzs mit herchömen vnd gelegenhait der sach bracht
werden wurde nun derselb ains tail vrtail mit seinem ent-
schaid vervolgen, dabey sol es beleiben wie oben ge-
meldet ist an waygrumb auszüg etc.
Möchten aber die Sprecher von den tailen gesaczt
sich ains obman nit verainen oder der obman vnd Spre-
cher sich also mit irem entschaid halten wurden, das auff
chainem tail das merär sunder der entschaid in gelicher
zall auf baiden tailn, alsdann sullen sy sich benuegen
lassen in mas wie vor an waygrumb etc. was der chay-
serlich oder chünicleich commissari gegebn oder darzue
geordent, darumb dann baid tail anhalten oder anrueffen
sullen aussprechen, entschaiden oder mit recht erchen-
nen wurde.
Möchten oder wurden aber die tail yecz oder hin-
für sich ains andern austrag verainen, dabey sol es auch
beleiben *)•
Sy sollen auch seinen f. g. alle brief, rodel, vrbar
pücher, register, vnnser lehen, raitung vnd annder vr-
kund so sy ynnhaben vnd dem hawss Osterreich zuge-
hörn,aigentlichenvberantwurtten. Ob sy auch ainicherlay
brief, pücher, raittung oder annder register yemanndt
annderm vor vnd in diser irrung gegeben hetten, sollen
sy seinen fürstl. gnaden offnen auch angeuerde, ausge-
schaiden vnd hindan gesetzt die brief, rodel vnd schrifften
vber die lande lautende, so sy nach ynnhalt diser veray-
nigung ynnhaben.
Item daz auch die eytgenosschafft bey den lannden,
stetten vnd slossen so sy in verganngen zeitten vnd
kriegen in ir gewalt bracht haben , dem hawss Oster-
rich zugehörende, des bemelten vnnsers g. h. herczog
Sigmunds lebtag lanng an seiner gnaden irrung oder ye-
mandts von seiner gnaden wegen bleiben sullen, doch den
pfanndtschafften so die eytgenossen ettlich oder sonder
personen vnder inen von dem loblichen hawss Österrich
*) Das eingeklammerte ist mit anderer Schrift.
HABSBURGENSE S. XV. 415
ynnhaben, nach laut der phanntbrief der sy seinen gna-
den glaublich abschrifft geben sullen an der losung vnuer-
griffenlich vnd an schaden. Desglichen so sol auch sust
yede parthey bey seiner ynnhabung bleiben, wie sy auf
heuttigem tag, dato diczs briefs darinn gewesen ist alles
vngeuerlich.
Item da entgegen so sollen gemain eytgenossen vn-
serm g. h. von Österrich die nagsten zehen jar nach be-
sliessen diser bericht, wenn vnd wie offt seinen gnaden
das not beschicht, vnd wider wen er des begern wirdt
zway tausent man in irem kost vnd schaden füren vnd
des sein f. g. mit briefen vnd ayden nach nottdurfft verse-
hen, wurde aber sein gnad ynner den bemelten zehen
jaren mer volkhs zu haben notdurfftig, vnd daz an sy be-
gerte wieuil des were, so sollen dieselben seinen gna-
den schuldig vnd verbunden sein zu dienen in dem solde
vnd solcher mass, als sy in iren geschefften gehallten wer-
den, vnd nicht höher.
Item daz dhain parthey noch ir vndertan oder die ir
zu uersprechen steet vnd mechtig ist, die annder par-
they, ir vnderthan oder die ir zu uersprechen steet durch
ir stette, vest, geslosser noch lannde dhains wegs wis-
sentlich bekriegen, beschedigen, beuehden noch weder
an leib noch gut bekumbern lassen sol angeuerde.
Item daz hinfür dweder parthey nymands in puntt-
nuss, burgrecht, lanndrecht, schucz, scherm noch ver-
sprechen annemen sol, daraus dem anndern tail schaden
oder vnfug erwachssen möcht.
Item ob darüber dweder parthey, oder die iren
durch der andern parthey stett vnd lennder wie vorsteet
bekriegt oder beschedigt wurden, wenn das derselben par-
theydas geschehe, dasei bs iren vogten vnd ambtluten zu
wissen getan wurde, wo dann dieselben begriffen werden
möchten, daz sol bescheen vnd solhs nach recht gestrafft
werden. Es sol auch dweder tail dem andern sein veind
beschediger vnd beuehder wissntiich nit hausen, hofen,
416 DIPLOM ATARIUM
etzen, trenkhen noch dhainen furschub oder hillff tun,
vnd daz yemandt gestatten sollen auch getreulich vnd vn-
geuerlich.
Item vnd daz auch vnnser gnediger herr von Östcr-
rich mit vnd durch seinen getrewen fleyss vndersteen sol
die lannd so zu des hertzogen von Burgund hannden
komen sind, widerumb zu seiner f. gnaden hannden zu
bringen nach seinem vermugen vngeuerlich.
Item vnd wer sach, daz wider dise bericht durch
ainich statt, lannde, ort oder sonnderlich person der eyt-
genosschafft beschehe, vnd darumb zu austrag nach laut
desselben artikis wie uor steet nicht fürkomen vnd dem-
selben austrag nicht stat tun wolt, so sol aufermanung
vnd ersuchung der vorbemelten vnnsers gnedigen herrn
von Österrich dasselb ort, stat oder lannde durch die
annder stett, lennder vnd örtter zu gehorsam bracht wer-
den, desglichen widerumb sol auf die gegen seyt des
bemelten vnnsers gnedigen herrn von Österrich vnd der
so seinen gnaden zugehoren vnd der sein gnad vngeuer-
lich mechtig ist, auch gehallten werden, alles bey den
glubden, ayden vnd verschreibungen so darauff aufge-
richt werden sollen.
(Item alle sloss, stette vnd merkht, so die eytge-
nossen ynnhaben, sollen vnnsers gnedigen herren von
Österrich offen sloss haissen vnd sein, zu allen sei-
nen notdurfften vnd geschefften, die zu brauchen wider
meniklich nymanndt ausgenomen , dann allain wider
sy nicht, doch in seiner gnaden selbs kostung vnd an iren
merklichen schaden angeuerde *).
Item der lehen halb, so vnder den eydtgenossen ge-
legen sind, sol yederman nach diser bericht ynner jars-
frist, vnd darnach als offt daz zuual kumbt, es sein geist-
lich oder weltlich lehennschafft von dem bemelten vnserm
g. h. von Österrich schuldig sein zu emphahen wie sich
das gebüret. Es were dann von phanndtschafft wegen
*) Das eingeklammerte ist ausgestrichen.
HABSBURGENSE S. XV. 417
andern ennden verwandt oder verschriben, daz sol damit
nit abgenomen sein.
Item vnd daz darauff alles das, so sich in kriegs
oder annder weyse vnd wege zwischen vnserm g. h. von
Osterrieh vnd der seinen vnd der eydtgenosschafft vnd
aller der iren gemacht vergangen vnd verloffen hat, da-
rynn dhainerlai ausgeschiden noch hindan geseezt, be-
stenndiklich vnd vestiklich betragen vnd geaint sein, vnd
daz auch dem gestrakhs von dem bemelten vnnserm g. h.
herezog Sigmunden, seiner gnaden lebtag lanng wieuor
gemelt ist, aller seiner gnaden vndertan vnd der sein gnad
vngeuerlich mechtig ist, desglichen von der vorberürten
eytgenosschafft samentlich vnd in sonnders, vnd der iren
nachganngen werden sol , an intrag bey des bemelten
vnnsers g. h. hertzog Sigmunds fürstlichen wirden vnd
eren, vnd bey den ayden so die eytgenosschafft gesworen
hannd, vnd daz von den vndertedingern vnd beden tailen
nach notdurfft verbriefft vnd versiglt werde zu ainer ewi-
gen bestattnus solcher bericht vnd verainigung got dem
allm echtigen zu lob vnd gemainer cristenhait.
Item was xiiij jar vnd darüber allt ist, sol vnserm g.
h. herezog Sigmunden nach besliessung diser bericht
sweren, dieselb zu halden. Es sol auch diser eyde des
bemelten vnsers g. h. lebtag lanng aus albeg vber zehen
jar vernewt werden alles getrulich vnd vngeuerlich.
Item der prandtschaezung halben nicht zu uerges-
sen etc.
Cod. Ms. Tyrol. N. 33. Fol. 9—12.
15. 10. August 1472.
Diess sint dye artickel von des durchluchtigsten
fursten vnd hern herzog von Burgundie botschafft in der
sach der eydgnoss vff dem tag zu Costentz am den zehen-
sten tag des Avgst in dem lxxij. jare beslossen.
Zum ersten so sol der durchluchtigst fürst herr Sig-
mund hertzog zu Osterreich in allen seinen stetten, slossen,
Fontes etc. II. Bd. 27
£18 DIPLOM ATARIUM
dorfern vnd herschaft hyedyset dem Arie lutc spise vnd
ander notturf bestellen das alles zu der gewer noeh not-
turff versehen werd. Darnach so sol sin gnad orden vnd
in den gebietten der grafschafft zu Tyrol schaffen ob es
not wirt sin, das alle in der grafschaft vber dye so ze
behüten vnd gewarsami ze halten geordnet werden, als
vil der sin mögen zu den genanten schlossern, steten vnd
herrschafft zu louffen dyeselben ze beschirmen.
Item her herzog Sigmund mit samt den grofen,
fryenhern vnd andern edeln dye sinen gnaden zugehörn
ouch andern so im verbunden vnd gewant sint, hot zuge-
seit und sye mit im beslossen das sye ouch in iren slos-
sen, stetten vnd herschafft prouision tun sollen vnd darvff
versehen sint, vff.das ob dye eydgnossen oder Swiczer
etwas gegen herezog Sigmund sloss oder herschafft fur-
nemen wurden, das sie zu der hilf vnd wer bercyt sollen
sin. Dye selbe ritterschafft in beywesen der bottschafft
von Burgundi sich darzu fast gutwilliglich erbuten, so hat
ouch herzog dhein czuifel wan sin gnad solichs an die an-
dern dye nit zegegen worent, begeren wuerd das diesel-
ben ouch darzu geneigt sint.
Item in namen dess durchluchtigsten fursten herzog
von Burgundie sol her Peter von Hagenbach schaffen
vnd gebietten in den steten , slossern, herschafft vnd
gebiett im Elsas vnd grafschafft Pfirt Swartzwald am
Rin das sy alle darvff sich rüsten vnd schicken ob dye
eidgenossen etwas wider hertzog Sigmundo herschaft fur-
nemen wurden vnd als bald das selbe dem genanten lant-
uogt ze wissen gethon wurt das er dann von stund an
mit gantzer macht ze hilff kümen sol als dan der genant
lantuogt geredt hat solichs ze thun er in beuelhe von dem
herrn herezog von Burgundie hab.
Item vnder anderm ist auch zugesezt das der durch-
luchtigst fürst vnd herr hertzog von Burgundie sol schaf-
fen viertusent ze ross vnd zwey tusent ze fuss, vnd die-
selben alsbald die Swiczer des genanten herezog Sig-
HABSBURGENSE S. XV. 419
munds lant zu schedigen understondt, dass die selben von
stundan sich in die selben herschaften zu einem teglichen
krieg fugen sollen vnd ob es not wirt sin, dyeselben zu
haben in des genanten hertzog Sigmunds steten zu Vil-
lingen, Zell, Stokach, Bregentz, Niuwemburg oder Veit-
kirch das dann alsbald ettlich oder sy alle dohin geschickt
sollen werden ze hilfF vnd beschirmung, vnd dazu nit de-
ster minder sin grossmechtikeit sol schaffen ob es not
wurt werden vnd notturft heischet das die selben ouch
bereit sollen sin vnd allso widervmb, ob dye notturft der
landt des hertzog von Burgundj heischet, sol hertzog
Sigmund widervmb thnn, also das ie einer dem anderm
helf sin vinden widersten vnd zu vertriben.
Item ist ouch sorg zu haben das vmb solicher zu-
kunftiger zufell wegen dye lute in iren gebieten do heym
bliben vff das man dem ersten zug der widerparthye zum
ersten desterbass widersten mag.
Item so man sich dess kriegs versehen wurd, so sol
der herzog von Burgundie in sinen herschaften vnd in
der grofschaft von Burgundie vnd an ander anstossen an
die S witzer schaffen vnd ernstlich gebieten das dheiner
im welchen statt oder wesen der sy den Switzer saltz,
frucht, win oder ander notdurft innen zu kouf gebe oder
zu füre oder ze thun vnderstand, oder ander gemein-
schafft mit inen hab, by der penn der hethouptung. Dess-
glichem sol ouch in den herschafften hertzog Sigmund
vnd an andern enden beschehen vnd gebotten werden.
Von Aussen : „Puntnus Osterreich mit Burgund,
contra Swiczer."
Abgedr. in dem V. Bd. des Archivs für schweizerische Geschichte etc.
(Zellwegers Abhandlung: Versuch die wahren Gründe des burgundischen
Krieges darzustellen etc.) ürk. X. (Mitgeth. vom Herausgeber).
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VII. Regg. Nr. 1633.)
Gleichzeitige Abschrift. Papier» Geh. H. Archiv.
27*
420 DIPLOMATARIUM
16. 12. August 1472.
Wir Herman von gottes gnaden bischoue zu Co-
stentz, vnd wir Johanns graue zu Eberstain, bekennen
vnd thuen kunt gen aller mängeli eh. Naehdem dann
der vilueltigen irrung, zwittracht vnd spennhalb, so dann
ettwalanng nicht allein zwischen yetzo dem durchleuch-
tigen hochgebornnen fürsten vnd herren herrn Sigmun-
den hertzogen zu Osterreich vnd zu Steyr etc. vnnserm
lieben vnd gnedigen herren, sonnder lanng dauor etwauil
seinen vordem auch fürsten zu Österreich vff aim vnd
den fürsichtigen, ersamen, weysen burgermaistern,
schulthaissen , amman , rätten vnd gemeinden der stett
vnde lenndern gemainer aydgenosschafft vif dem andern
tail gewesen, vnd vor ettlichen jaren nach vnd nach in
ettwa mänig fruntlich bestannd gebracht worden sind von
baiden obbemelten tailen vnns vergönnen ist, güttlich vnd
vnuerdingt ze suchen dieselben partheyen vmb alle irrung
spenn vnd zwittracht zu einem ewigen vnd ymmerweren-
den friden zu vertragen, zu berichten vnd vberain ze
bringen. Allso haben wir vff söllich der partheyen
bewilligen vnd verfolg im namen gots vnd seiner allmäeh-
tikaitt zu lob, seinem heiligen cristlichen glauben vnd
gantzer vnnser tutscher nation zu er vnd weer, vnd vmb ge-
mains nutzes willen furgenomen solhe mittel , wie die
hienach volgen in getrawen vnd hoffnung, daz die par-
theyen darauff oder darauss in wolbeständig aynung zu
bringen sein sollten, dieselben artickel sind alsdann nit
angenomen, sonder dennmals in ru gestellt vnd in zedel-
weys wider einander vbernomen vnd ferrer zusamen kö-
rnen, vnd lauttend dieselben artickel allso : Item das hin-
furo baidtail vnd alle die iren in ir stett vnd lennder zu
ainannder sicher lybs vnd gutts mit kauffen vnd verkauf-
fen vnd anndern getrüwen vnd vnschedlichen geschaff-
ten vffrechtlich erberlich vnd redlich wanndeln mögen
vnd sollen von yettwederer parthye in solhem fug vnge-
HABSBURGENSE S. XV. 421
hindert vnd in allweg getrewlich vnd vngefärlieh. Item ob
vnnsers gnedigen herren von Österreich zugehörigen zu
gemainen aydgenosschafft oder iren zugewanndten oder
der aydgenosschafft zugewanndten zu dem benanten vn-
serm gnedigen herren von Osterreich oder seiner fürst-
lichen gnaden zugehörigen Zuspruch hetten oder furo
gewonnen, darumb die parthyen guttlich nit betragen
werden möchten, daz der cleger sein widerparthye
zu recht vnd vsstrag erfordern sol, vff den bischoue zu
Costentz oder die statt daselbs, oder vff den bischoff zu
Basel oder die statt daselbs, demnach dann die angespro-
chen parthey dem cleger innert drey monadts frist nach
seiner erforderung recht statt thun sol. Also das clag
anntwort red widerred vnd rechtsatz in solhem zeit be-
schee on lenngern vertzug vnd des sol der anntwurtend
tail ob er darinn sämig wurd, dartzu gehalten vnd zwun-
gen werden bey forchtlichen penen seins lybs guts durch
sein oberkaitt, die des dartzu mächtig ist vngefärlieh,
doch daz die spenn antreffend erbfäll gelegne gutter vnd
klainfug geltschulden vnd sollich ansprach berechtet wer-
den sullen in den geordnetten gerichten darinn dieselben
erb fäll vnd gütter gelegen sind vnd was an der obemelten
ennd ainem allweg gesprochen wirtt, dabey sollen ouch
allweg baid tail beleiben one appellieren vnd Wägern. Item
vnd ob daselbs vmb yetzberurtt anspruch yemand von
dwedrer parthey rechtloss gelassen vnd das kuntlich wurd
daz der an der vorgeschriben werennd ainem sein recht
suchen möcht, wie das dauor geschriben statt. Item vnd
ob hinfur der obgenannt vnnser gnediger herr von Oster-
reich zu den aydgenossen stetten vnd lenndern gemain-
lich als sonderlich Zuspruch oder stör gewönne das er sy
den ouch zu der vier obgenannten ennden ainem zu recht
vnd ustrag wie das dauor begriffen ist fürvordern mag,
allso das auch alda rechtlich volenndt werden sol vnd ze
gleicher weys vnd in dem fug, ob gemain eydgenossen
oder sonnderlich als ir zugewanndten zu vnnserm gne-
422 DIPLOMATARIUM
digen herren von Osterreich Zuspruch gewynnen wurden,
daz die in vorgeschribner weyse mit recht ouch fürge-
nomen vnd da allso berechtiget werden, vnd zu ennd vnd
ustrag komen sollen, vnd vmb des willen daz die verwil-
kurten richter im vstrag bestymbt, in beladung söllicher
spannigen hanndel in iren spruchen vnd vbungen dester
freyer seyen, so sollen allweg die spännigen partheyen
ingang des rechtlichen vstrag sich gegen denselben ange-
nomen richternschrifftlich verpunden von sollicher spruch
wegen dieselben richter darumb nit ze vechen oder da-
rumb inen ainichen argen willen oder vnfug zuzemessen.
Item vnd ob vnnser gnediger herr von Osterreich in sei-
ner gnaden geschafften der eydgenossc halft hilff nottdurff-
tig wurde sein, daz sy die seiner gnaden thun wollen vff
seiner gnaden sold, wie die aydgenosschafft solh sold in
iren aigen geschafften geben getrewlich vnd vngefärlich.
Item die aydgenosschafft sollen vnnserm gnedigen herren
von Osterreich vberanntwortten alle brief vrber buch er,
register vnd schrifften so sy innhaben vnd der herrschafft
von Osterreich zusteend, vnd ob sy ainicherlay briefen,
bücher oder schrifften yemand anderm vbergeben hätten,
daz sullen sy seinen fürstlichen gnaden ouch öffnen ge-
trewlich vnd on geuärde, vszgeschaiden die brief, rodel
oder schrifften, so die innhablichen lannd, stett vnd
schlosz der aydgenossen besagent. Item das auch baid
partheyen bei allen iren lannden, schlössen, stetten, därf-
fern vnd märckten, so sy in uergangen zeitten zu iren
hannden erobert vnd bracht haben, belyben ouch den ver-
schreybungen so baid tail von ainannder haben nachko-
komen sollen on intrag. Item vnd das auch deweder par-
they noch ir zugehörigen vnd mithafften durch ir stett,
schloss noch lannd dehains wegs bekriegen, beschädigen,
vehden oder in ainich weysz an leyb oder gutt belaiden
lassen sol. Item vnd das auch deweder parthey furo nie-
mands in puntnusz, burgrecht, lanndrecht, schütz, schirm
poch versprechen annemen sol dem anndern tail zu scha-
HABSBUllGENSE S. XV. 423
den vnd vnfug. Es wäre dann das yemand hinder den
anndern mit seinem huszhäblichen sitz ziehen wollt, den
gerichten darinn ain yeder seins sitzens halb von alller
gehörtt hatt vnuerdingt. Item vnd ob darüber deweder
parthey oder die iren durch der ander parthey stett vnd
lennder bekriegt oder beschädiget wurd, wenn denn das
derselben parthey da es bescheh zu wissen getan wurd
vnd den vogten vnd amptleutten verkundt vnd da die tät-
ter begriffen möchten werden, das dann das bescheh
vnd dem nach dieselben beschediger darumb vffgeliallten
vnd gestrafft wurden nach dem rechten vnd ouch dehain
tail dem anndern vyend oder beschediger wissentlich mit
hausen hofen ässen trenncken noch dehain vnderschub oder
hillff thun noch daz yemands gestatten sol in dhain weys
getrewlich vnd vngefärlich. Item von der widerb ringung
des versatzten lannds , in was fuegen vnd scheyn
dieselb losung bescheen vnd was hillff ratts vnd zutun
vnnser gnediger herr zu der aydgenosschafft, wes sich yede
parthey zu der anndern zu uersichtigen soll, des haben
baid tail von ainander bericht genomen, der gestallt, daz
es schrifftlich nit zu verfassen sey, sonnder sich yede par-
they der anndern in guttem erberm glauben darumb ver-
trawenn vnd verlassen musz. Daz vnnser gnediger herr
von Osterreich vleyss vnd vbung haben sol, die bericht zu
Waltzhutt bescheen, die von Schaffhausen vnd Bilgrin
von Howdorff berürennd mit der aydgenosschafft ratt vnd
hillff zu voltziehen. Item vnd daz auch von deweder par-
they vnd den iren vff die widerparthey vnd die iren dehain
nuwzoll noch annder beschwärd gelegt werden sol, sonn-
der das beleyben ze lassen gegen ainannder wie von all-
ter hergenomen vnd geben worden ist. Item von der le-
ben wegen beredt, was vnnser gnediger herr von Oster-
reich zu lehen gelihen hatt, das sin gnad furo bey den-
selben lehenschafften beleyben sull, vssgesundert die le-
hen der eroberten lannd, vnd in den vngelösten pfannt-
schafften begriffen. Item vnd das ye zu zehen jaren von
424 DIPLOMATARIUM
vnnserem gnedigen herren vnd seiner gnaden leybserben
sollich berieht seiner gnaden rätten vnd zugehörigen ver-
kündt werden wissen ze haben die ze voltziehen vnd hin-
widerumb, wenn die aydgenosschafft ir bund mit ayden
ernewrent, das deszgleich mit dem ouch beschehen
sol. Item vnd mer, daz ditz fruntlich bericht durch vnn-
sern gnedigen herren von Österreich an gemainer aydge-
nosschafft oder hinwiderumb durch gemain aydgenos-
schafft an vnnserm gnedigen herren nit gehalten wurd.
So sol doch darumb nit vehd, vffrur vnd krieg fürgenom-
men, sonnder dieselb bruchig parthey darumb zu vsstrag
furgefordert werden nach lautt des vstrags der obuermellt
ist, demselben vsstrag ouch dieselb parthey statt thun sol,
bey den gelupten ayden vnd sigeln dieser bericht. Wäre
aber das durch vnnsers gnedigen herren von Osterreich
rätt, diener oder die seinen gnaden zu uersprechen stannd
oder hinwiderumb durch der aydgenosschafft ainich stett,
lannd, ortt oder sonnderlich personn zu der aydgenos-
schafft verwanndt wider ditz bericht besehen, vnd darumb
nach lautt des vstrags obgemellt nit fürkomen oder dem-
selben vstrag nit statt tun wollt, so sol vff ermanung des
tails, an dem der frid nit gehallten war, dieselben vnge-
horsamen parthey durch ir oberkait zu gehorsam ge-
bracht werden , alles bey den gelupten ayden vnd ver-
schreibungen so darumb vffgericht werden sullen. Item
vnd das auch darauff alles das so sich in kriegs oder annder-
weyss zwuschen vnnserm gnedigen herren von Österreich
vnd der aydgenosschafft vnd allen iren zugehörigen vnd
mitgewanndten gemacht verganngen vnd verlouffen hatt,
darum dehainerlay vssgeschaiden vssgesundert noch hindan
gesetzt bestänndtlich vnd vestielich bericht vertragen vnd
veraint sein, vnd daz ouch dem stracks von baiden par-
theyen vnd iren zugehörigen nachgeganngen werden sol
on intrag bey vnnsers gnedigen herren fürstlichen eren,
vnd bey den ayden so die aydgenosschafft in stetten vnd
lenndern geschworen hannd zu ainer ewigen bestättnuss
HABSBURGENSE S. XV. 425
sollichcr bericht dem allmächtigen zu lob. Vrkund ditz
briefs, mit vnsern anhanngendcn innsigeln besigelt. Geben
zu Costenntz vff den zwölfften tag des monats Augusten
von der geburdt Cristi vnnsers herren tausent vierhun-
dert sybentzigk vnd zway jare.
Orig. Perg. 2 Siegel. Geh. H. Archiv.
Ahgedruckt in dem V. Bd. des Archivs für schweizerische Geschichte etc.
(Zellweger) Urk, VIII. (Mitgetheilt vom Herausgeber).
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VII. Regesten Nr. 1626.)
17.
Sigmund von gotts gnaden hertzog ze Osterrich etc.
Item im anfang solt du vnnser herrn des kunig von
Franckreich potschaft sagen auf den abschid so sy von vns
hie genomben, haben wir ir getrewen vleiss verstanden
das der koningklichen wirde von in vnnser taill nit solle
vnberüembt auch vnnser halb mit gnaden gegen in erken-
net werden, wo dy sachn zu guetm pracht mog werden,
dan wir vnnsernhalb ze frid gemach vnd ainigkait genaigt
sein.
Vnd daraufsagen, nachdem durch dich ein ausge-
sniten zedl vns zu pracht sey , welcher gestalt dy aid-
gnossen vermainen, wir vns auf den kuning der bericht
vnd abschid halb ze Costentz verschreiben, auch sy wide-
rumb tun wellen, habn wir in vor geantwurt, das wir ge-
naigt sein, deshalb zu eren der konngklichen wirde, mer
dan yemant andern zu verfolgen, aufF hoffnung sein g.
werde vns darin gunstlich bedenkchen, vnd alle weg fur-
dern, so sich dan zu einer erberen bestendigen vnd nu-
tzen bericht gepüren werde, mit sambt den wegen so vns
durch sy fürgehalden sein, so haben wir vnnser gemuett
nit verkern wellen, sunder solich geschrift wie dy an ir
selb in manung an vns pracht ist verwilligt vnd dy gefer-
tiget vnd dir befolhen dy vber ze antwurtten so verr vnd
dir dergelich geschrift, wie abgerett ist gegenüber geben
werden vnd sy darauf pitten dy sach der gestalt helfen
verfuegen, vnd dabey vnd mit zu sein.
426 DIPLOMATARIÜM
Vnd so dan dy geschriftn vbergebn sein, solt du alls
dan sagen, dy geschrift gründe sich vast auf den absein d
ze Costenez, nu sei vns derselb nit in abschidweise ge-
vertiget, sunder vns nach vnser abschid ze Costencz nach
gesannt worden, in welcher gestalt habn wir dir dy selb
miyssife mitgeben inen zu weisen in der gestalt, das vns
wol gemaint were, das derselb abschid durch vnnser
freundt von Costentz vnd graff Hannsen wie er dan stet
versecretirt wurde vmb willen, so wir den der kuningkli-
chen wirde solden vbergeben an verendrung vnnserhalb
gesechen , wurde sy das nott bedunkchen, so hab ernst-
lich vleiss damit der gelich lauttendt der copie gesteh
werde, bedeucht sy dan pesser allso zu lassen, füran zu
gedenkchen ob es des wir nit mainen irrung pringen wal-
de, wir des pegert auch wir erkennt werden, das wir zu
fruchtperlichen wesen dy sach gern furdern wolden. Vnd
solt inn auch sagen, das wir willig sein, darauff vnnser
potschaft zu vnnserm herrn kunig ze senden auf welch
zeit sy mainen, vnd an weihen enden wir dy bei in ha-
ben sollen, doch das du dy zeit darauf setzest du verstest
wir solich potschaft tuen mögen, wie du des dan bericht
pist.
Vnd ob dyr ander sach pegegn wurde, dabei du
mochst versten dy sach in erweitrung komben, sold du
nicht verrer handien, sunder sagn wir haben solich wie ir
manung gewessen sei auf den kunig gewilligt vnd dir nit
weitter befolhen, aber du habst kain zweifei, so dy sach
für den kunig komben werden wir vns durch vnser pot-
schaft allso gepürlich halden, das vnnser naigung zu der
sach mit lauterm gemuet verstanden werden.
Item der aidgnossn potten solt auch sagen , das
wir auf disse verschreibung dy sach für ein gericht sach
halden wellen, auch alls dan solichs den vnnsern verkün-
den, mainten wir sy solten das den iren auch verkünden,
damit dem gemain man endtekcht wurde , vnnser paider
taill wille, auch zu guet der sach, vmb des willen ob ye-
HABSBURGENSE S. XV. 427
mant zu der bericht nit genaigt war vnd in gemuet bete,
den grauen von Sunenburg wider vns dy vnnser zu hclfn
nach dem sy nit darin gezogen sein, dardurch solich saeh
gehindert oder geirt wurde, dester ee vermitten auch wir
frombter ansuechung vertragen, deshabgueten vleiss bey
des kunig retten, auch bey der aidgnossen potschaft wie
du das auf dy pest mainung pringen magst, das doch zum
mynsten verpoten werde, der iren kainer wider vns noch
dy vnnser zu ziechen, dan wir vns darauf alles gueten zu
in versechen wellen.
Item von der lewt wegen des hofs im Staig, mit in
zu reden ob sy der sachen auf ainen andern gemainen
komen oder ob sy Durrichs von Vildang erwarten wellen
dem m. g. h. etwe oflt darumb geschriben hat.
Item mit dem kamrer zu reden wie m. g. h. die Sa-
chen darumb der Hainburg vnd Haitrister ytz seinen gna-
den geschriben haben ruen wel lassen *).
Arlickl vnd mitl darauf die fruntlich bericht zwi-
schen dem durchleuchtigen hochgebornen fürsten vnd
herrn herrn Sigmunden hertzogen zu Osterreich etc. vn-
serm gnedigen herrn ains vnd den fursichtigen weysen
den stettn vnd lenndern gemayner aydgnosschaift andern
tayls fürgenomen werden sollen.
Item daz hinfür bayd tayl vnd alle dieirnin ir stet vnd
lender niemanden sycher lybs vnd gutes mit kauffen vnd
verkauffen vnd andern getrewen vnd vnschedlichen ge-
schefFten aufrechtlich vnd erberlich vnd redlich wanndln
mögen vnd sullen von yeder parthey in solhem fuge vn-
gehyndert vnd in all weg getrewlich vnd vngeuerlich.
Item ob vnserer gnedigen herren von Osterreich zu-
gehörigen zu gemayner aydgnosschafFt oder irn zuge-
wanndten oder der aydgnosschafFt zugewandten zu dem
benanten vnserm gnedigen herren von Osterreich oder
*) Die letzten zwei Puncte sind nachträglich dazu gekommen vnd schlecht
zu lesen.
428 DIPLOMATARIUM
seiner fürstlichen gnaden zugehörigen Zuspruch hetten
oder furo gewonnen darumb die partheyen gutlich nit
betragen mochten werden, daz der klager seyn widerpar-
they zu recht vnd austrag erfordern sol auf den bischoiF
zu Costenntz oder die stat daselbs, oder auf den bischof
zu Basel oder die stat daselbs dan nach dann die ange-
sprochen parthey dem clager ynnert drey manacz frist
nach seiner eruordrung rechstat tun sol. Also das klag
antwurt , red vnd widerred vnd recht sacz in solicher
zeyt beshehe an lengren verzug vnd des sol der antwur-
tend tayl ob er darinn sawmig wurd darzu gehalten vnd
zwungen werden bey forchtlichen penen seins leibs vnd
gutz darauf sein obrykayt die des darzu mechtig ist vnge-
uerlich,doch das die spenn antreffend erbfall gelegne guter
vnd kleinfug geltschulden vnd solh ansprach berechtet wer-
den sollen in den geordneten gerichten darinn dieselben
erbfall vnd guter gelegen sind vnd was an der obgemel-
ten ennd ainem albeg gesprochen wirdet dabey sollen
auch albeg bayd tayl beleyben ane appeliren vnd wägen.
Item vnd ob daselbs vmb ycz anberurt ansprach ye-
mant von deweder parthey rechtloss gelassen vnd das
kundtlich wurd, das der an der vorgeschribnen vier ennd
sein recht suchen mocht wie das dauor geschryben stat.
Item vnd ob hinfiir der obgenant vnser gnediger herr
von Österreich zu den aydgnossen stetten vnd lenndern
gemeinlich oder sonnderlich Zuspruch oder stöss gewönne
das er sy denn auch zu der obgenanten vier rechten ei-
nes zu recht vnd austrag wie das dauor begriffen ist fur-
fordrn mag also das auch alda rechtlich volenndet wer-
den sol vnd zugleycher weyss vnd in dem fuge ob ge-
mayn aydgnosschafft oder sonderlich all ir zugewanndten
zu vnserm gnedigen herrn von Osterrich zuspruche gewin-
nen wurden das die in vorgeschribner weyse mit recht
auch fürgenomen vnd da also berechtiget werden vnd zu
ennd vnd austrag kumen sollen.
HABSBURGENSE S. XV. 429
Vnd vml) des willen daz die verwilkurten richter im
austrag bestymbt in beladung selber spennigen handel in
irn sprueben vnd vbungen des freyr sein so sollen allweg
die spennigen partheyn in ingang der rechtliehen aus-
trag sich gegen denselben angenomen richtern schriftlich
verpynden vnd solher spruch wegen dieselben richter
darumb nicht zeuchen oder darumb in ainichen argen
willen oder vnfug zuzemessen.
Item vnd ob vnser gnediger herr von Osterreich in
seiner gnaden geschefften der aydgnosschafft hilff not-
durftig wurde sein, daz sy die seinen gnaden tun wollen
auf seiner gnaden sold wie die aydgnosschafft solh sold
in irn aygen geschefftn geben getrewlich vnd vngeuerlich.
Item die aydgnosschafft sullen auch vnserm gnedi-
gen herren von Osterreich vberantwurtten alle brief
vrbar bücher register vnd schrifften so sy innhaben vnd
der herrschafft von Osterreich zusteend vnd ob sy aini-
cherlay brieuen, bücher oder schrifften yemands andrm
vbergeben hetten das solln sy seinen fürstlichen gnaden
auch offnen getreulich vnd angeuerde ausgescheyden die
brief rodl oder schrifften so die inheblichen land, stett
vnd slos der aydgnosschafft besagent.
Item daz auch bayd tayl bey allen irn landen, slos-
sen, stetten vnd margkten so sy in vergangen zeyten zu
irn handen erobert vnd bracht haben beleyben auch den
verschreyungen so bayd tayl von einander haben nach-
komen sollen an intrag.
Item vnd daz auch deweder parthey noch ir zuge-
hörungen vnd mithafften die ander parthey vnd ir mithaff-
ten durch ir stett, sloss noch lannd kains wegs bekriegen
beschedigen vehden oder in ainich wyss an leib oder gut
belaydigen lassen sol.
Item vnd daz auch deweder parthey furan nyemands in
puntnuss burgkrecht lanndtrecht schuez schirm noch ver-
sprechen annemen sol dem andren tayl zu schaden vnd vn-
fug, es wäre dann das yemant hynder den andren mit sei-
430 DIPLOMATAUIUM
nom hushabliclien siez ziehen wolt den gcrichten darinn
ain yeder seins sytzes halb von alter gehört hat vnuer-
dingt.
Item vnd darüber deweder parthey oder die iren durch
der ander parthey, stet vnd lennnder kekriegt oder be-
schediget wurd, wenn denn das derselben parthey da es
beshek zu wissen gethan wurd vnd den vögten vnd ambt-
leuten verkundt vnd da die tätter begryffen mochten wer-
den, daz dann das beshee vnd dem nach dieselben be-
schediger darumb aufgehalten vnd gestrafft wurden nach
dem rechten vnd auch kayn tayl dem andrn seyn veind
oder beschediger wissentlich nit hausen, hoffen, essen,
trengkn noch kayn vnderschub oder hilff tun, noch das
yemands gestattigen soll in kayn weyss getrewlich vnd
vngeuerlich.
Item von der widerbringung des versaezten lanndls
in was fugen vnd scheyn dieselb losung bescheen vnd was
hilff, rats vnd zutun vnser gnediger herr zu der aydgnos-
schafft , vnd wes sich yede parthey zu der andrn zuuer-
sichtigten sull das haben bayd tayl von einandrn mont-
lich bericht genomen der gestallt, das es schrifftlich nicht
zu uerfassen sey, sunder sych yede parthey der ander in
gutem erbren glauben darumb vertrawen vnd verlassen
muss.
Das vnser gnediger herr von Osterreich vleyss vnd
vbung haben sol die bericht zu Walczhut besheen die von
Schaffhausen, vnd herren Bilgrein von Howdorff berurend
mit der aydgnosschafft rat vnd hilff zuuolzichen.
Item vnd das auch von deweder parthey vnd den irn
auf die ander parthy vnd die irn dhain new zoll noch an-
der beschwerd gelegt werden sol, sunder das beleyben ze
lassen gegneinandrn wie von alter here genomen vnd
geben wordn ist.
Item von der leben wegen ist beredt was vnser gne-
diger herr von Österreich zu lehen gelyhen hat das sein
gnad furo bey denselben lehenschafften beliben sol aus-
HABSBURGENSE S. XV. 431
gesundert die lchen der eroberten lannd vnd in den vnge-
losten phanndtschafften begryffen.
Item vnd das ye zu zehn jarn von vnserm gnedigen
herren vnd seiner gnaden leibserbn solh bericht seiner
gnaden reten vnd zugehörigen verkundt werden wissen
ze haben die zuuolziehen vnd hinwiderumb wenn die ayd-
gnosschafft ir pund mit eyden ernewert das desgeleich
mit dem auch besheen soL
Item vnd wer daz dicz fruntlich bericht durch vn-
sern g. h. von Österreich an gemayner aydgnosschafftoder
hinwiderumb durch gemayn aidgnosschafft an vnserm g.
h. nit gehalten wurd, so sol doch darumb nit vehd vfrur
vnd krieg furgenomen sunder dieselb pruchig parthey
darumb zu austrag furgeuordert werden nach laut des
austrags der obuermelt ist demselben austrag auch die-
selb parthy stat thun sol bey den gelobten ayden vnd si-
geln diser bericht. War aber das durch vnsers g. h. von
Österreich rät, diener oder die seinen gnaden zu uerspre-
chen stand oder hinwiderumb durch der aydgnosschafft
ainich stat, lannt, ort oder sonnderlich person zu der ayd-
gnosschafft verwant wider dicz bericht beshee vnd darumb
nach laut des austrags obgemelt nit für kumen oder dem-
selben austrag nit stat tun wolt so sol auf ermanung des
tayls an dem der fride nit gehalten war dieselben vnge-
horsamen parthey durch ir oberykayt zu gehorsam ge-
bracht werden alles bey den gelupten ayden vnd ver-
schreybungen so darumb ausgericht werden sollen.
Item vnd das auch darauf alles das so sich in kriegs
oder ander weyss zwischen vnserm g. h. von Osterreich
vnd der aydgnosschafft vnd allen irn zugehörigen vnd mit
gewandten gemacht vergangen vnd verloffen hat darinn
kainerley ausgeschayden ausgesundert noch hindan ge-
seczt bestenndtlich vnd vestigklich bericht vertragen vnd
veraint sein vnd das auch dem stragks von bayden par-
theyen vnd irn zugehörigen nachgeganngen werden
sol an intrag bey vnsers g. h. fürstlichen ern vnd bey den
432 DIPLOMATAMUM
ayden so die aydgnosschafft in stetteh vnd lennden ge-
sworen haben zu ainer ewigen bestettnuss solher bericht
dem almechtigen zu lob.
Item da zwischen sol auch versuchen vnd anbrin-
gen besheen an Straspurg, Basel vnd dieselben stet ver-
rer wissen zu erlangen wes man sich zu inen verlassen
mag.
Aus dem Cod. Ms. des geh. H.Archiv. Tyr. Nr. 33. Fol. 157—169.
LIV. 21. December 1472.
Sixtus etc. Dilecto filio nobili uiro Carolo duci Bur-
gundie salutem pastoralis oflicii nostri esse putamus : vi-
ros de christiana societate bene merentes : non solumgra-
tiis et fauoribus debitis prosequi: sed etiam aliis, quorum
opem operamque desiderant diligenter commendare. Di-
lectus siquidem filius nobilis uir Sigismundus dux Austrie
sepe alias: et nuper in ratisponensi celebri dieta manife-
stissime ostendit, quantum et reipublice Christiane et sanc-
te romane ecclesie esset affectus, qui ut fidedignis rela-
tionibus accepimus, ea que ad tuicionem orthodoxe fidei
et honorem apostolice sedis proponebantur : non solum
libenter acceptauit et probauit : sed ut alii quoque princi-
pes et acceptarent et probarent, omni studio curauit : pre-
sertim que ad expeditionem contra turchos nostre religio-
nis infestissimos hostes pertinerent : et ad generalem pa-
cem per totam Germaniam conseruandam. Et nouissi-
me nobis per suos oratores declarauit : nichil se magis cu-
pere : quam sedi apostolice obsequentissimum se semper
prebere : ratisponensis conuentus decreta adimplere : pa-
cem inconcussam seruare : et totis uiribus seuissimi reli-
gionis hostis impetus, quantum in se esset cohercere. Ve-
rum cum ab hoc tarn sancto proposito a quibusdam pa-
cis et quietis emulis turbari uereatur et in nobilitatem
tuam (cui ut audiuimus et sui affirmant deditissimus sem-
per fuit) plurimum speret, nobilitatem tuam in domino
HABSBURGENSE S. XV. 433
hortamur: ut Sigismundo recta uadenti: pacem seruanti:
et defensionem fidei promouenti nostra et romane sedis
reuerentia omni studio assistas : non permittens ipsum aut
dominia sua subditosue, super quo etiam venerabilibus fra-
tribus nostris eystetensi et ratisponensi episcopis seripsi-
mus a quoquam indebite molestari, quod dilectissime fili
et nobis erit gratissimum et ad laudem nominis tui pluri-
mum conducet, si progenitorum tuorum inherendo uesti-
giis pacis amator, iusticie cultor, oppressorum uero de-
fensor, ut in doniino confidimus, existas. Datum Rome apud
sanctum Petrum anno incarnationis dominice mcccclxxij
duodecimo kalendas Januarii pontificatus nostri anno se-
cundo.
Gleicbz. Absch. Pap. Geh. H. Archiv.
LV. 3. April 1473.
Dem erwirdigen Hermann bischouen zu Costenntz,
vnserm fursten vnd lieben andechtigen.
Friderich von gottes gnaden romischer keyser zu
allentzeitten merer des reichs, zu Hungern, Dalmatien,
Croacien etc. kunig, hertzog zu Österreich vnd Steyr
etc.
Erwirdiger fürst, lieber andechtiger. Wir sein be-
richt, zwischen dem hochgepornen Sigmunden, hertzogen
zu Osterreich etc. vnserm lieben vetter vnd fürsten an
einem, vnd der eidgenossen am andern teiln ettlich irrung
vnd z wittrecht aufferstannden sein, die dann wo das nit
furkommen, zu mererm vnrat raichen mochten, das vns
nit lieb were. Vnd haben darauff gemainen eidgenossen
schreiben vnd an sy begern lassen, solicher irrung hal-
ben gegen dem genanten vnserm vettern in vnguten noch
gewaltsamer tätte nichtz furtzunemmen sonder in treffen-
lich bottschafft an vnsern keyserlichen hofe zu sennden,
als du an der abschrifft solichs vnsers keyserlichen Schrei-
bens hierinn beslossen vernemen wirdest. Begern darauff
an dein andacht mit ernstlichem fleiss bittend, du wollest
Fontes etc. II. Bd. 28
434 DIPLOMATARIÜM
auf solich vnser schreiben vnd vnsern keyserlichen cre-
dentzbrief, so wir dir hiemit sennden, bey den genanten
eydgenossen mit ernst daran sein, damit wider den obge-
melten vnsern vettern hertzog Sigmunden die seinen noch
sein gut solicher irrung halben in vnguten nichtz furgeno-
men, sonnder die Sachen in gut gehalten werde, bis wir
ferrer zwischen ir nach zimlichem gehanndeln mugen.
Daran ertzaigt vns dein andacht sonnder geuallen, das
wir mit gnaden gegen dir vnd deinem stifFt erkennen
wollen. Gehen zu sant Veitt in Kernndten am Sambstag
vor dem Sonntag Judica in der vasten anno domini etc.
septuagesimo tertio, vnsers keyserthumbs im zweyund-
tzwaintzigisten jarenn.
Ad mandatum domini imperatoris proprium.
Beilage : Schreiben Erzherzog Friedrichs an die
Eidgenossen. (Vnsern vnd des reichs liehen getrewen,
gemeinen eidgenossen von stetten vnd lannden.)
De eodem dato. (Abschrift.)
„Alsdann (wenn beider Theile Botschaft bei ihm
„seyn wird) wellen wir in die Sachen sehen vnd gepurlich
„vnd zimlich wege darinn fürnemen dardurch solich ir-
„rung vnd z wittrecht in guttlichen stannde gesetzt, vnrat
„vnd schaden zu heiderseit vermitten bleiben, vnd thut
„hierin nichtz anders als wir vns dann des zu ew verse-
henen. Daran tut ir vnser ernstlich meynung vnd sonn-
„der geuallen."
Orig. Papier. Rückw. aufgedr. Siegel. Geh. H. Archiv.
(Angeführt bei Lichnowsky Bd. VII. Regg.Nr. 1670.)
LVI. S. D.
Am ersten erczelt gestalt vnd herchumen des chauff
darauff den abschit des nächsten tags zu Chur gemacht
ist zwischen meinen gnadingen herrn von Osterreich etc.
vnnd den vom gotzhawss gen Glurens vmb ettlich ir ge-
HABSBURGENSE S. XV. 435
brechen auch vmb den kauff der acht gericht lanndss-
friedss vnnd ander artikel halb dahin die von gericht auch
solten mit vollem gewalt schicken dahin syg mein gnadi-
ger herr in eygner person komen in meynung dem abschid
nachzugend die vom gericht sinen aber vss beliben das
hat mein gnadiger herr dafür gehept, das villeicht die
von gerichten bedacht hetten lieber siner gnaden huldigun
zu tund dan den von gotzhawsz , also hat sein gnadt
mich gefertigt zu den gerichten vnd darnach zu euch an
den gerichtn die ding zu erkunnen vnnd seinen gnaden
huldigun zu thun zu begeren vnnd als ich komen bin gen
Veitkirch da hab ich vernomen die pundnuss so zwischen
den vom pundt vnd den von gerichten geschehen, die noch
an myn gnadigen herren nit gelangt sey vnd geczweifelt
sölich berbung nit zuthundt sunder die endrung wider an
mein gnadigen herrn zu pringen vnnd hab an ratt erfun-
den meiner Werbung nach zu chumen vif das bin ich ge-
rittn zu den von gerichten vnd hab in die Werbung vnd
maynung meinss gnadingen herrn gesagt das das mein
gnadiger herr ir vssbelyben darfür gehept hab des sy vil-
leicht die von gerichtn bedacht hetten lieber syner gna-
den huldigum zu thain, dan den vom gotzhawsz vnd sy
angelangt seinen gnaden huldigun zu thain9 die haben mir
sollichs abgeschlagen mit vil Worten wie sy dann vormals
zu tagn zu guttm tail auch haben gethan vnnd mich
darauff gebetten in mitel weg für zu halten damit die ding
zum gueten kümmen do hat mir mein gnadiger herr be-
uolchn nachdem ein abschidt vormals gemacht sey das die
vom gerichtn mit vollem gewallt sullen schicken gen
Glurens das sy noch ein botschafft zu sein gnaden hin in
schicken das bedeucht sein gnad das fruchtbarist sein den
selben beuelch hab ich in für ein mittl in den dingen fur-
gehalten di haben sy mir auch abgeschlagn vnnd begert
kurcz tag der bemelten Sachen halb zu seczen gen Chur
oder gen Maygenfelt dahin sy dann ir freundt vnnd pund-
gnossen auch pringen möchten hab ich mit in beuelch vmb
28*
436 DIPLOMATARIUM
vil vrsach nit mögn verwilligen, nu hat mich mein gnadi-
ger herr zu evv geferdigt vch auch ewr bo tschaft mit sampt
den gerichtn wo ich an in das het mögn habn zu sein
gnadn hin ein zu schicken zu begern das ist an den von
gerichtn erwundn, vnd bedarff nit weyter ancziechenss
wie wol ich nu wo solich enndrung in die ding nit geual-
len in beuelch gehept hett, wo es ew zu vngelegen gewe-
sen war hinin zu chumen das ich mich dann mit ew einss
tagss an gelegne endt hiet mugen vereynen so ist des nit
mer not dann mein gnädiger herr het sich vber den gnä-
dingen willen so er vnd sein landschaft ye vnd ye zu den
landen gehept habent vnd noch wo das sein fueg wolt ha-
ben gern het nit versehen das ir die gericht in disen irrung
an seiner gnaden willen in pintniss hietten vffgenomen,
darumb so bit ich von wegen meinss gnädigen herrn nach
dem sein gnadt ye vnd ye mit disem landt in gnadingen
nachpurschaft gewesen ist, vnd furan gerren beleyben
wolt, daz ir dann sollichs puntniss mit den gerichten die
meinen gnädigen herren zu gehören abstellen darmit das
meinen gnadingen herrn nit vrsach geben werdt die ding
auss seiner gnadn noturlt weyder zu ersuechen so ist
mein gnadiger herr gegen den gerichtn in hoffnung nach-
dem er sy bisher gutlich vnd in genädingen willen ge-
maint hat vnd noch maindt des sy ainss anderss gemuetz
werden, mit hofwortten zu beschliessen etc.
Gleichzeitiger Entwurf. Pap. Geh. H. Archiv.
LVII. S. D.
Item die gemain gotzhuslüt vermainent denn büschoff
von Chur vertriben von vrsachen wegen die sy mainent
wider in zehaben, vnd habent maister Casper gebetten
vnd erbetten das er iro vnd des gotzhus erweiter haupt-
mann wery bys an end vnd ustrag der sachn an all sin
kostung vnd schaden vnd habent im zu geben xij man vnd
nach dem habent gemain gotzhuslütt maister Casper ge-
sworen korsam sin vnd wie er die Sachen handli, das
HABSBURGENSE S. XV. 437
nimant im dar arges redi noch züsprech an ij guldin vnd
habent maister Casper einen versigleten brieff geben mit
iij insygeln angehencktt, das alles stett ze halten vnd im
korsam ze sin haut grauff Georg von Sargans sin insigel an
den brieff gehenckt vnd Hartman Plane haut auch sin insi-
gel daran gehenckt, vnd junckher Gstier von Kastelmur
auch sin insigel gehenckt an den brief etc.
Item maister Casper wolt den gewalt nit ufnemen
noch sich der sach beladen sy verhiesent tann im das sy
nit Swytzer ald aidgnosen werdent an sinen willen vnd
haisen vnd denselben puneten sätezt maister Casper auch
an denn versiglettn brieff, vnd ich Werenherus Hägen-
berg han denselben puneten selbs gesechen vnd gelesen
vnd ist war etc.
Item warvmb aber maister Caspar ist hauptmann
gewordn das hat er darumb getan, das er testerbas
mechti wendenn schaden vnd vbels das all tag mechti
geschechen vnd dor wolt maister Casper mit namen das
stuck haben in den brieff, das sy nit aidgnosen söltent wer-
den an wissen vnd erloben etc.
Item der bischoff von Chur vnd die vom gotzhus ha-
bent wol ze fünfmalen getaget vnd auf dem letsten tag
habent die tag heren die Sachen also beschlossen, vnd ist
berett das der bischoff von Chur vnd die vom gotzhus sölent
all iro sach die dan sy wider ainander habent kommen uf xiiij
mann vnd uf eim obman, vij man sol mein her von Chur
erwellen, vnd vij man die vom gotzhus vnd der obmann sol
sin der lantrichter vom grawen punt, ausgenomen die
hauptsach die ist geschoben gen Rom für vnsern hailigen
vatter daz ist die houptsach ob sy in mit recht ab migent
setzen.
Item sy schulgent den bischoff wie er in dem bann
sy vnd hab zu verstent geben den briesteren er sy absol-
uirt vnd hat ein beschäczung uf die priesterschafft geleit
vnd gros gelt von inen uf gehapt vnd hat die absolucion
%38 DIPLOMATARIUM
nie lausen gesechn vnd spricht man er hab nie kain abso-
lucion beschickt vnd sy noch in dem bann.
Item auch als er in dem bann ist gesin so hat er
zwen prelaten bestetiget vnd mit dem einen dispensiert us
dem wisen orden in den swarczn das vnser hailiger vat-
ter nit wolt tun etc. vnd ander vil Sachen die nit nottirf-
tig etc.
Item sy sprechent auch wie der büschoff hab gerett
er well Fürstenburg verkaufen, ald aber ingeben minem
gnädigen von Österich vnd sin fürstlich gnad hab im zu
geseit ze helfen.
Item auch söl ein brief geschriben vnd geben nach
datum annunciationis Marie nächst vergangen hie ze Ins-
prug us der cancellarie vnd gesant dem byschoff von Chur
vnd sagt die yberscrifft also, vnser getrwen raut vnd die-
ner her Orlieben etc. vnd ist der selbig brieff komen in
hand graff Wilhelmz von Werdenberg, vnd der hat den
selbigen brieff geben grauff Georgen von Sargans vnd
grauff Georg het denselben brieff laussen sechen die von
Zürch vnd ander aidgnosen, vnd wellent die von Zürch
vnd ander aidgnosen in ainer kurczy schicken zu dem bi-
schoff von Chur vnd zu den andran von Brandis zu erfa-
ren ob sy aidgnosen syent ob Ostericher, vnd der brief
ist ein vrsach das sy erfaren wellent etc.
Item auch hat der herczog von Malant geschickt
den grauffen von Clauen zu maister Casper, wie die hoch-
geborne fürstin vnd herczogin von Sofowen yeczet ein
gemachel des herren herczogs zu Malant wie die obge-
nampt herczogin hab einen frunt, vnd ist ein abbt in dem
lant Sofowen den wolt sy gern haben in disen landen,
vnd das maister Caspar so wol tun welti vnd in fürdrond
vnd sin hylff tun es wer ze Rom ald hie in disem landt
das er werdi ufgenomen zu einem bischoffze Chur etc.
Item grauff Georg von Sargans der anstrit vnd püt
die vom Engendin vf fast vnd fast an zalvmb ain durchzug
an die Etsch, vnd sprich vnd haut gesprochen zu maister
HABSBURGENSE S. XV. 439
Casper wann er kämi in das land an die Ötsch so wolti
er an rieffen das recht vnd meinet er häti den als bald
hilff als mins gnädigen herren gnad das war den von
herren ald von andern lüten vnd meinet es sy sin vatter-
lich erb er vermoinet auch er gewuni hilff von ettlichen
swäbnschen herren yber den berg, wer aber die sient das
wäst er wrol etc. haut ouch gesprochen das vill heren sient
die geren sächent das nun anfieng etc. et illud est mul-
tum secretum et quod iste articulus secrete teneatur etc.
Item grauff Georg hat gesprochen zu maister Cas-
per das die acht gericht habent gesprochen wann grauff
Wilhalm inen den ayd ablaus den so wellent sy nit swe-
ren minem gnädigen von Osterrich vnd wellent sich an-
derswan verbinden wa es inen den eben sy etc.
Item die aidgenosen etc. von Glaris , von Vrfuren
vnd die von Vren habent die vom grawen buntt gemanent
vnd ist sich nit an sy ze keren, noch inen trwen was sy
verhaisent haben etc.
Item als von des von Marmels wegen die richsnet
by dem Engendin mit knechten vnd mit bübn, vnd faucht
die Engendiner in den gerichten etc. mines gnädigen von
Osterrich vnd beschatzt sy als er kürtzlich getan hat vnd
spricht er sy mines gnädigen herren von Osterrich die-
ner vnd diegi im ein gros gevallen daran, vnd mächti er
nu vil erstechen vnd vil vnglicks angeton etc. vnd haben
die von Engandin geschonet mins herren gnaden vnd
weit maister Casper gern wissen wie man sich sölt hal-
ten mit im vnd das mins herren gnad nit möcht sprechen
wir haben nütz darümb gewist etc. et responsum super
istud.
Item etiam quod mittatur quantocius vir fidus et cui
sit confitendum et omnia percunctabit et quod statim fiat
quia periculum est in mora etc.
Auf einem andern Zettel :
„Item als man maister Casper hat erweit zu ainem
„hauptman vnd im xij man zu geben hat, vnd er regiren
440 DIPLOMATARIUM
„sol etc. vnd darin sol niement im zureden etc. wer aber
„das brach schlechtlich mit wortten vnd man das innen
„wurd den strauft man vmb ij guldin, wer aber sich da-
wider weit legen vnd nit korsam welti sin als dan ver-
„siglet brieff inhat den sol vnd mag maister Casper
„mit den xii mannen fachen vnd in stockschlachen vnd
„strauffen an leyb vnd an gut, nachdem dan die schuld
„ist grosz ald ciain etc."
„Item auch ist mir enpfolchen ze reden, das grauft
„Jörg hab gesprochen im zwifly nit daran wan er an die
„Etsch kam er gewuny auch hilff von denen von Venedig
„vnd das durch die aidgenosen, wann die Venediger vnd
„die aidgnosen die syent gancz ains mit an andran vnd
„wrdi im engegen ziechen vnd an vff etc."
„Item ich sol auch reden etc. das maister Casper
„welti ratten das man grauff Jörgen zügi von den aid-
„gnosenetc. vnd das mines herren gnad von Österrich sich
„richte mit grauff Jörgen etc. vnd spricht maister Casper
„motu proprio das etc. als von im selbs nach gestalt der
„Sachen halb vnd nit das grauff Jörg im hab empf ollen
„minder ald me etc. vnd geiiel das minem gnedign herrn
„vnd sinen loblichen ratten, das man lausen wissn maister
„Casper so welti er mit grauff Jörgen an heben sagen
„andran sachn etc. vnd dan so welti er här komen wyt-
„man mit wortten das grauff Jörg nit künt änderst verstan
„wän das maister Casper das retti von im selbs vnd tätti
„das von sinen wegen etc. vnd das in vnder wysen das
„ grauff Jörg wrdij werbn an mines herren gnad von Öster-
lich vmb ein richtung, das wer durch maister Casper
„ald durch den von Matsch, ald durch sy bayd etc. vnd
„nit das maister Casper wyss ob willig war ald nit, wann
„er das von im sälbs vnenpfollen rett in rauttzwys, wann
„grauffen Jörgen krieg wider minns herren gnaden hat
„einen pradrenfus wan man will wenen, wan vill lütt sind
„die dient als ob es innan layd sy, vnd wrd es bricht es
„wrdi innan vil layder etc. darvmb etc."
Gleichz. Aufzeichnung. Pap. Geh. H. Archiv.
HABSBURGENSE S. XV. 441
LVIII. (S. D.)
Beuelhnusz von vnserm gnedigen herren hertzog
Sigmunden, hern Cristoffen Botschen haubtmann vnd
Conraten Vintler auf den tag zu Glurns.
Von erst denselben tag von seiner gnaden wegen ze
suchn vnd seinen glimph auch sein herlichaitvnd gerechtik-
chait anzeziehen, als dann das vor zu den rechttagen ge-
praucht ist, auch in den schrifften, so darumb sind vnd vn-
derweisung des Raspen vnd annderer funden wirdt, vnd da-
rauf zegeen, daz vnnserm gnedign herrn volg was im recht-
lich zugehört, auch den seinen bekerung besehen, des so in
genomen ist, wie sy das füglich wissen dartzebringen, mag
man dann des weg vinden , daz die rette das also aufne-
men,an vnnsern gnedigen herrn ze bringen vnd das vor nicht
absiahen, möcht man aber das an in solher mazz nicht
vinden, daz vnnserm gnedigen herrn auffzenemen wer,
daz dann der von Chur ermant werde, ainen rechttag ze
seezen, als dann die sach auf in veranlasset ist, als auf
sannt Michelstag, dabey ain güttlicher anstand, nach
demselben rechttag ze halten, auch fürgenomen vnd ge-
setzt werde, wolt dann der rechttag auch nicht fürganng
haben, daz dennoch ain güttlicher anstannd gemacht werd
auf die obgenant zeit oder sannt Gallen, oder sannt Mar-
teinstag.
Wollt dann das alles nicht von in veruolgt noch zu-
gelassen werden, daz dann mit dem von Chur werde ge-
redt, sich zu vnnserm gnedigen herrn ze tun, als mit rat
vnd dinst wie dann vor dauon geredt ist vmb ain zim-
lich prouision, vnd daz er sich zu seinen gnadn hett ge-
fügt als dann das die rette vernomen haben, wolt er das
aber auch nicht tun, daz er doch den retten seinen wil-
len zu uersteen geben an vnnsern gnedigen herrn ze
bringen.
Orig. Papier. Geh. Hausarchiv.
442 DIPLOMATARIUM
LIX. S. D.
Zu wyssent von wegen der spenn so dann die wol-
gebornen Alwigk vnd Rudolf gebrüder grauen von Sulcz,
landtgrauen in Clegkow zu dem durchlauchtigen hochge-
bornen fursten vnd herrn herrn Sigmunden erczhertzogen
zu Osterrich etc. vnserm gnedigisten herrn die hohen-
gericht über daz blut zu Bollingen zu richten, vnd daz
man zu Stockach die grauen von Sulcz furhaischet vnd
über sy rieht über daz sy ir richter nit seyent vnd zu den
gerichtz zwang nit gehörent. Desglichen daz man über
die iren rieht vnd die über abvordrung nach ludt ir fryhait
nit wysen wöll, darzu als Jörg burggrauff vnd Hanss
Zegky als amptlut zu Neuenbürg, Petern Hoszen vnd
Wendel Swartzen vmb misstatten ir er vnd glimpff be-
ruren beschuldiget vnd deshalb irs libs nit sicher sind
vnd sich des wie in gepurt zu uerantwurten begeren vnd
zu entschuldigen doch daz sy bysz zu ustrag der sach si-
cher sygent. Desglichen von Hans Virichs von Rumlangs
berürend die lehen so er inen ansprech zu haben ver-
mainen, darumb sich dann die gemelten von Sulcz vs-
trags der vorberürten sachenhalb benügen haben lassen
nämlich vff dem wolgebornen Oscwalten grauffen zu
Tierstain vnsers gnedigen herrn lanndtuogt im Elsas vnd
seiner gnaden rett, so dann sein fürstlich gnad hie vor
vnd von hoff heruss darzu ordnen wirt mit der beschai-
denheit daz grauff Oscwalt vnd die rett zu im geordnet
vff die spenn ritten die besiechtigen vnd yegklicher par-
they notturfft vnd anligen gnügsamelich hören vnd darinn
handeln, wie dann der grauen von Werdennberg anlasz
von wort zu wort gruntlich zugibt.
Gleicbz. Abschrift. Papier. Geh. H. Archiv.
HABSBURGENSE S. XV. 443
LX. S. D.
Auf graf Wilhalms begern vnd vodrung. (FL Sigmund.)
Am ersten daz mein gnadiger herr sich erkund an
den vodern retten vnd ob in zuantwurten sey m. g. h.
hab etlieh register in den vordem landen woll sein gnad
die vbersehen lassen auch ab den ambtleutten vnd an-
dern erkunden ob nach dem das ain alte lange sach ist
vnd im darnach verrer antwurtten.
Zum andern wie sein gnad vormals auch darumb
ersucht sey worden vnd hat ye sein gnad nit künden fin-
den das man in icht ze tun sey, darumb hat m. g. h. vor-
mals das recht für seiner gnaden ret fürgeslagen nach
lautt seiner fürstlichen freyhait darauf sy piszher nicht
weytter gesucht hitten.
Dabey lat sein gnad das noch peleiben vnd meint
auch sein gnad er hab vnpillich die Sachen an sich geno-
men hab angesehen, daz solhs in hangenden rechten
steet ob er aber nit genügen daran vermaint zu haben so
erpeit sich sein gnaden noch etc.
Gleichz. Aufzeichnung. Papier. Geh. H. Archiv.
LXI. S. D.
Ze wyssen das abgeredt vnd vertädiget ist worden
zwyschen des durchluchtigen hochgebornen fursten vnd
herren heren Sigmunds herczog zu Osterrich etc. ains
vnd des vesten Jörigen von Haimehouen zu Vischeir des
andern tails als von wegen des Tennebergs etc.
Item zu dem ersten so sol sich der obgenant Jorig
von Haimenhouen des Tennebergs für sich vnd sein erben
gen dem obgenanten herren von Osterrich etc. sein er-
ben vnd nachkomen nach aller notturft mit briefen vnd
vrkunden verziehen vnd vffschlachen vnd auch die brief
so zu dem Denneberg dienent herus geben. Dargegen
so sol im der obgenant herr von Osterrich etc. geben tu-
sent rinischer guldin die er im vnd sein erben raichen vnd
444 DIPLOMATARIUM
antwurten sol von dem negstkunftigen sant Martinstag
vber zway jar one allen schad vnd sol in des auch mit
briefen und vrkunden versichern das er vnd sein erben
des gewysz vnd heblich seien, darzu so sol in der obge-
nant herr von Osterrich vier jar die neste nach ainander
künftig zu ainem diener haben vnd im ains yeden jars
zu sold geben vierczig guldin rinischer , dar vff sol im
dienen der obgenant Jörig von Haimenhouen von hus vs
oder zu hoff mit dri pferden welhes denne dem obge-
nanten herren von Osterrich genem ist, deshalb er an ye-
dem end in halten sol als ander sölh sein diener. Darauf!
so ist gesprochen worden das deshalb ain gütlicher an-
stall achczig jar die neste nach ainander künftig gehalten
sol werden von dem obgenanten herrn herczog Sigmund
seinen erben vnd nachkomen auch ir land vnd lüte vnd
mencklichen von iren wegen, desgelichen sol solher an-
stall von Jörigen von Haimenhouen sein erben vnd me-
neklichen von sein wegen auch gehalten werden doch we-
derm tail nach den gemelten achczig jaren solher anstall
nit mer fuegen wölt der sol in ain jar vorhin dem andern
absagen alles vngeuärlich.
Mer ist beredt worden das solher abschaid sol bracht
werden an den obgenanten herren herczog Sigmunden
von Osterrich etc. der sol hie zwyschan vnd sant Gallen-
tag schierist zu oder ab sagen die abredung zu halten
oder nit, vnd darnach sollent die dingt gen ainander vfge-
richt werden, ob anders der obgenant herr von Osterrich
die abredung zusagt vff das so ist der frid bis vnser lieben
frawentag Liechtmess nestkunftig erlengert vnd erstreckt
worden den von baiden tauen zu halten in masen wie der
vor abgeredt ist bis vff sant Martinstag nest darnach-
künftig.
Gleichz. Aufzeichnung. Papier. Geh. H. Archiv.
III.
IV.
vi.
VII.
VIII.
IX.
X.
XL
XIL
Namen - Register.
Die römischen Zahlen bedeuten die Abtheilung.
Adelshausen (Dorf). 1455.1.102,103.
Adolph (Erzbischof zu Mainz). 1469.
II. 365.
Aggsbach (Karthause) 1455. 1. 74. 1459.
1.48.
AI acht (Ort) 1454.1. 46.
A 1 b e r e ht (Dorf) 1455. I. 76.
Albrecht II. deutscher König. I. 81 .
Albrecht IV. Herzog von Oesterreich.
1447. I. 83. bis I. 128. II. 133, 188, 191.
196. 291, 1463. II. 307, 308, 310, 325, 369.
Albrech ting (Ort) 1459. 1.119.
Albrechtsberg (Pfarre) 1454. 1.59,60.
Albrechtshaimer (Pangraz und Michl,
Gebrüder) 1454.1.53.
A 1 k o f e n (Pfarre) 1454. I. 48.
Alpaniciy (Bad zu) 11.256.
Alt (Hanns)1454.I.67.(Thomas) 1456. 1. 82.
Altkir ch 1455. I. 96. 103. 1469. II. 225,
229. 232.
Altstetten(Ort)I1.391.
Andel fingen, (Amt) II. 391.
A n d 1 a h (Lazar v.) 1451 . I. 95.
Ankenreuter (Nankenreuter) Nabu-
chodonosor 1462. I. 121. 1463, 1464.11.
145,315.
Annenberg (Parcivalv.) 1462, II. 306,
307, 1463. II. 308. 1464. II. 312. 314.
Ar berg (Stadt) 11.390.
Arbesbach (Landgericht) 1454. I. 58.
Ar bürg (Stadt) II. 390.
Armthalheim 1459. I. 119.
Arow(Ort) 11.390.
Arwang (Ort) II. 390.
Asch au (Ort) 1471. II. 374.
Attersee (Ort) 1454. 1.53. 1459. I. 118.
A u e r (Hanns und Heinrich , Gebrüder)
1461. II. 142.
Augsburg (Bischof v.) II. 161 (Peter
Bischof v. Cardinal) 1453 II. 173. (Jo-
hann Bischof zu) 1469. II. 365.
— (Claus v.) 1455. I. 100.
Augsburger (Caspar) 1468.11.337.
Aukenthal. 1454.1.63.
Aur ifab er (Joh.) Licentiat der Rechte
undRathspräses inLuxenhurg 14641.69.
Aynau (Ort) II. 390.
Baden (Carl Markgraf v.) 1469. 11.247,
355, 365.
Baden (Herzogen-) Stadt. II. 390.
Baden (Schloss) II. 389.
Baden (in Oesterreich) 1463. I. 124.
II. 307.
Badenweiler (Grafschaft) 1468. 11.149.
B a 1 d e ck (Marquard v.) Vogt zu Rhein-
felden 1455. I. 101, 102, 103, 117.
Barnis (Nicolaus) ungrischer Vice-
kanzler 1454. I. 9. 68.
Basel (Friedrich Bischof v.) 1448, 1. 115.
II. 161. Johann Bischof. II. 365, 406.
Basel (Stadt) 1445, I, 97. 115. II. 149,
150, 159, 300, 365.
Bayern (Herzoge in) Pfalzgrafen am
Rhein. Albrecht. II. 171. Elisabeth 1455.
1.75. Christoph 1471. 11.261, 270. Lud-
Avig 1455, 1. 13, 68, 74, 78, 79, 125. 1468,
II. 149, 236, 242,270,341,347,348,350,
353, 365. Otto II. 203. 365. Friedrich II.
365. Sigismund II. 260.
B ayre r Andreas 1463, I. 125.
Betört (Herrschaft) 1455, 103. II. 225,
229, 232.
Behaim Sebold 1468. II. 151.
B ehern Heinrich 1454. I. 46.
B e 1 f 0 r t (Schloss) 1470. II. 256.
Berchtoldsdorf (Schloss) 1454,1462,
1.53,121.
Bergw es en 1454. I. 47.
Berkhem (Stadt) 1469. II. 224.
Bern (Stadt) I. 92. II. 390.
Bern wag (Schloss) 1468 II. 150.
Beztuchow (Ctibor v.) 1454. I. 12, 62,
B i b e r s t e i n (Wenzl v.) 1455. 1. 73.
Bidnichich (Iwan Jursich de) 1453.
I. 23.
Blanchart Laurenz 1469.11.356.
Blasien St. (Kloster) 1450. I. 117.
Bludenz (Grafschaft) 1471. II. 262,405.
Blumberg (Herrschaft) 1369. II. 225,
229, 232.
Blumeneck(Melch.v.) 1455.1. 100, 101.
Bödmen (Hanns Jakob v.) Hauptmann d.
Gesellschaft des St. Georgsschildes im
Hegau, 1469. II. 217, 355.
44«
Bödmen (Ort) 1468. II. 151.
Boehmen (König Georg v.) 1462.1. 123,
1S3, 188, 203, 307.
Bollingen (Ort) 11.44».
B o 1 1 w i lr (Hanns v.) 1455. I. 101.
Bop fingen (Stadt) 1460. II. 183.
Boskowitz und Cernahora
(Wanko v.) 1453. I. 44, 45.
Bossenstein (Andre v.) 1454. 1.99,100.
Botsch Christoph II. 441.
Boynichich de Plawnna, Thomas,
Viceban in Dalmatien und Croatien
1453, I. 23.
Brabant. 1454. 1.69.
Brandenburg (Markgrafen von) Al-
brecht 1454. I. 52, 54, 55. Johann 1454.
I. 54. Albrecht IL 171,182,365, Frie-
drich II, 161,365.
Brandis (Andre v.) II. 438. (Siegmund
v.) II. 180, 189, (N.v.) II. 163.
Braun (Jörg) 1464, II. 313, 315.
Brau neck (Schloss) II. 391.
Bregen z (Stadt) II. 279. 419.
Breisach (Stadt) 1455. I. 100.
Breis sgau II. 148. 303.
Br esslau (Fürstenthum) 1.71.
Brieg (Elisabeth Herzogin v.)I. 71. Frie-
drich Herzog v. 1454. I. 55.
Briesnigk (Schloss) 1455, II. 175.
Bri sach (Marquard) II. 289.
Brixen (Bischöfe v.) II. 142, 148, 164.
Nicolaus II. 184, 288. Georg. II. 303.
Johann II. 282.
Brück (Ort) II. 390.
Brunn bei Mödling 1.65.
Buchorn (Stadt) II. 365»
Bull ach (Ort) II. 390.
Bur ckerst or f I. 51.
Bargau (Markgrafschaft) II. 149.
ßurgdorf (Stadt) 11.390.
Burgs chleinitz (Ort) 1.63, 64.
B urgun d (Philipp Herzog v.) 1455. 1. 13,
28, 43, 62, 68, 69, 74, 77. (Carl Herzog
v.)1469. II, 223, 229, 231, 270, 357,402,
409, 417. 432.
Burren (Stadt) II. 390.
Burtenbach (N. v.) 1468. II. 151.
Candidus P. 1455. II. 2S8.
Castiliono (de) 1450. II. 172.
Chiny (Grafschaft) 1455.1.13,25,77.
Chipkonich (Berlianus de Tragurio)
Chorherrn(Karharen) (Ort.) 1454. 1.61.
Chur (Bisthum) 1468. II. 149, 155,263,
272, 365. 372, 383, 386, 436, 441.
Cilly (Grafen v.) Ulrich 1453. I. 18, 31,
40, II. 175, 194, 195.
C 1 a v e n a (Graf v.) II. 438.
— (Thal) 1473 II. 274.
C 1 i s n a (Bartholomaeus et Peter de) 1453.
I. 23.
Con stanz (Bischöfe v.) 1448. 1. 91. II.
140, 365, 382, 385, 395, Hermann 405,
420, 433.
Cori (Blasius) 1453. I. 24.
Cr o atien I. 23.
Croy (Anton Graf) I. 28, 30, 43, 62.
Czalta von Kamenahora (Johann)
1455. I. 74.
Czercko Vincenz 1455. I. 71.
Czeteritz (N.) 1455.1.71.
Czimburg undTobitschau (Johann
v.) 1453. I. 6.
Dachsberg (N. v.) I. 4.
Dalmatien. 1453. 1.23.
Dathus. 1468.11.342.
Dechsenbeck (Hanns) 1454. I. 66.
Dechsner (Jörg) Hubmeister in Oest.
1453. 1454. I. 44, 50, 64. 65.
D e 1 ig n e s Jacotinus 1469. II. 360.
Diedenhofen, siehe Thionville.
Dieperskircher Jörg. 1468. II. 337.
Diessenhofen (Truchscss von) 1463,
I. 125.
Diessenhofen (Ort) 1.115,389,390.
Dietmansdorf 1454. I. 47 .
Dinckespühel (Stadt) 1460, II. 183.
Dinteville (Jacob de) 1469. II. 360.
Dyonsenich de Zmino, Stephan 1453.
I. 23.
Diss entis (Abt zu) 11.163.
Döbling (Ort) 1455. I. 75.
Dominicus (Cardinal) 1456. II. 288.
D o s s (Erhard) 1462. I. 122.
Drnowsky (N.) 1.68.
D u b o i s Nicolaus 1469 II. 356.
Durnheym Christoph 1455.1. 71.
Ebelsberg (Mauth zu) 1454. 1.65.
Ebersdorf (Herrn v.) Sigmund Hub-
meister in Oest. 1454. I. 58. — Hanns,
Albrecht. Beinprecht. Veit, Hanns,
Conrad. 1455. I. 76. Beinprecht. 1463.
II. 308.
Ebersdorf (bei Wien) 1455. 1. 76.
Eberstein (Grafen v.) Jörg und Hanns
1471.11.383. 395.
Eckartsau (Georg v.) 1453. I. 3.
E e (van der) Adrian. 1454. I. 69.
Eging (Ort) 1459. I. 119.
E hinger (Georg Doctor und k. Kam-
mergeneralprokurator. 1469. II. 355.
Eibesbrunn (Ort) 1455. 1.75.
Eibiswald (Ort) 1468. II. 151.
Eidesformeln für die Unterthanen
H. Siegmunds. II. 282.
Eidgenossen siehe Schweitz.
Ein sied ein (Vogtei zu) II. 391.
Eysenheim (Ort) 1455. I. 103.
Eitzing (Ulrich v.) 1453. I. 32. I. 34,
40, 44, 73, 109. Oswald und Stephan
seine Brüder 1453. I. 32. Siegmund I.
32. 39.
Ekgenb erger (N.) 1468. II, 150.
Eleonora Herzogin von Oesterreich,
1458.11. 289, 302, 321, 337.
Ellerbach (Perthold v.) 1463. I. 123.
Elrechinger Lienhard 1454. I. 12.
E 1 s a s s I, 13. 76, 77, 96, II. 131, 148, 159,
223, 229, 232, 303, 383, 402, 418.
Elsp (Hanns von) Amtmann zu Bolzen
1470. II. 253.
Engedein (Gegend) II. 156, 158, 438.
Englers (Ort) 1454. I. 60. 66.
Ensisheim (Stadt) I. 96, 103, 225.
229, 232.
Enttenreut (Ort) 1454. I. 59.
Entzesdorf (Ort) I. 65, 81.
Eptingen (Hermann v.) 1451. I. 95.
Er lau (Probst Nicolaus v.) I. 9.
447
Erndorfer, Wolfgang, Mert, Georg
und Tristram. 1454. 1.57.
Ernstbrunn (Herrschaft) 1462. I. 122.
Esch (Ort) I. 119.
Espan (Stephan und Lambrecht) 1454,
I. 53.
E t s c h 1 a n d. II. 197, 324.
Falkenstein (Tarn Freier von) 1469,
II. 365.
— (Schloss) II. 391.
F a u 1 co n Bernhard 1469. II. 360.
F e 1 d k i r c h (Stadt) II. 169, 262, 304, 419.
Feldsberg (Stadt) 1. 127.
Ferrara (Laurenz Bischof von) 1469.
II. 341.
Finstingen (Graf Johann von) 1458.
II. 302.
Fischheim (Ort) 1459. I. 119.
Fischmeister (Wolfgang) I. 50. (N.)
II. 146.
Fischweng. (Ort) I. 82.
Flansenhof 1455. I. 80.
Forchdorf (Pfarre) I. 55, 56.
Forchtenstein (Schloss) 1447. 1. 85,86.
Fragensteiner (Heinrich) II. 285.
Frankenberg (Dietrich) 1455,1. 73.
Frankenburg. 1459. 1.119.
Frankfurt (Reichstag zu) 1468.11.334.
Frankreich (Könige v.) II. 140, 177,
178, 260, 302.
Frankstein (Stadt) 1455. I. 73.
Frauen feld (Schloss) II. 389, 390.
Frauenhofe r (Reinprecht) 1463. 1. 126.
Freyberg (Peter von), augsburgischer
Pfleger zu Rotemberg 1453, II. 173.
Heinrich Landcomthur an der Etsch,
1466. II. 203.
F r e y b ur g (Graf Hanns v.) 1451. 1. 95.
Freyburg imBreissgau 1454. 1. 96, 100,
103,117,11.301,
Freyburg im Uechtland, 1. 94, II. 390.
Freidenberg (Ort) 11.391.
F r e i s i n g (Bischof v.) II. 149.
F r e i s t a d t (Stadt) I. 5, 106, II. 189, 309.
F r e itag (Erhart u. Wolfgang) 1456. 1.55.
Frenigau (Dorf) I. 77.
Freundsberg (Ulrich v.) II. 144, 203,
310 324 337.
Fridhayming (Ort) 1459. I. 119.
F r i e d r i c h der Aeltere , Herzog von
Oest. II. 131, 434.
Friedrich IV. Kaiser. 1446. 1.115. 1451.
I. 94, 1454. I. 34, 58, 1455, I. 18. 74,
75. 1458. II. 291. 1459. I, 180. 1462. I.
121, 123. 1464. II. 192, 194. 1465. II.
196, 198. 1467. II. 205, 206, 208, 328.
1468. II. 148, 329, 334, 1469. II. 214,
236, 242, 341, 346, 348, 350, 352, 354,
361, 364. 1470, II. 369, 370, 1471
II. 269, 376.
Fritz estorf (Siegmund v.) K. Ladis-
laus Hofmarschall 1453. I. 7. 40, 43, 44.
Frodnacher (Mert) 1454, I. 12.
Fronauer (Gerhard und Gamareth Ger-
hards Söhne) 1454. I. 58. (N.) 1458. II.
301. 1462. II. 307.
Frutingen (Ort) 11.390.
Fuchs (Dogen) II. 304. (Georg) II. 405.
Fünfkirchen (Bischof Andreas v.)
1453. I. 30.
Fünf kircher Mert und seine Gemah-
lin Ursula Tochter Urban's Hundshai-
mer 1454. I. 47.
Fürstenberg (Grafen von) Heinrich
1451. I. 95. Heinrich, Conrad u. Eiron
1469. II. 365.
Fürstenberg (Ort) II. 438.
Fulach (Hans u. Conrad) II. 329, 409.
Furt (Amt) 1454.1. 69.
Gaden (Ort) 1454. I. 46, 51.
Gainfarn(Ort) 1455,1.80.
St. Gallen (Stadt) 1468. II. 149.
Gambach (Johann v.) 1469. II. 360.
Gampern (Pfarre) 1459. I. 119.
Gara (Ladislaus v.) Palatin in Ungern.
1453. I. 11. 31.
Gaspelshofen (Pfarre) 1454.1.61.
Gastthal (das) 11.391.
Gaunestorf (Markt) 1454. I. 52.
Gcbmeins (Dorf) 1454. I. 60, 06.
Gentzenbach (Pfarre) 1454. I. 69.
St. Georgenberg (Kloster) II. 253,
337 395.
Gera' (Hanns v.) 1463. I. 123. (Hein-
rich v.) 1454. I. 68, 73, 79.
St. Gerald (Probst von) II. 163.
Gerichtsbefreiung 1453. I. 40.
Gerungs (Markt) 1454. I. 57.
Gessel Lienhard Domherr zu Augsburg
1453. II. 173.
Getzens (Ort) 1471. II. 374.
Geuffembach (Rudolf v.) 1447. 1.90.
Geumann zu Trateneck Ortolf Pfleger
zu Neu-Attersee 1463. II. 310. 311.
Giskra von Brandeis Johann 1454.1.35.
Glarus (Thal) II. 390.
Glatz (Stadt) 1455. I. 73.
Glurns (Stadt) II. 257, 260, 434, 441.
Gmunden (Amt) 1457. I. 65. (Mauth)
1. 120.
Göding (Veste) 1453. I. 6, 43, 44.
Görz (Graf Leonhard v.) I. 123. IL
270, 300.
Gold (Hanns) 1463. I. 123.
Gosbacher (Christan) 1454. I. 50.
Gotsch (Christoph) 1406. II. 201.
Graben (Sitz) 1454, I. 68.
Grabmer (Reinbert) 1447. 1. 90.
Gradner (die) II. 300, 405.
Grafenwart (Schloss) 1455. II. 175.
Gran (Erzbischof Cardinal Dionys) 1453.
I. 30*
Grangia (Schloss) 1453. I. 27.
Grasburg (Ort) II. 390.
Grefe ndorf (Schloss) 1454. I. 52.
Greiffensee (Schloss) II. 391.
Greissenecker (N.) 1468. II. 150.
Grillenberg (Ort) 1455. 1. 80.
Grim (Hanns) 1454. I. 53.
Grünenberg (Wilhelm v.) 1455. I.
101, 103.
Grünburg zu Stein I. 128.
Grüningen (Stadt) II. 390.
Grund (Ort) 1454. 1. 63.
Gruntzen (Ort) 1451. I, 95.
Grätsch Wolfgang, Bürger zu Freistadt.
1453.1. 5.
Gumpenberger zu Scherneck (Con-
rad) 1463. 1. 125.
Gunskirchen (Pfarre) 1455. I. 78.
448
Gurk (Bischof zu) 1458. II. 296.
Gusel (? Kozel) Wenzl 146*. I. 121,
146. II. 189, 315.
Outtgescll Hanns 1454. I. 61.
Habelswerd (Stadt) 1454. 1. 71.
Hadersdorf (Ort) 1455. I. 77.
Hadershofen (Pfarre) 1454. I. 61.
Ha d man s t o r f e r (Werner) 1454.1.99.
Hag (Franz von) 1463. I. I. 124.
Hagen bach (Peter v.) II. 418.
Hagenberg (Wernher) II. 437.
Haimehofen (Georg v.) II. 443.
Haimburg (Gregor Dr.) I. 68, 73,79.
— (N.) II. 427.
— (Stadt) I. 128.
Haitersheim (Comthurey) I. 100.
Haltrist er (N/) II. 427.
Halwillr (During v.) Marschall des
Herzogs Albr. VI. v.Oest. 1454— 1466.
I. 97, 101, 105, 111, 117, 121, II. 201,
283, 317 , 321 , 323, 354. (Hanns v.)
1466. II. 202, 315.
Hardeck (Michael Graf v.) Burggraf zu
Maidburg 1470. II. 253, 254.
Harmanstein (Ort) 1454. 1. 57.
Harscher Gottfried Domherr zu Augs-
burg. 1453, II. 174.
Hartmann v. Ranckwil Jacob II. 170.
Hartmatinger (Veit) 1454. I. 61.
Ha s lau (Thal) II. 390.
Hauenstein (Schloss) 1464. II. 225,
229 232 313
Haus'er"(N.) t. 51. (Hilpolt) I. 100.
Hausgenossen 1453. I. 39.
Hautzendorf 1454. I. 66.
Hefingen (Truchsess von) Heinrich
Dompropst zu Augsburg 1453. II. 174.
Hegau (Gegend) 1469. 11.217.
Hei lg er Johann Pfarrer zu Mittelberg.
1453. II. 173.
Helfenstein (Friedrich, Ludwig und
Conrad Grafen v.) 1469. II. 365.
Herrating (Ort) 1459. I. 119.
Hertting (Wolfgang) 1454. I. 36, 53.
Herzogenbierhaum (Ort) 1454. 1. 63.
Hessen (Landgraf v.) 1460. II. 183.
Heudorf (Hodorf) (Pilgrim von) 1449.
I. 92, 97, 116. II. 148, 165, 191 , 199,
200, 314, 316, 318, 325, 329, 409, 430.
Hindberg (Ort) 1454. I. 68.
Hirsch bach (Pfarre) 1453.. I. 6.
Hirsfelder (Georg) 1462. I. 120.
Hochberg (Markgrafen v.) Herrn zu
Röteln. Rudolf 1450. I. 95. Wilhelm I.
116. Rudolf 1470. II. 251.365.
Hodorf siehe Heudorf.
Hof (Gebhard am) 1434. II. 313.
Hofmeister genannt Senger Caspar.
1449. I. 93, 116.
Hörsching (Pfarre) I. 49, 50, 108.
Hoeltzler Conrad Hubmeister in Oest.
1453. 1. 3, 33. 36. (Leupold) I. 36.
Hohenberg (Herrschaft) 1470. II. 369.
— (Stephan v.) 1454. I. 69.
Hohenburg (Schloss) 1455. II. 175.
Hohenfelder (Siegmund) 1459. I. 118.
Hohenkönigsber g(Schloss)l454.I.98.
Hohenrupersdorf siehe Rupersdorf.
Hohenstein (Jörg Kayb v.) 1454. I.
97. (Jacob von) 1454. I. 97.
Holabrunn (Ort) 1454. I. 63.
Holessowsky Niclas 1454. I. 12.
Holuberss (Hanns v.) I. 109.
Holtzer (N) 1462. I. 121.
Holzhusen genannt Keller (Werner v.)
1461. II. 185, 186, 305.
Homburg (Wilhelm v.) 1469. II. 223.
Hork (Vogtei am) II. 270.
Hostiraditz (Ort) 1455. 1. 75.
Hosz (Peter) II. 442.
Howdo rf siehe Heudorf.
Hubmeister in Oesterreich. I. 3, 44,
58, 65.
Hueber Martin 1447. I. 90.
H ü r n h e i m (Walther v.) Hofmeister des
Bischofs von Augsburg 1453. II. 173.
Hundsheim (Urban v. ) I. 47.
Huniad (Johann v.) 1453. I. 31.
Hunyn (Jakess v.) I. 12.
Hunttlnger (Georg) I. 64.
Hutwil (Stadt) II. 390.
Jager Conrad 1473. II. 271.
Janowitz und Chlum (von) 1455.1.73.
Jauer (Fürstenthum) 1455. I. 71.
Ibs (Stadt) 1454. I. 46.
Icoenhove (N.) 1469. II. 228, 236.
Ig lau 1453. I. 44.
Inbrucker (Christoph) 1454.1.58,67.
Innthal II. 134.
Jobst Markgraf von Mähren. I. 128.
Johann Cardinal v. St. Angelo päbstl.
Legat. I. 19.
St. Johannesthal. II. 391.
Isemberg siehe Freiberg.
Isenheim (Johannes praeceptorSt. An-
tonii de) 1457. 1458. II. 178, 302.
— (Schloss) 1469. II. 225, 2>9, 232.
Iwanisenich de Magorichan Marinus.
I. 24.
Iwkonich Paul. 1453. I. 24.
IVa (lauer Hanns. 1454. I. 12.
Kadolz 1454. I. 63.
Kaernthen. II. 401.
K alichdorf. 1454. I. 63.
Kaliss (Mathias v.) 1454. I. 12.
Kamer (Ort) 1459. I. 119.
Kam er stör f. 1454. I. 62.
Karharen siehe Chorherren.
Kastner Hanns Salzmeyer zu Hall. c.
1460. II. 304.
Katzen st ein (Schloss) 1461. II. 143.
Kayb von Hohenstein siehe Hohenstein.
Kelbinger (Elisabeth) I. 61.
Keller siehe Holzhusen und Schöberli-
Kempnaten (Ort) 1454. I. 50.
Ke sbach (Ort) 1455. I. 79.
Kessendorf (Pfarre) 1456. I. 82.
Kettenheim (Ort) I. 27.
Küchen (Rudolf v.) 1455. I. 100.
Kirchberg (Grafen) siehe Maetsch.
— (Pfarre) 1460. I, 108.
— (Ort) 1455. I. 80.
Kirchheim (Pfarre) 1454. I. 57.
Klammer Conrad. 1468. II. 338.
Klaus (Schloss) II. 390.
— (in Oberösterreich) 1454. I. 65.
Kleinmünchen (Pfarre) 1454. 1. 67.
Klenau (Przibik von) 1455. I. 79.
Klingenberg (Johann v.) 1461. II. 185.
kk\)
Klosterneuburg. I. 45, 75, 121.
Knoringer Ludwig 1468. II. 151.
Koboltzdorf (Kobelsdorf) 1447. I.
CO CQ
Kogel 1459. I 119.
Kogling 1459. I. 119.
Kokendorf 1454. I. 63.
Kolb Thoman u. Stephan 1454. I. 59.
Kolditz (Hanns v.) 1455. I. 73.
Kolowrat (Heinrich v.) 1455. I. 73.
Kopp (Hanns) 1463. I. 123.
Koprechting 1459. I. 119.
Korneuburg I. 6. 66. II. 199.
Kottes (Pfarre) 1455. I. 60.
Krain II. 401.
Kramberger Johann 1447. I. 90.
Kremnitzer Bergwerke 1454. I. 34.
Krems und Stein I. 3, 64.
Krotendorf (Ort) 1454. I. 67.
Krut Kling (Ort) 1459. I. 119.
Kukwitz (Wenzl v.) 1453. I. 45.
Kulbitz (Ort) 1454. I. 47.
Kunring (Jörg und Hanns v.) 1454. I.
62, 68.
Kunst a dt -Podiebrad (von) Georg Gu-
bernator von Böhmen 1455. I. 14, 15,
44. Zdena seine Tochter I. 55. 1455.
I. 73, 74, 75, 77. Procek Kämmerer
des Königs Ladislav 1454. I. 68. Jo-
hann Zagimacz 1455. I. 73.
Laa (Stadt) 1454. I. 12, 70.
Laakirchen (Pfarre) I. 55, 56.
L abwar (Ort) 1453. I. 24.
L achaimerin (Christina) I. 64.
L achsenburg (Schloss) 1458. II. 293.
Ladendorfer (Caspar) 1454. I. 12.
(Hanns) 1455. I. 77.
Ladine (Ort) 1453. I. 23.
Ladislav König von Ungern und Böh-
men und Herzog von Oesterreich 1453
—1457. I. 3 bis 82. II. 177 , 254, 303.
Lalaing (de Zalaniis) (Simon de) 1454,
1455, I. 14, 69, 78.
Lamberger Georg 1454. I. 12.
Lande ck (Ludwig v.) I. 100.
Landenberg (Hanns v.) 1451. I. 95.
Landser (Lanser) 1454. 1.96,103,117,
II. 225, 229, 232.
Landskron (Schloss) I. 95. II. 150.
Langschlag (Ort) 1455. I. 79.
Lannsee (Ort) 1447. I. 88, 89.
Lantsh aimer (Georg) I. 12.
Laufenberg (Herrschaft) 1463. I. HO.
II, 191. 1409. II. 225, 229, 232, 313,
316, 317, 326.
Laupen (Stadt) II. 390.
Laval (Ludwig de) II. 261.
L a v a n t (Johann Bischof zu) 1463. II. 336.
Lei ss (Nieder-) Pfarre. 1454. I. 60.66.
Lentz (Zoll zu) 1470. II. 256.
Lenzburg (Stadt) II. 390.
Leonding (Pfarre) 1454. I. 61.
Leonstein (Herrschaft) 1459. I. 119.
Leopold Herzog von Oesterreich. I. 128.
Leubesdorf (Ort) 1454. I. 51.
Leubesdorfer (Georg und Stephan)
1454. I. 64.
Leupolds (Ort) 1454. I. 60.
Leutfaringer (Erhard) 1454. I. 65.
Lewenberg (Chunrad v.) II. 159.
Leys (L. des) II. 289.
Liczkow (Bure:) 1454. I. 46.
Liebinger (Thomas) 1454. I. 40.
Liechtenstein (Hanns v.) I 127.
(Mathes) I. 128. (Walthasar) 1403.
II. 144.
Liechtenthan (Ort) 1456. I. 82.
Lienfeld (Michl v.) 1454. I. 12.
Lieurea (Odetus de) 1469. II. 356.
Lignit z (Stadt) 1455. I. 71.
Lindau (Stadt) 1469. II. 365.
Linz (Stadt) I. 67, 106, 108, 117, 11«
II. 309.
Lipa (Heinrich v.)Erbmarsclia 11 in Uöh-
men 1455. I. 73, 74. (Els/.adie Witwe
Berthold's v.) 1455. I. 75.
Littemburg (Wilhelm v.) 1455. 1.73.
Loere (Loys de la) c. 1470. II. 261.
L offenberg (Ort) 1448. I. 91.
Lombach (Jacob) 1469. II. 360.
Lothringen (Johann Herzog v.) 1469
II. 365.
Loss (Schloss) 1455. II. 175.
Lorleinsberg (Ort) 1454. I. 60, 66.
Ludm ans torf er Oswald 1454. I. 34.
Luger Ludwig 1454. I. 62.
Lüzelstein (Jacob v.) 1454. I 98.
Lupfen (Grafen v.) Sigmund Landgrat
zu Stülingen 1469. II. 223. (Siegmund
und Johann) II. 365.
Lusitzki Nicolesch 1463. I. 124.
Luxenburg (Herzogthum) I. 13, 25,
43, 75.
Luzern (Stadt) II. 390.
Machswol (Hanns) 1460. I. 107.
Macra (Ort) 1453. I. 27.
Maehren (Jobst Markgraf von) I. 128.
Maetsch (von) Grafen von Kirchberg.
1453. II. 172. Ulrich 1468. 213. (N.) II.
256. Gaudenz 1473. 11.273,276. Ulrich
II. 330. (N.) 337, 440.
Maeussling (Pfarre) 1454. I. 60.
Magorichan (v.) Marinus Iwanisenich
1.24.
M a i d b u r g (Burggraf Michael) Graf v.
Hardeck I. 127. 1470. II. 253, 254.
Mai ernies (Hanns Ulrich) 1455. I. 99,
100.
Mailand (Herzoge von) II. 150,272,
438, siehe auch Sforza.
Mairhofen (Ort) 1455. I. 77.
Manswerd 1455. I. 81.
Marchtrenck (Ort) 1454. I. 49.
Maripetrus Pasqualis , Doge von Ve-
nedig 1459. II. 181.
Markh (Ort) II. 391.
M arm eis (N. von) II. 439.
Mar ol tinger (N.) 1468. II. 150.
Marschall von Reichenau Georg 1464.
II. 307, 313, 315.
Mar t eins dorf (Gross-) Markt. 1447.
I. 85.
Massmünster (Ort) 1. 96. 103, 115.
— (Hanns Ulrich v.) 1455. I. 101. (Lud-
wig) II. 148, 202, 354.
Mathilde Herzogin von Oesterreich.
1470. II. 270. 370.
Matseber (Rudolf) I. 61. (Hanns und
Martin) I. 51, 62. (Caspar) I. 77.
Matze ls dorf (Ort) 1455. I. 77.
450
Matzenneusiedel (Ort) 1455. I. 80,
81.
Mauerkircher Friedrich, Domherr zu
Freising. 1455. I. 13, 77.
Meckenhofen (Pfarre) 1455. I. 79.
Me dl i ng (Schloss) 1458. II. 293. (Markt)
1463. I. 124.
Meichsner (Nicolesch) 1454. I. 12.
Melk I. 52, 122.
Melprwe Hanns 1454. I. 98.
Meilingen (Ort) II. 390.
Meran (Ort) 1450. II. 282.
Mesendorf 1459. I. 119.
Metzenroder (N.) 1455. I. 73.
Meylinger Hanns 1454. I. 45.
Michelhausen 1454. I. 67.
Michelsherg (Heinrich v.) 1455. 1. 73.
Mi n i tz (Johann v.) I. 46. (Wenzl Wlczek
v.) 1454. I. 46.
Missingdorfer Wolfgang I. 51, 67.
Miss wachs 1465. II. 197.
Mittelberg siehe Heilger.
Mitterkirchen (Pfarre) 1454. I. 51.
Mitterschlag (Ort) 1455. I. 79.
Mörsberg (Conrad v.) I. 95. (Peter)
I. 99, 100, 101. II. 354.
Moser (Wilhelm) 1455. I. 100.
Moncler (Herrn von) 1453. I. 26.
Montafon (Ort) 1473. II. 275.
Monte (P. de) 1468. II. 342.
Montfort (Grafen v.) Wilhelm 11.156,
157, 161, 164, 372. (Hugo) I. 95, 161,
164, 365, 384, 393. (Ulrich) 1.95,365.
(N.) II. 256, 386.
Morbach (Abtei) I. 116.
Mo sachs (Graf Heinrich von) II. 163.
Muckendorf (Ort) 1454. I. 69.
Mühlfelder (Hanns Burggraf zu Ba-
den 1454. I. 51. (Niclas Pfleger zu
Werfenstein) 1456. 1. 82.
Mühlheim (Philipp v.) 1454. I. 97.
Mühlleiten (Ort) 1455. I. 80.
Mühlwanger (Wolfgang) 1454. 1.61.
Münich von Landskron (Hanns) 1451.
I. 95.
Mün ster (Ort) II. 391.
Münzbach (Pfarre) 1454. I. 51.
Münzwesen 1453. I. 39.
München stein (Ort) II. 159.
Munstrol (Hanns v.) I. 101.
„ (Friedrich v.) I. 95.
Mure (Amt) II. 391.
IMandesberg siehe Klammer.
Nankenreuter siehe Ankenreuter.
Nauders (Ort) 1471. II. 156.
Neid au (Stadt) II. 390.
Neidberg (Ort) II. 391.
Neidecker von Rastenberg (Hanns)
1447. I. 90. (Mert) 1462. II. 188.
Neuenbürg (Grafschaft) 1468. 11.149,
150, 152, 250, 442.
Nepche (Ort) 1453. I. 23.
Neuburg am Inn 1458. II. 295.
Neudorf (Ort) 1454. I. 63.
Neuhäusel (Veste) 1 454. I. 58.
Neuhof er (Ortolf) 1454. I. 48.
Neukirchen (Pfarre) 1459. I. 119.
Neu markt (Pfarre) 1453. I. 6.
Neun bürg (Ort) II. 419.
Nicolaus Abbas Cesariensis 145S.I. 68.
Niederndorf (Ort) 1459. I. 119.
Niederthor (Arnold v.) 1468. II. 337.
Noderndorf (Ort) 1454. I. 60, 66, 80.
Nördlingen (Stadt) 1460. II. 183.
Nürnberg 1454. I. 54. 1469. II. 342.
Nussberger Seitz 1454. I. 53.
Nussdorfer Ulrich Bischof von Passau
1454. 1. 68.
Nuwnegk (Barbara v.) II. 184.
Uberhaimer Wolfgang Marschall des
K. Ladislav 1454. I. 64. 68.
Oberkirch (Seifrid v.) 1454. I. 97.
Oberndorf (Ulrich Marschall v.) 1463.
I. 125.
Obrechtsberg siehe Albrechtsberg.
Oestende (Jacob v.) 1454. I. 62.
Oettingen (Ulrich und Eberhard Gra-
fen von) 1469. II. 365.
Ofen (Stadt) 1454. 1.9.
Offenhausen (Pfarre) 1454. I. 67.
Ofthering (Pfarre) 1454. 1. 49, 50, 108.
Ollstorf (Pfarre) 1454. I. 55, 57.
Ölten (Ort) II. 390.
Ortemberg (Herrschaft) 1469.11.224.
Ortenburg (Grafschaft) 1455. II. 175.
Orteneck (Schloss) 1455. II. 175.
Ostromirz (Peter v.) 1455. I. 74.
Otaslawitz (Hinko v.) 1454. I. 12.
Otten (Schloss) 1454. I. 67.
Ottenschlag (Ort) 1454. I. 60.
P a g n i o d Nicolaus 1450. I. 93.
Palauf Wilhelm Pfleger zu Vellenberg.
1468. II. 338.
Palmierus (M.) 1271. II. 267.
Palocz (Ladislav Graf v.) 1453. I. 31.
Parsberg (Johann v.) 1455. I. 13,77.
Pas sau (Ulrich Nussdorfer Bischof zu)
1454. I. 68. II. 197, 296, 361, 368.
Patzenthai (Ort) 1454. I. 63.
Paulus (Pabst) 1469. II. 214, 341.
Pebringer (Wilhelm) 1454. 1. 47, 63.
P e g e r (Hanns Heinrich u. Melchior)
1454. I. 97.
Peleytter (Wolfgang) 1454. I. 51.
Perchaimer (Wilhelm) 1464. II. 315.
Pergarn (Dorf) 1455. I. 77.
Perleinsreuter (Andre) 1462. 1. 120.
Pernestorf (Ort) 1454. I. 63.
Pernstorfer Michael 1462. I. 120.
St. P eter in der Au (Veste) 1453. I. 39.
Pettendorf (Dorf) 1455.1.76.
Petzleins (Ort) 1454. I. 60.
P e u g e n (Ort) 1455. I. 80. 81.
Peygarten (Ort) 1454. I. 62.
Pfalz grafen siehe Bayern.
Pfarrkirchen (Pfarre) 1454. I. 55.
Pfirt (Grafschaft) 1455. I. 66, 103, II,
223, 229, 232, 418.
— (Heinrich v.) 1464. II. 315.
Pf orr (Hanns Wernher) 1454. I. 99.
Pimerh ofen (Ort) 1454. 1.68.
Pipp (Schloss) 11.390.
Pius II. (Pabst) 11.180. 183.
Plank (Hartmann) II. 437.
Planken stein (Pangraz v.) 1453. I.
32 39.
.PI cc hl er (Ulrich) 1454. I. 46.
PI es s er (Oswald) 1460. I. 107.
Plintendorf 1455. 1.80.
451
PI umb c r g (Dorothea v.) 1463, I. 124.
PI um na ii er (Dr. Laurenz) 1460. 11.139,
144, 310.
Podmensky (N.) 1462. 11.307.
St.Poelten (Stadt) 1454. I. 52. 1462. I.
119.
Po lan (Ort) 1455. I. 60. II. 175.
P o 1 h e i m (Weickhard v.) 1453. I. 29, 43.
(Wolfgang v.) 1464. II. 315.
Ponhaimer (Erasm.) 1454. I. 35.
Pote (Simon) 1454. I. 36.
Potelsdorfer (Martin) 1447. I. 90.
Potenburg (Veste) 1454. i. 58.
Potendorf (Christoph v,) 1456. 1.82.
(Anna v.) 1447. 1. 89. (N.) 1462. 11.307.
P o t e n st ei n (Markt) 1454. I. 51, 69.
Praemonstr atenser Ordens-General
Johann 1456. II. 176.
Prag. 1454.1. 11.68.
Prantner (Jörg und Heidenreich) 1455.
1.79.
Prenigarten(Ort) 11.390.
Pressburg. 1453. I. 31.
Puche r (Niclas) 1455. I. 100.
Puchhauser (Hanns) 1454. I. 13.
Puchheim (Elisabeth v.) I. 127. (N.)
1467. II. 321.
P Ü h 1 er (Erhard) 1454. I. 67.
fiabenstein (Procop v.,) böhmischer
Kanzler 1454. I. 54, 68, 73. (Johann v.)
1455. I. 79.
Radendorf (Ort) 1454. 1,63.
R am st ein (Heinrich v.) 1451. I. 95, 101.
Ramung (Johann) 1473. II. 274. (Wil-
helm) 1449. II. 282.
Ranckwil (Herrschaft) II. 169.
Randeck(Hannsv.) 1463. I. 124. (Hein-
rich) 1455. I. 101, 103, II. 223, 322.
Raperswil (Stadt) II. 140, 179.390.
(Benedict v.) II. 304.
Rasen (Petermann v.) Freiherr v. Tog-
genburg, 1458. II. 289.
R a s p (Hilbrand) 1463. II. 144, 145, 146,
192, 310, 324, 338, 441.
Rattn stein (N.) 1471. II. 158.
Ratzem hausen (Dietrich v.) 1463, II.
308.
Rauhenwart. 1455. I. 80.
Ravensburg (Stadt) 1469.11.365.
Rechberg (Christoph v.) 1455. I. 100,
II. 354. (Ulrich v.) I. 68. (Hanns v.) I.
97. (Jörg und Veit v.) I. 95.
— (Schlösser), II. 391.
Regensburg (Grafschaft) II. 390.
— (Stadt) 1454, I. 70.
Reich (Peter u. Heinrich) 1468. II, 150.
Rcichenau (Ludwenko v.) 1454. I. 65.
— Siehe Marschall.
Reichensee (Amt) II. 391.
Reichenstein (Heinrich Rieh. v.) 1.102.
Reichenthaiheim (Ort) I. 119.
R e i cb o 1 f (Oswald) 1454. I. 36.
Reifer (Christoph) 1470. II. 252.
Rekss^mbach 1454. I. 60.
Rheinäü (Kloster) 1463. I. 125.
Rhein eck (Ort) II. 390.
Rhein felden (Ort) I. 95, 97,102,117.
II. 225, 229, 232.
R i c 1 i (Ulrich und Elias) II. 256.
Ried (Pfarre) 1454. I. 61.
Rieder (Riederer) Ulrich I. 100. II,
291.
Rictenthal (Dorf) 1454. I. 60, 66.
Rietenthaler (Jobst) I. 60, 66.
Rinach (Hanns Erhard) I. 95. II. 154.
R in eck (Ort) II. 391.
Rindsmaul (Hermann) II. 304.
Ringelsteiner (Balthasar) 1454. I.
59.
Ri seh ach (Philipp v.) 1470. II. 250.
Rodemacra (N. de) 1455. I. 78.
R o e t e 1 (Markgraf v.) II, 149.
Roitham (Pfarre) I. 55, 57.
Rorbach (Ort) I. 47.
— (Georg v.) 1447. I. 90.
Rosenberg (Heinrich v.) Hauptmann
in Schlesien 1455. I. 14 , 40 , 71 , 74,
75 , 77.
Rosenfels (Schloss) I. 103, 225, 229,
232.
Rot (Johann) II. 330.
R o t a (Raymund de) episcopus acomen-
sis 1469. II. 360.
Rotenbach (Pfarre) 1455. I. 79.
Rotenberg (Stadt) II. 225, 229, 232.
Rotenburg (Stadt) II. 183, 369, 370,
390.
Roten stein (Gerwig v.) 11.264, 371.
Rotwil (Stadt) 1468. II. 149.
Rousselli (E.) 1456. II. 177.
Ruckendorf (Hanns v.) I. 128.
Rudolfing (Ort) 1454. I. 61.
Rukeri (Jacob) I. 71.
Rumlangs (Hanns Ulrich) II. 442.
Rust (Friedrich v.) 1454. I. 97.
Ruttenauer (Conrad) 1454. I. 68.
Rutzendorf (Ort) 1455. I. 76.
Sachsen (Herzoge von) (Albrecht)
II. 210. (Ernst, Wilhelm u. Albrecht)
II. 365.
Sachsen (Pfarre) 1455. I. 79.
Sachsen gang (Ort) 1455. I. 80.
Sachsen he im (Hermann v.) II. 270.
S a 1 (Leupold von der) 1454. I. 13.
Salzburg I. 111. II. 149.
S a r g a n s (Graf Georg v.) II. 163, 391,
405, 437. (Wilhelm) II. 405.
S ax von der hohen Sax (Albr. v.) 1458.
II. 289.
Schafhausen (Stadt) II. 149, 329,
353, 386, 390, 409, 430.
Schaunberg (Grafen Johann u. Bern-
hard v.) 1453. 1. 40.
Schechner (Pfarre) 1466. I. 82.
Scheitz (Ort) 1454. I. 60.
Schifer (Caspar) 1454. I. 52.
Schinen (Werner v.) 1449. I. 92, 116.
1469. II. 223.
Schi anders (Ort) II. 285.
Schlesien (Hedwig Herzogin und ihr
Sohn Friedrich v.) 1455. I. 71.
Schlettstadt (Ort) 1469. II. 365.
Schneckenreuter (Jörg) 1454. I.
46, 47.
Schönhering (Pfarre) 1460. I. 108.
Schörer von Laufenberg (Hanns) I.
116.
Schoffrichter (Johann) 1455. I. 70.
Schorp (Conrad) 1460. II. 184.
Schott (Hanns) 1453. II. 173.
452
Schotten in Wien (Abbt Martin) 1.50.
Schreibersdorf er (Bohuslav) 1455.
I. 73.
Schutz (Ulrich) 1470. II. 253.
Schwaben II. 131.
Schwanberg (Bohuslav v.) 1455. I. 73.
Schwarz (Wendel) II. 442.
Schwarzenburg (Ort) II. 390.
Schwarzwald (Gegend) II. 148,239,
325, 346, 350, 351, 418.
Schweidnitz (Fürstenthum) 1455.
I. 71.
Schweikkers (Pfarre) 1454. I. 58.
Schweinwart (Ort) 1454. I. 12, 63.
Seh wein w arter (Conrad) 1454.1. 52.
Schwendi (Heinrich) II. 1*0.
Schweitz I. 90, 93, 125. II. 140, 148,
150, 158, 165, 169, 185, 186, 224, 233,
237, 242, 300, 303, 331, 335, 314, 349,
355, 357, 361, 366, 379, 390.
Schwitz (Thal) II. 390.
S ebner (Oswald) II. 304.
Seckingen (Stadt) II, 225, 229, 232,
317.
See wal eben (Pfarre) 1454. I. 50.
Sem p ach (Ort) II. 390.
Senam (Thal) II. 390.
Sernatingen (Ort) II. 150.
Semt einer (Kanzler) II. 324.
Seuseneck (Jörg v.) 1467. II. 321.
Sforza Visconti (Franz) Herzog von
Mailand II. 173, 275.
Siebenbrunn (Nieder-) Ort. I. 80.
Siebenthal (Ort) 11.390.
Si genreut (Ort) 1454. I. 60.
Si gl in (Johann) Canonicus zu Tann II.
354.
Sigkendorf (Dorf) 1454. 1.51.
Siegm und Herzog von Oesterreichl443
—1473. I. 18, 34, 115, liO, 125. II. 129
et seq.
Sipplingen (Ort) II. 151.
Sirck(N. de) 1*53. I. 26.
Sitzendorf (Ort) 1454. 1.46.
Sixtus IV. Pabst. II. 265, 267, 432.
Slawkow (Markt) 1455. I. 79.
S 1 o t b (Stephan) Kanzler 1453. I. 41.
S m i k o sk y (Heinrich) 1464. II. 315.
Sraö 1 lnitz (Bergwerk) 1454. I. 34.
S n e w 1 i n (Hanns Bernhard) 1455. 1. 100.
S o I o t h u r n (Stadt) II. 159, 391.
Sonnenberg (Grafschaft) II. 405.
— (Eberhard Graf v.) Truchsess zu Wald-
burg 1469. II. 243.
Spada(S. de) II. 267.
Sparbach (Dorf) 1454. I. 51.
S p au e r (Alt-) 1470. II. 252.
Spechbach (Hanns Heinrich v.) 1451.
I. 95.
Speyer (Stadt) 1455. I. 79.
Spi ess (Leupold) 1468. II. 337.
S p i 1 b e r g in Mähren (Schloss) 1. 44, 45.
— (Dorf) 1459. I. 119.
Stad elau (Ort) 1455. I. 80.
Stadelhofe n (Ort) II. 184.
Stammersdorf (Ort) 1455. I. 77.
St arh em berg (Caspar u. Hanns Vet-
tern v.) 1456. I. 81. (Rudiger v.) I. 75,
82. (Ulrich v.) 1460.1. 107. (N.) 11.296.
S tarnen berg (Schloss) 1458. II. 293.
Stark (Gilg) 1454. I. 65.
St atz (Ort) 1454. I. 12.
Stauffen (Trudbert v.) 1455. I. 100.
S t e h e 1 i n (N.) 1455. I. 101.
Stein (Stadt in Oesterreich) 1454. 1.
46, 47.
— (Schloss) II. 175.
— (Ort) II. 390.
— (Jörg v.) Kanzler und Pfleger I. los,
110, 125, 146, 147, 190, 191, 196, 198,
201,204, 205, 206, 207, 208, 211, 306,
307, 308, 313, 314, 315, 318, 319, 320,
321,322, 330, 338. (Conrad v.) 1.95,
212, 213. (Hanns) I. 95. (Berthold) I.
95. II. 250.
S t ein er v. Raperswilr (Eberhard) 1.95.
Steinabrunn (Ort) 1454. I. 63.
Stein tz (Schloss) 1455. I. 81.
Sternberg (Aless v.) oberster Käm-
merer in Böhmen 1453. I. 32. (Zdenko
oberster Burggraf zu Prag). I. 14,
1453. I. 32, 73, 74, 77.
— (Schloss) 1455. II. 175.
Steteidorf (Ort) I. 63, 81, II. 307.
Stetheimer (Veit und Lienhard) 1454.
I. 51. (Siegmund) 1454. I. 60.
Steten (Ort) 1455. I. 80.
St ey er (Stadt und Herrschaft) 1454.
I. 62, 66, 121, 125. II. 147, 189, 191.
204, 209, 210, 312, 316, 320, 321, 324.
Sti ekel berg (Veste) 1455. I. 80.
Stickelberger (Hanns) 1. 65, 80,
(Chunrad) I. 128.
Stock er au (Markt) 1454. I. 52.
Stoffeln (Hanns Ulrich v.) 1451. I.
95, 116.
Stokach (Stadt) II. 419.
S t okharner (Nicolaus) I. 12. 62.
(Christan) I. 66.
Stouffen (Wernher v.) 1455. I. 101.
Straning (Ort) 1454. I. 63.
Stranzendorf (Ort) 1454. I. 62.
Strassburg (Stadt) I. 98. II. 365.
— (Ruprecht Bischof zu) 1469 II. 365.
Strassheim (Ort) 1454. I. 48.
St rüden (Mauth zu) 1456. I. 82.
S t üb enberg (Christoph v.) 1447. I.
90. (Hanns v.) I. 128.
Stuberin (Verena) II. 142.
Studly (Heinrich) 1469. II. 360.
Sudlitz (N.) 1453. I. 6, 44.
Süssenheimer (Johann) 1447. I. 90.
Sukchenbrunn (Ort) 1454. I. 63.
Sulz (Grafen v. Alwig II. 250, 365, 442.
(Johann) 1471. II. 375. (Rudolf) I.
100, 250, 302, 442.
Summer (Wolfgang) 1470. II. 253.
Summereck (Schloss) 1455. II, 175.
Sundgau (Gegend) I. 96. 11.148,303,
390, 402.
Sunnenburg (Frauenkloster) II. 184,
275, 287, 338.
S w a b e n i t z (Zdenko v.) 1454. I. 12.
S waigkhauser (N.) II. 155.
T a f a s (Ort) II. 197, 256, 262, 373.
T a 1 b o t (Johann Graf) 1450. II. 171.
Tanndorfer von Tanndorf (Heinrich)
1449. II. 170.
Tanne r (Steffan) 1454. 1.67.
Tattenried(Ort) 1455. I. 103. II. 225,
229, 232.
453
Tauchen (Fliisschen) 1454. 1.64.
Tehensteiner(N.) 1463. 11.307.
Tengen (Hanns v.) 1469. II. 152.
Tenneberg (Ort) II. 443.
Ter am o (Gaspar de) 1469. II. 214.
Tesselbrunn (Pfarre) 1454. I. 57.
Tettlingen (Meilach v.) 1454. 1.97.
T h a 1 h e i m (Arm- und Reich-) 1459.
I. 119.
T h al 1 o w c z (Peter Graf) Ban von Dal-
matien und Croatien I. 24.
Thann (Stadt) I. 96, 101, 154, 225, 229,
232, 354.
T i e r s t e i n (Grafen v.) (Wilhelm) I.
100, 146, 189, 309, 312. (Oswald) II.
301, 442, 443.
Tirol siehe Siegmund und II. 160, 276.
Toggenburg siehe Rasen.
Toul (Bischof Wilhelm v.) I. 14, 69, 78.
Traburg (Ober-) 1455. II. 175.
Trap p (Jacob) II. 177, 203, 323.
Treitelkofer (Marx und Hanns) 1455.
1.78.
Trient (Bischöfe v.) I. 127, 141. 142,
149, 203, 252, 331, 375.
Trier (Jacob Erzbischof v.) I. 13,25,
75, 77. (Johann) II. 365.
Truchsess (Niclas) 1455. I. 81.
(Eberhard) II. 304.
Truchtling (Wilhelm v.) I. 68, 71.
Tübingen (Conrad Graf von) 1469.
II. 365.
Türken I. 19, 266, 269, 341, 383, 401.
Tuln (Stadt) 1462.1. 121.
Tun (Schloss) II. 390.
Tunner (Michl) 1470. II 253.
Tunradl (Mathes) 1468. 337.
Uiberlingen (Stadt) II. 149, 151,
365.
Ungern. 1.8.85, 109.
Unters eben (Stadt) II. 390.
Unterwaiden (Thal) II. 390.
Urfar (Jörg zu) 1456. I. 81.
Ury (Thal) 11.391.
Utendorfer (Wolfgang) 1454. I. 52.
Utzesdorf (Ort) 1454.1. 62.
Utznang (Ort) II. 390.
Val d e r (Bergwerk) II. 159.
Valsugan(Ort)II. 134.
V as quez (Peter) I. 14, 62, 69, 78.
V eg 1 e r (Christoph und Niclas) 1468. II.
337
Velseck (Linhard v.) 1468. II. 337.
St. Veit (Ort) 1454.1.69.
V e n d e r (Franz) 1445. I. 115.
Venedig. II. 134, 150,440.
V i 1 d a n g (Durrich v.) II. 427.
Villingen (Stadt) 11.419.
V i n 1 1 e r (Conrad) II. 304. (Sigmund)
V i t z t u m b (Apel) 1455. I. 73.
Vogt (Berthold) 1455. I. 101. 103. (Jörg
von Kempten) 1463. I. 123.
Vogtsburg (Stephan v.) 1451. I. 95.
Volkersdorf (Jörg von) 1458. II. 296.
Wälsch-Neunburg. 1451. I. 95.
Waidhofen an der Thava. 1454. I.
64.
Waldburg (Georg Truchsess v.) II.
250.
Waidenberg (Schloss) 1455. II. 175.
Waldhauser (Lienhard) 1455. I. 79.
Waldshuth (Ort) I. 116. II. 225, 229,
232, 239, 317, 346, 350, 351, 357, 386,
402.
Wald stein (Johann v.) 1455. I. 79.
Wales tat (Ort) II. 390.
Waise e (Reinprecht von) I. 110, 119.
(Wolfgang v.) I. 106, 126, 199. 11.311.
(N.) II. 191, 200.
Wangen (Ort) II. 390.
W a r a s d i n (Johann Bischof v.) 1453.
I. 11, 32.
Wartenberg von Wildenstein (Bal-
thasar v.) 1463. I. 125.
Warten stein (Schloss) 1458. II. 293.
Wehin ger (Leupold) I. 127, (Oswald)
I. 48, 49.
Weihenberg er (Georg) I. 11, 62, 63.
Weinfässerbezeichnung und Wein-
stecken in Wien. 1453. I. 41, 42.
Weingarten (Kloster) 1451. I. 94.
Weipoltz (Ort) 1454. I. 64.
Weissenbach (Ort) 1454. I. 51.
Weisskirchen (Pfarre) 1454. I. 50,
57.
Weitra (Herrschaft) 1454. I. 57.
Wels (Stadt) 1454. I. 64, 65, 120.
Wels b er g (Balthasar v.) 1468. 11.337.
Wen dl (Caspar) 1453. I. 41.
W e r d (Ort) 1459. I. 119.
Werdenberg (Grafen von) (Hanns)
1460. II. 184, 305. (Heinrich) 1446. II.
281. (Georg) 1469. II. 250, 365. (Wil-
helm) II. 438. (N.) II. 442.
Werthheim (Johann Graf v.) 1469.
II. 365.
Wesen (Ort) II. 390.
Westernach (Hanns v.) 1454. I. 97.
Wien I. 41, 42, 70, 123.
Wietlesbach (Stadt) II. 391.
Wilak (Nicolaus v.) Woiwode v. Sie-
benbürgen) 1453. I. 39.
Wildenstein. I. 125, IL 391.
Wildesnau (Ort) II. 390.
Wilkering (Ort) 1459. I. 119.
Will er (Johannes de) 1454. I. 69.
Wilten (Kloster) II. 288, 336, 337,
371.
Windeck (Berthold v.) 1463. I. 125.
Windpassing (Ort) 1454. I. 62.
Windsheim (Stadt) 1460. II. 183.
Winkler (Hanns) 1462. I. 120.
Winnecker (Lienhard) II. 324.
Winter (Jacob) 1454. 1. 49.
W i n t e r t h u r (Stadt) II. 301, 304.
Wisent (Thoman) 1454. I. 67.
Wisskow (Johann v.) 1454. I. 12, 62.
Wittau (Ort) 1455. I. 80.
Wolfp aissing (Ort) 1455. I. 76.
W o 1 f s w e r d (Ort) 1455. I. 80.
Wolkensteiner (Oswald) II. 158,337.
Wolkerstorf (Ort) 1454. I. 12.
W o r d a (Stephan de) Probst zu Alba in
Siebenbürgen 1454. I. 68.
Wospreting (Ort) 1459. I. 119.
Würtemberg (Grafen v.) (Eberhard,
1466. II. 203, 365, 405. (Ulrich) II. 183,
203,271, 365.
454
Wultz «k (Wenzl) 1464. I. 124, II. 315.
Wurms (Ort) II. 258.
Wurst (Heinzman) 1450. I. 93.
Zaggi (Zegky) Hanns. II. 271, 442.
Zedlitz (Otto) 1455. I. 71.
Z e lk i n g (Bernhard v.) 1454. I. 49.
Zell er (Hanns) 1454. I. 13.
Zigeuner (Lienhard) 1454. I. 61.
Zimburg und Tobit schau (Johann v.)
1.45.
Zimmern (Gottfried *.) II. 250, 365.
(Wernher v.) II. 365.
Zinz en dorfer (Rudolf) I. 39.
Zistersdorf (Ort) 1456. 1.82.
Zofingen (Ort) 11.390.
Zol (Bergwerk zu) 1454. I. 34.
Zoller (Graf Joseph v.) II. 163, 258,
260, 262.
Zug (Stadt) II. 390.
Zürch(Stadt)II. 391.
Zwettl (Stadt) 1454. I. 64.
Verzeichniss der Siegelabbildungen,
I. 1469. 9. Mai. *) Karl der Kühne, Herzog von Burgund. (Reiter-
siegel in rothem Wachs mit dem rückwärts auf-
gedrückten
II. „ „ Contrasiegel. (Pag. 223.)
III. 1466. 1. Mai. Siegmund, Herzog von Tirol. (Gewöhnliches Sie-
gel als Herzog, ad 7. Juli 1461, Nr. VIII. p. 142.)
IV. 1469. 18. Dec. Eleonora von Sehottland, Gemahlin H. Siegmunds,
(ad Nr. XXIX. p. 321.)
V. 1465. 26. Mai. Secret-Siegel Herzog Siegmunds von Tirol.
VI. 1469. 18. Dec. Ringsiegel des Herzogs Siegmund.
VII. 1454. 8. Jan. Ladislaus König von Ungern, Herzog von Oesterr.
VIII. 1455. 25. Jan. Ulrich Graf von Cilly und Ortenburg, (ad Nr. vi.
p. 175.)
IX. 1455. 1. Aug. Johann Graf von Hunyad, (ad 27. Oct. 1453. Nr.iv.
p. 31.)
X. 1464. 5. März. Ulrich Graf von Matsch, (ad Nr. xxxix. p. 330.)
XI. 1465. 10. März. Jörg vom Stain, (ad Nr. XII. p. 306 ff.)
XII. 1468. 26. Aug. Heinrich Ritter von Randeck, (ad Nr.xxxvil.P.223.)
) Datum der Urkunden, an welchen die abgebildeten Siegel vorkommen.
CIRCULATE AS MONOGRAPH
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3
2. Abt. Dlplomataria
F683
et acta
Bd. 2
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